Schultüte 2011/2 - Gesamtschule - Matthias-Claudius

Transcrição

Schultüte 2011/2 - Gesamtschule - Matthias-Claudius
Die Schultüte
Informationen des Matthias-claudius-Sozialwerkes Bochum Mai 2011 | Ausgabe 02/2011
Schwerpunkt. Alles redet von Inklusion
Schulförderverein. Neuer Vorstand
Juniorakademie. Die Senior-Helden
Grundschule. Spannendes Orgelprojekt Sozialwerk. Villa Claudius übernimmt Finanzamtkantine
Gesamtschule. Höhepunkte der Jubiläumsveranstaltungen
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Wirtschaftsrecht
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Einspruchsverfahren
Finanzprozessrecht
Betriebsprüfungen
Korrekturveranlagungen
Steuerstraf- und
Bußgeldverfahren
• Strafverteidigung und
Bußgeldverfahren
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2
Die Schultüte
Stefan Osthoff
Eingetütet
Zu Beginn
Unser Titelbild zum Thema Inklusion ist schon im September 2009 entstanden.
Bei der damaligen Podiumsdiskussion anlässlich der Bundestagswahl fragte unser
Schüler Jan Elsner - heute Schüler der Jahrgangsstufe 12 - Bundestagspräsident
Norbert Lammert nach der Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von
Menschen mit Behinderungen. Dieses Thema war damals noch kaum in der öffentlichen Wahrnehmung angekommen. Besonders die Bedeutung der UN-Konvention
für unser Schulsystem wurde erst langsam deutlich.
Heute ist das ganz anders: Selbst in den Lokalteilen der Zeitung ist das Thema nun
präsent. In unseren Schulen werden wir zur Zeit sehr häufig angefragt, um zum
Thema Inklusion Stellung zu nehmen und von unseren Erfahrungen zu berichten.
Das Schwerpunktthema dieser Ausgabe ist deshalb unser Umgang mit diesem
immer noch neuen Begriff und seine Bedeutung für unsere Schulen geworden. Was
ist eigentlich damit gemeint und verstehen sich die Matthias-Claudius-Schulen als
inklusive Schulen? Fragen, die wir uns in der Redaktion gestellt haben, deren Beantwortung aber gar nicht so leicht ist. Das Thema ist eben hoch politisch und man
gerät leicht in die Gefahr, mit seinen Aussagen instrumentalisiert zu werden. Da
wird dann schon mal in einer politischen Diskussion von den unterschiedlichsten
Vertretern eine Schultüte hochgehalten und auf die Erfahrungen der MatthiasClaudius-Schulen hingewiesen. Dafür haben die Autoren diese Beiträge aber nicht
geschrieben, wir verstehen sie vielmehr als Standortbestimmung für unsere Eltern,
Freunde und Förderer und ich möchte mich herzlich für das mutige Herangehen an
ein offensichtlich so schwieriges, weil brisantes, Thema bedanken.
Auch an aktuellen Beiträgen hat diese Ausgabe einiges zu bieten: In der Gesamtschule wird weiter das Jubiläum gefeiert. Die Grundschule feierte ihre Fußballmädchen und im Sozialwerk wird nicht nur gebaut, es werden auch weitere Arbeitsplätze geschaffen.
In diesem Sinne: Suchen wir der Stadt Bestes!
Bundestagspräsident Norbert Lammert im Gespräch
mit Jan Elsner
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Rubrik
Inhalt
Ausgabe 02/2011
Neuer barrierefreier Eingangsbereich für das Forsthaus.
Seite 23.
Stolze Sieger beim Fußballturnier für Grundschulmädchen. Seite 42.
Eingetütet·· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 03
Inhalt ·· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 05
Geistliches Wort
Das einzig Normale· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 07
Wenn Pinguine schwimmen gehen
Neue Rubrik: Elternmitarbeit. . . . . . . . . . . . . 14
Ich war beeindruckt
Die ThomasMesse in der Matthäuskirche·· 17
Nachts in der Gesamtschule
Die Jubiläumsaktion „Schule verkehrt“· · · · 19
Schwerpunkt
Inklusion
Heißt so das neue Zauberwort?· · · · · · · · · · · · · 08
Integration ist unteilbar
Interview mit Reinhard Illian · · · · · · · · · · · · · 11
Insalata Integratiosa
Eine kleine Begriffsgeschichte· · · · · · · · · · · · 13
Die Schultüte wird auch im 24. Jahrgang ihres Erscheinens
vom Matthias-Claudius-Sozialwerk Bochum e.V kostenlos
herausgegeben.
Über Spenden zur Deckung der Kosten, für pädagogische
Aufgaben und die erforderlichen Investitionsvorhaben unserer
Schulen freuen wir uns. Konto- und Adressangaben finden Sie
im Impressum.
Spenden an das Matthias-Claudius-Sozialwerk Bochum e.V. sind
von der Steuer absetzbar.
Wir sind wegen Förderung der Erziehung nach dem letzten uns
zugegangenen Freistellungsbescheid bzw. nach der Anlage zum
Körperschaftsteuerbescheid des Finanzamtes Bochum-Süd,
StNr. 350/5703/0428 vom 23.10.2009 nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 des Körperschaftsteuergesetztes von der Körperschaftsteuer befreit.
Wir bestätigen, dass wir den uns zugewendeten Betrag nur zu
satzungsgemäßen Zwecken verwenden werden. Sie erhalten
von uns unaufgefordert zu Beginn des Jahres eine Spendenbescheinigung. Tragen Sie bitte deshalb deutlich Ihren Namen und
Ihre Adresse ein.
Wir danken für Ihre Hilfe.
Wir danken der KÜPER GmbH & Co. KG für ihre Unterstützung.
inhalt
Sternekoch Ralf Meyer (Augusta) beim
Dankeschönabend für die Elternmitarbeiter der Gesamtschule. Seite 27.
Sozialwerk
Villa Claudius übernimmt Finanzamtkantine
Bochum-Mitte· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 21
Forsthaus im neuen Glanz· · · · · · · · · · · · · · · 23
Vertragsunterzeichnung der Kooperation
zwischen den Augusta-Krankenanstalten
und der Gesamtschule. Seite 26.
Aktuell
Stress lass nach·· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 25
Thank you for the music· · · · · · · · · · · · · · · · · 26
So wie du bist ·· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 27
Und mittendrin die Orgel· · · · · · · · · · · · · · · 30
Lernen mit Skalpell in der Hand· · · · · · · · · · · 32
Eine Horde Flummis· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 35
Sechs Jahre lang ein Glücksfall· · · · · · · · · · · · 36
juniorakademie
Kennen Sie unsere Helden?·· · · · · · · · · · · · · · 37
Schulförderverein
Stabübergabe· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 42
Impressum
Gesamtschule und Redaktion Schultüte
Weitmarer Straße 115 a, 44795 Bochum
Tel. 0234/943650
Grundschule
Nevelstraße 3, 44795 Bochum
Tel. 0234/94365440
Internet www.mcs-bochum.de
e-mail-Adressen
Redaktionsleiter Stefan Osthoff
Redaktionsteam SchülerInnen Antje Horstmann, Philemon
Flachsmeyer, Nele Mülfarth, Tobias Fröchte, Lizandra Krämer,
Tobias Bente, Mateo Steinbach-Künkler
Eltern Jutta Behler, Maren Busch, Katja Leistenschneider
LehrerInnen Ilse Steinhagen, Oliver Leiste, Georg Hippel,
Stefan Osthoff
Herausgeber, Verleger
Matthias-Claudius-Sozialwerk Bochum e.V.
Herrmannshöhe 19, 44789 Bochum
Tel. 0234/94365604
Titelbild Stefan Osthoff
Fotos Busch, Goepfert, Gronau, Kolbe, Wentzel, Osthoff,
Peters, Kredtke, Steinhagen, Wiezoreck,
Gestaltung Behler, Osthoff
Druck Universal-Druck Borken
Papier 50% Altpapier/50% Recycling-Faser
Auflage 2.300 Exemplare
Verantwortlich für Anzeigen
Stefan Osthoff, Tel. 0234/94365-340,
Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/2010.
Anzeigenschluss für die nächste Ausgabe ist der 15.06.2011.
Bei allen in dieser Ausgabe verwendeten personenbezogenen
Bezeichnungen gilt die verwendete Form immer für beide
Geschlechter. „Die Schultüte“ erscheint jedes Quartal und ist
kostenlos zu beziehen.
Spenden erbeten auf das Konto
Matthias-Claudius-Sozialwerk Bochum e.V.
Konto-Nr. 344400, BLZ 50092100, Spar- und Kreditbank Evang.Freik. Gemeinden Bad Homburg. Bitte geben Sie bei Ihrer
Überweisung Ihre Beziehernummer an, die Sie auf dem AdressEtikett der Umschlagseite, oben rechts finden.
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1/1
(213 x 303 mm)
Rubrik
Thomas Brand
Das einzig Normale
Die Bibel hat ihre eigene Meinung dazu
Neulich war ich in Normalien.
Das liegt irgendwo zwischen
Spanien und Italien. Da ist es
völlig normal, dass alles und jeder
unnormal ist. In der Pizzeria kann
man Pizza kaufen oder Blumen.
Döner gibt es beim Türken
genauso wie beim Zahnarzt oder
von der Polizei. Der Lehrer macht
Unterricht und verkauft Tapeten
und der Dachdecker verteilt beim
Dachdecken auch die Zeitung
oder vielleicht schreibt er ein
Buch. Du kannst in Normalien mit
dem Handy telefonieren – oder du
stellst dich an einen Briefkasten
und wirfst ein paar Scheiben Brot
ein. Dann fragt der Mensch auf
der anderen Seite des Briefschlitzes vielleicht, wie das Wetter
bei dir ist oder ob Justin Bieber
wohl den nächsten Eurovision
Song Contest gewinnt. Und
niemand wundert sich, weil das
alles normal ist. Niemand ärgert
sich darüber, weil anders sein in
Normalien dazugehört.
Als ich aus dem Traum erwachte,
hab ich mich darüber gewundert,
weil ich das ganz schön unnormal fand. Aber warum eigentlich?
Was ist denn normal? Und wer
bestimmt, dass etwas normal
ist? Google hat 750 Millionen
Einträge zum Suchbegriff normal
– unnormal viel. Wikipedia sagt,
Normal sei ein Messgerät, mit
dem man andere Messgeräte
einstellen kann – hilft also auch
geistliches wort
„Wer ist hier normal?“
nicht weiter. Und Normal, eine
Stadt in Illinois, USA, heißt zwar
so, gibt aber keine Antwort
darauf, was normal ist. Und die
Antwort „Normal ist, was der
Norm entspricht“ führt einen nur
wieder zu der Frage, wer denn
diese Norm festlegt. Als Mensch,
der glaubt, dass Gott eine
Antwort auf alle unsere Fragen
hat, habe ich noch in der Bibel
nachgeschlagen. Da taucht das
Wort normal so gut wie gar nicht
auf. Aber man findet dort Sätze,
die den Eindruck erwecken, dass
es bei Gott ein „normal“ ebenso
wenig wie ein „unnormal“ gibt.
Zum Beispiel geht es im Epheserbrief um das Verhältnis zwischen
Herren und Sklaven. Und da
schreibt Paulus: „…denkt immer
daran, dass ihr beide denselben
Herrn im Himmel habt, der keinen
Menschen bevorzugt“ (Eph. 6,9).
Oder im Markus-Evangelium
sagen Pharisäer zu Jesus: „Du
lässt Dich nicht beeinflussen und
bevorzugst niemanden.“ (Mk. 12,
14) Und im Psalm 139, 14 sagt
David: „Ich danke dir, dass du
mich so herrlich und ausgezeichnet gemacht hast! Wunderbar
sind deine Werke, das weiß ich
wohl.“ Da steht nicht, dass David
keine Gebrechen hatte oder
fehlerlos war – das war er, weiß
Gott, nicht. Aber da steht, dass
Gottes Werke – und zu denen
zählen wir Menschen meiner
Überzeugung nach – wunderbar sind. Ich wünsche mir, dass
diese Haltung immer mehr zum
Fundament meines Lebens wird.
Von diesem Fundament aus
kann ich die Menschen um mich
herum ganz anders betrachten.
Ihre vermeintlichen Macken oder
Fehler, ihre Beschränkungen und
Eigenarten wären keine Mängel mehr, die man unbedingt
wegbehandeln müsste. Es wären
eben einfach Macken, Fehler, Be-
Quelle: www.piqs.de/ Knipserman
schränkungen und Eigenarten die
zum Menschsein dazugehören;
die ich wahrnehme, die aber keine Schublade mit der Aufschrift
„Normal“ oder „Unnormal“
öffnen. Ich wünsche mir immer
mehr Bewusstsein und Begeisterung für das einzig Normale an
uns Menschen: dass wir anders
sind, als alle anderen Menschen
auf dieser Welt, weil Gott uns
einzigartig geschaffen hat.
Thomas Brand, 45, gestaltet sein Leben
mit Frau und fünf Kindern (z.Zt. zwei
davon an der MCS-Grundschule), finanziert sein Leben mit Kommunikation und
lebt sein Leben im Vertrauen auf Gottes
Nachsicht mit seinen Macken, Fehlern,
Beschränkungen und Eigenarten.
7
Inklusion.
Heißt so das neue Zauberwort?
Oliver Leiste
Werden die Matthias-Claudius-Schulen inklusiv?
Was vor etwa 15 Jahren in der
englischsprachigen Fachliteratur
seinen Anfang nahm, ist nun im
Lokalteil unserer Zeitungen angekommen und kommt innerhalb
kürzester Zeit im Alltag unserer
Schullandschaft an. „Inklusion“
ist die vom Ministerium vorgegebene Marschrichtung, die auf der
Internetseite so formuliert wird:
„Es ist das Ziel der nordrheinwestfälischen Landesregierung,
das gemeinsame Lernen von
Kindern und Jugendlichen mit
und ohne Behinderungen in den
Schulen des Landes auszubauen.“
Diese Richtungsentscheidung
der Landesregierung beruht
auf der „UN-Konvention über
die Rechte von Menschen mit
Behinderungen“ aus dem Jahre
2006. Daraus folgt die Verpflichtung, geeignete Maßnahmen zu
Jeder braucht einen guten Freund.
8
treffen, um Menschen mit Behinderungen einen angemessenen
Lebensstandard und sozialen
Schutz zu sichern und ihnen die
gleichberechtigte Teilhabe an
der Gesellschaft zu ermöglichen.
Bedeutsam für unser Bildungssystem ist besonders Artikel
24 der Konvention, indem
verschiedene Ansprüche zur
Bildung formuliert werden. Hier
heißt es unter anderem, dass
sichergestellt werden muss, dass
Menschen nicht aufgrund von
Behinderung vom allgemeinen
Bildungssystem ausgeschlossen werden. Ein integratives
Bildungssystem soll auf allen
Ebenen gewährleistet sein. Über
diese eher allgemeinen Forderungen hinaus, werden konkrete
Maßnahmen beschrieben, wie
Menschen mit Behinderungen im
allgemeinen Bildungssystem zu
unterstützen sind. Dazu gehört
u.a. die Einstellung von Lehrkräften, einschließlich solcher mit
Behinderungen, die in Gebärdensprache oder Brailleschrift ausgebildet sind, und die Schulung von
Fachkräften sowie Mitarbeitern
und Mitarbeiterinnen auf allen
Ebenen des Bildungswesens.
Seit 2009 ist dies auch in NRW
geltendes Recht. Aktuell wird
dies nun durch die Landesregierung an die Schulaufsicht
weitergegeben und kommt so im
Alltag der Schulen an. Groß ist an
vielen Stellen die Aufregung und
Verunsicherung. Bei pädagogischen Veranstaltungen, wie der
Bildungsmesse oder Kongressen,
auf denen auch Vertreter der Politik anwesend sind, ist Inklusion
das beherrschende Thema. Selten geht es dabei rein sachlich,
ruhig und emotionslos zu. Wie
kommt das? Am häufigsten wird
auf diese Frage mit der fehlenden
Vorbereitung der Schulen und
Kollegien reagiert und ein weiteres Argument ist – wie so oft
– das fehlende Geld. Wenn aber
nun unter ganz anderen Voraussetzungen, als bisher inklusiv unterrichtet werden soll, fürchten
viele Schulen, diesen Ansprüchen
weder inhaltlich noch personell
gewachsen zu sein.
Was für die MCS Ursprungsmotivation und Leitidee seit 25 Jahren
ist, soll nun in allen Schulen
Wirklichkeit werden. Daher
ist es verständlich, wenn viele
Entscheidungsträger an unsere
beiden Schulen herantreten und
Die UNO und
der Begriff Inklusion
Das 2006 bei der UNO-Generalversammlung in New York verabschiedete und 2008 in Kraft getretene Übereinkommen über die
Rechte von Menschen mit Behinderungen ist ein bis 2010 von
97 Staatenund der EU ratifizierter völkerrechtlicher Vertrag, der
Menschenrechte für die Lebenssituation behinderter Menschen konkretisiert, um ihnen
die gleichberechtigte Teilhabe
an der Gesellschaft zu ermöglichen. Die Inklusion beruft sich
auf die Menschenrechte und
fordert, dass die Schule den
Bedürfnissen ihrer Schülergesamtheit gewachsen sein soll.
Es sollte eine Schule für alle
konzipiert werden, in der kein
Kind ausgesondert wird, weil es
den Anforderungen der Schule
nicht entsprechen kann.
Im „Handlexikon der
Behindertenpädagogik“
definiert Andreas Hinz den
Ansatz der Inklusion als „...
allgemeinpädagogische[n]
Ansatz, der auf der Basis
von Bürgerrechten argumentiert, sich gegen jede
gesellschaftliche MarginaEin Veranschaulichung, was mit den
unterschiedlichen Begriffen im Zusamlisierung wendet und somit
menhang mit schulischen Phasen des
Themas gemeint ist, wird in der Literatur
allen Menschen das gleiche
so dargestellt (Quelle: Wikipedia, Begriff
„Inklusion“). Die MCS würde sich zwischen volle Recht auf individuelle
Integration und Inklusion verorten.
Entwicklung und soziale
Teilhabe ungeachtet ihrer
persönlichen Unterstützungsbedürfnisse zugesichert sehen
will. Für den Bildungsbereich bedeutet dies einen uneingeschränkten Zugang und die unbedingte Zugehörigkeit zu
allgemeinen Kindergärten und Schulen des sozialen Umfeldes,
die vor der Aufgabe stehen, den individuellen Bedürfnissen
aller zu entsprechen - und damit wird dem Verständnis der
Inklusion entsprechend jeder Mensch als selbstverständliches
Mitglied der Gemeinschaft anerkannt.“
t h e m a t i s c h e r s c h w e r p u nk t
uns fragen: „Wie macht ihr das
denn?“ Wir haben Besuchsanfragen, werden als gelingendes
Beispiel zitiert und werden eingeladen, bei entsprechenden
Veranstaltungen über unsere
Erfahrungen zu berichten.
Vergleichen andere Schulen
dann ihre Situation und Voraussetzungen mit dem was an den
MCS über Jahre gewachsen,
gelernt und errungen worden
ist, fällt häufig der Satz „Ja unter diesen Voraussetzungen...!“
Konzepte und vor allem deren
Finanzierung, wie man - „all
inclusiv“ - Kinder mit verschiedensten Behinderungen
an beliebigen Regelschulen
aufnehmen kann, müssen wohl
überlegt sein. Auch wenn sicher
jeder den Anspruch, niemanden
ausschließen zu wollen,
begrüßt, ist die Umsetzung
dieses Anspruches noch etwas
anderes.
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10
Schultüten-Interview
Integration ist unteilbar
25 Jahre Matthias-Claudius-Schulen - von der integrativen zur inklusiven Schule?
Für die Schultüte haben wir
Reinhard Illian, den Leiter des Integrationsbereiches der Gesamtschule, danach befragt, wie er
die Inklusionsdebatte beurteilt:
Schultüte: Wir beschäftigen
uns in dieser Ausgabe mit dem
Themenkomplex „Integration/
Inklusion“. Oliver Leiste bezieht
in seinem Artikel für unsere
Schulen dazu Stellung. Sind Sie
mit seinen Ausführungen einverstanden?
Reinhard Illian: Im Großen und
Ganzen trifft der Text die Positi-
on unserer Schulen. Ein Satz hat
mich allerdings nachdenklich
werden lassen: „Was für die
MCS Ursprungsmotivation und
Leitidee seit 25 Jahren ist, soll
nun in allen Schulen Wirklichkeit
werden.“ Dies müsste meines
Erachtens einer differenzierteren
Betrachtung unterzogen werden,
zum einen, was die zukünftige
schulische Realität angeht, zum
anderen was die ursprüngliche
Idee der MCS betrifft. Letzteres beruft sich stark auf die
Empfehlungen des Deutschen
Bildungsrates und dem daraus
folgenden Gedanken der Integration. Das Modell der Inklusion
ist erst später und aus einem
anderen Ansatz entstanden. Es
gibt sicherlich Schnittmengen,
aber die Verkürzung des oben
zitierten Satzes auf die Formel:
„Die anderen Schulen machen
jetzt endlich das, was wir seit 25
Jahren machen“ würde diesem
nicht gerecht und ist sicherlich von Oliver Leiste so nicht
gemeint.
Jonas spielt in der Pause Diabolo. Das tut er mit Begeisterung und ausdauernd...
t h e m a t i s c h e r s c h w e r p u nk t
Professor Jakob
Muth (1927 - 1993),
väterlicher Freund
und Förderer der
Matthias-ClaudiusSchulen setzte sich
intensiv für die gemeinsame Erziehung
von behinderten
und nicht behinderten Kindern ein. Er
war als engagierter Pädagoge davon überzeugt,
dass jedes gute Beispiel Früchte trägt und hat
in Wort, Schrift und Tat über Jahrzehnte hinweg
Schulen, Schülerinnen und Schüler sowie deren
Eltern nachhaltig unterstützt, damit behinderte
Kinder in das allgemeine Schulwesen integriert
werden können.
„Integration ist unteilbar“ war
sein Leitsatz, mit dem er seit 1970 als Mitglied des
Deutschen Bildungsrates für Integration eintrat.
Jakob Muth war 1992 der erste Preisträger des bis
heute verliehenen Comenius-Preises und hat das
mit der Auszeichnung verbundene Preisgeld der
Matthias-Claudius-Grundschule gestiftet. Anlässlich dieses Preises haben wir 1992 eine Schultüte
herausgegeben, in der die
Laudatitio von
Volkhard Trust
und ein Interview von Stefan
Osthoff mit Jakob Muth abgedruckt ist, das
heute wieder
neue Aktualität
gewinnt.
Die Schultütenausgabe aus dem Jahr 1992
mit dem Interview mit Jakob Muth steht
aus Anlass des Schwerpunktthemas dieser
Ausgabe noch einmal auf unserer website
zum download bereit.
11
Schultüte: Erfreut Sie die von den
Illian: Von Bedeutung ist er auf
Medien vorangetragene Inklusionsdiskussion oder irritiert es
Sie eher?
Illian: Es hat beide Aspekte.
Grundsätzlich ist es natürlich
sehr erfreulich, dass der Ansatz
unserer Schule, der gemeinsame
Unterricht aller Schüler, nun
einen breiten Konsens findet.
Unser Schulversuch, wie auch
alle anderen Schulversuche,
wollte ja einen Impuls setzen,
in der Hoffnung, dass dies eine
gesellschaftliche Wirkung erzielt.
Von daher ist es gut, dass dieser
Ansatz nun flächendeckend zur
Geltung kommt. Da geht es uns
wie dem Apostel Paulus, der es
grundsätzlich auch gut fand,
wenn Christus gepredigt wird,
auch wenn er nicht mit allen
Details einverstanden war.
Was mir nicht gefällt ist, dass die
Begriffe sehr unsauber vermischt
werden, vor allem von denen
vermischt werden, die politische
Verantwortung tragen. Ich habe
schon erlebt, dass Vertreter des
Ministeriums integrative Lerngruppen, sonderpädagogische
Kompetenzzentren und Ähnliches als „Inklusion“ verkauft
haben. Dies wird weder der
Bewegung noch dem Anliegen
gerecht.
Schultüte: Alle Definitionen des
Begriffs „Inklusion“ berufen sich
auf die „UN-Menschenrechtskonvention über die Rechte
behinderter Menschen“. Sind wir
in diesem Sinne eine „inklusive
Schule“ oder anders gefragt:
Ist dieser Begriff für uns von
Bedeutung?
jeden Fall, da wir nicht umhin
kommen, diese Entwicklung
nicht nur wahrzunehemen,
sondern aufgrund dieser Entwicklung auch unser eigenes
Tun zu reflektieren. Erst vor
kurzem habe ich auf einer Tagung
geäußert, dass wir bisher darauf
verzichtet haben, vorschnell das
Etikett „Inklusion“ auf alles was
wir machen oder gemacht haben
zu kleben. So legen wir zum
Beispiel den Fokus bewusst auf
den gemeinsamen Unterricht von
Schülern mit und ohne Förderbedarf. Dies entspricht aber nicht
einem ganzheitlich inklusiven
Ansatz, der z.B. eine Stadtteilschule mit Schülern mit Migrationshintergrund im Blickfeld
hat. Wir müssen uns jetzt nicht
verdrehen und einen anderen
Schwerpunkt setzen, wir sollten
aber den Unterschied zwischen
dem, was wir in der Praxis aus
Überzeugung tun und der aktuellen Inklusionsdiskussion sehen
und benennen.
Als weiteres theoretisches Defizit
sehe ich für unsere Schule, dass
unsere Mittelzuweisung durch
das Land an der Definition von
„behindert“ oder „nichtbehindert“ gebunden ist. Dies können
wir als Schule nicht auflösen.
Die Beispiele anderer Schulen,
die sich hinsichtlich der Inklusion breiter aufstellen, geben
uns wichtige Impulse, quasi als
Lernanlässe, um zu überlegen,
wo wir z.B. durch sonderpädagogische Spezialisierungen bei
uns bestimmte inklusive Aspekte
vernachlässigt haben. Ich denke
12
... gut ist, wenn er dabei nicht alleine
bleibt und auch mal Hilfe erhält, wenn das
Spiel nicht mehr funktioniert.
da grundsätzlich an den gemeinsamen Unterricht, der sicherlich
noch anders aussehen könnte –
mehr im Sinne einer bejahenden
Vielfalt.
Schultüte: Inklusion wäre also als
Prozess zu begreifen?
Illian: Zumindest ist es eher Leitbild, an dem man sich ausrichten
kann und weniger Rezept, mit
dem es dann schon funktionieren
wird.
Hier sehe ich uns auf dem Weg,
inklusive Ziele zu verwirklichen.
Wenn man sich beispielsweise
solch ein Werk wie den „Index
der Inklusion“ ansieht, stellt
man fest, dass wir vieles schon
erfüllen, was der Definition einer
inklusiven Schule entspricht,
ohne dass wir uns bisher auf den
Weg gemacht haben, eine sein zu
wollen.
Ich denke, dass die Reflexion
unseres pädagogischen Handelns
vor dem Hintergrund der Diskussion um Inklusion und den Impulsen aus anderen Schulen für uns
gewinnbringend sein wird.
Schultüte: Wir könnten quasi
zwischen „inklusiver Schule“ und
„inklusivem Unterricht“ unterscheiden?
Illian: Als private Schule sind wir
so gewachsen, dass wir allein
durch unser Aufnahmeverfahren
nicht die Kriterien für die inklusive Öffnung einer Schule nach
Außen erfüllen können.
Inklusiver Unterricht ist in der Tat
etwas, was wir erreichen wollen,
in vielen Fällen auch schon
erreicht haben, wo wir aber sicherlich auch noch besser werden
müssen.
Reinhard Illian
Insalata integratiosa
Kleine Begriffsgeschichte einer kulinarischen Köstlichkeit
Der integrative Begriffssalat
war immer ein gern gewähltes
Angebot unserer Differenzierungsküche. Dabei war unsere
Rezeptur stets frei von normativer Einengung, die Zutaten variierten, je nachdem, was gerade
zu bekommen war: Diff-Räume,
Förderschüler, Regelkinder etc. Es
zählte vor allem der Wille, etwas
für alle Schmackhaftes zuzubereiten.
Mit zunehmender Verfeinerung
des homo kulinarius – die unzähligen Fernsehkochsendungen
sind hieran sicher nicht unschuldig- wurde der Focus mehr und
mehr auf bestimmte, manchmal
modische Zutaten gelegt, unter
der Gefahr, das Ganze ein wenig
aus den Augen zu verlieren.
Unter dem Eindruck einer solch
medial vermittelten Kochmanie
verloren einige jedoch völlig die
Orientierung und mischten dem
beliebten Insalata sehr bittere
Zutaten bei: Mongos, Spastis
und andere total behinderte Zutaten. In unserer Küche sind sich
jedoch alle einig: So schmeckt
der Salat nicht!
Seit einiger Zeit wird die integrative Küchenszene durch die
Lehrmeinung der inklusiven
Ernährungslehre beeinflusst. In
dieser Tradition wird zu Recht die
Praxis kritisiert, einige Salatzutaten stärker in den Mittelpunkt
zu stellen als andere. Benennungs- und Etikettierungsprobleme können hier aber auch
nicht völlig vermieden werden:
Wenn Salatblatt und Gewürz
gleich wichtig werden, ändert
dies jedoch wenig an differenzierender Bezeichnung.
Alle Zutaten sind Teil des Ganzen.
Im Idealfall kann man sie mit
Vornamen benennen, was
besonders bei der Salatzubereitung in Klassenräumen wichtig
ist. In einer lebendigen Küche
werden es Gralshüter des reinen
Sprachgebrauchs aber weiterhin
schwer haben. Jedoch wollen wir
gern ihrem Impuls folgen und
unser Küchenregal ein wenig
neu ordnen. Hierbei gibt es nur
zwei Grundkategorien: trennt
– trennt nicht. Das hängt sehr
vom Gesamtzusammenhang ab
und manchmal ist nicht nur die
Benennung fragwürdig, sondern
vor allem der Gedankengang, der
dahinter steht. Um noch einmal
zum Salat zurückzukehren: Die
sprachliche Unbedarftheit des
Anfangs ist sicher vorbei. Vielleicht kann es uns helfen, wenn
wir unsere Begriffsvielfalt frei
nach Sokrates durch drei Küchensiebe schütteln.
t h e m a t i s c h e r s c h w e r p u nk t
Reinhard Illian (rechts), Leiter des Integrationsbereiches
der Gesamtschule mit Alexander Thöne (hinten), Koordinator in diesem Bereich.
Die drei Siebe für den Umgang mit der
Begriffsvielfalt im Bereich Integraion:
1.
Betont das, was du sagst, unnötig Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne Behinderung, dann sag es nicht.
2. Hast du gar nicht erst über alternative Begriffe nachgedacht,
die weniger trennend sein könnten (z.B. Gruppenraum statt
Diffraum), dann sprich nicht weiter.
3. Wenn deine Begriffe durch das erste und zweite Sieb gegangen
sind und das, was du sagen möchtest, von Achtung und Wertschätzung geprägt ist, kannst du nicht mehr viel falsch machen.
Und hier eine kleine Orientierung….
Begriffe, die
im Umlauf
sind
Leidet an einer
Behinderung
Lernbehinderter
die Geistigbehinderten
Integrative
Kinder
Diffis
Übereinstimmung
mit einem
„Inklusiven“
Menschenbild
keine
keine
keine
keine
keine
Alternative Begriffe
Der Mensch lebt mit dieser
Behinderung, es „leiden“ meist die
anderen.
Schüler/in im Förderschwerpunkt
Lernen
Schüler/innen im Förderschwerpunkt
geistige Entwicklung.
Das sind wir im Gedanken der Inklusion
alle. In Abgrenzung zu nichtintegrativen
Kindern kann es diese nicht geben.
Gemeint sind alle Kinder, mit den
unterschiedlichsten Behinderungen
und man kann einfach sagen: Kinder
mit Förderbedarf.
Bezeichnung für die Gruppe der
Schüler/innen mit Förderbedarf, die
zieldifferent unterrichtet werden. Alle
haben aber einen Namen!
Zusammengestellt von Sabine Wentzel
13
Katja Gronau/ Susanne Hackert
Wenn Pinguine schwimmen gehen...
Die neue Rubrik: Elternmitarbeit aktuell
Die 3b beim Schwimmunterricht. Eigentlich nichts Besonderes. Warum dieser Schwimmunterricht ein gutes Beispiel ist, wie Integration gelebt werden kann und wie wichtig
ehrenamtliche Elternmitarbeit ist, verdeutlicht dieser Artikel.
In dieser Schultüte beginnen
wir wieder eine neue Rubrik:
Unter „Elternmitarbeit aktuell“
möchten wir in Zukunft in loser
Folge gelungene Beispiele für Elternmitarbeit aus beiden Schulen
vorstellen. Wir sind sicher, es gibt
so viele inspirierende und berichtenswerte Beispiele für gelingende ehrenamtliche Mitarbeit,
dass viele Eltern aus den beiden
Schulen sich einladen lassen werden, weiter mitzuarbeiten oder
damit neu zu beginnen.
Für diese Ausgabe hat unsere
neue Redakteurin Maren Busch
die Eltern, die ihre Tochter und
andere Schüler/innen aus der 3b
der Grundschule zum Schwimmen begleiten, gebeten, über ihre
Erfahrungen zu schreiben.
Dienstag, 9:30 Uhr: eine gewisse Unruhe strömt durch die
geschlossene Klassentür der 3b.
Kurz darauf öffnet sich die Tür,
alle Schüler holen sich aus den
Tornistern ihr Frühstück. Dieses
fällt heute eher kurz aus, denn
es geht los zum Schwimmunterricht im Höntroper Südpark.
Kaum sind die Brotdosen wieder
verstaut, werden die Schwimmtaschen genommen oder sich
untereinander fürsorglich
gereicht.
Um ein größeres Chaos beim
Umziehen zu vermeiden, bitten
wir jede Woche aufs Neue, möglichst naheliegende Spinde zu
nehmen, da wir nicht die einzige
Klasse sind, die zu dieser Zeit
das Hallenbad nutzt. Ein kurzes
Abduschen, dann geht es ab in
die Schwimmhalle. Dort treffen
Jungen und Mädchen wieder
zusammen. Bis hierhin scheint
noch alles wie in anderen Schulen und Klassen auch zu sein. Ist
es aber nicht, denn neben den
ca. 25 Schülern der Pinguinklasse
befinden sich vier Mädchen, die
im Förderschwerpunkt geistige
Entwicklung unterrichtet werden.
Dafür haben wir uns bereiterklärt, jeden Dienstag mit
zum Schwimmen zu fahren,
die Förderkinder zu begleiten,
beim Anziehen zu helfen, beim
Schwimmen lernen aufzupassen,
hinterher sich darum zu kümmern, dass die Haare ordentlich
trockengefönt werden (vor allem
Praxis für Sprachtherapie Dipl.-päd. Claudia Gerrlich
Behandlung von Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen
- alle Kassen(bei Kindern mit Förderbedarf auch in der MCS)
Weiteres Leistungsangebot der Praxis:
Diagnostik / Therapie bei Lese-u./od. Rechtschreibstörungen
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14
E l t e r nm i t a r b e i t a k t u e l l
bei minus 7 Grad Celsius im Winter!), dass kein Badeschlappen,
keine Taucherbrille vergessen
wird. Das Umziehen ist dabei
nicht immer ganz durchstrukturiert, spätestens jetzt fällt
auf, dass die liebevoll angereichte Schwimmtasche doch die
Sporttasche ist und somit leider
kein Schwimmzeug verfügbar.
Dieses Problem wird souverän
gelöst, notfalls Schwimmkleidung geliehen. Alle haben
Spaß an einem gemeinsamen
Anfangsspiel, z.B. „Wildwechsel“.
Danach trennen sich Schwimmer
und Nichtschwimmer (wobei
letztere immer weniger werden!).
Ein Mädchen mit Förderbedarf
hat sogar schon im Verein ein
Schwimmabzeichen erworben,
macht sich aber jede Woche
einen Spaß daraus, so zu tun, als
könne sie gar nicht schwimmen,
was die „unwissenden“ Mütter
anfangs natürlich glaubten. Kurzum: nicht nur die Förderkinder
lernen etwas mit unserer Hilfe,
sondern vor allem wir, nämlich
mit welcher Freude, Begeisterung und Dankbarkeit für unsere
Begleitung uns die Mädchen ins
Herz geschlossen haben.
Einige der Mädchen mit Förderbedarf machen sowohl
Schwimmübungen im Nichtschwimmer-Becken als auch
Trockenübungen am Rand. Die
anfänglichen Tauchaktionen
(denn das konnten alle!) werden
weniger, der Kopf bleibt immer
öfter über Wasser und ein Kind
nach dem anderen darf ins
„Tiefe“, wenn es mittlerweile
die Schwimmfähigkeit zum
Seepferdchen erreicht hat. Die
Schwimmer haben sich auf das
Bronzeabzeichen vorbereitet und
dieses auch absolviert. Viele sind
motiviert, auch das Silberabzeichen zu machen.
Leider vergeht die Wasserzeit
immer zu schnell, das Umziehen steht schon wieder an. Wir
müssen darauf achten, dass
nur eigenes Duschgel mitgenommen wird, da auch andere
Kinder sehr begehrte Fläschchen
dabei haben. Nun folgen für uns
begleitende Mütter die nicht so
ganz entspannten Minuten, in
denen gewährleistet werden soll,
Die Gesamtschule hat sich zur Aufgabe
gemacht, die Möglichkeiten der ehrenamtlichen Mitarbeit besser zu kommunizieren
und entsprechend darzustellen. Dazu
erscheint im Juli ein Flyer, der viele unterschiedliche Möglichkeiten der Elternmitarbeit erklärt und zur Teilnahme einlädt.
Er kann bereits jetzt im Servicebereich der
homepage herunter geladen werden.
Ebenfalls auf der Gesamtschulseite der
homepage wurde ein Bereich „ehrenamtliche Mitarbeit“ eingerichtet. Dort sind
viele Möglichkeiten erklärt und Eltern
können sich entsprechend informieren
und melden.
dass alle Kinder in ihren EIGENEN Kleidungsstücken und mit
EIGENEN Taschen das Hallenbad
verlassen. Wir freuen uns schon
auf den Frühling und Sommer,
da wir dann keine Hilfestellung beim Anziehen von engen
Strumpfhosen auf nasser Kinderhaut mehr geben müssen. Auch
das Föhnen muss dann nicht
mehr das sofortige Einfrieren von
nassen Kinderhaaren verhindern.
Die Entlohnung der SchwimmMütter ist beträchtlich: wöchentlich wird die Sammlung unserer
Einkaufswagen-Chips immer größer, da nicht nur eingeworfene
Euros, sondern auch die Chips
aus dem Spind herauskommen.
Trotz der kurzen Wasserzeit und
unserer Schweißperlen sind alle
Kinder begeistert dabei und auch
wir freuen uns auf die nächste
Schwimmstunde. Für uns ist die
Begleitung „unserer“ aller Kinder
eine Selbstverständlichkeit und
ein Garant für gelungene Integration – denn das ist doch nach wie
vor ein Hauptcharakteristikum
unserer Schule.
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16
Anna Maria Schomburg
Ich war beeindruckt
Die ThomasMesse in der Matthäuskirche
Anna Maria Schomburg, die Autorin dieses Artikels, ist 29 Jahre alt
und lebt in Wermelskirchen. Sie
besuchte die MCS-Gesamtschule
von 1992 bis 2001. In ihrer Freizeit
arbeitet sie u.a. als Außenkorrespondentin für die Zeitschrift
„Ohrenkuss“, eine Zeitschrift von
Menschen mit Down-Syndrom.
Es war ein wunderschöner Gottesdienst in der Matthäuskirche
mit vielen christlichen Gesängen und Liedern, die mir gut
gefallen haben! Es waren viele
da und es war gut besucht und
die Vorbereitungen haben gut
geklappt, wie die Stellwände von
der Schule bis zur Kirche tragen!
Einige Lehrer erkannte ich wieder
wie Herr Illian, Herr Wentzel, Herr
Weigelt und viele Andere und
Anke Groß und Ursel Tillmanns
kennen wir am besten!
Auch die Stationen waren sehr
schön und informativ wie z. B.
die Bücherauswahl, die mir gut
gefallen hat und einige habe ich
zu meinem Geburtstag gekriegt.
Dann habe ich ein Holzbrettchen
bemalt und einen Brief an Gott
geschrieben, beides hat mir gut
gefallen und hat mir viel Freude
gemacht. Auch einen Bibelvers
konnte ich mir aussuchen, der
mir gut gefiel! Es war gut besucht
am Altar und es wurde das
heilige Abendmahl mit Fladenbrot und Saft gehalten, ich war
beeindruckt, dass es so was gab
und es hat mir gut gefallen und
man konnte sich in die Zeitleiste
eintragen in welchem Jahrgang
man in die Schule gekommen
ist, das fand ich ganz interessant
und toll und ich zündete ein Teelicht an und stellte das Teelicht
ins Kreuz, das fand ich eine gute
Die ThomasMesse ist eine Gottesdienstform, die sich, von Finnland kommend, in den
letzten Jahrzehnten in ganz Deutschland verbreitet hat. Ein Gottesdienst für alle, die auf
der Suche sind. Für alle mit Fragen und Zweifeln. Für alle, die eine Heimat suchen.
Gesamtschule
Prägend für eine ThomasMesse sind unterschiedliche Stationen, die unterschiedliche
Sinne ansprechen.
Im Bild unten die Abendmahlsstation und
oben ein Bild der Station „Wegpunkte
aus 20 Jahren MCS“. Dabei konnten die
Besucher auch in eigenen Wegpunkten
ihre Dankbarkeit über die Entwicklung der
Schule zum Ausdruck bringen.
Idee, auch das Beten und Inne
halten in der Taize-Andacht und
Lieder singen im hinteren Raum
hat mir gut gefallen!
Auch eine Kerze mit Wachsmustern geschmückt hatte ich und
das hat mir viel Freude gemacht
und Fürbitten geschrieben
und an die Stellwand geheftet
hatte ich und zu Gott gebetet!
Alle Stationen haben mir gut
gefallen und haben mir viel
Freude gemacht und Abwechslung gebracht; auch Zettel an die
Mauer kleben mit Bitten an Gott
hat mir gut gefallen. Es waren
viele gute Ideen und Strukturen
dabei und alle haben sich sehr
wohlgefühlt! Es war eine gelungene Thomasmesse, bei der jeder
seine Bedürfnisse erfüllen und
berücksichtigen konnte! Auch
gut strukturiert und erfüllend
war es und jeder konnten den Segen und die Erinnerungen daran
und die gebastelten Dinge und
den Bibelspruch mit nach Hause
nehmen! Es war ein wunderschöner Abend und er hatte gute
Erkenntnisse! Auch der Fackelzug
zur Schule sah wunderschön und
beleuchtet aus und es sind alle
heil angekommen mit den Fackeln und auch das Zusammensein in der Mensa mit Suppe und
Getränk war sehr vergnüglich,
lecker und wunderschön!
Es war alles sehr schön, lecker
und es war ein guter Abend!
Es war toll, dass wir es geschafft
haben, unter erschwerten
Gründen dabei zu sein und da
mitzufeiern!
AnnaMaria
Schomburg
heute
(links) und
als Schülerin der
MCS (von
1992-2001),
hier bei der
Abschlussfahrt ihrer
10. Klasse.
17
Nachts in der Gesamtschule
Tobias Bente
Bei der Jubiläumsaktion „Schule verkehrt“ war alles anders als bei einem normalen Schultag
Am späten Abend war die Schule hell erleuchtet und voll mit Schülern/innen und Lehrern/
innen. Der außergewöhnliche Abendunterricht dauerte bis 23.00 Uhr.
09-03 Anzeigen_Schultüte_Druck.indd 1
18
Am 21.02.2011 startete an der
MCS , das Projekt “Schule
verkehrt”, als Jubiläumsaktion
für das 20-jährige Bestehen
der Schule. Von 8 - 12:30 Uhr
vormittags wurden die Schüler
und Schülerinnen nach dem
normalen Stundenplan unterrichtet. Alle, die zuvor einen
Anmeldebogen ausgefüllt
hatten, wurden um 17:30 Uhr
am Check-in Schalter der Schule
hereingelassen. Um 18 Uhr
startete der Unterricht, der nicht
von unseren Lehrern, sondern
von Schülern/innen der Klassen
9-13 der MCS zuvor vorbereitet
und auch unterrichtet wurde.
Auch Schuldirektor Trust wurde
ersetzt. Unser Schülersprecher
Johannes Scholten übernahm die
Verantwortung für diesen Abend
als Rektor, der diese Aufgabe
mit einigen Witzen super löste.
Unsere Fächer in meiner Klasse
waren z.B. Deutsch und Mathe,
die recht interessant waren. In
der Pause wurden – wie auch
an normalen Schultagen – die
Sporthallen geöffnet, um Fußball
zu spielen oder Waveboard zu
fahren. Im Forum konnte man
20.03.2009 15:51:14 Uhr
Die Abholung am späten Abend war ein besonderes Schauspiel und glich einer Fähre.
Nachdem die Schüler/innen, die öffentliche Verkehrsmittel benutzten, zu Fuß das Schulgelände verlassen hatten, wurden die Autos vom Hof gelassen. Eine organisatorische
Glanzleistung!
Diabolo spielen und es wurde
zweimal in der Pause richtig „Party“ gemacht, als Joyce Schreiber,
Klasse 9b, Hits aus den neuesten
Charts sang und unsere Schule
dazu mittanzte. Nur die Pause
draußen fiel aus, da wir ja die
Nachbarn am späteren Abend
nicht stören durften.
Für leckeres Essen war gesorgt:
Es gab Würstchen oder frisch
belegte Brötchen. Insgesamt war
die Aktion “Schule verkehrt “ ein
gelungenes Event, wenn es auch
sehr aufwändig zu organisieren
war.
Von vielen Schülern war zu
hören, dass man diese Veranstaltung noch mal wiederholen
sollte. Doch da winken die Verantwortlichen ab: „Kommt uns
damit frühestens in 4-5 Jahren,
wenn die jetzigen „Kleinen“
selber Lehrer sein können!“
„Als ich in der Abendstimmung zur „Schule
verkehrt“ fuhr, empfand ich das echt
komisch. Aus unserer Klasse waren fast
alle anwesend. In den ersten beiden Stunden im Fach Deutsch haben wir uns das
´Abendlied´ von Matthias Claudius angesehen und selbst Gedichte geschrieben.
Nach der Pause mit Musik und Spiel im
Forum und für manchen auch Sport, ging
es dann mit Religion weiter. Wir lernten
das Lied: „So wie du bist“. Dann folgte eine
Doppelstunde Mathematik mit AB´s zur
schriftlichen Addition und Subtraktion.
Gut fand ich, dass sich alle Schüler-Lehrer
vorbereitet haben. Ich konnte auch unter
Anleitung von älteren Schülern etwas
lernen. Doch einige von uns hatten mit
Kopfschmerzen und vor allem mit der
Müdigkeit zu kämpfen.“
Philemon Flachsmeyer, neues Mitglied im Redaktionsteam Schultüte
„Die Möglichkeit, bei „Schule verkehrt“
einmal komplett die Rollen zu tauschen,
war definitiv eine geniale Chance, mal
für einen Abend hinter die Kulissen zu
schauen und einen kleinen Einblick in den
Schulalltag zu bekommen.
Gerade als Schulleiter wurde mir sehr deutlich, dass es definitiv kein langweiliger,
ausschließlich zum Kaffee trinken verurteilter Job ist, wie von vielen vermutlich
angenommen, sondern hinter all der Organisation und den Entscheidungen eine
Menge an Verantwortung und Überlegung
steht. Geholfen bei den Aufgaben hat
mir vermutlich zu einem großen Teil die
bisherigen SV-Erfahrungen, die ich in den
letzten Jahren gesammelt habe. Neu und
interessant war besonders die Situation,
als „letzte Instanz“ die Entscheidungen
und Verläufe zu bestimmen und ich würde
jederzeit wieder diese Position übernehmen.“
Johannes Scholten,
Schulleiter bei „Schule verkehrt“
Das Didaktische Zentrum wurde zum Lehrerzimmer (Bild
rechts), in dem die Schüler-Lehrer Pause machten. Lehrer/
innen wurden zwischendurch im Chillraum gesichtet.
Gesamtschule
19
Axel Stachelscheid
Vogelhaus fasziniert
Gute Nachbarschaft hilft Vögeln in Bochum-Weitmar
Gut versorgt war die Weitmarer Vogelwelt in der kalten und
schneereichen Jahreszeit. Denn
bereits vor den Weihnachtsferien
wurde in der Offenen Ganztagsschule Richtfest gefeiert. Nein,
kein wirkliches Richtfest, denn
das Dach war ja schon komplett.
Eigentlich war es ein Aufstellfest.
Aufgestellt wurde ein riesiges
handgefertigtes Vogelhaus im
Garten der Grundschule. Der
Nachbar, Herr Werner Freitag
hatte in seiner Freizeit gesägt,
geklebt und geschraubt, um den
Kindern und natürlich auch den
Vögeln eine Freude zu machen.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Denn das Haus besitzt nicht
nur eine schmucke Wetterfahne,
sondern auch einen ausgeklügelten Mechanismus für das Futter.
Der hält die Körner selbst beim
größten Andrang trocken und vor
allem sauber. Gefeiert wurde das
neue, zünftige Vogelhaus ebenso
zünftig mit selbstgemachten Reibekuchen und selbstgekochtem
Apfelmus. So konnten es sich die
Kinder und die Vögel schmecken
lassen.
Chantal, Vogelhausbauer Werner Freitag, Miriam, Maya und Luc (v.l.n.r.)
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Beteiligungen
02
Das Sozialwerk
Informationen des Matthias-claudius-Sozialwerkes Bochum mai 2011
Villa Claudius. Neuer Intergrationsbetrieb in der Kantine des Finanzamtes Bochum-Mitte.
FORSTHAUS. Mit neuem Glanz in das Frühjahr.
Max Florian Kühlem
Villa Claudius übernimmt Kantine
des Finanzamts Bochum-Mitte
Konzept des Integrationsbetriebs wird von den
Mitarbeitern sehr gut angenommen
Soziale Inklusion, also die Teilhabe aller
Menschen nach ihren individuellen Möglichkeiten an der Gesellschaft, ist derzeit ein stark
diskutiertes Thema. Die Villa Claudius redet
nicht nur mit, sondern handelt auch. Als Dachverband für Integrationsbetriebe in Bochum
und Umgebung schafft die hundertprozentige
Tochter des Matthias-Claudius-Sozialwerks
Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung
oder Krankheit, die auf dem normalen Arbeitsd a s S o z i a l w e r k i nf o r m i e r t
markt wenig Chancen hätten. Seit neuestem
betreibt die Villa Claudius die Kantine des
Finanzamts Bochum-Mitte.
Die Kantine ist dort von jeher sozialer Treffpunkt der Mitarbeiter. Vor allem zum Frühstück wird sie gerne genutzt, ein weiteres Angebot sind Mittagsgerichte. Zu besonderen
Anlässen wie Geburtstagen oder Jahrestagen
laden Mitarbeiter die Kollegen auch gern mal
zu einem Frühstücksbuffet ein. „Im Zeitalter
von E-Mail ist es enorm wichtig, dass die
Mitarbeiter einen Ort haben, an dem sie sich
treffen und persönlich austauschen können“,
erklärt Dietmar Suckrau, Geschäftsstellenleiter des Finanzamts Bochum-Mitte.
„Die Kantine als Integrationsbetrieb zu
führen ist ein sehr gutes Konzept, das wir
gern unterstützen.“ Gerade, weil in den
Finanzämtern besonders viele Mitarbeiter
mit Behinderung integriert werden, tragen
die Mitarbeiter den Gedanken mit. „Die Villa
Claudius läuft hier offene Türen ein“, so
Suckrau.
Dass die Villa Claudius einen weiteren
gastronomischen Betrieb übernommen hat,
passt perfekt zu ihrem Profil. Ihren Ursprung
nahm der Dachverband mit dem Betrieb
von Mensen an der Matthias-ClaudiusGrundschule und -Gesamtschule, in denen
ganz selbstverständlich auch Menschen mit
Behinderung mitarbeiten. Vor gut zwei Jahren
übernahm man außerdem die Kantine des
Finanzamts Bochum-Süd, die seitdem als
Integrationsbetrieb geführt wird. Auch dort
wird das Konzept von den Mitarbeitern sehr
gut angenommen.
Seit Sommer des vergangenen Jahres gehört
außerdem das Waldrestaurant Forsthaus im
Weitmarer Holz zu den Einrichtungen der Vil-
la Claudius. Die traditionelle Gastronomie hat
durch die Fortführung als Integrationsbetrieb
eine Neubelebung erfahren und wird insbesondere von Eltern, Lehrern und Mitarbeitern
der MCS gern genutzt, denen dort viele
besondere Angebote gemacht werden.
„Wir freuen uns, dass wir ein weiteres
passendes Objekt gefunden haben und sind
stolz, dass man uns diese Chance gegeben
hat“, kommentiert Heike Elsholz, die den
gastronomischen Bereich der Villa Claudius
leitet, die Eröffnung der Finanzamtskantine
Bochum-Mitte. Und erklärt, wann eine
Gastronomie als Integrationsbetrieb geeignet
ist: „Dort muss vor allem eine Kontinuität
durch Arbeitsplätze mit viel Routine und
Gleichmäßigkeit in den Arbeitsabläufen vorhanden sein. Die Hektik des Tagesgeschäfts
muss sich im Rahmen halten“, so Elsholz.
Der bekannte Bochumer Fotograf Sascha Kreklau ist bei seinen Arbeiten für das Programmheft
des Menükarussells über das Forsthaus auf das MC-Sozialwerk mit seinen unterschiedlichen
Arbeitszweigen aufmerksam geworden und möchte uns gern unterstützen.
Zum Ende der Foto-Ausstellung in den Räumen der Stadtwerke wird er seine Bilder versteigern
und möchte den Erlös dem Sozialwerk zukommen lassen. Wir laden Sie herzlich ein, die Ausstellung zu besuchen und vielleicht auch mitzusteigern!
rewir feuer
fotografien von sascha kreklau
Das Feuer (von althochdeutsch: fiur) bezeichnet
die Flammenbildung bei der Verbrennung unter
Abgabe von Wärme und Licht. Voraussetzungen
für die Entstehung und Aufrechterhaltung eines
Feuers sind die Anwesenheit eines Brennstoffs,
eines Oxidationsmittels, wie etwa Sauerstoff aus
der Luft, sowie eine Überschreitung der Zündtemperatur in der Flamme.
In der Kulturgeschichte gehören Beherrschung,
Bewahrung und Erzeugung von Feuer zur
Ausstellung / 05. März – 09. Juli 2011
Im Atrium der Stadtwerke Bochum / Ostring 28 / 44787 Bochum
Vernissage am Samstag, den 05. März 2011 um 16.00 Uhr
Die Ausstellung endet am 09. Juli 2011 um 16.00 Uhr mit einer amerikanischen
Versteigerung der Bilder zugunsten des Matthias-Claudius-Sozialwerk Bochum e.V
www.saschakreklau.de
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11
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Nutzung seiner Wärme und seines Lichts zu den
wichtigsten Schritten in der Entstehung menschlicher Kulturen und Zivilisationen.
Sascha Kreklau lebt in Bochum und arbeitet seit
1996 freiberuflich als Fotograf. Seine Schwerpunkte
liegen in den Bereichen Werbung, Editorial,
People/Portrait und Reportage.
1
Diana Schuster, Gärtnerin in der Ökologischen Dauerkleingartenanlage „Kraut & Rüben“ e.V., Bochum
2
Dietrich Sieper und Maximilian Schmädecke, Fechter der Fecht- und Sportgemeinschaft Ruhr-Wattenscheid in der Jahrhunderthalle
3
Maren Grezina und Alisa Puchalla, Sprinterinnen des TV Wattenscheid 01
4
Verena Bauer & Nicole Fischer vom Tischtennisverein TV Gerthe in der Henrichshütte, Hattingen
5
Malte Schaedel, Spieler der ersten Mannschaft der Basketballgemeinschaft VfL Bochum 1848 e.V.
6
Ein Stunt-Radfahrer der Gruppe Urbanatix in der Bochumer Marienkirche
7
Franziska Hebach, Wiebke Fasel und Annika Hogrebe, Mitglieder der Röhnradgruppe des LDT Bochum auf dem Bochumer Tippelsberg
8
Fabian Glowka, Dirk Glowka und Norbert Sternkopf, Fahrer des RSV Bochum auf der Hevener Straße
9
Artisten-Duo Twinfire, Christian + Martin Tomaschewski, Trainer beim Bochumer Jugendzirkustheater Ratz Fatz
10
Drachenagame im Reptilienhaus des Bochumer Tierparks
11
Pascal Siena, Justin Eilers und Jan Schelosek, Mitarbeiter der rewirpower Streetsoccer Challenge in der Ruhr Universität Bochum
12
Natascha Schabrowski und Annika Albus, Spielerinnen des Handballvereins SV Teutonia Riemke
Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für ihr Feuer und Engagement. Nicht zuletzt bei den Stadtwerken Bochum, ohne die dieses Projekt
nicht möglich gewesen wäre.
Sascha Kreklau, März 2011
www.saschakreklau.de
Anfangs wird in der Kantine einer von zwei
Arbeitsplätzen ein integrativer sein. Wenn
das Angebot gut angenommen wird, ist ein
zweiter angedacht, für den die Villa Claudius
auch einen besonderen Betreuungsaufwand
leisten könnte. Gastronomisch will man vor
allem auf frische, abwechslungsreiche und
saisonale Kost achten: „Wir sind uns der
Verantwortung bewusst, für das Wohlergehen der Mitarbeiter zu sorgen“, sagt Köchin
Ute Helke.
Auch mit der Übernahme der Amtskantine
hört die Villa Claudius nicht auf, ihre Fühler
weiter auszustrecken. Einen weiteren Kantinenbetrieb übernimmt sie bald im Finanzamt
Herne – und auch die Gastronomie in den im
Bau befindlichen Claudius-Höfen soll selbstverständlich von der Villa Claudius geführt
werden.
4
5
6
© 2011
d a s S o z i a l w e r k i nf o r m i e r t
Heike Elsholz / Ralf Gleichmann
Im neuen Glanz
Umbau- und Modernisierungsarbeiten am Forsthaus
Das neue Jahr begann für die
Mannschaft des Forsthauses zum
ersten Mal mit einer Pause. Betriebsferien waren angesagt und
wurden auch dringend benötigt.
Nach dem anstrengenden Weihnachtsgeschäft mit jeder Menge
Schneechaos durften alle mal
durchatmen. Doch Ruhe kehrte
nicht in das Forsthaus ein, umfangreiche Umbau- und Modernisierungsarbeiten standen an.
Direkt zu Beginn des Jahres
wurden die alten Fenster im
Bistrobereich, in den Toiletten
und im Treppenhaus durch neue
energetisch optimierte Fenster
ersetzt. Die alten Fenster wurden
ausgebaut, die Rollladenkästen
entfernt und durch große Fenster
ersetzt. Diese machen das Forsthaus transparent und gewähren
einen schönen Blick ins Freie und
führen zu Einsparungen bei den
Energiekosten.
Der Sommer kann kommen. Mit neuem Eingangsbereich und bereits im letzten Jahr
neu gestaltetem Außenbereich freut sich das Forsthaus auf die Außensaison und lädt
besonders zu den Grillangeboten ein.
Um die „Barrierefreiheit“ des
Objektes weiter voranzutreiben
wurden die Toilettenanlagen
komplett erneuert. Im Erdgeschoss befindet sich nun ein
rollstuhlgerechtes WC, mit
unterfahrbarem Waschtisch
einem geneigten Spiegel und
den nötigen Haltegriffen. Solche
Dinge in einem Bestandsgebäude
d a s S o z i a l w e r k i nf o r m i e r t
zu realisieren, ist äußerst aufwendig. So musste zum Beispiel
die alte Tür um 10 cm verbreitert
werden, eine knifflige Angelegenheit, zumal die alte Tür erhalten
werden sollte. Der Feinschliff
fehlt hier und da noch, soll aber
so schnell wie möglich erfolgen.
Der Eingangsbereich wurde neu
gepflastert und die Stufe zum
Eingang entfernt. Das neue
Altstadtpflaster ersetzt die alten
Betonsteine, die teilweise schon
brüchig waren.
Im Zuge dieser Arbeiten wurde
durch die Grüne Schule festgestellt, dass die Drillingsbuche an
der Ecke des Wintergartens krank
und stark bruchgefährdet war.
Um die Sicherheit unserer Gäste
und die des Gebäudes weiter gewährleisten zu können, musste
der Baum leider entfernt werden.
Des Weiteren wurde die alte
Eingangstür durch einen neuen
Windfang ersetzt, der mit einer
elektrischen Schiebetür versehen
wurde. Ein kleines Vordach sorgt
dafür, dass unsere Gäste im Trockenen stehen. Eine beleuchtete
Einfassung der Tür begrüßt unsere Gäste und hebt den Eingang
besonders hervor.
Viele dieser Arbeiten wären ohne
die Förderung des Landschaftsverbandes und des Landes NRW
nicht möglich. Sie unterstützen
durch die Fördermittel den
Aufbau von Integrationsbetrieben und die Einrichtung von
Arbeitsplätzen für Menschen mit
Behinderung.
Erstmalig präsentierte sich das
Küchenteam des Forsthauses
beim Menue-Karussell 2011.
Von
den Gästen wurde diese Veran-
staltung hervorragend angenommen. Die Resonanz war höher als
erwartet.
Auch die monatlichen
Jazzabende sind bestens besucht, so dass wir diese Abende
fortsetzen werden.
Das Forsthausteam plant am Vatertag
mit einem „Großen FamilienGrillfest“ die Barbecuesaison
zu eröffnen.
Hierzu laden wir ab
12.00 Uhr herzlichst ein.
Neben dem barrierefreien Eingang wurde
im Forsthaus auch ein rollstuhlgerechtes
WC eingebaut.
Baustelle der Claudius-Höfe erwacht zum Leben
Bis März 2012 sollen die ClaudiusHöfe fertig sein. Im März 2011 begannen die Bauarbeiten und seitdem ist auch die Beobachtung
des Baufortschritts möglich.
Auf der Seite der Claudius-Höfe
(http://claudius-hoefe.mcs-bochum.de/) kann man eine WebCam besuchen, die minütlich
neue Bilder liefert. Auch rückwirkend können Bilder, die Auskunft
über den Baufortschritt geben,
angesehen werden.
Ein Bild der Web-Cam vom 06.04.2011. Die Kamera steht auf dem Balkon eines Nachbarn
und liefert tagesaktuelle Fotos des gesamten Baufeldes.
Wir sind wegen Förderung der Erziehung, Volks- und
Berufsbildung sowie Studentenhilfe nach dem letzten uns
zugegangenen Freistellungbescheid des Finanzamtes
Bochum-Süd, StNr. 350/5705/2249, vom 23.10.2009 nach § 5
Absatz I Nr. 9 des Körperschaftssteuergesetz von der Körperschaftssteuer befreit.
Herausgeber und Verleger
Matthias-Claudius-Sozialwerk Bochum e.V.,
Herrmannshöhe 19, 44789 Bochum, www.mcs-bochum.de
Redaktion Stefan Osthoff,
d a s S o z i a l w e r k i nf o r m i e r t
Ilse Steinhagen
Stress lass nach
Impressionen nach gemeinsamer pädagogogischer Konferenz
von Grund- und Gesamtschule
und auch unterhaltsame Weise
die Ursachen von Stress, die
gesundheitlichen Auswirkungen
auf Körper und Seele und den
Zusammenhang von Glück und
Arbeit. Stress muss dabei nicht in
jedem Fall negativ sein. Bei positiven Herausforderungen kann
Stress (sogenannter Eustress)
beflügeln und die Motivation
steigern. Wichtig ist es zu lernen,
die Balance zu halten zwischen
Anspannung und Entspannung,
die eigenen Möglichkeiten zu erkennen und in guten Grenzen zu
leben. Als Einstieg wählte Ulrich
Giesekus den Bibeltext 2. Mose
18, 13-17. Mose, der eine Menge
Stress damit hatte, das Volk
Israel durch die Wüste zu führen,
weil er dabei viele Konflikte
schlichten musste, bekommt von
seinem Schwiegervater Jethro
gute Tipps, die übermäßigen Belastungen zu reduzieren, indem
er Verantwortung mit anderen
teilt und Aufgaben delegiert.
Ein klassisches Coaching, wie
es auch in heutiger Zeit von
professionellen Beratern angeboten wird. Neben diesem sehr
interessanten Thema gab es auch
in den Pausen Gelegenheit, mit
den Kollegen der jeweils anderen
Schule ins Gespräch zu kommen
oder bei strahlendem Sonnenschein einen kleinen Spaziergang
zum OGS-Neubau der Grundschule zu machen. Die Zukunft
wird zeigen, ob die Lehrer und
Lehrerinnen der Matthias-Claudius-Schulen aus diesem Tag etwas
gelernt haben und demnächst
gelassener und entspannter ihre
Arbeit tun werden. Man darf
gespannt sein!
STRESS- Wer hat ihn nicht schon
einmal erlebt? Kaum einer, der die
Symptome nicht kennt, etliche,
die sich auch schon am Rande
eines BURN-OUT befinden. Auch
der Lehrerberuf ist nicht frei von
Stress und findet sich im oberen
Drittel der Skala für stressbelastete Berufe. Grund genug das
Thema Stress und Stressbewältigung zum Thema der ersten
gemeinsamen Konferenz unserer
beiden Schulen zu machen.
Der Referent, Dr. Ulrich Giesekus,
Diplompsychologe und Leiter
des Netzwerkes Beratung plus
referierte auf sehr kompetente
Gemeinsame pädagogische Konferenz der Grund- und Gesamtschule
im März 2011. Dr. Ulrich Giesekus referierte zum Thema „Stress und Stressbewältigung“.
G r u nd - u nd g e s a m t s c h u l e
25
Thank you for the music!
Tobias Fröchte, Klasse 7c
Das Tonsprüngekonzert zum Jubiläum
Bühne frei und Vorhang auf für
die 9. Jubiläumsaktion der MCS.
Das 10. Tonsprüngekonzert in
20 Jahren Matthias-ClaudiusGesamtschule - ein Jubiläumskonzert!
Das Forum und die Balustrade
der Gesamtschule waren an
diesem Abend bis zum letzten Stehplatz voll von (aktiven
und ehemaligen) Schülern und
Schülerinnen und deren Eltern,
Freunden, Bekannten, Verwandten, Lehrern und Lehrerinnen.
Natürlich stand auch dieses
besondere Konzert wie jedes Jahr
unter einem Motto: „Thank you
for the music“ war das diesjährige. Dieses Lied von ABBA wurde
am Ende des Konzerts auch von
der Big Band und einem Projektchor aufgeführt.
13 Stücke wurden insgesamt von
den Jahrgangsstufen 5-13 zum
Besten gegeben – ein umfangreiches Repertoire, bei dem das
Publikum oft begeistert mitging.
Höhepunkt war jedoch unbestritten die Uraufführung des von Jan
Primke, Oliver Kallauch und Ralf
Bilder oben: Die fünften Klassen waren wieder stark vertreten. Die 5a eröffnete mit dem Eurovisionssong (Charpentier)
und die 5c bot zu Reinhard Mey´s „Der Mörder war immer der Gärtner“ neben dem Gesang auch eine komplette szenische
Umsetzung des Titels.
Bilder unten: Der Autor dieses Artikels, Tobias Fröchte, saß selbst am Schlagzeug bei „Final countdown“ der Music-Box
und die 6b spielte den afrikanischen WM-Song „waving flag.
Nachtigall geschriebenen Jubiläumssongs „So wie du bist“. Die
CD mit dem Song und einigen
Extras wurde in der viertelstündigen Pause, in der auch vom
Mensateam Snacks und Getränke
angeboten wurden, und am Ende
des Konzerts verkauft. Doch jeder Auftritt an diesem Abend war
etwas ganz Besonderes und auf
jeden Fall das Kommen wert.
Auch die Music Box trat an
diesem Abend auf mit dem Lied
„Final Countdown“ von Europe.
Aus anderen Klassen und Kursen
kamen Klassiker wie „Kriminal
Tango“ von H. Osterwald, „Der
Mörder ist immer der Gärtner“
von Reinhard Mey oder „Let it be“
von den Beatles dazu. Aus dem
Bereich des Reggae war ebenfalls
ein Stück dabei: „Jammin’“ von
Bob Marley.
Und tolle Moderation und Licht-
effekte machten das Jubiläumskonzert zu einem einzigartigen
Erlebnis und zu einer gelungenen
Jubiläumsaktion!
Der Eintritt war frei, aber am
Ende des Konzerts wurden die
Besucher an den Ausgängen um
Spenden gebeten. Davon wurden
zum einen die Kosten für das
Konzert gedeckt; der Rest geht
an ein Projekt der Kindernothilfe
in Haiti.
Martin Scheffler • KFZ-Mechaniker-Meister
Kreisstraße 23 • 45525 Hattingen
Tel.: 0 23 24/90 44 7-0 • Fax: -29 • www.ms-mobil.de
26
Gesamtschule
Schultüten-Interview
So wie du bist
Der Song zum Jubiläum der Gesamtschule
Tobias Fröchte hat in seinem
Bericht über das Tonsprüngekonzert schon die Uraufführung des
Jubiläumssongs „So wie du bist“
und die extra produzierte CD angesprochen. Die Schultüte hat bei
den Produzenten Jan Primke und
Ralf Nachtigall nachgefragt, wie
es eigentlich zu diesem Projekt
gekommen ist.
Schultüte: „So wie du bist“ – was
steckt hinter diesem Titel und
was hast du dir dabei gedacht?
Jan Primke: Zunächst ist der Titel
„So wie du bist“ für mich eine
Jubiläumshymne auf die Schule.
Bei einem Jubiläum darf gefeiert
und gelobt werden, daher war es
mir wichtig, etwas ganz Positives
zu texten und zu komponieren.
Hinter dem Song verbirgt sich für
mich das, was übrig bleibt, wenn
die Schulzeit vorbei ist: Es bleibt
das Erleben. Du kannst dich nicht
mehr an jeden Schultag erinnern,
aber wenn du etwas Abstand
zu dem üblichen Schülerstress
hast, bleibt eine Prägung die
dich lange begleiten kann - wenn
du magst. Ich bin im Jahr 1996
an die MCS gekommen, nachdem ich an einer Dortmunder
Realschule war. Dort habe ich
gelernt, dass ich außerordentlich
gut „nichts“ kann - fachlich und
auch menschlich. So etwas prägt
und dieses Gefühl kommt mir
immer noch, wenn ich mal an
dieser Schule vorbeifahre. Nach
den MCS Jahren war das anders:
Natürlich habe ich kaum eine
„Einnordungs-Sitzung“ im Büro
von Herrn Illian ausgelassen und
war auch kein Musterschüler –
aber ich habe gelernt, dass es
Gesamtschule
einen klaren Unterschied zwischen schulischem Stress und
persönlicher Angenommenheit
gibt. Hinter der „Art der MCS“
in ihrer Gesamtheit steckt mehr
als eine Anstalt zur Wissensvermittlung: Das, was sie gibt,
ist ein Geschenk in unsere Zeit
und wenn du es zulässt, wird sie
dich auch beschenken. Für mich
war es in der Tat eine Ehre den
Jubiläums-Song zu schreiben,
weil ich so einen kleinen Teil
zurückgeben kann und gerade
als Ehemaliger zum Erleben der
MCS beitragen kann. Natürlich
war es klasse, den Titel mit
Ralf und Oliver zu entwickeln
und mit den anderen Ehemaligen einzuspielen. Da merkt
man allein im gemeinsamen
Vokabular, dass da eine echte
Verbindung ist. Ja, und es hat
natürlich auch Spaß gemacht,
mit meinem „alten“ Musiklehrer
an dieser Produktion zu arbeiten.
Schon witzig, denn bei ihm habe
ich Noten lesen gelernt… So
schließt sich dann der Kreis.
Schultüte: Wie ist dieser Song
eigentlich entstanden?
Ralf Nachtigall: Im Sommer 2010
trafen wir (Jan Primke, Oliver
Kallauch und Ralf Nachtigall) uns
zu einem ersten Gespräch. Die
Frage, die uns beschäftigte war:
Welche sprachlichen Bilder können wir finden, um die MCS zu
beschreiben? Ein erstes Bild war
das eines Ozeandampfers, der in
Richtung Horizont unterwegs ist.
Wir sind als Schule gemeinsam
unterwegs. Ein anderes Bild das
uns beschäftigte, war das eines
Gebäudes, das Stein für Stein
entsteht, so wie unsere Schule
langsam gewachsen ist. Aber
wir merkten bald, dass diese
Eine Band aus ehemaligen Schülern (Nico Olivier, Schlagzeug; Simon
Wörpel, Bass; Jan Primke, Gitarre und Gesang mit ihrem früheren Musiklehrer Ralf Nachtigall, Klavier präsentierte den MCS-Song „So wie du
bist“ gemeinsam mit dem Projektchor aus Schülern/innen, Lehrerinnen
und Eltern.
27
Bilder immer nur einen Teil der
gesamten Wirklichkeit abbilden
konnten. Dann haben wir uns mit
Grönemeyers Song „Bochum“
beschäftigt und festgestellt,
dass er diese Stadt direkt anspricht. Was würden wir unserer
Schule sagen, wenn sie eine Person wäre? Und dann hatte Jan die
Idee für den Refrain: „So wie du
bist und das was du gibst, ist ein
Geschenk in unsere Zeit ...“ Das
war die textliche und musikalische Keimzelle aus der dann der
gesamte Song entstanden ist.
Schultüte: Es gibt diesen Song
auf CD. Wie viel Arbeit steckt
hinter dieser Produktion?
Jan Primke: Ja, das war schon eine
ganze Menge Arbeit. Nach den
Treffen zum Texten und Finden
der musikalischen Idee, hatten
wir im Dezember 2010 eine sehr
witzige erste Probe über den
Song, um zu checken, ob der
Song überhaupt funktioniert.
Isabel Raschke, Sina Noel Gottmann, Simon Wörpel und Nico
Olivier kamen dafür mit ins Boot
und spät am Abend wussten wir
dann, wie wir den Titel spielen
wollen. Im Januar haben wir
Schlagzeug, Piano und Bässe
eingespielt, Gitarren und Orgel
Jan Primke
Jahrgang 1982,
an der MCS
von 1996 –
2003
Beruf: Freiberuflicher TV- &
Radio Sprecher, Musiker
Infos zu Konzerten, Seminaren, Produktionen und
Shop unter
www.janprimke.de
Die von den Musikern Jan Primke und Ralf Nachtigall (Bild oben, Musiklehrer an der
Gesamtschule) produzierte CD mit dem Schulsong ist im Schulsekretariat zum Preis von
2,- € erhältlich. Ein sogenanntes „prelistening“, die Möglichkeit in den Song reinzuhören,
steht auf der homepage bereit.
kamen dann später. Bis hierhin
war es eher eine Arbeitsatmosphäre, die funktional war. Mich
persönlich hat dann die Aufnahme der Gesänge sehr begeistert.
Ich habe es noch nie erlebt, dass
ein Schüler-Lehrer-Eltern-Chor
zum Soundcheck „ Die Herrlichkeit des Herrn bleibet ewiglich “
gesungen hat. Das war genau die
Einstimmung, die wir brauchten.
Anschließend wurde der Titel gemixt, das Coverdesign erstellt, ab
ins Presswerk und fertig. Gabriel
Kirchner hat die gesamte Produktion mit unfassbar guten Bildern
begleitet. Diese sind, neben
einer PDF mit Text und Akkorden,
ebenfalls auf der CD – einfach in
einen Computer schieben.
Schultüte: Wie ist die bisherige
Resonanz auf „So wie du bist“?
Ralf Nachtigall: Bei der Uraufführung war die Resonanz
überwältigend. Der Song hat
etwas sehr Eingängiges. Viele
sagten nach dem Konzert: Jetzt
28
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habe ich einen Ohrwurm. Viele
positive Rückmeldungen gab
es auch zum Arrangement und
zur Soundqualität der CD. In Gesprächen mit Schülerinnen und
Schülern wurde deutlich, dass
der Text teilweise unterschiedlich
empfunden wurde. Interessant
fand ich die Rückmeldung einer
Schülerin, die sagte: „Der Text
betont schon eher die positiven
Seiten der MCS – aber es gibt ja
hier auch viele positive Dinge.“
Jan Primke: Die Resonanz war sehr
positiv! Zwischenzeitlich war
ich etwas skeptisch, ob der Titel
nicht zu sehr 80er Jahre Pop ist,
denn er klingt nicht unbedingt
nach aktuellem Mainstream wie
Silbermond oder Black Eyed Peas.
Jedoch wollten wir Musik komponieren, die auch die Schere
zwischen allen MCS-Beteiligten
schließt. Den Song dann beim
Tonsprüngekonzert mit Chor
& Big-Band aufzuführen, war
einfach klasse. Erstaunt hat mich
Gesamtschule
20.03.2009 9:59:49 Uhr
So wie du bist
Der Song zum Jubiläum der MCS
Strophe 1
Du bist ein Ort, an dem man keine Ferien macht.
Hier wird gelebt, hier wird gebüffelt und gelacht.
Du bist ein Ort, an dem es klare Grenzen gibt,
der im Freiraum neu entdeckt; begabt und beliebt.
Du bist ein Ort, der einem viele Kräfte raubt.
Hier wird gelebt, hier wird gezweifelt und geglaubt.
Du bist ein Ort, an dem sich mancher neu versteht,
der begleitet und berät, den Einzelnen sieht.
Refrain
So wie du bist und das was du gibst,
ist ein Geschenk in unsere Zeit.
So wie du bist und wie du Leben verstehst,
bietet Entfaltung, bietet Sicherheit.
Du förderst Leben, lässt niemand allein,
du bietest Chancen und nimmst alle hinein
und für alles was noch kommt:
||: Bleib so wie du bist :||
Strophe 2
Du bist ein Ort, der jeden fordert loszugehen.
Die Hürden zu nehmen, übers große Ziel hinaus.
Du bist ein Ort, der gern mit Weitsicht und mit Herz,
manchen Fehler korrigiert, teilst Freude und
Schmerz.
Du bist ein Ort, der genau weiß was ihn trägt.
Und gerade heraus von dem schwärmt, der alles hält.
Du bist ein Ort, der befähigt und bemüht,
das Leben weit zu geh‘n und Chancen zu sehen!
Refrain
Bridge A
Bist du dir eigentlich bewusst,
was du da mit uns machst?
Wie du in unserem Leben
sichtbar Spuren hinterlässt?
Sag mal, ist dir das bewusst,
und sag mal kannst du das versteh‘n?
Was es für uns bedeuten kann,
ein Teil von dir zu sein?
Refrain.
Bridge B
So wie du bist, So wie du bist.
So wie du bist, So wie du bist.
Refrain.
Text & Musik:
Jan Primke, Ralf Nachtigall, Oliver Kallauch
Gesamtschule
Auf der Bühne bot sich ein Gänsehauterlebnis: Die Musiker sangen vor
ca. 500 Zuhörern - kein Platz auf beiden Etagen blieb leer.
Führten charmant durch
das Programm des Tonsprüngekonzertes:
Zora Niephues (oben) und
Dorothea Ritt (Jgst. 11)
auch, wie weit der Song mittlerweile verstreut ist. Einige
Male wurde ich schon auf den Jubiläums-Song angesprochen und es freut mich sehr, dass er ebenfalls auf Radio
Bochum zu hören war.
Schultüte: Jan, war´s das dann mit deinem Engagement
innerhalb des Gesamtschuljubiläums?
Jan Primke: (lacht) Es gehört zu den typischen, liebenswerten und manchmal überfordernden Wesenszügen einiger
Verantwortlicher der MCS, dass sie sich nicht mit wenig
zufrieden geben. Deshalb gibt es noch ein zweites Projekt: Den Gospelchor, der im Juni im Zusammenhang mit
dem Band-Contest ein Konzert geben wird. Ich leite den
Gospelchor und sitze in der Jury für den Band-Contest.
Schultüte: Na dann: freuen wir uns auf dieses Event!
mcs20 on stage
Chorprojekt und Band-Contest am 24.06.2011.
Sängerinnen und Sänger aller Stimmlagen, die
an dem Chorprojekt teilnehmen möchte, können
sich auf der Homepage über die Probezeiten
informieren und anmelden.
Gesungen werden aktuelle Gospel.
Leitung: Jan Primke.
29
Und mitten drin die Orgel
Karen Hesse
Orgelprojekt an der Grundschule
Angefangen hat alles im Dezember 2010 mit einer Anfrage aus
der Känguruklasse (4b) an die
Eisbärklasse (3a), ob wir nicht Lust
auf einen Besuch in der Essener
Philharmonie hätten, es ginge
da um das Education-Projekt
„Revierorgel“, geleitet von Frau
Dr. Barbara Volkwein. Der heiße
Tipp war von Familie Busley gekommen, deren Sohn David aus
der Klasse 4b an diesem Projekt
beteiligt war. Die Eisbären waren
hellhörig geworden und ließen
sich gerne auf einen einführenden
Besuch von Frau Dr. Volkwein ein,
die dann auch gleich die ganze
Essener Philharmonie in Form
Florian improvisiert am Schul-Keyboard.
30
eines Plakates mitbrachte und
mit den Kindern den schmissigen
O-R-G-E-L - Rap einstudierte. Ach
ja, sie sollten sich in der nächsten
Musikstunde dann auch noch
möglichst viele gruselig-schaurige Geräusche mit ihrem Körper
ausdenken, die würde man dann
in dem Konzert brauchen.
Mit ein paar Fragezeichen auf
der Stirn, machten wir uns dann
Ende Januar 2011 zusammen mit
den Kängurus auf den Weg zum
Abschlusskonzert nach Essen
und wurden angenehm überrascht. Ein voller Saal erwartete
uns und auf der Bühne jede
Menge Kinder neben selbst
gebauten Instrumenten. Es gab
die Regenrohr-Trommler, die hängenden Wasserflaschen, die hoch
schwingenden Weingläser-Experten, die Blumentopf-Tonskala, die
Pappröhrentrommler und noch
einige mehr. Alle miteinander
sollten eine selbstgebaute Orgel
darstellen, ganz nach dem Bauprinzip einer Orgel, bei der sich
mit Hilfe der unterschiedlichen
Pfeifenregister viele verschiedene
Klangfarben erzeugen lassen.
Getoppt wurde dieser Eindruck
noch von der gewaltigen
Konzertorgel, die in voller Größe
oberhalb der Bühne zu sehen
war.
Das nun erlebte Mitmachkonzert
bot keinen Platz für Langeweile.
Unter der Fragestellung „Wer
wohnt denn eigentlich in so
einer Orgel?“ hatten sich die
beteiligten Essener Grundschüler
lustige, gruselige und überraschende Geschichten einfallen
lassen, die dann schauspielerisch, instrumental und sogar
unter Leitung eines richtigen
Dirigenten vorgetragen wurden.
Die richtige Orgel kam dabei
nicht zu knapp vor und die gruseligen Kratzgeräusche der vielen
Zuhörer auf den Sesselpolstern
taten ihr Übriges.
So eingestielt machte es den Eisbären daraufhin natürlich umso
mehr Spaß, ihre eigenen Ideen
zum Thema Orgel umzusetzen.
Zunächst besuchten wir unter
fachkundiger Unterstützung von
Andreas Krabs, Kirchenmusiker
und Vater von Tobias aus der 3a,
die Orgel in der Matthäuskirche
in Bochum Weitmar und erfuhren
so neben der Entstehung von Orgeltönen und dem Aufbau einer
Orgel auch interessante andere
Dinge, warum man zum Beispiel
nicht ganz so gut in Schneeschuhen Orgel spielen kann. Besonders genussvoll war der Vortrag
der Toccata d-moll von J.S. Bach.
Die Kinder hörten diese Musik im
G r u nds c h u l e
Unterricht weiter von CD, malten
Bilder dazu oder imitierten die
Bewegungen des Orgelspielers.
Die Klasse teilte sich daraufhin
nach selbst gewählten Schwerpunkten auf und es entstanden
verschiedene Gruppen. Da gab es
die praktischen Orgelbauer mit
ähnlichen Registern wie in Essen
gesehen, aber natürlich noch ergänzt durch eigene Erfindungen
wie z.B. das „Rohr der Engel“ (ein
weißes, langes Schlauchstück
zum Schwingen in der Luft, Fund
aus unserem Materialkeller) oder
den Luftballon-Rasseln. Einige
Kinder malten großformatig
Bilder und erfanden Geschichten dazu, z.B. wie Herr Grusel
und Frau Schlang nachts zu
unheimlichen Orgelklängen heiraten oder sich ein in der Orgel
lebendes Affenvolk um eine Nuss
streitet. Auf die Anregung hin,
man könne sich zur o.g. Musik
auch Bewegungen ausdenken,
meldeten sich zwei Mädchen und
wollten einen Tanz mit Tüchern
ausprobieren. Unter Rückmeldung durch die Klasse entstan-
G r u nds c h u l e
den dort spannende Formen,
die sich immer mehr der Musik
anpassten und auch ein Gespür
dafür, den Anfang und das Ende
einer tänzerischen Umsetzung
wirkungsvoll zu gestalten. Als
weitere kreative Idee der Kinder
war die Gruppe der AtrappenOrgelbauer entstanden (s. Bild).
Hier wurde ein großer Vorrat an
Papprollen sehr sinnstiftend in
ein Instrument umgewandelt,
was neben Kronkorken als Register auch noch eine einklappbare
Tastatur aufweisen konnte.
Insgesamt war dieses Orgelprojekt gewinnbringend, weil sich
jedes einzelne Kind mit seinen
persönlichen Stärken einbringen
konnte und die Kinder voneinander viele neue Dinge hören,
sehen und erleben konnten.
Die eigentliche Uraufführung
„unserer“ Orgelgeschichten fand
dann im kleinen Rahmen im
Feierraum statt. Dem vorausgegangen war noch einmal eine
intensive Beschäftigung mit
den selbstgebauten Registern
und deren Klangmöglichkeiten
Orgelnachbau von Elias, Tim und Tom.
und der genauen Überlegung,
wie die einzelnen Abschnitte
der Geschichten vertont werden
sollten. Die hierbei entstandenen
Pros und Kontras mussten in den
Gruppen z.T. länger verhandelt,
konnten dann aber unter Einigung auf einen Dirigenten gut
umgesetzt werden.
Als klangliches I-Tüpfelchen
erwies sich noch unser Schulkeyboard, von dem sich ein Schüler,
Florian, magisch angezogen
fühlte, und auf dem er hingebungsvoll Orgelklänge improvisierte - eben ganz wie in Essen:
und mittendrin die Orgel.
Tüchertanz von Hannah und Maike zur
Toccata d-moll von J.S. Bach.
Rohr der Engel, Klangtöpfe und LuftballonRasseln.
Viele Register im Einsatz.
31
Lernen mit Skalpell in der Hand
Eberhard Franken
Augusta schließt Kooperationsvertrag mit der Matthias-Claudius-Schule
WAZ-Bericht von Eberhard Franken, erschienen im Februar 2011.
„Hip Hip Hurra, alles super, alles
ist wunderbar…“ Mit diesem bekannten Titel der „Ärzte“ ließen
Pianist Johannes Scholten und
seine Bandkollegen Malte Hellwig
und Mario Jörges die Feierstunde
im Forum der Matthias-ClaudiusSchule (MCS) ausklingen. Passender hätte der Abschluss nicht
sein können, denn Schulleiter
Volkhard Trust und Geschäftsführer Ulrich Froese hatten gerade
einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, der es den Schülern
ermöglicht, in den Einrichtungen
der Augusta Kliniken in Bochum
und Hattingen in die Praxis hinein
zu schnuppern.
Eine Kooperation lebt von den
Menschen, die sie engagiert mit
Inhalten füllen. Davon gibt es
an der MCS sicher nicht wenige.
Das „Kooperationsnetzwerk
Schule und Beruf Bochum/
Herne“ (KSW) bringt Betriebe
und Schulen zusammen, trägt
Wirtschaftswissen in die Klassenzimmer, damit für die jungen
Menschen Theorie und Praxis
näher zusammen rücken.
Ulrich Froese bedankte sich,
dass die Schule – moderiert vom
KSW - auf die Augusta Kliniken
zugekommen sei, betonte das
Miteinander und dass sich die
Einrichtungen ergänzen. „So
wie in unseren Häusern“, lobte
er, „spüre ich den Geist, der hier
herrscht. In einer solchen Schule
würde auch ich gern noch einmal
lernen.“
Schulleiter Trust sprach in seiner
Rede von der Forderung nach
der „originalen Begegnung als
pädagogisches Prinzip“. Es sei
wichtig, die Dinge selbst zu erle-
ben, etwas „mit den Händen zu
lernen“. Diese Gelegenheit öffne
die neue Kooperation in besonderer Weise.
Für die IHK Mittleres Ruhrgebiet
und als Lenkungsausschussmitglied des KSW sprach Ulrich
Ernst. Er erinnerte an den 7. Februar 2006, als die MCS ihre erste
Kooperation besiegelte. Damals
sei die Opel AG Vertragspartner
gewesen, und „jetzt haben sie
sich wieder einen dicken Fisch
geangelt“. Die Evangelische Stif-
Möbel
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26.03.2009 16:05:47 Uhr
Chef de Cuisine des Augusta kocht beim Dankeschönabend
Kooperation beginnt mit Überraschung für die Eltern
Der in der WAZ erschienene Artikel zur Kooperation mit
den Augusta-Krankenanstalten.
Großes Bild: Schulleiter Volkhard Trust und Augusta-Geschäftsführer Ulrich Froese (rechts) unterschreiben den
Kooperationsvertrag. Hinten Schülersprecher Johannes
Scholten und Elternvertreterin Susanne Lange.
tung Augusta hat Schülern nämlich eine Menge zu bieten, bildet
selbst in sehr vielen Bereichen
aus: Verwaltung, Handwerk,
Gesundheit, Technik, Pflege sind
nur ein Ausschnitt. Sie betreibt
drei Krankenhäuser in Bochum
und Hattingen, Ambulante
Dienste, Kurzzeitpflegeeinrichtungen, ein Altenheim sowie
die Augusta Akademie und zwei
Gesundheitszentren.
Ulrich Ernst bilanzierte, dass es
deutschlandweit ca. 350 Ausbildungsberufe gebe, und dass 70%
der ausbildenden Betriebe bereits
mit Schulen zusammenarbeiten.
Dass man diesen Kooperationsvertrag auch im Augusta
für sehr wichtig hält, zeigte die
Besucherliste: Prof. Dr. Alexander
S. Petrides, der Ärztliche Direktor
Gesamtschule
des Augusta, und Pflegedirektorin
Annegret Hintz waren ebenso
mitgekommen wie die Aufsichtsratsmitglieder Dieter Bongert und
Pfarrer Gerhard Rode.
Schulleiter Trust nahm bei der
Unterzeichnung aber nicht nur
Augusta-Chef Ulrich Froese,
sondern auch Eltern und Schüler
mit in die Pflicht: Schülersprecher
Johannes Scholten signierte das
Papier ebenso wie Elternvertreterin Susanne Lange.
„Mit Skalpell und Gummihandschuh“ hatte die Juniorakademie
der Matthias-Claudius-Schule
bereits gearbeitet. Sie wird mit
diesem Workshop, in dem unter
ärztlicher Anleitung bereits
Schweineorgane untersucht wurden, nun vielleicht in die Augusta
Kliniken Einzug halten.
Der traditionelle Dankeschönabend an der Gesamtschule wurde durch die Kooperation mit den Augusta Krankenanstalten
bereits zu einem besonderen Highlight. Volkhard Trust hatte
die Idee, den Geschäftsführer des Augusta, Herrn
Ulrich Froese, zu fragen, ob
denn Ralf Meyer (Im Bild mit
Volkhard Trust), der neue
Sternekoch der Augusta
Krankenanstalten vielleicht
an diesem Dankeschönabend für die Eltern kochen könne. Gesagt, getan und so hieß
das italienische Gemüse, das Fleisch mit den Nudeln und der
Pudding zum Nachtisch beim Dankeschönabend so:
Gebratene Scampis
Auf feinen Nudeln mit Ratatouilleschaum und Ratatouille-Gemüse
Düsseldorfer Senfrostbraten
Argentinisches Roastbeef mit Düsseldorfer Senf und gekochter Zwiebelmarmelade bestrichen. Serviert auf Portweinjus,
mit feinen Grenaille-Kartoffeln und gewürfeltem Gemüse
Creme Catalane
Karamellisierte, pochierte Vanille-Creme mit Kokos, Orange,
Zimt und Limone parfümiert. Serviert mit hausgemachten
Limonen-Joghurt-Eis
Ralf Meyer, der Chef de Cuisine
des Augusta, erklärte im Interview, dass in seiner Küche keine
Dosen- oder Tiefkühlprodukte
zum Einsatz kommen, sondern
ausschließlich hochwertige,
frische Produkte wie z.B. argentinische Rindhüfte oder französische Hühnchenbrust. Dies sei die Voraussetzung für die
geforderte hohe Qualität.
Die Gäste des Dankeschönabends jedenfalls waren begeistert!
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GFB A5 quer 11.02.2008 13:57 Uhr Seite 1
C
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Probedruck
M
Y
CM
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CY CMY
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Katja Leistenschneider
Eine Horde Flummis auf Pokalkurs
MCS-Mädchen gewinnen Fußballpokal
Die begeisterten
Gewinner des SparkassenFußballturniers für
Mädchen: Das Team der
MC-Grundschule. Hintere
Reihe v.l. n.r.: Christina,
Hanna, Lili, Antonia.
Vordere Reihe von l.n.r.:
Lara, Katharina, Johanna,
Kim. Ganz vorne: Mira.
Der Direktor der MCS-Grundschule, Ulrich
Wiezoreck, war schon auf vielen Fußballturnieren. Aber das Mädchen-Hallenfußballturnier der Grundschulen in Günnigfeld im Januar
2011 wird ihm sicherlich immer in Erinnerung
bleiben.
Neun lebhafte junge Damen, die um ihn
herumscharwenzelten und vor lauter Aufregung wie die Flummis auf und nieder hüpften
und sich kaum beruhigen konnten.
Glücklicherweise waren sie auf dem Fußballfeld genauso quirlig und konnten, bis auf ein
Spiel, alle Matche für sich entscheiden.
Zehn Mannschaften von neun Schulen waren
angetreten, um den Pokal der Sparkasse zu
gewinnen.
Am Ende standen sich die Mädels der
Frauenlob-Grundschule und unsere MCSlerinnen im Finale gegenüber. Weil die Partie
aber mit einem 0:0 endete, ging es erst in
die Verlängerung und dann in ein furioses
Siebenmeterschießen. Was mit drei Schüssen
einer jeden Mannschaft angesetzt war, wurde
am Ende zu einem 2:1 nach 20 Schüssen.
Bochums erste Nationalspielerin im Frauenfußball, Petra Landers, hatte das Turnier
der Bochumer Grundschulen eröffnet und
überreichte am Ende auch den Pokal.
Ein denkwürdiger Tag war das – für alle!
Der Pokal glänzt übrigens seither auf der
Fensterbank des Lehrerzimmers und jeder,
der an der Schule vorbeigeht, kann ihn dort
leuchten sehen!
G r u nds c h u l e
Mädels der Matthias-ClaudiusSchule gewinnen den Pokal der
Sparkasse Bochum
Spannender Siebenmeter-Marathon im Endspiel
Aus der Pressemitteilung der Sparkasse Bochum vom 21. Januar 2011:
Günnigfeld. Die Fußballmädchen der Matthias-Claudius-Schule haben
nach einem spannenden Siebenmeter-Schießen das Mädchen-Hallenfußballturnier der Grundschulen um den Pokal der Sparkasse Bochum
gewonnen.
Die Offene Ganztags-Grundschule Günnigfeld hatte zum vierten Mal in
Kooperation mit der DJK Wattenscheid und der Gleichstellungsstelle der
Stadt Bochum ein spannendes Turnier für Bochumer Grundschulen organisiert, an dem Schülerinnen, Lehrer, Betreuer und auch die Eltern sichtlich
Spaß hatten.
Den offiziellen Anstoß hatte Petra Landers, Bochums erste Nationalspielerin im Frauenfußball, übernommen. Ab 11 Uhr bewiesen zehn Teams aus
neun Grundschulen im Sportzentrum Günnigfeld in tollen Begegnungen
Spielfreude, Herzblut, Sportsgeist, körperlichen Einsatz und ganz viel Fußballtalent. Nach einem packenden Siebenmeter-Marathon musste sich die
Frauenlobschule wie im letzten Jahr mit dem zweiten Platz begnügen. Auf
dem dritten Platz landete die Friederika-Schule, gefolgt von OGS Günnigfeld, OGS Leithe und der GGS Westenfeld.
Stolz recken die Mädchen der Siegermannschaften ihre Pokale in die Höhe. Vorne links: Die
Turniersieger der Matthias-Claudius-Grundschule. Mit ihnen freuen sich: Annette Klinger,
Grundschule Günnigfeld (ganz hinten v. li.), Jürgen Dieberg, Sparkasse Bochum, Birgitta
Gronau, Gleichstellungsstelle der Stadt Bochum und Bochums Ex-Nationalspielerin Petra
Landers. (Foto: Sparkasse Bochum)
35
6 Jahre lang ein Glücksfall
Gesamtschule verabschiedet die Leiterin der
Schulbibliothek Elfriede Wittgens
Elfriede Wittgens beendet nun
nach über sechs Jahren ihren
Dienst in der Schulbibliothek
der Gesamtschule. Am 2. März
2011 fand in den Räumen der
Bibliothek eine Verabschiedung
statt und allein die Anzahl der
ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen,
die Frau Wittgens immer liebevoll
als „Meine Mütter“ bezeichnete,
verdeutlichte die große Wertschätzung, die ihr und ihrer Arbeit
auch seitens ihres großartigen
Teams entgegengebracht wird.
Schülerinnen und Schüler bereicherten die Verabschiedungsfeier durch Balladenvorträge
und brachten so ihren Dank
Frau Wittgens gegenüber zum
Ausdruck. Musikalische Beiträge von Benjamin Weichsel und
Hartmut Brockhoff umrahmten
gelungen das Programm. Besonders zu erwähnen sei hier der
Jazz-Standard „Autumn Leaves“,
den Benjamin Weichsel passenderweise umgedichtet hatte in
„Elfriede leaves“.
Von Seiten der Schulleitung
formulierte Stefan Osthoff Worte
des Dankes. Er bezog sich auf ein
Zitat des Pädagogen Otto Herz:
„Wann lernen Schüler? Wenn ein
Lehrer von seinem Fach und von
den Inhalten, die er vermitteln
will, begeistert ist, dann lernen
sie“, das er auf die langjährige
Leiterin der Bibliothek und ihre
Arbeit für unsere Schülerinnen
und Schüler ausweitete: „Frau
Wittgens begann ihren Dienst in
der Bibliothek mit dem Schuljahr
2004/2005. Wofür sind wir Ihnen
dankbar, Frau Wittgens? Sie
waren uns von ihrer Vorgängerin
Daniela Leinemann als Glücksfall
angekündigt worden....Dass sich
das bestätigt hat, dafür sind wir
Die „Bibliotheksbeauftragten des Lehrerkollegiums Ute Flo und Katharina Tuchmann verabschieden Elfriede Witgens (Bildmitte).
36
Ihnen dankbar!
Wir danken Ihnen für viele besondere Veranstaltungen:
• Weinleseabende
• Lesungen
• Einführung der neuen 5er
• Beschaffung von Bücherkisten für LehrerInnen und
ihre Klassen
• Unterstützung der Vorlesewettbewerbe
• Welttage des Buches mit
ganz besonderen Veranstaltungen im ganzen Haus
• Thematische Ausstellungen
• Begleitung von Mensche
Wir danken Ihnen außerdem
• für vielfältiges Problemmanagement
• Elternschulungen und –betreuungen
• Neueingaben nach Datenbankabstürzen
• Inventuren wegen neuer
Software
• Einarbeitung immer neuer
Mitarbeiterinnen
• Gewährleistung langer
Öffnungszeiten
Aber das Wichtigste ist mir,
dass Sie dafür stehen, dass ein
normaler Tag in der Bibliothek
ein Tag ist, an dem Schülerinnen
und Schüler willkommen sind, an
dem man die Liebe zu Büchern
förmlich atmen kann, an dem
dafür gesorgt wird, dass Schüler
sich wohlfühlen...
„Pssssst, Ruhe – hier ist eine
Bibliothek!“ – das passt nicht zu
uns und nicht zu Ihnen!
„Komm herein, fühl dich willkommen. Setz dich, spiel etwas,
wir haben auch Comics...
.... und irgendwann nimmst du
Katharina Tuchmann
auch ein Buch, dass wir für dich
ausgestellt haben...“
Ja, Sie sind von Büchern und von
der Bibliotheksarbeit begeistert
in dem Sinne, wie Otto Herz sich
das von Lehrern wünscht. Und
deshalb lebt diese Bibliothek
und wird von Schülerinnen und
Schülern und Lehrerinnen und
Lehrern geliebt. Dass ist doch
ein schöner Gedanke für Sie und
Ihren Abschied: Ich habe mit
meiner Begeisterung andere –
und vor allem junge Menschen!
– begeistert.
So kann man auch mit einem
Lächeln gehen! Vielen Dank, Frau
Wittgens!“ (Rede von S.Osthoff)
„Lesen heißt durch fremde Hand
träumen.“ (Fernando Pessoa, Das
Buch der Unruhe )
Liebe Elfriede Wittgens,
auch Ute Flor und ich, die wir
- als Koordinatorinnen für die
Schulbibliothek während deiner
Zeit an unserer Schule - dich
besonders kennenlernen durften,
haben dir bei deiner Abschiedsfeier gedankt. Ich möchte dir an
dieser Stelle noch einmal Danke
dafür sagen, dass du unseren
Schülerinnen und Schülern,
aber auch uns Lehrerinnen und
Lehrern geholfen hast, „durch
fremde Hand zu träumen“, so wie
Fernando Pessoa es wunderbar
ausdrückt. Für deine Zukunft
wünsche ich dir viel Zeit zum
Lesen und Träumen: „Und dann
muss man ja auch noch Zeit
haben, einfach dazusitzen und
vor sich hin zu schauen. (Astrid
Lindgren)
Danke sagt Katharina Tuchmann
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Juniorakademie
Stefan Wentzel
Kennen Sie unsere Helden?
Die Senior-Kursleiter der MCS-Juniorakademie im Interview
Unsere Helden sind unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter. Ohne sie
würde es die MCS-Juniorakademie, so wie sie ist, nicht geben.
Nach dem wir Ihnen in der Schultütenausgabe 4/08 einige unserer
Junior-Leiter vorgestellt haben,
sind nun die Senior-Mitarbeiter
dran. Diese sind so viele, dass wir
sie in einer Ausgabe nicht alle
vorstellen können. Die Menschen,
die hier zu Wort kommen, stehen
deshalb stellvertretend für ein
Team, das noch viel größer ist.
Kerstin Guse-Becker und Thomas
Katzer leisten in der Leitung
der MCS-Juniorakademie sehr
wertvolle Arbeit, über die wir bei
anderer Gelegenheit berichten
wollen.
Thomas Cremer
Die Mitarbeit von Thomas
Cremer begann 2009 beim Seifenkistenkurs. Hierzu ist er von
Freunden eingeladen worden. Zur
Zeit ist er Betreuer im Opelkurs.
Schultüte: Worum geht es beim
Opelkurs?
Thomas Cremer: Beim Opel
GT-Kurs geht es darum, einen
alten Opel GT wieder in Stand zu
setzen. Wir haben das Fahrzeug
von Opel für diesen Zweck überlassen bekommen. Wir haben ihn
für die Neulackierung vorbereitet
und ersetzten defekte Teile wie
zum Beispiel Lampen, Innenausstattungselemente (Himmel,
Schalter, etc.).
Schultüte: Können Sie uns von
einem besonderen Erlebnis
berichten?
Cremer: Besonders beeindruckend fand ich das SeifenkistenJuniorakademie
Rennen. Wir haben zunächst über
Wochen an unseren Seifenkisten
gebaut. Die Schüler waren sehr
ausdauernd bei der Sache. Der
Tag des Rennens war dann besonders spannend und wir haben
sehr gut abgeschnitten!
Schultüte: Haben Sie noch Ideen/
einen Traum für die Juniorakademie? Was würden Sie sich
wünschen?
Cremer: Da fällt mir so spontan
nichts ein. Vielleicht sollte man
einfach mal die Kinder fragen,
was sie gerne machen würden.
Susanne Lange
Susanne Lange hat schon in der
Grundschule mit ihrer Tochter
Chemie-AG’s angeboten. Beim
Wechsel zur MCS ist sie über den
Fragebogen beim Kennlernfest
von der Juniorakademie angesprochen worden, ob sie nicht
als Chemikerin bei „Chemie für
Mädchen“ mitmachen wolle. Seit
dem ist sie „mit an Bord“ und bei
„Chemie für Mädchen“ aktiv.
Schultüte: Was passiert bei „Chemie für Mädchen“?
Susanne Lange: Wir begeistern
die Mädchen für das experimentelle Arbeiten. Das tun wir durch
die Herstellung von Kosmetik,
Körperpflegemitteln, aber auch
durch das Lösen von Kriminalfällen. Das Heranführen an die
grundlegenden chemischen
Thomas Cremer
Arbeitsweisen gelingt hier
zusätzlich.
Schultüte: Welchen Eindruck
haben Sie von den Veranstaltungen?
Lange: Ich bin immer wieder
begeistert von den Mädchen.
Wir arbeiten immer in Gruppen
und der Umgang miteinander ist
jedes Mal sehr gut. Es werden
Ideen ausgetauscht, es wird
beraten, man zeigt sich seine
Produkte. Es gibt keine Konkurrenz untereinander. Ein ganz
entspanntes aber auch sehr
konzentriertes Arbeiten.
Schultüte: Was ist Ihnen an der
Arbeit wichtig?
Lange: Ich erinnere mich noch
mit Schrecken an meinen
Chemie-Unterricht in der Schule.
Richtig interessant wurde es
erst im Studium. Von ganz
vielen Menschen höre ich immer
wieder „Chemie, nein danke!“.
Ich möchte einfach helfen, die
Berührungsängste zu nehmen
und versuchen zu zeigen, wie
vielfältig und interessant Chemie
sein kann. Ich wollte während
meiner Schulzeit immer Lehrerin
werden. Man hat mir damals aufgrund der Arbeitsmarktprognose
davon abgeraten. Nach langen
Arbeitsjahren als Chemikerin in
der Industrie bin ich durch meine
Mitarbeit in der Juniorakademie
da angekommen, wo ich immer
Mihran Müller-Bickert
Regina Potthoff
sein wollte.
Mihran Müller-Bickert
Mihran Müller-Bickert begann
seine „Karriere“ in der Juniorakademie als Fachmann für
Drucktechnik. 2008 wurde er
von Freunden gefragt, ob er
die Juniorakademie mit seinem
Know-How bei der Drucklegung
der Flyer unterstützen könnte.
Seit dem hat er beim Seifenkistenbauen und beim Aktionstag
Elektromobilität mitgearbeitet.
Regelmäßig im Sommerhalbjahr
führt er verantwortlich die Fahrradworkshops durch.
Schultüte: Worum geht es im
Fahrradworkshop?
Mihran Müller-Bickert: Ziel ist es,
Grundlagen der Fahrradwartung
und -reparatur zu vermitteln. Wie
wechselt und flickt man Reifen,
wie stellt man Bremsen ein, wie
stellt man fest, ob alles ok ist
oder ob bald etwas nicht mehr
funktionieren wird, beispielsweise bei den Lagern eines Fahrrades. Und kann ich das selbst
reparieren und wenn ja, wie?
Schultüte: Erinnern Sie sich an
ein besonderes Ereignis?
Müller-Bickert: Wir hatten einmal
einen Fall von einem Schüler, der
mit einem Fahrrad kam, welches
wegen eines schweren Sturzes
nicht mehr gefahren werden
sollte. Im Workshop konnten
Susanne Lange
39
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Dr. Alfred Klassen im Kurs „Mit Skalpell und Gummihandschuh“.
wir dies deutlich herausarbeiten
und er konnte noch am gleichen
Nachmittag seinen Eltern die
Faktenlage überzeugend darlegen. Ein neues Fahrrad wurde
ihm zu seiner Freude und unter
Zeugen zugesichert. Wir gehen
davon aus, dass dies auch in die
Tat umgesetzt wurde.
Schultüte: Warum machen Sie
immer wieder mit?
Müller-Bickert: Es macht immer
wieder Spaß, grundlegende
Dinge weitergeben zu können.
Dieses Wissen lässt sich in unserem Fall ein ganzes Leben lang
sinnvoll einsetzen. Gleichzeitig
lerne ich bei der Vermittlung
selbst immer wieder Neues.
Alfred und Wilma Klassen
Das Ärztepaar Alfred und
Wilma Klassen führt seit 2008
mehrmals je Kurshalbjahr den
Workshop „Mit Skalpell und
Gummihandschuh“ durch. Seit
geraumer Zeit ist Arne Zimmermann zu ihnen gestoßen. In den
Workshops werden Herz, Lunge,
Gehirn, Leber, Niere und Gelenke
von Schweinen und Hühnern untersucht. Die Idee dazu entstand
im Gespräch mit Herrn Kolodzie,
Juniorakademie
dem Klassenlehrer ihrer Tochter.
Die Idee eines Präparatkurses für
Kinder haben sie dann zunächst
mit ihren eigenen Kindern ausprobiert; die waren begeistert.
Und so wagten sie den Sprung in
einen eigenen Kurs.
Schultüte: Worum geht es in
diesem Kurs?
Alfred und Wilma Klassen: In
erster Linie geht es um Neugierde, die wir wecken wollen.
In unserem Kurs gibt es Dinge
zu sehen und anzufassen, die
sonst unzugänglich sind. Dabei
entsteht eine direkte Beziehung
zu einem Beruf. Wir sind alle
drei Ärzte und lassen die Kinder
teilhaben an unserem Wissen
um die Funktion des menschlichen Körpers. Es entsteht
auch eine neue Beziehung zum
Menschen. Es sind zwar Organe
von Schweinen und Hähnchen
mit denen wir arbeiten, aber
es geht um die Ähnlichkeit zu
den Menschen und das Staunen
darüber, wie wundervoll wir von
Gott gemacht sind.
Schultüte: Gibt es eine besondere Situation von der Sie uns
erzählen können?
Klassen: Besonders ist im-
Dr. Wilma Klassen: „Es entsteht ein Staunen darüber, wie wundervoll wir von Gott gemacht sind.“
mer wieder das Aufblasen der
Lungen. Wenn sich die Lungen
entfalten, sieht man die staunenden Augen der Kinder. Ihre
Neugierde wird wach; sie wollen
forschen. Dann passiert es, dass
sie zwei Stunden lang hochkonzentriert an den Lungen arbeiten
und mit Pinzetten und Nadeln
den Aufbau der Lunge sorgfältig
erforschen und die kleinsten
Details freilegen.
Regina Pothoff
Regina Pothoff begann 2009 in
unserem Scratch-Kurs. Diesen
prägt sie seit dem maßgeblich.
Sie ist eine unserer beiden für das
Lego-Education-Center zertifizierte Kursleiterinnen und aktuell
am Kurs „Ich schreib mir eine
APP“ beteiligt.
Schultüte: Was kann man sich
unter „Scratch“ vorstellen?
Regina Pothoff: Scratch ist eine
einfache graphische Programmierumgebung, die es
ermöglicht, auch ohne vorherige Kenntnisse schnell kleine
Programme zu schreiben. Durch
die graphische Anbindung lassen
sich sofort eindrucksvolle Ergebnisse erzielen. Nach kurzer Zeit
sind die Kinder in der Lage z.B.
Animationen und Spiele zu entwickeln oder kleine Geschichten
zu schreiben, in denen selbstentworfene Figuren agieren.
Schultüte: Wie sind Sie zur
Mitarbeit in der Juniorakademie
gekommen?
Regina Pothoff: Ich habe an dem
ersten angebotenen Scratch-Kurs
teilgenommen. Als Informatikerin war ich von berufswegen
neugierig, was es damit auf sich
hat. Es hat mir sehr gefallen und
so bin ich hängen geblieben.
Schultüte: Haben Sie einen
Wunsch für die Juniorakademie?
Regina Pothoff: Speziell für meine
Kurse würde ich mir eine größere Beteiligung von Mädchen
wünschen. Ich würde gern mehr
Mädchen zeigen, dass Informatik
auch etwas für Frauen ist, dass es
ihnen Spaß machen und sie hier
gut sein können.
Schultüte: Möchten Sie uns in
der Juniorakademie noch etwas
sagen?
Regina Pothoff: Ihr habt durch die
Juniorakademie eine tolle Idee
mit Leben gefüllt und solltet sie
weiter beleben.
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Susanne Lange
Stabübergabe
Neuer Vorstand des Schulfördervereins stellt sich vor
Liebe Eltern,
Gemeinsam bei der Jahreshauptversammlung: der alte und neue
geschäftsführende Vorstand des Schulfördervereins. Den 1. Vorsitz
übernimmt Susanne Lange (2. v. l.), den 2. Vorsitz Claudia BickmannSchindler (1. v. l.), Kassenführer bleibt Ulrich Otting (Mitte hinten) und
die Schriftführung übernimmt Christine Schnell (1. v. r.). Ausgeschieden
sind Nicole Kaiser (2. v. r.) und Matthias Baring (vorn).
In der Jahreshauptversammlung am 21.02.11
wurde der geschäftsführende Vorstand des
Schulfördervereins neu gewählt.
Ein herzliches Dankeschön an das „alte
Team“, das unermüdlich für den Schulförderverein im Einsatz war und soviel Gutes für
unsere Kinder erreicht hat.
Als neues Team gehen wir voller Zuversicht
und Freude an die vor uns liegenden Aufgaben. Wir möchten für die gesamte Schulgemeinde transparent und kommunikativ
arbeiten. Die Homepage ist aktualisiert, dort
finden Sie alle Informationen rund um den
Schulförderverein. Es ist auch weiterhin unser
Ziel, beide MCS-Schulen unmittelbar und
unbürokratisch zu unterstützen. Sei es bei
der Projektförderung oder im Solidarfonds.
Als Beispiele sind zu nennen: Bezuschussung
Erreichbar
Der Schulförderverein hat einen eigenen Bereich innerhalb der homepage
des Sozialwerkes (mcs-bochum.de).
Dort erreichen Sie auch die Info-Seiten
des Basars und entsprechende Kontaktmöglichkeiten.
Kontaktdaten:
Susanne Lange:[email protected]
Tel.: 0234/2982034
Claudia Bickmann-Schindler:
[email protected], 0234/6408656
42
beider Schulbibliotheken, Zuschuss zu Schulfahrten, Wasserspender, Garagen für das Pausenspielzeug, Außenbereich der Grundschule,
Motorik-Raum u.v.m. Aus unseren Grafiken
zur Verwendung der Einnahmen
(siehe homepage) können Sie entnehmen,
dass neben der großen Einnahmequelle Weihnachtsbasar auch die Positionen der Beiträge
und Spenden in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen sind. Diese Entwicklung
wünschen wir uns auch für die kommenden
Jahre. Am Tag des Basars erkennt man ganz
deutlich den Grundgedanken der Schulen,
das „Gemeinsam auf dem Weg sein“ und das
Miteinander. Das wünschen wir uns als Schulförderverein natürlich für unsere Arbeit über
das ganze Jahr hinweg. Eltern, Lehrer und
Schüler für unsere Projekte zu begeistern,
das ist unser Ziel. Denn in der Gesamtheit
der Schulgemeinde steckt großes Potential.
Wir danken an dieser Stelle für die vielfältige
Unterstützung. Es wäre sehr schön, wenn wir
aus dem Kreis der Eltern, Großeltern, Lehrer….
noch weitere Mitglieder begrüßen dürften,
denn wir sind natürlich auch auf Beiträge und
Spenden angewiesen. Die Entwicklung der
Mitgliederzahlen sehen Sie in Grafik 2.
Wir freuen uns auf eine vertrauensvolle und
gute Zusammenarbeit. Für Anregungen oder
bei Fragen sind wir jederzeit erreichbar.
ist Euch schon der neue Klettergarten
auf dem Gelände der Grundschule
aufgefallen? Bei den Kindern soll er
jedenfalls ein Hit sein. In der Gesamtschule können es einige Kinder kaum
erwarten, in die 8. Klasse zu kommen;
um endlich in den neu entstandenen
Chill-Raum zu dürfen. In der Mensa
gibt es jetzt einen hübsch gestalteten
Trinkwasserbrunnen. Wenn dadurch
weniger zuckerhaltige Getränke gekauft werden, ist das doch ein toller
Erfolg. Auch die Spiel- und Sportgeräte für die Pause haben in zwei
Fertiggaragen ein neues Zuhause
gefunden. Diese und viele weitere
Projekte tragen dazu bei, dass unsere
Kinder gerne zur Schule gehen. Es
ist doch eine schöne Sache, dass
unsere Schule sich auch durch solche
Zusatzangebote von anderen Schulen
abhebt. Eins haben alle diese neuen
Errungenschaften jedoch gemeinsam:
Ohne Förderverein gäbe es sie nicht!
Auch zukünftig stehen wieder sinnvolle Projekte zum Wohle unserer
Kinder auf der Agenda. Ob und wann
diese verwirklicht werden können,
hängt von den Einnahmen des Fördervereins ab. Und da ist eine starke
Gemeinschaft gefragt. Ich bin der
Meinung, dass die 15 Euro im Jahr für
eine Mitgliedschaft gut angelegt sind.
Für mich ist es daher selbstverständlich, dem Förderverein anzugehören.
Sogar die Großeltern sind Mitglied
und freuen sich wie die Schneekönige,
dass sie ihrem Enkel den Schulalltag
versüßen können.
Viele Grüße, Michael Itzen
Susanne Lange,
für den Vorstand des Schulfördervereins
s c h u l fö r d e r v e r e i n
Wir geben Ihnen die nötige Energie
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