service - Kreis Lippe

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service - Kreis Lippe
11. Jahrgang, Nr. 7
Oktober 2015
Magazin
service
Inhalt
Bauen • Wohnen • Finanzieren
service
Editorial
Veranstaltungskalender
»Nicht lang nachdenken,
einfach machen!«
Hilfe aus einer Hand
Arzneimittel online kaufen
umwelt
6
Horner Burgwallinitiative
28
33
33
16
tradition
Internationale Musiker
Unsere nächsten Premieren
4
7
wirtschaft
Liebe Leserinnen und Leser,
Sie haben eine
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mit uns!
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er Messe.
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Lippischer Immobilientag
Am Sonntag, 8. Nov. 2015, von 11-17 Uhr
im LWL-Industriemuseum
Ziegelei Lage - Sprikernheide 77
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in Lippe
Herzlich willkommen! Der Eintritt in das Museum ist für Besucher des
Immobilientages kostenlos. Für unsere kleinen Gäste haben wir ein tolles
Kinderprogramm. Weitersagen! Wenn’s um Geld geht - Sparkasse.
ein fremdes Land, fremde Leute,
eine fremde Sprache: Für viele Menschen
ist das momentan Alltag. Mehrere hundert Flüchtlinge suchen in Lippe ein
neues Zuhause und sind dabei auf unsere
Unterstützung angewiesen. In Billerbeck
engagieren sich derzeit viele Bürger, um
den Menschen das Ankommen in Lippe zu
erleichtern. Diese Initiative ist beispielhaft
für viele andere und zeigt wie Ehrenamt
gelebt werden kann und wie schon kleine
Dinge viel bewegen können.
Etwas bewegen wollte auch die
Burgwall-Initiative in Horn: Sie hat
dafür gesorgt, dass die Stadt wieder ein
Stückchen attraktiver für Gäste und
Einheimische wird. Darüber berichten
wir in dieser Ausgabe des Lippe Magazins
ebenso wie über eine ganz besondere
Kostprobe. Wir waren zu Gast in Lügde bei
Niklas Zimmermann und sind in den
Genuss von feinstem Whisky aus
aller Welt gekommen. Einen lippischen
Genuss können Sie diesmal beim
»Jederman« im Spieker an der Detmolder
Ameide erfahren. Ein besonderer
Kulturtipp ist das Konzert des Detmolder
Kammerorchesters, das in 2015 mit
dem ECHO-Klassikpreis ausgezeichnet
wurde, und nun in die neue Spielzeit
startet. Bei diesen und vielen weiteren
Veranstaltungen wünsche ich Ihnen
viel Spaß.
Ihre
Madita Fischer
Kreis Lippe
Engagiert und voller Energie
Staunen und variieren
Fachgerechte Planung
11
15
34
genuss
Erlesene Single Malts aus aller Welt
Lippisch genießen
Christianes kleine Küche
8
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bildung
Weltvermesser
Spielerisch die Steinzeit entdecken
Detmolder Vollmond Kabarett
Kinderseite
Lotse hilft jugendlichen Flüchtlingen
Mensch, Du hast Recht(e)!
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ferien
rger Wald
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Der Sü
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Reisetagebuch Südamerika
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gesundheit
Über Brasilien nach Lemgo
Prüfen und Erproben
10 Jahre Brustzentrum
Impressum
12
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LIPP
Lippe-Magazin
Herausgeber:
Kreis Lippe
Der Landrat
Felix-Fechenbach-Str. 5
32756 Detmold
Telefon: 05231 62-0
Telefax: 05231 62-2151
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Chefredaktion:
v.i.S.d.P. Meike Delang, Kreis Lippe
Erscheint im Verlag topp+möller
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Mediadaten 1/2015
Redaktionskonferenz:
Justin Blum, Madita Fischer, Lydia
Penner, Malik Schacht, Kreis Lippe
Frank G. Müller, topp+möller
Lippe Tourismus & Marketing AG
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Layout: Melanie Meier
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Stand: Mai 2015
3
Das Goldene Zeitalter der Kartographie
Heraldischer Himmelsglobus,
Erhard Weigel, um 1695
(Museumslandschaft Hessen Kassel,
Astronomisch-Physikalisches Kabinett)
Künstlerischer Leiter, Alfredo Perl, mit dem Kammerorchester.
Dirigent und Zirkusdirektor
Guido Mürmann und Kontrabassistin
Lachezara Valchanova lassen
Grundschüler Musik und Instrumente
direkt erleben. Foto: Su Di
Foto: Martin Brockhoff
Detmolder Kammerorchester
startet in die neue Saison
Internationale Musiker
Foto: Martin Brockhoff
Mit einem ECHO-Klassikpreis 2015 für
seine CD-Einspielung von Mahlers »Das
Lied von der Erde« ausgezeichnet, geht
das Detmolder Kammerorchester in die
neue Spielzeit 2015/2016. Dabei wird das
Detmolder Kammerorchester (DKO) durch
mitreißende Musizierfreude seine Zuhörer
begeistern. Dies schafft das DKO bereits
seit nunmehr 60 Jahren. Mit vielseitigen
Programmen entführen die internationalen Musiker ihr Publikum an bekannte
und weniger bekannte Orte der Musikwelt.
Im DKO musizieren Studierende und
junge Absolventen der Hochschule für
Musik Detmold, hervorgegangen aus
dem renommierten Kammerorchester
Tibor Varga. Nach Christoph Poppen und
Eckhard Fischer ist seit 2009 Alfredo Perl
4
Künstlerischer Leiter des Ensembles.
Unter ihren Dirigaten hat sich das Orchester in einer eigenen Abonnementreihe
im Konzerthaus Detmold regional einen
hohen Bekanntheitsgrad erworben. Aber
auch bei überregionalen Konzerten und
im Ausland gilt das Kammerorchester als
Botschafter der Musikstadt Detmold.
Karten für die sechs Konzerte der
neuen Saison (von Oktober bis Juni) sind
erhältlich über die Geschäftsstellen der
Lippischen Landes-Zeitung, der Neuen
Westfälischen, bei der Tourist-Information
am Markt in Detmold, online über
www.detmolder-kammerorchester.de
oder an der Abendkasse. Ein ganzjähriges Konzertabonnement kann
über das Orchesterbüro erworben
werden (Tel. 05231 31603 oder
[email protected]).
Neben den Konzerten im Detmolder
Konzerthaus hat das DKO mit seinen
»Werkstattkonzerten im Probenraum«
eine zusätzliche Konzertreihe initiiert.
Die in loser Folge stattfindenden Werkstattkonzerte sind in Studioatmosphäre
intensiver Ort der Begegnung zwischen
Künstlern und Zuhörern, in denen sich
die Musiker des DKO in kammermusikalischen Formationen präsentieren und
Eine kurze Geschichte
der europäischen Kartographie beginnt mit
antiken Geographen wie
Ptolemäus und römischen
Wegekarten. Für die
Seefahrt kommen im
13. Jahrhundert die
erstaunlich genauen
Portolankarten auf, die
nur den Küstenverlauf und die Häfen
abbilden. Mittelalterliche Weltkarten
(mappae mundi) zeigen eine Drei-Kontinente-Welt mit Europa, Asien und Afrika
sowie Jerusalem in der Mitte. Die Wende
vom 15. zum 16. Jahrhundert bringt eine
neue Epoche: 1492 entdeckt Kolumbus
Amerika, 1509 beschreibt Kopernikus das
heliozentrische Weltbild, 1522 kehrt ein
Schiff aus Magellans Flotte von der ersten
Weltumsegelung zurück. Im Zeitalter der
Entdeckungen füllt das rasant zunehmende geographische Wissen Erdgloben.
Einblicke in die jeweiligen Werke ihrer
Konzertprogramme geben.
Beim DKO ist aber auch das Publikum
von morgen bereits heute anwesend,
nämlich bei den Konzerten der Musikvermittlungssparte. Hier begeistert das DKO
unter der Projektleitung von Guido Mürmann ein junges Publikum für klassische
Musik. Mit auf die ganz jungen Zuhörer
abgestimmten Konzerten ist das DKO zu
Gast in Grundschulen und bietet unter
dem Titel »hin.durch.horen@dko« spezielle Workshops im eigenen Probenraum
für Jugendliche der Klassen 11 bis 13 an.
Außerdem kooperiert das Kammerorchester mit dem Programm »Kulturstrolche«
der Stadt Detmold sowie künftig mit den
✽
»Kulturscouts OWL«.
Das Goldene Zeitalter
der Kartographie
13. September – 6. Dezember 2015
Mehr erfahren Sie unter
[email protected]
oder direkt bei einem Konzert des
Detmolder Kammerorchesters.
Zuhören lohnt sich!
www.weltvermesser.de
Weltvermesser
Himmelsgloben zeigen
den bisher unbekannten
südlichen Sternenhimmel.
Gerhard Mercator wendet
1569 erstmals eine Projektionsmethode an, die noch
heute verwendet wird. 1570
erfindet Abraham Ortelius
eine neue Buchgattung, die
Mercator 1595 »Atlas« nennt.
Handel, Reisen und Verkehr verlangen
zunehmend nach Straßenkarten und
Stadtplänen. Die Fortschritte der Vermessungstechnik lassen weiße Flecken
auf den Landkarten verschwinden. Um
1800 zeigen die Karten die Welt in der uns
bekannten Gestalt.
Eine umfassende Geschichte der
europäischen Kartographie des 16. bis 18.
Jahrhunderts zeigt das WeserrenaissanceMuseum Schloss Brake in Lemgo vom
13. September bis 6. Dezember 2015. Im
Zentrum steht die Herausbildung des
neuzeitlichen Weltbildes, das sich vor
dem Hintergrund neuer geographischer
Entdeckungen und astronomischer
Erkenntnisse entwickelte. Die Ausstellung
wird in Kooperation mit der Staatsbibliothek zu Berlin realisiert und steht unter
der gemeinsamen Schirmherrschaft der
Ministerin Ute Schäfer und dem Wissenschaftsastronauten Prof. Dr. Ernst Messerschmid. Zu sehen sind hochkarätige internationale Leihgaben: Karten, Atlanten
und Globen, Stadtpläne, Veduten und
Gemälde, Instrumente und Werkzeuge
zur Landvermessung, zur Astronomie und
zur Kartenherstellung, darüber hinaus
moderne Präsentationsmedien. Zur
Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog im Sandstein Verlag, Dresden
sowie ein Kinderkatalog.
Zu den Glanzlichtern der Lemgoer
Schau gehören die Zeitzer Weltkarte (1470),
Erhard Etzlaubs Straßenkarte (1501),
Albrecht Dürers Himmelskarten (1515),
Martin Waldseemüllers Globussegmente
(um 1515), die Portolankarte des Vesconte Maggiolo (1541), Christoph Schisslers
Sonnenquadrant (1566), Globenpaare von
Willem J. Blaeu (um 1645) und Guillaume
Delisle (1700) sowie Gemälde von Willem
Buytewech (1617/20), Pieter de Ring (1650)
✽
und Michiel van Musscher (1671).
Theatrum orbis terrarum (Titelblatt),
Abraham Ortelius, 1570
(LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster)
Nördlicher Sternenhimmel,
Albrecht Dürer, 1515
(Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen)
Weserrenaissance-Museum
Schloss Brake, Lemgo
Dienstag bis Sonntag, 10.00 bis 18.00 Uhr
Freitag, 10.00 bis 21.00 Uhr
Eintritt 6 Euro / 4 Euro (ermäßigt)
Tel.: 05261 9450-0
www.wrm.lemgo.de
www.weltvermesser.de
5
Lippe im Herbst
Veranstaltungskalender
ab September 2015
Detmold
»In Lumine – Vernissage zur
Ausstellung mit Mirka Machel«
29. September, 16.00 Uhr
Augustinum.
Detmold
»,Nylons mit Naht – Mädchenjahre
in den 50ern‘: Lesung mit
Christa Meyer-Drave«
29. September, 19.30 Uhr
Stadtbücherei.
Bad Salzuflen
»Volle Pulle – Ein Fußballprofi
erzählt aus seiner Karriere«
1. Oktober, 19.30 Uhr
Schulzentrum Aspe, Aula.
Detmold
»Krumme Kulturnacht«
2. Oktober, 18.00 Uhr
Krumme Straße/Unter der Wehme.
Bad Salzuflen
»,Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel‘ –
Satirische Komödie von
Theresia Walser«
2. Oktober, 19.30 Uhr
Kur- und Stadttheater.
Detmold
»Chin Meyer – REICHmacher«
2. Oktober, 19.30 Uhr
Stadthalle.
Blomberg
»Oktoberfest der Feuerwehr
Großenmarpe«
2. Oktober, 19.30 Uhr
Feuerwehrgerätehaus Großenmarpe.
Barntrup
»Jubiläumsfest 350 Jahre
Schützenverein Alverdissen«
2. + 3. Oktober
Festplatz am Schloß Alverdissen.
Lügde
»Kartoffelbraten am Köterberg«
3. Oktober, 10.00 Uhr
Köterberg.
Detmold
»Electronic Circus Musikfestival«
3. Oktober, 13.00 Uhr
Sommertheater.
Blomberg
»Fünfter Rock’N’Roll Workshop«
3. Oktober, 19.30 Uhr
Weinhandel Plat.
Schlangen
»3. Bauernkamplauf«
3. Oktober
Bauernkamp.
6
Horn-Bad Meinberg
»,Das hab’ ich in Paris gelernt!‘ –
Chansons mit Julia Kokke«
3. Oktober, 19.30 Uhr
Kurgastzentrum.
Detmold
»Mensch ärgere Dich nicht –
Das Turnier«
15. Oktober, 15.00 Uhr
Stadtbücherei.
Oerlinghausen
»Konzert mit Rasta Knast,
Pogopanik und Irgendwie Seltsam«
3. Oktober, 20.00 Uhr
Jugend- und Kulturzentrum.
Detmold
»Konrad Beikircher – Bin völlig
meiner Meinung«
15. Oktober, 20.00 Uhr
Stadthalle.
Detmold
»,Sieh zu, dass du Land gewinnst‘ –
Ein Abenteuer-Tag im Wald«
5. Oktober
Jugendbildungsstätte Kupferberg.
Lemgo
»Bruchmarkt mit Bauernmarkt«
16. bis 18. Oktober
Innenstadt.
Detmold
»Kulturrucksack NRW 2015 –
Detmold«
5. bis 8. + 12. bis 15. Oktober
Hangar 21, Kulturfabrik.
Detmold
»Die Lebensgeschichte des
Ferdinand Matuszek«
8. Oktober, 18.30 Uhr
LWL-Freilichtmuseum.
Bad Salzuflen
»Jonas Kaufmann: Ein Abend mit
Puccini«
8. Oktober, 19.30 Uhr
Filmbühne.
Lemgo
»Einführung in die Traditionelle
Chinesische Medizin«
9. Oktober, 16.00 Uhr
Lippisches Landeskirchenamt.
Detmold
»Weltmusik im Hangar 21«
9. Oktober, 20.00 Uhr
Hangar 21.
Bad Salzuflen
»Oktoberfest Lippe«
9. + 10. Oktober
Messezentrum, Halle 21.
Augustdorf
»Herbstkirmes«
9. bis 11. Oktober
Festplatz am Inselweg.
Leopoldshöhe
»Konzert mit dem Ensemble
,Ferrari Küßchen‘«
10. Oktober, 20.00 Uhr
Aula/Mensa der Felix-FechenbachGesamtschule.
Detmold
»Symphonie Mariale von
Auguste Fauchard«
13. Oktober, 19.30 Uhr
Heilig-Kreuz kath. Pfarrkirche.
Lage
»Externsteine und Johannissteine –
Astronomische Höhepunkte
in Lippe«
27. Oktober, 18.30 Uhr
Schulzentrum Werreanger.
Bad Salzuflen
»Der große kleine Friedrich –
Chansons von Friedrich Hollaender«
30. Oktober, 19.30 Uhr
Gelbe Schule.
Schlangen
»Schlänger Markt«
30. Oktober bis 2. November
Ortsmitte.
Oerlinghausen
»Anatol Regnier liest aus
,Wir Nachgeborene‘«
16. Oktober, 20.00 Uhr
Buchhandlung Blume.
Dörentrup
»Bunter Herbst in Nordlippe«
18. Oktober, 13.00 Uhr
Schwelentrup.
Bad Salzuflen
»3. Ostwestfälischer
Brandschutztag«
21. Oktober
Messezentrum.
Kalletal
»Haxenessen der AWO«
21. Oktober, 17.00 Uhr
Dorfgemeinschaftshaus Kalldorf.
Bad Salzuflen
»Jürgen Becker – Der Künstler ist
anwesend«
22. Oktober, 19.30 Uhr
Kur- und Stadttheater.
Schieder-Schwalenberg
»Herbstfete in der Glashütte«
24. Oktober, 19.30 Uhr
Harzberg-Glashütte.
Extertal
»4. Country Nacht mit
Line-Dance-Friends«
24. Oktober, 19.00 Uhr
Panoramablick »Haus Breiding«.
Kalletal
»Slide Riders – Acoustic Rockin’
Blues«
24. Oktober, 20.00 Uhr
Deele Brosen.
Extertal
»Jubiläumskonzert
,20 Jahre Saitensprung‘«
24. Oktober, 18.30 Uhr
Sekundarschule Nordlippe.
Wolfgang Amadeus Mozarts »Die Gärtnerin aus Liebe« ist auch diese Spielzeit wieder auf dem Spielplan.
Foto: Landestheater/Quast
Stürmisch in die neue Spielzeit!
Ausstellungen
Detmold
»Von Deutschen an der Wolga zu
Wolgadeutschen«
29. August bis 31. Oktober
Museum für russlanddeutsche
Kulturgeschichte.
Bad Salzuflen
»Blütenträume«
4. September bis 30. Oktober
Stadtbücherei.
Lemgo
»Weltvermesser – Das goldene
Zeitalter der Kartographie«
13. September bis 6. Dezember
Schloss Brake.
Schieder-Schwalenberg
»Künstlerkolonie Schwalenberg«
3. bis 18. Oktober
Städtische Galerie Schwalenberg.
Oerlinghausen
»Fly High – Ausstellung von
Achim Zeman«
25. Oktober bis 6. Dezember
Synagoge.
Lemgo
»Offene Ateliers in Lippe 2015«
23. bis 30. Oktober
VHS/Alte Abtei, Gartensaal.
Detmold
»,Wenn Buntes Schatten wirft‘ –
Ausstellung zum Jubiläum des
Fotoprojekts ,Wir Irrlichter e.V.‘«
30. Oktober bis 18. Dezember
VHS.
Unsere nächsten Premieren
Neben den großen Klassikern in
Musiktheater und Schauspiel »Faust« (ab
2. Oktober im Spielplan) und »La Bohème«
(ab 18. September auf dem Programm)
wird die Theatersaison auch in allen
anderen Spielstätten des Landestheaters
eröffnet. Am 30. September um 19.30 Uhr
beginnt die Spielzeit im Grabbe-Haus
mit einer Inszenierung des neuen Schauspieldirektors Martin Pfaff:
Das andalusische Mirakel
Komödie von Lars Albaum und
Dietmar Jacobs
Mann vergisst Hochzeitstag, Frau findet das nicht amüsant, der Ehestreit eskaliert, doch bevor es zur Scheidung kommt,
muss der Anwalt konsultiert werden. Aber
der macht gerade Urlaub in Spanien… Also
setzt sich ein deutscher Mittelständler
wütend ins Auto und strandet auf der
Suche nach dem Juristen des Vertrauens
irgendwo in Andalusien. Pech oder Glück
für ihn, dass sich gerade jetzt das »Wunder
von San Miguel« wiederholt.
Das Stück der Autoren der Erfolgsserien »Stromberg« und »Das Amt« sorgt
als boshafte Spießersatire für turbulente
Unterhaltung.
Vorstellungen: So, 4.10. / Mi, 7.10. / Do, 8.10. /
Di, 13.10. / Mi, 14.10. / So, 18.10. / Di, 20.10. /
Fr, 23.10. / So, 13.12. / Mi, 16.12. / Do, 17.12. /
Di, 22.12. / Di, 29.12.2015 /
So, 10.1. / So, 17.1. / So, 24.1. / Di, 26.1. /
Sa, 30.1.2016
Im Landestheater, aber in einer besonderen Bühnen- und Spielsituation, wird
parallel zu allen »Faust«-Vorstellungen ein
anderes Bühnenwerk gezeigt:
Event
von John Clancy
Premiere: 2. Oktober 2015, 19.45 Uhr,
Leopold-Lounge
Ein Schauspieler, ein Raum, ein
Zuschauer. Mehr braucht es nicht, um
Theater zu machen – zum Lachen zu
bringen oder zu Tränen zu rühren.
Die gesamte Spielkunst eines Menschen
wird eingesetzt, um einen anderen unbekannten Menschen zu faszinieren und
für einen kleinen Augenblick die Zeit
anzuhalten. John Clancys »Event« wird in
jeder Vorstellung für jeweils einen Zuschauer gezeigt!
Ihre Neugier und Ihr Mut werden mit
einem außergewöhnlichen Theatererlebnis belohnt!
Vorstellungen: Mi, 14.10. / Fr, 23.10. /
Sa, 24.10. / Mi, 28.10. / Sa, 31.10. / Sa, 7.11. /
So, 22.11. / Do, 26.11. / Do, 3.12.2015
Zwei neue Stücke präsentiert das
Junge Theater des Landestheaters auf
seiner Kinder- und Jugendbühne:
Der dickste Pinguin vom Pol [4+]
von Ulrich Hub
Ein Pinguin träumt von Ferien an der
Sonne. Und er setzt seinen Traum in die
Tat um, auf einer Eisscholle bricht er
in wärmere Gewässer auf… Auf witzige
Weise erzählt das Stück vom Anderssein
und von der Kraft der Phantasie.
Mobiles Stück für Kitas und Schulen
Vorstellungen: Sa, 26.9. / So, 15.11.2015
Windsturmreiter [8+]
von Anna Siegrot
Clemens ist am Abend vor seinem Geburtstag allein zu Hause. Und obwohl die
Uhr noch nicht zwölf geschlagen hat, packt
Clemens das Geschenkpaket von Tante
Hilde aus und erlebt dank eines überraschenden Gastes in einer aufregenden
Nacht, was Erfindungsfreude vermag.
Vorstellungen: So, 27.9. / Fr, 23.10.2015 /
✽
Fr, 29.1.2016
Karten erhalten Sie an der Theaterkasse
oder unter Tel: 05231 974-803 oder
www.landestheater-detmold.de
7
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32756 Detmold
Tel.: 05231-308470
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Rund 100 verschiedene Whiskysorten können über den Experten bestellt oder direkt gekauft werden.
Niklas Zimmermann beschäftigt sich
seit über 20 Jahren mit Whisky.
Isolierungen
Schieferarbeiten
Niklas Zimmermann aus Lügde ist Whisky-Experte aus Leidenschaft
Erlesene Single Malts
aus aller Welt
»Wenn ich an Schottland denke«, beschreibt Niklas Zimmermann mit leuchtenden Augen, »dann bekomme ich kein
Fernweh, sondern eher Heimweh.«
Seit über 20 Jahren reist der 41-jährige
Lügder in das Land der Highlands,
historischen Burgen und natürlich: des
Whiskys. Kein Wunder also, dass
Niklas Zimmermann als bekennender
Schottland-Fan irgendwann mit dem
»Uisge beatha«, wie der Whisky im
Gälischen genannt wird, in Berührung
kam. »Zuerst hatten es mir allerdings die
schottischen Biere angetan, schottischen
Whisky habe ich tatsächlich zuerst in
Deutschland probiert«, erinnert sich der
gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann. Heute »probiert« Niklas Zimmermann manchmal mehrmals die Woche
verschiedenste Whiskysorten, allerdings
primär aus beruflichen Gründen. Denn
seit mittlerweile acht Jahren hat der
Lügder seine Leidenschaft für die edlen
Tropfen quasi zum Beruf gemacht, indem
er Whisky verkauft und Tastings mit verschiedenen Schwerpunkten anbietet.
»Unser Familienbetrieb in Lügde
existiert in der siebten Generation in
Lügde. Angefangen hat alles mit
einem Kolonialwarenladen,
heute liegen die Schwerpunkte
auf Kochbedarf, Tischkultur,
Wohnaccessoires und -textilien und eben einem großen
Genießersortiment aus
verschiedensten Produkten. Da lag es irgendBei Niklas Zimmermann
finden Whisky-Fans auch
die passenden Gläser
oder leckere Feinkost.
8
wann einfach nahe, dieses Sortiment
auch um Whisky und die dazugehörigen
Artikel wie Nosing-Gläser, Cider oder auch
walisischen Cheddarkäse zu erweitern«,
erklärt der Juniorchef von Ahrens Home &
Garden.
Neben dem Geschäft in Lügdes Mittlerer Straße betreibt die Familie auch zwei
Läden im niedersächsischen Hameln.
»Insgesamt haben wir rund 100 verschiedene Whiskys aus unterschiedlichen
Destillen und Ländern im Angebot. Den
Schwerpunkt bilden natürlich die schot-
tischen Whiskys, aber wir haben auch
Produkte aus Schweden, Deutschland,
Japan, Indien oder Taiwan im Sortiment«,
erläutert Niklas Zimmermann, der selbst
übrigens am liebsten rund 20 Jahre alte,
rauchige Islay-Whiskys mit würzigen
Aromen bevorzugt. »Beim Whisky steht
aber nicht der Alkohol im Vordergrund,
sondern die verschiedenen Geschmacksrichtungen, das gemeinsame Philosophieren und auch ein bisschen die Geschichte,
die hinter jeder Flasche steckt«, fügt der
41-Jährige an.
Für Whisky-Freunde, oder solche
die es werden wollen, bietet er verschiedene Tasting-Events an. Diese reichen
von einem Schottland-Rundumtasting
bis hin zum Blindtasting, bei dem sich
die Teilnehmer bei der Einordnung in
Region, Alter oder Fasstyp selbst versuchen können – mit Auflösung durch den
Experten versteht sich. »Außerdem bieten
wir Worldwide-Tastings, mit Produkten
aus unterschiedlichen Ländern oder
Schwerpunkt-Tastings mit dem Fokus auf
bestimmte Regionen oder Destillerien an«,
fasst Niklas Zimmermann zusammen. ✽
Wer jetzt auf den Geschmack
gekommen ist in Form eines WhiskyTastings kommen möchte, findet die
aktuellen Termine mit Niklas
Zimmermann sowohl im Internet
unter www.ahrens-homeandgarden.de
als auch im Sozialen Netzwerk
Facebook unter »Ahrens home &
garden & Culinarium«.
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ein bisschen?! Chin Meyer begibt sich
unter der tatkräftigen und einfallsreichen
Unterstützung des Steuerfahnders
Siegmund von Treiber auf die Spuren des
großen und des kleinen Geldes. Wo ist es
geblieben? Wer hat es? Warum nicht Sie?
Der seit seines YouTube-Hits bei »Markus
Lanz« bundesweit beliebte und mehrfach
ausgezeichnete Kabarettist führt seine
Zuschauer mit Charme, Biss und Spontanität durch die Welt der Reich- oder
Armmacher. Dabei dürfen natürlich auch
die zwischenmenschlichen Dramen nicht
zu kurz kommen – schließlich sind es die
kleinen Dinge, die uns letztlich reich machen: Frieden, Liebe oder eine drosselfreie
Flatrate! Als praktischen Reichmacher und
echte Sensation bietet Chin Meyer den einzigen komödiantischen Kuschel-Schnellkurs der Welt an! Diese unbezahlbaren
Tipps gibt es am 2. Oktober um 19.30 Uhr
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der Lippischen Landes-Zeitung
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Wie lebten die Menschen in der Steinzeit, von welchen Speisen ernährten sie
sich und wie sah ihr Alltag aus? Antworten
auf diese und viele weitere spannende
10
Fragen liefert jetzt der vierte Teil des
»Hermännchen«-Heftes mit dem Titel
»Das Archäologische Freilichtmuseum
Oerlinghausen«. Zuvor war das Hermännchen bereits beim Hermannsdenkmal, auf der Falkenburg und bei
den Externsteinen zu Gast. Wie auch in
den vergangenen drei Jahren haben alle
lippischen Erstklässler das neue Heft
in den vergangenen Wochen pünktlich
zum Schulstart kostenlos vom Kreis
Lippe erhalten.
Der Kreis, der Lippische Heimatbund
und der Landesverband Lippe haben
sich mit den »Hermännchen«-Heften das
Ziel gesetzt, Informationen und Zusam-
menhänge der lippischen Heimatkunde
spannend und leicht verständlich zu
vermitteln. In Kooperation mit dem
Kurier-Verlag ist es der Zeichner Mark
Schäferjohann, der die Comicfigur
»Hermännchen« auf die Reise durch das
✽
Lipperland schickt.
Das neue »Hermännchen«-Heft gibt es
ab sofort auch für alle Nicht-Erstklässler an verschiedenen touristischen
Stationen in Lippe, beim Lippischen
Heimatbund und im Buchhandel
für 2,50 Euro käuflich zu erwerben.
Deutschlandweit aktiv und zugleich
regional fest verankert: Seit mehr als 150
Jahren sind die Stadtwerke Lemgo mit der
Alten Hansestadt und der Region Lippe
verbunden. 1864 startete in Lemgo die
Gasversorgung – aus diesen Anfängen hat
sich ein innovatives Unternehmen entwickelt, das erfolgreich am Energiemarkt
agiert und die Energiewende mitgestaltet.
Vielfältig und verantwortungsbewusst
Die Stadtwerke versorgen nicht nur
die Stadt Lemgo zuverlässig mit umweltschonend erzeugtem Strom, Erdgas,
Fernwärme und Trinkwasser. Sie steigern
auch die Lebensqualität mit attraktiven
Leistungen. »Es ist eine einmalige Vielfalt,
die wir den Menschen hier bieten«, meint
Stadtwerke-Geschäftsführer Arnd Oberscheven.
So sorgen die Stadtwerke für Mobilität
und Freizeitspaß, indem sie den Lemgoer
STADTBUS und das Eau-Le Freizeitbad ·
AquaSports · Saunaland betreiben. Die
Bildungsarbeit der örtlichen Kindergärten,
Schulen und der Hochschule OWL unterstützen sie ebenfalls. Darüber hinaus för-
dern die Stadtwerke soziale Projekte und
runden Stadtfeste mit ihren Aktionen ab.
»Wir sind hier in der Region zu Hause, da
ist es keine Frage, dass wir Verantwortung
übernehmen und uns für die Menschen
vor Ort engagieren«, so Arnd Oberscheven.
Hinter allen Leistungen steht ein
fachkundiges Team: 186 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter sind bei den Stadtwerken
im Einsatz – dazu 15 Azubis, die in acht Berufsfeldern eine qualifizierte Ausbildung
erhalten.
Konsequent ökologisch aufgestellt
Übrigens: Mit LemgoStrom stellen
die Stadtwerke eine Energie bereit, die zu
100 Prozent in Lemgo ökologisch erzeugt
wird. Sonne, Wind, Wasser und Biomasse
sind dabei ebenso Energielieferanten wie
die Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, die
umweltschonend Strom und Fernwärme
produzieren. Auch bundesweit bieten die
Lemgoer Strom und Erdgas an. Und mit
den KRAFTWIRTEN, den Energiedienstleistern der Stadtwerke, können die Kunden Strom-, Wärme- oder Kältelösungen
im Contracting realisieren.
Sinnvolle regionale Kooperationen
Darüber hinaus kooperieren die
Stadtwerke Lemgo mit anderen regionalen
Stadtwerken: Im Rahmen der gemeinsamen Gesellschaft »Stadtwerkenergie
Ostwestfalen-Lippe GmbH« haben sie unter der Marke »JÜRGEN« einen Vertrieb mit
klimaschonendem Strom und klimaneutralem Erdgas aufgebaut. Und mit ihren
Kooperationspartnern bewirtschaften sie
auch noch weitere Versorgungsnetze in
Ostwestfalen-Lippe.
»Mit den Kooperationen, unserer
ökologischen Ausrichtung und unserer
Leistungsvielfalt sind wir für die Zukunft
aufgestellt«, erklärt Arnd Oberscheven.
»Denn Stadtwerke sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor: Wir vergeben Aufträge an
heimische Betriebe. Und Gewinne, die wir
erwirtschaften, kommen den Menschen
hier vor Ort zugute.«
Mehr Infos gibt es hier:
www.stadtwerke-lemgo.de
11
TBV Lemgo holt den deutschen Junioren-Nationaltorhüter
Jonas Maier aus der Schweiz
Über Brasilien
nach Lemgo
Eine weite Reise hatte TBV-Neuzugang
Jonas Maier hinter sich, bevor er seine
Wohnung in Lemgo endgültig beziehen konnte. Der Weg führte ihn aus
der Schweiz, wo er zuvor beim Meister
Kadetten Schaffhausen zwischen den
Pfosten stand, über Brasilien nach Lemgo.
Grund dafür war seine Teilnahme an der
Junioren-WM im Juli, die das deutsche Nationalteam unter seinen Trainern Markus
Baur und Axel Kromer mit der Bronzemedaille abschloss.
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»Brasilien war eine ganz tolle Erfahrung«, blickt Jonas Maier auf die WM
zurück, »und wenn man an die letzten
Jahre mit dieser Mannschaft zurückdenkt,
haben wir es auch verdient, uns mit einer
Medaille zu verabschieden. Wir wussten
ja nicht, was uns da erwartet. Keiner von
uns war je zuvor dort oder überhaupt in
Südamerika. Die Anreise war sehr beschwerlich und hat insgesamt mehr als
20 Stunden gedauert. Es war gut, dass
wir vor Turnierbeginn eine Woche Zeit
hatten, um uns zu akklimatisieren. In
den Gruppenspielen mussten wir, außer
gegen Brasilien, nie wirklich an unsere
Leistungsgrenzen gehen. Das hat uns
dann im Halbfinale gegen einen Gegner
auf Augenhöhe vielleicht etwas gefehlt. Es
hat an dem Tag die stärkere Mannschaft
gewonnen, leider war das Dänemark, und
wir waren alle schrecklich enttäuscht nach
dem Spiel. Aber zum Glück haben wir ja
das extrem spannende Spiel um Platz drei
gegen Ägypten gewonnen.«
21 Jahre ist er erst jung, der Torwart,
dem viele eine große Karriere vorhersagen
und der neben der WM-Bronzemedaille
bereits einige weitere Erfolge einheimsen
konnte. Die bedeutendsten dürften wohl
die Europameistertitel 2012 mit der Jugend
und 2014 mit den Junioren sein. Hinzu
kommen noch etliche Schweizer Meisterschaften in Liga und Pokal. Ehrgeizig und
zielstrebig, mit diesen Attributen könnte
man Jonas Maier wohl am besten beschreiben. Seine Handballkarriere begann
im Alter von neun Jahren in seiner Heimat,
dem badischen Plankstadt und führte ihn
über die Jugendteams der Rhein-Neckar
Löwen zunächst sogar in deren Profiteam,
bevor er von 2013 bis 2015 im schweizerischen Schaffhausen aktiv war.
Fragt man ihn nach einem »Masterplan« für seine Karriere, so freut er sich,
zunächst einmal sein großes Ziel erreicht
zu haben, wieder in Deutschland und in
der Bundesliga zu spielen. Mit guten Leistungen im Verein will er sich später auch
für die A-Nationalmannschaft empfehlen,
auch wenn der Sprung von den Junioren in
diese Auswahl angesichts großer Konkurrenz in Person von Carsten Lichtlein,
Silvio Heinevetter und Andreas Wolff sehr
schwer ist. Schritt für Schritt geht er vor
und weiß auch, dass die tägliche Arbeit
im Training das Allerwichtigste ist, um
sowohl im Verein als auch später vielleicht
mit der Nationalmannschaft Erfolge zu
erzielen.
»Mein Motto ist: ,Immer 100 Prozent‘«,
sagt Jonas Maier von sich selbst. »Ich will
immer besser werden und der Mannschaft helfen. In der Torwartposition hat
man da auch noch einmal einen besonderen Stellenwert. Heutzutage braucht
man einen guten Torwart, um ein Spiel
zu gewinnen. Auf ihm liegt eine große
Verantwortung, daher muss er hart an
sich arbeiten.« Wie ernst er das meint,
können seine Trainer, darunter mit
Markus Baur, Christian Schwarzer und
Florian Kehrmann drei Spieler aus dem
Weltmeisterteam von 2007, nur bestätigen. Besonders TBV-Trainer Kehrmann
freut sich, Jonas Maier jetzt in seiner
Mannschaft zu haben.
Wer Jonas Maier und seine Teamkollegen vom TBV Lemgo live im
»Hexenkessel« Lipperlandhalle erleben möchte, hat in den kommenden
Wochen an folgenden Spieltagen Gelegenheit dazu:
Samstag, 26.09.2015
Samstag, 10.10.2015
Sonntag, 01.11.2015
19.00 Uhr
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Tickets sind in der TBV-Geschäftsstelle (Bunsenstr. 39 in Lemgo, Tel. 05261 288 333),
in allen weiteren Kartenvorverkaufsstellen wie zum Beispiel bei Lemgo Marketing
(Kramerstr. 1, Lemgo) oder in den Geschäftsstellen der Lippischen Landes-Zeitung
und auch im OnlineTicketshop unter www.tbv-lemgo.de erhältlich.
Der Handball nimmt einen großen Stellenwert im Leben des sympathischen TBVNeuzugangs ein, das Abschalten gelingt
ihm aber gut bei einer Runde auf dem Golfplatz oder einem Abend mit Freunden. Und
auch die berufliche Ausbildung verliert er
nie aus den Augen, die Bewerbungen um
einen Studienplatz für Internationales Management speziell für junge Profisportler
laufen. Man kann sicher sein, dass Jonas
Maier dank seiner Zielstrebigkeit auch
sein Berufsziel erreichen wird, hat er doch
bereits beim Abitur bewiesen, der Doppel✽
belastung gewachsen zu sein.
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So sah es vorher aus: Der Fluß Wiembecke an der
Mühle (oben) und alte Folienhäuser (unten).
Planierarbeiten am Südwall (oben) und die
Fertigstellung des Bürgerweges Potthof (unten).
Wiederaufbau der Stadtmauer am Burgwall.
Der Südwall mit Blumenwiese und Eulenturm.
Positives Beispiel für Bürgerengagement im Ehrenamt
Horner Burgwallinitiative
Eine sehenswerte historische Altstadt,
eine alte Burganlage mit einem Burgmuseum und Reste einer mittelalterlichen Stadtmauer umgeben von einer
Grünfläche, Alleenbäumen und einem
Flüsschen – eigentlich hatte Horn seinen
Bewohnern und Besuchern viel zu bieten,
doch 2009 steigerte sich die Unzufriedenheit vieler Anwohner immer mehr. Der
Grund? Der ungepflegte Zustand des
gesamten Gebietes rund um die Burg. Vier
tatkräftige Horner wollten dem Verfall
nicht länger zusehen und gründeten die
»Burgwallinitiative«. Was sie und ihre
Mitstreiter seitdem auf die Beine gestellt
haben, ist ein Vorbild für ehrenamtliches
Bürgerengagement.
»Einige weibliche Bekannte und Kinder
haben mir damals erzählt, dass sie den
Wallweg nicht gerne entlang gingen und
Die Burg Horn vom neuen Burgwall aus.
16
ihnen die ganze Gegend unheimlich
war«, erzählt Norbert Priesel, einer der
Mitbegründer der Burgwallinitiative. Er
wohnt in der Siedlung, die direkt an den
Burgwall grenzt. Täglich sah er, wie das
Gelände immer weiter verwilderte, überall
Müll herumlag oder illegale Bruchhütten
entstanden. In der Gartenanlage rund
um den Wall gab es einige wenige alte
Sitzbänke, keine Abfallbehälter und jede
Menge Hundekot. »Auch der Fluss Wiembecke war in keinem guten Zustand«,
ergänzt Hubert Ebers, ebenfalls einer der
Mitbegründer. »Er war so von Sträuchern,
Büschen und Bäumen überwuchert,
dass Spaziergänger ihn überhaupt nicht
sehen konnten.«
Die vier Ehrenamtler – neben Norbert
Priesel und Hubert Ebers waren Willi
Einhaus und Klaus Teichert Mitbegründer
Der Burgwall mit dem Kunstobjekt Steinsteelen.
der Initiative – strotzten vor guten Ideen,
stellten Kalkulationen und Planungsskizzen zusammen, doch es war ihnen klar:
Ohne Genehmigung der Stadt und finanzielle Unterstützung würden diese alle
Wunschträume bleiben. »Der Rat der Stadt
hatte schon vor über 25 Jahren beschlossen, die Burgwallanlagen neu zu gestalten.
Passiert ist jedoch nichts, da kein Geld
vorhanden war«, berichtet Priesel. Wie
konnten die Initiatoren nun die Verwaltung und die Parteien im Rat überzeugen,
einen neuen Anlauf zu unternehmen?
In vielen Gesprächen mit der Stadtverwaltung kamen die vier Männer Schritt
für Schritt ihrem Ziel näher. »Wir haben
erfahren, dass solche Maßnahmen im
Rahmen der Städtebauförderung mit
80 Prozent durch die Bezirksregierung
bezuschusst werden können. Für die
Die Helfer am Ostwall.
restlichen 20 Prozent muss jedoch die
Kommune aufkommen und angesichts der
städtischen Haushaltslage hatte Horn-Bad
Meinberg dafür keine Haushaltsmittel
zur Verfügung«, berichtet Willi Einhaus.
Doch davon ließen er und seine Mitstreiter sich nicht abschrecken und fanden
heraus, dass die Bezirksregierung auch
ehrenamtliches Engagement von Bürgern
oder Vereinen bezuschusst. »Damit stand
die Finanzierung und nachdem der Rat
der Stadt dem Projekt zugestimmt hatte,
konnten wir endlich loslegen!«
In den darauffolgenden drei Jahren
leisteten die ehrenamtlichen Helfer insgesamt 1.800 Stunden in ihrer Freizeit. Sie
wurden hierbei maschinell und kräftemäßig durch den städtischen Bauhof und
die gemeinnützigen Gesellschaften EUWATEC und »Arbeitsgemeinschaft Arbeit«
unterstützt. Zunächst räumten sie die
Gartenflächen auf und entfernten beziehungsweise dünnten den hohen Buschund Baumbestand aus. Die abgeräumten
Flächen wurden nach historischem Vor-
bild mehr oder weniger baumfrei in eine
Grünfläche verwandelt. Die Wiembecke,
die vorher durch Beton und Bruchsteinmauer künstlich kanalisiert worden war,
erhielt ihr natürliches Bachbett zurück.
Zum Schluss wurden auf der Grünfläche Sitzbänke, Abfallbehälter, Straßenlaternen und eine Sitzgruppe nahe der
Wiembecke aufgestellt. Nachdem dieses
erste Projektziel erreicht war, gestaltete
die Burgwallinitiative von 2013 bis 2014
weitere Abschnitte der Horner Wallanlagen im Bereich des Ost- und Südwalles
um und richteten den Eulenturm als
letzten Wehrturm in der Stadtbefestigung
her, der nun wieder für die Öffentlichkeit
zugängig ist.
»Rückblickend betrachtet war es ein in
jeder Hinsicht erfolgreiches Projekt für alle
in der Burgwallinitiative. Es gab sehr viele
positive Rückmeldungen für die Arbeit
aus der Bevölkerung. Sieht man sich das
Ergebnis der Arbeit bei einem Spaziergang
über den Wallweg an, wird bewusst, dass
etwas Bleibendes für alle geschaffen
✽
wurde«, erklärt Priesel stolz.
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Waschplatz »Nordstraße«
Fußweg an der Wiembeke
Stellplatz Glascontainer
Hecke (Neuanpflanzung)
Heckenlücke mit Bank
Sitzecke in Blickrichtung Burg
Grünfläche
Alleebäume
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die bunte Jahreszeit steht vor der Tür:
der Herbst. Die grünen Blätter der
Bäume verfärben sich langsam in die verschiedensten
Braun- und Rottöne. Das Herbstwetter ist
die perfekte Zeit für einen Spaziergang im Wald,
um dort die bunte Vielfalt zu betrachten
und zu erkunden. Habt ihr schon die Gummistiefel an?
Dann aber los jetzt! Die Natur wartet auf euch
und damit der Herbst noch mehr Spass macht,
habe ich für euch einige Spiele und Basteltipps
gesammelt, die sich wunderbar für den
Herbst eignen.
Viel Spass wünscht euch
Rosali
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ein Teelicht
Er treibt heute noch sein Unwesen
und lüftet in seinen Geschichten
aber auch das Geheimnis des
Externsteins, das Aufklärern,
Kunsthistorikern und Heimatfreunden
lange Zeit verschleiert blieb. In Sagen, Märchen
und Liedern eröffnen sich Zugänge zur Bedeutung
der Anlage. Dabei spielt das Ansteigen der
Frühlingssonne, dem der Teufel nichts entgegenzusetzen hat, die entscheidende Rolle.
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die obere Etage oder das ganze Restaurant
gebucht werden. Und apropos obere Etage:
Hier bietet das Café-Restaurant auch
jungen Malern eine Plattform, um ihre
Werke zu präsentieren. Regelmäßig sind
hier die Bilder von verschiedenen Künstlern ausgestellt und können von den
Gästen auch erworben werden. »Wir bekommen dafür sowohl von den Gästen als
auch von den Künstlern eine sehr positive
Resonanz«, lächelt Humke. Als nächstes
wird der Blomberger Künstler Wolfgang
Rose seine Bilder im Jederman ausstellen.
Ab dem 8. Oktober sind sie dann in der
ersten Etage zu sehen und zu kaufen.
Auch jenseits der Mahlzeiten lässt sich
das Jederman für seine Gäste regelmäßig
etwas Besonderes einfallen: In diesem Jahr
wird es zum Beispiel zum ersten Mal am
»Detmolder Ohrenschmaus« teilnehmen,
bei dem es am 7. November insgesamt
16 kostenlose Konzerte in ganz Detmold
geben wird. Außerdem ist ein englischer
Krimiabend in Planung. »Unsere Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen
✽
und wir haben noch einige Ideen.«
Neugierig geworden?
Dann essen Sie doch mal im
Café-Restaurant »Jederman«
Ameide 8, 32756 Detmold
Tel.: 05231 6023923
www.jederman-im-spieker.de
Öffnungszeiten:
Restaurant täglich von
12.00 bis 22.30 Uhr
Café-Betrieb täglich von
14.00 bis 18.00 Uhr
Das Jederman als gemeinnütziger Gastronomiebetrieb
Immer hereinspaziert:
Das Jederman an der »Ameide«.
Hier findet jeder ein Eckchen für sich: Gemütliches Ambiente im Landhausstil.
Hier ist im wahrsten Sinne »Jederman« willkommen
Lippisch genießen
»In Jederman ist etwas Kostbares, das in keinem anderen
ist.« So begrüßt ein Schild im
Eingangsbereich des Jederman im ehemaligen Spieker in
Detmold die Gäste. Das Fachwerkhäuschen an der »Ameide«
besticht durch einen verwinkelten
Innenbereich, der dank seines rustikalen
Charmes zum gemütlichen Verweilen einlädt. Bei schönem Wetter lockt der Biergarten, in dem die Gäste den Blick über den
Detmolder Schlossteich genießen können.
»Das ist das Besondere an uns: Denn
trotz der zentralen Lage kommen unsere
Gäste hierher, um die Ruhe und das Panorama zu genießen«, verrät Anja Humke,
Betriebsleiterin des Jederman.
Kulinarisch bietet das Restaurant deutsche Küche mit mediterranen Akzenten.
Neben »deutschen Tappas«, Bandnudeln
mit Krabben oder Ofenkartoffeln mit
selbst gemachtem Kräuterquark dürfen
aber auch lippische Spezialitäten auf der
Karte nicht fehlen: Sowohl Lippischen
Pickert als auch Lippischen Wurstebrei mit
selbst gebackenem Olivenbrot kann »man«
sich hier schmecken lassen. Abgerundet
wird das Angebot durch eine Spezialkarte
Trotz zentraler Lage bietet der
Biergarten eine einmalige Aussicht.
22
mit saisonal wechselnden
Angeboten sowie einem Mittagstisch mit täglich neuen
Gerichten.
»Wir setzen soweit wie
möglich auf regionale Produkte«, erklärt Humke eine
weitere Besonderheit der Speisekarte. »Unsere Fruchtsäfte kommen aus
Lage, das Wasser ist von Bad Meinberger
und der Kaffee vom Detmolder FairTradeBetrieb Joliente. Auch unser Rind- und
Schweinefleisch kommt von der Fleischerei Tönebön aus Barntrup, die ausschließlich lippische Produkte anbietet.
Außerdem stehen seit zwei Monaten auch
vegane Gerichte auf der Speisekarte, die
von den Kunden stark nachgefragt werden. Wir starteten mit nur einem Gericht
zur Probe und haben das Angebot jetzt
weiter ausgebaut«, freut sich Humke.
Mittagstisch und Hauptgerichte
werden bis 14.00 Uhr und dann wieder ab
18.00 Uhr gereicht. Denn in der Zwischenzeit läuft der Cafébetrieb des Jederman
und die Küche serviert in erster Linie
Snacks und vor allem frisch gebackenen
Kuchen. Auch hier bietet das Jederman
gelegentlich vegane Varianten der süßen
Mahlzeiten an. »Die veganen Kuchen haben es noch nicht in unser festes Angebot
geschafft. Aber für größere Gruppen bereiten wir auf Bestellung jederzeit gern ein
veganes Angebot zu«, erklärt Anja Humke.
Das ist noch längst nicht alles. Für
Familienfeiern oder Firmenevents
vermietet das Jederman seine Räume, je
nach Größe der Gruppe kann entweder
»Wir investieren in
Ausbildung«
Das Jederman im ehemaligen Spieker
in Detmold ist nicht nur aus kulinarischer
Sicht ein besonderes Restaurant. Wir
haben mit Geschäftsführer Frank Möllers
über die Besonderheiten des Gastronomiebetriebs gesprochen.
Herr Möllers, was zeichnet das
Jederman aus?
Wir sind ein gemeinnütziger Betrieb
unter der Trägerschaft der Perspektive
gGmbH. Das heißt, wir wollen in erster
Linie helfen. Deshalb investieren wir in
Ausbildung und geben damit vor allem
sozial benachteiligten Jugendlichen eine
Perspektive auf dem Arbeitsmarkt. Sozial
benachteiligt, das bedeutet beispielsweise
ein fehlender Hauptschulabschluss, eine
psychosomatische Erkrankung oder auch
eine Lernbehinderung. Zurzeit haben
wir jeweils drei Ausbildungsplätze in der
Küche und im Service sowie einige Stellen
als Aushilfen, die wir auch vorzugsweise
an bedürftige Menschen vergeben. In Zukunft wollen wir die Ausbildung vermehrt
auch für Asylbewerber anbieten.
Wie kam es ursprünglich dazu, dass
Sie dieses Café-Restaurant aufgebaut
haben?
In der Gastronomie herrscht ein
zunehmender Fachkräftemangel, weshalb Jugendliche mit einer Ausbildung in
diesem Bereich gute Aussichten auf eine
langfristige Beschäftigung haben. Zumal
sie hier eine reguläre Ausbildung abschließen und die Berufe in der Gastronomie
auch für sozial benachteiligte Jugendliche
sehr gut geeignet sind. Als uns dann der
Spieker an der Ameide angeboten wurde,
haben wir gerne zugesagt und gingen in
die Planungsphase.
der Pike auf organisieren und auf die Beine
stellen. Seit Frühjahr diesen Jahres haben
wir auch eine kompetente gastronomische
Betriebsleitung in Person von Anja Humke.
Ihre Erfahrungen über die Abläufe und die
effiziente Leitung eines gastronomischen
Betriebs sind ein enormer Gewinn für uns.
Und wie genau läuft die Ausbildung ab?
Wir warten mit der Einstellung unserer
Auszubildenden immer bis zum Sommer
und schauen dann nach Jugendlichen, die
noch keinen Ausbildungsplatz in einem
regulären Betrieb bekommen haben.
Unsere Jugendlichen absolvieren eine
ganz normale betriebliche Ausbildung,
dazu gehört natürlich auch, dass sie
regelmäßig die Berufsschule besuchen.
Außerdem ist es uns wichtig, dass die
Jugendlichen den gesamten Betrieb kennenlernen. Das heißt, die Köche müssen
sich auch mit dem Servicebereich vertraut
machen und die Servicekräfte auch mal
in der Küche arbeiten. Wenn die Jugendlichen ihre Abschlussprüfungen bestehen,
gehen sie also als ganz normal ausgebildete Fachkräfte in den Arbeitsmarkt.
Jederman mit nur einem N. Wie kam es
eigentlich dazu?
Der Name setzt sich bewusst aus
»jeder« und »man« zusammen: »Man« ist
hier eben willkommen, und damit meinen
wir wirklich »jeden«.
Das Jederman hat in diesem Jahr seinen zweiten Geburtstag gefeiert. Welches
Resümee ziehen Sie nach dieser Zeit?
Aller Anfang ist schwer. Wir vom Perspektive e.V. hatten keinerlei Erfahrung
in der Leitung eines Gastronomiebetriebs
und mussten das Jederman trotzdem von
Was ist sonst noch besonders am
Jederman?
Unser Menü für Bedürftige. Unsere
Auszubildenden haben sich sehr darüber
gefreut, eine Chance bei uns zu erhalten
und haben sich dann noch in der Anfangszeit überlegt, dass sie gerne etwas an
die Gesellschaft zurückgeben möchten.
Daraus ist dann die Idee für dieses Menü
entstanden, das wir regelmäßig veranstalten. Landrat Friedel Heuwinkel, unser
Bürgermeister Rainer Heller und die NRWFamilienministerin Ute Schäfer haben
uns dabei bereits als Schirmherren unterstützt. Das nächste Menü für Bedürftige
bieten wir Ende Oktober unter der Schirmherrschaft von Anke Peithmann, Vorsteherin des Landschaftsverbands Lippe, an
und werden dazu rund 40 Asylbewerber
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Reisebericht Teil 15
Chiles Norden
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Hochland
Ich, Wolfgang, erinnere mich noch
genau an meine erste »Fernreise« vor
über 40 Jahren von Bielefeld bis nach
Italien. Damals ging es über den 1.374
Meter hohen Brennerpass. Für mich und
meinen Fiat 124 ein richtiges Abenteuer
und eine Herausforderung noch dazu,
trotz der damals schon gut ausgebauten
Autobahn. Als ich den Brenner bezwang,
war ich schon mächtig stolz. Heute stehen
wir mit einem 18 Tonner am Fuße eines
Gebirgszuges der mächtigen Kordellieren.
Um sie auf diesem Breitengrad zu überqueren, muss man mindestens 4.777 Meter
klettern und wissen, was man da tut, wenn
man mit einem LKW hier rüber will. Zum
stahlblauen Himmel fegt ein eisiger kalter
Wind und uns erwartet eine dünne Luft,
verdammt dünn! Auf dem Passo de Aqua
Negra nimmt der Sauerstoffgehalt um fast
50 Prozent ab. Die Strecke ist einsam und
abgelegen. Im Falle einer Panne sind wir
auf uns allein gestellt, denn hier fahren nur
kleine Fahrzeuge rüber.
mer zu mir:
»Meine Eltern sagten im
ständig‘.
,Junge sei fleißig und an
rkauft und
Bin ich, ich habe alles ve
!«
schaue mir die Welt an
(Wolfgang)
Nach einer letzten Übernachtung an
einem Gebirgsfluss auf 2.200 Meter Höhe
machen wir uns bei Sonnenaufgang auf
den Weg. Über 120 Kilometer schwierige
Schotterpisten liegen vor uns, einspurig
und steil. Umkehrmöglichkeiten sind
nicht in Sicht, also gehen wir es an und
schauen nur noch nach vorne!
Je höher wir kommen, desto lustiger
wird Anke und die steilen Abhänge machen
ihr auf einmal nichts mehr aus. Sauerstoffmangel im Gehirn kann euphorisch
machen. Gut so! Der MAN beruhigt mich
mit dem sonoren Brummen seines 12-LiterMotors. Zuverlässig steckt er die dünne
Luft weg ohne zu rauchen. Nur die Leistung
des Motors nimmt kontinuierlich ab.
Geschaff t, ab jetzt geht’s
Stück bis
sse, noch ein gutes
Fa hr t ins Ungewi
zum Pass.
24
Jeder Schritt für ein Foto am obersten
Gipfel des Passes wird zur Herausforderung. Das Gehirn schaltet auf Notstrom
und mir wird schwarz vor Augen. Langsam
klettere ich lieber wieder in das Führerhaus. Das wird uns eine Lehre sein für die
geplante Reise nach Bolivien, dort werden wir uns ständig in ähnlichen Höhen
aufhalten. Ohne ausreichende Akklimatisation werden wir dort wohl wenig Freude
an der Reise haben.
Wir nehmen uns Zeit für den Abstieg in
Richtung Küste. Schließlich wollen wir das
bestandene Abenteuer und die gigantische
Gebirgswelt noch auf uns wirken lassen.
An einem Flusstal machen wir Rast und
füllen unseren Wasservorrat auf. Kristallklar ist es, wie gut Wasser doch schmecken
kann. Sauberes Trinkwasser zu bekommen, ist nicht immer ganz einfach. Da wir
aber eine Filteranlage eingebaut haben,
kommen wir immer gut zurecht und sind
noch nie krank geworden.
Ka kteen, Überleb
Ein kleiner und ein gro
ßer Hä ndler treffen sich
Unten angekommen fahren wir durch
ein langgezogenes Tal, in dem ein Mikroklima herrscht. Durch Schmelzwasser
bewässert, wachsen hier allerlei Früchte
und besonders guter Wein. In der Küstenstadt La Serena bunkern wir Lebensmittel
für ein paar Tage Badeurlaub in einer
einsamen Bucht. Der kalte HumboldtStrom lässt jedoch längeres Badevergnügen nicht zu. Dafür sind die einzigen
anderen Strandbesucher Algensammler,
die ihrer täglichen Arbeit nachgehen. Die
Algen werden getrocknet und sortiert.
Ihr Bestimmungsort ist Japan, wo diese
zu verschiedenen Produkten verarbeitet
werden.
Wir bleiben noch ein paar Tage an
einem wunderschönen Sandstrand, wo
wir uns häuslich einrichten. Kurz darauf
kommt auch schon der örtliche »SecurityDienst« und fordert seine Gebühr für
nächtliche Sicherheit. Wir sind einverstanden und bezahlen sofort mit einer ersten
Ration. Die »Gang« erweist sich als sehr
zuverlässig und lässt unser Heim die nächsten Tage nicht mehr aus den Augen.
Nach Tagen der Entspannung und des
Faulenzens geht es nun in die Atacama, die
trockenste Wüste unsere Erde. Geregnet
hat es hier seit vielen Jahrzehnten nicht
mehr, also Wassertanks vollmachen und
auf geht‘s nach Norden. Nach einer Tagesetappe machen wir nochmals Halt an einer
einsamen Bucht am Meer. Am Abend zieht
ein tiefschwarzes Wolkenmeer über die
Wüste. Ich sage zu Anke: »Das hat nichts zu
bedeuten« und wir gehen schlafen. Nachts
beginnt es zu regnen.
ensk ünstler der Wü
ste
.
Am nächsten Morgen trauen wir
unseren Augen kaum: Unsere Piste ist weg
und wir hängen fest! Tagelanger Dauerregen hat vor unserer Haustür einen breiten
Fluss entstehen lassen und uns von der
Außenwelt abgeschnitten. Proviant und
Trinkwasser reichen für mindestens drei
Wochen, also ruhig bleiben und aufpassen, dass wir nicht ins Meer gespült
werden.
Wir harren drei Tage aus, bis das Wasser
abgeflossen ist. Wir suchen uns zu Fuß
eine Möglichkeit hier wieder raus zu kommen. Ich lasse Luft aus den Reifen für eine
größere Auflagefläche, Allrad rein und
los geht’s! Alles geht gut und wir schaffen
es bis zur Hauptstraße. Doch auch die ist
unterbrochen. Auf Umwegen schaffen wir
es schließlich bis zur Ruta 5, der Panamericana. Das Militär hat alles abgeriegelt.
Ein Offizier sagt uns, wir sollten versuchen
nach Antofagasta zu kommen, der nächsten Stadt im Norden. Er lässt uns durch
und wir versuchen unser Glück. Wir sind
die einzigen, die durchkommen, Fahrzeuge ohne Allrad-Antrieb werden nicht
durchgelassen. Mit lachender Sonne sieht
die Welt schon wieder ganz anders aus
und wir können entspannt bei der »Mano
del Desierto« (Wüstenhand) ein schönes
Foto mit unserem schlammverschmierten
Mobil machen
Eigentlich wollten wir quer durch die
Atacama nach Bolivien. Da die meisten
Pisten aber unterbrochen sind, fahren wir
nun über die Hauptroute ganz im Norden
Chiles nach Bolivien. Also nochmal 1.000
Kilometer bis Arica, der letzten Stadt vor
der Grenze.
Naturgewalten, die Ata
cama-Wüste ist wild
geworden.
nic
Hier geht es auch
ht mehr weiter!
Die nächste Stadt ist Iquique, sie hat
eine Freihandelszone und ist gerade
einmal 450 Kilometer weit weg! Dort gibt
es einen Campingplatz, der bei Travellern
sehr beliebt ist, und wir können vielleicht
dort ein paar Informationen über die Befahrbarkeit der weiteren Route in Richtung
Bolivien bekommen. In der Zona Franca
kaufen wir noch einen zusätzlichen Reifen
für die harten und sehr einsamen Pisten
auf dem Altiplano in Bolivien.
Wir bekommen die erhofften Informationen und wissen nun, dass wir ohne
Probleme bis nach Bolivien reisen können.
Nach ein paar netten Gesprächen mit
anderen Reisenden machen wir uns nach
einigen Tagen auf den Weg über Arica nach
Putre, der letzten Ortschaft in Chile.
steil abwärts.
dem Meer,
4.777 Meter über
ru ng.
eine schöne Er fah
Einteilung
der Wach mä nner,
»Einauge« ist nur
für die Tagsch icht
geeignet.
Riesige Sanddü ne hinter
Ein Husk y am Str
dt
and der Ha fensta
Iqu ique
Antofagasta
25
Heute: Ein doppelter Pflaumentraum
Die 350 Kilometer bis Arica fahren wir
an einem Tag. Es gibt nichts zu sehen außer
riesigen Schluchten und lebensfeindlicher
Wüste. Ich habe mich in der Wüste schon
immer sehr wohl gefühlt. Woran das liegt,
weiß ich nicht, vielleicht daran, dass es
dort nur die Gesetze der Natur gibt! Anke
mag es lieber grün, das gibt es dann später
im Dschungel und dazu noch Schlangen
und Moskitos!
In Arica empfängt uns an der ersten
Ampel ein Straßenkünstler, der ein wenig
Lebensfreude ausstrahlt. Auch wenn er
das vermutlich nicht ganz freiwillig macht,
denn die »soziale Hängematte« ist hier
unbekannt, wir stecken ihm ein paar
Pesos zu.
Für Eigeni nit iative
haben wir
im mer ein paa r
Pesos übr ig.
und hei ß
Nach einer Nacht am Strand wollen wir
nun endlich in das Hochland. Doch Vorsicht: Nach nur 100 Kilometer Fahrt ist man
von Meereshöhe auf 3.000 Meter und kurze
Zeit später schon auf über 4.000 Meter. Von
dieser Höhe gibt es kein Entkommen, denn
das Altiplano Boliviens liegt durchweg
auf dieser Höhe und sogar darüber! Da
wir nicht mit unserer Gesundheit spielen
wollen, planen wir vier Tage Akklimatisation ein. Der kleine Ort Putre auf
3.500 Meter ist dafür gut geeignet. Wir
finden bei einer sehr netten Familie am
Ortsrand einen schönen Stellplatz, wo
sich unsere Körper in aller Ruhe auf die
extreme Höhe anpassen können.
Wie wichtig diese Ruhepause ist, merken wir gleich am ersten Tag: Schon der
kurze Fußweg zum 800 Meter entfernten
Markt wird zur Herausforderung. Nach
drei Tagen fühlen wir uns gut gerüstet und
machen uns jetzt zur Grenze auf. Mutig
fahren wir an einer 15 Kilometer langen
LKW-Kolonne vorbei, denn wir vermuten,
dass sie alle auf die Zollabfertigung warten. Da uns keiner der Fahrer beschimpft,
sondern alle lächeln, liegen wir wohl
richtig.
he,
au f 4.700 Meter Hö
Gren ze zu Boliv ien
er.
nn
dü
r
me
die Lu ft wird im
Gleich hinter der Grenze sehen wir
schon den 6.542 Meter hohen Vulkanberg
Sajama. Er ist der höchste Berg in Bolivien.
Heimisch sind hier Vicunas, Alpakas und
Lamas sowie Kondore und es gibt eine
heiße Thermalquelle, die wir über eine
schmale Sandpiste erreichen.
Nach einer Flussdurchfahrt haben
wir das Naturheilbad gefunden. Es liegt
auf 4.300 Meter Höhe, auf der wir auch
übernachten wollen. Mal sehen, wie es uns
ergeht. Morgen gehen wir erstmal zum
Baden. Die Devise auf dieser Höhe lautet:
Lento, immer lento! (langsam)
Dieses Badevergnügen in einzigartiger
Natur ist mit nichts zu vergleichen. Umgeben von Vulkankegeln und Gipfeln,
die die Wolken einfangen, liegen wir in
wohlig warmem Wasser und träumen
von den kleinen und großen Abenteuern,
die wir in diesem gastfreundlichen Land
erleben dürfen.
Anke und Wolfgang
26
Bolivien
Natur pool mit
Um kleide für Hombres
und Mujeres
satt gegessen hat, findet hier zwei alternative Rezepte.
Ich wünsche viel Vergnügen beim
Nachkochen!
Ihre
Christiane
✽
Pflaumenpudding
für 8 Personen
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Bolivien gilt als das ärmste Land Südamerikas. Die überwiegend indigene Bevölkerung ist zurückhaltend, aber durchaus
freundlich. Wir fühlen uns auf Anhieb sehr
wohl in diesem Land.
Alpakas im Hochland von
el.
ersten Andeng ipf
Rotweinpflaumen
Wir werden Euch berichten!
Vor dem Baden:
buch.
Eint ragen ins Gäste
f die
Putre m it Blick au
Liebe Leserinnen und Leser,
bis Mitte Oktober sollten Sie Ihre
letzten Pflaumen aus dem Garten ernten
oder noch die Gelegenheit nutzen, die
aromatischen Früchte frisch vom Markt zu
kaufen. Danach ist die Saison leider schon
vorbei. Bis dahin können Sie die gesunden
Vitamin C-, A- und B-Bömbchen in verschiedener Form genießen. Wer
sich bereits an zu viel Pflaumenkuchen
Foto: angieconscious+ Ruth Rudolph-pixelio.de
In der Hafenstadt Arica tanken wir voll.
Wir wissen, in Bolivien ist der Diesel zwar
subventioniert, wird aber an Ausländer
nur mit einem hohen Aufpreis abgegeben.
Nach der Besichtigung der Kirche Iglesia
San Marcos, die 1875 als Fertigbau-Eisenkonstruktion errichtet wurde, machen wir
uns auf den Weg in die Anden.
End lose Weite, trocken
Unter Verwendung zweier Bilder aus dreamstime.com
, Arch itekt wa r
Iglesia Sa n Marco
ffel.
andre Gustave Ei
ex
der Fran zose Al
Christianes
kleine Küche
Zutaten:
500 g Pflaumen
1/8 l Rotwein
100 g Zucker
1/2 Stange Zimt
2 Gewürznelken
1/8 l Sahne
2 TL Vanillezucker
1 EL geröstete Mandelblättchen
Zutaten:
500 g reife Pflaumen oder Zwetschgen
200 g Zucker
Und so wird’s gemacht:
1. Die Pflaumen waschen, abtrocken,
halbieren und entsteinen.
2. Den Rotwein mit dem Zucker,
der Zimtstange und den Nelken
aufkochen.
3. Die Pflaumen hineingeben und
alles zusammen zugedeckt
etwa 10 Minuten köcheln lassen.
4. Die Rotweinpflaumen abkühlen
lassen.
5. Die Sahne mit dem Vanillezucker
steif schlagen.
6. Die gekühlten Rotweinpflaumen
mit Sahne und den Mandelblättchen
servieren – schmeckt auch gut mit
Vanilleeiscreme.
Und so wird’s gemacht:
1. Die Pflaumen waschen, halbieren und entsteinen. In einem Topf mit 1/4 l Wasser bei
schwacher Hitze etwa 20 Minuten ziehen lassen. Anschließend die Pflaumen pürieren.
Das Püree wieder in einen Topf geben und mit dem Zucker, dem Zitronensaft und der
Zitronenschale mischen.
2. Die Gelatine in reichlich kaltem Wasser einweichen. Das Pflaumenpüree unter Rühren
langsam erhitzen und mit dem Slibowitz, dem Zimt und dem Vanillezucker verrühren.
Die in der Zwischenzeit gut gequollene Gelatine in
500 ml heißem Wasser auflösen und durch ein Sieb zum
Pflaumenpüree geben. Die Masse einmal gut
durchrühren und in eine Puddingschüssel füllen.
Kalt werden lassen.
3. Den Pudding im Kühlschrank
ca. vier Stunden steif werden lassen.
4. Vor dem Servieren die Sahne schlagen.
Den Pudding mit den gehackten Mandeln
bestreuen und zusammen mit der Sahne servieren.
Saft und Schale von 2 unbeh. Zitronen
6 Blätter rote Gelatine
4 EL Slibowitz (Obstbrand aus Pflaumen)
1 Messersp. gemahlener Zimt
2 Pck. Vanillezucker
100 g grob gehackte Mandeln
1/8 l Sahne
27
Madita Fischer und Martin Postert in der Flüchtlingsnotunterkunft Billerbeck.
In der Notunterkunft sind nicht nur die Kinder für jede Abwechslung dankbar.
Martin Postert ermutigt zu Spenden und Kontakt zu Flüchtlingen
»Nicht lang nachdenken,
einfach machen!«
Das ehemalige Hotel zur Linde in
Billerbeck musste im letzten Jahr wegen
rückläufiger Buchungen schließen, jetzt
hat es seine Türen wieder geöffnet: Auf den
Fluren ist wieder Kinderlachen zu hören,
vor der Rezeption sitzen zwei Männer,
die sich miteinander unterhalten. Neben
der Rezeption hängt ein Schild mit der
Aufschrift »Willkommen in Deutschland
– Welcome to Germany«. Denn die Gäste
sind jetzt international: Seit Anfang August
dient das Hotel als Notunterkunft für
Flüchtlinge. Rund 180 Menschen sind jetzt
hier. Auf den ersten Blick wirkt es etwas
ruhig, aber spätestens im Aufenthaltsraum,
dem Treffpunkt des Hotels, kommt einem
das pralle Leben entgegen: Am Kickertisch
spielen junge Erwachsene mit Kindern, die
vergnügt lachen, wenn ihnen ein Punkt
gelingt. In der Sofaecke haben sich Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft
zusammengesetzt, sehen fern und unterhalten sich. Und immer wieder hört man
ein freundliches »Hello« oder »Hallo«, wenn
man sich auf dem Flur begegnet.
Als die Unterkunft in Betrieb genommen wurde, sorgte der Billerbecker Martin
Postert mit einem Aufruf bei Facebook
Die Johanniter – Immer für Sie da!
Erste-Hilfe-Kurse
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Regionalverband Lippe-Höxter
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28
Kita/OGS
Hausnotruf
für Aufsehen (s. Bild oben). Ein kleiner
Beitrag in einem Social Network, der große
Wirkung hatte: Postert kann gar nicht
mehr zählen, wie oft er von Leuten angesprochen oder angeschrieben wurde, die
helfen wollen. »Sie fragten immer, wann
und wie sie am besten helfen können. Ich
habe immer geantwortet: Geht einfach
mal hin, macht euch ein eigenes Bild. Und
wenn ihr nichts zu spenden habt: Auch
egal, geht hin und führt einen Dialog mit
den Leuten!« Denn ein großes Problem sei,
dass die Bürger oft nicht wüssten, was in so
einer Notunterkunft geschehe, was auch
zu Vorbehalten führe. »Die größte Gefahr
geht von der Unwissenheit aus«, ist Martin
Postert überzeugt. Er ist sich sicher: Sobald
die Menschen besser darüber Bescheid
wüssten, was in den Flüchtlingsunterkünften passiert, würden sie auch offener
auf die Flüchtlinge zugehen. Deshalb
ermutige er in seinem Aufruf auch dazu,
die Flüchtlingsunterkunft zu besuchen.
»Ich jedenfalls habe in der Notunterkunft
viele positive Erfahrungen mit den Leuten
gemacht. Ich kann jedem nur raten: Gar
nicht lang nachdenken, einfach machen!«
Bei ihm fing alles damit an, dass er
die Flüchtlingsnotunterkunft besuchte.
Seine Idee war, sich einmal vor Ort ein
Bild davon zu machen, was dort passiere,
beschreibt er. Die offene und herzliche
Atmosphäre habe ihn begeistert und
er wollte etwas für die Menschen tun,
deshalb schrieb er den Facebook-Aufruf.
»Martin Postert hat mit seinem Aufruf
gezeigt, wie einfach es ist, sich ehrenamtlich zu engagieren. So ein Beitrag bei
Facebook ist schnell geschrieben und
trotzdem sehr wertvoll: Die zahlreichen
Reaktionen auf seinen Post zeigen, welche
große Wellen so ein Aufruf schlägt«, freut
sich Madita Fischer, Leiterin des Ehrenamtsbüros des Kreises Lippe. Sie hat
seinen Post zum Anlass genommen, um
auch im Kreishaus Spenden für die Flüchtlingsunterkünfte zu sammeln. »Ehrenamtliches Engagement kann eben auch
ein kleiner Beitrag für andere Menschen
sein, der eine große Bedeutung für die
Gemeinschaft hat.«
Inzwischen engagiert sich Martin
Postert im größeren Umfang in Billerbeck und hilft bei der Organisation größerer Aktionen. Unter anderem möchte
er bald ein Fußballangebot auf die
Beine stellen. Trotzdem hält er sich im
Hintergrund und betont: »Engagement
ist, was die Johanniter hier Tag und
Nacht leisten.«
»Wir arbeiten hier in drei Schichten
und sind bei allen Anliegen die ersten
Ansprechpartner für die Flüchtlinge«,
erklärt Bianca Schlichting von den
Johannitern, die das Haus führen. Die
Unterstützung durch Martin Postert sei
ihr eine große Hilfe, erklärt sie. »Insgesamt
erleben wir eine große Hilfsbereitschaft
der Billerbecker Bürger«, freut sie sich.
Nicht nur mit Sachspenden, auch in Hinblick auf das Engagement seien die
Billerbecker großzügig: Beispielsweise
hätten sich schon zahlreiche Lehrer bei
ihnen gemeldet und ihre Hilfe angeboten,
sodass inzwischen täglich Deutschkurse
für die Flüchtlinge stattfinden können.
Dennoch würde sie sich eine Plattform
wünschen, auf der sie sich gezielt mit spendenwilligen und hilfsbereiten Menschen
in Verbindung setzen könnte.
»Die Anregungen aus dem Gespräch
nehme ich gerne mit«, sagt Madita Fischer
vom Ehrenamtsbüro. »Erste Umsetzungen
gibt es schon: In unserer Online-Ehrenamtsbörse können sich alle hilfsbereiten
Bürger darüber informieren, in welcher
Einrichtung sie mit ihrem EngagementAngebot am meisten helfen können«,
erklärt sie weiter. »Außerdem haben wir
die Ehrenamtsbörse um eine Rubrik
erweitert. Im Bereich der ,Spendenbörse‘
können Flüchtlingsorganisationen oder
Institutionen ihre Gesuche melden und
✽
so um Sachspenden werben.«
Die Johanniter bitten darum, dass
hilfsbereite und spendenwillige
Bürger sich vor ihrem Besuch in der
Billerbecker Flüchtlingsnotunterkunft
bei ihnen melden und ihren Besuch
bzw. ihre Ideen mit ihnen absprechen.
Sie sind entweder unter der Telefonnummer 05233 9532637 oder unter
[email protected] zu erreichen.
Landrat Friedel Heuwinkel spricht Dank und Anerkennung aus!
»Es ist mir eine Herzensangelegenheit,
,Danke‘ zu sagen: Danke an alle Ehrenamtlichen, die sich uneigennützig für andere
einsetzen und damit etwas bewegen!
Aktuell sind auch wir in Lippe mit einer
noch nie dagewesenen Anzahl an Flüchtlingen konfrontiert. Eine enorme Herausforderung für die Kommunen, die ohne den
unermüdlichen Einsatz und die herausragende Unterstützung durch Ehrenamtliche
kaum zu meistern wäre. Seien es die Helfer
bei Kleiderspenden, Sprachkursen oder
der Freizeitgestaltung: Der Einsatz von
Martin Postert und so vielen anderen
Ehrenamtlichen in Lippe ist von unschätzbarem Wert!«
29
Deutsch lernen mit viel Unterstützung und moderner Technik.
Schüler aus 14 Nationen lernen am Lüttfeld.
Integration gelingt nur mit großem Netzwerk, koordiniert vom Integrationscoach (von rechts): Schüler
Taiwo Fatoke (Nigeria), Hans Topp van Rijbroek, Tenkoun Diallo (Guinea), Landrat Friedel Heuwinkel
und im Hintergrund (von links): Brigitte Wilting (Lippe Bildung eG), Dr. Heinrike Heil (Stiftung Standortsicherung), Markus Rempe, Dr. Peter Pahmeyer und Schuldirektor Manfred Kreisel.
Hans Topp van Rijbroek ist erster Integrationscoach in Lippe
Lotse hilft jugendlichen
Flüchtlingen
Über 40 Prozent der Flüchtlinge in
Lippe sind jünger als 25 Jahre. Neben der
akuten Versorgung mit Lebensmitteln,
einem Dach über den Kopf und Kleidern
zum Anziehen ist es von entscheidender
Bedeutung für eine gelungene Integration, dass sie Deutsch lernen, einen
Schulabschluss machen und dann einen
Ausbildungs- oder Arbeitsplatz finden.
Dabei hilft den Schülern am LüttfeldBerufskolleg in Lemgo nun Hans Topp van
Rijbroek – er ist seit dem 1. September der
erste Integrationscoach in Lippe.
»Wir möchten in unserem Kreis eine
Willkommenskultur schaffen. Eine Kultur,
in der Neuankömmlinge nicht alleine ge-
lassen werden, sondern wir ihnen helfend
unter die Arme greifen. Nur so kann ihre
Integration erfolgreich gelingen«, erklärt
Landrat Friedel Heuwinkel. Ein Baustein
sind die Integrationscoaches an den
Berufskollegs des Kreises. Sie kennen die
vielfältigen Angebote im Bereich Bildung
und Arbeit und leiten sie als Lotsen weiter.
Die Kammern und Interessenvertreter
der verschiedenen Berufszweige, Arbeitsagentur, Jobcenter, duale Ausbildung,
Studium, zweiter Bildungsweg, berufsvorbereitende Maßnahmen, berufsbezogene
Sprachkurse – vielen Jugendlichen, die hier
aufgewachsen sind, und ihren Eltern fällt
da die Orientierung schon schwer. Wie geht
es erst denjenigen, die aus ihrer Heimat ein
ganz anderes System gewöhnt sind? Und
die zunächst auch noch Probleme mit der
deutschen Sprache haben? Die Integrationscoaches begleiten ihre Schützlinge durch
dieses ungewohnte Wirrwarr und sorgen
dafür, dass sie nach der Schule eine pasNoch ist nicht alles perfekt, aber jeden Tag
kommen ein paar Vokabeln dazu.
30
sende Anschlussperspektive haben. Über
diese zusätzliche Unterstützung freuen
sich nicht nur die Schüler, sondern auch
die Lehrer am Lüttfeld-Berufskolleg. »In
unseren zwei Internationalen Klassen sind
insgesamt 14 Nationen vertreten. Das ist
für die Lehrer natürlich eine große Herausforderung, aber auch eine große Bereicherung. Ich sage Ihnen, so motivierte Schüler,
die die Lehrer noch in der Pause festhalten,
nachfragen und einfach lernen wollen,
habe ich schon lange nicht mehr erlebt«,
erzählt Schulleiter Manfred Kreisel.
Auch für die beiden Berufskollegs in
Detmold und das Hanse-Berufskolleg
in Lemgo hat der Kreis Lippe nun ganz
aktuell geeignete Integrationscoaches
eingestellt. »Wir hoffen, dass wir Coaches
gefunden haben, die sich als Türöffner
verstehen und lebenspraktische Wege zur
Selbsthilfe anbieten«, bekräftigt Landrat
Friedel Heuwinkel.
Das Projekt Integrationscoach läuft zunächst ein Jahr und wird in dieser Erprobungsphase durch die Stiftung Standort✽
sicherung mit 20.000 Euro gefördert.
Hans Topp van Rijbroek
Schnellsprecher und
Talentförderer
Herr Topp van Rijbroek, Sie sind
Sozialpädagoge und Erziehungswissenschaftler. Mit 67 Jahre sind Sie eigentlich
schon im Ruhestand. Was hat Sie bewogen, sich als Integrationscoach beim
Kreis Lippe zu bewerben?
Ich fühle mich für ein Leben im
Ruhestand einfach noch zu jung! Statt
zu Hause zu sitzen, möchte ich meine
Erfahrungen lieber nutzen, um jugendlichen Flücht lingen beim Aufbau einer
persönlichen und beruflichen Perspektive
zu helfen. Am Lüttfeld-Berufskolleg habe
ich 20 Jahre lang als Lehrer gearbeitet.
Ich kenne daher das Team aus Lehrern und
Sozialarbeitern sehr gut. Zeitgleich sind
mir die verschiedenen Akteure auf dem
Arbeitsmarkt in Lippe durch meine
frühere Tätigkeit eng vertraut. Als Integrationscoach ist es meine Aufgabe,
dieses große Netzwerk zusammenzuführen und für die Schüler verständlich zu bündeln. Von daher fühle ich
mich mit meiner umfangreichen Berufserfahrung gut aufgestellt für die neue
Herausforderung.
Welche Erfahrungen haben Sie in ihrer
beruflichen Arbeit mit Migranten gemacht?
Bevor ich Lehrer wurde, habe ich als
Sozialarbeiter in der Jugendhilfe viel mit
Jugendlichen mit Migrationshintergrund
gearbeitet. Aber auch als Lehrer gehören
Schüler mit ausländischen Wurzeln natürlich schon lange zum Beruf dazu. Ganz
besonders ist mir dabei eine Schülerin in
Erinnerung geblieben, mit der ich bis heute
Kontakt habe. Sie war damals in meiner
Klasse, war sichtlich willig, aber kam nicht
wirklich voran. Irgendwann hat sie mich
angesprochen und ihr Problem erklärt: Ich
spreche zu schnell! Sie hat vieles im Unterricht einfach nicht verstanden. Von da
an hat sie jedes Mal einen Zettel mit einem
großen Fragezeichen hochgehalten, wenn
ich wieder mal zu schnell war. Anfangs
waren es sehr viele Fragezeichen, dann
wurde es immer weniger und nun habe
ich vor wenigen Tagen ihre Bachelorarbeit
gegengelesen! Diese ehemalige Schülerin
wird übrigens ihr Uni-Studium mit einer
Eins vor dem Komma beenden. Hätte sie
damals nicht den Mut gehabt, mich an-
zusprechen, wäre ihr Talent wahrscheinlich
nicht erkannt worden.
Nicht erkanntes Talent – passiert das bei
Schülern mit Migrationshintergrund öfter?
Nach meiner Erfahrung leider ja. Sie brauchen besondere Förderung, damit ihre Gaben nicht brachliegen. Was mich in meinen
Bemühungen immer wieder antreibt, ist die
hohe Motivation, die die meisten Menschen
mit Migrationshintergrund mitbringen.
Welche Sprache sprechen Sie mit den
Flüchtlingen?
Ich versuche, alles in langsamen (!)
Deutsch zu erklären. Wenn das nicht ausreicht, findet sich immer jemand, der
in Englisch, Französisch oder Arabisch
übersetzen kann. Bei den Internationalen
Klassen geht es hauptsächlich darum, dass
die Schüler schnell Deutsch lernen. Erst
dann können wir an Arbeit, Ausbildung
oder Studium denken. Aber stellen Sie
sich mal vor, was allein bei den Sprachkenntnissen hier an Potential für die
Arbeitgeber in der Region schlummert! ✽
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Die Situation der Flüchtlinge ist
derzeit auch in Lippe ein omnipräsentes Thema und die Hilfsbereitschaft
in der Bevölkerung groß. Doch wie
kann ich sinnvoll helfen? Wo kann ich
zum Beispiel Kleiderspenden abgeben
und an wen wende ich mich, wenn ich
Wohnraum zur Verfügung stellen oder
Kontakt zu einer Migrantenorganisation
auf nehmen möchte? Diese und viele
weitere Fragen können Bürger jetzt über
die einheitliche Behördennummer 115
stellen. Die Nummer ist selbstverständlich auch für Flüchtlinge gedacht, die
dort in verschiedenen Sprachen Fragen
stellen oder sich über Hilfsangebote und
Behördenangelegenheiten informieren
können.
Die einheitliche Behördennummer
115 ist von Montag bis Freitag zwischen
8.00 und 18.00 Uhr erreichbar. Unter der
115 erhalten Anrufer Auskünfte zu den
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(Mitarbeiter Bürgerservice), Landrat Friedel Heuwinkel und Semra Stroh (Teamleitung BürgerService).
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einhergeht. »Verbraucher müssen sich
darüber im Klaren sein, dass sie beim Kauf
von Arzneimitteln im Internet Gefahr laufen, Fälschungen zu bekommen, wenn sie
nicht bei einem behördlich zugelassenen
Vertreiber bestellen. Gefälschte Arzneimittel sind im besten Fall unwirksam, können aber auch schädlich oder gar tödlich
So sieht das Logo aus, nach dem Sie auf der Homepage einer
Online-Apotheke Ausschau halten sollten. In dem Rechteck
auf halber Höhe links wird die Flagge des EU-Landes erscheinen,
in dem die Online-Apotheke ihren Sitz hat. Der Text erscheint
in der/den Amtssprache/n des betreffenden Landes. Suchen Sie
zuerst auf der Website, über die Sie Arzneimittel kaufen wollen, das Logo und klicken
Sie darauf. Dadurch sollten Sie auf die Website der nationalen zuständigen Behörde
weitergeleitet werden, auf der Sie eine Liste aller zugelassenen Online-Apotheken
oder sonstigen zugelassenen Arzneimittelvertreiber finden. Überprüfen Sie, ob
die Apotheke dort aufgeführt ist. Wenn ja, können Sie Ihren Einkauf fortsetzen. Ist
sie es nicht, kaufen Sie nicht über diese Website, sondern wählen Sie einen der
zugelassenen Vertreibern, der auf der Liste Ihrer nationalen Behörde aufgeführt ist.
sein«, erklärt Tonio Borg, EU-Kommissar
für Gesundheit.
Die Mitgliedstaaten der EU haben
jetzt ein Jahr Zeit, um sich auf die Anwendung des Logos vorzubereiten. Die Europäische Kommission stellt den nationalen
Behörden einen Kommunikationsleitfaden
zur Verfügung, um sie bei nationalen
Sensibilisierungskampagnen zu unter-
stützen, die gemäß der Richtlinie über gefälschte Arzneimittel durchgeführt werden
müssen.
Detaillierte Informationen zum Thema
gibt es beim Europe Direct Informationszentrum (EDI) Lippe, im Internet unter
www.eu-direct-lippe.de oder telefonisch
unter der einheitlichen Behörden✽
nummer 115 oder 05231 62-300.
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Unser Ingenieurbüro entwickelt und plant seit nunmehr 25 Jahren
Fachgerechte Planung
In sämtlichen Bereichen des konstruktiven Ingenieurbaus werden unterschiedlichste Bauweisen und Werkstoffe
berücksichtigt. Stahlbetonfertigteilkonstruktionen für den Industriebau inklusiv
des Sondergebietes Spannbeton, konventionelle Mauerwerksbauten bis hin zu
Holz-, Glas- und Leichtmetallkonstruktionen wie z.B. Fliegende Bauten. Unser
Ziel sind wirtschaftliche Lösungen mit
einem optimalen materialspezifischen
Einsatz, die ein zeitsparendes und damit
kostensparendes Bauen ermöglichen.
Mit Einzug der elektronischen Rechentechnik in den neunziger Jahren kam es
zu einer Erleichterung in der Nachweisführung und zu einer Zeitersparnis im
Büro, die Bearbeitungszeiten für Projekte
verkürzten sich und ließen so weiteren
Spielraum für neue Herausforderungen.
Durch die Erweiterung unserer Tätigkeitsfelder auf das gesamte Bundesgebiet
wuchsen die fachlichen Anforderungen,
denen wir uns stellen mussten. Zum Beispiel die für unsere Region unbekannten
Nachweise auf Beanspruchungen der Gebäude aus Erdbebeneinwirkungen sind für
einige deutsche Regionen wie z.B. die Köl-
Ravensberger Haus in Oerlinghausen
SB-Markt in Paderborn
34
ner Bucht und im südlichen Rheingraben
unverzichtbar. Auch aktuellen Themen
gilt es sich zu stellen. So begleiten wir, aus
dem Fachgebiet der Bauphysik, schon
seit vielen Jahren die Bauherren bei der
Erstellung der Wärmeschutznachweise
für ihre Gebäude entsprechend der jeweils
aktuellen Energieeinsparverordnung. Wir
erstellen die heute für viele Bauherren und
Hauseigentümer erforderlichen Energieausweise und Antragsformulare bei
energieeffizienten Gebäuden der KfW.
Gleiches gilt für den Aspekt des Umweltschutzes. So beraten wir Bauherren
über mögliche Dachertüchtigungen, die
eine Solaranlage auf dem Dach planen.
Des Weiteren sind wir als zertifizierte
Tragwerksplaner in der Denkmalpflege
Ansprechpartner, wenn es darum geht,
historische Bausubstanz zu sanieren, zu
schützen und zu nutzen. Mit unserem
Engagement und ständigen Weiterbildung
sind wir dabei immer auf dem aktuellen
Stand zu neuen Technologien und Bestimmungen. Zuverlässigkeit, Fachkompetenz,
eine gute objekt- und firmenspezifische
Beratung haben langjährige Verbindungen
zu Bauunternehmen und Architekten
aufgebaut. Das Büro erstellt alle bautechnischen Nachweise von der Vorplanung bis
zur Fertigstellung des Rohbaus und bietet
alle Leistungen der HOAI Teil VII, Teil
VIII, Teil X und Teil XI einschließlich der
Sonderleistungen zur Erstellung der Wärmeschutznachweise nach EnEV 2014 bzw.
DIN 18599 und Schallschutznachweise als
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Erster Rollatortag NRW in Detmold erfolgreich
Prüfen und Erproben
Unter dem Motto »Mit dem Rollator
sicher und gesund unterwegs« organisierten die Stadtbusse Bad Salzuflen,
Detmold und Lemgo sowie Lippemobil in
Detmold den ersten Rollatortag NRW.
In über 20 Städten fand dieses Angebot am
18. September zeitgleich statt.
Auf dem Bahnhofsvorplatz in Detmold
war der Andrang groß. Viele Rollatornutzer
und Interessierte waren gekommen und
nutzten das Angebot des Rollator-Trainers
Udo Weber von der Kreisverkehrswacht
Lippe, des Sanitätshauses Westerfeld
sowie die zahlreichen Informationsmöglichkeiten. Der bereitgestellte Linienbus wurde dabei von den Rollatornutzern
als Trainingsgerät regelrecht belagert.
»Das Ein- und Aussteigen ist für Senioren mit Rollatoren eine ganz besondere
Herausforderung«, erläutert Udo Weber.
»Denn es muss immer schnell gehen, der
Einstiegsbereich ist teilweise recht hoch
und alles ist wackelig. Da kommt schnell
Stress auf!« Beim Rollatortag erfuhren die
Rollatornutzer, wie sie sich in solchen Situationen und während der Fahrt in Bussen
und Bahnen sicher und richtig verhalten.
In Detmold hatten sie die Gelegenheit, alle
Situationen unter fachkundiger Anleitung
im Bus in Ruhe zu üben. Außerdem gab es
Tipps für die Sitzplatzwahl und Abstellmöglichkeiten für den Rollator im Bus.
Im Alltag fehlt dafür oft die Zeit, aber der
richtige Umgang mit der Mobilitätshilfe
erspart viel Stress und gefährliche Situationen können vermieden werden.
Mehr als zwei Millionen Rollatoren machen bereits heute Deutschlands Senioren
mobil und es kommen Jahr für Jahr circa
500.000 weitere hinzu. Im Zuge dieser
Entwicklung wird der Rollator zunehmend
zu einem sicherheitsrelevanten Faktor im
Straßenverkehr. Nur wer ein technisch
einwandfreies Produkt hat und es beherrscht, kommt gesund und schnell ans
Ziel. Das Ziel ist es, zu mehr Sicherheit und
Gesundheit bei der Nutzung von Rollatoren beizutragen, diese zu entstigmatisieren und den Nutzern so zu mehr Mobilität
und Spaß zu verhelfen. Die Rollatornutzer
konnten ihren Rollator sofort vom Sanitätshaus Westerfeld auf »Herz und Nieren«
überprüfen lassen. Die Bremsen wurden
kontrolliert und gegebenenfalls neu eingestellt, ebenso die Griffhöhe.
Auch die Senioren- und Behindertenbeauftragten ziehen eine positive Bilanz:
»Schön, dass wir diesen Rahmen als Plattform nutzen konnten. Wir konnten vielen
Senioren die Angst nehmen, im Alter nicht
mehr mobil zu sein«, erläutert Marion Kettelhake, Seniorenbeirat der Stadt Detmold.
Für die Veranstalter brachte der Tag ebenfalls jede Menge Erfahrungen, die nun in
die weitere Arbeit mit einfließen werden.
»Dieser gelungene Auftakt belegt, dass das
Angebot wichtig ist«, freut sich Barbara
Choryan, Mobilitätsmanagerin bei der
KVG Lippe mbH. »Denn viele Rollatornutzer kennen die kleinen Tricks und Kniffe
gar nicht, die das Leben mit dem Rollator
leicht und einfach machen!«
Organisiert wurde der Rollatortag
NRW von den Stadtbussen Bad Salzuflen,
Detmold und Lemgo sowie Lippemobil
mit Unterstützung durch die Kreisverkehrswacht Lippe e.V. und das Sanitätshaus Westerfeld. Außerdem gab es Trinkwasser von den Stadtwerken Detmold und
Ansprechpartner vom Ehrenamtsbüro
des Kreises Lippe, der Senioren- und
Behindertenbeiräte, der Polizei und
der Bahnhofsmission vor Ort. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat
den Aktionstag in diesem Jahr erstmalig
ins Leben gerufen, damit das Thema
im ganzen Landesgebiet einer breiten
Öffentlichkeit bekannt gemacht wird.
Auch der Deutsche Rollatortag mit seinen
Partnern TOPRO, Verkehrswacht Düsseldorf, Polizei Düsseldorf und Deutsche
Seniorenliga sowie der Landesportbund,
die Landesverkehrswacht NRW und die
Landesseniorenvertretung unterstützen
✽
den Rollatortag NRW.
Der Rollatortag war Auftakt für
zusätzliche Veranstaltungen dieser
Art im gesamten Kreisgebiet.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte
an die KVG Lippe mbH:
Barbara Choryan
Felix-Fechenbach-Str. 5
32756 Detmold
Tel: 05231-627955
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10 Jahre Brustzentrum
Am 24. Oktober wird im Klinikum
Lippe ein besonderes Jubiläum gefeiert:
Dann nämlich wird das Brustzentrum
zehn Jahre alt. Während es heute bundesweit rund 320 Brustzentren gibt, in denen
sich Brustkrebs-Patientinnen umfassend
und interdisziplinär behandeln lassen
können, war das im Jahr 2005 noch eine
Besonderheit. Damals war Lemgo das erste
zertifizierte Brustzentrum in NordrheinWestfalen und nahm damit eine Vorreiterrolle ein.
In den 90er-Jahren nahm die Sterblichkeit durch Brustkrebs deutlich zu, sodass
das Land NRW die Senkung der Sterblichkeit bei Brustkrebspatientinnen zum
Gesundheitsziel erklärte. Die Etablierung
von Brustzentren wurde daraufhin in
den damaligen Krankenhausplan aufgenommen. In Lemgo legten die Mediziner
schon Ende der 90er-Jahre viel Wert auf
fachübergreifende Arbeit. Auf Initiative
von Prof. Hans-Peter Lohrmann, Dr.
Matthias Schütz und Ingrid Britzelmeir
gab es erste gemeinsame Konferenzen, auf
denen Fälle interdisziplinär besprochen
wurden. 2005 wurde Lemgo schließlich
zum zertifizierten Brustzentrum, das
heute aus der medizinischen Versorgungslandschaft nicht mehr wegzudenken ist.
Diese tragende Rolle soll auch bei den
Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen deutlich werden, die am 24. Oktober
gemeinsam mit vielen Patienten in Lemgo
stattfinden.
In ganz Deutschland gibt es mittlerweile flächendeckend Brustzentren,
sodass die Versorgung der Patienten in den
vergangenen Jahren verbessert worden
ist. Über 90 Prozent der Patientinnen mit
einem primären Mammakarzinom, also
Brustkrebs, lassen sich in diesen zertifizierten Brustzentren behandeln.
Aber wie wird dort genau gearbeitet?
Im Brustzentrum steht neben der Teamarbeit die individuelle Therapieplanung
im Vordergrund. In einer Tumorkonferenz wird je nach Tumorcharakteristik
die individuelle Therapie geplant. »Die
erfolgreiche Zusammenarbeit sowohl mit
den stationären Ärzten aus der Onkologie, Strahlentherapie und Pflege als auch
mit den niedergelassenen Gynäkologen,
Onkologen, Strahlentherapeuten und
Nuklearmedizinern machen das Brustzentrum zu dem, was es heute ist«, so Knut
Dreibrodt vom Qualitätsmanagement des
Klinikum Lippe.
Das Brustzentrum funktioniert zudem
durch eine bewährte Zusammenarbeit
der sogenannten »Breast Care Nurses«.
Hinter diesem Begriff verbergen sich
Krankenschwestern, die speziell für die
Betreuung von Brustkrebspatientinnen
ausgebildet sind. Sie begleiten die Patientinnen vom ersten Kontakt an über die
Diagnosestellung und bei allen weiteren
Behandlungen. Eine Breast Care Nurse ist
eine Pflegeexpertin und Ansprechpartnerin in medizinischen, psychosozialen
und organisatorischen Fragen für die
Patientinnen im Brustzentrum und bietet
auch den Angehörigen Hilfestellung bei
organisatorischen Fragen.
Daneben spielt die Unterstützung
durch die Psychoonkologie für viele der
Patientinnen eine maßgebliche Rolle.
Durch das Engagement der dortigen Mitarbeiter werden neben persönlichen Einzelgesprächen auch zahlreiche Gesprächskreise und Sportangebote initiiert. So ist es
möglich, trotz der schweren Erkrankung
eine gute Lebensqualität und eine positive
Lebenseinstellung zu haben.
Dieses funktionierende Netzwerk honorierten auch die Patientinnen: Im Jahre
2013 kam das Lemgoer Brustzentrum auf
Platz 1 bei einer NRW-weiten Zufriedenheitsbefragung. Bekanntestes Gesicht des
Brustzentrums ist die Leitende Ärztin
Dorothé Düpont, die die Führung des
Brustzentrums übernommen hat,
nachdem sie zuvor als Oberärztin im
Brustzentrum tätig war. In Lemgo wurden
im Brustzentrum in den letzten Jahren
durchschnittlich 260 Operationen jährlich
bei Ersterkrankungen durchgeführt.
Inzwischen folgen auch viele andere
Versorgungsbereiche, wie etwa das Darm-,
Prostata- oder Gelenkzentrum, dem ge✽
lungenen Vorbild Brustzentrum.
37
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R
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JETSTELLB
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Was verraten meine Facebook-Likes über mich? Elisabeth Janke vor ihrem Lieblingsstück der Ausstellung.
Memory und »Wer fehlt hier«?
In der Wanderausstellung sollen die Besucher
vor allem ausprobieren und selbst machen.
Wanderausstellung gegen Rassismus im Kreishaus
Mensch, Du hast Recht(e)!
Täglich kommen neue Meldungen
in die Medien, über kurzfristig eingerichtete Notunterkünfte, geschlossene
Grenzen, Schlepper und die individuellen Tragödien der fliehenden Menschen. Gleichzeitig häufen sich auch
Nachrichten über Anschläge auf Flüchtlingsheime und Demonstrationen
von rechtsradikalen Gruppierungen.
Und über allem hängt die Diskussion:
Wie sollen wir damit umgehen? Und
die Angst: Können wir überhaupt damit
umgehen?
»Unwissenheit und Angst sind die
Triebkräfte, die zur Radikalisierung
führen«, ist Elisabeth Janke überzeugt.
Sie ist die pädagogische Leiterin im
Medien zentrum des Kreises Lippe und
hat die hochaktuelle Wanderausstellung
»Mensch, Du hast Recht(e)!« ins Kreishaus geholt. Sie ist von der Bildungsstätte
Anne Frank konzipiert und richtet sich
vor allem an Jugendliche. »Ich habe
sie in Kassel besucht und war begeistert«,
erinnert Janke sich. Was sie am meisten
beeindruckte, war die Vielseitigkeit
der Ausstellung. Es gehe hier nicht nur
um Rassismus, sondern auch um
Diskriminierung und um Menschenrechte ganz allgemein, erzählt sie.
Zentrale Idee sei, dass Besucher auch
38
ihre alltäglichen Verhaltensweisen und
Einstellungen hinterfragen, selbst Meinungen, die auf den ersten Blick vielleicht
gar nicht ausländerfeindlich erscheinen.
»Mit unterschiedlichen Stationen und
Medien erreicht diese Ausstellung, dass
Besucher sensibilisiert werden und ihren
eigenen Standpunkt aus einer neuen
Perspektive betrachten«, schwärmt die
Diplom-Pädagogin.
Das Besondere der Ausstellung sind
die vielen Aktionen zum Mitmachen
und Ausprobieren. »Mein Lieblingsexponat ist die Medienwand: Auf einer
Seite können die Jugendlichen angeben,
ob sie Gummibärchen oder Bob Marley
gut finden und verschiedene Dinge
,liken‘ wie auf Facebook. Auf der anderen
Seite der Wand können sie dann erfahren,
welche Schlüsse aus diesen Likes gezogen
werden können und wie diese Daten
im Internet weiter verwertet werden«,
erzählt die Mitarbeiterin des Medienzentrums.
Das Medienzentrum lädt ausdrücklich auch Schulklassen zum Besuch ein
und hat für die Vor- und Nachbereitung
des Besuchs extra eine Liste mit vielen
interessanten Medien erstellt. »Ich hoffe,
dass viele Lehrer die Chance ergreifen, mit
ihren Schülern herzukommen und mit
ihnen mehr über Rassismus und Menschenrechte zu lernen, sagt Elisabeth
✽
Janke abschließend.«
Letzte Chance!
Die Ausstellung »Mensch, Du hast
Recht(e)!« ist noch bis zum 1. Oktober
im Kreishaus zu sehen. Das Medienzentrum ist Teil des Zentrums für
Bildung, Medien und Beratung
und montags bis donnerstags von
8.00 bis 16.00 Uhr sowie freitags von
8.00 bis 12.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt
ist frei. Schulklassen melden sich
bitte vorher bei Ines Topp unter
05231 62-354 oder unter
[email protected] an.
Für Fragen und weitere Informationen
steht Elisabeth Janke telefonisch
unter 05231/62-363 oder unter
[email protected] zur Verfügung.
Am 28. September ist die Detmolder
Ortsgruppe von Amnesty International
im Kreishaus zu Gast: Ab 18.00 Uhr
zeigen sie den Film »Offside« des
iranischen Regisseurs Jafar Panahin
und sprechen über einen iranischen
Gefangenen, den sie zurzeit betreuen.
Auch hier ist der Eintritt frei.
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