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Herzenswünsche: Von Puppen, Pferden und königlichen Wachen bulletin 1/2 01 5 Zeitschrift der Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe Aktuell: Interview mit Prof. Dr. med. Felix Niggli Freizeitsterne: Neue Partner freuen sich auf zahlreiche Besucher | EDI TORIAL 2 Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe Wir bringen Freude und Abwechslung in das Leben von Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre, die mit einer Krankheit, Behinderung oder den Folgen einer schweren Verletzung leben. Das Leben ist Veränderung Liebe Leserin, lieber Leser Das Leben ist ständig in Bewegung. Dinge verändern sich, sind morgen vielleicht nicht mehr so wie heute. Kennen Sie dieses Gefühl, das sich in solchen Momenten manchmal einstellt: Warum muss jetzt wieder alles anders sein? Wie wird es weitergehen? Wir Menschen stehen Veränderungen nicht immer positiv gegenüber. Wir schätzen das Vertraute, Gewohnte. Sich Neuem zu stellen und offen für Veränderungen zu sein, birgt jedoch auch viele Möglichkeiten und Chancen, die wir nur mit einem frischen und aufmerksamen Blick erkennen können. In unserem Sternschnuppe-Alltag versuchen wir, uns täglich mit neugierigen, wachen Augen unserer Arbeit zu widmen und so auch unseren Familien und Partnern zu begegnen. Dafür wird uns gedankt mit vielen interessanten Gesprächen, neuen Ideen und immer abwechslungsreichen Wünschen, die wir erfüllen dürfen. Auch die Besetzung in unseren Büros ist in Bewegung. Langjährige Mitarbeitende sind zu neuen Ufern aufgebrochen. Wir sind ihnen dankbar für die gemeinsamen Erlebnisse und freuen uns gleichzeitig über die Perspektiven, die sich uns in frischer Zusammensetzung eröffnen. Auch Ihnen wünschen wir Neugierde und Offenheit für alles, was kommt. Der bevorstehende Sommer ist eine gute Gelegenheit, unbefangen die Tage anzugehen und sich überraschen zu lassen, was sie für uns bereithalten. Versuchen Sie, davon zu profitieren. Wir wünschen Ihnen, dass es sich auch für Sie lohnt. Unser Stiftungszweck Seit 1993 erfüllen wir Herzenswünsche von Kindern und finanzieren Sternenprojekte für Institutionen. Zudem offerieren wir Freizeitsterne – Freizeitangebote für Familien Wer wir sind Wir sind eine schweizweit tätige und national anerkannte Non-Profit-Organisation. Unsere Teams in den Geschäftsstellen Zürich und Lausanne arbeiten unter der Aufsicht des ehrenamtlich tätigen Stiftungsrats. Dabei werden wir von zahlreichen freiwilligen Wunschbegleitenden unterstützt. Herzlichen Dank, dass auch Sie unsere Arbeit unterstützen: Postkonto 80-20400-1. Cyrill nach dem Training mit den Unihockey-Goalies der Nationalmannschaft Samuel Zimmermann (links) und Nicola Wolf (rechts). IM PR E S S U M U N D K O N TA K T Sternschnuppe-Bulletin Ausgabe 1/2015, Zeitschrift der Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe Impressum Sternschnuppe-Bulletin Redaktion, Realisation und Texte: Marlene Grohmann, Sarah Hangartner, Manuel Perez, Nicole Sami, Lucia Wohlgemuth Korrektorat: Helen Gysin, Uster Gestaltung: Gestalterei, Zürich Druck: DE Druck, Effretikon ((LOGO DURCH DE DRUCK)) Ihre Sternschnuppe Nicole Sami und Lucia Wohlgemuth Geschäftsleiterinnen mit betroffenen Kindern und für Organisationen, welche diese betreuen oder sich für deren Interessen einsetzen. Auf FSC-Papier gedruckt ISSN 2296-5882 Geschäftsleitung/Geschäftsstelle Zürich Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe Nicole Sami und Lucia Wohlgemuth Weinbergstrasse 131, 8006 Zürich Telefon 044 368 30 40, Fax 044 368 30 49 [email protected], www.sternschnuppe.ch Postkonto 80-20400-1, IBAN CH47 0900 0000 8002 04001 Geschäftsstelle Lausanne Fondation Etoile filante, Rue des Terreaux 10, 1003 Lausanne Tél. 021 310 84 40, Fax 021 310 84 49 [email protected], www.etoilefilante.ch Compte postal 87-743773-9, IBAN CH68 0900 0000 8774 3773 Stiftungsrat Felix Rübel, Zumikon, Präsident; Prof. Dr. Felix Niggli, Zollikon; Dr. Andreas Meyer, Stäfa; RA Dr. Natalie Peter, Zürich www.sternschnuppe.ch Dario Dario lässt die Puppen tanzen ... voll im Element und ... Dario in seinem Paradies ... Beim Thema Marionetten und Puppen fangen Darios Augen an zu leuchten. Wer sich in dem Metier auskennt, weiss: so richtig viele dieser Figuren gibt’s in der Augsburger Puppenkiste. Also war für Dario klar, dass er da unbedingt mal hin muss. Darios Vorfreude war gross. Die Zugfahrt dauerte lange und das eine oder andere Familienmitglied nickte auch mal kurz ein. Dario jedoch war zu aufgeregt, um an Schlaf zu denken. Nach dem Bezug des Hotels in Augsburg machte sich die Familie direkt auf den Weg zur Augsburger Puppenkiste. Kaum stand Dario mit seiner Familie vor deren Tore, befand er sich im siebten Himmel. Die ganze Familie betrat Darios Paradies, von dem er schon so oft geträumt hatte. Der gehörlose Junge wusste nicht, wo er seinen Blick zuerst hinschweifen lassen sollte, und er wollte am liebsten alles anfassen, was er sah. ... inmitten seiner Puppenfreunde. Der Rundgang durch das PuppenkisteMuseum war allerdings erst der Vorgeschmack. Am nächsten Tag kam dann die grösste Freude: Dario durfte sich die Theatervorstellung «Der gestiefelte Kater» ansehen. Davor kam er in den Genuss eines exklusiven Blicks hinter die Bühne. Ein Marionettenspieler führte Dario und seine Familie herum und Darios Mutter übersetzte die Ausführungen des Kenners in Gebärdensprache. Nach der Vorstellung bekam Dario sogar eine Marionette geschenkt – Lisi, die Freundin von Jim Knopf, den er schon zu Hause hat. Voller Stolz und Zufriedenheit machte sich die Familie – zusammen mit Lisi – auf den Rückweg zum Hotel. Darios Bruder Calvin liess uns nach der Wunscherfüllung wissen: «Ich konnte viel lernen in diesen zwei Tagen von meinem Bruder Dario. Er hat mir erklärt, wie man etwas liebt, das man nicht hört oder das einem nicht gehört.» Herzenswünsche Wir erfüllen Wünsche und lassen Träume wahr werden. Für Kinder mit einer Krankheit, Behinderung oder schweren Verletzung holen wir einen Stern vom Himmel. Jeder Wunsch ist einzigartig Eine Wunscherfüllung hilft mit, Kraft zu tanken, Zuversicht zu gewinnen und ist ein Erlebnis, das noch lange in die Zukunft hinein leuchtet. Als Statistin bei einem Filmdreh mit dabei sein, im Führerstand einer Dampflokomotive fahren oder einen Tag lang in den höchsten Gebäuden einer Stadt Lift fahren – Herzenswünsche sind so individuell und unterschiedlich wie die Kinder. Herzenswünsche anmelden Ein Kind selbst oder eine Person aus seinem Umfeld – Familienangehörige, Freunde, Ärzte, Pflegepersonal – darf uns einen Herzenswunsch melden. Unser Team nimmt sich dann sorgfältig und einfühlsam der Organisation jedes Wunsches an. 3 HER ZENSWÜNS CHE | | HER ZENSWÜNS CHE 4 Neva Alena Hoch zu Pferd am Meer Mit einem weissen Pferd einem Sandstrand entlang reiten … das war Nevas grösster Traum. Nach ihrem langen Spitalaufenthalt konnten wir den Wunsch des Mädchens verwirklichen und so feierte Neva ihren 15. Geburtstag am südfranzösischen Atlantik. Bei der Ankunft der Familie in Mimizan-Plage war es schon dunkel und etwas unheimlich in der finsteren, unbelebten Landschaft. Am Morgen darauf präsentierte sich die Gegend aber als Naturparadies und die Familie machte sich auf zum Reithof, wo sie von Michel, dem Pächter und Reitlehrer, herzlich begrüsst wurde. Kurz darauf durfte Neva auch «ihr» Pferd kennen lernen, auf welchem sie in den nächsten Tagen die Kunst des Reitens erlernen konnte. Sie strahlte übers ganze Gesicht, als sie ein weisses Pferd zugeteilt bekam. Hochgefühl nach einem Ausritt am Meeresstrand. Nun ging es jeden Tag zu Pferd durch die herrlichen Pinienwälder und dem Strand entlang. Während eines mystischen Ausritts im Nebel wartete auf die Familie als Überraschung ein Fotograf. Ihm gelangen wunderschöne Aufnahmen von Neva, wie sie über den Strand galoppierte. Wie genoss das Mädchen das herrliche Gefühl, auf ihrem Pferd dem Strand entlang zu fliegen! Ein weiterer Höhepunkt folgte am Tag vor der Abreise. Michel und seine Frau hatten einen Ausritt an den nahegelegenen See organisiert. Dort erwartete Neva ein hübsch gedeckter Tisch mit einem wunderschönen Geburtstags- kuchen. Doch leider geht jeder Traum einmal zu Ende und so reiste Neva mit ihrer Familie überglücklich und mit einem Rucksack prall gefüllt mit schönen Erinnerungen nach Hause. Yasmin Hartmann, aber herzlich Auf diesen Moment hat sich Yasmin schon lange gefreut. Der Anfang einer grossen Moderatorinnenkarriere? Yasmin ist ein grosser Fan des Moderators Nik Hartmann. Die Sendung «Über Stock und Stein», in der er durch wunderschöne Landschaften wandert, hat das 13-jährige Mädchen, welches mit Down-Syndrom lebt, wohl noch nie verpasst. Treffen durfte das Mädchen «ihren» Nik zu einem Schwatz im Radiostudio. Leibspeise für das Treffen mit Nik Hartmann zu stärken. Am weltberühmten Sternengrill am Zürcher Bellevue gab es Bratwurst und erste Geschichten wurden ausgetauscht. Etwas aufgeregt ging es anschliessend mit dem Tram ins Radiostudio, wo die Gruppe von einem bestens gelaunten Nik Hartmann empfangen wurde. Idol interviewt wie ein richtiger Studiogast. Dabei waren selbstverständlich auch Niks Hund «Jabba» und Yasmins Familienhund ein wichtiges Thema. Aber überhaupt fanden die beiden Wanderbegeisterten bald schon gemeinsame Gesprächsthemen rund um Musik, Schule und Ausflüge. Ein warmer Sommertag war es, an dem sich Yasmin, ihre Eltern und ihr Götti in Zürich trafen, um sich mit Yasmins Yasmin durfte sich als Erstes an einen Moderationstisch setzen, bekam Kopfhörer aufgesetzt und wurde von ihrem Bei der anschliessenden Führung durch das Radiostudio gab es spannende Einblicke für die Grossen und lustige Begegnungen für Yasmin. Reich beschenkt mit Accessoires verabschiedete sich Yasmin wieder von Nik, den sie künftig wahrscheinlich mit ganz anderen Augen bei seinen Fernsehwanderungen begleiten wird. | HER ZENSWÜNS CHE Janic Inmitten königlicher Wachen Schlösser, Burgen und Ritter begeistern den 14-jährigen Janic. Besonders angetan haben es ihm die königlichen Wächter vor dem BuckinghamPalast in London. Ob er wohl einmal die Zeremonie der Wachablösung sehen und vielleicht sogar eine der prachtvollen Uniformen anprobieren könnte? Mit den roten Uniformen und den hohen schwarzen Pelzmützen sind die Gardisten des Buckingham-Palastes ein beliebtes Fotomotiv von Londons Touristen. Was jedoch die wenigsten wissen: jeden zweiten Tag um 11.30 Uhr wechselt die königliche Garde vor dem Buckingham-Palast. In einer 40-minütigen Zeremonie – begleitet durch Pauken und Trompeten der Militärkapelle – verabschieden sich die Gardisten aus dem Dienst und die neue Kompanie wird begrüsst. Das Spektakel folgt einer strikten Reihenfolge, in welcher die Gardisten mit ihren Gewehren und Schwertern salutieren und der Schlüssel zum Palast von der alten Garde an die neue übergeben wird. Janics Traum war es, einmal bei einer solchen Gardistenablösung dabei zu Janic in königlicher Mission. sein. Dank der 7. Kompanie der Coldstream Guards konnte Janic das Zeremoniell sogar hautnah miterleben: Vorbei an den vielen wartenden Touristen vor dem Zaun durfte er mit einziehen in den Vorhof des Palastes. Die Gardisten hatten ihm extra eine ihrer Original-Uniformen geliehen, Offene Wünsche die er voller Stolz trug. Auch ein Kasernenbesuch – natürlich mit einer Tasse Tee – durfte nicht fehlen. Der absolute Höhepunkt war jedoch, als die Coldstream Guards ihm «seine» Uniform schenkten. Diese hängt nun an einem Ehrenplatz zu Hause bei Janic. Natürlich wird sie auch gelegentlich anprobiert und erfreut ihn so an den weniger guten Tagen, wenn ihm seine onkologische Erkrankung zu schaffen macht. Mit grosser Freude organisiert das Team der Sternschnuppe laufend neue Herzenswünsche. Hier eine kleine Auswahl an Träumen, die voraussichtlich in diesem Jahr erfüllt werden können. Selina Flotte Ausfahrt Einmal im Seitenwagen eines Motorrads mitfahren zu dürfen, davon träumt Selina schon lange. Jedes Mal, wenn ein schwerer Töff vorbeifährt, bleibt sie stehen und schaut ihm fasziniert hinterher. Schon bald jedoch wird sie ihre Therapie hinter sich haben und einer rasanten Fahrt im Seitenwagen steht nichts im Wege. Sarina Schwerelos im Weltall Sarina liebt alles, was fliegt und in den Lüften schwebt. Am liebsten wäre 5 sie Astronautin und könnte im Weltraum umherdüsen. Über Sarinas Schule fliegt manchmal ein Zeppelin. Jedes Mal, wenn sie ihn sieht, kann sie sich vor Freude kaum halten und deutet fröhlich zuerst auf den Zeppelin und dann auf sich selbst. Sarina drückt sich mit Gebärden und Lauten aus. Diese Geste zeigt klar, dass sie mit dem Zeppelin hoch hinaus will. Florence Hansi muss es sein Wenn sie Volksmusik hört, kommt Leben in Florence. Der grösste Star ist für sie Hansi Hinterseer. Seit langem weiss sie: einmal im Leben möchte sie Hansi Hinterseer persönlich treffen. Und da Florences Grossmutter ebenfalls Tirolerin ist, muss sie natürlich unbedingt beim Treffen dabei sein. | AK T UEL L 6 Eine prägende Person hinter der Sternschnuppe Sie sind in Ihrer Funktion als Arzt am Kinderspital Zürich nahe an den betroffenen Kindern. Wie erleben Sie die Auswirkungen, wenn die Sternschnuppe einem Kind einen Herzenswunsch erfüllt? In der Tat bin ich in meiner Alltagstätigkeit im Spital sehr viel mit schwerkranken Kindern in Kontakt und viele meiner Patientinnen und Patienten durften eine Wunscherfüllung erleben. Die Freude dieser Kinder nach einer Wunscherfüllung war stets eine grosse Motivation. Nicht nur habe ich öfters eine Stärkung des kranken Kindes – mindestens vorübergehend – erlebt, Patienten haben auch viele Monate oder Jahre danach immer wieder einmal von ihrem Sternschnuppe-Erlebnis berichtet. Was hat sich aus Ihrer Sicht seit der Gründung der Stiftung bis heute verändert? Die Stiftung ist über die Jahre hinweg erfreulich gewachsen und so konnten wir vor einigen Jahren eine Zweigstelle in Lausanne für die französische Schweiz errichten. Zusätzlich konnten wir neue Zweckerfüllungen in unser Programm aufnehmen und sind auch heute noch daran, Partnerschaften mit verschiedenen Institutionen aufzubauen. Was macht die Sternschnuppe für Sie einzigartig? Feiern am alljährlichen Familientag. Ein Interview mit Prof. Dr. med. Felix Niggli, Leitender Arzt Onkologie am Kinderspital Zürich und Stiftungsratspräsident von 1995 bis 2014. Seit der Gründung der Sternschnuppe im Jahr 1993 ist Felix Niggli ein Mitglied des Stiftungsrats. Nach beinahe 20 Jahren als Präsident hat er sein Amt Anfang 2015 an Felix Rübel, Stiftungsrat seit 2001, übergeben. Wir möchten die Gelegenheit nutzen, um an dieser Stelle auf das langjährige Engagement von Felix Niggli zurückzuschauen. Felix Niggli, 20 Jahre sind eine lange Zeit. Was hat Sie über all die Jahre motiviert, die Stiftung als Präsident zu vertreten? Die Stiftung verfolgt einen äusserst dankbaren Zweck. Sich in einem solchen Bereich zu engagieren, empfand ich stets als bereichernd. Über die Jahre hinweg habe ich viele freudi- ge Begegnungen mit diversen Personen, jungen und alten, erleben dürfen. Ein motiviertes Team in der Geschäftsstelle setzt sich zu Gunsten der Stiftung ein und dreht damit erfolgreich das Zahnrad der Stiftungsentwicklung. Die Stiftung schenkt Kindern Freude, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Einen Glücksmoment in ihr Leben zu bringen, ist oft unvergesslich. Die Kinder können erfahren, dass ihr Schicksal auch uns Erwachsene nicht unberührt lässt. Einzigartig ist aber auch die Unterstützung und Solidarität, die die Stiftung erfahren darf. Dazu gehören zum Beispiel die vielen Helferinnen und Helfer, die sich teils über Jahre freiwillig für die Stiftung einsetzen. Was war Ihre Vision, als Sie Mitte der 90er Jahre das Amt als Stiftungsratspräsident übernommen haben? Was wünschen Sie der Sternschnuppe für die Zukunft? Ziel war es, mit der Erfüllung von Herzenswünschen möglichst vielen kranken Kindern eine spezielle Freude zu bereiten. Wir haben aber auch erkannt, dass es wichtig ist, die ganze Familie, insbesondere die Geschwisterkinder, miteinzubeziehen. Deshalb haben wir im Verlauf der Jahre unseren Stiftungszweck ausgeweitet, indem wir einen jährlichen Familientag einführten. Die Sternenprojekte erlauben zudem ganzen Gruppen von behinderten Kindern, einen Tag voller Freude zu erleben, und das Angebot der Freizeitsterne können betroffene Familien sowie Gruppen nutzen. Einerseits wünsche ich mir möglichst viele Wunscherfüllungen und glückliche Kindergesichter. Anderseits ist für mich aber wichtig, dass die Wünsche sorgfältig geplant werden und die Mitarbeitenden der Stiftung einen herzlichen Kontakt zu den Familien aufbauen können. Felix Niggli bleibt weiterhin ein Mitglied des Stiftungsrats. Die Stiftungsräte der Sternschnuppe arbeiten alle ehrenamtlich. Wir danken an dieser Stelle Felix Niggli für seine langjährige, wertvolle Arbeit. Gemeinsam Freude erleben Sternenprojekte bringen Lebensfreude und Abwechslung in den Spitaloder Heimalltag von Kindern und Jugendlichen, die mit einer Krankheit, Behinderung oder schweren Verletzung leben. Die Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe unterstützt Projekte, die Kinder begeistern und neue Erlebnisse im Alltag ermöglichen. Geissentrekking Proben bis zum grossen Auftritt. Kindersamstage im Zirkus Hörbehinderte Kinder auch ausserhalb der Schule fördern und ihnen dabei möglichst viel Spass und Abenteuer bieten, das ist das Ziel der «Kindersamstage» des Schweizerischen Gehörlosenbunds. Rucksack selber tragen? Dank den Geissen ist das nicht nötig. 2014 stand das Projekt unter dem Thema «Zirkus» und wurde mit dem Kinderzirkus Robinson durchgeführt. Zum Programm der vier übers Jahr verteilten ganztägigen Workshops gehörte das Üben verschiedener Zirkusdisziplinen: zum Beispiel Jonglieren, auf dem Seil balancieren oder Akrobatikkunststücke einstudieren. Jedes Kind durfte zwei Disziplinen aussuchen, in denen es am Ende des Jahres den Eltern sein Können vorstellte. Da hiess es also üben, üben, üben! Der Spass war riesig. Und das nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei den Profis. Zirkusleiter Sandro Weibel meinte: «Es ist sehr speziell, mit gehörlosen Kindern zu arbeiten. Das habe ich zuvor noch nie gemacht. Es war toll!» Sternenprojekte Wir unterstützen Projekte, die Lebensfreude und Abwechslung in den Spital- und Heimalltag oder in das Vereinsleben betroffener Kinder und Jugendlicher bringen. Geissenexpertin Martina schwärmt vom Ausflug. Während einer Ferienwoche machten sich zwölf Kinder des Weissenheims Bern auf zu einem dreitägigen Geissentrekking, begleitet von vier gehörnten Vierbeinern. Nicht nur wir waren von diesem Projekt begeistert, sondern auch die Teilnehmerin Martina, die uns bei einem Telefoninterview vom Erlebnis berichtete. Petrus meinte es in jener Woche nicht gut mit den Geissenfans. Es habe die ganze Woche «geschifft», liess uns Mar- tina wissen. Der guten Laune konnte dies aber nichts anhaben. Als Erstes lernten die Kinder die Hierarchie in der Ziegenherde kennen. Besonders wichtig sei es, die Tiere nie bei den Hörnern zu packen, betonte Martina. Auch das Striegeln und Pflegen der Tiere gehörte zur Aufgabe der jungen Ziegenführer. Das gefiel Martina am besten. Das Geissentrekking wird aber bestimmt auch den andern Kindern in guter, wenn auch nasser Erinnerung bleiben. Gemeinsame Erlebnisse Sternenprojekte ermöglichen es, zusammen Freude zu erleben, und bereichern so den Alltag. Ein spezieller Schulausflug, ein Beitrag an eine Projektwoche, die Anschaffung eines behindertengerechten Spielgeräts können beispielsweise Sternenprojekte sein. Möglich ist vieles, fragen Sie uns an. Sternenprojekte anmelden Institutionen wie Spitäler, Heime, Sonderschulen, Vereinigungen oder ähnliche Organisationen, die mit betroffenen Kindern und Jugendlichen arbeiten oder sich für deren Interessen einsetzen, können bei uns für erlebnisorientierte Projekte finanzielle Unterstützung beantragen. www.sternschnuppe.ch, Rubrik Sternenprojekte 7 S T ERNENPROJEK T E | | FREIZEI T S T ERNE 8 NEUER PARTNER 1 Nordamerika Native Museum Zürich (NONAM) Ohne falsche Romantik bietet das NONAM spannende Einblicke in die Welt der nordamerikanischen Ureinwohner und macht kleine und grosse Besucher auf lebendige Weise mit Kunst und Kultur der Indianer und Inuit vertraut. Auf dem sinnlichen Museumsparcours gehen kleine und grosse Besucher auf eine lebendige Entdeckungsreise von der Arktis bis in den Südwesten Nordamerikas. Neben der Dauerausstellung mit zahlreichen Objekten wartet das Museum mit wechselnden Sonderausstellungen, einem einzigartigen Klangraum und einer Bildergalerie des berühmten Indianermalers Karl Bodmer auf. Mit der Sternschnuppe-Karte ist der Eintritt in das Museum gedeckt. Thematische Führungen und Workshops können auf eigene Kosten und in Absprache mit dem Museum dazugebucht werden. www.nonam.ch Im Nordamerika Native Museum gibt es viel Spannendes zu entdecken. NEUER PARTNER 2 Glasi Hergiswil – Handarbeit seit 1817 Auch die Glasi Hergiswil gehört ab sofort zu unseren FreizeitsternePartnern. Direkt an den Ufern des Vierwaldstättersees gelegen, ist sie die einzige Glashütte der Schweiz, in der Glas noch von Mund und Hand verarbeitet wird. Erleben Sie die Glasbläser bei der Arbeit und lassen Sie sich im einzigen Glas-Labyrinth der Schweiz verzaubern. Das Glasi-Museum und das Glas-Labyrinth können mit der Sternschnuppe-Karte kostenlos besucht werden. Eine sieben Meter hohe Murmelbahn mit Rutschbahn, diverse Murmelspiele und die Drachendame Leandra warten auf die Kinder im GlasiPark. So wird der Ausflug zu einem Erlebnis für die ganze Familie. www.glasi.ch Die eindrückliche Arbeit der Glasmacher und das Glas-Labyrinth versprechen einen kurzweiligen Besuch. Seleger Moor Unsere Partnerinstitutionen Folgende Institutionen sind Partner der Sternschnuppe und können mit der Sternschnuppe-Karte kostenlos besucht werden: Blütenpracht in Rifferswil. Der Park Seleger Moor in Rifferswil, den wir letztes Jahr als saisonalen Partner zur Sternschnuppe zählen durften, ist neu ein fester Freizeitsterne-Partner. Der Naturpark kann künftig während der Saison von Anfang April bis Ende Oktober kostenlos mit der Sternschnuppe-Karte besucht werden. Ein Ausflug lohnt sich besonders in der Blütezeit im April/Mai. www.selegermoor.ch Freizeitsterne Freude für Familien und Gruppen Im Rahmen der Freizeitsterne offerieren wir Familien Besuche in verschiedenen Kulturinstitutionen der Schweiz. Neben dem betroffenen Kind profitieren auch seine Geschwister und Eltern von diesem Angebot. Gruppen aus Tages- und Sonderschulen, Heimen oder Vereinigungen, die betroffene Kinder betreuen oder sich für deren Interessen einsetzen, können ebenfalls von den Freizeitsternen profitieren. Sternschnuppe-Karte bestellen Wer das Angebot der Freizeitsterne nutzen möchte, kann die Sternschnuppe-Karte online bestellen. Diese berechtigt zum Eintritt in unsere Partnerinstitutionen. Mehr Informationen finden Sie unter: www.sternschnuppe.ch, Rubrik Freizeitsterne • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Abenteuerland Walter Zoo, Gossau, SG Alimentarium, Vevey, VD Basler Papiermühle, Basel, BS Freilichtmuseum Ballenberg, BE Glasi, Hergiswil, LU Handmuseum, Lausanne, VD Kindermuseum Creaviva im Zentrum Paul Klee, Bern, BE Klangweg Toggenburg, SG (offen bis Mitte Oktober) Knies Kinderzoo, Rapperswil, SG Laténium, Archäologiepark und -museum, Hauterive, NE Legionärspfad Vindonissa, Windisch, AG (offen bis Ende Oktober) Maison Cailler, Broc, FR Museum Bernhardiner Hunde, Martigny, VS Museum für Kommunikation, Bern, BE Nationalparkzentrum, Zernez, GR Naturama, Aarau, AG Natur- und Tierpark Goldau, SZ Nordamerika Native Museum (NONAM), Zürich, ZH Olympisches Museum, Lausanne, VD Papiliorama, Kerzers, FR Park Seleger Moor, Rifferswil, ZH Salzbergwerk, Bex, VD Schloss Chillon, Veytaux, VD Sensorium im Rüttihubelbad, Walkringen, BE Schweizer Spielmuseum, La Tour-de-Peilz, VD Swissminiatur, Melide, TI Technorama, Winterthur, ZH Tropicarium, Servion, VD Verkehrshaus der Schweiz, Luzern, LU Zoo Basel, BS Zoo Servion, VD Zoo Zürich, ZH 9 FREIZEI T S T ERNE | PINNWAND 10 | FAMILIENTAG 2015 Liebe Sternschnuppe-Familien, bitte reserviert euch den Sonntag , 23. August 2015. An diesem Tag findet der diesjährige Familientag statt, und zwar wiederum im Raum Zürich. Für ein buntes Programm und das leibliche Wohl wird wie immer gesorgt sein. Alle Kinder, deren Wunsch wir bereits erfüllen durften, erhalten noch vor den Sommerferien eine Einladung. ABE SCHLÜSSELÜBERG iterin hat Sandra ren als Co-Geschäftsle Jah b hal fein Nach fün Lucia Wohlgemuth Ende Januar 2015 an Colombo ihren Platz die Sternschnuppe seit drei Jahren für übergeben, die bereits l Freude und InsSandra Colombo vie tätig ist. Wir wünschen ken ihr von Herzen iteren Weg und dan piration auf ihrem we en Einsatz bei der ftlichen und tatkräftig für ihren leidenscha Sternschnuppe. ABSCHIED tige im Leben Das einzig Wich von Liebe, sind die Spuren lassen, die wir hinter ehen. wenn wir wegg zer Albert Schweit ersren zu den schw müssen, gehö en ss sla lo n hen he sc die ein Kind ge geliebten Men len Familien, nen wir einen al de en in , ch te ns en wü Die Mom sen. Wir begleiten. n stellen müs in dieser Zeit r uns im Lebe schen, die sie en M be ten, denen wi lie d un l Kraft , von Herzen vie lassen mussten NEUE STANDORTLEITERIN LAU SANNE Im März 2015 hat Karen Hansson die Leitung unserer Zweigstelle in Lausanne übernom men. Sie löst damit Anne Zimmermann ab, die sieben Jahre in Lausanne für die Sternschnuppe tätig war. Wir dank en Anne Zimmermann für die Zusammenarbeit und begr üssen Karen Hansson ganz herzlich als Teamleiterin Laus anne. DANKE n, wäre unsere Arbeit schen, die uns unterstütze Ohne die unzähligen Men en und farbenfrohen Danke für all die fröhlich nicht möglich. Wir sagen nden, für hunderte en kleinen und grossen Spe Briefe und Mails, für die viel die uns angeboten nden Arbeit und die Hilfe, ehrenamtlich geleistete Stu en. Kinder wahr werden zu lass wird, um die Träume vieler Egal ob im abgelegenen Tal oder mitten in der Stadt – immer wieder setzen sich Privatpersonen, Vereine oder Firmen für die Sternschnuppe ein. Wir sind stets aufs Neue begeistert von der Vielfalt der Ideen. Hier finden Sie eine kleine Auswahl davon. NAHRHAFT UND STÄRKEND … das waren die Suppen der «Suppenküche», die von der Frauengemeinschaft Au-Fischingen an die eingeladenen Gäste vergeben wurden. Der weihnachtliche Anlass im Kloster Fischingen ist rundum gelungen. Mit warm gefüllten Bäuchen lauschten die Gäste dem Musizieren der Kinder und stimmten sich auf die besinnliche Zeit ein. Wir danken herzlich. KOSTBARES AUS DEM BRUNNEN Ein alter Volksglaube sagt, dass es Glück bringe, Münzen in einen Brunnen zu werfen. Dass das tatsächlich stimmt, können wir nur bestätigen: Seit vielen Jahren sammelt ERZ Entsorgung + Recycling Zürich die Münzen, die in den Sodbrunnen am Rennweg in Zürich geworfen werden, und spendet sie der Sternschnuppe. Die Münzen tragen also auf direktem Weg zum Glück von kranken Kindern bei. FROSCHKÖNIG UND SAMICHLAUS Kürzlich erreichte uns ein Brief der 77-jährigen Lilly Schnyder zusammen mit einer kleinen, selbstgestrickten Handpuppe. In ihrem Schreiben kündigte uns die passionierte Handwerkerin an, dass sie 30 ihrer Kunstwerke zu unseren Gunsten verkaufen möchte. So landeten schliesslich ein Froschkönig, der Samichlaus samt Esel, Biene Maja und weitere Figuren bei uns. Lange blieben sie aber nicht, denn sie fanden schon bald freudige Abnehmer. DUFTE AKTION Die Firma PartyLite vertreibt hochwertige Duftkerzen und Wohnaccessoires. Seit Herbst 2014 unterstützt PartyLite die Sternschnuppe mit Direktspenden sowie Produktpromotionen. Die Begeisterung der Mitarbeitenden für diese Aktion ist für uns nicht nur spürbar, sondern auch riechbar: Dank der kostbaren Kerzen weht nun ab und zu auch ein wohlduftendes Lüftchen durch unser Sternschnuppe-Büro. KOSTENLOSER TAXIDIENST Im Rahmen von Wunscherfüllungen ist es für Kinder und Jugendliche im Rollstuhl manchmal das Einfachste, eine Fahrt mit dem Auto statt mit dem öffentlichen Verkehr zu organisieren. Der Verein Behinderten-Reisen Zürich schenkt der Sternschnuppe seit 2014 immer wieder solche Fahrten und trägt mit diesen Geschenken dazu bei, dass die Wunscherfüllung entspannt und gemütlich startet und so auch wieder endet. Pro-Sternschnuppe-Aktionen Die Aktionen zu Gunsten der Sternschnuppe sind so abwechslungsreich wie die Kinder, die mit dem Erlös beschenkt werden. Wir bedanken uns im Namen unserer Sternschnuppe-Familien für die wunderbare Unterstützung, die wir aus der ganzen Bevölkerung erfahren. Weitere Aktionen finden Sie ausserdem unter: www.sternschnuppe.ch, Rubrik Unterstützung PRO Engagement für die Sternschnuppe S T ERNS CHNUPPE | 11 Merci Eine Auswahl aus den zahlreichen, herrlich bunten «Dankeschöns» – seit 1993 hat die Sternschnuppe über 2000 Herzenswünsche erfüllt. www.sternschnuppe.ch