Nachhaltigkeitsbericht 2012 Jetzt downloaden

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Nachhaltigkeitsbericht 2012 Jetzt downloaden
Mit aktualisierter Umwelterklärung 2012.
Prismenfernglas
Patent: Prof. Dr. Ernst Abbe
Deutschland, 1893
Weitsicht. Made in Germany.
Der Nachhaltigkeitsbericht 2012.
Landesbank Baden-Württemberg
Nachhaltigkeitsbericht 2012
Verantwortungsvoll
wachsen.
Wir haben schwierige Zeiten hinter uns – aber wir
sind auf einem guten Weg zu einer soliden und
leistungsstarken Kundenbank. Wir wollen profitabel
wirtschaften und nachhaltig wachsen. Dabei leiten
uns auch unsere Nachhaltigkeitsziele, an deren
konsequenter Umsetzung wir uns messen lassen.
2012
Nachhaltigkeitsbericht mit aktualisierter
Umwelterklärung 2012
Über diesen Bericht
4
Strategie und Management
5
Vorwort Hans-Jörg Vetter
6
Das Unternehmen
8
Nachhaltigkeitsstrategie und -management
10
Stakeholderkommunikation31
Nachhaltigkeitsratings, Rankings und Mitgliedschaften
34
Verbindliche Standards
37
Verantwortung und Engagement
45
Kunden46
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
61
Gesellschaft77
Umwelt81
Index nach GRI G3 inklusive FSSS
105
Prüfungsvermerk108
Impressum111
ie im Bericht mit diesem Symbol gekennzeichneten Kapitel bzw.
D
Unter­kapitel bilden die konsolidierte Umwelterklärung 2012 der LBBW.
Das Unternehmen
8
Nachhaltigkeitspolitik 10
Nachhaltigkeitsziele und operative Leitplanken11
Handlungsfelder Nachhaltigkeit19
Nachhaltigkeitsprogramm24
Stakeholderkommunikation31
Nachhaltigkeitsratings, Rankings und Mitgliedschaften34
Gültigkeitsbereich und Zertifizierungen37
Lieferantenbeziehungen38
Nachhaltige Produkte, nachhaltiges Handeln48
LBBW-VerbesserungsProzess73
Umwelt 81
Über diesen Bericht
Über diesen Bericht
Berichtszeitraum
Der LBBW-Nachhaltigkeitsbericht 2012 bezieht sich auf
den Zeitraum 1. September 2011 bis 31. August 2012.
Die Zeitreihen für die Umweltdaten sind in der Regel
für 2007 bis 2011 dargestellt. Der letzte Nachhaltigkeitsbericht der LBBW ist am 31. Oktober 2011 erschienen. Er soll auch künftig in einem jährlichen Zyklus
publiziert werden.
Berichtsinhalt
Der vorliegende Bericht orientiert sich thematisch an
den G3-Leitlinien inklusive der Sector Supplements
der Global Reporting Initiative (GRI). Bei GRI-basierten
Berichten sollen Berichtersteller die Ebene benennen,
auf der sie den GRI-Berichtsrahmen angewendet haben.
Dabei stellt „C“ den niedrigsten, „A“ den höchsten
Level dar. Nach unserer Selbsteinstufung erfüllen wir
mit nachfolgender Darstellung die GRI-Anwendungsebene B+.
4
Umfang der Berichterstattung
Unser Nachhaltigkeitsmanagementsystem gilt für die
LBBW-Muttergesellschaft (inkl. BW-Bank, RheinlandPfalz Bank und Sachsen Bank) sowie die 100%igen
Tochtergesellschaften GastroEvent GmbH, LBBW Immo­bilien Management GmbH (inklusive der integrierten
BW Immobilien GmbH) sowie LBBW Asset Management
Investmentgesellschaft mbH. Der Nachhaltigkeits­
bericht deckt daher diesen Teil des LBBW-Konzerns ab.
Redaktionelle Anmerkungen
Alle Angaben im Bericht wurden mit größter Sorgfalt
zusammengestellt. Die genannten Informationen
und Daten sind nach unserer Kenntnis korrekt. Eine
Haftung für die Richtigkeit oder Vollständigkeit der
Angaben kann dennoch nicht übernommen werden.
Den zahlreichen Kolleginnen und Kollegen, die an
der Erstellung des Berichts mitgewirkt haben, danken
wir für ihre Unterstützung.
Strategie und Management
Konsequent managen.
Wir wollen die LBBW nachhaltig weiterentwickeln. Wir
setzen daher auf eine umfassende Betrachtung und
Steuerung all jener Faktoren, die unsere Unternehmens­
entwicklung im Guten wie im Schlechten beeinflussen
können. Die Grundzüge dieser Philosophie haben wir
in unserer Nachhaltigkeitspolitik sowie den „Leitplanken Nachhaltigkeit“ festgeschrieben. Ihre Umsetzung
gewährleisten wir durch ein definiertes Set aus Ver­antwortlichkeiten, Projekten und Zielen. In unserem
jährlich aktualisierten Nachhaltigkeitsprogramm ver­zeichnen wir Fortschritte bei laufenden Projekten; im
jährlich erscheinenden Nachhaltigkeitsbericht legen
wir über sie Rechenschaft ab.
Strategie und Management
Für die LBBW ist Nachhaltigkeit
eine notwendige Bedingung für
Zukunftsfähigkeit.
Hans-Jörg Vetter
Hans-Jörg Vetter, Vorsitzender des Vorstands
der Landesbank Baden-Württemberg
6
Strategie und Management
Sehr geehrte Kundinnen und Kunden,
sehr geehrte Geschäftspartner des LBBW-Konzerns,
liebe Leserinnen und Leser,
unter dem Eindruck der Finanz- und Bankenkrise hat
die Reputation unserer Branche nachhaltig gelitten.
Auch wenn das schlechte Image der Banken nicht
immer gerechtfertigt und in hohem Maße von Emo­
tionen geprägt ist, muss dies die Finanzbranche sehr
ernst nehmen. Die Banken hatten sich vielfach von
ihrem eigentlichen Auftrag, dem klassischen Kundengeschäft, entfernt. Allem voran gilt es jetzt, verloren
gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen.
Mit unserer Ausrichtung auf nachhaltiges Kunden­ge­
schäft und dem konsequenten Abbau von kundenfernem
Kapitalmarktgeschäft sind wir auf erkennbar richtigem
Weg. Vorrangiges Ziel ist es, uns so aufzustellen, dass
der LBBW-Konzern nachhaltig erfolgreich sein wird.
Seit 2009 schreitet bei uns der Umbau hin zu einer
Kundenbank in Reinkultur mit großen Schritten voran.
Wir positionieren uns konsequent als Dienstleister für
die Realwirtschaft, die Unternehmen und die Menschen
in unseren Kernmärkten. Und machen damit genau das,
was Politik und Bürger zu Recht von Banken fordern:
Wir leisten unseren Beitrag zu wirtschaftlicher Stabilität.
Im Zuge der allgemeinen Bankenkritik stehen die
Banken mehr denn je im Fokus der Öffentlichkeit; von
uns wird – zu Recht – ein vorbildliches Engagement
erwartet, das den traditionellen Wertvorstellungen
in ganz besonderer Weise Rechnung trägt. Wirtschaft­
liches Handeln begreifen wir daher über seine rein öko­nomischen Aspekte hinaus als ganzheitlich verantwort­
liches Handeln. Wir sind der Meinung, dass Fortschritt –
das heißt ökonomischer Erfolg – für die Gesellschaft
langfristig nur unter nachhaltig stabilen, sozialen und
ökologischen Rahmenbedingungen realisierbar ist.
Das gilt natürlich auch für uns: Für die LBBW ist Nach­haltigkeit eine notwendige Bedingung für Zukunfts­
fähigkeit. Seit vielen Jahren schon betreiben wir ein
aktives Umweltmanagement; im Jahr 2007 wurde der
erste Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Wir über­nehmen Verantwortung für unser aller Zukunft und
haben diesen Anspruch über entsprechende „Leitplanken“ in der ganzen Bank verankert. Nachhaltigkeit ist
somit integraler Bestandteil unserer Unternehmensstrategie und Geschäftspolitik.
Auf den folgenden Seiten finden Sie viele Beispiele und
Fakten zu nachhaltigem Denken und Handeln – im Um­gang mit unseren Kunden und unseren Mitarbeitern.
Insgesamt sind wir in puncto Nachhaltigkeitsmanagement auf einem guten Weg. Das belegen die
erneut guten Bewertungen anerkannter Corporate
Responsi­bility-Ratingagenturen. Und mit unserem
Nachhaltig­keitsbericht 2010 erreichten wir unter den
Finanzdienstleistern erneut den 1. Platz beim IÖW/
future-Ranking 2011.
Diese Entwicklung wollen wir konsequent vorantreiben.
Nicht zuletzt deshalb freuen wir uns über Ihre Fragen,
Kritik und Anregungen unter [email protected].
Ihr
Hans-Jörg Vetter
Vorsitzender des Vorstands der Landesbank Baden-Württemberg
7
Strategie und Management
Das Unternehmen.
Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ist eine Geschäftsbank
sowie Zentralinstitut der Sparkassen in Baden-Württemberg, Sachsen und Rheinland-Pfalz. Mit einer Bilanzsumme von 373 Milliarden
Euro und rund 12.200 Beschäftigten (Stand: 31. Dezember 2011) ist
die LBBW eine der größten Banken Deutschlands, in ihrem Kernmarkt
Baden-Württem­berg die mit Abstand bedeutendste.
Kernaktivitäten sind das Privatkundengeschäft und das
Geschäft mit Unternehmenskunden, speziell mittelständischen Unternehmen, sowie mit den Sparkassen.
Ein weiterer Fokus liegt auf Immobilienfinanzierungen
in ausgewählten Märkten sowie dem kundenorientierten Kapitalmarktgeschäft mit Banken, Sparkassen und
institutionellen Anlegern.
Gemeinsam mit ihren regionalen Kundenbanken
Baden-Württembergische Bank (BW-Bank), RheinlandPfalz Bank und Sachsen Bank betreut die LBBW in
über 200 Filialen mehr als eine Million Privat- und
25.000 Firmenkunden – viele davon schon langjährig
als Hausbank. Für mittelständische Unternehmen
spielt dabei neben der Expertise bei innovativen und
komplexen Finanzierungen auch die Unterstützung bei
der Erschließung internationaler Märkte eine wichtige
Rolle. Spezialisierte Tochterunternehmen, etwa in den
Bereichen Leasing, Factoring, Immobilien oder Asset
8
Management, komplettieren das hauseigene Leistungsangebot der LBBW-Gruppe.
Träger der Landesbank Baden-Württemberg sind:
der Sparkassenverband Baden-Württemberg (SVBW)
das Land Baden-Württemberg (Land)
die Landeshauptstadt Stuttgart (Stadt)
die Landesbeteiligung Baden-Württemberg GmbH
(Landesbeteiligung BW)
die Landeskreditbank Baden-Württemberg-Förderbank (L-Bank)
Ein ausführliches Unternehmensporträt finden Sie
­unter www.LBBW.de ➝ Über uns. Dort sind u. a.
auch weitere Informationen zur Eigentümerstruktur,
zur Rechtsform sowie zu unseren Aktivitäten, Geschäftsfeldern sowie den Ländern unserer Geschäfts­
tätigkeit eingestellt.
Strategie und Management
Aktuelle Entwicklungen.
Die im Jahr 2009 begonnene, konsequente Neuausrichtung der LBBW kommt weiter gut voran. Trotz
eines volatilen und schwierigen Marktumfelds erzielte
die Bank 2011 einen Gewinn nach Steuern in Höhe von
87 Millionen Euro. In der ersten Hälfte des Jahres 2012
erwirtschaftete die LBBW erneut ein positives Ergebnis
in Höhe von 165 Millionen Euro nach Steuern. Im
Wesentlichen ist das auf solide Ergebnisbeiträge aus
dem Kundengeschäft zurückzuführen. Dies zeigt
die Tragfähigkeit des kundenorientierten Geschäfts­
modells der LBBW.
Im Rahmen der Restrukturierung hat die Bank neben
kostenreduzierenden Maßnahmen vor allem die Rück­­
führung des Kreditersatzgeschäfts und der Risiko­aktiva
im nichtstrategischen Geschäft fortsetzen können. Im
Zuge dessen hat sich die Kernkapitalquote im Konzern
zum 30. Juni 2012 nochmals auf nun 14,2 % erhöht.
Darüber hinaus ist die LBBW auf einem guten Weg,
den geplanten Abbau von insgesamt 2.500 Stellen zu
erreichen. Auf der Basis von freiwilligen Angeboten
wie Abfindungs-, Vorruhestands- oder Altersteilzeit­
verträgen sowie natürlicher Fluktuation wurden bereits
Austritte in der Größenordnung von 2.300 Vollzeitstellen
vereinbart. Darüber hinaus hat die LBBW im ersten
Halbjahr ihren Beteiligungsbestand weiter verkleinert.
Verkauft wurden die LBBW Immo­bilien GmbH mit
ihren 21.000 Wohnungen und ver­schiedene kleinere
Beteiligungen.
Die LBBW plant, die Restrukturierung bereits 2012
weit­gehend abzuschließen. Dafür werden die Anstrengungen beim Umbau der Bank auch in der zweiten
Jahreshälfte konsequent fortgesetzt. Am Ende des
Restrukturierungsprozesses wird die LBBW eine deut­
lich verschlankte Bank mit klarem Schwerpunkt im
Geschäft mit Privatkunden, Unternehmenskunden und
institutionellen Kunden sein.
9
Strategie und Management
Nachhaltigkeitsstrategie
und -management.
Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil unserer Geschäftspolitik.
Wir wollen nicht nur ökologisch vorbildlich arbeiten, sondern genauso
auch in sozialer und ethischer Hinsicht, weil wir der Überzeugung
sind, dass ohne verantwortungsvolle ökologische, ethische und soziale
Performance auf Dauer auch kein ökonomischer Erfolg zu erreichen
ist. Unser nachhaltiges Engagement haben wir daher sowohl strategisch
als auch im operativen Geschäft fest verankert.
LBBW-Leitbild.
Als Richtschnur für das gemeinsame Handeln und
Arbeiten hat die LBBW ein unternehmensweites Leitbild
verabschiedet. Darin haben wir unter anderem unser
nachhaltiges Engagement festgeschrieben: Wir stehen
zu unserer gesellschaftlichen Verantwortung. Wir handeln umweltbewusst und fördern Kultur, Wissenschaft,
Sport und Soziales.
Nachhaltigkeitspolitik.
Die Nachhaltigkeitspolitik fasst die Leitsätze der LBBW
für eine nachhaltige Entwicklung in den Bereichen
Unternehmensführung, Geschäftsbetrieb, Personal,
Kommunikation sowie zum gesellschaftlichen Engagement der LBBW zusammen.
Sie gibt damit den Rahmen für alle Nachhaltigkeitsaktivitäten in der LBBW vor und ist die Grundlage, um
10
ökonomische, ökologische und soziale Aspekte in das
gesamte unternehmerische Handeln zu integrieren.
Die aktuelle Fassung der Nachhaltigkeitspolitik wurde
im Februar 2010 beschlossen und löste die erste Fassung aus dem Jahr 2006 ab.
Unternehmensführung
Die Landesbank Baden-Württemberg orientiert ihr
Handeln am langfristig besten Interesse der Bank,
ihrer Kunden und sonstigen Stakeholder. Ziel unserer Tätigkeit ist es, konsequent zu einer tragfähigen,
ökonomisch, ökologisch und sozial ausgeglichenen
Entwicklung beizutragen.
Wesentliche Voraussetzungen für eine an Nachhaltigkeitsgesichtspunkten orientierte Geschäftstätigkeit haben wir mit den „Leitplanken Nachhaltigkeit“
geschaffen. Sie dienen unseren Führungskräften
und Mitarbeitenden als konkreter Orientierungsrahmen für die operative Umsetzung der darin enthaltenen Nachhaltigkeitsziele der LBBW.
Strategie und Management
Durch unser Nachhaltigkeitsmanagementsystem
wollen wir nachhaltiges Denken und Handeln bankweit, in allen Fachbereichen, Tochterunternehmen
und Filialen implementieren und so die Nachhaltigkeitsbilanz der LBBW kontinuierlich weiter verbessern.
Wir verstehen unser Engagement für eine nachhaltige Entwicklung als Teil unseres Gemeinwohlauftrags, dem wir uns als öffentlich-rechtliches Institut
in starkem Maße verpflichtet fühlen.
Die Einhaltung aller einschlägigen Rechtsvorschriften ist für uns ebenso selbstverständlich wie das
Bekenntnis zu den von den Vereinten Nationen
definierten Menschenrechten.
Geschäftsbetrieb
Wir sehen uns im Hinblick auf den Umgang mit
­Ressourcen zukünftigen Generationen verpflichtet
und bemühen uns daher, unseren Verbrauch nicht
nachwachsender Ressourcen fortlaufend zu minimieren.
Im Rahmen des wirtschaftlich Vertretbaren wollen
wir bei unseren Einkaufs- und Beschaffungsprozessen sowohl nachhaltigen Produkten als auch nachhaltig orientierten Lieferanten und Dienstleistern
den Vorzug geben.
Kerngeschäft/Bankprodukte
Wir wissen um die Bedeutung von Banken als Finan­zierungspartner innovativer, klimaschutzfreundlicher
Technologien und Branchen. Die LBBW befürwortet
daher eine aktive Ausrichtung ihres Kredit- und
Anlagegeschäfts auf nachhaltige Projekte, Produkte
und Kunden.
Personal
Wir fördern und entwickeln unsere Personalressourcen
nachhaltig, um mit einem Team aus motivierten,
qualifizierten und gesunden Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern gut für kommende Herausforderungen
gerüstet zu sein.
Wir beziehen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der LBBW in die Umsetzung von Nachhaltigkeitskonzepten ein. Führungskräften kommt dabei eine
entscheidende Verantwortung sowie Vorbildfunk­
tion zu.
Kommunikation
Die LBBW berichtet regelmäßig über die Fortschritte
ihres Nachhaltigkeitsengagements.
Wir verstehen uns als Partner unserer Kunden. Dies
beinhaltet, dass wir unser Wissen über nachhaltige
Unternehmensführung zunehmend auch teilen wollen. Damit unterstützen wir unsere Kunden darin,
ihr Engagement für eine Verminderung von Umweltbelastungen und eine nachhaltige Entwicklung zu
verstärken.
Gesellschaftliches Engagement
Wir nehmen unsere gesellschaftliche Verantwortung
ernst. Als Stifter fördern wir über drei LBBW-Stiftungen
Projekte und Initiativen in den Bereichen Natur/­
Umwelt, Bildung sowie Kunst und Kultur. Als Spender
und Sponsor unterstützt die LBBW auf vielfältige Art
und Weise Projekte mit hohem gesellschaftlichem
Mehrwert.
Nachhaltigkeitsziele und
opera­tive Leitplanken.
Die LBBW hat sich zur Konkretisierung ihrer
­Nachhaltigkeitspolitik folgende übergeordnete
Ziele gesetzt:
1.Wir wollen Nachhaltigkeit sukzessive als integralen
Bestandteil unserer Geschäftspolitik implementieren. Daher setzen wir uns nachdrücklich dafür ein,
dass ökologische, soziale und gesellschaftliche
­Aspekte zukünftig verstärkt auch in Entscheidungsprozessen bei Anlagen und Investments berücksichtigt werden.
11
Strategie und Management
2.Wir werden nachhaltige Investments möglichst für
alle Kundengruppen und in allen Anlageklassen
anbieten. Ziel ist es, den Anteil nachhaltiger Investments in allen Geschäftsfeldern – auch bei unseren
Eigenanlagen – zu steigern.
3.Wir werden bei der Kreditberatung und der Entschei­
dung über Kredite Nachhaltigkeitsrisiken und Er­trags­
potenziale für Kunde und Bank berücksichtigen.
4.Wir streben eine aktive Ausrichtung auf Projekte,
Produkte und Kunden, die eine positive Auswirkung
auf die Nachhaltigkeitsbilanz der Bank haben, an.
Damit fördern wir umweltfreundliche Technologien
und tragen zur Reduktion der CO2-Emissionen bei.
5.Die LBBW ist ihren Mitarbeitenden ein verlässlicher
Partner. Unser Ziel: Wir wollen in Zukunft ein noch
attraktiverer Arbeitgeber sein als heute. So arbeiten
wir mit Blick auf Gesundheit und Work-Life-Balance
unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kontinuierlich an einer Verbesserung von Arbeitsorganisation
und Arbeitsbedingungen. Das hohe Aus- und Weiterbildungsniveau unseres Hauses wollen wir halten
und weiter ausbauen.
6.Wir werden den Ressourcenverbrauch des Hauses
weiter optimieren. Die Potenziale zur Reduzierung
der CO2-Emissionen, die vor allem beim Energie- und
Papierverbrauch sowie bei dem Dienstreiseverkehr
liegen, werden wir zielgerichtet heben.
7.Für die Auswahl von Produkten und Dienstleistern
im Rahmen von Materialbeschaffungen und Auf­trags­
vergaben berücksichtigen wir einheitliche Kriterien,
durch die sichergestellt wird, dass entsprechende
Nachhaltigkeitsaspekte in den Entscheidungsprozess
einbezogen werden.
Die zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele vereinbarten Maßnahmen finden sich im Nachhaltigkeits­
programm wieder.
Konkreter Orientierungsrahmen für die Umsetzung
der LBBW-Nachhaltigkeitsziele sind die sogenannten
12
„Leitplanken Nachhaltigkeit“. Sie markieren den
Korridor, innerhalb dessen die LBBW im Anlageund Kredit­geschäft, in der Personalpolitik sowie im
Umgang mit Ressourcen ihre Nachhaltigkeitsziele
verfolgt, und ­bilden damit die Basis für eine nach­
haltige Entwicklung.
Leitplanken Nachhaltigkeit im Anlagegeschäft
Die LBBW will in ihrem Anlagegeschäft künftig noch
stärker ökologische, soziale und ethische Aspekte
berücksichtigen. Ziel ist es, unseren Kunden in möglichst allen Anlageklassen nachhaltige Investments
anzubieten.
Die Grundlage für unsere Anlageentscheidungen
­bilden die „Principles for Responsible Investment“
(www.unpri.org) der Vereinten Nationen.
Unsere „Leitplanken Anlagegeschäft“
im Wortlaut
Wir werden bei unseren Anlageentscheidungen
zukünftig verstärkt sog. ESG-Faktoren (ESG =
Environ­mental, Social and Governance) berücksichtigen. Damit handeln wir im besten und langfristigen
Interesse unserer Kunden und Stakeholder. Bei der
Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele werden wir
uns an den „Principles for Responsible Investment“
(PRI) der Vereinten Nationen orientieren.
Darum verpflichten wir uns, soweit mit unserer
­Kundenverantwortung vereinbar, zu Folgendem:
Wir werden ESG-Themen in die Analyse- und
Entscheidungsprozesse im Investmentbereich
einbeziehen und nachhaltige Investments aktiv
fördern.
Im Kundengeschäft werden wir nachhaltige
Investments für alle Kundengruppen und in allen
Strategie und Management
Asset-Klassen anbieten, sofern hier Investmentmöglichkeiten zur Verfügung stehen, die den
Anforderungen für sonstige Kundenangebote
entsprechen. Ziel ist es, den Anteil nachhaltiger
Investments in allen Geschäftsfeldern – auch bei
unseren Eigenanlagen – zu steigern.
Unternehmen und Körperschaften, in die wir
investieren, werden wir als aktive Aktionäre
­begleiten. Wir werden auf nachvollziehbare
Informationen zu allen ESG-Faktoren drängen.
Wenn wir einen Verstoß gegen unsere grundlegenden Wertvorstellungen feststellen, werden
wir mit den betreffenden Firmen in einen intensiven Dialog treten.
Was uns leitet, sollte auch der Branche als Orientierung dienen. Wir werden uns daher in der
Investmentbranche für eine größere Akzeptanz
und Umsetzung der PRI einsetzen.
Leitplanken Nachhaltigkeit im Kreditgeschäft
Unser Kreditgeschäft wollen wir künftig verstärkt auch
auf Transaktionen, Projekte, Produkte und Kundengruppen ausrichten, die unsere Nachhaltigkeitsbilanz
verbessern. Dazu gehören neben einer verantwortungsvollen Asset Allocation auch die Erkennung,
Vermeidung und Beherrschung von Risiken, die sich
aus Finanzierungsgeschäften ergeben könnten.
Gleichzeitig sollen gezielt Vorhaben finanziert werden,
die sowohl eine nachhaltige Entwicklung unterstützen
als auch für die LBBW Geschäftschancen bergen. Dies
können beispielsweise Anlagen, Technologien oder
Unternehmen aus dem Erneuerbare-Energien-Sektor
sein, von denen auch künftig eine überdurchschnittliche Entwicklung zu erwarten ist. Daneben werden
Investitionsfinanzierungen in den Bereichen Wasseraufbereitung und -versorgung sowie Energieinfrastruktur wie z. B. Stromnetze und -speicher an Bedeutung
gewinnen.
Unsere „Leitplanken Nachhaltigkeit im Kredit­
geschäft“ im Wortlaut
Bei Finanzierungsentscheidungen spielt auch die
Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten eine
wichtige Rolle. So bergen zweifelhafte ökologische
und gesellschaftlich-soziale Rahmenbedingungen
erhebliche Risiken, die geeignet sind, unseren Ruf
und unser Ansehen zu gefährden.
Für das Kreditgeschäft bedeutet das:
Wir werden die Beratungskompetenz mit dem
Ziel stärken, gemeinsam mit dem Kunden frühzeitig Risiken zu erkennen, um gegensteuern
zu können. Mit dieser durch Offenheit geprägten
Zusammenarbeit zwischen Berater und Kunde
werden die nachhaltige Unternehmensentwicklung, die Geschäftsverbindung und die syste­
matische Identifizierung von Ertragspotenzialen
für die Bank gefördert.
Wir befürworten eine aktive Ausrichtung auf
Transaktionen, Projekte, Produkte und Kundengruppen, die eine positive Auswirkung auf die
Nachhaltigkeitsbilanz der Bank haben.
Dadurch bringen wir die Entwicklung und Ver­breitung umweltfreundlicher Technologien voran.
Wir helfen so zum Beispiel CO2-Emissio­nen zu
vermindern. Gleichzeitig bauen wir ein zukunftsfähiges Kundenportfolio („Asset Allocation“) aus,
indem wir das starke Marktwachstum in diesen
Segmenten gezielt für uns nutzen. Insgesamt
stärkt dies die Nachhaltigkeit unserer Bank.
Wir implementieren Instrumente zur Erkennung,
Vermeidung und Steuerung von Nachhaltigkeitsrisiken in bestimmten Branchen und Ländern in
den Analyse- und Entscheidungsprozess. Dies gilt
insbesondere hinsichtlich des Umweltschutzes,
der Menschenrechte und Arbeitsbedingungen.
13
Strategie und Management
Die Nachhaltigkeitsbewertung als Bestandteil des
Analyse- und Entscheidungsprozesses führt zu
einer gesamtheitlichen Risikobetrachtung.
Leitplanken Nachhaltigkeit in der Personalpolitik
An den Prinzipien einer nachhaltigen Personalpolitik
wollen wir auch in der aktuellen Restrukturierungsphase mit dem damit verbundenen Abbau von 2.500
Stellen festhalten. Wir legen Wert darauf, die notwendigen Veränderungsprozesse für alle Beteiligten im
gegenseitigen Einverständnis respektvoll und offen zu
gestalten. Offene Stellen besetzen wir vorrangig mit
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die vom Personalabbau betroffen sind.
Der im Jahr 2010 mit der Gewerkschaft ver.di abgeschlossene Haustarifvertrag zur Standort- und Be­
schäftigungssicherung sowie die zwischen LBBW-Bank
und Gesamtpersonalrat abgeschlossene Dienstvereinbarung zur Gestaltung des internen Arbeitsmarktes
haben sich gut bewährt. Die im Restrukturierungsplan
festgeschriebene Reduktion der Sachkosten sowie der
vorgesehene Stellenabbau laufen plangemäß. Auf Basis
freiwilliger Maßnahmen (Abfindungs-, Vorruhestandsoder Altersteilzeitverträge) sowie infolge natürlicher
Fluktuation wurden Austritte im Umfang von rund
2.300 Vollzeitstellen vereinbart und damit betriebs­
bedingte Kündigungen vermieden.
Unsere „Leitplanken Personalpolitik“ im Wortlaut
„Die im „Human Potential Index“ (HPI) vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales genannten
zwölf „HPI-Werttreiber“ bestimmen die Leitplanken
nachhaltiger Personalpolitik im LBBW-Konzern.
Nachfolgend sind die „Werttreiber“ in der Rangfolge
14
ihrer Wirkungsstärke auf den Unternehmens­
erfolg aufgeführt und für den LBBW-Konzern als
Bedingungen für eine nachhaltige Personalpolitik
konkretisiert:
1.Compensation & Benefits
Wir sorgen für ein zeitgemäßes Gesamtvergütungssystem, wobei Gehaltsbestandteile
flexibilisiert sein können. Gute Sozialleistungen
bringen die Wertschätzung den Mitarbeitenden
gegenüber adäquat zum Ausdruck.
2.Change-Management
Wir arbeiten kontinuierlich an der Verbesserung
von Arbeitsorganisation und -bedingungen und
erhöhen damit unsere Attraktivität als Arbeitgeber. Die betriebliche Mitbestimmung der
Mitarbeitenden wird beachtet und unterstützt.
3.Work-Life-Balance
Unsere Angebote sind im Sinne der Arbeit­geberFürsorge und -Selbstverpflichtung auf ein nachhaltiges Gleichgewicht ausgerichtet.
4. Kommunikation und Information
Nur durch gute Kommunikation und Information
können unsere Mitarbeitenden erfolgreich für
das Unternehmen tätig sein. Dies ist Voraussetzung dafür, dass das Unternehmen langfristig
profitabel und verantwortlich wirtschaftet.
5.Führung
Die Mitarbeitenden erfahren für ihre Tätigkeit
Wertschätzung und Respekt von ihrer Führungs­
kraft. Sie können stolz auf ihr Unternehmen,
dessen Produkte, Dienstleistungen und Führungs­
kultur sein.
6.Personalentwicklung
Wir wollen die Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen qualitativ auf einem hohen Niveau halten.
7. Personalplanung und -auswahl
Unsere Personalplanung zielt darauf ab, Mit­
arbeitende langfristig zu beschäftigen. Die
Strategie und Management
Vermeidung betriebsbedingter Kündigungen ist
vorrangiges Ziel.
8.Mitarbeiterbindung
Ist die Mitarbeiterin bzw. der Mitarbeiter an
Bord, stehen wir zu ihr und zu ihm.
9.Demografie
Unsere Arbeitsorganisation ist auf die Entwicklung der Altersstruktur der Beschäftigten und
die demografische Entwicklung abgestimmt.
10.Gesundheitsförderung
Durch ein professionelles betriebliches Ge­
sundheitsmanagement erhalten wir unsere
Mitarbeitenden langfristig gesund, motiviert
und leistungsfähig.
11.Personalmanagement
Vertraulichkeit und Datenschutz auch im
Rahmen von Leistungsmessungen sind für uns
selbstverständlich.
12.Chancengleichheit und Diversity
Unser Ziel ist eine Erhöhung der Frauenquote
in Führungspositionen. Wir sehen Diversity als
Chance und haben uns deshalb der „Charta
der Vielfalt“ der Unternehmen in Deutschland
verpflichtet.
Die LBBW scheut nicht davor zurück, sich auch
einer externen Überprüfung dieser nachhaltigen
Personalpolitik zu unterwerfen, eine Verbesserung
ihrer Positionierung anzustreben (z. B. beim Human
Asset Rating mit gutem Human Potential Index
[HPI] im Vergleich zu anderen Unternehmen) und
bei den zwölf humanressourcenbasierten „Werttreibern“ des Unternehmenserfolgs stets bessere
Ergebnisse zu erzielen.“
Leitplanken Nachhaltigkeit im Geschäftsbetrieb
Für die Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen gelten bei der LBBW verbindliche Kriterien, zu
denen auch ausdrücklich Umwelt- und Sozialaspekte
gehören. Diese Kriterien werden bei der Entscheidung
über eine Auftragsvergabe berücksichtigt (Zielwert:
mindestens 10 %). Lieferanten müssen außerdem Produktursprung, Herstellungsprozess und Produktinhaltsstoffe offenlegen. Bei Verstößen gegen ihre sozialen
Nachhaltigkeitsstandards behält sich die Bank ein außerordentliches Kündigungsrecht vor.
Ähnlich anspruchsvoll sind die Maßstäbe, die die LBBW
an ihren eigenen Umgang mit Ressourcen anlegt. So
sollen die CO2-Emissionen, die sich unter anderem aus
Dienstreisen, Gebäudemanagement, IT und Materialverbrauch ergeben, im Vergleich zum Basisjahr 2006
kontinuierlich gesenkt werden.
Unsere „Leitplanken Geschäftsbetrieb“
im Wortlaut
Wir wollen den Ressourcenverbrauch so managen,
dass auch zukünftigen Generationen noch Ressourcen in ausreichendem Maß zur Verfügung stehen.
Dabei konzentrieren wir uns vorrangig auf die CO2Emissionen und die Beschaffungen.
Die Reduktion unserer CO2-Emissionen ist das
vorrangige Umweltziel im Geschäftsbetrieb. Durch
den Bezug von Ökostrom konnten wir unsere absoluten CO2-Emissionen zwischen 2006 und 2009
bereits um 70 % reduzieren. In einem nächsten
Schritt streben wir eine weitere Reduktion unserer
absoluten CO2-Emissionen um 25 % bis 2020 auf
Basis von 2009 und der derzeitigen Rahmenbedingungen an.
Den Energieverbrauch wollen wir durch eine
­Optimierung der Gebäudetechnik und der ITHardware in den Rechenzentren und am Arbeits­
platz verringern. Dazu sind entsprechende
15
Strategie und Management
technische und organisatorische Maßnahmen
für die nachfolgenden Punkte zu entwickeln
(siehe Seite 92 f. und 97 f.):
1.langfristige Investitionsbetrachtung (Anmietung und Bau) inkl. Gebäude-Energieverbrauch
2.Stromverbrauch Gebäudemanagement in
kWh/Mitarbeiter
3.Heizenergieverbrauch in kWh/m2
4.Stromverbrauch der Rechenzentren bezogen
auf die Produktivität der Großrechner und
Serverfarmen (IT-PEW = IT Productivity* per
Embedded Watt)
Um die Einhaltung der Nachhaltigkeitskriterien
zu gewährleisten, verpflichten wir Lieferanten,
uns Fragen zur Produktherkunft, zum Herstellungsprozess, zu den eingesetzten Materialien
etc. zu beantworten. Des Weiteren behalten wir
uns bei Nichteinhaltung unserer Sozialstandards
ein außerordentliches Kündigungsrecht vor, das
alle Lieferanten akzeptieren müssen.
Wir decken unseren Strombedarf unter Berücksichtigung ökonomischer Entscheidungskriterien
durch Strom aus erneuerbaren Energien (siehe
auch Seite 87).
* Als Parameter für die Produktivität verwenden wir hierbei
Speichervolumen und Anzahl CPUs (Central Processing Units,
Hauptprozessoren).
5.Arbeitsplatz-IT bezogen auf einen Standardarbeitsplatz (regelmäßige Messung in definiertem, abgegrenztem Gebäudebereich) in
kWh/Arbeitsplatz und Jahr
Wir wollen eine Optimierung der Verkehrsmittelwahl gemäß den Vorgaben der Reiseordnung.
Wir wollen die hohen Recyclingpapierquoten bei
Papier beibehalten (siehe Seite 98).
Klimastrategie.
Wir wollen aktiv zum Klimaschutz beitragen und
­emissionsarmes Wirtschaften fördern. Die LBBW hat
daher – über die „Leitplanken“ hinaus – eine eigene
Klimastrategie formuliert.
Die „Klimastrategie der LBBW“ im Wortlaut
Für die Auswahl von Produkten und Dienstleistern
haben wir einheitliche Kriterien definiert:
Wir berücksichtigen bei allen Auftragsvergaben
Nachhaltigkeitskriterien (wie z. B. Umwelt,
­regionale Wirtschaft/Kundenbeziehungen) wie
in unseren Beschaffungsstandards geregelt.
Umwelt, regionale Wirtschaft/Kundenbeziehungen sowie faire Entlohnung sind für uns bei der
Prüfung von Dienstleistungen und Produkten/
Materialien wesentlich. Wir streben eine Gewichtung dieser Nachhaltigkeitsaspekte gegenüber
anderen Entscheidungskriterien (Qualität, PreisLeistungs-Verhältnis, Zuverlässigkeit, Service,
Akzeptanz, Rahmenvereinbarungen) von 10 % an.
16
„Der Klimawandel zählt zu den größten globalen
Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Emissionsarme und energieeffiziente Technologien
sind bereits heute etablierte Geschäftsfelder vieler
Industrieunternehmen. Sie gelten als wesentlicher
Wachstumstreiber und zukünftige Leitindustrie
in Deutschland. Gerade in unseren Kernmärkten
besteht erhebliches wirtschaftliches Potenzial.
Die LBBW leistet einen aktiven Beitrag für den Übergang von einer treibhausgasintensiven zu einer
emissionsarmen Wirtschaftsweise. So haben wir
in für uns relevanten Zukunftsmärkten, wie zum
Strategie und Management
Beispiel erneuerbaren Energien – insbesondere im
Bereich Windkraft – und Energieeffizienz, frühzeitig
Expertise aufgebaut und bieten entsprechende
Produkte und Dienstleistungen mit steigendem
Marktpotenzial für unsere Kunden an.
Darüber hinaus bekennen wir uns zu einem
klimafreundlichen Geschäftsbetrieb und setzen
uns ehrgeizige Klimaschutzziele. Durch den Bezug
von Ökostrom konnten wir unsere absoluten CO2Emissionen zwischen 2006 und 2009 bereits um
70 % reduzieren. In einem nächsten Schritt streben
wir eine weitere Reduktion unserer absoluten CO2Emissionen um 25 % bis 2020 auf Basis von 2009
und der derzeitigen Rahmenbedingungen an.
Wesentliche strategische Aussagen zum Klima­
wandel haben wir bereits in den „Leitplanken
Nachhaltigkeit“ verankert. Dies gilt sowohl für die
„Leitplanken Nachhaltigkeit“ im Kerngeschäft mit
Kunden als auch für die „Leitplanken Nachhaltigkeit“
im internen Geschäftsbetrieb.“
zierung einer Photovoltaikanlage. In Kooperation
mit dem Deutschen Energieberater-Netzwerk e. V.
(DEN) bieten wir Gebäudethermografien an und
vermitteln Beratungsgespräche mit Spezialisten
(siehe Seite 54 f.).
Seit April 2011 bieten wir unseren Kunden in BadenWürttemberg an, den Kauf eines E-Bikes der EnBW
über einen Sonderkredit zu finanzieren. Die BW-Bank
kooperiert dabei mit CreditPlus.
Mit dem neuen Bausparprodukt „BW ModernisierungsVorsorge“ unterstützen wir unter anderem
die energetische Sanierung von Wohnimmobilien.
Hierbei arbeiten wir mit der LBS Baden-Württemberg zusammen.
Der Marktbereich Vaihingen/Möhringen der BW-Bank
informierte auf einer Veranstaltung im Energieberatungszentrum Stuttgart 30 geladene Kunden
über die Energieeinsparpotenziale bei älteren Wohn­
gebäuden und gab Tipps für die Beantragung von
öffentlichen KfW-Mitteln und städtischen Zuschüssen.
Von 2009 bis 2011 haben wir bereits eine Reduktion
der absoluten CO2-Emissionen von knapp 23 % erreicht
(siehe Seite 87).
Im Rahmen der Klimastrategie haben wir seit 2011
zahlreiche Maßnahmen umgesetzt:
Um die langjährige Kompetenz der einzelnen Fachbereiche im Themenfeld Energie zu bündeln und
den gemeinsamen Austausch zu fördern, haben
wir einen konzernweiten Round Table initiiert. Ziel
ist es, insbesondere das Produktangebot für Unternehmenskunden zu optimieren.
Privatkunden unterstützen wir beim ökologischen
Bauen, bei der energetischen Sanierung oder Moder­
nisierung ihrer Immobilie wie auch bei der Finan­
17
Strategie und Management
Nachhaltige Unternehmens­
führung.
Die Einhaltung der Nachhaltigkeitspolitik gewährleistet die LBBW durch ein konsequentes Nachhaltigkeitsmanagementsystem. Dieses umfasst sämtliche
Geschäftsbereiche und wird in einem mehrstufigen
Prozess unternehmensweit umgesetzt. Verantwortlich
hierfür ist der für Corporate Sustainability zuständige
Vorstandsvorsitzende der LBBW.
Einmal jährlich wird das Umweltmanagement durch
die Unternehmensleitung bewertet (Management Review
gemäß ISO 14001). Wichtige Themen mit Nachhaltigkeitsbezug werden dem Vorstand zur Information bzw.
Entscheidung vorgelegt. Der Vorstand wiederum
informiert den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und
umfassend über wesentliche Entwicklungen der Bank
sowie des Konzerns.
Geleitet wird das Nachhaltigkeitsmanagement durch
den Leiter der Abteilung „Corporate Sustainability
und Gesundheit“; dieser ist zugleich Umweltmanagementsystem-Beauftragter der LBBW. Die zahlreichen
Nachhaltigkeitsaktivitäten im Konzern werden im
Nachhaltigkeitsprogramm gebündelt (siehe Seite 24 f.).
Unabhängige Umweltaudits stellen sicher, dass die
Vorgaben für ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem eingehalten werden (siehe Seite 37 f.).
Gremien und Abteilungen
Der Nachhaltigkeitsrat bildet die kommunikative
­Brücke zwischen Vorstand und Fachbereichen. Er
bündelt und forciert die unternehmensinterne Meinungsbildung zu strategischen Nachhaltigkeitsthemen
und bereitet Vorstandsentscheidungen vor. Geleitet
wird der Nachhaltigkeitsrat vom Vorstandsvorsitzenden. Teilnehmer der Runde sind im Wesentlichen
Bereichsleiter/-innen (2. Führungsebene).
18
Der Arbeitskreis Nachhaltigkeit setzt sich aus Vertretern aller relevanten Fachbereiche zusammen. Sie
arbeiten auf operativer Ebene und koordinieren die
Nachhaltigkeitsaktivitäten in den Bereichen. Außerdem
begleiten sie die Umsetzung der zuvor beschlossenen
Maßnahmen.
Die Gruppe Nachhaltigkeit in der Abteilung „Corporate
Sustainability und Gesundheit“ koordiniert und steuert
alle Nachhaltigkeitsaktivitäten innerhalb der LBBW,
sammelt die relevanten Daten, bereitet Stellungnahmen
für Ratinganfragen vor, betreut die Nachhaltigkeitsberichterstattung und initiiert die Weiterentwicklung von
Nachhaltigkeitspolitik und -management.
Neue Mitglieder des Nachhaltigkeitsrats bzw. des
Arbeitskreises Nachhaltigkeit werden in Form eines
Einführungsgesprächs über das Nachhaltigkeits­
managementsystem der LBBW informiert. Außerdem
werden im Rahmen der Sitzungen übergreifende
Nachhaltigkeitsthemen und -projekte präsentiert
und besprochen.
Strategie und Management
Nachhaltigkeitsmanagement der LBBW
Koordination und Steuerung über die Gruppe Nach­
haltigkeit
Gesamtvorstand LBBW
Nachhaltigkeitsrat auf 2. Ebene (Bereichsleiter/-innen)
Vorsitz: Vorstandsvorsitzender der LBBW
Arbeitskreis Nachhaltigkeit auf operativer Ebene
Handlungsfelder
Nachhaltig­keit.
Die potenziellen Auswirkungen unserer Geschäfts­tätig­
keit auf unsere Nachhaltigkeitsbilanz klassifizieren wir
in die Kategorien „gering“, „mittel“ oder „erheblich“.
Hierzu tauschen wir uns mit den entsprechenden Fach­
abteilungen aus. Zu allen als „erheblich“ eingestuften
Aspekten übernehmen wir prioritär Maßnahmen in
unser Nachhaltigkeitsprogramm. Die Matrix wird in
regelmäßigen Abständen aktualisiert bzw. fortgeschrieben.
19
Strategie und Management
Umfeld
Bankprodukte und -dienstleistungen
Bewertung der Nachhaltigkeitsaspekte im LBBW-Konzern.
20
Nachhaltigkeits­
aspekte
Gesetze
Lokal
Global
Wirtschaftlichkeit
Asset Management
Gering
Mittel
Mittel
Erheblich
(da zusätz­liche Absatz­
chancen und enormes
Markt­potenzial)
Kredit
Mittel
(Basel II)
Mittel
(da viele lokale mitte­lständische Kunden vorhanden)
Mittel
(Auslandsaktivitäten)
Erheblich
(wegen Reputa­tions­risiken
[auch bei Betriebsmittel­
krediten] und Markt­
chancen)
Projektfinanzierungen
Erheblich
(europawei­ter Emissions­
handel seit 01/05)
Erheblich
(Finanzierung regionaler
Projekte)
Erheblich
(Finanzierung inter­
nationaler Projekte)
Erheblich
(da Sustainable-Development-Kreditrisiken und
-chancen)
Immo­bilien
Erheblich
(Haftung wegen Altlasten)
Mittel
(Bauträgergeschäft,
Projektentwicklung)
Gering
Mittel
Retail Banking
Erheblich
(siehe Kunden)
Erheblich
(da Privatkunden­geschäft
lokal verankert)
Gering
Erheblich
(auch wegen klassischen
Finanzratings)
Mikrofinanzierungen
Gering
Mittel
(da auch für Existenzgründungen möglich)
Erheblich
Mittel
(zusätzliche Absatzchancen; Sektor wächst jähr­lich
um 40 %)
Gesellschaft
Mittel
(z. B. Veröffentlichungspflichten, ComplianceAnforderungen)
Erheblich
(Schaffung von Arbeits­
plätzen, Wert­schöp­fung,
Cor­porate Citizenship, PPP)
Mittel
(Mikrokredite, indirekte
Auswirkungen von Exportund Projektfinanzierungen)
Mittel
(Image bei Kunden,
Corporate Citizenship, PPP)
Strategie und Management
Trend (zukünftige Bedeutung des Aspekts)
Themen
Makrothemen
Zunehmende Bedeutung
(Trend, Gesetzesinitia­tiven,
z. B. Pensionsfonds in GB, F)
Nachhaltige Geldanlagen,
SRI, PRI
Zunehmende Bedeutung
Berücksichtigung von
Nachhaltigkeitskriterien in
Kreditprüfprozessen
Nachhaltige Supply Chains
Zunehmende Bedeutung
(da neben Risiken auch
Chancen in den Fokus
rücken)
Projektfinanzierungen im Bereich erneuerbare Energien,
Minimierung von Risiken
Nachhaltige Supply Chains
Indikatoren
GRI/VfU
%-Anteil am Gesamtvolumen
FS1–FS2, FS4–FS8,
FS10–FS12, EC2
FS1–FS8, EC2, HR1,
HR5–HR7
Volumen „nachhaltige“
Projektfinanzierungen
(z. B. er­neuerbare Ener­gien),
%-Anteil überprüfter Projekte
in Be­zug auf soziale und
ökologische Risiken
HR1, HR3, HR5–HR9,
EC2, FS1–FS8
Green Buildings, Klima­
wandel
Zunehmende Bedeutung
(aktuelle politische Entwicklungen und Gesetzesinitiativen)
Zunehmende Bedeutung
Zugang zu Finanzdienstleistungen, nachhaltiges
Produktangebot
Social Inclusion
(soziale Eingliederung)
FS1, FS4–FS5, FS7–FS8,
FS11, FS13–FS14, FS16,
EC2, PR3–PR8
Zunehmende Bedeutung
Zugang zu Finanzdienstleistungen
Armut, globales Bevölkerungswachstum, Social Inclusion
(soziale Eingliederung)
Investiertes Volumen in
Mikrofinanzfonds
FS7, FS11
Zunehmende Bedeutung
Corporate Citizenship,
PPP, Wertschöpfung,
Verantwortung als regionaler
Arbeitgeber
Gesellschaftliches Engage­
ment
Beiträge (qualitativ und
quantitativ) Wertschöpfungsrechnung
EC1, EC8, SO1, FS13,
FS14
21
Nachhaltiger Bankbetrieb
Strategie und Management
22
Nachhaltigkeits­
aspekte
Gesetze
Lokal
Global
Wirtschaftlichkeit
Energie
Mittel
(durch EnergieeinsparVerordnung)
Gering
Erheblich
(durch Verbrauch endlicher
Ressourcen und CO2Problematik)
Erheblich
(da steigende Preise bei
Verknappung, relativ hohe
LBBW-Kennzahl)
Papier
Gering
Gering
Erheblich
(durch Abhol­zung von
Tro­penwäldern, Wasser­
verbrauch etc.)
Erheblich
(da Recyclingpapier günstiger als Frischfaserpapier)
Abfall
Mittel
(Gewerbeabfall-Verordnung
schreibt u. a. Getrennt­
samm­lung vor)
Mittel
(da Deponieflächen
begrenzt)
Gering
Erheblich
(wegen hoher Entsorgungskosten)
Verkehr
Gering
Mittel
(da PKW-Fahrten zunehmen)
Mittel
(CO2-Problematik, Flug-km
zunehmend)
Mittel
Wasser
Gering
Gering
Gering
Mittel
Gefahrstoffe
Mittel
(da neue Regelungen
umzusetzen sind)
Mittel
(da Unfälle möglich sind)
Gering
Gering
Bio­diversität
Mittel
Mittel
Mittel
(weltweiter Artenverlust)
Gering
Lieferanten
Gering
Mittel
(je nach Produktions­
standort)
Mittel
(je nach Produktions­
standort)
Mittel
(je nach Menge des Verbrauchsmaterials)
Mit­arbeiter
Erheblich
(AGG, BetrVerfG,
Arbeitsschutzgesetze …)
Erheblich
(da Großteil der Belegschaft
im regionalen Umfeld)
Mittel
(nur 5 % der Belegschaft
im Ausland beschäftigt,
jedoch relevant für Nachhaltigkeitsratings)
Erheblich
(da Motivation und Quali­
fi­ka­tion der Mitarbeiter
entscheidender Faktor für
ökono­mi­schen Erfolg in
der Finanzdienstleistungsbranche)
Kunden
Erheblich
(z. B. Werbung,
Bankgeheim­nis, Daten­
schutz, Geld­wäsche,
diverse Gesetze im Bereich
Wirtschaftsrecht)
Erheblich
(da regionaler Schwerpunkt)
Mittel
(Begleitung ins Ausland)
Erheblich
Strategie und Management
Trend (zukünftige Bedeutung des Aspekts)
Themen
Makrothemen
Indikatoren
GRI/VfU
Zunehmende Bedeutung
Energieeffizienz,
erneuer­bare Energien
Klimawandel
Verbrauchskennzahlen
Anteil Ökostrom
VfU
Zunehmende Bedeutung
Effizienz, Recycling­papier
Entwaldung, Süßwasserknappheit
Verbrauchskennzahlen
Anteil Recyclingpapier
VfU
Gleichbleibend
Effizienz, Recycling
Verbrauchskennzahlen
Abfall­arten
VfU
Zunehmende Bedeutung
(aktuelle poli­tische Entwicklungen, Feinstaubverordnung)
Minimierung CO2-Ausstoß,
Sensibilisierung
Klimawandel
Zusammensetzung des
Reiseverkehrs
VfU
Gleichbleibend
Verbrauchseffizienz
Süßwasserknappheit
Verbrauchskennzahlen
VfU
Gleichbleibend
Gesetzes­konformität
Zunehmende Bedeutung
Fassaden- und Dachbegrünung, Nist­hilfen u. Ä.
Verlust der Artenvielfalt
Zunehmende Bedeutung
(ISO 14001, Verbrauchersensibilität)
Beschaffungsstandards,
Verantwortung als regionaler
Auftraggeber
Nachhaltige Supply Chains
Lieferantenzufriedenheit
Lieferantenstandards
EC6
HR2
Zunehmende Bedeutung
Vereinbarkeit von Beruf und
Familie, Vielfalt, Entlohnung,
Chancen­gleichheit, Talentmanagement, lebenslanges
Lernen, Arbeitssicher­heit
und Ge­sundheit, Arbeitsplatz­
sicherheit, soziale Zusatzleistungen
Demografischer Wandel,
soziale Verantwortung als
Arbeitgeber, nachhaltige
Personalpolitik
Mitarbeiterzufriedenheit,
Teilzeitquote, Belegschafts­
profil, Ver­gütungsstruktur,
Fluktuation (evtl. weitere
Unterteilung nach Anzahl
Berufsjahre), Unfall-/Krankheitsrate
LA1–LA14, HR3–HR5,
EC3, EC5, EC7, SO3, FS4
Gleichbleibend
Produktverantwortung,
Absatzmärkte
Nachhaltige Supply Chains
Kundenzufriedenheit,
Kundenfluktuation
PR1–PR9, FS16
EN11–EN15
23
Strategie und Management
Nachhaltigkeitsprogramm 2011.
Das Nachhaltigkeitsprogramm wird regelmäßig aktualisiert und dem Vorstand einmal jährlich vorgelegt.
Im Jahr 2011 umfasste das Programm insgesamt 29 Maßnahmen. Alle Maßnahmen wurden entweder erreicht
(24 Maßnahmen) oder zumindest teilweise erreicht (fünf Maßnahmen).
Die nachfolgenden Tabellen geben einen Überblick über diese Maßnahmen, gegliedert nach den im vorstehenden
Kapitel genannten Handlungsfeldern (siehe „Bewertung der Nachhaltigkeitsaspekte im LBBW-Konzern“, Seite 20 f.).
Bankprodukte und -dienstleistungen
Maßnahme
24
Verantwortlich
Status
Umsetzung
Versand eines Investorenbriefs an
institutionelle Kunden, um diese über
das Nachhaltig­keitsengagement und
die nachhaltigen Anlageprodukte der
LBBW zu informieren.
Capital Markets –
Clients
Im Januar 2011 wurde ein Anschreiben zum Nach­
haltigkeitsengagement und zu den nachhaltigen
Anlage­produkten der LBBW an über 300 Kunden verschickt.
Durchführung einer Investorenkonferenz zum Thema Nachhaltigkeit.
LBBW Asset
Management
Investment­
gesellschaft mbH
Ein Schwerpunkt der jährlichen Investorenkonferenz
„Trends“ der LBBW Asset Management Investmentgesell­
schaft mbH (LBBW AM) am 22. Februar 2011 widmete
sich dem Thema Nachhaltigkeit. Hierbei wurde insbe­
son­dere auf die Investment­ansätze für nachhaltige
Kapitalanlagen eingegangen. Darüber hinaus beteiligte
sich die LBBW AM an vielfältigen Initiativen zum Thema
Nachhaltigkeit und war auf verschiedenen Messen bzw.
Konferenzen vertreten.
Auftritte bei externen Veranstaltungen
zum Thema nachhaltige Geldanlagen.
LBBW Asset
Management
Investment­
gesellschaft mbH
Die LBBW Asset Management Investmentgesellschaft
mbH beteiligte sich 2011 unter anderem an den Messen
„Grünes Geld“ in München (9. Juli 2011) und in Freiburg
(15. Oktober 2011). Darüber hinaus war die LBBW AM
am 25. Oktober 2011 als Sponsor und Aussteller auf
der Investorentagung „Doppelte Dividende – Trends im
nachhaltigen Investment“ von oekom research vertreten.
Wiederunterzeichnung der Europäischen Transparenzleitlinien für den
nachhaltigen Publikumsfonds „LBBW
Nachhaltigkeit Aktien“.
LBBW Asset
Management
Investment­
gesellschaft mbH
Die LBBW AM hat am 27. April 2011 erneut die Euro­
päischen Transparenzleitlinien für den nachhaltigen
­Publikumsfonds „LBBW Nachhaltigkeit Aktien“ unterzeichnet. Der Fonds trägt damit weiterhin das Europäische Transparenzlogo für nachhaltige Publikumsfonds.
Siehe dazu auch Seite 49 f.
Wiederunterzeichnung der Europäischen Transparenzleitlinien für den
nachhaltigen Publikumsfonds „LBBW
Nachhaltigkeit Renten“.
LBBW Asset
Management
Investment­
gesellschaft mbH
Die LBBW AM hat am 27. April 2011 erneut die Euro­
päischen Transparenzleitlinien für den nachhaltigen
­Publikumsfonds „LBBW Nachhaltigkeit Renten“ unterzeichnet. Der Fonds trägt damit weiterhin das Europäische Transparenzlogo für nachhaltige Publikumsfonds.
Siehe dazu auch Seite 49 f.
Strategie und Management
Maßnahme
Verantwortlich
Status
Umsetzung
Durchführung einer Veranstaltung für
Sparkassen zum nachhaltigen Produkt­
angebot der LBBW.
Sparkassen
Am 26. Mai 2011 wurde das jährliche Forum „Privat- und
Anlagekundengeschäft“ mit dem Schwerpunkt „Nachhaltigkeit und nachhaltige Geldanlagen“ durchgeführt.
Eingeladen waren alle Leiter und Multiplikatoren von
Sparkassen aus dem Verbundgebiet. Insgesamt haben
rund ­40 Vertreter von Sparkassen teilgenommen.
Einführung eines Nachhaltigkeitsfilters
für die Anlage des freien Eigenkapitals.
Treasury
Im Januar 2011 wurden Nachhaltigkeits­kriterien für die
Anlage des freien, ungebundenen Eigenkapitals (NostroPortfolio) definiert. Als Ausschlusskriterien wurden
Kinderarbeit, Menschenrechtsverletzungen und Verstöße
gegen Arbeitsrechte definiert. Das Portfolioscreening
erfolgt einmal jährlich durch oekom research. Das
erste Screening erfolgte im Januar 2011.
Aufnahme des Themas Nachhaltigkeit
in den Themenkatalog „Vermögens­
klassen im Fokus“.
Wealth
Management
Das Thema Nachhaltigkeit wurde 2011 in den
Themen­katalog „Vermögensklassen im Fokus“
aufgenommen.
Genereller Ausschluss von Investitionen
in Streumunition produzierende Unternehmen für die Investmentfonds der
LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH.
LBBW Asset
Management
Investment­
gesellschaft mbH
Die LBBW Asset Management Investmentgesellschaft
mbH schließt vor dem Hintergrund der UN-Konvention
zum Verbot von Streumunition, die am 1. Oktober 2010
in Kraft trat und von der Bundesrepublik Deutschland
ratifiziert wurde, für ihre Investmentfonds eine Investition
in Streumunition produzierende Unternehmen aus. Von
diesem Grundsatz kann nur auf ausdrücklichen Kundenwunsch abgewichen werden. Dazu wurde in Zusammenarbeit mit oekom research eine Liste von Unternehmen
erstellt, die zu den involvierten Herstellern gehören.
Diese Liste wird regelmäßig aktualisiert. Dieser Prozess
ist seit 1. März 2011 implementiert.
Erarbeitung von Maßnahmen zur
Berücksichtigung der fehlenden operativen Konkretisierungen bezüglich
„Leitplanken Nachhaltigkeit im Kreditgeschäft“ und Konzernrisikostrategie
zu Reputationsrisiken.
Nachhaltig­
keitsrat
Als Teil der Maßnahme wurde die Einführung von Ausschlusskriterien (Herstellung von Streubomben und/oder
Antipersonenminen) im Kreditgeschäft beschlossen.
Ferner wurde der Bezug von ausgewählten Informationen in Form eines Listenentwurfs bzw. einer Datenbank
mit Berichtsfunktion zur Erstellung einer Ausschlussliste
bezüglich Firmen, die Streubomben und/oder Antipersonenminen herstellen, beschlossen. Die noch offene
operative Umsetzung zum Thema Streubomben und/
oder Antipersonenminen wurde als Folgemaßnahme ins
Programm 2012 aufgenommen.
Unterstützung des Gorilla-Schutzprojektes des Zoologisch-Botanischen ­Gartens
Wilhelma in Stuttgart durch eine Althandy-Sammelaktion in allen BW-BankFilialen zur Stärkung der Wahrnehmung
der LBBW als nachhaltigkeitsorientierte
Bank sowie zur Neukundengewinnung.
Begleitende externe Kommunikation.
Privatkunden/
Private Banking,
Region Stuttgart
Im Kundenmagazin „Zaunkönig“ wurde in der Ausgabe
01/2011 die Althandy-Sammelaktion zugunsten des
Gorillaschutzes über die BW-Bank-Filialen beworben.
Ferner wurden auch LBBW-intern die Beschäftigten aufgefordert, nicht mehr benötigte Geräte an eine zentrale
Sammelstelle zu senden. Etwa 750 Althandys konnten
am Ende der Aktion an die Wilhelma übergeben werden.
Überprüfung der risikobehafteten
Geschäftsprozesse der Bank auf
Schwachstellen im Zusammenhang
mit Korruption, Betrug und Unterschlagung sowie Ausarbeitung von
geeigneten Präventionsmaßnahmen.
Fraud Prevention
Board
Beschlossene Präventionsmaßnahmen:
– Die Einführung eines E-Learning-Tools zur Sensibilisierung aller Beschäftigten hinsichtlich des Themas
Betrug ist als Präventionsmaßnahme beschlossen.
– Ein Hinweisgebersystem (Whistle-Blower) wurde zum
1. Juli 2012 eingeführt.
erreicht teilweise erreicht nicht erreicht
25
Strategie und Management
Nachhaltiger Bankbetrieb
Maßnahme
Verantwortlich
Status
Umsetzung
Reduktion des Energieverbrauchs der
Rechenzentren. In Summe soll sowohl
eine Reduktion der Energiekosten der
Retailfarm als auch eine Energieverbrauchsreduktion von ca. 50 % (Basis:
7 Mio. kWh p. a. Verbrauch, geplanter
Verbrauch nach Umsetzung: 3 Mio.
kWh) realisiert werden.
IT/Organisation
Durch folgende Maßnahmen konnte eine deutliche
­Energieverbrauchsreduktion realisiert werden:
– Die bisherige Retailfarm (Serverfarm, an die alle
Clients der Bankplattform angeschlossen sind) wurde
von 1.260 auf 300 Windows-Terminalserver reduziert.
– Durch den Einsatz von 64-Bit-Betriebssystemen
konnte die Anzahl User pro Server erhöht werden.
Trotz der geringen Anzahl an Servern pro Rechen­
zentrum deckt jeder Standort 50 % der Gesamtleistung
ab, damit beim Ausfall eines Rechenzentrums immer
noch alle Mitarbeiter mit den Anwendungen arbeiten
können.
– Am Freitagabend wird ein Großteil der Terminalserver
herunter- und am Sonntagabend wieder hochgefahren.
Die tatsächliche Energieeinsparung soll noch quanti­
fiziert werden.
Entwicklung und Anwendung einer
Methode zur Trennung der Energieverbräuche von Haustechnik und IT
(Rechenzentrum und Bürogeräte).
BW Immobilien
GmbH
Auf Basis von verschiedenen Methoden (Messung, Hochrechnung) konnte der Anteil des Stromverbrauchs, der
durch die IT (Rechenzentren sowie Drucker und Rechner)
verursacht wird, ermittelt werden: Der Anteil der IT am
gesamten Stromverbrauch beträgt ca. 30 %.
Analyse des Ist-Zustandes des relativen Stromverbrauchs (in kWh/m2)
für das Zentralgebäude in Leipzig
sowie die Stuttgarter Gebäude
„Königstraße 3“ sowie „Bollwerk“;
Ursachenforschung in Bezug auf
die vergleichsweise hohen Verbrauchswerte und Festlegung eines
Reduktionsziels.
BW Immobilien
GmbH
Der vermeintlich hohe relative Stromverbrauch in Leipzig
ist darauf zurückzuführen, dass die Werte für 2008 und
2009 auf die Fläche der Bank bezogen wurden, obwohl
sich der Verbrauch auf das Gesamtgebäude, das mehrheitlich von einem anderen Unternehmen genutzt wird,
bezog. 2010 wurde dies korrigiert.
Beim Gebäude „Königstraße 3“ wurde der Verbrauch
fälschlicherweise nicht auf den Mieter umgelegt. In der
Umlage 2011 wurde dieser Fehler korrigiert.
Das Gebäude „Bollwerk“ hat seit Einbau des Rechenzentrums 2002/2003 einen deutlich höheren spezifischen
Verbrauch. Der reine Verbrauch des Rechenzentrums
kann zwar gemessen werden, der Verbrauch der Peripherie (z. B. Kühlung der Rechner) lässt sich jedoch nicht
getrennt erfassen.
Einführung eines Energiemanagementsystems sowie regelmäßiges
Controlling und Reporting der
Verbrauchsdaten.
BW Immobilien
GmbH
Ein Energiemanagementsystem wurde implementiert
und erste Musterreports erstellt. Weitere Systeme sollen
noch eingebunden und Daten zusammengeführt werden.
Danach kann ein regelmäßiges Controlling und Reporting
der Verbrauchsdaten erfolgen. Dies ist im Rahmen der
„Einleitung von Korrekturmaßnahmen bei sich abzeichnenden negativen Trends in den Verbrauchsdaten“ weiterhin Bestandteil des Nachhaltigkeitsprogramms.
Einleitung von Korrekturmaßnahmen
bei sich abzeichnenden negativen
Trends in den Verbrauchsdaten.
BW Immobilien
GmbH
Um negative Trends in den Verbrauchsdaten schneller
zu erkennen und entsprechende Korrekturmaßnahmen
einzuleiten, wurde ein Energiemanagementsystem
implementiert und erste Musterreports erstellt. Ein
regelmäßiges Controlling und Reporting der Verbrauchsdaten ist vorgesehen.
erreicht 26
teilweise erreicht nicht erreicht
Strategie und Management
Maßnahme
Verantwortlich
Status
Umsetzung
Einkauf von 100 % Ökostrom für die
Gebäude der LBBW, BW-Bank, Sachsen
Bank sowie Rheinland-Pfalz Bank für
die Jahre 2011 und 2012.
Konzerneinkauf
Für 2011 und 2012 wurde für die Gebäude der LBBW,
BW-Bank, Sachsen Bank sowie Rheinland-Pfalz Bank zu
100 % Ökostrom eingekauft (Zertifizierung des Stroms
gemäß dem internationalen Standard RECS [Renewable
Energy Certificate System]).
Ausbau des vegetarischen Angebots
in den Betriebsrestaurants: Einmal
wöchentlich werden statt nur eines
zwei vegetarische Gerichte sowie
täglich mindestens zwei Gemüse­
beilagen angeboten.
LBBW GastroEvent
Seit Sommer 2011 wird zusätzlich zum täglichen vegetarischen Essensangebot jeden Dienstag ein weiteres
vegetarisches Gericht angeboten. Darüber hinaus wurde
auch das Angebot an Gemüsebeilagen erweitert. Die
LBBW-Beschäftigten wurden im Intranet sowie im Rahmen
eines Aktionstages über diese Maßnahme informiert.
Kommunikation zu nachhaltiger
Ernährung und zu entsprechenden
Maßnahmen der GastroEvent GmbH
inkl. Durchführung eines Aktionstages mit regionalen Lieferanten.
LBBW GastroEvent
Am 22. November 2011 fand ein Aktionstag zum Thema
nachhaltige Ernährung statt. Im Vorfeld wurden Informationen rund um Nachhaltigkeitsaspekte bei der Ernährung und deren Umsetzung in der GastroEvent GmbH
sowie Interviews zum Thema im Intranet veröffentlicht
(siehe Seite 31 f.).
Mitgliedschaft der LBBW Immobilien
Development GmbH bei der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges
Bauen e. V. (DGNB).
LBBW Immobilien
Management GmbH
Die LBBW Immobilien Development GmbH ist DGNBMitglied seit 2. Februar 2011.
Erstellung und Inkraftsetzung von
Arbeitsanweisungen zum Neubau
nachhaltiger Wohngebäude sowie
nachhaltiger Büro- und Verwaltungsgebäude durch die LBBW Immobilien
Development GmbH.
LBBW Immobilien
Management GmbH
Die Arbeitsanweisungen wurden erstellt und am
27. Oktober 2011 bzw. 15. Dezember 2011 in Kraft
gesetzt (siehe Seite 39).
Durchführen von einjährigen Pilotprojekten zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) in einem
Zentralbereich und im Vertrieb.
Personal
Das einjährige Pilotprojekt zum BGM im Bereich
Finanzcontrolling und im Vertrieb wurde erfolgreich
abgeschlossen. Über Verlauf, Erkenntnisse, Ergebnisse
und Erfolg des Projekts wurde in der Mitarbeiterzeitung
„inside“ 01/2012 berichtet.
Personalaudit mit externer Überprüfung der in den „Leitplanken
Nachhaltigkeit in der Personalpolitik“
genannten zwölf HPI-Werttreiber, die
zu PCI-Werttreibern weiterentwickelt
wurden und Maßstab für eine wertschöpfungsorientierte Personalarbeit
im Unternehmen sind (HPI = Human
Potential Index, PCI = Personalmanagement Champion Index).
Personal
Aus dem PCI-Personalaudit wurde mit Durchführung
der Mitarbeiterbefragung 2011 im November/Dezember
2011 eine von drei identifizierten Maßnahmen, die einen
großen Beitrag zur unternehmerischen Wertschöpfung
leisten, erfolgreich mit einer Beteiligung von 64,4 % der
befragten rund 10.250 Mitarbeiter umgesetzt.
Die Umsetzung von zwei weiteren Maßnahmen soll bis
Ende 2012 erfolgen. Die Maßnahme wurde verlängert.
Angebot eines Bewegungs- und
Entspannungskurses in der Mittagspause zur Gesundheitsförderung und
Evaluation der Kurse.
Personal
Das Angebot „Bewegte und entspannte Pause“ zur Mittagszeit wurde erfolgreich und mit großer Resonanz am
Standort Stuttgart, in Karlsruhe, Mannheim und Mainz
durchgeführt.
erreicht teilweise erreicht nicht erreicht
27
Strategie und Management
Maßnahme
Verantwortlich
Status
Umsetzung
Initiierung, Organisation und Durchführung von Rauchfrei-Seminaren an
den Hauptstandorten Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim, Mainz und Leipzig,
um Mitarbeitern den Ausstieg aus der
Tabakabhängigkeit zu erleichtern.
Personal
Stufe 1 (Durchführung von acht Nichtraucher-Seminaren
mit jeweils bis zu 18 Teilnehmern) wurde im Oktober 2011
erfolgreich mit sehr guter Resonanz bei den Mitarbeitern
durchgeführt. Stufe 2 (externe Abschluss-Evaluation
mit den Teilnehmern nach einem Jahr) ist bis Ende 2012
geplant.
Einbeziehung von Nachhaltigkeitskriterien in die Anlagepolitik des betrieblichen Altersversorgungssystems
Zusatzversorgungskasse (ZVK).
Personal
Die Geldanlage im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung durch die Zusatzversorgungskasse der LBBW
(ZVK-LBBW) erfolgt seit 2011 bei Neuinvestitionen oder
Umschichtungen nach nachhaltigen Kriterien.
Entwicklung und Verabschiedung
einer Klimastrategie.
Personal
Die Klimastrategie der LBBW wurde am 18. Oktober 2011
vom Vorstand verabschiedet und im November 2011
sowohl im Internet als auch im LBBW-Intranet Blue.net
veröffentlicht (siehe Seite 16 f.).
Umfeld
Maßnahme
Begleitung des „Deutschen StiftungsTags 2011“ als Hauptförderer.
Verantwortlich
Wealth Management
Status
Umsetzung
Auf dem „Deutschen StiftungsTag 2011“, der vom
11. bis 13. Mai 2011 in Stuttgart stattfand, hat sich
die BW-Bank als Hauptförderer engagiert. Rund
1.600 Teilnehmer nahmen an dem vom Bundesverband
Deutscher Stiftungen organisierten Kongress teil. Die
BW-Bank beteiligte sich mit hochkarätigen Referenten
am Tagungsprogramm.
erreicht 28
teilweise erreicht nicht erreicht
Strategie und Management
Nachhaltigkeitsprogramm 2012.
Für das Jahr 2012 sind von den Fachbereichen der LBBW die nachfolgenden konkreten Maßnahmen geplant:
Bankprodukte und -dienstleistungen
Maßnahmen
Nachhaltigkeitsziel*
Termin
Verantwortlich
Wiederunterzeichnung der Europäischen Transparenzleitlinien für den nachhaltigen Publikumsfonds
„LBBW Nachhaltigkeit Aktien“.
Ziel 1 + 2 – Geldanlagen
und Investments
Laufend
LBBW Asset Management
Investmentgesellschaft
mbH
Wiederunterzeichnung der Europäischen Transparenzleitlinien für den nachhaltigen Publikumsfonds
„LBBW Nachhaltigkeit Renten“.
Ziel 1 + 2 – Geldanlagen
und Investments
Laufend
LBBW Asset Management
Investmentgesellschaft
mbH
Begleitung und Förderung einer Studie zur Analyse und
Bewertung von Nachhaltigkeitsratingagenturen
in Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart.
Ziel 1 + 2 – Geldanlagen
und Investments
12/2012
LBBW Asset Management
Investmentgesellschaft
mbH
Durchführung eines jährlichen Portfolioscreenings für
die Anlagen des freien Eigenkapitals zur Sicherstellung
der Einhaltung der Ausschlusskriterien.
Ziel 1 + 2 – Geldanlagen
und Investments
Laufend
Aktiv-/Passivsteuerung
und Eigenanlagen
Förderung der Studie „Mission Investing im deutschen
Stiftungssektor“ sowie Positionierung dieses Themas
durch begleitende Veranstaltungen.
Ziel 1 + 2 – Geldanlagen
und Investments
12/2012
Wealth Management
Competence Center
Regelmäßige Aktualisierung und Überprüfung der
Ausschlussliste bezüglich Streumunition produzierender
Unternehmen für die Investmentfonds der LBBW Asset
Management Investmentgesellschaft mbH.
Ziel 1 + 2 – Geldanlagen
und Investments
12/2012
LBBW Asset Management
Investmentgesellschaft
mbH
Erstellung einer Liste von Firmen, die Streubomben und/
oder Personenminen herstellen, als Ausschlusskriterium
für das Kreditgeschäft inkl. Kommunikation, interner
Publikation und regelmäßiger Aktualisierung.
Ziel 3 – Kreditberatung und
Entscheidung
12/2012
Corporate Sustainability
und Gesundheit
Ausweitung des im Winter 2009/2010 durchgeführten
Pilotprojekts „Angebot Gebäudethermografie für Immobilieneigentümer“ auf ganz Baden-Württemberg.
Ziel 4 – Reduktion CO2Emissionen bei Projekten,
Produkten und Kunden
03/2012:
Maßnahme
erreicht
Privatkunden/
Private Banking,
Region Stuttgart
Laufende Überprüfung der risikobehafteten Geschäftsprozesse der Bank auf Schwachstellen im Zusammenhang mit Korruption, Betrug und Unterschlagung sowie
Ausarbeitung von geeigneten Präventionsmaßnahmen.
Ziel 1 + 2 – Geldanlagen
und Investments
Laufend
Compliance
* Die Nachhaltigkeitsziele sind ausführlich auf Seite 11 f. beschrieben.
29
Strategie und Management
Nachhaltiger Bankbetrieb
Maßnahmen
Nachhaltigkeitsziel
Termin
Konkretisierung der Abwärmenutzung des Rechenzentrums und Umsetzung von Einsparmaßnahmen auf
Grundlage einer im Dezember 2010 extern durchgeführten Energiestudie zu Einsparpotenzialen der Stuttgarter
Gebäude „Am Hauptbahnhof“ und „Pariser Platz“.
Ziel 6 – Eigener
Ressourcen­verbrauch
12/2013
BW Immobilien GmbH
Einleitung von Korrekturmaßnahmen bei sich abzeichnenden negativen Trends in den Verbrauchsdaten.
Ziel 6 – Eigener
Ressourcen­verbrauch
Laufend
BW Immobilien GmbH
Reduktion der durchschnittlichen CO2-Emissionen der
LBBW-Fahrzeugflotte (Fuhrpark, Abteilungsfahrzeuge,
Firmen-, Dienst- und Vorstandsfahrzeuge) gemäß Herstellerangaben, basierend auf dem Wert von 177 g/km
(Stand: September 2009), auf max. 160 g/km (Ende 2012).
Ziel 6 – Eigener
Ressourcen­verbrauch
12/2012
Konzerneinkauf
Initiierung, Organisation und Durchführung von Rauchfrei-Seminaren an den Hauptstandorten Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim, Mainz und Leipzig, um Mitarbei­tern
den Ausstieg aus der Tabakabhängigkeit zu erleichtern
(inkl. Kommunikation, Nachbetreuung mit Aufbaukursen
sowie externer Evaluation).
Stufe 2: Externe Abschluss-Evaluation mit den Teilnehmern nach einem Jahr ist bis Ende 2012 geplant.
Ziel 5 – Arbeitsorganisation
und -bedingungen
Stufe 2:
12/2012
Personal
Personalaudit mit externer Überprüfung der in den
„Leitplanken Nachhaltigkeit in der Personalpolitik“
genannten zwölf HPI-Werttreiber, die zu PCI-Werttreibern
weiterentwickelt wurden und Maßstab für eine wertschöpfungsorientierte Personalarbeit im Unternehmen
sind (HPI = Human Potential Index, PCI = Personal­
management Champion Index).
Ziel 5 – Arbeitsorganisation
und -bedingungen
Verlängert
bis 12/2012
Personal
Einführung eines Mentoringprogramms für Frauen.
Ziel 5 – Arbeitsorganisation
und -bedingungen
12/2012
Personal
Jährliche Berichterstattung zum Erhalt des Zertifikats im
Rahmen des „audits berufundfamilie“ der Hertie-Stiftung.
Ziel 5 – Arbeitsorganisation
und -bedingungen
12/2012
Personal
Einführung eines E-Learning-Tools für alle Beschäftigten
zur Vermittlung der wesentlichen Nachhaltigkeitsgrundsätze der LBBW (Nachhaltigkeitspolitik, -ziele und
-leitplanken) als Bestandteil des Betrugspräventionslernprogramms.
Alle
12/2012
Personal
Durchführung eines Aktionstages im Rahmen der internen Kommunikationsreihe „NACHgefragt“ (Nachhaltigkeitsinformationen für Mitarbeiter mit der Möglichkeit, Fragen zu stellen; die Antworten werden intern
kommuniziert).
Alle
12/2012
Personal
* Die Nachhaltigkeitsziele sind ausführlich auf Seite 11 f. beschrieben.
Umfeld
Aktuell gibt es keine Maßnahmen zum Themenfeld Umfeld.
30
Verantwortlich
Strategie und Management
Stakeholder­
kommunikation.
So vielfältig wie die verschiedenen Stakeholdergruppen der LBBW,
so unterschiedlich sind auch ihre Interessen und Ansprüche an
uns. Wir bemühen uns, die Erwartungen von Kunden, Mitarbeitern,
Eigentümern und gesellschaftlichen Gruppen systematisch zu
­erfassen und auszuwerten. Wir glauben, dass sie uns wertvolle Anregungen geben können, unser Nachhaltigkeitsmanagement zu
verbessern, unternehmerische Chancen zu realisieren und Risiken
zu vermeiden.
Nachhaltigkeitsbericht­
erstattung.
Über unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten informieren
wir die interne wie externe Öffentlichkeit durch unsere
Nachhaltigkeitswebsite und unseren umfassenden, jährlich aktualisierten Nachhaltigkeitsbericht. Ursprüng­lich
eine reine Printpublikation, wird er seit 2009 ausschließlich online veröffentlicht und durch aktuelle Meldungen
und Trends im LBBW-Nachhaltigkeitsauftritt ergänzt.
Grundlage des Nachhaltigkeits­berichts bilden die
etablierten Reporting-Standards der Global Reporting
Initiative (GRI, siehe www.globalreporting.org).
Auf unserer Nachhaltigkeitswebsite bieten wir seit
2010 auch die Publikation „Auf einen Blick: Nachhaltig­
keit bei der LBBW“ zum Download an. Hier wird das
nachhaltige Engagement der LBBW in kompakter Form
dargestellt.
Interne Kommunikation.
Das Intranet „Blue.net“ ist das zentrale interne Kommu­
nikationsinstrument der LBBW. Mit 47.000 Seiten und
circa 250.000 Zugriffen pro Tag ist es eine umfassende und rege genutzte Informationsplattform. Dort
sind auch zahlreiche Informationen zur Nachhaltigkeit
bei der LBBW abrufbar; außerdem weisen wir in diesem
Medium die Beschäftigten auf neue externe Publikationen der LBBW zum Thema Nachhaltigkeit hin. Auch in
der vierteljährlich erscheinenden Mitarbeiterzeitschrift
„inside“ haben Nachhaltigkeitsthemen einen festen
Platz. Wir nutzen beide Medien, um Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter über unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten
zu informieren, die Akzeptanz des Themas zu stärken
und Mitstreiter zu gewinnen.
Inzwischen werden für Mitarbeiterinnen und Mit­
arbeiter auch regelmäßig Veranstaltungen mit Bezug
31
Strategie und Management
zu nachhaltigen Themen angeboten. So haben wir
2011 die Reihe „Nachgefragt“ gestartet, die sich zum
Auftakt dem Thema nachhaltige Ernährung widmete.
Neben Anregungen für gesunde und nachhaltige Kost
stand für die LBBW-Beschäftigten in den Stuttgarter
Betriebsrestaurants auch eine Begegnung mit Kantinen­
lieferanten sowie eine intensive Diskussion mit Küchen­chefs und einer Ernährungsberaterin auf dem Programm.
Die zweiten Aktionstage im Mai 2012 widmeten sich
ganz dem Motto „Mut zur Nachhaltigkeit“. Im Zentrum
stand eine dreitägige Ausstellung der Hilfsorganisation
Brot für die Welt unter dem Titel „Ich packe meinen
Koffer“ mit Visionen zur Welt im Jahr 2022, die im Foyer
des Betriebsrestaurants am Pariser Platz in Stuttgart
zu sehen war. Handlungsperspektiven für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zeigte Johannes Küstner von
Brot für die Welt in seinem Vortrag „Kurswechsel für
ein zukunftsfähiges Deutschland“ auf. Der Dokumentarfilm „Home“ des Fotografen Yann Arthus-Bertrand
rundete das Programm ab (siehe Seite 61).
Kommunikation mit Kunden
und Investoren.
Mit unseren Privat- und Unternehmenskunden sowie
mit unseren institutionellen Investoren tauschen wir
uns regelmäßig auf Messen und Konferenzen sowie bei
einer ganzen Reihe eigener Veranstaltungen aus.
Beim „Deutschen StiftungsTag 2012“ in Erfurt
trafen sich Stifterinnen und Stifter, Vertreter von
Politik und Wirtschaft und die stiftungsinteres­
sierte Öffent­lichkeit zum größten Stiftungstreffen
Europas. Die BW-Bank präsentierte dort die von ihr
geförderte ­Studie „Finanzanlagen im Einklang mit
dem Stiftungs­zweck (Mission Investing)“. Die Studie
im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen
Stiftungen wurde im Rahmen einer gemeinsamen
32
Veranstaltung vorgestellt. Sie zeigt Konzepte auf,
wie das Stiftungsvermögen aktiv gemanagt werden
kann, um eine gemeinnützige Rendite – auch im
Sinne des Stiftungszwecks – zu erbringen, und gibt
darüber hinaus einen Über­blick über den Markt,
die Akteure und die recht­lichen Rahmenbedingungen. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion
diskutierten renommierte Stiftungsexperten über
die Chancen und Grenzen von Mission Investing.
Auf Stiftertreffen in Stutt­gart, München und Düssel­­dorf wurden die Perspektiven dieses Vermögens­
anlagekonzepts vertieft. Weitere Veranstaltungen
sind vom Stiftungsmanagement der BW-Bank
deutsch­landweit geplant, um die Idee des Mission
Investing und konkrete Handlungsempfehlungen
im Dialog mit der Stiftergemeinschaft weiterzuentwickeln.
Auf der Messe „Grünes Geld“ in München und
Freiburg (2011) sowie in Stuttgart (2012) präsentierte die LBBW Asset Management als Aussteller
das nachhaltige Produktangebot der LBBW und
referierte über nachhaltige Vermögensanlagen.
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit den
Spar­kassen aus dem Verbundgebiet und dem
Sparkassen­verband Baden-Württemberg hat
die LBBW Asset Management im Jahr 2011 mehrere Veranstaltun­gen zum Thema nachhaltige
Geld­anlagen durchgeführt. Teilnehmer waren
Spar­kassen sowie ausgewählte Kunden dieser
Sparkassen.
Rund 170 institutionelle Investoren kamen im
Mai 2011 zum 11. LBBW-Kapitalmarktforum
und informierten sich über aktuelle Entwicklungen
auf den Kapitalmärkten – u. a. bei dem Vortrag
„Neue Asset-Klassen: Holz, Wasser, Wald, Müll,
­Graphite“. Zu dieser Veranstaltung hatte die Ab­
teilung „Sales Institutionals“ der LBBW ein­geladen.
Strategie und Management
Kommunikation mit Nicht­
regierungsorganisationen.
Mit Nichtregierungsorganisationen (NGOs) tauschen
wir uns in einer von Urgewald e. V. und dem Verein
für Umweltmanagement und Nachhaltigkeit in Finanz­instituten e. V. (VfU) organisierten Veranstaltungsreihe
regelmäßig aus. Im Jahr 2011 stand „Klima­killer Kohle –
für verbindliche Regeln im Kohlegeschäft“ auf der
Agenda. Vorgestellt wurden umweltkritische Projekte
sowie Regelungen einzelner Banken im Geschäft mit
Kohle. An dieser Veranstaltung nahmen sechs Nicht­
regierungsorganisationen sowie sieben Banken teil.
33
Strategie und Management
Nachhaltigkeitsratings,
Rankings und Mitgliedschaften.
Immer mehr Kunden wollen heute wissen, wie es um das Verantwortungsbewusstsein einer Bank bestellt ist und wie nachhaltig
ihre Angebote sind. Nachhaltigkeitsratings unabhängiger Agenturen
spiegeln diese Leistungen im Wettbewerbsvergleich wider. Als aktives
Mitglied bei diversen Nachhaltigkeitsinitiativen wollen wir das
­Bewusstsein für nachhaltiges Denken und Handeln schärfen.
Nachhaltigkeitsratings.
So wie wir die Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen, Partnern und Lieferanten bewerten, wird
auch unser nachhaltiges Engagement von neutralen
Ratingagenturen geprüft. Diese Nachhaltigkeitsratings, die im Unterschied zu Finanzkraftratings in der
Regel nicht vom bewerteten Unternehmen, sondern
von Investoren in Auftrag gegeben werden, bilden
eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die immer
größere Zahl nachhaltig orientierter Anleger. Zu ihnen
zählen längst nicht mehr nur karitative Organisationen, sondern zunehmend auch konventionelle institutionelle Investoren.
Sowohl die Zahl der Nachhaltigkeitsratings als auch die
Tiefe ihrer Analysen sind gewachsen: Über 100 Einzelkriterien fragen die Agenturen heute ab.
34
Im Folgenden werden die jeweils aktuellsten Ergebnisse dargestellt, die die LBBW bei den verschiedenen
Ratings erzielt hat und die uns bis Redaktionsschluss
des Nachhaltigkeitsberichts (31. August 2012) bekannt
waren. (Sofern uns die Platzierungen bekannt sind,
sind auch diese angegeben).
Die Münchener oekom research AG hat uns im
März 2012 auf einer Skala von A+ bis D– mit der
Gesamtnote C+ bewertet. Mit diesem Ergebnis
konnten wir uns im Vergleich zum Vorjahr weiter
verbessern, liegen über der von oekom research
festgelegten Mindestgrenze für nachhaltige Kapi­
talanlagen in der Finanzdienstleistungsbranche
und werden als „Prime“ eingestuft. oekom research
empfiehlt aus diesem Grund die auf dem Markt
Strategie und Management
gehandelten LBBW-Wertpapiere aus ökologischer
und sozialer Sicht für ein Investment.
Die LBBW erhielt im Nachhaltigkeitsrating 2011
von Sustainalytics 73 von 100 möglichen Punkten (Vorjahr: 70) und belegt damit in der Branche
Banken auf internationaler Ebene Platz 7 von 219.
Bei den deutschen Banken liegt die LBBW auf Platz
2 hinter der KfW-Bankengruppe (Stand: Juni 2011).
Besonders positiv bewertet wurde das Engagement
der LBBW im Umweltbereich.
Im Nachhaltigkeitsrating 2011 von imug wurde die
LBBW als Emittent von öffentlichen Pfandbriefen,
Hypothekenpfandbriefen und unbesicherten Anleihen – damit werden alle unbesicherten festverzinslichen Wertpapiere sowie Termin- und Spareinlagen
bezeichnet – positiv bewertet.
Die Vigeo Group, eine der führenden Nachhaltigkeitsratingagenturen in Europa, hat uns im November 2011 bewertet. Das Gesamtergebnis wurde
nicht offengelegt. Im Rating vom April 2010 wurde
die Nachhaltigkeitsleistung der LBBW im Branchenvergleich als überdurchschnittlich gut bewertet.
Im Branchenrating nicht börsennotierter Finanzinstitute der Triodos Bank 2010 belegte die LBBW
Platz 3 von 13.
Im Jahr 2008 wurde die Nachhaltigkeitsleistung der
LBBW erstmals von der ZKB (Zürcher Kantonalbank) bewertet. Dabei erreichte die LBBW auf einer
9-stufigen Skala von AAA bis C ein Nachhaltigkeitsrating von A.
Die LBBW ist seit April 2007 in den beiden nachhaltigen „Investmentregistern“ Ethibel PIONEER und
Ethibel EXCELLENCE vertreten. Dieser Status wird
regelmäßig von Ethibel überprüft.
Rankings.
Die Landesbank Baden-Württemberg erreichte mit ihrem
Nachhaltigkeitsbericht 2010 beim 2011er-Ranking des
Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
und der Unternehmensinitiative future e. V. erneut den
1. Platz unter den Finanzdienstleistern. Beurteilt wurden
die Berichte der 150 größten deutschen Unternehmen.
In der Gesamtwertung der Großunternehmen belegte
die LBBW Platz 8 und konnte sich damit im Vergleich
zum letzten Ranking nochmals um einen Platz verbessern.
Die Vermögensverwaltung der BW-Bank belegt wie
bereits in den vergangenen Jahren auch 2012 Spitzenpositionen im Ranking von firstfive. firstfive bietet
Dienstleistungen rund um die Vermögensverwaltung
an. Unter anderem verfügt das Unternehmen über
eine Depot-Datenbank, auf Basis derer entsprechende
Leistungsvergleiche erstellt werden. In der Risikoklasse
„dynamisch“ konnten wir im Ranking vom Juli 2012
in der Performanceauswertung in allen Zeiträumen
(1, 2, 3 und 5 Jahre) einen Platz unter den ersten
fünf belegen.
Mitgliedschaften und Initiativen.
Die LBBW ist aktives Mitglied der UNEP Finance Initiative
(UNEP FI), einer Partnerschaft des Umweltprogramms
der Vereinten Nationen und weltweit über 200 Unternehmen. Ziel ist die Unterstützung der Finanzinstitute
bei der Integration von Nachhaltigkeitsaspekten
auf allen Unternehmensebenen. UNEP FI hat über
ihre globalen Aktivitäten hinaus zusammen mit dem
Verein für Umweltmanagement und Nachhaltigkeit in
Finanzinstituten e. V. (VfU) einen jährlich stattfindenden Round Table initiiert. Sein Ziel: ein innovatives
Forum für Finanzinstitute im deutschsprachigen Raum
aufzubauen, um das Thema Nachhaltigkeit in der
35
Strategie und Management
Finanzbranche zu fördern. Der Round Table im Jahr 2011
stand unter dem Motto „New Deal Sustainability –
Finanzinstitute auf neuen Wegen“. 2012 geht es unter
dem Titel „Mainstreaming Sustainability“ um Nach­
haltigkeit im Kerngeschäft von Finanzinstituten.
Der VfU, bei dem die LBBW ebenfalls Mitglied ist,
orga­nisiert zahlreiche Workshops, bei denen wir uns
aktiv einbringen. Im Jahr 2011 wurden z. B. Veranstaltungen zu den Themen Umweltkennzahlen und
Mobilität sowie Nachhaltigkeitsbewusstsein und
Motivation durchgeführt. An der 2011 erschienenen
Publikation „VfU-Biodiversitäts-Prinzipien – Empfehlungen für den Finanzsektor“ hat die LBBW ebenfalls
aktiv mitgearbeitet (siehe Seite 103). Der Leitfaden
gibt Handlungsempfehlungen für Institute der Finanzund Versicherungsbranche für einen eigenen Beitrag
zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Dazu zählen
z. B. die Kreditvergabe gemäß nachhaltigen Kriterien,
die Versicherung von unternehmerischen Umwelt­
risiken sowie die Investition in Unternehmen, die Bio-
36
diversität bereits in ihr Nachhaltigkeitsmanagement
integriert haben.
Im Oktober 2009 hat die LBBW als erste deutsche Lan­
des­bank die „Principles for Responsible Investment“
der Vereinten Nationen unterzeichnet (siehe Seite 43 f.).
Die LBBW Asset Management ist zudem Mitglied im
„Forum Nachhaltige Geldanlagen“, einem Verband von
mehr als 140 Firmen und 20 Privatmitgliedern, der sich
für nachhaltige Geldanlagen einsetzt.
Auch im Jahr 2012 hat sich die LBBW wieder am „Carbon
Disclosure Project“ (CDP) beteiligt. Damit sind wir
Mitunterzeichner eines Anschreibens, das sich an die
Entscheider der bedeutendsten börsennotierten Unternehmen richtet. Ziel ist es, von diesen Unternehmen
Informationen zu deren Umgang mit klimaschädlichen
Emissionen und unternehmensspezifischen Chancen
und Risiken des Klimawandels zu erhalten sowie die
Wirtschaft entsprechend zu sensibilisieren.
Strategie und Management
Verbindliche Standards.
Im Rahmen unseres Nachhaltigkeitsmanagements haben wir
für viele Unternehmensbereiche und -aktivitäten verbindliche
Standards festgelegt.
Hierzu zählen u. a.:
EMAS-Zertifizierung
Lieferantenmanagement
Principles for Responsible Investment
Selbstverpflichtung in der Werbung
faire Arbeitsbedingungen
Die Daten der LBBW Immobilien Management GmbH
werden aufgrund ihrer Größe separat dargestellt.
Ausgenommen sind vermietete Gebäude und ausländische Standorte der LBBW, deren Daten nicht erhoben
werden. An unseren ausländischen Standorten waren
zum 31. Dezember 2011 insgesamt 705 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den LBBW-Konzern tätig.
Gültigkeitsbereich und
Zertifizierungen.
Unser Nachhaltigkeitsmanagementsystem gilt für die
LBBW-Muttergesellschaft (inkl. BW-Bank, RheinlandPfalz Bank und Sachsen Bank) sowie die 100 %igen
Tochtergesellschaften GastroEvent GmbH, LBBW Immobilien Management GmbH (inklusive der integrierten
BW Immobilien GmbH) und LBBW Asset Management
Investmentgesellschaft mbH.
Während der Materialeinkauf, die Dienstreisen sowie die
Abfallmengen zentral gesteuert bzw. erhoben werden,
erfassen wir die Verbrauchsdaten zu Strom, Heizenergie
und Wasser für jeden Standort einzeln. Die Verbrauchsdaten von Tochterunternehmen wie der GastroEvent
GmbH, die in LBBW-Gebäuden arbeiten, werden daher in
unsere Umweltbilanz mit einbezogen. Dies gilt auch vereinzelt für Mieter, die Teile unserer Gebäude nutzen und
deren Verbräuche nicht herausgerechnet werden können
(wie z. B. beim Sparkassenverband Baden-Württemberg).
Umweltbilanz
Die Umweltbilanz sowie die ökologischen Kennzahlen
und Zeitreihen umfassen alle von der LBBW genutzten
Gebäude in Deutschland inklusive der angemieteten
Immobilien. Angaben zur LBBW umfassen, wenn nicht
anders angegeben, die LBBW-Muttergesellschaft und
die Tochtergesellschaften GastroEvent GmbH und
LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH.
EMAS-Zertifizierung
Wir haben uns zur Einhaltung der Standards des EcoManagement and Audit-Schemes (EMAS) sowie der
Norm ISO 14001 verpflichtet und verfügen seit 1998
über ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem.
Die Umsetzung der Verordnung bzw. der Norm wird
einmal jährlich durch ein mehrtägiges internes sowie
externes Audit überprüft.
37
Strategie und Management
Nach EMAS validiert und ISO 14001 zertifiziert sind:
vier Gebäude „Am Hauptbahnhof“ sowie zwei
Gebäude am „Pariser Platz“ in Stuttgart mit ca.
2.777 Vollzeitäquivalenten (VÄ) (= Anzahl der Vollzeit-Arbeitskräfte sowie zu Vollzeit-Arbeitskräften
zusammengefasste Teilzeit-Arbeitskräfte)
das Gebäude „Fritz-Elsas-Straße 31“ („Bollwerk“)
in Stuttgart mit rund 302 VÄ
das Gebäude „Königstraße 3“ in Stuttgart
mit ca. 133 VÄ
das Gebäude „Kleiner Schlossplatz 11“
in Stuttgart mit rund 164 VÄ
das Gebäude „Augustaanlage 33“ in Mannheim
mit ca. 336 VÄ
en in den Strategiepapieren für die einzelnen Produktkategorien – den sogenannten Warengruppenstrate­
gien – verankert.
Lieferantenbeziehungen.
Jeder Lieferant muss die „Nachhaltigkeitsvereinbarung
für Lieferanten der LBBW“ unterzeichnen. Die Verein­
ba­rung verpflichtet ihn zur Einhaltung der für uns
wesent­lichen ökologischen und sozialen Kriterien.
Einen Verstoß gegen die in der Nachhaltigkeitsvereinbarung festgelegten Sozialstandards (z. B. in Bezug
auf Menschenrechtsverletzungen wie Kinderarbeit)
muss jeder Lieferant als außerordentlichen Kündigungsgrund akzeptieren.
Als Großunternehmen unterhalten wir Geschäftsbeziehungen zu mehr als 600 Lieferanten und Dienstleistern.
Allein das Volumen unserer extern beschafften NonIT-Produkte (wie Büromaterial, Prospekte, Filialausstat­
tung, Reinigungsprodukte oder Werbegeschenke sowie
Dienstleistungen) belief sich im Jahr 2011 auf ca. 58
Millionen Euro (ohne Marketingaufwendungen). Der
Wert eingekaufter EDV-Produkte (Hardware, Software,
externe Dienstleistungen) lag bei ca. 177 Millionen
Euro. Mit unseren bankweit gültigen Einkaufsstandards
und einem systematischen Bewertungsprozess bei der
Lieferantenauswahl stellen wir sicher, dass im Einkauf
nachhaltige Kriterien berücksichtigt werden. Durch die
neu eingeführte Zentralisierung des Einkaufs ist eine
umfassende Einhaltung der Nachhaltigkeitsrichtlinien
gewährleistet.
Einkaufsstandards
Für den Einkauf von Non-IT-Produkten gelten seit dem
Jahr 2007 die in der Arbeitsanweisung „Nachhaltige
Beschaffungen und Auftragsvergaben“ festgelegten
Kriterien. Für IT-Produkte sind die Beschaffungskriteri-
38
Durch diese bankweit gültigen Standards gewährleisten wir, dass bei allen Investitionsentscheidungen
Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt werden und bei
mehreren gleichwertigen Produktalternativen die unter
Nachhaltigkeitsgesichtspunkten beste ausgewählt wird.
Auf diese Weise stellen wir einerseits sicher, dass die
von uns verwendeten Produkte in Herstellung und
Gebrauch möglichst hohen Nachhaltigkeitsstandards
genügen. Andererseits fördern wir damit auch umweltbewusstes und soziales Denken und Handeln unserer
Geschäftspartner.
Lieferantenassessment
Grundlage unserer Lieferantenauswahl und -bewertung
ist die Lieferantenselbstauskunft. Dieser Fragebogen,
der auch allgemeine Fragen zu Nachhaltigkeitsthemen
beinhaltet, ist auf der LBBW-Beschaffungsseite im Internet
hinterlegt (www.lbbw.de/einkauf). Die Nachhaltigkeitsfragen beziehen sich auf die Umweltfreundlichkeit
des Unternehmens, seine Produktionsprozesse, die
Produkte, den Umgang mit Mitarbeitern sowie gege­
benenfalls mit Zulieferern im Ausland.
Da in der Lieferantenselbstauskunft nur allgemeine
Fragen abgedeckt werden können, die sowohl für IT- als
auch für Non-IT-Produkte Gültigkeit haben, werden die
Strategie und Management
Fragen zu einzelnen Produkten in der jeweiligen Ausschreibung abgefragt und bewertet. Bei einer Hardwareausschreibung wird z. B. ein spezieller Fragebogen beigefügt. Hier fragen wir u. a. nach dem Stromverbrauch
eines Geräts und bevorzugen jene Produkte, die sich
durch einen niedrigen Verbrauch auszeichnen.
Grundsätzlich schließen wir Produkte, die aus Tropenholz, in Kinderarbeit bzw. unter menschenunwürdigen
oder unfairen Arbeitsbedingungen hergestellt wurden,
bei unseren Beschaffungen aus. Neben diesen grund­sätzlichen K.-o.-Kriterien gelten für einzelne Produkt­
gruppen spezifische Ausschlusskriterien. So dürfen
beispielsweise keine Büromöbel mit Gesamtemissionen
von mehr als 300 μg/m3 TVOC (für „Total Volatile
Organic Compounds“, also die Summe der flüchtigen
organischen Verbindungen) eingekauft werden.
Ein wichtiges Auswahlkriterium für uns ist zudem die
Herkunft eines Produktes: Um die Transportwege zu
minimieren und die regionale Wirtschaft zu stärken,
bevorzugen wir Lieferanten aus Baden-Württemberg
und unseren anderen Kerngeschäftsgebieten. Aktuell
machen wir bereits mehr als 80 % unseres Non-ITEinkaufsumsatzes mit Lieferanten aus diesen Kerngeschäftsgebieten.
Dienstleister- und Lieferantenauswahl bei
Tochtergesellschaften
Für die Dienstleistungsverträge der BW Immobilien
GmbH haben wir eine spezielle Nachhaltigkeitsklausel
entwickelt. Sie verpflichtet Dienstleister unter anderem,
alle gültigen umweltrelevanten Bestimmungen einzu­
halten und für eine ausreichende Schulung der eigenen
Mitarbeiter in Sachen Nachhaltigkeit zu sorgen. Reinigungsfirmen versehen wir mit einem Katalog der in
unseren Häusern zugelassenen umweltfreundlichen
Reinigungsmittel. Jeder Auftragnehmer muss jedes
Jahr eine Übersicht über Art und Umfang der von ihm
verwendeten Reinigungsmittel vorlegen.
Unsere Tochtergesellschaft GastroEvent GmbH bevorzugt bei ihrer Lieferantenauswahl kleine, regionale
Anbieter. Großer Wert wird in unseren Kantinen auf
die saisonale Ausrichtung des Speiseplans gelegt.
Unsere Betriebsrestaurants „Pariser Platz“ sowie „Am
Hauptbahnhof” (mit jeweils ca. 2.000 Essen pro Tag)
sind biozertifiziert und bieten regelmäßig Gerichte
mit Zutaten aus biologischem Anbau. Der verwendete
­Kaffee ist biozertifiziert und stammt aus fairem Handel (Bio- und Fairtrade-Label).
Nachhaltige Baumaterialien
Die LBBW Immobilien Development GmbH ist seit
­Februar 2011 Mitglied in der Deutschen Gesellschaft
für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und baut und zertifiziert nachhaltige Büro-, Verwaltungs- und Wohngebäude
prioritär nach den Standards der DGNB. Falls eine
Zertifizierung nach DGNB explizit nicht vorgesehen
ist, kommt der interne „Standard Neubau nachhaltiger
Büro- und Verwaltungsgebäude LBBW Immobilien
Development GmbH“ sowie der interne „Standard
Neubau nachhaltiger Büro-, Verwaltungsgebäude und
Wohngebäude LBBW Immobilien Development GmbH“
zur Anwendung. Diese internen Standards orientieren
sich an ausgewählten DGNB-Kriterien, sie stellen beispielsweise die Verwendung von Hölzern aus nachhaltiger Forstwirtschaft sowie wohngesundes Raumklima
sicher. Auch werden in Ausschreibungen und bei
Vergaben Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt.
Bei Ausschreibungen durch die BW Immobilien GmbH
werden weitere umfangreiche Vorgaben in Bezug auf
die Baumaterialien und deren gesundheitliche und
ökologische Unbedenklichkeit beigefügt.
39
Strategie und Management
Compliance.
Verantwortungsbewusstes unternehmerisches Handeln
beruht auf der Einhaltung von externen und internen
Regeln und Gesetzen. Die Befolgung dieser Vorgaben
sichert rechts- und regelkonformes Verhalten und
gewährleistet somit funktionierende Märkte. Bei Finanz­instituten verhindert ein effektives ComplianceManagement insbesondere kriminelle Handlungen wie
Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung, Betrug, Korruption oder Insiderhandel und wacht über die Einhaltung
von Datenschutz und Finanzsanktionen.
Mit Wirkung vom 1. April 2011 hat die LBBW die Abteilung „Compliance“ zu einem eigenständigen Bereich
aufgewertet und personell deutlich verstärkt. Damit
kommen wir auch den aufsichtsrechtlichen Vorgaben
nach, die die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in den Mindestanforderungen an die
Compliance-Funktion (MaComp) formuliert hat.
Ziel der MaComp ist es, die Funktionsfähigkeit der
Kapitalmärkte zu stärken, das Vertrauen der Anleger
in das ordnungsgemäße Funktionieren der Wert­
papiermärkte zu fördern sowie Anleger und Finanzdienstleister vor unrechtmäßigem Handeln zu schützen. Nach den neuen Regelungen der MaComp ist die
Compliance-Funktion in wesentliche strategische und
operative Entscheidungen einzubinden. Compliance
erhält damit eine explizite prozessbegleitende und
präventive Funktion.
Kapitalmarkt-Compliance
Wir haben durch eine unabhängige Compliance-Funktion innerhalb der LBBW Verfahren und Prozesse implementiert, die darauf zielen, die Gefahr von Verstößen
gegen das Wertpapierhandelsgesetz zu minimieren.
Dies wird insbesondere durch die Compliance-Richtlinie sowie die Grundsätze zum Interessenkonfliktmanagement und die Grundsätze zu Mitarbeitergeschäf-
40
ten manifestiert und fortlaufend nachgehalten. Mit
Vor-Ort-Prüfungen überwachen und verifizieren wir
diese Prozesse. Diese Form der „Überwachungshandlung“ wurde von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht im Zuge der MaComp-Neuerungen
als verpflichtend eingeführt.
Geldwäscheprävention
Infolge der deutlich gestiegenen regulatorischen Anforderungen der BaFin und des Gesetzgebers wurden
2011 auch die Systeme zur Geldwäscheprävention
erweitert. Daher haben wir die Kontakte zu unseren
ausländischen Niederlassungen weiter verstärkt, um
auf Veränderungen im internationalen Umfeld frühzeitig
reagieren zu können. Dies bedeutet, dass wir uns
intensiver um die Begleitung der Umsetzung konzernweiter Anforderungen kümmern und die Besuchs­
frequenz erhöht haben.
Alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die
Bankgeschäfte bzw. Hilfsdienste für Bankgeschäfte im
weitesten Sinn tätigen, werden umfassend geschult
und sind über Methoden der Geldwäsche und Terroris­
musfinanzierung sowie die hieraus entstehenden
Pflichten unterrichtet. Ergänzend zum bestehenden
Basis-Schulungsprogramm wurde 2011 ein Folge-Schulungsprogramm eingeführt. Neben diesen E-LearningProgrammen finden regelmäßig allgemeine Schulungen
für neue Mitarbeiter bzw. themenspezifische Schu­
lungen statt.
Finanzsanktionen/Embargos
Als Finanzinstitut sind wir verpflichtet, rechtsverbind­
liche internationale und nationale Finanzsanktionen
und Embargovorschriften einzuhalten und entsprechen­
de Maßnahmen zu ergreifen. Wir überprüfen daher
permanent alle Finanzgeschäfte auf verdächtige
Zahlungen und Transaktionen. Die hierfür notwendigen Prozesse und IT-gestützten Prüfverfahren
sind intern fest etabliert. So wird etwa der gesamte
Strategie und Management
LBBW-Kundenbestand automatisch mit den Embargolisten, zum Beispiel der Europäischen Union oder der
US-amerikanischen Kontrollbehörde Office of Foreign
Assets Control (OFAC), tagesaktuell abgeglichen. 2011
haben wir unsere Niederlassung in London an das
Finanzsanktionsprüfsystem der LBBW angeschlossen,
um den Standardisierungsgrad der Bearbeitung weiter
zu erhöhen. Die Niederlassungen in Singapur und
Seoul wurden bereits 2010 angebunden, die Niederlassung in New York arbeitet aufgrund spezifischer
Anforderungen mit einem eigenständigen System.
Die Embargoeinheit im Compliance-Bereich der LBBW
berät die Fachbereiche zu Fragen des Außenwirtschafts­
rechts, wie etwa zu Einstellungen oder Änderungen von
Finanzierungsvorhaben in Ländern, die von Sanktionen
betroffen sind. Zudem unterstützt die Einheit den Vertrieb bei der Umsetzung von gesetzlichen Vorgaben.
Betrugsprävention/Zentrale Stelle
Um Präventivmaßnahmen zur Aufdeckung von straf­
baren Handlungen besser koordinieren und optimieren
zu können, haben wir 2011 eine sogenannte „Zentrale
Stelle“ geschaffen. Diese unterstützt darüber hinaus
die Erstellung der jährlichen Gefährdungsanalyse für
das Risikomanagement. In dieser Analyse werden alle
etwaigen Risiken für die LBBW erfasst, kategorisiert,
bewertet und Gegenmaßnahmen definiert. Die „Zentrale
Stelle“ erfüllt die Anforderungen des novellierten Geset­
zes über das Kreditwesen (§ 25c KWG).
Damit Missstände oder kriminelle Taten vertraulich
gemeldet werden können, haben wir zum 30. Juni 2012
ein externes Ombudsmannsystem eingeführt, das allen
Beschäftigten der LBBW offensteht. Dieses erweitert
das bankweite Hinweisgebersystem zur Aufdeckung
von Straftaten. Zudem haben wir im September 2012
ein Online-Schulungsprogramm zu Betrugsprävention/
Nachhaltigkeit eingeführt, das unsere Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter konzernweit noch stärker sensibilisie­ren
soll und für alle Beschäftigten verbindlich ist. Ziel ist,
dass bis Ende 2012 alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
an der Schulung teilgenommen haben werden.
2011 wurden keine Korruptionsverfahren gegen die
LBBW sowie die ins Nachhaltigkeitsmanagement integrierten Tochterunternehmen geführt. Es wurden keine
Bußgelder verhängt.
Datenschutz
Der vertrauliche Umgang mit den Daten unserer
Kunden genießt höchste Priorität. Der Datenschutzbeauftragte der LBBW berichtet daher direkt an den
Vorstand Marktfolge. Die Tochterunternehmen der
LBBW verfügen über eigene Datenschutzbeauftragte.
2011 haben wir in allen Geschäftsbereichen ein
Selbstaudit durchgeführt. Neben der Gewinnung von
Erkenntnissen hinsichtlich der Einhaltung und Umsetzung datenschutzrechtlicher Vorschriften war ein
wesentlicher Aspekt die weitere Sensibilisierung der
Mitarbeiter und Verantwortlichen für datenschutzrechtliche Belange. Ergänzt wurde diese Maßnahme
durch allgemeine Schulungen zum Datenschutz sowie
zielgruppenspezifische Informationen in ausgewählten
Geschäftsbereichen.
Die Schwerpunkte der spontanen Prüfungen in den
Geschäftsbereichen umfassten 2011 die Änderungen
zum Gesetz über den Wertpapierhandel (WpHG), den
Umgang mit mobilen Datenträgern, den Mitarbeiter­
datenschutz, das Berechtigungsmanagement, die
Sicherheit im Rechenzentrum und den Prozess der
Besichtigung von Immobilien.
Auch externe Dienstleister, die beispielsweise mit dem
Kreditkartengeschäft und der Akten- und Datenträgervernichtung befasst sind, wurden von uns eingehend
geprüft. Verstöße gegen den Datenschutz haben wir
dabei nicht festgestellt.
41
Strategie und Management
Im Jahr 2011 sank die Anzahl der Kundenbeschwerden
und Auskunftsersuchen in Bezug auf den Datenschutz
auf 30 (Vorjahr: 61). Sämtliche Beschwerden bzw.
Anfragen wurden eingehend analysiert und zeitnah
beantwortet.
Verstöße gegen das Umweltrecht
Im Jahr 2011 wurden gegen die Bank keine Bußgelder
oder Strafen wegen Nichteinhaltung von Umweltrechtsvorschriften verhängt. Auch das interne und externe
Audit hat keine materiell-rechtlichen Verstöße gegen
das Umweltrecht aufgedeckt.
Corporate Governance.
Der Deutsche Corporate Governance Kodex stellt
wesentliche gesetzliche Vorschriften zur Leitung und
Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften dar und enthält in Form von Empfehlungen auch
international und national anerkannte Standards guter
und verantwortungsvoller Unternehmensführung.
Die LBBW wird bis Ende 2013 von einer Anstalt des
öffentlichen Rechts in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, um sicherzustellen, dass die LBBW unge­
achtet ihrer öffentlichen Eigentümer wie ein privatwirtschaftliches Unternehmen geführt wird. Mit dieser
Umstrukturierung gehen wesentliche Änderungen der
bestehenden Corporate-Governance-Struktur einher.
Im Rahmen der Änderung von Gesetz und Satzung der
LBBW wurden die Aufsichtsorgane neu strukturiert und
die Funktionen der neuen satzungsmäßigen Organe
wie Hauptversammlung und Aufsichtsrat entsprechend
definiert, um eine klarere Aufgabenverteilung und mehr
Transparenz zu erreichen. Die Befugnisse der Hauptversammlung wurden – in Einklang mit der Entscheidung
der EU-Kommission – auf die typischen Aufgaben einer
Hauptversammlung nach dem Aktienrecht, insbeson-
42
dere Informationsrechte und Beschlussfassung über
die Gewinnverwendung, beschränkt. Die Funktionen
der Beaufsichtigung und Überwachung des Vorstands
wurden ausschließlich im Aufsichtsrat gebündelt. Der
Aufsichtsrat hat sich in seiner Sitzung vom 8. November
2010 konstituiert. Die Zuständigkeit für die tägliche,
operative Geschäftsführung liegt beim Vorstand.
Weitere Veränderungen in Gesetz und Satzung sollen
auch künftig gewährleisten, dass die Bank ausschließlich nach wirtschaftlichen Kriterien geführt wird. Im
Einklang mit dem Deutschen Corporate Governance
Kodex wurden daher sieben der 21 Sitze im Aufsichtsrat
mit unabhängigen Sachverständigen besetzt. Während
der Umstrukturierungsphase bis Ende 2013 ist der Auf­
sichtsratsvorsitz mit einem der unabhängigen Mitglieder besetzt. Der Aufsichtsrat hat einen Präsidial-, einen
Prüfungs- und einen Risikoausschuss gebildet. Darüber
hinaus wendet die LBBW wesentliche Aspekte des Deutschen Corporate Governance Kodex freiwillig an.
Aufgrund seiner Ausrichtung auf börsennotierte Aktiengesellschaften ist der Deutsche Corporate Governance Kodex für die Landesbank Baden-Württemberg,
die derzeit noch die Rechtsform einer Anstalt des öffentlichen Rechts hat, nicht verpflichtend. Die Landesbank Baden-Württemberg unterscheidet sich als Anstalt
des öffentlichen Rechts mit weiteren nachgeordneten
unselbstständigen Anstalten des öffentlichen Rechts
wesentlich von einer Aktiengesellschaft. Zahlreiche
Bestimmungen des Deutschen Corporate Governance
Kodex lassen sich auf die Landesbank Baden-Württemberg nicht oder nur sehr eingeschränkt übertragen.
Das Vertrauen in die Geschäftspolitik der LBBW wird
jedoch wesentlich durch eine verantwortungsvolle,
transparente und auf nachhaltige Steigerung des
­Unternehmenswerts ausgerichtete Unternehmensführung und -kontrolle beeinflusst. Gute Corporate
Governance hatte und hat deshalb bei der Landesbank
Strategie und Management
Baden-Württemberg einen hohen Stellenwert. Für eine
Vielzahl von Empfehlungen des Deutschen Corporate
Governance Kodex bestehen daher spezielle Regelungen
im Gesetz über die LBBW, in der Satzung, in den
Statuten der unselbstständigen Anstalten sowie in den
Geschäftsordnungen der Organe und der weiteren Gremien. In diesen Regelwerken sind auch die Aufgaben,
Pflichten und Befugnisse der Organe und der Gremien,
die Bestellung der Organ- bzw. Gremiumsmitglieder sowie deren Zusammenwirken beschrieben. Regelmäßige
Überarbeitungen der Satzung sowie der Geschäftsordnungen der Organe dokumentieren unser Streben nach
ständiger Verbesserung der Corporate Governance.
Vorstandsbezüge
Im Jahr 2011 setzte sich die Vergütung der Vorstände
der LBBW aus einer erfolgsunabhängigen Fixvergütung
und sonstigen Leistungen (im Wesentlichen Dienst­wagen­
nutzung mit Fahrer) zusammen. Eine erfolgsabhängige
Vergütung wurde nicht gezahlt. Darüber hinaus haben
die Mitglieder des Vorstands eine betriebliche Alters­
versorgung in Form einer endgehaltsabhängigen
Versorgungszusage.
Die Mitglieder des Vorstands erhielten im Geschäftsjahr 2011 für ihre Vorstandstätigkeit eine Fixvergütung
von insgesamt 4,01 Millionen Euro. Die Summe der
sonstigen Leistungen betrug 0,1 Millionen Euro. Zum
31. Dezember 2011 beliefen sich die Pensionsverpflichtungen nach IFRS für zum Stichtag aktive Vorstandsmitglieder der LBBW auf insgesamt 16,5 Millionen Euro.
Principles for Responsible
Investment.
Als erste deutsche Landesbank hat die LBBW im Oktober 2009 die „Principles for Responsible Investment“
(PRI) der Vereinten Nationen unterzeichnet. Damit verpflichten wir uns, zukünftig noch stärker Themen des
Umweltschutzes und der verantwortungsvollen Unternehmensführung sowie gesellschaftliche Anliegen in
unseren Investmentstrategien zu berücksichtigen.
Neben der LBBW haben über 1.000 PRI-Signatoren aus
rund 50 Ländern die freiwillige Selbstverpflichtung
unterzeichnet. Gemeinsam betreuen sie ein Anlagevermögen von derzeit 30 Billionen US-Dollar.
Mit der Unterzeichnung der PRI wollen wir Investoreninteressen mit gesellschaftlichen Zielvorstellungen
verbinden: Mit den sogenannten Environmental, Social
and Corporate Governance Issues – kurz ESG-Themen –
beziehen wir daher Aspekte, die die Umwelt sowie die
soziale und unternehmerische Verantwortung betreffen,
verstärkt in die Analyse- und Entscheidungsprozesse
im Investmentbereich ein.
Weiterführende Informationen zu den PRI:
PRI-Website: www.unpri.org
PRI-Website auf Deutsch: www.unpri.org/principles/
german.php
In den vergangenen Monaten haben wir eine Reihe von
Anlagekriterien noch strenger definiert sowie unser
Produktportfolio optimiert, um den PRI konsequent
Rechnung zu tragen:
Für das Investment des freien, ungebundenen Eigenkapitals der LBBW wurden 2011 Nachhaltigkeitskrite­
rien festgelegt. Zu den Ausschlusskriterien zählen
der Verstoß gegen Arbeitsrechte, Kinderarbeit und
Menschenrechtsverletzungen. Die Prüfung erfolgt
durch die Nachhaltigkeitsratingagentur oekom research und umfasst alle zinstragenden Wertpapiere
und Schuldscheindarlehen, die direkt am Kapitalmarkt angelegt werden. Zum 31. Dezember 2011
waren dies 30,8 % des Gesamtbestandes.
Die LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH schließt vor dem Hintergrund der
43
Strategie und Management
­ N-Konvention zum Verbot von Streumunition für
U
ihre Investmentfonds eine Investition in Streumunition produzierendende Unternehmen aus.
Die Geldanlage im Rahmen der betrieblichen Alters­
versorgung durch die Zusatzversorgungskasse der
LBBW (ZVK-LBBW) erfolgt seit 2011 bei Neuinvestitionen
oder Umschichtungen gemäß nachhaltigen Kriterien.
Die LBBW wird den Vertrieb von Investmentprodukten mit Bezug zu Agrarrohstoffen einstellen.
Die beiden Fonds „LBBW Rohstoffe 1“ und „LBBW
Rohstoffe 2 LS“ werden voraussichtlich ab Ende
2012 vollkommen auf Agrarrohstoffinvestments
verzichten. Die rechtlichen Voraussetzungen für
die Umstellung der Fonds werden derzeit geschaffen. Bereits Ende 2011 hat die LBBW den Ausstieg
aus dem Investment in Agrarrohstoffe eingeleitet.
So werden seit Ende vergangenen Jahres keine
Zertifikate mehr aufgelegt, die Nahrungsmittel als
Basiswert zu Grunde legen. Im April 2012 wurde von
der LBBW Asset Management Investmentgesellschaft
mbH der neue Fonds „LBBW-Rohstoffe 3 – Ex Food“
aufgelegt. Dieser wurde bereits für Kunden konzipiert, die in Rohstoffe, jedoch nicht in Nahrungsmittel investieren wollen. Im Anlagehorizont dieses
Fonds sind deshalb keine Nahrungsmittel enthalten.
Selbstverpflichtung
in der Werbung.
Bei allen Marketingmaßnahmen achten wir darauf,
dass wir die allgemein anerkannten Grundwerte der
Gesellschaft und die dort vorherrschenden Vorstellungen von Anstand und Moral beachten. Werberechtliche
Vorschriften wie das Verbot von Unlauterkeit und
Irreführung in der Werbung werden strengstens eingehalten. Wir richten uns hierbei in erster Linie nach den
Grundregeln des Deutschen Werberats zur kommer­
ziellen Kommunikation (www.werberat.de).
44
Sanktionen, Geldbußen oder Verwarnungen aufgrund
der Nichteinhaltung von Vorschriften in Bezug auf
Werbung hat es im Berichtszeitraum nicht gegeben.
Faire Arbeitsbedingungen.
Die acht Kernarbeitsnormen der International Labour
Organization zu fairen Arbeitsbedingungen werden für
100 % der Beschäftigten im LBBW-Konzern eingehalten
(ILO, siehe auch www.ilo.org).
Vier Grundprinzipien bestimmen Selbstverständnis
und Handeln der ILO:
Vereinigungsfreiheit und Recht auf Kollektivverhandlungen
Beseitigung der Zwangsarbeit
Abschaffung der Kinderarbeit
Verbot der Diskriminierung in Beschäftigung
und Beruf
Diese Grundprinzipien haben in acht Übereinkommen,
die auch als Kernarbeitsnormen bezeichnet werden,
ihre konkrete Ausgestaltung erfahren:
Übereinkommen 87 – Vereinigungsfreiheit und
Schutz des Vereinigungsrechtes, 1948
Übereinkommen 98 – Vereinigungsrecht und Recht
zu Kollektivverhandlungen, 1949
Übereinkommen 29 – Zwangsarbeit, 1930
Übereinkommen 105 – Abschaffung der
Zwangsarbeit, 1957
Übereinkommen 100 – Gleichheit des Entgelts, 1951
Übereinkommen 111 – Diskriminierung
(Beschäftigung und Beruf), 1958
Übereinkommen 138 – Mindestalter, 1973
Übereinkommen 182 – Verbot und unverzügliche
Maßnahmen zur Beseitigung der schlimmsten
Formen der Kinderarbeit, 1999
Verantwortung und Engagement
Nachhaltig engagieren.
Nachhaltigkeit heißt für uns, verantwortungsbewusst
und respektvoll mit Menschen und Umwelt umzugehen. Als gemeinwohlorientiertes Unternehmen fördern
wir die nachhaltige Entwicklung jener Regionen, in
denen wir als Bank aktiv sind. Voraussetzung dafür ist
jedoch die zukunftsfähige und ertragsstarke Weiterentwicklung der LBBW selbst – eine Aufgabe, der wir
uns derzeit mit ganzer Kraft widmen.
Verantwortung und Engagement | Kunden
Alles für den guten Zweck.
sieht, kann die Wirkung der Stiftung um ein Vielfaches
steigern.
Ein Leseprojekt an Grundschulen, der Bau einer Gedenk­
stätte, eine Freiwilligenagentur für ehrenamtliches Engagement – die Bürgerstiftung Dresden, eine der ersten
und größten Bürgerstiftungen Deutschlands, fördert
und initiiert gemeinnützige Projekte in der Region. Wie
viele Stiftungen in anderen Regionen auch.
Bei der Anlage des Stiftungskapitals schlagen die
Dresdner jedoch neue Wege ein. Unkonventionell, aber
effektiv. So investiert die Bürgerstiftung beispielsweise
in Photovoltaikanlagen auf Schuldächern und bringt so
gleichzeitig das Thema erneuerbare Energien auf den
Stundenplan. Oder sie vergibt Darlehen an gemeinnützige Organisationen, die die Stiftung auch mit Spenden
fördert. Die Rendite stimmt – finanziell und ideell.
Mission Investing ist für die Dresdner daher kein
Fremdwort. Wohl jedoch noch für viele der über
19.000 Stiftungen bürgerlichen Rechts, die es derzeit
in Deutschland gibt. Der Gedanke dahinter lautet:
Nicht nur die Erträge aus dem Vermögen dienen dem
Stiftungszweck, sondern bereits die Kapitalanlage
fördert das Stiftungsvorhaben. In Zeiten negativer
Realverzinsung ist es sinnvoll, dass sich Stiftungen
auf diese Weise neu orientieren. Denn wer Stiftungsvermögen, Erträge und Stiftungszweck als Einheit
46
Um diese Idee des Nutzens der Vermögensanlage als
Teil der Gemeinwohlaktivitäten breiter in die Öffentlichkeit zu tragen bzw. geeignete Lösungsansätze zu
diskutieren und zu entwickeln, förderte die BadenWürttembergische Bank die Studie „Mission Investing
im deutschen Stiftungssektor“ des Bundesverbandes
Deutscher Stiftungen. Der Praxisleitfaden zeigt viel­
fältige Konzepte für zweckbezogenes Investieren auf
­und gibt darüber hinaus einen Überblick über den
Markt und die Akteure und erläutert anhand von Fall­beispielen die rechtlichen sowie steuerrechtlichen
Rahmen­bedingungen. Auf dem „Deutschen StiftungsTag 2012“ in Erfurt, dem größten Stiftungstreffen in
Europa, wurden die Ergebnisse präsentiert. Die an­
schlie­ßende Podiumsdiskussion gab renommierten
Experten Raum, sich über Chancen und Grenzen der
wirkungsorientierten Vermögensanlage auszutauschen.
Die BW-Bank zählt im Stiftungssegment zu den führen­
den Kreditinstituten in Deutschland. Rund 640 Stiftun­
gen mit einem Gesamtvermögen von ca. 3,2 Milliarden
Euro werden betreut, darunter auch Kunden der
Sachsen Bank und Rheinland-Pfalz Bank. In dieser
Vorreiterrolle setzt sich das Haus für ein Vermögensmanagement ein, das mehr als nur Geld bewegt. Auf
Stiftertreffen in Stuttgart, München und Düsseldorf
wurde die Problematik vertieft. Deutschlandweit sind
weitere Veranstaltungen geplant, um im Dialog mit der
Stiftergemeinschaft Empfehlungen für zweckbezogene
Vermögensanlagen zu entwickeln. Dabei geht es nicht
nur um nachhaltige Investments. Es geht um die Herausforderung, Ideen für geeignete Investitionsobjekte
zu entwickeln, die zum Stiftungszweck passen. Und
um den Mut, neue Wege zu gehen.
Verantwortung und Engagement | Kunden
Kunden.
Ökologisch, verantwortungsvoll,
wertsteigernd. Wir unterstützen
unsere Kunden auf dem Weg in
eine nachhaltige Zukunft.
Der Mittelständler auf dem Weg in einen Zukunftsmarkt. Der
Häusle­bauer, der mit seinem Hausdach die Sonne „einfangen“ will.
Oder die Stiftung, die ihre Geldmittel ethisch korrekt angelegt
­wissen möchte. Kunden wie diese bilden den Kern unseres Geschäfts.
Das war schon immer so, doch die Finanzkrise hat einmal mehr
deutlich gemacht, wie lebenswichtig die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen einer Bank und ihren Kunden ist.
Wir spüren das an der Verunsicherung, die heute
vielfach auf Kundenseite herrscht. Wir merken es aber
auch an den verstärkten Anfragen von Kunden, die
gerade jetzt auf LBBW, BW-Bank, Rheinland-Pfalz Bank
sowie Sachsen Bank als verlässliche, faire Partner setzen.
So werden wir unserem Anspruch gerecht, unseren
Kunden umfassend zur Seite zu stehen und zu helfen,
Risiken zu vermeiden.
Wir haben deshalb Umfang und Tiefe von Beratung
und Produktpalette weiter ausgebaut und unsere
Beratungsleistungen sowie unser Servicemanagement
von der Agentur ServiceRating umfangreich testen
und zertifizieren lassen (siehe Seite 59 f.).
47
Verantwortung und Engagement | Kunden
Nachhaltige Produkte,
nach­haltiges Handeln.
Der Ausstieg aus der Kernenergie ist beschlossene
Sache. Die Klimaziele der Europäischen Union sind
gesteckt. Die Energielandschaft in Deutschland steht vor
dem größten Umbruch in ihrer Geschichte. Der beschleunigte Ausbau erneuerbarer Energien und die Investition
in umweltfreundliche Technologien und Innovationen
stellen Versorger, Stromnetzbetreiber und Anlagenbauer
wie auch Kommunen, Unternehmen und private Haus­
halte vor große finanzielle Herausforderungen.
Beim nachhaltigen Strukturwandel der Energiebranche
kommt Banken als Kapitalgebern eine Schlüsselrolle
zu. Die Landesbank Baden-Württemberg engagiert sich
aktiv beim Austausch zwischen Politik, Unternehmen
und Finanzdienstleistern, um die Energiewende sowie
Maßnahmen gegen den Klimawandel erfolgreich zu
gestalten.
48
Im Vergleich zu 2010 konnten wir 2011 unser Projektfinanzierungsportfolio im Bereich der erneuerbaren
Energien erweitern, hier erreichten wir eine Steigerung
um rund 7 %. Betrachtet man die gesamten Projekt­
finanzierungen der LBBW, so entfällt mehr als die
Hälfte auf die erneuerbaren Energien.
Privatkunden beraten wir bei der Finanzierung ihrer
eigenen Photovoltaikanlage und der energetischen
Sanierung ihrer Immobilie.
Über den Bereich erneuerbare Energien hinaus bieten
wir privaten wie institutionellen Kunden (z. B. Versicherungen, Kapitalanlagegesellschaften, Stiftungen und
kirchlichen Einrichtungen) ein umfangreiches Portfolio
nachhaltiger Fonds und Zertifikate.
Zudem betreuen wir rund 640 Stiftungen mit einem
Gesamtvermögen von ca. 3,2 Milliarden Euro. Die
BW-Bank zählt im Stiftungssegment zu den führenden
Kreditinstituten in Deutschland.
Intern haben wir 2012 einen „Round Table Energie“
initiiert. Spezialisten aus den Unternehmenskunden­
bereichen, der Marktfolge sowie aus dem Research und
den Fokusbranchen analysieren in fünf Arbeitsgruppen
die aktuellen Entwicklungen und erarbeiten Handlungsempfehlungen für die Themenfelder regenerative
Stromerzeugung, fossile Stromerzeugung, Transport:
Netze/Speicher, Einsparung/Effizienz und Technologie:
Maschinen-/Anlagenbau. So sollen weitere Dienstleistungen für Unternehmenskunden erarbeitet werden,
die helfen, die Energiewende zu realisieren.
Im Anlage- und Kreditgeschäft orientieren wir uns
an den „Leitplanken Nachhaltigkeit”. Sie helfen uns,
beispielsweise bei Finanzierungen Risiken in Bezug auf
nachhaltige Aspekte zu vermeiden – und entsprechende
Chancen überproportional zu nutzen. Denn unser Ziel
ist es, unsere Kunden bei der verantwortungsbewussten,
ökologischen und ethischen Anlage ihrer Vermögenswerte bestmöglich zu unterstützen. So wird die LBBW
beispielsweise den Vertrieb von Investmentprodukten mit
Bezug zu Agrarrohstoffen einstellen (siehe Seite 43 f.).
Bereits seit Jahren ist die LBBW im Bereich der erneuer­
baren Energien intensiv engagiert. Führende Projekt­
entwickler und Hersteller von Windkraftanlagen sowie
Solar- und Photovoltaikunternehmen zählen zu unseren
Kunden. Viele Börsengänge von Unternehmen der
Erneuerbare-Energien-Branche haben wir federführend
begleitet. Wir finanzieren Windkraftprojekte, Solarparks
und Wasserkraftwerke.
Nachhaltige Anlageprodukte
Der Markt für nachhaltige Kapitalanlagen ist in der
­vergangenen Dekade rasant gewachsen. Im deutschsprachigen Raum summierte sich das Anlagevolumen
bis Ende 2010 auf ein Rekordniveau von 94,5 Milliarden
Euro. Davon entfallen 57 Milliarden Euro auf Deutschland, errechnete das Forum Nachhaltige Geldanlagen e. V.
(FNG). Ein Plus von durchschnittlich 30 % pro Jahr weist
Verantwortung und Engagement | Kunden
der FNG-Marktbericht für den Zeitraum von 2005 bis
2010 für Deutschland, Österreich und die Schweiz im
Segment der nachhaltigen Publikumsfonds, Mandate
und sonstigen Finanzprodukte aus. Nach Berechnungen
von Eurosif, dem europäischen Branchenverband für
nachhaltiges Investment, sind allein in Europa rund fünf
Billionen Euro unter Berück­sichtigung von sozialen,
umwelt- und governancebezogenen Kriterien (ESG-Kriterien) investiert. Acht Billionen Euro sind es weltweit.
Nach dem Aufwind der vergangenen Jahre zeigten
sich im Jahr 2011 indes Anzeichen einer Konsolidierung. Das Angebot an Publikumsfonds stagniert. 289
nachhaltige Publikumsfonds, davon 153 Aktienfonds,
zählte ECOreporter in Deutschland zum Jahresende
2011. Dies sind 17 Fonds weniger als Ende 2010. Das
Volumen lag mit 28,1 Milliarden Euro um mehr als
12 % unter dem Vorjahreswert, was wesentlich durch
Wertverluste bedingt ist und damit der allgemeinen
Marktentwicklung entspricht. Dagegen stieg das Emissionsvolumen der 312 in Deutschland angebotenen
Anlagezertifikate nach einer Erhebung des ecofinVerbunds im gleichen Zeitraum um 28,6 % auf
10,2 Milliarden Euro.
Das Interesse der Privatanleger an einer verantwortungsbewussten Geldanlage bleibt trotz Konsolidierung
weiterhin auf hohem Niveau. Jeder Dritte findet nach­
haltige Geldanlagen attraktiv. Immer mehr institutionelle
Investoren entwickeln Strategien für nachhaltiges Investment. Die Wertentwicklung nachhaltiger Kapitalanlagen
kann dabei mit konventionellen Portfolios durchaus
mithalten, sie sogar toppen. Dies belegt eine Analyse
der Harvard Business School und der London School of
Business: Die Berücksichtigung von ESG-Kriterien bei der
Auswahl von Aktien, so das Ergebnis, generiere mittelfristig eine positive Outperformance, die mit längerem
Anlagehorizont kontinuierlich ansteige.
Doch nicht nur die Rendite ist Anlegern wichtig, zunehmend gewinnt der Aspekt der Risikominimierung
an Relevanz, bilanziert die Nachhaltigkeitsagentur
oekom research. Dass die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten bei der Kapitalanlage deren Risiko
strukturell reduzieren kann, wissen vor allem institutionelle Investoren zu schätzen.
Renditebringer und Risikoindikator – nachhaltige
Kapitalanlagen sind für Anleger heute mehr als nur ein
ethisch motiviertes Investment. Wir fördern das Interesse an nachhaltigen Investments, indem wir unseren
Kunden eine Vielzahl an Anlageprodukten aus diesem
Segment anbieten und auf eigenen und externen
Veranstaltungen den Nachhaltigkeitsgedanken in die
Öffentlichkeit tragen.
Nachhaltige Publikumsfonds/Ökologiefonds
Zwei nachhaltige Publikumsfonds („LBBW Nachhaltigkeit Aktien“, „LBBW Nachhaltigkeit Renten“), ein
Klimawandelfonds („LBBW Global Warming“) und
mehrere nachhaltige Spezialfonds für institutionelle Kunden werden von der LBBW Asset Management gemanagt.
Der Aktienfonds „LBBW Nachhaltigkeit Aktien“
investiert weltweit in Unternehmen, die sich
durch ein überdurchschnittliches Nachhaltigkeitsengagement auszeichnen.
Der Rentenfonds „LBBW Nachhaltigkeit Renten“
investiert in Staatsanleihen, Pfandbriefe und
Unternehmensanleihen von Unternehmen oder
Staaten, die überdurchschnittlich nachhaltig
agieren.
Sowohl beim „LBBW Nachhaltigkeit Aktien“ als
auch beim „LBBW Nachhaltigkeit Renten“ erfolgt
die Zusammenstellung des Anlageuniversums
auf Basis des Nachhaltigkeitsratings der Münche­
ner oekom research AG, einer der weltweit
führenden unabhängigen Ratingagenturen
im nachhaltigen Anlagesegment. Beide Fonds
verfolgen einen sehr strengen Nachhaltigkeitsansatz, bei dem der sogenannte Best-in-Class-
49
Verantwortung und Engagement | Kunden
Ansatz mit umfangreichen Ausschlusskriterien
(Negativ-Screening) kombiniert wird. Damit
erfüllen die Fonds nicht nur die Vorgaben von
Kirchen, Pensionskassen und anderen nachhaltig
orientierten Kapitalanlegern, sondern eröffnen
durch die Vermeidung von ethischen, politischen
und ökologischen Risiken auch gute Chancen für
eine Outperformance.
Beide Fonds tragen das Europäische Trans­
parenzlogo für nachhaltige Publikumsfonds.
Dieses Signum zeichnet Fonds aus, bei denen
sowohl die Investitionskriterien und das
Researchverfahren als auch die Anlagepolitik
offengelegt werden. Der „LBBW Nachhaltigkeit Aktien“ wurde als erster in Deutschland
aufgelegter Nachhaltigkeitsfonds im Juni 2009
damit ausgezeichnet. Der „LBBW Nachhaltigkeit
Renten“ trägt das Logo seit dem 1. Mai 2010.
Der Klimawandelfonds „LBBW Global Warming“
investiert in Aktien von Unternehmen, deren Pro­
dukte oder Dienstleistungen der globalen Erwärmung entgegenwirken oder die ökologischen wie
wirtschaftlichen Folgen abmildern. Dank seiner
guten Performance belegte der Fonds den 3. Platz
im Fünfjahresvergleich beim Fund Award 2012
„Goldene Bullen“, der von EuroFinanzen verliehen
wird. Von der Ratingagentur Telos erhielt er 2010
das Rating AA+, von FWW Funds Stars fünf Sterne
(Mai 2011) und von ProContra die Fondsnote 1++
(Heft Februar/März 2011).
Der Nachhaltigkeitsanlageausschuss der Care
Group AG hat nach dem „LBBW Global Warming“
Fonds auch den „LBBW Nachhaltigkeit Aktien“
sowie den „LBBW Nachhaltigkeit Renten“ 2012 in
das SRI-Universum der „Social Responsible Investment Funds“ aufgenommen und damit für ein
nach­hal­tiges Investment empfohlen. Das Schweizer Unternehmen analysiert und bewertet weltweit
Nachhaltigkeitsfonds.
50
BW ZukunftsSparbrief
Auch mit kleinen Beiträgen können unsere Kunden
den nachhaltigen Umbau der Energiewirtschaft
mit­gestalten. Der „BW ZukunftsSparbrief“, der im
Rahmen des Weltspartags 2011 vertrieben wurde,
ermöglicht es Privatkunden, ihr Geld zu einer
garantierten Verzinsung für eine feste Laufzeit
anzulegen. Mit dem Kapital finanziert die BW-Bank
Wind- und ­Solarparks sowie Wasserkraftanlagen in
Deutschland und Europa. Hierzu zählt beispielsweise
der EnBW Windpark Baltic 1, der erste kommerzielle Windpark in Deutschland, mit 21 OffshoreAnlagen nördlich der Halbinsel Darß/Zingst.
Mit umfassenden Marketing- und Vertriebsmaß­
nahmen wurde der „BW ZukunftsSparbrief“ be­
worben. Bei einer Mindestanlage von 2.000 Euro
war die Resonanz groß: Rund 120 Millionen Euro
wurden eingesammelt.
Nachhaltige Zertifikate
Die „LBBW Safe-Anleihe mit Cap“ (Start: 1. März
2010) verbindet die Eigenschaften einer nachhaltigen Geldanlage mit einem hohen Maß an Sicherheit.
Basiswert der Anleihe ist der EURO STOXX Sustainability Index, ein Nachhaltigkeitsindex, bei dem die
Auswahl von Unternehmen nach ökonomischen wie
auch ökologischen und sozialen Kriterien erfolgt.
Das „LBBW NachhaltigkeitsStrategie Zertifikat“
(Start: 15. Juni 2007) investiert in Unternehmen,
die ökonomische, ökologische und soziale Ziele in
Einklang bringen und damit Wettbewerbsvorteile
erzielen.
Mit dem „LBBW Solar-Zertifikat“ (Start: 8. Oktober
2007) partizipieren unsere Kunden an der Kurs­
entwicklung ausgewählter Titel der Solarbranche.
Zudem können Anleger unsere Kompetenz auch
bei der Auswahl interessanter Basiswerte nutzen.
Verantwortung und Engagement | Kunden
Unser breites Angebot an Discount-Zertifikaten
und Aktienanleihen ermöglicht eine Investition mit
optimiertem Chance-Risiko-Profil.
nehmen über eine Depot-Datenbank, auf Basis
derer entsprechende Leistungsvergleiche erstellt
werden) (siehe Seite 35).
Geschlossene Fonds mit nachhaltigem Fokus
BWEquity ist das Kompetenz-Center der LBBW für
geschlossene Fonds. Unabhängig vom Anbieter
werden Beteiligungen nach einem festen Prüfschema
ausgewählt und dabei auch Nachhaltigkeitsaspekte
berücksichtigt. Geschlossene Fonds werden nach
intensiver Prüfung und Platzierungsfreigabe der
BW-Bank und den Sparkassen als Anlagemöglichkeiten für Privatkunden angeboten.
Microfinance
Unter „Microfinance“ versteht man Kleinstkredite
zugunsten armer Menschen hauptsächlich in Entwicklungsländern, die keinen Zugang zu herkömmlichen Bankkrediten haben. Diese Kleinstkredite
werden von sogenannten Mikrofinanzinstituten
vergeben.
Wurden geschlossene Fonds früher hauptsächlich
als Beteiligungen an der Erneuerbare-EnergienBranche angeboten, so hat sich der inhaltliche
Fokus mittlerweile deutlich erweitert. So sind
beispielsweise bei den im Jahr 2011 angebotenen
Immobilienfonds Aspekte einer nachhaltigen Bauweise und Umweltzertifikate feste Prüfkriterien.
Unsere institutionellen Investoren und unsere
hochvermögenden Privatkunden können über den
„Dual Return Fund – Vision Microfinance“ in
diese Anlageklasse investieren.
Vermögensverwaltung nach ethischen, sozialen
und ökologischen Kriterien
Bei der Vermögensverwaltung berücksichtigt die
BW-Bank auf Wunsch Nachhaltigkeitskriterien
bei der Zusammenstellung der Portfolios. Dazu
wird von der Ratingagentur oekom research AG
vierteljährlich ein aktualisiertes Anlageuniversum
geliefert, aus dem die Vermögensverwalter der ­
BW-Bank ein individuelles Portfolio zusammenstellen. Derzeit verwalten wir Vermögenswerte von
fast 30 Millionen Euro auf Basis nachhaltiger Kriterien. Unabhängige Tester haben unser Vermögensmanagement wiederholt als vorbildlich bewertet.
So belegt die Vermögensverwaltung der BW-Bank
wie bereits in den vergangenen Jahren auch 2012
Spitzenpositionen im Ranking von firstfive. (firstfive bietet Dienstleistungen rund um die Vermögens­
verwaltung an. Unter anderem verfügt das Unter­
51
Verantwortung und Engagement | Kunden
Nachhaltige und ökologische Anlageprodukte im Überblick
In Mio. Euro
30.06.2010
30.06.2011
30.06.2012
LBBW Nachhaltigkeit Aktien
23,0
23,9
19,1
LBBW Nachhaltigkeit Renten
45,0
44,3
45,7
LBBW Global Warming
38,7
51,4
44,4
148,3
298,0
383,5
255,0
417,6
492,7 1
Aktienanleihen und Discount-Zertifikate (Solarunternehmen)
3,2
10,5
3,8
LBW 74P Themenzertifikat/Strategiezertifikat Nachhaltigkeit
0,05
0,05
0,03
LBW 3AC Themenzertifikat/Strategiezertifikat Solarenergie
0,9
1,1
0,2
LB0 AF5 Kapitalschutzzertifikat Nachhaltigkeit
3,7
3,5
3,6
7,9
15,2
7,6
84,0 2
Rd. 129,0 3
100,6 4
Fremdkapital (unterstellte Fremdkapitalquote rd. 70 %)
196,0 2
Rd. 300,0 3
234,6 4
Gesamtinvestitionsvolumen
280,0 2
Rd. 429,0 3
335,2 4
24,0 5
25,0 6
29,8 7
0,5
Ca. 1,0
Ca. 1,0
LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH
Fonds
LBBW AM: Spezialfonds Nachhaltigkeit
Summe
LBBW-Zertifikate
Summe
BWEquity GmbH
Geschlossene Erneuerbare-Energien-Fonds (inkl. Waldfonds)
Platziertes Eigenkapital
Vermögensverwaltung
Summe des unter nachhaltigen Gesichtspunkten gemäß oekom research AG
verwalteten Vermögens
Institutsfremde Fonds
Vision Microfinance
Entspricht einem Anteil von ca. 2 % an den gesamten Assets under Management (AuM) bei der LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH.
Zeitraum 2001 bis 30.06.2010.
3
Zeitraum 2001 bis 30.06.2011.
4
Zeitraum 2001 bis 30.06.2012.
5
Entspricht 0,74 % an den gesamten AuM der Vermögensverwaltung.
6
Entspricht 0,83 % an den gesamten AuM der Vermögensverwaltung.
7
Entspricht 0,83 % an den gesamten AuM der Vermögensverwaltung.
1
2
52
Verantwortung und Engagement | Kunden
Auch wenn der Markt für nachhaltige Kapitalanlagen in
den vergangenen Jahren gewachsen ist, liegt der Anteil
nachhaltiger Anlagen am deutschen Gesamtmarkt
noch immer nur bei ca. 1 %. Die Gesamtsumme der bei
uns nachhaltig gemanagten bzw. angelegten Vermögenswerte liegt bei 2 % (LBBW Asset Management) bzw.
0,8 % (Vermögensverwaltung) des gesamten investierten Kapitals.
Die Zahlen belegen: Auch wenn jeder dritte Privatanleger nachhaltige Geldanlagen attraktiv findet und
immer mehr institutionelle Investoren Strategien für
nachhaltiges Investment entwickeln, mündet dies
nicht immer in konkretes Handeln. Daher sehen wir
in diesem Bereich noch größeres Potenzial und setzen
entsprechende Maßnahmen um, um verstärkt nach­
haltige Anlageprodukte zu verkaufen.
Im vergangenen Jahr haben wir die steigende Kundennachfrage nach nachhaltigen Geldanlagen insbesondere
bei Spezialfondsmandaten für institutionelle Kunden
sowie im festverzinslichen Bereich bei Privatkunden
(wie z. B. beim „BW ZukunftsSparbrief“, s. o.) gespürt.
Hingegen war der Trend bei nachhaltigen Publikumsfonds – wie im Gesamtmarkt – leicht rückläufig.
Kapitalmarktaktivitäten
Die LBBW verfügt über eine europaweit anerkannte
Aktienanalysekompetenz und eine sehr gute Wett­
bewerbsposition im Wachstumssegment der erneuerbaren Energien. Unser umfassender, jährlich erscheinender Sektorreport gilt als eine der fundiertesten
Analysen der Branche.
In den vergangenen Jahren haben wir die Kapitalmarktaktivitäten zahlreicher deutscher Unternehmen
aus dem Bereich der erneuerbaren Energien begleitet.
Die Kürzung der Solarförderung in vielen europäischen
Ländern und die offensive Konkurrenz aus China setzt
die Branche derzeit jedoch unter erheblichen Druck.
Endkunden und Investoren sind verunsichert, die
bisherige Wachstumsdynamik wird ausgebremst.
Der Preisverfall wird sich weiter verschärfen, die
Margen sinken.
Auf der Suche nach neuen Wachstumsmärkten in Übersee wie China und den USA stehen die europäischen
Unternehmen vor der Herausforderung, sich gegen
die schlagkräftigen inländischen Wettbewerber durchzusetzen. Die europäischen Hersteller werden vom
potenziellen Wachstum in diesen Regionen entsprechend einer Prognose des LBBW-Researchs nur unterproportional profitieren. Der Marktanteil von Europa
am Photovoltaikmarkt wird von 67 % im Jahre 2011
auf 30 % im Jahr 2014 sinken.
Stiftungsmanagement
Wenn Bürger sich mit ihrem Kapital für die Gesellschaft oder Umwelt engagieren, verdienen sie die
bestmögliche Unterstützung. Von der ersten Idee
über die Stiftungsgründung bis hin zum Vermögens­
management unterstützen wir Stifter dabei, ihr Engagement wirkungsvoll umzusetzen. Dabei entwickeln
wir individuelle Lösungen, die weit über die üblichen
Bankdienstleistungen hinausgehen. Rund 640 Stiftungen mit einem Gesamtvolumen von 3,2 Milliarden
Euro betreuen wir derzeit. Die BW-Bank, die innerhalb
der Unternehmensgruppe der LBBW auch das Stiftungsmanagement für Kunden der Rheinland-Pfalz
Bank und der Sachsen Bank verantwortet, zählt zu
den Top-Adressen. Unsere Expertise wurde mehrfach
ausgezeichnet.
Beim renommierten „FUCHSBRIEFE-Test 2011“ belegte
die BW-Bank den 1. Platz und wurde für Spezialkompetenz, Performance und ein sehr gutes Preis-LeistungsVerhältnis ausgezeichnet. Der jährliche Markttest
bewertet das Vermögensmanagement von Stiftungen
durch Banken und unabhängige Vermögensverwalter
im deutschsprachigen Raum. Auch das Thema nachhaltige Investments floss in das Urteil mit ein. Hier
belegte die BW-Bank ebenfalls eine Spitzenposition.
53
Verantwortung und Engagement | Kunden
Stiftern und solchen, die es werden wollen, vermit­telt unser Magazin „Stiftungsmanagement – Impulse
für Stiftungen“, das halbjährlich in einer Auflage
von 5.000 Exemplaren erscheint, neue Ideen und Projekte sowie wertvolle stiftungs- und steuerrechtliche
Hinweise. Mit unserem Stiftungsportal im Internet
(www.bw-bank.de/stiftungen) bieten wir Stiftungen
eine Plattform, sich zu präsentieren. Derzeit nutzen
über 200 Stiftungen das Angebot.
Damit nicht nur die Stiftung einem guten Zweck dient,
sondern bereits die Anlage des Stiftungsvermögens
eine positive Wirkung entfaltet, geben wir den Verantwortlichen von Stiftungen Impulse für das sogenannte
Mission Investing. Dabei gilt es, das Management des
Stiftungsvermögens strategisch so auszurichten, dass
bei der Geldanlage der Stiftungszweck mitverwirklicht
wird (siehe Seite 46).
Finanzierungen
Eine tragende Säule unserer Geschäftsstrategie ist die
Betreuung mittelständischer Firmenkunden in BadenWürttemberg, Rheinland-Pfalz, Sachsen sowie den an­grenzenden Wirtschaftsräumen. Großkunden werden
von uns sowohl in Deutschland als auch in Österreich
und der Schweiz betreut. Das Finanzierungsgeschäft
im Ausland konzentriert sich im Wesentlichen auf die
Europäische Union und die Vereinigten Staaten sowie
die für Deutschland wichtigsten Exportländer, in die
wir unsere Kunden mit einem breiten Angebot an
Finanzierungsstrukturen begleiten.
Unsere „Leitplanken Nachhaltigkeit“ setzen auch
Standards für die Kreditvergabe. Die wichtigste Maßnahme in diesem Zusammenhang ist der Prüfprozess
für Branchen-Länder-Risiken, der seit Oktober 2010
­neben der bestehenden Regelung zu Umweltrisiken
in die Kreditregularien für das Unternehmenskunden­
geschäft integriert ist. Ziel ist es, kritische BranchenLänder-Kombinationen zu identifizieren und so Nach­haltigkeitsrisiken zu erkennen und zu analysieren.
54
Diese Prüfung wird bei bestimmten Voraussetzungen
für die Branchen Bergbau, Bioenergie, Erdöl/Erdgas
und Forst-/Papierwirtschaft durchgeführt. 2011 wurde
diese Regelung um einen Prüfprozess für den grenzüberschreitenden Handel mit Rüstungsgütern
erweitert.
Darüber hinaus wurde beschlossen, dass Firmen, die
Streubomben und/oder Antipersonenminen herstellen,
von der Kreditvergabe ausgeschlossen sind. Die operative Umsetzung befindet sich derzeit in der Vorbereitung. Weitere kritische Themen sollen bis Ende 2012
sondiert und ggf. Ausschlusskriterien und Regelungen
definiert werden.
Bei Projektfinanzierungen mit Umweltrelevanz be­
stehen in unseren Zielländern häufig gesetzliche
Standards zum Schutz der Umwelt, deren Umsetzung in
der Regel die Voraussetzung für die Genehmigung eines
Projekts ist. Nur wenn ein Projekt genehmigt und die
Einhaltung der Umweltschutzstandards zugesichert ist,
zahlen wir einen Kredit aus. Außerdem vergeben wir
Kredite ggf. unter Umweltauflagen wie beispielsweise
mit einer vertraglich verankerten Pflicht zum Rückbau
einer Anlage oder der Verpflichtung zum Abschluss
einer Versicherung gegen Umweltrisiken.
Förderung von erneuerbaren Energien (EE)
Im Jahr 2011 haben wir unser Projektfinanzierungsportfolio im Erneuerbare-Energien-Sektor weiter ausgebaut. Die Finanzierungen decken heute nahezu die
gesamte Prozesskette vom mittelständischen Komponentenhersteller bis zu Solar- oder Windparks in ganz
Europa ab. Die Vielzahl der Finanzierungsanfragen, die
uns fortlaufend erreichen, belegt den guten Ruf, den wir
in der Erneuerbaren Energien-Branche genießen. Vor
dem Hintergrund der aktuellen Marktverwerfungen
insbesondere in der europäischen Solarbranche stellen
wir Projektfinanzierungen im Ausland zum über­
wiegenden Teil nur im Rahmen bereits existierender
Kundenbeziehungen zur Verfügung.
Verantwortung und Engagement | Kunden
Privatkunden unterstützen wir insbesondere bei der
Finanzierung von Photovoltaikanlagen. Wir begleiten
sie darüber hinaus finanziell bei der energetischen
Sanierung von Immobilien und vermitteln Energieberatungsleistungen. Dazu kooperieren wir mit dem Deutschen Energieberater-Netzwerk e. V. (DEN). Zusätzlich
unterstützen wir die Initiative „Zukunft Altbau“, eine
Informationskampagne des Ministeriums für Umwelt,
Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg rund
um das Thema der energieeffizienten Altbausanierung.
Im Beratungsgespräch weisen wir unsere Kunden gezielt auf die Möglichkeiten öffentlicher Förderung hin.
Dabei stehen unter anderem die Förderprogramme
der Kreditanstalt für Wiederaufbau im Fokus, zu denen
das Programm „Energieeffizient Sanieren“ sowie die
Programme zum ökologischen Bauen und zur Solarstromgewinnung zählen. Darüber hinaus bieten wir die
entsprechenden Förderkreditprogramme der Landeskreditbank Baden-Württemberg (L-Bank) an wie etwa
die neuen Energieeffizienzfinanzierungsprogramme.
Auch in jedem Prozess der Beratung eines Unternehmenskunden prüfen wir Einsatz und Verfügbarkeit
öffent­licher Fördermittel, wie z. B. des KfW-Energie­
effizienzprogramms.
55
Verantwortung und Engagement | Kunden
Projektfinanzierungen gesamt
Kreditinanspruchnahme nach Regionen
Stand: 31.12.2010
Gesamtvolumen: 4,64 Mrd. Euro
Kreditinanspruchnahme nach Regionen
Stand: 31.12.2011
Gesamtvolumen: 4,76 Mrd. Euro
Deutschland (47,3 %)
Europa ohne Deutschland (32,7 %)
Amerika (14,0 %)
Naher Osten (5,8 %)
Fernost (0,2 %)
Deutschland (45,7 %)
Europa ohne Deutschland (38,0 %)
Amerika (10,9 %)
Naher Osten (5,2 %)
Fernost (0,1 %)
Kreditinanspruchnahme nach Hauptbranchen
Stand: 31.12.2010
Gesamtvolumen: 4,64 Mrd. Euro
Erneuerbare Energien (50,9 %)
Wasserwirtschaft (2,1 %)
Telekommunikation (0,7 %)
Rohstoffe (0,4 %)
Public Private Partnership
(PPP) (15,8 %)
Papierindustrie (2,1 %)
56
Logistik (3,7 %)
Flugzeugbau (1,4 %)
Energieversorgung (15,5 %)
Dienstleistung (0,9 %)
Chemie (3,6 %)
Abfallwirtschaft (2,9 %)
Kreditinanspruchnahme nach Sektoren
Stand: 31.12.2011
Gesamtvolumen: 4,76 Mrd. Euro
Erneuerbare Energien (54 %)
Konventionelle Energien (14 %)
PPP (15 %)
Grundstoffindustrie (4 %)
Logistik, Netze und Pipelines (6 %)
Sonstiges (7 %)
Verantwortung und Engagement | Kunden
Projektfinanzierungen erneuerbare Energie
Kreditinanspruchnahme nach Regionen
Stand: 31.12.2010
Gesamtvolumen: 2,36 Mrd. Euro
Deutschland (54 %)
Nordamerika (4 %)
Osteuropa (3 %)
Westeuropa ohne Deutschland (39 %)
Kreditinanspruchnahme nach Energiearten
Stand: 31.12.2010
Gesamtvolumen: 2,36 Mrd. Euro
Wind (43,5 %)
PV (53,3 %)
Biomasse (3 %)
Geothermie (0,2 %)
Sonstige (0 %)
Kreditinanspruchnahme nach Regionen
Stand: 31.12.2011
Gesamtvolumen: 2,52 Mrd. Euro
Deutschland (50 %)
Frankreich (6 %)
Griechenland (2 %)
Italien (10 %)
Kanada (1 %)
Spanien (24 %)
Niederlande (1 %)
Tschechien (3 %)
USA (3 %)
Kreditinanspruchnahme nach Energiearten
Stand: 31.12.2011
Gesamtvolumen: 2,52 Mrd. Euro
Solar (54,2 %)
Wind (42,5 %)
Biogas/-masse (3,1 %)
Geothermie (0,2 %)
57
Verantwortung und Engagement | Kunden
Qualitätsmanagement.
Mit unserem Qualitätsmanagement verfügen wir über
ein wirkungsvolles Instrument, um Fehler systematisch
in Chancen und Verbesserungen zu verwandeln. Unsere
Qualitätsmanager analysieren dabei unsere Performance
konsequent aus Kundenperspektive. Wichtige Indikatoren für sie sind die an das Unternehmen gerichteten
Kundenbeschwerden und Reklamationen sowie das
Kundenfeedback über die in unseren Filialen ausliegenden Meinungskarten.
Diese Informationen werden verzahnt mit den Ergebnissen regelmäßig durchgeführter Marktforschungen,
der Überprüfung der Beratungsqualität durch Testkunden sowie der Beobachtung wichtiger Wettbewerber.
Beim Management von Schadens- und Beschwerdefällen, die sich beispielsweise aus der fehlerhaften
Erfassung oder Abwicklung von Kundenaufträgen ergeben, handeln wir nach fixen, ehrgeizigen Standards.
So muss jede Beschwerde entweder innerhalb von
zwei Arbeitstagen telefonisch oder binnen vier Tagen
schriftlich beantwortet sein. Zudem werden regel­
mäßig besonders kundenrelevante Geschäftsprozesse –
wie beispielsweise die Kundenberatung, das Wertpapiergeschäft, der Zahlungsverkehr, der Geldauto­
matenbetrieb oder das Onlinebanking – überwacht.
58
Der hohe Qualitätsanspruch an unsere Beratungsprozesse erstreckt sich auch auf den Service: Seit vielen
Jahren wird im Vertrieb Privatkunden/Private Banking
daher intensiv an der kontinuierlichen Steigerung unserer Servicequalität gearbeitet. Dabei wurden in den
Filialen und Private-Banking-Centern in einer Vielzahl
von Workshops dezentrale Maßnahmen definiert und
Verbesserungen initiiert. Obgleich heute immer mehr
Bankgeschäfte online getätigt werden, bleibt die Filiale
für viele unserer Kunden weiterhin ein wichtiger Kontaktpunkt zu „ihrer“ Bank. Der ansprechende Eindruck
vor Ort, insbesondere das positive Empfinden von
Service und Beratung, ist eine wesentliche Voraussetzung für eine hohe Kundenzufriedenheit. Im Jahr
2011 lag daher ein inhaltlicher Schwerpunkt unseres
Qualitätsmanagements auf der Entwicklung konkreter
Empfehlungen zur kundenorientierten Handhabung
von Service- und Kassengeschäften. Zudem wurde
das Themenfeld „Umgang mit Kunden“ weitergeführt.
Um die Umsetzung vor Ort zu unterstützen, haben
wir 2011 ein neues Beratungs- und Coachingangebot
in Form eines Pilotprojektes initiiert: Im Rahmen von
Filialbesuchen erhalten die Teams direktes Feedback
und konkrete, standortspezi­fische Empfehlungen.
Verantwortung und Engagement | Kunden
Kundenzufriedenheit.
Über eine Million Privat- und mehr als 25.000 Unternehmenskunden schenken uns ihr Vertrauen. Wir versuchen
dieses Vertrauen zu rechtfertigen, indem wir uns und
unsere Leistungen konstant überprüfen und verbessern.
Zufriedenheit von Privatkunden
Unsere Privatkunden lassen wir jedes Jahr von einem
unabhängigen Marktforschungsinstitut befragen. Das
aktuelle Ergebnis zeigt: Nach dem schwierigen Jahr
2009 ist die Zufriedenheit auch 2011 wieder deutlich
gestiegen.
78 % der Befragten äußersten sich „vollkommen zu­
frieden“ oder „sehr zufrieden“ über den Service in
den Filialen. Dies ist der höchste Wert seit Beginn der
Messung im Jahr 2007. In allen Zielgruppen wurde
eine Verbesserung erzielt.
Zu diesem positiven Trend trägt insbesondere der
konsequente Einsatz der Beratungsinstrumente bei.
Werden diese Instrumente eingesetzt, zeigen sich die
Kunden nicht nur zufriedener, sondern empfehlen
uns auch häufiger weiter. Schon seit 2007 nutzen die
ServiceManager der BW-Bank z. B. den FinanzCheckBogen als Leitfaden beim Kundengespräch. So können
sie schnell und systematisch herausfinden, welche
finanziellen Ziele und Wünsche der Kunde hat. Auf
dieser Grundlage können die Servicemitarbeiter ihre
Kunden optimal beraten.
Zufriedenheit von Unternehmenskunden
Entscheidend für die Qualität der Kunde-Bank-Beziehung
ist die Zufriedenheit des Unternehmenskunden mit der
Beratung. Daher haben wir von September bis November
2010 eine breit angelegte Kundenzufriedenheitsbefragung im Unternehmenskundengeschäft durchgeführt.
Die Untersuchung sollte vor allem Potenziale für Ver­
besserungsmaßnahmen aufzeigen und die Wirkung
eingeleiteter Maßnahmen überprüfen.
Die Ergebnisse belegen, dass in puncto Zufriedenheit
mit dem persönlichen Berater – wie bereits in der
vorhergehenden Umfrage im Jahr 2007 – sehr gute
Werte erzielt wurden. Befragt nach der persönlichen
Vertrauens­würdigkeit und der Fachkompetenz ihres
Beraters äußerten sich fast 90 % der Unternehmenskunden „sehr zufrieden“ bzw. „vollkommen zufrieden“.
Kontinuierliches Engagement für Qualität
Neben Kundenzufriedenheitsbefragungen führt die
BW-Bank regelmäßig Testkäufe in ihren Filialen durch.
Dabei wird vor allem die Qualität der Beratungs- und
Serviceleistung geprüft. Die Ergebnisse der Testkäufe
werden in Workshops systematisch analysiert, diskutiert und in Initiativen zur Verbesserung des Serviceund Beratungsangebots umgesetzt.
Um unsere hohe Beratungsqualität zu halten, investieren
wir kontinuierlich in die fachliche Kompetenz unserer Mitarbeiter. Für die rund 400 Vermögensberater der BW-Bank
ist der siebenmonatige Studiengang „Financial Consultant“ an der Frankfurt School of Finance & Management
obligatorisch. Viele unserer Vermögensmanager verfügen
sogar über die Weiterqualifikation zum „Financial Planner“
beziehungsweise „Certified Financial Planner“.
Der Unternehmenskundenbereich der LBBW hat gemeinsam mit der ESB Business School der Hochschule Reutlingen ein Qualifizierungskonzept mit Zertifizierung im
Segment Corporate Banking entwickelt. Kundenberater, die
dieses Programm aus Vorlesungen, Workshops/Fallstudien
sowie Vorträgen externer und LBBW-interner Referenten
erfolgreich absolvieren, werden als „Certified Corporate
Consultant“ ausgezeichnet. Das Qualifizierungskonzept
vertieft u. a. aktuelle Kundenanforderungen und greift
ausgewählte Themen aus Kundenperspektive auf.
Die LBBW ist mit dieser neuen Zertifizierung deutschlandweit Vorreiter.
59
Verantwortung und Engagement | Kunden
Beratungsansatz.
Zertifizierung: ServiceRating sagt „sehr gut“
Die Zertifizierungsagentur ServiceRating hat im Juni
2011 die ganzheitliche Beratungsqualität der BW-Bank
mit der Note „sehr gut“ (vier Kronen) ausgezeichnet.
Auf Basis von aktuellen Marktforschungsergebnissen
(z. B. repräsentativen Kundenbefragungen, Kauf- und
Beratungstests) sowie Interviews mit Führungskräften
wurden Servicemanagement, Service- und Beratungsleistungen sowie Servicewirksamkeit bewertet und die
Ergebnisse zu einer Gesamtnote zusammengefasst.
Um den Kundenservice innerhalb der ganzheitlichen
Beratung einer übergreifenden und objektiveren Sicht
zuzuführen, untersuchte ServiceRating darüber hinaus
die ­Voraussetzungen im Management für einen Top-­
Service am Kunden.
60
Die Ziele und Wünsche unserer Kunden haben oberste
Priorität. Unsere Berater erhalten keine Absatzvor­
gaben für Einzelprodukte im Wertpapiergeschäft; Beratungsmodelle, Arbeitsanweisungen, Prozessleit­fäden
und Prüfungsmechanismen für Beratung und Produkt­
auswahl stellen sicher, dass der Kunde individuell
beraten wird. Neben Produkten der LBBW bieten wir
auch Produkte anderer Anbieter an.
Zusammen mit dem Kunden erarbeiten wir im Beratungsgespräch zunächst ein „Finanzkonzept“, das seine
Ziele und Wünsche berücksichtigt – auch außerhalb der
Vermögensanlage. Denn unser Grundsatz lautet, eine
„ganzheitliche, auf den Kundenbedarf abgestimmte Beratung und Betreuung“ zu gewährleisten. Der langfristige Vermögensaufbau und die Portfoliooptimie­rung
stehen hierbei im Vordergrund.
Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Einmal um die ganze Welt.
machte im Foyer des Betriebsrestaurants am Pariser
Platz in Stuttgart zahlreiche LBBW-Mitarbeiterinnen
und -Mitarbeiter neugierig und gab Impulse zum
Nachdenken. Sie basiert auf einer Studie des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie, die von der
Hilfsorganisation Brot für die Welt und dem Bund für
Umwelt und Naturschutz in Auftrag gegeben wurde.
Ein Koffer, wie ein Frachtstück mit Spediteurskenn­
zeichen beklebt, darin ein Frühstückstisch im Miniatur­
format, verziert mit kleinen Flaggen aus aller Welt:
­Erdbeeren aus Kenia, Rosen aus dem Kongo, Rindfleisch
aus Argentinien. Die Botschaft: regionale Märkte
stärken statt Lebensmittel mit großem ökologischem
Fußabdruck importieren. Daneben ein mit braunem
Leder bespannter Aktenkoffer mit Chromaufschrift.
Darin ein Luftballon und eine Pumpe. Der Ballon wird
größer und größer, nähert sich einem Nagel – und
platzt. Nachhaltige Entwicklung statt maßloses Wachstumsstreben: „Raus aus der Wachstumsfalle“ lautet der
Aufruf, den dieses Gepäckstück symbolisiert.
Zwölf Menschen, zwölf Koffer – und ihre zwölf Wünsche
an eine lebenswerte Zukunft: für mehr Umwelt­be­wusst­
sein, globale Gerechtigkeit und eine faire Gesellschaft.
Die Wanderausstellung „Ich packe meinen Koffer“
„Mut zur Nachhaltigkeit“ lautete das Motto dieser
LBBW-Aktionstage im Mai 2012. Neben der Ausstellung
zeigte der Dokumentarfilm „Home“ des Fotografen
Yann Arthus-Bertrand in Luftaufnahmen, wie schön
und zugleich zerbrechlich die Erde ist. Abschließend
illustrierte Johannes Küster, Referent von Brot für die
Welt, in seinem Vortrag „Kurswechsel für ein zukunftsfähiges Deutschland“, wie die Welt von morgen aus­
sehen könnte und was wir heute zu einer nachhaltigen
Zukunft beitragen können.
Die Aktionsreihe „NACHgefragt“ wurde 2011 gestartet,
um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LBBW
stärker für Nachhaltigkeitsthemen zu sensibilisieren.
Im November 2011 fand der erste Aktionstag zum
Thema nachhaltige Ernährung statt, weitere Aktionen
sind geplant. So wollen wir auch weiterhin unseren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit ge­­ben, ganz offen Experten ihre Fragen zu stellen und
sich aus erster Hand zu informieren: über Nachhaltigkeitsthemen vor Ort und rund um die Welt.
61
Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter.
Vielfältig, innovativ, sozial engagiert. Wir entwickeln unsere
wichtigste Ressource weiter –
auch in schwierigen Zeiten.
Im Zuge der Restrukturierung der LBBW müssen wir
bis zum Jahr 2013 insgesamt 2.500 Stellen abbauen.
Bislang konnten wir dabei dank Abfindungen, Vorruhe­
standsregelungen oder Altersteilzeitverträgen auf
betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Trotz des
unumgänglichen Personalabbaus setzen wir uns weiter
mit den Fragen der Mitarbeiterförderung auseinander.
Die zentralen Themen der Personalarbeit lauten: Wie
können wir das Potenzial von Frauen als Führungskräfte stärker erschließen? Lassen sich Arbeits- und
Elternzeit, Beruf und Privatleben noch besser verein­
baren? Wie können wir unsere Arbeitsplätze gesundheitsverträglicher gestalten? Und welche Chancen haben
gute Ideen, sich im Unternehmen auch durchzusetzen?
Mit anderen Worten: Wie erreichen wir, dass unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerne für die LBBW
arbeiten?
62
Im Jahr 2011 hat die LBBW eine externe Überprüfung
ihrer nachhaltigen Personalpolitik im Rahmen einer
Auditierung durchführen lassen. Gemessen wurde der
Personalmanagement-Champion-Index (PCI), eine
Weiter­entwicklung des Human Potential Index. Trotz
der Restrukturierungssituation und des damit verbundenen massiven Stellenabbaus erhöhte sich der Index
sowohl im Vergleich zu 2009 als auch im Vergleich
zum Erstanwendungsjahr 2007. Im Gesamtergebnis
wird der LBBW (Bank) eine leichte Qualitätsverbesserung ihrer Personalpolitik bescheinigt.
Weitere Informationen finden Sie auch im LBBWGeschäftsbericht 2011 im Kapitel Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter auf S. 29 ff. (www.lbbw.de ➝ Investor
Relations ➝ Kennzahlen und Geschäftsberichte ➝
Geschäftsberichte).
Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Personalkennzahlen.
Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im
LBBW-Konzern ist zum 31. Dezember 2011 auf 12.231
gesunken. Die LBBW-Bank zählte zu diesem Stichtag
9.877 Beschäftigte. Der Personalabbau ist im Wesent­
lichen auf EU-Restrukturierungsmaßnahmen zurückzuführen. Dabei konnten betriebsbedingte Kündigungen
vermieden werden. Alle Personalkennzahlen im Jahresvergleich finden Sie in folgenden Tabellen.
Personalkennzahlen für den LBBW-Konzern (Stand: 31.12.2011)
2008
Beschäftigte gesamt nach IFRS
(International Financial Reporting Standards)
2009
2010
2011
13.369
13.630
13.061
12.231
Frauen gesamt
6.857 (51 %)
6.952 (51 %)
6.689 (51,2 %)
6.311 (51,6 %)
Männer gesamt
6.512 (49 %)
6.678 (49 %)
6.372 (48,8 %)
5.920 (48,4 %)
13,8
14,1
15,5
15,8
134
148
126
138
51–60 Jahre
2.273
2.482
2.350
2.334
41–50 Jahre
4.278
4.480
4.045
3.928
31–40 Jahre
4.144
4.069
3.323
2.933
25–30 Jahre
1.738
1.720
1.352
1.161
802
731
576
494
39,3
40,9
42,4
43,1
Beschäftigte in Vollzeit
10.869 (81,3 %)
10.948 (80,3 %)
10.352 (80,3 %)
8.572 (78 %)
Beschäftigte in Teilzeit
2.506 (18,7 %)
2.682 (19,7 %)
2.709 (19,7 %)
2.416 1 (22 %)
Davon Frauen in Teilzeit
2.327 (92,9 %)
2.441 (91 %)
2.437 (90 %)
2.205 1 (91,3 %)
Davon Männer in Teilzeit
179 (7,1 %)
241 (9 %)
272 (10 %)
211 1 (8,7 %)
665
679
590
535
5 %
5 %
5 %
4,4 %
Anzahl befristet Beschäftigter (Jahressumme)
52
55
49
80
Anzahl befristet Beschäftigter (Stichtag 31.12.) 2
56
41
50
79
Anzahl Aushilfen (Jahressumme) 2
(inkl. BW Immobilien GmbH per 31.12.2010/2011)
53,5
33,9
42
41
Anzahl Trainees
202
185
77
96
480 (3,6 %)
476 (3,9 %)
459 (3,9 %)
441 (4 %)
Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit (in Jahren) 1
Altersstruktur
2
> 60 Jahre
< 25 Jahre
Durchschnittsalter (in Jahren)
1
Anzahl Auszubildender (2009 + 2010 inkl. Luxemburg)
Ausbildungsquote
2
Anzahl Beschäftigter mit Behinderung/Gleichgestellte
1
LBBW ohne Teilkonzern (= LBBW-Konzern ohne LBBW Immobilien und Mittelrheinische Bank GmbH) inklusive BW Immobilien GmbH = 10.988 Beschäftigte.
LBBW-Bank inklusive BW Immobilien GmbH = 9.877 Beschäftigte.
1 2 63
Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Personalkennzahlen für die LBBW-Bank inkl. Marken BW-Bank, Rheinland-Pfalz Bank
und Sachsen Bank (Stand: 31.12.2011)
2008
Beschäftigte gesamt
2010
2011
10.934
10.947
10.472
9.877
Frauen gesamt
5.583 (51 %)
5.570 (51 %)
5.340 (51 %)
5.066 (51,3 %)
Männer gesamt
5.351 (49 %)
5.377 (49 %)
5.132 (49 %)
4.811 (48,7 %)
Männer im Vorstand
7
7
7
5
Frauen im Vorstand
0
0
0
0
Männer 2. Ebene inkl. Markenvorstände
54 (96,4 %)
49 (96,1 %)
47 (95,9 %)
46 (95,8 %)
Frauen 2. Ebene inkl. Markenvorstände
2 (3,6 %)
2 (3,9 %)
2 (4,1 %)
2 (4,2 %)
Männer 3. Ebene
230 (95,7 %)
217 (94,3 %)
217 (93,9 %)
210 (91,7 %)
Frauen 3. Ebene
10 (4,3 %)
13 (5,7 %)
14 (6,1 %)
19 (8,3 %)
Männer 4. Ebene
746 (81,3 %)
746 (80,3 %)
731 (80 %)
672 (79,5 %)
Frauen 4. Ebene
172 (18,7 %)
183 (19,7 %)
179 (20 %)
173 (20,5 %)
Beschäftigte in Vollzeit
8.732 (79,9 %)
8.560 (78,7 %)
8.144 (77,8 %)
7.590 (76,8 %)
Beschäftigte in Teilzeit
2.202 (20,1 %)
2.336 (21,3 %)
2.328 (22,2 %)
2.287 (23,2 %)
Davon Frauen in Teilzeit
2.051 (93,1 %)
2.129 (91,1 %)
2.121 (91,1 %)
2.083 (91,1 %)
Davon Männer in Teilzeit
151 (6,9 %)
207 (8,9 %)
207 (8,9 %)
204 (8,9 %)
4
3
3
5
84
148
234
169
9
22
23
33
Frauen in Elternzeit/Familienjahr (Jahressumme)
995
1.005
1.009
1.029
Davon Frauen, die in Elternzeit arbeiten (Jahreswert)
111
295
139
194
Anzahl Auszubildender
619
628
547
506
5,7 %
5,7 %
5,2 %
5,1 %
38
31
45
36
Anzahl Aushilfen (Jahressumme)
47,7
29
36
34
Anzahl Trainees
191
157
74
95
5,3 %
4,3 %
6,5 %
8,4 %
Anzahl Frauen, die das Unternehmen verlassen haben
254
211
302
394
Anzahl Männer, die das Unternehmen verlassen haben
342
244
365
422
Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit (in Jahren)
14,5
14,8
15,9
16,4
Fehlzeitenquote wegen Krankheit
2,7 %
3 %
3,6 %
3,3 %
Anzahl Führungskräfte 1. – 3. Ebene in Teilzeit
Männer in Elternzeit/Familienjahr (Jahressumme)
Davon Männer, die in Elternzeit arbeiten (Jahreswert)
Ausbildungsquote
Anzahl befristet Beschäftigter (Jahressumme)
Fluktuationsrate inkl. Vorruhestand und Ausscheidungsvereinbarungen
64
2009
Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
2008
2009
2010
2011
Vergütungsstruktur
Vergütung Männer AT oder TVöD 14, 15
22,1 %
22 %
23,7 %
24,9 %
Vergütung Frauen AT oder TVöD 14, 15
4,7 %
4,6 %
5,4 %
6,2 %
Vergütung Männer TG 9 oder TVöD 11, 12, 13
9,7 %
10,7 %
9,9 %
10,1 %
Vergütung Frauen TG 9 oder TVöD 11, 12, 13
6,5 %
7 %
7,1 %
7,6 %
Vergütung Männer TG 7, 8 oder TVöD 9, 10
9,6 %
9,5 %
9 %
7,7 %
Vergütung Frauen TG 7, 8 oder TVöD 9, 10
16,1 %
16,2 %
16,1 %
15,5 %
Vergütung Männer TG 4 – 6 oder TVöD 6 – 8
5 %
4,9 %
4,6 %
4,3 %
Vergütung Frauen TG 4 – 6 oder TVöD 6 – 8
21,5 %
21,2 %
20,8 %
20,4 %
Vergütung Männer TG 1 – 3 oder TVöD 1 – 5
0,5 %
0,3 %
0,3 %
0,2 %
Vergütung Frauen TG 1 – 3 oder TVöD 1 – 5
0,7 %
0,5 %
0,5 %
0,4 %
Vergütung Männer „Sonstige (Tarif)“
2 %
1,8 %
1,4 %
1,5 %
Vergütung Frauen „Sonstige (Tarif)“
1,6 %
1,3 %
1,2 %
1,2 %
15.059
19.167
14.241
11.748
Personalentwicklungsmaßnahmen Frauen (Anzahl)
n. v.
8.867
6.659
n. v.
Personalentwicklungsmaßnahmen Männer (Anzahl)
n. v.
10.300
7.582
n. v.
Seminartage pro Mitarbeiter (ohne Azubis)
3,9 Tage
3,8 Tage
3,4 Tage
3,2 Tage
Seminarstunden pro Mitarbeiter (ohne Azubis) (7,8 Std./Tag)
30,4 Std.
29,6 Std.
26,8 Std.
25 Std.
9.914
13.347
9.062
7.344
Führungsseminare
884
388
652
798
Langzeitseminare
624
699
642
509
Sekretariat
135
173
154
56
Methodenkompetenz
957
1.412
1.402
1.155
1.287
1.794
1.454
1.072
EDV-Seminare
684
759
375
272
PC-Anwendung
574
595
500
542
Anzahl Beschäftigter mit Behinderung/Gleichgestellte
n. v.
410 (3,9 %)
412 (3,9 %)
399 (4,1 %)
Personalentwicklungsmaßnahmen gesamt
Anzahl Personalentwicklungsmaßnahmen nach Themen
Bankfachliche Seminare
Sprachseminare
n. v. = keine Daten verfügbar
65
Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Mitarbeiter nach Standorten LBBW (Konzern 1)
Stuttgart
Mannheim
Karlsruhe
Mainz
Leipzig
Filialen
Ausland
31.12.2010
7.150
478
474
756
278
1.744
892
31.12.2011
6.804
394
452
639
254
1.740
705
– 346
– 84
– 22
– 117
– 24
– 4
– 187
Mannheim
Karlsruhe
Mainz
Leipzig
Standorte
Veränd. ggb. Vorjahr
Ohne Teilkonzerne.
1 Mitarbeiter nach Standorten LBBW (Bank)
Standorte
Filialen
Ausland
31.12.2010
6.693
419
472
736
275
1.630
247
31.12.2011
6.306
368
451
625
252
1.640
235
– 387
– 51
– 21
– 111
– 23
10
– 12
Veränd. ggb. Vorjahr
66
Stuttgart
Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Gesundheit.
Gerade in wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten mit
­hohen Anforderungen an Mitarbeiter und Führungs­
kräfte sind Investitionen in die Gesundheit und Leistungsfähigkeit wichtig. Unser Engagement verstehen
wir dabei als strategische Investition in unsere wichtigste Ressource – die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nicht zuletzt basiert auf ihrem Engagement der
Unternehmenserfolg.
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)
In der LBBW steuert ein „Lenkungsausschuss Gesundheitsmanagement“ die Gesundheitsaktivitäten, der
bankweite „Runde Tisch Gesundheit“ ist ein Beratungsund Informationsgremium. Die Aktivitäten werden
von einem Gesundheitsmanager koordiniert. Im Fokus
stehen im Jahr 2012 der Erhalt und die Stärkung der
psychischen Gesundheit, das Thema gesundheitliche
Eigenverantwortung sowie die Aufnahme der Dimen­
sion Mitarbeitergesundheit in das LBBW-Mitarbeitergespräch. Im Jahr 2011 haben wir die BGM-Projekte zu
organisationsbezogenen Faktoren, die Einfluss auf die
Gesundheit (wie Führung, Arbeitsorganisation, Arbeitsbedingungen, Kommunikation, Work-Life-Balance
und Betriebsklima) haben, in einem Zentralbereich und
an zwei Vertriebsstandorten konsequent weitergeführt. Im Mittelpunkt stand dabei die Umsetzung der
von den Mitarbeitern entwickelten verhaltens- und
verhältnisbezogenen Maßnahmen sowie die Integration
des Themas Gesundheit in den betrieblichen Alltag.
Mit der ebenfalls 2011 durchgeführten bankweiten
Kampagne „Einfach rauchfrei“, arbeitsplatznahen
Bewegungs- und Entspannungsangeboten sowie Ko­
operationen mit Fitnessstudios unterstützen wir die
Entwicklung und Aufrechterhaltung eines gesunden
Lebensstils. Um Führungskräfte als Multiplikatoren für
das BGM zu gewinnen, ist das interne Seminar „Führung und Gesundheit“ fester Bestandteil der Personalentwicklung.
Im deutschlandweiten Unternehmensvergleich von
EuPD Research im Rahmen des Corporate Health
Awards hat sich das Gesundheitsmanagement der
LBBW erneut verbessert. Mit einer Erfolgsquote von
rund 72 % hat die LBBW ihr bisher bestes Ergebnis
erreicht und liegt deutlich oberhalb des Branchendurchschnitts Banken/Versicherungen (64,1 %). 2010
lagen wir bei 57 %, 2009 bei 47 %. Bewertet wurden die
Strategie, das Maßnahmenportfolio, die vorhandenen
Strukturen sowie die Steuerung und das Controlling.
Betriebsärztlicher Dienst
Der Betriebsärztliche Dienst informiert und unterstützt unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen
gesundheitlichen Belangen. Ärzte an den Standorten
Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim und Mainz sowie Be­triebs­
krankenschwestern und -pfleger in Stuttgart stehen
jedem Beschäftigten zur Verfügung. Rund 10.000
Beratungen bzw. Behandlungen wurden im Jahr 2011
in Anspruch genommen.
Die Bandbreite reicht dabei von der Hilfe bei akuten
Beschwerden und Notfällen über arbeitsmedizinische
Untersuchungen und Präventionsangebote bis hin
zu Wiedereingliederungsmaßnahmen nach längerer
Krankheit. Zudem informiert der Betriebsärztliche
Dienst Mitarbeiter und Führungskräfte zu Gesundheitsfragen, berät in Fragen der Arbeitsplatzgestaltung und
führt Arbeitsplatzbegehungen durch. Wir arbeiten an
einer weiteren Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
Dabei geht es nicht nur um eine Optimierung der
räumlichen und technischen Arbeitsumgebung, der
Gestaltung der Arbeitsabläufe und Softwareergo­nomie, sondern auch um Themen wie gesundheits­
gerechtes Führen.
Wir unterstützen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei, ihre individuelle Gesundheitsstrategie
zu entwickeln. Grundlage hierfür ist die sogenannte
67
Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
„Standortbestimmung Gesundheit“. Anhand von Stoffwechselprofil, Befragung und ärztlicher Beratung wird
eine individuelle Gesundheitsstrategie in Bereichen wie
Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung, Rauchen
und Arbeitszufriedenheit entwickelt. Außerdem bieten
wir die Möglichkeit, Physiotherapie auf Selbstzahler­
basis in den Räumen der Bank zu nutzen.
Arbeitsschutz
Der betriebliche Arbeits- und Gesundheitsschutz ist
durch eine Vielzahl gesetzlicher Vorgaben geregelt.
Wir leisten jedoch weit mehr als das gesetzlich geforderte Mindestmaß, um unseren Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern eine sichere, angenehme und produktive
Arbeitsumgebung zu bieten.
Sozialreferat
Das Sozialreferat berät Beschäftigte und Führungskräfte
an verschiedenen Standorten zu den Themen psychische Gesundheit (wie Burnout, psychische Erkrankungen,
Stress), Arbeitsplatz (wie Konflikte, Angst um den
Arbeitsplatz, Überforderung), Suchterkrankungen und
zu persönlichen Themen (wie familiäre Probleme). Es
steht Beschäftigten auch bei akuten Krisen wie nach
einem Banküberfall und anderen belastenden Ereignissen zur Verfügung. Daneben werden Schulungen zu
psychosozialen Themen wie z. B. zur Burnout-Prävention,
zum Umgang mit schwierigen Situationen im Kundenkontakt oder zum Stressmanagement angeboten.
Bei arbeitsplatzrelevanten Entscheidungen – beispiels­
weise bei der Beschaffung von Mobiliar und EDV-Geräten,
bei Neu- und Umbaumaßnahmen und bei der Entwicklung von Standards für Gebäude – werden bereits im
Vorfeld Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Betriebsärzte einbezogen.
2011 wurde das Angebot des Sozialreferats von 562
Beschäftigten genutzt. Insgesamt 2.059 Einzelberatun­
gen wurden durchgeführt. Dies ist die höchste Zahl
seit Bestehen des Sozialreferats und ist vor allem durch
den notwendigen Personalabbau und die Folgen der
Restrukturierung begründet. Seit der Gründung im Jahr
1999 bis 2011 haben 2.754 Beschäftigte das Sozial­
referat aufgesucht.
17 % der Beschäftigten, die das Sozialreferat frequentierten, waren Führungskräfte, die für ihre Mitarbei­
ter, aber auch in eigener Sache Rat suchten. Neben
der persönlichen Beratung bietet das Sozial­referat
auch allgemeine Informationen: So wurde 2011 ein
Leitfaden zur Unterstützung von Führungskräften
im Umgang mit psychisch auffälligen Beschäftigten
erstellt. Die Dienstvereinbarung zum Umgang mit
suchtkranken und -auffälligen Beschäftigten wurde
neu aufgelegt.
68
Bei Arbeitsplatzbegehungen werden die Verhältnisse
vor Ort in Augenschein genommen und, sofern not­wendig, Verbesserungsmöglichkeiten geprüft. Bedarfsbezogen oder planmäßig erfolgten 2011 zahlreiche
­sicherheitstechnische Audits sowie individuelle Arbeits­platzberatungen zu Ergonomiefragen. Es wurden
Arbeitsunfälle untersucht und Maßnahmen zu deren
Verhütung vorgeschlagen.
Unser Arbeitsschutzausschuss, der vierteljährlich tagt
und die gesamte Belegschaft der LBBW vertritt, befasst
sich als Beratungs- und Koordinierungsgremium mit
allen zentralen Fragen des betrieblichen Arbeits- und
Gesundheitsschutzes. In diesem Kreis wurden im Jahr
2011 unter anderem folgende Themen diskutiert:
Die neue „DGUV Vorschrift 2“ (Einsatzzeiten für die
arbeitsmedizinische und sicherheitstechnische Betreu­ung), die Funktion des LBBW-Beauftragten für den
Arbeitsschutz und seine strategischen Ziele, die Vorgehensweise und die Ziele der „Gemeinsamen Deutschen
Arbeitsschutzstrategie“ (GDA) und die neue Brandschutzorganisation der LBBW.
Der betriebliche, vorbeugende Brandschutz wurde im
vergangenen Jahr in unterschiedlichen Facetten weiter
vorangebracht. Beispielsweise wurde eine neue Brand-
Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
schutzorganisation eingeführt, die die einschlägigen
Regelungen sowie die betrieblichen Erfordernisse und
Belange umfassend berücksichtigt. Informationsver­
anstaltungen, Unterweisungen und diverse Schulungen
zur Qualifizierung von Brandschutzhelfern trugen
außerdem zur Sensibilisierung der Belegschaft bei. Der
anlagentechnische und bauliche Brandschutz wurde im
Zuge von Begehungen – auch in den Filialen – optimiert.
Durch die Gruppe „Gebäudesicherheit“ werden im
­Rahmen von Filialbegehungen, bei Um- oder Neubau
von Filialen sowie aus besonderem Anlass (wie z. B.
nach Banküberfällen) individuelle Gefährdungsbeurteilungen im Sinne der „Unfallverhütungsvorschrift
Kassen“ und des Arbeitsschutzgesetzes durchgeführt.
Die daraus gewonnenen Erkenntnisse fließen in entsprechende Vor­gaben zur Verbesserung der Mitarbeitersicherheit ein.
Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle ist 2011
im Vergleich zum Vorjahr von 13 auf zehn gefallen. Die
Unfallquote der meldepflichtigen Arbeitsunfälle, bezogen auf 1.000 Mitarbeiter, ist von 1,2 auf 1 gesunken.
34 Wegeunfälle (2010: 67) wurden registriert.
Arbeitsausfälle aufgrund von Berufskrankheiten wurden
uns im Jahr 2011 nicht gemeldet. Die Fehlzeitenquote
aufgrund von Erkrankungen mit ärztlichem Attest lag
in der LBBW-Bank 2011 bei 3,3 % (2010 bei 3,6 %).
Arbeitsbedingte Todesfälle wurden im Jahr 2011 nicht
registriert.
Betriebsrestaurants
Die sechs Betriebsrestaurants unserer Tochtergesellschaft GastroEvent eröffnen unseren Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern ein abwechslungsreiches und gesundes Ernährungsangebot:
Seit 1982 bieten sämtliche Betriebsrestaurants täglich jeweils ein vegetarisches Gericht an. Seit 2008
sind die beiden Betriebsrestaurants am Hauptbahnhof und am Pariser Platz in Stuttgart biozertifiziert.
Den größten Teil der Frischware beschafft die LBBW
GastroEvent bei regionalen Erzeugern. Damit wird
die lokale Landwirtschaft unterstützt und die Umwelt durch kurze Transportwege geschont. Unseren
Speiseplan richten wir am Saisonkalender für Obst
und Gemüse aus.
Das in den Betriebsrestaurants eingesetzte Fleisch
stammt von ausgewählten Metzgereien aus der
­näheren Umgebung, zu denen wir einen persönlichen
Kontakt pflegen. Beim Einkauf von Fisch achten wir
auf nachhaltigen Fischfang. Unsere beiden Fischlieferanten sind für dieses Thema sensibilisiert und
weisen bei jeder Lieferung die Herkunft nach.
Speisen werden chargenweise zubereitet. An der
­Aktionstheke, die es in vier der sechs Betriebs­
restaurants gibt, werden die Gerichte für ein Höchst­maß an Qualität und Frische teilweise sogar à la
minute zubereitet.
In den Cafeterien wird seit 2009 ausschließlich fair
gehandelter und biologisch erzeugter Kaffee gebrüht.
Personalentwicklung.
Wir helfen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,
sich und ihre Fähigkeiten über ihre gesamte Karriere
hinweg weiterzuentwickeln. Zudem bemühen wir uns
mit gezieltem Azubi- und Trainee-Marketing (z. B.
durch Präsenz auf Messen und „Berufsinformationsmärkten“, Informationsveranstaltungen, Studien- oder
Schülerpraktika) frühzeitig um Kontakt zu geeigneten
künftigen Beschäftigten.
Ausbildung
Angesichts des Personalabbaus können wir nur mit
Anstrengung unsere Auszubildenden übernehmen;
die Ausbildungen zur Kauffrau für Bürokommunikation s­ owie zum Fachinformatiker haben wir 2011
eingestellt. Ende 2011 waren im LBBW-Konzern 535
junge Menschen in Ausbildung (Vorjahr: 590). Die
Ausbildungsquote lag bei 4,4 % (LBBW-Bank: 5,1 %).
69
Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die LBBW stellt jährlich mindestens 200 Ausbildungsplätze und 45 Studienplätze für Studierende
der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in den
Studiengängen BWL Bank und Wirtschaftsinformatik
zur Verfügung.
Nachhaltigkeitsaspekte sind fester Bestandteil der Ausbildung bei der LBBW. Bereits in der Einführungswoche
stellt sich die Abteilung „Corporate Sustaina­bility und
Gesundheit“ den neuen Auszubildenden vor. Angehende Bankkaufleute, Finanzassistenten und Studierende
der Dualen Hochschule werden in Fachseminaren
beispielsweise mit nachhaltigen Anlageprodukten
vertraut gemacht.
Beim „Planspiel Börse“ des Sparkassenverbands, an
dem alle Auszubildenden der LBBW-Bank im zweiten
Ausbildungsjahr teilnehmen können, werden seit 2009
auch soziale und ökologische Kriterien in der Anlagestrategie bewertet. Unter dem Aspekt des Nachhaltigkeitsertrags wurden spezielle Preise für die Auszubildenden ausgelobt.
Im Rahmen des 13. Sächsischen Landeswettbewerbs
nahm 2011 das Azubi-Team der Sachsen Bank mit
seinem Beitrag „Förderung des Umweltgedankens in
der Kreditvergabe durch Koppelung an Umwelt­
managementsysteme“ teil.
In Zusammenarbeit mit der Agentur Mehrwert
können unsere Auszubildenden eine Woche lang in
sozialen Einrichtungen helfen und auf diese Weise
den Alltag alter, behinderter oder kranker Menschen
kennenlernen. Alternativ können sie sich seit 2011 ­
für einen Einsatz in einem ökologischen Projekt
entscheiden. Zusammen mit einer qualifizierten Vorund Nachbereitung bietet dieser Einsatz für viele
eine wertvolle, persönlichkeitsbildende Erfahrung.
2011 haben 45 Auszubildende (2010: 44) die Chance
genutzt, auf diese Weise ihren sozialen Horizont
zu erweitern.
70
Die Kauffrauen für Bürokommunikation in Ausbildung
engagierten sich 2011 mit ihrem Nachhaltigkeitsprojekt
für den Erhalt der biologischen Vielfalt. Für die Aktion
„Althandys sammeln“ motivierten sie BW-Bank-Kunden
und LBBW-Kollegen, ihre alten Mobiltelefone zugunsten der Stuttgarter Wilhelma und der Berggorilla &
Regenwald Direkthilfe zu spenden. Etwa 750 Geräte
kamen für den guten Zweck zusammen.
Kompetenz- und Führungskräfteentwicklung
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können aus
einem breit gefächerten Angebot von Seminaren wählen. Den individuellen Qualifizierungsbedarf ermitteln
wir in persönlichen Gesprächen. Ziel jeder Führungskraft ist es, innerhalb von jeweils drei Jahren mit jeder
Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter mindestens ein
solches Gespräch geführt zu haben.
Neben bankspezifischen Themen wie Privat- und An­
lagekunden oder Finanzen, Operations und IT schulen
wir unter anderem die Methoden- und Sozialkompetenz,
vermitteln Bankwissen für Nichtbankkaufleute und
erweitern die PC-Kenntnisse.
Um die Veränderungs- und Restrukturierungsprozesse
innerhalb der LBBW erfolgreich zu gestalten, wurden
171 Workshops zu Change-Management-Prozessen
durchgeführt. 2.935 Beschäftigte nahmen daran teil.
Darüber hinaus haben viele Führungskräfte das
Coaching-Angebot der LBBW-Managementberatung
wahrgenommen, um sich individuell bei Führungsund Persönlichkeitsthemen beraten und begleiten
zu lassen.
Die Zahl der Teilnahmen an internen und externen
Seminaren ist 2011 um rund 18 % auf 11.748 Seminar­
besuche bzw. Personalentwicklungsmaßnahmen
gesunken (2010: 14.241). Dies ist einerseits durch den
bereits umgesetzten bzw. geplanten Stellenabbau
bedingt, andererseits auch durch ein verstärktes Kostenbewusstsein bei Führungskräften und Mitarbeitern.
Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Eine Übersicht über aktuelle Seminarangebote, die
während der Arbeitszeit in Anspruch genommen
werden können, steht allen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern im LBBW-Intranet als Online-Trainings­
katalog im „HR-Portal“ zur Verfügung. Über ein spezielles System der Learning Solution Organisation (LSO)
können interne und externe Seminare einfach und
direkt gebucht, storniert und vorgemerkt werden.
Ein individuelles Lernkonto und die Übersicht „Meine
Trainingsaktivitäten“ im Bildungsprogrammangebot
des HR-Portals bieten jedem, der sich weiterbildet,
online einen Überblick über seine geplanten und
besuchten Seminare.
men schloss sich in den einzelnen Organisationseinheiten an. Bereiche, Abteilungen oder Gruppen, die
in den Themenblöcken Zusammenarbeit und/oder
Führung deutlich unterdurchschnittlich abgeschnitten haben, werden seit April 2012 dabei von einem
internen Beratungsteam begleitet. Bei Bedarf können
in diesen Prozess auch externe Trainer und Coaches
einbezogen werden.
Die nächste Mitarbeiterbefragung soll 2013 durch­
geführt werden.
Chancengleichheit und Diversity.
Im Intranet finden sich darüber hinaus auch Angebote
für Engagements außerhalb der Arbeitszeit. Wir sind
überzeugt, dass ein Ehrenamt wesentlich zur Entwicklung sozialer Kompetenz beiträgt, und informieren
­unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Arbeit
karitativer Organisationen und Einrichtungen wie der
Caritas oder des Senior Expert Service.
Mitarbeiterbefragung 2011.
Im November 2011 haben wir die erste bankweite
Mitarbeiterbefragung der LBBW durchgeführt.
Der Fragebogen umfasste die Themen Zusammen­
arbeit, Führung, Information, Stimmung, Zufrieden-­
heit und Wettbewerbsfähigkeit. Ziel war es, ein
repräsentatives Stimmungsbild für die Gesamtbank
zu ermitteln.
Im März 2012 wurden die Gesamtbankergebnisse
im Intranet veröffentlicht. Aufgrund der hohen
Teilnahme­quote von 64 % konnten darüber hinaus
rund 370 eigenständige Auswertungen für einzelne
­Bereiche, Abteilungen und Gruppen erfolgen. Die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden durch ihre
jeweiligen Führungskräfte über die Ergebnisse informiert. Ein Folgeprozess zur Erarbeitung von Maßnah-
Wer vom Wissen und Können seiner Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter profitieren will, muss ein Arbeitsum­feld schaffen, das frei von Vorurteilen ist. Alle Mitar­
beiterinnen und Mitarbeiter sollen Wertschätzung
erfahren – unabhängig von Geschlecht, Nationalität,
ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung,
Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität.
Wir haben uns durch den Beitritt zur Initiative „Diversity als Chance – die Charta der Vielfalt der Unter­
nehmen in Deutschland“ (www.charta-der-vielfalt.de)
verpflichtet, für alle Beschäftigten ein von Vorurteilen
freies Arbeitsumfeld zu schaffen.
Begleitet und betreut werden die Themen Vielfalt und
Chancengleichheit seit 2009 in der LBBW von einer
Diversity-Beauftragten. Eine Dienstvereinbarung zum
Schutz vor Diskriminierung und zum partnerschaftlichen Verhalten am Arbeitsplatz hatte die LBBW
bereits Ende 2007 verabschiedet. Parallel wurde ein
E-Learning-Tool zur Umsetzung des Allgemeinen
Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) eingeführt, das für
alle Beschäftigten obligatorisch ist.
Die Beschwerdestelle gemäß AGG wurde im Jahr 2011
nicht angerufen.
71
Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Kulturelle Vielfalt
Als branchen- und kulturenübergreifend arbeitendes
Geldinstitut profitiert die LBBW von den unterschied­
lichen Interessen, Biografien, Fähigkeiten und kulturellen Orientierungen ihrer Belegschaft. Aktuell arbeiten
Frauen und Männer
Wir gewähren allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
mit vergleichbaren Voraussetzungen gleiche Qualifizierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Damit wollen
wir auch die Karrierechancen von Mitarbeiterinnen
kontinuierlich verbessern und ihren Anteil in Fach- und
Führungspositionen erhöhen. Ende 2011 waren 51,6 %
im LBBW-Konzern Menschen aus rund 70 Ländern der
Erde. Diese Vielfalt ist für das Unternehmen enorm
wertvoll und hilft, weltweit entsprechende Kontakte zu
knüpfen bzw. zu unterhalten.
der Konzernbelegschaft Frauen, bei der LBBW-Bank waren
es 51,3 %. In den oberen drei Führungsebenen lag ihr
Anteil in der LBBW-Bank bei 7,4 % (2010: 5,6 %) und hat
sich damit seit 2007 (4,6 %) um fast drei Prozentpunkte
verbessert.
Anzahl Männer
Stand: 31.12.2011
LBBW-Bank-Ebene
1. Ebene: Vorstände
Anzahl Frauen
Stand: 31.12.2011
5 (100 %)
0 (0 %)
2. Ebene: Markenvorstände + Bereichsleiter/-innen
46 (95,8 %)
2 (4,2 %)
3. Ebene: Abteilungsleiter/-innen
210 (91,7 %)
19 (8,3 %)
4. Ebene: Gruppenleiter/-innen
672 (79,5 %)
173 (20,5 %)
Vergütungsstruktur nach Geschlecht, LBBW-Bank
31.12.2011
AT-Mitarbeiter oder TVöD 14,15
24,9 %
6,2 %
TG 9 oder TVöD 11–13
10,1 %
TG 7, 8 oder TVöD 9, 10
7,6 %
7,7 %
TG 4–6 oder TVöD 6–8
15,5 %
4,3 %
20,4 %
TG 1–3 oder TVöD 1–5
0,2 %
Sonstige (Tarif)
1,5 %
25 %
Männer
72
0,4 %
Frauen
20 %
15 %
10 %
5%
1,2 %
0%
5%
10 %
15 %
20 %
25 %
Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Für die kommenden Jahre haben wir uns zum Ziel
gesetzt, die Karrierechancen von Frauen aktiv zu
fördern und den Anteil von Frauen in Führungsposi­
tionen zu erhöhen. Hierfür wurde auf Vorstandsebene
im Rahmen eines ganzheitlichen Konzeptes ein Maßnahmenkatalog verabschiedet. Ziel ist es, das Potenzial der Frauen in den eigenen Reihen stärker zu nutzen.
Um die Ganzheitlichkeit sicherzustellen, setzen die
Maßnahmen sowohl bei den Führungskräften als auch
bei den Frauen selbst an.
Im Mittelpunkt steht die Einführung eines Mentoringprogramms. Mitarbeiterinnen, die z. B. erfolgreich an
einem Auswahlverfahren für die 3. Ebene teilgenommen haben, soll für ein Jahr eine Führungspersönlich­
keit, der sogenannte Mentor bzw. die sogenannte
Mentorin, zur Seite stehen.
Die Teilnehmenden am Mentoringprogramm sollen
in Workshops aktiv begleitet werden. Mitarbeiterinnen, die nicht am Mentoringprogramm teilnehmen,
bieten wir die Möglich­keit, ein zweitägiges Seminar für
Frauen mit Führungsambitionen zu besuchen. Dieser
Workshop soll zur Bestimmung des eigenen Standorts
und zur Entwicklung einer individuellen Berufs- und
Lebensplanung dienen.
Außerdem wurde ein Seminar zum Thema Nutzung
von Frauenpotenzialen vom Vorstand genehmigt, das
für Bereichsleitungen verpflichtend ist. Die Führungskräfte sollen sich in dem Seminar damit auseinandersetzen, wie es ihnen gelingen kann, dass Frauen in
stärkerem Maße bereit sind, in der LBBW Führungs­
verantwortung zu übernehmen.
„Frauenpotenziale nutzen“ lautete auch das Motto der
Jahresveranstaltung 2011 des Frauennetzwerks der
LBBW. Das 2007 gegründete Netzwerk setzt sich für die
Chancengleichheit beider Geschlechter und die bessere
Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein. Etwa 240 Mitarbeiterinnen sind derzeit aktiv dabei. In drei Arbeits-
kreisen zu den Themen Assistenz, Karriere und Teilzeit
treffen sich nicht nur Mitarbeiterinnen, die ­beruflich
aufsteigen möchten, sondern auch Frauen, die mit ihrer
Position zufrieden sind, ihr Wissen aber an andere weitergeben möchten oder sich für eine faire und familienbewusste Unternehmenskultur starkmachen wollen.
Menschen mit Behinderung
Ende 2011 waren bei der LBBW-Bank 399 (2010: 412)
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, die
schwerbehindert oder schwerbehinderten Menschen
gleichgestellt sind. Das entspricht einer Quote von
4,1 % (Vorjahr: 3,9 %). Mit der aktuellen Beschäftigungs­
quote für Schwerbehinderte unterschreiten wir die
gesetzlich geforderte Quote von 5 % behinderter Be­schäftigter in der Belegschaft. Daher entrichten wir
eine Ausgleichsabgabe in Höhe von gut 110.000 Euro
(2010: 135.000 Euro).
Beraten und vertreten werden LBBW-Beschäftigte mit
Schwerbehindertenstatus von der Gesamtschwerbehindertenvertretung (GSBV) sowie von fünf regionalen
Schwerbehindertenvertretungen.
LBBW-VerbesserungsProzess.
Ideen schaffen Zukunft. Sie sind die Voraussetzung
für Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit. Jede
Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter kann sich bei der
LBBW mit Verbesserungsvorschlägen einbringen und
dazu beitragen, dass der Konzern besser wirtschaftet
und für die Herausforderungen des Marktes gut aufgestellt ist. Denn Ideenmanagement stärkt die Kreativität
und fördert unternehmerisches Denken und Handeln.
Wir nutzen das breite Potenzial an Erfahrungen und
Erkenntnissen unserer Beschäftigten aktiv, um Prozesse, Produkte und Dienstleistungen kontinuierlich zu
verbessern und nachhaltig weiterzuentwickeln. Unsere
Führungskräfte unterstützen ihre Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter hierbei ausdrücklich.
73
Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
3.094 Verbesserungsvorschläge wurden im Jahr 2011
unterbreitet. Davon wurden 1.056 Ideen angenommen.
147 Vorschläge hatten einen eindeutigen Umwelt- bzw.
Nachhaltigkeitsbezug. Bei den Sachkosten beläuft sich der
Nutzen der Verbesserungsvorschläge auf zwei Millionen
Euro. Im Vergleich zu den Vorjahren ist dies trotz Restrukturierung ein stabiles Ergebnis. Erstmals wurden
im vergangenen Jahr auch Projektvorschläge für die
kontinuierliche und systematische Prozessoptimierung
mit breiter Mitarbeiterbeteiligung einbezogen. Die sich
daraus ergebende erstmalige finanzielle Bewertung
des Nutzens aus der Verbesserung von Prozesszeiten
ergibt 6,8 Millionen Euro.
Der LBBW-VerbesserungsProzess belegte beim Deutschen
Institut für Betriebswirtschaft (dib) 2012 den ersten
Platz im Ideenmanagement bei Banken, Versicherern
und Finanzdienstleistern. Darüber hinaus wurde der
LBBW-VerbesserungsProzess 2012 auch vom Verband
öffentlicher Banken (VÖB) mit dem 1. Platz beim VÖBForum Ideenmanagement ausgezeichnet.
Betriebliche Altersvorsorge.
Wer könnte seine Beschäftigten bei der finanziellen
Vorsorge fürs Alter besser unterstützen als eine Bank?
Wir tun dies durch unser Kapitalkontenplan-Modell, mit
dem sich LBBW-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter für
ihre Rentenzeit absichern können. Es besteht aus einem
von uns finanzierten Basis-Kapitalkonto, das jede
Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter durch eigenständige
und freiwillige Entgeltumwandlung ergänzen kann. Die
Investitionen und Aufwendungen der LBBW für die betriebliche Altersversorgung lagen im Jahr 2011 bei rund
125 Millionen Euro (2010: 137 Millionen Euro).
Darüber hinaus haben wir die betriebliche Altersvorsorge deutlich erweitert, und zwar um die Phase
vor dem eigentlichen Rentenalter. Je flexibler die
Karriere- und Lebensplanung, so der Gedanke, umso
74
flexibler muss auch die Vorsorge sein. Mit dem „LBBWFlexiWertKonto“ bieten wir unseren Beschäftigten ein
Modell, mit dem sie eine möglicherweise auftretende
Phase zwischen tatsächlichem Rückzug aus dem Arbeits­
leben und dem Beginn der gesetzlichen Rentenzahlungen überbrücken können. Mit dem Angesparten des
„LBBW-FlexiWertKontos“ können auch Sabbaticals und
Auszeiten (z. B. für die Pflege von Familienangehörigen) finanziert werden.
Beruf und Privatleben.
„Arbeit ist das halbe Leben“, sagt man, und unsere
Aufgabe ist es, die eine Hälfte des Lebens mit der
anderen weitestmöglich in Einklang zu bringen. Das
beginnt damit, dass wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern helfen, den Grad ihres Engagements je nach
Lebenssituation möglichst frei wählen zu können.
In der Lebensphase, in der es um die Betreuung von
Kindern geht, ist dies schon lange eine Selbstverständ­
lichkeit in der LBBW. Zunehmend an Bedeutung ge­
winnt die Unterstützung der Beschäftigten, die sich um
die Pflege von älteren Angehörigen und/oder die Pflege
von behinderten Familienangehörigen kümmern.
So können sich Beschäftigte zusätzlich zur Pflegebeurlaubung nach dem Pflegezeitgesetz weitere sechs
Monate beurlauben lassen. Dabei können sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pro Jahr für bis zu zehn
Tage, an denen sie sich um einen Angehörigen kümmern, von der Arbeit freistellen lassen. In dieser Zeit
zahlt die Bank das Gehalt auf freiwilliger Basis weiter.
Geplant ist, dass Beschäftigte zukünftig befristet für
die Dauer von zwei Jahren eine verringerte Arbeitszeit
vereinbaren können. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich persönlich beraten zu lassen. Neben dem
hauseigenen Sozialreferat steht unser Vertragspartner
pme Familienservice als erprobte Beratungsstelle zu
Themen wie Homecare & Eldercare zur Verfügung.
Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Außerhalb des Arbeitslebens ermutigen wir unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sich aktiv für
ihre körperliche Fitness einzusetzen. Im Sport- und
Freizeitclub der LBBW nutzen aktuell mehr als 3.000
Mitglieder die zahlreichen Indoor- und Outdoorangebote des Betriebssports. Darüber hinaus können sie
in einigen Fitnessstudios zu ermäßigten Beiträgen
trainieren.
Die Hertie-Stiftung hat die LBBW 2010 nach dem „audit
berufundfamilie“ als „familienbewusstes Unternehmen“
ausgezeichnet. 2011 wurde der erste und im April
2012 der zweite Bericht über die Umsetzung der Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Zertifizierung
eingereicht. Die Gutachter bescheinigten sowohl 2011
als auch 2012, dass sich die LBBW trotz Personalabbau
und Einsparungen als familienbewusstes Unternehmen
weiterentwickelt hat.
Telearbeit
Seit März 2007 gilt in der LBBW die sogenannte
Dienst­vereinbarung Telearbeit. Darin sind die für die
Einrichtung eines Teleheimarbeitsplatzes notwendigen
persönlichen und sachlichen Voraussetzungen ebenso
definiert wie die Anforderungen an den Datenschutz
und entsprechende Regelungen zur Erfassung der
Arbeitszeiten.
Kinderbetreuung
Zusätzlich zur gesetzlich garantierten Elternzeit
können junge Eltern, die zuvor mindestens drei Jahre
bei der LBBW beschäftigt waren, ein Familienjahr in
Anspruch nehmen. Dabei kann sich der Vater bzw.
die Mutter maximal ein Jahr lang ohne Fortzahlung
der Bezüge beurlauben lassen. Im Jahr 2011 haben
94 Eltern dieses Angebot eines zusätzlichen Familienjahrs genutzt (2010: 78).
firmenunabhängigen externen Dienstleisters an. Die
Kosten für Beratung und Vermittlung durch den pme
Familienservice trägt die LBBW; die Kosten für die
Betreuung übernehmen die Eltern.
Ergänzt wird dieser Service durch die LBBW-Kinder­
tagesstätte „Frechdax“ in Stuttgart, die von der LBBW
mitfinanziert wird. In der Kita mit Ess-, Schlaf- und
Waschgelegenheiten, Atelier, Labor und Bewegungsraum werden seit 2009 Kinder von LBBW-Beschäftigten
professionell von Mitarbeiterinnen der Firma Kon­zepte
betreut. Seit Ende 2011 werden im „Frechdax“ 55 Plätze
für Kinder angeboten (2010: 45, 2009: 35). Außerdem
bietet die Kita nach Voranmeldung Plätze für fünf
Gastkinder sowie eine Notfallbetreuung.
Mit der im April 2009 eröffneten Kindertagesbetreuung „Kleine Raupe“ erleichtert die LBBW auch ihren
Mannheimer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die
Vereinbarkeit von Beruf und Familie. In der zentral gelegenen Kita werden vier Kinder von Beschäftigten der
LBBW zusammen mit Kindern anderer Mann­heimer
Firmen betreut; außerdem wird ein Notfallplatz vorgehalten, der bei einem Ausfall der regulären Kinderbetreuung in Anspruch genommen werden kann.
Auf Notfälle spezialisiert ist auch die Elterninitiative
„Mainzelmäuse e.V.“, die am Standort Mainz untergebracht ist. Die Mitarbeiterinnen der Mainzelmäuse
kümmern sich um Kinder, deren Betreuung ausge­fallen ist oder deren Eltern wegen spontaner beruf­
licher Termine kurzfristig einmal verhindert sind.
Neu im Angebot ist seit Mitte 2012 die Betreuung
in der Kindertagesstätte „Schloss-Geister“ mit
vier Kita-Plätzen für Mitarbeiterkinder am Standort
Karlsruhe.
Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten wir
das umfangreiche Beratungs- und Betreuungsprogramm des pme Familienservice als Angebot eines
75
Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Mitbestimmung.
Vergütungssystem.
Grundlage für die Mitbestimmung der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter in der LBBW ist das Landespersonal­
ver­tretungsgesetz Baden-Württemberg. Die Tochtergesellschaften hingegen unterliegen dem Betriebsverfassungsgesetz. Aufgrund der Mitgliedschaft der LBBW
in verschiedenen Arbeitgeberverbänden ist der LBBWKonzern an die jeweiligen Tarifverträge auf Basis des
Tarifvertragsgesetzes gebunden.
Die LBBW stellt neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter grundsätzlich auf Basis der Tarifverträge für das
private Bankgewerbe und die öffentlichen Banken
(Banktarif) ein.
Aktuell werden 90 % der Konzernbeschäftigten durch
den Gesamtpersonalrat sowie mehrere örtliche Per­
sonalräte oder Betriebsräte an verschiedenen Standorten in Deutschland vertreten. Ausgenommen hiervon
sind leitende Angestellte (3 %) sowie die in den ausländischen Niederlassungen und Standorten tätigen
LBBW-Konzern-Beschäftigten (6 %). Einzelne kleinere
LBBW-Töchter haben keine Personalvertretung (1 %). An
den größeren Standorten der LBBW finden regelmäßig
Personalversammlungen statt. Für aktuelle Informationen und Beiträge nutzen Personalräte und die Betriebsgruppe der Gewerkschaft ver.di das LBBW-Intranet.
76
Im Dezember 2009 hat die LBBW die Selbstverpflichtungserklärung „Principles for Sound Compensation
Practices“ des FSB (Financial Stability Board) unter­zeich­
net. Damit einher geht die Verpflichtung, Vergütungssysteme so auszugestalten, dass sie die auf Nachhaltig­
keit ausgerichteten Unternehmensziele noch stärker
unterstützen.
Basierend auf der am 13. Oktober 2010 in Kraft ge­
trete­nen Instituts-Vergütungsverordnung ist der Ver­
gütungsbericht 2011 veröffentlicht unter www.lbbw.de
➝ Investor Relations ➝ Kennzahlen und Geschäftsberichte ➝ Geschäftsberichte.
Verantwortung und Engagement | Gesellschaft
Von Seeigeln lernen.
tives Entwerfen (ITKE) realisierten zusammen einen
bionischen Versuchsbau aus Holz, für den ein Seeigel Modell stand, genauer gesagt das Plattenskelett
eines Sanddollars. Gefördert wurde das Projekt unter
anderem von der LBBW-Stiftung „Ausbildung, Fortund Weiterbildung“.
Auf den ersten Blick wirkt das Skelett eines Seeigels
fragil. Tatsächlich jedoch ist diese leicht anmutende
Konstruktion äußerst robust und widerstandsfähig.
Über Jahrtausende hinweg hat die Natur im Laufe der
Evolution Leichtbauwerke mit beachtlicher Stabilität
hervorgebracht. Die südamerikanische Riesenseerose
kann ein Gewicht von bis zu 60 kg aushalten, die
Rippen eines Blattes sind perfekt versteifte Tragwerke,
Insektenflügel benötigen ein Minimum an Material
bei optimiertem Kraftverlauf. Nachhaltige Leichtbaukonzepte und der Einsatz nachwachsender Rohstoffe
gewinnen in der Architektur an Bedeutung. Wie dabei
leistungsfähige biologische Strukturen in einen architektonischen Entwurf einbezogen werden können,
stellte die Fakultät für Architektur und Stadtplanung
der Universität Stuttgart im Sommersemester 2011
unter Beweis. Wissenschaftler und Studenten des
Instituts für computerbasiertes Entwerfen (ICD) und
des Instituts für Tragkonstruktionen und Konstruk-
Trotz der beachtlichen Maße von 72 m2 Grundfläche
und 200 m³ Rauminhalt wurden für den Forschungspavillon nur 6,5 mm dünne Sperrholzplatten verwendet.
Verbunden sind die 850 geometrisch verschiedenen
Einzelteile mit 100.000 Zinken. Das futuristisch wir­ken­de
Konstrukt wurde in einer komplett digitalen Prozesskette entworfen und hergestellt – mit neuesten computerbasierten Entwurfs- und Simulationsverfahren sowie
computergesteuerten Fertigungsmethoden.
Der Pavillon wurde im August 2011 temporär auf dem
Uni-Campus aufgebaut. Zum Jahresende wurde er
von der Holzbaufirma Ochs, einem der Hauptsponsoren
des Projekts, zerlegt und auf dem Firmengelände in
Kirchberg wieder aufgebaut.
Der studentische Experimentalbau erntete national
und international Anerkennung: Bei den International
Design Awards 2012 in Los Angeles wurde er in der
Kategorie Architektur mit einem Award in Silber und
im Rahmen der Verleihung des Holzbaupreises 2012
Baden-Württemberg mit dem Innovationspreis ausgezeichnet. Zudem wurde das Projektteam mit dem
Leichtbaupreis 2011 geehrt.
77
Verantwortung und Engagement | Gesellschaft
Gesellschaft.
Lokal, regional, engagiert.
Als Teil der Gesellschaft engagieren wir uns umfassend für sie.
Als Landesbank haben wir nicht nur einen unternehmerischen,
sondern auch einen wichtigen gesellschaftlichen Auftrag. Er besteht
unter anderem darin, die Kommunen im wirtschaftlichen, regionalpolitischen, sozialen und kulturellen Bereich zu unterstützen.
Die BW-Bank nimmt für die LBBW die Aufgaben einer
Sparkasse in dem Gebiet der Landeshauptstadt Stuttgart wahr. Die Sparkassen haben unter anderem „die
Aufgabe, auf der Grundlage der Markt- und Wettbewerbserfordernisse vorrangig in ihrem Geschäftsgebiet
den Wettbewerb zu stärken und die angemessene und
ausreichende Versorgung aller Bevölkerungskreise, der
Wirtschaft, insbesondere des Mittelstandes, und der
öffentlichen Hand mit geld- und kreditwirtschaftlichen
Leistungen auch in der Fläche sicherzustellen“ (Quelle:
Sparkassengesetz Baden-Württemberg, § 6).
78
Daneben sind die Sparkassen eine der tragenden
Säulen in der Geschäftsfeldstrategie der Landesbank
Baden-Württemberg. Im eigenständigen Geschäftsfeld
„Sparkassen“ fungiert die LBBW als Sparkassenzentralbank für Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz sowie
Sachsen.
Verantwortung und Engagement | Gesellschaft
Gesellschaftlicher Auftrag.
Wir nehmen unseren Auftrag ernst – und auf vielfältige
Art und Weise wahr. Als Mittelstandsbank für BadenWürttemberg versorgen wir den Motor der regionalen
Wirtschaft traditionell mit den notwendigen Mitteln –
eine Aufgabe, die wir seit der Integration der Landesbank Rheinland-Pfalz und der Landesbank Sachsen
auch in Rheinland-Pfalz und Mitteldeutschland sowie
den angrenzenden Wirtschaftsregionen übernehmen.
Über die BW-Bank ermöglichen wir auch Menschen
in wirtschaftlichen Notsituationen Zugang zu Bankdienstleistungen. Die Eröffnung eines „Girokontos für
jedermann“ auf Guthabenbasis ist bei uns für jeden
Bürger unabhängig von Einkünften oder negativen
Schufa-Einträgen möglich.
Mit unseren Einkaufsrichtlinien wiederum fördern wir
Unternehmen, die vorbildlich wirtschaften: So koope­
rieren wir bevorzugt mit Lieferanten, die unsere hohen
sozialen und ökologischen Standards teilen. Als Spender,
Sponsor und Stifter unterstützen wir Projekte aus den
Bereichen Kunst, Kultur, Sport, Umwelt und Soziales.
Spenden.
Spenden sind ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Engagements der LBBW. Im Mittelpunkt
stehen dabei vor allem soziale, kulturelle und wissenschaftliche Projekte, die das Sponsoring und unsere
Stiftungen nicht abdecken. Aufgrund der Restrukturie­
rungsauflagen der EU, die auf allen Gebieten wesent­
liche Kosteneinsparungen vorsehen, haben wir jedoch
unsere Spendentätigkeit deutlich einschränken müssen.
Besondere Akzente setzte die BW-Bank im Jahr 2011 mit
der Förderung von 112 gemeinnützigen Institutio­nen.
Um bedürftige und in Not geratene Menschen unserer
Region zu unterstützen, erhielten zum Beispiel die Hilfs-
aktionen der Stuttgarter Zeitungen und „Weihnachtsmann & Co.“ namhafte Förderungen. Zudem wurde
das Ferienprojekt „Kinderspielstadt Stutengar­ten“ in
Stuttgart gefördert, aber auch kulturelle Ein­richtungen
wie das Musikfest der Internationalen Bachakademie,
die Ludwigsburger Schlossfestspiele und die Schwetzinger Festspiele. Darüber hinaus konnten wir auf regionaler Ebene mit insgesamt 350 Spenden an gemeinnützige
Institutionen direkt vor Ort Gutes tun.
Die Sachsen Bank unterstützte 2011 insgesamt 27 ge­meinnützige Projekte und Vereine. Auf Weihnachtspräsente für Kunden wurde verzichtet und stattdessen
sechs soziale Projekte in Sachsen, Sachsen-Anhalt und
Thüringen gefördert, darunter u. a. das Lindenhaus für
Straßenkinder der Dresdner Tafel e. V. und der Verein
Familienhaus Magdeburg. Zu den weiteren Spenden­
empfängern zählten beispielsweise die Evangelische
Schulstiftung in Mitteldeutschland sowie der Verein
Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft.
Die Rheinland-Pfalz Bank förderte im vergangenen
Jahr insgesamt 25 gemeinnützige Institutionen und
Projekte. Schwerpunktmäßig wurden die JohannesGutenberg-Universität sowie die namhaften Korpora­
tionen der Mainzer Fastnacht und des rheinischen
Karnevals unterstützt. Daneben erhielten die Stiftung
Hoher Dom zu Mainz sowie die Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals entsprechende Beträge.
Sponsoring.
Neben unserem Engagement als Stifter und Spender
unterstützen wir als Sponsor herausragende Projekte
und Kulturinstitutionen sowohl in Baden-Württemberg
als auch im Geschäftsgebiet von Rheinland-Pfalz Bank
und Sachsen Bank.
Neben musikalischen Institutionen wie der Staatsoper
Stuttgart und dem Nationaltheater Mannheim fördern
79
Verantwortung und Engagement | Gesellschaft
wir auch sportliche Events wie das renommierte Reitund Springturnier STUTTGART GERMAN MASTERS.
Seit vielen Jahren sind wir außerdem Partner unseres
heimischen Fußball-Bundesligisten, des VfB Stuttgart.
Mit dem ZKM|Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe/Museum für Neue Kunst verbindet uns
zudem über die bestehende langjährige Partnerschaft
hinaus eine intensive Sammlungskooperation.
Stiftungen.
Die drei Stiftungen der LBBW haben seit ihrer Gründung vor fast 30 Jahren rund 8.500 Vorhaben mit rund
22,5 Millionen Euro gefördert. Ihr Stifterengagement
ist auf Breitenwirkung, Nachwuchsförderung und die
Hilfe für immer wieder neue Initiativen ausgelegt.
Im vergangenen Jahr haben die Stiftungen der LBBW in
ganz Baden-Württemberg 330 Projekte aus den Bereichen Kultur, Ökologie und Gesellschaft mit insgesamt
rund 500.000 Euro unterstützt.
So förderte die Stiftung „Kunst und Kultur“ zum
Beispiel den Kinder- und Jugendkongress zum Thema
Neue Musik (Veranstalter: Musik der Jahrhunderte
Stuttgart e. V.) im Theaterhaus Stuttgart und an Stuttgarter Schulen, das 6. ClipAward Low & No Budget
Kurzfilmfestival im Mannheimer Schloss sowie die
Tanzperformance „Bürger des Himmels“ von Kunstwerk e. V. im Rahmen des Ulmer Frühlings 2011 im
Stadthaus Ulm.
Unsere Stiftung „Ausbildung, Fort- und Weiterbildung“
ermöglichte u. a. ein zweijähriges pädagogisches
Pilotprojekt der Beratungsstelle Release Stuttgart e. V.
zum Thema Prävention und Beratung für Jugendliche
mit riskantem und abhängigem Medienkonsum und
deren Angehörigen. Unterstützt wurden auch eine
Fortbildungsveranstaltung der Deutschen Gesellschaft
für Ernährung (Geschäftsstelle Esslingen) für Studenten
80
der Universität Hohenheim über gesunde Ernährung
im Alter sowie die Anschaffung von Maschinen für die
Werkstatt „Chancenschmiede“ des Christlichen Jugenddorfs Altensteig zur Ausbildung benachteiligter/behinderter Menschen. Wie bereits in den vergangenen
Jahren haben wir außerdem zahlreiche herausragende
Dissertationen gefördert.
Zu den Fördermaßnahmen der Stiftung „Natur
und Umwelt“ zählten unter anderem das Schwalbenschutzprojekt „Schwalbenfreundliches Haus“ des
NABU Natur­schutzbundes e. V./Ortsgruppe Görwihl, und
eine Pilotstudie des Instituts für Umweltmedizin und
Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Freiburg
zum Thema Belästigung durch tieffrequenten Schall.
Mit ihren Publikationen aus den beiden Reihen „Natur­
schutz im Kleinen“ und „Landschaft pur“ trägt die
Stiftung das Thema Naturschutz in die Öffentlichkeit.
Kunstsammlung.
Mit mehr als 2.000 Exponaten gilt die Kunstsammlung
der LBBW als eine der großen Unternehmenssammlungen
für moderne und zeitgenössische Kunst. Schwerpunkt der Sammlung ist die zeitgenössische deutsche
Kunst. Im Rahmen unserer Partnerschaften mit dem
ZKM|Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe/Museum für Neue Kunst und dem Kunstmuseum
Stuttgart machen wir Teile der Bestände in wechselnden Präsentationen der Öffentlichkeit zugänglich.
Verantwortung und Engagement | Umwelt
Vielfalt bewahren.
unentdeckten Stoffen der Natur innovative Produkte
zu entwickeln. Wenn die Natur evident leidet, wird der
Ruf ganzer Branchen in Mitleidenschaft gezogen. Die
finanzielle Performance sinkt. Pro Jahr entsteht durch
schwindende Vielfalt weltweit ein wirtschaftlicher
Schaden von zwei bis 4,5 Billionen US-Dollar, schätzt
eine Studie des Umweltprogramms der Vereinten
Nationen. Das sind 3,3 bis 7,5 % der weltweiten Wirtschaftsleistung.
Rund um den Globus sind fast 20.000 Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht, davon etwa ein
Viertel aller Säugetiere und jede zehnte Vogelart. Jedes
Jahr wird auf der Welt eine Waldfläche von 13 Millionen
Hektar gerodet – die dreifache Fläche der Schweiz.
Allein in den vergangenen zwei Jahrzehnten wurde ein
Drittel aller Mangrovenwälder vernichtet. Ökosysteme
geraten immer mehr aus dem Gleichgewicht.
Jedoch nur jeder vierte Top-Manager stuft den Rückgang der Biodiversität als Wachstumsrisiko für sein
Unternehmen ein, ergab eine Umfrage der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers. Die Mehr­heit
ignoriert das Problem. Ein Fehler.
Denn der Verlust biologischer Vielfalt hat wirtschaft­
liche Folgen: Wenn Ökosysteme degradieren, kommt
es zur Verknappung von Rohstoffen. Wenn Biotope
verkümmern, verringern sich die Chancen, mit noch
Auch im Finanzsektor ist Biodiversität ein oft noch
unterschätztes Thema. Wir haben uns daher aktiv an
einer Arbeitsgruppe des Vereins für Umweltmanage­
ment und Nachhaltigkeit in Finanzinstituten (VfU)
beteiligt und dazu beigetragen, Empfehlungen für
Banken und Versicherungen zur Beurteilung von
Bio­diversitätsrisiken und -chancen zu entwickeln.
Die „Biodiversitäts-Prinzipien. Empfehlungen für den
Finanzsektor“ und der begleitende Leit­faden zur
Umsetzung wurden 2011 veröffentlicht.
Die aufgestellten Prinzipien bilden einen Rahmen
für die Entwicklung unternehmensspezifischer
Strategien, mit deren Hilfe die Finanz- und Versicherungsbranche den Erhalt der biologischen Vielfalt
in ihre Geschäftsprozesse integrieren kann – sei es
in der Abwägung von Biodiversitätsrisiken bei der
Kreditvergabe oder der Kalkulation von Chancen bei
der Investition in nachhaltig wirtschaftenden Unter­
nehmen (siehe auch Seite 103 f.).
81
Verantwortung und Engagement | Umwelt
Umwelt. Sparsam. Effizient.
Umweltbewusst.
Wir arbeiten an einer Verkleinerung unseres ökologischen
Fußabdrucks. Und unsere Umweltbilanz zeigt den Erfolg.
Ökologie und Ökonomie sind untrennbar miteinander
verknüpft. Denn wirtschaftliche Aktivitäten haben Auswirkungen auf die Umwelt. Die ökologischen Folgen
wiederum verursachen Kosten. Umweltbewusstsein
ist daher der erste Schritt, um der Verantwortung für
unseren Planeten gerecht zu werden. Wir sensibilisieren daher unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für
die ökologischen wie auch ökonomischen Kosten des
Ressourcenverbrauchs.
Zudem quantifizieren wir unsere Umweltleistung mit
dem Ziel, den Ressourcenverbrauch und die daraus
entstehenden Emissionen sowie andere Auswirkungen
auf die Umwelt zu begrenzen. Auf diesem Weg sind
wir 2011 erneut ein gutes Stück vorangekommen. So
wurde die Energieeffizienz durch technische und organisatorische Maßnahmen weiter erhöht und dadurch der
Energieverbrauch um über 8 % gesenkt. Die absoluten
CO2-Emissionen konnten im Vergleich zum Vorjahr um
fast 10 % reduziert werden.
82
Ein Teil der Einsparungen ist auch auf die Restrukturierung der LBBW zurückzuführen. Weniger Mitarbeiter
und weniger Geschäftsräume verbrauchen schließlich
weniger Ressourcen. Für eine aussagekräftige Einschätzung, wie die eingeleiteten Umweltschutzmaßnahmen
der vergangenen Jahre tatsächlich greifen, sind der
Verbrauch pro Mitarbeiter bzw. pro Quadratmeter die
relevanten Kennzahlen. Und auch hier sind bei vielen
Positionen positive Entwicklungen festzustellen.
Verantwortung und Engagement | Umwelt
Umweltleistung und Ressourcenverbrauch.
Die nachfolgenden Tabellen geben einen Überblick
über Umweltleistung und Ressourcenverbrauch des
Geschäftsbetriebs der vergangenen Jahre. Bei der
Berechnung und Darstellung der Kennzahlen orientie-
ren wir uns an den VfU-Indikatoren, dem Standard des
Vereins für Umweltmanagement und Nachhaltigkeit
in Finanzinstituten e. V. (VfU). Seit 2008 umfasst die
Umweltbilanz auch die Standorte Mainz und Leipzig.
Umrechnungsfaktoren gemäß VfU-Indikatoren (Update 2010)
2010
Primärenergie
Strom (Mix Deutschland)
3,174 kWh/kWh
0,4036 kg/kWh
Strom (Wasserkraft)
1,226 kWh/kWh
0,0141 kg/kWh
Fernwärme
0,455 kWh/kWh
0,146 kg/kWh
Schienenverkehr
0,225 kWh/km
0,0478 kg/km
Straßenverkehr
1,344 kWh/km
0,285 kg/km
Kurzstreckenflugverkehr
0,911 kWh/km
0,1953 kg/km
Langstreckenflugverkehr *
0,454 kWh/km
0,1085 kg/km
Papier Frischfaser (chlorgebleicht)
16,991 kWh/kg
1,203 kg/kg
Papier Frischfaser (ECF und TCF)
16,308 kWh/kg
1,203 kg/kg
Recyclingpapier (Post Consumer)
6,206 kWh/kg
1,196 kg/kg
0,003006 kWh/l
0,000749 kg/l
0,12 kWh/kg
0,505 kg/kg
Abfall (Deponie)
0,1117 kWh/kg
0,56 kg/kg
Abfall (Behandlung)
3,892 kWh/kg
1,877 kg/kg
Trinkwasser
Abfall (Verbrennung)
CO2
EnBW
* Bei den Umrechnungsfaktoren für den Flugverkehr bleibt der Radiation Forcing Index (RFI) unberücksichtigt.
Mit dem RFI wird der erhöhte Treibhauseffekt von Flugzeugemissionen in großen Flughöhen berücksichtigt.
83
Verantwortung und Engagement | Umwelt
Umweltleistung und Ressourcenverbrauch
LBBW inkl. BW-Bank, Rheinland-Pfalz Bank, Sachsen Bank sowie GastroEvent GmbH, BW Immobilien GmbH und
LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH
Positionen
2007
2008
2009
2010
2011
Input
Energie (kWh)
131.222.732
152.580.607
155.753.196
138.837.983
127.459.103
Davon: Strom
80.826.334
93.783.046
96.760.771
87.311.750
82.422.506
70
100
100
100
Davon: Anteil aus erneuerbaren
Energiequellen (%)
Im Rahmen
des
Strommix
Davon: Stromverbrauch
Gebäudebetrieb
59.726.334
70.783.046
73.760.771
64.311.750
60.162.330
Davon: Stromverbrauch Rechen-­
zentren1 inkl. Kühlung
21.100.000
23.000.000
23.000.000
23.000.000
22.260.176
50.396.398 2
58.797.561 2
58.992.425
Davon: Heizenergie (Fernwärme)
Wasser (m )
332.274
35
Büropapier (Blatt)
2
285.739
2
307.392
51.526.233
45.036.597
2
275.620
254.985
256.562.923
258.569.596
259.775.256
248.555.698
181.580.291
Davon: Kopierpapier (kg)
584.514
610.492
651.763
640.929
561.862
Werbedrucksachen (kg)
571.185
545.455
557.445
502.157
488.361
30.730.242
41.077.029
38.864.059
35.431.915
32.579.517
Davon: Bahn
7.827.573
14.464.092
13.668.492
12.329.799
11.333.012
Davon: Auto
15.183.584
13.827.789
14.172.113
12.828.719
12.042.673
7.719.085
12.785.148
11.023.454
10.273.397
9.203.832
Abfall (kg)
2.326.822
2.375.467
2.749.117
2.279.649
2.144.107
Davon: Papier
1.408.435
1.428.064
1.716.125
1.385.248
1.346.061
Davon: Abfälle zur Verwertung
1.681.246
1.738.720
2.099.565
1.709.125
1.692.207
98.308
114.070
79.046
62.879
44.006
56.919.921
37.089.900
18.347.711
15.733.312
14.212.486
SO2
22.726
21.110
18.662
NOx
59.420
54.068
48.165
PM
3.362
3.037
2.747
Verkehr (km)
Davon: Flugzeug
Output
Davon: gefährliche Abfälle
Emissionen (kg)
3
CO2-Äquivalente 84
Verantwortung und Engagement | Umwelt
Positionen
2007
2008
2009
2010
2011
Bestand
Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente)
Bezugsfläche (m )
2
Flächen pro Mitarbeiter (m2) 4
8.501
10.182
10.207
9.788
8.769
411.148
469.555
484.976
464.445
444.360
48
46
48
47
51
Rechenzentren in den Gebäuden „Am Hauptbahnhof“ und „Bollwerk“, Stuttgart. 2007 bis 2010: Verbrauchsdaten teilweise geschätzt, 2011:
gemessene Werte. Die dezentrale IT (Arbeitsplatzrechner, Drucker, Monitore) macht rund 2 % des gesamten Stromverbrauchs aus.
Dies wurde 2011 durch Messung und Hochrechnung ermittelt.
2 Ohne Gebäude „Tübinger Straße“, Stuttgart.
3 Die Ermittlung der Luftschadstoffe SO2, NOx und PM erfolgte erstmals 2009 (Basis: Gemis 2004) aufgrund der neuen Anforderungen gemäß EMAS III.
4 Die Flächen pro Mitarbeiter enthalten auch Service-, Versorgungs- und Infrastrukturflächen wie Flure, Empfangs- und Eingangsbereiche, Rechenzentren,
Schulungs-, Besprechungs- und Konferenzbereiche, Teeküchen oder Kantinen u. v. a. m. Der Anstieg der Kennzahl im Jahr 2011 ist dadurch zu erklären, dass sich die
Mitarbeiterzahl verringert hat, leergeräumte und untervermietete, teilweise gekündigte Gebäude jedoch noch in den Flächenangaben für 2011 enthalten sind.
5 Bei den angegebenen Mengen handelt es sich um Trinkwasser aus dem öffentlichen Netz. Das Abwasser wird in die normale Kanalisation eingeleitet.
1
Versiegelte Flächen der validierten Standorte 2011 (in m2)
Stuttgart
Am Hauptbahnhof
33.189
Pariser Platz
16.111
Königstraße
4.761
Bollwerk
7.195
Kleiner Schlossplatz
3.000
Mannheim
9.525
85
Verantwortung und Engagement | Umwelt
Kennzahlen
LBBW inkl. BW-Bank, Rheinland-Pfalz Bank, Sachsen Bank sowie GastroEvent GmbH, BW Immobilien GmbH und
LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH
2007
2008
2009
2010
2011
Stromverbrauch (kWh/m2) (inkl. Rechenzentren)
197
200
200
188
183
Stromverbrauch (kWh/m ) (ohne Rechenzentren)
143
151
152
138
134
Heizenergieverbrauch (kWh/m2) 130
131
127
111
100
Stromverbrauch (kWh/MA 1) 9.508
9.211
9.480
8.920
9.399
Heizenergieverbrauch (kWh/MA)
6.002
5.816
5.794
5.264
5.136
0
0
0
0
0
157
113
120
113
116
1
1
1
1
1
30.180
25.395
25.451
25.394
20.707
Kopierpapier (kg/MA)
69
60
64
65
64
Werbedrucksachen (kg/MA)
67
54
55
51
56
Verhältnis Input (Kopierpapier, Werbedrucksachen)/Output (Papier)
0,8
0,8
0,7
0,8
0,8
Bei Kopierpapier (%)
93
91
88
84
86
Bei Werbedrucksachen (%)
18
17
12
19
10
3.615
4.034
3.808 3.620
3.715
274
233
269
233
245
6.009
2.923
1.178
894
882
549
600
512
569
582
Energieeffizienz
2
Verhältnis Input (eingekaufte Energie)/Output (selbst erzeugte Energie)
Wasser
Wassereinsatz (l/MA/Tag)
Verhältnis Input (Trinkwasser)/Output (Schmutzwasser)
Materialeffizienz
Papierverbrauch (Blatt/MA)
Recyclinganteil
Dienstreisen
Geschäftsverkehr (km/MA)
Abfall
Abfallaufkommen (kg/MA)
Emissionen
CO2-Emissionen aus Strom, Heizung (kg/MA)
CO2-Emissionen aus Verkehr (kg/MA)
1
MA = Mitarbeiter.
1 Der Anstieg der Kennzahl Stromverbrauch pro Mit­
arbeiter im Jahr 2011 ist dadurch zu erklären, dass sich
die Mitarbeiterzahl reduziert, der Stromverbrauch bei
86
geräumten Gebäuden jedoch nicht sofort in gleichem
Maße verringert hat.
Verantwortung und Engagement | Umwelt
CO2-Äquivalente*
LBBW inkl. BW-Bank, Rheinland-Pfalz Bank, Sachsen Bank
sowie GastroEvent GmbH, BW Immobilien GmbH und
LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH
Absolut
in kg
CO2-Emissionen 2011 – Aufteilung
nach Emissions­quellen
Relativ
in kg pro MA
2007
56.919.921
6.709
2008
37.089.900
3.648
2009
18.347.711
1.798
2010
15.733.312
1.607
2011
14.212.486
1.621
*Hinweis: CO2 ist das einzige relevante Treibhausgas, das bei der LBBW anfällt.
Strom (8 %)
Heizung (46 %)
Verkehr (36 %)
Papier (9 %)
Abfall (1 %)
CO2-Emissionen absolut und relativ
pro Mitarbeiter (MA)
kg
60.000.000
kg/MA
6.709
7.000
6.000
50.000.000
40.000.000
5.000
3.648
4.000
30.000.000
1.798
20.000.000
3.000
1.607
1.621
10.000.000
0
2.000
1.000
0
2007
2008
2009
2010
2011
Jahr
absolut in kg relativ pro MA
Von 2007 bis 2011 haben wir den relativen CO2-Aus­
stoß um rund 75 % reduziert. Ein entscheidender
Faktor war dabei die Umstellung auf Ökostrom. 2008
wurden erstmals die Filialen der BW-Bank sowie die
Zentralgebäude der LBBW und BW-Bank (mit Ausnahme
des Gebäudes „Am Hauptbahnhof“) mit zertifiziertem
Ökostrom aus Wasserkraft versorgt. Seit 2009 beziehen
sämtliche Geschäftsgebäude der LBBW, der BW-Bank
sowie der Rheinland-Pfalz Bank „grünen“ Strom.
Bei der Verkleinerung unseres „Carbon Footprint“, also
der CO2-Reduktion, macht sich zudem die kontinuier­liche
Verbesserung unserer Energieeffizienz durch technische
und organisatorische Maßnahmen bemerkbar. Auf dieser
Verbesserung liegt auch weiterhin unser Fokus.
Durch den Versand von Päckchen und Paketen über
den GoGreen-Service der Deutschen Post DHL haben wir
2011 insgesamt 7,07 t CO2 (Vorjahr: 6,7 t) kompensiert.
87
Verantwortung und Engagement | Umwelt
Luftschadstoffe 2009*
Position
Luftschadstoffe in kg
km
SO2
NOx
Staub
Dienstreisen Auto (Benzin)
3.634.842
608
2.102
69
Dienstreisen Auto (Diesel)
10.537.271
2.380
4.819
767
Dienstreisen Bahn
13.668.492
1.599
1.825
140
Dienstreisen Flugzeug (Kurzstrecke)
1.776.191
1.819
2.769
36
Dienstreisen Flugzeug (Langstrecke)
9.247.263
6.304
8.104
123
kWh
SO2
NOx
Staub
Strom
96.760.771
1.342
8.094
1.519
Heizenergie
58.992.425
9.048
32.267
715
23.100
59.980
3.370
2,23
5,82
0,33
Summe Luftschadstoffe (kg)
Luftschadstoffe (kg/MA)
Luftschadstoffe 2010*
Position
Luftschadstoffe in kg
km
NOx
Staub
Dienstreisen Auto (Benzin)
3.207.180
536
1.854
61
Dienstreisen Auto (Diesel)
9.621.539
2.173
4.400
700
12.329.799
1.442
1.647
127
Dienstreisen Flugzeug (Kurzstrecke)
2.455.541
2.515
3.829
50
Dienstreisen Flugzeug (Langstrecke)
7.817.856
5.330
6.851
104
Dienstreisen Bahn
kWh
SO2
NOx
Staub
Strom
87.311.750
1.211
7.304
1.371
Heizenergie
51.526.233
7.903
28.183
624
21.110
54.068
3.037
2,16
5,52
0,31
Summe Luftschadstoffe (kg)
Luftschadstoffe (kg/MA)
88
SO2
Verantwortung und Engagement | Umwelt
Luftschadstoffe 2011*
Position
Luftschadstoffe in kg
km
SO2
NOx
Staub
Dienstreisen Auto (Benzin)
4.080.484
682
2.359
78
Dienstreisen Auto (Diesel)
7.962.189
1.799
3.641
580
11.333.012
1.326
1.514
116
Dienstreisen Flugzeug (Kurzstrecke)
1.547.548
1.585
2.413
32
Dienstreisen Flugzeug (Langstrecke)
7.656.284
5.220
6.709
102
Dienstreisen Bahn
kWh
SO2
NOx
Staub
Strom
82.442.506
1.143
6.895
1.294
Heizenergie
45.036.597
6.908
24.633
546
18.662
48.165
2.747
2,13
5,49
0,31
Summe Luftschadstoffe (kg)
Luftschadstoffe (kg/MA)
* Umrechnungsfaktoren gemäß GEMIS 2004.
Die Kälteanlagen der LBBW werden regelmäßig Dichtheitsprüfungen unterzogen. 2011 wurden keine Kältemittelverluste/Leckagen festgestellt.
89
Verantwortung und Engagement | Umwelt
Umweltleistung und Ressourcenverbrauch der LBBW Immobilien Management GmbH
2008
2009
2010
2011
CO2-Äquivalente
in kg
2.171.316
3.207.953
3.404.985
3.090.309
741.167
862.738
1.319.071
1.369.215
1.125.707
454.335
1.308.578
1.888.882
2.035.770
1.964.602
286.832
4.039
5.455
5.918
6.030
4.516
8.769.815
9.975.003
9.582.000
7.423.501
54.508
40.912
46.680
43.443
37.117
44.652
8.193
8.193
8.193
8.193
9.856
4.606.878
5.055.100
4.495.557
3.527.931
809.868
Davon: Bahn
686.502
633.616
541.243
459.427
21.961
Davon: Auto
2.857.753
3.754.874
3.362.048
2.502.440
713.195
Davon: Flug
1.062.623
666.610
592.266
566.064
74.712
Davon: Kurzstrecke
53.131
93.325
88.840
153.158
29.912
Davon: Langstrecke
1.009.492
573.285
503.426
412.906
44.800
79.748
117.410
121.316
135.018
68.184
640
783
602
598
17.900
18.121
17.131
28
23
28
48
73
80
73
104
119
Stromverbrauch (kWh/MA)
1.348
1.685
2.274
1.882
Heizenergieverbrauch (kWh/MA)
2.045
2.412
3.382
3.285
26
28
39
40
13.703
12.739
15.917
12.414
Kopierpapier (kg/MA)
64
60
72
62
Werbedrucksachen (kg/MA)
13
10
14
14
Bei Kopierpapier (%)
0
0
0
0
Bei Werbedrucksachen (%)
0
0
0
0
Positionen
Input
Energie (kWh)
Davon: Strom 1
Davon: Heizenergie
Wasser (m )
3
Papier (Blatt)
2
Kopierpapier (kg)
Werbedrucksachen (kg)
Verkehr (km)
Output
Abfall (kg)
Bestand
Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente)
Flächen (m )
2 3
Flächen pro Mitarbeiter (m2) 3
Kennzahlen
Stromverbrauch (kWh/m2) 3
Heizenergieverbrauch (kWh/m )
2 3
Wassereinsatz (l/MA/Tag)
Papierverbrauch (Blatt 2/MA)
Recyclinganteil
90
Verantwortung und Engagement | Umwelt
Positionen
2008
2009
2010
2011
100
100
100
100
0
0
0
0
Geschäftsverkehr (km/MA)
7.198
6.456
7.468
5.900
Abfallaufkommen (kg/MA)
125
150
202
226
CO2-Emissionen aus Strom, Heizung (kg/MA)
1.067
1.308
1.381
1.239
CO2-Emissionen aus Verkehr (kg/MA)
1.158
1.116
CO2-Äquivalente
in kg
FSC-Anteil
Bei Kopierpapier (%)
Bei Werbedrucksachen (%)
1.754
4
1.354
Kein eigenes Rechenzentrum vorhanden, d. h. Stromverbrauch ohne Rechenzentren.
Gesamter Büropapierverbrauch (Brief-, Kopierpapier, Umschläge, Formulare) in Blatt. Dabei parallele Erfassung in kg nur für Kopierpapier.
Werbedrucksachen werden nur in kg erhoben.
3
Durch Umzug ins Bollwerk (sukzessive im 2. Halbjahr 2011) keine Flächenangaben bzw. Kennzahlen möglich.
4
Der für 2010 ausgewiesene Wert war nicht korrekt. Er wurde daher zwischenzeitlich angepasst.
1
2
91
Verantwortung und Engagement | Umwelt
Energieverbrauch Facility Management.
Die jährliche Energierechnung der LBBW beläuft sich
auf rund 13 Millionen Euro für Strom und 3,7 Millionen
Euro für Heizenergie. Einsparungen bergen hier also
nicht nur ein gewaltiges ökologisches, sondern auch
ökonomisches Potenzial.
Unsere Zentralgebäude sind zusammen für rund drei
Viertel des gesamten Energieverbrauchs der LBBW
verantwortlich. Wenn es darum geht, Einsparpotenziale
zu identifizieren und Maßnahmen zur energetischen
Optimierung einzuleiten, schauen wir uns daher vor
allem diese Gebäude an. In den vergangenen Jahren
wurden mehrmals externe Planungs- und Beratungsgesellschaften eingebunden und Einsparmaßnahmen im
Bereich der haustechnischen Anlagen, der Tiefgaragen,
der Heizung, der Beleuchtung und der Klimatisierung
in die Wege geleitet. Auch aktuell werden ständig ver­schiedenste Optimierungsmaßnahmen geprüft, bewertet und ggf. umgesetzt. So wurden beispielsweise
2012 entsprechende Vorkehrungen getroffen, um die
Abwärme des Rechenzentrums gezielt zu nutzen. Ziel
ist eine Einsparung bei der Kühlung von ca. 4 Mio. kWh
Strom pro Jahr.
Die Trendwende zu einem geringeren absoluten
und relativen Energieverbrauch ist uns bereits 2010
geglückt. Im Jahr 2011 konnten wir im Vergleich zum
Vorjahr den absoluten Strom- und Heizenergiever-
92
brauch im Facility Management nochmals um über
8 % senken. Seit 2009 ist der gesamte absolute Ener­
gie­verbrauch um über 18 % gesunken. Zur besseren
Beurteilung des Heizenergieverbrauchs wollen wir die
Daten künftig durch Einbeziehung von Gradtagszahlen
witterungsbereinigt ausweisen.
Besonders groß ist der Wirkhebel bei Neubauten: Für
den angemieteten Büroneubau in Karlsruhe beispielsweise haben wir im Vorfeld einen maximalen Primärenergieverbrauch definiert, der nicht überschritten
werden darf. Entsprechend energieeffizient wurde
der Neubau ausgelegt. Das Ergebnis: Im ersten vollen
Betriebsjahr hat die Karlsruher Niederlassung ihre
maximalen Verbrauchswerte deutlich unterschritten.
So lag der Verbrauchswert für Primärenergie 2009 bei
lediglich 52 kWh/m2. Im Jahr 2010 wurden 54 kWh/m2
verbraucht, 2011 lag der Wert bei 59 kWh/m2. Damit
weist das Gebäude in Karlsruhe deutlich bessere
Energiewerte auf als die restlichen – teilweise deutlich
älteren – Gebäude der LBBW.
Verantwortung und Engagement | Umwelt
Stromverbrauch absolut in kWh pro Gebäude
2007
2008
2009
2010
2011
Karlsruhe
1.133.530
1.107.149
1.128.668
1.080.965
Leipzig (Humboldtstraße 25)
5.225.267
4.935.487
1.839.600
1.784.481
Mainz
7.983.411
7.392.348
5.243.404
4.173.860
3.812.635
3.114.394
2.938.061
2.244.590
2.758.443
Am Hauptbahnhof
31.463.157
29.468.257
33.377.433
32.243.547
30.235.253
Davon: Gebäudebetrieb
16.663.157
13.468.257
16.005.373
14.520.333
13.375.879
Davon: Rechenzentrum
14.800.000
16.000.000
17.372.060
17.723.214
16.859.664
Pariser Platz
6.346.887
7.407.171
9.369.595
8.603.910
7.954.979
Königstraße
4.578.938
4.544.096
4.613.821
4.528.513
3.639.728
776.883
873.360
723.804
395.1141
859.361
1.091.151
1.091.374
1.123.989
1.082.585
10.650.229
11.872.341
12.662.137
11.566.948
11.421.510
Davon: Gebäudebetrieb
4.350.229
4.872.341
7.034.197
6.290.162
6.020.998
Davon: Rechenzentrum
6.300.000
7.000.000
5.627.940
5.276.786
5.400.512
Kleiner Schlossplatz
3.146.738
3.540.835
3.486.223
2.997.520
3.155.581
Tübinger Straße2
4.044.382
2.827.304
1.026.140
–2
–2
Filialen und sonst. Verwaltungsgebäude
15.924.007 3
14.798.406
13.887.643
15.067.257
14.740.007
Summe
80.826.334
93.783.046
96.760.771
87.311.750
82.422.506
–
80.574.368
84.432.936
80.228.746
76.464.165
59.726.334
70.783.046
73.760.771
64.311.750
60.162.330
–
57.574.368
61.432.936
57.228.746
54.203.989
Mannheim
Stuttgart
3
Kronprinzstraße 6
Kronprinzstraße 8
Bollwerk
3
Summe ohne Standorte Leipzig/Mainz
Summe ohne Rechenzentren
Summe ohne RZ + ohne Standorte Leipzig/Mainz
Das Gebäude Kronprinzstraße 6 wurde im Jahr 2012 komplett aufgegeben. Bereits 2011 fanden Auszüge statt, d. h. das Gebäude war 2011 nicht mehr vollständig belegt.
Das Gebäude Tübinger Straße wurde aufgegeben.
In den Gebäuden „Pariser Platz“ und „Bollwerk“ werden die Notstromaggregate monatlich getestet. Der Verbrauch liegt bei ca. 3.500 l Diesel pro Jahr.
1 2 3 93
Verantwortung und Engagement | Umwelt
Stromverbrauch relativ in kWh/m2
pro Gebäude mit Rechenzentrum
2007
2008
2009
2010
2011
Karlsruhe
–
72
71
72
69
Leipzig
–
473
447
121
118
Mainz
–
202
187
138
114
225
184
172
132
163
Am Hauptbahnhof
356
333
368
364
342
Pariser Platz
120
140
177
163
151
227
356
361
354
285
Kronprinzstraße 6
–
40
56
37
33
Kronprinzstraße 8
123
152
155
156
150
Bollwerk
456
495
536
482
476
Kleiner Schlossplatz
200
224
220
190
200
Tübinger Straße
181
127
93
Mannheim
Stuttgart
Königstraße
1
2
Filialen und sonst. Verwaltungsgebäude
Gewichteter Mittelwert
Stromverbrauch relativ in kWh/m2
pro Gebäude ohne Rechenzentrum
46
2
–
– 2
103
86
95
97
197
200
200
188
183
2007
2008
2009
2010
2011
Karlsruhe
–
72
71
72
69
Leipzig
–
473
447
121
118
Mainz
–
202
187
138
114
225
184
172
132
163
Am Hauptbahnhof
188
55
176
200
191
Pariser Platz
120
140
177
163
151
Königstraße
227
356
361
354
285
–
40
56
37
33
Kronprinzstraße 8
123
152
155
156
150
Bollwerk
186
203
298
262
251
Kleiner Schlossplatz
200
224
220
190
200
Tübinger Straße
181
127
93
143
Mannheim
Stuttgart
Kronprinzstraße 6 1
2
Filialen und sonst. Verwaltungsgebäude
Gewichteter Mittelwert
46
2
–
– 2
103
86
95
97
151
152
138
134
Beim Gebäude Kronprinzstraße 6 sind die Stromverbräuche für Lüftung und Kühlung sowie der Allgemeinstrom nicht enthalten,
da diese vom Vermieter über die Nebenkostenabrechnung pauschal zugeordnet werden.
Das Gebäude Tübinger Straße wurde aufgegeben.
1 2 94
Verantwortung und Engagement | Umwelt
Der Jahresvergleich belegt: Die Maßnahmen zur Reduzierung des Stromverbrauchs zeigen Wirkung. Zusätzliche Einspareffekte ergeben sich bei den absoluten
Zahlen durch den Personalabbau – verbunden mit entsprechenden Um- und Auszügen sowie z. T. kompletter
Gebäudeaufgabe.
Stromverbrauch absolut und relativ (pro Mitarbeiter)
kWh
kWh/MA
95.000.000
90.000.000
85.000.000
13.000
9.508
9.211
9.480
9.399
80.000.000
7.000
75.000.000
5.000
70.000.000
Beim Gebäude Königstraße 3 wurde der Verbrauch
in den letzten Jahren fälschlicherweise nicht auf den
Mieter umgelegt. In der Umlage 2011 wurde dieser
Fehler korrigiert. Daher ist der Verbrauch für 2011
deutlich niedriger als im Vorjahr.
Das Gebäude Kronprinzstraße 6 wurde im Jahr 2012
komplett aufgegeben. Bereits 2011 fanden Auszüge
statt, d. h., das Gebäude war schon 2011 nicht mehr
vollständig belegt.
11.000
9.000
8.920
65.000.000
3.000
60.000.000
1.000
55.000.000
0
2007
2008
2009
2010
2011
Jahr
absolut in kWh relativ pro MA
Stromverbrauch absolut und relativ (pro m²)
kWh
kWh/m²
95.000.000
220
90.000.000
215
85.000.000
210
80.000.000
75.000.000
197
200
205
200
200
70.000.000
195
188
65.000.000
183
60.000.000
55.000.000
190
185
180
2007
2008
2009
2010
2011
Jahr
absolut in kWh relativ pro m²
95
Verantwortung und Engagement | Umwelt
Heizenergieverbrauch absolut in kWh pro Gebäude 1
Karlsruhe
2007
In Filialen
enthalten
2008
2009
2010
2011
624.440
700.860
745.170
514.430
Leipzig
–
3.509.650
3.388.861
1.668.299
1.129.004
Mainz
–
3.581.621
3.505.381
4.113.352
3.279.125
1.785.263
1.765.510
1.805.526
1.599.931
1.567.932
12.658.765
12.320.388
12.807.471
10.382.193
8.516.095
Pariser Platz
3.914.710
4.961.100
5.086.834
5.280.660
3.690.200
Königstraße
Mannheim
Stuttgart
Am Hauptbahnhof
1.461.886
1.594.697
1.888.878
2.233.973
1.663.198
Kronprinzstraße 6
–
2.923.340
1.939.073
2.093.253
1.255.952
Kronprinzstraße 8
361.699
405.388
444.944
504.140
383.483
Bollwerk
2.842.990
3.035.809
2.873.245
3.073.712
2.191.930
Kleiner Schlossplatz
2.025.200
2.340.835
1.630.858
1.710.128
1.628.443
– 2
– 2
Tübinger Straße
Keine Angabe
Filialen und sonst. Verwaltungsgebäude
25.345.885
21.734.783
22.920.494
18.121.422
19.216.805
Summe
50.396.398
58.797.561
58.992.425
51.526.233
45.036.597
51.706.290
52.098.183
45.744.582
40.628.468
Ohne neue Standorte Leipzig/Mainz
Heizenergieverbrauch relativ in kWh/m 2
pro Gebäude 1
2007
Karlsruhe
2008
2009
2010
2011
40
45
47
33
Leipzig
318
307
110
74
Mainz
91
89
108
89
105
104
106
94
92
143
139
141
117
96
Pariser Platz
74
94
96
100
70
Königstraße
114
125
148
175
130
149
125
107
104
52
58
63
70
53
Bollwerk
122
130
122
128
91
Kleiner Schlossplatz
129
149
103
108
103
2
– – 2
Mannheim
Stuttgart
Am Hauptbahnhof
Kronprinzstraße 6
Kronprinzstraße 8
Tübinger Straße
Filialen und sonst. Verwaltungsgebäude
148
127
142
115
127
Gewichteter Mittelwert
130
131
127
111
100
–
130
126
111
102
Ohne neue Standorte Leipzig/Mainz
1 2 96
Keine Angabe
Die Zentralgebäude der LBBW werden mit Fernwärme versorgt.
Das Gebäude Tübinger Straße wurde aufgegeben.
Verantwortung und Engagement | Umwelt
Verbrauch Heizenergie absolut und relativ (pro m2)
kWh
kWh/m²
62.000.000
140
58.000.000
54.000.000
130
131
130
127
50.000.000
46.000.000
120
111
42.000.000
100
38.000.000
100
34.000.000
30.000.000
80
2007
2008
2009
2010
2011
Jahr
absolut (kWh) relativ (kWh pro m²)
Energieverbrauch IT.
Rechenzentren müssen einerseits absolut verlässlich
und sicher arbeiten – andererseits sollen sie im Betrieb
möglichst wenig Energie verbrauchen. In der Praxis
zeigt sich allerdings häufig, dass beide Ziele nur
schwer miteinander zu vereinbaren sind.
Eine grundlegende Voraussetzung für Optimierungsmaßnahmen und deren Controlling ist zunächst die
Ermittlung des tatsächlichen Verbrauchs. Die Rechenzentren der LBBW sind deshalb mit hochsensiblen
Energiemessgeräten (Strom, Kälte und Wärme) ausgestattet. Auch der Verbrauch der Hardware an Standardarbeitsplätzen wird exemplarisch erhoben, um damit
den Verbrauch von Druckern, Bildschirmen und PCs
vom Verbrauch der Gebäudetechnik (Licht, Lüftung,
Jalousien, Aufzüge etc.) abgrenzen und den Erfolg von
Maßnahmen nachvollziehen zu können.
Im Bereich der Rechenzentren wurden bzw. werden
zahlreiche Maßnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs durchgeführt.
Konsolidierte Leistung
Sämtliche Rechenkapazitäten der BW-Bank,
der Sachsen Bank und der Rheinland-Pfalz Bank
wurden von den Stuttgarter Rechenzentren
der LBBW übernommen.
Transparente Dokumentation
Den Fachbereichen wird in der unternehmens­
internen Leistungsverrechnung vierteljährlich die
Anzahl an PC-Arbeitsplätzen bzw. Druckern in
Rechnung gestellt, um die Sensibilität für den
eigenen Energieverbrauch zu erhöhen. Seit 2010
ordnen wir die zentralen IT-Kosten, u. a. auch den
Stromverbrauch, verursachergerecht zu.
Intelligenter Hardwareeinsatz
Alle Drucker schalten zehn Minuten nach ihrer
letztmaligen Nutzung in den energiesparenden
Stand-by-Modus. Bis auf wenige Ausnahmen
werden sämtliche PC-Clients um 20 Uhr zentral
heruntergefahren, sofern der Nutzer dies nicht
aktiv verhindert.
Nachhaltiger IT-Einkauf
In das Lieferantenportfolio der LBBW werden grundsätzlich nur Unternehmen aufgenommen, die sich
zu den Grundsätzen des nachhaltigen Wirtschaftens
bekennen. Sowohl für die Rechenzentren als auch
für Arbeitsplätze wird bevorzugt energiesparende
Hardwaretechnologie („Green IT“) beschafft.
97
Verantwortung und Engagement | Umwelt
Effiziente Geräte und Systeme
Drucker, Scanner, Faxgeräte und Kopierer werden
sukzessive durch Multifunktionsgeräte ersetzt.
Zentrale Systeme in den Rechenzentren werden
ausgetauscht, um einen besseren Wirkungsgrad
(= Rechnerleistung im Verhältnis zum Energieverbrauch) zu erzielen.
Effizientere Planungsprozesse für die
Rechenzentren
Zur effizienteren Planung und Steuerung der
Rechenzentren wird ein spezielles Planungstool
eingesetzt. Es hilft, bei der Integration neuer
Geräte im Rechenzentrum die erforderlichen
Infrastrukturen für IT-Equipment – wie zum Beispiel
Stromversorgung und Kühlleistung – zu steuern.
Durch die rechtzeitige und automatisierte Planung
kann beispielsweise eine gleichmäßige Wärmeverteilung innerhalb des Rechenzentrums und damit
eine energieeffizientere Kühlung erzielt werden.
Optimierte Betriebsprozesse in den Rechenzentren
Durch den Einsatz von 64-Bit-Betriebssystemen,
eine Verteilung der Terminalserver auf drei
Rechenzentren und das temporäre Herunterfahren der Retailfarm am Wochenende sollen sich
Energieverbrauch und Energiekosten der Serverfarm für den Bankbetrieb mehr als halbieren. Ziel
ist eine Reduktion von 7 Mio. kWh auf 3 Mio. kWh
pro Jahr.
Virtualisierte Systeme
In den Jahren 2009 und 2010 wurden die Schulungs-,
Test- und Entwicklungsumgebungen soweit möglich auf virtuelle Server umgestellt. Dabei konnten
insgesamt über 600 Server virtualisiert werden.
Die Anschlussleistung der Systeme verringerte sich
von ca. 210 kW auf ca. 26 kW – ohne für die Nutzer
spürbare Leistungseinbußen. Die Umstellung auf
virtuelle Server wurde mittlerweile auch auf die
Produktionsumgebung ausgedehnt. Seit 2011 wer­den verstärkt auch im Unix-Umfeld virtualisierte
Server aufgebaut bzw. bestehende Server auf
virtuelle Server umgestellt.
98
Gebündelte Ausstattung
Künftig teilen sich i. d. R. drei statt zwei Mitarbeite­
rinnen und Mitarbeiter bei der LBBW einen Drucker.
Am Standort „Hauptbahnhof“ wurde bereits die
Geräteausstattung (Arbeitsplatzdrucker, Netzwerk­
drucker, Multifunktionsgeräte) in den größten
Bereichen optimiert. Ziel des Projekts ist an diesem
Standort eine Reduktion der 1.278 Drucker um
ca. 345 Geräte.
Papierverbrauch.
Neben der Quantität des eingesetzten Papiers ist uns
auch seine nachhaltige Qualität wichtig. Grundsätzlich verwenden wir kein Papier, dessen Zellstoff aus
Tropenholz stammt. Sämtliche Papiere und Druck­
sachen sollen laut der Arbeitsanweisung „Nachhaltige
Beschaffungen und Auftragsvergaben“ über einen
möglichst hohen Anteil an Recyclingfasern verfügen.
Ist der Einsatz von Recyclingpapier nicht möglich, bevorzugen wir FSC-zertifiziertes Papier aus nachhaltiger
Forstwirtschaft. Der Anteil des von uns verwendeten
Recyclingpapiers lag bei Kopierpapieren im Jahr 2011
bei 86 %. Seit 2011 setzen wir bei 30 % des Recyclingpapiers CO2-neutrales Papier ein. Die bei der Herstellung dieses Papiers unvermeidbaren CO2-Emissionen
werden von den Papierproduzenten kompensiert.
Der absolute Verbrauch beim Büropapier ist 2011 deutlich zurückgegangen. Auch der Papierverbrauch pro
Mitarbeiter ist deutlich gesunken. Bei den Werbedrucksachen ist ebenfalls ein Rückgang zu verzeichnen.
Verantwortung und Engagement | Umwelt
Büropapiere absolut und relativ (pro Mitarbeiter)
Blatt pro
Mitarbeiter
32.000
Blatt
260.000.000
250.000.000
30.180
30.000
240.000.000
28.000
230.000.000
25.394
220.000.000
25.395
210.000.000
26.000
25.451
24.000
22.000
200.000.000
190.000.000
20.707
20.000
16.000
170.000.000
2007
2008
2009
2010
2011
Jahr
absolut (Blatt) relativ (Blatt pro Mitarbeiter)
Werbedrucksachen absolut und relativ
(pro Mitarbeiter)
kg pro
Mitarbeiter
kg
600.000
67
70
54
400.000
55
51
56
60
50
300.000
40
Unsere Beschäftigten sind angehalten auf dem Weg
dorthin einerseits das jeweils ökonomisch günstigste
Verkehrsmittel zu wählen, und ande­rer­seits bei der
Reiseplanung und -durchführung dem Umweltgedanken Rechnung zu tragen. So ist laut Reiseordnung
der LBBW die Nutzung der Bahn grundsätzlich der
Nutzung des PKW vorzuziehen. Das Flugzeug wiederum soll nur benutzt werden, wenn der Flug zu einer
nachweisbaren Zeitersparnis für die gesamte Reise
von mindestens zwei Stunden führt oder Sondertarife
günstiger sind als vergleichbare Bahnfahrkarten.
30
200.000
20
100.000
10
0
0
2007
2008
2009
2010
2011
Jahr
absolut (kg) relativ (kg pro Mitarbeiter)
9
12
16
km
40.000.000
%
7
Dienstreiseverkehr absolut und relativ
(pro Mitarbeiter)
km/MA
45.000.000
Recyclingquote bei Kopierpapier
100
Banking ist ganz wesentlich ein persönliches Geschäft,
das auf dem direkten Kontakt von Mensch zu Mensch
basiert. Unsere Mitarbeiter sind daher häufig unterwegs, um mit Kollegen anderer Standorte zusammenzuarbeiten oder im Gespräch mit Kunden vor Ort eine
für sie optimale Lösung zu entwickeln. Zu Dienstreisen
zählen außerdem Fahrten zu Seminaren und Tagungen.
18.000
180.000.000
500.000
Verkehr.
14
90
4.034
3.615
3.715
4.000
35.000.000
3.500
30.000.000
3.000
25.000.000
2.500
20.000.000
2.000
15.000.000
1.500
10.000.000
1.000
0
70
500
2007
2008
2009
2010
2011
0
Jahr
60
40
4.500
3.620
5.000.000
80
50
3.808
93
91
88
84
86
2007
2008
2009
2010
2011
absolut in km relativ pro MA
30
20
10
0
Jahr
Recycling chlorfrei gebleicht
99
Verantwortung und Engagement | Umwelt
Die Summe der von allen LBBW-Beschäftigten zurückgelegten Dienstreisekilometer ist mit 32.579.517 km
im Jahr 2011 im Vergleich zum Vorjahr zwar um 8 %
gesunken. Pro Mitarbeiter stieg die Kilometerzahl
jedoch von 3.620 km auf 3.715 km leicht an. Bei Betrachtung der einzelnen Verkehrsmittel zeigt sich ein
nahezu unverändertes Bild: Flugreisen 28 % (2010: 29 %),
PKW-Reisen 37 % (36 %), Bahnreisen 35 % (35 %). Bei den
Flugreisen haben sich die Kurzstreckenflüge deutlich
reduziert.
Gefahrene Kilometer nach Verkehrsmitteln
%
100
90
80
25,5
35,2
35,2
34,8
34,8
49,4
33,7
36,5
36,2
37
25,1
31,1
28,3
29,0
28,2
70
60
50
40
30
20
10
0
2007
2008
2009
2010
2011
Jahr
Flug (%) Auto (%) Bahn (%)
Die PKW-Reisen setzen sich zusammen aus Dienst­
fahrten mit Privat-PKW, deren Anzahl im Vergleich
zum Vorjahr etwa unverändert geblieben ist, und
aus weiterhin quantitativ rückläufigen Fahrten mit
Mietwagen, Dienst- und Poolfahrzeugen sowie in
den letzten Jahren kontinuierlich zunehmenden Fahrten
mit Firmenwagen.
Die Anzahl der Firmen-, Dienst-, Abteilungs- und Fuhrparkfahrzeuge hat sich von insgesamt 623 Fahrzeugen
im Jahr 2010 auf 611 Fahrzeuge Ende 2011 weiter reduziert. Bei den Fuhrparkfahrzeugen konnte eine bessere
Auslastung erzielt werden.
100
Unser Ziel bleibt es, durch Sensibilisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Flug- und PKW-Reisen
auf das Notwendigste zu beschränken und mögliche
technische Alternativen wie z. B. Telefon- und Videokonferenzen weiter auszubauen. Aktuell stehen an
15 Standorten in Deutschland und im Ausland insgesamt 26 Videokonferenzräume zur Verfügung (Stand:
Juni 2012).
Kooperation mit DB-Carsharing und DB-Call-a-Bike
Da sich privates und berufliches Reiseverhalten meist
sehr ähneln, informieren wir unsere Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter auch über Möglichkeiten zur Optimierung ihrer privaten Reisen beziehungsweise ihres
Pendlerverhaltens, um so die ökologische Verkehrsmittelwahl zu fördern. Hierzu zählen die vielfältigen
Jobticket-Angebote in Städten wie Stuttgart, Mannheim, Karlsruhe und Mainz.
Im Januar 2010 startete eine Kooperation mit der
­Deutschen Bahn: Alle Kunden der LBBW, die das
Mehrwert-Konto „extend“ nutzen, erhalten vergünstigte
Konditionen bei der Nutzung von DB-Carsharing-Fahrzeugen (inkl. der in den Städten Stuttgart und Köln in
großer Stückzahl verfügbaren „DB-Flinkster“) sowie
von DB-Call-a-Bike. Da 98 % der LBBW-Mitarbeiterinnen
und -Mitarbeiter ein solches Konto besitzen, profitieren auch diese von den Vergünstigungen und können
zum Beispiel durch Kombination von Bahnfahrt und
DB-Carsharing-Fahrzeug Fahrtkilometer auf die Schiene verlagern. Ende 2011 waren insgesamt 330 Nutzer
(2010: 300) über „extend“ registriert.
Abfall.
Als Finanzinstitut sind wir besonders verpflichtet, mit
den Daten unserer Kunden sorgsam umzugehen und
diese zu schützen. Das gilt auch bei der Entsorgung
von Papier. Unser Abfallkonzept gewährleistet daher
die strikte Einhaltung des Datenschutzgesetzes. Daten-
Verantwortung und Engagement | Umwelt
schutzwürdige Papiere müssen eigenverantwortlich in
die zentral aufgestellten Datensicherheitsbehälter geworfen werden. Die gesammelten Unterlagen werden
nach dem Bundesdatenschutzgesetz vernichtet.
Zudem achten wir darauf, Wertstoffe dem Recycling
zuzuführen. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter
ist angehalten, Abfälle konsequent zu trennen. An
jedem Arbeitsplatz steht eine Box für Altpapier und
Kartonagen. Für Biomüll, Verpackungen und Restmüll
sind an zentralen Stellen Treteimer aufgestellt. Damit
erreichen wir unternehmensweit eine Recyclingquote
von rund 90 %.
Insgesamt sind 2011 weniger Abfälle angefallen, die Abfallmenge pro Mitarbeiter ist jedoch leicht angestiegen.
Abfallaufkommen
2010 (kg)
2011 (kg)
Papier normal (15 01 01N)
480.500
374.560
Papier Datenschutz (15 01 01S)
904.748
971.501
Glas (20 01 02)
34.222
22.051
Metall (15 01 04)
27.010
21.660
1.234
2.257
Holz (17 02 01)
39.345
106.250
Kompostierbare Abfälle (20 02 01)
32.991
5.953
189.075
182.110
Nicht gefährlich
Kunststoff (15 01 02)
Biomüll Küche (20 01 08)
Speiseöle/-fette (20 01 25)
0
0
6.092
27.295
Wertstoffgemische (15 01 06)
119.200
155.780
Restmüll (20 03 01)
183.385
137.661
4.473
4.053
Elektronikschrott (16 02 14)
Kunststoffe Datenschutz (15 01 02S)
Schlämme/Fettabscheider (02 02 04)
Summe nicht gefährlicher Stoffe
194.495
89.420
2.216.770
2.100.551
1.280
448
220
0
0
40
1.691
1.335
0
500
57.820
40.535
1.868
698
0
0
Gefährliche Abfälle*
Sonstige gefährliche Abfälle
Bleibatterien (16 06 01)
Dämmmaterial (17 06 03)
Leuchtstoffröhren (20 01 21)
Abfälle aus Öl/Wasserabscheidern (13 05 01)
Monitore, akkubetriebene Geräte (16 02 13)
Elektronikschrott (20 01 35)
Fixierer und Entwickler (09 01 01)
Fixierer und Entwickler (09 01 04)
Summe gefährlicher Abfälle
Summe gesamt
0
0
62.879
43.556
2.279.649
2.144.107
* Der gefährliche Abfall wird in deutschen Anlagen verwertet bzw. entsorgt. Eine grenzüberschreitende Verbringung erfolgt nicht.
101
Verantwortung und Engagement | Umwelt
Abfallaufkommen (inkl. Wertstoffe) der validierten Standorte
2007
2008
kg
2009
kg
kg
2010
kg/MA
kg/MA
kg
kg/MA
Am Hauptbahnhof 2
459.900
384.400
541.517
201*
482.767
169*
484.449
248*
Pariser Platz
370.500
224.800
282.937
–
171.643
–
205.323
–
Bollwerk
94.700
87.400
70.365
195
60.642
162
68.583
227
Königstraße
45.500
27.300
32.292
271
21.975
174
18.938
142
175.000
332.600
295.462
294
311.293
473
205.520
360
98.600
100.700
52.538
134
65.241
171
150.088
447
Kleiner Schlossplatz
inkl. Kronprinzstraße
Mannheim
* Die Kennzahlen für die Gebäude „Am Hauptbahnhof 2“ und „Pariser Platz“ werden gemeinsam berechnet.
Das deutlich geringere Abfallaufkommen bei den Gebäuden Kleiner Schlossplatz inklusive Kronprinzstraße
erklärt sich durch die Aufgabe des Gebäudes Kronprinzstraße 6. Der starke Anstieg in Mannheim wurde
durch die Entsorgung des dortigen Archivs verursacht.
Abfallaufkommen absolut und relativ
(pro Mitarbeiter)
kg
kg pro
Mitarbeiter
2.800.000
320
300
2.600.000
274
280
269
2.400.000
245
2.200.000
260
240
2.000.000
233
233
220
1.800.000
2007
2008
2009
2010
Jahr
absolut (kg) 102
kg
2011
relativ (kg pro Mitarbeiter)
2011
200
Verantwortung und Engagement | Umwelt
Wasser.
Biodiversität.
Der absolute Wasserverbrauch ist 2011 weiter gesunken. Der relative Verbrauch ist von 113 auf 116 Liter
pro Mitarbeiter und Tag minimal angestiegen, befindet
sich jedoch seit 2008 auf relativ gleichem Niveau.
Umweltverschmutzung, Flächenversiegelung und der
zügellose Abbau natürlicher Ressourcen gefährden
die biologische Vielfalt unseres Planeten. Noch nie war
die Geschwindigkeit, mit der rund um den Globus
Tier- und Pflanzenarten aussterben, so hoch wie heute.
Ökosysteme verlieren an Stabilität. Die Biodiversität
ist weltweit bedroht.
Bei den angegebenen Mengen handelt es sich um
Trinkwasser aus dem öffentlichen Netz.
Wasserverbrauch absolut und relativ
(pro Mitarbeiter und Tag)
Liter pro
Mitarbeiter
und Tag
m
3
350.000
180
157
160
300.000
140
120
113
250.000
116
113
120
100
80
200.000
60
40
150.000
20
100.000
2007
2008
2009
2010
2011
0
Jahr
absolut (m ) relativ (Liter pro Mitarbeiter und Tag)
3
Unternehmen sind gefordert, die Auswirkungen ihrer
Geschäftstätigkeit auf die lokale und globale Biodiversität zu berücksichtigen und zu ihrem Erhalt beizutragen. Denn die Zerstörung von Ökosystemen hat nicht
nur ökologische, sondern auch ökonomische Folgen.
Der Erhalt der biologischen Vielfalt gehört zu unserem
Ziel, zu einer tragfähigen ökonomischen, ökologischen
und sozial ausgeglichenen Entwicklung beizutragen.
Mit folgenden Aktivitäten fördern wir die Biodiversität:
Wir haben den Verein für Umweltmanagement und
Nachhaltigkeit in Finanzinstituten e. V. (VfU) aktiv
bei der Entwicklung eines Leitfadens zur stärkeren
Sensibilisierung des Finanzsektors für das Thema
Biodiversität unterstützt (siehe auch www.vfu.de).
Seit einiger Zeit berücksichtigen wir Biodiversitätskriterien im Anlage- und Kreditgeschäft.
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sensibilisieren wir für den Artenschutz und die Bedeutung von
Ökosystemen über das LBBW-Intranet. Hier haben
wir Daten und Fakten zur ökonomischen Relevanz
von Biodiversität sowie zu den Chancen und Risiken
für Finanzdienstleister eingestellt.
Im Bereich Ausbildung wurde das Angebot eines
­Sozialpraktikums zu einem sozial-ökologischen
Praktikum ausgeweitet. Im Jahr 2011 konnten die
Auszubildenden im Rahmen dieses freiwilligen
Projektes beispielsweise eine Woche auf einem
­Biobauernhof mitarbeiten.
103
Verantwortung und Engagement | Umwelt
Weil in innerstädtischen Lagen Gebäude vielen
Tieren und Pflanzen als Ersatzlebensraum dienen,
haben wir beim Neubau unserer Filiale in Pforzheim
Nistmöglichkeiten für Mauersegler in die Fassade
integriert; am Gebäude Wilhelmsbau in Stuttgart
konnte der Nistplatz für Mauersegler trotz Sanierungsmaßnahmen erhalten werden. Ferner haben
wir mit unseren Gärtnern einen reduzierten Mähumfang auf einigen Dachterrassen mit extensiver
Begrünung auf den Stuttgarter Gebäuden Hauptbahnhof und Pariser Platz festgelegt. So schaffen
wir Lebensraum und Nahrungsquelle für Bienen
und Schmetterlinge.
Die LBBW-Stiftung „Natur und Umwelt“ beteiligt
sich jedes Jahr an ca. 50 Projekten zum konkreten
Schutz von Natur und Umwelt sowie zur Erhaltung
der heimischen Tier- und Pflanzenwelt. Zusätzlich
werden kleinere Forschungsprojekte auf den Gebieten Umwelt- und Naturschutz, Biologie und Medizin
einschließlich Naturheilverfahren gefördert (siehe
Seite 80).
104
Index nach GRI G3 inklusive FSSS.
GRI G3
Berichtselement
Seite
1
1.1
1.2
Strategie und Analyse
Vision und Strategie
Nachhaltigkeitsauswirkungen, Chancen und Risiken
6 f., 10 ff.
6 f., 46 – 57
2
2.1
2.2
2.3
2.4
2.5
2.6
2.7
2.8
2.9
2.10
Organisationsprofil
Name der Organisation
Marken, Produkte und Dienstleistungen
Organisationsstruktur
Hauptsitz der Organisation
Länder der Geschäftstätigkeit
Eigentümerstruktur, Rechtsform
Märkte
Größe der Organisation
Wesentliche Veränderungen von Größe,
Struktur, Eigentumsverhältnissen
Preise
3
3.1
3.2
3.3
3.4
3.5
3.6
3.7
Berichtsparameter
Berichtszeitraum
Veröffentlichung des letzten Berichts
Berichtszyklus
Ansprechpartner
Bestimmung des Berichtsinhalts
Berichtsgrenze
Beschränkungen des Berichtsumfangs oder der
Berichtsgrenzen
3.8
Grundlage für die Berichterstattung über
Joint Ventures etc.
Erhebungsmethoden und Berechnungsgrundlagen
Begründung der neuen Darstellung von Informationen
im Vergleich zu früheren Berichten
3.9
3.10
3.11
3.12
3.13
Wesentliche Veränderungen des Umfangs, der Berichtsgrenzen oder der verwendeten Messmethoden
Index nach GRI
Bestätigung durch externe Dritte
4
4.1
4.2
4.3
4.4
Governance, Verpflichtungen und Engagement
Führungsstruktur der Organisation
Vorsitzender des Vorstands/Geschäftsführer
Unabhängige Mitglieder des höchsten Leitungsorgans
Mechanismen für Empfehlungen oder Anweisungen an
den Vorstand/Aufsichtsrat
4.5
8
8
8
8
8
8
8
8
8 f.
GRI G3
Berichtselement
Seite
4.16
4.17
Einbeziehung von Stakeholdern
Berücksichtigung zentraler Anliegen der Stakeholder
31 – 33
31 – 33
5
Managementansatz und Leistungsindikatoren
5.1
Produkte und Dienstleistungen
Aspekt: Produktportfolio
FS1
Beschreibung von Politiken mit speziellen ökologischen
oder sozialen Komponenten, die von den Geschäfts­
bereichen angewandt werden
10–17
FS2
Beschreibung von Prozessen zur Bewertung und
Prüfung von ökologischen und sozialen Risiken in den
Geschäftsbereichen je Politik
49 f., 54 f.
FS3
Beschreibung von Prozessen zur Kontrolle der Kunden
hinsichtlich Einführung der und Konformität mit den
ökologischen und sozialen Anforderungen, die in Ver­
trägen oder Transaktionen enthalten sind
43 f., 54 f.
FS4
Beschreibung von Prozessen zur Verbesserung der
Mitarbeiterkompetenz in Bezug auf ökologische und
soziale Risiken und Chancen
31 f., 41, 61
FS5
Beschreibung von Wechselbeziehungen zu Kunden,
Investoren und Geschäftspartnern hinsichtlich ökolo­
gischer und sozialer Risiken und Chancen
31 f.
FS6
Prozentuale Aufteilung des Portfolios für jedes Ge­schäfts­
feld nach Region, Unternehmensgröße und Sektor
56 f.
FS7
Monetärer Wert von Produkten und Dienstleistungen
mit speziellem sozialem Nutzen nach Geschäftsbereich
und Zielsetzung
52, 56 f.
FS8
Monetärer Wert von Produkten und Dienstleistungen
mit speziellem ökologischem Nutzen nach Geschäfts­
bereich und Zielsetzung
52, 56 f.
34 f., 50, 53, 60
4
4
4
111
4
4, 37 f.
4, 37 f.
37
37 f., 83
83
Aspekt: Audit
37 f., 83
FS9
105 ff.
108 ff.
Geltungsbereich (Coverage) und Häufigkeit von Audits
zur Bewertung der Umsetzung von Umwelt- und Sozialpolitiken und Risikobewertungsprozessen
37 f.
Aspekt: aktive Beteiligung
8
6
421
71, 76
FS10
Prozentsatz und Anzahl der im eigenen Portfolio
ge­haltenen Unternehmen, mit denen ein Dialog zu
Umwelt- und Sozialthemen besteht
k.A.
FS11
Prozentsatz der Assets, die positivem und negativem
ökologischem und sozialem Screening unterliegen
52
Kopplung der Vergütung des oberen Managements mit
der Nachhaltigkeitsleistung der Organisation
– 2
FS12
k. A.
4.6
Mechanismen zur Vermeidung von Interessenkonflikten
im Vorstand
40 – 43
Abstimmungsrichtlinien bzgl. ökologischer und sozia­ler
Themen für Aktien, für die das berichtende Unternehmen Stimmrechte hält oder zur Stimmabgabe berät
4.7
Bestimmung der Qualifikation und der Erfahrung der
Leitungsgremien in Bezug auf Nachhaltigkeitsthemen
18
5.2
DMA
4.8
Leitbilder, interner Verhaltenskodex und Prinzipien;
Art und Weise der Umsetzung
10–17
Ökonomie
Managementansatz zu wirtschaftlicher Leistung, Marktpräsenz und mittelbaren ökonomischen Auswirkungen
4.9
Verfahren des Vorstands zur Überwachung der Nach­
haltigkeitsleistung
18
Verfahren zur Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung
des Vorstands
Vorsorgeprinzip
Vereinbarungen, Prinzipien oder externe Initiativen
Mitgliedschaften
Einbezogene Stakeholdergruppen
Auswahl der Stakeholder
34 f.
4.10
4.11
4.12
4.13
4.14
4.15
48 ff., 92, 97 f.
35f, 37–44
35f
31–33
31–33
6–11
Aspekt: wirtschaftliche Leistung
EC1
Erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher
Wert einschließlich Investitionen in die Gesellschaft
(z. B. Kunst, Bildung) und prozentualen Anteils am
Gewinn vor Steuern
EC2
Finanzielle Folgen und andere Chancen und Risiken des
Klimawandels
Umfang der betrieblichen sozialen Zuwendungen
Finanzielle Zuwendungen der öffentlichen Hand
EC3
EC4
77–80
48–50
74
k. A.
k. A. = keine Angaben/n. r. = nicht relevant. 1
Die LBBW verfügt über einen Aufsichtsrat.
2
Bisher existiert keine entsprechende Kopplung.
105
GRI G3
EC5
EC6
EC7
Berichtselement
Aspekt: Marktpräsenz
Verhältnis der Standardeintrittsgehälter zum lokalen
Mindestlohn
Standortbezogene Auswahl von Zulieferern
Standortbezogene Personalauswahl
Seite
GRI G3
Berichtselement
Seite
EN22
Abfallmenge nach Art und Entsorgungsmethode (wichtigste Abfallkategorien für Finanzdienstleister: Papier, IT)
Wesentliche Freisetzungen
Gefährliche Abfälle nach Basler Konvention
Auswirkung von Abwässern auf den Biodiversitätswert
100–102
76
38 f., 69
k. A.
EN23
EN24
EN25
77–80
EN26
EC9
Aspekt: mittelbare wirtschaftliche Auswirkungen
Infrastrukturinvestitionen und Dienstleistungen, die
vorrangig im öffentlichen Interesse erfolgen
Wesentliche mittelbare wirtschaftliche Auswirkungen
k. A.
EN27
5.3
DMA
Ökologie
Managementansatz zu u. g. Aspekten
15–17, 37 f.
EC8
EN28
EN1
EN2
Aspekt: Materialien
Gewicht oder Volumen der eingesetzten Materialien
Anteil von Recyclingmaterial am Gesamtmaterialeinsatz
84
98
EN3
EN4
Aspekt: Einhaltung von Rechtsvorschriften
Strafen für Nichteinhaltung der Rechtsvorschriften
im Umweltbereich
93 (Fußnote 3)
82–86, 90 f.,
93–97
Wesentliche Umweltauswirkungen durch den Transport
von Produkten, anderen Gütern und Materialien sowie
von Mitarbeitern
EN5
Eingesparte Energie aufgrund von umweltbewusstem
Einsatz und Effizienzsteigerungen
82, 84
EN30
Aspekt: insgesamt
Gesamte Umweltschutzausgaben
EN6
Initiativen zur Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen mit höherer Energieeffizienz und solchen,
die auf erneuerbaren Energien basieren, sowie dadurch
erreichte Verringerung des Energiebedarfs
17
5.4
Gesellschaft
5.4.1
Arbeitspraktiken und menschenwürdige
Beschäftigung
Initiativen zur Verringerung des indirekten Energieverbrauchs und erzielte Einsparungen
92, 97 f.
DMA
Managementansatz zu Beschäftigung, ArbeitnehmerArbeitgeber-Verhältnis, Arbeitsschutz (bei Banken z. B.
Übergriffe gegen Mitarbeiter durch Kunden, Banküberfälle), Aus- und Weiterbildung, Vielfalt und Chancengleichheit
EN7
EN8
Aspekt: Wasser
Gesamtwasserentnahme nach Quellen
85 (Fußnote 5),
103
EN9
Wasserquellen, die wesentlich von der Entnahme von
Wasser betroffen sind
k. A.
LA1
EN10
Anteil in Prozent und Gesamtvolumen an rück­
gewonnenem und wiederverwendetem Wasser
k. A.
LA2
LA3
EN11
EN12
Aspekt: Biodiversität
Grundstücke in oder angrenzend an Schutzgebiete
Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Bio­
diversität in Schutzgebieten
k. A.
k. A.
EN13
Geschützte oder wiederhergestellte natürliche
Lebensräume
k. A.
EN14
Strategien, laufende Maßnahmen und Zukunftspläne
für das Management der Auswirkungen auf die
Biodiversität
81, 103 f.
Gefährdete Arten
k. A.
EN15
EN16
EN17
EN18
EN19
EN20
EN21
Aspekt: Emissionen, Abwasser und Abfall
Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen
nach Gewicht
Andere Treibhausgasemissionen
Initiativen zur Verringerung der Treibhausgas­
emissionen und erzielte Ergebnisse
Ozonschädigende Substanzen nach Gewicht
NOx, SOx und andere Luftemissionen
nach Art und Gewicht
Wassereinleitung in Gewässer
k. A. = keine Angaben/n. r. = nicht relevant
106
Anteil von Produkten, deren Verpackungen wieder­
verwendet wurden
LA4
LA5
LA6
LA7
LA8
LA9
87
87
16 f., 36, 87,
92, 97 f.
89
88 f.
85 (Fußnote 5)
54–57, 92, 97 f.
n. r.
42
Aspekt: Transport
EN29
Aspekt: Energie
Direkter Energieverbrauch (nach Primärenergieträgern)
Indirekter Energieverbrauch (nach Primär­energie­trägern)
Aspekt: Produkte und Dienstleistungen
Initiativen zur Minimierung von Umweltauswirkungen
der Produkte und Dienstleistungen
k. A.
101
k. A.
LA10
Aspekt: Beschäftigung
Belegschaft nach Beschäftigungsverhältnissen
und Regionen
Mitarbeiterfluktuation nach Altersgruppe, Geschlecht
und Regionen
Betriebliche Leistungen für Vollzeitbeschäftigte
Aspekt: Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Verhältnis
Anteil Mitarbeiter mit Tarifverträgen
Mitteilungsfrist(en) in Bezug auf wesentliche betrieb­
liche Veränderungen
Aspekt: Arbeitsschutz
In Arbeitsschutzausschüssen vertretene Mitarbeiter
Verletzungen, Berufskrankheiten, Abwesenheitsquote
und Todesfälle
Maßnahmen in Bezug auf ernste Krankheiten
Arbeitsschutzthemen, die in förmlichen Vereinbarungen
mit Gewerkschaften behandelt werden
Aspekt: Aus- und Weiterbildung
Aus- und Weiterbildung: Stundenzahl pro Mitarbeiter
und Mitarbeiterkategorie
99 f.
k. A.
14 f., 61–76
63–66
64
k. A.
76
k. A.
76
69
67 f.
k. A.
65
LA11
Programme für das Wissensmanagement und für
lebenslanges Lernen
69–71
LA12
Prozentsatz der Mitarbeiter, die eine regelmäßige Leistungsbeurteilung und Entwicklungsplanung erhalten
70
GRI G3
Berichtselement
LA14
Aspekt: Vielfalt und Chancengleichheit
Vielfalt des oberen Managements und Mitarbeiter­
struktur (Geschlecht/Alter/Kultur)
Entlohnung nach Geschlecht und Mitarbeiterkategorie
5.4.2
Menschenrechte
DMA
Managementansatz zu Investitions- und Beschaffungspraktiken, Gleichbehandlung, Vereinigungsfreiheit und
Recht zu Kollektivverhandlungen, Kinderarbeit, Zwangsund Pflichtarbeit, Sicherheitspraktiken, Rechte der
Ureinwohner
LA13
Seite
GRI G3
Berichtselement
Seite
63–65, 71–73
SO2
Aspekt: Korruption
Prozentsatz und Anzahl der Geschäftseinheiten, die auf
Korruptionsrisiken hin untersucht wurden
k. A.
72
SO3
SO4
SO5
SO6
Prozentsatz und Gesamtzahl der wesentlichen Investitionsvereinbarungen (bei Finanzdienstleistern z. B. Kreditvereinbarungen, Vertragsklauseln), die Menschenrechtsklauseln enthalten oder diesbezüglich geprüft wurden
k. A
38 f.
HR3
Anteil Lieferanten, die unter Menschenrechtsaspekten
geprüft wurden
Schulungen zu Menschenrechten
HR4
Aspekt: Gleichbehandlung
Vorfälle von Diskriminierung und ergriffene Maßnahmen
HR2
Vereinigungsfreiheit und Recht zu Kollektivverhand­
lungen, ermittelte gefährdete Geschäftstätigkeiten
sowie ergriffene Maßnahmen
HR6
HR7
Aspekt: Zwangsarbeit
Grundsätze und Maßnahmen zur Verhinderung von
Zwangsarbeit, ermittelte gefährdete Geschäftstätigkeiten
HR9
Aspekt: Rechte der Ureinwohner
Gesamtzahl der Vorfälle, in denen Rechte der Urein­
wohner verletzt wurden, und ergriffene Maßnahmen
5.4.3
Gesellschaft
DMA
Managementansatz zu Gemeinwesen, Korruption,
Politik, wettbewerbswidrigem Verhalten und Einhaltung
der Gesetze
SO1
Aspekt: Gemeinwesen
Maßnahmen und Verfahren zur Einschränkung der
negativen Auswirkungen auf die Standortgemeinden
k. A.
SO8
Aspekt: Einhaltung der Gesetze
Strafen wegen Verstoß gegen Rechtsvorschriften
42, 44
5.5
Produktverantwortung
DMA
Managementansatz zu Kundengesundheit und
-sicherheit, Kennzeichnung von Produkten und
Dienstleistungen, Werbung, Schutz der Kundendaten
und Einhaltung von Gesetzesvorschriften
k. A.
71
76
PR1
38 f.
38 f.
Aspekt: Sicherheitspraktiken
Schulungen des Sicherheitspersonals in Bezug auf
Menschenrechtsaspekte, Prozentsatz des geschulten
Personals
Gesamtwert der Zuwendungen (Geldzuwendungen und
Zuwendungen in Form von Sachwerten) an Parteien,
Politiker und damit verbundene Einrichtungen
k. A.
44
Aspekt: Kundengesundheit und -sicherheit
Lebenszyklusstadien, in denen Sicherheits- und Gesundheitsauswirkungen von Produkten analysiert werden
Verstöße gegen Gesundheitsstandards
41 f., 44, 59 f.
n. r.
n. r.4
Aspekt: Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen
FS15
HR8
Aspekt: Politik
Positionen und Teilnahme an politischen Entscheidungsprozessen und Lobbying
Aspekt: wettbewerbswidriges Verhalten
Klagen aufgrund wettbewerbswidrigen Verhaltens
PR2
Aspekt: Kinderarbeit
Grundsätze und Maßnahmen zur Verhinderung von
Kinderarbeit, ermittelte gefährdete Geschäftstätigkeiten
41
SO7
Aspekt: Vereinigungsfreiheit und Kollektiv­
verhandlungen
HR5
41
38 f., 71–73
Aspekt: Investitions- und Beschaffungspraktiken
HR1
Prozentsatz der Angestellten, die in der Antikorruptions­
politik und den Antikorruptionsverfahren geschult wurden
Ergriffene Maßnahmen infolge von Korruptionsvorfällen
PR3
PR4
PR5
n. r.
FS16
PR6
–3
PR7
Richtlinien zu fairer Gestaltung und fairem Verkauf von
Produkten und Dienstleistungen
Grundsätze/Verfahren zur Produktkennzeichnung
Verstöße gegen Standards zur Kennzeichnung von
Produktinformationen
Kundenzufriedenheit einschließlich der Ergebnisse von
Umfragen
Initiativen zur Verbesserung der Financial Literacy
Aspekt: Werbung
Programme zur Befolgung von Gesetzen, Standards und
freiwilligen Verhaltensregeln in der Werbung
Gesamtzahl der Vorfälle, in denen Vorschriften und
freiwillige Verhaltensregeln in Bezug auf Marketing und
Werbung nicht eingehalten wurden
44, 60
k. A.
k. A.
59 f.
31 f.
44
44
40–43
PR8
PR9
Standorte in gering besiedelten oder strukturschwachen
Regionen nach Standortart (Filiale, SB …)
8
FS14
Initiativen zur Verbesserung des Zugangs zu Finanzdienstleistungen für benachteiligte Bevölkerungs­gruppen
(z. B. Menschen mit Behinderung, Migrationshintergrund)
k. A.
41 f.
Aspekt: Einhaltung von Gesetzesvorschriften
k. A.
FS13
Aspekt: Schutz der Kundendaten
Beschwerden in Bezug auf die Verletzung des Schutzes
der Kundendaten und deren Verlust
Bußgelder aufgrund von Verstößen gegen Gesetzes­
vorschriften in Bezug auf die Zurverfügungstellung und
Verwendung von Produkten und Dienstleistungen
44
k. A. = keine Angaben/n. r. = nicht relevant.
3
Es gab keine entsprechenden Vorfälle im Berichtszeitraum.
4
Als Finanzdienstleister bieten wir keine Produkte oder Dienstleistungen an, die negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Kunden haben könnten.
107
Prüfungsvermerk.
Die LBBW hat die AGIMUS GmbH Umweltgutachterorganisation
und Beratungsgesellschaft damit beauftragt, ihren Nachhaltig­
keitsbericht mit aktualisierter Umwelterklärung 2012 auf
Wesentlichkeit, Transparenz und Vergleichbarkeit zu über­
prüfen und das Managementsystem nach ISO 14001 und EMAS
zu prüfen. Wir haben die Leistungsfähigkeit der Managementsysteme bewertet, ein umfängliches Audit vor Ort in Stuttgart
durchgeführt und durch die Ansicht von Unterlagen und
Interviews überprüft.
Managementsysteme
Im Vergleich zum Nachhaltigkeitsbericht 2011 zeigen Bericht
und zu Grunde liegende Managementmethoden weitere Fortschritte. Besonders positiv ist hervorzuheben:
1. Die aus den Leitplanken resultierenden Maßnahmen haben
wie im Vorjahr dazu geführt, dass die Nachhaltigkeits­
prinzipien immer tiefer in den Geschäftsprozessen der Bank
verankert werden. Die in Arbeit befindlichen Konkretisie­
rungen der Leitplanken (Nachhaltigkeit im Anlage- und
Kredit­geschäft) werden zu weiteren Fortschritten bei
diesem Prozess führen.
2. Wesentliche Energie- und Ressourcenverbräuche je Mit­
arbeiter und je m² konnten gesenkt werden.
3.Zu wesentlichen personalbezogenen Aspekten (HPI) sind
Kennziffern entwickelt worden.
4.In der IT wurden in mehrjähriger, sehr akribischer Arbeit
wirksame Methoden entwickelt, um die Energieverbräuche
der Rechenzentren und der Front-End-Geräte zu reduzieren;
hinzu kommt, dass nun auch eine Investition in eine Wärme­
rückgewinnung aus dem Rechenzentrum angegangen wurde.
5.In einem lobenswerten Verfahren (Round Table Energie)
wurde das Know-how der Bank gebündelt, um Geschäftschancen und -risiken aus der Energiewende für die Bank
sinnvoll anzuwenden.
Die Managementsysteme der verschiedenen Funktionsbereiche
sind wirkungsvoll dargestellt. Das Engagement der LBBW im
Rahmen der UNEP Finance Initiative und die Berücksichtigung
der „Principles for Responsible Investment“ zeigen eine klare
Selbstverpflichtung auf. Insbesondere die Leitplanken sind
Gewähr für eine Integration von Nachhaltigkeitskriterien in die
wesentlichen Geschäftsprozesse der Bank. Die Konkretisierung
der Leitplanken zur Nachhaltigkeit im Bankgeschäft sollte im
Sinne des an „Banned Weapons“ erprobten Prinzips (No-go-Krite­-
108
rien, Gelb-Kriterien, Grün-Kriterien) für ausgewählte Branchen
vorangetrieben werden, um die Geschäftsprinzipien substanziell zu untermauern.
Unverändert empfehlen wir, in der internen Kommunikation
den Mitarbeitern noch klarer zu erläutern, warum das Nachhaltigkeitsmanagement zukunftssichernder Bestandteil des künftigen Geschäftsmodells der Bank ist. Wir empfehlen für die
weitere Integration vor allem die Einführung von Systemen zur
detaillierten Erfassung von Key-Performance-Indikatoren (KPI)
zur Messung des Erfolgs bei der Umsetzung der Leitplanken.
Unverändert müsste die Frage „Warum betreibt die Bank ein
Nachhaltigkeitsmanagement?“ an die Belegschaft stärker
vermittelt werden und es sollten unverändert die konkreten
Lebenswelten des einzelnen Mitarbeiters expliziter mit dem
Nachhaltigkeitsmanagement verknüpft werden; die Einführung
des E-Learning-Tools kann hier sinnvolle Flankierung leisten.
Das Nachhaltigkeitsprogramm ist detailliert und umfassend.
Die Einführung weiterer neuer Maßnahmen – besonders im
Bereich der Bankprodukte und des Umfeldes der Bank – zeigt,
dass die LBBW auf Stakeholderanliegen eingeht. Wir empfehlen
unverändert, bei der Umsetzung der Vorgaben der Leitplanken auch bestehende Interessenkonflikte zwischen kurzfristigem wirtschaftlichem Erfolg und Nachhaltigkeits­kriterien zu
antizipieren.
Die Reduzierung der CO2-Emissionen ist ein begrüßenswerter
Fortschritt. Diese wurde jedoch vornehmlich durch Bezug von
Ökostrom erzielt und nur zu einem geringen Teil durch die
Verbesserung der Energieeffizienz. Dieser sogenannte CarbonOffset steht nicht allen Gesellschaftsgruppen offen, daher
wurde im Nachhaltigkeitsprogramm festgelegt, dass künftig die
weitere Energieeffizienzverbesserung Hauptfokus der Arbeit in
diesem Bereich ist. Der Turnaround der seit Jahren gewachsenen Energieverbräuche und bei weiteren betriebsöko­l­ogischen
Kennziffern wurde 2010 und 2011 erstmals erreicht, hier sollte
durch Fortführung aller Maßnahmen versucht werden, aus dem
positiven Ereignis einen dauerhaften Trend zu machen; künftig
sollten die Werte zur Heizenergie unbedingt gradtagszahlbereinigt werden, da sonst die Vergleichbarkeit stark leidet. Die
Bestrebungen in diesem Bereich – insbesondere durch die konzeptionelle Einbindung von „Green IT“ – sind lobenswert.
Erklärung des Umweltgutachters zu den Begutachtungsund Validierungstätigkeiten bei der LBBW
(gemäß Anhang VII der EMAS III)
Der Unterzeichnende, Herr Dr. Ralf Utermöhlen, EMAS-Umweltgutachter mit der Registrierungsnummer DE-V-0080, zugelassen für den Bereich Kreditwesen/Banking (NACE-Code WZ
2008: 64.19), bestätigt, begutachtet zu haben, ob die Standorte der LBBW in Stuttgart, bestehend aus den Gebäuden:
Am Hauptbahnhof 2 (Haus 1), 70173 Stuttgart
Am Hauptbahnhof 7 + 9 (Haus 2), 70173 Stuttgart
Am Hauptbahnhof 11 (Haus 3), 70173 Stuttgart
Am Hauptbahnhof 8 (Haus 4), 70173 Stuttgart
Pariser Platz 1 (Haus 5), 70173 Stuttgart
Pariser Platz 1 (Haus 6), 70173 Stuttgart
Königstraße 3, 70173 Stuttgart
Fritz-Elsas-Straße 31 (Bollwerk), 70174 Stuttgart
Kleiner Schlossplatz 11, 70173 Stuttgart
sowie der Standort Augustaanlage 33, 68161 Mannheim,
alle Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des
­Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November
2009 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an
einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und
Umweltbetriebsprüfung (EMAS) erfüllen.
Wesentlichkeit und Transparenz
Bezüglich Wesentlichkeit und Transparenz ist der Bericht weiter
aufgewertet worden, indem Indikatoren berichtet werden,
die in den Vorjahren noch nicht Berichtsgegenstand waren. Wir
empfehlen weiterhin, diese in Form von KPI einem Monitoring
zu unterziehen.
Während Compliance-Richtlinien und Kontrollmechanismen gut
dargestellt sind, fehlen unverändert quantitative Angaben zur
Kopplung der Vergütung von Führungskräften an Nachhaltigkeitsziele und zu dem in die Gesellschaft ausgeschütteten Wert.
Das Engagement der LBBW zur Integration der Nachhaltigkeit
in das Kerngeschäft ist begrüßenswert, aber weiterhin ausbaufähig. Für einige der Geschäftsfelder (Projektfinanzierungen im
Bereich erneuerbare Energien, Kreditentscheidungen, Anlage­
produkte) sind deren Umwelt- und Sozialrisiken sowie die
Managementsysteme der LBBW in diesem Bereich sehr gut dargestellt. Für andere Bereiche des Kerngeschäftes (Micro­finance,
Projektfinanzierungen außerhalb des Bereichs erneuerbare Energien) sollten künftig hierzu ebenfalls Aussagen erfolgen. Fallstudien wären ein wertvoller Bestandteil zukünftiger Berichte.
Der Bericht beschreibt gut die Selbstverpflichtung der obersten Leitung zur Einhaltung der Nachhaltigkeitspolitik sowie die
Möglichkeiten der Personalentwicklung bezüglich Nachhaltigkeit, was eine hohe Unternehmensethik und Transparenz in
Bezug auf die Wertschöpfung im Inlandsgeschäft darlegt. Im
Hinblick auf die Indikatoren 4.4 bis 4.6 wurde dem Unter­
nehmen eine deutlichere Darstellung empfohlen.
Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass
die Begutachtung und Validierung in voller Überein­
stimmung mit den Anforderungen der Verordnung (EG)
Nr. 1221/2009 durchgeführt wurden,
das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt,
dass keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden
Umweltvorschriften vorliegen,
die Daten und Angaben der Umwelterklärung der Standorte
ein verlässliches, glaubhaftes und wahrheitsgetreues Bild
sämtlicher Tätigkeiten des Standorts innerhalb des in der
Umwelterklärung angegebenen Bereichs geben.
Die Berichterstattung im Hinblick auf regionale Aspekte ist
hervorragend (Hausbankprinzip), im Hinblick auf die rele­
vanten internationalen Kontrollmechanismen (z. B. Menschenrechtsklauseln über die Beschaffungsprozesse hinaus in
Investitionsvereinbarungen, Verletzung der Rechte indogener
Völker) jedoch beschränkt. Wir empfehlen unverändert entsprechende Instrumente.
Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-Registrierung
gleichgesetzt werden. Die EMAS-Registrierung kann nur
durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG)
Nr. 1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage für die Unterrichtung der Öffentlichkeit
verwendet werden.
Vergleichbarkeit
Die Anwendung der GRI-lndikatoren sowie der branchen­
spezifischen Zusatzkriterien erleichtert die Vergleichbarkeit
des Berichts. Über 37 Kernindikatoren und zwölf Indikatoren
des Financial Services Sector Supplement wird berichtet,
20 Kernindikatoren wären zur Erreichung des angestrebten
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Application-Levels erforderlich gewesen. Dies stellt die Selbstverpflichtung der LBBW zur kontinuierlichen Verbesserung
unter Beweis und zeigt, dass sie den Vergleich mit anderen
führenden Banken nicht scheut. Die Integration der validierten
Umwelterklärung in den Bericht ist lobenswert, und der Bericht
ist generell informativ und benutzerfreundlich.
Braunschweig, 20. September 2012
Dr. Ralf Utermöhlen (Umweltgutachter, DE-V-0080)
AGIMUS GmbH Umweltgutachterorganisation &
Beratungsgesellschaft (DE-V-0003)
Am Alten Bahnhof 6
38122 Braunschweig
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Ansprechpartner.
Dr. Gerhard Fischer
Abteilungsleiter
Corporate Sustainability und
Gesundheit
Telefon 0711 127-42563
Telefax 0711 127-44140
[email protected]
Silvia Weiß
Leiterin Gruppe Nachhaltigkeit
Telefon 0711 127-42637
Telefax 0711 127-6642637
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Telefax 0711 127-6677100
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Telefon 0711 127-45886
Telefax 0711 127-6645886
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