PDF-Download - Klosterschule

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SCHÜLERZEITUNG DER KLOSTERSCHULE HAMBURG
KLOSTERPOST
AUSGABE HERBST / WINTER 2013
!
G
I
L
L
I
B
DIE ABRISSBIRNE KOMMT.
DER PAVILLION MUSS WEICHEN.
UND WAS1 DANN?
Liebe Leserinnen,
Liebe Leser,
endlich gibt es mal wieder eine Klosterpost! Die Redaktion
der Schülerzeitung sendet ein Lebenszeichen an euch!
Diese Zeitung ist im letzten halben Jahr in sehr kleinem,
aber schönem Kreis entstanden. Fünf Redakteure aus den
Jahrgängen 5, 6, 7 und 9 haben im Neigungskurs diese Ausgabe erschaffen. Nach diesem halben Jahr stellen wir fest:
Es passiert viel an der Klosterschule und die Zeit vergeht
so schnell, dass man es nicht unbedingt wie gewollt schafft,
diese Schülerzeitung in kurzen, regelmäßigen Abständen
herauszubringen.
Aber wir wissen alle: Später ist immer noch besser als gar
nicht!
An einer Schule, an der viel Verschiedenes und viel gleichzeitig passiert, überlegt man als kleine Redaktion gründlich,
was die Masse beschäftigt und worum es in der Zeitung gehen sollte.
Für uns ist es in dieser Ausgabe vor allem der Neubau! Überall
wird gemunkelt, dass es bald ein neues Gebäude geben wird,
dem die Pavillions weichen müssen. Ab und zu bekommt
man über Schülerräte, die Bauspinner AG, Gespräche zwischen Schulleitungsmitgliedern oder einem gelegentlichen
Strahlen in Herrn Herzbergs Augen zwar mit, dass wirklich
etwas passieren wird, aber Genaues sickert noch nicht richtig durch. Auch die Redaktion ist nicht ganz an den Kern der
Sache herangekommen; ein bisschen Überraschung steckt
wohl immer in so einem neuen Haus. Dennoch finden sich
bestimmt einige Antworten in dieser Zeitung! Die Redaktion
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Außerdem finden sich in dieser Zeitung natürlich auch viele
andere Themen! Reportagenprojekt, Politikveranstaltungen,
Recyclingpapier, und Profitorwart sind da nur wenige Stichworte!
Die Redaktion der Klosterpost wünscht viel Spaß mit dieser
Ausgabe und bedankt sich an dieser Stelle herzlich bei Daniel Köhler, der uns so hilfsbereit und humorvoll mit Layout
und Druck unterstützt hat!!!
Antonia Egert (Leiterin des Neigungskurses)
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Inhaltsverzeichnis
fragte sich nicht nur, was die Schulleitung plant, sondern
auch, was die Schülerinnen und Schüler für Wünsche haben.
Was erwarten wir von einem neuen Gebäude? Wie könnte
es sich von den anderen unterscheiden? Wie stellen wir uns
Einrichtung und Gestaltung der Räume vor? Unsere Artikel
und Ideen dienen sicher auch als Bitte an die Schulleitung,
die Schüler/innen irgendwann in die Gestaltung so weit wie
möglich einzubeziehen und als Inspiration für weitere Ideen! An unserem Neubau wollen wir mehr teilhaben, als nur
überrascht zu sein, wenn er irgendwann nach Sommerferien
dort steht!
Alles über den Neubau 04
Text: Paul Veit
Illustration: Daniel Köhler
Was erwarten wir vom Neubau?
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Texte: Redaktion
Fotos: Daniel Köhler
Und was erwartet ihr vom Neubau?
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Umfrage: Assal Hadian
Illustration: Daniel Köhler
Vision: Abrissparty 2014
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Text: Rosa Westhaus
Voll der Börner!
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Interview: Klosterpost
Illustration: Daniel Köhler
Wer tut Gutes?
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Text: Chantal Sgries
Foto / Illustration: Daniel Köhler
Welcher Lehrer passt zu dir?
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Ausgedacht von: Chantal Sgries und Jarla Sgries
Aufgzeichnet von: Antonia Egert
Das graue Wunder
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Text: Jarla Sgries
Illustration: Daniel Köhler
Von Vorbildern und Idolen
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Text: Fee Rodbol und Nina Wende
Illustration: Daniel Köhler
Statistik: KIM-Studie 2012
Interview Philip Tschauner
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Text und Foto: Chantal Sgries
Alles andere ist Verarsche
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Text: Larry Poggensee
Foto: Thomas Kläber / Die LINKE
FSK: Konsequent oder nicht?
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Text: Julia Renner & Alena Kaya
Uuund Action …
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Text und Foto: PR-Material Task-Schauspielschule
Impressum44
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Alles über den NEUBAU
Seit Jahren wird darüber geredet, nun geht es los: wir bekommen einen Neubau. Warum der aus Holz sein wird, für wen er
sein soll und wann er fertig wird, klären wir in diesem Text.
Ein Holzhaus?
Brennt das nicht zu leicht? Nein, sagt Herr Herzberg, das
Holz sei so behandelt, dass keine zu große Brandgefahr besteht, sagt die Feuerwehr. Holz würde gut dämmen: im Winter gegen Kälte, im Sommer gegen Wärme.
Mehr Fläche – mehr Schüler?
Nein, sagt Herr Herzberg, denn die anderen Flächen (Kantine, Turnhalle usw.) würden dafür nicht reichen. Wir bleiben
vierzügig.
Was kommt noch in den Neubau?
In den Neubau werden eventuell auch die Spieleausleihe sowie Aufenthalsmöglichkeiten für die Oberstufe verlegt. Herr
Herzberg wünscht sich außerdem einen möglichst großen
Raum für Versammlungen, Veranstaltungen, Präsentationen, Projekte …
Ohne Flure?
Dazu sagt Herr Czarnetzki, Leiter der Bau-AG: „Flure sind
nicht zwingend erforderlich“. Und wie soll das funktionieren?
Die Klassenräume gehen direkt von den Treppenhäusern ab.
Oder sie sind durch Differenzierungsräume direkt zugänglich.
Gibt es auch wieder einen Brücke geben?
Herr Herzberg wünscht sich das – aber die Umsetzung ist
schwierig.
Keine Container mehr?
In den Neubau wird wahrscheinlich die Oberstufe einziehen
– die bisher immer irgendwo untergebracht war und keine
richtige „Heimat“ hatte. Dann können endlich die Container
abgebaut werden und im Hauptgebäude werden Kursräume
frei. Die 9. Klassen, die sich jetzt noch im Steinpavillon befinden, können dann vieleicht in das jetzige Lehrerzimmer
sowie die Computerräume - das würde passen! Das ist aber
noch nicht festgelegt. Insgesamt bekommen wir jedenfalls
ca. 150 Quadratmeter mehr Fläche, als wir jetzt haben.
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Beim Häuslebauen kann viel schiefgehen.
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Ist später noch eine Aufstockung möglich (wie beim alten
Neubau)?
Nein, höchstens ein kleiner Anbau ist möglich!
Wo kommt der Neubau genau hin?
Dort, wo jetzt der Steinpavillon steht, auf einen Teil dieser
Fläche, kommt der Holzneubau hin. Ungefähr so hoch wie
unser jetziger „Neubau“, aber flächenmäßig etwas kleiner.
Und der Schulhof?
Wird nicht kleiner! Weil wir mehr zusammenhängende
Spielfläche haben werden. Dafür wird der Schulhof insgesamt etwas schmaler.
Wird unsere Schule dann behindertengerecht?
Wir haben ja schon im jetzigen Neubau einen Fahrstuhlschacht. Aber keinen Fahrstuhl. Die Behörde sagt dazu: Der
Einbau macht nur Sinn, wenn dann die ganze Schule behindertengerecht wird. Dafür gibt es auch schon lange Pläne.
Aber diese Ideen werden nicht umgesetzt. Argument: Das
Gymnasium Hamm ganz in der Nähe ist vollständig behindertengerecht.
Und wann wird der Neubau fertig?
Die Bauzeit wird etwa vier Monate betragen, da die Teile
vorgefertigt geliefert werden (Modulbauweise). Herr Herzberg: „Wir werden versuchen, dass der Steinpavillon möglichst
lange stehen bleiben kann“. Dies soll möglich sein, da das
neue Gebäude weiter in Richtung der HAW (vom jetzigen
Neubau aus gesehen nach links) gebaut werden soll. Dann
muss niemand in der Zwischenzeit in andere Räume (Container?!) ziehen.
Was erwarten WIR
vom Neubau?
Chantal: „Ich wünsche mir vom
Neubau, dass es größere Räume gibt.
Die nicht alle nur quadratisch sind,
sondern auch modernere und praktische Formen haben. Für die ganze
Gruppenarbeit wären breitere Räume
sinnvoll, damit man besser Gruppentische bilden kann und nicht alle Gruppen so eng nebeneinandersitzen. Für
die Gruppenarbeit wären auch Mehrzweckräume praktisch, hierbei gibt es
die Möglichkeit Räume durch Trennwände zu kleineren Räumen zu unterteilen. Räume die besser geschnitten
sind, bilden auch ein besseres Arbeitsund Wohlfühlklima. Bei moderneren
Heizungen gibt es auch die Möglichkeit,
Sitzmöglichkeiten darüber zu bauen.
Um Energie zu sparen, kann man auf
dem Dach Gras anwachsen lassen, das
Gebäude wird dadurch besser isoliert.
Für mehr Licht in den Klassenräumen
sind große Fenster sinnvoll. Es sollten
auch Pausenräume entstehen ohne
Teppich, damit dort gegessen werden
darf. Flure, die breiter geplant werden,
können auch als weiterer Aufenthaltsraum genutzt werden.“
Paul Veit
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Jarla: „Ich erwarte vom Neubau, dass
es mehr Aufenthaltsplätze gibt, wo wir
uns in der Pause hinsetzen oder auch
arbeiten können. Die Räume sollten nicht so quadratisch sein wie im
Neubau, sondern dass man sich auch
in Nischen zurückziehen kann. Es
sollte auch eine Spielausleihe sowie ein
Toberaum und einen Pausenraum mit
einer Tischtennisplatte und anderen
Sachen geben. Ich fände es außerdem
noch gut, wenn es einen Übergang zum
Neubau gibt, so dass man wenn es
draußen regnet geschützt in ein anderes Gebäude kommt. Gut wäre es auch,
wenn es eine gute Feuersicherung gibt.
Weiterhin sollten auch Räume für die
Oberstufen entstehen, damit sie nicht
so weite Wege gehen müssen.“
Assal: „Ich wünsche mir vom Neubau, das er bunter wird als die anderen Gebäude, weil ich es so schöner
finde. Außerdem fände ich es besser
wenn es keine Teppiche geben würde.
Cool wäre es auch, wenn jeder Klassenraum ein Smartboard hätte, dann
macht das Lernen mehr Spaß und man
hat mehr Möglichkeiten. Der Flur in
unseren Jahrgang ist sehr klein, deswegen würde ich mir einen größeren
Jahrgangsflur mit vielen Sitzmöglichkeiten wünschen, denn wenn man auf
den Schlüsseldienst wartet, muss man
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immer stehen. Die Toiletten im Neubau
sind sehr eklig, deswegen wäre es gut,
wenn man irgendwie versuchen würde,
dass die Toiletten sauberer sind, damit
man sich auch auf Toiletten traut. Die
Schülerinnen und Schüler die dann im
Neubau sind, müssen also ordentlicher
auf den Toiletten sein. Wenn man auf
Toilette geht, muss man außerdem
meistens warten, deswegen sollte es
mehrere Toiletten geben. Außerdem
finde ich, dass es zu wenige Bücher in
der Bibliothek gibt, deswegen könnte man mehr Bücher kaufen und im
Neubau noch einen zweiten Leseraum
oder Ruheraum erstellen. Ich finde die
Regeln in meinem Gebäude außerdem
viel zu streng. Es ist nervig, dass man
im jetzigen Neubau weniger darf als
an anderen Stellen, obwohl es eigentlich schöner ist, sich darin aufzuhalten,
als in den anderen Gebäuden.“
Owen: „Der Neubau sollte ein Bau auf
dem Schulgelände sein, der etwas moderner ist als der alte Neubau. Er sollte
mehrere Stockwerke besitzen und von
außen sollte er farblich gestaltet sein. In
meiner alten Schule hatte ich Fenster,
die man per Knopfdruck, aber auch per
Hand öffnen konnte. Das war gut, weil
man sehr schnell alle Fenster gleichzeitig aufmachen konnte. Das würde ich
mir vom Neubau auch wünschen. Für
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die Innenausstattung stelle ich mir vor,
dass es keine Tafeln mehr gibt, sondern
Smartboards und keine feste Stühle
sondern Rollstühle, weil man Rollstühle besser verschieben kann und damit
schneller einen Stuhlkreis hinkriegt.
Ein Smartboard wäre gut, damit man
mehr Spaß beim Lernen hat und öfter
einen Film gucken oder im Internet surfen kann. Außerdem sollte der Neubau
vor allem einen breiteren Gang zwischen den Klassenräumen haben und
es wäre cool, wenn man die Wände der
Klassenräume verschieben könnte. Das
wäre zum Beispiel gut für Projektarbeiten, damit man sich in Kleingruppen
besprechen kann, ohne andere Mitschüler zu stören. Außerdem sollte der
Neubau Freizeiträume besitzen, in dem
man Sachen machen kann, die man
nicht in Klassenräumen machen darf
wie z.B. Handyzocken! Es wäre nicht
schlecht, wenn es auch einen größeren
Toberaum gäbe; der besser ausgestattet
ist und mehr Möglichkeiten zum Klettern und Spaß haben bietet. Manche
nervt es, dass man an einer Kulturschule immer ganz nach oben laufen muss,
um an den „Kulturfächern“ Musik und
Kunst teilzunehmen. Die, die etwas
aufführen, müssen dann wirklich alle
schweren Sachen wie E-Gitarren und
Schlagzeugteile komplett von oben nach
unten tragen und das ist bestimmt eine
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Mords-Arbeit. Besser wäre dafür, dass
man im Neubau einen Musiksaal baut,
der zum Beispiel eine Glaswand hat,
die man ausfahren kann, sodass die
Bühne und der Musikraum zusammen
liegen. Diese Schule besitzt einen Kultur-Schwerpunkt aber die Kunsträume
bieten zu wenig Platz. Warum haben
wir nicht einen größeren Kunstraum,
in dem mehr Schülerinnen und Schüler
an größeren Kunstwerken arbeiten können? (Dann könnte auch mal etwas anderes gemacht werden, wie zum Beispiel
Steinmetzen oder Graffitis sprayen!).
Die letzte Idee von mir für den Neubau
ist ein Dachgarten. So einer kostet zwar
viel Kraft, Einsatz, Mühe und wahrscheinlich auch Geld, aber ich habe mal
nachgefragt und viele Mädchen und
Jungen fänden einen Dachgarten eine
tolle Idee.
Alles in allem sollten die Räume im Neubau – wie auch immer sie am Ende aufgeteilt sind – eine ruhige Atmosphäre
darstellen, damit man sich gut konzentrieren kann. Das ist für mich, neben
einer bunten Schule, in der man auch
viel Spaß haben kann sehr wichtig. Es
ist hoffentlich nur noch eine Frage der
Zeit, bis der Neubau steht!“
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Und was erwartet
IHR vom Neubau?
Wir sind durch die Klassen gegangen und haben verschiedene Schüler gefragt: Was erwartet ihr vom neuen Neubau?
Smartboards für alle Klassen (Jg. 6)
Heizungen! (Jg. 7)
2x: Keinen Teppich! (Jg. 7, Jg. 8)
Einen Snackautomaten! (Jg. 7)
Die Uhren sollen funktionieren! (Jg. 5)
Bessere Lüftungen! (Jg. 9)
2x: Spiegel (Jg. 8, Jg. 10)
Größere Räume! (Jg. 10)
Einen Leseraum mit vielen Büchern! (Jg. 6)
Große Fenster! (Jg. 10)
Eine Dachterasse! (Jg. 9)
WLAN für alle! (Jg. 7)
Buntere Klassenzimmer (Jg. 8)
Größere Toiletten! (Jg. 6)
Eine Klimaanlage! (Jg. 9)
Eine Lüftung für die Toiletten! (Jg. 6)
Nicht so enge Flure! (Jg. 5)
Dass man im Gebäude essen darf! (Jg. 5)
Mehr Toiletten! (Jg. 5)
Eine Turnhalle (Jg. 7)
Einen Kiosk (Jg. 10)
Sitzmöglichkeiten im Flur! (Jg. 8)
Es fällt auf, dass die Schülerinnen und Schüler zuerst an
die Einrichtung und Gestaltung denken. Viele von den genannten Dingen haben kaum etwas mit Architektur zu tun.
Vielleicht ist es ja sogar möglich, dass die Schülerinnen und
Schüler das Innere des Neubaus selbst mitgestalten dürfen,
wenn er steht!
Assal Hadian
Nichts! (Jg. 10)
Schönere Gestaltung der Räume und Flure! (Jg. 9)
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Das sind ja eine Menge Wünsche. Wie all das zusammen
aussehen könnte, haben wir schon mal auf der nächsten
Doppelseite illustriert.
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Eine Vision:
Abrissparty 2014
Die einen liebten ihn, die anderen hassten ihn. Anlässlich
des Abrisses des Steinpavillons am am Gymnasium
Klosterschule wurde gestern eine Abrissparty gefeiert.
500 Schüler und Schülerinnen tummelten
sich auf dem Schulhof – und das nach Schulschluss! Grund dafür war die offizielle Genehmigung der Hamburger Schulbehörde,
mit dem Abriss des noch aus den 1970-er
Jahren stammenden Steinpavillon, zu beginnen.
Während Ruben Herzberg, der Schulleiter des Gymnasiums, eine Rede über das
alte Gebäude und den damit einhergehenden Neuanfang hielt, vereinten sich
Bauarbeiter und Schüler, um mit Hilfe
von Vorschlaghämmern erste Wandkacheln von der Fassade zu lösen. Ein Neuanfang ist es allemal, gerade für die Schülerinnen und Schüler des neunten Jahrgangs,
die bei dem Abriss mithelfen. Sie waren
nach ihrem Umzug in den Steinpavillon,
auch „Bunker“ genannt, fast zwei Jahre in
dem Gebäude untergebracht und hatten in
Räumen mit Schimmel an den Decken, nicht
immer wärmenden Heizungen und von kaugummiverklebten Teppichen zu lernen.
Weichen soll dieser Berg aus Waschbeton einem Neubau, der
voraussichtlich schon 2014 fertig gestellt werden soll. Bis dahin sollen die Schülerinnen und Schüler möglicherweise in
Containern untergebracht werden. Nicht gerade schön, aber
wie viele der Anwesenden sagen, „auch nicht viel schlimmer“.
Während sich die Stimmung mit Vorfreude und Neugier
mischt, und das Geknatter der Maschinen zur Musik für die
Tanzfläche wird, die sich langsam inmitten des Hofs bildet,
sitzt ein Schüler am Rande des Geschehens. Peter, Neuntklässler, ehemaliger Schüler im Steinpavillon klagt über den
Abriss: „Ich verstehe nicht, wieso sich alle so freuen. Also mir
bleibt bei dem Gedanken, im Winter in Containern zu sitzen,
die Spucke weg. Ich kann ja nachvollziehen, dass der Bunker
von außen nicht gerade ein Prachtstück war, aber das werden
die Container auch nicht! Schließlich gehörte der Steinpavillon
auch mit zur Schulgeschichte- und nun wird er im Nu platt
gemacht!“ Er blickt er hinüber zu den Trümmern und fügt
noch hinzu: „Außerdem gehen die schönen Schmierereien auf
den Toiletten verloren!“ Solchen Klagen werden dieser Zeit
wenig Beachtung geschenkt, schließlich hatte die Schulleitung zu entscheiden, wie die 3,9 Millionen Euro der Schulbehörde für einen Neubau eingesetzt werden sollten. „Wir sind
nach all diesen Jahren des Wartens froh, dass diese Sünde der
Architektur vom Schulhof verschwindet. Uns ging es erstmal
darum, den ersten Schritt – also den Abriss – hinter uns zu
bringen.“, so Herr Schmitz, Lehrer für Kunst und Philosophie
und stellvertretender Schulleiter. „Ich als Kunstlehrer habe
dabei natürlich noch einen besonderen Sinn für das Ästhetische!“
Das Ganztags Gymnasium Klosterschule ist für seinen kulturellen Schwerpunkt bekannt. Während dort noch bis tief in
die Nacht gefeiert wurde, hofft man, dass Kreativität verhindert, dass eine weitere Sünde der Architektur entsteht.
Rosa Westhaus
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Voll der BÖRNER!
Name: Carsten Börner
Geburtstag: 25.02.1973
Familienstand: vergeben
Fächer: Biologie / Chemie / NT
Die ideale Unterrichtsstunde: Wenn nicht nur die Schüler
und ich Spaß hatten, sondern auch der ein oder andere
etwas wirklich verstanden hat, es „klick“ gemacht hat.
Die beste Lernmethode: Welche ich bevorzuge ist eigentlich egal, wichtig ist, das die Schüler etwas verstehen, und
da ist manchmal die eine Methode so gut oder schlecht wie
die andere
Lehrer seit: 2005
An der Klosterschule seit: 2008
Lieblingsfach als Schüler: Biologie
Hassfach als Schüler: Fächer hab ich nicht gehasst, nur mit
einigen Lehrern bin auch ich nicht immer klar
gekommen.
Wenn nicht Lehrer, dann: Aussteiger im schwedischen oder
kanadischen Wald
Schönstes Erlebnis als Lehrer: Bis jetzt wohl der Abschluss
meiner ersten Tut-Gruppe
Wenn ich ein Tag Schulleiter wäre, würde ich …:
... mich fragen, wer denn auf die Idee gekommen ist, mich
dazu zu machen.
Hobbys: Musik (machen), lesen, kochen
Lieblingsmusik: so ziemlich alles bis auf Schlager, Volksmusik und (deutschen) Proll-Rap
Lieblingsbuch: Der Herr der Ringe (u.v.a.)
Lieblingsfilm: Kommt auf das Genre an: Der Herr der Ringe,
Die 12 Geschworenen, Ziemlich beste Freunde …
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Wer tut Gutes für
die Klosterschule?
Wir stellen ab sofort in jeder Ausgabe eine Person vor, die
Gutes für die Klosterschule tut oder getan hat.
In dieser Ausgabe ist es Barbara Seikel, von den Schülern
Frau Seikel genannt. Sie ist fast 67 Jahre alt und ist seit 31
Jahren an unserer Schule. Sie unterrichtet Englisch und
Französisch mit viel Spaß und Herzblut. Mit 65 Jahren hatte
sie das Rentenalter erreicht und verließ die Schule.
Aber das Schicksal wollte es anders, 2012 fehlten Lateinlehrer an unserer Schule und Frau Seikel kam mit einem Lehrauftrag in Latein wieder zurück. Zurück hatte unsere Schule
eine sehr engagierte Lehrerin, die sich wie schon früher mit
ihren Klassen für die Fremdsprachenwettbewerbe anmeldete und oft unter die ersten Plätze kam. Letztes Schuljahr
durfte ich mit unsern Lateinkurs am Fremdsprachenwettbewerb teilnehmen und Frau Seikel schaffte es durch viel Engagement und Freude, uns alle dafür zu begeistern, sodass
wir auch dieses Jahr wieder teilnehmen wollen.
Durch ehrenamtliche Nachhilfe schaffte sie es auch einem
Schüler zu helfen das Abitur zu bestehen.
Wir hoffen sie noch lange im Lateinkurs zu haben, da Lehrerinnen wie Frau Seikel, uns Spaß und Motivationen zum
Lernen geben.
Chantal Sgries
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Ein Test von Chantal und Jarla. Aufgezeichnet von Antonia Egert.
Das graue Wunder
Die Klosterschule hat vor Kurzem ein Projekt für die Umwelt
gestartet. Die Schule sollte wegen des enormen Papierverbrauches auf ökologisches Papier umstellen. Wenn man über
ökologisches Papier spricht, unterscheidet man zwischen
zwei verschiedenen Arten. Zum einen gibt es recyceltes Papier; für Recyclingpapier werden keine Bäume abgeholzt.
Die Wälder, die unter großem Nutzungsdruck stehen, werden durch Recyclingpapier deutlich entlastet. Noch besser
allerdings ist „Umweltpapier“. „Umweltpapier“ wird aus Altpapier hergestellt, dass keiner Zellstoffbleiche unterzogen
wird. Das verwendete Altpapier wird so fein gemahlen, dass
sich die Farben gleichmäßig verteilen und das neue Papier
eine graue Tönung annimmt. Es ist damit noch umweltfreundlicher als „normales“ Recyclingpapier. Das „normale“, weiße Papier wird mit Bleichmittel gebleicht, damit es
weißer aussieht. Dabei wird aber nicht bedacht, dass Bleichmittel schädlich für die Umwelt sein können. Beim ökologischen Papier wird auf das Bleichmittel verzichtet und es hat
deswegen die eigentlich normale Papierfarbe, ist dabei aber
genauso gut wie weißes Papier. Wir könnten in der Schule
aber auch noch auf ganz andere Dinge achten. Zum Beispiel
könnten mehr doppelseitig kopiert werden. Natürlich sollten unnötige Kopien vermieden werden. Eine weitere Idee
war, statt Handtuchpapierspendern Lufttrockner für die
Hände einzusetzen, doch diese Idee stellte sich als nicht umweltfreundlich heraus (Stromverbrauch), deshalb wurde sie
nicht umgesetzt.
Vielleicht habt ihr ja noch Ideen wie wir die Schule immer
umweltfreundlicher gestalten können. Die Einführung des
Recyclingpapiers ist jedenfalls schon mal ein guter Anfang!
Jarla Sgries
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Vorbilder und Idole
Kreischende junge Fans, meistens Mädchen, schwitzige Hände,
durch Tränen verlaufener Mascara, und selbstgemalte Plakate.
Wochen zuvor wird das Outfit bestimmt, Unmengen an Geld
für die Karten, Poster und Fanartikel ausgegeben. Letzte Texte
werden auswendig gelernt. Die Minderjährigen schleppen einen Elternteil mit sich, um der einmaligen Chance, ihr Idol zu
treffen, nicht zu entgehen.
Ein Bericht von Fee Roodbol und Nina Wende,
Aus dem Zeitungsprojekt der neunten Klassen
Unser erstes Vorbild war Conni Klawitter. Das Mädchen mit
der roten Schleife im Haar, die ursprünglich Charakter einer
Buchreihe war. Wir bewunderten sie, wie fast jedes andere
Mädchen in unserem Alter, denn sie war so schlau und erlebte immer viel. Außerdem war sie eine Figur, die man sich
als Kind gut vorstellen konnte, da sie ein ziemlich normales
Leben führte, an dem man sich gut orientieren konnte. Sie
hatte, wie jeder andere auch, alltägliche Probleme zu bewältigen: ihr Bruder nervte sie, auch ihre Eltern stritten manchmal und sie hatte Angst vor dem Zahnarzt. Die „Walt Disney
Prinzessinnen“ waren wenige Jahre danach unsere Favoriten. Sie waren freundlich, nett und wunderschön. Wahrscheinlich schauten wir zu ihnen auf, weil ihre Geschichten ausnahmelos gut ausgingen, sie heirateten immer den
gut aussehenden Prinzen, der sie auf seinen Pferd in sein
Schloss brachte und das Böse wurde jedes Mal besiegt. Später waren bei uns die Teenie-Stars wie Hannah Montana und
Selena Gomez beliebt. Grund dafür war, so glauben zumindest wir, dass sie „coole“ Charaktere waren. Selena Gomez
alias Alex Russo hatte tolle Freunde, gut aussehende Brüder
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und konnte zaubern. Das hätten wir natürlich auch gerne
gekonnt. Hannah Montana führte ein Leben im Ruhm. Als
Miley Stewart jedoch hatte sie mit dem Alltag einer Highschool-Schülerin zu kämpfen.
Laut der KIM-Studie 2012 zu dem Thema der Basisuntersuchung zum Medienumgang 6–13-Jähriger in Deutschland
haben zwei Drittel der Befragten (66%) eine Person oder
eine Figur, für die sie besonders schwärmen. Dabei nennen
38% von ihnen eine Person aus Film und Fernsehen. Knapp
ein Fünftel der Befragten gab jemanden aus der Musikbranche als Vorbild an.
Aber weshalb ist das so? Aus welchem Grund suchen sich
Menschen Vorbilder? Und ist es überhaupt förderlich, Idole
zu haben?
„Kinder brauchen Vorbilder!“: Dieser Ansicht ist die Kinderund Jugendlichen-Psychotherapeutin Anne Kalberlah, mit
der wir ein ausführliches Interview führten. Für Kinder und
Jugendliche sei es gerade in der Entwicklung wichtig, sich
an einem Menschen orientieren zu können. Dabei habe ja
nicht jeder ein Vorbild für alles, sondern mehrere, für verschiedenste Bereiche. Wenn man beispielsweise Fußball als
Hobby habe, suche man sich für den Bereich Sport einen
Fußballer / eine Fußballerin als Vorbild. Gehe es allerdings
um das Thema Schule, eifere man eher einem Mitschüler
nach. Dieser stelle dann das Vorbild dar. Wichtig sei, dass
man ein Ziel vor Augen habe, wofür man lebt beziehungsweise lernt. Die meisten Kinder und Jugendliche hätten Vorbilder, welche sich deutlich von ihren Eltern unterscheiden.
Der Grund hierfür sei der, sich deutlich von diesen abzugrenzen zu wollen, so Kalberlah. Indem man versuche, so
zu sein wie seine Vorbilder, distanziere man sich von den
Vorstellungen seiner Eltern.
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Durch das Internet konnten sich jenseits der etablierten
Stars ganz neue Arten von Vorbildern entwicklen. Hierbei
spielt YouTube zum Beispiel eine wichtige Rolle. YouTuber,
wie sie sich selbst nennen, sind die neuen Vorbilder der jungen Generation. Der aus Amerika stammende Trend hat sich
in den letzten Jahren auch in Deutschland etabliert. Ob sie
Schminktipps geben, ihre Einkäufe nach einem ausgedehnten Shoppingtrip mit der Welt teilen, oder einfach nur witzig
sind, längst ist YouTube nicht mehr nur ein Onlineportal für
Musik. YouTuber legen ihre eigenen „Channels“ an, Kanäle,
auf die sie dann in regelmäßigen Abständen Videos über ein
selbstgewähltes Thema hochladen. Hat ein YouTube-Kanal
genug Aufrufe, bekommen die Macher oft Werbegeschenke von Firmen, unter der Bedingung, diese dann in ihren
nächsten Videos zu verwenden / vorzustellen. So entsteht
eine neue Art der Werbung. Diese ist viel wirkungsvoller, als
die einfache Anzeige, da sie speziell auf das anzusprechende
Themengebiet zugeschnitten ist. Was bei den meisten nur
mit einem Hobby beginnt, bringt schnell ziemlich viel Geld
ein. Durch Werbung vor den Videos, Partnerunternehmen
und der Unterstützung von YouTube kann man sich, vorausgesetzt man ist unterhaltsam, selbst zu Ruhm verhelfen. In
der Jugendgeneration sind YouTuber bereits zu echten Stars
aufgestiegen.
Nina selbst hat die Hysterie um eine berühmte Person einmal
hautnah miterlebt: „Im April haben eine Freundin und ich
das Justin Bieber Konzert in Hamburg besucht. Als wir eine
halbe Stunde vor dem Einlass dort ankamen, waren schon
tausende nervöse Mädchen dort. Viele kamen aus anderen
Städten in Norddeutschland und die meisten von ihnen hatten die Schule geschwänzt, um möglichst früh da zu sein.
Hier und da hörte man Gruppen Justins Lieder singen, alle
hatten sich Schriftzüge auf die Gesichter und Arme gemalt,
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oder trugen Fan-T-Shirts. Eine gute Stunde später standen
wir endlich am Anfang der ewig langen Schlange, welche
sich vor dem Eingang gebildet hatte und waren fast an der
Reihe. Die Konzerthalle war schon brechend voll und obwohl die Show erst in zwei Stunden beginnen sollte, drängten sich die Mädchen um die Bühne, um den besten Platz zu
haben und ihrem Idol möglichst nah sein zu können. Es war
heiß, eng und stickig. Von allen Richtungen drückte jemand
und versuchte, sich nach vorne zu drängeln. Wo man auch
hinblickte, man sah in gestresste Gesichter. Nach einer Stunde waren wir bis in die zweite Reihe vorgedrungen und hatten nicht vor, uns von dort wegzubewegen. Falls man etwas
trinken wollte, rief man seine Mutter an, damit die einem
den Becher nach vorne reichte. Seinen Platz verlassen, um
etwas zu trinken oder auf die Toilette zu gehen, kam gar
nicht in Frage. Auch wenn wir uns um die besten Plätze stritten, waren wir irgendwie gemeinsam dort. Wir waren eine
Gruppe und wir gehörten zusammen. Als eine Gruppe von
Mädchen ihre Freundin verloren hatte, waren wir alle still
oder riefen nach ihr. Manche ließen sie sich beschreiben und
die größeren von uns versuchten sie in der Menge zu erkennen. Es war noch über eine halbe Stunde bis zum Beginn des
Konzerts, und trotzdem gab es schon zahlreiche Zusammenbrüche. Die Mädchen wurden von den Sicherheitsbeamten
aus der Menge gezogen, obwohl sich die meisten wehrten.
Ein Mädchen, das unmittelbar in meiner Nähe stand, bekam
Atemprobleme und fing an zu zittern. Auch nachdem sie
Wasser getrunken hatte, ging es ihr nicht besser, woraufhin
ein Sicherheitsbeamter ihr befahl, sie müsse die Arena verlassen. Sie wurde hysterisch und fing an zu weinen. Als er
sie aus der Menge ziehen wollte, wehrte sie sich sprichwörtlich mit Händen und Füßen. Am Schlimmsten war es jedoch,
als Justin auf die Bühne kam. Jedes zweite Mädchen weinte
und noch viele weitere wurden aus der Menge begleitet. Als
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wir aus der Halle heraus kamen, sahen wir Mädchen in Rollstühlen mit Papiertüten in ihren Händen, für den Fall einer
Hyperventilation. Vielen Mädchen ging es sehr schlecht. Sie
waren erschöpft, müde und konnten kaum noch sprechen,
da sie zwei Stunden lang geschrien hatten. Manche von ihnen gingen am nächsten Tag nicht zur Schule. Und das alles
nur, um ihr Idol für zwei Stunden lang zu sehen.“
Wissenschaftler haben dieses sogenannte „Bieber-Fieber“
beziehungsweise das Verhalten beim „Fangirling“ analysiert
und herausgefunden, dass solche Reaktionen auf die Begegnung mit Idolen nichts Ungewöhnliches sind. Beim Sehen
oder sogar beim Hören der Musik ihrer Idole kann man beobachten, dass das Gehirn eines Fans Dopamin, ein Glückshormon, ausschüttet. Es gibt Impulse zwischen Nervenzellen,
Hirnzentren und dem Immunsystem weiter. Dopamin ist unter anderem für die körperliche und seelische Aktivität, Lebensenergie, allgemeines Wohlbefinden, das Herz und den
Kreislauf zuständig. In Verbindung mit Noradrenalin kann
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es zu Freude, Aufregung, Gänsehaut, Zittern, Erregung und
Hyperventilation kommen. Die Verhaltensweise der Fans ist
also physisch erklärbar und völlig natürlich.
Eine weitere Frage, die wir uns stellten, war, ob den Prominenten überhaupt bewusst ist, wie viel Einfluss sie speziell auf ihre jungen Anhänger haben und wie sie mit diesem
Druck umgehen. Hier gibt es zwei verschiedene Meinungen.
Der amerikanischen Sängerin und Schauspielerin Demi
Lovato ist es sehr wichtig, ein gutes Vorbild für Jugendliche zu sein und sie hält ein skandalfreies Auftreten für eine
Verpflichtung, die mit einem Job in der Öffentlichkeit einhergeht. Durch ihre eigene Lebenserfahrung möchte sie
jungen Menschen helfen, mit schwierigen Situationen umzugehen. Selbst wenn sie Fehler macht, spreche sie darüber
und erkläre, wie sie es hätte besser machen können. „Ich
möchte meine Anhänger davor bewahren, die gleichen Fehler zu machen wie ich“, so Lovato. Ihr gehe es nicht darum,
ein perfekter Mensch zu sein, sie möchte ihren Fans lediglich zeigen, wie sie Probleme überwinden können. Auch
die Schauspielerin Jennifer Lawrence ist sich ihrer Vorbildfunktion bewusst. Seit ihrem Durchbruch in dem Film „Die
Tribute von Panem“ habe sich ihre Ausdrucksweise und ihr
Erscheinungsbild geändert, so die 23-Jährige. Außerdem
müsse sie nun viel mehr darauf achten, wie sie sich verhält
oder wie sie sich kleidet. In einem Interview sagte sie zudem,
sie habe trotz vieler Kritiken nicht angefangen, sich für ihre
Rolle als Katniss Everdeen auf ein bestimmtes Modelmaß
herunter zu hungern, denn sie möchte nicht, dass ihre jungen Fans denken, wenn man so aussehen wolle wie Katniss,
müsse man eine Mahlzeit auslassen.
Andererseits ist es auch schwer, im Rampenlicht zu stehen.
Ob man will oder nicht, man wird automatisch von den Medi33
en zu einem Vorbild gemacht. Popstar Rihanna hat in einem
Interview deutlich klar gemacht, sie wolle kein Vorbild sein.
Berühmt sein heiße ihrer Meinung nach nicht, automatisch
auch Vorbild sein zu müssen. Die Sängerin, die des Öfteren
mit Partyexzessen, Drogenskandalen, anzüglichen Videos
und zuletzt mit ihrer On-off Beziehung zu dem handgreiflichen Rapper Chris Brown Schlagzeilen macht, beklagt sich,
dass man sich so verhalten solle, wie die Eltern der Fans es
von einem erwarten. Man dürfe nicht frei entscheiden was
man anzieht, welche Texte man in seinen Liedern singt oder
mit wem man seine Zeit verbringt. Es sei einem nicht erlaubt,
die Person sein, die man sein will, behauptet sie. Ein Vorbild
zu sein sei zu sehr ein Teil ihres Jobs geworden.
Wir denken, dass es gerade in unserem Alter ziemlich wichtig ist, Vorbilder bzw. Idole zu haben. In dieser Zeit erscheinen einem die Meinungen anderer ziemlich bedeutend. Man
macht die ersten Schritte in Richtung Erwachsensein und
weiß noch nicht genau, was man für richtig oder falsch halten soll. Vorbilder helfen einem, jede Lebenssituation zu
überstehen, egal ob man grade Liebeskummer hat oder extrem glücklich ist. Auch können sie einem andere Lebensweisen zeigen, die einem noch nicht bekannt sind. Dennoch
sollte man aufpassen, nicht zu sehr von seinen Vorbildern
eingenommen zu werden und trotzdem hin und wieder deren Handlungen in Frage stellen. Es ist wichtig, immer selbst
nachzudenken, seine eigene Meinung bilden zu können und
sich auch mal von den Ansichten anderer abzugrenzen. Unsere jetzigen Vorbilder unterscheiden sich deutlich von Conni Klawitter, trotzdem erfüllen sie immer noch die gleiche
Aufgabe: Uns zu inspirieren und uns dabei zu helfen, wir
selbst zu werden. Auch in den nächsten Jahren werden sich
unsere Vorbilder wieder verändern und wir sind gespannt,
welche Personen uns noch beeinflussen werden.
Weitere Reportagen lest ihr
34 in der nächten Ausgabe!
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Von „Astra“ bis zum
Tor gegen Paderborn
Am 30. Oktober 2013 treffen wir beim St.Pauli Profi-Training den Torwart Philipp Tschauner und bitten ihn um ein
Interview.
Seit wann spielst du schon Fußball?
Seitdem ich fünf Jahre alt bin, spiele ich Fußball.
Warst du von Anfang an Torwart, oder hast du früher auch
auf anderen Positionen gespielt?
Nein, ich war schon immer Torwart.
Welcher war dein erster Verein?
Mein erster Verein war der TSV Wendelstein.
Wie lange bist du schon beim FC St. Pauli?
Ich bin im Sommer 2011 nach St. Pauli gewechselt.
Wie oft in der Woche trainierst du ? Wie viel Freizeit bleibt
einem Profitorwart?
Das ist immer davon abhängig, an welchem Tag wir am Wochenende spielen. Aber es sind immer ca. 5–8 Trainingseinheiten. Da bleibt dann auch immer genug Zeit für die Freizeitgestaltung.
Was machst du in deiner Freizeit?
Ich interessiere mich sehr für alle amerikanischen Sportarten wie Basketball, Football und Eishockey. Deswegen
schaue ich mir so viele Spiele wie möglich davon an und lese
auch jede Zeitschrift darüber, die ich bekommen kann.
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Wolltest du schon immer Fußballspieler werden?
Ja, es war schon immer mein Traum, Fußballprofi zu werden, und zum Glück hat es geklappt.
Bist du der einzige aus deiner Familie, der sportlich ist?
Ich bin zumindest der einzige, der Profisportler ist. Sportlich
ist meine Familie aber schon.
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Wo siehst du dich in ein paar Jahren?
Das ist schwer zu sagen. Ich bin jetzt 28 Jahre alt und möchte, bis ich ca. 36–38 Jahre alt bin, Fußball spielen. Bis dahin
würde ich auch noch mal gerne im Ausland Fußball spielen.
Die USA und England wären da meine persönlichen Lieblingsziele.
Wie gefällt dir die Stimmung im Stadion und warum?
Die Stimmung am Millerntor ist einfach einzigartig. Die
Mannschaft wird in jedem Spiel zu 100 Prozent unterstützt,
egal, ob wir führen oder zurückliegen. Das gibt es sonst nirgendwo. Deshalb sind die Heimspiele für mich auch immer
sehr besonders.
Was war der schönste Moment in deiner Karriere?
Da gab es sogar zwei. Der erste schöne Moment war, als ich
mein erstes Bundesligaspiel 1. FC Nürnberg gemacht habe.
Ich bin damals zur Halbzeit eingewechselt worden. Das war
ein sehr schönes Gefühl.
Der zweite schöne Moment war mein Tor gegen Paderborn.
Da hat man als Torwart einfach ein unbeschreibliches Gefühl in sich und ich bin sehr froh und auch etwas stolz auf
mich, dass ich das geschafft habe.
Mit wem aus der Mannschaft verstehst du dich besonders
gut?
Mit Markus Thorandt. Wir kennen uns schon mehr als fünf
Jahre und er ist schon ein sehr enger Freund für mich.
Hast du noch einen anderen Beruf als Fußballprofi?
Nein, den habe ich leider nicht.
Was war früher dein Lieblingsfach in der Schule?
Sport und Erdkunde waren meine Favoriten.
Was hältst du von „Astra“-Bier?
Am Anfang war es gewöhnungsbedürftig, aber mittlerweile
trinke ich gerne eins nach einem gewonnenen Spiel.
Wenn dir jemand eine Karte für ein HSV-Spiel schenken
würde, was würdest du tun?
Ich würde sie nur nehmen, wenn wir gegen den HSV spielen
würden!
Welches ist dein aktuelles Lieblingslied und warum?
Das ist „Jubel“ von Klingande, weil ich diese Art von Musik
sehr mag.
Was ist dein Lieblingsessen?
Am liebsten esse ich Nudeln mit Garnelen. Garnelen ohne
Nudeln finde ich auch super.
Hast du einen Traum, für den du alles andere geben würdest?
Wenn ich wüsste, dass es mir und meiner Familie für immer
gut gehen würde.
Danke, Philipp!
Hast du vor Spielen bestimmte Rituale? Wenn ja, welche?
Ja, habe ich. Ich ziehe immer zuerst den rechten Handschuh
an, mache dann aber immer den linken Handschuh zuerst
zu. Das mache ich jetzt schon seit Jahren so.
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„Der Rest ist Verarsche!“
Ein Wahlkampfbericht von Larry Poggensee (weitere Berichte in der nächsten Ausgabe der Klosterpost)
Am 20. September 2013 begann um ca. 15 Uhr eine Vorstellung des Wahlprogramms der Partei DIE LINKE auf der
Ottenser Hauptstraße in Altona und ich war dabei.
Trotz leichtem Regen zwischendurch, stellte sich Jan van
Aken (Foto rechts), der seit 2009 Abgeordneter im Bundestag ist, mit Mikrofon auf die Ottenser Hauptstraße und warb
mit vollem Elan und großer Begeisterung für seine Partei.
Für die Linkspartei sind soziale Gerechtigkeit und Solidarität
die wichtigsten Anliegen. Dafür setzte sich DIE LINKE seit
vielen Jahren harnäckig und verlasslich ein – vor der Wahl
und nach der Wahl, so Aken. Bürgerinnen und Bürger müssen zusammen mit dem Parlament endlich das Sagen haben,
nicht anonyme Finanzmärkte, die ganze Gesellschaften zerstören. Demokratie heiße für DIE LINKE, dass Mehrheiten
in den Parlamenten und in Volksabstimmungen entscheiden,
nicht Banken und Lobbyisten. Jan van Aken sagte ganz klar,
wer Armut bekämpfen möchte, wer mehr soziale Gerechtigkeit haben wolle, der müsse sagen, wo das Geld herkommen
solle und wer das möchte, solle DIE LINKE wählen, denn
das sei 100 Prozent sozial, der Rest sei Verarsche. Damit begeistete er das ganze Publikum, darunter auch mich. Alle
jubelten.
In der vergangenen Woche zum Beispiel (16.–22. September
2013) hatte sich Jan van Aken vorallem mit den Chemiewaffen in Syrien befasst. Er berichtet, dass aus Deutschland in
den vergangenen Jahren (von 2002 bis 2006) Chemikalien
nach Syrien geliefert worden sind, mit denen das Giftgas
hätte produziert werden können. Bei dem Gedanken, dass
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deutsche Firmen mitverantwortlich dafür seien, dass vor
drei Wochen hunderte von Menschen erstickt sind und vergiftet wurden, weil aus Deutschland Chemiekalien nach Syrien geliefert wurden sind, würde einem schlecht. Das zeige
mal wieder wie wichtig es sei, dass DIE LINKE auch wieder
in den nächsten vier Jahren im Bundestag sind und klaren
Tisch machen, so Aken.
In einem Interview, das ich nach seiner Rede, mit Jan van
Aken durchführte, berichtete er, dass seine zwei, für ihn persönlich wichtigsten Ziele seien, dass
es erstens einen Mindeslohn
gebe und zweitens, dass
die Bundeswehr aus dem
Ausland raus komme.
Für mich persönlich
war die Wahlveranstaltung vom sehr interessant. Es war etwas
Neues für mich, da ich
noch nie zuvor auf einer Wahlveranstaltung
war. Es war interessant
ihm zuzuhören. Ich finde DIE LINKE am besten,
weil sie in meinen Augen
am meisten an die Bürger/
innen denkt und sie sich für
sie einsetzt. Wenn ich wählen
dürfte, würde ich ganz klar DIE
LINKE wählen, denn das ist,
wie Jan van Aken schon
sagte, 100% sozial –
der Rest ist Verarsche.
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FSK: Konsequent
oder nicht?
Aus dem Projekt: Klosterschüler machen Politik (Jg. 10)
Weitere Texte lest ihr in der nächsten Ausgabe
Ist die Aufgabe von den Prüfern der FSK erfüllt, wenn sie
nicht konsequent genug sind? Steht das Geld über der Sicherheit der Kinder?
Wenn ein Kind in einen Film mit „FSK 12“ geht, werden dort
oft gewalttätige und fast schon pornografische Szenen dargestellt. Wie kann so etwas passieren?
Ein Film, der unter 18 freigegeben werden soll, muss von
den Prüfern der FSK vor Veröffentlichung untersucht werden. Findet diese Überprüfung nicht statt, wird der Film
ohne Jugendfreigabe veröffentlicht.
Allerdings berichtete die FAZ in einem Artikel vom
03.10.2010, dass jemand, der „heute in Deutschland einen
Film auf den Markt bringt, für den er sich eine Altersfreigabe von zwölf Jahren an, das grüne Zeichen „FSK 12“, erhofft,
beantragt eine Freigabe ab 6, um genau das zu bekommen,
was er haben wollte. Dann können sich alle gut fühlen – die
Prüfer waren schließlich strenger als der Antragsteller. Und
wer würde für „ab 16“ plädieren, wenn „ab 6“ beantragt ist,
auch wenn damit eigentlich „ab 12“ gemeint ist? Über diese Dynamik spricht niemand gerne laut. Aber untereinander
reden die Prüfer schon darüber.“
Aber wieso ist es dem Produzenten so wichtig, einen „FSK
12”-Stempel zu bekommen?
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An den Kinokassen fließt mehr Geld, dadurch dass mehr Altersklassen den Film besuchen können.
Außerdem dürfen Filme mit „FSK 16“ im Gegensatz zu Filmen mit “FSK 12” erst ab 22 Uhr im Fernsehen ausgestrahlt
werden, während Filme ab 12 schon ab 20 Uhr ausgestrahlt
werden dürfen.
Dem Produzenten geht es also viel mehr um das Geld als um
den Schutz der Kinder und Jugendlichen. Schon deswegen
müssen die Prüfer viel konsequenter bei der Bewertung sein.
Das Problem liegt ja nicht bei den Kriterien, sondern bei der
Bewertung der FSK-Prüfer.
Z.B. sagt ein Kriterium für eine Altersfreigabe ab 12 auf der
Internetseite von „Cinemaxx“, dass man im Film nur Gewaltszenen zeigen darf, die eindeutig als fiktiv angesehen
werden. In modernen Filmen heutzutage kann man das leider nur noch schwer erkennen
.
Zudem ist der Abstand zwischen 12 und 16 Jahren einfach
zu groß, um eine richtig gute Entscheidung zu treffen. Eine
Altersfreigabe ab 14 wäre eine Lösung, die schon oft ein Gesprächsthema in der Filmindustrie waren. Allerdings sollte
nicht an den alten gelernten Freigaben gerüttelt werden, sagen viele Prüfer.
Nun fragen wir Sie: Ist es nicht trotzdem schlimmer, wenn
Kinder Dinge sehen, die sie nicht sehen sollten?
Julia Renner & Alena Kaya
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„UUUND ACTION!“:
VON DEN PROFIS
LERNEN!
Die TASKschauspielschule bietet den Einstieg
in die Schauspielwelt
Hast du die Nase voll von den nervigen Magenschmerzen
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schon immer mal auf der Bühne stehen? Oder dein Talent
vor der Filmkamera austesten? Die Schauspielschule TASK
bietet dir dazu ein breites Spektrum an Kursen und Workshops an. TASK ist in ganz Deutschland die größte und renommierteste Schauspielschule für Film & Theater. Das Beste: Der Hauptsitz von TASK ist in Altona!
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Jugendlichen einen intensiven Einblick in die Geheimnisse
der Schauspielwelt ermöglicht. Diese Profis unterrichten bei
TASK jetzt schon seit 15 Jahren!
Vielleicht hast du ja schon die Erfahrung gemacht: Schauspiel ist eine faszinierende Möglichkeit, sich auszuprobieren
und die eigenen Grenzen auszuforschen und zu erweitern.
Du begibst dich in jeder Schauspielstunde auf eine kleine
Entdeckungsreise und lernst sicherlich ganz neue Seiten an
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Übrigens profitieren alle TASK-Schüler besonders auch im
Alltag von ihren Schauspielerfahrungen. Viele verbessern
44
sich in der Schule, weil die gewonnene Ausdruckskraft und
das besondere Einfühlungsvermögen dabei helfen, sich selbst
durchzusetzen und zu präsentieren. Und so ganz nebenbei
verschwinden Nervosität und Lampenfieber auch wenn du
wieder mal eine Präsentation vor der Klasse halten musst.
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ganz besonders fördern. Wir arbeiten mit entsprechenden
Schauspielagenturen zusammen, die ein Sprungbrett in den
Beruf sein können. TASKschüler beherrschen dank einer
fundierten Vorbereitung nicht nur das Schauspielhandwerk.
Sie haben auch gelernt, mit dem Stress bei Dreharbeiten oder
Bühnenproben professionell umzugehen. Dieses Knowhow
ist äußerst hilfreich und oft entscheidend, um in einer Kinooder Fernsehproduktion besetzt zu werden.
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ohne stressige Aufnahmeprüfung. Wenn du mehr wissen
möchtest, schau auf unsere Webseite oder melde dich für
eine kostenlose Schnupperstunde an.
www.kinderschauspielschule.de, Tel. (040) 38 61 54 66
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Impressum
„Klosterpost“
Schülerzeitung der Klosterschule
(GanztagsGymnasium und Kulturschule)
Westphalensweg 7
20099 Hamburg
Leitung des Neigungskurses:
Antonia Egert
Redaktion:
Assal Hadian, 5d
Chantal Sgries, 9d
Jarla Sgries, 7a
Paul Veit, 7b
Owen Voornhout, 6d
Gestaltung:
Daniel Köhler
Umschlagmotiv basiert auf:
Cover-Foto der Single „Wrecking Ball“ von Miley Cyrus (2013)
Montage: Daniel Köhler
Herausgegeben am:
28. November 2013
Kontakt:
http://klosterpost-hamburg.jimdo.com
http://twitter.com/klosterpost
[email protected]
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Infos: Tel. 040/38 61 54 66 oder
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