wattenscheid - Widar Schule
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wattenscheid - Widar Schule
WWT_1 DerWesten.de/wattenscheid NR.298 Samstag, 20. Dezember 2008 WATTENSCHEID Habig-Plastik für 14 000 Euro restauriert Noch dreht sie sich nicht. Tempo wird diskutiert Die kinetisch konzipierte Habig-Plastik steht nach monatelanger Abwesenheit wieder vor der Stadthalle. Die Restaurierung hat inklusive Auf- und Abbau 14 000 Euro gekostet. Allerdings fehlt noch die Beton-Verkleidung des Sockels. Barbara Gottschlich vom städtischen Presseamt erläutert: „Die Platten müssen mit einem Klebstoff befestigt werden, der sich bei der momentanen Kälte nicht verarbeiten lässt.” Nach Auskunft aus dem Bochumer Rathaus wurde auch der Motor, der die Plastik in Bewegung setzen soll, instand gesetzt. Noch dreht sie sich nicht. Es heißt, es müsse erst Anfang 2009 in einem ämterübergreifenden Abstimmungsgespräch festgelegt werden, mit welcher Geschwindigkeit das Kunstwerk fortan seiner kinetischen Bestimmung nick nachkommen soll. Das sind nicht nur tote Steine Im Interview blickt die pensionierte Lehrerin Dorothee Seier auf ihre Gemeinde St. Pius zurück, die das Bistum aufgelöst und die Kirche an der Parkstraße geschlossen hat. Zur Trauer gesellt sich neuer Mut Was bewegt Christen in der Vorweihnachtszeit, die besonders von der Strukturreform im Bistum betroffen sind? Mit Dorothee Seier, ehemals im Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand von St. Pius, sprach WAZ-Redakteur Bernd Nickel. Wie lange wohnen Sie schon nur einen Steinwurf von der St. Pius-Kirche entfernt? Seier: Seit sie gebaut worden ist. Ich lebe in meinem Elternhaus. Mutter und Vater waren gläubige Katholiken, gehörten dem Kirchbauverein an. Ich selbst habe in der Bauphase von St. Pius in Freiburg und München studiert, aber in den Ferien natürlich die Fortschritte auf der Baustelle mit Interesse verfolgt. Was haben Sie studiert? Seier: Fürs Lehramt – unter anderem katholische Theologie. Ich war bis zu meiner Pensionierung Lehrerin an einem Gymnasium in Bottrop. Welche Rolle hat die Gemeinde St. Pius in Ihrem Leben gespielt? Seier: Eine sehr große. Ich habe regelmäßig die Gottesdienste besucht und mich immer wieder gern in verschiedenen Funktionen eingebracht. Sei es als Kommunionhelferin, im Pfarrgemeinderat, als Firm- Die Habig-Plastik steht wieder vor der Stadthalle. Ladendiebe erwischt Die Polizei nahm am Donnerstag in einem Supermarkt an der Ottostraße zwei 33 und 41 Jahre alte Männer fest, die dort verschiedene Gebrauchsgegenstände im Gesamtwert von fast vierhundert Euro gestohlen hatten. Die aus Weißrussland stammenden Beschuldigten, die in der Bundesrepublik keinen festen Wohnsitz haben, wurden nach Zahlung einer Sicherheitsleistung wieder entlassen, teilen die Ermittler abschließend mit. Singkreis musiziert in der Kapelle Höntrop Der Singkreis Wattenscheid übernimmt die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes am Sonntag, 21. Dezember, in der Kapelle an der Höntroper Straße. Die Veranstaltung beginnt um 9.45 Uhr. WAZ länger geöffnet Die WAZ-Geschäftsstelle an der Hüller Straße 7 hat am heutigen Samstag, 20. Dezember, statt bis 12 Uhr bis 15 Uhr geöffnet. WAT’N WETTER Vormittag Nachmittag 4˚ 10˚ Es herrscht stark bewölktes und regnerisches Wetter. Dabei weht schwacher, in Böen starker Wind aus West. Keine Christmette Für viele Christen , die den Gemeinden St. Nikolaus oder St. Pius angehörten, ist die Adventsfreude nicht ungetrübt. In ihren angestammten Gotteshäusern finden keine Weihnachtskonzerte statt, sind keine Krippen aufgebaut, gibt es an Heiligabend keine Christmette. Das Bistum hat die Kirchen im Rahmen der Strukturreform geschlossen. Dorothee Seier hat St. Pius vom Anfang bis zum Ende begleitet. In etliche Funktionen nahm sie aktiv am Gemeindeleben teil. Die pensionierte Lehrerin lebt in unmittelbarer Nähe des geschlossenen Kirchengebäudes und orientiert sich neu. Foto: M. Schumacher ungshelferin oder in den 90ern auch im Kirchenvorstand. Meine innere Bindung zur Gemeinde war sehr intensiv. Woraus resultierte das? Seier: Es war mir ein Bedürfnis. Mag sein, dass es Menschen gibt, die ihren Glauben für sich allein leben können. Ich aber benötige die Gemeinde zum Glauben. Welche Erinnerungen verbinden Sie mit St. Pius? Seier: Mannigfaltige. Dort haben die Begräbnisämter für meinen Vater und meine Mutter stattgefunden. Viele liebe Verwandte sind dort getauft worden, zur Kommunion ge- gangen oder gefirmt worden. Bei der ersten Erstkommunion, die dort stattfand, war einer meiner Brüder dabei. Manche sagen: Die Kirche, das sind doch nur tote Steine, aber das sind nicht nur tote Steine. Für mich jedenfalls nicht. aber als Kinder haben wir gesagt: Da ist mir das Herz am bluten. Was empfinden Sie, wenn Glocken von St. Pius läuten? Seier: Ja, zum Glück läuten sie ja noch, um zwölf und um sechs Uhr. Dann freue ich mich, aber es schwingt Wehmut mit. Wie begegnen Sie der Situation? Seier: Nun,ich sagte ja schon, dass für mich Gemeinde zum Glauben dazu gehört. Ich gehe mittlerweile in die St. JosephKirche. Das hat erst Überwindung gekostet – aus dem hellen St. Pius-Gebäude ins düstere von St. Joseph. Aber die Menschen dort sind freundlich auf mich zugegangen. Und wenn Sie am leer stehenden ungenutzten Kirchengebäude vorbei gehen? Seier: Es klingt vielleicht blöd, Welche Rolle hat bei dem Neuanfang der Advent gespielt? Seier: Die Vorweihnachtszeit bringt mit den vielen Veranstaltungen und Konzerten die Menschen in die Kirche. Es tut mir gut, mal wieder in einem gut besuchten Gotteshaus zu sein. Das war zuletzt in St. Pius nicht immer so. Was wünschen Sie sich? Seier: Dass die versprengten Gemeindeglieder von St. Pius wieder eine neue Heimat finden, dass ich ihnen vielleicht im nächsten Jahr in St. Joseph wiederbegegne. Ich mache mir vor allem um die Alten Sorgen, die den Wechsel psychisch und physisch nicht so leicht hinbekommen. Ich frage mich, welche Möglichkeiten es gibt, den Verlorenen nachzugehen. Oberstufe der Widar Schule sichert zehnjährigem Kenianer den Schulbesuch für ein weiteres Jahr. Auch Rebecca und Maria haben einen Tag lang kräftig malocht Rebecca Delor und Maria Shafit wirken geschafft – kein Wunder am letzten Unterrichtstag vor den Ferien. Aber die beiden 15-Jährigen aus der Widar Schule haben auch etwas geschafft: dass Ibrahim Mohammed weiter zur Schule gehen kann. Der Zehnjährige lebt in Nairobi/Kenia und ist das Patenkind der Oberstufe. In seine Zukunft fließt ein Teil des Erlöses vom „WOW-Day” (Waldorf One World). Den absolvieren die etwa 100 Jugendlichen aus den Jahrgängen neun bis zwölf einmal pro Jahr. Der Stundenlohn ist vorgegeben: nicht unter fünf Euro. Für Ibrahim haben sich Rebecca und Maria richtig reingekniet: Die eine hat sich bei einer Hotelrenovierung die Finger schmutzig gemacht, die andere hat Schon im vierten Jahr sorgen Rebecca Delor (l.) und Maria Shafit mit der gesamten Oberstufe der Widar Schule, dass Ibrahim in Kenia eine schulische Ausbildung bekommt. Foto: WAZ, K. Micke Laub gefegt und Dachrinnen gesäubert. Macht zusammen 50 Euro. „Das reicht aus, um dem Jungen den Unterricht samt der Kleidung und einer Schulmahlzeit für ein Jahr zu finanzieren”, erklärt Toni Rys, Pädagoge an der Höntroper Straße und Betreuer der Schülervertretung (SV), in die Rebecca und Maria gewählt sind. Von ihrem Patenkind haben die Schülerinnen ein Foto und die Zeitung seiner „MBAGATHI”-Schule, die von früher in Höntrop tätigen Waldorf-Pädagogen gegründet worden ist. „Der Kontakt ist eher indirekt, ich würd’ gerne mal hinfahren”, sagt Rebecca. Dass die Oberstufen-Schüler dem Zehnjährigen die Ausbildungs- und Lebensgrundlage finanzieren, hat für sie „einen besonderen Wert”. An die 2700 Euro haben die Jugendlichen am „WOWDay” erwirtschaftet, ein großer Teil kam einer HäuserbauInitiative für Flutopfer in Vietnam zugute. Auch am nächsten Aktionstag – wahrscheinlich im September – werden die jungen Damen für Ibrahim bei ihrer karitativen Arbeit wieder kräftig zupacken, „über die zweite Verwendung muss die SV noch entscheiden”. Nach den Ferien. 7. GROSSER WEIHNACHTSBAUM-VERKAUF BEI LEIDHEUSER AB SOFORT! Gelb/Lila-Etikett Aktion Aktion 14,98 per Stück Nordmann-Tannen BÜROLÖSUNGEN Lyrenstraße 11 - Wattenscheid P gute Parkmöglichkeiten Ostermann Wenn es einen Ostermann gibt, der einem neue Möbel ins Haus bringt – warum sollte es dann nicht auch einen Weihnachtshasen geben, der Christkindl-Eier legt? Klar, eigentlich heißt der Ostermann Osterhase und der Weihnachtshase Weihnachtsmann. Aber woher soll der Rudi das wissen. Der Mann sitzt schließlich den ganzen Tag in seinem Heimatmuseum auf Helfs Hof und poliert antike Kupferkessel vor der offenen Feuerstelle des Vierständerbaus in Sevinghausen. So ein Museumswart kriegt ja vom richtigen Leben, der Vorweihnachtszeit im 21. Jahrhundert und den aktuellen Weihnachtstrends kaum etwas mit. Gestern stand er da, der Rudi, der Bochum am liebsten mit zwei „ch” schreiben würde, in der Redaktion und brachte uns einen Weihnachtshasen. Mit Nikolausmütze, merry X-MasSchleifchen, dazu ein rotgefärbtes Adventsei – hartgekocht. Auf dem Po des Festhasen stand übrigens „Sorry Nik”. Keine Ursache, Rudi, aber Fritz kürzelt nick immer noch mit P. S.: Mit „c” wie beim „ch” in Bochchum. THEMEN HEUTE D-Mark trifft Weihnachten Der Zeitspiegel behandelt die Vorweihnacht im Jahr 1948. Da waren lang entbehrte Dinge endlich wieder zu bekommen. In der Zeitung wurde dafür viel geworben. Seite 2 Das Brauchtum aus der alten Heimat Andere Länder, andere Sitten. Die WAZ befragte Menschen, die aus fremden Ländern nach Wattenscheid kamen, zu den Weihnachtsbräuchen ihrer alten Heimat. Seite 3 Peter Maffay besucht Pestalozzi-Realschule Für Ibrahim was geschafft Von Rolf Schulte ZUM TAGE Geschenkideen für alle Wunscherfüller Er hilft, mit einem Musikprojekt die Schüler-Freundschaft zu palästinensischen und israelischen Jugendlichen zu vertiefen. Ein gemeinsamer Song soll produziert werden. Seite 3 Evangelische Gottesdienste Die Evangelische Kirchengemeinde Wattenscheid lädt am Mittwoch, 24. Dezember, um 16, um 18 und um 23 Uhr zum Gottesdienst in die Friedenskirche. Außerdem feiert die Gemeinde um 16 und um 18 Uhr Gottesdienst im LudwigSteil-Haus an der LudwigSteil-Straße. Dort findet am Donnerstag, 25. Dezember, um 11 Uhr auch der gemeinsame Gottesdienst für die ganze Gemeinde statt. Zudem richtet die Evangelische Kirchengemeinde am Freitag, 26. Dezember, um 10 Uhr einen Gottesdienst in der Friedenskirche aus. In der Alten Kirche finden in diesem Jahr keine Gottesdienste mehr statt.