Leipziger Lerche - Fakultät Medien

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Leipziger Lerche - Fakultät Medien
36 :: Frühling 2012
Studentenzeitschrift des Studienganges Buchhandel/Verlagswirtschaft der HTWK Leipzig
Leipziger Lerche
Der junge Blick auf die Branche
Gegen den Strom
Editorial :: 3
Editorial
Leipziger Lerche Frühling 2012
Liebe Leserinnen und Leser,
Chefredaktion,
es ist wieder März und die Leipziger Buchmesse öffnet vom 15. bis 18. März 2012 ihre Tore für
zahlreiche Literaturbegeisterte und Verlage, die ihre Novitäten präsentieren. Natürlich darf die
neue Leipziger Lerche mit frischen und interessanten Themen dabei nicht fehlen.
Was für viele von uns schier unvorstellbar ist, ist in Deutschland für eine Vielzahl von
Menschen leider immer noch trauriger Alltag: Analphabetismus. Doch was sind die Ursachen
dafür und wie wird dagegen vorgegangen? Mehr über diese Fragen erfahren Sie in unserem
Beitrag „Leben ohne Buchstaben“.
Des Weiteren beschert uns die Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik pünktlich zu ihrem
20-jährigen Jubiläum einen Einblick in ihre Geschichte und momentane Arbeit.
Bücher an Freunde ausleihen war gestern. Heutzutage werden Bücher auf Reisen geschickt.
BookCrossing ist ein Phänomen, das viele Literaturfreunde weltweit begeistert.
„Vive la France!“ heißt es diesmal bei unserem Team der Buchmarktforschung. Neben Untersuchungen der französischen Verlagsbranche haben wir mit Jérôme Denoix vom Verlag
Hachette Livre gesprochen.
Dass es langweilig und teilweise gefährlich ist, immer mit der Masse zu gehen, wissen wir alle.
Anderssein ist keineswegs freakig, sondern bedarf einer besonderen Aufmerksamkeit. Deshalb
widmen wir uns in unserem Spezial „Gegen den Strom“ dem Einfallsreichtum von Verlagen, die
etwas unkonventioneller sind sowie einer außergewöhnlichen Autorin.
In unserer neuen Rubrik „Leben und studieren in Leipzig“ wollen wir speziell unsere studentischen Leser ansprechen. Diesmal helfen wir mit nützlichen Freizeittipps, um dem eifrigen Studenten das Leben zwischen Hochschule und Bibliothek ein wenig zu versüßen.
Viele von uns studieren in ihrem Bachelor-Studium „was mit Medien“. Aber wie schließt man
daran an, um später erfolgreich in der Medienbranche Fuß zu fassen? Dafür haben wir bundesweite Master-Studiengänge ein bisschen genauer unter die Lupe genommen.
Im Gespräch mit kleinen unabhängigen Krimiverlagen wurden beim vergangenen Kleinverlegertag an der HTWK Leipzig tatsächlich „Spuren hinterlassen“. Weiterhin stellen sich in dieser
Ausgabe studentische Projekte unserer Hochschule, wie das Veredelungslexikon und die Lehrbuchhandlung BuMerang vor.
Wir wünschen allen neuen und alten Leserinnen und Lesern viel Spaß beim Entdecken und
Lesen der 36. Ausgabe der Leipziger Lerche.
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Ihr Redaktionsteam der Leipziger Lerche
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Leipziger Lerche 36 | Frühling 2012
4 :: Inhalt
Inhaltsverzeichnis
Editorial..................................................................................................................................................................... 3
Themen, die uns bewegen
Nachgefragt ............................................................................................................................................................ 5
Leben ohne Buchstaben .................................................................................................................................... 6
Jetzt auch auf
Facebook:
Leipziger
Lerche
Branche
Was macht eigentlich ...? .................................................................................................................................... 8
Worte sind Boote .................................................................................................................................................. 9
BookCrossing ..........................................................................................................................................................10
Aktivbücher .............................................................................................................................................................14
Buchmarktforschung
Der Buchmarkt nebenan ....................................................................................................................................12
Spezial „Gegen den Strom“
Gegen den Strom .................................................................................................................................................16
Was macht ein Buch im Wald? ..........................................................................................................................17
UBooks ......................................................................................................................................................................18
Wonnige Aussichten ...........................................................................................................................................20
Zwischen allen Stühlen ......................................................................................................................................21
Leben und studieren in Leipzig
Kultur zum kleinen Preis ....................................................................................................................................22
Sommer, Sonne – und Strand? .........................................................................................................................22
Trödel für Jedermann ..........................................................................................................................................23
HTWK Leipzig
Master – gern, aber wo? .....................................................................................................................................24
Spuren hinterlassen ............................................................................................................................................25
Buchhandel von Studenten für Studenten .................................................................................................26
Alles veredelt? ........................................................................................................................................................27
Rezensionen – Aufgeschlagen
Das Labyrinth der träumenden Bücher .........................................................................................................28
Tiere Essen ...............................................................................................................................................................28
Gut gegen Nordwind ..........................................................................................................................................29
Kopfschuss ..............................................................................................................................................................29
Gewinnspiel ............................................................................................................................................................30
Impressum ..............................................................................................................................................................30
Leipziger Lerche 36 | Frühling 2012
Nachgefragt
© Fotos: Susanne Kuba
Was bedeutet es für dich „gegen den Strom“ zu sein?
„Es bedeutet für mich, nicht immer die allgemeingültige
Meinung zu haben. Es wäre schlimm, wenn jeder mit dem
Strom schwimmen würde, weil es dann keine anderen Meinungen geben würde. Es ist schon wichtig, dass es Leute
gibt, die gegen den Strom sind.“
Paula, Verlags- und Handelsmanagement
„Ich bin eher Mainstream. Gegen den Strom zu sein kann
ich mir nicht vorstellen. Diejenigen, die wirklich gegen
den Strom sind, würden das doch niemals zugeben. Und
sind nicht gerade Themen wie Prostitution Mainstream?
Vielleicht hat ein Eremit, der irgendwo in einer Höhle sitzt,
noch eine Wahl, gegen den Strom zu sein. Aber hier und
heutzutage gibt es kein gegen den Strom mehr.“
Matthias, Sozialwissenschaften
„Ich finde, dass man auch mal gegen den Strom sein sollte,
weil man dadurch seine Persönlichkeit fördert. Also indem
man auch mal Nein zu Dingen sagt, die man persönlich
nicht gut findet.“
Thomas, Elektro- und Informationstechnik
„Gegen den Strom zu schwimmen ist wichtig, um aufzufallen. Jeder bestimmt, in welcher Art und Weise er dies tut,
aber haben wir nicht alle den Wunsch, dass man an uns
noch denkt, selbst wenn wir nicht mehr da sind? Nur so
können wir es erreichen ...“
Karoline, Buchhandel/Verlagswirtschaft
(Kommentar auf facebook)
„Gegen den Strom heißt, entgegengesetzt zu allgemeinen Trends und Meinungen, auf eigene Verantwortung zu
handeln und eigene Trends zu setzen. Immer nur zu folgen
bringt keinen Fortschritt.“
Mathias, General Management
„Ich bin für ‚mit dem Strom‘. Aber nur, wenn er in die richtige Richtung geht, das ist ja klar.“
David, Bauingenieurwesen
Die Interviews führte Susanne Kuba
6 :: Themen, die uns bewegen
Leben ohne Buchstaben
Schulpflicht schützt vor Analphabetismus nicht
Primär:
::kein Schulbesuch
::keine Lese- und
Schreibkenntnisse
::Menschen in
Entwicklungsländern
::Migranten in
Industrieländern
Sekundär:
::Schulbesuch
::unzureichend
erworbenes Wissen
::Schriftsprache durch
Nichtnutzung wieder
verlernt
Funktional:
::Schulbesuch
::begrenzte Lese- und
Schreibkenntnisse
::Nicht-Verwenden Können von Schrift sprache im Alltag
Kostenlose Hilfe für
Betroffene:
Alphabetisierungs- und
Grundbildungskurs:
Internat. Bund gGmbH
Bildungszentrum Leipzig,
0341 / 35 56 90 19,
Förderung durch den
Europäischen Sozialfonds (ESF)
Suche nach Alphabetisierungskursen:
Alfa-Telefon
0800 / 53 33 44 55
Lernportal/
Lernadventure
ich-will-lernen.de,
lernspiel-winterfest.de,
Förderung durch Bundesministerium für Bildung
und Forschung (BMBF)
Lesen und Schreiben ist kinderleicht, doch
der Schein trügt. Denn so einfach ist das Erlernen der Schriftsprache nicht für alle Menschen. Eigene Selbstzweifel und Vorurteile
anderer, wie „Du bist dumm und faul“, nagen
am Nervenkostüm des Analphabeten. Wenn
er den Glauben an sich selbst verloren hat,
wer soll ihm dann noch helfen?
Trotz Schulpflicht können laut „Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung
e.V.“ 7,5 Millionen Menschen zwischen 18
und 64 Jahren in Deutschland nicht richtig
lesen und schreiben. Diese funktionalen Analphabeten können nur eingeschränkt am
gesellschaftlichen Leben teilnehmen, da ihre
Lese- und Schreibkenntnisse unter den allgemeinen Anforderungen liegen.
Kein gewöhnlicher Alltag
Ohne Buchstaben fällt das Leben schwer,
wobei der Grad der Schriftsprachfähigkeit
bei Analphabeten variiert. Hürden gibt es für
Schrift- und Sprachunkundige viele: beim Einkaufen (Inhaltsangaben auf Verpackungen),
Einschränkung der Mobilität (Probleme beim
Lesen von Fahrplänen), Ausfüllen von Formularen bei Behörden (Ansprüche auf Sozialleistungen werden oft nicht geltend gemacht),
Bewältigung von Bankgeschäften, Vertragsabschlüssen (Miete, Strom) und PC-Arbeit sowie beim Lesen von Medikamenten-Beipackzetteln. Um brenzlige Situationen im Alltag
zu meistern, überlegen sich Analphabeten
skurrile Täuschungsmanöver, um unentdeckt
zu bleiben: zum Beispiel muss das Formular
mitgenommen werden, da die Lesebrille vergessen wurde oder weil eine Handverletzung
vorliegt.
Die Ursachen von Analphabetismus beginnen in der eigenen Biografie und enden
in Isolation. Auch bei der ehemaligen Analphabetin Jutta Stobbe nahmen Lehrer ihre
Schulprobleme nicht ernst und warfen ihr
Leipziger Lerche 36 | Frühling 2012
© Tina Kutzschebauch
Analphabetismus-Arten
Nichtkönnen vor. „Du lernst das sowieso nie!“,
bekam sie zu hören und durfte vor der Klasse
nicht aus Büchern vorlesen. Freunde hatte sie
keine, dafür aber viel Zeit darüber nachzudenken, was es heißt, nichts zu können. Dass ihr
nie vorgelesen wurde, keine Bücher im Haushalt existierten und ihr niemand bei Hausaufgaben half, wusste niemand.
Trotz allem schaffen einige den Schulabschluss, manche sogar eine Ausbildung.
Für Analphabeten gestaltet sich die Berufswahl am Arbeitsmarkt schwierig. Nur selten
entspricht der tatsächlich ausgeübte Beruf
den eigenen Vorstellungen. Jutta Stobbes
Wunschberuf war Technische Zeichnerin, sie
lernte jedoch Köchin – das war einfacher zu
bewältigen. Die Abschlussprüfung bestand
teilweise aus Multiple Choice, daher hatte
sie eine Chance Richtiges anzukreuzen. Die
Schriftsprachkompetenz wird jedoch zunehmend in Berufen gefordert.
Die Herausforderung Alphabetisierung
Viele Analphabeten üben keine Beschäftigung aus oder erhalten ein niedriges Einkommen und besitzen kein Geld für einen Leseund Schreibkurs. Ob Alphabetisierungs- und
Grundbildungskurse kostenpflichtig oder kostenlos angeboten werden, hängt von der Stadt
bzw. dem Bundesland ab, wobei die Agentur
für Arbeit teilweise Kosten übernimmt.
Unter dem Motto „Lesen – Schreiben – Tätigsein“ führt der Internationale
Bund Leipzig eine Alphabetisierungsmaßnahme durch. Hierbei fallen für
die Kursteilnehmer keine Gebühren und Fahrtkosten an. Dieser ganzjährige Kurs ist eine Vollzeitmaßnahme für sechs bis acht Personen, die pro
Anwesenheitstag eine Aufwandsentschädigung von fünf Euro erhalten.
Zu Beginn müssen die Kursteilnehmer das Lernen wieder erlernen. Dabei
sind Erfolge und Lob wichtiger als das Aufzeigen von Fehlern.
Hauptziele des Kurses sind unter anderem das Selbstbewusstsein zu stärken und die Arbeitsfähigkeit zu verbessern, damit eine gesellschaftliche
Partizipation ermöglicht wird. Die Kursleiterin teilt einen stärkeren Lerner
einem Schwächeren zu und hält immer individuelle Übungen für Fortgeschrittene und Neuleser bereit. Innerhalb des Jahres finden auch Exkursionen statt, zum Beispiel ins Museum, um anschließend Briefe über gesammelte Eindrücke zu verfassen. Im hauswirtschaftlichen Bereich backen
und kochen die Kursteilnehmer oder gestalten Grußkarten, um diese später
zu beschriften.
Mit Methodenvielfalt, einem hohen Maß an Sozialkompetenz und spielerischem Geschick, wie Konzentrations- und Bewegungsspielen, werden
Buchstaben kennengelernt, Lückentexte ausgefüllt, Sätze sowie Texte geschrieben und gelesen. Auch der Umgang mit Verträgen und Formularen
wird geübt, um unabhängig von anderen agieren zu können. Die Arbeit am
PC findet bei ich-will-lernen.de statt, wo ein virtueller Unterstützer Übungen
vorliest. Außerdem weisen Tutoren ihren Kursmitgliedern Lerneinheiten
zu, in denen diese Übungen zum Lesen, Schreiben, Rechnen und Leben
sowie in Geldangelegenheiten absolvieren können. Der Erfolg lässt sich sehen, denn bislang gab es schnelle Fortschritte und keine Kursabbrecher.
Geschafft! – Und dann?
Jutta überwand ihre anfängliche Hemmschwelle, meldete sich an einem
Volkshochschulkurs an und konnte sich dort mit anderen über Empfindungen und Ängste austauschen. Die Motivation zum Schreiben und Lesen ist zu Kursbeginn vorrangig, auch um alte Blockaden zu lösen. Jutta
besuchte drei Jahre lang die Volkshochschule und konnte durch ihren Ehrgeiz bereits nach knapp zwei Jahren einen Roman lesen. Lerntempo und
-erfolge variieren je nach Motivation und Mut der Teilnehmer. Dicke Romane und Klassiker, wie Goethe, schrecken eher ab.
Was ist aus Jutta geworden? Nach der Ausbildung zur Hauswirtschafterin
und einem Meisterbrief arbeitete sie im Ausbildungsbereich weiter. Jetzt
ist sie selbst Ausbilderin in Bildungseinrichtungen und hilft anderen, die
noch nicht so mutig waren. Jutta wünscht sich, dass es mehr Möglichkeiten
gibt, jederzeit die Schriftsprache zu erlernen, dass Stärkere mehr Schwächeren helfen sowie dass Bildung für alle frei zugänglich wird.
Tina Kutzschebauch
8 :: Branche
Was macht eigentlich ...?
Verena Teutsch – Absolventenjahrgang 2005
© Verena Teutsch
Als Kind einer Buchhändler-, Druckereiund Verlagsfamilie wuchs sie in unserer
Branche auf und entwickelte sich mit ihr.
Die LEIPZIGER LERCHE sprach mit Verena
Teutsch, Contentmanagerin der HaufeMediengruppe in Freiburg, über Kind und
Karriere, ihre Erfahrungen mit Electronic
Publishing und die Wichtigkeit von Praktika für den eigenen Lebensweg.
Verena Teutsch
1978
geboren in Würzburg
1998–1999
Freiwilliges Jahr im Unternehmen (Modellversuch des Bundesministeriums für Familie, Frauen,
Senioren und Jugend)
1999–2001
Berufsausbildung zur
Verlagskauffrau bei
arsEdition in München
2001–2006
Studium Buchhandel/
Verlagswirtschaft an
der HTWK Leipzig,
einschließlich eines
Auslandssemesters an
der Université Pierre
Mendes-France in
Grenoble/Frankreich
2006
Marketing-Trainee beim
WRS Verlag in München
Seit 2006
Contentmanagerin
bei der Haufe-Mediengruppe in Freiburg
Leipziger Lerche:
Sie sind Diplomandin in Electronic Publishing.
Für wie wichtig halten Sie dieses Thema in
der heutigen Zeit? Hat Sie Ihr Studium bei der
Themenfindung beeinflusst?
Verena Teutsch: Gerade bei Fachverlagen
wie der Haufe Mediengruppe ist „Electronic
Publishing“ nicht mehr wegzudenken, um
kostengünstig in kurzer Zeit eine hohe Qualität zu erreichen und dabei konkurrenzfähig
zu bleiben. Als ausgebildete Verlagskauffrau
in einem Kinderbuchverlag war mir dieses
Thema völlig fremd. Einige Veranstaltungen
und Projekte an der HTWK lösten mein
Interesse an Electronic Publishing aus. So
entstand meine Diplomarbeit. Heute bin ich
in diesem Bereich auch beruflich tätig.
Ihre Familie hat bereits eine lange Tradition in
der Buch- und Verlagsbranche. Inwieweit hat
das Ihren Werdegang geprägt?
Der Einblick in die Berufe meiner Eltern, die
einen Betrieb der Druck-, Verlags- und Buchhandels-Branche führen, haben mich diese
Welt eher kritisch sehen lassen. Einerseits
habe ich es genossen, als Kind zwischen Zeitungsredaktion, Setzkästen, Druckmaschinen
und Bücherregalen umherzuflitzen, andererseits musste ich auch bald erfahren, dass inhabergeführte Unternehmen sehr stark das
Familienleben beeinflussen und die oft verherrlichte Selbstständigkeit zeitliche Opfer
fordert. Trotz dieser Erkenntnis ist es mir nicht
leicht gefallen, beruflich doch den gleichen
Weg wie meine Eltern einzuschlagen: Zuerst
Leipziger Lerche 36 | Frühling 2012
als Praktikantin in einem Münchner Kinderbuchverlag, anschließend durch eine Berufsausbildung in dieser Branche und folgendem
Studium an der HTWK.
Welche Rolle spielen zusätzliche Praktika
und Auslandsaufenthalte für den Einstieg ins
Berufsleben? Ist es wichtig, vielfältige Erfahrungen zu sammeln? Wie war das bei Ihnen?
Mich haben meine Praktika und auch der Auslandsaufenthalt in Frankreich ein großes Stück
voran gebracht. Nicht nur durch erweitertes
Fachwissen, sondern vor allem durch die Erfahrung, auf sich gestellt zu sein und in einem
neuen Umfeld zu bestehen. Durch die Praktika in verschiedenen Bereichen (Buchhandel,
Verlagsauslieferung, Unternehmensberatung,
Buchbinderei) habe ich die Verlagsbranche
von allen Seiten kennengelernt – Erfahrungen,
die mir schon oft weitergeholfen haben.
Sie sind derzeit in Elternzeit. Wie lassen sich
Familie und Karriere in unserer Branche vereinbaren?
Die Vereinbarung von Beruf und Familie hat
in Unternehmen einen unterschiedlichen
Stellenwert. Bei der Haufe-Mediengruppe
werden Mütter und Väter gut unterstützt. Die
Geschäftsführung bringt viel Verständnis auf
und ermöglicht es, eigene Wünsche zu verwirklichen.
Was können Sie uns Buchhandel/Verlagswirtschafts-Studenten für die Zukunft nach dem
Studium mit auf den Weg geben?
Wer Engagement zeigt, der wird belohnt.
Auch habe ich die Erfahrung gemacht, dass
Kontakte in der Branche, wo und in welcher
Form auch immer, das A und O für einen erfolgreichen Berufsweg sind.
Das Interview führte Susanne Kuba
Branche :: 9
Worte sind Boote
Die Lyrikgesellschaft in Leipzig: kein hermetischer Zirkel
Die GZL feiert 2012 ihr 20-jähriges Bestehen
und kann auf eine ereignisreiche Vergangenheit zurückblicken. Der Verein wurde 1992
unter der Schirmherrschaft von Karl Krolow
in Tübingen gegründet und siedelte vier Jahre später nach Leipzig über, wo die GZL auch
heute noch ihren Sitz hat. Unter den Mitgliedern sind vornehmlich deutsch schreibende
Lyrikerinnen und Lyriker aus mehreren Ländern. Als Lyrikgesellschaft organisiert sie jedoch nicht nur Ausstellungen, Lesungen und
andere Veranstaltungen rund um die Poesie,
sondern pflegt auch eine eigene Bibliothek, in
der zeitgenössische Dichtung präsent gehalten wird.
Lyrik in Leipzig
Die „Leipziger Lyrikbibliothek“ hat in der
Stadtbibliothek ihren Platz und wird 2012
nach Abschluss der Sanierung des Hauptgebäudes mit doppelter Fläche wiedereröffnet
werden. Mit dieser Präsenzbibliothek hat es
sich die GZL zur Aufgabe gemacht, moderne
Lyrik lebendig zu gestalten und in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.
Das „Lyrik-Schaufenster“ ist eine Ausstellungsvitrine im Haus des Buches und lenkt
die Aufmerksamkeit auf die Neuzugänge der
Lyrikbibliothek. Das Schaufenster bietet sowohl renommierten als auch unabhängigen
Verlagen die Möglichkeit, aktuelle Titel aus
ihrem Lyrikprogramm vorzustellen.
Veranstaltungen rund um Lyrik
Die GZL ist ein gemeinnütziger Verein, der seit
1997 – mit von der Kommune, dem Land und
© Carolin Ludwig
Nach der erfolgreichen Veröffentlichung
des Hörbuchs „Worte sind Boote“, auf das im
Weiteren noch einmal eingegangen wird, ist
es an der Zeit den Initiator dieses Projektes,
die Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik
e. V. (GZL), einmal genauer zu betrachten.
dem Bund geförderten Veranstaltungen – das
Kulturangebot der Stadt Leipzig bereichert.
Neben den „Poetischen Podien“ veranstaltet
die GZL auch die „Tage der Poesie in Sachsen“.
Im Jahr 2012 werden die Poesietage im Erzgebirge unter dem Motto: „Mundart & Kunstart“
stattfinden.
In Zusammenarbeit mit den Campus Records der HTWK Leipzig entstand 2011 das
Hörbuch „Worte sind Boote“, welches 35 ausgewählte Gedichte aus der Reihe „Poesiealbum neu“ enthält und von Burkhard Jung,
Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, eingesprochen wurde. Die Besonderheit an diesem Produkt ist, dass von jedem verkauften
Hörbuch fünf Euro an den Spendenfonds gehen, um zum einen den Opfern der Nuklearkatastrophe in Japan zu helfen und zum
anderen das Projekt „Ferien für Kinder aus
Tschernobyl“ des Kinderkurheims Volkersdorf in Sachsen längerfristig zu fördern.
Erster Vorsitzender der GZL und Initiator
dieses Benefizhörbuchs sowie der anderen
genannten Projekte ist Ralph Grüneberger, der der Lyrikgesellschaft seit 15 Jahren
mit Ideenreichtum und Kreativität vorsteht.
Für weitere Informationen über die GZL:
www.lyrikgesellschaft.de
Carolin Ludwig
Publikationen der GZL
(Auswahl)
Poesiealbum neu
2007:Auftaktband
ohne Thema
2007:Bilanz
2008:Die vier Elemente
2008:Texte gegen
Intoleranz
2008:Lesen & Schreiben
2008:Gedichte für
Kinder
2009:Stadtlandschaften
2009:Deutschland.
Gedichte
2010:Essen & Trinken
2010:Bild und Bildner.
Gedichte, Notate
2011:Tierwelten.
Gedichte
2011:Konsum &
Kommerz
2012:Reisegedichte
Aktuell: 2011
:: Keine Windstille (DVD)
:: Worttreffen.
Poesie & Positionen
:: Worte sind Boote
(Hörbuch)
Leipziger Lerche 36 | Frühling 2012
10 :: Branche
BookCrossing
Bücher suchen ein neues Zuhause
BookCrossing in Zahlen
(Stand: Januar 2012)
:: weltweit nahezu
990.000 BookCrosser
aus über 130 Ländern
:: in Deutschland fast
58.000 Teilnehmer
:: über acht Millionen
Bücher freigelassen
Informationen unter:
www.bookcrossing.com
Communitytreffen in
Deutschland:
Berlin (Un)Convention
im Mai 2012
© Ilke Seiler
BookCrossing. Es hatte sich lange im hintersten Winkel meines Kopfes versteckt,
nur um während einer Zugfahrt wieder aufzutauchen. Zwei Studenten unterhielten
sich angeregt darüber, dass manche Menschen tatsächlich Bücher an öffentlichen
Orten aussetzen, um sie mit anderen zu
teilen und sie bestenfalls um die ganze Welt
reisen zu lassen.
Doch was genau ist eigentlich BookCrossing?
„Es ist die Bibliothek für die ganze Welt“ lautet
die Antwort der Website bookcrossing.com.
Bücher, die sonst nur im Regal verstauben
würden, werden speziell gekennzeichnet und
an einem öffentlichen Ort liegen gelassen.
Dies kann ein Bahnhof sein, ein Café oder ein
beliebiger, frei zugänglicher Platz. So kann
jeder die Lektüre finden, lesen und wieder
aussetzen, auf dass der Nächste sie findet. In
jedem Buch steht eine spezielle Nummer, damit die Reise verfolgt werden kann, sofern der
Finder einen Journaleintrag auf der Webseite
hinterlassen hat.
Crossing bereits ihr Zuhause. „Der seltsame
Bücherfreund“ beispielsweise wurde 568-mal
weitergegeben und durchreiste mehrere Länder. Momentan gibt es weltweit fast 990.000
BookCrosser aus über 130 Ländern.
In Deutschland begeistern sich fast 58.000
Menschen für das Projekt. Die Website ist
mehrsprachig, es gibt mehrere Foren und
sogar regelmäßige Communitytreffen. Das
nächste Treffen in Deutschland ist die Berlin
(Un)Convention im Mai 2012.
Wer hat‘s erfunden?
Büchlein, Büchlein du musst wandern
Wie viele große Projekte begann auch dieses
in den USA. Die Idee stammt von Ron Hornbaker, einem Buchliebhaber aus Missouri.
Seiner Meinung nach sind literarische Werke
keine einmaligen Gebrauchsobjekte, die
nach dem Lesen im Regal verschwinden
sollten. Man müsse sie teilen, ja sogar freilassen. Inspiriert wurde er von der Website
wheresgeorge.com, welche die Verfolgung
von Dollarnoten anhand ihrer spezifischen
Seriennummern möglich macht.
Zusammen mit seiner Frau Kaori sowie
den Mitbegründern Bruce und Heather Pedersen gründete Ron 2001 die Community
bookcrossing.com. Ihr Ziel ist es, Menschen
durch Bücher miteinander zu verbinden.
Dieses Ziel hat die Website erreicht. Über acht
Millionen Bücher wechselten durch Book-
Die Mitglieder überlassen längst nicht mehr
alles dem Zufall. Sie tauschen untereinander
gezielt Bücher aus. Im sogenannten Bookring
schickt ein Teilnehmer einen Titel an den ersten Interessenten, dieser schickt es nach
dem Lesen an den zweiten Interessenten usw.
Am Ende kehrt das Buch zum ursprünglichen
Besitzer zurück, anders als beim Bookray, bei
dem der Letzte in der Reihe das Werk behalten kann. An manchen Orten wurden „Official
BookCrossing Zones“ (OBCZ) eingerichtet,
kleine Bücherregale an öffentlichen Orten, in
denen nach Belieben Bücher hineingestellt
und herausgenommen werden können. In
Leipzig ist solch eine OBCZ im Café Waldi,
Peterssteinweg 10, zu finden.
Die Teilnahme bei BookCrossing ist kostenlos. Die Internetseite finanziert sich durch
Leipziger Lerche 36 | Frühling 2012
FILMREIF!
Spenden und einen eigenen Online-Shop, in dem Merchandise-Artikel
gekauft werden können. Das Projekt steht außerdem in Kooperation mit
verschiedenen Online-Buchläden. Die Betreiber der Website erhalten einen
kleinen Anteil am Gewinn für jedes verkaufte Buch.
Das hört sich alles sehr spannend an. Auch ich habe einige Bücher, die
sich sicher über einen neuen Besitzer freuen würden. Doch wie werde ich
ein Teil der Community?
Das ist denkbar einfach. Das schwierigste ist, ein Buch auszuwählen. Obwohl ich etliche Exemplare lange nicht mehr angesehen habe, fällt es mir
doch schwer, mich von ihnen zu trennen. Nach langem Überlegen wähle
ich ein Jugendbuch: „Nur ein Spiel“ von Malorie Blackman.
Danach registriere ich mich auf bookcrossing.com. Die Website ist übersichtlich und benutzerfreundlich. Nun muss ich das Buch, welches einen
neuen Besitzer bekommen soll, registrieren. Hierbei bekommt es automatisch eine eigene Nummer zur Identifizierung, die BookCrossing Identity
(BCID). Nach Erstellung und Druck eines Aufklebers, der das Buch als
freigelassene Lektüre kennzeichnet und die BCID trägt, schreibe ich noch
einen kleinen Text hinein.
Gute Reise und viel Glück
Nun ist es an der Zeit, mein Buch auf die Reise zu schicken. Welcher Ort
wäre dafür besser geeignet als der Hauptbahnhof? Auf der Website wähle ich die zweite Option „In die Wildnis freilassen“, da mein Buch ein Abenteuer erleben soll. Jetzt fehlen nur noch Angaben zum Ort, Zeitpunkt
und Datum der Freilassung sowie noch einige Hinweise zu dem Versteck.
Mit klopfendem Herzen drücke ich auf „Bestätigen“. Es ist vollbracht, demnächst bekommt „Nur ein Spiel“ einen anderen Besitzer.
Zum Schluss bereite ich meinen ehemaligen literarischen Gefährten
ordentlich auf die Reise vor, indem ich den Aufkleber an eine gut sichtbare Stelle klebe. Um das Buch vor schlechtem Wetter und Schmutz zu
schützen, verpacke ich es in Klarsichtfolie. Nun noch eine schöne Schleife
zur Verzierung, damit es als Geschenk sichtbar wird und nicht versehentlich im Müll landet. Hoffentlich muss es nicht lange auf einen netten und
lesebegeisterten Menschen warten. Leider werden nur etwa 20 bis 25
Prozent aller ausgesetzten Bücher im Journal von BookCrossing als gefunden vermerkt.
Ich jedenfalls habe Blut geleckt und werde auch weiterhin alte Schmöker auf Reisen schicken oder selbst „jagen“. Mehrere Listen auf der Website
zeigen alle in die Wildbahn entlassenen Bücher und Orte an, sodass ich genau weiß, wie viele es in Leipzig gibt und wo sie zu finden sind. Jeder, der
Literatur mag, sollte die Augen offenhalten, denn vielleicht liegt es in greifbarer Nähe – ein Buch auf Abenteuerreise.
Das Buch vermittelt praxisnah die
wesentlichen technischen Inhalte
der Film- und Fernsehproduktion
und ist ein idealer Begleiter für die
Ausbildung, das Studium und die
berufliche Praxis.
1. Auflage 2012, ca. 352 S., zahlr. Abb., 4-fbg., 17 x 24 cm,
broschiert, ISBN 978-3-8085-3741-1, € 26,50
Ilke Seiler
. . . Stark in Bildung
www.europa-lehrmittel.de
Telefon: 02104 6916-0, Telefax: -27
12 :: Buchmarktforschung
Der Buchmarkt nebenan
Frankreichs Welt des Buches
© Wiebke Weber
Als „exception culturelle“ wird das Buch in
Frankreich betrachtet. Es gilt als einzigartiges Kulturgut. Der Status des Schriftstellers bei den Franzosen ist hoch. Er wird als
„Homme de Lettres“ verehrt.
Jérôme Denoix,
Abteilungsleiter Entwicklung
und Partnerschaften
bei Hachette Livre
In Frankreich wird viel gelesen. 79 Prozent
der 18- bis 30-Jährigen haben in den letzten
zwölf Monaten mindestens ein Buch gelesen. Dass es sich dabei meist um französische
Literatur handelt, ist das I-Tüpfelchen. Zwar
war 2009 Dan Brown mit „Das verlorene
Symbol“ auf Platz 1 der Bestsellerliste in
Frankreich, aber die Plätze 2 bis 5 wurden
von französischen Autoren belegt. Nationale
Förderung par excellence.
Staatliche Förderung des Buchmarktes
Hauptstadt: Paris
Fläche: 543.965 km
Einwohnerzahl: 64,7 Mio.
Durchschn. Buchpreis:
gebunden: 15,23 €
Taschenbuch: 5,10 €
DLL (Direction du livre et
de la lecteur):
Direktion Buch und
Lesen des französischen
Ministeriums für Kultur
und Kommunikation
CNL
(Centre national du livre)
Nationales Buchzentrum
BIEF (Bureau international de l’édition française)
Internationales
Büro des französischen
Verlagswesens
Label LiR (Label de la
librairie indépendante
de référence)
Gütesiegel der
unabhängigen Referenzbuchhandlung
Es zahlt sich aus, dass der Staat mit der DLL,
dem CNL und dem BIEF den französischen
Buchmarkt bedingungslos unterstützt.
Die DLL wurde 1975 ins Leben gerufen und
soll das Bestehen des Bibliothekswesens und
der vollständigen Verlagswelt sichern. Ihr untersteht nicht nur die französische Nationalbibliothek, sondern auch das CNL.
Dieses vergibt zinslose Kredite und gewährt
Subventionen für Verlage, Buchhandlungen
und Übersetzer. Das BIEF ist eine separate Einrichtung, deren größte Aufgabe das Präsentieren und Fördern der Nationalliteratur im
Ausland ist.
Lizenzgeschäft
Der Einkauf von Lizenzen aus dem Ausland
erhält keine große Förderung. Der Staat investiert mehr in die Verbreitung der eigenen Literatur als in die Aufnahme ausländischer. Im
kleineren finanziellen Rahmen übernimmt jedoch der Ausschuss „Littératures étrangères“
vom CNL die Förderung von Übersetzungen.
Damit sieht sich der französische Buchmarkt
als sehr stark national ausgerichtet.
Leipziger Lerche 36 | Frühling 2012
Konzentration im Buchhandel
Die starke nationale Ausrichtung unseres
Nachbarn ist aber nicht die einzige Diskrepanz zu uns, denn der Zwischenbuchhandel
in Frankreich kennt keine unabhängigen Barsortimente.
Hier haben die Verlage eigene zwischenbuchhändlerische Unternehmen, bei denen
sogar die Produktion anderer Verlage gegen
Gebühr vertrieben und ausgeliefert wird.
Doch hört es bei den großen Verlagen damit nicht auf. Viele verfügen über eine oder
mehrere angeschlossene Buchhandlungen,
zum Beispiel „Les libraries Hachette“ vom
größten Verlagshaus Frankreichs, Hachette
Livre.
Die Verlage agieren demzufolge in einem
Zwischen- und Sortimentsbuchhandelsnetz,
welches sich quer durch alle drei Sparten
der Branche zieht. Doch damit kommt man
zu dem größten Problem des französischen
Buchmarktes: die beinahe monopolartige
Welt der französischen Verlagshäuser.
Hachette Livre führte mit über 6.000 Neuerscheinungen und Neuauflagen im Jahr
2009 die Top-Ten-Liste an. Editis lag mit knapp
5.000 auf Platz 2 und das Schlusslicht dieser
größten Verlage war Bayard auf Platz 10 mit
750 Veröffentlichungen. So existieren rund
10.000 Verlage in Frankreich, von denen nur
800 regelmäßig publizieren.
Um der Konzentration in der französischen
Verlagswelt entgegenzuwirken, wurde ein
Gütezeichen mit dem Namen „Label LiR“
eingeführt. Ein Gütezeichen, durch das freie
Buchhandlungen unter anderem Unterstützung durch Steuerbefreiung erhalten. Es
scheint somit wirklich die größte Aufgabe des
französischen Buchmarktes zu sein, das Buch
als Kulturerbe, als „exception culturelle“, zu
wahren.
Nachfolgend im Interview gibt Jérôme
Denoix detaillierte Einblicke in aktuelle Entwicklungen des französischen Buchmarktes.
Leipziger Lerche:
Wie hoch ist der Umsatz der Buchbranche in Frankreich? Welche Segmente
sind die verkaufsstärksten?
Jérôme Denoix: Der Umsatz der Buchbranche beträgt 2,8 Milliarden Euro –
im Jahr 2011 ist das Marktvolumen um ungefähr 1,5 Prozent gesunken. Das
Buch widersteht der Krise einigermaßen gut, es ist ein günstiges Geschenk
und bietet in Zeiten der Krise eine Flucht aus der Wirklichkeit. Die verkaufsstärksten Segmente sind Kinder- und Jugendbuch sowie Belletristik. Bei
den Sachbüchern haben Minibücher zu Minipreisen besonders gut funktioniert.
Wie schätzen Sie die Entwicklung im Bereich eBook ein?
Hachette ist dabei, all seine Inhalte auch in digitaler Form zur Verfügung zu
stellen, besonders für das iPad und den Kindle. Allerdings wird das große
Geschäft heute noch mit dem physischen Buch gemacht.
Der Anteil des eBooks liegt bei unter einem Prozent. Da ein eBook nur
20 bis 30 Prozent weniger kostet als das Buch, wird es vom Kunden als zu
teuer angesehen. Doch wir bereiten uns auf den Durchbruch des eBooks
vor und können uns vorstellen, dass der Marktanteil in den Jahren 2015/16
bei 8 bis 9 Prozent liegt.
Ein bisschen Angst bereitet uns die Situation der Buchhändler. Wir wissen, dass deren Gewinnspanne relativ klein ist und dass der Marktanteil
der Onlinebuchhandlungen, insbesondere der von Amazon, immer weiter ansteigt. Buchhandlungen können weder durch eBooks, noch durch
Onlinebuchhandlungen ersetzt werden. Wir müssen auf jeden Fall ein
flächendeckendes, dichtes Netz von Buchhandlungen erhalten.
Welche Ziele verfolgt Ihr Verlag in den nächsten Jahren?
Hachette möchte seine Position als Marktführer in vielen Segmenten, wie
dem Kinderbuch und dem Sachbuch, beibehalten und ausbauen. Außerdem wollen wir unsere Marken, wie „Astérix“ und „Le Guide du routard“
weiterentwickeln – auch digital. Ein drittes Ziel ist es, Leader für eBooks in
Frankreich zu werden.
Wie schätzen Sie die Chancen des französischen Verlagsnachwuchses ein?
Die Entwicklung des eBooks und der verschiedenen Plattformen, auf denen
man heute Inhalte veröffentlichen kann, bieten eine große Chance für den
Verlagsnachwuchs. Es braucht immer jemanden, der die Inhalte qualitativ
beurteilt und formal für die Veröffentlichung als Buch, eBook oder auch
Applikation vorbereitet. Meiner Meinung nach ist es ein wirkliches Glück für
den Nachwuchs, heute auf dem Markt anzukommen.
Katarina Wölfer und Wiebke Weber
14 :: Branche
Aktivbücher
Damit kann man auch duschen gehen
© Lydia Heise
Die Welt der Bücher entführt uns in vergangene Zeiten, bringt uns an fantastische
Orte oder lässt uns an der Seite ihrer Helden unüberwindbare Abenteuer bestehen.
Für viele Leser ist die bloße Fantasie nicht
genug. Sie wollen selbst handeln und Entscheidungen fällen. Möglich machen dies
die sogenannten Aktiv- oder Mitmachbücher, welche besonders im Kinder- und Jugendbuchbereich großen Zuspruch finden.
Häufig denkt man bei dem Begriff „Aktivbuch“
an Werke, deren Inhalte durch Rätsel, Farben,
Geräusche, Spiele und andere Elemente geprägt sind. Viele dieser Bücher haben jedoch
außerdem einen pädagogischen und sogar
sozialen Hintergrund.
So werden Aktivbücher auch bei Menschen
mit Anzeichen von Demenz eingesetzt. Oftmals erinnern sich diese Menschen an Märchen oder Geschichten aus ihrer Kindheit.
Jene Märchenbücher sind speziell überarbeitet und werden wöchentlich vorgelesen.
Im Anschluss daran werden den Patienten
einfache Fragen und Rätsel gestellt. In Gruppengesprächen werden diese ausgewertet.
So steigt das Selbstbewusstsein, die soziale
Kompetenz und somit auch die Lebensqualität der Betroffenen.
So begann der Boom
Eines der beliebtesten Aktivbücher, mit dem
der Boom begann, ist „Mach dieses Buch
fertig“ von Keri Smith. Hier wird man dazu
aufgefordert, seine guten Manieren über Bord
zu werfen und all die Dinge, die wir bereits im
Kindesalter gelernt haben, zu vergessen. Der
Titel ist Programm: man wird dazu angehalten, Löcher in die Seiten zu bohren, durch
den Schmutz zu ziehen, Bilder einzukleben
oder einfach mal mit dem Buch duschen zu
gehen. „Erschaffen ist Zerstören“, so lautet der
Beititel. Man wird wohl das Buch nie wieder
in einem so makellosen Zustand wie bei dem
Leipziger Lerche 36 | Frühling 2012
Kauf vorfinden. Aber genau darum geht es
auch, um den Vorgang des Selbermachens.
Sozusagen ein Selbsterfahrungstrip.
Auch die Buchreihe „KeinBuch“ bietet viel
Raum für Skurriles, Witziges und ganz viel
Mitmachen. So werden bei dem kürzlich erschienen Ableger „Du & Ich“ Paare, Freundschaften oder Familienverhältnisse auf der
„Dampfablassseite“ getestet. Es werden immer wieder witzige Aufgaben wie Seilhüpfen,
Armdrücken oder das Sommersprossenzählen gestellt.
Doch Mitmachbücher regen keinesfalls nur
zum Zerstören oder verrückten Aktionen an.
So gibt es auch Reiseführer, die zu einer Art
Schnitzeljagd auffordern. Durch Lösen detektivischer Aufgaben werden die sonst so faden
Touristentouren insbesondere für Jüngere
attraktiver.
Aktiv im Internet
Um auch Nichtlesern das Lesen wieder attraktiv zu machen, hat ein britischer Verlag ein
Online-Literaturprojekt ins Leben gerufen,
bei dem sechs Autoren sechs Wochen lang
sechs Geschichten erzählten. Inspiriert von
Weltklassikern der Literatur entstanden so
Werke, die nicht nur zum Mitlesen anregen
sollten, sondern auch den Internetnutzer aktiv eingebunden haben. Die Handlung einer
Geschichte wurde via Chat angekurbelt und
man konnte selbst Zeuge werden, wie die
Autoren für eine Stunde jede Nacht ihre Geschichte live erzählten. Durch Einbindung von
Google Maps wurden Orte realistischer und
der Leser konnte selbst entscheiden, wo er als
nächstes hingehen wollte. Unter Verwendung
von Tastatur und Maus konnte so der Handlungsverlauf beeinflusst werden.
Man kann auf die weitere Entwicklung gespannt sein. Welche kreativen Ideen werden
sich die Autoren wohl noch einfallen lassen?
Lydia Heise
SPEZIAL :: 15
Spezial
Gegen den Strom
16 :: SPEZIAL
Rubrik
Gegen den Strom ...
für das gute, alte Buch
Cloud:
„Rechnerwolke“, Nutzer
mieten Dienste (z.B.
Speicher) bei Fremdanbietern – Anwendungen/Daten befinden
sich nicht mehr auf
dem eigenen Rechner,
sondern in der Wolke
Reader:
Gerät zum Lesen oderAnzeigen von eBooks
Tablet-PC:
tragbares Notebook,
per Eingabestift/Touchscreen bedienbar
Dateiformate:
plattformübergreifend
(PDF), herstellerspezifisch (LIT) und offen
(Standards wie EPUB
oder Mobipocket)
Ein Buch ist ein Buch und wird immer ein
Buch bleiben. Das eBook belehrt uns nun
eines Besseren.
Es umgibt sich mit der Aura des Fortschritts
und begeistert mit der Möglichkeit einer digitalen Bibliothek. Unterhaltung und Information in der Cloud ständig verfügbar zu haben,
passt zu unserem Lebensrhythmus. Selbst das
Verleihen von eBooks über das Internet ist
mittlerweile möglich. Im Dunstkreis der digitalen Inhalte werben handliche Reader oder
glänzende Tablet-PCs um Käufer und machen
das eBook zum praktischen Reisebegleiter. In
Preis, Ausstattung und Bedienkomfort miteinander wetteifernd, scheinen sie direkt einer
„Star Trek“-Folge entsprungen zu sein.
sten, über Leistung, Lebensdauer, Anzeigequalität und -geschwindigkeit, Bedienung
und technische Mängel, Dateiformate und
deren künftige Kompatibilität? Noch fehlt ein
allgemeiner Standard, der alle gewünschten
Bücher jederzeit, auf jedem Gerät im passenden Format und augenfreundlicher Qualität verfügbar macht. All das lenkt ab von dem,
worum es wirklich geht: Lesen. Das eBook ist
ein Datensatz – virtuell, nüchtern, ohne Charakter. Das reale Buch hat unabhängig von
seinem Inhalt einen gefühlt höheren Wert für
den Eigentümer: einfach, weil es greifbar ist.
Papier und Einband lassen die Worte „gewichtiger“ erscheinen als ein Bildschirm. Buchseiten fühlen sich beim Blättern lebendiger an als
ein Plastik- oder Metallgehäuse. Sie riechen,
rascheln und knistern auf vertraute Weise.
Einfach nur lesen ...
Bücher haben Seele.
Doch möchten wir uns von weiteren Geräten
abhängig machen? Sollten wir uns Gedanken
machen müssen über eventuelle Zusatzko-
Ob zerknittertes Taschenbuch oder robuster,
800-seitiger Hardcover-Wälzer: Rücken an Rücken stehend oder wild übereinander in Regalen liegend, sorgen Bücher für eine heimelige Atmosphäre. Sie halten Erinnerungen und
Eindrücke fest und werden – gezeichnet vom
häufigen Gebrauch – zum unverwechselbaren
Eigentum des Lesers. Als treue Gefährten müßiger Stunden sind sie stille Zuflucht vor dem
hektischen, technischen, auf Kommunikation
fixierten Alltag. Bücher machen uns glücklich,
aufgeregt, wehmütig oder sogar etwas schlauer – auch ohne eingebauten MP3-Player.
Zugegeben: die Verbundenheit mit Fachoder Sachbüchern ist bei vielen Menschen weniger stark ausgeprägt. Wer in Büchern eher Information als Unterhaltung und Entspannung
sucht, starrt dafür auch auf einen Bildschirm.
Zu einem gemütlichen Abend im Lieblingssessel oder in der Badewanne passt das gute, alte
Buch sicher besser. In diesem Punkt darf der
Leser ruhig gegen den Strom sein ...
Katrin Kutsche
SPEZIAL :: 17
Was macht ein Buch im Wald?
Guerilla Marketing für Bücher
So jedenfalls das Buch „Nachtschrei“ von
Jeffery Deaver, das 2010 von Blanvalet zusammen mit einem Outdoor-Spezialisten
wetterfest verpackt und in Wald und Wiesen
in ganz Deutschland versteckt wurde. Mit
Hilfe eines GPS-Gerätes konnten sich alle,
die nicht auf den offiziellen Erscheinungstag
warten wollten, auf die Suche machen.
Air-Sickness-Bags und Fliegen in Frankfurt
Besonders praxisorientiert ging es im März
2007 an verschiedenen deutschen Flughäfen
zu. Um das Scherz-Wörterbuch „Chef-Deutsch/
Deutsch-Chef“ zu bewerben, verteilte Langenscheidt einen „praktischen“ Werbeträger. Jeder
Fluggast bekam ein Air-Sickness-Bag (auch
„Kotztüte“ genannt) mit der Aufschrift „Wenn
Sie sich über ihren Chef schon immer mal auskotzen wollten … bitte sehr!“ geschenkt. Aufsehen erregte auch der Eichborn Verlag mit
seinen fliegenden Werbeträgern auf der Frankfurter Buchmesse 2009. Hier wurden 200 Fliegen mit kleinen Bannern versehen auf denen zu
lesen war: „Eichborn, der Verlag mit der Fliege“.
In den Messehallen auf Reisen geschickt, amüsierten die kleinen Werbeträger viele Besucher
und Aussteller. Es entstand auch ein Film von
der Aktion, der auf YouTube gepostet wurde
und bereits im ersten Monat über 800.000-mal
angeklickt wurde. Die Idee des Ganzen stammt
von der Werbeagentur „Jung von Matt“.
Rätselhafte Postsendungen
Post für Blogger mit starken Nerven verschickte
Bastei Lübbe im August 2010. Verschiedene
Blogger und Website-Betreiber fanden einen
Umschlag ohne Absender, dafür mit einem
Totenschädel und einem Computer bedruckt
in ihren Briefkästen. Im Umschlag befand sich
das „Buch ohne Staben“ und ein Brief. Aber
das geschickte Buch war leer. Der beiliegende
Brief erklärte, dass das Buch mit unsichtbarer
Tinte gedruckt wurde – wer es entschlüsselt
und liest stirbt! Wagemutige Leser konnten
sich per Mail bewerben und sich so in die abenteuerliche Lektüre vertiefen. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass man nach der Lektüre
noch lebt, enthielt der Brief ein paar Tipps:
::„Empfehle das Buch niemandem! Rede in Ge genwart anderer nur schlecht über den Titel.“
::„Schreib ja nichts in Artikeln, Foren, Blogs
oder auf Websites, was potentielle Leser
neugierig machen könnte.“
::„Bewerte das Buch nicht positiv bei irgend welchen Onlinebuchhandlungen.”
::„Zensur ist das Stichwort! Wo es nur geht.“
Unterschrieben war der Brief mit „Bourbonkids Erzfeinde“. Natürlich wurde das Buch auf
verschiedenen Websites besprochen und die
rätselhafte Post war in vielen Foren Thema!
Friederike Czermack und Wiebke Weber
© Bastei Lübbe
Was macht das Buch im Wald? Es wartet
darauf gefunden zu werden.
Rätselhafte Postsendung
von Bastei Lübbe
18 :: SPEZIAL
Rubrik
UBooks
Verlag für Literatur jenseits des Alltäglichen
© UBooks Verlag
Provokant, polarisierend und herrlich unangepasst. So kann man die Literatur dieses Verlags
beschreiben.
Das Team von UBooks:
Franziska Köhler,
Lektorin für Anti-Pop,
Erotik und Sachbuch,
Verleger Andreas Reichardt
und Birte Lilienthal,
zuständig für das Lektorat
der Romance-Sparte
Warum UBooks?
„Bücher, die Gemurmel
und Getuschel vor dem
Bücherregal auslösen
und deren Inhalt Jugendliche, Erwachsene,
Viel- und Wenigleser
gleichsam in ihren Bann
ziehen – das ist Ubooks.
Ich habe es nicht bereut,
die breite und ständig
wachsende Palette in
unser Sortiment aufzunehmen.“
Herr Große, Bücher und
Musikhaus Sygusch,
Hoyerswerda
Buchrezension zum
Roman „Kopfschuss“
auf Seite 29
Man stelle sich einen weißen Hintergrund vor. In
die Mitte setzt man eine
schwarz gekleidete, junge
Frau, deren Aufmachung
und Make-Up schon „Verzweiflung“ zu schreien
scheinen. Ihre rechte Hand
führt eine Rasierklinge über
den linken Unterarm und
im Hintergrund hört man die Wölfe heulen.
Oder ist es der Zerberus höchstpersönlich?
Plötzlich wird diese unwirkliche Szenerie
durch die tiefe Stimme von Helmut Krauss,
der unter anderem Samuel L. Jackson in
Pulp Fiction die Stimme lieh, unterbrochen.
„Entschuldigung, kann ich kurz stören?!“,
fragt er das schnitzende Fräulein. „Wenn´s
sein muss …“, schluchzt die junge Dame,die
wohl die Fusionierung mit der Unendlichkeit
probt. „Was machst du da eigentlich? Macht
es Spaß?“, fragt die tiefe Stimme weiter.
„Mir gefällt es, dir nicht?“
„Und … letztens mal wieder was gelesen?“
Gelächter. Ein schwaches Grinsen und die
verzweifelte Maid erwidert: „Als ob mir das
helfen würde.“ Ein Logo klatscht in das Bild,
wie das viel zitierte Brett vor den Kopf. Ein
weinerliches „Aua!“ im Hintergrund. „UBooks.
Literatur muss wehtun.“
Das war nur ein Werbespot. Allerdings war
es einer, der innerhalb von Sekunden das
Hauptsegment eines Verlages widerspiegelt,
der nicht einfach nur anders sein möchte,
sondern auch anders ist. UBooks.
Start als Print-on-Demand-Verlag
Im Jahr 2000 von Andreas Reichardt und
Andreas Köglowitz gegründet, starteten sie
damals noch als Print-on-Demand-Verlag
Leipziger Lerche 36 | Frühling 2012
in Augsburg. Grund dafür war das fehlende
Geld. Doch die Ideen und der Wille konnten
nicht warten, zumal sich Andreas Reichardt
schon zu Schulzeiten mit seinem ersten kleinen Verlagsprojekt „Das stille Reich“ in der
Veröffentlichung von besonderen Büchern
versucht hatte. Der Lauf der Dinge, wie Abitur,
Zivildienst und Ausbildung zum IT-Systemkaufmann, brachten ihn nur kurz von seinem
Weg ab. Heute ist er alleiniger Leiter von
UBooks und hat einen bemerkenswerten Weg
mit seinen Mitstreitern hinter sich.
UBooks heute: von Erfolg gekrönt
Durch Bücher wie „Ich hab die Unschuld kotzen sehen“ oder „Seelenficker“ wurden sie
größer, schafften 2005 den Sprung zu einem
„vollwertigen“ Verlag und stehen heute da, wo
man einen untypischen Verlag vielleicht nicht
erwarten würde. So ist es nicht verwunderlich,
dass UBooks nach drei Umzügen nun aktuell
in die Verlagsstadt Frankfurt umsiedelt.
Seit UBooks 2007 das erste Mal auf der
Buchmesse in Frankfurt dabei war, ging es
steil nach oben. Vor allem durch das Genre
Anti-Pop erobert der Verlag zahlreiche Leser. Anti-Pop ist Literatur jenseits des Alltäglichen: provokant, polarisierend und herrlich
unangepasst. Dennoch bleibt das Verlagsprogramm mit den weiteren Bereichen I-Pop (die
„allgemeine“ Belletristik-Schiene des Verlags),
Bildbände, Erotik und Comics vielseitig.
Bücher, die von detailliert skurrilen Tötungsdelikten berichten oder knallharte Drogengeschichten zum Inhalt haben, sind in erster Linie
eines: nackt. Schonungslose Literatur, deren
Inhalt weder blumig noch realitätsfremd ist.
Fans zarter Lektüre sollten vielleicht nur in der
I-Pop-Ecke des Verlags herumstöbern. Denn
Titel wie „Füge dich“ oder „Erniedrigt“ aus der
Erotiksparte lassen nur einen Kommentar zu:
„Aua. UBooks. Literatur muss wehtun.“
Katarina Wölfer
20 :: SPEZIAL
Rubrik
Wonnige Aussichten
Der Massurgo-Verlag
© Massurgo Verlag
Du sollst täglich ausschlafen.
Du sollst nur arbeiten, wenn
du lustig bist. Du sollst lecker
und ausgiebig speisen. Wer
diesen Geboten zustimmt,
sollte eine Reise nach Massurgo wagen.
Wonnefried und sein Autor
Jürgen Kummer
Der von Jürgen Kummer gegründete Verlag hebt sich
in vielerlei Hinsicht von der
großen Verlagsmasse ab. Als
unbekannter Autor versucht
er, seinen ersten Roman in
einem stetig wachsenden
Markt zu platzieren, unabhängig davon, ob die Geschichte rentabel oder
angesagt ist.
Keine Schublade
© Massurgo Verlag
„Die Wonne, die
du liebst …“
Massurgo-Verlag
21,90 €
ISBN 978-3-939275-00-8
Weitere Informationen
zum Verlag unter:
www.massurgo-verlag.de
www.careforthewild.de
„Die Wonne, die du liebst …“ spielt auf dem
fernen Planeten Massurgo, welcher von
friedlichen, grün bepelzten Wonnewuseln
bewohnt ist. Frei von Gier, Neid und Hass
wenden sie sich den schönen Dingen des
Lebens zu: Essen, Schlafen, Musik und Sex.
Einzig ihre düstere Vergangenheit wird dieses
paradiesische Leben stören.
Jürgen Kummer distanziert sich von
„Schubladen“ wie Kinderbuch, Fantasy- oder
Science-Fiction-Roman, und bezeichnet sein
Buch lieber als Märchen für Erwachsene.
Es werden Raubbau und Umweltzerstörung
ebenso thematisiert wie Gewalt, Drogen und
Sex. Des Weiteren verteilt er etliche Seitenhiebe auf unsere Welt.
Ein langer Weg
Wonnefried Wusel, der Hauptcharakter der
Geschichte, wuselte bereits in den 70er Jahren im Kopf von Jürgen Kummer herum. Es
entstanden kleine experimentelle Animationen mit dem pelzigen grünen Wesen. 2006
Leipziger Lerche 36 | Frühling 2012
begann er die Geschichte um Wonnefried
aufzuschreiben. Im Juni 2010 gründete er
den Massurgo-Verlag. Dieser soll jedoch kein
Selbstverlag bleiben. Andere Autoren mit fantasiereichen Geschichten sind gern gesehen.
Jürgen Kummer möchte mit Wonnefried
Wusel eine eigene Marke aufbauen. Zurzeit
arbeitet er an einer eBook-Ausgabe, welche
im Frühjahr 2012 erscheint sowie dem zweiten Abenteuer um Wonnefried. Auch ein
massurgisches Kochbuch ist geplant. Demnächst bietet der Online-Shop des Verlages
neben T-Shirts auch Tassen, Aufkleber sowie
eine Plüschversion des Wusels an.
Social Networking
Der Massurgo-Verlag ist auf Facebook vertreten mit der Besonderheit, dass neben
Jürgen Kummer auch Wonnefried Wusel einen
eigenen Account besitzt. Oft reden sie sogar
mit- oder übereinander. Auf Youtube gibt es
bereits einen Buchtrailer und zwei Autorenlesungen aus „Die Wonne, die du liebst …“
Im eigenen Blog berichtet Jürgen Kummer
über seine Erfahrungen als Autor und Verleger.
Des Weiteren ist der Verlag auf Twitter, Lovelybooks.de, bookrix.de und BuchGesichter.de
vertreten. Die Homepage bietet neben Informationen zum Verlag eine Einführung in
die fantastische Welt der Wonnewusel, beispielsweise durch dreidimensionale Grafiken
und massurgische Musik. Beides wurde von
Jürgen Kummer und seiner Frau Anja Huober
selbst erstellt.
Der Verleger ist neben sozialen Netzwerken auch im Tierschutz aktiv. Wie schon
im letzten Jahr spendet er 50 Cent jedes
verkauften Buches an eine Tierschutzorganisation. Getreu dem massurgischen Motto
„Die Wonne, die du liebst, wird noch größer,
wenn du gibst“ versucht der Autor unsere
Welt ein wenig wonniger zu gestalten.
Ilke Seiler
SPEZIAL :: 21
Zwischen allen Stühlen
Ein bewegtes Leben zwischen Vorurteilen und Selbstbestimmung
1944 wurde Rita Mae Brown als uneheliches
Kind in Pennsylvania geboren und kurz nach
der Geburt von Verwandten ihrer leiblichen
Mutter adoptiert. 1955 siedelte die Familie
nach Florida um. Dort begann Rita Mae Brown
ein Studium, wurde aber der Universität verwiesen, da sie sich weigerte, ihre Homosexualität zu leugnen.
Ein Bestseller für 1.000 Dollar
Virginia statt Hollywood
Rita Mae Brown wurde gefeiert als Mutter
des Feminismus und der Homosexuellenbewegung, hat in Hollywood gearbeitet und
Emmy-Nominierungen bekommen. Trotz allem zog es sie immer wieder aufs Land.
„Natürlich“, schreibt sie in ihrer Biographie,
„gibt es Rassismus und Sexismus auch auf
dem Land. Aber das Heu vor dem Regen ins
Trockene zu bringen, ist immer noch wichtiger als jemanden zu verurteilen. Jedenfalls
schien es mir so und das tut es heute noch.“
Sie erfüllte sich ihren Kindheitswunsch und
kaufte eine Farm in Crozet, Virginia, auf der
sie bis heute lebt und sich für den Tierschutz
stark macht. Auch bei dem einen Roman blieb
es nicht. Besonders bekannt sind ihre Bücher
um die kätzische Ermittlerin Mrs. Murphy und
die Sister-Jane-Krimis.
Friederike Czermack
Rita Mae Brown
„Du kannst mich verletzen.
Du kannst mich hassen,
aber tu es, weil du mich
kennst, nicht weil ich Teil
einer Gruppe bin.
Menschen sind keine
Weintrauben, man kann sie
nicht als Rebe wiegen. Auch
wenn das einfacher ist, als
die Menschen als Individuen
zu behandeln. Das ist der
Grund von Vorurteilen:
es ist einfacher.“ schreibt
Rita Mae Brown auf ihrer
Internetseite.
© Ullstein
Schließlich begann sie ein Studium der Filmwissenschaft in New York. Dort wurde sie
Mitglied in der Frauenbewegung „National
Organization for Women“ (NOW). Als sie
auch hier wegen ihrer sexuellen Gesinnung
ausgeschlossen wurde, gründete sie die
„Lavender Menance“ (die Lila Bedrohung),
eine Gruppierung lesbischer Feministinnen,
die sich gegen den Ausschluss von lesbischer
Thematik von der restlichen feministischen
Bewegung engagierten.
1973 erschien ihr Roman „Rubinroter
Dschungel“ (Rubyfruit Jungle), der sich
schnell zu einem Bestseller entwickelte und
auch heute noch gern gekauft und gelesen
wird. Nach langer, erfolgloser Suche nach
einem Verleger für ihren ersten Roman bot
ihr der kleine Verlag „Daughters Press“ 1.000
Dollar für das Buch. Keine Buchbesprechungen, keine Werbung und doch wurde
„Rubinroter Dschungel“ zu einem großen
Erfolg und wird bis heute als bahnbrechend
für die lesbische Literatur angesehen.
„Rubinroter Dschungel“ handelt vom Lebensweg der Heldin Molly Bolt, ihren ersten
hetero- und homosexuellen Erlebnissen der
Kindheit und Jugend, der Collegezeit und
dem Abschluss an der Filmhochschule und
den anschließend vergeblichen Versuchen,
einen Job im männerdominierten Filmgeschäft zu finden. Immer wieder eckt Molly Bolt
mit ihren Lebensvorstellungen an. Schon in
ihrer Kindheit ist für sie klar, sie will selbstbestimmt leben und sich nicht an Konventionen
anpassen. „Ich weiß nicht, Molly, du gehst auf
ein schweres Leben zu. Du sagst, du willst
Ärztin werden oder irgend so was Großes.
Dann sagst du, du willst nicht heiraten. Du
musst doch wenigstens etwas von dem tun,
was alle machen. Sonst mögen die Leute dich
nicht.“ sagt ihr Cousin Leroy zu ihren frühen
Plänen nicht zu Heiraten und stattdessen zu
studieren.
Teilweise spiegelt der Lebensweg der
Heldin Rita Mae Browns eigenen Lebensweg wider, endet aber mit der endgültigen
Desillusionierung der jungen Molly Bolt.
©Jerry Bauer
Erfolgsautorin, Aktivistin der Frauenbewegung, Gründungsmitglied der Radical
lesbians, aktive Tierschützerin, Drehbuchautorin … Niemand kann Rita Mae
Brown (67) vorwerfen, ein langweiliges
Leben zu führen.
Verlag: Ullstein Taschenbuchverlag
Preis: 7,95 €
Einband: Taschenbuch
ISBN: 9783548253053
Leipziger Lerche 36 | Frühling 2012
22 :: Leben und studieren in Leipzig
Leben und studieren in Leipzig
© Ilke Seiler
Tipps für eure Freizeit
© Dieter Haugk / pixelio.de
Die naTo am Südplatz
Windsurfer am
Cospudener See
Kultur zum kleinen Preis
Sommer, Sonne – und Strand?
Wer als Student in Leipzig kulturell etwas erleben möchte, benötigt nicht immer ein prall
gefülltes Portemonnaie.
So wird man zum Beispiel im Zeitgeschichtlichen Forum im Stadtzentrum fündig – und
das völlig kostenlos. Die vielen anderen Museen locken mit Studentenpreisen, die circa 30
Prozent unter dem regulären Eintritt liegen.
Soll es rund um die Abendgestaltung gehen, stehen in Leipzig viele Varietées und
Kabaretts zur Verfügung, die an diversen Wochentagen Ermäßigungen anbieten und zu
humoristischen sowie sozialkritischen Amüsements einladen. Junge Künstler schaffen
mit ihren eigenen Werken zum Song Slam in
der Moritzbastei oder beim Poetry Slam in
der Destillery einen niveauvollen, humorösen
Abend im lockeren Ambiente. Hier kann man
spannende Wettbewerbe mit noch unbekannten neuen Songs, Gedichten oder Erzählungen erwarten. Wer Lust hat, seine eigenen
Wortkreationen vorzustellen, kann ebenso
auf der Leipziger Lesebühne in der Beethovenstraße in die literarische Welt der Autoren
einsteigen.
Die Oper Leipzig offeriert indes mittels ihrer
JuniorCard für alle U30-Jährigen unschlagbare Ticketpreise, die einen Bruchteil des eigentlichen Eintritts bedeuten und Zugang zu
modern interpretierten klassischen Opernstücken ermöglicht. Wer sich nach einem
langen Tag einfach nur berieseln lassen oder
lieber anspruchsvolle Avantgarde-Filme sehen will, wird ebenso fündig. Auch die verschiedenen Kinos bedenken die kleinen
Geldbeutel Leipziger Studenten und werben
mit Studenten- und Kinotagen. Die naTo am
Südplatz gewährt indes immer einen Euro
Studentenrabatt vom regulären Eintrittspreis.
Fazit: viel Kultur zu bezahlbaren Preisen –
studentenfreundliches Leipzig.
Auf Sand zwischen den Zehen und eine Abkühlung jenseits vom Chlorgeruch der Freibäder muss in Leipzig niemand verzichten. Dafür
heißt es auch hier: ab in den Süden!
Wo früher Braunkohle abgebaut wurde,
erstreckt sich heute das „Neuseenland“ und
bietet an warmen Tagen das perfekte Ziel für
einen spontanen Kurzurlaub. Jeder findet hier
den passenden See.
Sonnenanbeter gelangen in zwanzig Fahrradminuten vom Connewitzer Kreuz zum
Nordstrand des Cospudener Sees, dem größten Sandstrand Sachsens. Wer dort nicht
zum Schwimmen und Sonnenbaden verweilen möchte, kann den See auf einem etwa
14 Kilometer langen Radweg umrunden oder
die Fähre zum Südstrand mit den Restaurants
im Zöbigker Hafen, den Geschäften und der
Surfschule nehmen.
Sportbegeisterte sollten einen Ausflug zum
Kulkwitzer See bei Grünau unternehmen.
Schwimmer und Taucher werden sich über die
Wasserqualität freuen, denn der „Kulki“ ist einer der saubersten Seen Mitteldeutschlands.
Auch andere Wassersportler kommen in Segelvereinen und einer modernen Wasserskiund Wakeboardanlagen auf ihre Kosten. Am
Ufer des Sees geht es hoch hinaus: auf den
Spazierwegen des aufgeschütteten Hügels
und im Hochseilgarten am Ostufer des Sees.
Naturfreunden wird der Auensee gefallen:
er ist etwa fünf Kilometer von der Innenstadt
in nordwestlicher Richtung in einem Landschaftsschutzgebiet gelegen.
Wer sich für die Entstehung der Seen interessiert, sollte dem jüngsten Bestandteil des
Leipziger Neuseenlandes einen Besuch abstatten: dem Zwenkauer See. Bis 2014 soll er
vollständig mit Wasser gefüllt und über eine
vollständig befahrbare Wasserroute vom
Stadthafen aus erreichbar sein.
Mathias Seeling
Marcella Melien
Leipziger Lerche 36 | Frühling 2012
Leben und studieren in Leipzig :: 23
Trödel für Jedermann
Wer vom Unitrubel die Nase voll hat, den
zieht es in die Geschäfte. Doch nicht nur die
Leipziger Innenstadt mit ihren Passagen und
Kaufhäusern hat vieles zu bieten. In den umliegenden Stadtteilen finden sich eine Menge
abwechslungsreicher Angebote. Wie wäre es
zum Beispiel mal mit einem Trödelmarkt?
Das Westpaket des Westbesuch e.V. ist wohl
der bekannteste und findet zweimal im Jahr
auf der Karl-Heine-Straße in Plagwitz statt.
Künstler, Designer und Hobbykreative stellen
hier ihre selbstgemachten Sachen zum Verkauf. Außerdem gibt es auch normale Trödler,
die ihren Kram für wenig Geld loswerden wollen. Bei leckeren vegetarischen Snacks und
kultureller Untermalung ist das Ganze einen
Wochenendausflug wert.
Zu den schönsten Trödelmärkten Deutschlands zählt der Nachtflohmarkt im Kohlrabizirkus auf dem alten Messegelände im ZentrumSüdost. Einmal im Monat findet man hier alles,
was das Herz begehrt – außer Neuwaren.
Auch auf dem agra-Messegelände in Leipzig/Markkleeberg findet monatlich ein Antikund Gebrauchtwarenmarkt statt.
An jedem ersten Samstag im Monat wird
im Hauptbahnhof auf Gleis 24 getrödelt. Für
Liebhaber und welche, die einfach nur mal
rumschlendern wollen ist dieser Antik- und
Trödelmarkt genau das Richtige.
Egal ob Neues, Altes, Gebrauchtes, Getauschtes oder Selbstgemachtes – auf diesen
Märkten findet einfach jeder etwas. Und das
Beste ist: es ist in jedem Fall günstig.
Susanne Kuba
24 :: HTWK Leipzig
Master – gern, aber wo?
Wer die Wahl hat, hat die Qual
Weitere Informationen
zu den Masterstudiengängen:
www.uni-mainz.de
www.hdm-stuttgart.de
www.htwk-leipzig.de
www.uni-weimar.de/cms
www.unisg.ch
Wenn man sich im Bachelor-Studium befindet, ist es ähnlich wie zu Abiturzeiten.
Die Frage, wie es weitergeht, bietet genauso viele Möglichkeiten auf wie damals:
ob direkter Einstieg ins Berufsleben, ein
Aufenthalt im Ausland oder vielleicht doch
ein anschließendes Master-Studium? Doch
welcher Master ist von Vorteil in einer
Branche, die sich ständig ändert?
programm an der Bauhaus-Universität Weimar aus. Die Verbindung von Forschung
und Berufspraxis wird in einer Vielzahl von
Vorlesungen durch Gastwissenschaftler und
Führungskräfte aus der Wirtschaft hergestellt.
Auch besteht die Möglichkeit, auf Grund der
Kooperation mit der Universität in Lyon ein
oder drei Semester in Frankreich zu studieren
und seine Französischkenntnisse zu perfektionieren.
Medienmanagement (M.A.) in Mainz
An der Johannes-Gutenberg-Universität
Mainz werden neben betriebswirtschaftlichen Fächern, wie Marketing, Controlling
und Medienrecht, auch Journalismus, Buch-,
Film- oder Theaterwissenschaft angeboten.
Der noch relativ junge Masterstudiengang
wurde 2009 initiiert und stets den Gegebenheiten und Anforderungen der Medienbranche entsprechend optimiert. Hervorzuheben
ist die besondere Kombination aus Kultur und
Wirtschaft bei diesem Master.
© Benjamin Thorn / pixelio.de
Elektronische Medien (M.A.) in Stuttgart
Eine Besonderheit des Masterstudiengangs
an der Hochschule der Medien Stuttgart ist
die Wahl eines von vier interessanten Schwerpunkten. Ob Mediengestaltung, Medientechnik, Medienwirtschaft oder Unternehmenskommunikation – jeder Student kann sein
erlangtes Wissen aus dem Bachelor-Studium
interessenorientiert vertiefen. Zudem besitzt
die Fakultät Electronic Media eine
hohe Ausstattungsqualität. Die Absolventen dieser Hochschule sind
die Medienprofis von morgen!
Medienmanagement (M.A.)
in Weimar
Der Schnittpunkt zwischen Wirtschafts-, Sozial- und Medienwissenschaften zeichnet das Master-
Leipziger Lerche 36 | Frühling 2012
Verlags- und Handelsmanagement (M.A.)
in Leipzig
Im Masterprogramm der HTWK Leipzig geht
es vor allem um den praktischen Bezug und
die Anwendung des erworbenen Wissens.
Theoretische Fragen werden dabei in konkreten Projekten umgesetzt. Die Schwerpunkte des Masters liegen auf Marketing,
Management und strategischer Planung,
die die Absolventen auf eine Zukunft in Führungspositionen in Medienunternehmen vorbereiten sollen. Zusätzlich findet im vierten
Studiensemester ein Spezialpraktikum in einem Medienunternehmen statt.
Marketing, Dienstleistungs- und Kommunikationsmanagement (M.A.) in St. Gallen
Wer sich für Marketing interessiert und wen
es in die Schweiz zieht, der ist an der Universität St. Gallen gut aufgehoben. Hier wird der
Kunde in den Mittelpunkt gerückt. Der anderthalbjährige Master in St. Gallen bildet
zukünftige Führungskräfte aus, die über das
klassische Marketing hinaus denken. Neigungen und Interessen werden durch eine
große Freiheit bei der Wahl der Kurse gefördert. Als eine der führenden Wirtschaftsuniversitäten in Europa bietet St. Gallen einen
großen Vorteil auf dem internationalen Arbeitsmarkt.
Annemarie Leipe und Mathias Giegling
HTWK Leipzig :: 25
Spuren hinterlassen
Kleine, unabhängige Krimiverlage aus Deutschland im Gespräch
Diesen Fragen widmete sich der Kleinverlegertag 2011 an der HTWK Leipzig mit dem
Motto „Spuren hinterlassen“. Dieser wurde
bereits zum 18. Mal vom Schwerpunkt Kommunikationsmanagement des Studiengangs
Buchhandel/Verlagswirtschaft in Kooperation
mit dem Arbeitskreis kleiner unabhängiger
Verlage des Börsenvereins des Deutschen
Buchhandels organisiert. Von ihrer Tätigkeit
berichteten Ulrike Rodi, Geschäftsführerin
des Grafit Verlags, Günther Butkus vom Pendragon Verlag sowie Armin Gmeiner und Julia
Franze vom Gmeiner Verlag.
Regional oder nicht?
Krimis fristeten in Deutschland lange Zeit
ein Dasein in der „Schmuddelecke“. Erst vor
etwa zehn Jahren wurden sie salonfähig. Inzwischen erleben besonders Regionalkrimis
einen Boom. Haben sie es deshalb leichter auf
dem Markt? Die Programmidee des Grafit Verlags seien nicht regionale, sondern deutsche
Krimis gewesen, sagt Rodi. „Das Marketingkonzept funktioniert aufgrund eines neuen
Heimatbewusstseins.“ Ein weiter Vorteil sei,
„dass man bei einem Regionalkrimi die Geschichte überprüfen kann – somit geht man
selbst auf Spurensuche.“
Das Label „regional“ ist laut Gmeiner aber
keine Verkaufsgarantie. „Ein Regionalkrimi
soll das Gespür eines Orts wiedergeben“,
sagt er. Im Pendragon Verlag werde für jedes
Buch gezielt überlegt, ob es als Regionalkrimi verkauft werden soll, so Butkus. Seiner
Erfahrung nach „muss ein regionaler Zuweis
kein Nachteil für den Autor sein, erleichtert
aber die Presse- und Buchhandelsarbeit.“
© Susanne Vogt
Sherlock Holmes ist nicht aus Großbritannien wegzudenken, Comissario Brunetti untrennbar mit Venedig verbunden. Wie aber
sieht es auf dem deutschen Krimimarkt aus?
Und wie schaffen es kleine, unabhängige
Verlage in der Branche Fuß zu fassen?
Der Weg in den Handel
Mit der abnehmenden Zahl an Großflächenbuchhandlungen wird der Platz in den Regalen immer härter umkämpft. „Es ist schwierig
geworden, neue Autoren durchzusetzen und
bekanntzumachen“, sagt Rodi. Der Text müsse überzeugen. Auch ein gutes Cover könne
einem Buch den Platz im Laden verschaffen,
fügt Franze hinzu, die in der Grafik-Abteilung
des Gmeiner Verlags tätig ist.
Butkus sieht eine Chance in der „sehr lebendigen Verlags- und Medienlandschaft“
Deutschlands. Um diese zu ergreifen, müssten
Verleger „da, wo sich etwas bewegt, schnell
genug dabei sein und auf Veränderungen
reagieren.“ Einzelne Titel, die in die Läden gelangen, könnten als Türöffner für das weitere
Verlagsprogramm dienen. „Es ist wichtig, in
den Medien präsent zu sein, um bekannt zu
werden“, sagt er. Jedoch habe jedes Buch eine
nur schwer einschätzbare Eigendynamik. Titel
mit schlechteren Prognosen seien manchmal Überraschungserfolge, während man
bei manchen vielversprechenden Büchern
denken könnte: „Hat’s einer mitbekommen?
Wir haben ein Buch gemacht!“
Auch Gmeiner hat schon frustrierende Erfahrungen gemacht. Dennoch beantwortet
er die Frage, ob er sich auch heute an eine
Verlagsgründung wagen würde, mit einem
klaren: „Jeden Tag wieder!“
Marcella Melien
Leipziger Lerche 36 | Frühling 2012
26 :: HTWK Leipzig
Buchhandel von Studenten für Studenten
© Cornelia Cron, BuMerang
Das Projekt BuMerang stellt sich vor
Einer der vier Studienschwerpunkte des
Studienganges Buchhandel/Verlagswirtschaft ist Buchhandelsmanagement.
HTWK Leipzig
Karl-Liebknecht-Str. 145
Lipsiusbau,
3. Etage rechts,
Raum Li 311
04277 Leipzig
Telefon:
0341 / 30 76 54 54
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag
12.45–13.30 Uhr
(in der Vorlesungszeit)
E-Mail:
lehrbuchhandlung_
[email protected]
Facebook:
https://www.facebook.
com/pages/Lehrbuchhandlung-BuMerang/220784367943957
Im Rahmen dieses Schwerpunktes führen die
Studenten unter der Betreuung von Prof. Dr.
Randolf Dieckmann an der HTWK Leipzig eine
kleine Buchhandlung. Neben den praktischen
Aufgaben wird auch theoretisches Wissen in
Vorlesungen gelehrt. Dieses Zusammenspiel
aus Praxis und Theorie ist im Hinblick auf den
Berufseinstieg nach dem Studium für die Studenten sehr hilfreich.
Wie kommt die BuMerang zu ihren Büchern?
Das Sortiment setzt sich aus Belletristik, Fachund Sachbüchern sowie Kinder- und Jugendliteratur zusammen. Außerdem werden NonBook-Artikel und Merchandise-Produkte der
HTWK Leipzig angeboten.
Das Buchangebot besteht aus Spenden von
Verlagen. Um diese Spenden zu erhalten, werden verschiedene Verlage von den Studenten
angeschrieben und um Unterstützung in
Form von Buchspenden gebeten. Viele Verlage beteiligen sich gerne am Projekt und
senden der BuMerang zahlreiche Artikel aus
ihrem Sortiment zu. Dabei handelt es sich oft
um Mängelexemplare oder ältere Auflagen.
So können die Bücher zu einem günstigeren
Leipziger Lerche 36 | Frühling 2012
Preis angeboten werden. Diesen Vorteil nutzen viele Studenten und gehen in der Mittagspause auf Schnäppchenjagd. Während
dieser Zeiten stehen die Projektmitglieder
den Kunden beratend zur Seite und erlernen
alle wichtigen Aufgaben und Tätigkeiten in einer Buchhandlung praxisnah.
Dank der Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Grümmer aus Leipzig-Plagwitz können auch Bücher bestellt werden, die nicht
im Sortiment der BuMerang vorhanden sind.
Dazu nutzen die Projektmitglieder das Warenwirtschaftssystem Eurobis. Innerhalb weniger
Werktage werden die Bestellungen durch die
Buchhandlung Grümmer geliefert und die
Studenten können ihre Bücher direkt in der
BuMerang abholen.
Nur Bücher verkaufen?
Natürlich umfasst das Tätigkeitsspektrum
der BuMerang mehr als nur die Führung der
Buchhandlung. In jedem Semester finden
Veranstaltungen, wie beispielsweise der beliebte Fachbuchflohmarkt statt. Dabei können Studenten aus höheren Matrikeln ihre
gebrauchten Fachbücher an Studenten der
unteren Semester verkaufen. Die BuMerang
koordiniert die Eingänge und den Verkauf der
Fachbücher in den Räumen der Lehrbuchhandlung.
Auch der Poetry Slam ist eine gut besuchte
Veranstaltung, die von den Mitgliedern der
BuMerang organisiert wird. Geboten werden
spannende, humorvolle, sarkastische und
emotionale Texte von Studierenden der HTWK
Leipzig sowie geladenen Gästen. Im Mai 2011
gab sich zum Beispiel die „Radikale Literaturfraktion“ die Ehre. Am Ende des Wettstreits
entscheidet das Publikum über den Gewinner
des Slams.
Eines ist jedenfalls sicher: es lohnt sich, in
der Lehrbuchhandlung vorbeizuschauen.
Cornelia Cron
HTWK Leipzig :: 27
Alles veredelt?
Ein Lexikon schafft Überblick
Hier leuchten einem die roten Spotlackierungen in Form von Blutstropfen auf den
aktuellen Vampirbüchern entgegen, dort
erfühlt man eine geprägte Blume oder Ähnliches. Veredelungen sind ein Blickfang, doch
längst nicht alles wirkt wirklich edel. Viele
Verlage kennen die vielfältigen Veredelungsmöglichkeiten überhaupt nicht und greifen
deshalb auf Standardveredelungen wie eine
Lackierung zurück – der Effekt: oft sieht alles
gleich aus.
Durchblick im Veredelungsdschungel
Um den Verlagen und Gestaltern ein praktisches Werkzeug an die Hand zu geben und
ihnen die vielen Veredelungstechniken näher zu bringen, hat ein Team von sieben Studenten des Studiengangs Buch- und Medienproduktion (Matrikel 09) der HTWK Leipzig im
Rahmen des Moduls Projektmanagement ein
neuartiges Veredelungslexikon entwickelt.
Betreut wird das erfolgreiche Projekt durch
Professorin Inés Heinze.
Das Veredelungslexikon gibt es in zwei Ausführungen. Zum einen ist seit dem Launch
auf der Leipziger Buchmesse 2011 die Website www.veredelungslexikon.de online. Zum
anderen ist seit September 2011 die zugehörige Musterbox erhältlich.
sie durch individuell gestaltete Musterkarten der Projektpartner ein haptisches
Erlebnis ermöglicht. Ein
eigens für das Projekt entwickeltes Testelement gibt
dem Leser außerdem die
Möglichkeit, die Veredelungstechniken objektiv
untereinander zu vergleichen, und die Grenzen auf
einen Blick zu erfassen.
In der Startausgabe der
Musterbox sind zunächst
acht Veredelungstechniken enthalten. In zwei
Nachlieferungen jeweils zu den Buchmessen
in Leipzig und Frankfurt 2012 soll das Lexikon
vervollständigt werden. Mit dieser Aufgabe ist
ein Nachfolgeteam betraut.
© Johannes Parche, 09BM-B
Alles veredelt? – dieser Eindruck stellt sich
teilweise ein, wenn man in eine Buchhandlung kommt.
Informationen zum Projekt
sowie zur Bestellung findet
man im Internet.
Franziska Riege, 09BM-B
Online sowie offline
Sowohl Website als auch Musterbox greifen
gängige sowie neue Veredelungstechniken
auf und erläutern deren technische Hintergründe, Einsatzmöglichkeiten und Grenzen.
Zu jeder Technik gibt es zudem eine kurze
Kosteneinschätzung. Unterstützt wird das
Projekt von vielen namhaften Firmen. Die
Musterbox ergänzt die Website optimal, da
Leipziger Lerche 36 | Frühling 2012
28 :: Rezensionen
Aufgeschlagen
Rezensionen ...
© Albrecht Knaus Verlag
„Das Labyrinth der Träumenden Bücher“ von Walter Moers
© Kiepenheuer & Witsch
Albrecht Knaus Verlag
24,99 €
432 Seiten, Gebunden
ISBN: 978-3813503937
Nach über 200 Jahren kehrt Hildegunst von
Mythenmetz – mittlerweile einer der gefeiertsten Autoren Zamoniens – in die Stadt der
Träumenden Bücher, Buchhaim, zurück.
Auf der Lindwurmfeste hat er sich in den
letzten Jahren lobpreisen lassen, doch ein
Brief aus den Buchhaimer Katakomben zwingt
ihn dazu, seine Lebenseinstellung zu überdenken. Buchhaim hat sich nach den verheerenden Feuern des Schattenkönigs wieder zu
einer florierenden Stadt entwickelt und glänzt
mit dem Puppaecircus Maximus und dem Unsichtbaren Theater – ihren neuesten Attraktionen. Während Mythenmetz alten Freunden
und neuen Feinden begegnet, taucht er ein
in neue Modeformen, wie den Puppetismus
und den Biblionismus. Dabei gerät er immer
tiefer in ein Netz, dessen Fäden der rätselhafte
Maestro Corodiak in den Händen hält.
Mit viel Ironie und Wortwitz entführt
Walter Moers den Leser wieder einmal in
eine Stadt, die eine Metropole des Buchhandels ist und in der die Literatur gefeiert wird.
Fans könnten entweder freudig überrascht
oder sogar enttäuscht darüber sein, dass
„Das Labyrinth der träumenden Bücher“ ein
Zweiteiler ist. Wir jedenfalls warten gespannt
auf die Fortsetzung.
Georgia Bachin, BuMerang
„Tiere Essen“ von Jonathan Safran Foer
Kiepenhauer & Witsch
19,99 €
399 Seiten, Gebunden
ISBN-13: 978-3462040449
Eigentlich ist man von Jonathan Safran Foer
eher fantastische, tiefschürfende Erzählungen
gewohnt. Als jedoch sein erstes Kind geboren werden sollte, begann er sich Gedanken
über seine Lebenseinstellungen zu machen
und schrieb diese nieder. Foer selbst ist
Vegetarier und beschäftigt sich in seinem
Buch „Tiere essen“ damit, inwiefern es vertretbar sei, seinem Kind eine solche Einstellung
vorzuschreiben. Er beleuchtet, wie er selbst
zum Vegetarier geworden ist und geht auf
die Zustände in der amerikanischen Massentierhaltung ein. Nachdem er bei vielen Betrieben um eine Besichtigung bat, aber nie eine
Antwort erhielt, verschaffte er sich schließlich
zusammen mit einer Tierschutz-Aktivistin
Zugang zu einer großen Putenmaststätte.
Es handelt sich bei dem Buch um eine
Mischung aus Recherchejournalismus und
Autobiografie, welches trotz seines Charakters und Inhalts ebenso fesselt wie Foers
Romane „Alles ist erleuchtet“ und „Extrem laut und unglaublich nah“ – letzterer
ist sogar vor kurzer Zeit verfilmt worden.
Ein tolles Buch, auch für Nicht-Vegetarier,
eben mal „etwas anderes“.
Tomke Marie Dünnhaupt, BuMerang
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Leipziger Lerche
Leipziger Lerche 36 | Frühling 2012
Rezensionen :: 29
Zwei Menschen, zwei Computer und eine
falsche E-Mail-Adresse. So beginnt die herzerwärmende Geschichte von Emmi und Leo,
welche Daniel Glattauer in seinem Roman
„Gut gegen Nordwind“ beschreibt. Eigentlich
wollte Emmi nur eine Zeitschrift kündigen,
durch Zufall gerät sie jedoch dabei an Leo
anstatt an den Kundenservice. Emmis Art sich
über die mangelnde Antwort des Verlages
zu beschweren, ihre Ausdrucksweise und ihr
Schreibstil faszinieren Leo und bieten ihm
und Emmi einen Einstieg in immer tiefer gehende Gespräche. Schon bald ergibt sich die
Frage – Sollten wir uns treffen? – die sich als
roter Faden durch die Gespräche zieht.
© Goldmann
„Gut gegen Nordwind“ von Daniel Glattauer
Ein Roman in Form einer E-Mail-Korrespondenz – eine wunderbare, sprachgewandte
Liebesgeschichte, ganz ohne Kitsch.
Tomke Marie Dünnhaupt, BuMerang
Goldmann
7,95 €
244 Seiten, Taschenbuch
ISBN: 978-3442465866
„Hass gibt Kraft. Die Stärke, jede nur erdenkliche Demütigung zu ertragen.“ Was mit
einer kleinen lodernden Flamme beginnt,
greift rasch um sich und entfacht ein Feuer.
In dem Buch „Kopfschuss“ geht es um einen
Amoklauf, der unter die Haut geht.
Mathias durchlebt im Schulalltag die Hölle,
dafür möchte er sich bei seinen fünf Mitschülern persönlich bedanken. Er setzt mehrere
Zeichen, um sein Rachewerk zu vollenden.
Seine Mitschüler und Lehrer haben ganze
Arbeit geleistet, um aus dem Opfer Mathias
einen Täter zu machen.
Das Buch ist nichts für schwache Nerven, da
der Tötungsvorgang sehr detailliert beschrieben wird. Durch die geringe Anzahl an Seiten
und den angenehmen Schreibstil ist das Buch
in einem Zug durchgelesen. Die Rückblicke
in die Vergangenheit sind an den richtigen
Stellen erwähnt und geben einen Einblick zu
Mathias Beweggründen. Diese machen traurig, mitfühlend, wütend und nachdenklich.
Der Leser hat das Gefühl ein Teil von Mathias
zu sein und alles mit ihm zu durchleben. Aus
einem Menschen mit Träumen schufen Mitschüler ein Monster ohne jegliche Vernunft.
„Kopfschuss“ bleibt bis zum Ende spannend
und verblüfft auf den letzten Seiten.
Ein Amoklauf der einen aufwühlt und noch
einige Zeit danach beschäftigen wird. Die
Frage nach dem Warum wird hier ein für alle
Mal beantwortet. Mobbing ist und bleibt ein
aktuelles Thema, dem Beachtung geschenkt
werden muss.
© UBooks-Verlag
„Kopfschuss“ von Oliver Dreyer
UBooks-Verlag
9,95 €
142 Seiten, Broschiert
ISBN 978-3-86608-143-7
Tina Kutzschebauch
Dankeschön
Die Studenten der HTWK Leipzig erlebten am
05.12.2011 eine vorweihnachtliche Überraschung: unser Anzeigenkunde „paperblanks®“
verschenkte 2.000 stylische Taschenkalender.
Das Team der Leipziger Lerche bedankt sich
herzlich bei paperblanks® für die großzügige Spende und bei der „Lehrbuchhandlung
BuMerang“ für das Verteilen der Kalender.
Leipziger Lerche 36 | Frühling 2012
30 :: Gewinnspiel
Gewinnspiel
© Fotos: paperblanks®
Gewinnt eines von fünf paperblanks®-Notizbüchern
1. Wie viele Menschen können laut „Bundes verband Alphabetisierung und Grundbil dung e.V.“ in Deutschland nicht richtig
lesen und schreiben?
a. 2,5 Millionen
b. 3,5 Millionen
c. 7,5 Millionen
2. Wie heißt der 1973 erschienene Roman
von Rita Mae Brown?
a. saphirblaue Wiesen
b. smaragdgrüne Wasserfälle
c. rubinroter Dschungel
3. Wie lange gibt es bereits den Kleinverleger tag der HTWK Leipzig?
a. 15 Jahre
b. 18 Jahre
c. 21 Jahre
4. In einer Aufsehen erregenden Guerilla
Marketing-Aktion verschickte Bastei Lübbe
Briefe an verschiedene Blogger. Was befand
sich auf den Umschlägen?
a. Totenschädel und Computer
b. Sensenmann und Buch
c. Vampir und CD
Impressum „Leipziger Lerche“
ISSN:
Auflage:
Herausgeber:
Internet:
E-Mail:
V.i.S.d.P.:
Chefredakteur:
Redaktion: Leipziger Lerche 36 | Frühling 2012
1430-0737
3.300 Exemplare
Hochschule für Technik, Wirtschaft und
Kultur Leipzig, Fakultät Medien,
Studiengang Buchhandel/Verlagswirtschaft,
Karl-Liebknecht-Str. 145, 04277 Leipzig
www.fbm.htwk-leipzig.de
[email protected]
Alexander Melzer
Mathias Giegling
Friederike Czermack, Mathias Giegling,
Lydia Heise, Susanne Kuba, Katrin Kutsche,
Tina Kutzschebauch, Ilke Seiler, Wiebke Weber,
Katarina Wölfer
5. Wie heißt ein bekannter Trödelmarkt in
Leipzig?
a. Ostpaket
b. Westpaket
c. Südpaket
Und? Beim Lesen gut aufgepasst?
Dann sollte die Beantwortung unserer Fragen keine
Probleme bereiten. Mitmachen lohnt sich, denn als
Preis winkt eines von fünf
paperblanks®-Notizbüchern.
Eine E-Mail mit den Lösungen
sowie eurem vollständigen
Namen und Anschrift sendet
ihr bitte an:
[email protected]
Die Gewinner werden aus allen richtigen
Einsendungen ausgelost und von uns per
E-Mail benachrichtigt. Einsendeschluss ist der
31.05.2012. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Das Team der Leipziger Lerche
Anzeigen:
Friederike Czermack, Susanne Kuba,
Tina Kutzschebauch
Herstellung:
Lydia Heise, Katrin Kutsche,
Tina Kutzschebauch
Layout:
Lydia Heise, Katrin Kutsche, Ilke Seiler,
Katarina Wölfer
Titelfoto:
© Katarina Wölfer
Titelfoto Cover Spezial: © Katarina Wölfer
Ein herzliches Dankeschön für ihre Unterstützung geht an die
„Lehrbuchhandlung BuMerang“.
Reproduktion/Druck: Anke Schlegel, Roger Troks,
Hausdruckerei der HTWK,
Gustav-Freytag-Str. 40, 04277 Leipzig
Weiterverarbeitung: IGT Colordruck GmbH,
Mommsenstraße 2, 04329 Leipzig
Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung bei der
Papierfabrik Schleipen.
Studiengang Buchhandel / Verlagswirtschaft
Fakultät Medien
Regelstudienzeit:
6 Semester (inkl. Praxissemester)
Voraussetzungen:
allgemeine oder fachgebundene
Hochschulreife
Studienabschluss:
Bachelor of Arts
» Buchhandel / Verlagswirtschaft «
HTWK Leipzig
Dezernat Studienangelegenheiten
Postfach 30 11 66
04251 Leipzig
www.htwk-leipzig.de
Studium Rund ums Buch
Besuchen Sie den Gemeinschaftsstand
der Hochschulen
auf der Leipziger Buchmesse 2012,
Halle 5.0, am Stand C510.
15. März 2012
17. März 2012
17:00–18:00 Uhr
13:00–15:00 Uhr
Alumnitreffen
Slam the f***ing Poetry
Moderation: André Hermann

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