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BAUPHYSIK IM FOKUS AMiP, September 2015 10 Jahre Bauphysik im FOKUS 10 Jahre Bauphysik im Fokus von AMiP Ruth & Martin Rödhammer Gegenwart und Zukunft der Bauphysik M. Rödhammer, S. Schindler Im Dschungel der Zertifikate – Gebäudelabels im Vergleich Sabine Schindler GGZ Graz „EU GreenBuilding Corporate Partner“ Status M. Schachner Grüne Gebäude, Zertifizierungen, Anerkennung und Preise M. Rödhammer Thermische Gebäudesanierung für Betriebe M. Rödhammer Der Bauphysiker als Unterstützung bei der örtlichen Bauaufsicht M. Abfalter, M. Rödhammer Außergerichtliche Beweissicherungen im Rahmen des regulären Baubetriebs M. Rödhammer Schimmel – ein Alltagsproblem mit großen Risken M. Schachner Bauschall – Bauakustik M. Bukovnik Schall und Rauch im Gewerbeverfahren M. Bukovnik AMiP Engineering GmbH BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP Reasonable Building - was sonst? Die Vernunft gebietet den schonungsvollen Umgang mit allen Ressourcen - und dennoch ist es zur Wahrung der Chancengleichheit und gleichzeitiger Umsetzung von Schutzzielen für die Umwelt unausweichlich, zumindest grundsätzliche ökologische Vorgaben einheitlich zu regeln. Diese Idee muss selbstverständlich mit allen anderen Anforderungen, wie etwa der ökonomischen Herstellung des Bauwerks, technischen Qualitäten, Ansprüchen des Nutzers, etc., im Einklang stehen. Es sollte als selbstverständlich angesehen werden, dass auf ein „vernünftiges Bauen“ daher in keiner Form verzichtet werden kann, allerdings darf dieser Ansatz nicht als Gegenposition zur Umsetzung von Nachhaltigkeitskriterien verstanden werden. Das Erfüllen der Vorschriften bei gleichzeitigem Optimieren der gesuchten Lösungen entspricht dem Qualitätskriterium des Planungsprozesses und damit der ureigensten Aufgabe der Planer! Das Stichwort „Reasonable Building“ nimmt Bezug darauf: „Überflüssiges weglassen, das Notwendige bauen“, so schreibt R. Ring in einer Ausgabe der Zeitschrift „architektur.aktuell“ und weiter: „Das heißt vor allem, vieles zu hinterfragen, auch die Baunormen“. Hinter dieses Credo stellen wir uns mit aller Kraft: „Planung bedeutet hinterfragen“ und: vernünftiges Bauen ist auch unter den gegenwärtigen Bedingungen von Gesetzen und Vorschriften möglich. Das kann man - bei genauer Betrachtung - an aktuellen Entwicklungen in der Normierung erkennen und auch in praktischen Umsetzungen antreffen! AMiP Engineering GmbH M. Rödhammer, M. Abfalter, M. Bukovnik, R. Rödhammer, M. Schachner, S. Schindler, C. Dörr, O. Steiner, B. Winkler, N. Schröder, A. Schrenk (v.l.n.r.) BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP 10 Jahre Bauphysik im Fokus von AMiP! Das 10 jährige Bestehen unseres Unternehmens ist für uns Anlass, zurückzublicken und gleichzeitig den Ausblick in die Zukunft ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken. So sind wir auf der Suche nach einem Motto für unsere Festschrift fündig geworden: Fokus! Bei dieser Gelegenheit haben wir uns vorgenommen, einen Auszug unserer Auseinandersetzung über unsere Tätigkeiten und unsere Aufgabengebiete zusammenzustellen. Wir sind nun stolz darauf mit dieser Festschrift diesen täglichen Diskurs in einem kurzen Abriß vorlegen zu können. Seit der Gründung im März 2005 hat AMiP im Baubereich für hunderte Wohneinheiten Einreichungen und Detailplanungen durchgeführt, im Industriebereich zahlreiche Protoypen und Sonderlösungen entwickelt und mehr als 1.000 Gutachten erstellt. AMiP gibt es nun 10 Jahre und hat ein Stück der Entwicklung des Fachgebietes mitgetragen. Die vergangenen 10 Jahre haben uns gelehrt, in unserer Arbeit mit allem technischen Handwerkszeug, unsere Sinne auf die entscheidenden Details zu richten um die optimale Lösung für die jeweilige Fragestellung zu finden, ja manchmals auch die Fragestellungen mitunter sogar unter Einsatz von detektivischem Gespür zu beleuchten. Von Anfang an war der Grundsatz der kontinuierlichen Verbesserung von Prozessen der Leitfaden für die Firmenentwicklung. Außerdem war es von Beginn an unser deklariertes Ziel, ein Expertenbüro für Planungsaufgaben und Messtechnik zu entwickeln, das durch unkompliziertes „Einklinken“ in die Kommunikation zwischen Auftraggeber, Behörden und anderen Planungsbüros die idealen Voraussetzungen für das Transportieren wichtiger und komplexer Informationen liefert. Diese Vorstellung ist tatsächlich zu einem zentralen und auch gelebten Motiv unseres Unternehmens geworden. Die Voraussetzung für langfristigen Erfolg beinhaltet auch eine selbstkritische Einstellung und damit auch die Einsicht, wenn diese Vorgaben nicht ausreichend umgesetzt wurden, letztendlich Möglichkeiten zur Optimierung im Verbesserungsprozess zu finden. Im Zentrum unserer Arbeit betrachten wir daher nicht ein gedanklich isoliertes Gebäude, sondern vielmehr das Gebäude mit den konkreten Anforderungen, die ökonomische und ökologische Umsetzung und das Wohlbefinden des Nutzers selbst. Dies gilt in allen Fragen der Bauphysik, von der Planung von Maßnahmen zum Wärmeschutz, über die Vermeidung der sommerlichen Überwärmung bis hin zum Schallschutz. Bei all diesen Planungstätigkeiten erwarten Bauherr und Gesetzgeber, dass die verschiedenen Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigt werden. Die Aufgaben und Verantwortung der Bauphysik sind daher in den letzten Jahren wesentlich umfangreicher geworden: der Ruf nach Nachhaltigkeit bedeutet, dass alle Funktionalitäten des Gebäudes und seiner Bauteile dauerhaft gewährleistet sind und ökologische Anforderungen auf ökonomisch vertretbarem Weg erreicht werden. Das Idealbild des beratenden Bauphysikers beinhaltet neben dem Vermitteln und Einarbeiten der aktuellen Anforderungen und Entwicklungen in den zentralen Aufgabengebieten auch das fachübergreifende Denken und Kooperieren mit den anderen Fachplanern. Wir sind sehr stolz darauf, mit vielen Unternehmen als Partner in einer gemeinsamen Welt zu leben, in der Kosteneffizienz, Konformität, ökologische Nachhaltigkeit und Qualität bzw. Langlebigkeit gemeinsam entscheidend sind – das Ermitteln des Projekt-bezogenen Optimums ist aus unserer Sicht als „Reasonable Building“ zu verstehen! Die umfassende und nachvollziehbare Dokumentation stellt eine Grundlage für die Übertragung des ausgearbeiteten Wissens in die bauliche Umsetzung dar. AMiP hat bei der Dokumentation von Beginn an neue Standards gesetzt und für den Auftraggeber funktionelle Tools entwickelt, um damit die Interessen des Bauherrn durchzusetzen. Die Weiterentwicklung dieser Werkzeuge, wie etwa Ausschreibungshinweise, aktuelle und normkonforme Regeldetails, etc. ist der zentrale Gegenstand des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses - damit es auch weiterhin heißen kann: „oft kopiert - nie erreicht!“. In diesem Sinne gilt unser aufrichtiger Dank all jenen, die uns bisher ihr Vertrauen geschenkt haben - wir freuen uns auf die kommenden Herausforderungen und die gemeinsame Arbeit in den nächsten Jahren! Ruth Rödhammer & Martin Rödhammer AMiP Engineering GmbH BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP 10 Jahre AMiP - eine laufende Entwicklung R. Rödhammer, M. Rödhammer Die Startphase von AMiP war gekennzeichnet von Projekten mit besonderen Fragestellungen aus dem Bau- und Industriebereich, vorwiegend im Zusammenhang mit messtechnischen Aufgaben. Punkten konnte AMiP in diesem Zeitram vor allem im Zusammenhang mit Sonderlösungen in der Steuerungs- & Regelungstechnik und Thermografie, Schwingungs- und Schallmessungen. In den darauffolgenden Jahren hat AMiP besonders für die Unternehmensgruppe BERNDORF Projekte im Anlagenbau abgewickelt. Unter den Projekten befanden sich prototypische Entwicklungen und Planungsarbeiten im Anlagenbau (Filteranlagen, Spänepressanlagen, Wärmerückgewinnungen, etc.). Der ständige Ausbau des Knows Hows hat auch in den Kernbereichen der Bauphysik den Übergang vom New-comer hin zum bekannten Partnerbüro für Expertisen im Bereich der Bauphysik eingeleitet: • • • • Über 10 Jahre ist auch unser Werbe- und Webauftritt mit unseren Inhalten gewachsen. Hier die Startseite aus dem Jahr 2005 In dieser Phase, beginnend etwa mit 2008 konnte eine Reihe repräsentativer Bauvorhaben durch AMiP begleitet werden: etwa das Thermenklinikum Malcherhof (PVA), oder Wohnbauten, wie etwa Landstraßer Hauptstraße 48, Wienerstraße 110 - Perchtoldsdorf, Schuberthof (SEESTE). Es folgten Planungsarbeiten bei Hotelanlagen, Schulen, Kindergärten, Gebäuden der öffentlichen Hand (Laboratory East (IST-A) mit dem Architekturbüro Frank & Partner), große Wohnhausanlagen etwa der Genossenschaften WIEN SÜD, FRIEDEN, ÖSW, in vielen Projekten auch in erfolgreicher Zusammen arbeit mit dem Büro ZT Brand & Partner. Expertisen und Beratungen (u.a. für die OeNB, IG-Immobilien, Bank Austria Immobilien, Hornbach, OeKB, Magna, etc.) Bestandsanalysen, Sanierungen und Abwicklung von Förderprojekten von Betriebsbauten (etwa für BERNDORF, UMDASCH, KBA) Gutachten zu Lärm-, Schadstoff- und Geruchsausbreitungen (etwa für die Hauptniederlassung der BOSCH AG, CA Immo oder für die Konzerne SPAR, REWE, usw.) Aus diesen sehr interessanten Aufgabenstellungen mit sehr heterogenen fachlichen Anforderungen, konnten wir im Bereich der Bauphysik in den Jahren 2005 bis 2008 eine Konsolidierung des Arbeitsbreichs durch Schließen von thematischen Lücken erreichen: etwa im Bereich von Schwingungsmessungen an der Wiener Hochquellleitung oder durch Kombination von Thermografie- und Feuchtemessungen, so wie Gutachten zu Bau- und Gewerbeeinreichungen, Aufnahmen von Bauzuständen, Schädigungsursachen und umfangreichen Beweissicherungen. Die Startseite aus dem Jahr 2010. • Die Startseite aus dem Jahr 2010. Die Phase der Standardisierung von Leistungen ist mit einer Fokusierung des Portfolios in der Industrie einhergegangen: durch die Spezialisierung auf Sanierungsvorhaben von Gewerbe- und Industriegebäuden (inkl. Maschinenaufstellungen) wurde eine absolute Expertenposition erreicht. AMiP Engineering GmbH Seit 2010 engangiert sich AMiP ausdrücklich für den Themenbereich der Gebäudezertifzierung unter dem Label AMiP GreenBuilding. Zahlreiche Projekte wurden in diesem Zusammenhang umgesetzt, allen voran die als Passivhaus konzipierte Wohnausanlage Kirchäcker in Eisenstadt (klima:aktiv GOLD). Es folgten Zertifizierungen (siehe Artikel in Folge) und als Höhepunkt das Erreichen von Preisen mit den eingereichten Projekten (International GreenBuilding Award mit dem Gebäude LSL (IST-A) und der FM-Preis der OeKB). Die Bauphysik als unser Kerngebiet hat sich immer mehr zu einem komplexen Gebiet mit verschiedenen Wissenshintergründen entwickelt. Allen Auftraggebern sind wir für das entgegengebrachte Vertrauen dankbar und sind stolz, diesen uns gestellten Aufgaben engagiert entgegentreten zu dürfen! Gerne nehmen wir die Herausforderungen an, in diesen Bereichen weiter am Ball zu bleiben! Ruth & Martin Rödhammer und Ihr Team von AMiP BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP Veranstaltungen und Vernissagen R. Rödhammer, M. Rödhammer Firmen können mehr als nur Umsatzplatz der technischen Arbeitsverrichtung sein. Der Schaffensort der Lebensgrundlage schuldet aus unserer Sicht eine umfassendere Leistung: als Lebensgrundlage soll AMiP auch lebendig sein. Ein Teil des lebendigen Lebens drückt sich für uns auch in der Kunst und Kultur aus. So konnten wir aus unserem Umfeld Künstler für Ausstellungen begleitend zu den Firmenveranstaltungen gewinnen. Begonnen hat alles 2010 mit der ersten Vernissage mit den Bilden von Elisabeth Schöfer. Kurzportrait: Elisabeth Schöfer studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, lebt in Mödling und arbeitet als Kunsterzieherin im BG Bachgasse. 1999 Gründung des Kulturvereins Mölkerei, 2005/06 Reisen durch Europa, Asien und Kuba. Regelmäßige Ausstellungen im In- und Ausland. In der nächsten Ausstellung im Jahr 2011 hat Georg Lebzelter seine Werke ausgestellt. Kurzportrait: Geboren 1966, Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien und Universidad complutense Madrid. Seit 1990 Atelier in Wien, zahlreiche internationale Ausstellungen, Lehraufträge für künstlerische Druckgraphik. Seit 1999 Ausstellungskurator mehrerer Präsentationen im Künstlerhaus Wien. Bei der Herbstveranstaltung 2012 präsentierte sich Judith Grosser. Kurzportrait: 1969 in Wien geboren, durch ihre Mutter als Künstlerin, erlebte sie viele Tendenzen und Ausdrucksformen der Malerei und es ist ihr ein Selbstverständnis, Gedanken und Visionen über ihre Bilder auszudrücken. Studium Kunstgeschichte. Arbeitsschwer- punkt: Körper - und Kopfausschnitte, Über - und Untermalungen; Arbeitsspuren sind sichtbar, ihr vielschichtiges Arbeiten drückt Emotionen und Tiefe aus. Wolfgang Rubey stellte bei dem Herbstfest 2013 Collagen und Druck aus. Kurzportrait: geboren 1954, in seiner jahrelangen Tätigkeit als Baukünstler versucht er die Bedürfnisse, Sehnsüchte sowie die faktischen Notwendigkeiten des Auftraggebers in seine Arbeit, in Planung und Realisierung hineinzunehmen. Mittelpunkt seiner Arbeit ist der Mensch in Bezug auf sein Badezimmer, seine Möbel, seine Lichtsetzungen und den gegebenen Raum in Form und Proportion. AMiP Engineering GmbH BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP Gegenwart und Zukunft der Bauphysik M. Rödhammer, S. Schindler Die historische Entwicklung des Fachgebietes der Bauphysik hat mit dem großen Baubedarf zu Beginn des 20. Jahrhunderts und insbesondere mit den Nachkriegsjahren zu tun, als der Bedarf an neuen Wohnflächen in bis dahin noch nie dagewesenem Ausmaß gegeben war. Entsprechend der ursprünglich entwickelten regionalen Bauweisen hat sich die Bauphysik in unterschiedliche Gebiete getrennt und daher verschieden entwickelt. Der Ursprung der modernen und weitgehend vereinheitlichten Bauphysik ist aber sicherlich auf Deutschland und die 50er Jahre zurückführen. Von diesem Ursprung ausgehend hat sich mittlerweile viel geändert: neue Impulse zur Entwicklung der praktischen Bauphysik sind in den letzten 10 Jahren vor allem durch die Bestrebungen zur Vereinheitlichung durch EU-Richtlinien gesetzt worden, allen voran die Richtlinie zur Gebäude-Energieeffizienz. Damit sind zunehmend ökologische Überlegungen die Grundlage für die Tätigkeiten des Bauphysikers geworden. Bislang ist vor allem der winterliche Wärmeschutz im Vordergrund gestanden, mittlerweile zeichnet sich aber eine Fokusierung auf die Vermeidung der sommerlichen Überwärmung, bzw. die Energiereduktion für den Kühlbedarf in den Warmperioden, ab. Konsequenterweise sind die entsprechenden Nachweisführungen vor allem über Energieverbräuche und sommerliche Erwärmung mittlerweile zum Standard im Baubewilligungsverfahren geworden. Auch Überlegungen zur Versorgung der Gebäude mit Alternativenergien sind bereits gegenwärtig verpflichtend darzulegen – noch vor wenigen Jahren hat dies die Fachwelt mit Skepsis erwartet. Ein an die Nachweisführungen über Energieverbräuche anknüpfendes Aufgabengebiet ist die Optimierung des Gebäudes hinsichtlich der (Wohnbau-)Förderwürdigkeit. Die dynamischen Entwicklung von Normen, Förderrichtlinien, technischer Umsetzbarkeit und Baukosten ergibt zeitweilig enorme Schwierigkeiten für den sozialen Wohnbau. Aus Sicht des Nutzers jedoch liegt das zentrale Interesse in der Behaglichkeit und dem technischen Funktionieren des Gebäudes. Dabei darf die Nutzung keine unzumutbar umfangreiche Aufgabe werden - in diesem Sinne hat die Rechtsprechung der letzten Jahre besonders das Thema Lüften behandelt. Etwa stellt selbst eine scheinbar so einfache Aufgabe, wie das über den Tag regelmäßig verteilte mehrmalige Stoßlüften eine praktische Unzumutbarkeit dar, da dies einen normalen Tagesablauf unmöglich machen würde. Damit ergibt sich ein erweitertes Aufgabengebiet für den Bauphysiker: die Erwartungshaltung umfasst das gleichzeitige Berücksichtigen der Anforderungen durch die Bauordnung, der Wohnbauförderung, der Nutzer und deren Verhalten, soweit fassbar, und letztendlich auch das dauerhafte technische Funktionieren der Gebäudestrukturen. Dazu ist der Einsatz von erweiterten Methoden der Nachweisführung erforderlich. Diese Methoden, die letztendlich in den letzten Jahren aus anderen Fachbereichen adaptiert und nun auch im Bereich von Gebäuden angewandt werden, stammen vor allem aus dem Bereich dynamischer Simulationen, Zeitreihenanalysen und Finite Elemente (FE) Modellierung. In diesen Bereichen ist es die Aufgabe des Bauphysikers geworden, zumindest die Notwendigkeit einer Modellierung aufzuzeigen, um bestimmte Qualitäten AMiP Engineering GmbH sicher stellen zu können, wie etwa die Erwärmung in Ganzglasfassadensystemen, oder die Ausbreitung von Luftschadstoffen. De Facto jedoch liegen im Planungsprozess die praktischen Erwartungen vor, dass der Bauphysiker selbst diese Fragen abklären kann. Etwa die Modellierung von Tageslicht wird nach dem herkömmlichen Verständnis des Fachgebietes der Bauphysik zugeteilt, jedoch liegen weitreichende Überschneidungen mit den Aufgaben der Beleuchtungsplanung vor. Auch bei der Ausstellung der Nachweise für Gebäudezertifikate spielen Simulationen eine wichtige Rolle. Im Zusammenhang mit den Zertifikaten ist der Nachweis von Zulassungen als Auditor ebenso ein neuerer Aspekt, der in den letzten Jahren verstärkt aufgekommen ist. Aus Sicht des Bauherrn ist entscheidend, dass der Auditor sowohl die Sinnhaftigkeit der konkreten Zertifizierung versteht als auch die Möglichkeit hat, zu anderen Zertifizierungssystemen zu wechseln - nur dann ist eine neutrale Beratung im Sinne des Bauherrn möglich. Aktuelle Entwicklungen sind auch im Zusammenhang mit dem Heranrücken des Building Information Modeling (BIM) zu erwarten, da nur eine möglichst nahtlose Einbindung der Bauphysik- bzw. Baudaten in den Planungsablauf sicherstellt, dass die Dokumention die erforderliche Vollständigkeit und spätere Nachvollziehbarkeit aufweist. Aus derzeitiger Sicht zeigt sich daher, dass die aktuellen Aufgabenschwerpunkte und die zukünftigen Herausforderungen der Bauphysik jedenfalls folgernde Aspekte beinhalten werden: • erweiterete Nachweise von ökologischen Kriterien • Ausweitung und Standardisierung von Variantenvergleichen • Betrachtung von Kosten und der ökologischen Belastungen über den planbaren Lebenszyklus • Intensivierung des Themengebietes Schall, auch aufgrund neuer Normen und Vorschriften • Nachweise der Gebäudequalität auch in Bezug auf den Qualität des Schallschutzes („Schallausweis“) • Anwendung endlich wirklich wirksamer Methoden zur Sicherstellung der Vermeidung der sommerlichen Überwärmung • erweiterte Aufgaben im Gebiet der Simulation und Nachweise vor der Bauwerkserrichtung • Gebäudezertifikate werden zum Standard • Intensivierung der messtechnisch begründeten Abnahme von Bauleistungen • Einbindung aller Nachweise (Planung) im gesamten Bauverfahren in das Building Information Modeling (BIM) • Einbindung aller bauphyiskalischen Messdaten im gesamten Bauverfahren in das Building Information Modeling (BIM) Die ursprünglich zentrale Aufgabe, nämlich die Wahrung der Bauvorschriften und nach Bauordnung verpflichtenden Normen, hat sich in den letzten Jahren zu einem thematischen Nebenschauplatz entwickelt. Der Bauphysiker ist jedenfalls gefordert, ein erheblich erweitertes Fachgebiet abzudecken und eine zentralere Rolle im Bereich der Dokumentation und Qualitätssicherung einzunehmen. BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP Gegenwart und Zukunft der Bauphysik Von den Ursprüngen der Bauphysik ausgehend hat sich mittlerweile viel geändert. Neue Impulse zur Entwicklung der Bauphysik sind in den letzten 10 Jahren vor allem durch die EU-weiten Anforderungen zur Steigerung der Gebäude-Energieeffizienz entstanden. Die ursprünglich zentrale Aufgabe, nämlich die Wahrung der Bauvorschriften und nach Bauordnung verpflichtenden Normen, hat sich in den letzten Jahren zu einem thematischen Nebenschauplatz entwickelt. Vom Bauphysiker wird erwartet, dieses erweiterte Fachgebiet und den Bereich der Dokumentation und Qualitätssicherung abzudecken. Auch in Zukunft werden ökologische Überlegungen die Grundlage für die Tätigkeiten des Bauphysikers sein. Die Kriterien der einfachen, erwartungsgemäßen Nutzung und des Einhaltens ausgewiesener Eigenschaften des Gebäudes werden strenger eingefordert. AMiP Engineering GmbH BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP Im Dschungel der Zertifikate - Gebäudelabels im Vergleich S. Schindler Gebäudezertifikate gelten in der Immobilienwirtschaft als Qualitätssiegel und sind mittlerweile in bestimmten Sektoren kaum mehr wegzudenken. Die Verwertungschancen einer Immobilie gehen für manche Branchen gegen Null, wenn kein Zertifikat vorliegt. Der ursprüngliche Zweck zielt jedoch auf eine Bewertung der Nachhaltigkeit von Gebäuden ab und auf eine Senkung des Gesamtenergieverbrauches. Welches Zertifikat ist aber nun das Aussagekräftigste? Welches ist das Sinnvollste? Die Vielfalt der Möglichkeiten bietet die Chance, jenes Zertifikat zu wählen, das die projektspezifischen Qualitäten am besten abbildet. Wegweiser Für einen besseren Überblick lohnt sich ein genauerer Blick auf die Unterschiede, um das passende Label für ein Gebäude zu bestimmen. Grundsätzlich sind Gebäudezertifikate zu folgenden Situationen im Umlauf: • Neubau von Wohngebäuden und Nicht-Wohngebäuden • Sanierung von Bestandsgebäuden • Bestandsgebäude Danach ist zu entscheiden, ob eine internationale Vergleichbarkeit des Gebäudes erforderlich ist, weil beispielsweise die länderspezifischen Bauordnungen keinen einheitlichen Maßstab für eine Bewertung bilden, oder ob ein national verbreitetes Zertifikat die Qualität ausreichend abbildet. Daneben braucht es Kennwerte, den finanziellen Nutzen von Nachhaltigkeit darzustellen, um das Konzept durchsetzen und umsetzen zu können. Die reinen Energiekosten machen schließlich nur einen Teil der Gebäudekosten aus. Der Vergleich der Wirtschaftlichkeit von Gebäuden zahlt sich aus, wenn Errichtungs- und Betriebskosten über den gesamten Lebenszyklus hinweg zusammen gedacht werden. Die Beeinflussbarkeit der für das Projekt entscheidenden Faktoren ist in der Planung am größten. Aspekte wie beispielsweise Reinigungs- und Wartungsfreundlichkeit verschiedener Komponenten tragen wesentlich dazu bei, die Betriebskosten zu senken. Die Qualität der Kommunikation zwischen Planern und Bauherrn wird erhöht und so die Umsetzung der bestmöglichen Varianten erleichtert. Spätere Optimierungsentscheidungen können schon frühzeitig transparent gemacht werden und Dokumentationen und Abläufe liegen planbar und nachvollziehbar am Tisch. Die wichtigsten Unterschiede zwischen den einzelnen NeubauLabels bestehen darin, wie detailliert die Verpflichtung zur Dokumentation relevanter Abläufe bereits in der Planungsphase besteht, inwieweit die Nutzungsphase in die Betrachtung einfließt und ob ein echter Anreiz zum Monitoring und im Idealfall zur ständigen Weiterentwicklung beinhaltet ist. Das Label wird damit nicht zum Ausdruck einer Momentaufnahme und streng genommen zu einem Selbstzweck, sondern der Ausdruck einer Verpflichtung. Die schlagkräftigste Möglichkeit zur Durchsetzung dieses Ansatzes wäre die Befristung des Zertifikates. Eine Weiterführung wird in diesem Fall nur dann ermöglicht, wenn bestimmte Daten regelmäßig geprüft und übermittelt werden. Diesen Weg gehen einige Labels für Bestandsgebäude (z.B. BREEAM In Use, ÖGNI Blue Card). Hier gibt es keine Vorgabe oder Verpflichtung für SaEngineering GmbH nierungen. AMiP Es wird zuerst der Bestand bewertet und innerhalb des Systems eingereiht. Das Zertifikat ist mit diesem Gebäudezustand für 1-5 Jahre je nach Label gültig. Will man es weiterhin führen, ist der Zustand im entsprechenden Rhythmus wieder zu bewerten. Wurden in der Zwischenzeit Verbesserungen vorgenommen, fließen diese in die neue Bestandsbewertung ein und es wird gegebenenfalls ein höherwertiges Zertifikat ausgestellt, das wiederum befristet ist. Im Laufe der Zeit kann so der Optimierungsprozess dargestellt werden und liegt in einer ständig bewerteten Form vor. Verpflichtung oder Selbstzweck Dem Grundsatz nach sind Gebäudelabels und freiwillige Verpflichtungen zu begrüßen, da ökologische Ziele mit ökonomischen Zielen individuell und projektbezogen abgeglichen werden. Kritik wird laut, wenn Zertifikate als reine Vermarkungsinstrumente betrachtet werden und die Nachhaltigkeit in den Hintergrund tritt. Dem kann man entgegen halten, dass das Ergebnis trotzdem eine Betrachtung enthält, die mehr Aspekte berücksichtigt als die reinen Errichtungskosten und damit sowohl die ökologischen als auch ökonomischen Bedürfnisse in Betracht zieht. Ungelöste Probleme stellen bislang jedoch noch die möglichen Eingriffe in Datenschutz und Mietrecht dar wenn es darum geht, Energiedaten für Wohngebäude zu erfassen und zu verwalten, die nicht nur die Allgemeinbereiche sondern auch einzelne Wohneinheiten betreffen. Auftrag zum energiesparenden Leben Ansätze gibt es dazu bereits mit „Green Lease“-Verträgen, die bisher allerdings fast ausschließlich im gewerblichen Bereich zu finden sind. In jüngster Zeit werden die zum Teil bereits eingesetzten SmartMeter diskutiert. Dem gegenüber steht bei all diesen Monitoringmaßnahmen jedoch der Vorteil für den Gebäudenutzer, dass ergänzende und umfassendere Informationen zur Verfügung stehen als bisher nur Miethöhe bzw. Kaufpreis, Betriebskosten und die eigene Einschätzung der Qualitäten. Nur die konsequente Umsetzung der Zertifikate und der damit verbundenen Fragen über den laufenden Gebäudebetrieb können Einfluss auf die Immobilienbewertung haben. Eine bundes- oder gar EU-weite Datensammlung, die Projekt- und Zertifikat-übergreifend die erreichten Erfolge aufzeigt, ist bislang nicht realisiert. Dieser Aspekt stellt damit einen Schwachpunkt vor allem aus dem Blickwinkel des öffentlichen Interesses als Beleg für das Erreichen nationaler Umweltziele dar. Eine Einhaltung der Klimaziele ist dann nachvollziehbar, wenn nachgewiesen werden kann, inwieweit die energieeffizienten Immobilien aller Sektoren bereits nachhaltig den Gesamtenergieverbrauch senken. Zusammenfassung Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in der Fülle der Labels eine frühzeitige projektspezifische Beratung über die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten entscheidend für eine effiziente Umsetzung ist. Eine Abarbeitung von Labelkriterien alleine führt nicht zur angestrebten Nachhaltigkeit der Gebäudesubstanz und kostet bei falscher Wahl unter Umständen unnötig Geld. Eine planungsbegleitende Beratung und Optimierung, in einigen Fällen unter zusätzlicher Einbeziehung von Auditoren, unterstützt den Prozess hin zur langfristigen Sicherung des Gebäudewertes. BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP Gebäudezertifikate Gebäudezertifikate stehen bei vielen Gebäuden von Beginn an im Fokus der Verwertungs- bzw. Vermarktungsstrategie, die für die meisten Projekte grundlegend erforderlich sind. Für jedes Gebäude gibt es das optimale Zertifikat in Abhängigkeit vom Kundensegment, das angesprochen werden soll. Gebäudezertifikate belegen die ambitionierte Umsetzung von Umweltzielen und von Vorgaben für den gesamten Planungs- und Bauprozess, das Gebäude für den Nutzer zu optimieren. In diesem Sinne ist einer der grundlegenden Publikationen zum Thema GreenBuildung zu entnehmen: „To be an environmentalist it is essential to consider Buildings. …Building consume 40% of energy …“ Davis Gottfried, GREEN OFFICE Buildings, ULI – the urban land institute 2005. Viele dieser Zielsetzungen sind bis heute bereits in Gesetze und Vorschriften eingegangen – der Nachweis, dass ein höchstwertiger, oder sogar exzellenter Gebäudestandard erreicht wurde, kann aber nur durch Zertifikate belegt werden. Da sich insbesondere im Bereich der Gewerbeimmobilien ein ständig wachsender Teil des Bauvolumens auf die Sanierung (refurbishment) von Bestandgebäuden konzentriert, bekommen Zertifikate, die für Bestandsgebäude angewendet werden können, eine zunehmende Bedeutung. Die transparente und nachvollziehbare Darstellung von ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit für die Immobilienbewertung steht in direkter Wechselbeziehung zur Immobilienfinanzierung. Gewichtung von Aspekten bei ausgewählten Gebäudezertifikaten TQB ÖGNI Integrale Planung x xxx Baustellenabwicklung xx xx xxx xxx x x xx xxx xx xxx xxx xx xxx xx xx xxx xxx xxx xx xx xx xx GreenBuilding EU klima:aktiv ÖGNI BlueCard LEED BREEAM xx xx xxx xxx BREEAM In Use Planungsprozess Vermeidung motorisierter Individualverkehr xx FM freundlich x xxx Ökonomische Qualität Lebenszykluskosten x Drittverwendungsfähigkeit Ökologische Qualität Ökologische Produkte xx Wassereffizienz xxx xx xx Energieeffizienz xx xxx xxx xx xxx x xxx xxx Erneuerbare Energieträger xx xxx xxx xxx xx xx xxx xx Energiemonitoring und Gebäudebetrieb xx x x xx xxx xx xx xxx Soziokulturelle Qualität Komfortkriterien xx Sicherheit xxx xxx xx xx xx xx xxx xxx xx xx xx x xx xx Architektur und Kunst xxx Standortqualität Anbindung und Infrastruktur xx xx x AMiP xx Engineering GmbH xx BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP GGZ Graz „EU GreenBuilding Corporate Partner“-Status M. Schachner Die geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz haben mit den Pflegeheimen „Peter Rosegger“, „Aigner Rollett“ und „Erika Horn“ den GreenBuilding Corporate Partner Status erreicht! Für die Erfüllung der Anforderungen müssen die Gebäude eine 25% Unterschreitung des Heizwärmebedarfes (HWB*), des Kühlbedarfes (KB*) und des Endenergiebedarfes (EEB) gegenüber der aktuell gültigen Bauordnung erfüllen. In Zukunft werden die GGZ mindestens 75% aller neu errichteten Gebäude entsprechend der GreenBuilding-Anforderung umsetzen. Pflegewohnheim „Peter Rosegger“ Passivhaus in Holzbauweise Die zwei Obergeschosse des Pflegewohnheims „Peter Rosegger“ sind bis auf das Hauptstiegenhaus ein reiner Holzbau. Das Untergeschoss ist in Stahlbeton hergestellt - die tragenden Innenwände bilden Brettsperrholzwände, die zum Teil sichtbar gelassen wurden und die Außenhülle stellt eine Holzriegelbauweise dar. Der zweigeschossige Baukörper beherbergt vier Hausgemeinschaften je Geschoss, die sich um einen zentralen Platz, dem Multifunktionsraum gliedern. Die 12 Bewohnerzimmer umfassen ein gemeinsames Wohnzimmer mit eigenem Garten-Atrium und Loggia. Die Erinnerungsgärten und Höfe reichen bis zum Mittelteil des Gebäudes und versorgen, zusammen mit den Atrien, die Innenräume Jeweils 13 BewohnerInnen leben in einer Wohngemeinschaft. Insgesamt gibt es vier Wohngemeinschaften für 52 BewohnerInnen. Planungsvorgabe war, dass ein Leben und Wohnen in Alltagsnähe und Normalität möglich sein soll. Herzstück jeder Wohngemeinschaft ist ein zentraler Wohn- und Essbereich. Vom zentralen Wohnbereich gelangen die BewohnerInnen auf großzügige Terrassen und Balkone. Pflegeheim Erika Horn Das Tragsystem aus Stahlbeton (Decken, Wandscheiben und Stützen) und die Gebäudehülle aus hochgedämmten Holzriegelkonstruktionen ergeben ein durchgedachtes System: Herausforderung war dabei, im Holzriegelbau hohe Schalldämmmaße bei exzellenten Wärmedämmeigenschaften zu erreichen. Das zweigeschossige Gebäude gliedert sich in 4 Baukörper, die sich um den Mitteltrakt gruppieren. Die drei Hausgemeinschaften im Erdgeschoss und die vier Gemeinschaften im Obergeschoss beher- mit Tageslicht. Um ein behagliches Raumklima auch im Sommer zu erzielen, ist das Passivhaus mit einem Erdregister ausgestattet. Die großzügigen Glasflächen können durch außenliegende Raffstoreanlagen beschattet werden. Pflegeheim Aigner Rollett Neubau Auch der Neubau des Pflegeheims „Aigner Rollett“ wird auf hohem energetischen Standard realisiert (hochwertige Verglasung und hohe Dämmstärken, etc.). Das Gebäude wird mit Fernwärme beheizt und verfügt über eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Durch die außen liegenden Verschattungseinrichtungen (Raffstores) ist es möglich, auch ohne Klimaanlage, im Sommer ein angenehmes Wohnklima zu schaffen. Der Neubau ist ein Pflegeheim der 4. Generation. AMiP Engineering GmbH bergen insgesamt 105 Betten. Die Bewohnerzimmer umfassen das gemeinsame Wohnzimmer mit eigenem Garten-Atrium und Loggia. Zusammenfassung Die geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz können mit diesen Projekten die Umsetzung der strengen internen Vorgaben nun auch für Ihre Gebäude nachweisen. Die Eintragung in der EUweit geführten GreenBuilding Datenbank ist mit Frühjahr 2015 erfolgt. BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP GreenBuidling Pflegewohnheime Geriatrische Gesundheitszentren der Stadt Graz Um für den GreenBuilding Corporate Partner-Status ansuchen zu können, müssen mindestens 3 Gebäude die Anforderungen des GreenBuilding Programmes erfüllen. Für die GGZ Graz wurden die Pflegeheime Peter Rosegger, Aigner Rollett und Erika Horn eingereicht. Alle Fakten im Überblick: Pflegewohnheim „Peter Rosegger“ Ist Situation Anforderung Bauordnung Einsparung gegenüber Bauordnung HWB* [kWh/m³a] 2,73 12,71 78,4% KB* [kWh/m³a] 0,26 1,0 74% EEB [kWh/m²a] 134,28 180,11 25,44% Alle Fakten im Überblick: Pflegeheim Aigner Rollett Neubau HWB* [kWh/m³a] Ist Situation Anforderung Bauordnung Einsparung gegenüber Bauordnung 5,82 13,41 56,60 % KB* [kWh/m³a] 0,03 1,0 97,00 % EEB [kWh/m²a] 189,24 244,90 25,38 % Ist Situation Anforderung Bauordnung Einsparung gegenüber Bauordnung HWB* [kWh/m³a] 2,52 13,12 80,80 % KB* [kWh/m³a] 0,51 1,00 49,00 % EEB [kWh/m²a] 191,40 277,90 31,29 % Alle Fakten im Überblick: Pflegeheim Erika Horn Engineering GmbH AMiP Gratulation an zum GreenBuilding Corporate Partner mit den herausragenden Projekten Gießhübl, 06.05.2015 AMiP DI Martin Rödhammer, Geschäftsführer AMiP - Industrial Engineering GmbH AMiP - Industrial Engineering GmbH - Analytik und Messtechnik für industrielle Prozesse Hauptstraße 2D, A-2372 Gießhübl; Tel.: +43 (0)2236 892 407, Fax: +43 (0)2236 865 161 BAWAG, BLZ:14000, KTO:02810836469, BIC:BAWAATWW, IBAN:AT601400002810836469 Volksbank, BLZ:42750, KTO:33605340000, BIC:VBOEATWWBAD, IBAN:AT414275033605340000 UID: ATU61539017; FN 259694 d, www.amip.at, www.energieausweis-online.at, www.greenbuilding.at Engineering GmbH BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP Grüne Gebäude, Zertifizierungen, Anerkennung und Preise M. Rödhammer Unter dem Label AMiP - GreenBuilding engagiert sich die Firma AMiP im Bereich besonders nachhaltiger Bauprojekte mit dem Ziel, damit auch eine möglichst geringe Umweltbelastung durch Gebäude in allen Funktionsphasen zu erreichen. Die Absicht, die Energieeffizienz eines Gebäudes über den gesamten Lebenszyklus zu optimieren, geht über das bloße Erreichen von Standards hinaus. Projekte, bei denen in der Planungsphase erkennbar ist, dass sie einem Zertifizierungs-Niveau bereits weitgehend gerecht werden, werden unter dem Label AMiP - GreenBuilding geführt. Nach mittlerweile 5 Jahren kann AMiP auf eine Reihe von erfolgreichen „grünen Gebäuden“, Zertifizierungen, Anerkennungen und Preisen unter diesem Label zurückblicken. Im Jahr 2014 wurden 2 Projekte zu BREEAM in use erfolgreich durch die Zertifizierung geführt: Die Rosenarcade Tulln und das City Center Amstetten wurden durch das Deutsche Private Institut für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (DIFNI) mit dem weltweit führenden Umweltzertifikat BREEAM ausgezeichnet. Das BREEAM in use - Zertifikat setzt besonders auf die kontinuierliche Verbesserung eines Gebäudes und seines Betriebes. Statt einen definierten Zustand zu bewerten, wird durch regelmäßige ReZertifizierung ein Optimierungsprozess in Gang gebracht und gelebt. Dabei werden sowohl die Gebäudekomponenten als auch die Betriebsführung betrachtet und bewertet. Fotocredit: „CCA/Lechner“ . Besonders im Jahr 2013 kann AMiP mit vier Zertifizierungen und zwei Preisen einen außergewöhnlichen Erfolg im Bereich des Greenbuilding-Engagements vorweisen: • Eintragung der GreenBuilding-Partnerschaft: Institute of Science and Technology Austria mit dem Gebäude Laboratory East. (AMIP: Bauphysik und Abwicklung der Greenbuilding Eintragung) • Eintragung der GreenBuilding-Partnerschaft: Österreichische Kontrollbank mit dem Gebäude in der Strauchgasse 1 (AMIP: Abwicklung eines Förderprojektes für die Gebäudesanierung und Abwicklung der Greenbuilding Eintragung) • Eintragung zum PHPP zertifizierten Passivhaus: Projekt Kirchäcker West der B-Süd (AMIP: Bauphysik, Einreichung und Abwicklung der PHPP-Zertifizierung) • Verleihung der klima:aktiv GOLD Zertifizierung Projekt Kirchäcker West der B-Süd (AMIP: Bauphysik, Einreichung und Abwicklung klima:aktiv gold Zertifizierung • Gewinner des International GreenBuilding Awards 2013 mit dem Gebäude Laboratory East • Gewinner des FM Energy Environment Challenge 2013 mit dem Gebäude der Österreichischen Kontrollbank mit dem Gebäude in der Strauchgasse 1 AMiP Engineering GmbH Die Rosenarcade Tulln und das City Center Amstetten sind zwei der Einkaufscenter, die unter der Verwaltung der IG-Immobilien GmbH stehen. Im Sommer 2014 konnte AMiP GmbH erfolgreich die Zertifizierung der beiden Gebäudekomplexe durchführen und auf Anhieb die Beurteilung „Sehr gut“ erreichen. Die beiden Einkaufscenter punkten vor allem durch die zentralen Lagen in den Stadtzentren aber auch durch weitere Aspekte, wie etwa durch die für die Kunden kostenlos nutzbaren E-Tankstellen für Elektroautos und E-Bikes, durch die wassersparenden und wasserlosen Sanitäranlagen, durch die an die Öffnungszeiten angepassten Zeitschaltuhren und den Betrieb mit Ökostrom. Im Jahr 2015 konnte die erste Eintragung des ersten GreenBuilding Corporate Partner im Gesundheitsbereich mit den Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz (GGZ) erreicht werden: mit drei GreenBuilding-fähigen Gebäuden verfügt GGZ über die Voraussetzungen für den GreenBuilding Corporate Partner (siehe Artikel GGZ Graz GreenBuilding Corporate Patenerstatus). BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP Thermische Gebäudesanierung für Betriebe M. Rödhammer Seit 2006 begleitet AMiP geförderte Sanierungsprojekte, so wie etwa bei verschiedenen Betriebsgebäuden auf dem Werksgelände der Berndorf AG. Die umgesetzten Verbesserungsmaßnahmen betreffen vor allem Verbesserungen der thermischen Gebäudehülle. Die erste umfassende Sanierung wurde an der Werkshalle „Objekt 116“ durchgeführt: durch die Sanierung der Bereiche Dach, Außenwände, Fenster und Tore wird seither im großem Umfang Heizenergie eingespart und somit gleichzeitig zur CO2-Reduktion beigetragen: die Sanierung dieser einzelnen Halle entspricht dem Einsparungspotential von 350 Einfamilienwohnhäusern, die vom normalen Wohnbaustandard auf Passivhäuser getrimmt werden. Detailansichten der Werkshalle Obj. 116 während der Durchführung der Sanierung Die wichtigsten positiven Effekte der Sanierung auf einen Blick: • • • • • • Einsparung ca. 560 t CO2/a Verbesserung der Arbeitsplatzqualität Reduzierter Temperaturabfall in den Randbereichen der Halle Verbesserung der Gebäudequalität Langfristige Sicherung des Gebäudebestands Sicherung des Betriebsstandorts Ansicht der Werkshalle Obj. 116 vor der Sanierung Die Bausubstanz geht auf historische Hallenkonstruktionen aus den 40er Jahren zurück und ist charakterisiert durch die technischen Gegebenheiten zu diesem Zeitraum, wie etwa sehr große Fensterflächen für die optimale Nutzung des Tageslichts. Von der Umsetzung der Maßnahmen waren alle Bereiche der Gebäudehülle betroffen: Dämmungen an den Außenwänden, dem Dach, in Teilbereichen des Hallenbodens, Abluftanlage und insbesondere die Fenster, Türen und Tore. Bei den wichtigsten (Prozess-) Ablufteinrichtungen wurden Wärmerückgewinnungsanlagen implementiert. Insgesamt konnte der Heizwärmebedarf von 355 auf 45 kWh/m²a reduziert werden. Bei einer Gesamtfläche (BGF) von ca. 9.000 m² resultiert damit eine jährliche CO2 Einsparung von mehr als 566 Tonnen. Für die Ermittlung dieser Größen wurde zunächst ein Nutzungsprofil auf Basis der gemessenen Verbrauchsdaten erstellt. Vorgabe für die Sanierung war, dass alle Arbeiten unter weitgehender Aufrechterhaltung des Betriebes umgesetzt werden. Nach der Umsetzung der Sanierung konnte der rechnerisch ermittlete Einsparungseffekt in den darauffolgenden Wintern zwischen 2012 bis 2014/15 sogar praktisch übertroffen werden. Ansicht der Werkshalle Obj. 116 nach der Sanierung Das in der Unternehmensführung der Berndorf AG verstärkte Bewusstsein in Bezug auf Umweltschutz und (vermeidbare) Energiekosten haben in allen Bereichen die Ökologisierung der Betriebsabläufe beschleunigt - so wurden bis heute weitere Sanierungen an Hallen und Bürogebäuden in Angriff genommen, so dass in naher Zukunft eine vollständige Sanierung des gesamten Gebäudebestands erreicht wird. AMiP Engineering GmbH BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP Der Bauphysiker als Unterstützung bei der örtlichen Bauaufsicht M. Abfalter, M. Rödhammer Die örtliche Bauaufsicht (ÖBA) dient dem Bauherrn als Kontrollorgan bei der Bauausführung zur Umsetzung der Planungsvorgaben. Dabei kommt es durch höher werdende Anforderungen an Materialien und vor allem an die Verbindungen unter den Bauteilen (Bauteilanschlüsse) verstärkt dann zu Problemen, wenn unzureichende Querverbindungen bzw. ein unzureichender Wissenstransfer zwischen Planung und den Verantwortlichen der örtlichen Bauaufsicht zu Stande kommt. Zumeist wird der Bauphysiker als Unterstützung der ÖBA auf die Baustelle geholt, wenn es um Fragen zu Fensteranschlüssen, dem Verlauf von Abdichtungen, Lage und Ausführung der Dampfbremse, der Trittschalldämmung und ähnlichem geht. Die Fokussierung auf diese Themenauswahl resultiert aus der allgemeinen Erfahrung von Schadensfällen, die später entweder besonders schwierig zu identifizieren oder nur unter großem Aufwand zu beheben - oder eine Kombinationen aus beidem - ist. Die begleitende Begutachtung durch den Bauphysiker auf der Baustelle bringt vor allem den Vorteil, dass zum einen der Planungsprozess zumeist bereits lange vor Baubeginn begleitet wird und daher ein Wissen über die Bedeutung der Festlegungen besteht und andererseits durch parallele Tätigkeiten als Gutachter bei Schadensanalysen ein detailliertes Wissen über Konsequenzen zu speziellen Fragestellungen vorliegt. Der Bauphysiker, der als begleitende Unterstützung der ÖBA auf der Baustelle zu Rate gezogen wird, stellt sich der Schwierigkeit, festzustellen, ob Mängel vorliegen, ob diese behebbar sind und inwiefern eine umfassende Feststellung über das Vorliegen von Mängeln überhaupt möglich ist. In diesen Fällen sind die Aufgaben des Bauphysikers der Einsatz von messtechnischen Untersuchungsmethoden und die Sicherung der örtlichen Verhältnisse - eventuell auch zur späteren Beurteilung bei Eintreten von Schäden. Bei diesen Vorgängen kommt dem Bauphysiker auf der Baustelle die besondere Verantwortung zu, eine ausreichend umfassende Dokumentation zu erstellen und allenfalls erforderliche Hinweise so vorzunehmen, dass eine verständliche Information an die Entscheidungsträger (ÖBA, Generalunternehmer, Bauherr, etc.) übermittelt wird. Wie in [1] hingewiesen, sind dabei insbesondere folgende Fragen zu berücksichtigen: 1. 2. 3. 4. 5. Wer muss in Kenntnis gesetzt werden? Welche Form muss der Warnhinweis aufweisen? Ist ein besonderer Hinweis auf die Konsequenzen erforderlich? Wie schnell muss gehandelt werden (etwa: Gefahr in Verzug)? Stehen bekannte Optionen für die Entscheidung zur Verfügung? Der positive Beitrag des Bauphysikers bei der ÖBA wird neben dem Einsatz von der Messtechnik sichergestellt durch: • umfassende Dokumentation über Zustand der Bauteile • den Baufortschritt • Mängelrüge • bereits gerügte jedoch nicht behobene Baufehler und • (wenn möglich) sich anbahnende zu verhindernde Baufehler Der sachkundige Bauphysiker hat auch gem. [1] Lösungsvorschläge in den Warn- und Hinweisvorgang zu integrieren. Im Rahmen der allgemeinen Tätigkeiten als Bauphysiker gibt es jedoch AMiP Engineering GmbH keine Prüfpflicht der vertraglichen Grundlagen und damit die Beurteilung hinsichtlich der Leistungsänderung und der allenfalls resultierenden Mehrung oder Minderung von Kosten. Das ist dadurch einfach zu erklären, da ohne besondere Beauftragung zur Beurteilung der Vertragsverhältnisse dem Bauphysiker die Verträge bzw. Bauaufträge üblicherweise nicht vorliegen und damit eine Berücksichtigung nicht erfolgen kann. Der wesentliche Vorteil des Bauphysikers als Begleiter der ÖBA liegt vor allem in der Möglichkeit, im Rahmen seiner Kernkompetenzen ein synoptisches Bild des Bauzustandes als Entscheidungsgrundlage für Detailfestlegungen heranzuziehen: So erfolgt etwa bei der Sanierung einer Außenwand eines Bestandsgebäudes eine messtechnische Bestimmung der Bauteilfeuchtigkeit zum Zeitpunkt der Erkundungsphase. Ein Überblick über die Gesamtsituation der Feuchteverteilung kann etwa durch Einsatz der Thermokamera erfolgen. Eine Entscheidung, ob hinsichtlich Schadsalz und (sehr genau bestimmte) Darr-Feuchte nach ÖNORM B 3355 untersucht werden soll, erfolgt auf Anraten des Bauphysikers. Die Berechnungen über Kondensatbildungen für den zu erwartenden Zustand nach erfolgter Sanierung erfolgt im Ermessen auf Basis des Glaserdiagramms, einer statischen (also zeitlich konstanten) Analyse (z.B. Antherm) oder einer dynamischen Simulation inkl. Niederschlag, etc. (z.B. WUFI). Die Erstellung der Aussage und die Abgeleiteten Maßnahmen werden auf Basis der Normanforderung [2] erstellt. Kommt der Bauphysiker in der Rolle als Gutachter auf die Baustelle, so ist er auch hinsichtlich des erkennbaren Erfordernisses über Ergänzungsgutachten aus anderen Fachbereichen hinweispflichtig. Auch im Falle der Tatsache, dass die vom Auftraggeber vorgesehene Vorgangsweise nicht adäquat erscheint, besteht vom Gutachter die Warnpflicht: etwa darüber, dass der freigegebene Umfang zur gutachterlichen Untersuchung nicht ausreicht, andere Fachbereiche betroffen sind oder grundsätzlich eine andere (kostengünstigere) Möglichkeit besteht, den betrachteten Mangel zu verbessern (siehe [3]). Insbesondere der Hinweis, dass der freigegebene Umfang zur gutachterlichen Untersuchung nicht ausreicht, wird von Auftraggebern in der Regel nicht gerne entgegengenommen. Eine Lösung für diese Situation ist in manchen Fällen leider nur durch Nicht-Annahme des Untersuchungsauftrages möglich. (siehe [3]) Der Einsatz des Bauphysikers als Verstärkung der ÖBA setzt sich vor allem bei Großbaustellen mehr und mehr durch, bei der Ausführungsüberwachung von kleinen Vorhaben, etwa bei Neubau und Sanierung von Einfamilienhäusern, ist aufgrund der beschränkten Budgets für Honoraraufwendungen der Trend noch weniger stark ausgeprägt, dabei ist gerade bei kleinen Baukostenumfängen anteilsmäßig ein besonders hohes Schadenspotential enthalten. Literatur: [1] Rechtprobleme auf der Baustelle, Herbert Gartner, 2005, Linde Verlag Wien [2] Normenreihe ÖNORM B 3355 Trockenlegung von feuchtem Mauerwerk: Teil 1: Bauwerksdiagnose und Planungsgrundlagen, Teil 2: Verfahren gegen aufsteigende Feuchtigkeit im Mauerwerk, Teil 3: Flankierende Maßnahmen [3] Der Bausachverständige vor Gericht, Leupertz, Hettler, 1. Auflage, 2007, Fraunhofer IRB Verlag BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP Der Bauphysiker als Ergänzung der örtlichen Bauaufsicht Durch immer gesteigerte Anforderungen bei der örtlichen Bauaufsicht - etwa durch neue Materialien, neue Bauteilaufbauten und geänderte Vorschriften - wird der Bedarf an Unterstützung der ÖBA durch Fachplaner verstärkt erforderlich, da sonst ein unzureichender Wissenstransfer zwischen Planung und der ÖBA stattfindet. Die häufigsten Fragen an den Bauphysiker durch die ÖBA entstehen bei Anschlüssen von Fenstern, dem Verlauf von Abdichtungen, Lage und Ausführung der Dampfbremse, der Trittschalldämmung, etc.. Die Fokussierung auf diese Themenauswahl resultiert aus gutachterlichen Erfahrungen über Schadensfälle. Bei diesen Vorgängen kommt dem Bauphysiker auf der Baustelle die besondere Verantwortung über Dokumentation der ausgeführten Warnhinweise zu. Der wesentliche Vorteil des Bauphysikers als Begleiter der ÖBA liegt vor allem in der Möglichkeit im Rahmen seiner Kernkompetenzen ein synoptisches Bild des Bauzustandes als Entscheidungsgrundlage für Detailfestlegungen heranzuziehen. Grundsätzlich ist festzustellen, dass sich der Einsatz des Bauphysikers bei der örtlichen Bauaufsicht mittlerweile verstärkt durchsetzt. AMiP Engineering GmbH BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP Außergerichtliche Beweissicherungen im Rahmen des regulären Baubetriebs M. Rödhammer Beweissicherungen (BWS) dienen dem Nachweis eines Zustandes zum Zeitpunkt der Befundaufnahme. Da bei der Abwicklung von Bauvorhaben nicht nur Ausführungsmängel, sondern auch Beschädigungen an Bauteilen entstehen können, die mit dem Bauvorhaben an sich nicht in direkter Verbindung stehen, sind die Anforderungen an Beweissicherungen durchaus als „hoch“, die Erwartung als „umfangreich“ und der Schwierigkeitsgrad oftmals als „schwer einschätzbar“ zu bezeichnen. Hinzu kommt noch, dass je nach Kontext die mit Beweisen zu untermauernden Fragestellungen zum Zeitpunkt der Aufnahmen möglicherweise nicht vollständig bekannt sind und eine spätere, nachträgliche Einbringung der Beweislage nicht mehr möglich ist. Insgesamt ist festzuhalten, dass auch bei scheinbaren Routine-Aufgaben im Bereich der Beweissicherung Vorsicht angebracht ist und ein Hinterfragen der möglichen Schadensfälle, bei deren Eintreten die Beweissicherung als umfassende Befund-Grundlage dienen soll, unbedingt erfolgen muss. Eine Beweissicherung stellt lediglich die Befundaufnahme über einen Zustand dar (Ist-Zustandserhebung zum Zeitpunkt der Befundaufnahme) und enthält daher keine bewertende Stellungnahme – etwa über Einhaltung von Anforderungen oder Grenzwerten – eine Unterscheidung zum Gutachten. Befundaufnahmen sollen möglichst umfassend sein – können aber im strengen Sinn niemals tatsächlich lückenlos sein: Die Aufnahme von Gebäudeschäden (Fotodokumentation, Einrichten von Rissmonitoring, Bestimmung von Geometriefaktoren) kann generell aus logischen Gründen nicht lückenlos und ohne Informationsverlust erfolgen. Etwa bei der Aufnahme von historischen Fassaden ist die Frage, bis zu welchem Detaillierungsgrad aufgenommen werden soll, nur durch Verweis auf die Üblichkeit zu beantworten und kann nicht auf Grundlage der Naturwissenschaft, bzw. des Ingenieurswesens gelöst werden. Bei Beweisverfahren, bei denen ein Schadenseintritt noch nicht erfolgt ist (vorauseilendes Beweissicherungsverfahren), gilt dies nicht nur aufgrund der Tatsache, dass ökonomisches Handeln erforderlich ist, sondern aufgrund der Tatsache, dass zukünftige Fragestellungen unbekannt sind. Die Forderung nach einer Dokumentation, die sich bei allen Schadenseintritten (die jedoch noch unbekannt sind) als lückenlos erweisen soll, würde daher einem unzulässigen Erkundungsbeweis gleich kommen, wie der Rechtsprechung der letzten Jahrzehnte vielfach entnommen werden kann. [1] Selbstverständlich wird in diesen Fällen dennoch eine möglichst umfassende Abbildung / Dokumentation des Gebäudes angestrebt. In Teilbereichen kann tatsächlich eine Dokumentation ohne Lücken erstellt werden, beispielsweise bei einer Fotodokumentation von Fassadenoberflächen: die zu einem Baufeld gerichtete Fassadenoberfläche kann flächendeckend fotografisch aufgenommen werden. Jedoch gelten auch hier Einschränkungen, insbesondere durch: • • Grundlage für die Möglichkeit Beweissicherungen von Gebäuden und Tiefbauprojekten auch in größerem Umfang durchführen zu können, ist die hohe fachliche Kompetenz der Ausführenden und eine Vorbereitung der Arbeitsabläufe, die ein rechtlich ordnungsgemäßes Vorgehen erlaubt (etwa termingerechtes Informieren vor Begehungen, Berücksichtigung von Datenschutz bei Weitergabe der aufgenommenen Daten, etc.). Abbildung: Manchmal ist es nicht leicht „den Wald vor lauter Bäumen zu erkennen“; Übersichtsaufnahme; bei auffallenden Abweichungen in Bezug auf die zu erwartende Standsicherheit (hier betrifft es zumindest den Verputz) sind Meldungen im Sinne der Warn- und Hinweispflicht erforderlich Durch die Optimierung der Arbeitsabläufe können auch bei komplexen Situationen fundierte Sicherungen des Zustandes (Beweissicherungen) vorgenommen werden – gegebenenfalls auch fachlich übergreifend durch das Hinzuziehen anderer Sachverständiger. Voraussetzung für die nachhaltig erfolgreiche Tätigkeit ist die Unabhängigkeit aller beteiligten Gutachter bzw. der mit der Ausführung betrauten Personen. geometrisch unzugängliche Stellen und Sachverhalte mit geometrischen Ausdehnungen unterhalb der technischen Auflösung der Aufnahmen AMiP Engineering GmbH Abbildung: Warn- und Hinweispflicht besteht auch in Bezug auch Sicherheitsmängel auf der Baustelle BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP Beweissicherungen im regulären Baubetrieb Beweissicherungen dienen dem Nachweis eines Zustandes bei der Befundaufnahme. Anforderungen an Beweissicherungen im regulären Baubetrieb sind zumeist als „hoch“, die Erwartung als „umfangreich“ und der Schwierigkeitsgrad oftmals als „schwer einschätzbar“ zu bezeichnen. Hinzu kommt noch, dass je nach Kontext die mit Beweisen zu untermauernden Fragestellungen zum Zeitpunkt der Aufnahmen möglicherweise nicht vollständig bekannt sind und eine spätere, nachträgliche Einbringung der Beweislage nicht mehr möglich ist. Da Veränderungen oder Schädigungen noch nicht eingetreten sind, haben Beweissicherungen im regulären Baubetrieb meist die Eigenart, dass eine Vorhersage, in der einzelne Sachverhalte (POEs) dargestellt werden, nicht oder nur teilweise möglich ist. Daher ist auch bei Routine-Aufgaben ein Hinterfragen der Aufgabenstellung – „Welcher Schadensfall ist denn überhaupt vorstellbar?“ - erforderlich. Vor Auftragsbeginn ist zu ermitteln, inwiefern messtechnisch erfasste Zustandswerte als Teil der Beweissicherung erforderlich sind. Etwa ein laufendes Monitoring über Setzungsbewegungen, Verformungen von Baukörpern, Neigungen, Rissbreitenveränderungen und Erschütterungen. AMiP Engineering GmbH BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP Außergerichtliche Beweissicherungen - FORTSETZUNG Die Systematik der Aufnahmen, der Dokumentation und der Ablage ist Voraussetzung, dass bei der Anwendung der Beweissicherung (etwa Schadenseintritt) die erforderliche Information zu dem Sachverhalt, bzw. zu dem Objekt (POE, „Point of Evidence“, in Anlehnung an POI, „Point of Interest“) mit Sicherheit richtig zugeordnet werden kann. Die Ablage und datenbankmäßige Erfassung der Darstellung einzelner Sachverhalte ist daher von ausschlaggebender Bedeutung. Bei sehr großen Datenbankumfängen (bei Foto- und Videodokumentationen sind 100 Gigabyte und mehr ohne weiteres möglich) ist die Sicherstellung der Datenintegrität vor Verlust oder Manipulation ein nur mit Aufwand zu lösendes Problem: • der Schutz vor Manipulation kann etwa durch digitale Verschlüsselung und / oder notarielle Hinterlegung von Datenträgern gelöst werden, • der Schutz von Verlust nur durch Redundanz (Backup) Das jeweilige Schutzziel ist vertraglich zu vereinbaren und kann nur bei entsprechender Kostenübernahme erreicht werden – besonders gilt dies natürlich bei der Forderung nach beiden Schutzzielen gleichzeitig. Alle Anforderungen an die Dokumentation ergeben sich gemäß Zivilprozessordnung (ZPO) und sind unabhängig von der Art und vom Umfang der Dokumentation zu realisieren: • Allgemeine Anforderungen, wie sie auch für Gutachten gelten, betreffend Aufbau und eindeutiger Zuordnung, etc. • die Einsichtnahme in die Dokumentation muss ohne spezielle Software möglich sein (dies gilt besonders bei der Darstellung von Messdaten) • Schutz vor Manipulation und Datenverlust • digitale Signierbarkeit Abbildung: Datenzugriff über Standard-Browser, so dass keine spezielle Datenbanksoftware für die Einsichtnahme in die Dokumentation erforderlich ist Diese Beweissicherungen haben in vielen Bereichen die Eigenart, dass eine Vorhersage, wo Darstellung einzelner Sachverhalte (POEs) wichtig sind, nicht oder nur teilweise möglich ist, da Veränderungen oder Schädigungen ja noch nicht eingetreten sind. Bei der fotografischen Aufnahme von bereits vorhandenen Rissen werden Risslineale eingeblendet, wodurch eine Skalierung und Messung etwaiger später eintretender Veränderungen möglich wird. Vorhandene Schäden werden mit Rissmonitoren versehen, deren Zustände in regelmäßigen Abständen aufgenommen und in besonders kritischen Fällen Veränderungen von Rissweiten auch elektronisch mitgeschrieben werden. (Signatur Gesetz [2], Anforderungen nach ZPO [3] und laufender Rechtsprechung). Beweissicherungsverfahren unter Einbeziehung von (gerichtlich) streitenden Parteien und der sich daraus ergebende „dynamisch“ veränderliche Beweissicherungsinhalt erfordern dagegen einen völlig anderen Ablauf: Für die Freigabe des zu beweissichernden Inhalts ist das Gericht zu Rate zu ziehen. Ein Ablauf für große und größte Beweissicherungsumfänge mit rein digitaler Datenaufbereitung ist in Präzedenzfällen durchgeführt [4]. Die Aufnahmen im Zuge der Beweissicherung von Gebäuden werden vorwiegend durch Begehungen und (umfangreicher) Fotodokumentation durchgeführt. Abbildung: Rissmonitor Aufnahme unmittelbar nach Montage (also nach Aushärten der Verklebung); auf diesen Zustand werden alle späteren Aufnahmen „referenziert“ AMiP Engineering GmbH BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP Außergerichtliche Beweissicherungen - FORTSETZUNG In allen Fällen ist die Qualität der BWS stark vom Dokumentationsumfang und der Qualität der einzelnen Aufnahmen abhängig. Dies ist insofern besonders erwähnenswert, da die Anzahl der POEs bei dieser Art der BWS (nämlich vor dem Eintritt bekannter Schädigungen) meistens sehr hoch ist. Abbildung: Risslineal bei Detailaufnahme einer Innenwandoberfläche Messungen von Setzungsbewegungen, Verformungen von Baukörpern, Neigungen, Rissbreitenveränderungen und Erschütterungen sind wichtige Bestandteile des Monitorings, also der laufenden Beweissicherung während der Bauausführung. Abbildung: Erschütterungsmessung: 3-Achs-Sensor, mit Sitz auf Mauerkonsole in einem absperrbaren Schrank; Fernabfrage; USVgestützt gegen Spannungsausfälle Die Durchführung und Auswertung von geotechnischen Messungen in hoher Genauigkeit kann durch AMiP – Industrial Engineering GmbH direkt erfolgen, bei großen Umfängen der Lagekontrolle werden diese Teile der BWS an entsprechende Sachverständige weiter vergeben. In besonders kritischen Fällen ist die Einrichtung von Inline-Sensorik bzw. laufende Aufzeichnung (Monitoring) zu empfehlen. Beweissicherung von Gebäuden Vor Beginn der Arbeiten ist dringend mit dem Auftraggeber abzuklären, ob auch technische Sachverhalte, wie etwa der Zustand von Gasleitungen, Zähleinrichtungen, elektrischen Spannungsverteilungen, etc. detailliert aufgenommen werden sollen und ob insbesondere deren technischer Zustand ebenfalls Gegenstand der BWS sind. Ggf. sind hier Sachverständige entsprechender Fachrichtungen hinzuzuziehen. Auf die Einschränkung der fachlichen Kompetenz und die sich daraus ergebende Einschränkung der (sachlich fundierten) Aufnahmen auf die entsprechenden Gewerke ist durch den Auftragnehmer schriftlich hinzuweisen und allenfalls eine Empfehlung für die Beauftragung eines gesonderten Gutachters in dem entsprechenden Fachbereich abzugeben. [5] Bei der Begehung von Gebäuden ist es erforderlich, dass eine ortskundige und (für das Betreten der jeweiligen Gebäudebereiche) befugte Person (Vertreter des Eigentümers) anwesend ist. Dies ist erforderlich, damit: • das rechtmäßige Betreten der aufzunehmenden Räume • die richtige Orientierung (insbesondere dann, wenn nicht das ganze Gebäude gesichert werden soll) • die richtigen Raumbezeichnung, bzw. Zuordnung zu Planunterlagen gesichert ist. Allenfalls dient die vom Sachverständigen unabhängige Person als Absicherung, so dass bei allenfalls auftretenden Anschuldigungen gegenüber dem Sachverständigen eine Bezeugung möglich ist. (Dies betrifft insbesondere den Umstand über zum Zeitpunkt der BWS vorliegenden Beschädigungen, etc.). Die Vorbereitungen vor Aufnahmebeginn umfassen: • die Systematik der BWS festgelegt, • das anzuwendende (Mess-)Verfahren festgelegt, • ggf. zu benachrichtigende Anrainer zeitgerecht informiert, • Termine vereinbart und erforderliche Planunterlagen (sofern vorhanden) eingefordert, • festgestellt, ob ein gefahrloses Betreten der Bereiche möglich ist • Festlegung des Umfangs der Aufnahmen • Funktionsprüfung von Fenstern und Türen, sowie Prüfung auf sichtbare Schiefstellungen / Verkantungen • Bei sensiblen Gebäudenutzungen mit empfindlichen Einbauten und Geräten wie z.B. Tresore, Spezialschränke und Präzisionsgeräte wird der Umfang der Beweissicherung genau mit dem Eigentümer und Nutzer abgestimmt. AMiP Engineering GmbH BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP Außergerichtliche Beweissicherungen - FORTSETZUNG • Prüfung von Kacheln und Fliesen auf Hohllagen (stichprobenartig) Beispiel: Arbeitsablauf für Aufnahmen von Verkehrswegen: • Protokollierung aller Befunde und Gegenzeichnung durch alle Beteiligten, • Bei möglichen Setzungsschäden Anbringen und Einmessung von Rissmonitoren und Messbolzen, insbesondere in Bereichen mit bereits vorhandenen Rissschäden. Nach Auftragserhalt nochmalige Prüfung des aufzunehmenden Inhaltes, Festlegung des Umfangs in Plandarstellung und Freigabe durch den Auftraggeber • Allenfalls: Anschreiben von Eigentümern, zeitgerechtes Hinweisen auf die beabsichtigte Durchführung von Beweissicherungsarbeiten, Freigabe durch den betroffenen Eigentümer • Anlegen des Projektes und Vorbereiten der Datenablage • Vorbereitung der Aufnahmeprotokolle • Aufnahmevorgang 1: Fotographische Gesamtaufnahme des Verkehrsweges (Überblick) • Aufnahmevorgang 2: detaillierte Aufnahme der Oberflächen durch „Abrastern“ (im Protokoll durch Skizzen ist festzuhalten, wie der Aufnahmeraster festgelegt wurde) • Aufnahmevorgang 3: Aufnahme einzelner Schadensbereiche, messtechnische Erfassung (Wasserwaage, Maßband, ev. auch Einsatz von Theodoliten oder Totalstationen) und Foto - bzw. Videodokumentation • Dokumentation mit verbaler Beschreibung (ggf. inkl. grober Statistik) der folgenden Schadensbildern: • Niveau (falls erfasst) und lokale Absenkungen der Oberflächen • Rissbildungen • Schäden an Verkehrszeichen und Verkehrsanlagen • Beschädigungen angrenzender Zufahrten und Einfahrten • Zustand der Bankette, Zustand der Entwässerungsrinnen und Randsteine • Bei möglichen Setzungsschäden Herstellung und Vermessung von Höhenmessdübeln • Beweissicherungen vor Baubeginn Eine Reduktion der POEs auf erwartete Bereiche kann nicht, oder nur eingeschränkt durchgeführt werden, da Art, Vorgang und Umfang der Arbeiten nicht vorab bekannt sind und somit keine Erwartungen über den Ort, an dem Schäden später eintreten werden, vorliegen. Vielmehr sollen möglichst alle Baumängel, die im Sinne einer Schadenersatzforderung relevant sein könnten, aufgenommen werden (beispielsweise bei Abbruch- und Aushubarbeiten: Fenster und Türen (auf Verzug), Gebäudetrennfugen (Rissbildung), zum Baufeld/-bereich gerichtete Bauteile (Rissbildung)) Optional werden 2D-Rissmonitore zur Erfassung von Verformungen eingesetzt und fotografisch dokumentiert. Die Rissmonitore werden rissüberbrückend angebracht. Verschiebungen können so in 2 Richtungskomponenten durch Fotodokumentation der Bewegung des Fadenkreuzes gegenüber der Messskala nachvollziehbar gemacht werden. Inhalt der Dokumentation sind Angaben zur Montage (wer, wann, wo, wie) des Rissmonitors, das Ableseprotokoll nach Installation und zu den festgelegten Ablesezeitpunkten (Koordination mit Baufortschritt) inkl. der jeweiligen Fotodokumentation. Neben der Fotodokumentation und den Zugangsprotokollen werden noch Beschreibungen der Zustände (in Kategorien) der Aufnahmebereiche angefügt. Bei umfangreichen Schäden können ggf. zusätzliche Aufnahmen mit einem Statiker Aufschluss darüber geben, ob im Sinne der Warn- und Hinweispflicht Meldungen getätigt werden müssen (unter anderem auch [5]). Beweissicherungen bei Schadensfällen Im Gegensatz zu den vorausgehenden BWS können hier die POEs auf die Schadensbereiche und deren Umgebung eingeschränkt werden. Die Aufnahmen und der Ablauf der Begehung orientiert sich an einem Fehler-/Schadensmodell, bei dem Fragestellung und Überprüfung vor Ort im Wechsel gegenübergestellt werden, so dass eine Verdichtung der Informationslage über den möglichen Schadensablauf („Schadenssystematik“) – bzw. Ursache möglich wird. Allenfalls sind hierzu mehrere Begehungen vor Ort aufgrund neuer Fragestellungen erforderlich. Dies ermöglicht eine gezielte Vorgehensweise bei der anschließenden Gesamtbegehung der Gebäude. Abbildung: Aufnahme von Verkehrswegen um ein Baufeld; Ausschnitte einer Videodokumentation AMiP Engineering GmbH BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP Beispiel: Setzungsbewegungen eines Gebäudes bei umfangreichem Ausbau des Dachgeschoßes Aufnahmeverfahren • Fotografie • Mechanische Rissmonitore • Elektronische Rissmonitore • Abstandsmessung manuell • Erschütterungsmessung (1-Achsen; 3-Achsen; durchgehend oder nur zeitlich eingeschränkt) • Baubegleitende Messung von Setzungsbewegungen, Verformungen von Baukörpern • Neigungen: Theodoliten / Totalstation Abbildung: Montagesituation eines Linearsensors zwischen einem Stahlrahmen eines ausgebauten Dachgeschosses und dem Nachbargebäude Abbildung: Montagesituation des Linearsensors: die freie Verschiebung zwischen Montagewinkel und Sensoraufpunkt ist erkennbar Beispiel: Lärmbelastung, Abklärung der Verursachung im Bereich einer Straße und der Bahnlinie • lückenlose Videoprotokollierung • Anwesenheit und Protokollführung • Schallmessung mit durchgehender Aufzeichnung Literatur: [1] OGH, Rechtssatz RS0099353, Entscheidungsdatum 11.01.1973; und die dort angeführten Entscheidungstexte [2] Bundesgesetz über elektronische Signaturen, BGBl. I Nr. 190/1999, in der zur Herausgabe geltenden Fassung [3] Zivilprozessordnung - ZPO; RGBl. Nr. 113/1895 in der zur Herausgabe geltenden Fassung [4] Beweissicherung in Großverfahren, Ein Bericht zur Beweissicherung auf neuen Wegen; Sachverständige, Vis. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Matthias Rant, Heft 3/2010 [5] Rechtsprobleme auf der Baustelle, Linde Verlag Wien, Dr. Herbert Gartner, 2005 AMiP Engineering GmbH BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP SCHIMMEL - ein Alltagsproblem mit großen Risken M. Schachner Das Auftreten von Schimmelpilzen ist keineswegs neu – Schimmel begegnet uns in allen natürlichen Bereichen und in zahlreichen Erscheinungsformen. Allerdings ist aufgrund der modernen (dichten) Bauweise die Schimmelbelastung im Inneren von Gebäuden drastisch gestiegen. Die verbesserte Luftdichtheit der Bauten hilft zwar kräftig beim Energiesparen, allerdings führt die Luftdichtheit zu einer reduzierten Luftwechselrate und damit zum Ansteigen der Luftfeuchtigkeit. Die Schimmelentstehung wird dadurch wesentlich begünstigt – besonders etwa an Wänden, Fenster- und Türrahmen, aber auch an unsichtbaren Stellen. Medizinische Untersuchungen der letzten Jahre zeigen, dass die fortwährende Belastung durch Schimmelpilzgifte eine wesentliche Beeinträchtigung der Gesundheit hervorrufen kann. Schimmelbelastungen an Bauteilen und besonders auch Sporenbelastung in der Atemluft können zu chronischen Krankheiten führen. Darüber hinaus können bei ungestörtem Schimmelwachstum Bauteilschädigungen besonders bei Holzkonstruktionen (Dachstuhl, etc.) entstehen. Probenahme: Erkennbarer Schimmelbefall auf KLH Wandelementen Auswertung: Aufbereitung des ImmunoEssays Mycometer Messmethode Die Mycometer Test Methode ist ein patentiertes Verfahren, um Schimmelpilz an Oberflächen, in Materialien und in der Luft zu erkennen und - als Unterscheidungskriterium zu allen anderen Messmethoden - direkt zu quantifizieren. Die Messmethode wurde an der Universität Kopenhagen in enger Zusammenarbeit mit Spezialisten für die Schimmelsanierung entwickelt (Reeslev and Miller, 2000). Die Messmethode basiert auf der Messung der Aktivität des Enzyms beta-N-acetylhexosaminidase (NAHA). Das Enzym existiert sowohl in den Hyphen als auch in den Sporen der Schimmelpilze. Durch die Zugabe des Enzymsubstrates kommt es bei der Spaltung zu Fluorophoren. Unter UV Laser (365nm) remittieren diese spezifischen Fluorophorene den UV Laser. Zwischen der gemessenen Enzymaktivität und der vorliegenden Schimmelpilzbiomasse besteht ein proportionaler Zusammenhang. AMiP Engineering GmbH Bei der Mycometer Methode wird nur die Schimmelpilzintensität bestimmt, was die entscheidende Kenngröße ist. Die US-EPA erklärt „dass alle Schimmelpilze ein Potential für gesundheitsschädigende Auswirkungen haben (US-EPA, 2001). Somit ist es entscheidend die Schimmelpilzintensität der Oberfläche, der Raumluft und des Materials (z.B. bei Mineralwolle) zu bestimmen und zu quantifizieren. Es werden 3 Belastungsintensitäten, bzw. Kategorien unterschieden: Ergebnisse, bei denen die Pilzbelastung unter der normalen Grundbelastung liegen, weisen die Kategorie A auf. Bei der Kategorie B liegt bereits eine erhöhte Schimmelpilzkonzentration vor. Dies ist auf eine aktuell beginnende Pilzbelastung in noch germigem Ausmaß oder auf alte Pilzbelastungen zurückzuführen, die nicht vollständig abgereinigt worden sind. Die Kategorie C liegt vor wenn die Konzentration der Schimmelpilze strakt erhöht ist. Bei der Kategorie C liegt aktuell starkes Schimmelwachstum vor. Auswertung: Quantitative Bestimmung im Fluormeter (UV-Bereich) Vorteile des Mycometer Messverfahrens Mit der Mycometer Test Methode ist es möglich, die entnommen Proben direkt vor Ort zu analysieren und dadurch sofort eine Aussage über die Intensität der Schimmelpilze der betroffenen Bereiche zu tätigen. Bei allen anderen Messmethoden werden Proben entnommen die anschließend auf einem Nährboden ca. 1-2 Wochen gebrütet werden um dann die Keimzellen auszählen zu können und so eine Aussage über die Schimmelpilzintensität zu bekommen. Die Tatsache dass das NAHA Enzym sowohl in den Hyphen als auch in den Sporen vorliegt führt zu einem vollständigeren Bild der vorliegenden Schimmelpilzkonzentration in der Luft, da in der Luft sowohl Sporen als auch Hyphen-Fragmente enthalten sind. Bei der normalen Luftkeimmessung wird nur keimfähiges Material, vor allem also Sporen, detektiert. Nach der Sanierung von Schimmelpilzschäden ist es aus Haftungsgründen besonders wichtig, dass eine Kontrollmessung durchgeführt wird, um festzustellen, dass die Behandlung erfolgreich war und die Schimmelpilzkonzentration unter der normalen Grundbelastung, also in Kategorie A, liegt. BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP SCHIMMEL - MESSUNG Die Mycometer Testmetode ist ideal für alle Untersuchungen bei vermutetem Pilzbefall von Bauteilen. In den meisten Fällen ist die genaue Bestimmung der Pilzart nicht erforderlich, da die Behandlung der befallenen Materialien unabhängig von der Pilzart erfolgt. Bei der Reinigung von befallenen Oberflächen stellt die Mycometer Testmetode derzeit die einzige In-Situ-Messmethode dar und ist ein wertvolles Instrument zur Überprüfung des Desinfektions-Erfolges. Die Möglichkeit der Quantifizierung ist derzeit praktisch noch nicht voll ausgeschöpft, ermöglicht aber bereits gegenwärtig den Vorteil eines sehr hohes Maßes an Zuverlässigkeit und Reproduzierbarkeit. AMiP Engineering GmbH BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP SCHIMMEL - ein Alltagsproblem mit großen Risken - FORTSETZUNG Bestimmung auf Oberflächen Die Oberflächen Probenahme erfolgt durch abrasives Entnehmen an Teilausschnitten frei wählbarer Oberflächenbereiche mit einer definierten Fläche (9 cm²) mittels sterilem Wattestäbchen. Die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der bestimmten Pilzbelastungen liegt wesentlich in der Festlegung des Entnahmeortes. Alle anderen Parameter, wie etwa auch die Genauigkeit des Fluormeters, sind im Vergleich von erheblich geringerer Bedeutung. Raumluftproben Die Messung der Pilzbelastungen der Raumluft erfolgt durch die sog. aggressive Probenahme (aggresive sampling): nach Aufwirbelung durch Luftschwallbeaufschlagung aller Oberflächen im Rauminneren findet eine definiertes Abklingen/Absinken über 120 s statt. In unmittelbarer Folge wird über eine Dauer von 15 min und definiertem Ansaug-Volumenstrom (20l/min) durch einen 0,8µ MCE (mixed cellulose ester) Filter angesaugt. Die enzymatischen Immunoassay-Reaktion erfolgt bei beiden Probennahmen entsprechend der beschriebenen Methode. Die Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der ermittelten Quantitäten liegt vor allem in der Durchführung der vollflächigen Luftschwallbeaufschlagung und in der nachfolgenden Einhaltung der Absinkzeit. Auch hier spielen andere Parameter, wie etwa auch die Genauigkeit der Fluormeters eine untergeordnete Rolle. Probenaufbereitung Die Lagerung der Probe erfolgt im sterilen Behälter und ist binnen 7 Tagen bei Lagerung an Raumluft zu bestimmen. Die Messung der Intensität erfolgt nach der enzymatischen Immunoassay-Reaktion durch Abspaltung eines flourierenden Reaktions-Bestandteils. Schimmel auf Holzkonstruktionen Holz ist ein organischer Baustoff und damit können wesentliche Eigenschaften, wie etwa auch die natürliche Dauerhaftigkeit gegen holzzerstörende Organismen großen Schwankungen unterliegen. Wasser ist die Grundlage für das Wachstum von Pilzen und ist damit die Hauptursache für deren Auftreten. Bei starkem Pilzbefall auf Holzkonstruktionen in vielen Fällen ist rotz der großen Vorteile der Mycometer Methode eine ergänzende Untersuchung erforderlich: insbesondere bei Verdacht auf Vorliegen des Hausschwammes (Serpula lacrymans), ist es unbedingt notwendig die Pilzart zu bestimmen. Wenn sich der Verdacht bestätigt, sind laut Normvorgaben (ÖNORM B 3802-4, Abs. 6.2) die dort definierten Maßnahmen umzusetzen. AMiP Engineering GmbH Pilze können bei Vorliegen von ausreichender Feuchtigkeit auch massive Konstruktionsteile komplett erfassen und zerstören. Die größte Gefährdung besteht dann, wenn die geschädigten Bereiche abgedeckt sind und die Schwächung unentdeckt bleibt Unterstützend bei der ÖBA Nach dem Herstellen der dichten Fassadenebene und der Fenster kommt es bei vielen Bauvorgängen zu Erhöhungen der Feuchtebelastung im Gebäudeinneren. Etwa beim Einbringen des Estrichs ist es wiederholt zu Schimmelbildungen in Folge dieses Feuchteeintrages gekommen. Für die beteiligten Firmen ist es aus der Sicht der Haftungsbregrenzung in solchen Situationen von entscheidender Bedeutung, die erfolgreiche Beseitigung des entstandenden Schimmels nachweisen zu können. Die Messung der Pilzbelastung ist damit ein Teil der durchzuführenden Beweissicherung nach erfolgter Reinigung. Wenn in dieser Situation die Möglichkeit besteht, dass Ergebnisse auch vor Ort innerhalb von einer Stunde vorliegen können, lässt sich die Vorgangsweise und die Anzahl der entnommenen Proben sinnvoll gestalten. Literatur [1] The Mycometer-Test: A New Rapid Method For Detection And Quantification Of Mold In Buildings. M.Reeslev and M. Miller. Proceedings of Healthy Buildings, Vol. 1, p.589-590. 2000 [2] Schimmel im Haus, Michael Köneke, Fraunhofer IRB Verlag, 2013 [3] ÖNORM B 8110-2, Ausgabe 2003-07-01: Wärmeschutz im Hochbau Teil 2: Wasserdampfdiffusion und Kondensationsschutz [4] ÖNORM B 3801 Ausgabe: 2014-10-15 Holzschutz im Bauwesen Benennungen und Definitionen [5] ÖNORM B 3802-4:2015-01-15, Holzschutz im Hochbau - Teil 4: Bekämpfungsmaßnahmen gegen Pilz- und Insektenbefall BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP SCHIMMEL - URSACHEN Pilzwachstum ist in allen Fällen in Verbindung mit erhöhter Feuchtigkeit im Bauwesen. Die nachhaltige Vermeidung von (neuem) Wachstum ist nur durch eine fachkundige Ermittlung der Ursache, wie etwa das Vorliegen von Wärmebrücken, Undichtheiten, Leckageluft, etc., sicher zu stellen. Die dabei angewandten Untersuchungsmethoden umfassen die klassischen Analysemethoden des Bauphysikers, wie etwa Feuchtemessung, Wärmebildaufnahmen und BlowerDoormessung. Dabei ist das Grundprinzip aller Messungen, nämlich dass es sich bei der Durchführung der Messung um eine Momentaufnahme handelt zu berücksichtigen. Durch Kombination der Messergebnisse mit Berechnungen und Simulationen kann die Ursachenermittlung erheblich verfeinert werden. AMiP Engineering GmbH BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP Schall- und Luftschadstofftechnische Gutachten Grundsätzlich beeinflusst Lärm die Gesundheit und ist eine Form der Umweltbelastung. Die Gefährdung der Gesundheit durch Lärm ist auch der Hintergrund, warum die Rechtsprechung den Schutz vor Lärm als Bundesverfassungsrecht betrachtet. Um die Lebensqualität vor übermäßiger Belastung durch Lärm und Schadstoffemissionen zu schützen, gibt es Gesetze, Normen und Richtlinien, die bereits eine lange Entwicklungsgeschichte aufweisen. Für Gewerbegenehmigungen sind entsprechende Nachweise von Lärmund Schadstoffprognosen durch den Gewerbebetrieb notwendig. Meist werden Gutachten erst im letzten Moment beauftragt - treten jedoch aus akustischer und oder schadstofftechnischer Sicht Probleme auf, muß die Bauplanung „zurück an den Start“. Daher ist es für den Bauherrn wichtig, frühzeitig den Lärm- und Schadstoffexperten in den Planungsprozess einzubinden: • Bereichsübergreifende bauphysikalische Beratung bei Schallreduktionsmaßnahmen • Unterstützung im Gewerbeverfahren, Abstimmung mit der Behörde und Verhandlungsführung • frühzeitige Einbindung der Bereiche Schall und Luftschadstoffe reduziert Kosten AMiP Engineering GmbH BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP Schall und Rauch im Gewerbeverfahren M. Bukovnik Der Nachweis der lärm- und luftschadstofftechnischen Verträglichkeit von Maschinen, betriebsbezogenen Verkehrslasten und Anlagen ist zu dem entscheidenden Schritt am Weg zur Gewerbebewilligung geworden. In den letzten Jahren hat eine Intensivierung der Auseinandersetzung mit der Luftgüte, betreffend also Schadstoffe und Gerüche, sowohl auf wissenschaftlicher, gesetzlicher und daher auch praktischer Ebene stattgefunden und hat letztendlich zu einer Sensibilisierung rund um das Thema Luftschadstoffe geführt. Als Konsequenz bedeutet dies zum einem die laufende Optimierung der Berechnungsmethoden und der verwendeten Simulationsmodelle. Zum anderen wird der Umfang der notwendigen Nachweise für das Erlangen einer Genehmigung laufend erweitert - wie zum Beispiel der Nachweis von Geruchsbelästigungen. Dabei sind Parallelen in den Fachgebieten Lärm und Geruch festzustellen: Sinnesempfindungen (Wahrnehmung von Gerüchen oder Schall) verhalten sich proportional zum Logarithmus der Intensität des physikalischen Reizes (Gesetz von Weber-Fechner). Weitere Parallelen liegen in der Berechnung bzw. in der Simulation vor: für die Berechnung der Ausbreitung von Lärm, Geruch und Schadstoffen wird eine Modellierung des Geländes und der baulichen Verhältnisse benötigt. Damit ist der Gutachter für die Fragen des Schalls prädestiniert für die Durchführung aller Simulationsaufgaben, auch die für die Schadstoff- und Geruchsausbreitung. Die Berechnungen erfolgen auf Basis der einschlägigen Normierung, der Rechtsprechung und der daraus abgeleiteten Richtlinien. Die Problematik rund um die Entwicklung verschiedener Berechnungsmodelle besteht darin, mit einem möglichst einfachen Modell möglichst realitätsnahe Ergebnisse zu erzielen - eine generelle Methode der Validierung von Modellen bzw. von Software-Umsetzungen liegt jedoch nicht vor. Die Genauigkeit der Prognosen wird vielfach auch durch die Einschränkung der Verfügbarkeit von Eingangsdaten begrenzt. Neben den in der Norm angegeben Berechnungsmethoden haben sich Modelle durchgesetzt, die generell bessere Ergebnisse liefern als die in der ÖNORM M 9440 (z.B. AUSTAL, MISKAM oder GRAL). Die anwendungsspezifische Auswahl des richtigen Modells erfolgt auf Basis der räumlichen Gegebenheiten (Ausbreitungverhältnisse) und erfordert fachliche Expertise. Bei der scheinbar routinemäßigen Erstellung von schall- und luftschadstofftechnischen Gutachten zeichnen sich die Experten durch umfassende und bereichsübergreifende Kenntnisse aus. Neben dem reinen Fachwissen über Schall, Akustik, Luftschadstoffe und Geruch ist es notwendig, bei den unterschiedlichen Anforderungen über die jeweilige Thematik hinaus sachkundig zu sein. So sieht zum Beispiel die aktuelle Gesetzeslage vor, dass bei allen gängigen Bauverfahren und Vorgängen, die mit dem Bauverfahren zu tun haben, wie etwa Gewerbeverfahren, die Vorschriften aus dem Hoheitsgebiet der Länder UND des Bundes zu berücksichtigen sind. Daraus folgt nicht nur die notwenige länderspezifische Fachexpertise, sondern auch die jeweilige Abstimmung mit den zuständigen Behörden aufgrund teilweiser unterschiedlicher Interpretationsmöglichkeiten welche geringfügige Unterschiede in der Ausführung zu Folge haben können. Die gemeinsame Basis der Teilgebiete von Schall im Gewerbeverfahren und der Bauakustik sind die Ergebnisse der Untersuchungen der Auswirkungen von Schall bzw. Lärm auf den Menschen: hier sind physikalische, physiologische und psychologische Aspekte die entscheidenden Faktoren - die klassischen Fachgebiete werden daher durch das Fachgebiet der Psychoakustik ergänzt. Damit wird es verständlich, dass manche Schallereignisse bei gleichen Pegeln weniger störend empfunden werden als andere. Unter anderem spielt auch die Tatsache eine Rolle, wie sehr die Lärmursache mit einem Allgemeinnutzen zusammenhängt (etwa Bahn) oder ob die Emission nur einem Einzelnen zuzuschreiben ist (etwa Nachbarschaftsstörung). Zusätzlich sind die Frequenzeigenschaften und die Geräuschcharakteristik entscheidend für das Störungsempfinden. Der Abzug des sogenannten Schienenbonus bei Lärm aus dem regulären Bahnbetrieb trägt diesen Umständen Rechnung, wie wohl durch die Änderung des Schienenbetriebes (v.a. die Steigerung der Häufigkeit dieser Ereignisse) eine Diskussion über die weitere Gültigkeit dieses Bonus läuft. Bei den Prognosen und Festsetzungen von Werten ist grundsätzlich den Ergebnissen von praktisch durchgeführten Messungen der Vorzug einzuräumen. Dabei ist die praktisch korrekte Umsetzung der Aufnahmen und vor allem die Nachweisbarkeit ein Qualitätskriterium. Die Messungen haben nicht nur den normativen Vorgaben sondern auch den allgemeinen Grundsätzen von Beweissicherung zu folgen. In heiklen Fällen bedeutet dies auch eine lückenlose Protokollierung der Schallursachen, etwa durch Videoaufnahmen oder durch automatisierte Verkehrszählungen. In allen Fällen geht dem gutachterlichen Nachweis der Verträglichkeit ein zeitlich einzukalkulierender Planungsprozess voraus, in den der Gutachter für die Themenbereiche Lärm und Schadstoffe möglichst frühzeitig eingebunden werden sollte: Bereits während der Planung werden schalltechnische Auswirkungen von Geräuschimmissionen, Luftschadstoffimmissionen, als auch die Auswirkungen von Geruchsbelästigungen, beispielsweise verursacht durch Gewerbe, Industrieanlagen, haustechnische Anlagen, etc. simuliert und hinsichtlich der Verträglichkeit geprüft. Die Ausstellung des endgültigen Gutachtens für die Vorlage bei den Behörden erfolgt auf Basis des Endergebnisses des Planungsprozesses oder nach Realisierung. Der von Beginn an eingebundene Schall- und Schadstoffexperte sorgt für die optimale Einbindung dieser Aspekte in den Planungsprozess und kann somit zur Kostenreduktion beitragen. Literatur: [1] IG-L, BGBl. I Nr. 115/1997, Änderung mit BGBl. I Nr. 77/2010 [2] Gewerbeordnung 1994 - GewO 1994, BGBl. Nr. 194/1994 [3] ÖAL Richtlinie Nr. 3 Blatt 1 (01.03.2008): Beurteilung von Schallimmissionen im Nachbarschaftsbereich [4] verschieden Studien zu: Parkplatzlärm, Emissionen von Kraftfahrzeugen, Emissionen und Immissionen aus Garagen oder Immissionen im Nahbereich kleiner Quellen [5] Umweltwissenschaftliche Grundlagen und Zielsetzungen im Rahmen des Nationalen Umweltplans für die Bereiche Klima, Luft, Lärm und Geruch; Österreichische Akademie der Wissenschaften, Band 17, Wien, 1994 AMiP Engineering GmbH BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP Bauschall - Bauakustik M. Bukovnik Lärm stellt eine Gefährdung der Gesundheit dar – dieser Umstand ist umfänglich durch Studien seit Jahrzehnten belegt und stellt auch im Themenbereich des Bauschalls bzw. der Bauakustik die Grundlage aller Überlegungen dar. Auf nationaler Ebene stellt in Österreich der Schutz der Gesundheit ein verfassungsmäßig gesichertes Recht dar und ist damit im Grundsatz nicht im Bereich der jeweiligen Landesgesetzgebung. Die Anforderungen zum Schallschutz liegen dennoch bei Bauverfahren in den meisten Zusammenhängen mit Vorschriften aus dem Bereich der Landesgesetzgebungen vor: Für alle Schall- und Lärmbelange bei Bauverfahren bzw. bei Vorgängen, die mit Bauverfahren verbundenen sind, gelten Vorschriften aus dem Hoheitsbereich der Länder. Die Schallschutz-Anforderungen von Außenbauteilen werden in Ballungsräumen auf Basis der strategischen Lärmkarten für Umgebungslärm ermittelt. Dabei sind die Geräuschkategorien (etwa Verkehr, Industrieanlagen, etc.) durch genormte Berechnungsgrundlagen gesondert zu ermitteln und anschließend zu summieren. Dabei kommt es in einigen Gebieten zu überaus hohen Einschätzungen des Außenlärmpegels und damit nach ÖNORM B 8115-2 zu sehr strengen Schallschutz-Anforderungen an die Fenster und Fenstertüren - bis hin zu Werten, die praktisch schwer oder sogar nicht mehr realisierbar sind. Aktuelle Erfahrungen zeigen, dass gerade bei Fällen mit hohen Belastungen durch Straßenlärm und gleichzeitig vorliegendem Bahnlärm große Chancen bestehen, dass in der Praxis die Pegel sich nicht linear addieren und daher die Messungen einen reduzierten maßgeblichen Außenlärm ergeben. In Fällen mit bereits sehr hohen vorherrschenden Geräuschbelastungen sind für die Dimensionierung von Schallschutzmaßnahmen an einem geplanten Gebäude Messungen zur Erfassung des Umgebungslärms daher dringend zu empfehlen. Darüber hinaus ergeben sich auf Basis der Messergebnisse in Kombination mit der fachbereichsübergreifenden Expertise mitunter auch Schallschutzmaßnahmen, die nur mit dem umfassenden Wissen über die gesamte Bauakustik, frühzeitig in die gesamte Bauplanung mit einbezogen, möglich werden. Diese wiederum führen zu Kosteneinsparungen des Bauherrn. Neben der Vorbelastung durch Umgebungslärm ist es notwendig, die Anforderungen an der Raumakustik in die Planung mit einzubeziehen. Seit die OIB Richtlinie 5 mit 1. Jänner 2013 in 5 Bundesländern in Kraft getreten ist, werden die Anzahl der Länder als auch die Ausgaben laufend aktualisiert. Damit sind nicht nur die bekannten Vorgaben der Normenreihe ÖNORM B 8115 gesetzlich verbindlich, sondern einige Festlegungen neu, detaillierter, bzw. auch ausdrücklich strenger formuliert als bisher. Davon sind auch die Anforderungen an die Raumakustik betroffen. Abweichungen von den geforderten Werten in Bezug auf die Nachhallzeit (bzw. auf den Schallabsorptionsgrad) sind jedoch unter bestimmten Bedingungen möglich, jedenfalls wenn die Anforderungen technisch nicht realisierbar sind. Dauerbrenner im Bereich des Bauschalls ist bekanntermaßen das Thema Körper- bzw. Trittschall, dabei häufen sich aktuell Probleme in der Planungsund AMiP Engineering GmbH Umsetzungsphase aus folgenden Ursachen: • Reduktion des Deckenaufbaus für den Verlauf von haustechnischen Installationen • verstärkter Einsatz von Decken in Leichtbaukonstruktion • Übernahme von bestehenden Tramdecken im Dachgeschoßausbau • untergeordnet auch: Rippendecken mit geringen mittleren Querschnitten Diese Fälle haben gemein, dass ein gesteigertes Risiko durch überhöhte Trittschallübertragungen oder Schalleinleitungen durch Haustechnikinstallationen besteht. Ganz aktuell tritt dieser Umstand auch bei Reduktionen der Deckenstärken zur Durchführung der am Markt relativ neu aufkommenden (Niederquerschnitts-)Lüftungsleitungen im Bodenaufbau auf. Neben der Ermittlung des Trittschallpegels spielt bei der Ermittlung der Innenpegel von Haustechnikeinrichtungen in Wohnungen die ÖNORM EN 16032 die wichtigste Rolle. Zur Sicherstellung der hohen Bauqualität in Österreich gelten hier mit den Vorgaben der ÖNORM B 8115-2 die strengsten Grenzwerte im internationalen Vergleich (etwa im Vergleich zu DIN 4109). Weitere - verpflichtende - Steigerungen sind aufgrund der Schwierigkeiten bei der Umsetzung aus praktischer Sicht als „nicht sinnvoll“ einzustufen. Prognoseberechnungen im Bereich der Körperschallausbreitung in Gebäuden sind nicht oder nur eingeschränkt möglich. Entsprechende Simulationen (etwa auf Basis der ÖNORM EN 12354-5) würden zwar viele Möglichkeiten eröffnen, werden jedoch in Fachkreisen aufgrund der schwer zu beurteilenden Schalleinleitungen bei Bauteilverbindungen kritisch beurteilt. Eine verstärkte Dynamik im Fachbereich des Bauschalls steht unmittelbar in den kommenden Jahren bevor: durch die Umsetzung der ISO 16717-1 ist eine Harmonisierung der Bewertungs- und Beurteilungsterme für unterschiedliche Lärmquellen (etwa Tritt- und Luftschall) vorgesehen, die in Folge auch in gesetzliche und normative Vorschriften aufgenommen werden. Bereits vorbereitet und umgesetzt werden die Klassifizierungsmethoden für die erreichte Qualität in Bezug auf den Schallschutz in der ÖNORM B 8115-5. Die dem Energieausweis ähnliche Klassifizierungsmethode ist auf freiwilliger Basis (und bislang selten umgesetzt) und stellt gerade im Zusammenhang mit Gebäudezertifizierungen eine relativ neue, definierte Methode zur graduierten Darstellung der Qualität dar. Trotz der zu erwartenden Erneuerungen im Fachbereich der Bauakustik ist eine umfangreiche Verschärfung von Grenzwerten nicht zu erwarten. In Teilbereichen ist eine Detaillierung der Anforderungen erforderlich und wird voraussichtlich mit der Einführung der Normenreihe ISO 16717 erfolgen. Über lange Jahre etablierte Begriffe werden durch Umrechnungsformeln in der Übergangszeit weiterhin bestehen - ein „Umlernen“ wird aber jedenfalls erforderlich sein. Literatur: [1] OIB Richtlinie 5 [2] die Normenreihe ÖNORM B 8115: Schallschutz und Raumakustik im Hochbau [3] die Normenreihe ÖNORM EN ISO 140 und 717 zur Messtechnischen Bestimmung der realisierten Konstruktionen BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP BAUSCHALL & BAUAKUSTIK Lärm hat viele Facetten und trifft den Menschen unterschiedlich, weil Geräusche unterschiedlich empfunden werden. Dabei ist die Unterscheidung der Lärmursachen für den Nutzer zunächst nicht relevant - für den Techniker stellt die Identifikation der Quellen jedoch die Grundlage des Planens von Schallschutzmaßnahmen dar. Die Qualität der Leistungen besteht in der adäquaten Dimensionierung und ist ein relevantes Thema bei der Eindämmung der Kostenexplosion. Innenbauteile - Störung im Gebäudeinneren • Durchführung akustischer und bauphysikalischer Messungen (Schalldämmung, Trittschall, Nachhall, Schallabsorptionsgrad, sekundärer Luftschall) • Optimierung baulicher Maßnahmen • Unterstützung des Bauträgers bei Einreichverfahren Außenbauteile - Umwelteinwirkung • Durchführung von Lärmmessungen (Umgebungslärm, Schallleistung von Anlagen) • Optimierung von Lärmschutzmaßnahmen • Unterstützung des Bauträgers bei Einreichverfahren Die Verknüpfung der Teilinformationen aus den Teilgebieten der Akustik, des baulichen Schallschutzes, der Lärmausbreitung (etwa Auswirkungen von Verkehrslärm, etc.) zeichnet den qualitativ hochwertigen Planungsprozess aus. AMiP Engineering GmbH BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP Geschäftsführung und das Team Dipl. Ing. Martin Rödhammer Geschäftsführung und Mehrheitseigentümer, Geschäfts- und Projektentwicklung; gewerberechtlicher Geschäftsführer; Gutachten und Expertisen in allen Bereichen der Bauphysik CV: nach dem Studium der technischen Physik 4 Jahre in der Industrie tätig, davor bereits als Co-Geschäftsführer im Familienunternehmen tätig; Gründung AMiP 2004, seit 2005 als Lektor (Vorlesung der Bauphysik) an der Universität für Bodenkultur; Messtechnik und Expertisen; div. Vortragstätigkeiten Dipl.-Päd. Ruth Rödhammer Co-Geschäftsführung und Miteigentümerin, Finance & Controlling, Human Ressources CV: Studium an der Pädagogischen Akademie und Donauuniversität Krems; anschließend Sonderpädagogin an der Josef Schöffel Schule in Mödling; zuvor ebenfalls im Familienunternehmen tätig; selbständige Tätigkeiten seit 1998 in der Psychomotorik, der Erwachsenenfortbildung und der Lehrerausbildung, Gründung AMiP 2004; div. Vortragstätigkeiten Nina Schröder Assistenz der Geschäftsleitung, Büroorganisation, Sekretariat CV: 5 Jahre bei der BAWAG als Schaltermitarbeiterin tätig, danach 5 Jahre im Pharmabereich Assistenz im Product Management. Bei AMiP seit 2011 beschäftigt; Organisation der Workshops und Vortragsreihen von AMiP zu bauphysikalischen Themen Dipl. Ing. Sabine Schindler Bauphysik Planung und Expertisen, Energieausweis, Wohnbauförderungen, Gebäudezertifikate CV: Studium an der Universität für Bodenkultur (Landschaftsplanung), 3 Jahre im Bereich der Wissensvermittlung tätig; Kostenverfolgung und ÖBA (Errichtung der S1), seit 2007 bei AMiP, Gewerbezulassung als TBIB; Vortragstätigkeiten; Gebäudezertifikate PHPP, klima:aktiv; GreenBuilding; BREEAM, ÖGNI Matthias Schachner Bauphysik, Mess- technik, Thermografie, Arbeitsschwerpunkt: Energieausweise, , Holzkonstruktionen, ÖBA CV: HTL Mödling, Holztechnik, Studium der Holz- und Naturfasertechnologie (laufend), seit 2011 bei AMiP tätig, Messtechnik und Gutachten, Beweissicherungen, Abwicklung von Großprojekten; Gebäudezertifikate klima:aktiv, GreenBuilding Bernhard Winkler Simulation, Messtechnik, Schall und Lärm, Schadstoffberechnung CV: Studium Wirtschaftsingenieurwesen an der TU-Wien (laufend); bei AMiP seit 2008 tätig; im Bereich Schallgutachten, gewerblichen Verfahren und Simulation (Schall, Thermik, Licht, Strömung, etc.) aktiv AMiP Engineering GmbH BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP Impressum Dipl. Ing. Alexander Schrenk Bauphysik, Sanierungsförderungen, Messtechnik, Arbeitsschwerpunkt: Beweissicherung / Aufnahme von Bauschäden CV: nach dem Studium Kulturtechnik und Wasserwirtschaft bei AMiP im Bereich Baugutachten, Schadensanalyse und Beweissicherung vorwiegend aktiv; bei AMiP seit 2008 tätig, derzeit Ausbildung zum Baumeister Medieninhaber & Herausgeber: AMiP Industrial Engineering GmbH Koordination: Nina Schröder, Ruth Rödhammer, Martin Rödhammer Redaktion: Martin Rödhammer, Ruth Rödhammer, Nina Schröder, Monika Bukovnik Gestaltung: Mario Abfalter Energieausweiserstellung, Beweissicherung, Bauphysik, ÖBA mit Schwerpunkt Holzkonstruktionen CV: Tischlerlehre, HTL Mödling, Holztechnik, Studium Kulturtechnik und Wasserwirtschaft (laufend); bei AMiP seit 2013 Martin Rödhammer Fotos: Martin Rödhammer, Mario Abfalter Titelbild: Martin Rödhammer Autoren: DI Christina Dörr Energieausweiserstellung, Bauphysik, Beweissicherung CV: Studium FH Campus Wien Nachhaltigkeit in der Bautechnik (Masterstudium). Seit Oktober 2014 bei AMiP beschäftigt Monika Bukovnik, Sabine Schindler, Matthias Schachner, Mario Abfalter, Bernhard Winkler, Ruth Rödhammer, Martin Rödhammer Druck: Stiepan & Partner Druck GmbH (Leobendorf/Austria), klimakompensierte Oskar Steiner Bauphysikdetails, Energie- ausweiserstellung CV: Studium Umwelt- und Bioressourcenmanagement BOKU Wien laufend (Masterstudium), Rauchfangkehrermeister; bei AMiP seit Februar 2015 beschäftigt. Produktion, österr. Umweltzeichen, gedruckt auf chlorfreiem Papier Auflage: 2.000 Exemplare ISBN: 978-3-200-04218-6 Offenlegung nach § 25 Mediengesetz Dipl. Ing. Monika Bukovnik Simulation, Messtechnik, Schall und Lärm, Schadstoffberechnung CV: Studium TU Wien Maschinenbau Verfahrensingenieurwesen; langjährige Berufserfahrung in der nationalen und internationalen Forschung und Entwicklung für Akustik, akustische Messtechnik und Schadstoffsimulationen für die Verkehrsträger Flug und Bahn, bei AMiP seit 2015 beschäftigt; Eintragung als gerichtlich beeidete Sachverständige Dipl. Ing. Markus Datler Energieausweiserstellung, Bauphysik, Thermografie CV: Tischlerlehre, HTL Mödling Abteilung Holztechnik, Studium Holztechnologie und Management BOKU (Masterstudium). Bei AMiP seit 2015 beschäftigt. Medieninhaber: AMiP Industrial Engineering GmbH, Hauptstraße 2D, 2372 Gießhübl, +43 (0)2236 892 407 www.amip.at www.energieausweis-online.at www.greenbuilding.at Leitbild: AMiP steht für Expertenleistungen in der Bauphysik und Messtechnik und bedeutet: Analytik und Messtechnik für industrielle Prozesse. Der Grundsatz der kontinuierlichen Verbesserung von Prozessen aus der Industrie war Leitfaden für die Gründungsphase und gilt auch für jedes aktuelle Projekt und für die Erweiterung unserer Geschäftsfelder. AMiP Engineering GmbH BAUPHYSIK IM FOKUS - AMiP AMiP Engineering GmbH ISBN: 978-3-200-04218-6 AMiP - Industrial Engineering GmbH - Analytik und Messtechnik für industrielle Prozesse Hauptstraße 2D, A-2372 Gießhübl; Tel.: +43 (0)2236 892 407, Fax: +43 (0)2236 865 161 BAWAG, BLZ:14000, KTO:02810836469, BIC:BAWAATWW, IBAN:AT601400002810836469 Volksbank, BLZ:42750, KTO:33605340000, BIC:VBOEATWWBAD, IBAN:AT414275033605340000 UID: ATU61539017; FN 259694 d, www.amip.at, www.energieausweis-online.at, www.greenbuilding.at