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Texte zur Medienpädagogik
Niedersächsisches Landesverwaltungsamt Landesmedienstelle -
Maria Beckmann
Typisch Frau oder
muß Frau lernen,
ihren Mann zu stehen?
Niedersachsen
Texte zur Medienpädagogik
Inhaltsverzeichnis ► Maria Beckmann
Typisch Frau oder muß Frau lernen, ihren Mann zu stehen? .................................. 1
Medienverzeichnis .................................................................................................. 7
Medienverzeichnis .................................................................................................. 8
Maria Beckmann: Typisch Frau oder muß Frau lernen, ihren Mann zu stehen?
Maria Beckmann
Typisch Frau oder
muß Frau lernen, ihren Mann zu stehen?
Geschlechtsspezifische Identifikationsangebote in Unterrichts- und Massenmedien
Um die Rolle der Unterrichtsmedien als mögliche geschlechtsspezifische Identifikationsangebote etwas näher zu
betrachten, möchte ich drei Bereiche ansprechen:
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr
(Frage nebenbei: Bleiben Mädchen und Frauen lern fähig bis
ins hohe Alter?)
1. Sind Unterrichtsmedien/ Medien im Erziehungsbereich
anders als Massenmedien? Helfen sie oder blockieren sie,
Rollenklischees abzubauen?
2. Ich stelle Ihnen Medienbeispiele zum geschlechtsbe
wußten Unterricht vor (Häppchen zum Appetitmachen)
3. Zum Abschluß möchte ich einige Wünsche an Lehrende
sowie Medienmacher und Medienmacherinnen richten.
Medien als Erziehende und in der Erziehung im Vorschulalter
und Grundschulbereich (Bilderbücher/Filme). Wie werden die
Rollen von Mädchen und Jungen in Bilderund
Kinderbüchern sowie in Kinderfilmen gezeichnet?
Ich möchte von den folgenden Thesen ausgehen:
-
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-
-
-
daß Vorbilder des familiären und familiennahen Um
feldes den größten Einfluß auf die Persönlichkeits
entwicklung haben.
daß Medien vor allem wirken, wenn sie vorhandene Ein
stellungen verstärken.
daß Medien meinungs- und werteprägend sein können,
wenn sie auf eine diffuse Wertordnung treffen.
daß Medien gesellschaftliche Einstellungen spiegeln.
daß Schule kein Reparaturbetrieb der Nation ist und sein
kann.
daß Einzelaktionen, wie ein Projekt oder eine Un
terrichtseinheit, nicht umpolen können, was sich über
Jahre hinweg eingeprägt hat.
daß Normen/ Werte/ Einstellungen nur bedingt rationale/
kognitive Prozesse zugrunde liegen, daß der irrationale/
emotionale - oft auch der verdrängte - Anteil sehr hoch
sein kann.
daß Erziehung zur Gleichberechtigung deshalb beide
Komponenten (Kopf und Bauch) ansprechen muß, soll
sie gelingen.
daß geschlechtsspezifische Identifikation auch in der
Kontinuität von Geschichte und Tradition Wurzeln finden
muß.
1. Mädchen kommen seltener vor. Nur in ca. 30 % der Bil
derbücher haben sie tragende Rollen. In 6 % aller Fälle
erscheinen Mädchen im Titel (dagegen sind in 43 % der Fäl
le Jungen im Titel zu finden). Auch die meisten Tiere, die
Hauptrollen in Bilderbüchern spielen, sind männlich.
2. Was tun Mädchen? Sie sind oft passiv, Anhängsel der
Jungen, brav, ängstlich, fürsorglich, sind neugierig. Jungen
sind aktiv bis aggressiv, haben Erfindungsgeist, sind wissens
durstig (!) und bestehen Abenteuer. Ähnlich sind auch die
handelnden Frauen und Männer dargestellt: Männer han
deln, Frauen kommen vor, wenn Frauen aktiv sind, dann für
Männer und Kinder. Nur etwa 10 % aller Bilderbuchfrauen
sind berufstätig (im wirklichen Leben sind es in den Städten
ca. 60 %). Liegt es am Wunschbild der Männer, von denen
nach neuen Umfragen nur 26 % möchten, daß ihre Frauen
berufstätig sind? - Sie hören, wir bleiben beim Thema
Berufswahl. Dabei üben die Männer in den Bilderbüchern
mehr als dreimal soviel verschiedene Berufe aus wie Frauen.
(Unnötig zu sagen, daß es typisch weibliche Berufe sind, in
denen Frauen beschäftigt sind).
Die Dominanz der Männer und die Bedeutungslosigkeit
der Frauen - Bilderbücher als Spiegel gesellschaftlicher Realitäten? Was man/frau früh lernt, das sitzt! Frauen in
Führungspositionen, Ärztinnen, Richterinnen, Architektinnen oder auf der anderen Seite Hausmänner sind selten.
3. Oft befinden sich Mädchen in der Rolle des Opfers, das
aus allen möglichen und unmöglichen Situationen gerettet
werden muß, als Prinzessin genauso wie als kleine Schwe-
Anmerkung ► Zum Text: Es handelt sich um ein am 18. Februar 1993 in
Hannover gehaltenes Referat bei einer Veranstaltung des
Niedersächsischen Frauenministeriums.
Zur Autorin: OStR'in Maria Beckmann, Dezernentin der
Landesmedienstelle.
1
Texte zur Medienpädagogik
ster. Beispiel: Margret Rettich - die Geschichte von Elise 1981 geschrieben.
„Elise spielt die Hauptrolle, aber was für eine? Nach dem
Baden gehen sie und ihre fünf Brüder aufs Klo. Alle Kinder
stellen sich auf den Rand, außer Elise. Bis die Brüder sie
hänseln. Als sie es ihnen gleich tun will, rutscht sie mit den
Beinen ins Klo und steckt fest. Wie schlimm das für sie ist,
welche Ängste hier aufgerührt werden, ist klar. Der kleinste
Bruder befreit schließlich per Hammerschlag seine Schwester, das hilflose Opfer. So schnell wird sie nicht mehr vom
naturgegebenen Weg abgehen!"'
Wie soll frau da Tatkraft, Selbstbewußtsein lernen? Doch
es gibt auch Gegenbeispiele. Babette Cole - Prinzessin
Pfiffigunde- 1991 geschrieben.2 Prinzessin Pfiffigunde hat
überhaupt keine Lust zu heiraten, sie findet es viel besser,
ledig zu bleiben. Ihre königlichen Eltern sind allerdings ganz
anderer Meinung und beschließen, daß sie alt genug sei,
sich jetzt endlich einen Mann zu suchen. Nach alter
Märchentradition stellt Prinzessin Pfiffigunde den Bewerbern
einige Aufgaben. Mit viel Geschick und vielen Tricks löst als
einziger Prinz Prahlschnalle alle Probleme. So weit, so gut doch als sie ihm einen Zauberkuß gibt, da passiert etwas
ganz Unerwartetes - und als die anderen Prinzen hören,
was Prinz Prahlschnalle zugestoßen ist, will keiner mehr Prinzessin Pfiffigunde heiraten, und von da an führte sie ein
glückliches Leben.
2
4. Das zweite Buch ist aber auch wichtig für Jungen: Denen
geht es ja auch nicht gerade ideal in den Kinderbüchern.
Wer kann schon immer nur tapfer und mutig sein, immer
den Helden spielen, immer gegen andere kämpfen. Auch
sie dürfen Anteile nicht leben: Angst, Trauer, Mitgefühl,
Sehnsucht nach Zärtlichkeit und Geborgenheit, Empfind
samkeit. Die längst von Psychologen und Psychologinnen
erkannte Falle tut sich für beide Geschlechter auf. Mit Hilfe
dieses Bilderbuches können auch Jungen einmal zugeben,
daß sie Mitleid mit dem Mäuserich haben, daß sie sich
Freunde wünschen, um nicht allein zu sein, daß auch sie
manchmal Angst haben und daß man/frau sehr froh sein
kann, wenn Angst überwunden wurde (und nicht unbe
dingt aller Welt die Angstüberwindung als „Sieg" mitgeteilt
werden muß). Beide Bilderbücher eignen sich sehr gut zum
Einsatz im Vor- und Grundschulbereich: Erzählen, Nach
erzählen, Nachspielen und Miterleben sind Aktionen, die
sich leicht verwirklichen lassen. Medienerziehung und
Mediendidaktik - hier kann mit viel Vergnügen und Lust
beides erfolgen - vergnüglich für Lehrende und Lernende.
Nochmals ein kurzes Beispiel aus einem Kinderbuch: Hermann Moers - Ein richtiger Kerl.
„Angenommen, Tim wäre als Mädchen zur Welt gekommen, glaubst Du vielleicht, ich würde dann auf diesem Mädchen rumhacken, damit es nur ja mit sieben Jahren schon
eine richtige Frau würde, die toll kochen kann, sich die Nägel lackiert und alle acht Tage zum Friseur geht?"4
Zweites Beispiel: Susi Bohdal - Seiina, Pumpernickel und die
Katze Flora - 1981 geschrieben.3
Seiina freundet sich mit dem Mäuserich Pumpernickel an,
und sie verleben herrliche Zeiten. Doch eines abends traut
sich Pumpernickel nicht aus dem Mauseloch, denn Flora, die
beste Mäusefängerin der Stadt, sitzt auf dem Fensterbrett. In
einem unbewachten Augenblick springt sie ins Zimmer und
versucht, Pumpernickel zu fangen. Seiina rettet Pumpernickel und versteckt ihn in ihrer Schürzentasche. Voller
Wut faucht und kratzt Flora um sich. Da bekommt Seiina
Angst und läuft davon. Je mehr sie sich jedoch fürchtet, um
so größer wird die Katze. Ihre Furcht und damit auch die
Katze wird so groß, daß sie schließlich größer ist als alle
Häuser der Straße. Pumpernickel, die kleine Maus, ist es
dann, die den entscheidenden Tip gibt: „Nur Deine große
Angst macht Flora so groß. Du mußt gegen sie laufen und
ihr fest in die Augen sehen". Diesen Rat befolgt Seiina nach
anfänglichem Zögern, und wirklich - in gleichem Maße, wie
ihr Mut größer wird, schrumpft die Katze zusammen. Als
die Gefahr vorbei ist, Flora wieder ihre normale Größe hat,
setzt sich Seiina erleichtert auf die Bordsteinkante, und Pumpernickel tanzt einen Freudentanz um sie herum.
Wie sieht es bei den Filmen aus? Ärgerlich ist folgendes Beispiel aus dem Bereich Schulfemsehen.5
„Geschichten aus der Schule, WDR 3 -Wo ist Sandra?"
Auch hier geht es ums Lesenlernen, Schreibenlernen auf
spielerische Art und Weise. Wie selbstverständlich erfolgt
die Rollenzuweisung. Die Schulleitung hat selbstverständlich
der Rektor, genauso selbstverständlich hilft ihm dabei, die
Schule zu leiten, die Sekretärin, und es sind natürlich auch
der Hausmeister und die Lehrerin. Genauso ärgerlich dann
auch, daß nichtgeschlechtsneutrale Begriffe wie „SchülerBücherei" und „Rektor-Zimmer" statt z. B. „Schulbücherei"
und „Rektorat" verwandt werden.
Es beginnt bereits mit der Aussage der Überschrift: „Jeder hat andere Aufgaben".
Im ersten Beispiel wird auf wahrhaft pfiffige Art und
Weise das alte Rollenklischee von der hilflosen, wenn auch
schönen, Prinzessin durchbrochen. Nicht die Heirat ist das
Endziel, sondern das glückliche Verwirklichen des eigenen
Lebensplanes.
Seiina darf ängstlich und mutig, tapfer und aktiv sein, die
Katze, als weitere weibliche Hauptfigur, aggressiv.
Ein kurzes Filmbeispiel. Donald Duck klaut einem Bienenvolk
den Honig. Alle Bienen sind mit typisch männlichen Attributen ausgestattet. So etwas gut Funktionierendes, auch so
Wehrhaftes darf offenbar nicht weiblich sein.
Ein weiteres Filmbeispiel: Heiß geliebt bei groß und klein Janoschs Traumstunde - „Komm, wir finden einen
Schatz".6 - Der kleine Bär und der kleine Tiger wollen das
5. Das Beispiel zeigt einen fünften Punkt: Unterschwellige
Botschaften/ frauenfeindliche Äußerungen. Positiv vermerkt:
Hier soll der Leistungszwang von einem kleinen Jungen ge
nommen werden, aber welches Frauenbild wird hierbei ver
mittelt?
Maria Beckmann: Typisch Frau oder muß Frau lernen, ihren Mann zu stehen?
Schönste der Welt finden - nämlich einen Schatz (unnötig
zu sagen, daß beide männlich sind).
Insgesamt acht männliche Akteure finden sich in diesem
Film. Als Charaktereigenschaften finden wir bei ihnen Stärke, Mut, Abenteuerlust, Wissensdurst, Selbstbewußtsein,
Weisheit, Treue zum Freund usw. Es gibt eine weibliche Gestalt - das verrückte Huhn. Während alle Männer sachlich
und ruhig Auskunft geben, hüpft es aufgeregt und aufgescheucht in der Gegend umher, kann keine Minute stillstehen und ist ständig um sein Äußeres bemüht und besorgt.
Sagen die männlichen Tiere: „Ich weiß, daß ...", so sagt dieses Huhn: „Mein Bauer sagt immer...". Was lernen Mädchen aus solchen Nebenbotschaften so ganz nebenbei über
sich, und was lernen die Jungen über Mädchen? Eine
vergleichende Medienanalyse mit dem dazugehörigen
Bilderbuch wäre z. B. für einen Oberstufenkurs „Literatur"
sehr interessant, denn Filmversion und Buch sind nicht völlig
identisch. (Nebenbeigesagt: Im Buch kommen die Frauen
noch schlechter weg).
Ist dies noch Ironie oder Satire? Falls ja, können die eigentlichen Adressaten, nämlich kleine Kinder, diese auch
erkennen und verstehen?
An welche literarischen Vorbilder, Helden und Heldinnen
in ihrer Kindheit können sich die Schülerinnen und Schüler
erinnern, welchem Rollenbild entsprechen diese?
Bleiben wir noch etwas bei den unterschwelligen Botschaften. Wie sieht es da in anderen Fächern aus? Die gleichen Rollenklischees wie schon bei den Bilderbüchern setzen sich leider immer noch in Schulbüchern fort. Auch wenn
sich von der Tendenz her in den letzten Jahren einiges
gewandelt hat, so kommt doch die Breite des gesellschaftlichen Lebens nicht vor. So sind beispielsweise Stiefeltern,
Heimkinder, Gastarbeiterkinder, behinderte Kinder in den
Lesebüchern, geschweige denn Mathematikbüchern der
Grundschule so gut wie nie zu finden. Und immer noch sind
Aufgaben wie „Mutter spült das Kaffeegeschirr, Heidi darf
alle Teller, Untertassen, Kaffeelöffel abtrocknen. Wie viele
Stücke hat Heidi insgesamt abgetrocknet?" leider keine Seltenheit. Bedenkt man dann, daß die Mathematik ja als ausgesprochen exakte Wissenschaft gilt, bekommen solche Rollenfixierungen nochmals ein ganz anderes Gewicht. Wenn
es in den Rahmenrichtlinien heißt: „Arbeitsplätze in unserer
Umgebung", wäre es doch einmal sehr spannend, mit den
Kindern gemeinsam herauszufinden, was denn ihre eigenen
Schulbücher zu diesem Thema zu sagen haben. Auch hier
läßt sich ein Stück Medienerziehung durchaus wieder nahtlos einfügen. Warum nicht auch einmal die ausgehängten
Plakate oder Anzeigen in Illustrierten oder Fernsehserien unter diesem Gesichtspunkt auswerten? So manche Komödie
wird dabei ihre Komik verlieren. Die Filmanalyse können Sie
auf jeder Schulstufe mit der gerade laufenden Lieblingssendereihe wiederholen. Auch zum Thema: „In der Familie"
könnten Wandzeitungen ähnlicher Art entstehen. Das Thema: „Generationen in der Familie" bietet bereits im Grundschulbereich Möglichkeiten, daß Kinder etwas vom berufli-
chen Werdegang ihrer Urgroßmütter oder Großmütter
erfahren. Aus meiner eigenen Arbeit mit Seniorinnen weiß
ich, wie gern sie bereit sind, aus ihrem Leben zu erzählen
und wie spannend ihre Berichte, gerade auch für Kinder,
sein können. Ganz schnell stellen Kinder dann Fragen wie:
„Wieviel hast Du verdient?", „Was hat Dein Mann verdient?", „Was konntest Du dafür kaufen?". Die meisten
Kinder, die ich kennengelernt habe, haben ein ausgesprochen gutes Gefühl für Gerechtigkeit und fragen deshalb auch, „Warum hast Du weniger verdient als er?".
Ich möchte noch einmal betonen, daß mir besonders viel
daran liegt, zu zeigen, daß es keine Einzelaktionen sein dürfen, die hier das Bild der Frau zurechtrücken. Es muß kontinuierlich geschehen, in allen Fächern, ohne große Aktionen,
als Selbstverständlichkeit. Je früher, desto besser. Wenn Sie
erst einmal mit Kindern das Suchspiel Frauenbild/Männerbild
anfangen, so kann es Ihnen schnell passieren, daß Sie alle
miteinander ins Detektivfieber geraten.
Am Anfang war das Wort
(OS + Sek. I)
Endlich werden die Kinder „vernünftig", und man kann
„richtig" mit ihnen reden. „Wissen" ist angesagt. Als ich zur
Vorbereitung dieses Referates meine männlichen Kollegen
aus den verschiedenen Fachbereichen bat, mir einmal
aufzuschreiben, wo in den Rahmenrichtlinien „Frauen" thematisiert werden, war die erste Reaktion Verblüffung, dann
kamen, wenn ich Glück hatte, zögerlich ein, zwei kleine Hinweise. Malerin, Naturwissenschaftlerin, Komponistin, wo
finden wir sie ausdrücklich aufgeführt in den Rahmenrichtlinien? Selbst im Studium habe ich von Forscherinnen, wie z.
B. Sybilla Merian, kaum etwas gehört. (Oder gehen Sie einmal durch das Sprengel-Museum und suchen Kunstwerke
von Künstlerinnen). Mehr Glück hat man im Fach Deutsch,
dichten scheint nicht unweiblich zu sein. Wir haben in Hannover den Beginenturm. Welches Kind weiß, wer die Beginen
waren? Dabei sind sie ein spannendes Kapitel weiblicher
Sozialisation. Wieviel Verdrängung liegt hier vor-wieviel Forschung und Arbeit muß noch geleistet werden, um ihnen
und damit auch den heutigen Frauen gerecht zu werden?
Erdkunde: Afrikanische Landwirtschaft: Wieviel Geld und
Mühe, wieviel wertvolle Zeit wurde vertan, weil niemand
von den Verantwortlichen sehen wollte, was doch offensichtlich war, daß es nämlich zumeist die afrikanischen Frauen sind, die die Bewirtschaftung der Felder betreiben. Geschult aber wurden in teuren Entwicklungshilfeprogrammen
die Männer. Lesen Sie einmal Generationen von Erdkundebüchern zu diesem Thema.
Der heimliche Lehrplan schlägt öfter zu, als man glaubt. Wo
kommt z. B. in dem Wort „Schlafstadt" die Arbeit der dort
tätigen Frauen und Mütter zum Ausdruck?
Moderne Politik scheint ebenfalls Männersache zu sein,
werden doch - einschließlich in einer Publikation der Bundesregierung - immer nur die „Väter des Grundgesetzes"
3
Texte zur Medienpädagogik
genannt (hörtsich Eltern seltsam an?). Es ist längst überfällig,
daß diese Mauer des Schweigens durchbrochen wird, damit
Mädchen erkennen, daß es durchaus normal ist, wenn sie
die gesamte Palette von Lebensbildern und -mo-dellen in
ihre Wünsche/Träume/Ziele einplanen. Genauso wichtig ist
es aber auch, daß Jungen erkennen, daß dies nichts mit
einer plötzlich in den letzten Jahrzehnten auftretenden
Verdrängung zu tun hat, die ihnen Angst machen muß.
Auch ihnen müssen Lebensperspektiven neu erschlossen
werden.
Einige Dias7-8 sollen die beruflichen Möglichkeiten von Frauen
im Laufe der Geschichte veranschaulichen: selbständige
Händlerinnen, Tuchmacherinnen und Frauen zu Beginn der
Industrialisierung in der Schwerindustrie.9 Hier läßt sich
nahtlos das eben gezeigte Bild von der Frau als Boß einfügen.10 Wie anders sind doch die Ab-Bilder!
Auch der Widerstand und die Angst der Männer gegen/
vor selbständigen, selbstbewußten Frauen hat eine lange
Tradition.
Ein kurzes Beispiel:11 Ausgebildete Richterinnen durften zu
Beginn des Dritten Reiches nur noch als Sachbearbeiterinnen arbeiten. Erst als immer mehr Juristen als Soldaten einberufen wurden, durften die Juristinnen zumindest wieder
im Bereich der Familiengerichte als Richterinnen fungieren.
Und ein letztes Beispiel aus unseren Tagen:12 Szene Firma
Bauer. Frauen werden bei Auftragsrückgang als erste entlassen.
Wichtig erscheint mir, daß den jungen Mädchen gezeigt
wird, mit welchen Argumenten und Erfahrungen sie
konfrontiert werden können. Lehrende müssen hierbei mit
viel Fingerspitzengefühl vermeiden helfen, daß Frustration
und „No Future"-Resignation vorherrschende Emotion wird.
Im Rollenspiel, aber auch im Gespräch mit berufstätigen
Männern und Frauen können mögliche Argumente und
Gegenargumente erprobt werden. Wichtig ist - und dabei
helfen Medien, wie die zuvor gezeigten - zu erkennen, daß
Ablehnung oder Entlassung in vielen Fällen keine Frage der
Leistung oder des Charakters des (weiblichen) Individuums
ist, sondern politische, wirtschaftliche, psychologische und
andere Gründe - oft unerkannt und damit auch unreflektiert - zu diesen Entscheidungen von Vorgesetzten,
Arbeitgebern und Arbeitgeberinnen führen. Das hat nichts
mit Angstmacherei zu tun, vielmehr hilft es, den Mythos abzubauen: „Wenn man/frau richtig will und sich nur anstrengt, dann klappt das auch!"
Fächer wie AWT, Sozialkunde und Gemeinschaftskunde
sind für die realistische Vermittlung von Berufs- und Rollenbildern sicherlich besonders geeignet. Doch auch für Utopien, Fantasien und Träume sollten sie Raum bieten.
Schaut man/frau sich die Berufskunde-Filme der Bundesanstalt für Arbeit an, so findet man/frau allerdings immer noch
genau die gleiche Grundkonzeption in fast allen Medien wie
4
auch schon in den sechziger Jahren. Frauen arbeiten, Männer geben die Arbeitsanweisungen!
Ganz kurz möchte ich Ihnen einige Medien vorstellen, ohne
näher auf konkrete Unterrichtsumsetzungen einzugehen.
Ich bin der Meinung, daß sie sowohl bei Mädchen als
auch bei Jungen neben kognitiven auch emotionale Schichten ansprechen und damit eine Diskussion erleichtern.13
Anfangsszene: Mädchen bauen ein Holzhaus, Jungen
spielen Gummitwist.14
Gute Spielfilme sind einige der wenigen idealen Möglichkeiten, Kopf und Bauch gleichermaßen anzusprechen und
zufriedenzustellen. Kinder- und Jugendfilme, wie „Ronja
Räubertochter", „Hasenherz" oder „Juliana", verbinden
Pfiffiges, Nachdenkenswertes, Fröhliches, Trauriges mit
Spannung und Abenteuer und geben Mädchen Identifikationsfiguren. Auf der anderen Seite verprellen sie aber auch
nicht die Jungen.
Noch ein Filmausschnitt.15 Szene: Was sagen Jungen dazu?
Hier begegnen wir der gleichen Fremddefinition, wie wir sie
schon bei Janosch kennengelernt haben. Auch die Ängste
der Jungen werden hier ganz konkret angesprochen.
Und ein weiteres Beispiel.16 Szene: Meister.
Der Meister sagt, er habe sich aufgrund der guten Noten
in den naturwissenschaftlichen Fächern für den Bewerber
Alex entschieden. Alex ist aber das Mädchen, das vor ihm
sitzt, und das er für einen Männerberuf für nicht geeignet
hält, weil Mädchen doch kein Interesse für Physik und Mathematik haben.
Auf witzige Art wird deutlich, welche Rolle Sprache spielen kann.
Der Beitrag, den Sprache leistet, Klischees zu zementieren, darf nicht unterschätzt werden. Sprache bietet aber
auch die Chance, diese zu überwinden. Sprache ist nicht ein
mehr oder weniger zufälliges System, sondern Welterfahrung, die sich nur sprachlich mitteilen läßt. Das zeigt sich
deutlich am Insiderjargon, z. B. Jugendlicher oder in der
Juristerei. - Es ist nun einmal ein Unterschied zwischen einer
„Beziehungskiste" und einer „eheähnlichen Beziehung" -.
Sprache enthält dadurch aber auch immer eine wertende
Komponente. Unwort des Jahres 1992 wurde der Begriff
„Ethnische Säuberung", Verschleierung von Völkermord und
Vertreibung. Oder - wie es die HAZ formulierte17 - es kommt
zu einem „verbalisierten Wegschauen". „Am Anfang war
das Wort", schreibt schon die Bibel. Wenn es immer noch
keinen Begriff für weibliche Kapitäne gibt, wie sollen
Mädchen dann wissen, daß sie durchaus in der Lage sind,
auch diesen Beruf auszufüllen? „Das höchste Gut einer Frau
ist ihr Schweigen", ist der Titel eines Filmes in unserem
Verleih. Wenn aber das höchste Gut der Frau das Schweigen
ist, wie soll sie dann zu Gehör kommen? Aktives und
passives Wahlrecht und damit Mitspracherecht sind die
wichtigsten Grundpfeiler der Gleichberechtigung gewesen,
die unsere Vorfahren und Vorfahrinnen erkämpft haben.
Was fällt Ihnen beim Begriff „Zimmerfrau" ein: ein Zim-
Maria Beckmann: Typisch Frau oder muß Frau lernen, ihren Mann zu stehen?
mermädchen oder eine hoch auf dem Dach arbeitende
Handwerkerin? Wenn - wie die Sprachwissenschaftler und
Sprachwissenschaftlerinnen herausfanden - Sexismus in der
Sprache den gleichen Regeln folgt wie Rassismus in der
Sprache, so ist es dringend an der Zeit, diesem bewußt
entgegenzutreten. Dazu gehört auch eine Diskussions- und
Gesprächskultur, die den Frauen die gleichen Möglichkeiten
bietet wie den Männern.
Sicherlich kennen Sie die Untersuchungen, daß in Rundfunk- und Fernsehdiskussionen Frauen häufiger unterbrochen werden und die Redezeiten kürzer sind. Oder die Erhebungen in gemischten Schulklassen. Alle Beteiligten,
Lehrende, Schülerinnen und Schüler waren übereinstimmend subjektiv davon überzeugt, daß Schülerinnen bevorzugt worden waren und über Gebühr lange geredet hätten, wenn objektiv gemessen das Verhältnis Redezeit
Jungen - Mädchen 3:1 war. Bleiben wir noch ein wenig bei
den Berufen. Männliche Krankenschwestern heißen eben
nicht Krankenbrüder. Als Männer begannen, ihren Beruf im
Kindergarten auszuüben, wurden sie nicht zu Kindergärtnern, sondern zu Erziehern. Heute im Zeitalter der
Computerisierung in Büros und der Verschärfung auf dem
Arbeitsmarkt wird auch Schreibarbeit für Männer wieder
interessant. Nein, sie werden nicht als Sekretäre bezeichnet,
sondern zunehmend als Assistenten. Allein durch die andere
Berufsbezeichnung wird ein anderes Image aufgebaut. Bewußt oder unbewußt? Unsere deutsche Sprache ist nun einmal nicht geschlechtsneutral (ein schönes Beispiel ist eine
Tamponreklame: Die Menstruation ist be\ jedem etwas anders).
Durch Benennen nehmen wir auch wahr, z. B. die HAZ in
dieser Woche: „Fünf Direktoren für Hannoveraner Gymnasien müssen ernannt werden". Was war Ihre erste Assoziation? Fünf Frauen? Wohl kaum! Eine Frau soll Direktorin
werden. Hätte dies bereits in der Überschrift gestanden,
hätte Nachdenken oder Kritik am Mißverhältnis viel schneller
aufkommen können. Oder denken Sie noch einmal an das
Beispiel von den Müttern des Grundgesetzes zurück. Wir
müssen lernen, unsere Sprache geschlechtsgerecht (in
mehrfacher Hinsicht) zu gebrauchen.
Szenen:18
Theologiestudentinnen erforschen die Stellung der Frau in
der Bibel und bieten neue Formen der Auslegung. Mädchen
und Frauen werden immer wieder neue Wege suchen und
gehen müssen. Das muß aber nicht zwangsweise bedeuten,
daß sie sich diesen Weg immer erkämpfen müssen. Neue
Wege beinhalten für beide Geschlechter neue Chancen. Ich
bin davon überzeugt, daß z. B. Architektinnen andere Städte
planen als Männer, daß Schreinerinnen andere Möbel
bauen usw. Solange aber Kompetenz an der männlichen Art
und Weise, eine Arbeit auszuführen, gemessen wird,
müssen Frauen zwangsläufig schlechter abschneiden. Anders arbeiten sie, nicht besser oder schlechter. Berufliche
Gleichberechtigung darf nicht Gleichmacherei bedeuten,
sondern muß die Gleichwertigkeit zum Ziel haben. Gleich-
wertigkeit von Frauen- und Männerarbeit bedeutet aber:
Umdenken, Neuanlage von Berufsbildern, neue Wege in der
beruflichen Bildung sowohl praktisch als auch im schulischtheoretischen Bereich. Die Chancen liegen hierbei in einer
zunehmenden Vielfalt und vielleicht auch in sich neu eröffnenden Perspektiven zur Lösung von Problemen in Politik,
Wirtschaft, Pädagogik, Umwelt und manchem mehr. Zum
Abschluß möchte ich deshalb einige Wünsche an Massenund Unterrichtsmedien der Zukunft richten.
Wünsche an Massen- und Unterrichtsmedien
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Wir brauchen in Bilder-, Kinder- und Jugendbüchern und
Filmen mehr Vorbilder, die dem Menschsein ent
sprechen, deshalb auch mit fürsorglichen, rücksichts
vollen, traurigen oder hilflosen Männern und willens
starken, mutigen, tatkräftig zupackenden, auch mal
wütend aggressiven Frauen.
Wir brauchen Kinder- und Jugendbücher sowie Filme mit
Heldinnen, an denen sich Mädchen orientieren oder mit
denen sie sich identifizieren können.
Wir brauchen Schulbücher, die das gesamte gesell
schaftliche Spektrum an Lebensformen widerspiegeln
(auch in Mathematik- und Physikbüchern).
Medien und speziell Unterrichtsmedien aller Fächer müs
sen endlich selbstverständlich Frauen in den unter
schiedlichsten Berufen sichtbar machen, z. B. als Anlage
beraterinnen in Wirtschaftskundefilmen, in Gemein
schaftskundefilmen als Richterinnen, Professorinnen als
Expertinnen in naturwissenschaftlichen Filmen usw., und
sie müssen dann auch nicht unbedingt immer gleich aus
sehen, als gehörten sie eigentlich in ein Modejournal.
Jede Medienrolle ist zugleich geschlechtsspezifisch. Neu
tren als Agierende gibt es nicht.
Sprache muß konsequent geschlechtsgerecht und wert
neutral angewandt werden, nicht nur im formalen, wie
z. B. bei den Begriffen Amtfrau/Amtmann, sondern auch
im inhaltlichen Bereich wie z. B. männlicher/weiblicher
Führungsstil.
Unterrichtsmedien müssen Hilfen geben, versteckte Bot
schaften in Massenmedien zu erkennen und Dekodierungstechniken zu erproben.
Unterrichts- und Massenmedien müssen Raum geben für
Utopien, Wünsche, Träume, Fantasien.
Auch im Bereich der aktiven Medienarbeit müssen neue
Wege gesucht werden, Schülerinnen und Schülern muß
Werkzeug an die Hand gegeben werden, das es ihnen
ermöglicht, ihre Vorstellungen, Wünsche, Utopien und
Ängste zu verbildlichen und anschaulich zu machen.
Das alles braucht Zeit, denn vieles sitzt, wie heute gezeigt,
sehr fest.
Lassen wir privat und beruflich weiterhin den Mann seinen Mann stehen, aber lassen wir mit gleicher Selbstverständlichkeit ohne Rechtfertigungsdruck auch die Frau ihre
Frau stehen, beiden die Chance gebend, alle Anteile einzu-
5
Texte zur Medienpädagogik
bringen. In diesem spannungsvollen und spannenden Dualismus des gegenseitigen Akzeptierens werden sich mit Sicherheit ungeahnte neue Möglichkeiten finden lassen.
Anmerkungen
1 Stadtbibliothek Karlsruhe (Hrsg),
Doppelt so mutig und halb so stark
Karlsruhe 1987
2 BabetteCole
Prinzessin Pfiffigunde
Hamburg 1991
3 SusiBohdal
Sejina, Pumpernickel und die Katze Flora
Mönchaltorf, 1981
4 Stadt Karlsrühe (Hrsg)
Nun sei (k)ein liebes Mädchen
Karlsruhe 1988
5 Praxis Schulfernsehen, 200/93
6 Komm, wir finden einen Schatz
Verleihnummer 32 03650
7 Frauenleben um 1500
Verleihnummer 10 03008
8 Frauenleben um 1800
Verleihnummer 10 03009
9 Chancengleichheit für Frauen
Verleihnummer 42 43346
10 Neue Leitbilder
Verleihnummer 10 03030
11 Frauen im 3. Reich (Schulfernsehen BR)
12 Schlechte Karten - Frauen in der Arbeitswelt
Verleihnummer 42 43295
13 Geschlechterrolle als Berufswahlkriterium
Verleihnummer 12 00124
14 Typisch Weiber
Verleihnummer 32 03251
15 Berufsausbildung für Mädchen
Verleihnummer 42 40139
16 Azubi (männl.) gesucht
Verleihnummer 32 03771
17 HAZ vom 10.2.1993
18 Wir sind doch keine Brüder
Verleihnummer 42 00635
6
Maria Beckmann: Typisch Frau oder muß Frau lernen, ihren Mann zu stehen?
Literaturverzeichnis
Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien (Hrsg.)
„Hautnah", Liebe und Sexualität in der Jugendliteratur
Hamburg, Heft 5, 1992
Arbeitskreis Frauenförderung am DIFF (Hrsg.)
Frauen und Männer in der Sprache Tübingen
1991
Berger, Beate
„Die Herren im Frack spielen nicht gern neben einem Kleid"
Rundschau am Sonntag, Ausgabe 7, 14.2.1993
Landesfrauenrat und Landeszentrale für politische Bildung
Baden-Württemberg (Hrsg.) Frauen in der
Gesellschaft von morgen Dokumentation Fellbach
Stuttgart 1987
Landesjugendring Baden-Württemberg (Hrsg.)
„... doch was für Frauen!" Konturen,
2/1985, Stuttgart
Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen
Probleme mit dem Sex? Eine Chance für die Medien
US-Info-Dienst Ausgabe 1 - 2 Hannover 1991
DGB-Jugend und Frauenministerium Schleswig-Holstein
Projektdokumentation
Mädchen und junge Frauen in der Arbeitswelt,
Berufswahlverhalten von Mädchen Flensburg 1992
Matthiae, Astrid
Vom pfiffigen Peter und der faden Anna
Frankfurt a.M. 1986
Frauenbüro der Landeshauptstadt Düsseldorf (Hrsg.)
Leitfaden für ein geschlechtergerechtes Sprechen
Düsseldorf 1991
Niedersächsisches Landesverwaltungsamt
- Landesmedienstelle - (Hrsg.) Frauen
in Filmen Hannover 1989
Fröhlich, Romy(Hrsg.)
Der andere Blick
Frauen und Massenmedien, Bd. 1
Bochum 1992
Stadt Karlsruhe (Hrsg.)
„Doppelt so mutig und halb so stark"
Karlsruhe 1987
Grunwald-Merz, Christel
Geschlechtsspezifische Identifikationsangebote in
Unterrichtsmedien
unveröffentlichtes Manuskript vom 1. Flensburger
Frauenforschungssymposium 1991
Stadt Karlsruhe (Hrsg.)
„Nun sei (k)ein liebes Mädchen ..."
Karlsruhe 1988
Trömel-Plötz, Senta Gewalt
durch Sprache Frankfurt
am Main 1984
Grunwald-Merz, Christel
„Sie ist selbstbewußt und doch weiblich
- Frauenbilder in den Medien"
aus: Frauenrollen, Frauenbilder
Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung
(Hrsg.)
München 1992
Hoheneck-Verlag
„Mädchen"
Jugend und Gesellschaft, Heft 5
Hamm 1987
Jugendfilmclub, Köln (Hrsg.)
Frauenbilder MedienKonkret
1/1987
Ladenthin, Volker Sprache und
Moral aus: 5- 10
Schulmagazin Ausgabe 6/92
7
Texte zur Medienpädagogik
Medienverzeichnis
Familie und Beruf im Kulturvergleich
32 03771
„Azubi (männl.) gesucht"
16 min
f
D
1987 Adr: S5,S11,B,J14,E Das
Thema der schlechten Berufsstartchancen für Mädchen,
besonders in sogenannten „Männerberufen", wird in dieser
filmischen Inszenierung mit kritischem Humor aufgegriffen.
Am Beispiel der Freundinnen Alex und Sophie werden Rollenklischees aufgezeigt und als überwindbar nacherlebbar.
FWU
GEMA
Ausbildungs- und Berufswahl
42 40139
Berufsausbildung für Mädchen
7 min
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D
1900 Adr: S9 Dieser
Informationsfilm der Bundesanstalt für Arbeit versucht,
Schülerinnen zum frühzeitigen Besuch der Berufsberatung
zu gewinnen. Er zeigt am Beispiel des Fernmeldetechnikers,
daß traditionelle Männerberufe heute auch von Mädchen
erlernt werden können, wenn Interesse und Eignung
bestehen.
Bundesanstalt für Arbeit
42 43346
Chancengleichheit für Frauen
27 min
f
GB
1988 Adr: S9,S11,B,J16,E Der
Film geht kurz auf die gesellschaftliche Rolle der Frau in der
Vergangenheit ein und zeigt dann Versuche und Möglichkeiten der EG, Partnerschaft und Gleichberechtigung in
Beruf und Familie zu realisieren. Kommission der EG
10 03008
Frauen leben um 1500
12 B
sw+f D
1988 Adr:S8,J12,E Historische
Zeichnungen und Gemälde dokumentieren verschiedene
Aspekte des Frauen-Lebens im Mittelalter: Vom Landleben
(Bauersfrau, Magd, Marktfrau) bis zu städtischen
Lebensformen und dem Hofleben, sowie dem Bild der Frau
in der christlichen Kunst reicht das Spektrum. FWU
10 03009
Frauenleben um 1800
12 B
sw+f D
1988 Adr:S8,J14,E Historische
Zeichnungen und Gemälde dokumentieren verschiedene
Aspekte des Frauenlebens vor und nach der Französischen
Revolution, im ländlichen und städtischen Milieu bis hin zu
den Auswirkungen der Restauration. FWU
Familie und Beruf im Kulturvergleich
12 00124
Geschlechterrolle als Berufswahlkriterium
15 B
sw+f D
1987 Adr: S7,S11,B,J12,E Die
Arbeitstransparente zeigen Bilder aus der Familie, besonders
auch ausländischer Arbeitsemigranten in der Bundesrepublik Deutschland. Sie bieten - auch in Auswahl Anlaß zur Diskussion rollen-, geschlechts-, kultur- und
sozialisationsbedingter Berufswahlkriterien.
FWU
Janoschs Traumstunde
32 03650
Komm, wir finden einen Schatz
21 min
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D
1986 Adr: P1,E5,J6
Zeichentrickfilm nach Janosch-Motiven: Kleiner Bär und kleiner Tiger wohnen zufrieden in ihrer Hütte. Plötzlich lockt sie
der Wunsch nach einem Schatz, mit dem sie sich Leckerbissen kaufen könnten. Sie ziehen in die weite Welt und finden goldene Äpfel, aber Betrüger und Diebe nehmen ihnen
alles weg. Schließlich kehren sie nach Hause zurück, wo sie
wieder glücklich sind.
FWU
FSK: oA ff
GEMA
Bilder von Mann und Frau in der Werbung
10 03030
Neue Leitbilder?
12 B
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D
1989 Adr: S7,S11,B,J12,E 1.
Charterflug, Vater im Urlaub. 2. Waschmaschine, Vater mit
Kind. 3. Frauenzeitschrift, Vater - Image. 4. Zigaretten,
„Gleichberechtigung" bei Kosmetik. 5./6. Blickfang, Mann/
Frau. 7. Bürokommunikation, Frauensache. 8. Computer,
Mädchensache. 9. Lebensversicherung. 10. Charterflug,
Alleinreisende. 11./12. Gleichberechtigung, selbstbewußte
Frau.
FWU
Politik aktuell
42 43295
Schlechte Karten - Frauen in der Arbeitswelt
15 min
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1985 Adr: S8,S11,B,J14,E Die
Benachteiligung von Frauen in der Arbeitswelt wird anhand
von zwei Beispielen verdeutlicht: Ein metallverarbeitender
Betrieb diskriminiert verheiratete Frauen, indem er sie
automatisch in die Gruppe der Teilzeitkräfte umstuft. Ein
junges Mädchen wendet sich wegen seiner Schwierigkeiten,
einen Ausbildungsplatz in einem „Männerberuf" zu bekommen, an die Gleichstellungsbeauftragte.
Nds. Landesz. f. pol. Bildung
32 03251
Typisch Weiber
17 min f
D
1981 Adr: P3,J8,E Die
Phantasie der 12jährigen Monika vom Rollentausch zwischen Mädchen und Jungen wird für kurze Zeit Realität: Ihr
Bruder Markus kann erst nach einer Mutprobe in die wilde
Mädchenbande aufgenommen werden, deren Anführerin
sie ist.
FWU
42 00635
Wir sind doch keine Brüder
29 min
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1984 Adr: S11,J16,E Eine
Pastorin, eine Pfarrfrau, Theologiestudentinnen und Frauen
einer Gesprächsgruppe legen ihre Probleme mit der männlich
geprägten evangelischen Kirche dar: die einseitige
Auslegung der Rolle der Frau in der Bibel, der Umgang mit
den Kollegen und Männern. Die Frauen geben Einblicke in
die feministische Theologie.
FWU
GEMA
Diese Medien können Sie über die niedersächsischen
Medienzentren ausleihen.
Hinweise zur Medienart ► 10 .....Diareihe
32......16mm-Filme
8
12...... Folien
42...... VHS-Video

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