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1 Begriffsklärung und Anwendungsbereiche Die Geoinformatik hat sich in den vergangenen Jahren von der reinen Fachinformatik der Geographen und des Vermessungswesens (Geodäsie) zu einer populären Disziplin entwickelt, deren Methoden aktuell in vielen verschiedenen Anwendungsbereichen zum Einsatz kommen. So kann den meisten, heute bekannten und genutzten Daten und Informationen ein Raumbezug attestiert werden, was sie für die Verarbeitung, Analyse oder Visualisierung in Geographischen Informationssystemen prädestiniert. Das Anwendungsfeld reicht dabei von der Betriebswirtschaftslehre (Geomarketing) über Umweltmodellierung (z.B. Hochwassersimulation) bis hin zur technischen Anlagenplanung (z.B. Infrastrukturplanung von Stromleitungen), um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Die genannten Anwendungen werden im ersten Kapitel nach einer ersten Begriffsklärung durch weitere Beispiele aus dem Tourismusmanagement, der Betriebswirtschaft, den Ingenieurwissenschaften, der Satellitennavigation und der Informatik ergänzt. Es soll zeigen, welchen großen Mehrwert Geoinformation heute sowohl im Alltag als auch in Wissenschaft und Forschung leistet. Lernziele Nach Abschluss des ersten Kapitels ... ... können Sie Geoinformation, Geoinformatik und Geoinformationssysteme definieren. ... wissen Sie in welchen Bereichen Geoinformation heute eingesetzt wird. ... können Sie abschätzen, ob und wenn ja, welchen Mehrwert Geoinformation für Ihr jeweiliges Fachgebiet leisten kann. ... haben Sie eine Übersicht über die vielseitigen Facetten der Geoinformatik in der Praxis, Wissenschaft und Forschung. 1.1 Begriffsklärung Die alltagspraktische Relevanz von Geoinformation hat in den vergangenen Jahren einen rasanten Aufschwung erfahren. GoogleEarth, Straßennavigation, GPSfähige Mobiltelefone, Geocaching und Phototracking sind bekannte und auch häufig zitierte Beispiele (vgl. exemplarisch de Lange 2006 / Ehlers & Schiewe 2012 / Kappas 2011), die zeigen, wie präsent Geoinformation im Leben von Menschen geworden ist. Heute stellen geoinformationsbezogene Anwendungen 11 1 Begriffsklärung und Anwendungsbereiche ein unentbehrliches Instrument für Forschung, Raum- und Regionalplanung sowie Verwaltungen dar (vgl. Zink et al. 2010) und werden in zunehmendem Maße auch von Privatpersonen nachgefragt, weshalb sie bereits als „Kulturtechniken“ (Siegmund & Naumann 2009) tituliert werden. Trotz der hohen öffentlichen Aufmerksamkeit und Akzeptanz gilt es vorab die entstandene Begriffsvielfalt zu klären und das Betätigungsfeld der Geoinformation in den wissenschaftlichen Kontext einzuordnen. Geoinformatik Geoinformatik (engl. Geographic Information Science) beschäftigt sich mit der systematischen Verarbeitung von Geoinformationen und ist eine innovative Wissenschaftsdisziplin, welche sich gerade in den letzten Jahren sehr dynamisch entwickelt hat. Im Mittelpunkt steht dabei die Bearbeitung raumrelevanter und raumbezogener Fragestellungen. Das Verarbeitungsmodell der Geoinformatik umfasst den gesamten Arbeitsablauf von der Erfassung über die Verarbeitung, Analyse und Präsentation von Geoinformationen. Damit verkörpert sie die Schnittstelle zwischen virtuellen Computerwelten und der realen Welt (vgl. Ehlers & Schiewe 2012, S. 6). Obwohl mittlerweile zu einer eigenständigen Disziplin erwachsen, umfasst Geoinformatik Bereiche aus der Geographie, der Informatik sowie der Geodäsie (vgl. Abbildung 1). Die integrative Ausrichtung führt einerseits dazu, dass die Geoinformatik heute ein breites Anwendungsspektrum bedient, andererseits aber auch zu einer Pluralität an Definitionen, worunter die Eigenständigkeit des Faches etwas leidet. So ergeben sich des Weiteren Schnittmengen zu den Bereichen Computer-Aided Design (CAD, deutsch: rechnerunterstütztes Konstruieren), Kartographie und Geodäsie, Photogrammetrie und Fernerkundung (engl. Remote Sensing), Digitale Bilderverarbeitung sowie DatenbankManagement-Systemen (DBMS). Dem interdisziplinären Ansatz entsprechend existieren verschiedene Definitionen von Geoinformatik. „Geomatic is the science and technology of gathering, analyzing, interpreting, distributing and using geographic information. Geomatics encompasses a broad range of disciplines that can be brought together to create a detailed but understandable picture of the physical world and our place in it. These disciplines include surveying, mapping, remote sensing, geographic information systems (GIS) and global positioning system (GPS).” (GAGNON & COLEMAN 1990) Nach WIKIPEDIA (2013) ist die Geoinformatik „die Lehre vom Wesen und der Funktion raumbezogener Informationen (Geoinformation) sowie ihrer Erfassung, Speicherung, Analyse, Visualisierung, Interpretation und Verbreitung. Sie ist ein Teilgebiet der angewandten Informatik und bildet die wissenschaftliche Grundlage für Geoinformationssysteme (GIS). Allen Anwendungen der Geoinformatik gemeinsam ist ihr Bezug auf räumliche Fragestellungen.“ Obwohl in dieser Definition Geoinformation als Teilgebiet der angewandten Informatik gesehen wird, bleibt die Verknüpfung zu den Geowissenschaften bestehen. Vielmehr reflektiert die Definition eine eigenständige Begriffsbildung und eine Emanzipation der Geoinformation gegenüber ihren traditionsreichen Herkunftsfeldern. 12 1.1 Begriffsklärung Algorithmen DatenbankManagementSysteme Softwareentwicklung WebApplikationen Digitale Bildverarbeitung Fernerkundung Computer Assisted Design Augmented Reality Empirische Sozialforschung Humangeographie Photogrammetrie Kartographie Geoinformatik Geo- und Sozialwissen -schaften Geodäsie Vermessung Globale Navigationssatelliten Systeme Geologie Physische Geographie MenschUmwelt Abbildung 1: Geoinformatik und Nachbardisziplinen Geographisches Informationssystem (GIS) Das „Geographische Informationssystem“ (GIS) (engl. Geographic Information System) oder „Geo-Informationssystem“ ist das zentrale Werkzeug der Geoinformatik. Die Begriffe wurden bereits in den 1960er Jahren mit einer Softwarelösung in Kanada (Canadian Land Data System, später Canadian Geographic Information System) in Verbindung gebracht, welche zum Ziel hatte, verschiedene Daten auf digitalen Karten darzustellen. Seither ist die gängige Abkürzung GIS für diese Systeme in der wissenschaftlichen Praxis geläufig und wird auch im öffentlichen Sprachgebrauch zunehmend verwendet. Die Grundfunktionen eines GIS sind auf die Erfassung, Verarbeitung, Analyse und Darstellung räumlicher Sachverhalte ausgerichtet (vgl. Kappas 2001, S. 44) und dienen vor allem der Raumuntersuchung und –planung als Werkzeug. Die Komplexität von GIS, die Unterscheidung in Desktop-GIS und Web-GIS sowie die zum Teil vielfältigen Bezeichnungen erfordern trotz der 50jährigen Geschichte zuerst eine genaue Definition. Dazu ist es hilfreich, den Begriff GIS in seine beiden „Bestandteile“ Information bzw. Informationssystem und Geographie zu teilen und beide Bereiche vorab getrennt zu betrachten. Information und Informationssystem Die heutige Zeit ist geprägt von einem hohen Informationsbedarf und einer zunehmenden Digitalisierung der Information. Informationen sind der Schlüssel für ein modernes gesellschaftliches Leben und für innovative Technologien geworden, ohne diese weder große noch kleine Organisationen mehr denkbar sind. Damit 13 1 Begriffsklärung und Anwendungsbereiche gewinnt die Information und insbesondere eine schnelle Informationssuche eine immer größer werdende Bedeutung. Diese Entwicklungen betreffen auch Lernprozesse und die individuelle Organisation, wobei es vor allem um das Strukturieren, Sortieren, Organisieren und Auffinden von Informationen geht. Zentrales Problem dabei ist die stets weiter wachsende Informationsfülle, die nutzerbezogen beherrschbar bleiben muss. Dazu ist eine effiziente und leistungsstarke Informationsverwaltung notwendig, die zum Einen die Datenmenge bearbeiten kann und zum Anderen Funktionen zum Ordnen und Finden von Informationen anbietet. Vom lateinischen „informare“ wörtlich übersetzt bedeutet Information jemanden oder etwas „eine Gestalt geben“ bzw. „formen“. Im übertragenen Sinne drückt es aus, dass auf eine spezifische Frage eine Antwort gegeben wird, die das Verständnis des Fragenden erhöht und ihn befähigt, einem bestimmten Ziel näher zu kommen (vgl. Bartelme 2000, S. 10). Ein Informationssystem ist demnach in seiner einfachsten Form ein, auf einem bestimmten Datensatz basierendes „Frage-Antwort-System“ (Bill 2010, S. 5), mit welchem der Benutzer imstande sein soll, ableitbare Informationen gezielt, in kurzer Zeit und in einer verständlichen Form zu erhalten. Alltägliche Beispiele hierfür sind Kundenverwaltung in Betrieben, Bibliothekskatalogen oder Internetsuchmaschinen. Die wesentlichen Funktionen sowohl von traditionellen als auch von digitalen Informationssystemen sind die Möglichkeit der Informationsaufnahme und deren Speicherung, die Verarbeitung und anwendungsorientierten Analyse der Informationen sowie die Präsentation und Wiedergabe der Ergebnisse. Der gesamte Funktionsumfang wird häufig mit dem Vierkomponenten-Modell EVAP (Erfassung, Verwaltung, Analyse und Präsentation) zum Ausdruck gebracht (vgl. Bill 2010, s. 5). Dabei greifen Informationssysteme ihrerseits auf Datenbanksysteme (DBS) zurück, welche wiederum aus einem Datenbankmanagementsystem (DBMS), einer Software zur effizienten Verwaltung der Datenmenge, und der eigentlichen Datenbank (DB), in der die eigentlichen Daten widerspruchsfrei und strukturiert abgelegt sind, bestehen. Geographie und Geowissenschaften Zu den Geowissenschaften zählen alle Wissenschaften, die sich mit der Erde als Ganzes, Teilen davon oder kleineren biogeographischen Erdräumen beschäftigen (vgl. Leser 1997, S. 266). Die Geographie versteht sich als integrative sowie interdisziplinäre Wissenschaft und setzt sich im Speziellen mit der dreidimensionalen Struktur und Entwicklung der Landschaftshülle der Erde auseinander, welche sowohl physische und biologische als auch anthropogene, d.h. durch den Menschen beeinflusste Prozesse umfasst. Raumrelevanten, raumprägenden und raumdeterminierten Informationen kommt dabei eine zentrale Funktion zu. Folglich ist der Raumbezug von Informationen, also wo diese Prozesse stattfinden, evident. Sowohl räumliche Beschreibungen als auch räumliche Analysen lassen sich nur durchführen, wenn neben der Information auch deren Position bekannt 14 1.1 Begriffsklärung ist. In einem GIS werden die genannten Funktionen eines Informationssystems deshalb um die entscheidende Raumkomponente erweitert. Damit Informationen verortbar sind, muss allen Daten eine räumliche Referenz, z.B. in Form von Koordinaten, die sich auf ein eindeutiges Koordinatensystem beziehen, hinzugefügt werden. Mit Koordinatensystemen lassen sich sowohl zweidimensionale (2D) als auch dreidimensionale (3D) Positionierungen durchführen. Für eine Positionsbestimmung auf der Erde ist es allerdings notwendig, ein geeignetes Koordinatensystem zu haben, mit dem sich die komplexe, dreidimensionale, unregelmäßige und nicht symmetrische Erdfigur abbilden lässt. In Anlehnung an das EVAP-Modell helfen GIS vielen geographischen Teildisziplinen, verschiedene Sachverhalte und Prozesse auf der Landoberfläche zu erfassen, zu analysieren, aufzubereiten und auch zu präsentieren. Die eindeutig auf der Erde lokalisierbaren Daten werden als Geodaten oder raumbezogene Daten bezeichnet und besitzen nicht nur in der Wissenschaft sondern auch im Alltag große Relevanz, da nun räumliche Auskünfte wie z.B. die Frage nach der nächstgelegenen Apotheke oder der möglichen Gefahr einer Überflutung von Ortschaften bei Hochwasser möglich sind. Definitionen von GIS Das wesentliche Unterscheidungsmerkmal zwischen GIS und anderen Informationssystemen ist letztlich der Raumbezug der Informationen, weshalb Bill und Fritsch (1991, S. 6) von GIS als einen Spezialfall in der Liste der Informationssysteme sprechen. Folgende Definitionen fassen die charakteristischen Merkmale von GIS zusammen. „Ein geographisches Informationssystem ist ein Computersystem zur Erfassung, Speicherung, Prüfung, Manipulation, Integration, Analyse und Darstellung von Daten, die sich auf räumliche Objekte beziehen.“ (Strobel 1988) „Ein Geo-Informationssystem (GIS) ist ein rechnergestütztes System, das aus Hardware, Software, Daten und den Anwendungen besteht. Mit ihm können raumbezogene Daten digital erfasst und redigiert, gespeichert und reorganisiert, modelliert und analysiert sowie alphanummerisch und graphisch präsentiert werden.“ (Bill & Fritsch 1991, S. 5) „A geographic information system, commonly referred to as a GIS, is an integrated set of hardware and software tools used for the manipulation and management of digital spatial and thematic data.” (Buckley 1993) Die Definitionen von Strobel (1988), Bill / Fritsch (1991) und Buckley (1993) zeigen, dass die oftmals vorgenommene Reduzierung von GIS auf eine reine Soft15 1 Begriffsklärung und Anwendungsbereiche warelösung zu kurz greift und beschreiben, was GIS über die Software hinaus auszeichnen und welche Funktionen sie vereinen. Neben dem Computersystem, basierend auf einer geeigneten Hardware und dementsprechender Software, stellen die bereits erwähnten raumbezogenen Daten eine ebenso wichtige Komponente dar. Die gestiegene Nachfrage nach Geodaten und die aktuelle Entwicklung zu immer größeren räumlichen Datensätzen lässt diese Komponente heute sogar dominieren. Allerdings erscheint eine allgemeingültige Definition lediglich anhand der genannten Komponenten Hardware, Software und Geodaten schwer zu formulieren. Sie kennzeichnen nur eine Seite von GIS, weshalb weitere Eigenschaften zu berücksichtigen sind. Hierzu zählen im Wesentlichen die vielfältigen Funktionalitäten, die im GIS angeboten werden und von der Datenerfassung über die Manipulation und Analyse bis hin zur Darstellung von Geodaten reichen. Da sich die Technologie GIS stetig weiterentwickelt und neue Funktionen hervorbringt (vgl. Kappas 2001, S. 48), unterliegen auch die Definitionen einer permanenten Veränderung. Die Unterscheidung aufgrund des Funktionsumfanges von GIS wird vor allem relevant, wenn man sich die heutige Vielfalt an Karten- und Geodatenmaterial im Internet ansieht. Trotz ihres Informationscharakters stellen nicht alle dieser Karten auch gleichzeitig ein GIS dar. Differenzierung von GIS Kartographische Abbildungen, interaktive Karten, Web-GIS oder Desktop-GIS sind heutzutage gängige Darstellungsformen bzw. Werkzeuge, die aus den öffentlichen Medien, den Fachanwendungen sowie der Forschung und Entwicklung nicht mehr wegzudenken sind. Aufgrund ihres unterschiedlichen Funktionsumfanges kommen die jeweiligen Anwendungen jedoch nutzerspezifisch und praxisorientiert in verschiedenen Bereichen zum Einsatz. Im Internet überwiegen interaktive Karten bzw. interaktive kartographische Anwendungen. Mit ihnen können vor allem Statistiken sehr schnell und bequem kartographisch visualisiert und einem breiten Publikum präsentiert werden. Im Gegensatz zu einem umfassenden GIS können dort jedoch keine neuen Daten integriert, sondern nur vom Autor vorgegebene Ansichten und Funktionen genutzt werden (vgl. Hanewinkel 2009, S. 742). Es handelt sich folglich zwar um interaktiv präsentierte, aber im Datenbestand geschlossene Systeme und somit um raumbezogene Auskunfts- und Informationssysteme. Web-GIS Anwendungen, wie etwa Web-GIS-Schule oder OpenStreetMap, sind wegen ihrer Präsenz im Internet – im eigentlichen Sinne handelt es sich um eine Website oder Web-Applikation – auf den ersten Blick ähnliche Darstellungsformen, der Unterschied allerdings ist gravierend. So erlauben webbasierte GIS einen wesentlich größeren Funktionsumfang, der dem Nutzer die Möglichkeit bietet, seine Karte individuell aus vorhandenen Daten zusammenzustellen (Maps on demand), den Ausschnitt frei zu wählen (Zoomen) und einfache Analyseschritte (z.B. Datenabfrage und Messen) durchzuführen. Zum Teil ist es sogar möglich bzw. erwünscht, eigene Daten in das System zu integrieren und damit 16 1.1 Begriffsklärung den Datenbestand zu verändern (vgl. u.a. Alesheikh et al. 2002). Aufgrund ihrer intuitiven Gestaltung brauchen die Nutzer solcher Webdienste i.d.R. keine speziellen GIS-Kenntnisse sondern müssen lediglich den Umgang mit Internetbrowsern beherrschen und mit dem Navigieren bzw. Orientieren in Karten sowie dem Lesen von Karteninformationen vertraut sein. Besonders Webapplikationen zur Planung von Outdoor-Aktivitäten wie Radfahren, Mountainbiken oder Wandern verwenden diese Technik. Nutzer können sich eigene Routen am PC zusammenstellen und z.B. als GPS-Track downloaden. Aber auch Statistikämter und öffentliche Verwaltungen setzen derartige Anwendungen ein, um Bürger umfangreich zu informieren. Desktop-GIS bieten im Gegensatz zu interaktiven Karten und Web-GIS zahlreiche Analysewerkzeuge, eine verbesserte Datenverwaltung und einen uneingeschränkten Zugang zum Geodatenbestand (Manipulation), weshalb erst jetzt von einem umfassenden GIS im Sinne der genannten Definition gesprochen werden kann (vgl. de Lange 2007, S. 34ff.). Die Struktur der Software ist modular und gliedert sich häufig in drei Teilsysteme: Der Datenverwaltung und –organisation, der Analyse- und Abfrage sowie der Präsentationsoberfläche. Jedes Subsystem stellt spezielle Funktionen zur Erfassung, Speicherung, Prüfung, Manipulation, Integration, Analyse und Darstellung von Daten (vgl. Definition Strobel 1988) zur Verfügung. Die Qualität von Desktop-GIS-Angeboten definiert sich in der praktischen Anwendung zumeist über den Umfang an Analysewerkzeugen und deren Güte. Dabei zeigt sich, dass Open-Source-Produkte (z.B. QuantumGIS, gvSIG oder GRASS GIS) teilweise hinter kostenpflichtigen Softwarelösungen (ArcGIS oder Map3D) zurückbleiben, in den letzten Jahren aber eine stetige Funktionserweiterung erfahren haben. Ähnlich zu anderen webbasierten Anwendungen geht auch der Trend bei GIS einerseits in Richtung mobiler Endgeräte und andererseits zu zentralen Systemen. Applikationen für Mobiltelefone oder TabletPCs mit Kartendarstellungen oder räumlichen Auskunftsplattformen (z.B. Routenplanung) sind keine Seltenheit mehr und erobern zusehend den Alltag. Gleichzeitig werden über zentrale GIS Server spezielle räumliche Analysefunktionen bereitgestellt (GIS Application Server). Es können aber auch Daten gespeichert und auf Anfrage ausgeliefert (z.B. Geodatenbankserver) bzw. für eine Website oder Web-Application (WebGIS Server) bereitgestellt werden. Aufbauend auf diesen Technologien lassen sich neue und realitätsnahe Darstellungsformen mittels 3D-Visualisierungen erzielen, wie sie etwa bei virtuellen Globen (z.B. Google Earth) zum Einsatz kommen. Weiterhin lässt sich bei GIS nach den jeweiligen Einsatzgebieten differenzieren. So verbergen sich hinter Umweltinformationssystemen, Grundstückskatastern oder Netzinformationssystemen meistens Geoinformationssysteme, welche auf die speziellen Anforderungen zugeschnitten sind und teilweise auf unterschiedlichen informatischen Konzepten beruhen. Bei der Verwaltung von Grundstücken geht es z.B. primär um Grenzverläufe und deren exakte Positionierung. Grundstücksgrößen (Flächen), Grenzverläufe (Linien) und Grenzsteine (Punkte) haben eine 17 1 Begriffsklärung und Anwendungsbereiche bedeutende Rolle, so dass es vor allem auf die geometrische Exaktheit des Datenbestandes und der kartographischen Abbildung ankommt. Bei Netzinformationssystemen hingegen werden z.B. Ver- oder Entsorgungsnetze für Gas, Wasser oder Strom abgebildet. Eine Leitung wird im System durch eine Linie repräsentiert, bedarf aber zusätzlicher Informationen etwa über die (Fließ-)Richtung, der Durchflussmenge oder der Verzweigung an Kreuzungen. Die umfassende Arbeit mit GIS erfordert heute eine Kombination aus den genannten Anwendungen und Möglichkeiten. So werden Geodaten zentral auf einem Server verwaltet, wozu ein entsprechendes Datenbankmanagement erforderlich ist. Nutzer greifen über das Internet auf diese Daten zu, Geospezialisten analysieren und verarbeiten die Daten im Desktop GIS und Web-Applikationen stellen die Informationen einem breiten Publikum zur Verfügung und machen sie auf mobilen Geräten einsetzbar. Das breite Anwendungsspektrum von GIS zeigt die große Relevanz räumlicher Informationen auf, geht es doch bei allen genannten Anwendungen schließlich darum, eine Verknüpfung von Raum und Information herzustellen. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und Funktionen von GIS machen es schwierig, GIS abschließend einzugrenzen. Lang und Blaschke (2007, S. 42ff.) verweisen darauf, dass sie GIS sowohl als eine umfassende Softwarelösung als auch eine spezielle Methodik mit bereits eigenständigen Forschungsfeldern, Studiengängen, Lehrstühlen und Fachzeitschriften bezeichnen (vgl. hierzu auch Ehlers & Schiewe 2012, S. 7). Goodchild (2003) spricht in diesem Zusammenhang auch von “Geographical Information Science and Systems”. Darin inbegriffen ist der Verweis auf die Geoinformatik, welche sich verstärkt mit der Weiterentwicklung der Softwaresysteme sowie die Programmierung neuer Applikationen beschäftigt. Kartographie Karten sind graphische Modelle von Ausschnitten des Georaumes, also von der Oberfläche der Erde oder anderer Informationen, die sich auf die Oberfläche beziehen. Daher lohnt es sich, einen kleinen Blick auf die Kartographie zu wagen, ist das Präsentationsprodukt von allen GIS schließlich eine kartographische Darstellung. Karten versuchen unsere Umwelt (Realität) zu erfassen und graphisch darzustellen. Um die komplexe Realität zweckbezogen auf eine Frageoder Problemstellung wiedergeben zu können, sind sie inhaltlich abstrahiert und reduziert sowie visuell anschaulich aufbereitet. Karten sind Ausdrucksmittel des Kartographen und dienen sowohl der Speicherung als auch der Vermittlung von raumrelevanten und raumbezogenen Informationen bzw. von Wissen über den betrachteten Raum. Die Geoinformationen einer Karte lassen sich durch moderne Informationssysteme digital z.B. in Datenbanken speichern und beschreiben. Von einer Karte im engeren Sinne spricht man aber erst, wenn die Informationen als graphisches Modell ausgegeben werden. 18 1.1 Begriffsklärung Karten sind verebnete, maßstabsgebundene, generalisierte, und inhaltlich begrenzte erläuterte Modelle räumlicher Informationen. Die Kartographie ist das Fachgebiet, welches sich mit der Herstellung solcher Abbilder beschäftigt. (Wilhelmy 2002) Die Definition greift einerseits bereits angesprochene Aspekte auf (Raumbezug und Geodaten) und weißt andererseits auf zentrale Bausteine hin, die im Fortgang des Skriptes weiter thematisiert werden (Modellbildung, Projektion, Maßstab und Legende). Abbildung 2 dient somit auch als Wegweiser, welche Bereiche aus der Kartographie eine Bedeutung für die Geoinformatik haben. Zusammenfassend sind die erforderlichen Merkmale einer Karte genannt (vgl. Leibnitz Institut für Länderkunde 2013): 1. Eine Karte setzt sich aus den graphischen Formen Punkte, Linien und Flächen zusammen. 2. Die Verebnung (Kartennetzentwürfe) und Verkleinerung (Maßstab) der dreidimensionalen Erdgestalt auf eine zweidimensionale Oberfläche (Papier, Bildschirm, . . . ), welche aufgrund geometrischer und mathematischer Bedingungen stets mit Verzerrungen verbunden ist. 3. Eine hohe Anschaulichkeit infolge der geometrischen Ähnlichkeit zur Erdoberfläche und der damit verbundenen Wahrung von Lagebeziehungen. 4. Die Verwendung (karto-)graphischer Zeichen unter Beachtung von Regeln der Graphiklehre (graphische Variable) und Kartographie sowie Erläuterung der verwendeten Symbole und Kartenzeichen in einer Legende. 5. Die graphische Abstraktion, d.h. Anwendung von maßstabsabhängigen Generalisierungsvorgängen zur optisch besseren Darstellung der Geometrien. 6. Die thematische und begriffliche Abstraktion, mit der unterschiedliche Sachverhalte, Erscheinungen und Geoobjekte des Georaums bestimmten Kategorien zugewiesen werden (z.B. Klassifizierung). 7. Die Verwendung von benennender und erklärender Schrift (geographische Namen, Bezeichnungen, Zahlen). Link zur Vertiefungc http://www.nationalatlas.de/deutscher-nationalatlas/kartographie/ Modellbildung Ein Modell ist stets eine vereinfachte Darstellung der Wirklichkeit. Dementsprechend ist es Aufgabe der kartographischen Modellbildung auf jeweils modellrelevante Aspekte aus der Wirklichkeit (Geoinformationen) zu fokussieren. Dabei ist eine Begrenzung des gesamten Abbildes (Georaum) anhand verschiedener Größen möglich, deren Einschränkungen auch parallel wirken können: 19 1 Begriffsklärung und Anwendungsbereiche Projektion Maßstab Modellbildung: Vereinfachte Darstellung der Wirklichkeit Karten sind verebnete, maßstabsgebundene, generalisierte, und inhaltlich begrenzte erläuterte Modelle räumlicher Informationen. Geodaten: Inhalt der Karte Legende, Signaturen, Schrift, Angaben, … Raumbezug und Georeferenz Abbildung 2: Merkmale einer Karte • Räumliche Begrenzung Auswahl eines horizontalen Ausschnittes aus dem Georaum bzw. der Erdoberfläche. Ausnahmen hiervon sind Gesamtdarstellungen der Erde, wobei diese jedoch entweder starken Verzerrungen oder unechten Darstellungen sowie einer starken thematischen Begrenzung unterliegen. • Zeitliche Begrenzung Kartographische Darstellung eines bestimmten Zustandes oder eines Zeitintervalls. Eine Reduzierung bzw. Abstraktion ist bei einem kartographischen Modell unerlässlich. Als Beispiel soll eine Weltdarstellung mit der Analyse globaler Handelsbeziehungen und globaler Arbeitsteilung dienen. Eine Abbildung der Erde in einem Maßstab 1:1 käme zwar der Realität nahe, brächte aber für die Anschaulichkeit nichts. So könnten Handelsbeziehungen über große Distanzen weder erfasst noch dargestellt werden. Eine Abbildung der Erde im Maßstab 1:1 ist folglich für die Analyse und Beantwortung globaler Fragestellungen nicht geeignet, weshalb zur thematischen Reduktion (Handelsbeziehungen) eine maßstabsgebundene Reduktion unerlässlich ist (vgl. Abbildung 3). Folglich erfasst ein Modell nicht alle Informationen des Originals sondern nur diejenigen, die von Interesse sind. Obwohl damit stets ein Informationsverlust einhergeht, ist es gerade die Stärke von Modellen auf gewisse Sachverhalte zu fokussieren und diese anschaulich zu präsentieren. Damit geht ein Pragmatismus einher, indem bei der Erstellung des Modells gefragt wird, aus welchem Grund (Warum?), zu welchem Zweck (Wozu?) und für welche Person bzw. Gruppe (für Wen?) das Modell gemacht wird. Erst durch die Beantwortung dieser Fragestellungen lässt sich ein Modell fassen und auch dekonstruieren. So verfolgt die Modellbildung die Ziele, einen bestimmten Sachverhalt in den Mittelpunkt 20 1.2 Geoinformation im Alltag Abbildung 3: Arbeitsteilung (Le Monde diplomatique, 2009, S. 56) zu rücken (Spezifizierung) und die Informationen zu speichern (Dokumentation), damit der Sachverhalt anschaulich aufbereitet (Visualisierung) und zur Entscheidungsfindung präsentiert (Vorlage) werden kann (vgl. Abbildung 4). Arbeitsauftrag Modellbildung am Beispiel Google Earth Analysieren Sie Google Earth anhand der getroffenen Reduktion. Wo erkennen Sie eine thematische, wo eine räumliche und wo eine zeitliche Begrenzung? Link:http://earth.google.ded 1.2 Geoinformation im Alltag Obwohl uns die Begriffe Geoinformation, Geoinformatik und Geographische Informationssysteme zumeist nicht vertraut sind, nutzen sehr viele Menschen bereits geo- bzw. raumbezogene Funktionen und Dienste, oftmals ohne es überhaupt wahrzunehmen. So stellt z.B. die Suche nach einem Ort oder einer Fahrroute über Google Maps - wie eingangs genannt - heute keine Besonderheit mehr dar. Luft- und Satellitenbilder gehören zum Standard von Nachrichtensendungen. Die Relevanz von Geoinformationen im Alltag ist in den letzten Jahren vor allem deshalb gestiegen, weil durch die Digitalisierung von raumbezogenen Informationen neue und anwendungsfreundliche Gebrauchsformen entstanden sind. Herkömmliche Atlanten, Karten und Lagepläne werden durch Virtuelle Globen (z.B. Google Earth, Marble oder Bing Maps), interaktiven Web-GIS-Anwendungen oder digitalisierten topographischen Karten (DTK) und frei zugänglichen Geoinformationen (Open Street Map, OSM) ersetzt. 21 1 Begriffsklärung und Anwendungsbereiche Vorlage Entscheidungsfindung vernachlässigen Modell Mode Mo konzentrieren reduzieren Visualisierung Komplexer Systeme Dokumentation Entscheidungsfindung visualisieren abstrahieren en vereinfachen hervorheben Spezifizierung Komplexer Strukturen Abbildung 4: Ziele der Modellbildung Interaktive Geoinformation im Web: Google Maps Kartographische Darstellungen gehören heute bei vielen Webseiten zu einer gängigen Information. Ob bei Tourismusdestinationen, Firmenpräsentationen oder Webauftritten von Gemeinden und Städten, Geoinformation ist stets präsent und wegen ihrer hohen Anschaulichkeit an zentralen Stellen positioniert. Waren früher die meisten Kartendarstellungen statisch und konnten vom Nutzer nur betrachtet aber nicht verändert werden, sind heute die Karten zumeist interaktiv gestaltet. Damit kann der Nutzer selbst den Informationsgehalt und die Informationsfülle bestimmen bzw. abrufen. Zu den Merkmalen interaktiver Karten gehören Funktionen wie Zoom, Standortsuche, Verschieben des Kartenausschnittes, anklickbare Elemente, Abrufen von Informationen, Verändern von Farben und Symbolen oder das Ein- und Ausblenden von Informationsebenen (z.B. Wetterdaten, Wanderwege, Straßen, touristische Sehenswürdigkeiten, Gebäude und vieles mehr). Interaktive Kartendienste werden heute von vielen Firmen angeboten (u.a. Google, Microsoft, Yahoo, . . . ). Google Maps ist wohl das bekannteste Informationsportal. Es bietet neben den bereits erwähnten interaktiven Funktionen mittlerweile ein breites Anwendungsfeld. So lässt sich z.B. zwischen einer Kartenund einer Satellitenansicht (Luftbild) wechseln oder sogar eine Verschneidung aus beiden (Hybrid) anzeigen. Eine andere häufig genutzte Funktion von Google Maps ist die Ermittlung von Fahrrouten. Durch die Definition eines Start- und Zielortes anhand von Adressdaten können Informationen zu optimalen Fahrstrecken abgerufen werden. Das Ergebnis wird sowohl auf der Karte als auch in einer textlichen Erläuterung mit 22 1.2 Geoinformation im Alltag Abbildung 5: Screenshot: Google Earth Navigationsanweisungen präsentiert. Zusätzlich werden alternative Routen vorgeschlagen, die in der Wegstrecke oder der Fahrzeit abweichen können. Durch ein einfaches Anklicken der ermittelten Fahrstrecke in der Kartendarstellung lässt sich die Route beliebig verschieben. Das System aktualisiert stets die Auskünfte zu Streckenlänge und Zeit. Die Qualität der Auskünfte hängt dabei von den vorliegenden Geodaten, im Besonderen des Straßennetzwerkes, und den verwendeten Algorithmen zur Routenermittlung ab. Um aussagekräftige Informationen zu erhalten, muss im Datenbestand hinterlegt sein, ob es sich bei der Straße z.B. um eine Einbahnstraße handelt, wie schnell ich darauf fahren darf oder ob die Straße überhaupt für Autoverkehr freigegeben ist. Da sich das Straßennetz auch verändern kann, gilt es, die Geoinformationen stets aktuell zu halten. Neuerdings wird sogar versucht, Stau- und Unfallinformationen in Echtzeit in die Berechnungen von zeitoptimalen Routen mit einzubeziehen. Der Markt für Geodaten und Geoinformationssysteme wurde durch die Entwicklungen im Bereich interaktiver Karten und virtueller Globen (siehe weiter unten) revolutioniert. Obwohl die Softwarelösungen, wenn auch nicht in der heute bekannten Qualität, bereits seit den 70er Jahren vorhanden waren, lag es vor allem an der mangelnden oder mit sehr hohen Kosten verbundenen Verfügbarkeit an Geodaten. Was ist also ein Geoinformationssystem ohne Daten? Erst durch die breite Einführung von frei zugänglichen Geoinformationsdiensten durch z.B. Google und anderen großen Internet- bzw. Softwarefirmen veränderte sich der Umgang mit Geoinformationen. Seither sind digitale Geodaten wie Straßennetze, Staatsgrenzen oder Satellitenbilder, die vormals nur Militärs, Behörden oder zahlungskräftigen Nutzern vorbehalten waren, einsehbar. Durch den Wettbewerb der verschiedenen Systeme untereinander und auch dem Wettbewerb zwischen kommerziellen Anbietern und staatlichen bzw. amtlichen Kartendiensten, erfolgte 23 1 Begriffsklärung und Anwendungsbereiche eine rasante Ausdehnung des Geodatenbestandes, die bis heute anhält. Dadurch bestehen heute völlig neue Möglichkeiten Geoinformationssysteme einzusetzen. Abbildung 6: Screenshot: Routenberechnung in Google Maps Navigation: Mobile Geräte und GPS Über die reine Routenberechnung im Internet hinaus ist der Bereich der mobilen Navigation aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Zahlreiche mobile Geräte wie Smartphones oder Navigationsgeräte für das Auto bieten in Verbindung mit globalen Satellitenpositionierungsdiensten (GNSS, Global Navigation Satellite Systems) Hilfe bei der Suche von Standorten an. Dabei steckt in einer Navigationssoftware, egal ob im Internet oder in mobilen Geräten, mehr als nur eine Anzeige von Karten auf einem Bildschirm. Wie können Netzwerke erfasst und sowohl kartographisch als auch topologisch richtig abgebildet werden? Welche Algorithmen eignen sich am besten für die Berechnung von Routen? Neben der reinen Suche nach einer optimierten Route, wie sie bereits am Beispiel von Abbildung 7: GPS-Receiver, WikimediaCommons Google Maps ersichtlich wurde, ist bei der Navigation mit mobilen Geräten die Positionsbe24 1.2 Geoinformation im Alltag stimmung eine unverzichtbare Komponente. Dabei greifen die Geräte auf die weltweit verfügbare Satellitenpositionierung zurück. Deren bekanntester Vertreter ist das amerikanische System Global Positioning System (GPS) bzw. NAVSTAR GPS. Erst seit etwa fünfzehn Jahren ist dieses eigentlich militärische Satellitensystem auch für zivile Anwendungen, wie etwa Fahrzeugnavigation verwendbar. Mit einer Genauigkeit von ca. 3 bis 5 Metern (vgl. Department of Defense & GPS Navstar 2008) lässt sich anhand des GPS-Signals die eigene Position auf der Erde bestimmen. Durch eine ständige Positionierung ist sogar die Messung von Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit möglich. Die Positionsbestimmung durch Satelliten ist für viele Anwendungen der Geoinformatik wichtig und beeinflusst unser tägliches Leben: in vielen Autos sieht man Navigationsgeräte, nahezu jedes moderne Smartphone verfügt über die GPS Funktion und auch in vielen Notebooks bzw. TabletPCs wird GPS immer öfter integriert. Damit ist die Entwicklung aber nicht abgeschlossen. Mit dem europäischen System Galileo, dem russischen GLONASS und dem chinesischen System Compass gibt es vielversprechende Konkurrenten für GPS. Für einen vertiefenden Einblick in die Thematik der globalen Positionierungssysteme ist auf das Vertiefungskapitel „Global Navigation Satellite Systems“ verwiesen. Web 2.0 und Open Source: Open Street Map (OSM) Durch seine interaktive Beteiligung der Internetnutzer bietet das Web 2.0 neben dem reinen Abrufen von Informationen die Möglichkeit einer breit gestreuten Informationsbeschaffung. Mit der Web 2.0 Technik können Nutzer selbst Informationen ins Netz stellen. Bekannte Anwendungen ohne direkten Geobezug sind z.B. Youtube, durch das Hochladen eigener Videos oder Wikipedia durch die Verbesserung eines Artikels. Die Funktion eigene Inhalte im Internet zu generieren setzt sich zunehmend auch bei den kartographischen und GIS-basierten Diensten durch. Zudem ist es möglich z.B. über Google Maps neue und individuelle Webanwendungen mit Geoinformationen zu generieren und auch in eigene Homepages einzubauen. Die Plattform bzw. das Projekt Open Street Map, kurz OSM existiert seit dem Jahr 2004 und hat sich zum Ziel gesetzt, eine frei zugängliche, urheberrechtliche und lizenzkostenfrei nutzbare Weltkarte zu erstellen. Dabei geht es in erster Linie um das sammeln, erfassen und speichern von topographischen Daten wie etwa Flüsse, Flächennutzung (Wälder, Ackerflächen, . . . ), Straßen, Eisenbahnen, Infrastruktureinrichtungen (z.B. Strommasten, Windräder, ...) und Häuser. Das Projekt beruht auf dem Prinzip des Crowedsourcing, was bei OSM die Auslagerung der Datensammlung und Datenerfassung auf eine Gruppe freiwilliger Nutzer über das Internet bezeichnet. So kann sich jeder Internetnutzer bei OSM registrieren, den Datenbestand von OSM selbstständig bearbeiten und somit an der ständigen Verbesserung der Karte mitwirken, indem er eigene erhobene Geodaten in das System eingibt. Die breite Streuung der Datenerfassung auf viele Nutzer über die gesamte Welt verteilt führt dazu, dass sich der OSM Datenbestand und folglich die Weltkarte 25 1 Begriffsklärung und Anwendungsbereiche in den letzten Jahren sehr schnell entwickelt haben. Waren am Beginn des Projektes noch große „weiße Flecken“ zu erkennen, für die es keine oder nur spärlich Geoinformationen gab, existieren heute Gebiete, die sehr gut erfasst sind und z.T. mehr Informationen bereitstellen als dies von amtlichen Seiten gewährleistet wird. Die Nutzer selbst bestimmen mit ihrer Arbeitsleistung die Exaktheit, Genauigkeit und Fülle der Geodaten. Um die Qualität der Geodaten aus dem OSM Projekt abschätzen zu können, steht ein so genannter Map Compare zur Verfügung. Der Map Compare lässt einen Vergleich der OSM Karte mit anderen Kartendarstellungen wie z.B. Bing Maps, Bing Satellite, Google Maps oder Google Satellite zu, um zu erkennen, welche Gebiete in OSM gut und welche weniger gut erfasst sind. Die Nutzer von OSM leisten mit ihrem Projekt einen wertvollen Beitrag zur freien Verfügbarkeit von digitalen Geoinformationen. So kann mittels OSM z.B. auf eigenen Homepages eine Karte mit dem Anfahrtsweg dargestellt werden, ohne dass man auf teils mit hohen Kosten verbundene lizenzpflichtige proprietäre Geodaten bzw. Kartenmaterialien zurückgreifen muss. Dadurch steigt die Internetpräsenz von Geoinformationen weiter an. Die Übertragbarkeit der OSM Geodaten auf mobile Geräte (z.B. GPS oder Smartphone) erhöht zusätzlich die Anwendungsmöglichkeiten. Durch die sukzessive Weiterentwicklung entsteht eine umfassende und die gesamte Welt abdeckende Geodatenbank, die über das Internet allen Menschen zugänglich ist. Abbildung 8: Screenshot: MapCompare, http://tools.geofabrik.de/mc/e Virtuelle Globen: Google Earth oder Microsoft Bing Maps 3D Aus Sicht der Geoinformatik eine konsequente Fortentwicklung, für die breite Öffentlichkeit ein faszinierendes Werkzeug: die Einführung von sogenannten Earth 26 1.2 Geoinformation im Alltag Viewern. Google Earth, Marble, Microsoft Bing Maps 3D oder NASA World Wind sind nur eine kleine Auswahl von vielen Programmen, die es erlauben, räumliche Daten und Satellitenbilder auf einem digitalen Globus zu betrachten. Bei den Virtuellen Globen handelt es sich ebenfalls um Geoinformationssysteme, die Auskunft über räumliche Strukturen und Prozesse geben. Die technische Herausforderung dabei ist zum einen die dreidimensionale Präsentation der Daten auf einem meist frei dreh- und zoombaren Globus sowie die Übermittlung (streaming) großer Geodatenmengen. Virtuelle Globen verwenden als (kartographische) Grundlage zumeist Luft- und Satellitenbilder, welche passgenau auf die Erdoberfläche und auf ein digitales Geländemodell (DGM) projiziert werden (image drapping). Dadurch entsteht bei einer Schrägluftansicht der Eindruck einer dreidimensionalen fotorealistischen Ansicht (vgl. Abbildung 9). Zusätzlich zu den Satellitenbildern lassen sich weitere Geoinformationen wie etwa Straßen, Ortschaften oder so genannte points of interest (POIs) anzeigen. Virtuelle Globen ermöglichen es zudem, eigene Daten wie etwa Fotoaufnahmen oder eigene POIs in das System zu integrieren. Weitere Funktionen sind z.B. die Visualisierung des Sonnenverlaufs mit Schattenbildung, historische Luft- und Satellitenbilder oder die Betrachtung dreidimensional animierter Gebäude bzw. ganzer Städte. Abbildung 9: Screenshot: Google Earth, Vesuv Aktuelle Bestrebungen beschäftigen sich mit dem Einbinden von Echtzeitinformationen bzw. zeitnaher Informationen wie etwa Wolkenverteilung oder Wettergeschehen und der Sammlung weiterer Geoinformationen. Zu Letzterem zählt die systematische Erfassung ganzer Straßenzüge und Städte mit digitalem Bild27 1 Begriffsklärung und Anwendungsbereiche material durch 360◦ -Bodenansichten (Panoramabild). Virtuelle Globen werden zunehmend mit diesen Informationen ergänzt, um dem Nutzer einen Zoom bis auf die Bodenperspektive anzubieten. Damit lässt sich die Situation vor Ort aus einer simulierten Eigenperspektive betrachten. Mit ihren faszinierenden Funktionen haben virtuelle Globen heute ebenso Eingang in den Alltag gefunden wie GPS oder Routenplanung. So bedienen sich z.B. Nachrichtensendungen im Fernsehen immer häufiger virtueller Globen, um die Region der betreffenden Nachricht vorzustellen oder Touristen, um ihren Urlaubsort vor Reisebeginn bereits virtuell zu besuchen. Die technologische Entwicklung geht indessen weiter. Neue Geodaten in immer besserer Qualität werden aufgenommen und deren Visualisierung z.B. auch auf mobilen Endgeräten verbessert. Zudem wird die Technologie auf andere Planeten bzw. Himmelskörper übertragen, so dass Google z.B. auch die Betrachtung des Mondes oder des Mars in dreidimensionaler Form anbietet. Arbeitsauftrag Lesen Sie den Artikel „How Google Earth Really Works“ durch und machen Sie sich nochmals mit virtuellen Globen vertraut und recherchieren Sie nach weiteren Virtuellen Globen. Virtuelle Globen und Artikel Internetadresse Artikel: How Google Earth Really Works http://www.realityprime. com/blog/2007/07/ how-google-earth-really-works/ Google Earth earth.google.de Microsoft Bing Maps 3D http://www.bing.com/maps Marble http://marble.kde.org NASA World Wind http://worldwind.arc.nasa.gov/java Tabelle 2: Links zu den wichtigsten Anbietern von GIS Software Amtliche Geodaten und Vermessungswesen Die Entwicklungen im Informationswesen, allen voran der Internet- und Web 2.0-Technologie, führen dazu, dass Geodaten heute neben amtlichen Behörden auch von der Privatwirtschaft oder privaten Stellen angeboten werden. Für das amtliche Vermessungswesen sind in Deutschland die Bundesländer zuständig. Alleinige staatliche Zuständigkeiten bestehen z.B. beim Liegenschaftskataster, also Informationen über Grenzverläufe und Grundstücksparzellen eines Landes. Schwerpunkt der amtlichen Vermessungsstellen ist die Erfassung und Bereitstellung von Geobasisdaten, Landkarten und Referenzsystemen. Zu den amtlichen Geobasisdaten zählen insbesondere Straßenverläufe, Gewässerflächen, Flächennutzung, Siedlungsgebiete oder Höheninformationen, also mehrheitlich topographische Geoinformationen. Daneben gibt es mittlerweile auch eine Vielzahl an Geofachdaten, die von amtlicher Seite angeboten werden. 28 1.2 Geoinformation im Alltag Die Bereitstellung von Geobasisdaten erfolgt auf Ebene der Bundesländer. Übergeordnete Angelegenheiten werden in der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder (AdV) koordiniert (vgl. Ehlers & Schiewe 2012, S. 40). Überregionale Geobasisdaten werden schließlich vom Bundesamt für Kartographie und Geodäsie bereitgestellt. Die Daten stehen sowohl den staatlichen Einrichtungen und der öffentlichen Verwaltung als auch der Wirtschaft, Wissenschaft und den Bürgern zur Verfügung. Gegenüber freiverfügbaren Geodaten von z.B. OpenStreetMap oder Google besitzen die offiziellen Daten der Vermessungsverwaltungen einige Vorteile. Diese liegen vor allem in einer einheitlichen Erfassungsmethodik, einem oftmals größeren Detailierungsgrad sowie der Verfügbarkeit von Metainformationen über Genauigkeit, Alter der Daten oder Verwendungsmöglichkeiten. Nachteile sind ein etwaiger Kostenaufwand oder eingeschränkte Verwertungs- und Bearbeitungsrechte. Arbeitsauftrag Informieren Sie sich über die Arbeiten des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie sowie der Bayerischen Vermessungsverwaltung. Richten Sie Ihren Fokus dabei auf die von den Ämtern zur Verfügung gestellten Geodaten und beachten Sie hierbei Bezugsmöglichkeiten, Kosten und Urheberrechte. http://www.bkg.bund.de/, http://vermessung.bayern.de/ Regionale Statistiken Regionale Statistiken sind wertvolle Kennzahlen für Politik und Wirtschaft, um richtungssichere Entscheidungen treffen zu können. Umfangreiche tabellarische Darstellungen haben jedoch häufig eine abschreckende Wirkung und lassen aufgrund ihrer Komplexität eine schnelle Interpretation der Daten kaum zu. Diagramme und Karten sind hingegen hervorragend geeignet, regionale Statistiken höchst anschaulich darzustellen (vgl. Abbildung 10). Folglich bedienen sich immer mehr Statistikbehörden der digitalen kartographischen Visualisierung. Die interaktiven Bedienelemente von Internetanwendungen bieten dem Nutzer die Möglichkeit, individuelle Karten schnell und effektiv zu erstellen. Ein ähnliches Beispiel wie auf europäischer Ebene ist der GIS-gestützte Regionalatlas der Bundesrepublik Deutschland, welcher von den Bundes- und Landesämtern für Statistik entwickelt wurde und statistische Daten aus der Regionaldatenbank Deutschland (GENESIS Online) kartographisch visualisiert. Administrative Bezugseinheiten sind Bundesländer und Landkreise bzw. kreisfreie Städte. Wichtige Statistiken sind Bevölkerungsstand, Wanderungsbewegungen, Demographie, Arbeitslosigkeit und Einkommensunterschiede. Auch hier ermöglicht es die interaktive Gestaltung der Anwendung, gezielt nach Regionen oder Themen zu suchen. Auf Ebene der Bundesländer wird die Präsentation von regionalen Statistiken fortgesetzt (vgl. z.B. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung). Vornehmlicher Unterschied ist dabei eine weitergehen29 1 Begriffsklärung und Anwendungsbereiche Abbildung 10: Screenshot: Europäische Regionalstatistik anschaulich präsentiert de Unterteilung der räumlichen Bezugseinheit (z.B. Gemeinde), wodurch sich die räumliche Aussagekraft erhöht. Besondere Aufmerksamkeit erhalten die Karten bei Wahlen, indem die Abstimmungsergebnisse mittels einer Karte dargestellt werden (vgl. Abbildung 11). 1 Raumbezüge: Geotagging Geotagging wird vornehmlich in der digitalen Photographie eingesetzt, um Aufnahmen anhand von geographischen Koordinaten zu verorten. Beim Auslösen der Kamera werden die GPS-Positionsdaten gespeichert und anschließend der Bilddatei als Metainformation angefügt. Die Metadaten werden bei digitalen Bildern in einer sogenannten EXIF-Datei (Exchangeable Image File Format) gespeichert. Dadurch lassen sich die Bilder später z.B. entlang eines aufgezeichneten Weges (Track) oder auf einer Karte lagerichtig einfügen. Moderne Kamerageräte sind heute bereits mit GPS ausgestattet und verzeichnen die geographischen Koordinaten automatisch in den Metadaten. Ebenso ist ein manueller Eintrag der Koordinaten durch spezielle Programme wie etwa der Freeware IrfanView möglich. Geotagging eignet sich aber nicht nur für Bilddateien, sondern bietet auch bei anderen Dokumenten einen Mehrwert. So finden sich bei vielen Artikeln in der digitalen Enzyklopädie WIKIPEDIA in der rechten oberen Ecke Angaben zu Koordinaten, die dem erklärten Sachverhalt zugewiesen werden. Durch einen Klick auf die Koordinatenangabe öffnet sich die entsprechende Kartenansicht 1 Beispiel-Onlinekarten: http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/RSI/ http://www.statistik-portal.de/Statistik-Portal/Regionalatlas/ https://www.statistik.bayern.de/ 30 1.2 Geoinformation im Alltag Abbildung 11: Screenshot: Regionalatlas Deutschland, Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2009 (vgl. Abbildung 12). Neben der Koordinatenangabe in verschiedenen Bezugsbzw. Referenzsystemen ist der Standort mit den wichtigsten Kartendiensten und Virtuellen Globen verlinkt. In WIKIPEDIA wird mit dem extra dafür eingerichteten Projekt „WikiProjekt Georeferenzierung“ versucht, möglichst viele Artikel mit einer Rauminformation zu versehen. Arbeitsauftrag Suchen Sie in WIKIPEDIA einen Artikel, bei dem anhand von geographischen Koordinaten ein Geotagging vorliegt und informieren Sie sich über das WikiProjekt Georeferenzierung. Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:WikiProjekt_ Georeferenzierung 31 1 Begriffsklärung und Anwendungsbereiche Abbildung 12: Screenshot: Verlinkung des WIKIPEDIA-Eintrags zur Technischen Hochschule Deggendorf mit dessen geographischen Koordinaten 1.3 Zusammenfassung Geoinformatik ist eine innovative Wissenschaftsdisziplin, die sich mit der systematischen Verarbeitung von Geodaten beschäftigt. Sie entwickelt sich sehr rasant und findet heute Gebrauch in den unterschiedlichsten Anwendungen (vgl. Abbildung 13). Geographische Informationssysteme (GIS) sind das zentrale Werkzeug der Geoinformatik. Im Mittelpunkt steht dabei die Bearbeitung raumrelevanter und raumbezogener Fragestellungen mit dem gesamten Arbeitsablauf von der Erfassung über die Verarbeitung, Analyse und Präsentation von Geoinformationen (EVAP) und der damit einhergehenden Modellbildung. Die Geoinformatik bildet die Schnittstelle zwischen digitaler virtueller Welt und der Realität und hat sich zu einer eigenständigen Disziplin entwickelt. Wesentliche Schnittmengen gibt es zur Geographie, der Informatik sowie der Geodäsie. Mit den Möglichkeiten räumliche Phänomene zu erfassen und weiterzuverarbeiten, fanden Anwendungen der Geoinformatik in der Vergangenheit vor allem Anwendung in den Raumwissenschaften, also der Geographie, der Geodäsie (Vermessungswesen), Geologie oder den Forst- und Agrarwissenschaften. Wie die einführenden Beispiele aber gezeigt haben, geht die heutige Nutzung weit über diese Gebiete hinaus. So ist Geoinformation zu einem wichtigen Teil unseres Lebens geworden und viele Menschen arbeiten bewusst oder unbewusst mit derartigen Systemen. Die rasante Entwicklung wird sich in Zukunft fortsetzen, so dass das Betätigungsfeld Geoinformatik heute zu einer der wegweisenden Technologien moderner Gesellschaften geworden ist. 32 1.3 Zusammenfassung Anwendungsgebiete und berufliche Perspektiven im Bereich Geoinformatik und Geoinformationssysteme Umwelt § Umwelt-IS § Boden-IS § Altlastenkataster § Biotope § Naturschutz § Tierwanderung § Bodenschätzung §… Vermessung § Katasterpläne § Digitale Flurkarte § Digitale Ortskarte § Topographische Karte § Orthofotos §… Raumplanung § Bauleitpläne § Energieatlas § Wasserschutz § Bergbau § Tourismus §… Industrie § Logistik § Geomarketing §Kundenmanagement § Ver- und Entsorgung § Netzplanung §… Verwaltung § Verwaltungsatlas § Grabungsatlas § Archive § Dokumentation § Luftbilder §… Mobile Dienste § Applikationen § Web-GIS § Software § GNSS § Augmented Reality §… hoch gering Berufliche Perspektive Abbildung 13: Anwendungsgebiete und berufliche Perspektiven Arbeitsauftrag Um sich einen besseren Überblick über die vielfältigen Einsatzbereiche der Geoinformatik verschaffen zu können, finden Sie anbei einen Verweis auf (kurze) Dokumente, die die Möglichkeiten und Perspektiven des GIS Einsatzes aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten (E-Books). Die Verlinkung zu den E-Books finden Sie entweder als Auszüge im Onlinekurs oder durch entsprechende Klicks auf die Originalfassungen im Internet (siehe Link). Bitte berücksichtigen Sie beim Lesen der Texte, dass es sich um kommerzielle Veröffentlichungen handelt und somit neben reiner Information auch immer die Bewerbung eines konkreten Produkts im Fokus der Publikation steht. Lesen Sie sich die genannten Veröffentlichungen durch und beantworten Sie folgende Fragen: • Welche Publikation befasst sich mit einem Themengebiet, das meiner Studienrichtung am nächsten kommt? • Gibt es Punkte, Themen Lösungen, die auch in meinem Fachgebiet einen sinnvollen Einsatz finden könnten? • Wo könnte ich Geoinformationssysteme in meinem eigenen Umfeld sinnvoll zum Einsatz bringen? Die Liste an E-Books finden Sie unter folgendem Link: http://www.esri.com/esri-news/publications/ebooks 33