Bernoulli Musical "Mamma Mia"

Transcrição

Bernoulli Musical "Mamma Mia"
MAMMA MIA
I HAVE A DREAM
MAMMA MIA
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MAMMA MIA
Bernoulli-Musical – MAMMA MIA
2005 Hair
2006 Grease
2007 The Rocky Horror Show
2008 Hairspray
2009 Tanz der Vampire
2010 Mamma Mia
In Erwartung der fünften Jahreszeit, unserer
alljährlich wiederkehrenden Musicalwoche: „Ich
bedanke mich bei allen Mitwirkenden, die unter
Aufopferung von Freizeit und Nerven die Tradition
des Musicals am Bernoulligymnasium fortsetzen
und freue mich auf die neidischen Blicke der Musicalwelt.“ (Direktor Albert Schmalz, im Vorwort
des Programmhefts 2010)
Am 28. Februar ließen 120 Schülerinnen und
Schüler diese einzigartige Woche mit einem tränenreichen „Thank You For The Music“ ausklingen. Noch habe ich das unvergessliche Bild vor
mir, als unserer „Big Mamma“ vor gepacktem
Haus ein emotional aufwühlendes Abschlussständchen gebracht wurde. Wie Kornähren ragten die
Hände aller Akteure in den Himmel, wie im leisen
Wind schwangen die Arme rhythmisch zur bewegenden Musik, wie Sonnenblumen waren die
strahlenden Augen auf unsere Mary gerichtet: „I
am nothing special, in fact I’m a bit of a bore …
but I have a talent, a wonderful thing … ‘cause
everyone listens when I start to sing … So I say /
Thank you for the music, the songs I'm singing /
Thanks for all the joy they're bringing / Who can
live without it, I ask in all honesty / What would
life be? / Without a song or a dance what are we? /
So we say thank you for the music /
For giving it to us …
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MAMMA MIA
Es gibt so viele Arten der Danksagung, so viele
Worte der Anerkennung, doch kann man die
Freude am Leben für eine Musikerin wirklich
schöner ausdrücken als durch die durchdringende
Sprache der Musik? Mamma Mia, Maria!
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Alle Abende ausverkauft! …
Standing Ovations für unsere Künstler …
2010: MAMMA MIA
Das Jukebox-Musical ‚Mamma Mia!‘, eine
amerikanisch-britische Musikfilmkomödie aus dem
Jahr 2008, wurde unter der Regie von Phyllida
Lloyd mit Meryl Streep (Donna) und Pierce Brosnan (Sam) in den Hauptrollen zu einem wahren
Kassenschlager. Jeder Zuhörer spürt die pure
Lebensfreude, selbst wenn er nicht als Teenager in
den Siebzigerjahren des vorigen Jahrhunderts mit
ABBA aufwuchs. Alle Originalsongs wurden von
Benny Andersson und Björn Ulvaeus geschrieben.
Björn half auch bei der Produktion des Musicals
mit, das am Jahrestag des „Waterloo“-Triumphs,
am 6. April 1999, im Prinz Edward Theatre seine
Uraufführung erlebte. Catherine Johnson gelang
ein nahezu perfektes Einbinden von eineinhalb
Dutzend ABBA-Songs in eine eigenwillig anmutende, gleichzeitig leicht verständliche Storyline.
Dazu die Stimme eines Kritikers: „Endlose Energie
und Enthusiasmus, eine Mischung aus eingängiger
Musik, Tanz-Routinen, Party-Kostümen und als
Drehbuch eine lockere, romantische Komödie, das
sind die Ingredienzien, die einen großen Abend des
puren Vergnügens garantieren. Songs wie ‚Chiquitita‘, ‚Gimme! Gimme! Gimme!‘, ‚Voulez Vous‘
oder ‚Take A Chance On Me‘ werden elegant in
die Liebes- und Lebensgeschichte der Donna
hinein verwoben, und fast wie selbstverständlich
auf allen Bühnen mit dröhnendem Applaus des
MAMMA MIA
Publikums bedacht.“ (Darren Dalglish) Dieses
Musical ist ein Muss für jeden ABBA-Fan.
Fünfmalige Abendgala …
vor mehr als 1800 Gästen …
2009: TANZ DER VAMPIRE
„Grusical mit Biss“ – so umreißt Thomas Siedhoff
in seinem „Handbuch des Musicals“ diese am
4.10.1997 im Raimund-Theater von den Vereinigten Bühnen Wiens uraufgeführte Suche nach
der Existenz von Vampiren.
Der parodistische Charakter von Roman Polanskis
Filmvorlage „Tanz der Vampire“ bleibt durch
witzige Dialoge und Gesangstexte durchgehend
erhalten.
Das Lokalkolorit Transsylvaniens scheint gleich
beim ersten Song „Knoblauch“ voll durch, der
komödiantische Anklang des Wirts „Eine schöne
Tochter ist ein Segen“ verrät vielmehr, dass er dies
als Fluch empfindet. Mit „Gott ist tot“, „Totale
Finsternis“ und „Unstillbare Gier“ philosophiert
Graf Krolock über die Existenz des Daseins, ebenso wie Magda mit ihrem „Tot zu sein ist komisch“.
„Wahrheit“ und „Bücher, Bücher“ enthüllen den
Traum des ewig suchenden Abronsius, und das
Duett „Draußen ist Freiheit“ sowie Alfreds verklärtes „Für Sarah“ widmen sich den Gefühlen der
Liebe. Das opulente Disko-Finale „Tanz der Vampire“ lässt die Zuschauer den Sieg des Bösen
bezeugen.
Dieses Musical wurde übrigens ganz unterschiedlich bewertet: Beim ersten und einzigen
International Musical Award Germany 1998
gewann „Tanz der Vampire“ sieben Preise, am
New Yorker Broadway dagegen fiel es nach
heftiger Kritik durch. Amerika ist vielleicht noch
nicht so reif wie Europa!
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MAMMA MIA
Das Haus der Begegnung … eine imposante
Kulisse …
2008: HAIRSPRAY
Diese Musical-Komödie der Rassentoleranz ist seit
Adam Shankmans Filmversion mit John Travolta,
Queen Latifah und Billy Crystal auch in Europa
sehr bekannt. Dabei liegt die Uraufführung am
15.8.2002 in New York noch nicht allzu lange
zurück.
Vorbild für die TV-Show, die Tracy und Penny in
den Bann zieht, war die „Buddy Deene Show“ im
Lokalfernsehen von Baltimore, in der weiße
Teenager zur Musik der Schwarzen tanzten. Der
Kurztitel könnte auch durchaus „Welcome to the
‘60s“ (Song) lauten, da dieses Musical einige
Retro-Pop-Erinnerungen wachruft: Twist, Madison
(„Baby Don’t Sleep“), Rock ’n‘ Roll, Rumba
(„Miss Baltimore Crabs“), Swing, und kitschige
Balladen im Hintergrund („I Can Hear the Bells“)
lassen den Zuseher auf seiner Zeitreise träumen.
Der Werbesong der Zeit „(It’s) Hairspray“ und das
knallige „Good Morning, Baltimore“ bleiben selbst
nach Jahren noch im Ohr.
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Das Musical wächst …
über 100 Beteiligte …
2007: THE ROCKY HORROR SHOW
Das “Rock Musical in einem Akt”, in leicht veränderter Form als “Rocky Horror Picture Show” verfilmt (1975) wurde am 19.6.1973 in London
uraufgeführt.
Trotz bizarrer Figuren und sexueller Klisches wird
die „Rocky Horror Show“ niemals vulgär. Es wird
die Geschichte eines ganz gewöhnlichen Paares,
Brad und Janet, erzählt, das eine unvergessliche
Nacht im Schloss des verrückten Wissenschaftlers
Dr. Frank-N-Furter verbringt: Rocky, der künst-
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liche Adonis, wird gerade geboren. Dieses Musical,
eine Parodie auf das Grusel- und Science-FictionGenre, zaubert eine aktionsgeladene Romanze auf
die Bühne, mit wundervollen, freizügigen Tanzeinlagen und sechzehn großen Songs, wie etwa
„Sweet Transvestite“, „The Time Warp“ [Mach
doch den Zeitsprung nochmal], „Whatever Happened to Saturday Night“ oder „Touch-a-Touch-aTouch-a-Touch Me“ [Lieb‘ mich].
Schritt ins Orpheum …
eine neue Bühne …
2006: GREASE
Auch das am 14.2.1972 in New York uraufgeführte „New 50’s Rock ’n‘ Roll Musical“
„Grease“ erlebte bereits wenige Jahre später
(1978) eine Filmversion von Randal Kleiser, mit
Olivia Newton-John und John Travolta in den
Hauptrollen.
Die High School Erinnerungen ehemaliger Schüler
treffen den Nerv der Zeit, wenn sie auch nur das
Ende der Fünfzigerjahre noch weitgehend konforme Lebensgefühl dieser Teenager-Generation
beschreiben.
Der glamouröse Starkult um Idole wie Elvis Presley oder Sandra Dee („Look at Me, I’m Sandra
Dee“), das Selbstmitleid, die banalen Schicksale
der jungen Menschen, alles berührt bis heute ganz
ungebrochen die Herzen der Zuschauer.
Fast klischeehaft für das Lebensgefühl einer
ganzen Generation stehen der Rock ’n‘ Roll,
Pyjamapartys, die schwer erschuftete, im Song
verewigte Schrottkarre „Greased Lightnin‘“, Pennälerflirts, die Pferdeschwänze der Girlies oder die
Pomadentollen der Boys. „Grease“ hat bis heute
kaum etwas von seiner jugendlich-optimistischen
Aktualität eingebüßt.
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MAMMA MIA
Wie alles begann …
Good Morning Starshine …
2005: HAIR
Die Geschichte des Bernoulli-Musicals wurde im
Februar 2005 mit der amerikanischen Love-Rock
Ballade „Hair“ eingeläutet, deren Uraufführung am
29.4.1968 in New York eine Theatersensation
darstellte. Wohl nicht nur wegen der berühmten
Blößen am Ende des 1. Akts, sondern vielmehr
wegen des Widerstands gegen das zunehmend
unattraktiver werdende Establishment und der
neuen musikalischen Ausdrucksform der HippieBewegung. Provokante Rocknummern wie
„Aquarius“, „Air“, „I Got Life“, „Easy to Be Hard“
oder „Good Morning Starshine“ [Die letzten
Sterne] sollten die bürgerlichen Moralbilder in
Frage stellen. Der Titelsong „Hair“ verherrlicht den
programmatisch-langhaarigen Habitus der Protestbewegung der Sechzigerjahre. Ein Film von Miloš
Forman 1979 verhalf dieser Rockoper zu noch
größerer, weltweiter Popularität.
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Reflexionen über eine Musical-Woche …
Auch dieses Jahr war der klassenweise Unterricht
in den Oberstufen für eine kurze Woche nahezu
total aufgehoben, nicht jedoch die Bereitschaft von
120 Schülerinnen und Schülern sowie einem knappen Dutzend Professorinnen und Professoren, alle
Energie in ein gemeinsames Megaprojekt zu stecken, das Musical „Mamma Mia“. Dieses war am
Ende des letzten Schuljahres zum Sieger einer
spannenden Nominierungsgala gekürt worden, im
vollbesetzten Festsaal unseres Bernoulli-Gymnasiums, unter dem spontanen Jubel und der ersten
Vorfreude der kommenden Akteure. Und als die
Zeit des Spätherbstes die ersten Castings mit sich
brachte, begann zumindest für die Sänger, Schau-
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spieler, Tänzer sowie die Band das „große Prickeln“, die immer schneller heranziehende Stunde der
Wahrheit. Wer würde wohl den strengen
Anforderungen
unserer
Musical-Leiterin
entsprechen, wer welche der begehrten Rollen
erhalten? Doch davon später.
Für die Marketingtruppe, der der Autor dieser
Zeilen vorstand, begann auch bereits sehr früh die
Arbeit. Mehr als tausend E-Mail-Adressen mussten
gesammelt, erste Kontakte mit Eltern und ExBernoullianern geknüpft und vor allem eine Einstimmung im Kopf unserer Gäste erreicht werden.
Das dürfte mehr als gut gelungen sein, denn schon
am ersten Verkauftstag zwei Wochen vor der Premiere wurden alle Rekorde gebrochen. Bis zu 45
Minuten mussten sich Schülerinnen und Schüler
unserer Schule um Karten anstellen, und am Ende
des Tages war die Premiere bereits nahezu
ausverkauft. So ging es auch an den nächsten
Verkaufstagen weiter. Der Lohn der Mühe: Wir
spielten an allen Abenden vor einem vollen Haus,
selbst die Zusatzplätze an den Rändern waren bis
zum letzten Platz besetzt. Was für ein Gefühl für
die Bühnenakteure, in den bis zum Bersten gefüllten Saal zu blicken! Selbst die Generalprobe mit
unseren Volksschulgästen passte sich diesem
Ansturm auf unser diesjähriges Musical an. Auch
hier ein animiertes, saalfüllendes Publikum, das in
kindlicher Freude jede gelungene Szene mit
ungezügelter Begeisterung beklatschte und die
Botschaft unserer Schule weitertragen wird. So
zumindest die durchwegs lobenden Kommentare
und Rückmeldungen der Begleitlehrerinnen. Und
schon am Sonntagvormittag zur Matinée kamen
viele der Volksschulkinder zurück ins Haus der
Begegnung, mit ihren Eltern im Schlepptau. Auch
an diesem Morgen war der Saal mit 350 Besuchern
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gut ausgelastet. Insgesamt wohnten circa 2150
zahlende Gäste unseren Aufführungen bei, ein
neuer Rekord, vor allem wenn man bedenkt, dass
wir nur ein einziges Wochenende zur Verfügung
hatten.
Die Musicalproben waren wie schon in den letzten
Jahren vielschichtig und fordernd. Band, Maske,
Tontechnik, Bühnenbild, Gesang, Schauspiel,
Chor, Inspizienten und Tanz, alle Teams liefen
vom ersten Moment an auf Hochtouren. Der
Ehrgeiz der Akteure war für den außenstehenden
Beobachter unübersehbar, und so ganz nebenbei
wurden auch noch stilvolle Programmhefte und
tolle T-Shirts produziert und an die MusicalFreunde weitergegeben. Die Programme mussten
sogar nachgedruckt werden, so üppig war die
Nachfrage in diesem Jahr der Rekorde. Eine Premierenfeier in der Aula unserer Schule, ein Nachschlag purer Lebensfreude, um eine Kurzformel zu
strapazieren, war nur einer der Höhepunkte der
Musicalwoche. Das Teamgefühl und die Hingabe
an ein großes Ziel wurden auch bei einem gemeinsamen Mittagessen beim Griechen am Sonntag
zwischen den beiden Vorführungen gestärkt. Keine
Frage, wir alle sind uns im Laufe dieser Woche
wieder um ein Stück näher gekommen. Es ist einfach fantastisch, die Bühnenakteure von der ersten
Stunde weg zu erleben, mit allen ihren musicalspezifischen Eigenheiten und Besonderheiten.
Ich mache nun aber den Sprung zum eigentlichen
Musical. Mit „I Have A Dream“, begleitet von
Thomas‘ Mundharmonika, bringt Sophie sofort den
typischen Abba-Sound auf die Bühne. Wie wunderbar wurde diese Rolle von der temperamentvollen Liesa und der romantischen Christina
verkörpert. Ähnlich dynamisch kommt das von Sky
(alias Benny/Robert) vorgetragene „Lay All Your
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Love On Me“ rüber. Auch „Honey, Honey“ stimmt
uns ganz direkt auf ein Leben unter der Glutsonne
einer griechischen Insel ein. Mit „Dancing Queen“,
der heimlichen Hymne der Dynamos, bringen
Donna, Tanya und Rosie (alias Andrea,
Vero/Christina und Kimi) Schwung und Dynamik
in den Saal. Dies steigert sich sogar noch mit dem
Titelsong „Mamma Mia“, mit „Money, Money,
Money“, begleitet von einem charakterstarken
Chor, mit „Gimme! Gimme! Gimme!“ („A Man
After Midnight“) und mit dem schwungvollen
„Super Trouper“. Kaum aus dem Ohr geht mir bis
heute das herzzerreißende „Chiquitita“, für das
Rosie, Tanya und Donna ganz verdient mit tosendem Applaus bedacht wurden. Nicht nur toll
gesungen, sondern auch perfekt gespielt, das war
der Tenor der Zuschauer, deren Stimmen ich als
Gast aller Aufführungen hier bündeln darf.
Unglaublich, wie lasziv und gleichzeitig unschuldig Vero ihre Rolle auf die Bühne brachte.
Erstaunlich professionell wirkte das Mienenspiel
von Kimi, ebenso ihre Körpersprache, stark füllte
das Stimmvolumen von Andrea und Tina den Saal.
Unser gesamtes Musicalteam schien auf die üppige
Liedfrage „Voulez Vous“ mit einem tausendfachen
„Oui“ belohnt zu werden. Schöner konnte das Ende
der ersten Hälfte kaum ausklingen.
Oki mit seinem souverän vorgetragenen „SOS“
und Seray mit ihrem nachdenklich-sentimentalen
„Slipping Through My Fingers“ hatten ihre kurzen,
doch nichtsdestoweniger prägenden Auftritte kurz
nach der Pause. Donnas verflossene Liebhaber,
Sam, Harry und Bill, bildeten mehr als nur einen
Rahmen, das konnte man beim immer wieder aufbrandenden Zwischenapplaus erleben. Wie ist es
überhaupt möglich, so fragt der Laie, dass jemand
nur „ich auch“ haucht und den ganzen Saal in Wal-
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lung bringt? Vielleicht gibt es doch noch
Geheimnisse auf der Bühne? Oder ist es einfach
Pauls Charme? Szenenwechsel: Die Flossenboys
vermittelten bei ihrem kurzen Auftritt mit
gestählten Körpern und dem „Sprung ins kalte
Wasser“ die passende Partystimmung, die für
dieses Musical so charakteristisch ist. Nun zur
schweren Kost: Einfach ist es sicher nicht, im
vollen Scheinwerferlicht gegen den Hintergrund
des roten Vorhangs das ungemein stimmfordernde
„The Winner Takes It All“ ins Publikum zu
schmettern. Kompliment, Andrea, das hast du wunderbar gemacht! Eine namenlose Nebenrolle im
Musical sollte auch nicht vergessen werden: der
Priester. Was wäre schon die Trauungsszene ohne
den Gottesmann „Dominic“? Er hätte sich nicht
einmal bekreuzigen müssen, um bei den
Zuschauern zu überzeugen. Und vergessen wird
man auch das bezaubernde Pärchen Paul und
Tommy nicht, jetzt, wo sie so schön zärtlich
zueinander fanden. Ja, und dann ist da auch noch
das mitreißende „Take A Chance On Me“. Ich
glaube, jeder im Saal hat gespürt, dass er, und nur
er, gemeint ist, so elektrisierend und frisch hat
Kimi diesen Song gespielt und gesungen. Ich gebe
zu, bei jeder Vorführung aufs Neue den Moment
herbeigesehnt zu haben, wo sich Kimi den
unschuldigen Opfern (gemimt von Oskar und
Lukas) näherte, mit all ihren berauschenden Verführungskünsten. Das kann man einfach nicht besser machen: Congratulations, my dear!
Tausende Eindrücke sind es, die dieses Musical
unvergesslich machen, vom imposanten, Urlaubsatmosphäre vermittelnden Bühnenbild über die einschmeichelnden Abba-Songs bis zur finalen Bootsbesteigung unserer Maria Kubena. Selbst die
kleinen Hoppalas geben unseren Schulaufführun-
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gen einen unverwechselbaren Charakter und
zeigen, dass nicht technisch-sprachliche Perfektion,
sondern gelebte Emotion entscheidend sind, um
einen Abend als gelungen in Erinnerung zu behalten. Wie sonst sind die Standing Ovations zu erklären, wie die enorme Besucherzahl zu verstehen,
wie die durchwegs begeisterten Kommentare
sämtlicher Zuschauer. Ich habe wie schon im Vorjahr viele, viele Stimmen vernommen und die
Anerkennung gespürt, die allen Mitwirkenden
geschenkt wird. Mit Spannung warte ich daher auf
das nächste Jahr. Und ihr alle werdet hoffentlich
auch wieder dabei sein. Voulez vous?
Das Mamma Mia-Team …
Gesamtleitung:
Mag. Maria Kubena
Projektkoordination: Mag. Dieter Holzapfel,
Mag. Manfred Weigert
Grafische Leitung:
Mag. Sükrü Tezer
Marketing:
Mag. Hugo Kastner
On-Stage
Schauspiel/Gesang: Mag. Maria Kubena, Mag.
Dieter Holzapfel – Dinem Atalay (Lisa), Dominic
Binder (Priester), Christina Braun (Sophie),
Dominik Camariotis (Sam), Veronika Dolejs
(Tanya), Lukas Geppert (Bill), Robert Göttlicher
(Sky), Menas Gurguis (Pepper), Andrea
Hochwarter (Donna), Kimi Izdebski (Rosie), Oskar
Jeglitsch (Bill), Paul Jhebrial (Harry), Valentina
Köfner (Ali), Alina Kunihs (Ali), Christina Leeb
(Tanya), Benjamin Mayer (Sky), Seray Morkoc
(Donna), Viktoria Pichler (Ali), Liesa Schick
(Sophie), Katharina Wieland (Lisa), Oktawian
Wojciechowski (Sam)
Chor: Mag. Maria Kubena – Bojana Sel, Vanessa
Traxler, Katharina Kuster, Nina Hrouda, Tomislav
Markovic, Maria Schubert, Seray Morkoc, Schab-
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nam Ghavamnejad
Tanz: Mag. Leonhard Hoffman, Mag. Isabella
Pachatz – Christian Benavente, Stephan Draxler,
Corinne Freiler, Angelika Gacal, Monika Gacal,
Klaudia Glusiak, Stephanie Gonzales, Nicole
Jilma, Natasa Kalabic, Daniel Klingler, Helin
Köse, Vanessa Makovec, Lisa Matjazic, Nicole
Neubauer, Daniel Opiola, Katharina Pröstler,
Nicole Redel, Raschad Rozak, Richard Ruthner,
Aslihan Sahin, Olivia Skorek, Julia Stern, Stefaniea
Toth, Monika Tyrakowska, Julia Völker, Andreas
Weber
Band: Mag. Maria Kubena - Tim Dworschak
(Schlagzeug), Christian Eliasch (Gitarre, Bass,
Synthesizer, Xylophon), Matthias Hadrigan (Bass),
Anja Hoffmann (Klavier), Magdalena Holzschuh
(Cello), Pia Köck (Violine), Markus Leeb
(Gitarre), Nikita Lykov (Gitarre), Philipp
Miksovsky (Schlagzeug), Hebah Nigm (Synthesizer), Johannes Pröstler (Gitarre), Lili Pretterhofer
(Querflöte), Sabrina Reschreiter (Querflöte),
Manuel Schöberl (Schlagzeug), Florian Thun
(Gitarre)
Off-Stage
Dokumentation: Mag. Wilma Widhalm-Kupferschmidt – Daria Akbari, Vineet Dhery, Sarah ElSherbiny, Sammy Kumar, Christian Legaspi,
Alexander Saadi
Finanzen: Eva-Maria Hartenstein
Grafik/Dekoration: MMag. Sükrü Tezer, FOl.
Ulrike Miksch – Dominic Binder, May El-Tahir,
Jennifer Kazda, Dietgard Kopschar, Stephanie
Nemeskal,
Tamara
Nimpfer,
Aleksandar
Novakovic, Martin Pomper, Sabrina Prochazka,
Michael Schmied, Tamara Truth, Hanja Wödl /
Inspizient: Melisa Huskanovic, Daniel Opavsky,
Gawan Weber
MAMMA MIA
Kartenverkauf/Garderobe: Mag. Hugo Kastner –
Ciarra Almeria, Sandra Hinterberger, Nina
Lindinger, Madeleine Mertens, Katharina Polanka,
Sabrina Taborsky, Stefanie Wagner, Nadine Zaynard
Maske/Kostüme: Mag. Renate Deringer – Emira
Abidi, Rabia Aktas, Arta Begati, Rana Chalabi,
Lydia Fichtenbauer, Johanna Hobiger, Sabrina
Hopf, Sarah Mohamed, Katrin Oberdorffer, Monja
Rettig
Medien: Mag. Christian More – Sebastian Banach,
Kevin Brandtner, Benjamin Bredl, Riem El-Batnigi, Nermin Ismail, Josef Leitner, Claus Schlägner,
Kevin Skorek, Ibrahim Turgut
Premierenfeier: Mag. Andreas Gindl – Mahmoud
Ashmwe, Christoph Haberson, Philip Hipfinger,
Marcel Hortensky, Tim Konrad, Moris Magerusan,
Roxana Petroiu, Philip Prinz, Thomas Schubert,
Lukas Swoboda, Matthias Taborsky
Programmheft: Mag. Manfred Weigert –Tina
Kopp, Julia Matschinger, Jasmina Metzke, Lisa
Schneider
Stimmbildung: Mag. Renate Kriconis
Ton- und Lichttechnik: Mag. Dieter Holzapfel –
Bernhard Breit, Niklas Boigner, Christoph Klügel,
Patrick Matousek, Philip Miglinci, Bernhard Prem
Stimmen zu „Mamma Mia“
(gesammelt von Prof. Wilma Widhalm-Kupferschmidt)
Diese Woche ist für mich die schönste im Schuljahr und gleichzeitig auch die anstrengendste. Ich
schlafe kaum, vielleicht 3 bis 4 Stunden am Tag.
Zu Hause ist dann eine kleine Krise, weil ich fast
nicht daheim bin und die ganze Zeit nur arbeite.
Die Atmosphäre ist absolut freundschaftlich. Es ist
einfach die Gemeinschaft, die das Musical so wun-
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dervoll macht. Alle tun etwas, außerdem sind sie
alle motiviert, die Schüler wollen „es“ einfach
machen. Alle, die hier arbeiten, haben sich freiwillig dafür angemeldet, und man merkt das, denn
alle sind voll dabei.
Maria Kubena
Es ist eine schöne Gelegenheit zu sehen, wie toll
die Oberstufenschüler miteinander zusammen
arbeiten. Anders als im Unterricht.
Renate Deringer, Kostüme
Letztes Jahr habe ich „Tanz der Vampire“ gesehen
und war begeistert. Deshalb wollte ich unbedingt
dieses Jahr mitmachen, denn ich will auch ein Teil
dieses Werkes sein.
Bernhard Breit, 7C, Technik
„Mamma Mia“ ist schon mein drittes Musical, und
es macht mir jedes Mal Spaß. Man lernt so viele
andere Menschen in dieser Woche kennen.
Alina Kunihs, 8A, Schauspielerin/Sängerin
Zum Programmheft: Es gibt ein Vorwort des
Direktors und eines von Professor Kubena.
Daneben planen wir eine Inhaltsangabe, eine Musical- und Film-History, eine Liste mit den
Hauptcharakteren, die Szenenabfolgen, einen
Rückblick auf andere Musicals, das alles mit
Bildern. Zukunftsvisionen wird es keine gegeben,
da wir die SchülerInnen überraschen möchten.
Manfred Weigert, Projektleitung
Während der Vorbereitungswoche: Die Arbeiten
am Musical kommen gut voran, obwohl der Stress
jeden Tag zunimmt. Natürlich darf das Teamwork
nicht fehlen. Aber es ist wirklich „perfekt“, alle
sind heiter gestimmt und gönnen sich ab und zu
sogar einen Scherz. Im Vergleich zum Musical im
Vorjahr scheint dieses simpler, da vor allem die
Texte einfacher sind.
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Christina Braun, 8A, Sängerin/Schauspielerin
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Zur Dekorationsgruppe: … ab und zu wird auch der
Farbeimer samt Pinsel in die Hand genommen. Und
sollte etwas verändert werden, kommen die Nähmaschinen zum Einsatz „… bis der letzte Quadratzentimeter des 85m langen feuerresistenten Stoffes zum
Bühnenvorhang verarbeitet ist“ (U. Miksch).
Daria Akbari, 7A, Dekoration
Alle arbeiten gut zusammenarbeiten, alle harmonieren, das Teamwork ist „supi!“
Dinem Atalay, 8A, Schauspielerin
Aus Erfahrung vom vergangen Musical nehmen
die Arbeitsschritte von der Plan-ung bis zum fertigen Endprodukt DVD ca. 100 Stunden in
Anspruch. Je größer jedoch die Zahl der Teilnehmer und Mithelfenden ist, desto kleiner wird
der Arbeitsaufwand für den Einzelnen und nimmt
daher weniger Zeit in Anspruch.
Christian More, Videoschnitt
Die „Dynamos“ unter sich
... eine Geschichte vom letztjährigen Sarg zum
heutigen Boot ...
Der Puls rast, das Herz schlägt immer schneller,
die Gedanken spielen verrückt. Es ist PremiereAbend im Haus der Begegnung in Wien Donaustadt. Wir beobachten, wie Frau Professor Kubena
konzentriert die Notenblätter durchschaut, und
genau in diesem Moment gehen uns die Bilder der
letzten Monate durch den Kopf, Bilder der Castings und der stundenlangen Proben. Und doch
kommt schon erste Nostalgie auf, wenn wir an das
Vorsprechen, Singen und Tanzen denken.
Jeder war gespannt, ob er seine Wunschrolle
bekommen würde, und im Endeffekt waren alle
glücklich mit der Entscheidung der Jury. Die Texte
wurden im Vorhinein einstudiert und vor den
„Entscheidungsrichtern“ Frau Professor Kubena
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und Herr Professor Hoffmann jun. präsentiert.
Obwohl man schon irgendwie das Gefühl hatte, zu
wissen, ob man die ersehnte Rolle bekommen
würde oder nicht, war es trotz allem ungeheuer
aufregend. Nach den anstrengenden Castings bekamen wir Schauspieler, Sänger und Bandmitglieder
schon bald das Drehbuch und die Noten. Damit
hatten wir genügend Zeit, um uns intensiv auf
unsere Rollen vorzubereiten.
Nach langem Warten war es dann endlich so weit.
Montagmorgen, Beginn des ersten Probentages,
Chaos im Festsaal unserer Schule! Niemand wusste
so richtig „wo was wann wie“ stattfinden sollte,
aber die Lehrer regelten alles ganz schnell, und es
ging ziemlich professionell voran. Die Band riss
gleich die Instrumente an sich, und es war kaum
möglich, sie noch vom Spielen abzuhalten. Bei den
Schauspielern ging es auch prompt mit der ersten
Szene los. Zuvor erhielten die Sänger jedoch ein
amüsantes und hilfreiches Stimm-Training von
Frau Professor Kriconis. Die Tänzer schlüpften in
bequeme Sachen und fingen an, die perfekten
Choreographien einzustudieren. Obwohl wir uns
anfangs alle an einen genauen Zeitplan hielten,
endete unser Tag erst nach etwa zehn Stunden
intensiven Probens. Aber durch dieses kräfteraubende Erlebnis wurde unser Gemeinschaftsgefühl von Stunde zu Stunde stärker. Das sollte
sich auch an den folgenden Tagen so fortsetzen.
„Sehr geehrte Damen und Herren, willkommen
zum diesjährigen Musicalprojekt des Bernoulligymnasiums …“ Dies sind am großen Abend die
ersten Worte unseres Moderators, Herrn Professor
Holzapfel, ans Publikum. … Die Spannung steigt,
und uns wird plötzlich klar, dass wir, die wenigen
der übrig gebliebenen „Old-Generation“, zum
allerletzten Mal an einem Premiere-Abend gemein-
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sam auf der Bühne performen werden. Auf einmal
kommen all die schönen Erinnerungen der letzten
Jahre wieder hoch, doch uns bleibt keine Zeit,
diesen Gedanken nachzuhängen, schließlich warten
fast 500 Zuschauer vor dem Vorhang auf eine sensationelle Show. … Die Band macht sich an ihre
Instrumente und beginnt die ersten Töne von „I
Have A Dream“ zu spielen. Endlich geht es los.
Wir betreten die Bühne und plötzlich ist die ganze
Nervosität verflogen. Im Gedanken ist jeder nur
noch bei seinem Text und bei seinen Schauspielund Gesangskollegen. Aber trotzdem quälen uns
gewisse Fragen. Was sollen wir tun, wenn es Texthänger gibt? Wie sollen wir improvisieren?
Sprechen wir alles deutlich und verständlich genug
aus? Ist das Head-Set noch an? Das sind nur einige
der Dinge, die uns durch den Kopf gehen, wenn
wir gerade von den „Super Trouper“-Lights
geblendet werden. Und noch wichtiger ist die
„klitzekleine“ Frage: Schaffen wir es, das letztjährige Musical „Tanz der Vampire“ zu übertreffen
und das Publikum wieder voll zu begeistern?
Um ehrlich zu sein, waren im Vorfeld viele unsicher, ob wir mit „Mamma Mia“ nochmals so
einen Hit landen könnten wie mit den Musicals der
letz-ten Jahre. Doch diese Unsicherheit verschwand, sobald Musik, Schauspiel und Tanz
„Gestalt“ angenommen hatten. Und bald zeigte
sich, dass „Mamma Mia“ das Beste war, was wir
jemals zu-stande gebracht hatten.
Dieses Projekt ist sozusagen unser aller Baby –
woher denn sonst sollten die Namen „Musical
Mama“ oder „Mamma Maria“ für eine bestimmte
Person herrühren? Frau Professor Maria Kubena
machte uns alle zu stolzen Eltern. Von Geburt an,
sprich mit „Hair“, bis zum heutigen Tag mit
„Mamma Mia“ schafften wir es jedes Jahr,
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Euphorie auszulösen, nicht nur beim Publikum,
welches genauso wie wir von Jahr zu Jahr besser
wurde, sondern auch bei uns, den Mitwirkenden,
selbst. Es genügt ein kleiner Blick, um zu sehen,
wie viele Emotionen bei uns allen frei werden und
uns miteinander verbinden. Freundschaften entstehen nicht nur zwischen uns Schülerinnen und
Schülern, sondern auch zwischen uns und den
Lehrerinnen und Lehrern. Frau Professor Kubena
schätzt das sehr und wiederholt Jahr für Jahr bei
ihrer „Rede an die Nation“ am Premiere-Abend um
17 Uhr, zwei Stunden vor dem ersten Vorhang,
dass wir eine „Einheit“ sind, dass wir alle gemeinsam in einem Boot, einem Sarg oder sonstwo
sitzen, aufeinander vertrauend und aufeinander
angewiesen.
Wir singen, wir tanzen, wir lachen und wir weinen
gemeinsam, zusammen mit unserem Publikum.
Allein die Premiere und der Abschluss-Abend
waren etwas Noch-nie-da-Gewesenes. Viele von
uns wussten nicht, ob sie lachen, weinen oder beides gleichzeitig tun sollten. Im Endeffekt „miss“brauchten wir unser kleines Boot, um uns vor dem
Tränenmeer zu retten. Vor allem unsere „Mama“
schaffte es nicht, ihre Gefühle zurückzuhalten,
doch der Rest von uns konnte das genauso wenig.
Man kann uns in dieser Woche nicht bloß als
Gemeinschaft von Musical-Fans bezeichnen, sondern vielmehr als Familie, welche ihr Baby fünf
Tage lang hegt und pflegt, um es danach voller
Stolz auf die Bühne hinauszuschicken. Es darf
jedoch auch nicht außer Acht gelassen werden, was
es überhaupt bedeutet, dieses Kind groß zu ziehen.
Ein kleiner Schritt nach dem anderen muss erledigt
werden, um langsam, aber doch zum Ziel zu gelangen. Natürlich gibt es dabei auch Rückschläge.
Jeder wird auf die Probe gestellt, jeder strapaziert
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seine Nerven. Aber auch Tiefschläge können
bezwungen werden. Nicht nur einmal musste von
uns das sentimentale „Chiquitita“ angestimmt werden, um jemanden aufzuheitern. Vor allem aber
Frau Professor Kubena hatte mit einigen unerwarteten Hindernissen zu kämpfen. Das beste
Beispiel hierfür ist die tragische Geschichte
unseres Bootes. Um ein technisch perfektes Bühnenbild „aus dem Hut“ zu zaubern, stellten Frau
Professor Kubena und ihr Mann die halbe Stadt auf
den Kopf und setzten jeden Hebel in Bewegung,
um etwas Schiffsähnliches zu organisieren. Nach
langem Suchen war es endlich so weit, ein fünf
Meter langes „Kanu“ – ok, Herr Professor Tezer
konnte nicht ganz nachvollziehen, was ein Indianerboot auf einer griechischen Insel sollte ;-) –
wurde uns zur Verfügung gestellt. Und auch für
den Transport war gesorgt. Kurz bevor das Requisit aufgeladen wurde, kam jedoch die Hiobsbotschaft. Aus Brandschutzgründen war es nicht
möglich, das Boot vor die Bühne zu stellen. Onstage war auch kein Platz dafür. Schweren Herzens
und tränenden Auges musste Frau Professor Kubena alles abblasen, all die Mühe schien umsonst
gewesen zu sein. Eine griechische Tragödie! Doch
wir schafften es trotz allem, mit einem „MiniErsatzkanu“ (im letzten Moment zusammengezimmert) und unserer leidenschaftlichen Bühnenpräsenz, unserer Frau Professor eine einzigartige
Wiedergutmachung für das verlorene „Kanu“ zu
bieten.
Die wichtigste Lektion, die wir bei unserer wunderbaren Musical-Arbeit erfahren haben, ist eine,
die man nicht einfach aus Schulbüchern lernen
kann: Alles lebt vom Zusammenhalt im Team, von
der Rücksichtnahme auf Gefühle, Wünsche und
Bedürfnisse unserer Musicalcrew, von der gemein-
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samen Bewältigung aller Hindernisse und Probleme. … Und so endete alles in einem Meer von
Tränen. Der für „Tanz der Vampire“ verwendete
Sarg wurde zum griechischen Boot umfunktioniert,
eine wahre Glanzleistung. Natürlich war das „Top
Secret“ und nur wenige Eingeweihte wussten
davon. Als das Boot den Gang entlang auf Frau
Professor Kubena „zutrieb“, war sämtlicher Frust
über das Kanu verschwunden. Freudentränen
kullerten über ihr Gesicht. Zu sehen, wie glücklich
unsere „Mamma Maria“ in diesem Augenblick
war, gehört zu einem der schönsten Momente der
ganzen Musicalwoche. Aber auch wir Schüler
unterstützten uns, so gut es ging, gleich ob beim
Schminken, beim Tanzen oder bei der
Kostümwahl.
Die gemeinsame Bewältigung dieser Probleme, das
ist es, was uns noch stärker machte und als
Gemeinschaft noch enger zusammenschweißte.
Eine so innige Verbundenheit wie dieses Jahr war
während der letzten Musicals nicht zu spüren, das
zumindest ist unser subjektiver Eindruck. Daher
war es für uns ein einmaliges Abenteuer, das wir
nie vergessen werden. Die schönen Bilder des
emotionalen Abschlussabends werden in unseren
Gedanken und Herzen immer weiterleben: Die
Zugabe nach der Zugabe! Die Dankesreden! Tränen über Tränen! Ein Meer von Gefühlen! Standing Ovations! Und die improvisierte Hommage an
unsere Mama.
So wunderschön und kurz, fast schon wie ein
Traum, bleibt das Musical, das uns eine Woche
lang aus der Realität entkommen ließ, in unserem
Gedächtnis erhalten. Doch nun ist es endgültig Zeit
geworden aufzuwachen, und die griechische Insel
wieder zu verlassen. Denn es dauert nicht mehr
lange, bis wir in die Welt eines neuen Musicals
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eintauchen. Ob auf der Bühne oder als Zuschauer,
unsere Dirigentin wird die gleiche sein.
So we say “Thank You For The Music, Mamma
Maria”!
Und nicht vergessen: … PUNKT, PUNKT,
PUNKT! …
Vero Dolejs,8B
Andrea Hochwarter, 8A
Kimi Izdebski, 7B
Chronologie des Musicals „Mamma Mia“
Februar 2009: Festlegung der Aufführungstermine
für das Musical 2010.
April 2009: Nominierung möglicher Musicals
durch Professor Kubena.
Juni 2009: „Präsentations-Gala“ (vor Oberstufenschülern) mit Entscheidung für „Mamma Mia“.
September 2009: Informelle Treffen mit Aufgabenverteilung für die mitwirkenden Lehrer.
Oktober 2009: Beginn der Castings für Sologesang,
Chor und Tanz.
Oktober 2009: Erste Teamsitzung mit Detailplanung aller Musical-Bereiche.
November 2009: Zweite Teamsitzung mit
Besprechung zum Auflaufplan, Bühnenszenario,
Technik, Merchandising.
Dezember 2009: Erste Info-Mails an alle Eltern
sowie an die Absolventen unserer Schule.
Jänner 2010: Verteilung der „Hausaufgaben“ für
mitwirkende Schülerinnen und Schüler.
Jänner 2010: Info-Mails mit exakten Angaben zu
Aufführungsterminen sowie Preisen für die Karten.
Jänner 2010: Vierte Teamsitzung mit Besprechung
der genauen Abfolgen sowie der Gruppeneinteilungen durch die Teamleiter.
15. Februar 2010: Beginn der Kartenausgabe durch
die Gruppe „Verkauf“.
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22. Februar 2010, 8h – 17h: Start der intensiven
Vorbereitungswoche in verschiedenen Arbeitsgruppen: Gesang, Chor, Tanz, Schauspiel, Maske,
Libretto, Technik, Programmheft, Dekoration,
Requisiten (im Bernoulligymnasium).
23. Februar 2010, 8h – 18h: Fortsetzung aller
Arbeiten in den einzelnen Gruppen/Teams im
Bernoulligymnasium.
24. Februar 2010, 8h – 20h: 12-stündige Probe im
HdB-Donaustadt.
25. Februar 2010, 8h – 20h: 12-stündige Probe im
HdB-Donaustadt.
26. Februar 2010, 10h: Generalprobe vor 380
Schülerinnen und Schülern aus sieben Volksschulen
26. Februar 2010, 17h: Treffen im HdB, Schlussbesprechung, „Rede an die Nation“ / 19h: PremiereAbend / anschließend Premierenfeier in der Aula
des Bernoulligymnasiums - bis zur Geisterstunde.
27. Februar 2010, 17h: Treffen im HdB, Tagesbesprechung / 19h: Saturday Night-Vorstellung
28. Februar 2010, 9.30: Treffen im HdB / 11h:
Matinée / anschließend gemeinsames Mittagessen
beim „Griechen“
28. Februar 2010, 18h: Abschlussabend / danach
„kleine Feier“
29. Februar 2010, 10h: Bühnenabbau durch alle
Akteure
März 2010: Sichtung und Verkauf der Fotos,
Erstellung einer DVD, Musical-Reportage für den
Jahresbericht 2010
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„I Have A Dream“ …
to be back next year …
Ja, genau das ist es, was mich trotz der vielen Stunden des Einsatzes für unser Bernoulli-Musical
bewegt. Ich habe den Wunsch, auch im kom-
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menden Jahr wieder ein Teil dieses wunderbaren
Teams zu sein, ein Teil dieser von Maria Kubena
geführten Truppe von Idealisten, die nicht die
Stunden zählen, nicht den finanziellen Lohn, sondern die vielmehr vom Geheimnis eines gemeinsamen Projekts beseelt sind. Nirgendwo sonst in
der Schule kann ich diese Stimmung verspüren,
nirgendwo sonst scheinen alle Rädchen wie mit
Zauberhand geführt ineinander zu greifen. …
Vielleicht ist es deine Hand, Mary, vielleicht aber
auch der Stolz, der jeden erfasst, und uns alle dazu
bringt, mit voller Begeisterung der jeweiligen
Musical-Aufgabe nachzugehen.
Jeder Einzelne vom Lehrerteam wird deine Bitte,
im kommenden Jahr wieder dabei zu sein, zumindest aber seine oder ihre Erfahrung einzubringen,
mit einem unisono angestimmten „I Do, I Do, I Do,
I Do, I Do“ beantworten. Darauf darfst du dich verlassen, Mary. Und du bist auch nicht die einzige im
Saal, die am Ende der Vorstellungen eine Träne
vergossen hat.
Ach, wie schön kann das Leben doch sein!
Und noch etwas muss ich hinzufügen:
Du gibst mit diesem Musical vielen von uns genau
dieses Gefühl, dieses einzigartige Gefühl, das Abba
in ihrer wunderbare Liedzeile verpackt haben: „I
am nothing special, in fact I’m a bit of a bore …
but I have a talent, a wonderful thing …“ Darum
geht es im Leben, in der Schule und im Zusammensein mit Menschen.
Thank You For The Music, Mary.
Hugo Kastner
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TAKE A CHANCE
ON ME
GIMME!
GIMME!
GIMME!
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SUPER TROUPER
THANK YOU
FOR THE MUSIC
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