Bericht über die Entwicklung der internationalen Finanzmärkte im 4

Transcrição

Bericht über die Entwicklung der internationalen Finanzmärkte im 4
Bericht über die Entwicklung
der internationalen Finanzmärkte
im 4. Quartal 2010
sowie ein Ausblick auf das Jahr 2011
Swiss Asset
Management AG
•Die Konjunkturerholung setzte sich in nahezu allen großen Regionen der Welt zuletzt fort.
•Die Kursentwicklung an den internationalen Aktienmärkten zeichnete sich mehrheitlich durch eine sehr
erfreuliche Aufwärtsdynamik aus.
•Die Notenbanken der USA und der Eurozone hielten insbesondere wegen der Schuldenkrise in den euro­
päischen Peripherieländern und den existierenden hohen Unsicherheiten ihre Leitzinsen auf den zuvor er­
reichten historisch niedrigen Niveaus konstant. Darüber hinaus erklärten sie erneut, die Leitzinsen noch
geraume Zeit auf dem aktuell niedrigen Niveau zu belassen.
•Die Kapitalmarktrenditen in den führenden Ländern der Welt sprangen angesichts der positiven Wachs­
tumsaussichten und der anhaltend expansiven Geldpolitik der wichtigsten Zentralbanken deutlich nach
oben.
•Der EUR büßte gegenüber dem USD wegen der sich wieder verstärkenden europäischen Staatsschulden­
krise etwas an Wert ein.
Rückblick
Der kräftige konjunkturelle Auftrieb der Weltwirtschaft setzte sich
auch im vierten Quartal des laufenden Jahres fort. Allerdings bestä­
tigten zuletzt veröffentlichte Wirtschaftsdaten die vorherrschenden
Erwartungen auf eine bevorstehende Abkühlung der Wachstumsdy­
namik. So gab beispielsweise der vom Institut für Weltwirtschaft er­
mittelte Indikator für die weltwirtschaftliche Wirtschaftsaktivität für
das vierte Quartal nach seinem Rückgang in den vorangegangenen
drei Monaten wiederum nach. Das Barometer errechnet sich auf Basis
von Stimmungskennzahlen aus 41 Ländern. Mit 98,6 Punkten notiert
der Indikator nur noch knapp über seinem langfristigen Durchschnitts­
wert (94,9 Zähler).
140,0
130,0
120,0
110,0
100,0
90,0
80,0
70,0
60,0
50,0
40,0
30,0
Ifo-World Economic Climate
World Economic
Climate
Economic
Situation
Economic
Expectations
Long-term
Average WEC
1990 I
1992 I
1994 I
1996 I
1998 I
2000 I
2002 I
2004 I
2006 I
2008 I
2010 I
2012 I
Die Abschwächung des umfassenden Stimmungsbarometers beruhte
dabei auf der fortgesetzten Eintrübung der wirtschaftlichen Erwar­
tungen. Hintergrund sind dabei Anzeichen und Spekulationen auf eine
verhaltenere Entwicklung der Wachstumsdynamik in den Schwellenund Entwicklungsländern. Verantwortlich hierfür sind dort erfolgte
Leitzinserhöhungen, die sich in den kommenden Monaten konjunk­
turell bremsend bemerkbar machen sollten. Grundlage der erfolgten
Leitzinserhöhungen ist der auf breiter Front mittlerweile erfolgte und
nennenswerte Anstieg der Inflationsraten. So kletterten beispiels­
weise in China die Konsumentenpreise zuletzt im Jahresvergleich
bei zunehmender Dynamik um über fünf Prozent. Auch setzte sich der
Anstieg der Immobilienpreise ungebremst fort. Die Gefahr von Speku­
lationsblasen an den asiatischen Immobilienmärkten ist damit nach
wie vor gegeben.
CHN - Inflation
8,0%
CPI
PPI
6,0%
4,0%
2,0%
0,0%
-2,0%
-4,0%
US - Sectorgrowth YoY (floating)
12,0%
GDP
8,0%
4,0%
Consumption
(71%)
0,0%
Fixed
Investment
(12%)
Government
(20%)
-4,0%
-8,0%
-12,0%
-16,0%
-20,0%
1997
I
1998
I
1999
I
2000
I
2001
I
2002
I
2003
I
2004
I
2005
I
2006
I
2007
I
2008
I
2009
I
2010
I
2011
I
In Japan zog die Erholungsdynamik im dritten Quartal wegen steu­
erlicher Fördermaßnahmen des privaten Konsums sogar sichtbar
an. Die Wachstumsrate verbesserte sich um 1,5 Prozentpunkte auf
annuali-sert 4,5%. Vor dem Hintergrund der aufwärtsgerichteten
Entwicklung in den (asiatischen) Schwellenländern und der Kauflau­
ne der Bevölkerung sollte auch im Herbstquartal die Wirtschaftsent­
wicklung nach oben gewiesen haben. Zusammengenommen wird die
Wirtschaftsleis­tung in 2010 ihren Vorjahresstand um reichlich über
4,0% überschreiten. Aufgrund des tiefen Einbruchs in 2009 ist das
Vorkrisenniveau jedoch noch nicht erreicht.
In der Eurozone zeigte sich die Konjunktur im dritten Quartal trotz
der Verschuldungskrise in den europäischen Peripherieländern weiter­
hin auf dem Vormarsch. Hintergrund war erneut der kräftige Produk­
tionsanstieg in Deutschland. Allerdings schlug sich die Beruhigung
des Wirtschaftswachstums in den Partnerländern wie erwartet in
einer langsameren Gangart der Wirtschaftsentwicklung nieder. An­
gesichts der anhaltend sehr robusten Wachstumsdynamik in Deutsch­
land wird auch im Herbstquartal die Wirtschaftsleistung in der Euro­zone insgesamt weiter zunehmen. In einigen der von der Schulden­
krise ge-plagten Länder ist demgegenüber hingegen von einem Rück­
gang des BIPs auszugehen. Insgesamt gesehen wird das Wachstum­
stempo in der Eurozone in 2010 in etwa 1,7% betragen. Auch hier
reicht der Zuwachs nicht aus, die krisenbedingten Produktionsausfälle
des Vorjahres zu kompensieren.
8,0%
6,0%
4,0%
2,0%
0,0%
-2,0%
-4,0%
-6,0%
-8,0%
-10,0%
-12,0%
EU - Sektorwachstum YoY (gleitend & s.b.)
BIP
Konsum
(56% d. BIP)
Investitionen
(22% d. BIP)
Staat
(20% d. BIP)
2003 2003 2004 2004 2005 2005 2006 2006 2007 2007 2008 2008 2009 2009 2010 2010 2011 2011 2012
I
III
I
III
I
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I
III
I
III
I
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I
III
I
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I
-6,0%
-8,0%
-10,0%
Jul
09
Aug
09
Sep
09
Okt
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Nov
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Jan
10
Feb
10
Mrz
10
Apr
10
Mai
10
Jun
10
Jul
10
Aug
10
Sep
10
Okt
10
Nov
10
Dez
10
Die wirtschaftlichen Bremsmanöver in Asien haben mittlerweile dazu
geführt, dass hier das regionale Ifo-Barometer an Wert verliert und
sich seinem langfristigen Durchschnittswert von oben annähert. Aber
auch in Nordamerika hat sich das Momentum der Erholung angesichts
eines Auslaufens staatlicher Stützungsprogramme beruhigt. Demge­
genüber ist in Europa das Tempo der Wirtschaftserholung insbeson­
dere wegen des kräftigen Aufschwungs in Deutschland ungebrochen
aufwärtsgerichtet. Der langjährige Mittelwert der Messlatte rückt in
greifbare Nähe.
Nachdem das BIP in den USA in den Monaten Juli bis September
mit wieder steigender Dynamik gegenüber dem Vorquartal um an­
nualisiert 2,6% gewachsen war, ist nach den bisher vorliegenden
Daten auch für den Herbst von einer positiven Wachstumsrate
auszugehen. Insgesamt gesehen zeichnet sich ein Wachstum von
rund 2,8% in 2010 ab. Der Einbruch aus dem Vorjahr wird damit ega­
lisiert.
In Asien deutet neben dem Verlauf des regionalen Wirtschaftsindi­
kators auch die Entwicklung der Industrieproduktion der jeweiligen
Länder darauf hin, dass die Wachstumskräfte im vierten Quartal sich
lediglich auf dem relativ niedrigeren Niveau des vorangegangenen
Berichtszeitraums stabilisiert haben. So nahm die Industrieproduktion
im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat in etwa unverän­
dert zu.
Trotz des in den Industrieländern fortgesetzt freundlichen wenn auch
weniger dynamischen Wachstumsumfeldes waren die Preisauftriebs­
kräfte auf dem Gebiet der Endnachfrage dort nach wie vor schwach
ausgeprägt. In den Schwellenländern legten die Konsumentenpreise
dagegen wie bereits angesprochen mit einer nahezu kontinuierlich
steigenden Dynamik weiter zu.
In den USA verharrte die Rate der umfassenden Geldentwertung auf
das Jahr gerechnet nahezu unverändert bei 1,1%. In der jährlichen
Kernrate, d.h. in ihrer um die volatil ausfallenden Bestandteile Nahrungs-, Energie- und Tabakpreise bereinigten Abgrenzung, zeigte sich
das Tempo des Preisanstieges mit 0,7% hingegen gegenüber August
mit 1,0% sogar auf dem Rückzug.
US - Price Indices (YoY)
10,0%
8,0%
CPI
6,0%
CPI-Core
PPI
4,0%
PCE
2,0%
PCE-Core
0,0%
-2,0%
-4,0%
-6,0%
-8,0%
1995 1996
Jan Jan
1997 1998 1999
Jan Jan Jan
2000 2001 2002
Jan Jan Jan
2003 2004 2005
Jan Jan Jan
2006 2007 2008
Jan Jan Jan
2009 2010 2011
Jan Jan Jan
In Japan zeigten sich die Konsumentenpreise im Berichtszeitraum in
der umfassenden Abgrenzung zum ersten Mal seit nahezu zwei Jah­
ren auf Jahressicht unverändert. Hintergrund ist jedoch nur der in den
vergangenen Monaten erfolgte Anstieg der Rohstoffpreise. Betrach­
tet in der Kernrate unterschritten sie hingegen ihren Vorjahresstand
um 0,9%. Ein Ende der Deflation ist damit noch nicht in Sicht.
2,5%
2,0%
1,5%
1,0%
0,5%
0,0%
-0,5%
-1,0%
-1,5%
-2,0%
-2,5%
-3,0%
JPN - Inflationsrate (M/M-12)
Inflationsrate
(links)
Inflationsrate
ex Food &
Energie (links)
Immobilienpreise (links)
Jan
03
Jul
03
Jan
04
Jul
04
Jan
05
Jul
05
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06
Jul
06
Jan
07
Jul
07
Jan
08
Jul
08
Jan
09
Jul
09
Jan
10
Jul
10
Jan
11
Demgegenüber nahmen in der Eurozone die Preisauftriebskräfte et­
was zu. So näherte sich die umfassende Inflationsrate im November
mit 1,9% der von der Europäischen Zentralbank angepeilten Jahres­
rate von rund 2,0% an. Grundlage des Preisanstiegs ist allerdings
auch hier die Entwicklung an der Rohstofffront. Demgegenüber un­
terschreitet die Kernrate das angestrebte Niveau mit 1,1% weiterhin
nennenswert. Somit zeichnet sich auch in der Eurozone weiterhin kein
ernstzunehmender Preisdruck ab.
10,0%
8,0%
6,0%
4,0%
2,0%
0,0%
-2,0%
-4,0%
-6,0%
-8,0%
-10,0%
EU - Harmonisierte Inflationsrate
HVPI
HVPI-Core
tolerierte
Grenze
Produzentenpreise (ex Bau)
Leitzinssatz
Jan
98
Jan
99
Jan
00
Jan
01
Jan
02
Jan
03
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04
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05
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Jan
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08
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09
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10
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11
Zur Stützung der Wirtschaft behielt die amerikanische Notenbank ihre
Politik einer extrem lockeren Geldpolitik bei. Sie beließ ihren Leitzinssatz, die sog. Fed-Funds-Rate bei knapp über 0,0%. Die Realverzinsung am Geldmarkt befindet sich damit unverändert in nega­
tivem Territorium und verdeutlicht auf diese Weise ihre ungebrochen
anregende Wirkung.
5,0%
4,0%
3,0%
2,0%
1,0%
0,0%
-1,0%
-2,0%
-3,0%
-4,0%
US - Real Rate Fed-Funds
Die Europäische Zentralbank zog es ebenfalls vor, ihren Leitzinssatz,
den sog. Hauptrefinanzierungssatz, mit lediglich 1,0% auf dem zuvor
erreichten historischen Tief zu belassen. Ausschlaggebend hierfür wa­
ren die Schuldenprobleme in den europäischen Randstaaten. Zusam­
men mit dem schwachen Preisauftrieb wirkt ihre Geldpolitik deutlich
stimulierend, wenn auch nach wie vor nicht ganz so ausgeprägt wie
in den USA. Die europäische Notenbank befindet sich gegenwärtig in
einem großen Dilemma. Um einen Zu-sammenbruch der Problemlän­
der zu verhindern, ist sie gezwungen, die Leitzinsen auf dem historisch
sehr geringen Niveau konstant zu halten. Die positive Wirtschafts­
entwicklung in Deutschland erfordert hingegen eine Anhebung, um
Fehlanreizen und Überhitzungen vorzubeugen.
3,5%
3,0%
2,5%
2,0%
1,5%
1,0%
0,5%
0,0%
-0,5%
-1,0%
-1,5%
EU - Realzinsen Geldmarkt
Inflationsrate
Kerninflation
Neutrales
Niveau
Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan
99 99 00 00 01 01 02 02 03 03 04 04 05 05 06 06 07 07 08 08 09 09 10 10 11
An den internationalen Kapitalmärkten zogen die Renditen vor dem
Hintergrund der überraschend positiv ausgefallenen Konjunkturent­
wicklung deutlich an. Selbst der fortgesetzte Ankauf von Staatsan­
leihen durch die westlichen Zentralbanken vermochte es nicht, den
Renditeanstieg zu verhindern. Offensichtlich erkennen die Marktteil­
nehmer mittlerweile das mit den hohen Schuldenständen verbundene
Ausfallrisiko. So sprangen die Kapitalmarktrenditen in den USA
und der Eurozone kräftig auf 3,29% (plus 78 BP) bzw. 2,96% (plus
0,66 PP) gemessen in den führenden Anleihen nach oben. In den eu­
ropäischen Problemländern legten sie ebenfalls erneut zu. Die Unter­
schiede zwischen den Renditen der führenden Länder der Eurozone
und den Problemländern weiteten sich nochmals aus.
Angesichts der erfreulichen Wirtschaftsentwicklung und der stei­
genden Zuversicht für den Konjunkturverlauf im kommenden Jahr
gewannen die internationalen Indizes auf breiter Front deutlich an
Boden. Damit schloss in den USA das Börsenjahr mit zweistelligen
Kurszuwächsen. In Japan lagen die Kurse hingegen noch geringfügig
im roten Bereich. Auch in der Eurozone überwogen per Saldo die Mi­
nuszeichen. Allerdings war auch hier an den Aktienmärkten die Ent­
wicklung zweigeteilt. Deutlichen Zuwächsen in Deutschland standen
auf Jahressicht zum Teil ausgeprägte Abschläge in den europäischen
Peripherieländern gegenüber.
Index
31.12.10
30.09.10
Änderung
10.578
10.781
+   7,4%
NASDAQ
2.653
2.369
+ 12,0%
STOXX-50E
2.807
2.748
+   2,1%
DAX
6.914
6.229
+ 11,0%
851
781
+   9,0%
10.229
9.369
+   9,2%
31.12.10
31.12.09
Änderung
11.578
10.428
+ 11,0%
Dow-J-Ind.
TECDAX
Nikkei 225
Index
CPI- Real
Rate
Dow-J-Ind.
CPI-CoreReal Rate
NASDAQ
2.653
2.269
+ 16,9%
neutral
Level
STOXX-50E
2.807
2.966
-   5,4%
DAX
6.914
5.957
+ 16,1%
851
818
+   4,0%
10.229
10.546
-   3,0%
TECDAX
Jan Jan Jan Jan Jan Jan Jan Jan Jan Jan Jan Jan Jan Jan Jan Jan Jan Jan Jan Jan Jan
91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11
Nikkei 225
Wegen der sich erneut verschärfenden Schuldenkrise in Europa büßte
der EUR im vierten Quartal gegenüber dem USD etwas an Wert ein.
Er beendete das Jahr mit 1,3390 USD, ein Abschlag von 1,6%. Gegenüber seinem Schlussstand in 2009 (1,4325 USD) fiel die Gemein­
schaftswährung somit um 7,0% zurück.
Konjunkturausblick
Im kommenden Jahr wird sich die Wachstumserholung fortsetzen.
Wegen der Straffung der Finanzpolitik in den führenden Industrielän­
dern – Hintergrund ist hier die hohe Verschuldung der Staaten und
deren geplante Rückführung – ist allerdings von einer nachlassenden
Wachstumsdynamik auszugehen. In Anbetracht des immer noch
vorhandenen Abschreibungsbedarfs bei den Banken werden auch
die Kreditbedingungen weltweit restriktiv verbleiben und damit die
Nachfrage sowohl der Konsumenten als auch der Unternehmen behin­
dern. Wegen des abflauenden Lageraufbaus werden entscheidende
expansive Impulse ausbleiben. Bekräftigt werden unsere Erwartungen
auf eine Abschwächung der weltweiten Wachstumsdynamik nach
wie vor durch die Verläufe der auf sechs Monate gerechneten Wachs­
tumsraten der von der OECD ermittelten Frühindikatoren. Diese
haben sich im Berichtszeitraum gegenüber dem Vorquartal weiter
verringert.
OECD
Euroland
Japan
USA
OECD - Frühindikatoren ( ∆6M + 3M)
4,0%
3,0%
2,0%
1,0%
0,0%
-1,0%
-2,0%
-3,0%
-4,0%
Jan
00
Jul
00
Jan
01
Jul
01
Jan
02
Jul
02
Jan
03
Jul
03
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04
Jul
04
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Jul
05
Jan
06
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06
Jan
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Jul
07
Jan
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Jul
08
Jan
09
Jul
09
Jan
10
Jul
10
Jan
11
In den Schwellenländern befinden sich die auf sechs Monate gerech­
neten Wachstumsraten der jeweiligen Länder überwiegend weiterhin
in der Minuszone. Ihre Funktion als weltweite Konjunkturlokomotive
werden die Länder allerdings nicht einbüßen. So zeichnet sich in
China bereits eine Trendwende ab. Angesichts der dort vorhandenen
Inflationsproblematik wird die chinesische Administration jedoch
auf ihrem Pfad einer restriktiven Wirtschaftspolitik fortfahren. Die
Wachstumsdynamik in China wird daher im kommenden Jahr gegen­
über 2010 nachlassen.
In den USA deuten Indikatoren ebenfalls darauf hin, dass die Wachs­
tumsaussichten in 2011 geringer als in 2010 einzuschätzen sind.
So befindet sich der Index des Konsumentenvertrauens, die private
Verbrauchernachfrage beeinflusst das Wirtschaftswachstum in den
USA zu rund 70%, nach wie vor auf sehr niedrigem Niveau.
200,0
180,0
160,0
140,0
120,0
100,0
80,0
60,0
40,0
20,0
0,0
US - Consumer Confidence
Overall
Expectations
Present Conditions
Jan
96
Jan
97
Jan
98
Jan
99
Jan
00
Jan
01
Jan
02
Jan
03
Jan
04
Jan
05
Jan
06
Jan
07
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08
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10
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11
Ausschlaggebend hierfür ist das anhaltend schwierige Umfeld am
dortigen Arbeitsmarkt. Trotz der Konjunkturerholung verharrt die Ar­
beitslosenrate auf hohem Stand.
Zwar zeichnet sich mittlerweile ein Beschäftigungsaufbau ab. Ob die­
ser aber ausreicht, die Stimmung in der Bevölkerung zu verbessern
und das Konsumwachstum auf Werte vor der Krise hin anzuheben,
darf aber bezweifelt werden. Angesichts des sich abzeichnenden Ab­
5,0%
4,0%
3,0%
2,0%
1,0%
0,0%
-1,0%
-2,0%
-3,0%
-4,0%
-5,0%
-6,0%
US - Labour Market
Jan 90 Jan 92 Jan 94 Jan 96 Jan 98 Jan 00 Jan 02 Jan 04 Jan 06 Jan 08 Jan 10
11,0%
10,3%
9,5%
8,8%
8,1%
7,4%
6,6%
5,9%
5,2%
4,5%
3,7%
3,0%
Change of
Employment
M/M-12 (l.h.)
Unemployment
Rate (r.h.)
Hourly Earnings
M/M-12 (l.h.)
Weekly Hours
M/M-12 (l.h.)
flauens der Nachfrage in den Schwellenländern ist auch von einer we­
niger kräftig zunehmenden Erwartungshaltung im amerikanischen Un­
ternehmenssektor auszugehen. Die Einkaufsmanagerindizes sollten
daher ihr aktuell hohes Niveau nicht verteidigen können. Ein kräftiger
Beschäftigungsaufbau, der die Stimmung der US-Bevölkerung beflü­
geln könnte, ist somit nicht in Sicht.
Problematisch stellt sich auch weiterhin die Situation am amerika­
nischen Immobilienmarkt dar. Nach dem Auslaufen der steuerlichen
Anreize, haben hier die Aktivitäten wieder deutlich nachgelassen.
8000
7500
7000
6500
6000
5500
5000
4500
4000
3500
3000
US - Existing Home Sales (annual in 1.000),
Fixed Mortgage Rate 30Y & House Prices
Jan
96
Jan
97
Jan
98
Jan
99
Jan
00
Jan
01
Jan
02
Jan
03
Jan
04
Jan
05
Jan
06
Jan
07
Jan
08
Jan
09
Jan
10
Jan
11
20,0%
16,0%
12,0%
8,0%
4,0%
0,0%
-4,0%
-8,0%
-12,0%
-16,0%
-20,0%
Home Sales (l.h.)
Home Supply
(l.h.)
Fixed Mortgage
Rate 30Y (r.h.)
∆-House Price
(Median) YoY
(3MA) (r.h.)
Home Sales YoY
(floating) (r.h.)
Gleichsam sollten die vom gewerblichen Immobilienmarkt drohenden
Gefahren auf das Wirtschaftswachstum weiterhin nicht unterschätzt
werden. Viele Projekte leiden unter einer Überschuldung. Es ist so­
mit davon auszugehen, dass viele Gebäudekomplexe an die finanzie­
renden Banken fallen. Mögliche Verkaufserlöse werden die Kredite
nicht abdecken, so dass in den kommenden Jahren erneut erhebliche
Abschreibungen auf den US-Finanzsektor zukommen. Es gibt Schät­
zungen, dass von den 8.000 amerikanischen Banken 3.000 die kom­
menden drei Jahre nicht überleben. Insofern schlummern hier erheb­
liche Risiken, die ab 2011 auf die US-Wirtschaft und damit auch auf
die Weltwirtschaft zukommen können. Gefährlich stellt sich auch die
hohe Verschuldung der US-Bundesstaaten dar.
In der Eurozone wird sich die wirtschaftliche Belebung in 2011, wei­
terhin nur unterdurchschnittlich, fortsetzen. Dabei stehen einer aus­
geprägten, wenn auch geringeren Zuwachsrate in Deutschland nur
bescheidene Erholungsansätze in den Problemländern gegenüber. Die
Notwendigkeit einer restriktiven Finanzpolitik wird die Entwicklung in
den Problemländern erheblich belasten. Der Konjunkturverlauf wird
somit weiterhin deutlich unterschiedlich ausfallen. Bremsend auf die
Wachstumsdynamik wird sich in der Eurozone ebenfalls die weniger
kräftig zunehmende Nachfrage in den Schwellenländern auswirken.
Allerdings haben sich die umfassenden Stimmungs- und Vertrauensindikatoren weiter erholt, so dass ein Wachstumseinbruch nicht zu
befürchten ist.
Finanzmarktprognose
Unter Heranziehung der derzeitigen Konsensschätzungen sind die Aktien in den USA gemessen am Dow-Jones-Index in etwa lediglich
mit etwas über dem 10-fachen ihres für 2012 erwarteten Gewinns,
die der Performanceschätzung des Aktienmarktes in 2011 zugrunde
liegen, bewertet. Historisch gesehen ist das Bewertungsniveau des
amerikanischen Aktienmarktes damit weiterhin als sehr niedrig einzu­
schätzen. Das sich eintrübende Wachstumsumfeld und die daraus auf
die Entwicklung der Unternehmensgewinne ausgehenden Beeinträch­
Der Aktienmarkt in der Eurozone ist gemessen am Euro-STOXX50-Index (Performance) mit einem Faktor von 9,0 – ebenfalls auf
Basis der Unternehmensgewinne des Jahres 2012 – aktuell außerge­
wöhnlich moderat bewertet. Wie in den USA muss jedoch in Zusammenhang mit zu erwarteten Enttäuschungen jederzeit mit einer
nochmaligen Ausdehnung der Risikoprämien gerechnet werden.
Letztendlich ist aber auch hier von steigenden Kursen auszugehen. Im
Jahresverlauf erscheint gemessen am Euro-Stoxx-50-Index (Perfor­
mance) ein Niveau von bis zu 5.300 Zählern erreichbar (ebenfalls
>10%).
Der EUR sollte gegenüber dem USD aufgrund der Abnahme der pes­
simistischen Spekulationen über den Fortbestand der Währungsunion
und vor dem Hintergrund der vermehrt in das Bewußtsein der Inves­
toren tretenden Situation der Verschuldung in den USA in den kom­
menden Monaten über Aufwärtspotential verfügen.
Risiken
Die hier getroffenen Prognosen unterliegen erneut einem wesentlich
höheren Unsicherheitsfaktor als in den vergangenen Jahren:
So kann beispielsweise eine zusätzliche Verschärfung der Finanzkrise
(gewerblicher US-Immobilienmarkt) die hier getroffenen Annahmen
über die Entwicklung der Risikoprämien als zu positiv ausweisen.
Weiterhin kommt der Finanzpolitik eine entscheidende Bedeutung zu.
Sollten Zweifel hinsichtlich der Rückführung der gewaltigen Staats­
defizite aufkommen, ist ebenfalls von einem Anstieg der Kapitalmarktrenditen und entsprechend negativen Auswirkungen auf die
Realwirtschaft auszugehen.
Auch kann eine Verschärfung der europäischen Staatsschuldenkrise
jederzeit neue Turbulenzen an den Finanzmärkten auslösen. Eine Um­
schuldung Griechenlands ist u. E. unausweichlich. Eine Vergemeinschaftung der Schulden erscheint uns nicht durchführbar und würde
ebenfalls zu Turbulenzen führen.
Wir werden die Situation der Weltkonjunktur daher wie gewohnt
sehr genau beobachten und analysieren, um bestehende Chancen
wahrzunehmen bzw. Risiken zu vermeiden. Vor dem Hintergrund des
ungebrochen hohen Risikoumfeldes werden wir dabei weiterhin der
Risikovermeidung Vorrang einräumen. Das Verhindern von Verlusten,
d. h. eine von Vorsicht geprägte Anlagestrategie übertrifft langfristig
in aller Regel kurzfristige spektakuläre Gewinne unter Inkaufnahme
entsprechender Verluste.
Quelle: Market Maker. Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert und stammen aus ausgesuchten Quellen. Wir übernehmen keine Haftung bzw. Garantie für die Korrektheit und Vollständigkeit.
Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr.
Top Performance von +10,2% bei kleinstem Risiko (Volatilität 6,4%)
Substanz erhalten – Werte schaffen
PTAM Balanced Portfolio OP
(WKN: 987725)
Wertentwicklung
Fondsmanager: PT Asset Management AG, München und Metzingen
➤ Flexibler, vermögensverwaltender Mischfonds
➤ Investition in Aktien, Anleihen und alternativen Anlagen
➤ Konsequentes Risikomanagement
➤ Dynamische Absicherung der Aktien- und Währungspositionen
➤ Absicherungsquote –
Aktien ca. 30 %
Renten
22,0%
Alternative
Anlagen 5,0%
Aktien
73,0%
Liquidität 0,0%
Zertifikate 0,0%
Das Anlageuniversum des PTAM Balanced Portfolio OP umfasst das ge­
samte Spektrum von Aktien und festverzinslichen Wertpapieren weltweit
sowie Geldmarkt.
Zur weiteren Portfoliodiversifikation werden strukturierte Wertpapiere
und alternative Investmentideen beigemischt. Besonderer Wert wird da­
bei auf Transparenz und Handelbarkeit der Werte gelegt.
Der PTAM Balanced Portfolio OP strebt eine absolute Performance an,
wobei der mittelfristige Kapitalerhalt über ein aktives Fondsmanagement
ohne Beschränkungen hinsichtlich Anlageklassen, Sektoren und Länder
im Vordergrund steht. Eine dynamische Absicherung der Aktien und Wäh­
rungen wird regelmäßig vorgenommen.
Haftungsausschluss: Diese Druckschrift enthält ausgewählte Informationen und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Etwaige Unrichtig- oder Unvollständigkeiten dieser Information begrün­
den keine Haftung, weder für unmittelbare noch für mittelbare Schäden. Insbesondere haftet nicht die Phoenix Trust E&L Asset Management AG, die SwAM Swiss Asset Management AG oder die
Phoenix Trust AG für die in dieser Broschüre enthaltenen Informationen. Diese Broschüre darf nicht als Aufforderung zum Kauf eines Fondsanteils verstanden werden. Bei der Anlage in Investmentfonds
besteht, wie bei der Anlage in Wertpapieren und vergleichbaren Vermögenswerten, das Risiko von Kursverlusten. Dies hat zur Folge, dass die Preise der Fondsanteile und die Höhe der Erträge schwan­
ken und nicht garantiert werden können. Die Kosten der Fondsanlage beeinflussen das tatsächliche Anlageergebnis. Massgeblich für den Anteilserwerb sind die gesetzlichen Verkaufsunterlagen.
PT Asset Management AG | Innere Heerstraße 4 | D-72555 Metzingen
Phone +49.7123.2040-3 | Fax +49.7123.2040-45 | E-Mail [email protected] | Internet www.ptam.de
Die Kapitalmarktzinsen in den USA werden unter Schwankungen
wegen der hohen und weiter wachsenden Staatsverschuldung stei­
gen. Der Kupon wird aller Voraussicht nach nicht ausreichen, die mit
den Zinssteigerungen verbundenen Kursverluste auszugleichen. Die
Leitzinsen werden noch geraume Zeit auf dem aktuell niedrigen Ni­
veau max. 0,25% verharren
Die Europäische Zentralbank wird angesichts der Staatsschuldenpro­
blematik frühestens im zweiten Halbjahr 2011 beginnen, ihre Leitzinsen anzuheben. Die Kapitalmarktrenditen in der Eurozone wer­
den unter Schwankungen ebenfalls steigen.
SwAM Swiss Asset Management AG | Achereggstraße 10 | P.O. Box 118 | CH-6362 Stansstad
Phone +41-41-612 28 28 | Fax +41-41-612 28 29 | E-Mail [email protected] | Internet www.swam-ag.ch
tigungen erscheinen somit gegenwärtig bereits zu einem Großteil
berücksichtigt. Die vorhandenen Risiken werden jedoch weiterhin für
eine erhöhte Volatilität sorgen. Insofern muss mit auftretenden Unsi­
cherheiten und zumindest kurzzeitig immer wieder entsprechend hö­
heren Risikoprämien gerechnet werden, die die Kurse jederzeit unter
Druck bringen können. Bis zum Jahresende sind zusammengenommen
aber Kurse von bis zu über 13.000 Punkten im Dow-Jones-Index möglich (+13%).