Reisebericht Apulien vom 25. Mai bis 13. Juni 2014

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Reisebericht Apulien vom 25. Mai bis 13. Juni 2014
Reisebericht
vom
Apulien
Mo., 25.5. – So., 14.6.2015
Mo., 25. Mai 2015
Eigentlich fingen die Ferien ja schon am Samstag, den 23. Mai 2015 an. Im Verlaufe des Morgens reisten wir
nach Blitzingen ab, wo wir noch die nötigen Vorbereitungen für unsere drei- bis vierwöchige Absenz machten.
Um 08.00 Uhr verliessen wir Blitzingen Richtung Brig und Simplon. Da es in der Vorwoche noch bis weit hinunter
geschneit hatte, war der Nufenenpass als mögliche Alternative noch geschlossen. Nach vereinzelten
Regentropfen wurde das Wetter Richtung Genua immer besser. In der Nähe von Nervi machten wir auf der
Autobahn Mittagsrast. Da wir gut vorankamen, beschlossen wir noch einen Zwischenhalt in Pisa einzufügen.
Nahe dem Zentrum fanden wir tatsächlich einen Parkplatz. Aufgrund der Touristenmassen war es
augenscheinlich, dass sich in der Nähe touristische Attraktionen befinden. Der Weg war voller Stände mit dem
üblichen touristischen Nepp. Einiges hat sich allerdings im Lauf der Jahre geändert. An einem Stand wurden auf
einem Plakat Waren feilgeboten – die oberste Sprache war Russisch, dann folgten Chinesisch, Japanisch oder
Koreanisch, Englisch und ganz zuunterst Deutsch. Auf der Piazza dei Miracoli mit dem Dom und dem schiefen
Turm waren Massen von Touristen am Fotografieren. Der Turm selbst ist schön renoviert und die seinerzeitigen
Seile zum Festhalten sind verschwunden. Nach einem Drink und einem kurzen Spaziergang verliessen wir Pisa
Richtung Lucca. Die Villa Agnese fanden wir nach einem kurzen Umweg. Das B&B ist gut gelegen. Nach der
Querung der Umfahrungsstrasse gleich bei der Stadtmauer befindet sich man bereits Centro Storico von Lucca
mit engen Gässchen, der Piazza del Amfiteatro und den vielen kleinen Läden. Ich fand sogar passende Schuhe
und einen Weinkühler aus Ton haben wir auch noch erstanden.
Einen Platz zum Abendessen zu finden war gar nicht so einfach. Bei zwei Restaurants war alles voll und
schliesslich fanden wir Platz im Ristorante La Triestina. Das Essen war sehr gut und auch der Wein Libare der
Azienda Agricola La Spada in San Giminiano) konnte uns überzeugen.
Uttigen – Blitzingen, 115 Km
Blitzingen – Pisa – Lucca: 513 Km
Wetter: zuerst bewölkt, leichter Regen, dann immer besser und auch wärmer.
Bpe, 16.06.2015,
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Mo., 25.5. – So., 14.6.2015
Di., 26. Mai 2015
Die Villa Agnese bietet sechs Zimmer an, wir hatten das Zimmer Sarta. Alle diese Zimmer sind anders
eingerichtet und haben ihren Charme. Obschon die Villa an der Umfahrungsstrasse des historischen Zentrums
liegt, hörten wir in der Nacht keinen Autolärm. Wir verliessen Lucca um etwa neun Uhr und fuhren auf der
Autobahn Richtung Rom. Bei der Umfahrung von Florenz zweigten wir nach Siena ab, wo wir in der Nähe der
Innenstadt einen Parkplatz fanden. Nach einem Espresso spazierten wir um die wunderschöne Piazza del
Campo. Nach diesem Rundgang fing es zu regnen an, heftig, aber zum Glück nicht so lange. Selbstverständlich
waren die Schirme im Auto. Da Mittag war, entschieden wir uns für einen Lunch. In einem Ristorante auf der
Piazza zu essen ist wohl eine schlechte und teure Wahl. Wir entschieden uns für das Ristorante San Desiderio,
einige Gässchen hinter dem Zentrum. Ein gute Wahl, wie sich herausstellen sollte. Die freundliche Bedienung,
das gute Essen und der vernünftige Preis lassen nicht auf einen Touristenabriss schliessen.
Die Weiterfahr nach Rom verlief problemlos und auch die Anreise zum Hotel benötigte trotz Navi nur einen
Schlenker. In Italien ist die Beschilderung, sofern es sie überhaupt gibt, sehr dürftig. Nach einer kurzen Umleitung
und einem verbotenen U-Turn direkt vor einer grossen Kaserne der Carabinieri erreichten wir das Starhotel
Michelangelo vor 16.00 Uhr. Wir checkten ein und nahmen sämtliches Gepäck aus dem Koleos, wie uns
empfohlen wurde. Dann gaben wir den Koleosschlüssel ab und weg war das Auto. Hoffentlich gibt es den Koleos
übermorgen wieder zurück!
Anschliessend machten wir uns auf den kurzen Fussmarsch zum Petersplatz resp. Petersdom. Im Internet wurde
verschiedentlich erwähnt, dass man für die Besichtigung des Petersdoms lange Wartezeiten in Kauf nehmen
muss. Auf dem Petersplatz wimmelte es von Leuten und die Schlange für den Zutritt zum Petersdom reichte
tatsächlich bis zum Anfang einer der beiden Kolonnaden. Durch einen kleinen Trick reihten wir uns etwa in der
Mitte ein (.. ich werde halt in der Kirche beichten und hoffentlich wird mir vergeben!). Kurz vor dem Eingang zum
Petersdom mussten wir noch die Sicherheitskontrolle passieren, genau wie auf dem Flughafen, die Leute durch
den Scanner und das Gepäck aufs Rollband. Allerdings hatte ich schon den Eindruck, dass das ganze mehr oder
weniger eine Farce war. Die Basilica di San Pietro ist ein imposantes Gebäude. Die Ursprünge sollen bis aufs
Jahr 326 n.Ch. zurückgehen. Die eigentlichen Bauarbeiten des heutigen Gebäudes begannen allerdings erst im
Jahre 1506. Es dauerte dann weitere 120 Jahre bis die heutige Kirche im Jahre 1626 geweiht wurde. Obschon es
bereits etwa halb sechs war, befanden sich noch grosse Besucherströme im Gebäude. Wie muss das wohl zur
Hauptsaison den Tag durch sein? Auf dem Rückweg zum Hotel hatten wir uns einen kühlen Drink verdient.
Für das Abendessen suchten wir uns ein Restaurant in der näheren Umgebung und wurden im Internet fündig.
Das Ristorante I Quattro Mori befindet sich nur wenige Schritte vom Hotel entfernt. Leider habe ich die
Bewertungen im Tripadviser nicht gelesen, aber diese hier trifft genau zu:
Das Konzept ist einfach, das Essen auch. Es gibt nur zwei Wahlmöglichkeiten: Fisch oder Fleisch und Rotwein oder
Weisswein. Und dann geht es Schlag auf Schlag. Antipasti, Risotto, Sorbet, Hauptgang, Dolce, Obstteller, Grappa, Kaffee.
Alles in Mengen, gute Qualität aber nicht überragend. Es ist unmöglich alles zu essen - Atmosphäre: Kantine
Kreiskrankenhaus mit greller Neonbeleuchtung. Service routiniert bis lustig. Preis pauschal: 45 Euro/Person. Gutes PreisLeistungsverhältnis.
Bei uns gab es: Fisch: Miesmuscheln, Tintenfisch, eingelegte Sardellen, marinierter Lachs, Fenchelsalat, Kartoffeln, Gemüse,
Risotto, Pasta, Scamoi, Fischfilet (Dorade?), Sorbet, Dolce, Grappa, Limoncelli, Wasser, Wein.
Diesem Kommentar können wir nur zustimmen. Wenn man nicht gerade am Verhungern ist, dann ist das keine
gepflegte Adresse, obschon der Papst auch schon dort gegessen haben soll – wahrscheinlich nach einer
längeren Fastenzeit!
Gefahrene Kilometer: ca. 400.
Mehrheitlich schönes Wetter bei Temperaturen leicht über 20 Grad.
Bpe, 16.06.2015,
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Mi., 27. Mai 2015
Nach einer erstaunlich ruhigen Nacht machen wir uns nach der gestrigen Völlerei nur sehr rückhaltend über das
Frühstücksbuffet her. Da wir ja nur einen ganzen Tag für Sightseeing zur Verfügung haben, entscheiden wir uns
für eine Fahrt mit dem roten Doppeldeckerbus und kaufen gleich bei der Récéption die entsprechenden Tickets.
Der Bus fährt von der Via della Conciliazione (Fortsetzung oder Anfang des Petersplatzes) los. Nach wenigen
Minuten Fussmarsch sind wir dort und müssen dann etwa 45 Minuten bis zur Abfahrt warten. Eigentlich könnte
man den Bus an jeder Haltestelle verlassen und später wieder zusteigen. Aufgrund der langen Warterei
entscheiden wir uns jedoch, im Bus zu bleiben.
Bei der Station 4, dem Circo Massimo, steigen wir aus, denn es geht gegen Mittag. Hier wurden und werden
immer noch Ausgrabungen gemacht. Wir entscheiden uns jedoch zu einem kurzen Fussmarsch ins Quartier
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„Trastevere“ auf der gegenüberliegenden Seite des Tibers. Schon bald dürfen wir erfreut feststellen, dass es uns
hier wesentlich besser gefällt, als auf der anderen Tiberseite. Es gibt hier viele kleine und schmale
Kopfsteinpflastergassen und jede Menge Ristoranti und Bars. Es ist definitiv kein Ziel des Massentourismus,
obschon es sehr viele Touristen hat, aber halt Individualtouristen. Nach dem Mittagessen im kleinen Ristorante
Cornucopia schlendern wir dann weiter durch die kleinen Gassen dieses Quartiers. Schon bald fallen einzelne
Tropfen zu Boden, aber nur sehr kurz. Auf der Karte sehen wir, dass wir ohne weiteres zu Fuss zum Hotel
zurückkehren können – leider war es aber nicht so einfach! Von der Piazza di Rovere sind es nur etwa 400 Meter
bis zum Hotel, sofern man sich nicht verläuft. Die Strasse verschwindet nämlich in einem Tunnel und ein Trottoir
war auch nicht mehr vorhanden. Also wählten wir den nächsten Weg, was per se nicht schlecht ist, nur sieht man
auf der Karte den einen der sieben Hügel nicht, auf denen Rom aufgebaut wurde. Oben fanden wir eine
Gartenbeiz und wurden zudem mit einer grandiosen Aussicht über Rom belohnt. Wir sassen allerdings nicht
lange dort und es fing an zu winden und grosse Tropfen fielen vom Himmel. Ein Ende war nicht abzusehen. Was
nun? Auf der gegenüberliegenden Strassenseite war eine Bushaltestelle und es kam auch sogleich ein kleinerer
Bus. Nichts wir rein. Eine junge Frau sah uns wohl an, dass wir nicht wussten, wo es hingehen sollte. Sie sprach
uns auf Englisch an und erklärte uns, dass der Bus eine Rundtour fährt und wir dann wieder beim Piazze di
Rovere vorbeikommen werden. Tickets konnten wir im Bus keine lösen und dem Chauffeur war es auch egal, er
sagte uns aber, wie versprochen, wo wir aussteigen müssen. So kamen wir in den Genuss einer Gratisbusfahrt
durch Rom bei Regen. Als wir aussteigen mussten, schüttete es wie aus Kübeln und wir wurden trotz der beiden
Knirpse nass. Zum Glück gab es wenige Schritte entfernt ein Ristorante, das uns Gastrecht gewährte. Nach dem
Kaffee – es regnete immer noch stark – gingen wir zum halben Liter Wein über und der war sogar sehr gut. Der
nette Kellner zeigte uns den Weg zur Piazza San Pietro. Nun war es wirklich nicht mehr weit bis zum Hotel.
Zum Nachtessen blieben wir in Gehdistanz zum Hotel und fanden noch zwei Plätze im Ristorante Pizzeria Goose.
Die Teigwaren als Primo Piatta waren ausgezeichnet, das Scallopine al Limone war dann allerdings etwas fade.
Das Wetter war anfangs sehr sonnig und warm, gegen Abend kam dann ein Gewitter auf.
Do., 28. Mai 2015
Kurz vor neun Uhr checken wir aus und siehe da, der Koleos fährt auch schon vor. Es hat also alles geklappt.
Das Navi weist uns den Weg quer durch Rom und wider alle Erwartungen geht es recht zügig voran. Nach etwa
45 Minuten sind wir bereits auf der Autobahn Richtung Napoli und es geht bei mässigem Verkehr rasch voran.
Knapp 100 Kilometer vor Napoli, bei der Ausfahrt Caianello, verlassen wir die Autobahn und fahren auf der
SS372 rund 70 Kilometer auf einer Schnellstrasse mit Tempolimit 80 kmh bis Benevento, dort können wir wieder
auf der Autobahn weiterfahren. Am Nachmittag erreichen wir nach einem kurzen Besuch von Bari das schöne
Monopoli. Unser kleines, aber sehr charmantes und gediegenes Hotel liegt im Centro Storico. Mit dem Koleos
kommen wir so grad durch die engen Gassen und müssen dann das Auto wieder komplett räumen, weil er weiter
weg parkiert werden muss. Das Hotel wurde in den alten Festungsmauern erstellt und teilweise sind die Gänge
wirklich nur etwa 50-60 cm breit. Alles ist sehr chic und auf der Dachterrasse hat man eine wunderschöne
Aussicht auf das Meer. Es lohnt sich, einmal auf die geniale Website des Hotel Don Ferrante Dimore di Charme
zu werfen. Wir durften im Doppelzimmer Deluxe nächtigen.
Leider ist das Restaurant des Don Ferrante nur in den Monaten Juni bis August geöffnet. Auf die
Hotelempfehlung reservierten wir dann im Ristorantino Il Guazzetto in der sehr schönen Innenstadt von Monopoli.
Kurz nach 20.00 Uhr waren wir erst die zweiten Gäste in diesem Fischrestaurant, aber als wir dann zahlten, gab
es bereits eine Warteschlange. Das Essen war übrigens gut.
480 Kilometer bei meistens schönem Wetter. Einmal fielen einige Tropfen.
Bpe, 16.06.2015,
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Fr. 29. Mai 2015
Das Morgenbuffet gab es im Restaurant, das sich in einem Gewölbekeller befindet. Alles sehr gediegen und wir
bedauerten es etwas, dass wir nicht hier essen konnten. Was wir aber nachholen können, da Monopoli nicht weit
von unserem Ferienhausstandort entfernt ist. Auf unseren Wunsch hin können wir das Trullo bereits heute
übernehmen. Um 12.00 Uhr haben wir an der Tankstelle bei der Einfahrt Locorotondo mit Trullisusie abgemacht.
Trullisusie heisst natürlich nicht so, sondern Susan Gardner. Sie kommt aus Schottland und managed hier
diverse Vermietungen von Trulli. Ihre e-mail-Adresse lautet deshalb [email protected] . Für uns tönt es etwas
komisch, macht hier aber durchaus Sinn.
Nach der kurzen Begrüssung fahren wir im Korso die paar wenigen Kilometer zu unserem Ferienhaus. Sie erklärt
uns kurz das Nötigste. Die Besitzer, Vito und Beatrice, wohnen gleich nebenan, wegen der Bäume sieht man ihr
Haus jedoch nicht. Zur Begrüssung steht ein riesiger Früchtekorb bereit, dazu Verpflegung für etwa 2 oder mehr
Tage, inkl. Wein und der Kühlschrank ist auch bereits reichlich gefüllt.
Trullo del Mandorlo, Locorotondo
Pool und Grill vom Sitzplatz aus
Erklärung zu Trullo von Wikipedia
Trullo (italienisch), Mehrzahl Trulli, ist eine Bezeichnung für die vor allem in Apulien vorkommenden Rundhäuser, deren
Steindächer sich nach oben hin in einem Kraggewölbe (sogenanntes „Falsche Gewölbe“) verjüngen und mit einem symbolischen
Schlussstein, dem Zippus, oft aber auch mit einer Kugel oder einem anderen Symbol, abgeschlossen werden.
Trulli sind Kraggewölbebauten aus Trockenmauerwerk und werden ohne Mörtel errichtet. Die schuppenartigen dunklen
Bruchsteindächer geben dem weiß getünchten Trullo, der ursprünglich in den Feldern und nicht im Ort stand, sein
charakteristisches Aussehen.
Durch ihre Bauweise aus massivem Naturstein mit sehr dicken Wänden und winzigen Fenstern bieten die Trulli einen guten
Schutz gegen die anhaltende Sommerhitze in Apulien, weil sich das Innere nur langsam aufheizt. Im Winter hingegen speichert
ein Trullo für lange Zeit die Wärme, die durch einen offenen Kamin erzeugt wird.
Die bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts vergessenen ‚Arme-Leute-Häuser‘ erlebten seither eine Renaissance; einige werden
mittlerweile auch als Ferienwohnungen angeboten. In Alberobello existiert ein weiträumiges geschlossenes Viertel, das gänzlich
mit Trulli bebaut ist. Auch in den Nachbargemeinden der Region sind Trulli sehr verbreitet und werden, oft aneinander gereiht
und miteinander verbunden, als Wohnhäuser genutzt.
Bpe, 16.06.2015,
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Im Haus hat es links vom Eingang ein kleines Schlafzimmer mit Doppelbett,
der Eingangsbereich hat ein Sofa und die steile Treppe zum oberen Zimmer
mit Matratze auf dem Boden (geeignet für Kinder). Rechts vom Eingang ist
das Wohnzimmer mit dem Tisch und zwei Sideboards sowie dem
Kühlschrank und einen freistehenden Backofen (keine
Microwellenmaschine). Dahinter ist eine wirklich kleine Küche, jedoch mit
allem Nötigen (Spüle, Abwaschmaschine, Kaffeemaschine). Im hinteren Teil
des Hauses befindet sich ebenfalls noch das Badezimmer. Für zwei
Personen absolut geeignet, auch bei Regen (im Gegensatz zu Réunion).
Vor dem Haus befindet sich ein grosser, mit Steinen belegter Platz mit
gedecktem Esstisch. Dieser Platz wird auf zwei Seiten von einer sehr
gepflegten Rasenfläche umfasst. Auf der Seite des Hauses befindet sich der
Pool mit sechs Liegen und einem Sonnenschirm aus getrockneten
Palmwedeln. Um das ganze Haus herum hat es Mandelbäume,
Olivenbäume, Kirschbäume, Feigenbäume, Mispeln, Nussbaum etc. Ein
Rosmarinstrauch ist grösser als ich. Alles ist sehr gepflegt und alles
funktioniert, nicht so wie in Sizilien damals.
Später fahren wir dann noch ins Einkaufszentrum in Locorotondo.
Heute sind wir etwa 30 Kilometer gefahren.
Schönes Wetter, leider wehte am Abend ein unangenehmer Nordwind und wir mussten Pullover und Faserpelz
anziehen.
Sa. 30. Mai 2015
Wir haben uns im Ferienhaus eingerichtet, sind aber nur zum Kochen, Waschen und Schlafen im Haus.
Ansonsten spielt sich das Leben draussen ab, entweder am Esstisch oder dann in den Liegestühlen am Pool.
Zum Baden ist uns das Wasser noch etwas zu kalt.
Am Nachmittag fahren wir nach Martina Franca, eine Fahrt von nur etwa 10 Kilometern. Uns fällt auf, dass es
ganz viele Trulli gibt hier im Valle d’Itria. Manchmal, aber eher selten, sieht man alte, halb zerfallene Trulli.
Meistens jedoch sind die Trulli in einem guten Zustand. Unten ist in der Regel ein Flachdachbau und darüber hat
es eines oder in der Regel mehrere dieser Steinkegel. Die Tradition wird hier also noch gelebt.
Die Altstadt ist sehr elegant mit den barocken Bauwerken und den vielen kleinen Restaurants. Alles ist sehr
gepflegt. Für nur € 16.—essen wir zu Mittag, je einen Insalata Caprese, Mineral, einen halben Liter Wein und
zwei Espressi.
Nachtessen gibt es draussen, aber leider weht der kühle Wind immer noch.
Schönes Wetter, mit teilweise unangenehm kühlem Nordwind.
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So., 31. Mai 2015
Heute Sonntag fahren wir nach Alberobello (knapp 10 Kilometer), der Trullihauptstadt. Hier ist der alte Teil der
Stadt mit Trullis quasi übersäht, was das Bild eindrücklich zeigt:
Obschon Sonntag und erst gegen Mittag hat es bereits sehr viele Touristen, jedoch hauptsächlich individuell
unterwegs. Manchmal ist es schwierig bis unmöglich, ein Bild zu schiessen, ohne fremde Leute vor dem
gewünschten Objekt.
Den Nachmittag verbringen wir am Pool.
Der Wind hat heute etwas nachgelassen, allerdings ist der Himmel leicht bewölkt. Trotzdem, oder gerade
deshalb, angenehm.
Bpe, 16.06.2015,
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Mo., 25.5. – So., 14.6.2015
Montag, 1. Juni 2015
Am Nachmittag fahren wir bei sonnigem Wetter via Martina Franca nach Taranto, auch nur
ca. 40 Km entfernt. Auf der Reise stellen wir fest, dass nach Martina Franca die Trullis
seltener werden und ab etwa der Mitte der Reise sieht man gar keine mehr. Taranto ist eine
Industriestadt und die Aussenbezirke sind entsprechend hässlich. Die Altstadt soll gemäss
Reiseführer nicht sehr gepflegt sein, deshalb lassen wir die aussen vor und flanieren durch
die Fussgängerzone der Neustadt. Je später der Nachmittag, desto mehr Leute. Für uns ist
es ein wenig gewöhnungsbedürftig, wenn die Läden um 13.00 oder 14.30 Uhr schliessen
und erst wieder um 16.30 oder sogar 17.00 Uhr erneut öffnen.
Heute Abend sind wir bei Vito und Beatrice mit den beiden Jungs Mario und Carmine (10
und 6 Jahre) eingeladen. Gegen acht Uhr machen wir uns auf den kurzen Weg zum
Nachbarhaus. Es gibt Foccaccia und Pollo aus dem Holzofen und selbstverständlich
Antipasti. Für uns etwas erstaunlich war, dass sie den von uns mitgebrachten Rotwein mit
empfohlener Trinktemperatur von 18-20 Grad in den Gefrierschrank legten und die
Trinktemperatur dann bei etwa 12 Grad war. Die vier sprechen nur italienisch und die
Verständigung war halt manchmal etwas mühsam mit unseren limitierten
Italienischkenntnissen. Trotzdem konnten wir uns entsprechend gut unterhalten. Man findet
ja immer einen Weg, sich verständlich zu machen.
Wetter: sonnig und warm, kaum Wind. Irene wagte sogar ein Bad im recht frischen Wasser. Ich warte noch zu!
Dienstag, 2. Juni 2015
Im Verlaufe des Morgens fahren wir nach Locorotondo und besichtigen die
ausnehmend schöne Innenstadt. Alles extrem sauber, geschmückt mit Blumen und
viele enge Gässchen. Uns gefällt’s.
Gegen Abend machen wir uns auf den Weg nach Martina Franca und wollen dort
die Geschäfte erkunden. Bei der Einfahrt zur Altstadt ist die Strasse gesperrt, wir
finden aber sofort einen Parkplatz und machen uns zu Fuss ins nahe Zentrum.
Erstaunlicherweise haben nicht alle Läden geöffnet und auch als wir der
Hauptstrasse entlangschlendern, stellen wir das Gleiche fest. Es hat auch recht
viele Familien, die in ruhigem Tempo durch die Strasse ziehen. Da wir eigentlich
shoppen wollten, entscheiden wir uns für eine Fahrt nach Fasano, zwischen
Locorotondo und Monopoli. Aber auch hier müssen wir das Gleiche feststellen.
Irgendetwas muss los sein, also beispielsweise ein Fest- oder Feiertag. Wie fast
immer gibt das Internet erschöpfend Auskunft: Am 2. Juni 1678 besiegten die
Italiener die Türken, was entsprechend gefeiert wird. In Fasano finden wir kein uns
passendes Ristorante – offenbar sind wir nicht in der richtigen Gegend.
Also fahren wir wieder zurück ins beschauliche Locorotonde, wo wir uns für das
Ristorante uCurdunn im Centro Storico entscheiden. Als wir eintreten, ist es kurz
nach 20.00 Uhr. Nebst zwei anderen Ehepaaren sind wir die einzigen Gäste. Die
Italiener kommen erst später, so gegen 21.00 Uhr kommen 4 Ehepaare mit
kleineren Kindern im alter von Nick, Lenny und Phil. Noch später kommen dann 6
ältere Ehepaare. Als wir gegen halb zehn Uhr bezahlen, ist das Restaurant voll.
Wetter wie bisher.
Mittwoch, 3. Juni 2015
Sun, fun and nothing to do! (oder besser: dolce far niente). Wir bleiben im Trullo am Pool, wobei es leider immer
noch und teilweise recht heftig windet. Der Himmel ist zwar stahlblau und ohne Wolken, der Wind bringt aber eine
leichte Kälte mit, manchmal sogar eher unangenehm. Gegen Abend fahren wir nach Locorotondo, weil wir noch
einkaufen müssen.
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Apulien
Mo., 25.5. – So., 14.6.2015
Donnerstag, 4. Juni 2015
Es ist wieder schönes Wetter, immer noch leicht kalter Wind. Gegen Abend fahren wir nochmals nach Martina
Franca, in der Hoffnung, dass die Läden nun geöffnet seien. Dies waren sie auch, aber wir fanden nichts
Passendes. Nach einem Apéro hatten wir Lust auf Pizza. Bei der Pizzeria Ricci, in der Innenstadt mit Sicht auf die
Basilica di San Martino, fanden wir draussen noch einen Tisch und bestellten zwei Pizze und einen Wein. Das
ganze Abendessen, also 2 Coperti, 1 Pizza Diavola, 1 Pizza Romana, 1 gemischten Salat, eine Flasche Wasser,
eine Flasche Wein und 2 Kaffees kosteten uns nur gerade € 31.00.--. Mit dem Wein, den ich ausgewählt hatte,
konnten wir uns gar nicht anfreunden. Einen Roten mit der Bezeichnung „Naturalmente dolce“ werden wir nie
mehr nehmen, wenigstens nicht zum Essen!
Freitag, 5. Juni 2015
Heute geht es auf unseren zweitägigen Ausflug in den Süden
von Apulien. Nach dem Frühstück fahren wir nach Fasano,
wo wir auf der Autobahn nach Lecce fahren. In Lecce suchen
wir im Zentrum einen Parkplatz, was nicht so rasch geht. Wir
fahren einmal rund um die Grünzone der Villa Communale
und ziehen halt weitere Kreise. Hinter dem Castello di Carlo
V finden wir dann an der Viale G. Marconi trotzdem noch
einen Parkplatz, sogar noch halb im Schatten. Rasch finden
wir die „Zona piedonali“ und flanieren durch die schöne Stadt.
An der Via Umberto verköstigen wir uns zu Mittag und fahren
anschliessend bei Temperaturen um die 30 Grad Richtung
Maglie und Otranto. Otranto nehmen wir als Badeort wahr,
obschon die Altstadt als Juwel bezeichnet wird. Aufgrund der
warmen Temperaturen haben wir die Altstadt ausgelassen.
Wir entscheiden uns dann, direkt nach Gallipoli zu fahren, wo
wir im Hotel Palazzo del Corso ein Zimmer für diese Nacht
reserviert haben. Etwa gegen 16.00 Uhr erreichen wir Gallipoli. Nach dem Bezug des Zimmers „Smaragdo“
kühlen wir uns im kleinen Pool auf der Dachterrasse ab. Später spazieren wir dann Richtung Altstadt, die auf
einer Halbinsel liegt. Gleich zu Beginn kaufe ich an einem Stand einen Schwamm. Der nette Verkäufer empfiehlt
uns die Osteria Briganti an der Via del Pace 107. Die Innenstadt von Gallipoli ist sehr touristisch. Immerhin war
die Empfehlung gut, weil es auch hier wiederum viele Italiener/innen gab. Die Osteria ist insbesondere
spezialisiert auf Meeresfrüchte.
Sehr schönes und schon bald heisses Wetter.
Heute sind wir etwa 210 Kilometer gefahren.
Samstag, 6. Juni 2015
Das Frühstück gibt es auf der Dachterrasse im schicken Restaurant. Nach dem Auschecken fahren wir der Baia
Verde entlang Richtung Süden. Wir sind in einem Gebiet, wo es viele Badestrände gibt. Entsprechend der
Jahreszeit ist noch nicht alles geöffnet und man ist am Aufbauen. Später fahren wir dann ein kleinen, aber sehr
gepflegten Gemüsegärten vorbei. In Leuca machen wir Halt. Auch hier ein schönes gepflegtes Städtchen. Wir
fahren weiter zum Leuchtturm hinauf, wo wir eine prächtige Aussicht auf Leuca geniessen. Wir sind hier am
südlichsten Punkt von Apulien. Weiter geht es nun nördlich. Wir wollen der Küste entlang fahren, das Navi ist
jedoch stur und will im Landesinneren nach Castro. Irgendwann haben wir das Navi dann soweit, dass die
Küstenstrasse angezeigt wird. Die Strasse und vor allem die Sicht aufs Meer hat es in sich. Alles wirkt sehr
gepflegt. Die Sandstrände fehlen hier zwar und deshalb hat es wohl auch keine Schwärme von Bedelustigen,
dafür jedoch viele schöne Häuser an der Steilküste mit prächtiger Aussicht. Über dem Hafen von Castro
geniessen wir unser Mittagessen bei schönster Aussicht und angenehm warmen Wetter. Anschliessend fahren
wir auf dem direkten Weg zum Trullo, wo wir uns im Pool abkühlen können. Später bringen uns Vito und Beatrice
noch ein riesige Platte mit Mandelgüetzi, lecker aber viel zu viel. Auch ein noch warmes Brot ist dabei. Die
Köstlichkeiten hat die Mutter von Beatrice gebacken. Leider können wir am Abend den Championsleague-Final in
Berlin zwischen dem FC Barcelon und Juventus Turin nicht anschauen. Die Qualität des Senders, der das Spiel
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Apulien
Mo., 25.5. – So., 14.6.2015
bringt, ist nicht zum Anschauen geeignet (Sat-Verbindung). Was soll’s, wir sitzen bei angenehmen Temperaturen
draussen, wo es auch schön ist. Der Wind hat glücklicherweise sein Tempo gedrosselt.
250 Kilometer bei schönem uns heissem Wetter.
Sonntag, 7. Juni 2015
Ruhetag im Trullo!
Montag, 8. Juni 2015
Heute wollen wir nochmals nach Bari, das wir auf der Hinreise nur
ganz kurz besuchten. Nach dem Mittag fahren wir los Richtung
Monopoli und dann auf die Autobahn nördlich nach Bari. Zuerst
suchen wir ein Centro Commerciale etwas nördlich von Bari auf.
Dort gibt es einen Tata-Schuhladen, so gross, wie wir noch nie
einen Schuhladen gesehen haben. Ob Tata Schuhe zum indischen
Mischkonzern Tata Group gehört, konnte ich nicht herausfinden.
Möglich wäre es schon, beschäftigt doch Tata über 450‘000
Mitarbeiter in allen möglichen Geschäftsbereichen. Tata ist bei uns
am ehesten mit Motorfahrzeugen bekannt. Was soll‘s, wir fanden je
ein paar passende Schuhe. Also sind wir nun mit Tata unterwegs!
Ansonsten bot das Einkaufszentrum nicht sehr viel. Wir fuhren
dann in die Innenstadt durch die verstopften Strassen und suchten
in der Nähe der Fussgängerzone einen Parkplatz – wir wurden
tatsächlich fündig und mussten nur wenige Schritte zur „Zona Piedonali“ gehen, wo alle schicken Läden der
grossen Labels sind. Wir fragten uns, ob es genügend Leute gibt, die die teils horrenden Preise zu bezahlen
bereit sind – offenbar schon! Im Nespresso-Shop kauften wir uns noch vier etwas ausgefallene Espressotassen
und einen Dispender. Am Abend gehen wir ins Zentrum von Locorotondo, wo wir in der Trattoria Centro Storico
zu Abend essen. Zur Vorspeise gibt es Polpette, frittierte Fleischbällchen und mit einem Teig frittiertes Gemüse.
Sehr gut – eine Portion für Beide reichte völlig. Zum Hauptgang bestellten wir einmal Rindsfilet mit Steinpilzen für
Irene und einmal Rindsfilet an einer Pfeffersauce. Dieses Essen überzeugte uns und das Fleisch war
ausserordentlich zart.
Sehr warmes Wetter.
Gefahrene Kilometer: ca. 150.
Bpe, 16.06.2015,
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Dienstag 9. Juni 2015
Heute ist Ruhetag im Trullo und am Pool. Am Abend essen wir noch die restlichen, handgemachten Orechietti,
die wir am Sonntag von Beatrice erhalten haben.
Heute ziehen Wolken auf und im Verlaufe des Nachmittags blitzt und donnert es ganz in der Nähe. Wir haben
Glück und werden nicht nass.
Mittwoch, 10. Juni 2015
Für heute ist wieder ein Ausflug geplant. Im Verlaufe des Morgens fahren wir los mit dem Ziel Matera. Zuerst geht
es über kleine Landstrassen mit fast keinem Verkehr Richtung Mottola. Was es in dieser Gegend genügend gibt,
sind Steine. Wie z.B in Irland sieht man auch hier Kilometer um Kilometer Natursteinmauern. Die alten,
ursprünglichen Mauern wurden noch ohne Mörtel erstellt und halten immer noch. Auf den ersten 20-30
Kilometern sehen wir viele Trullis, manche neu und schön renoviert, andere noch im Ursprungszustand. In
Mottola verpassen wir die Ausfahrt Richtung Matera und umfahren die Stadt in südlicher Richtung. Etwas später
kommen wir auf die Autobahn von Bari nach Taranto. Kurz vor der Stazione zum Bezug des Tickets werden wir
von einem Carabinieri angehalten. Was will der wohl von uns? Eigentlich gar nichts, er wollte nur etwas plaudern:
Sind Sie in den Ferien? Wo wollen Sie hin? Von wo kommen Sie? Eine ganz freundliche Unterhaltung die mit
„wünsche eine gute Weiterfahrt“ endet. Matera ist wegen seiner Höhlensiedlungen bekannt und seit 1993
UNESCO-Weltkulturerbe. Die Höhlen wurden noch bis 1970 bewohnt, allerdings wohnten die Leute dort in Armut
und Elend. Nachdem alle Bewohner gemäss Gesetz die Höhlen verlassen mussten, wurde diese teilweise von
jungen Aussteigern wieder bewohnt. Von oben schauten wir auf die diversen Höhlen und verzichteten dann auf
einen Besuch. Ein schönes Restaurant am Schatten lud zu Mittag. Allerdings mehr Schein als Sein –
insbesondere was den Service betraf. Der Kellner konnte mehrmals neben den noch unbedienten Gästen
vorbeilaufen, ohne diese auch nur eines Blickes zu würdigen. Die Karten schmiss er regelrecht auf den Tisch.
Eigentlich unglaublich, dass die noch Gäste haben. Aber eben, es ist ein Touristenschuppen und all diejenigen,
die heute da sind, kommen mit grösster Wahrscheinlichkeit nie mehr – dafür genügend andere Leute! Das ist
nicht nur in Italien so, das ist bei uns auch so. Ansonsten hat uns Matera nicht so gut gefallen. Wir reisten dann
weiter zum 15 Kilometer entfernten Altamura. Aber auch hier konnte uns die Innenstadt nicht so überzeugen.
Dazu kommt, dass die meisten Läden geschlossen waren. Geschlossen heisst hier in der Regel „Läden runter“.
Die Öffnungszeiten sind in etwa 09.00 – 13.00 und 17.00 – 21.00 Uhr. Für uns ist es schon ein wenig
gewöhnungsbedürftig. Von Altamura reisen wir dann via Gioia auf einer meistens schnurgeraden Strasse zurück
ins Trullo del Mandorlo. Abendessen im uCurdunn in Locorotondo.
Heute fahren wir etwa 200 Kilometer und das Wetter ist sehr schön und heiss.
Donnerstag, 11. Juni 2015
Heute ist der letzte Tag im Trullo. Das Wetter ist schön und wir schieben einen Ruhetag ein. Am Nachmittag
fahren wir dann noch ins Centro Commerciale „Quinto Colore“, wo wir uns noch mit Lebensmitteln eindecken, die
wir mit nach Hause nehmen wollen, also z.B Burratino, der so bei uns wohl nur schwerlich erhältlich ist. Am
Bpe, 16.06.2015,
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Reisebericht
vom
Apulien
Mo., 25.5. – So., 14.6.2015
Abend fahren wir nochmals nach Locorotondo und gehen nochmals in die Trattoria Centro Storico zum Essen. Es
ist dort wirklich gut. Als wir zurückkommen, gehen wir noch zu unseren Vermietern, um uns zu verabschieden.
Sie sind ganz erstaunt, dass wir schon morgen abreisen, wollen uns überzeugen noch einen Tag zu bleiben,
denn sie hätten uns gerne nochmals eingeladen zum Essen. Die Visite dauert etwas und wir gehen erst gegen
halb zwölf zu unserem Trullo, mit einem 5 L-Kanister Olivenöl in der Hand.
Schönes und warmes Wetter
Freitag, 12. Juni 2015
Um acht Uhr kommt Susan Gardner vorbei. Die Abgabe ist eine kurze Angelegenheit und sie meinte, ob wir hier
überhaupt gewohnt hätten. Eine halbe Stunde später fahren wir los Richtung Monopoli und dann weiter nördlich
Richtung Bari. Die Autobahn ist hier noch gebührenfrei, allerdings fehlen die Pannenstreifen. Ab Bari wird dann
wieder bezahlt und es gibt wieder einen Pannenstreifen. Je weiter nördlich wir kommen, desto grösser werden die
bewirtschafteten Felder. Es wird bereits mit den riesigen „New Holland – Vollerntern“ geerntet und das im Duo.
Auch die Olivenhaine werden grösser. Nach dem Nationalpark Gargano haben wir für längere Zeit Sicht aufs
Meer. Bei Rimini geht es dann ins Landesinnere und bei Forli, knapp 50 Kilometer nach Rimini, verlassen wir die
Autobahn. Im Weingut „Borgo Condé“ bei Fiumana haben wir ein Zimmer reserviert. Bis wir allerdings dort sind,
fahren wir noch eine Extraschlaufe. In Forli gibt es nämlich jede Menge neue Strassen, die unser Navi nicht
findet. Schliesslich sind wir dann doch noch auf dem richtigen Weg. Das Weingut liegt etwas erhöht und bietet
eine gute Sicht auf die Poebene.
Obschon es einige dunkle Wolken hat, ist es schön warm und wir geniessen die ruhige Zeit am und im Pool bei
wenigen Gästen. Am Abend gehen wir dann in das Ristorante Il Borgo, eines von drei Restaurants, das zum
Weingut gehört. Die Restaurants befinden ca. einen Kilometer unterhalb der Hotel- und Weingutanlage. Wir
entscheiden uns für das 4-Gang Menu „Lass den Küchenchef entscheiden“ für € 30.--. Zu den drei ersten Gängen
gehört jeweils ein Glas Wein des Weingutes dazu, mit einer entsprechenden Weinbeschreibung des Kellners. So
können wir auf elegante Art die Weine mit hauptsächlich Trauben der Gattung „Sangiovese“ degustieren. Das
Kaffee mit einem Grappa geniessen wir dann draussen auf der Terrasse. Als ich bezahlen will, kostet das Ganze
nur gerade € 60.--, Kaffee und Grappa waren offenbar gratis. Hier stimmte das Preis-/Leistungsverhältnis absolut,
auch die Ambiance und das Essen waren super. Hier optisch die vier Gänge:
Auberginen mit Käse
Tagliatelle mit Gemüse
Gefülltes Poulet
Zabaione
Schönes und warmes Wetter, gegen Abend dann teilweise bewölkt, jedoch nur ganz wenige Tropfen.
… und hier unsere Reiseroute mit etwas über 700 gefahrenen Kilometern
Bpe, 16.06.2015,
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Reisebericht
vom
Apulien
Mo., 25.5. – So., 14.6.2015
Samstag, 13. Juni 2015
Kurz nach acht Uhr sind wir die ersten Gäste, die das üppige Frühstücksbuffet geniessen dürfen und zwar
draussen auf der Terrasse. Beim Bezahlen nehmen wir dann noch einen Karton Rosé und den Borgo Condé
Superiore mit. Dann geht es los hinunter auf die Autobahn. Der Verkehr heute Samstag ist relativ stark. Bei den
Italienern fangen die Schulferien an. Insbesondere vor und nach Bologna staut sich der Verkehr Richtung Meer.
In Parma verlassen wir die Autobahn und machen Halt in dieser Stadt, die etwa so gross wie Bern ist. Parma ist
ein führendes Wirtschaftszentrum in der Poebene, hauptsächlich in der Nahrungsmittelindustrie. Beispiele:
Parmaschinken, Parmigiano-Reggiano-Käse, Barilla-Teigwaren und Parmalat (Milchverarbeiter). Für
Parmaschinken und Parmiggiano hat es noch Platz im Koleos. Weiter geht es dann via Umfahrung Milano nach
Como, wo es zeitweise regnet. In „Tschiasso“ fahren wir über die Grenze Richtung Norden. Wie üblich hat es vor
dem Gotthard 4 Kilometer Stau mit einer Wartezeit von 45 Minuten. In Faido verlassen wir die Autobahn und
fahren über den Nufenen nach Blitzingen. Dort mähen wir den Rasen, wobei ich den Grasfangsack viermal leeren
muss. Die Blumen haben sich leider nicht so entwickelt, wie wir uns das vorgestellt haben. Nach nicht einmal
einer Stunde in Blitzingen geht es über die Grimsel nach Hause, wo wir etwa um 20.30 Uhr eintreffen. Es ist
erstaunlich warm und wir können uns noch auf der Terrasse verpflegen.
Kilometer: 650 bei unterschiedlichem Wetter von 30 Grad bis hinunter zu 18 Grad.
Bpe, 16.06.2015,
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Reisebericht
vom
Apulien
Mo., 25.5. – So., 14.6.2015
Fazit:
In Apulien hat es uns sehr gut gefallen. Das Valle d’Itria, die Gegend zwischen Alberobello, Locorotondo und
Martina France ist sehr reizvoll. Was uns auch positiv aufgefallen ist, ist die Sauberkeit. So haben wir es
eigentlich nicht erwartet, insbesondere nicht nach den doch eher negativen Erfahrungen in Sizilien. In den
meisten Städten ist das Centro Storico, also die Altstadt, sehr sehenswert. Hier denken wir insbesondere an
Locorotondo, Martina Franca, Monopoli, Lecce und Gallipoli, um nur einige aufzuzählen.
Unser Standort in Locorotondo war ideal, da die Distanzen zu anderen Sehenswürdigkeiten nicht allzu gross
waren. Das Trullo del Mandorlo hat uns sehr gut gefallen und ist bestens geeignet für 2 Personen und allenfalls
maximal noch zwei Kinder ab Alter ca. 7 Jahren. Die Küche ist sehr klein, hat aber alles Nötige (Kaffeemaschine,
Abwaschmaschine, Gasherd und separat auch noch einen Backofen). Das Haus ist voll klimatisiert, was wir
jedoch nicht benötigten und hätte auch noch ein Cheminée. Wie bei uns in Blitzingen sind für die Mieter alle
nötigen Utensilien vorhanden. Es hat genügend Geschirr, Besteck, einen Zapfenzieher etc. etc. Ein viel zu
grosser Korb mit frischen Früchten stand zur Begrüssung bereit, inkl. Teigwaren, Brote etc. und der Kühlschrank
war auch bereits mit dem Nötigsten gefüllt. Aussen befindet sich ein grosser Tisch mit vier Stühlen, meistens am
Schatten. Beim Pool hatte es vier Liegen und zusätzlich noch zwei Liegestühle unter dem Sonnenschirm. Rund
ums Haus ist Landwirtschaft, einerseits Korn, dann einen Olivenhain, hinter dem Haus weitere Olivenbäume,
Mandelbäume und Obstbäume sowie ein Gemüsegarten. Das Haus liegt sehr ruhig und ist doch nur zwei bis drei
Autominuten von Locorotondo entfernt. Die Gastgeber, Vito und Beatrice mit Mario und Carmine, sind sehr
herzliche Leute. Sie sprechen nur italienisch und trotzdem haben wir uns mit unseren doch beschränkten
Italienischkenntnissen gut unterhalten. Die beiden betreiben auf ihrem Grundstück einen Landwirtschaftsbetrieb
im „Nebenamt“, d.h. sie besitzen Olivenbäume, Mandelbäume, Kirschbäume, Aprikosenbäume, Pflanzen
Gemüse an, haben Hühner und Kaninchen. Beide aber arbeiten quasi Haupamtlich, Vito ist offenbar Polier und
baut Häuser und Beatrice ist in der Reinigung tätig. Sie klagen, dass die Preise für die Landwirtschaftsprodukte
im Keller sind. Die Olivenernte kann er als Ganzes verkaufen. Für die Mandeln gibt es kaum mehr einen
vernünftigen Preis, das Gleiche gilt für die Kirschen. Vito, ein Freund und ein Angestellter haben Kirschen
abgelesen. Der Erlös reichte gerade, um den Angestellten zu bezahlen. Das kann es ja wohl auch nicht sein.
Die Reise verlief über alles gesehen recht angenehm. Auf den Autobahnen hatte es wenig Verkehr, kein
Vergleich zu Bern-Zürich zum Beispiel. Das Städtchen Lucca gefällt uns sehr gut, weniger angenehm war es in
Pisa. Rom haben wir jetzt gesehen und ein weiterer Aufenthalt ist im Moment sicher nicht geplant. Immer mehr
Mühe haben wir mit dem Massentourismus. Erschreckendes Beispiel war Pisa, aber auch Rom gehört dazu.
Mit den ausgewählten Unterkünften hatten wir Glück. In Lucca war das B&B sehr zweckmässig. Ebenfalls
zweckmässig erschien uns das Starhotel Michelangelo in Rom. Im Hotel Don Ferrante in Monopoli könnte man
auch länger verweilen. Eine ausgezeichnete Adresse und ein aussergewöhnliches Hotel in einer ehemaligen
Festung. Ebenfalls gut gefallen hat uns das Hotel Palazzo del Corso in Gallipoli mit dem Pool auf der
Dachterrasse, wo sich auch das Restaurant befindet. Schöne Aussicht auf den Hafen. Das Borgo Condé auf der
Heimreise ist ebenfalls eine Adresse, die nicht vergessen werden sollte. Die ganze Anlage in den Weinbergen ist
sehr schön gelegen und das Nachtessen war gediegen.
In Apulien sahen wir sehr wenige Autos mit ausseritalienischen Kennzeichen. Der Grund liegt eigentlich auf der
Hand. Die Reise mit etwa 4‘000 Kilometern kostet bei einem Kilometerpreis (Entwertung Auto, Pneus, Service
etc.) alleine Fr. 1‘600.--, dazu kommen etwa Fr. 170.—Autobahngebühren und Diesel für ca. Fr. 230.--. Damit
sind wir für die Reise bei knapp Fr. 2‘000.--. Für dieses Geld fliegt man heute nach Bari und mietet ein Auto. Aber
wir wollten ja noch nach Lucca und Rom, was so nicht machbar gewesen wäre.
Mit dem Wetter hatten wir insgesamt viel Glück. Es war praktisch immer sonnig, einzig in den ersten Tagen in
Apulien wehte ein unangenehm kalter Wind. Im Trullo haben wir immer draussen gegessen und waren zur zum
Schlafen und Kochen im Haus.
Kilometer Start:
54‘731
Kilometer Schluss:
58‘696
Unterwegs:
3‘965
Bpe, 16.06.2015,
D:\01 Allgemein\04 Freizeit\Ferien\Ferien 2010-2019\Ferien 2015\2015 Apulien\Reisebericht-Apulien-2015.docx
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