Was machen wir denn mit den Männern?

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Was machen wir denn mit den Männern?
© Foto: Birgit Kolmer
Technik, Werkeln, Reparieren – das machen die meisten Männer auch in hohem Alter gern.
Über den möglichen Zusammenhang von Demenz, Tätigsein und Geschlecht
Was machen wir denn
mit den Männern?
In der Fachwelt besteht Einigkeit, dass in der institutionalisierten Pflege
von Menschen mit Demenz eine „Sinnvolle Beschäftigung“ unabdingbar ist.
Diese muss selbstverständlich auf die individuelle Person abgestimmt sein.
Was bedeutet das aber für die Beschäftigung von Männern mit Demenz?
Der Theologe und Pflegeexperte CHRISTIAN MÜLLER-HERGL hat sich auf
Spurensuche begeben und eröffnet eine längst überfällige Fachdiskussion.
U
m es gleich vorweg zu nehmen: Aussagekräftige empirische Studien zu den Bedürfnissen von demenzerkrankten Männern in punkto Beschäftigung gibt es nicht.
Was es aber gibt, ist eine wachsende Zahl an männlichen
Bewohnern in Einrichtungen für Menschen mit Demenz sowie vermehrt Einrichtungen mit seggregativen Bereichen,
in denen fast ausschließlich Männer mit Demenz leben.
Darüber hinaus gibt es Einzelmeinungen von Pflegenden,
Hypothesen und biografische Besonderheiten, die für viele
Männer gelten – aber eben nicht für alle.
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Wissen wir, was für Frauen mit Demenz gut ist?
Geht man der Frage nach, welche Beschäftigungsangebote
Männer mit Demenz ansprechen, so scheint dies zu beinhalten, dass man eher weiß, was man mit Frauen mit Demenz
machen kann und soll. Die Orientierung an dem Hausgemeinschaftsprinzip hat zumindest recht flächendeckend
eine hauswirtschaftliche Orientierung im Bereich Beschäftigung entstehen lassen. Allerdings liegen keine Zahlen
darüber vor, welche und wie viele Frauen (und Männer?) mit
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Demenz in welchem Umfang diesen Möglichkeiten tatsäch- einbezogen und ernst genommen, wirken in diesen Situatilich nachkommen können und wollen (Rath 2006). Eigene, onen weniger desorientiert und zeigen weniger herausformit der Dementia Care Mapping-Methode (DCM) gemachte derndes Verhalten (Brooker 2007).
Beobachtungen aus den letzten Jahren legen die Vermutung
nahe, dass dies eher gelegentlich bei nur wenigen Frauen
mit leichter bis mittelschwerer Demenz gelingt. Interviews Wichtig: Unterstützung bei der Tätigkeit
mit Pflegekräften in verschiedenen Einrichtungen ließen durch die betreuende Person
folgendes Bild entstehen: Die Mitarbeiterinnen meinen, dass
Männer mit Demenz in der Regel anspruchsloser seien als Es geht also nicht um Tätigsein/Betätigen per se, sondern
Frauen. Es heißt, sie seien leichter zu führen, abzulenken um Tätigsein in bestimmten Bereichen, auf eine spezifische
und zufrieden zu stellen. Auch gewöhnten sie sich zumeist Art und Weise, im Kontakt mit anderen unter Wahrung eischneller an die neue Umgebung. Für Männer sei es schwie- ner bestimmten Rolle. Nach einer Studie von Wood (2005)
riger, „etwas“ zu finden. Manchmal könreichen gut ausgestattete, familiäre, mit
ne man an beruflichen Tätigkeiten anDie Identität ansprechen Objekten angereicherte Umgebungen
knüpfe. Viele Männer kreisten inhaltlich
allein nicht aus, um sich aktiv mit der
stärkt das
um Themen wie Geld, Rente, das eigene
Umgebung auseinanderzusetzen. Auch
Selbstwertgefühl
Haus (nicht Zu Hause!), fragten, was
die Anwesenheit von Personal per se
sie hier machen sollen. – Aber stimmt
führte nicht zu sozialen Kontakten. Am
das? Welches Wissen liegt über die Pflege, Betreuung und positivsten stellt sich das Wohlbefinden dar, wenn MitarbeiBetätigung von Männern mit Demenz vor? Ein Blick in die terInnen Klienten direkt bei Aktivitäten unterstützen.
gängigen Handbücher offenbart wenig Hilfreiches.
Was sagen Studien und Fachliteratur?
Sinn und Bedeutung ergotherapeutischer, beschäftigender,
aktivierender Maßnahmen für Menschen mit Demenz kann
als erwiesen angenommen werden (Marshall 2001, Dooley
2004, Gitlin 2005). Auffällig ist, dass die Gender-Perspektive in den Veröffentlichungen zu Tätigsein und Aktivität
von Menschen mit Demenz fast vollständig fehlt (Marshall
2001), beziehungsweise keine besonderen Erkenntnisse
damit erzielt wurden.
Die Bedeutung von Rollen
Das Selbstwertgefühl als Teil des Lebensqualitätskonzepts
ist stark verbunden mit zentralen Aspekten der Identität
und den damit einhergehenden Rollen (Brod 1999). Menschen fühlen sich in ihrem Selbstwert gestärkt, wenn die
bisherige Beruflichkeit, die familiären Rollen, das bisherige
Freizeitverhalten sowie die erzielten Lebensleistungen aufgegriffen werden. Obwohl die persönliche Kontrolle über
diese Identitätsdimensionen mit dem Fortschreiten der Erkrankung schwächer, Hobbies, Interessen, Lebensthemen
zunehmend vergessen werden, bleiben Fragmente dieser
Dimensionen und der damit einhergehenden Rollen zumeist
erhalten (Basting 2002).
Demnach wäre allerdings damit zu rechnen, dass Geschlechterunterschiede bezüglich Aktivierung und Tätigsein eher in früher und mittlerer Demenz Bedeutung haben.
Das Aufgreifen und Reinszenieren individueller, lebensgeschichtlich gewachsener Rollen erhöht das Wohlbefinden
von Menschen mit Demenz deutlich erhöhen: die Personen
zeigen vermehrt Vergnügen und Interesse, fühlen sich mit-
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Sich in die Welt des Menschen mit Demenz
hinein versetzen
Wichtig sind kleine, flexible Gruppen mit ähnlichen Bedürfnissen und Kompetenzen und die Abkehr von Großveranstaltungen und großen Gruppen (Buettner, Fitzsimmons
2003). Der Hauptfaktor für sinnvolle Tätigkeit scheint die
Fähigkeit der Pflegenden und Angehörigen zu sein, die subjektive Welt und Wahrnehmung von Menschen mit Demenz
zu verstehen, sich einfühlen zu können sowie die die Fähigkeit die Umgebung so anzupassen, dass sich für BewohnerInnen günstige Gelegenheiten für das Tätigsein auftun.
Auch in späten Phasen der Demenz sind Aktivitäten
möglich, vorzugsweise im sensorischen und spirituellen
Bereich. Interessant die Feststellung: je mehr „down time“
(also Leerzeit ohne Kontakt und Tätigsein) Menschen mit
Demenz erfahren, desto schlechter sprechen die Klienten
auf Aktivitäten an (Kovach 1998).
Aktivitäten, die das Wohlbefinden fördern
Beispiele gelungener sinnvoller Beschäftigung sind sehr
vielfältig und hängen ab von der Motivation sowie vom
Gefühl, etwas Sinnvolles und Zweckmäßiges zu tun: Ein
Herr entwickelt zusammen mit der Ergotherapeutin einen
Familienstammbaum, ein ehemaliger Ingenieur baut ein
kleines Flugzeugmodell für den Enkel, gemeinsam Musik
hören, Karten spielen, einander fotografieren, miteinander
Golf spielen oder tanzen bilden Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Medaillen, Zeugnissen, Zertifikate bilden
Anlässe, eine positive Lebensbilanzierung zu unterstützen
(Willemse 2009).
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Pflegende Angehörige und Betroffene –
gemeinsame Aktivitäten stärken
Männer mit Demenz, zu Aktivitäten aufgefordert, würden
zumeist antworten, dass sie zu viel zu tun hätten oder dass
die Aktivität – besonders im Kunst- und HauswirtschaftsZahlreiche Veröffentlichungen untersuchen die Effekte ge- bereich – sie nicht interessiere. Viele Männer seien eher
meinsamer Aktivitäten von Menschen mit Demenz und An- Einzelgänger und nicht gewohnt, an Freizeitaktivitäten in
gehörigen in der eigenen Häuslichkeit (Searson 2008). Als Gruppen teilzunehmen – mit der Ausnahme von Clubaktiangenehm empfundene Aktivitäten für beide stellt sich her- vitäten. Daher werden für die Gruppenarbeit mit Männern
aus: Zusammen Bilder ansehen, sich einander der gemein- mit Demenz Themenbereiche wie Sport, Autos, Werken u. ä.
samen Liebe versichern, Essen gehen mit Freunden und vorgeschlagen (¶ Kasten 1).
Weitere Empfehlungen kann man nach derzeitigem
Familie, draußen sein, Musik hören, zusammen lachen, zusammen die Nachrichten sehen, sich an gemeinsame Erleb- Stand der Wissenschaft nicht geben. Ob es genderbezogene
nisse erinnern, mit der Familie zusammen sein, gemeinsam Präferenzen gibt, ob genderbezogene Sozialisierungen sich
einen Film sehen. Nach Vikström (2008) bedeutet dies für auf das Erleben und Empfinden in der Demenz auswirken,
Gesundheitsdienste, weniger die Defiziinwieweit gendertypische Karrieren
te zu fokussieren, sondern sich auf Mögsich auf Aktivitätsmuster in der DeAn das Technikinteresse menz auswirken, – all dies ist weitgelichkeiten zu konzentrieren, wie beide
anknüpfen
hend unbeforschtes Terrain.
Partner in der Häuslichkeit gemeinsam
tätig sein können. Die Ergebnisse der
Forschungen: Gezielte Begleitung von
betroffenen Paaren in der eigenen Häuslichkeit erhöhen Welche Fragen führen uns weiter?
das gemeinsame Tätigsein, verbesserte das Kompetenzgefühl Pflegender Angehöriger und das Selbstwertgefühl Bei diesem Mangel an Wissen stellt sich die Frage, ob man
von Menschen mit Demenz (Graff 2006, Graff 2007, Gitlin die falschen Fragen stellt. Ist die Frage nach dem Tätigsein
2005, Gitlin 2009). Gemeinsames Tun von Ehepaaren unter von Männern mit Demenz in der häuslichen und stationären
Begleitung ergotherapeutische geschulter Professioneller Pflege zu Recht ein eigenständiges Thema? Greifen denn
stabilisiert die Kontinuität der Beziehung und die Identität die Möglichkeiten, Frauen mit Demenz in Tätigkeiten mit
beider als Paar (Hasselkus 2007).
ein zu beziehen, wirklich deutlich besser? Geht es tatsächlich um Tätigsein und nicht vielmehr um Kontakt und die
Qualität des Kontaktes? In welchem Umfang gehen in der
… und das weiß man über den Alltag und
späten Demenz biographische Hintergründe grundsätzlich
verloren zusammen mit den damit einhergehenden (sozidie Aktivität von Männern mit Demenz?
alen) Rollen, unter anderem auch die Rollenvorstellungen
Corry Bosch nahm sich ausdrücklich dieses Themas an von Mannsein und Frausein? Sind die Möglichkeiten von
(Bosch 1998) und bestätigte einige der eingangs von Pfle- Kontakt, Tätigsein und Miteinbeziehen nicht in jedem Eingenden geäußerten Eindrücke: die frühere Arbeit, zuweilen zelfall neu zu recherchieren und ist dabei das Ausgehen von
auch das Vereinsleben, die Ehefrau, nicht aber das Zuhau- geschlechterspezifischen Unterschieden wirklich hilfreich
se stehen im Zentrum der Wirklichkeitskonstruktion von und zielführend?
Um in diesen Fragen voranzukommen wäre es hilfreich,
Männern mit Demenz. Wenn sie nach Hause wollen, dann
geschieht dies zumeist auf dem Hintergrund früherer Heim- Genderfragen im Kontext gängiger Interventionsforschunarbeit (Selbständige). Männer gewöhnen sich schneller an gen mehr Bedeutung zuzumessen etwa mit Fragen wie:
die stationäre Umgebung und werden von Pflegenden po- Welche konkreten Möglichkeiten zum Tätigsein werden
sitiver wahrgenommen.
Männern und Frauen mit Demenz in unterschiedlichen VerIn einer Studie von de Groot (2001) wurde versucht, das sorgungsformen eröffnet? Welche gendertypischen HinterInteresse der Männer mit Demenz für eher ungewöhnliche grundannahmen liegen diesen Angeboten zugrunde? Wie
Objekte zu gewinnen: ein Stroboskop, eine Spiegelschach- stellt sich die tatsächliche Teilnahme an diesen Möglichtel, eine Box mit unterschiedlichen Sandpapieren, eine keiten bei Männern und Frauen dar? Welchen Unterschied
besondere Schellenkonstruktion, Zahnradkonstruktionen machen Art und Schweregrad der Demenz aus? Werden
aus Holz zum Bewegen fanden großen Anklang. Ähnliche bestimmte Verhaltensweisen, zum Beispiel in Hinblick auf
Erfahrungen gibt es mit Modelleisenbahnen, Schreibtischen Sexualität, gendermäßig unterschiedlich beurteilt (Mück
mit alten Schreibmaschinen, Werkbänken und Kästen mit 2009)? Finden Aktivitäten, entwickelt auf dem Hintergrund
Werkzeugen und Elektromaterialien.
beruflich geprägter männlicher Aktivitäten, tatsächlich eher
Vereinzelt finden sich Hinweise auf einen größeren das Interesse der Zielgruppe oder handelt es sich um eine
Raumbedarf von Männern mit Demenz einhergehend mit Form der ‚biographischen Fixierung’ durch Betreuende?
einer gesteigerten Empfindlichkeit gegen räumliche Enge, Oder anders: interessieren sich für Hauswirtschaft, Puppen,
Stofftiere, Kinder nicht ebensoviele Männer (nicht!) wie sich
auch „crowding-effect“ genannt.
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auch Frauen dafür (eher selten) interessieren?
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KASTEN 1
Empfohlene Themenbereiche für die
Gruppenarbeit mit demenzkranken
Männern:
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Aktivitäten rund um das Thema Sport (Magazine, Sendungen, Pokale, Lebensgeschichte, Lieder und Sprüche)
Autos (Magazine, Prospekte, Autoteile, Auto- & Motorradclubs, Auto im Garten, zusammen Auto fahren)
Arbeit mit Werkzeugen unterschiedlicher Art, entsprechend
den beruflichen Hintergründe der Teilnehmer (auch hier:
Geschichten sammeln, Kompetenzen ansprechen, kleine
Projekte in Angriff nehmen)
Bearbeiten kleinerer Holzstücke mit Sandpapier, evtl.
Nutzung von Balsaholz, Objekte zusammenkleben oder
nageln
Berufe (von bisherigen Berufen erzählen lassen, passende
Objekte sammeln, u. U. ein Büro einrichten mit Schreibtisch, Papieren etc.)
Militär (Erfahrungen, Einsätze, Verwundungen, Verluste,
Material wie Medaillen, Erinnerungsstücke, Uniformen,
Lieder)
Eisenbahn (Modelle, Bilder, Magazine, Fahrpläne, Pfeifen,
Uniformen und Mützen, Erfahrungen, Lieder)
Radio/Medien, insbesondere alte Radiosendungen
Flaggen (nationale, nautische, Vereine, Bedeutung von
Flaggen und Abzeichen)
Wetter
Geld, Rente, Einkommen (Sparen, Geld unterschiedlicher
Währungen, Umgang mit Geld in der Familie, Sprüche in
Verbindung mit Geld)
Zeitungen (Rituale in Bezug auf Zeitung, Bedeutung, Sportseiten, Finanzen/Wirtschaft)
Männerclub gründen, z. B. Karten spielen, zusammen
essen, sich austauschen, männliche Rituale einüben)
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verbreiteten Thesen über die biographische Orientierung
oder das homogene Zusammenleben (nur, weil die Personen an einer Demenz leiden) in der Realität haltbar? Es gilt,
sich von gängigen Meinungen – solange sie nicht wissenschaftlich fundiert sind – nicht einschüchtern zu lassen. Es
gilt, genau hinzuschauen, wenn die Frage gestellt wird: Ist
Gender eine bedeutsame Kategorie für die Beschäftigung
von Menschen mit Demenz?
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Kontakt
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