Schonvermögen bei Hartz IV erhöhen

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Schonvermögen bei Hartz IV erhöhen
SoVD
Zei t ung
Grundsatzforderungen
des SoVD an die Politik
Studie zur Lebensqualität
von Kindern
Die Wähler haben entschieden –
jetzt ist die Regierung gefordert!
Jedes sechste Kind
gilt als bedürftig
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a
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b
Teil 20. Okto
ist der
„20 Jahre Deutsche Einheit“ –
Mitmachen & Gewinne sichern!
Der große Wettbewerb der
SoVD-Zeitung geht in die letzte Runde
Seite 74 bis 7
Sonderseiten
Sozialverband Deutschland – Ihr Partner in sozialen Fragen
Nr. 10 / Oktober 2009 · Ausgabe Niedersachsen
Internet: http://www.sovd.de · E-Mail: [email protected]
SoVD fordert die künftige Regierung auf: Wahlversprechen einlösen – Freibeträge anheben!
Schonvermögen bei Hartz IV erhöhen
Die Wähler haben entschieden,
nach dem Wahlsieg von SchwarzGelb laufen bereits die Koalitionsverhandlungen zur Regierungsbildung. Selten war der Wahlausgang
im Vorfeld so ungewiss wie dieses
Mal, der Faktor X so groß. Noch
kurz vor dem Wahltag zeichneten
die Wahlforscher ein unsicheres
Stimmungsbild.
Im Kopf-an-Kopf-Rennen um
die Wählerstimmen entdeckten
plötzlich alle Parteien das Thema
Schonvermögen bei Hartz IV. In
ihren Wahlprogrammen forderten
die im Bundestag vertretenen Parteien eine Anhebung der Freibeträge für das Altersvorsorgevermögen
bei Hartz-IV-Bezug – eine längst
überfällige Einsicht. Und eine Forderung, für die der SoVD bereits bei
der Einführung der Grundsicherung
für Arbeitssuchende im Jahr 2005
eingetreten ist. Für die Hauptleidtragenden der aktuellen Regelung,
die Langzeitarbeitslosen, ist die
Frage nach einem besseren Schutz
der zusätzlichen Altersvorsorge
von entscheidender Bedeutung.
Denn die Härte bei den derzeitigen
Grenzen im Schonvermögen trifft
in aller Regel nicht privilegierten
Privatbesitz, sondern zumeist den
Rest an Kleinvermögen, das im
Alter einen kleinen Teil von Handlungsfähigkeit retten könnte. Das
ist bedrohlich für eine Generation,
der die Rente mit 67 zugemutet
wird, und die die Auswirkungen
der Wirtschaftskrise direkt zu spüren bekommt.
Wer heute etwas Geld zurückgelegt hat – und sei es, um im Alter für
Zahnimplantate oder Heilmethoden, die von der Krankenkasse nicht
Karikatur: Plaßmann
Bevor der erste Euro vom Jobcenter fließt, müssen Menschen bei längerer Arbeitslosigkeit ihre Rücklagen für
das Alter weitgehend aufbrauchen.
übernommen werden, aufkommen
zu können – der gerät in große Bedrängnis, wenn er in eine Phase des
Hartz-IV-Bezuges rutscht. Nahezu
alles Ersparte muss abgeschmolzen
werden, bevor der erste Euro vom
Jobcenter fließt. Betroffen von der
aktuellen Gesetzeslage sind auch
Alleinerziehende, die ihr Sparbuch
ebenfalls weitgehend auflösen müssen, wenn sie Arbeitslosengeld II beantragen – selbst in dem Fall, dass
dieses nur ergänzend zu einem Teilzeitverdienst geschieht.
„Für die Menschen ist es existen-
ziell, dass sie bei längerer Arbeitslosigkeit ihre Rücklagen für das Alter
nicht weitgehend aufbrauchen müssen, bevor sie das Arbeitslosengeld
II in Anspruch nehmen können. Das
viel zu niedrige Schonvermögen
bringt Menschen um ihre Lebensleistung“, mahnt SoVD-Präsident
Adolf Bauer.
Aus Sicht des SoVD stellt es
ein Armutszeugnis für die Politik
dar, dass diese trotz der seltenen
Einmütigkeit in einem sozialpolitischen Thema die Anhebung der
Freibeträge noch nicht beschlossen
hat und stattdessen ein für viele
Menschen entscheidendes Problem
zum Wahlkampfthema machte.
Gegenwärtig dürfen Hartz-IVEmpfänger laut SGB II nur sehr
begrenzte Freibeträge behalten,
ohne dass dieses Geld auf den Leistungsbezug angerechnet wird. Der
Grundfreibetrag liegt bei 150 Euro
pro Lebensjahr für Geldvermögen
plus 250 Euro pro Lebensjahr für
eine Altersvorsorge, die erst bei Rentenbeginn angetastet werden kann.
Der Höchstbetrag für ein Altersvor Fortsetzung auf Seite 2
Blickpunkt
Mit zehn
sozialpolitischen Forderungen
hatte der
SoVD vor
der Wahl
einen Maßstab
für
die Kandidaten und Kandidatinnen der
Bundestagswahl gesetzt. Jetzt
ist die künftige Bundesregierung
gefordert, die gerade in Zeiten
der Krise besonders notwendigen sozialen Sicherungssysteme
zu erhalten. Es darf auch unter
Schwarz-Gelb keinen Sozialabbau geben. Die neue Regierung
muss dafür Sorge tragen, dass die
aus der Finanz- und Wirtschaftskrise erwachsenden Belastungen
sozial gerecht verteilt werden.
Hierbei sind die Vorleistungen
der Bürgerinnen und Bürger
zu berücksichtigen, die für die
schweren Zeiten nicht verantwortlich sind. Das bedeutet: Die
Folgen wachsender Arbeitslosigkeit und sinkender Reallöhne
dürfen nicht auf dem Rücken
sozial benachteiligter und älterer Menschen ausgetragen werden. Es darf keine Sanierung
des Bundeshaushaltes auf Kosten finanziell schwacher Bevölkerungskreise geben. Wenn die
Koalition ihre Arbeit aufnimmt,
wird der SoVD wachsam sein.
Er wird aufmerksam verfolgen,
ob gegebene Versprechen eingehalten werden – zugunsten eines
Sozialstaates, der niemanden im
Stich lässt.
Adolf Bauer
SoVD-Präsident
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Führungswechsel: Nach vier Jahren Großer Koalition wird Deutschland erstmals seit 1998 wieder
von Union und FDP regiert. Die SPD erlebte ein
Desaster und verlor so viel Stimmen wie noch nie
eine Partei zwischen zwei Bundestagswahlen. Nach
dem Wahlsieg wollen Union und FDP schnell eine
Regierung bilden. Das schwarz-gelbe Kabinett soll
spätestens bis zum Jahrestag des Mauerfalls am 9.
November im Amt sein. Die Erwartungshaltung an
die neue Regierung ist hoch – trotz oder gerade wegen
der leeren Kassen. Sie werde den Kontakt zu Unternehmen und Gewerkschaften fortsetzen, verspricht
Angela Merkel. Ihr Ansatz sei es, möglichst viele gesellschaftliche Gruppen einzubinden. Sie strebe eine
sozial ausgewogene Politik an. Diese werde „sowohl
in Achtung vor denen, die Arbeitsplätze schaffen, als
auch im Interesse von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen“ handeln. Dafür sei sie persönliche Garantin. So will die Regierungschefin die MindestlohnVereinbarungen nicht zurücknehmen und von einer
Lockerung des Kündigungsschutzes nichts wissen.
Auch die liberalen Ideen, die gesetzlichen Krankenkassen zu privatisieren, hätten bei ihr keine Chance.
Auf Forderungen aus dem Lager der künftigen Opposition, keine „Politik zulasten der Ärmeren“ zu machen, antwortete Merkel am Abend ihres Wahlsieges
in der „Elefanten-Runde“: „Ich bin heute keine andere
geworden.“ Wir werden sie daran messen!
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SOZIALPOLITIK / AUS DEM VERBAND
Seite 2
Fortsetzung von Seite 1
Schonvermögen erhöhen...
sorgevermögen liegt bei 16 250 Euro. dratmetern und EigentumswohnunVoraussetzung ist, dass die vorzeiti- gen von bis zu 120 Quadratmetern
ge Verwertung des Vermögens unwi- bei einem Vierpersonenhaushalt als
derruflich ausgeschlossen ist.
angemessen.
Geschützt wird per geltendem
Geschützt ist auch Vermögen,
Recht
zudem
das nachweislich
Altersvermögen
Kein „Kuhhandel“
für den baldieinschließlich
bei einem besseren Schutz gen Kauf einer
seiner Erträge des Altersvorsorgevermögens angemessenen
und der laufenWohnimmobilie
den Sparleistungen, das – wie etwa für behinderte oder pflegebedürfdie Riester-Rente – ausdrücklich tige Menschen dient. Aus Sicht
als Altersvorsorge gefördert wird. des SoVD ist es besonders wichtig,
Allerdings ist dieses Altersvorsor- dass ein besserer Schutz des Altersgevermögen nicht unbegrenzt anre- vorsorgevermögens nicht zu einer
chungsfrei, sondern es gelten für die Absenkung anderer VermögensAnrechnungsfreiheit die Obergren- schutzregelungen führt. Dies war
zen der staatlichen Förderung. Für bei einer früheren Neuregelung der
Hilfebedürftige, die von der Renten- Fall: Damals wurde der Freibetrag
versicherungspflicht befreit sind, ist für das Altersvorsorgevermögen um
ein besonderer Schutztatbestand 50 Euro auf 250 Euro pro Lebensjahr
vorgesehen.
erhöht, dafür aber der GrundfreibeNeben den speziell als Altersvor- trag um 50 Euro auf 150 Euro pro
sorge geschützten Vermögenspositi- Lebensjahr abgesenkt – ein wenig
onen schützt das Gesetz auch selbst hilfreicher „Kuhhandel“.
Es wird sich zeigen, ob die künftigenutzten Wohnraum in „angemessener Größe“. Nach der Rechtspre- ge Regierung zum besseren Schutz
chung des Bundessozialgerichtes des Altersvorsorgevermögens für
gelten hierbei Familienheime mit ei- Hartz-IV-Empfänger nun endlich
ner Wohnfläche von bis zu 130 Qua- Nägel mit Köpfen macht.
Nr. 10 / Oktober 2009
Wahlversprechen zum Schonvermögen
Vor der Wahl hatten alle Parteien das Thema Schonvermögen entdeckt. Entscheidend für Langzeitarbeitslose
als Hauptleidtragende der aktuellen Gesetzesgebung ist es nun, wie viel nach der Wahl von den Forderungen
übrig bleiben wird und in welcher Weise die Parteien in Regierung und Opposition diese wichtige sozialpolitische Sachfrage in die politischen Entscheidungsfindungen einbringen. Hier die Forderungen der Parteien
im Einzelnen:
CDU / CSU: Erhöhung
des SGB-II-Freibetrages
Die CDU / CSU fordert in ihrem
Regierungsprogramm eine „wesentliche Erhöhung“ des SGB-IIFreibetrages für die Altersvorsorge
pro Lebensjahr. Voraussetzung soll
sein, dass das Altersvorsorgevermögen erst mit Eintritt in den Ruhestand verfügbar ist. Zusätzlich
soll die selbst genutzte Immobilie
umfassender geschützt werden. Die
Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA) fordert, den
Freibetrag auf 700 Euro pro Lebensjahr, max. 45 500 Euro, anzuheben.
SPD: Zusätzliche Altersvorsorge
von der Anrechnung freistellen
Die SPD will die zusätzliche Altersvorsorge von der Vermögensanrechnung freistellen, wenn es sich
um einen unkündbaren Zusatzrentenvertrag handelt, der als Versicherungsziel eine monatliche Rentenzahlung vorsieht, die steuerlich
förderfähig ist. Alle anderen Rege-
lungen, wie etwa die Riester- und Rürup-Rente, sollen bestehen bleiben.
FDP: Schonvermögen für
Altersvorsorge verdreifachen
Die FDP will das Schonvermögen
für private oder betriebliche Altersvorsorge einschließlich der Riesterund Rürup-Rente verdreifachen.
Der Freibetrag soll künftig 750 Euro
pro Lebensjahr betragen.
Die Linke: Grundsicherung
durch Mindestsicherung ersetzen
Die Linke will die Grundsicherung für Arbeitssuchende durch eine
bedarfsdeckende und sanktionsfreie
Mindestsicherung ersetzen, die Armut tatsächlich verhindert und die
die Bürgerrechte der Betroffenen
achtet. Das Altersvorsorgeschonvermögen soll dabei auf 700 Euro
pro Lebensjahr angehoben werden.
Bündnis 90 / Die Grünen:
Altersvorsorge unter einem Dach
Bündnis 90 / Die Grünen wollen
Foto: krechowicz / fotolia
die private und betriebliche Altersvorsorge unter einem Dach zusammenführen („grünes Altersvorsorgekonto“) und die Förderung stärker
als bisher auf niedrige und mittlere Einkommen konzentrieren. Für
Langzeitarbeitslose soll ein erheblich höheres Altersvorsorgeschonvermögen gelten. Die Ersparnisse
auf dem „grünen Altersvorsorgekonto“ sollen von der Anrechnung
im SGB II freigestellt sein.
SoVD-Grundsatzforderungen an die Bundesregierung
Die Wähler haben entschieden –
jetzt ist die neue Regierung gefordert!
Nach vier Jahren Großer Koalition kommt es in Deutschland
nach der Wahl am 27. September zum Regierungswechsel: CDU / CSU
und FDP erhielten die Mehrheit der Stimmen und bilden eine Koalition; die
SPD findet sich in der Rolle der Oppositionspartei wieder. Die Forderungen des
SoVD an die Regierung bleiben dieselben: in drängenden sozialpolitischen Fragen
Sozialabbau stoppen –
Sozialstaat stärken
Der Sozialabbau der letzten
Jahre hat viele Menschen existenziell getroffen. Gerade angesichts der Wirtschaftskrise muss der
Sozialstaat als Schutzschild wieder
gestärkt werden. Dies erfordert einen aktiven Sozialstaat, der niemanden
im Stich lässt, sondern für
alle Sicherheit und soziale
Gerechtigkeit gewährleistet.
Armut und soziale
Ausgrenzung bekämpfen
Die wachsende Kluft zwischen
Arm und Reich und die steigende
Kinderarmut gefährden die Zukunft
unserer Gesellschaft. Es gilt, auf
allen Handlungsebenen mehr Verteilungsgerechtigkeit und
Chancengleichheit herzustellen. Existenzsichernde Leistungen müssen
bedarfsgerecht bemessen
werden.
Die Leistungen für Kinder müssen ihnen gleiche Teilhabe- und Verwirklichungschancen ermöglichen.
Finanzielle Sicherheit im Alter
Der schleichende soziale Abstieg der Rentnerinnen und Rentner durch Wertverluste der Renten
muss gestoppt werden. Die Abschläge bei Erwerbsminderungsrenten
müssen abgeschafft, gezielte armutsvermeidende Maßnahmen für Niedriglohnbeziehende und
Arbeitslose getroffen und
die Rentenversicherung zu einer
Erwerbstätigenversicherung ausgebaut werden. Die Rente mit 67 muss
abgeschafft werden.
Gleicher Zugang zu einer guten
Gesundheitsversorgung
Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) muss für die Menschen
da sein. Krankheit darf in Deutschland kein Armutsrisiko sein.
Der SoVD lehnt den Gesundheitsfonds in seiner jetzigen Ausgestaltung ab, da er die Finanzprobleme
der GKV nicht löst und Kostensteigerungen auf die Mitglieder abwälzt. Der SoVD
fordert den Ausbau der
GKV zu einer Bürgerversicherung, in der alle Menschen den gleichen Zugang zu einer
bedarfsgerechten Gesundheitsversorgung erhalten.
Gute Arbeit und
angemessene Bezahlung
Vorrang muss die Schaffung sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung haben. Ein Augenmerk muss
dabei auf behinderte und ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
gerichtet werden. Sie dürfen nicht in
Rente, Ein-Euro-Jobs oder
andere atypische Beschäftigungsformen gedrängt
werden. Ein gesetzlicher
Mindestlohn bleibt unverzichtbar.
Gleiche Rechte und Chancen
für Frauen im Beruf
Es ist ein Skandal, dass Frauen in
Deutschland noch immer ein Viertel
weniger verdienen als Männer. Die
Lösungen zu finden und umzusetzen. Eine an den Bedürfnissen der Menschen orientierte Sozialpolitik muss wieder in den Mittelpunkt des Handelns von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft
treten. Bereits vor der Wahl hat der SoVD seine zehn Grundsatzforderungen an die politischen
Parteien herangetragen (wie berichtet). Jetzt ist die neue schwarz-gelbe Regierung gefordert,
diese zeitnah umzusetzen!
Politik ist aufgefordert, diese Ungerechtigkeit zu beseitigen.
Zur Vereinbarkeit von Familie
und Beruf sind weitere Maßnahmen unverzichtbar, damit vor allem
alleinstehende Frauen gleichberechtigt am Berufsleben teilhaben
können. Es bedarf eines
ausreichenden und hochwertigen (ganztägigen)
Betreuungsangebots für
Kinder sowie einer familiengerechten Gestaltung der Arbeitswelt.
Stärkung der häuslichen Pflege
und pflegender Angehöriger
Der SoVD fordert eine Trendwende in der Pflegepolitik mit einer klaren Entscheidung für eine hochwertige Versorgung pflegebedürftiger
Menschen im häuslichen Bereich.
Für eine langfristige und nachhaltige finanzielle Absicherung menschenwürdiger
Pflege muss die Spaltung in
soziale und private Pflegeversicherung überwunden
und eine solidarische Bürgerversicherung für die Pflege eingeführt
werden.
Für gleichberechtigte Teilhabe von
Menschen mit Behinderung
Die gesetzlichen Ziele, umfassende berufliche, medizinische und soziale Teilhabe
für Menschen mit Behinderung sicherzustellen, werden in der Praxis noch
immer unzureichend
umgesetzt. Der SoVD
fordert, durchgreifende Anstrengun-
gen zu unternehmen, um
behinderten Menschen
die gleichen Chancen in
Ausbildung und Beruf zu
ermöglichen. Zudem fordert der
SoVD, behinderten Menschen diskriminierungsfreien Zugang zu
Gütern und Dienstleistungen zu ermöglichen und eine entsprechende
EU-Richtlinie voranzubringen.
UN-Kovention umsetzen –
inklusive Bildung ermöglichen
Die UN-Behindertenrechtskonvention bedeutet einen Durchbruch
für die Rechte der Menschen mit Behinderung.
Nach der zügigen Ratifikation der Konvention ist
Deutschland in der Pflicht,
die sich daraus ergebenden Handlungsaufträge zeitnah umzusetzen.
Besondere Berücksichtigung
muss hierbei die inklusive
Bildung finden. Der gemeinsame Schulunterricht für
behinderte und nicht be-
hinderte Kinder darf kein Ausnahmefall bleiben, sondern muss zum
Regelfall werden.
Einen europäischen
Sozialraum schaffen
Die EU darf keine bloße
Wirtschaftsgemeinschaft
sein. Sie muss auch ihrer
Rolle als Wertegemeinschaft gerecht werden, in der soziale Gerechtigkeit und Sicherheit die
Basis für ein friedliches Zusammenleben bilden.
Angesichts der Globalisierung und
demografischer Herausforderungen
brauchen die Bürgerinnen und Bürger der EU zentrale sozialpolitische
Perspektiven.
f/SoVD
Herrndorf
Grafiken:
SOZIALPOLITIK
Nr. 10 / Oktober 2009
Seite 3
Fehlerhafte Bescheide wegen unterlassener Günstigkeitsprüfung führten zu Nachzahlungen
Rentenanträge vorab genau prüfen!
Rentner tun gut daran, ihre ersten Rentenbescheide eingehend zu prüfen oder sich schon
vorab genau beraten zu lassen, welches für sie die günstigste Rentenart darstellt. Eine stichprobenartige Kontrolle des Bundesversicherungsamtes bei den Trägern der gesetzlichen RentenBei der Beanstandung geht es vor
allem um eine unterlassene Günstigkeitsprüfung im Fall, dass zwei
unterschiedliche Ansprüche auf
verschiedene Rentenarten bestehen.
Ruheständler erhalten grundsätzlich die Rente, die sie beantragen.
Da die Rentenhöhe allerdings
nicht nur von Beitragsmonaten, sondern auch von der Leistungsart abhängen kann, können Berechnungsprobleme entstehen, wenn auf dem
Antragsvordruck nicht die vorteilhafteste Rentenart angekreuzt wird.
So ist es für Frauen, die vor Dezember 1944 geboren wurden, günstiger,
Stellungnahme
Zur Berichterstattung in den Medien hat die Deutsche Rentenversicherung Bund wie folgt Stellung genommen:
Die Rentenantragsteller werden von der Deutschen Rentenversicherung Bund umfassend beraten, damit sie die ihnen zustehenden Leistungen erhalten. Dabei wird auch geprüft, ob die von den Versicherten
beantragte Rentenart die für sie jeweils günstigste ist.
Im Zusammenhang mit dem Auslaufen der Vertrauensschutzregelungen der Altersrenten kam es in den letzten Jahren zu speziellen
Fallkonstellationen, insbesondere dann, wenn eine beantragte Rente
wegen Arbeitslosigkeit oder Altersteilzeit weniger günstig war als eine
ebenfalls mögliche Altersrente für Frauen. Hierauf wurden die Antragstellerinnen im Regelfall auch hingewiesen. Soweit dies in Einzelfällen
unterblieben ist, wie eine Prüfung des Bundesversicherungsamtes ergeben hat, hat die Deutsche Rentenversicherung Bund sofort reagiert
und sämtliche möglichen Fälle aufgegriffen. Im Ergebnis wurden so
8000 Fälle ermittelt bei denen es in circa 5200 Fällen zu einer höheren
Rentenzahlung gekommen ist.
Die Deutsche Rentenversicherung Bund hat zwischenzeitlich durch
weitere organisatorische Maßnahmen sichergestellt, dass alle Versicherten die für sie jeweils günstigste Rentenart erhalten. Die Deutsche
Rentenversicherung Bund weist entschieden die Unterstellung zurück,
ihren Versicherten gezielt Leistungen vorenthalten zu haben.
versicherung hat in etwa 8000 Fällen eine fehlerhafte Berechnung ergeben. Für einige Rentner
hatte dies eine Nachzahlung in zum Teil beträchtlicher Höhe zur Folge, wie aus einem vor
kurzem veröffentlichten Tätigkeitsbericht der Aufsichtsbehörde für 2008 hervorgeht.
eine Altersrente für Frauen
zu beziehen
als eine andere
Rentenart (etwa wegen Arbeitslosigkeit).
Aufgrund
von Vertrauensschutz ist
die Rentenversicherung
verpflichtet,
die Antragsteller
und
Antragstellerinnen entsprechend zu
beraten, wenn
diese eine für
Foto: yemelyanov / fotolia
sie ungünstigere, andere In den letzten zwei Jahren wurden bundesweit etwa 1,2 Millionen Rentenbescheide verschickt –
A l t e r s r e n t e in einigen Fällen kam es jetzt zu Nachzahlungen wegen unterlassener Günstigkeitsprüfung.
beantragt haben sollten.
onen Rentenbescheide verschickt.
Mehrere Zehntausend ähnlich Wie viele davon fehlerhaft sind, ist
gelagerte Akten müssen nun sicher- noch nicht bekannt.
heitshalber dahingehend überprüft
Die Deutsche Rentenversicherung
Wer eine Rente beantragt, kann
werden. Auch bei anderen Fällen Bund hat jedoch inzwischen sicherwurden Fehler entdeckt. So kann gestellt, dass durch entsprechende sich helfen lassen. Unterstützung
es unter Umständen für Bezieher Maßnahmen alle Versicherten, so- finden Sie in den Sozialberatungseiner Erwerbsminderungsrente von wohl rückwirkend als auch künf- sprechstunden in Ihrem SoVD-OrtsVorteil sein, eine flexible Altersrente tig, die für sie günstigste Rentenart und Kreisverband.
Die Sprechstundenzeiten finden
zu beantragen.
erhalten (siehe auch StellungnahIn den letzten zwei Jahren wurden me der Rentenversicherung Bund Sie in den jeweiligen Landesbeilagen der SoVD-Zeitung.
bundesweit jeweils etwa 1,2 Milli- links).
Info
Vermeintliche Spontan-Versammlungen in rund 50 Städten setzten ein Zeichen
Aktionstag: Stimmen für den Mindestlohn
Zu einem Aktionstag besonderer Art hatte das Bündnis soziales Deutschland – Stimmen für
den Mindestlohn aufgerufen, dem auch der SoVD angehört: Auf Initiative der Gewerkschaft
ver.di versammelten sich in rund 50 Städten zahlreiche Menschen scheinbar spontan an
zentralen Orten. Dort bildeten sie lange Schlangen, um ihre Stimme für den Mindestlohn
Auf Initiative von Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) wurde
im September eine Kommission
einberufen, die über die Einführung
gesetzlicher Lohnuntergrenzen entscheiden soll, falls sich in einer bestimmten Branche „soziale Verwerfungen“ abzeichnen. Dem Gremium
gehören mit DGB-Chef Michael
Sommer und Arbeitgeberpräsident
Dieter Hundt jedoch Befürworter
und Gegner eines Mindestlohns an.
Entsprechend skeptisch wird die
Kommission daher gerade von Gewerkschaftsvertretern betrachtet.
Petra Gerstenkorn vom ver.di-Bundesvorstand erklärte, unterschiedliche Mindestlöhne seien nur schwer
zu kontrollieren. Die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns
in eine vorbereitete Wahlbox zu werfen. Die Termine für die jeweiligen Aktionen wurden
vorher über das Internet verbreitet. Während die Parteien das Thema Niedriglöhne gerade
im Vorfeld der Bundestagswahl eher zur Profilierung nutzten, unterstützten die Menschen
bei dieser Aktion demonstrativ die Forderung nach der Einführung eines Mindestlohns.
wäre daher der bessere Weg.
Fragt man die Menschen, was sie
sich von der Politik erwarten, fällt
die Antwort eindeutig aus: 85 Prozent der Deutschen sprachen sich
Mitte September für die Einführung
von Mindestlöhnen aus. Dies ergab
eine repräsentative Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des DGB.
Hintergrund dieses eindeutigen
Meinungsbildes dürfte nicht zuletzt
der Umstand sein, dass mittlerweile
rund 6,5 Millionen Arbeitnehmer gezwungen sind, für einen Niedriglohn
zu arbeiten. Gerade auch der SoVD
hat wiederholt davor gewarnt, dass
niedrige Löhne zu niedrigen Renten
führen. Unmissverständlich erklärte
SoVD-Präsident Bauer: „Mindestlöhne sind ein wichtiger Baustein
zur Verringerung von Altersarmut.
Wer sein Leben lang hart gearbeitet
hat, darf im Alter nicht zum Sozialamt geschickt werden.“
Mit den gebündelten Aktionen
wurde bundesweit ein eindrucksvolles Votum für den Mindestlohn
abgegeben. Was dessen Umsetzung
betrifft, ist nun die neu gewählte
Bundesregierung gefordert.
Fotos (2): frobusch / echo-muenster.de
Uneingeweihte Passanten waren irritiert: Haben sich all diese Menschen
tatsächlich spontan zu einer Art Demonstration zusammengefunden?
Öffentlicher Raum sinnvoll genutzt: Zu einer verabredeten Uhrzeit fanden sich zahlreiche Menschen in einer
langen Schlange zusammen, um demonstrativ ihre Stimmkarte für den Mindestlohn abzugeben.
SOZIALPOLITIK / AUS DEM VERBAND
Seite 4
Nr. 10 / Oktober 2009
Frauen im SoVD – das Thema
Ambulante Versorgungslücke
muss endlich geschlossen werden!
Im durchregulierten deutschen Gesundheitssystem hat sich zwischen Gesundheitsfonds, Fallpauschalen und
knappen Budgets offenbar eine riesige Kluft aufgetan: die ambulante Versorgungslücke. Diese wirkt sich vor
allem auf alleinerziehende Mütter negativ aus. Was läuft schief auf dem Weg vom Klinikbett in den Alltag?
Seit vier Jahren rechnen deutsche
Krankenhäuser nicht mehr nach
Liegedauer, sondern nach Fallpauschalen ab. Das bedeutet, je früher
ein Patient entlassen wird, desto mehr profitiert die Klinik. Die
Folge ist, dass Patienten mit nicht
verheilten Wunden, Gipsarmen und
-beinen oder schweren Schmerzen
entlassen werden. Häufig so früh,
dass sie nicht in der Lage sind, sich
zu Hause selbst zu versorgen. Mit einem Liegegips oder offener Wunde
lassen sich Hausarbeit oder Einkäufe nur schwer oder gar nicht erledigen. Besonders ältere Menschen
sind hier die Leidtragenden. Angehörige leben oft weit entfernt, und
auf Nachbarschaftshilfe kann sich
nicht jeder verlassen.
Zwar könnten die Krankenkassen Hilfe leisten, sie tun es aber
überwiegend nicht und lehnen Unterstützungsanträge meist ab. Fast
alle Krankenkassen halten sich hier
bewusst zurück. Daher entsteht eine gravierende Versorgungslücke
– und die muss vom Gesetzgeber
ausgeräumt werden. Er ist aufgefordert, aus der Kann-Bestimmung zur
Unterstützungsleistung eine MussBestimmung zu machen.
Seit November 2008 gibt es die
Gruppe „Ambulante Versorgungslücken“. Sie macht auf die Problematik aufmerksam. Schirmherr
dieser Initiative ist Dr. Henning
Erika Immoor
Mitglied im Ausschuss für
Frauenpolitik des SoVD
Scherf, Bremens Bürgermeister a.D.
und früherer Präsident des Senats.
Seine Meinung zur Thematik: „Wir
müssen endlich anerkennen, dass
in einer immer älter und bunter
werdenden Gesellschaft die ambulante Nachsorge auch außerhalb
der Pflegeversicherung bei Akuterkrankungen und nach Operationen
zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Es ist dringend erforderlich, die
Schnittstellen zwischen stationärer und häuslicher Unterstützung
an diese Entwicklung anzupassen.
Eine solidarische Gesellschaft darf
nicht den Geldbeutel zum Indikator
für den Genesungsprozess werden
lassen!“
Dies bietet vor allem im Bereich der
Nachsorge nach einer Krankenhaus­
entlassung für Frauen Anlass zur
Sorge. Der weibliche Lebensprozess, insbesondere alleinerziehender
Mütter, findet wenig bis gar keine
Beachtung. Selbst bei einer stundenweisen Hilfe ist der tägliche Ablauf einer alleinerziehenden Mutter
empfindlich gestört. Insbesondere
die Organisation der Abholung vom
Kindergarten oder Hort ist schwierig. Ferner wird die Teilnahme am
sozialen Leben – beispielsweise am
Sportunterricht – erschwert, wenn
die Mutter nicht mehr mobil ist. Hier
findet die Leistung der alleinerziehenden Mütter nicht ausreichend
Anerkennung. Diese Frauen stehen
vor einem großen Problem. Nicht
immer kann dieses durch Einschalten des Jugendamtes gelöst werden.
Und auch nicht jede alleinerziehende Mutter kann auf Angehörige oder
den Freund zurückgreifen.
Eine Krankheit der Mutter belastet die Mutter-Kind-Beziehung
massiv. Auch hier muss eine Unterstützung stattfinden. Es gilt, geeignete Mittel und Wege zu finden, um
die Versorgungslücke entsprechend
zu füllen. Gleiches gilt für Frauen
anderer Religionen, die oft nicht
auf die Unterstützung ihrer Familie
zurückgreifen können. Auch hier
bedarf es einer würdevollen, den
persönlichen Bedürfnissen und der
Religion angemessenen ambulanten
Versorgung.
Studie zur Lebensqualität von Kindern
Jedes sechste Kind gilt als bedürftig
Deutschland gibt verglichen mit dem Schnitt der 30 OECD-Länder mehr Geld für Familien und Kinder aus.
Dennoch lebt laut aktueller Studie fast jedes sechste Kind in Deutschland in relativer Armut.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) fasste in ihrer 200
Seiten starken Studie ein Bündel
von Indikatoren zum Wohlbefinden
von Kindern zusammen und stellte
diese erstmalig den kinderbezogenen Ausgaben der OECD-Länder
gegenüber.
Deutschland im OECDVergleich weit abgeschlagen
Deutschland liegt bei keinem
Kriterium im Spitzenfeld, sondern
in auffällig vielen Bereichen deutlich hinter dem Durchschnitt. So ist
die Kinderarmut im internationalen Vergleich sehr hoch. Fast jedes
sechste Kind in Deutschland lebt in
relativer Armut, im OECD-Schnitt
nur jedes achte. Und das, obwohl
Deutschland je nach Altersgruppe
zwischen zehn bis zwanzig Prozent
mehr Geld für Familien ausgibt als
andere OECD-Länder: pro Kind
rund 100 000 Euro bis zum 18. Lebensjahr. Vor allem Kinder, die nur
mit einem Elternteil leben, sind von
Armut betroffen. Hier liegt die Armutsrate mit 40 Prozent weit höher
als im OECD-Schnitt.
Kritisiert wurden zu geringe Ausgaben für Bildungseinrichtungen
und der große Unterschied zwischen
schwachen und guten Schülern, obwohl das allgemeine Leistungsniveau nur durchschnittlich sei – wie
die Pisa-Studie belegte. Hingegen
Foto: Greiner Adam / fotolia
Kindern in Deutschland geht es in einigen Gesichtspunkten schlechter
als ihren Altersgenossen in anderen OECD-Ländern.
sei der direkte Finanztransfer an
Eltern überdurchschnittlich hoch.
In anderen Ländern flössen Investitionen stärker in Bildung und Betreuungsangebote.
Kinder in Deutschland
sind gesund, aber arm.
Positiv bewertet wurde die medizinische Versorgung, die sich
beispielsweise in niedriger Kindersterblichkeit oder hohem Impfschutz
zeige. Beim Risikoverhalten – dazu
gehören auch Rauchverhalten und
Alkoholkonsum – liegt Deutschlands Jugend im Mittelfeld.
Angesichts der hohen Ausgaben
und der damit erreichten mangelhaften Ergebnisse, ist die Familienpolitik gefordert zu reagieren.
Laut OECD sei es effektiv, Kinder
früh Hilfe zukommen zu lassen. Dies
habe positive Langzeiteffekte. Des
Weiteren empfiehlt die OECD, sich
innerhalb der Altersgruppen auf die
jeweils Bedürftigsten zu konzentrieren.
Auch eine der Grundsatzforderungen des SoVD an die neue Bundesregierung (siehe Seite 2) betont die
Wichtigkeit einer bedarfsgerechten,
auf die individuelle Lebenslage abgestimmten sozialen Versorgung.
Foto: Schlemmer
Die Vizeministerin und ihre hochrangig besetzte Delegation informierten sich vor Ort über die sozialpolitische Funktion des SoVD.
Chinesische Delegation in
der Bundesgeschäftsstelle
Am 26. August besuchte eine Delegation des Ministeriums für Zivilangelegenheiten der Volksrepublik China unter Leitung der Vizeministerin Qu Shuhui die Bundesgeschäftsstelle des SoVD in Berlin.
Die Delegation wurde von dem SoVD-Vizepräsidenten Lothar Dufke
und dem stellvertretenden Leiter der Abteilung Sozialpolitik Ragnar
Hoenig empfangen. Die Vizeministerin und ihre hochrangig besetzte
Delegation informierten sich über die gesellschafts- und sozialpolitische Funktion des SoVD sowie über seine Stellung gegenüber der
Bundes- und den Landesregierungen. Besonderes Interesse zeigte die
Delegation an dem ehrenamtlichen Engagement, das von den SoVDMitgliedern geleistet wird.
An der Vorbereitung des Besuchs der Vizeministerin und ihrer Delegation haben unter anderem das Bundesministerium für Arbeit und
Soziales und die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit mitgewirkt. Bereits im vergangenen Dezember war eine offizielle chinesische
Regierungsdelegation zu Besuch in der SoVD-Bundesgeschäftsstelle.
Wir haben geholfen
16 000 Euro Nachzahlung und
Rentenanspruch durchgesetzt
Mitte Juli 2006 wurde bei Herrn M. eine rheumatische Erkrankung mit
psychosomatischen Begleiterscheinungen diagnostiziert. Es folgte eine
stationäre Behandlung. Diese brachte eine zeitweise Verbesserung des Gesundheitszustandes, so dass eine berufliche Wiedereingliederung versucht
wurde. Leider verschlechterte sich sein Zustand wieder, und das Arbeiten
wurde ihm unmöglich – Herr M. beantragte Erwerbsminderungsrente. Die
Rentenversicherung handelte zunächst nach dem Motto „Reha vor Rente“
und gewährte Herrn M. eine sechswöchige stationäre Rehabilitationsmaßnahme in einer Fachklinik. Weil sich sein Gesundheitszustand jedoch verschlechterte, wurde diese abgebrochen. Die behandelnden Ärzte stellten
in ihrem Abschlussbericht fest, dass Herr M. nicht mehr in der Lage sei,
mindestens drei Stunden täglich eine leichte Tätigkeit auszuüben. Damit
waren die medizinischen Voraussetzungen für eine Rente wegen voller Erwerbsminderung erfüllt.
Dies sah die Rentenversicherung zwar ebenso, dennoch lehnte sie eine
Rentenzahlung an Herrn M. ab. Sie begründete dies damit, dass ab dem
ersten Tag der Arbeitsunfähigkeit von der vollen Erwerbsminderung ausgegangen werden muss. Zu diesem Zeitpunkt könne Herr M. aber nur 35
anstatt der erforderlichen 36 Monate Pflichtbeiträge innerhalb der vergangenen fünf Jahre belegen. Dadurch erfülle Herr M. nicht die versicherungsrechtlichen Voraussetzungen für die Zahlung einer vollen Erwerbsminderungsrente. Besorgt über diese Entscheidung wandte sich Herr M. an die
Sozialberatungsstelle in Lippstadt (Bezirksverband Westfalen-Ost / Landesverband NRW). Diese legte gegen den Bescheid der Rentenversicherung
Widerspruch ein mit der Begründung: Beim Eintritt der Arbeitsunfähigkeit
konnte keinesfalls mit einer länger andauernden Leistungseinschränkung
im Sinne einer Erwerbsminderung gerechnet werden. Von einer solchen
könne frühestens seit dem Abbruch der Wiedereingliederungsmaßnahme
und dem darauf folgenden Antrag auf Erwerbsminderungsrente ausgegangen werden. Somit seien zu diesem Zeitpunkt 37 Monate mit Pflichtbeiträgen belegt (erforderlich sind 36 Monate). Herr M. erfülle somit die
versicherungsrechtlichen Voraussetzungen zur Zahlung der Rente.
Dieser Argumentation folgte die Rentenversicherung nicht und wies den
Widerspruch des SoVD zurück. Der Bezirksverband Westfalen-Ost erhob
daraufhin Klage beim Sozialgericht. Das Gericht ordnete ein Gutachten
an. Dieses stimmte mit der SoVD-Argumentation überein: Bei Eintritt der
Arbeitsunfähigkeit konnte nicht von einer dauerhaften Erwerbsminderung
ausgegangen werden.
Dieser Ansicht schloss sich die zuständige Kammer des Sozialgerichtes
an. In der Folge wurde Herrn M. rückwirkend eine Erwerbsminderungsrente auf Zeit bewilligt. Sollte sich sein Gesundheitszustand nicht bessern,
kann diese auf Antrag weiter gewährt werden. Zusätzlich konnte sich Herr
M. über eine Nachzahlung von ca. 16 000 Euro für die seit Antragstellung
vergangenen Monate freuen.
Nr. 10 / Oktober 2009
SOZIALPOLITIK / AUS DEM VERBAND
Landesvorsitzende und -geschäftsführer beraten über Bedeutung der Markenführung
SoVD-Informationstagung in Berlin
Die Markenführung als wichtiges Instrument zur emotionalen Mitgliederbindung und Neu-Mitgliedergewinnung war Thema einer zweitägigen SoVD-Informationstagung in Berlin. An der Veranstaltung vom 3. bis 5.
September nahmen die Vorsitzenden und Geschäftsführer/-innen der Landesverbände, die Geschäftsführer der
SoVD-eigenen GmbHs, der Bundesjugendvorsitzende, die Bundesrevisoren, der Bundesgeschäftsführer sowie
die Abteilungsleiter im SoVD-Bundesverband teil.
Ein wichtiges
Erfolgskriterium für die Verbandsarbeit ist
die bundesweit
einheitliche
Markenpositionierung. Dies
ist eines der
Kernergebnisse
einer im SoVDLandesverband
Niedersachsen
durchgeführten
Mitgliederbefragung, die die
Grundlage für
die gemeinsamen Beratungen
der Teilnehmer
bildete.
Im Rahmen
Foto: Redaktion
der
im vergangenen Jahr Das Ziel einer bundesweit einheitlichen strategischen Markenpositionierung stand im Fokus
durchgeführten der zweitägigen SoVD-Informationsveranstaltung vom 3. bis 5. September in Berlin.
repräsentativen telefonischen Befragung waren
Über die Auswertung der BefraAuch am zweiten Tag der Informarund 6711 Interviews geführt wor- gungsergebnisse und deren Um- tionstagung stand die Notwendigden. Befragt wurden sowohl aktuel- setzung in Maßnahmen referierten keit einer bundesweit einheitlichen
le Mitglieder, ehemalige Mitglieder Stefan Eser vom forum Marktfor- strategischen Markenpositionierung
und Nichtmitglieder als auch Vor- schung, das die Befragung über im Fokus der gemeinsamen Beratunstände der Orts- und Kreisverbände einen Zeitraum von drei Mona- gen. Über die Bedeutung von Marke
sowie hauptamtliche Mitarbeiter. ten durchgeführt hatte, und Dirk und Markenführung referierte Prof.
Hauptziele der Studie bestanden in Swinke, Landesgeschäftsführer in Anna Carola Elias (Cae-Brandder Untersuchung des Images des Niedersachsen. Thematisiert wur- consulting). Tagungspräsident und
SoVD-Landesverbandes aus Sicht de dabei auch die Übertragbarkeit SoVD-Vorstandsmitglied Manfred
der Mitglieder. Auch die Zufrieden- der relevanten und zum Teil über- Grönda informierte die Teilnehmer
heit der Mitglieder und ihre emoti- raschenden Ergebnisse aus Nieder- abschließend über die neue SoVDonale Bindung an den Verband wur- sachsen auf den Bundesverband und Satzung und über die Änderung der
den untersucht.
weitere Landesverbände.
Leistungsordnung.
Aus der Beratungspraxis der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD)
Wann werden Fahrtkosten erstattet?
Immer wieder suchen Menschen Unterstützung bei der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD).
In dem aktuellen Fall war die Frage der Kostenübernahme bei einer ambulanten Untersuchung in einem Zentrum
für Chemotherapie zu klären.
Die Ausgangssituation: Pierre M.
ist schwerbehindert, ihm sind jedoch weder entsprechende Merkzeichen im Schwerbehindertenausweis
zuerkannt, noch liegt für ihn ein
Einstufungsbescheid in Pflegestufe
II oder III vor. Er möchte eine Übernahme seiner Fahrtkosten für die
Behandlung im Zentrum für Chemotherapie erreichen.
Die Auskunft der UPD-Beraterin:
Fahrten zur ambulanten Behand-
lung werden seit 2004 nur in Ausnahmefällen und nach vorheriger
Genehmigung durch die Krankenkasse erstattet. Aussicht auf Erfolg
hat dabei nur, wer die nächstgelegene geeignete Behandlungsstätte
aufsucht. Ausnahmen sind möglich
bei:
• einer onkologischen Chemo- bzw.
Strahlentherapie,
• einer Dialyse,
• einer hohen Behandlungsfrequenz
über einen längeren Zeitraum,
• einer Einstufung in Pflegestufe II
oder III,
• einem Schwerbehindertenausweis mit den Merkzeichen aG, H
oder Bl,
• einer Behandlung zur Vermeidung
eines stationären Aufenthalts,
• Fahrten zu ambulanten Operationen.
Wird durch die ambulante Be
handlung ein stationärer Aufenthalt vermieden,
kann ebenfalls
eine Beteiligung
der Krankenkasse an den
Fahrtkosten
erfolgen. Diese
kann auch verlangt werden,
wenn die Krankenkasse Kostenträger der
stationären oder
teilstationären
Behandlung ist.
Fazit: Nach
einer vorherigen Bewilligung
durch die Krankenversicherung bekommt
Pierre M. seine
Foto: spuno / fotolia F a h r t k o s t e n
Unter bestimmten Bedingungen werden die Fahrtkosten zu Behandlungsterminen erstattet. nun problemlos
Es empfiehlt sich in jedem Fall, dies vorab mit der jeweiligen Krankenkasse abzuklären.
erstattet.
Seite 5
Forderungen des SoVD zum Deutschen Reha-Tag
Rehabilitation ist für eine
Teilhabe unverzichtbar!
Leistungen der medizinischen, beruflichen und sozialen Rehabilitation
sind unverzichtbar für kranke und behinderte Menschen, um Selbstbestimmung, Eigenständigkeit und Teilhabe zu sichern oder zu ermöglichen.
Deshalb engagiert sich der SoVD im Deutschen Reha-Tag und vertritt dort
die Interessen der Betroffenen. Gemeinsam mit 22 weiteren Initiatoren –
darunter Betroffenenverbände und
Leistungsträger sowie Vertreter von
Kliniken und Einrichtungen – setzt
sich der SoVD dafür ein, dass die Rehabilitation in Deutschland gestärkt
wird. Auch in Zeiten wirtschaftlicher
Krisen darf an der Reha nicht gespart
werden. Denn Reha lohnt sich als eine Investition in die Zukunft der betroffenen Menschen und der Gesellschaft insgesamt.
In diesem Jahr stand der Deutsche Reha-Tag unter dem Motto „REchtzeitig-HAndeln – Reha sichert Zukunft“. Zum Aktionstag wurden erneut
bundesweit zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt, bei denen die Menschen über Rehabilitationsangebote vor Ort informiert wurden. Die Angebote reichten von Vorträgen und Diskussionsrunden über Tage der offenen
Tür bis hin zu Gesundheitsmärkten und Radrennen.
Darüber hinaus wandte sich der Deutsche Reha-Tag auch gezielt an die
Politik. Unter aktiver Mitwirkung des SoVD entstand in diesem Jahr ein Positionspapier unter dem Titel „Rahmenbedingungen für die Rehabilitation
in Deutschland optimieren!“ Zentral ist aus Sicht des SoVD die Forderung,
Teilhabe zugunsten chronisch kranker, behinderter und pflegebedürftiger
Menschen zu ermöglichen. Gerade mit Blick auf die UN-Behindertenrechtskonvention kommt dieser Forderung besonderes Gewicht zu. Denn um eine
volle und wirksame Teilhabe im Rahmen einer sogenannten Inklusion zu
ermöglichen, ist die Rehabilitation unverzichtbar. Die Inanspruchnahme
rehabilitativer Leistungen muss in unserer Gesellschaft selbstverständlich
werden, ohne dass Betroffene dadurch Nachteile zu befürchten haben. Zur
Verbesserung des Zugangs zu Leistungen gehört eine umfassende und kompetente Beratung ebenso wie die qualifizierte, transparente und trägerübergreifende Bedarfsfeststellung.
Aber auch in der Rehabilitation selbst müssen Verbesserungen erreicht
werden. Leistungen müssen verzahnt, Netzwerke gebildet und Schnittstellen optimiert werden. Im Bereich der beruflichen Reha und der Ausbildung
sind besonders die Betriebe in der Pflicht, für behinderte Menschen Möglichkeiten zur beruflichen Teilhabe zu eröffnen. Nicht zuletzt muss das
betriebliche Eingliederungsmanagement gestärkt werden, um behinderten
und von Behinderung bedrohten Menschen Möglichkeiten der beruflichen
Teilhabe zu sichern. Darüber hinaus gilt es, die hohe fachliche Qualität der
Reha-Einrichtungen zu erhalten und die Forschung zu intensivieren.
Nicht zuletzt erhob der Deutsche Reha-Tag die Forderung, das SGB IX
endlich konsequent umzusetzen.
Menschen mit Behinderung haben
ein Recht auf Selbstbestimmung
und gleichberechtigte Teilhabe, ihr
Wunsch- und Wahlrecht muss geWeitere Informationen zum Deutachtet und die schnellere und bessere Unterstützung muss sicherge- schen Reha-Tag 2009 finden Sie im
Internet unter www.rehatag.de.
stellt werden.
Internet
SoVD-Landesverband
Niedersachsen selbstständig
Auf dem Weg zur Erlangung der Rechtsfähigkeit hat der Landesverband Niedersachsen den letzten wichtigen Schritt zurückgelegt. Die
vertretungsberechtigten Mitglieder des Landesvorstandes konnten ihre
offizielle Unterschrift zur Eintragung ins Vereinsregister leisten. Die
Rückmeldung des Amtsgerichtes Hannover liegt bereits vor. Damit
wurden die Beschlüsse der Landesverbands- und Bundesverbandstagungen umgesetzt. Durch die eigene Rechtsfähigkeit ändert sich für die
Mitglieder des Landesverbandes Niedersachsen weder etwas im Bereich
der Beratung noch hinsichtlich des Mitgliedsbeitrages. Der Landesverband bleibt auch weiterhin fest unter dem Dach des Bundesverbandes.
Ein Vorteil der Selbstständigkeit liegt unter anderem darin, schneller auf
spezifische Interessen der Mitglieder reagieren zu können.
Schmerzf
chmer f rei
gehen!
ehen!!
Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) bietet
bundesweit eine persönliche und
telefonische Beratung an. In den
Landesverbänden Niedersachsen und Berlin-Brandenburg ist
der SoVD einer der Träger.
Die kostenfreie Rufnummer
0800 / 0 11 77 22 ist montags bis
freitags von 10 bis 18 Uhr erreichbar.
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AUS DEM VERBAND
Seite 6
Mitglieder werben Mitglieder –
ein mitgliederstarker Sozialverband erreicht mehr!
Beitrittserklärung
(Bitte in Blockschrift ausfüllen, Zutreffendes ankreuzen und per Post
senden an: Sozialverband Deutschland e. V., Bundesverband,
Stralauer Straße 63, 10179 Berlin)
Name
Vorname
Straße
PLZ
Telefon
Ort
Geburtsdatum
E-Mail
SoVD Ortsverband
Eintritt in den SoVD am
Senden Sie mir die Mitgliederzeitung zu, durch:
Ortsverband
Postversand
Monatsbeitrag:
Partnerbeitrag 7,15 Euro
Einzelbeitrag 5,00 Euro
Familienbeitrag 9,00 Euro
Der Mitgliedsbeitrag ist steuerlich absetzbar.
Einzugsermächtigung:
Ich erkläre mich damit einverstanden, dass der Sozialverband Deutschland die laufenden Beiträge an dem jeweiligen Fälligkeitstermin zu
Lasten meines Kontos bis auf Widerruf abbucht.
Abruf:
1/4-jährlich
1/2-jährlich
jährlich
ab
KontoinhaberIn
Konto
BLZ
Geldinstitut
Der Sozialverband Deutschland hat für seine Mitglieder einen Gruppenversicherungsvertrag abgeschlossen. Um die Vergünstigung des
Guppenversicherungsvertrages zu erhalten, bin ich damit einverstanden, dass hierfür mein Name, mein Geburtsjahr und die Anschrift an
den Versicherer weitergegeben werden.
nein
ja
Ich bin einverstanden, dass mein Name, Geburts- und Eintrittsdatum in
Publikationen des SoVD aus Anlass meines Geburtstages und der
Dauer meiner Mitgliedschaft veröffentlicht werden.
nein
ja
Ort, Datum
Unterschrift
Die Kündigung der Mitgliedschaft ist nur mit einer Frist von drei Monaten zum
Schluss eines Kalenderjahres möglich.
Geworben durch:
Bitte ausfüllen bei Partner- oder
Familienbeitrag:
Name
1 Name und Geburtsdatum
Straße
2 Name und Geburtsdatum
PLZ, Ort
3 Name und Geburtsdatum
SoVD Ortsverband
4 Name und Geburtsdatum
Unterschrift (Bei einer Partnermitgliedschaft Unterschrift des Partners)
Jeder kennt einen, der zu uns gehört!
Nr. 10 / Oktober 2009
SoVD-Berufsbildungswerk Stendal
Ein Beruf macht selbstständig
Eine Berufsausbildung ist eine der Grundlagen für ein unabhängiges Leben. Das gilt auch, wenn nicht sogar
besonders, für Menschen mit Behinderung. Das Berufsbildungswerk Stendal ermöglicht diese Grundlage.
Rein begrifflich betrachtet ist das
Berufsbildungswerk (BBW) Stendal eine Ausbildungs- und Rehabilitationsstätte für Jugendliche und
junge Erwachsene, die wegen Art
und Schwere ihrer Behinderung
besondere Leistungen zur beruflichen Qualifikation und sozialen
Eingliederung benötigen. Hinter
diesen Worten verbirgt sich für die
derzeit 309 Auszubildenden jedoch
vor allem eines: die Chance auf ein
selbstständiges Leben.
Für viele von uns mögen die Möglichkeit zu und auch der Wunsch
nach einer Berufsausbildung völlig
normal und selbstverständlich sein
Foto: Real
– nicht so für Jugendliche mit Behinderung. „Wenn wir es schaffen, Angehende Tischler des Berufsbildungswerkes Stendal.
dass die uns anvertrauten Jugendlichen unser Angebot insgesamt berufliche Qualifizierung in 10 Be- die Sitzung des SoVD-Ausschusses
als persönliche Chance verstehen, rufsfeldern mit 21 Ausbildungs- für Frauenpolitik dort statt (siehe
ist das die beste Voraussetzung für berufen wie zum Beispiel Koch/ Artikel unten).
Einige SoVD-Ortsverbände haben
eine erfolgreiche Ausbildung“, so Köchin, Tischler/-in, Tierpfleger/
Geschäftsführer Gunter Wittig über -in, Bürokauffrau/-mann oder sich bereits selbst vor Ort ein Bild der
eine der vielen Herausforderungen Raumausstatter/-in. Die Ausbil- Ausbildungsstätte gemacht. Zur Plaim BBW. Dies
dung dauert im nung von Besuchen steht das Team in
Berufsausbildung
gelingt ihm und
Schnitt drei Jahre Stendal gerne zur Verfügung.
als Chance begreifen
Auf die Frage, was ihm für die
seinem engagierund inkludiert bei
ten Team von
Bedarf Unterbrin- nahe Zukunft des BBW besonders
hochqualifizierten Fachkräften, gung und Betreuung im hauseigenen wichtig sei, meinte Geschäftsführer
Pädagogen und Psychologen in der Internat. Das Leitbild des BBW ba- Gunter Wittig: „Ich hoffe, dass trotz
Finanzkrise die Berufsbildungswerganzheitlichen Betreuung in Sten- siert auf drei Säulen:
ke weiterhin ihre Kapazitäten voll
dal in den meisten Fällen.
• Stärkung der Persönlichkeit,
Beispielsweise beginnt der Groß- • Vermittlung fundierter berufli- ausschöpfen können – im Sinne und
im Dienste der uns anvertrauten
teil der Jugendlichen, die auf Empcher Kenntnisse und
fehlung der Bundesagentur für • Förderung von Selbstständigkeit. jungen Menschen.“
Arbeit (BA) berufsvorbereitende Damit soll die Teilhabe von jungen
Bildungsmaßnahmen absolvieren, behinderten Menschen am Arbeitsnach den elf Monaten auch mit einer leben und am gesellschaftlichen LeAusbildung. Auch das seit der Eröff- ben ermöglicht werden.
nung 1991 stete Vertrauen und die
Im April dieses Jahres eröffnete das
gute Zusammenarbeit mit der BA BBW ein modernes Konferenz- und Tel.: 03931 / 54 50
sind Zeichen für die hohe Qualität Beratungszentrum, das intern aber Fax: 03931 / 54 51 11
der Ausbildungsstätte.
auch von externen Firmen genutzt E-Mail: [email protected]
Das Berufsbildungswerk bietet werden kann. Beispielsweise fand Internet: www.bbw-stendal.de
Info
Sitzung und Rhetorik-Training des SoVD-Frauenausschusses
Frauenhäuser weiterhin im Fokus
Ende August fand ein Rhetorik-Training für die Mitglieder des SoVD-Ausschusses für Frauenpolitik und
die Landesfrauensprecherinnen statt. Außerdem wurde die Sitzung des Ausschusses abgehalten.
Beide Veranstaltungen wurden im tung hatte die Vorsitzende des Aus- sei, sich vor Ort zu informieren. In
neuen Konferenzzentrum des Be- schusses für Frauenpolitik, Edda Schleswig-Holstein gebe es 16 vorrufsbildungswerkes (BBW) Stendal Schliepack. Sie erklärte, solange es bildliche Frauenhäuser, so die dorabgehalten. Geschäftsführer Gun- Gewalt gegen Frauen und Mädchen tige Landesfrauensprecherin, Jutta
ter Wittig und Bernd FiKühl. In Kiel, so könnten
scher, stellvertretender
sich die SoVD-Frauen
Geschäftsführer, freuten
auf ihre Fahnen schreisich, die Frauen in ihrem
ben, sei der Neubau eines
Haus willkommen zu
Hauses erreicht worden.
heißen.
Leider gab es auch weDie Leitung des Rheniger erfreuliche Nachtorik-Trainings hatte die
richten. Inge Jefimov,
Referentin der Abteilung
Mitglied des FrauenausSozialpolitik des Bunschusses, berichtete, dass
desverbandes, Dr. Simoin Hamburg ein Haus
ne Real. Nach einer Eingeschlossen worden sei –
führung in die Grundlatrotz zahlreicher Proteste
gen der Rhetorik gab es
der SoVD-Frauen.
unter anderem Tipps zu
Der Austausch zeigte,
den Themen Lampendass die Situation der
fieber, Selbstsicherheit,
Frauenhäuser weiter beAufbau einer Rede, Körobachtet werden muss.
persprache sowie PräDie Bundesländer sollten
sentationstechnik. Die
zu einer einheitlichen FiTeilnehmerinnen hatten
nanzierung aufgefordert
die Gelegenheit, das Gewerden, damit die HäuFoto: Real ser Planungssicherheit
lernte in einer eigenen
Rede direkt umzusetzen. Mitglieder des Ausschusses für Frauenpolitik und Landes- erhalten.
Fazit: Das Training war frauensprecherinnen des SoVD.
Abschließend
beeine Bereicherung.
schlossen die Frauen,
Am zweiten Tag standen frauen- gebe, bräuchten wir Frauenhäuser. sich im nächsten Jahr wieder am
und familienpolitische Themen auf Erika Immoor, Frauensprecherin Equal Pay Day, dem internationadem Programm. Insbesondere wur- Bremen, berichtete von einem Be- len Aktionstag gegen Lohndiskride über die Situation in Frauenhäu- such in einem Bremer Frauenhaus minierung von Frauen, zu beteilisern gesprochen. Die Sitzungslei- und wies darauf hin, wie wichtig es gen. Infos dazu folgen.
WETTBEWERB „20 JAHRE DEUTSCHE EINHEIT“
Nr. 10 / Oktober 2009
Seite 7
Der Wettbewerb der SoVD-Zeitung läuft noch bis zum 20. Oktober
Jetzt Mitmachen – Gewinnchance nutzen!
Seit August haben wir in der SoVD-Zeitung zur Teilnahme an dem Wettbewerb „20 Jahre Deutsche Einheit“ aufgerufen. Die unterschiedlichsten Einsendungen haben uns seitdem
erreicht und darin bestärkt, Sie noch einmal aufzurufen, auch Ihre Geschichte zu erzählen. Bis zum 20. Oktober können Sie uns eine Anekdote oder ein Ereignis schildern, das Sie mit
dem Mauerfall verbinden. Oder gibt es ein Foto aus den letzten 20 Jahren, das Sie persönlich mit dem Thema Deutsche Einheit verbinden? Schicken Sie es uns! Aufgrund der Vielzahl an
Preisen, die wir verlosen, wird Ihre Mühe in jedem Fall belohnt werden!
Erinnern Sie sich an den 9.
November 1989?
Unabhängig davon, ob man den
Einigungsprozess
in Deutschland
rückblickend positiv bewertet oder ihn eher kri-
tisch betrachtet.
Das Datum der
Maueröffnung
steht in einer
Reihe mit anderen geschichtlichen Ereignissen wie der Ermordung John
F. Kennedys oder der Anschläge auf
gert
n
ä
l
r
e
Frist v20. Oktober
m
bis zu
das World Trade Center: Man weiß
noch Jahre später, wo man gerade
war und was man gerade getan hat
als man davon erfuhr.
In diesem Jahr jährt sich der Fall
der Mauer zum 20. Mal. Vieles hat
sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten verändert. Wir wollen von
Ihnen wissen, was Sie in dieser Zeit
am meisten bewegt hat: Wie haben
Sie die Einheit erlebt? Schreiben Sie
es uns oder schicken Sie uns Fotos.
Die Teilnahme an dem Wettbewerb
der SoVD-Zeitung ist noch bis zum
20. Oktober möglich. Nutzen Sie für
Ihre Einsendungen den Postweg:
SoVD, Abteilung Redaktion,
„20 Jahre Deutsche Einheit“,
Stralauer Straße 63, 10179 Berlin.
Alternativ können Sie uns Ihren
Beitrag auch per E-Mail schicken:
[email protected] (Betreff:
„20 Jahre Deutsche Einheit“).
VIEL ERFOLG!
Es gibt über 150 Preise zu gewinnen!
1. Preis
Ein Wochenende für zwei Personen in Berlin vom 14. bis
zum 15. November 2009.
Anreise mit der Deutschen
Bahn, Übernachtung im
Vier-Sterne-Hotel Estrel. Am
Samstag werden ein DreiGänge-Menü und ein Besuch
der Show „Stars in Concert“
geboten. Für den Sonntag stehen ein Mittagessen und eine Besichtigung
des Reichstages auf dem Programm. Der Reisetermin kann nicht verschoben werden; Ersatzpersonen können rechtzeitig benannt werden.
2. Preis
Ein DVD-Paket inklusive DVD-Player.
Es enthält einen DVD-Player sowie
vier Boxen mit DVDs der populären
Reihe „Straßenfeger“. Es handelt
sich hierbei um unterschiedliche
Produktionen des Westdeutschen
Fernsehens und des Fernsehens
der DDR aus den Sechziger- und
Siebzigerjahren. Die Titel: Das
unsichtbare Visier (Folgen 1–8),
Die fünfte Kolonne (Folgen 1–12), Die fünfte Kolonne (Folgen
13–23), Der Monddiamant, Endstation, Gaslicht.
3. Preis
Ein prall gefülltes Hörspielpaket inklusive CD-Radiorekorder.
Darin enthalten ist ein CDPlayer mit Radio- und Kassettenteil sowie ein kompletter
Satz von insgesamt 6 CD-Boxen der
Hörspielreihe „Klassiker der Weltliteratur“. Die Titel: Madame Bovary (4
CDs), Der Meister und Margarita (10
CDs), Doktor Faustus (10 CDs), Moby Dick (10 CDs), Lolita (2 CDs), Anna
Karenina (4 CDs).
Ampelleuchte für die Wand oder den Tisch
Die Berliner Ampelmann GmbH bietet zahlreiche Produkte, die alle
das Design des ostdeutschen Ampelmännchens aufgreifen. Die Ampelleuchte war im Jahr 1996 das erste Ampelmannprodukt überhaupt. Sie
kann an der Wand montiert oder auf einer Fläche stehend für Erleuchtung sorgen. Rund um das Original-Ampelglas prangt entweder die Botschaft „Don‘t stop me
now“ (bei dem roten Männchen) oder „Keep on walking“ (bei dem grünen).
Ampelleuchte Zacke, Durchmesser 30 cm, 79 Euro, erhältlich unter www.ampelmannshop.
com, Artikel-Nr.: 0105202100 (grün) bzw. 0105202200 (rot).
Die Mauer – Geschichte einer Teilung
Eine Mauer um Berlin zu bauen, um 16 Millionen Menschen einzusperren, diese Idee war ungeheuerlich. Wieso reagierten die Westmächte so lax,
während die Deutschen geschockt waren? 1989/90 kam das Ende der DDR
als Mauerstaat. Warum fiel das unmenschliche Bauwerk so plötzlich, welche Rolle spielte Gorbatschow? Lebendig, spannend und mit dem Blick auf
das Wesentliche beantwortet Edgar Wolfrum diese Fragen und erzählt die
staunenerregende Geschichte einer Teilung und Wiedervereinigung.
Edgar Wolfrum: Die Mauer – Geschichte einer Teilung. C. H. Beck 2009,
192 Seiten (gebunden), 16,90 Euro, ISBN 978-3-406-58517-3.
Tief in Deutschland. Von erfüllten und geplatzten Träumen
Claudia Seifert und Renate Niebler haben bekannte und vergessene
Schauplätze aufgesucht. Mutlangen auf der Schwäbischen Alb etwa
wurde zum Zentrum der deutschen Friedensbewegung, als dort amerikanische Pershing-II-Raketen stationiert waren. Das Gelände ist heute
ein Neubaugebiet. Oder das fränkische Ermershausen: Es protestierte
1978 gegen die Gebietsreform und verweigerte den bayerischen Behörden
die Rathausakten. Der Ort wurde von Hunderten von Polizisten belagert,
die auch die DDR-Grenze abriegelten – für den Fall, dass die Bürger
geschlossen zum sozialistischen Brudervolk überlaufen wollten.
Claudia Seifert: Tief in Deutschland. Von erfüllten und geplatzten
Träumen. Deutscher Taschenbuch Verlag, 240 Seiten, Euro 19,90, ISBN 978-3-423-24730-6.
Die DDR im Blick. Ein zeithistorisches Lesebuch
Das Buch präsentiert 28 prägnante Geschichten aus den Forschungswerkstätten junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die zu einem vielfältigen und
anschaulichen Streifzug durch die DDR-Vergangenheit einladen. Sie
berichten über eine Lebenswelt, die vom totalen Machtanspruch des Regimes durchdrungen war, und von Begegnungen zwischen Ost und West.
Die Texte zeugen von der Doppelbödigkeit und Komplexität der DDRGeschichte, hinter deren nostalgischer Verklärung oft die Verdrängung
von Verantwortung steht. Die Beiträge sollen zum Weiterlesen anregen,
zur Diskussion über die jüngste deutsche Vergangenheit anstiften und
die Erinnerung an die SED-Diktatur wachhalten.
Susanne Muhle, Hedwig Richter, Juliane Schütterle (Hrsg.): Die DDR
im Blick. Ein zeithistorisches Lesebuch. Metropol-Verlag, 19 Euro, ISBN
978-3-940938-04-6.
Grafik: Herrndorff
Teilnahmebedingungen • Teilnahmebedingungen • Teilnahmebedingungen
• Teilnehmen können Personen,
die das achtzehnte Lebensjahr
vollendet haben. Beschäftigte
des SoVD-Bundesverbandes und
deren Angehörige sowie Funktionsträger des SoVD sind von der
Teilnahme ausgeschlossen.
• Eine Barauszahlung der Gewinne
ist nicht möglich, der Rechtsweg
ist ausgeschlossen.
• Einsendeschluss ist der 20. Okto-
ber 2009.
• Die Auswahl der Gewinner wird
ohne Ansehen der Person durch
die Redaktion getroffen. Ansprüche auf die Zuerkennung eines bestimmten Preises bestehen nicht.
• Einzelheiten zu der Reise nach
Berlin klärt die Redaktion im Vorfeld ab. Ist eine Wahrnehmung der
Reise durch den Gewinner oder eine Ersatzperson ausgeschlossen,
behält sich die Redaktion vor, den
Preis anderweitig zu vergeben. Mit
den Gewinnern des ersten Preises
soll ein Foto für die SoVD-Zeitung
aufgenommen werden.
• Die Redaktion ist bemüht, eingesandte Fotos zurückzuschicken;
ein Anspruch auf Rücksendung
besteht jedoch nicht.
• Die Bildrechte eingesandter Materialien müssen beim Absender
liegen. Der SoVD haftet nicht für
eventuelle Rechte Dritter.
• Die SoVD-Zeitung erwirbt das
Recht, eingereichte Materialien
(unter Nennung des Urhebers)
in der SoVD-Zeitung sowie auf
der Internetseite des Verbandes
(www.sovd.de) zu veröffentlichen.
Das gilt auch für die Namen der
Gewinner. Eine darüber hinausgehende Weitergabe persönlicher
Daten an Dritte erfolgt nicht.
• Für den Versand der einzelnen
Preise ist die auf der Einsendung
vermerkte Adresse des Absenders
maßgeblich. Bei Verlust der Sendung auf dem Postweg besteht
kein Anspruch auf Ersatz.
• Einsendungen, die dem Geist des
Wettbewerbs widersprechen, beleidigend oder rufschädigend sind,
werden nicht berücksichtigt.
UNTERHALTUNG
Seite 8
Filmtipp
Gesund werden – gesund bleiben
DVD-Box: Derrick
(Folge 1–15)
Keine andere deutsche Fernsehserie hat eine derartig große Fangemeinde. Jung und Alt kennen und lieben den Oberinspektor und seinen Assistenten Harry Klein. Der Satz „Harry, hol schon mal den Wagen“ wurde
zwar in keiner der 281 Folgen benutzt, ist aber trotzdem zum geflügelten
Wort geworden. Die Krimiserie wurde
weltweit ausgestrahlt,
und in vielen Ländern
ist Horst Tappert alias
„Derrick“ der bekannteste Deutsche.
Die DVDs bieten darüber hinaus ein Wiedersehen mit vielen
deutschen Filmstars,
unter anderem mit Wolfgang Kieling, Lilli Palmer, Siegfried Lowitz,
Günther Strack, Curd
Jürgens, Peter Pasetti
und Klaus Maria Brandauer.
Derrick, Collector‘s
Box (Folge 1–15), Universal Music, 5 DVD,
insgesamt 900 Minuten, 45,95 Euro, ASIN:
B00169YSVQ.
Wir verlosen unter Ausschluss des Rechtsweges drei
Exemplare der DVD-Box. Schicken Sie eine E-Mail an: filmtipp@sovd.
de, bzw. eine Postkarte an: SoVD, Abt. Redaktion, Stichwort „Filmtipp“,
Stralauer Straße 63, 10179 Berlin. Einsendeschluss ist der 15. Oktober.
Nachgedacht
Wenn Wahlen wirklich etwas verändern würden,
wären sie schon längst verboten.
Nr. 10 / Oktober 2009
Oscar Wilde
Körpersignale – wann muss ich zum Arzt?
Viele Menschen neigen dazu, bei
jedem Zipperlein zum Arzt zu gehen, andere sind eher „hartgesotten“. Wann sollte man eigentlich
zum Arzt gehen – welche Symptome
des Körpers gehören zum Beispiel in
die Hände eines Mediziners?
Gelbe Augen
Gelblich verfärbte Augäpfel sollten immer als Warnsignal gewertet
werden. Immer dann, wenn die zuvor weißen Augäpfel sich verfärben,
gehört dieses Symptom in die Hände eines Mediziners. Der günstigste
Fall für die Verfärbung der Augäpfel
ist eine Erhöhung der Blutfettwerte,
aber auch die will behandelt werden. Grundsätzlich ist die Verfär-
bung der Augäpfel ein wichtiger
Hinweis auf eine Erkrankung der
Leber oder der Galle. Gallensteine
und Hepatitis können die Erkrankung sein, die hinter diesem Symptom steckt. Andere Gründe für die
Gelbfärbung der Augäpfel liegen
in Arzneimitteln, Blutkrankheiten
oder Infektionen.
Das Augenlid zuckt
Ein leichtes Zucken des Augenlides kann unangenehm sein. Viele
Betroffene empfinden dieses Zucken
als sehr störend, während es von
der Umgebung häufig nicht einmal
wahrgenommen wird. Der Hintergrund des Augenlidzuckens kann
ein gereizter Augenmuskelnerv
sein. Nicht selten war das Auge auch
Zugluft ausgesetzt, welche zu diesem Symptom geführt hat. Manchmal können auch Infektionen, zum
Beispiel in Form von Erkältungen,
für dieses Lidzucken verantwortlich sein. Intensive psychische Belastungen können übrigens ebenso
wie starres Schauen auf den PCBildschirm dieses unangenehme
Lidzucken mit sich bringen. Wenn
dieses Körpersignal in einem Zeitraum von zwei bis drei Tagen wieder
verschwindet und nicht dauerhaft
bleibt, ist ein Arztbesuch meist nicht
erforderlich. Andernfalls sollte der
Arzt abklären, welches der Grund
für das Zucken des Augenlides ist.
www.100-gesundheitstipps.de
Mit spitzer Feder
Cartoons von Johann Mayr
Johann
Mayr
wurde 1956 in
München geboren.
Er arbeitete zunächst am Theater
als Kulissenschieber, jobbte später
als Ausfahrer und
Gärtner, studierte
schließlich Landschaftspflege und
wurde Gartenarchitekt. Privat fährt
der Münchner am
liebsten Fahrrad,
weil das „so schön
langsam ist“. Mayr
engagierte sich gegen Atomkraftwerke, Großflughäfen und Raketen
und machte sich
1990 als Cartoonist
selbstständig. Es
folgten Ausstellungen, mehrere Cartoonbücher sowie
Veröffentlichungen
in Freundin, Bunte,
Süddeutsche Zeitung, Handelsblatt
und vielen anderen
Zeitschriften.
Stimmt es eigentlich, dass...
...es in den Niederlanden früher
eine Gardinensteuer gab?
Die Holländer haben offensichtlich nichts zu verbergen. Oder warum gibt es in den Niederlanden so wenige
Gardinen vor den Fenstern?
Wer in den Niederlanden durch
die Straßen schlendert, kann in viele
Wohnzimmer schauen. Die Wohnungen sind ebenerdig und oft hängen
keine Gardinen vor den Fenstern.
Als Grund wird oft die Geschichte
von der Gardinensteuer bemüht –
um die Abgabe zu vermeiden, setze
sich der Niederländer den Blicken
der Nachbarn aus.
Um eines von drei Büchern zu gewinnen, senden Sie eine Postkarte mit den gesuchten, eingekreis­ten Zahlen (in der Reihenfolge von oben nach unten) an: SoVD, Stichwort: SoVDSudoku, Stralauer Straße 63, 10179 Berlin, oder per E-Mail an:
[email protected]. Bitte vergessen Sie nicht, Ihre Adresse anzugeben!
Einsendeschluss ist jeweils der 15. des Erscheinungsmonats.
Bei neuen Geldquellen ist der
Staat erfinderisch – zur Finanzierung der Kriegsflotte etwa führte
Kaiser Wilhelm die deutsche Sektsteuer ein, die bis heute erhoben
wird. Und es gab in einigen Ländern
früher eine Fenstersteuer: Die Steuereintreiber gingen durch die Straßen und zählten die Fenster. Englische Hausbesitzer reagierten, indem
Christoph Drösser beantwortet in der SoVD-Zeitung regelmäßig Fragen des Alltags. Der Wissenschaftsredakteur arbeitet bei der Wochenzeitung Die Zeit. Seine Kolumne „Stimmt’s?“ hinterfragt auf unterhaltsame Weise den Wahrheitsgehalt von Alltagsweisheiten.
sie ein paar Fenster zumauerten. In
den Niederlanden gab es von 1821
bis 1896 die Personalsteuer. In die
gingen Mobiliar, Diener, Pferde und
der Wert des Hauses ein und die Zahl
der Fenster. In kleinen Gemeinden
kostete ein Fenster 40 Cent, in größeren 1,10 Gulden pro Jahr.
Von Gardinen war in dieser Steuer
nicht die Rede. Dass die Holländer
quasi im Schaufenster leben, könnte
am Calvinismus liegen, der dort verbreitet ist: Wer ein rechtschaffenes
Leben ohne Luxus und Ausschweifungen führt, hat nichts zu verbergen – und muss keine Gardinen vors
Fenster hängen.
Nr. 10 / Oktober 2009
UNTERHALTUNG
Seite 9
Hörbuchtipp
Die spannendsten Fälle:
Kommissar Beck ermittelt
Einsendeschluss ist jeweils der 15. des Erscheinungsmonats.
Das Lösungswort zum Gewinnen wertvoller Buchpreise bitte einsenden an:
SoVD, Stichwort: Kreuzworträtsel, Stralauer Straße 63, 10179 Berlin, oder per E-Mail an:
[email protected]. Bitte vergessen Sie nicht, Ihre Adresse anzugeben!
Frage des Monats
Im September hatten wir gefragt, ob die Antworten der Parteien auf die
Wahlprüfsteine des SoVD für Ihre Wahlentscheidung eine ausschlaggebende Rolle spielen. 87 Prozent maßen diesen Positionen eine entscheidende
Bedeutung zu, während lediglich 13 Prozent dies für sich verneinten.
Die Frage des Monats Oktober lautet:
Ähnlich wie bei der regulären Grippe besteht die Möglichkeit, sich gegen
Schweinegrippe impfen zu lassen – Für und Wider sind jedoch umstritten.
Ziehen Sie eine entsprechende Vorsorge in Erwägung?
Besuchen Sie zum Abstimmen unsere Homepage www.sovd.de. Dort
haben Sie auch die Möglichkeit, eine eigene Antwort zu formulieren. Die
Redaktion wertet alle Antworten aus und bemüht sich, diese – eventuell
gekürzt – in ihre Berichterstattung einfließen zu lassen.
Bundesschatzmeisterin
Tatort Telefon – mehr
Schutz für Verbraucher
Sicher kennen Sie das: Am Abend klingelt das Telefon und ein unbekannter Anrufer bewirbt Gewinnspiele oder will eine Umfrage durchführen. Dies
ist jedoch oft nur ein Vorwand, um Versicherungen, Zeitungsabos, Reisen
oder Geldanlagen anzubieten. Vielen Verbrauchern passiert es auch, dass sie
Tage nach einem solchen Telefonat eine Auftragsbestätigung im Briefkasten
finden, obwohl sie gar keinen Vertrag abgeschlossen haben. Cold calling –
also Verbraucher ohne deren Einwilligung zu Werbezwecken anzurufen – ist
schon lange untersagt. Das Verbot wird jedoch häufig ignoriert. Deswegen
hat die alte Bundesregierung den Verbraucherschutz deutlich verstärkt.
Am 4. August 2009 trat das Gesetz zur Bekämpfung unerlaubter Telefonwerbung und zur Verbesserung des Verbraucherschutzes bei besonderen
Vertriebsformen in Kraft. Dieses verbietet Werbeanrufe bei Verbrauchern,
wenn diese nicht vorher ausdrücklich ihre Einwilligung erklärt haben. Auch
dürfen Werbeanrufer ihre Rufnummer nicht mehr unterdrücken. Verstöße
können mit Geldbußen bis zu 50 000 Euro geahndet werden. Zudem wurden
die Widerrufsrechte bei telefonischen Vertragsabschlüssen erweitert.
Hier einige Tipps, wie Sie unerwünschte Werbeanrufe verhindern bzw.
was Sie tun können, wenn Sie dennoch angerufen werden: Lassen Sie sich
erst gar nicht auf ein Gespräch ein. Statt aufzulegen, ist es meist effektiver,
auf das neue Gesetz hinzuweisen und mit Nachdruck zu sagen, dass man
keine Anrufe mehr wünscht und eine sofortige Streichung aus der Telefonliste fordert. Wenn Sie den Anrufer nicht kennen, sollten Sie auf keinen Fall
Ihre Kontonummer preisgeben. Auch bei der Teilnahme an Gewinnspielen,
Rabattkartensystemen oder Ähnlichem sollten Sie die Klausel zur Einwilligung in die Datenverwertung zu Werbezwecken nicht ankreuzen oder aber
sie streichen. Weitere Infos finden Sie im Internet unter www.bmj.bund.de/
cold-calling.
Ingeborg Saffe
Gewinner
des Monats
September
Die Redaktion der SoVD-Zeitung gratuliert allen Genannten
zu ihrem Gewinn! Die Namen
werden in der SoVD-Zeitung
und im Internet veröffentlicht;
der Versand der Gewinne erfolgt wenige Tage nach Erscheinen der aktuellen Ausgabe.
Kreuzworträtsel
Renate Pohlmann
(Hüttblek)
Peter Sasse
(Schalksmühle)
Lieselotte Menz
(Oberhausen)
Sudoku
Beate Lindenau
(Nürnberg)
Karl-Heinz und Marianne
Weber (Uslar)
Edith Vier
(Syke)
Buchtipp
Wilfried Schulz
(Liebenburg)
Waltraud Disse (Hamm)
Manuela Wahl (Berlin)
Carola Schumann (Wesel)
Petra Meese (Reppenstedt)
Buchtipp (Kalender)
Wolfgang Norden (Bremen)
Bernd Kolb (Windeck)
Christiane Wolff
(Hannover)
Musiktipp
Margarita Zimmer
(Saarbrücken)
Karl Ernst Forisch (Hürth)
Sylvia Lange-Knoop (Halle)
Thorsten Kämmerer
(Bredstedt)
Marita Grienitz
(Bargteheide)
Das Autorenduo Sjöwall / Wahlöö setzte den Standard für schwedische
Kriminalliteratur – in dieser Box sind die spannendsten Fälle des beliebten Kommissar Beck versammelt. Die Geschichten garantieren Spannung
und ziehen mit ihrer düsteren Atmosphäre den Hörer
schnell in ihren Bann. In den
drei enthaltenen Hörspielen
ermittelt Kommissar Beck
u. a. im Milieu der Waffenschieber und der Drogenmafia. Eine Spur führt dabei auch in die Reihen der
Polizei – schonungslos geht
die Stockholmer Mordkommission diesem heiklen Verdacht auf den Grund.
Sprecher: Charles Wirths,
Hans Peter Hallwachs,
Matthias Ponnier, Christian
Brückner, Horst Frank und
viele andere.
Die Autorin Maj Sjöwall heiratete 1962 Per Wahlöö. Gemeinsam schrieben sie zwischen 1965 und 1975 insgesamt zehn Kriminalromane um den
Polizeiermittler Martin Beck. Die Bücher des Ehepaars sind in mindestens
25 Ländern erschienen.
Maj Sjöwall, Per Wahlöö: Die spannendsten Fälle. Kommissar Beck ermittelt. 5 CDs, insgesamt 270 min, 19,99 Euro, ISBN 978-3-89813-820-8.
Wir verlosen unter Ausschluss des Rechtsweges insgesamt drei Exemplare
der Hörspiel-Box. Schicken Sie hierfür einfach eine E-Mail an: buchtipp@
sovd.de bzw. eine Postkarte an: SoVD, Abt. Redaktion, Stichwort „Hörbuchtipp“, Stralauer Straße 63, 10179 Berlin. Einsendeschluss ist der 15.
Oktober.
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Exemplare des Kalenders. Schicken Sie
einfach eine E-Mail
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de, bzw. eine Postkarte an: SoVD, Abt.
Redaktion, Stichwort „Kalender“,
Stralauer Straße 63,
10179 Berlin. Einsendeschluss ist der
15. Oktober.
Für Anzeigen oder Werbebeilagen ist diese Zeitung lediglich Werbeträger.
Eine Empfehlung des SoVD für die vorgestellten Produkte ist
damit nicht verbunden (Ausnahme: Eigenanzeigen des SoVD).
Internet (www.sovd.de): Geschichte des Sozialverband Deutschland / Sozialpolitik / Verbands-Dienstleistungen / Pressemeldungen / Wie werde ich Mitglied? E-Mail: [email protected]
Impressum
Die SoVD-Zeitung des Sozialverband Deutschland (SoVD) erscheint am 1. eines jeden Monats. Heraus­
geber: Bundesvorstand des Sozialverband Deutschland e. V. – ehemals Reichsbund, gegründet 1917
– Sitz: Berlin. – Redaktion: Veronica Sina (verantwortlich), Joachim Baars; Grafik/Bildbearbeitung: Steffi
Rose; Redaktionsassistenz: Roswitha Moldenhauer und Cornelia Moosbrugger; Sitz: Stralauer Str. 63,
10179 Berlin (Berlin-Mitte, Rolandufer/Jannnowitzbrücke), Tel.: 030 / 72 62 22-0, Fax: 030 / 72 62 22-145.
Internet-Adresse: www.sovd.de. – E-Mail: [email protected]. Die mit vollem Namen oder Verfasser­zeichen
veröffentlichten Artikel stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Unverlangt eingesandte
Manuskripte werden nicht zurückgesandt. Der Bezugspreis wird im Rahmen des Verbandsbeitrages erhoben.
Anzeigenverwaltung: U. Struckmeyer, Postfach 1266, 27723 Worps­wede, Tel.: 047 92 / 22 16,
Fax: 047 92 / 35 30. Zurzeit gilt der Tarif Nr. 30 vom 1. 1. 2006.
Verlag: Publikom Z Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel.
Druck und Vertrieb: Zeitungsdruck Dierichs GmbH & Co KG,
Wilhelmine-Reichard-Straße 1, 34123 Kassel.
Verbreitete Auflage, IVW, 2. Quartal 2009: 393 947 Exemplare.
AUS DEN LANDESVERBÄNDEN
Seite 10
Kommentar
Landesverband Nordrhein-Westfalen
Barrierefreie zweite Chance
Konkrete Chancen bietet das Berufsförderungswerk (BFW) Dortmund – und das seit dem Umbau barrierefrei.
Der SoVD zeichnete im Sommer das BFW für seine vorbildliche, konsequente barrierefreie Gestaltung des
Gebäudes aus. Die Barrierefrei-Plakette wurde in feierlichem Rahmen übergeben.
Der SoVD setzt sich seit Jahren
für die Gestaltung eines barrierefreien Lebensraumes ein. Das Berufsförderungswerk (BFW) Dortmund bietet seit dem Umbau uneingeschränkte Zugänglichkeit des Außengeländes sowie Zusatzangebote
für Menschen mit Behinderung. Es
setzt damit ein wichtiges Zeichen
für die Teilhabe von behinderten
Menschen. „Als sozialer Dienstleister, der Menschen mit Behinderung
wieder eine Chance auf dem Arbeitsmarkt gibt, ist Barrierefreiheit
für uns nicht nur wichtig, sondern
selbstverständlich“, erklärte der
BFW-Direktor Ludger Peschkes.
Das BFW verfügt nicht nur über
stufenlose Zugänge zu allen öffentlichen Räumen, waagerechte
Tableaus in Aufzügen und breite Automatiktüren, sondern auch
über spezielle Internatszimmer für
Menschen mit Behinderung. Außerdem bietet das BFW barrierefreien
Zugang zu Bus und U-Bahn.
Die Besonderheit des Berufsförderungswerkes Dortmund liegt neben der konsequenten barrierefreien
Gestaltung in seiner Einrichtung
selbst. Im BFW werden Menschen
mit Behinderung, die ihren Beruf
V. li.: Anne-Dörthe Lorenz (Landesverband NRW), Klaus-Dieter Skubich
(2. Kreisvorsitzender Dortmund), Friedrich-Wilhelm Herkelmann (1. Kreisvorsitzender Dortmund), Ludger Peschkes (Direktor BFW), Jörg Süshard
(Sozialamt Dortmund) und Christa Mischke (Marketing BFW).
aus gesundheitlichen Gründen nicht
mehr ausüben können, beruflich neu
qualifiziert und wieder in den Arbeitsmarkt integriert. Die fachliche
Qualifizierung wird dabei unterstützt durch den Medizinischen, Psychologischen und Sozialen Dienst.
Mehr als 18 000 Menschen fanden
Fachtagung in Loccum
Tagung in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie zum Thema „Ein Jahr selbstbestimmt – größere Freiheit oder größere Last?“
Im Fokus: Das Persönliche Budget für Menschen mit Behinderung.
Infos bei Birgit Kloss, Tel.: 0511 / 7 01 48 39, [email protected].
Anmeldung unter www.loccum.de/programm oder Tel.: 05766 / 81-0.
Termin: 14. bis 16. Oktober in Loccum, Niedersachsen.
Nr. 10 / Oktober 2009
in den fast 40 Jahren des Bestehens
eine neue berufliche Perspektive.
Die Barrierefrei-Plakette wurde in Anwesenheit von Gästen wie
dem Sozialdezernenten der Stadt
Dortmund, Siegfried Podgadl, an
BFW-Direktor Ludger Peschkes
überreicht. Dieser betonte: „Wir
sind stolz auf diese Auszeichnung,
für deren Erwerb strenge Kriterien
zugrunde gelegt werden.“ Christa
Mischke, im BFW für Öffentlichkeitsarbeit zuständig, ergänzte:
„Die Plakette wird gut sichtbar angebracht werden.“
Den SoVD vertraten bei der Übergabe Landesvorstandsmitglied Anne-Dörthe Lorenz sowie Mitglieder
des Sozialpolitischen Ausschusses
Friedrich-Wilhelm Herkelmann
und Klaus-Dieter Skubich.
Unser Land braucht eine
moralische Erneuerung!
Die Bundestagswahl ist gelaufen.
Wie immer gibt es Sieger und Verlierer. Wie immer wurden uns allerlei Versprechen auf eine bessere
Zukunft gemacht. Und wie immer
werden uns die Politiker bald sagen,
warum dieses oder jenes Versprechen nicht gehalten werden kann.
Daran haben wir uns ja leider mittlerweile gewöhnt. Woran wir uns
aber niemals gewöhnen dürfen, ist
der zunehmende Verfall der politischen und gesellschaftlichen Kultur
in unserem Land. Denn das wäre eine Bedrohung für unsere Demokratie! Beispiele für diesen Werteverfall
gibt es genug. Da wäre zunächst
der Fall des Deutsche-Bank-Chefs
Ackermann, der es sich mit 30 ausgesuchten Freunden auf Kosten des
Steuerzahlers im Bundeskanzleramt
hat gut gehen lassen. Anscheinend
hat sich die Kanzlerin nichts dabei
gedacht, das neben dem Reichstag
bedeutendste bauliche Symbol der
modernen deutschen Demokratie in
ein Restaurant für Superreiche umzuwandeln.
Aber bitteschön, wenn dem schon
so ist: Warum wird nicht eine Großmutter, die sechs Kinder großgezogen hat und heute von einer MiniRente leben muss, als Dank für ihre
Lebensleistung zum 80. Geburtstag
ins Kanzleramt eingeladen? Sie hätte diese Anerkennung auf jeden Fall
mehr verdient als Großbanker, die
uns aufgrund mangelnder sozialer
Kompetenz an den wirtschaftlichen
Abgrund geführt haben. Überhaupt
ist das von der Politik oft beschworene Leistungsprinzip in unserer
Gesellschaft in vielen Bereichen
abhanden gekommen. Da gönnen
Sven Picker
Landesvorsitzender
Schleswig-Holstein
sich die Chefs der Pleitebanken Hypo Real Estate und HSH Nordbank
aus Steuermitteln Sonderzahlungen, und der ehemalige ArcandorVorstandsvorsitzende findet nichts
dabei, für sechs Monate Arbeit 15
Millionen Euro Abfindung einzustreichen. Da fehlt einerseits das
soziale Verantwortungsgefühl, denn
Tausende Karstadt-Mitarbeiter
werden demnächst auf der Straße
stehen. Andererseits sind Millionen hart arbeitender Menschen auf
staatliche Zuschüsse angewiesen,
weil die Billiglöhne zum Leben nicht
reichen. Hier wird der Satz „Leistung muss sich lohnen“ zur Farce.
Zur Klarstellung: Es geht nicht um
die Formulierung von Sozialneid – es
geht um die Herstellung von Belastungs- und Verteilungsgerechtigkeit.
Es geht um Anstand, Solidarität und
moralische Grundwerte. Nur mit
diesen Werten haben unsere Gesellschaft und Demokratie eine gute Zukunft. Würde es der neuen Regierung
gelingen, diese Werte neu zu beleben,
wäre schon viel gewonnen.
Landesverband Schleswig-Holstein
Noch mehr Genuss in Büsum
Das Nordseeheilbad Büsum ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Das liegt in erster Linie an der schönen
Natur, in zweiter Linie an der hohen Qualität des SoVD-Erholungszentrums und seit kurzem auch an für
SoVD-Mitglieder vergünstigten Entspannungsangeboten des Gesundheitszentrums Vitamaris.
Das SoVD-Erholungszentrum
Büsum garantiert hervorragenden
Service und auch in der dunklen
Jahreszeit einen rundum entspannten Urlaub.
Nun gibt es noch einen weiteren
Grund, Büsum im Winter einen
Besuch abzustatten. Der SoVDLandesverband Schleswig-Holstein
hat mit dem am Hafen gelegenen
Gesundheitszentrum Vitamaris ein
Kooperationsabkommen geschlossen. Dieses gilt zunächst von November 2009 bis Februar 2010 und
bietet allen SoVD-Mitgliedern bei
Vorlage des Mitgliedsausweises folgende Vorteile:
• Eintritt mit Nutzung der Saunen,
des Dampfbades, des Kneippflusses etc. zum Feierabendtarif von
9,50 statt 12 Euro bzw. pro Tag 12
statt 15 Euro.
• Bei Vorlage dieses Zeitungsartikels bis 31. März 2010 HamamZeremonie für Mitglieder zu 44
statt regulär 49 Euro.
Zusätzlich werden für Mitglieder
Gesundheitswochen angeboten:
• Je dreimal Rückenmassage sowie
Meerwasserbad und -gymnastik
statt 156 nur 149 Euro.
• Je dreimal Küstenmassage (Rücken, Arme, Beine) und HeißluftBestrahlung statt normal 118,50
für nur 99 Euro.
Die Zimmerpreise im SoVD-Erholungszentrum Büsum belaufen sich
im Zeitraum November bis Februar
für Mitglieder pro Person mit Vollpension auf 34,50 Euro.
Tipp: Spezieller Weihnachts- und
Silvesterurlaub für SoVD-Mitglieder vom 22. Dezember bis 4. Januar
zum Pensionspreis von 58 Euro.
Info
Gesundheitszentrum Vitamaris am Büsumer Hafen.
SoVD-Landesgeschäftsstelle
Ingeborg Feddern
Muhliusstraße 87, 24103 Kiel
Tel.: 0431 / 9 83 88 32
[email protected]
www.sovd.de
Sachsens 1. Landesvorsitzender Siegfried Geßner (links) und Bundesschatzmeisterin Ingeborg Saffe (rechts) sowie Gäste der Eröffnung.
Landesgeschäftsstelle
in Dresden eröffnet
Die SoVD-Landesgeschäftsstelle Sachsen wurde von Chemnitz nach
Dresden verlegt und am 28. August mit einem Tag der offenen Tür
feierlich eröffnet. Die Veranstaltung war gleichzeitig der Start einer
sechsmonatigen Ausstellung von Bildern des Dresdner Malers Markus
Tetzlaff. Neben Vertretern befreundeter Organisationen konnten unter
anderem die Staatsministerin für Wissenschaft und Kultur, Dr. EvaMaria Stange, und in Vertretung für den Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich die Staatssekretärin Brigitte Fischer aus dem Sächsischen
Staatsministerium für Familie und Soziales in der neuen Geschäftsstelle begrüßt werden.
Das große Interesse an der Eröffnungsfeier war eine weitere Bestätigung dafür, dass sich der SoVD Sachsen in den vergangenen Jahren
neu positionieren konnte – auch in der öffentlichen Wahrnehmung.
Vom Umzug der Landesgeschäftsstelle nach Dresden verspricht sich
Sachsens Vorstand unter anderem neue Möglichkeiten für die Interessenvertretung im Bereich Sozialpolitik auf Landesebene.
AUS DEM VERBAND
Nr. 10 / Oktober 2009
SOZIAL
V
Seite
11
Seite 12
SoVD-Kampagne Gut tun – tut gut
Gesucht und gefunden in der SoVD Zeitung
Schüler lernen Giraffensprache
An- und Verkaufsanzeigen
Konflikte gibt es überall – sie erfolgreich und ohne Gewalt zu lösen, ist eine Herausforderung. Grundschüler
in Bremerhaven erhielten dabei Unterstützung von einer professionellen Konfliktmanagerin.
Im
Raherprobten die
men der Akneue Sprache.
tion „Gut tun
Außerdem
macht Schuwurden
die
le“ des SoVDSchüler von
Ortsverbandes
der KommuKirchweyhe
nikationstraierhielten die
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sieben KlasGefühle nicht
sen der Paulazu ignorieren,
Modersohnsondern zu erBecker-Schule
forschen. Denn
ein Training,
die eigenen
um mit KonBedürfnisse
flikten besser
zu erkennen,
umgehen zu
sei die Vorauskönnen.
setzung, um
Die Bremer
mit anderen
Konfliktmain Kontakt zu
Foto: Schritt treten, weiß
nagerin Anke
Naujok stellte Konfliktmanagerin Anke Naujok (vorne) inmitten der „jungen Giraffen“, Expertin Anke
sich ehrenamt- Lehrerin Heidi Plantör (mittig) und Rita Wegg (stehend) vom SoVD.
Naujok. Gelich als Trainemeinsam könrin zur Verfügung. Sie übte mit den Giraffe: „Sie hat einen hervorragen- ne dann nach Lösungen für KonflikErst- bis Viertklässlern, Konflikte den Überblick und besitzt unter den te und Probleme gesucht werden.
auf der Ebene der Werte, Interessen Landsäugetieren das größte Herz.“
Eines steht fest: Die jungen Kursund Bedürfnisse zu lösen. Als SymIn Spielen schlüpften die Kinder teilnehmer sind auf bestem Wege,
bol dafür nutzt sie die Sprache der selbst in die Rolle von Giraffen und gute Streitschlichter zu werden.
Keine Reiseanzeigen – Keine gewerblichen Anzeigen
An die Zeitung des SOZIALVERBAND DEUTSCHLAND
(SoVD), Anzeigenverwaltung U. Struckmeyer,
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Straße und Nr.
PLZ
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Ich ermächtige die ZEITUNG DES SOZIALVERBAND DEUTSCHLAND (SoVD)-Anzeigenverwaltung U. Struckmeyer, die Insertionskosten von meinem Konto
abbuchen zu lassen. Die Bezahlung Ihrer Anzeige kann nur durch Abbuchung oder
Vorkasse (Scheck) erfolgen.
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Der Text meiner Anzeige:
Ausgabe
Mit Leih-Opas und -Omas in den Tierpark
Nicht jeder hat eigene
Großeltern. Schüler der
Förder- und Integrationsschule Erichshof konnten
bei einem Ausflug in den
Tier- und Freizeitpark mit
der älteren Generation in
Kontakt treten.
Insgesamt 37 Kinder zwischen sechs und elf Jahren
und viele SoVD-Mitglieder
im Seniorenalter traten im
August voller Erwartung
die Busreise zum Jaderpark
an. Und diese wurde mehr
als erfüllt: Affen, Löwen,
Giraffen, Tapire, Zebras,
Antilopen und sogar RieFoto: privat
senkängurus warteten auf
die Besucher. Auch die zahl- Jung und Alt haben sich beim Ausflug zum Tierpark bestens amüsiert.
reichen Fahrattraktionen
wie Wildwasser- oder Achterbahn tionsübergreifende Ausflug vom macht Schule“. Finanziert wurde
sorgten für Hochgefühle.
SoVD-Ortsverband Kirchweyhe der gelungene Tag aus Einnahmen
Organisiert wurde der genera- im Rahmen des Projektes „Gut tun eines Shantychor-Festivals.
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Gemeinsam neue Blickwinkel entdeckt
Schüler machten sich gemeinsam
mit ihren ehrenamtlichen Begleitern auf Schnappschussjagd. Unter
dem Motto „Wie sehe ich meine Gemeinde?“ entstanden 900 Bilder.
Im Rahmen der SoVD-Kampagne Gut tun – tut gut läuft beim
Ortsverband Kirchweyhe die Projektreihe „Gut tun macht Schule“
mit großem Erfolg. Kürzlich wurde
Foto: Sassenberg
Die jungen Fotografen mit Rita Wegg (Mitte) und ehrenamtlichen Helfern.
die Aktion Fotosafari abgeschlossen. Zu diesem Projekt fanden sich
Schüler der 3. und 4. Klasse zusammen, um gemeinsam mit ihrer
Lehrerin Marlit Menzel und ehrenamtlichen Helfern die Gemeinde
Weyhe zu erkunden. Ziel war es,
im Bild festzuhalten, wie sie ihre
Gemeinde sehen. Von Februar bis
Juni wurden einmal wöchentlich
attraktive Plätze in Weyhe aufgesucht. Freiwillige Helfer begleiteten die Schüler und brachten ihnen
viele Orte näher – beispielsweise
das Nabu-Gelände.
Das Ergebnis dieser Arbeitsgemeinschaft sind 900 Bilder. Die
besten 25 Fotografien wurden in
einer Ausstellung in der Oldenburgischen Landesbank der Öffentlichkeit präsentiert.
Organisatorin Rita Wegg erklärte: „Beeindruckend, was Neun- bis
Zehnjährige auf die Beine stellen
können! Es entstanden Fotos mit
ganz neuen Perspektiven.“
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SERVICE
Seite 12
Nr. 10 / Oktober 2009
Am 27. September war Weltherztag
Aktuelle Forsa-Umfrage
Weil Gesundheit Herzenssache ist
Weltweit sterben pro Jahr mehr als 17 Millionen Menschen an den Folgen von Herzkrankheiten und Schlaganfällen. Die Deutsche Herzstiftung informierte anlässlich des Weltherztages am 27. September zum Thema
Vorbeugung. Jeder kann zu Hause, aber auch im Arbeitsalltag viel dazu beitragen, herzgesund zu bleiben.
Arbeitslosigkeit macht den
Deutschen am meisten Angst
Rund um den Globus sterben bereits
junge Menschen
an Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
„Mit Vorsorge und Verhaltensänderung – zu Hause wie am Arbeitsplatz
– wären sehr viele dieser Todesfälle
vermeidbar“, erklärte Prof. Dr. med.
Helmut Gohlke, Vorstandsmitglied
der Deutschen Herzstiftung.
Tipps wie man seinem Herzen sowie Kreislauf Gutes tun kann:
• Gesundes essen: Mehrmals am Tag
sollten Obst und Gemüse auf dem
Speiseplan stehen.
•
Bewegung:
Bereits
Nr.
11 / Dezember
200830 Minuten
Ängste gibt es viele. Beispielsweise belegte Forsa, die Gesellschaft für Sozialforschung und stakörperliche Aktivität am Tag hilft,
bedeutendes Risiko für die Hälfte tistische Analyse, im Juli diesen Jahres, dass 20
sich zu schützen. Am besten ist es,
aller Herzerkrankungen.
Prozent, also jeder fünfte Deutsche, ZahnarztbeRoutinen zu entwickeln – beispiels- • Auf die Werte achten: Werte für suche fürchten. Ein sehr kleiner Anteil, vergleicht
weise immer ein Spaziergang nach
Blutdruck, Cholesterin und Blut- man ihn mit der aktuell größten Angst der Deutdem Essen.
zucker sollten regelmäßig kontrol- schen: 86 Prozent der kürzlich Befragten sorgen
liert werden.
• Weniger Salz: Salzkonsum auf eisich um die Lage am Arbeitsmarkt. Damit nimmt
nen Teelöffel pro Tag reduzieren
dieser Angstfaktor mit Abstand den ersten Platz
und auf industriell verarbeitete
ein in der Liste der größten Bedrohungen. Die
Nahrungsmittel verzichten.
Wirtschaftskrise spiegelt sich somit im SicherFoto: bilderbox / fotolia
• Nein zum Rauchen: Schon nach
heitsgefühl wider.
einem Jahr Nichtrauchen halbiert
2007 rangierte Angst vor Gewalt noch ganz Angst vor Arbeitslosich das Risiko einer Verengung Weitere Infos sowie Faltblatt „Herz- vorne. Diese rückte nun mit 80 Prozent auf den sigkeit stieg deutlich.
gesund am Arbeitsplatz“ kostenlos zweiten Platz, gefolgt von sozialer Ungleichheit
der Herzkranzgefäße.
• Auf Körpergewicht achten: Über- erhältlich unter: Deutsche Herzstif- (74 Prozent) und Kriminalität (73 Prozent). Im Vergleich zu früheren Umgewicht erhöht den Blutdruck. Ho- tung, Vogtstraße 50, 60322 Frankfurt fragen fühlen sich weniger Menschen von Terroranschlägen bedroht. In den
her Blutdruck ist der größte Risi- am Main, [email protected] oder Hintergrund getreten ist mit 25 Prozent auch die gefühlte Bedrohung durch
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kofaktor für Schlaganfall und
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den Zuzug von Ausländern.
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