Naturführer Bayer. Jura
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Naturführer Bayer. Jura
Der Begriff „Bayerischer Jura“ ist deshalb nicht als Bezeichnung eines Naturraumes zu verstehen, wenngleich auch in geologischer Hinsicht der größte Teil des Gebietes in den Bereich des „Jura“ fällt. Geologie und Landschaftsentstehung Die Ursprünge des Juragesteins Vor etwa 200 Millionen Jahren war ganz Süddeutschland von einem warmen Flachmeer bedeckt. Festland war nur in geringem Umfang in Form weniger Inseln vorhanden. Klimatisch herrschten tropisch-subtropische Bedingungen vor. Es war die Blütezeit der Dinosaurier, die Land und Wasser gleichermaßen besiedelten. Aber auch Krokodile und Urvögel hatte die Evolution bereits hervorgebracht. Die Vegetation setzte sich aus Farnen, Schachtelhalmen und Nadelbäumen zusammen. Im Meer fanden kalkbildende Organismen, v.a. Schwämme und Ammoniten optimale Lebensbedingungen. Diese Verhältnisse herrschten für 60 Millionen Jahre. Während dieses gewaltigen Zeitraumes lagerten sich am Grunde des Meeres aufgrund ständiger Absenkungsvorgänge der Erdkruste die Überreste von Organismen ab, die während ihres Lebens Kalk in ihren Skeletten, Schalen oder Gehäusen angereichert hatten. So entstanden Sedimente mit Mächtigkeiten von mehreren Hundert Metern, der Jura-Kalk. An vielen Stellen sind heute Fossilien, die versteinerten Überreste der Tier- und Pflanzenwelt des Jura zu finden. Im Bayerischen Jura wurde u.a. der kleinste bekannte Raubsaurier, Compsognathus longipes, gefunden. Geologen unterteilen den Jura in drei Hauptformationen: Lias, Dogger und Malm. Letzterer wird wegen seiner überwiegend hellen Färbung auch der „Weisse Jura“ genannt und ist die jüngste Formation des Jura. Die Malmkalke sind es auch, die unser Landschaftsbild heute überwiegend bestimmen. Hochs und Tiefs in der Kreidezeit In der Unterkreide vor etwa 140 Millionen Jahren setzte durch tektonische Bewegungen eine Hebung der Erdkruste im süddeutschen Bereich ein. Das Jura-Meer fiel trocken und es entstand festes Land. Unter weiterhin warmen Klimabedingungen entstand durch Verkarstung eine Karstkegel-Landschaft, die derjenigen in der Provinz Guilin im heutigen Süd-China geähnelt haben muss. Die Lösungsprozesse unter dem tropischen Klima leisteten ganze Arbeit, und so entstanden bereits in dieser ersten Verkarstungsphase zahlreiche, ausgedehnte Höhlensysteme, von denen heute noch viele in der Frankenalb existieren. Doch die Erde steht nicht still: Zu Beginn der Oberkreide vor etwa 100 Millionen Jahren muss es zu einem erneuten Meeresvorstoß gekommen sein. Die grandiose Zuckerhut-Landschaft wurde von den Sedimenten dieses Meeresvorstoßes völlig überdeckt und wieder hieß es „Land unter“, bis sich vor etwa 65 Millionen Jahren das Meer endgültig zurückzog. Wasser und Kräfte aus dem Erdinneren als Landschaftsarchitekten Die Ausformung unserer Landschaft setzte also eigentlich erst im Alttertiär ein und ist ein kompliziertes System ineinander übergreifender Prozesse, über die sich Geologen bis heute in so mancher Hinsicht nicht ganz einig sind. Im wesentlichen handelt es sich aber um zwei Faktoren: Tektonik und Verkarstung. Die Kräfte der Tektonik führten dabei aufgrund von Hebungs- und Senkungsprozessen immer wieder zu Höhendifferenzen der Landoberfläche, wodurch die Fließrichtung und Dynamik der Fließgewässer bestimmt wurde. So kam es auch vor etwa drei Millionen Jahren durch die Hebung der süddeutschen Scholle zu einer Umkehr der bisher westgerichteten Abflussrichtung der Flüsse in eine nach Osten orientierte. Dies war auch die Zeit, in der sich die Urdonau ausbildete. Als zweite wesentliche Kraft führte die Verkarstung der Frankenalb zu einer Landschaft, die mit ihren unzähligen Höhlen und anderen Karsterscheinungen flächendeckend offensichtlich an Karies leidet. Bezeichnenderweise zählt unsere Gegend zu den am besten erforschten Karstgebieten Deutschlands – und dennoch werden immer noch neue Höhlen entdeckt, wie im Jahre 2001 die erste echte Wasser-Tropfsteinhöhle im Bayerischen Jura Rabenfels mit mehreren Kilometern Länge! Vielfältiger Formenschatz des Karstes Die seit Jahrmillionen anhaltenden Verkarstungsprozesse ließen eine Landschaft entstehen, deren ober- und unterirdische Gestalt in engem Zusammenhang miteinander steht. Wie in allen Karstgebieten fällt das weitgehende Fehlen oberirdischer Flusssysteme auf. Niederschlagswasser dringt aufgrund der Zerklüftung der Kalk- und Dolomitgesteine meist unmittelbar in den Untergrund ein, wo dies zu einer permanenten Erweiterung bestehender Hohlräume und Spalten führt. An Stellen, an denen Wasser oberflächlich am Karbonatgestein abfließt, entstehen sog. Karren. Es sind scharfkantige Lösungsrinnen und -furchen, die umso deutlicher ausgeprägt sind, je reiner der Kalkgehalt des Gesteins ist. Als Dolinen werden Lösungs- und Einsturztrichter bezeichnet, deren Größe zwischen einigen wenigen und mehreren Hundert Metern liegen kann. Sie entstehen an Stellen besonders intensiver Hohlraumbildung im Untergrund, oder wenn Höhlen zusammenwachsen, bis schließlich auch die Deckschicht aufgelöst wird oder einbricht. Berechnungen haben ergeben, dass derzeit pro km2 jährlich ca. 100 Tonnen Material in Lösung gehen, was 40 m3 festem Gestein entspricht! Schlucklöcher oder Ponore sind Versickerungsstellen im Gestein, über die oberflächlich angesammeltes Wasser, zum Teil ganze Bäche und Flüsse, in das unterirdische Entwässerungssystem gelangen. Das Gegenstück dazu sind zahlreiche Karstquellen, die zum Teil nur nach starken Regenfällen oder zur Zeit der Schneeschmelze als solche zu erkennen sind. Manche der ganzjährig schüttenden Quellen, wie der Blautopf bei Essing, sind von azurblauer Färbung – eine Folge des hohen Calciumgehaltes. Die beeindruckendsten Karsterscheinungen aber sind die Tropfsteinhöhlen, von denen sich im Bayerischen Jura einige der interessantesten und am besten erschlossenen finden. Verschiedenartige Sintergebilde, sowie von der Höhlendecke (Stalagtiten) als auch vom Höhlenboden wachsende (Stalagmiten) Tropfsteine und Tropfwasserbecken kennzeichnen diesen Höhlentyp. Alle diese Gebilde entstehen durch Sickerwasser, das sich auf seinem Weg durch die Gesteinsschichten mit Hydrogencarbonat anreichert. Aufgrund des Druckausgleichs, der beim Erreichen der Höhle eintritt, kommt es zu einem chemischen Ungleichgewicht, welches sich in einer Übersättigung des Wassers mit Kalk äußert. Jeder Tropfen Wasser, der in die Höhle eindringt, sorgt so für ein stetiges, allerdings extrem langsames Wachstum dieser faszinierenden Höhlenkarstformen. Der Zeitraum, der für die Entstehung von 1 mm Tropfstein benötigt wird, entspricht dabei etwa unserer derzeitigen durchschnittlichen Lebenserwartung. Unsere jüngsten Karsterscheinungen schließlich sind die oberirdischen Kalktuffe und -sinter. Unter Mitwirkung von Algen und Moosen entstehen an Quellen und Bächen mit hohem Kalkgehalt Kalktuffbecken und -terassen, äußerst zerbrechliche Strukturen, deren Betreten einen Frevel darstellt. Kalksinter dagegen ist wesentlich härter und entsteht ohne Beteiligung Blautopfquelle dieser Organismen. Im Schulerloch Geologische Besonderheiten Wenngleich bis zum Ende des Tertiärs so gut wie alle kreidezeitlichen Sedimente ausgeräumt wurden, finden wir dennoch an vielen Stellen Zeugen aus Bei Ihrem Besuch im Bayerischen Jura werden Sie feststellen, dass die Natur hier etwas ganz Besonderes ist – eine intakte Landschaft mit hohem Erholungswert und einer immensen Artenvielfalt. Gründe, diesen Schatz um seiner selbst willen, für uns und unsere Kinder zu bewahren, gibt es viele. Und es wird viel unternommen in dieser Richtung! Verantwortung übernehmen Die ganze Vielfalt unserer Naturlandschaften vor negativen Veränderungen zu schützen, ist Aufgabe des Naturschutzes - nicht gerade wenig Arbeit, die heute auf professionelle Art und Weise von öffentlichen und privaten Trägern, z.T. in enger Zusammenarbeit bewältigt wird. Vorbei sind die Zeiten, in denen so mancher den Naturschutz als Liebhaberei einzelner belächelte – und dabei der Kreidezeit. Besonders interessant sind dabei Quarzitsteinblöcke, sog. „Kallmünzer“, die im Landkreis Amberg-Sulzbach an vielen Stellen auf den Kalkkuppen zu finden sind. Sie sind Überbleibsel aus der Verwitterung des ostbayerischen Grundgebirges (Oberpfälzer- und Böhmerwald) und wurden vor etwa 80 Millionen Jahren in unser Gebiet verfrachtet. Eindrucksvollstes Beispiel ist der Zyprianstein bei Hirschbach. Durch die Lösung der Kalkgesteine im Tertiär entstanden Verwitterungslehme und -tone in großen Mengen. Diese bilden als „Albüberdeckung“ auch heute noch an vielen Stellen wasserstauende Horizonte, wo stehendes Wasser sonst kaum eine Chance hat. In den Verwitterungslehmen eingeschlossene Brauneisenerz-Konkretionen, sog. Bohnerze, wurden bereits ab der Hallstattzeit (um 500 v.Chr.) von unseren Vorfahren zur Metallherstellung genutzt. Die mancherorts auftretenden Binnendünen und Flugsandgebiete sind dagegen eiszeitlichen Ursprungs. ■ Lebensräume und Pflanzenwelt Natur-Oasen in einer alten Kulturlandschaft Im Bayerischen Jura treffen wir eine vom Menschen geprägte Kulturlandschaft an, in der eine Vielzahl natürlicher oder naturnaher Lebensräume erhalten geblieben ist. Unterschiedlichste Pflanzengesellschaften treten auf, die doch eines gemeinsam haben: Den kalkhaltigen Untergrund, auf dem sie gedeihen. Auch heute noch verbreitet, wenngleich meist forstlich überprägt, sind die Kalkbuchenwälder. Weitgehend natürliche Formen finden sich nur noch an wenigen, steilen und unzugänglichen Hängen. Je nach Kalkgehalt und Exposition unterscheidet man zwischen verschiedenen Ausprägungen, wie dem Platterbsen- und dem TrockenhangBuchenwald. Letzterer ist Lebensraum zahlreicher Waldorchideen, wie dem Roten Waldvögelein und dem Frauenschuh. Eine charakteristische Art des Kalkbuchenwaldes ist das Leberblümchen, das im zeitigen Frühjahr den Waldboden mit seinen blauvioletten Blüten überzieht. In der Dolomitkuppenalb ersetzt die Kiefer vielerorts die Rotbuche. An sonnenexponierten Waldrändern trifft man auf wärmeliebende Saumgesellschaften, die ein ganz spezifisches Kleinklima aufweisen. Verschiedene aromatische Kräuter, sowie der seltene Diptam und die Schwalbenwurz kennzeichnen diesen Vegetationstyp. Wenn hier naturnahe Strukturen, wie Hecken, Gebüschgruppen oder Felspartien Kalktuffterrassen anschließen, hat man einen Lebensraum vor sich, der zahllosen Arten ideale Lebensbedingungen bietet. An den schattigen Hängen der großen Flüsse finden sich Schluchtwälder mit Linde, Eibe und Bergahorn. Auf Flugsand- und Dünenbereichen treten Sandkiefernwälder als Besonderheit auf. Am Wasser finden wir weitere charakteristische Pflanzengesellschaften. Die Palette reicht von Schwimmblattgesellschaften über Röhrichte bis hin zu Auwäldern, Hochstaudenfluren und Pfeifengraswiesen. In den Feuchtgebieten und deren Übergangsbereichen gedeihen zahlreiche seltene Arten, wie der Wolfs-Eisenhut, die Blaue Himmelsleiter und die Türkenbundlilie. Als Kennarten der nassen Wiesen treten u.a. Mädesüß und Blutweiderich auf. Eines besonderen Schutzes bedürfen die Karstquellen, Quellsümpfe und Kalktuffformationen. Diese oft kleinräumigen Lebensräume sind extrem trittempfindlich. Kennzeichnende Arten sind die Brunnenkresse, der Riesenschachtelhalm und der Siebenstern. Sehr selten geworden sind intakte Balmenfluren, eine Gesellschaft, die sich ausschließlich im Eingangsbereich der Jurahöhlen findet. Verinselung und Biotopverbund Durch Flächenfraß und die fortschreitende Versiegelung unserer Landschaft tritt jedoch ein ganz anderes Problem immer mehr in den Vordergrund: Die Verinselung von Lebensräumen. Was bedeutet das? Für viele Schmetterlingsarten ist belegt, dass ein genetischer Austausch zwischen den Populationen nicht mehr möglich ist, wenn die Entfernung zwischen den einzelnen Fluggebieten zu groß wird, was zu Inzucht und letztendlich zum Erlöschen des Vorkommens führen kann. Frauenschuh (streng geschützt) Das Erbe der Hüteschäferei: Die Trockenrasen Wie überall führte auch im Bayerischen Jura die Urbarmachung der Landschaft häufig zu artenarmen Monokulturen und ökologischen Wüsten. Andererseits hat die Weidewirtschaft, insbesondere die Hüteschäferei, einen der artenreichsten Biotope in unseren Breiten durchaus gefördert: Die Trockenrasen mit ihrer höchst interessanten Pflanzenwelt. Diese auf kalkhaltigem Untergrund auch Kalk-Magerrasen genannte Pflanzengesellschaft findet sich verstreut im gesamten Gebiet. Sie gedeiht vor allem in süd-exponierten Hanglagen, dort, wo durch Beweidung oder regelmäßige Entbuschung der natürliche Waldwuchs auf dem verkarsteten Untergrund unterdrückt wird. Niederschläge versickern hier enorm schnell, und zusammen mit einer hohen Sonneneinstrahlung entstehen extrem trockene und nährstoffarme Lebensräume. Ähnliche Verhältnisse finden sich natürlicherweise nur auf freistehenden Felsköpfen und Felsbändern. Als markanter Landschaftsbestandteil sind die Trockenrasengesellschaften häufig schon von weitem an den darin verstreut wachsenden Wacholderbüschen zu erkennen, die wegen ihrer stacheligen Blätter von den Weidetieren gemieden werden. Man spricht in diesem Fall von den sogenannten „Wacholderheiden“. Anpassungen an einen extremen Lebensraum Um mit der großen Trockenheit und den enormen Temperaturschwankungen von bis zu 50°C innerhalb eines Tages fertig zu werden, wenden viele Pflanzenarten der Trockenrasen ganz spezielle Überlebensstrategien an. Zahlreiche Geophyten blühen bereits im zeitigen Frühjahr, um der Sommertrockenheit auszuweichen. Den Rest des Jahres überdauern sie als Zwiebel, Knolle oder Rhizom. Diese Lebensform findet sich z.B. bei der Träubelhyazinthe und vielen Orchideen. Sukkulenten aus der Familie der Dickblattgewächse speichern Wasser in Blättern und Stengeln. Typische Beispiele sind der Weiße und der Scharfe Mauerpfeffer. Beide Arten sind im Bayerischen Jura noch relativ häufig anzutreffen. An weiteren Anpassungen, die einen Schutz vor Verdunstung, Hitze und Strahlung bieten, finden sich filzige Behaarung, einrollbare Blätter und reflektierende Oberflächen. Als Fraßschutz verfügen etliche Pflanzen über Bitter- und Giftstoffe oder ein dichtes Stachelkleid – bestes Beispiel ist die hübsche Silberdistel, gewissermaßen eine Charakterpflanze der bayerischen Trockenrasen. Artenvielfalt mit eiszeitlichem Ursprung Trockenrasen auf Kalk zählen zu den artenreichsten Pflanzengesellschaften Mitteleuropas und somit zu dem Kostbarsten, was unsere Heimat an Natur zu bieten hat. In Bayern bedecken sie jedoch gerade einmal 0,3% der Gesamtfläche. Diese Zahl ist umso besorgniserregender, als auf diesen Flächen über ein Drittel aller in Bayern gefährdeten Pflanzenarten gedeiht! Die Ursprünge der enormen Artenvielfalt gehen zurück bis in die letzte Eiszeit vor ca. 10.000 bis 90.000 Jahren. Auf den eisfreien Flächen zwischen den skandinavischen und alpinen Gletschermassen erstreckten sich damals baumfreie Grassteppen. Mit dem Rückzug der Gletscher und im Zuge der nacheiszeitlichen Erwärmung konnten sich jedoch bald Wälder über das gesamte Gebiet ausbreiten. Baumfreie Regionen, so vermutet man, verschwanden aber nie ganz aus dem Landschaftsbild. Zum einen wurden solche Bereiche durch die Weidetätigkeit der großen Pflanzenfresser, wie Wildschaf und Ur-Rind freigehalten, zum anderen fand die Steppenvegetation z.B. auf Felsköpfen ein Refugium. Über die nun offenen Ausbreitungswege, die vorher aus klimatischen Gründen blockiert waren, konnten Arten aus den Steppengebieten Osteuropas und dem Mittelmeerraum einwandern. So finden wir heute eine bunte Mischung aus mediterranen, baltischen, subarktischen und alpinen Elementen auf unseren Trockenrasen. Die Mischung aus Küchenschelle und Kugelblume, verschiedenen Enzian-Arten, Karthäusernelke, Thymian und Sonnenröschen könnte man also durchaus als nacheiszeitlichen Schmelztiegel bezeichnen. Im Landkreis Amberg-Sulzbach geht der Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. neue Wege im Naturschutzgebiet „Grubenfelder Leonie“. Seit dem Jahr 2000 wird das einsturzgefährdete, ehemalige Erzabbaugelände von Heckrindern und Przewalski-Pferden beweidet. Das wertvolle Mosaik aus wassergefüllten Erdeinbrüchen, Magerrasen, Gehölzgruppen und Waldstücken wird so in seiner natürlichen Umgebung erhalten. Als Wappentier Auerbachs stellen die Heckrinder, eine Rückzüchtung des legendären „Auerochsen“, gleichzeitig eine Besucherattraktion dar (siehe Highlights Amberg-Sulzbach). Das Modellprojekt Fels- und Hangfreilegungen Die Aufgabe extensiver Landnutzungsformen führte im Laufe der letzten Jahrzehnte zusammen mit zunehmenden Aufforstungen vielerorts zur Verbuschung und Beschattung freistehender Felsformationen. Um diese wichtigen Lebensräume wiederherzustellen, wurden in über 250 Einzelmaßnahmen Freilegungen durchgeführt. Von freistehenden Felskuppen abhängige Pflanzen, wie das immergrüne Felsenblümchen und lokale Formen der Mehlbeere, aber auch Wanderfalke und Uhu profitieren davon. ABSP Weiße Laaber Zwischen Lengenbach und Dietfurt liegt eines der Vorzeigeprojekte des Artenund Biotopschutz-Programmes Bayerns, die Weiße Laaber. Um die vielfältigen und überregional bedeutenden Lebensräume zu sichern, wurden in enger Zusammenarbeit mit den ansässigen Landwirten aufwändige Pfegemaßnahmen durchgeführt. Neupflanzungen von Hecken, Entbuschungen, Mäharbeiten und die Renaturierung von Quellen zählen dazu. Eine bezaubernde Landschaft mit einer immensen Artenvielfalt konnte so erhalten werden. ■ Verantwortung für lokale Besonderheiten Es mag erstaunen, aber es gibt in unserem vergleichsweise kleinen Gebiet einige Pflanzenarten oder -sippen (sog. „Endemiten“), die tatsächlich nur hier vorkommen oder zumindest ihren Verbreitungsschwerpunkt im Bayerischen Jura haben. Interessantes Beispiel ist der Formenkreis der Mehlbeeren. So finden wir im Frankenjura einige endemische Sippen aus der Gattung Sorbus, wie die Fränkische Mehlbeere (Sorbus franconica) und die Bastard-Eberesche (Sorbus pseudothuringiaca). Sie treten in eng umgrenzten Arealen auf und werden als Lokal-Endemiten bezeichnet. Ähnliches gilt für die Donau-Mehlbeere (Sorbus danubialis). Auch aus dem Formenkreis der Habichtskräuter (Gattung Hieracium) sind einige endemische Formen bekannt. Die hübsche Himmelsleiter hat im Bayerischen Jura ihren klaren Verbreitungsschwerpunkt und das Immergrüne Felsenblümchen kommt bei uns als Glazialrelikt in zwei Verbreitungsschwerpunkten außerhalb der Alpen vor. Nicht nur der organisierte Naturschutz, auch Sie als Besucher sind deshalb in besonderem Maße für den Schutz unserer lokalen botanischen Besonderheiten verantwortlich. ■ Tierwelt Säugetiere: Nightlife und Comebacks Ein Großteil unserer heimischen Säugetiere ist nachtaktiv. Haselmaus, Siebenschläfer und zahlreiche andere kleine Nager, aber auch den weitverbreiteten Dachs und Steinmarder wird man deshalb kaum zu Gesicht bekommen. Fuchs, Hermelin und Mauswiesel lassen sich dagegen schon einmal bei Tag blicken. Das selbe gilt für Reh, Wildschwein, Kaninchen und verschiedene Spitzmausarten, lediglich das Eichhörnchen ist ein reiner Tagbewohner. Unsere mit Höhlen und Kirchtürmen reichlich beschenkte Landschaft bietet ca. 20 Fledermausarten ein Zuhause. Großes Mausohr, Wasser- und Fransenfledermaus, aber auch Mopsfledermaus und Abendsegler sind völlig harmlose Insektenfresser, deren „Fangemeinde“ immer größer wird. Bereits bei Einbruch der Dunkelheit lassen sich viele Arten bei ihren Jagdflügen beobachten. Eine hervorragende Möglichkeit hierfür bietet die alljährliche „Europäische Fledermausnacht“ (2004: 28. + 29.08., Infos unter www.nabu.de/batnight oder www.lbv.de). Nach einer langen Zeit der Abwesenheit ist auch der Biber wieder in den Bayerischen Jura zurückgekehrt. Der Luchs als heimlichster aller Jäger soll sich ebenDiptam falls wieder eingefunden haben. Die Vogelwelt Unsere gefiederten Freunde sind aufgrund des Strukturreichtums unserer Landschaft mit einer hohen Artenzahl vertreten. In den Wäldern brüten neben vielen kleinen Singvogelarten allein sechs verschiedene Spechte, von denen der Schwarzspecht der Beeindruckendste ist. Mäusebussard und Turmfalke zählen zu den häufigsten Raubvögeln, aber auch der Wanderfalke brütet dank jahrelanger Schutzbemühungen wieder bei uns. Unbeschreiblich ist sein Jagdflug, bei dem er Geschwindigkeiten von bis zu 180 km pro Stunde erreicht. Seinen Lebensraum teilt sich der Wanderfalke mit dem König der Nacht, dem Uhu. An den Flüssen und Bächen lauert der Graureiher auf Beute, aber auch Kormorane, Gänsesäger und verschiedene Entenarten sind zu beobachten. Unser „fliegender Smaragd“, der Eisvogel, fällt trotz seines auffälligen Gefieders häufig erst durch seinen scharfen Pfiff auf, wenn er flach über die Wasseroberfläche fliegt. Ebenso faszinierend ist die Wasseramsel, die ihre Nahrung unter Wasser sucht. Sie ist auf saubere, naturnahe Bachläufe angewiesen. Im Museen: Altmühltaler Mühlenmuseum, Dietfurt a.d. Altmühl: Mit über 500 Jahren die letzte laufende Mühle im Altmühltal. Hauptstraße 51, 92345 Dietfurt a.d. Altmühl, Tel. 08464/209, Fax 08464/9206. Ganzj. von 8-20 Uhr geöffnet. Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern mit drei sehenswerten Außenstellen: Schloss Theuern, Portnerstraße 1, 92245 Kümmersbruck, Tel. 09624/832, Fax 09624/2498, e-mail: [email protected], Internet: www.museumtheuern.de Öffnungszeiten: Di. - Sa.: 9-17 Uhr, Sonn- und Feiertag: 10-17 Uhr Naturkundemuseum Ostbayern + forum umwelt und natur (fun), Am Prebrunntor 4, 93047 Regensburg, Tel. 0941/507-3446, Fax 0941/507-3445 e-mail: [email protected] Öffnungszeiten: Mo. 9-12 Uhr, Di.-Fr. 9-16 Uhr, So.: 10-17 Uhr, Sa. geschlossen (kostenloses, halbjährliches Veranstaltungsprogramm). ■ Bereich der Trockenrasen, v.a. wenn sie mit Gebüschgruppen und Hecken abwechseln, lebt der Wendehals, der sich überwiegend von Ameisen ernährt. Auch der Neuntöter, der seine Beute auf dornigen Zweigen zwischenlagert, findet hier sein Auskommen. Reptilien und Amphibien Die sonnenbeschienenen Jura-Hänge und Waldränder sind der Lebensraum verschiedener Reptilienarten. Weit Feuersalamander verbreitet ist die Zauneidechse, deren Männchen zur Paarungszeit im Mai mit ihrer leuchtend grünen Färbung auffallen. Waldeidechse und Blindschleiche sind weniger spektakulär und besiedeln auch andere Biotope. Von den Schlangen erwarten uns immerhin drei Arten: Die völlig harmlose Glattnatter, unsere zwar häufigste, aber aufgrund ihrer versteckten Lebensweise meist übersehene Art. Sie wird gelegentlich mit der Kreuzotter verwechselt, die ebenfalls vorkommt, allerdings sehr selten geworden ist. Die Ringelnatter ist ein Bewohner der Feuchtbiotope und leicht an ihren gelb-orangen Mondflecken am Hals zu erkennen. Der Feuersalamander als auffälliger Vertreter der Amphibien ist in schattigen Wäldern und Tälern zu finden. Verschiedene Molcharten laichen im Frühjahr in Tümpeln und Seen ab. See- und Wasserfrosch sonnen sich an den Gewässerufern, dagegen sind Gras- und Springfrosch nur nachts oder bei sehr feuchter Witterung zu beobachten. Dies gilt auch für Erd-, Kreuz- und Wechselkröte. Der Laubfrosch, so bekannt er ist, ist auch bei uns selten geworden. Das große Heer der Kerbtiere Alle Wirbeltiere zusammen bilden nur die Spitze des Eisbergs, wenn man die reine Artenzahl betrachtet. Die große Masse macht das Heer der Insekten und Spinnentiere aus. Ähnlich wie bei den Pflanzen liegt auch hier der Lebensraum Trockenrasen an erster Stelle. Doch nicht allein die Artenzahl ist das Interessante, sondern vor allem die Vielfalt der Formen und ökologischen Anpassungen. Besonderheiten der Trockenrasen sind z.B. die Blauflügelige Ödlandschrecke, die nur an sonnenexponierten, felsigen Stellen vorkommt, ebenso wie verschiedene Dickkopffalter und Bläulinge, die auf diesen Lebensraum angewiesen sind. Auch der in Südeuropa weitverbreitete Segelfalter fühlt sich hier wohl und verzaubert mit seinem schwerelosen Gaukelflug. Der seltene, libellenartige Schmetterlingshaft ist ebenfalls eine Charakterart der warmen Trockenhänge. Krabbenspinnen verschiedenster Arten lauern in der jeweiligen Farbe der Blüte, Der Biber war da! auf der sie sitzen, auf vorbeikommende Beute. Nicht weniger faszinierend ist die Rote Röhrenspinne, die an einigen wenigen Stellen vorkommt, oder die Zebraspinne, die mit ihrem schwarzgelben Streifenmuster bei uns noch relativ häufig zu finden ist. Natürlich gibt es auch am Wasser Einzigartiges zu beobachten, wie z.B. die Quelljungfer, eine Libellenart, die für die Entwicklung ihrer Larven auf ungestörte Kalkquellgebiete angewiesen ist. Der interessierte Naturfreund wird im Bayerischen Jura überall auf seine Kosten kommen. Doch gerade der Mikrokosmos ist es, der eine ganz Schmetterlingshaft eigene Faszination ausübt. ■ Adressen Hinweis: Die Landkreise Kelheim, Neumarkt i.d. OPf. und Amberg-Sulzbach, sowie Teile des Landkreises Regensburg sind im Rahmen einer touristischen Gebietsgemeinschaft als „Bayerischer Jura“ zusammengeschlossen. Naturschutz im Bayerischen Jura Naturschutz konkret - Einige Beispiele: Dass Naturschutz durch den Magen gehen kann, beweist das Projekt „Altmühltaler Lamm“. Durch garantierte Abnahmepreise für die Lämmer wird die traditionelle Hüteschäferei im Naturpark Altmühltal erhalten und so eines der wichtigsten Pflegeinstrumente der Magerrasen gefördert. Zahlreiche Gastronomen haben das schmackhafte Fleisch dieses Regionalproduktes als kulinarischen Leckerbissen auf der Speisekarte. Mit einer Portion Altmühltaler Lamm können auch Sie als Besucher auf genussvolle Weise etwas für den Naturschutz tun. Tourist-Information Landkreis Amberg-Sulzbach Schlossgraben 3, 92224 Amberg Tel. 09621/39-135, Fax 09621/37605333 e-mail: [email protected] Internet: www.amberg-sulzbach.de Tourismusbüro Landkreis Neumarkt i.d.OPf. Nürnberger Str. 1, 92318 Neumarkt i.d. OPf. Tel. 09181/470313, Fax 09181/4706813 e-mail: [email protected] Internet: www.landkreis.neumarkt.de www.oberpfaelzer-jurataeler.de Tourismusverband im Landkreis Kelheim e.V. Donaupark 13, 93309 Kelheim Tel. 09441/6834-0, Fax 09441/683410 e-mail: [email protected] Internet: www.landkreis-kelheim.de Tourismusbüro Landkreis Regensburg Altmühlstr. 3, 93059 Regensburg Tel. 0941/4009-287, Fax 0941/4009-299 e-mail: [email protected] Internet: www.landkreis-regensburg.de Silberdistel Wie hütet man einen Schatz? Naturschutzgebiet individuelle Verordnungen erlassen, die bei einem Besuch – in Ihrem und im Interesse der Natur – zu beachten sind. Für die meisten Gebiete bedeutet dies, dass markierte Wege nicht verlassen werden sollen und das Pflücken von Pflanzen grundsätzlich verboten ist – in den Schutzgebieten betrifft diese Regelung alle Arten, nicht nur die besonders geschützten. Der Natur wird in immer schneller werdendem Tempo Raum genommen, und wenn man bedenkt, dass in Bayern gerade einmal 2,1% der Gesamtfläche als Naturschutzgebiet ausgewiesen sind, wird der wahre Naturfreund die teilweise strikten Regelungen gerne akzeptieren. Im Rahmen des Vertragsnaturschutzes und Erschwernisausgleichs werden weitere naturnahe Flächen erhalten, und zwar in Form eines finanziellen Anreizes für die Eigentümer oder Pächter solcher Flächen. In der Praxis bedeutet dies beispielsweise, dass ein Landwirt, der seine Wiese umweltschonend bewirtschaftet, einen entsprechenden finanziellen Ausgleich bekommen kann. Im Falle sogenannter 13d-Flächen, wie z.B. Streuwiesen und Magerrasen, besteht hierauf sogar ein gesetzlicher Anspruch. Die Einhaltung von Verordnungen und Verträgen im Gelände überwachen die Vertreter der Bayerischen Naturschutzwacht. Daneben sind diese ehrenamtlichen Mitglieder der Unteren Naturschutzbehörden für Besucher die Ansprechpartner in allen Fragen vor Ort. Auch die Forstbehörden haben einige Gebiete als Naturwaldreservat unter Schutz gestellt. Viele Gebiete unterliegen überdies als FFH-Gebiete (FloraFauna-Habitat) im Rahmen von EU-Richtlinien einem Verschlechterungsverbot, dürfen also keine für den Naturhaushalt nachteiligen Veränderungen erfahren. Weitere Prospekte über die Urlaubsregion Ostbayern erhalten Sie beim Tourismusverband Ostbayern Luitpoldstr. 20, 93047 Regensburg Tel. 0941/58539-0, Fax 0941/58539-39 e-mail: [email protected] Internet: www.ostbayern-tourismus.de Und nun viel Freude und eine erholsame Zeit in der Natur! Der Jura und die Alb – aus dem Wortschatz der Kelten Wie der Name bereits verrät, wird die Naturlandschaft im Bayerischen Jura ganz wesentlich von den Gesteinsformationen des Jura bestimmt. Der große Naturforscher Alexander von Humboldt benannte 1795 ursprünglich Kalkgebiete der Schweiz mit diesem Namen, 1829 wurde dieser dann durch den französischen Geologen Brogniart als geologischer Zeitraum übernommen. Sucht man nach dem Ursprung des Wortes „Jura“, stößt man auf die Kelten, in deren Wortschatz es „Berg“ oder „Waldgebirge“ bedeutete. Die Ursprünge des Wortes „Alb“ reichen ins Alteuropäische zurück und entsprechen dem Wort für „weiß“. Für die Kelten stand der Begriff bereits für das „weiße Gebirge“. Wie keine andere Periode der Erdgeschichte steht der Jura heute namensgebend für ganze Landstriche, so auch für den Frankenjura. Häufig spricht man auch von der Frankenalb und meint damit den Naturraum, in welchem sich die abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft der GebietsWeiße Laaber gemeinschaft Bayerischer Jura zu großen Teilen befindet. ■ Ohne Pflege kein Erfolg Für viele Gebiete reicht also der alleinige Schutz auf dem Papier nicht aus, weshalb hier professionelles Naturschutzmanagement von Nöten ist. Die Landschaftspflegeverbände der vier Landkreise entwickeln hier – in enger Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden – Konzepte und setzen diese in vielfältiger Weise um. Die Palette der Aktivitäten reicht von gezielten Pflegemaßnahmen, wie dem Entbuschen von Trockenhängen oder Mähen von Feuchtwiesen bis hin zur Umsetzung komplexer Projekte. Die Landschaftspflegeverbände der Landkreise Regensburg, Amberg-Sulzbach, Neumarkt (und Schwandorf) haben das Projekt nepo•muk auf den Weg gebracht. Ziel dieses Projektes ist die landkreisübergreifende Vernetzung von Biotopen und die Förderung nachhaltiger Landnutzungsformen. Daneben hat sich nepo•muk aber auch die Umweltbildung und die Förderung der naturverträglichen Naherholung auf die Fahnen geschrieben. Der Name des Projektes bezieht sich auf den Hl. Nepomuk, den Brückenheiligen und steht so sinngemäß für die Schaffung von Verbindungen. Naturschutzverbände, wie der Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. und der Bund für Umwelt und Naturschutz in Bayern e.V., die Naturparkverwaltungen und sogar die Kirche führen ebenfalls Maßnahmen im Bayerischen Jura durch. Da Gelder für Naturschutzmaßnahmen immer schwieriger zu bekommen sind, werden viele Projekte heute von mehreren Organisationen gemeinsam finanziert. Veranstalter: NaturKontakt, Dietfurt a.d. Altmühl: Individuelle Naturführungen für Menschen mit und ohne Behinderungen jeden Alters (ab 10 Personen). Fremdsprachige Führungen auf Anfrage. Tel. 08464/605200, Internet: www.naturkontakt.com Arbeitsgemeinschaft Natur & Archäologie: Naturerlebnis und Archäologie zum Anfassen. Im Programm u.a. das „Schäferstündchen im Naturpark Altmühltal“, ein Erlebnispaket rund um die traditionelle Hüteschäferei (nur für Gruppen). Kontakt: Tourismusverband im Landkreis Kelheim e.V., Tel. 09441/68340, e-mail: [email protected] oder [email protected], Internet: www.schaeferstuendchen.com Stadtmaus Regensburg: Natur-Erlebnisse der besonderen Art im Tal der Schwarzen Laber: „Geistertour“, „Heilpflanzen und Kräuter“ und mehr... Tel. 0941/5999-255, Fax 0941/5999-505, e-mail: [email protected], Internet: www.stadtmaus.de. Jugendherberge Kelheim: Erlebnispädagogische Halb-/Ganztages- und Wochenprogramme für Schulen, Vereine etc.. Im Programm z.B. „Faszinatour Wald“, „Nacht und Stille erleben“ und „Wo die Räuber hausen“. Tel. 09441/3309, Fax 09441/21792, e-mail: [email protected], Internet: www.djh.de/jugendherbergen/ihrlerstein Umweltstation Kloster Ensdorf: Umfangreiches Jahresprogramm und ständige Angebote, v.a. für Schulklassen: Exkursionen, Naturerfahrungsspiele, Lehrbienenstand etc.. Vereint mit der UmweltMusikWerkstatt und Kooperation mit zahlreichen Organisationen, wie Bund Naturschutz, nepo•muk u.a.. Hauptstraße 9, 92266 Ensdorf, Tel. 09624/9200-42, Fax 09624/9200-18, e-mail: [email protected], Internet: www.enu.donbosco.de (kostenloses Jahresprogramm) Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V., Verband für Arten- und Biotopschutz, Bezirksgeschäftsstelle Oberpfalz, LBV-Zentrum „Mensch und Natur“, Nößwartling 12, 93473 Arnschwang Tel. 09977/903817, Fax 09977/903819, e-mail: [email protected], Internet: www.lbv.de Bund Naturschutz Bildungswerk Schloss Wiesenfelden, Straubinger Straße 5, 94344 Wiesenfelden Tel. 09966/1270, Fax 09966/9020059, e-mail: [email protected], Internet: www.bn-bildungswerk.de (kostenloses Jahresprogramm) Schwarze Laber Diese Broschüre soll Ihnen zum einen als Wegweiser zu den zahlreichen natürlichen Attraktionen im Bayerischen Jura dienen. Zum anderen bietet Sie Ihnen Gelegenheit, viel Wissenswertes über diese schützenswerte und einzigartige Naturlandschaft zu erfahren. Tragen Sie durch Ihr Verhalten dazu bei, dass auch unsere Kinder diesen Schatz im Herzen Bayerns noch erleben können! Landschaftliche Vielfalt von Altmühl bis Zeugenberg Die Kombination von Wasser und Kalk ist es, die unser Gebiet zu einer typischen Karstlandschaft mit zahlreichen, reizvollen Attraktionen macht. Die bekanntesten Karsterscheinungen finden sich als Tropfsteinhöhlen verstreut über den Bayerischen Jura. Seit 175 Jahren bekannt ist z.B. das Schulerloch bei Kelheim, nicht weniger beeindruckend ist die König-Otto-Höhle bei Velburg. Höhlenfreunde kommen hier überall auf ihre Kosten, denn der Untergrund gleicht einem Schweizer Käse. Doch nicht nur unter der Erde findet sich Einmaliges. UnverKARST – Was ist das? gesslich wird dem Besucher die Ursprünglich wurde als „Karst“ ein Kalkazurblaue Färbung so mancher gebirge im heutigen Slovenien bezeichnet, Karstquelle, wie dem Blautopf im das geologisch unserer Juralandschaft sehr Altmühltal, bleiben. Auch Doliähnlich ist. nen, Schlucklöcher und Sinterterrassen zählen zum reichen For- Heute wird jede Landschaft, die von Verkarstungsprozessen bestimmt wird oder menschatz des Karstes. Die Landschaft der Kuppenalb in wurde, als Karstlandschaft bezeichnet. den nördlichen Landkreisen wird Unter Verkarstung versteht man die Auflösung von kalksteinhaltigem Gestein von imposanten Felsgebilden (aber auch Gips, Steinsalz und Löß) durch bestimmt, einmal einzeln stehend, ein andermal einen Irrgar- mit Kohlendioxid angereicherten Niederten riesenhafter Felsbrocken bil- schlagswasser und die dadurch bedingte Entstehung eines typischen Formenschatdend. Bei Neumarkt treffen wir zes wie Tropfsteinhöhlen, Dolinen, Karren, auf die markante Landschaft der Ponoren etc. Zeugenberge, Überreste einer heute weiter im Hinterland liegenden Schichtstufe. Sie sind Zeugen, dass die Erde nicht still steht und sich laufend verändert. Dort, wo das Wasser nicht gleich im Untergrund verschwindet, durchziehen malerische Flüsschen als Oasen des Lebens die Landschaft. Lauterach, Sulz, Naab und Vils, Schwarze, Weiße und Wissinger Laaber sind Wasseradern, die im Jura das Gegenstück zu einer ansonsten trocken wirkenden Gegend darstellen. Am Südrand der Flächenalb hat sich Mutter Natur noch einmal so richtig ausgetobt und zwischen Kelheim und Weltenburg mit der Weltenburger Enge eine bis 200 Meter tiefe canyonähnliche Landschaft geschaffen, dessen landschaftliche Schönheit wohl an keiner anderen Stelle der Donau überboten wird. Fälschlicherweise spricht man häufig immer noch vom sogenannten „Donaudurchbruch“, doch es war weder die Donau, noch handelt es sich um einen Durchbruch bei diesem Juwel der bayerischen Donau. Auch die Altmühl fließt in einem Tal, das viele Gesichter hat. Steinerne Stadt Bei Dietfurt schiebt sie sich Naturschutz hat viele Gesichter Viele der wertvollsten Gebiete sind im Bayerischen Jura zum Teil seit Jahrzehnten als Naturschutzgebiet oder Naturdenkmal geschützt. So genießt das Naturschutzgebiet Weltenburger Enge bereits seit 1938 diesen Status. Die Höhere Naturschutzbehörde der Oberpfalz und Niederbayerns hat für jedes Naturerlebnis direkt Einrichtungen und Veranstalter König Otto-Höhle Freuen Sie sich auf Ihren Aufenthalt im Bayerischen Jura und nutzen Sie das umfassende Angebot, die Natur aktiv zu erleben - als Wanderung, mit dem Fahrrad oder als Bootstour. Und wenn Sie einfach nur Erholung vom Alltagsstress suchen: Möglichkeiten zur Entspannung im Grünen werden Sie hier überall finden! Wald und Wiesen im Einklang Der Mensch hat seit jeher das Aussehen der Landschaft mitgeprägt. Die natürliche Waldbedeckung im Jura wurde vor allem im Mittelalter stark zurückgedrängt, und bis in das 19. Jahrhundert hinein bestimmte eine über weite Teile waldfreie Landschaft das Bild. Extensive Weidewirtschaft mit Schafen und Ziegen war allgegenwärtig, bis in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts mit den Veränderungen des modernen Lebens die Hüteschäferei unrentabel wurde. Wälder breiteten sich wieder aus, und so kommt es, dass die vier Landkreise des Bayerischen Jura heute zu den waldreichsten im ohnehin an Wald nicht armen Bayern zählen. Dennoch, als markante Elemente in dieser Waldlandschaft sind auch heute noch – und wieder – allerorten die trockenen Hänge und Kuppen, gemeinhin als Trocken- oder Halbtrockenrasen bezeichneten Flächen zu finden. Sie sind die artenreichsten Lebensräume Mitteleuropas. Besonderheiten wie kiefernbestandene Flugsandgebiete und Kalkquellmoore sind weitere Bereicherungen der Natur. Diese Vielfalt macht zusammen mit der landschaftlichen Schönheit den Reiz dieser erlebenswerten Gegend aus. Um solche Effekte zu vermeiden, versucht man heute durch gezielte Maßnahmen im Rahmen des Biotopverbundes sowohl gleichartige als auch unterschiedliche Lebensräume zu vernetzen, und zwar über die Schutzgebietsgrenzen hinaus. Hier hat man eingesehen, dass die Natur nicht in Form einiger „Freilandmuseen“ geschützt werden kann, sondern als Ganzes verstanden werden muss, das zum Überleben Bewegungsspielraum braucht. Zahlreiche Umsetzungen des Arten- und Biotopschutz-Programmes (ABSP) haben eine solche Vernetzung von Lebensräumen zum Ziel. Veranstaltungen und Führungen auf Anfrage bei: Hier erwartet Sie eine unverbrauchte Naturlandschaft, die durch ihre Vielfalt und Gegensätzlichkeit besticht: Ein artenreiches Mosaik aus Flusstälern und Wäldern, reich an Felslandschaften, Wiesen und Höhlen. Nicht ohne Grund erstrecken sich die beiden größten Naturparks Bayerns über weite Teile des Bayerischen Jura: Der Naturpark Altmühltal im Süden und der Naturpark Fränkische Schweiz - Veldensteiner Forst im Norden. doch von den so offensichtlich positiven Auswirkungen profitierte. Heutzutage zeigt sich der Naturschutz als feste Institution und kümmert sich zum einen um den Schutz und die Pflege bestehender Flächen. Zum anderen zählt die Renaturierung gestörter Bereiche zu seinen Aufgaben, genauso wie die Umweltbildung und Besucherlenkung. Bei allen größeren Eingriffen in die Landschaft hat der Naturschutz heute ein gesetzlich verankertes Mitspracherecht. nepo•muk Projektbüro, Neumarkt i.d. OPf. Tel. 09181/470-466, -471, Fax 09181/470-6966, e-mail: [email protected], Internet: www.nepo-muk.de (kostenloses Jahresprogramm) Ganz gleich, ob Sie einen Ausflug ins Grüne mit der ganzen Familie planen, die Ruhe eines abgeschiedenen Tales suchen oder spezielle Interessen als Naturfreund haben: Der Bayerische Jura ist die richtige Wahl! Mediterranes Flair im Herzen Bayerns Eine charakteristische Landschaft, die so gut wie überall vom Kalkgestein des Untergrundes bestimmt wird, kennzeichnet den Bayerischen Jura. Eine sanft gewellte Hügellandschaft, die häufig an Gegenden im Mittelmeerraum erinnert. Tatsächlich spricht man von so manchem Winkel auch als „Toskana der Oberpfalz“ – nicht zu unrecht, denn Parallelen zum Süden lassen sich durchaus ziehen: Weiße Felslandschaften, die sich schroff aus der Landschaft erheben und unbewaldete Wiesen und Hänge, auf denen uns an heißen Tagen die aromatischen Düfte von Kräutern umfangen, verbreiten mediterranes Flair. Auch das Fehlen größerer Flussläufe und Seen über weite Teile des Gebietes vermitteln den Eindruck einer Landschaft, die man eher südlich der Alpen erwarten würde. Doch der Eindruck täuscht. Gerade das Wasser hat die Landschaft im Bayerischen Jura geprägt – und tut dies noch heute. noch breit im Tal der Urdonau voran, um sich dann auf den letzten Kilometern vor dem Zusammentreffen mit der Donau bei Kelheim noch einmal von ihrer wildromantischen Seite zu zeigen. Landschaftspflegeverein Kelheim VöF e.V.: Tel. 09441/207355, Fax 09441/207339, e-mail: [email protected] Landschaftspflegeverband für den Landkreis Regensburg e.V.: Tel. 0941/4009-361, e-mail: [email protected] Landschaftspflegeverband Neumarkt i.d. OPf. e.V.: Tel. 09181/470-311, Fax 09181/470-6811/6837. Landschaftspflegeverband Amberg-Sulzbach e.V.: Tel. 09621/39-237, e-mail: [email protected] Der Jura im Bayerischen Jura Herzlich willkommen im Bayerischen Jura! Bayerischer Jura Erlebnis Natur www.bayerischerjura.de HIGHLIGHTS Landkreis Kelheim Bayerischer Jura 27 29 30 Übersichtskarte Höhlenfreunde aufgepasst: Fledermäuse sind auch anwesend, wenn man sie nicht sieht! Viele Arten verstecken sich in Felsritzen und Spalten, unsichtbar für den Besucher! Unterlassen Sie deshalb bitte grundsätzlich Störungen in Höhlen und deren Eingangsbereichen, insbesondere das Entfachen von Feuern! 26 28 Nehmen Sie sich Zeit in der Natur! Schließlich wollen Sie die Hektik des Alltags hinter sich lassen. Natur lässt sich nicht zwischen Tür und Angel erleben. Veranschlagen Sie die Zeit für Ihren Ausflug großzügig. 33 35 31 32 37 39 In den Naturschutzgebieten finden Sie unverbrauchte Natur. Respektieren Sie die dort geltenden Regeln; auch Sie erwarten, dass man Ihnen ein Minimum an Respekt entgegenbringt. Vermeiden Sie jede mögliche Störung des Naturhaushaltes. Hunde also bitte an die Leine, bleiben Sie auf den markierten Wegen und nehmen Sie außer Fotos nichts mit nach Hause. Blumen welken, Erinnerungen bleiben. Wasserwandern ist sicher eine der entspannendsten Möglichkeiten, Natur zu erleben. Nicht so für zahlreiche Wasser- und Uferbewohner, wenn Bootsfahrer zu nahe kommen. Meiden Sie deshalb bitte insbesondere zur Brutzeit die Schilf- und Uferbereiche, sowie bewachsene Kiesbänke und Schwimmblattzonen. Paddeln Sie wie ein Indianer: Lautlos und gemächlich. 34 36 21 19 17 22 14 12 23 11 16 15 3 4 Liebe Raucher! Machen Sie doch einmal Urlaub vom blauen Dunst! Genießen Sie statt dessen blauen Himmel und frische Luft. Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken. Wenn Sie sich nicht dazu entscheiden können, denken Sie daran, dass das Rauchen im Wald grundsätzlich von März bis Oktober verboten ist. Ein weitverbreiteter Irrglaube ist übrigens, dass Zigarettenkippen verrotten. Tatsächlich sind die Filter aus synthetischem Material und gehören in den Müll. 5 ... und einfach mal abschalten! Ganz ehrlich: Wann haben Sie das letzte Mal dem Wind gelauscht, das Rauschen der Blätter bewusst wahrgenommen? Wissen Sie noch, wie eine Wiese duften kann? Nehmen Sie sich eine Auszeit und geben Sie ihren Sinnen eine Chance. 2 1 9 Dieter Schweiger und Martin Gabriel; Arbeitskreis Bayerischer Jura Text, Gestaltung und Fotografie: © Martin Gabriel, Ihrlerstein. e-mail: [email protected] www.gabriel-photography.com Satz: Typosatz Bäumler, Sandharlanden Titelbild: Naturschutzgebiet Weltenburger Enge Druck: Aumüller-Druck, Regensburg, 01/04/60 Der vorliegende Prospekt wurde aus EU-Mitteln gefördert Ein absolutes Muss im Landkreis Kelheim ist ein Besuch des „Schulerloches“ im gleichnamigen Naturschutzgebiet, gelegen zwischen Kelheim und Essing. Die Hauptattraktion dieser Tropfsteinhöhle ist ein einzigartiger, etwa einen Meter breiter Bodenzapfen, in dessen Mitte sich ein kreisrundes Sinterbecken mit glasklarem Wasser befindet. Alle paar Sekunden fällt ein Wassertropfen von oben herab, wodurch die Natur ein einzigartiges Gebilde schuf, das von keiner anderen Höhle bekannt ist. Während einer etwa halbstündigen Höhlenführung können weitere interessante Formationen bewundert werden, wie z.B. Blumenkohlsinter und Bergmilch. Namen wie „Tempelraum“, „Turm zu Babel“ oder „Roter Gang“ beschreiben treffend die Szenerie. Da Höhlenführungen bereits seit 1912 nicht mehr mit Fackeln durchgeführt werden, kann man an einigen Stellen bereits neu entstandene Sinterbildungen entdecken, die sich über den vom Ruß geschwärzten Stellen von damals ablagern. Heute ist das Schulerloch eine mit viel Aufwand betriebene Schauhöhle, in der dank einer ausgeklügelten Beleuchtungstechnik der natürliche Höhlencharakter bewahrt wird. Im Winter bleibt die Höhle geschlossen. Zahlreiche Fledermausarten nutzen sie dann als Winterquartier. ■ 2 10 7 ps/ p hti uc s: pp ter atur/b i t im un -n ch be Bu ernet lebnis ve i l t n er In he Im a.de/ p: -Pärc r p i u rj en -T he eb erfalk unter z.de isc w r e d t ut f y 8 n h Wa schä nsc ein utge alke e rf Si Br de en an cht w . a w b eo ww a w.b ww 6 B 5 cm = ˆ 30 km Erlebnispfad Juralandschaft INFO: Sehr informative Begleitbroschüre erhältlich beim Markt Essing, Marktplatz 1, 93343 Essing. Tel. 09447/920093, Fax 09447/9211077. Internet: www.marktessing.de, e-mail: [email protected] Vielfältiger kann eine Rundwanderung kaum sein: Auf dem Erlebnispfad Juralandschaft erfahren Sie Wissenswertes zu den verschiedensten Aspekten, die diese Gegend prägen: Von der Entstehung des Kalkgesteins im Jurameer über weltberühmte Fossilienfunde bis hin zur Bedeutung der artenreichen Trockenrasen, der Hüteschäferei und ökologischen Folgen des Main-DonauAusbaus. Der Erlebnispfad Juralandschaft besteht aus zwei Teilen von je 1,5 bzw. 2 Stunden Gehzeit. Rundweg 1 startet in Essing, führt über den „Tatzelwurm“, Europas längste, freitragende Holzbrücke, auf die andere Seite der Altmühl, vorbei an den Klausenhöhlen und schließlich zum Altessinger Altwasser. Ein besonderer Augenschmaus auf diesem Teil der Wanderung ist der Blautopf bei Weihermühle, eine Karstquelle von azurblauer Färbung. Rundweg 2 beginnt an der Jakobskirche in Ihrlerstein oberhalb Kelheim, und führt u.a. zu einem alten Jura-Steinbruch, sogenannten „Kleesteinhaufen“, Dolinen und einem Grabhügelfeld aus der Bronzezeit. Informationen zu den einzelnen Stationen finden sich zum einen auf den Infotafeln an den jeweiligen Standorten, zum anderen in einer umfangreichen Begleitbroschüre (siehe Info). Über den Rundweg Essing-Ihrlerstein lassen sich die beiden Teile wunderbar verbinden. ■ 4 Impressum Idee und Konzept: Tel. 09441/3277, Fax 09441/21211. Internet: www.schulerloch.de, e-mail: [email protected]. Höhlenführungen täglich im Halbstundentakt. Seit einiger Zeit finden außerdem während der Saison regelmäßig Konzerte in der Höhle statt. Ebenso kann die Höhle für Veranstaltungen der besonderen Art gemietet werden. 3 13 9 10 HIGHLIGHTS Landkreis Regensburg Erlebnisvielfalt im Tal der Schwarzen Laber INFO: Stadtmaus Regensburg: Tel. 0941/5999-255, Fax 0941/5999-505, e-mail: [email protected], Internet: www.stadtmaus.de. Markt Beratzhausen: Tel. 09493/9400-25, Fax 09493/9400-19, e-mail: [email protected], Internet: www.markt-beratzhausen.de (hier auch Kunstwanderkarte erhältlich) Im Tal der Schwarzen Laber laden zahlreiche Wander- und Radwege ein, einen typischen Jurafluss mit seinen angrenzenden Lebensräumen zu erleben. Zwischen Beratzhausen und Sinzing, wo sich die Schwarze Laber mit der Donau vereint, finden Sie ein reichhaltiges Angebot an Erlebnismöglichkeiten. Die Palette reicht von einer Mühlenwanderung, Juratour und Obstwanderung im Bereich Beratzhausen über geführte Radwanderungen mit integrierten naturkundlichen Exkursionen, bis hin zu Elfen- und Feentouren bei Nacht. Angebote zum Thema Heilkräuter, historischen Wegen im Labertal und gruseligen Geistergeschichten runden das Angebot der „Stadtmaus“ aus Regensburg ab. Für Kunstinteressierte empfiehlt sich eine Wanderung zu den Kunstobjekten in und um Beratzhausen, die einen zum Teil engen Bezug zur Natur aufweisen. Ob mit oder ohne Führung – das Tal der Schwarzen Laber vor den Toren Regensburgs ist ein ideales Ausflugsziel für Jung und Alt! ■ 11 INFO: Der Rosskopfsteig im unteren Altmühltal bietet Wandermöglichkeiten von 3 bis 9 km Länge. Er beginnt am König Ludwig-Denkmal in Deising und führt wahlweise auf den Flügelsberg, Kühberg oder Rosskopf, und im Falle der längsten Route über das malerische Altmühlmünster. Besonders beeindruckend ist die ausgedehnte Wacholderheide auf dem Kühberg, die ihre Existenz vor allem der Hüteschäferei verdankt, die im Altmühltal eine Jahrhunderte alte Tradition hat. Typische Pflanzen der JuraMagerrasen wie Küchenschelle, Sonnenröschen und verschiedene Enzianarten sind hier zu finden. Auch ein immenser Schmetterlingsreichtum fällt in der reich strukturierten Landschaft auf. Vielleicht haben Sie Glück und treffen bei Ihrem Ausflug den Schäfer mit seiner Herde an. Herrliche Ausblicke auf das Altmühltal und Schloss Eggersberg kann man vom Rosskopf genießen. Und nach der Wanderung? Tun Sie sich und der Natur etwas Gutes mit einer Portion Altmühltaler Lamm! ■ 20 Arbeitskreis Bayerischer Jura imTourismusverband Ostbayern mit den Landkreisen Amberg-Sulzbach, Kelheim, Neumarkt i.d. OPf. und Regensburg, www.bayerischerjura.de Tropfsteinhöhle Schulerloch INFO: Broschüre erhältlich beim Landschaftspflegeverein Kelheim VöF e.V. (Kontakt siehe Weltenburger Enge). Geführte Wanderungen jeden 2. Samstag im Monat um 15 Uhr (Mai – Oktober), Anmeldung und Infos beim Fremdenverkehrsamt Riedenburg, Tel. 09442/905000. 25 Herausgeber: Zwischen Kelheim und Weltenburg schuf die Kraft des Wassers eine canyonähnliche Landschaft mit senkrechten Felswänden, die auf beiden Seiten der Donau bis zu 180 Meter hoch aufragen. In einem gewaltigen Zeitraum haben sich Vorläufer der Donau seit dem Tertiär durch das Kalkgestein gefräst und so die „Weltenburger Enge“ geschaffen. Das Mosaik aus exponierten Felsköpfen, schattigen Schluchtwäldern, naturnahen Uferbereichen und anderen wertvollen Lebensraumtypen bietet zahlreichen, z.T. stark gefährdeten Tierund Pflanzenarten ein Zuhause. In den Felswänden brüten Wanderfalke und Uhu, Biber und Eisvogel teilen sich den Uferbereich. Unter den Pflanzen sind Türkenbund, Graslilie und Diptam nur einige der zahlreichen, anderswo längst verschwundenen Arten. Aufgrund seiner landschaftlichen Schönheit, sowie ökologischen und kulturgeschichtlichen Bedeutung wurde das gesamte Gebiet mit dem Europa-Diplom ausgezeichnet, einem Weltberühmt: Weltenburger Enge Prädikat von internationaler Bedeutung. Um in den Genuss der ganzen Vielfalt des Naturschutzgebietes Weltenburger Enge zu kommen, bietet sich eine Schifffahrt von Kelheim zum Kloster Weltenburg an (einfach oder hin- und zurück), oder aber Sie nutzen das gut erschlossene Wegenetz und erwandern sich die schönsten Aussichten. ■ Wacholderheiden und Ausblicke am Rosskopfsteig 18 Landkreis Kelheim 1 Naturschutzgebiet Weltenburger Enge 2 Tropfsteinhöhle Schulerloch 3 Rosskopfsteig 4 Erlebnispfad Juralandschaft 5 Altmühltal-Radweg 6 Radweg Große Laaber 7 Auf den Spuren alter Wege 8 Erlebnispfad „Hopfen und Bier“ 9 Fischerei-Lehrpfad Bad Gögging – Neustadt/Donau 10 Abensberger Umwelt-Rad- und Wanderwege Landkreis Regensburg 11 Tal der Schwarzen Laber 12 Naabtal 13 Radwege im Westen von Regensburg 14 Schlossberg Kallmünz 15 Alpiner Steig 16 Max-Schultze-Steig Landkreis Neumarkt i.d. OPf. 17 Radweg „Ins Land der Zeugenberge“ 18 Wasser- und Mühlenweg im Tal der Weißen Laaber 19 Biberweg Deining 20 Natur-Kultur-Pfad Bucher Berg 21 König-Otto-Höhle 22 Tal der Schwarzen Laber 23 Naturerlebnis rund um Dietfurt a.d. Altmühl 24 Rohrenstädter Tal 25 Wissinger Laaber Landkreis Amberg-Sulzbach und Stadt Amberg 26 Felsformationen südlich Auerbach 27 Naturschutzgebiet Grubenfelder Leonie 28 Maximiliansgrotte 29 Naturschutzgebiet „Pegnitzau zwischen Ranna und Michelfeld“ 30 Karstkundlicher Lehrpfad 31 Ziegenrundwanderweg 32 Höhlenrundwanderweg 33 Bocksbühlweg 34 Landschaftsgeschichtlicher Wanderweg Utzenhofen 35 Zyprianstein 36 Lauterachtal 37 Traumpfad „Magische Natur“ 38 Kräutergarten Schnaittenbach 39 Vilslehrpfad INFO: Tourismusverband im Landkreis Kelheim e.V., Donaupark 13, 93309 Kelheim. Internet: www.landkreis-kelheim.de, e-mail: [email protected]. Tel. 09441/68340. Führungen für Gruppen auf Anfrage beim Landschaftspflegeverein Kelheim VöF e.V., Hemauer Straße 48a, 93309 Kelheim, Tel. 09441/207355, Fax 09441/207339, e-mail: [email protected]. Schiffsverbindungen: Während der Saison täglich zahlreiche Fahrten von/nach Kelheim/Kloster Weltenburg. Auskünfte unter Tel. 09441/5858. 1 38 24 Schönheit von europäischem Rang: Das Naturschutzgebiet Weltenburger Enge wichtigste Kulturpflanze der Hallertau und das „flüssige Gold“ erfahren möchten. Faltblatt mit Karte erhältlich bei der Stadtverwaltung Mainburg, Verkehrsamt, Marktplatz 1-4, 84048 Mainburg, Tel. 08751/704-0, Fax 08751/704-25, e-mail: [email protected], Internet: www.mainburg.de Fischerei-Lehrpfad Bad Gögging – Neustadt/Donau: Rundkurs (6,7 km) mit 23 Infotafeln zum Gewässerökosystem Abens/Donau und dessen charakteristischen Fischarten. Beginn in Bad Gögging an der Abens. Nicht nur für Fischfreunde! Begleitbroschüre erhältlich bei der Kurverwaltung, Heiligenstädter Straße 5, 93333 Bad Gögging, Tel. 09445/9575-0, Fax 09445/9575-33. Umwelt-, Rad- und Wanderwege um Abensberg: 9 unterschiedliche Touren rund um die Stadt Abensberg, wie z.B. die „Feuerstein“, „Labertal-“ oder „Kelheimer Tour“. Tourenbeschreibungen erhältlich bei der Touristinformation der Stadt Abensberg, Stadtplatz 1, 93326 Abensberg, Tel. 09443/91841-59, Fax 09443/91841-18, e-mail: [email protected] Alle Naturschutzgebiete im Landkreis: Broschüren mit detaillierten Informationen zu allen NSG’s erhältlich beim Landschaftspflegeverein Kelheim VöF e.V. (Kontakt siehe Weltenburger Enge). Noch mehr Natur in der Region Kelheim ... Altmühltal-Radweg: Bestens erschlossener Radweg im Tal der Urdonau. Imposante Felsformationen und artenreiche Altmühlhänge. Führt zwischen Prunn und Kelheim an drei Naturschutzgebieten vorbei. Fortsetzung möglich (als „Tour de Baroque“ oder Fünf-Flüsse-Radweg). Infos: Tourismusverband im Landkreis Kelheim e.V. (Kontakt siehe Weltenburger Enge) Radweg Große Laaber: 80 km langer, malerischer Radweg von der Quelle der Großen Laaber bei Volkenschwand bis Straubing. Führt am Naturschutzgebiet Niederleierndorf mit artenreichen Niedermooren und Feuchtwiesen vorbei: Hier leben noch Brachvogel und Weißstorch! Broschüre mit Karte erhältlich beim Tourismusverband im Landkreis Kelheim e.V. (Kontakt siehe Weltenburger Enge) Auf den Spuren alter Wege ... Entdecken Sie bei Schneidhart, wie historisch gewachsene Strukturen heute wichtige Elemente des modernen Biotopverbundes bilden. Broschüre erhältlich beim Landschaftspflegeverein Kelheim VöF e.V. (Kontakt siehe Weltenburger Enge). Erlebnispfad „Hopfen und Bier“: Rad-/Wander-Rundweg (12 km) mit 14 Infotafeln zwischen Mainburg und Ratzenhofen. Ideal für Naturfreunde, die mehr über die 5 6 7 8 Wasserwandern und Radeln im Naabtal INFO: Bootsverleih Ralf Zimmermann, Penk: Tel. 0941/567777, mobil: 0170/2682488, e-mail: [email protected], Internet: www.trekking-kanu-laden.de Bootsverleih Kanuschorsch, Kallmünz: Tel. 09473/8628, e-mail: [email protected], Internet: www.kanuschorsch.de Anfangs schmal und versteckt, später breit und ausladend zieht die Naab zwischen Kallmünz und ihrer Mündung bei Mariaort dahin. Nur an wenigen Stellen wird der Fluss in seinem natürlichen Lauf behindert, weshalb die Naab zu einem beliebten Ziel für Wasserwanderer aller Art geworden ist. Mit der nötigen Rücksicht und Ruhe lassen sich Teichhühner, Zwergtaucher und mit etwas Glück sogar Eisvögel vom Boot aus gut beobachten. Auch der Biber Bootswandern auf der Naab feiert an vielen Stellen der Naab sein Comeback. Biberrutschen und „Eieruhren“ verraten das größte Nagetier Europas vor allem nahe der Mündung in die Donau. In Penk und Kallmünz können Boote ausgeliehen werden. Als trockene Alternative zum Paddeln empfiehlt sich der Naabtal-Radweg (mit Fortsetzung im Landkreis Schwandorf). ■ 12 Noch mehr Natur in der Region Regensburg Weitere Radwege im westlichen Landkreis Regensburg: Durch typische Juralandschaft führen Nr. R3: 32 km, Start Sportplatz Kallmünz, R4: 36 km, Start Bahnhof Beratzhausen, R5: 27 km, Start: Cafe Hahn, Lappersdorf und R8: 30 km, Start: Gasthof Krieger, Mariaort. Tourenbeschreibungen im Radwanderführer „Radeln rund um Regensburg“, erh. im Buchhandel (ISBN 3-931944-09-3). Rund um den Kallmünzer Schlossberg: 7 Wanderwege durch abwechslungsreiche Auen-, Trockenrasen- und Kulturlandschaft. Lehrpfad zu Bäumen und Vögeln am Sebastiberg. Fischereimuseum und Infotafel zur Fischtreppe im Ort. Führungen und weitere Auskünfte beim Fremdenverkehrsverein Kallmünz, Vilsgasse 42, 93183 Kallmünz, Tel. 09473/421, e-mail: [email protected] Alpiner Steig und Max-Schultze-Steig: Jurafelsen und botanische Kostbarkeiten in unmittelbarer Stadtnähe. Bitte auf den Wegen bleiben! Naturschutzgebiet MaxSchultze-Steig an der Donau unterhalb des Stadtteils Großprüfening, z.T. noch im Stadtgebiet! Alpiner Steig westlich Regensburg zwischen Eilsbrunn und Schönhofen. Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten im Naturfreundehaus „Alpiner Steig“ in Schönhofen, Tel. & Fax 09404/3109. Naturführungen auf höchstem Niveau: Besonders für Gruppen empfiehlt sich ein Blick in das Verzeichnis anerkannter Natur- und Landschaftsführer unter www.landkreis-regensburg.de 13 14 15 16 HIGHLIGHTS Neumarkt i.d. Oberpfalz Zwischen Neumarkt und Dietfurt steht das Tal der Weißen Laaber für Begriffe wie Idylle, Abgeschiedenheit und Ruhe ebenso wie für Artenreichtum, Biotopverbund und ein reichhaltiges Erlebnisangebot. Von der Quelle bis zur Mündung wurde der „Elitebach Deutschlands“ mit seinen Seitentälern zum ABSPGebiet (Arten- und BiotopZeugenberglandschaft bei Neumarkt i.d.OPf. schutz-Programm) erklärt. Der Naturfreund wird schnell erkennen, warum: Die enge Verzahnung zahlreicher Quellbiotope mit angrenzendem Dauergrünland, wärmebegünstigten Waldsäumen und Magerrasengesellschaften birgt eine Artenvielfalt, die ihresgleichen sucht. Auf jeder der vier Etappen, für die eine exzellente, knapp 100-seitige (!) Broschüre erhältlich ist, kann der aufmerksame Wanderer selten gewordene Tiere und Pflanzen beobachten: Feuersalamander und Wasseramsel, Himmelsleiter und Teufelskralle z.B., um nur einige zu nennen. Aber auch für erdgeschichtlich Interessierte bietet der Wasser- und Mühlenweg so einiges – Aufschlüsse des Braunen Jura beispielsweise oder Flugsandterrassen als Zeugen der Urdonau. Ein Besuch im Tal der Weißen Laaber lohnt sich zu jeder Jahreszeit, als Kurzbesuch genauso wie als mehrtägige Rad- oder Wandertour. ■ 18 Und ganz in der Nähe ... Biberweg in Deining: Suchen Sie auf dem ca. einstündigen Spaziergang nach Spuren, die Meister Bockert in seinem Lebensraum hinterlassen hat. Beginn beim Gasthof Hahnenwirt. Infos: Gemeinde Deining, Schlossstraße 6, 92364 Deining, Tel. 09184/83000, Fax 09184/830099, e-mail: [email protected], internet: www.deining.de. Natur-Kultur-Pfad Bucher Berg: Rundweg (ca. 21/2 h) im NO von Breitenbrunn mit nummerierten Stationen, die viel Wissenswertes zur Naturlandschaft, aber auch Kultur von gestern und heute bieten. Wildrosengarten mit zahlreichen Arten, sowie auch Infos zu Wildfrüchten, Totholz, endemischen Arten etc. Sehenswert! 3-sprachiges Begleitheft erhältlich beim Verkehrsbüro Breitenbrunn, Marktplatz 13, 92363 Breitenbrunn, Tel. 09495/266, Fax 09495/431, e-mail: [email protected]. 19 20 König-Otto-Höhle bei Velburg INFO: Tourismusbüro Landkreis Neumarkt i.d. OPf. (Kontakt siehe Land der Zeugenberge), Fremdenverkehrsamt Velburg, Hinterer Markt 1, 92355 Velburg, Tel. 09182/2754, Stadtverwaltung Velburg, Hinterer Markt 1, 92355 Velburg, Tel. 09182/9302-0. Internet: www.stadt-velburg.de, e-mail: [email protected] Für größere Gruppen empfiehlt sich eine Reservierung unter Tel. 09182/446. Tropfsteinhöhlen zählen zweifelsohne zu den beeindruckendsten Karstserscheinungen, umso mehr, wenn sie eine amüsante Entdeckungsgeschichte aufweisen: Ein Schäfer aus St. Coloman sollte recht behalten, als er eine Höhle an der Stelle vermutete, an der ein Fuchs, dem er nachspürte, plötzlich im Berg verschwand. Am 30. September 1895, dem Geburtstag von Bayernkönig Otto, wagten darauf hin drei „beherzte junge Männer“ eine „Expedition“ und entdeckten tatsächlich eine der beeindruckendsten Tropfsteinhöhlen der Frankenalb. Auch ein weiterer, erst im Dezember 1972 von einer Gruppe Höhlenforscher entdeckter Teil der Höhle, erhielt seinen Namen nach der Zeit seiner Entdeckung. Mit ihrer unberührten, märchenhaft anmutenden Tropfsteinlandschaft stellt die Adventhalle heute die Hauptattraktion der Höhle dar. Sehenswert sind weiterhin imposante „Stalagnaten“ – mit Stalagmiten zusammengewachsene Stalagtiten, sowie unterschiedliche Wasserstandslinien, die davon zeugen, dass die Höhle zu früheren Zeiten zumindest teilweise unter Wasser stand. Auch die „Schatzkammer“, ein wassergefülltes Sinterbecken bildet eines der Highlights der Höhle. Die gesamte Wegstrecke durch die Höhle beträgt 270 Meter, die Temperatur liegt bei ca. +8° Celsius. In einer Schauvitrine im vorderen Teil der Höhle sind einige interessante Funde aus dieser und anderen Höhlen der Gegend zu bestaunen. ■ 21 Noch mehr Natur in der Region Neumarkt i.d. OPf. Tal der Schwarzen Laber: Herrliche Wander- und Radelmöglichkeiten entlang des naturnahen Flusslaufes und durch die Hohenfelser/Velburger Kuppenalb. ABSPGebiet – Infotafeln sind in Arbeit (Landschaftspflegeverband). Erlebnisführer erhältlich beim Tourismusbüro Landkreis Neumarkt i.d. OPf. (Kontakt siehe Land der Zeugenberge). Naturerlebnis rund um Dietfurt: Die Sieben-Täler-Stadt bietet ein reichhaltiges Angebot für Naturfreunde: Im Norden der „Natur-Erlebnis-Weg“ mit einer kurzen und einer langen Variante, im Süden die „Dietfurter Wasserwege“ mit drei verschiedenen Rundwanderungen und einem Radweg. Infos: Stadt Dietfurt, Hauptstraße 26, 92345 Dietfurt a.d. Altmühl, Tel. 08464/640019, Fax 08464/640035. Individuelle Naturführungen (ab 10 Personen) für Menschen mit und ohne Behinderungen jeden Alters bei NaturKontakt, Industriestraße 10, 92345 Dietfurt a.d. Altmühl, Tel. 08464/605200. Rohrenstädter Tal: Idyllischer Wanderweg in einem naturbelassenen Bachtälchen, ca. 4 km. Start an der Kirche in Oberrohrenstadt oder in Deinschwang. Refugium seltener Libellen- und Pflanzenarten. Sehenswert auch der „Hydraulische Widder“. Thementafeln vor Ort ab Mai 2004. Infos beim Landschaftspflegeverband Neumarkt i.d. OPf. e.V., Nürnberger Straße 1, 92318 Neumarkt i.d. OPf., Tel. 09181/470-311, Fax 09181/470-6811/6837. Wissinger Laaber: Wanderwege auf beiden Seiten der Wissinger Laber zwischen Aumühle und Breitenbrunn. Eine Oase der Stille und Beschaulichkeit. ABSPGebiet. Infotafeln sind geplant. Infos beim Landschaftspflegeverband Neumarkt i.d. OPf. e.V. (Kontakt siehe Rohrenstädter Tal). 22 23 24 25 HIGHLIGHTS Amberg-Sulzbach und Stadt Amberg Mit dem Rad ins Land der Zeugenberge INFO: Radkarte erhältlich beim Tourismusbüro Landkreis Neumarkt i.d. OPf., Nürnberger Str. 1, 92318 Neumarkt, Tel. 09181/470-313, Fax 09181/470-6813, e-mail: [email protected], Internet: www.landkreis.neumarkt.de Wie sich Landschaftspflege und Naturschutz mit einem hervorragenden Freizeitangebot kombinieren lassen, das können Sie südwestlich von Neumarkt erleben. Hier hat der Landschaftspflegeverband und seine Partner im Projektgebiet des Biotopverbundes „Netzwerk Sulztal“ einen erstklassigen Radweg von 40 km Länge (ca. 60 km mit Verlängerung) geschaffen. Als familienfreundlicher Rundweg führt er auf überwiegend ebener Strecke an verschiedenen Bausteinen des Biotopverbundes vorbei und bietet an mehreren Stationen Gelegenheit, sich auf Infotafeln zu Themen wie „Renaturierung der Sulz“, „Lebensraum Sandrasen“ etc. zu informieren. Der Weg führt durch eine einzigartige Landschaft, aus der sich zahlreiche sogenannte Zeugenberge, wie der Buchberg, Tyrolsberg oder Möninger Berg erheben. Sie stellen Überreste aus einer Zeit dar, in der die heute viel weiter im Hinterland liegende Schichtstufengrenze noch durch diese Gegend verlief. Durch stetig wirkende Abtragungsprozesse wurden sie aus dem festen Gesteinsverband herausgelöst und bilden heute als grüne Inseln wertvolle Lebensräume. Werfen Sie bei Ihrer Radtour einmal einen Blick darauf, wie sich die Ausläufer der unteren Hangbereiche mit der offenen Landschaft verzahnen! ■ 17 Im Land der tausend Quellen ... Der Wasserund Mühlenweg im Tal der Weißen Laaber INFO: Umfangreiche Broschüre mit Hintergrundinfos, Etappenbeschreibungen und Karte erhältlich beim Tourismusbüro Landkreis Neumarkt i.d. OPf. (Kontakt siehe Land der Zeugenberge) oder bei den Gemeindeverwaltungen Berching, Breitenbrunn, Deining und Dietfurt a.d. Altmühl, z.T. auch bei den ansässigen Vermietern. Bizarre Felsformationen und Auerbachs Wappentier als Landschaftspfleger INFO: Wanderführer (mit Kartenausschnitten zum Auffinden der Felsformationen!) erhältlich bei der Stadtverwaltung Auerbach i.d. OPf., Oberer Marktplatz 1, 91275 Auerbach i.d. OPf., Tel. 09643/2030, Fax 09643/2035. Internet: www.auerbach.de, e-mail: [email protected]. Führungen für Gruppen zum Naturschutzgebiet „Grubenfelder Leonie“: Anmeldung bei der LBVKreisgruppe Amberg-Sulzbach, Birgit Simmeth, Tel. 09661/906894. Rund um die Stadt Auerbach zeigt die Dolomitkuppenalb auf engstem Raum ihre vielfältigen Erscheinungsformen. Südlich der Stadt, nur wenige Gehminuten vom Forsthaus in Sackdilling entfernt, liegt das Felsenlabyrinth, ein beeindruckender Komplex aus hoch aufragenden Felssäulen und -wänden. Bäume wachsen aus Felsspalten und drängen zum Licht, Tüpfelfarn und Moosteppiche bedecken die übereinandergestapelten Kalkblöcke. Talerblatt und zahlreiche Orchideenarten finden hier im schattigen Schluchtwald ideale Bedingungen. Nicht weniger beeindruckend ist die Steinerne Stadt, eine Felsansammlung im Wald, 2 km östlich des kleinen Ortes Krottensee. Aufgrund der unterschiedlichen Verwitterungsresistenz des Kalkgesteines glaubt sich der Besucher hier in eine wie von Geister- 26 hand geschaffene Felsenstadt hineinversetzt – mit Toren, verwinkelten Gassen und freien Plätzen. Weitere Ausdrucksformen des Karstes zeigen sich am Rabenfels, der hoch aus dem Wellucker Wald emporragt. Dank des Felsfreilegungsprogrammes des Naturparks Fränkische Schweiz – Veldensteiner Forst ist seine imposante Größe wieder sichtbar. Im selben Waldgebiet liegen auch die Parasolfelsen, pilzähnliche Gebilde von mehreren Metern Höhe. Nahe der nördlichen Stadtgrenze von Auerbach befindet sich das Naturschutzgebiet Grubenfelder Leonie. Auf dem ehemaligen Erzabbaugelände hat sich ungestört eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt entwickeln können, da das Gebiet aufgrund der einsturzgefährdeten unterirdischen Stollen seit 1978 nicht mehr betreten werden durfte. Um das wertvolle Mosaik aus wassergefüllten Erdeinbrüchen, Magerrasen, Gehölzgruppen und Waldstücken in ihrer natürlichen Umgebung zu bewahren, wird das umzäunte Gelände seit dem Jahr 2000 im Rahmen eines Projektes des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern e.V. von einer Herde Heckrinder beweidet – eine Rückzüchtung aus verschiedenen Rinderrassen, die der Urform aller Hausrinder, dem Auerochsen nahe kommt und sich auf dem Stadtwappen Auerbachs wiederfindet. Die besten Chancen, die imposanten Herdentiere zu beobachten, bieten sich von einer Anhöhe bei Degelsdorf. Vielleicht entdecken Sie auch eines der ursprünglichen Przewalski-Pferde, die ebenfalls als „Naturschützer“ in der Leonie eingeführt wurden. ■ 27 Und ganz in der Nähe ... Die Maximiliansgrotte: Imposante, ökologisch beleuchtete (!) Höhle mit dem „Eisberg“, Deutschlands größtem Tropfstein. An der Landkreisgrenze nahe der Ortschaft Krottensee. Tel. 09156/434, Internet: www.maximiliansgrotte.de Naturschutzgebiet „Pegnitzau zwischen Ranna und Michelfeld“: Naturnahes Wiesental mit verschiedenen Feuchtgebietskomplexen westlich von Auerbach. Gut ausgeschilderte Wander- und Radwege auf beiden Seiten der Pegnitz. Interessant auch der Fischlehrpfad in Michelfeld (Ortsteil „Am Bahnhof“). Karstkundlicher Lehrpfad: Dieser äußerst informative Pfad startet in Neuhaus a.d. Pegnitz im benachbarten Landkreis, Sie treffen bei der Steinernen Stadt mit Station 8 auf ihn – und können natürlich auch hier einsteigen. Infos und Broschüre beim Fremdenverkehrsamt Neuhaus a.d. Pegnitz, Tel. 09156/92910, Internet: www.neuhaus-pegnitz.de. 28 29 30 Themenwanderwege im Hirschbachtal, um Königstein und Utzenhofen INFO: Hirschbachtal: Verkehrsverein Hirschbach, Alte Dorfstr. 8, 92275 Hirschbach, Tel. 09152/8395, Fax 09152/986517. Internet: www.gemeindehirschbach.de, e-mail: [email protected]. Trittsicherheit und gutes Schuhwerk erforderlich! Für den Höhlenrundweg empfiehlt sich eine Taschenlampe mitzunehmen. KEINE LAGERFEUER IN HÖHLEN! Bocksbühlweg: Tourismusverein Königstein, Oberer Markt 20, 92281 Königstein, Tel. 09665/1764, Fax 09665/913130. Internet: www.markt-koenigstein.de, e-mail: [email protected] Landschaftsgeschichtlicher Wanderweg Utzenhofen: Fremdenverkehrsbüro Markt Kastl, Marktplatz 1, 92280 Kastl, Tel. 09625/92040, Fax 09625/920419. Internet: www.kastl.de Im idyllischen Hirschbachtal laden über 200 km markierter Wanderwege ein, den Jura auf Schusters Rappen zu erkunden. Von der Ortsmitte in Hirschbach starten gleich zwei interessante Themenwege: Auf dem Ziegenrundwanderweg, der durch schmetterlingsreiche Jurawiesen und orchideenreiche Wälder führt, erfahren Sie auf sieben Informationstafeln Wissenswertes rund um die Ziege, die hier eine lange Tradition als Nutztier hat und heute als Landschaftspfleger eingesetzt wird. Der Weg besteht aus zwei Teilen, einem leichter begehbaren (1 h) und einem, der in schwierigeres Terrain führt (2 h). Deutlich mehr Zeit und Kondition erfordert der 20 km lange Höhlenrundwanderweg, der an 30 Höhlen, Schlucklöchern und Grotten vorbeiführt. Entlang des Weges bieten sich immer wieder Einblicke in die Kraft des Wassers und der Erosion, die Höhlen verschiedenster Art und Größe geschaffen hat. Besonders beeindruckend ist die Cäciliengrotte, die zu Fuß in einer halben Stunde von Hirschbach erreichbar ist und sich deshalb auch als Einzelziel lohnt. Der Bocksbühlweg bei Königstein an der europäischen Hauptwasserscheide ist eine weitere Möglichkeit, die Kultur- und Naturlandschaft des Jura zu erwandern. Die lange Variante des 11 Stationen umfassenden Weges (21/2 h) führt auf den Gipfel des Ossinger (650 m ü.NN), der höchsten Erhebung der Gegend. Aber auch entlang der kürzeren Version (1 bis 11/2 h), die an Halbtrockenrasen, Streuobstbeständen und Kallmünzern vorbeiführt, bieten sich von den Dolomitkuppen immer wieder herrliche Aussichten. Auch ein botanischer Lehrpfad findet sich entlang des Weges. Weiter im Süden des Landkreises können Sie aus vier Rundwegen des landschaftsgeschichtlichen Wanderweges Utzenhofen mit insgesamt 16 km Länge auswählen: Egal, ob die Wahl auf die Variante „Natur – Kulturlandschaft“, „Land- und Forstwirtschaft“, „Bach- und Trockentäler“ oder einen Abstecher zur Lourdes-Grotte fällt, Naturfreunde kommen hier mit Sicherheit auf ihre Kosten. Auf nicht weniger als 21 Informationstafeln erfahren Sie viel Wissenswertes in einer von Mensch und Natur gleichermaßen geprägten Landschaft. ■ 31 32 33 34 Und ganz in der Nähe... Der Zyprianstein: Mit ca. 100 t Gewicht wahrscheinlich der größte Kallmünzer der Frankenalb, im Wald auf dem Steinberg. Bei Achtel, Gem. Hirschbach Richtung Rinnenbrunn-Neuhaus, nach ca. 3 km bei Waldabteilung Erzgrube ausgeschildert. Von dort ca. 15 min zu Fuß. Infos beim Verkehrsverein Hirschbach (Kontakt siehe Hirschbachtal). Das Lauterachtal – die „Toskana der Oberpfalz“: Artenreiches Juratal, ideal per Rad (Lauterachtal-Radweg) oder zu Fuß (Wacholderweg). ABSP-Projektgebiet! Führungen für Gruppen und weitere Infos beim Landschaftspflegeverband AmbergSulzbach e.V., Tel. 09621/39-237, e-mail: [email protected] 35 36 Der „Traumpfad“: Magie der Natur um die Osterhöhle INFO: Broschüre erhältlich bei der Kulturwerkstatt Sulzbach-Rosenberg, Postfach 1254, 92230 Sulzbach-Rosenberg, Tel. 09661/510110, Fax 09661/4333, Internet: www.traumpfad.net, e-mail: [email protected] Dauer der Wanderung: ca. 1 h. Osterhöhle: Besuch nur mit Führung möglich: Sonn- und Feiertage von Ostern bis letztes Oktoberwochenende. Sonst nur nach Vereinbarung. Tel. 09663/1718 (nur am Wochenende besetzt!) Es darf geträumt werden! Und zwar entlang des Traumpfades „Magische Natur“, einem neuartigen Wanderweg, der auf ganz besondere Weise Naturerlebnis, Spiritualität und Kunst verbindet. Er startet an der Osterhöhle bei Lockenricht und führt durch abwechslungsreiche Waldlandschaft an insgesamt zehn „Traumstationen“ vorbei – Gemälden der Künstlerin Evi Steiner-Böhm, die Motive aus der Natur zeigen. Sie sollen uns – Kindern und Erwachsenen gleichermaßen – den Sinn (wieder) öffnen für Werte wie Verborgenheit, Licht, Langsamkeit, Natur und Kreatur. Letzte Station und gleichzeitig Umkehrpunkt bildet die „Blaue Blume“, ein Sinnbild der Sehnsucht aus der Epoche der Romantik. Eine märchenhafte Wanderung also, die sich denen erschließt, die träumen können! Für die Wanderung ist eine Begleitbroschüre mit Geschichten zu den einzelnen Stationen erhältlich, die Sie als Traumanleitung oder zum Vorlesen für Ihre Kinder am besten mitnehmen. Ein Besuch der Osterhöhle mit ihren domartigen Hallen bietet sich als ideale Ergänzung an. ■ 37 Noch mehr Natur in der Region Amberg-Sulzbach... Kräutergarten mit 350 verschiedenen Kräutern, Gewürzen und Heilpflanzen. Im Hinterhof des alten Rathauses Schnaittenbach. Spezielle Bereiche für Menschen mit Behinderungen. Führungen: OGV Schnaittenbach, Willi Meier, Tel. 09622/1224. Vilslehrpfad: Ein Lehrpfad des Wasserwirtschaftsamtes auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände der Stadt Amberg. Jede Menge Informationen rund um das Thema Flussökologie und -renaturierung. Auf dem Gelände auch Angebote für Kinder im Abenteuerbereich. Tel. 09621/307102 (Führungen möglich). www.bayern.de/wwa-am/wasser-erleben/vilslehrpfad/vilslehrpfad.htm 38 Höhlenwandern im Landkreis Amberg-Sulzbach 39