Die besten Risikovorsorge-Versicherungen
Transcrição
Die besten Risikovorsorge-Versicherungen
Versicherungen & Finanzen vom 7.7.2015 Die besten Risikovorsorge-Versicherungen Viele Deutsche fürchten sich vor schweren Krankheiten und Berufsunfähigkeit (BU). Gleichzeitig glauben sie nicht, dass die gesetzliche Rentenversicherung im BU-Fall ausreicht, zeigt eine aktuelle Yougov-Studie. Bei welchen Anbietern die Vorsorgelücke am besten geschlossen werden kann, hat das Disq untersucht. Demnach gibt es das beste PreisLeistungs-Verhältnis in BU bei der Canada Life. Bei Erwerbsunfähigkeit und Risikoleben ist die Europa Testsieger. Schwere Krankheiten zu bekommen, ist die größte Angst der Deutschen. Rund ein Drittel der Arbeitnehmer zwischen 18 und 60 Jahren fürchten sich davor besonders, ergab eine repräsentative Umfrage der Yougov Deutschland AG im Auftrag der DEVK Deutsche Eisenbahn Versicherung Sachund HUK-Versicherungsverein a.G. In einem achtstufigen Ranking steht diese Angst für 61 Prozent der Befragten an erster, für weitere 18 Prozent an zweiter Stelle. Rund die Hälfte fürchtet sich in erster oder zweiter Linie vor einem Unfall. 30 Prozent gaben an, dass sie sich vor allem vor Berufsunfähigkeit (BU) ängstigen. Welche Summe die gesetzliche Rentenversicherung im BU-Fall zahlt, glauben 51 Prozent der Befragten zu wissen. Allerdings rechnen auch 45 Prozent mit erheblichen Einschränkungen ihrer Lebensweise. Weitere 16 Prozent denken, dass sie mit diesem Betrag nicht leben könnten. Nur sechs Prozent erwarten, dass der Betrag ausreicht. Von einer BU-Versicherung erwarten der Umfrage zufolge 79 Prozent gute Leistungen und Bedingungen. Der Preis rangiert auf Platz zwei. Tarife am Beispiel von vier Musterkunden getestet Wo die Versicherten das beste Preis-Leistungs-Verhältnis in der BU-Versicherung, aber auch beim Schutz vor Erwerbsunfähigkeit (EU) und in der Risikolebens-Versicherung bekommen, hat jetzt das Deutsche Institut für Service-Qualität GmbH & Co. KG (Disq) im Auftrag des Nachrichtensenders NTV untersucht. Dabei zeigte sich dem Institut zufolge ein großes Einsparpotenzial. Das Disq untersuchte die Tarife aus der Sicht von vier Musterkunden, einem jeweils 30-jährigen Bankkaufmann, Ingenieur, Malermeister und Tischler. Für die Analyse wurden nur die Preise im ersten Versicherungsjahr herangezogen. Der Bewertung des Leistungsumfangs der einzelnen Tarife lagen Ratings des Analysehauses Franke und Bornberg GmbH zugrunde. In der BU hat das Disq insgesamt 40 Versicherer hinsichtlich der Leistungen und der Beitragshöhe unter die Lupe genommen. Beides floss jeweils zur Hälfte in die Wertung ein. Sechs Versicherer erhielten in der Untersuchung das Qualitätsurteil „sehr gut“. Canada Life ist Testsieger in der BU An der Spitze liegt die Canada Life Assurance Europe Limited (CLE) mit 96,3 von 100 möglichen Punkten, gefolgt von der Württembergischen Lebensversicherungs AG (84,2), Nürnberger Lebensversicherung AG (83,2), Nürnberger Beamten Lebensversicherung AG (82,3), Europa Lebensversicherung AG (81,4) und Universa Lebensversicherung a.G. (80,0). Die Canada Life punktete der Studie zufolge vor allem durch günstige Beiträge in allen vier Kundenprofilen. „Das Einsparpotenzial lag bei der Nettoprämie im Vergleich zum teuersten Versicherer je nach Profil zwischen 48 Prozent und 68 Prozent“, berichten die Studienautoren. Wie die Leistungsunterschiede bei den Tarifen genau aussehen und ob es entsprechende Ausschlüsse gibt, geht aus der Studie allerdings nicht hervor. Bild: Disq Ergo überzeugt die Tester nicht Das Schlusslicht im BU-Test bildet die Ergo Lebensversicherung AG mit einem „ausreichend“. „Das Preis-Leistungs-Verhältnis dieses Tarifs überzeugte nicht: Die Versicherungsleistungen gehörten mit zu den schwächsten im Test, die Prämie war für alle Profile überdurchschnittlich teuer.“ Viele Tarife bieten aber einen hohen Versicherungsschutz, berichtet das Institut. Von den 40 untersuchten Produkten erhielten 33 die höchste Ratingnote von Franke und Bornberg. Eine niedrige Prämie sei also nicht gleichbedeutend mit schlechten Leistungen. Ein 30-jähriger Bankkaufmann könne sich schon für eine Nettoprämie von rund 52 Euro eine Zahlung in Höhe von monatlich 1.500 Euro sichern. Guter Schutz bei niedrigen Preisen möglich In den Test von 16 Erwerbsunfähigkeits-Versicherern flossen ebenfalls Leistungen und Beitragshöhe ein. Hohe Prämien seien auch hier kein Muss für sehr gute Leistungen, berichtet das Disq. Drei Mal gab es ein „sehr gut“. An der Spitze liegt die Europa mit 87,1 Punkten, gefolgt von der Continentale Lebensversicherung AG (84,3) und der Stuttgarter Lebensversicherung a.G. (80,4). Bei allen drei Anbietern seien „hervorragende Versicherungsleistungen zu überdurchschnittlich günstigen Preisen möglich“, berichtet das Disq. Hohe Prämien seien in den EU-Tarifen zudem kein Garant für sehr gute Leistungen. So auch beim Schlusslicht Arag Lebensversicherungs-AG: Bei stets überdurchschnittlichen Prämien seien die angebotenen Versicherungsleistungen nur durchschnittlich ausgefallen, berichten die Studienautoren. Bild: Disq Europa führt in Risikoleben Anders als bei der BU und EU betrachteten die Tester bei der Risikolebens-Versicherung lediglich die Beitragshöhe der Produkte, ohne auf Leistungsunterschiede zu achten. 46 Anbieter wurden auf eine Todesfallleistung von 100.000 Euro untersucht, zwölf erreichten ein „sehr gut“. Auf Rang eins liegt die Europa (98,8 Punkte). „Bei einer Laufzeit von 20 und 30 Jahren bot der Versicherer die günstigste, bei einer Laufzeit von zehn Jahren die zweitgünstigste Prämie. Die günstigste Jahresprämie bei zehnjähriger Laufzeit bietet die zweitplatzierte Prisma Life (97,3). Auf Platz drei liegt die Deutsche Lebensversicherungs-AG (DLVAG, 94,3), die in allen drei Laufzeiten jeweils zu den fünf günstigsten Anbietern gehört. Schlusslicht wurde die Lebensversicherung von 1871 a.G. mit dem Tarif „R1“. Das Qualitätsurteil fiel mangelhaft aus, da der Tarif für alle untersuchten Laufzeiten mehr als das Vierfache kostete als beim günstigsten Anbieter im Test, berichtet das Institut. Keine Angaben zu Leistungsunterschieden Vergleichen lohne sich, berichtet das Disq. Kein Anbieter hatte im Vergleich gleichzeitig für alle drei Laufzeiten den günstigsten Versicherungsschutz. Der zehnjährige Schutz mit einer Todesfallleistung in Höhe von 100.000 Euro ist der Studie zufolge bereits ab 28 Euro Jahresprämie erhältlich. Die günstigste Nettoprämie bei einer Laufzeit von 20 Jahren lag bei rund 43 Euro pro Jahr, für 30 Jahre Laufzeit bei knapp 72 Euro. Der teuerste Versicherer verlangte bei zehn- und 30-jährigem Schutz mehr als das Fünffache des günstigsten Anbieters. In wie weit sich hier die Leistungen unterscheiden, berichtet das Disq an der Stelle allerdings nicht, da sich diese „bei einer Risikolebens-Versicherung kaum unterscheiden“, heißt es in der Studie. Entsprechend geht das Institut nicht weiter auf die Unterschiede in der Versicherungs-Bedingungen ein. Die Studie „Berufsunfähigkeits-, Erwerbsunfähigkeits- und Risikolebens-Versicherung 2015“ kann gegen eine Schutzgebühr von brutto 416,50 Euro per E-Mail beim Disq erworben werden. Barbara Kriesten