Ideen für den Unterricht in der Grundschule
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Ideen für den Unterricht in der Grundschule
061573_med_vögel_09 19.12.2006 12:22 Uhr Seite 1 Unsere Vögel Ideen für den Unterricht in der Grundschule 061573_med_vögel_09 20.12.2006 14:54 Uhr Seite 2 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, die Vogelvielfalt in Deutschland ist faszinierend: Rund 250 verschiedene Arten leben hier, dazu kommen noch zahlreiche Zugvögel, die Jahr für Jahr bei uns Station machen. Die Präsenz der Vögel ist einmalig, denn wie kaum eine andere Tiergruppe sind sie in den unterschiedlichsten Landschaften anzutreffen und selbst mitten in der Stadt leicht zu beobachten. Die Beobachtung von Vögeln macht Spaß und ist gleichzeitig eine Möglichkeit, die Umweltbedingungen um uns herum zu prüfen: Denn wo sich Lebensräume verändern, ändert sich auch die Artenvielfalt. Mit unserer Unterrichtsbroschüre möchten wir Ihre Schülerinnen und Schüler für dieses Thema sensibilisieren und zu echten Vogelexperten machen. Denn nur was man kennt, kann man schätzen und schützen. So ist diese Broschüre auch ein aktiver Beitrag zum Schutz unserer Natur. Das medizini-Themenposter ist als Gesprächsanlass für Ihren Unterricht gedacht: Wer (er)kennt die verschiedenen Vogelarten? Was sind die typischen Merkmale und in welcher Umgebung kann man sie bevorzugt beobachten? Die beiliegende CD macht das Thema Vögel auch akustisch erlebbar. 50 heimische Vogelarten sind hier zu hören und anhand ihres typischen Rufes zu unterscheiden. Wir wünschen Ihnen und Ihren Schülerinnen und Schülern viel Spaß mit den medizini-Unterrichtsmaterialien! Ihre Stiftung Lesen Inhaltsverzeichnis „Länger, schneller, klüger“ – Rekorde aus der Vogelwelt 3-4 Ob Wasservogel, Zugvogel oder Greifvogel – jede Vogelart hat bestimmte Besonderheiten, die die Anpassung an die Umwelt erleichtern. Anhand von Illustrationen und kurzen Lesetexten erhalten Kinder zahlreiche Einblicke in die faszinierende Welt der Vögel. „Von morgens bis abends“ - die Vogeluhr 5 Die Begleitseite zur beiliegenden CD bietet Gelegenheit, die verschiedenen Vogelarten anhand ihres Rufes kennen zu lernen und zu unterscheiden. Zusätzlich wird durch das Arbeitsblatt spielerisch die Uhrzeit eingeübt. „Besser als Messer und Gabel“ – wie Schnäbel und Füße verraten, was ein Vogel frisst 6 Anhand eines Zuordnungsspiels lernen Kinder die unterschiedliche Nahrung von Vögeln kennen. Dabei entdecken sie wichtige Unterschiede bei den Schnäbeln und Füßen. „Ein Unterschied wie Tag und Nacht“: Mäusebussard und Uhu 7 In der Nacht werden andere Fähigkeiten benötigt als am Tag. Am Beispielpaar Mäusebussard und Uhu werden die Unterschiede deutlich gemacht. „Der Entenkehlchenstorch“ – Kreativseite 8 Die Kopiervorlage lädt ein zum kreativen Umgang mit dem Thema „Unsere Vögel“: Bunte Fantasievögel vereinen die Vorzüge der verschiedenen Vogelarten. Die bundesweite Gartenvogelzählung des NABU 10 Mit dem lustigen Märchen können sich Kinder den verschiedenen Vogelarten und ihren Merkmalen auch auf literarische Weise nähern. Lesetipps 11 Eine Auswahl an Bilderbüchern, Geschichten und Sachbüchern rund um das Thema „Unsere Vögel“. Impressum/Ansprechpartner Zu den Themen, die mit diesem Zeichen markiert sind, finden Sie im Internet unter www.gesundheitpro.de/schulmaterial weitere Anregungen, kreative Ideen und Lesetipps rund um die verschiedenen Teilaspekte des Themas. Die Broschürenseiten mit diesem Symbol beziehen sich direkt auf die beigelegte CD. Die angegebenen Ziffern (z. B. 1) korrespondieren mit der Reihenfolge der entsprechenden Vogelstimmen auf der CD. Die Poster zu den Themen sind in folgenden Ausgaben von medizini, dem Kindermagazin aus der Apotheke, enthalten: Wer benimmt sich falsch? Februar 2007 Unsere Vögel Mai 2007 12 Neben einem lustigen medizini-Comic finden Sie hier die mediziniPosterthemen 2007 und Ihre Ansprechpartnerin bei allen Fragen zum Projekt. 2 Die mit diesem Zeichen markierten Arbeitsblätter sind als Kopiervorlagen konzipiert und wenden sich direkt an die Kinder. Einzelne Seiten sind evtl. größer zu kopieren, sodass auch Schülerinnen und Schüler der Klasse 1 Texte und Bilder einfach verfolgen können. 9 Machen Sie mit bei der bundesweiten NABU-Aktion „Die Stunde der Gartenvögel 2007“ vom 11. bis 13. Mai. Durch den vorgefertigten Zählbogen ist die Aktion kinderleicht im Unterricht einzusetzen. „Der König der Vögel“ – Ein Märchen zum Vor- und Selberlesen Hinweise zur Verwendung der Arbeitsblätter im Unterricht Iss dich fit! September 2007 061573_med_vögel_09 19.12.2006 12:23 Uhr Seite 3 „Länger, schneller, klüger“ – Rekorde aus der Vogelwelt Einmal Afrika und zurück: Der Storch 130 verschiedene Vogelarten verlassen jedes Jahr unser Land und ziehen in den warmen Süden. Zu den größten Zugvögeln zählt der Storch. Je nachdem, wo die Störche in Europa leben, wählen sie unterschiedliche Zugstrecken. Die, die westlich einer Linie zwischen den Niederlanden und dem Fluss Lech in Bayern leben, ziehen über Spanien und Gibraltar ins tropische Afrika südlich der Sahara. Die Störche, die östlich von dieser Linie leben, fliegen zum Bosporus, das ist die Meerenge zwischen Europa und Asien in der Türkei. Von dort ziehen sie über Kleinasien und Israel weiter bis nach Afrika. Bis zu 10 000 km weit fliegen Störche, um unserem Winter auszuweichen. Steine im Bauch: Die Ente Enten haben keine Zähne, sodass sie ihre Nahrung (Gras, Wasserpflanzen, Samen, die auf dem Wasser treiben, Insekten und Muscheln) nicht zerkauen können. Dabei sollten zum Beispiel Gräser und Samen sehr gut durchgekaut werden. Die Enten haben einen Trick: Sie schlucken kleine Steinchen, die die Nahrung im sehr muskulösen Magen wie Mühlsteine zerreiben. Auf diese Weise können Enten sogar Walnüsse oder harte Muschelschalen ohne Probleme verdauen. Geschwindigkeit: Der Wanderfalke Der Wanderfalke hat eine besondere Art Beute zu machen: Er jagt fliegende Vögel wie zum Beispiel Meisen, Finken, Tauben und Möwen. Mit einer Geschwindigkeit von 300 km/h stürzt er pfeilschnell auf seine Beute herab. Das gilt als Weltrekord unter den Vögeln. Bei diesem Sturzflug verletzt der Wanderfalke seine Beute mit seinen scharfen Krallen. In einem zweiten Anlauf kann er dann die geschwächte Beute ergreifen und mit einem Biss töten. medizini 3 061573_med_vögel_09 19.12.2006 12:23 Uhr Seite 4 Gemeine Kinder: Der Kuckuck Hat der Kuckuck ein Weibchen gefunden, dann bauen die beiden kein Nest wie fast alle anderen Vögel, sondern das Kuckucks-Weibchen sucht sich für die Eier das Nest eines fremden Singvogels. Es wartet, bis das Nest gerade von den Besitzern verlassen ist, legt ein Ei hinein und verschwindet schnell. Das Ei lassen die Kuckuckseltern von den anderen Vögeln ausbrüten. Bemerken diese das Kuckucksei nicht, dann hat ihre eigene Brut keine Chance: In der Regel schlüpft das Kuckuckskind als Erstes. Dann schubst es die anderen Eier aus dem Nest hinaus und lässt sich füttern, bis es fliegen kann. Kompass im Kopf: Die Brieftaube Im Mittelalter war die Brieftaube ein wichtiger Postbote. Heute ist sie ein schönes Hobby. Sie wird mit dem Auto zu einem befreundeten Brieftaubenzüchter gebracht. Dort bleibt sie im Käfig, bis sie eine Nachricht an ihren Besitzer überbringen soll. Die Nachricht wird am Fuß befestigt und dann kann die Reise losgehen. An einem Tag fliegt sie 800 bis 1000 km weit. Man weiß heute ungefähr, wie die Tiere nach Hause finden. Sie orientieren sich am Stand von Sonne und Sternen, aber vor allem am Magnetfeld der Erde. Weil dieses Magnetfeld an jedem Fleck der Erde etwas anders ist und sich mit der geografischen Richtung verändert, können sich die Tauben daran orientieren. Zusätzlich bietet ihnen die Landschaft Orientierungspunkte. Tauben fliegen auch an Bahnstrecken oder Straßen entlang. Immer in der Luft: Der Mauersegler Der Mauersegler hat einen wissenschaftlichen Namen (Apus apus), der aus dem Griechischen kommt und so viel heißt wie: ohne Füße. Natürlich hat der Mauersegler Füße, doch er benutzt sie kaum. Fast sein ganzes Leben lang hält er sich in der Luft auf. Man geht davon aus, dass der Mauersegler monatelang, vielleicht sogar jahrelang ununterbrochen fliegt. Nur zum Brüten und zur Aufzucht des Nachwuchses unterbricht er seinen Flug. Mauersegler fressen, trinken und schlafen auch im Flug. Der Mauersegler gehört zu den schnellsten Vögeln mit Spitzengeschwindigkeiten bis zu 200 km/h. So schnell fährt ein Rennwagen. Im Flug sieht er aus wie das ¤-Zeichen. 4 medizini 061573_med_vögel_09 19.12.2006 12:23 Uhr Seite 5 „Von morgens bis abends“ – die Vogeluhr Während viele Menschen noch gemütlich im Bett liegen und schlafen, werden bereits die ersten Vögel wach und fangen an zu zwitschern. Wann genau ein Vogel mit dem Gesang beginnt, hängt vom Zeitpunkt des Sonnenaufgangs ab. Nicht alle Vogelarten wachen zur selben Zeit auf: Das Rotkehlchen hört man bereits in der frühen Dämmerung, der Star braucht mehr Licht, um wach zu werden. Da es im Juni früher hell wird, hört man auch alle Vögel früher zwitschern als im April. Um diese Zeit beginnt für unsere heimischen Vögel der Tag: April Mai Juni CD-Track Haussperling 6.30 Uhr 5.30 Uhr 5.00 Uhr 32 Amsel 5.30 Uhr 4.30 Uhr 4.00 Uhr 41 Kohlmeise 5.30 Uhr 4.30 Uhr 4.00 Uhr 27 Blaumeise 6.00 Uhr 5.00 Uhr 4.30 Uhr 28 Star 6.30 Uhr 5.30 Uhr 5.00 Uhr 46 Singdrossel 5.30 Uhr 4.30 Uhr 4.00 Uhr 43 Zilpzalp 6.00 Uhr 5.00 Uhr 4.30 Uhr 20 Hausrotschwanz 5.00 Uhr 4.00 Uhr 3.30 Uhr 9 Feldlerche 5.00 Uhr 4.00 Uhr 3.30 Uhr 1 Buchfink 6.00 Uhr 5.00 Uhr 4.30 Uhr 34 Rotkehlchen 5.30 Uhr 4.30 Uhr 4.00 Uhr 8 Damit ihr eure Vogeluhren nutzen könnt, müsst ihr natürlich wissen, wie sich der Ruf der verschiedenen Vögel anhört! Aufgaben: 1. Mit einer Vogeluhr weiß man immer anhand des Vogelgesangs, wie spät es ist. Lest die dargestellten Uhrzeiten ab. Welche Vögel verraten euch, dass es 4.00 Uhr (4.30 Uhr, ...) ist? 2. Hört euch gemeinsam mit eurer Lehrerin oder eurem Lehrer die verschiedenen Vogelstimmen an. Schreibt auf, wie jeder Vogel klingt. Nennt die verschiedenen Merkmale. 3. Schreibt die Vögel unter die passenden Uhrzeiten. Im April: Im Mai: Im Juni: medizini 5 061573_med_vögel_09 19.12.2006 12:23 Uhr Seite 6 „Besser als Messer und Gabel“ – wie Schnäbel und Füße verraten, was ein Vogel frisst 1 A Storch, Nummer 32 auf dem medizini-Poster 2 B ☺ C D E G Gänsesäger, Nummer 29 3 Mäusebussard, Nummer 20 4 Buchfink, Nummer 2 5 6 B 4 A 3 E 2 G 1 C ☺ 6 5 D Buntspecht, Nummer 1 Lösung: Graugans, Nummer 28 Aufgaben: 1. Mit ihren verschiedenen Schnäbeln und Füßen können die Vögel ihr Futter suchen, schöpfen, beißen oder reißen. Schaut euch die abgebildeten Schnäbel und Füße an: Verbindet die Köpfe mit dem passenden Futter und den passenden Füßen. 2. Wisst ihr, in welchen Lebensräumen diese Vögel leben? 3. Kennt ihr noch andere Vögel mit besonderem Schnabel oder besonderen Füßen? Sucht in Büchern und Zeitschriften und beschreibt die Vögel kurz mit eigenen Worten. 6 medizini 061573_med_vögel_09 20.12.2006 14:54 Uhr Seite 7 „Ein Unterschied wie Tag und Nacht“: Mäusebussard und Uhu Wenn es abends dunkel wird, gehen die meisten Vögel schlafen. Auch der Mäusebussard wird nun müde. Mit dem Uhu ist es anders: Er erwacht in der Dämmerung und geht im Dunkeln jagen. Nachts ist vieles anders als am Tag bei Licht. Deshalb brauchen Nachtvögel andere Fähigkeiten als Tagvögel. Meine Augen sind nach vorne gerichtet. Ich kann meinen Kopf so weit drehen, dass ich sogar hinter mich schauen kann. Die Federbüschel auf meinem Kopf sind keine Ohren. Sie tarnen mich, wenn ich tagsüber döse. Mein Ruf ist: „Schuhuu!“ Ich habe sehr weiche Federn, damit ich geräuschlos fliegen kann. Ich schlafe tagsüber, weil ich nachts jage. Ich habe ein sehr gutes Gehör, mit dem ich mich orientieren kann. Am liebsten fresse ich kleine Mäuse. Ich finde meine Nahrung tagsüber und ruhe mich nachts aus. Mein Ruf ist „Hiäh!“ Ich kann stundenlang in der Luft bleiben. Ich bin mit dem Adler verwandt. Ich niste im Wald, meine Beute finde ich aber im offenem Gelände. Ich gehöre zur Vogelgruppe der Greifvögel. Aufgaben: 1. Lest die Texte in den Kästchen. Welche gehören zum Uhu, welche zum Mäusebussard? Was passt zu beiden Vögel? 2. Überlegt: Welche Sinne und Fähigkeiten benötigt man am Tag, was muss man bei Nacht besonders gut können? Macht eine Liste. 3. Kennt ihr noch andere Tiere, die man nur bei Nacht sehen kann? medizini 7 061573_med_vögel_09 19.12.2006 12:23 Uhr Seite 8 „Der Entenkehlchenstorch“ – Kreativseite Aufgaben: 1. Hier könnt ihr einen ganz besonderen Vogel basteln! Schneidet die einzelnen Teile aus, bemalt sie und klebt euren Vogel auf ein festes Stück Papier. 2. Wie heißt euer Fantasievogel? Was kann er alles? 8 medizini Ort Mauersegler ca. 18 cm Amsel ca. 26 cm Blaumeise ca. 10 cm 2 3 4 2 3 4 9 10 11 12 5 6 7 8 1 41 9 10 11 12 5 6 7 8 1 28 Kohlmeise ca. 14 cm Elster ca. 45 cm Star ca. 20 cm 2 3 4 2 3 4 48 9 10 11 12 5 6 7 8 1 46 9 10 11 12 5 6 7 8 1 27 9 10 11 12 2 3 4 9 10 11 12 Die ausgelosten Gewinner werden vom NABU schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg sowie eine Barauszahlung der Sachpreise sind ausgeschlossen. Die Daten werden vom NABU nach dem deutschen Datenschutzgesetz erhoben und verarbeitet. 1. Beobachte eine Stunde lang die verschiedenen Vogelarten. 2. Kreuze von jeder Vogelart die höchste Anzahl der Tiere an, die du gleichzeitig gesehen hast. Anleitung Klasse Name des/r Klassenlehrers/Klassenlehrerin e-Mail PLZ, Straße, Hausnummer Name der Schule Name 1 5 6 7 8 2 3 4 2 3 4 Kennziffer: 1021 9 10 11 12 5 6 7 8 1 2 3 4 9 10 11 12 Mehlschwalbe 2 ca. 14 cm Andere 2 3 4 5 6 7 8 1 Haussperling (Spatz) 32 ca. 15 cm 9 10 11 12 5 6 7 8 1 14:55 Uhr 5 6 7 8 1 Sendet eure Meldebögen als Klassensatz an: NABU Naturschutzbund Deutschland e. V. Stunde der Gartenvögel 69967 Mannheim Bestimmungshilfen, Online-Meldungen und weitere Informationen unter www.nabu.de Einsendeschluss ist der 19.5.2007 20.12.2006 Vorname 10 Klassensätze „Willi wills wissen - Fächerquiz” des FranckhKosmos Verlags 10 Klassensätze der NABU-Broschüre „Gartenvögel” 10 NABU-Nistkästen Unter dem Motto „Die Stunde der Gartenvögel“ ruft der Naturschutzbund (NABU) vom 11. bis 13. Mai 2007 alle Vogelfreunde dazu auf, eine Stunde lang alle Vögel im Garten zu notieren. Unter den teilnehmenden Klassen werden verlost: Macht mit bei der bundesweiten Gartenvogelzählung des NABU! 061573_med_vögel_09 Seite 9 medizini 9 061573_med_vögel_09 20.12.2006 14:55 Uhr Seite 10 Vorlesegeschichte Der König der Vögel Märchen aus England Vogelfederleicht! Wer möchte es nicht sein! Höher und höher steigen, sich vom Wind tragen lassen, unterm Himmel durch die Luft schweben, so als hätte man kein Gewicht und wäre ganz aus Flaum und Luft! Die kleinen und großen Vögel können das! 5 Sie breiten ihre Flügel aus und dann steigen sie weit in den Himmel hinauf, so weit, dass sie wie kleine schwarze Punkte zwischen den Wolken verschwinden. Eines Tages ließ der Adler die Vertreter aller Vogelarten zusammenkommen, damit sie bestimmten, wer unter ihnen der König der Vögel sein sollte. „Wer 10 am höchsten fliegen kann – der soll unser König sein!“, rief der Adler und alle waren damit einverstanden. Sofort begannen sie mit dem Wettbewerb. Die Krähe flog so hoch sie nur konnte und ließ von oben ihr „Krah, krah!“ hören. Die Lerche flog weit in den Himmel hinein und jubilierte in der Höhe, 15 dass es weithin zu hören war. Während alle Vögel ihre Flugkünste zeigten, versteckte sich die kleine Blaumeise im Gefieder des Adlers. Als der Adler an der Reihe war, stieg er hoch in die Luft, höher als alle anderen Vögel. Stolz breitete er seine Flügel aus und ließ einen lauten Schrei ertönen. Als ihn langsam die Kraft verließ und er wieder an Höhe verlor, da schlüpfte 20 die kleine Blaumeise unbemerkt aus ihrem Versteck und stieg schnell und kraftvoll in die Höhe, weiter noch, als es der Adler geschafft hatte. Laut und fröhlich zwitscherte sie ihr Lied und flog vergnügt zwischen den Wolken umher. Da staunten die Vögel unten am Boden und konnten es gar nicht glauben. Als die kleine Blaumeise zu ihren Füßen landete, da verneigten sich alle vor 25 ihr und der erschöpfte Adler sagte: „Das ist er, der König der Vögel!“ Und so kam es, dass die kleine Blaumeise zum König wurde. Und wie ein kleiner König saust sie auch heute noch – vogelfederleicht – kreuz und quer durch die Luft. aus: Heinz Janisch/Marion Goedelt Die kluge Katze Die schönsten Tiermärchen aus aller Welt ab 5 Jahren 21.5 x 28.5 cm 96 Seiten EUR: 19,95 CHF: 35,00 ISBN: 3-219-11230-7 ISBN: 978-3-219-11230-6 erschienen bei Annette Betz 10 medizini 061573_med_vögel_09 20.12.2006 14:55 Uhr Lesetipps Bilderbücher/ Erzählende Literatur Thomas Fuchs Der Vogel Kakapo Seite 11 seien in dieser Gegend seit Jahrzehnten ausgerottet! Gemeinsam mit Benno, einem Uhuschützer und –züchter, übernehmen die beiden die Pflege des kranken Tiers und seiner zurückgelassenen Jungen. Engagierter und lehrreicher Vogelschutzroman. Jujja u. Tomas Wieslander/ Sven Nordqvist Thienemann Verlag, Stuttgart 2004, 96 S., ¤ 9,90, Mama Muh und die Krähe ab 6 Oetinger Verlag, Hamburg 2006, 128 S., ¤ 10,90, ab 6 Als Herr Hasenkleber vor seiner Haustür einen knallgrünen Vogel findet, ändert das sein ganzes Leben: Denn der Vogel entpuppt sich als waschechter Kakapo, und Kakapos sind bekanntlich superfrech! Der Kakapo tanzt dem armen Herrn Hasenkleber mächtig auf der Nase herum, und mit seinem ewigen „Ich will nicht aussterben“ wickelt er ihn völlig um den Finger ... Mama Muh, die unternehmungslustige verrückte Kuh, ist Heldin mehrerer erfolgreicher Vorlesebücher. In den 12 Geschichten dieses Bandes steht ihre Freundschaft zur pingeligen Krähe im Vordergrund, die jedes Mal bezweifelt, dass Mama Muh ihre hochfliegenden Pläne in die Tat umsetzen kann – meist zu Unrecht. Denn auf jeder der detailreich illustrierten Doppelseiten wird ein Monat des Jahres aus der „Vogelperspektive“ betrachtet: Welche Vögel bauen wann ihre Nester, wann legen sie Eier, welche Zugvögel ziehen wann wohin etc. Der am Jahreszyklus ausgerichtete „Biorhythmus“ wird hervorragend begreifbar. Sylvaine Pérols Die Eule und andere Nachttiere Meyers Lexikonverlag, Mannheim 1995, 24 S., ¤ 7,95, ab 4 Die kluge Katze Sachbücher Dieses durch transparente Folien und „Gucklöcher“ sehr inspiriert gestaltete Buch über Eulen und Fledermäuse bietet eine durchweg gelungene Mischung aus eindrucksvollen Doppelseitenillustrationen mit eher atmosphärischerzählendem Text und „echten“ Sachbuchseiten mit kleinen Einzelbildchen und kurzen Erklärungen. Sehr animierend wird gezeigt, was in der Nacht am Himmel alles los ist. Die schönsten Tiermärchen aus aller Welt David Burnie Angela Royston Annette Betz Verlag, Wien 2006, 92 S., ¤ 19,95, Naturforscher Vögel Wissen und entdecken: Vögel ab 5 Beobachten und experimentieren Ensslin Verlag, Würzburg 2006, 80 S., ¤ 4,95, ab 8 Heinz Janisch/Marion Goedelt Dorling Kindersley Verlag, Starnberg 2006, 72 S., Ohne die „spektakulären“ Verwandten aus Übersee wie Pinguin, Papagei oder Kolibri kommt dieses Büchlein aus, das sich ganz auf die heimische Vogelwelt konzentriert. Nach Lebensraum sortiert (Parks/Gärten, Felder/Wiesen, Berge, Flüsse/Seen, Wald sowie Meer/Küsten), werden die gängigsten Vogelarten in Bild und Text kurz vorgestellt. Kompakter Taschenführer für eigenständige Vogelbestimmungen. Wer ist der König der Vögel? In einem Märchen aus England ruft der mächtige Adler zum Wettbewerb im Hochflug auf – und die kleine Blaumeise greift zu einer List. Eine Geschichte aus Korea erzählt von der klugen Katze, die Japaner wissen, warum Raben schwarz sind, und die Brüder Grimm berichten von Bremen und den berühmten Stadtmusikanten: Zusammen mit der Illustratorin Marion Goedelt entführt der Autor seine jungen Leser in unterschiedlichste Kulturen. ¤ 7,90, ab 8 Anke Kuhl Holger Haag/Steffen Walentowitz Natur-Entdecker: Singvögel Vom Huhn, das nicht wusste, wohin es sein Ei legen sollte Mein erstes Was fliegt denn da? Kosmos Verlag, Stuttgart 2005, 80 S., ¤ 5,95, Fischer Verlag, Frankfurt 2003, 32 S., ¤ 12,50, Kosmos Verlag, Stuttgart 2006, 61 S., ¤ 6,95, ab 7 Dieses Buch geht über die passive Vogelbeobachtung und -bestimmung hinaus, indem es Kinder mit einer Vielzahl an Experimenten dazu animiert, sich aktiv mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen. Von einfachen „Versuchsanordnungen“ (wie etwa zur Beobachtung, welcher Vogel was frisst) bis hin zu größeren Basteleien (Futterhäuschen, Nistkasten) ist für jeden Entdecker etwas dabei. ab 4 Eines Tages wird’s dem Huhn zu eng im Stall: „Ich mach die Flatter“, sagt es und begibt sich auf die Suche nach einem wirklich besonderen Platz für sein Ei. Viele Nester schaut es sich an: von Storch, Schwalbe, Elster, Adler und Specht. Keines überzeugt das Huhn, in den Stall zurückkehren will es aber auch nicht. Schönes Bilderbuch über den Mut, den eigenen Weg zu gehen, nebenbei eine erste kleine Vogelkunde. Vom Zaunkönig bis zum Mäusebussard: Die 50 häufigsten heimischen Vögel stellt dieses kompakte Büchlein auf je einer Seite vor, übersichtlich geordnet von Klein nach Groß. Je zwei Texte (über Aussehen und Lebensraum), zwei Abbildungen und ein zusätzlicher Kasten („Schon gewusst?“, „Schau genau hin!“ oder „Mach mit!“) erschließen die Eigenarten des Vogels. Toller Einstieg für Nachwuchs-Vogelbeobachter! Ursula Stichmann-Marny/ Wilfried Stichmann ab 8 Spielerisch funktioniert Wissensvermittlung immer noch am besten – nach diesem Prinzip stellt dieses handliche Büchlein auf jeder Doppelseite einen einheimischen Singvogel mit großem Foto und kurzem Text vor; die eigentlichen Informationen vermitteln sich per Quizfragen. Die Lösungen sind in Spiegelschrift abgedruckt; ein beiliegender „Spiegel“ hilft beim Nachgucken. Irmgard Lucht Nina Rauprich Lasst den Uhu leben! Die Vogel-Uhr Das Jahr der Vögel Deutscher Taschenbuch Verlag, Ellermann Verlag, Hamburg 2003, 40 S., ¤ 8,50, München 14. Auflage 2005, 141 S., ¤ 5,50, ab 9 ab 6 In den Sommerferien bei ihrem Opa in der Eifel finden Jette und Tom einen verletzten Uhu – und sie dachten, Uhus Die 1976 erstmals erschienene „VogelUhr“, mittlerweile ein Klassiker, müsste eigentlich „Vogel-Kalender“ heißen. 11 061573_med_vögel_09 19.12.2006 12:24 Uhr Seite 12 Vorschau 2007 Alle -Naturkunde- und Geschichtsposter 2007 auf einen Blick: Tiere in Ostafrika – Im Reich der wilden Elefanten Wer benimmt sich falsch? – Wimmelbild mit 20 Verhaltensfehlern Reptilien – Die Welt der Echsen, Schlangen und Schildkröten Das Römische Reich: Bei den alten Römern Unsere Vögel – Bestimmungsposter der häufigsten heimischen Vögel Schwimmen, laufen, fliegen – Wie Tiere sich bewegen An der Nordsee – Von Wellen, Watt und Walen Sternbilder – Die wichtigsten Sternbilder der Nordhalbkugel Iss dich fit! – Wissensspiel für kleine und große Kinder Tiere im Wald – Das Naturwunder vor unserer Haustür Leben vor 100 Jahren und heute – So sehr hat sich unser Alltag verändert Das Meer – Tiere der Hochsee medizini gibt es nur in Apotheken: Über 80 Prozent aller Apotheken kaufen das Postermagazin, um es ihren Kunden beim Einkauf in der Apotheke zu schenken. Impressum Herausgeber: Stiftung Lesen Römerwall 40 55131 Mainz Tel.: 06131/28890-0 Fax: 06131/230333 www.stiftunglesen.de www.ideenforumschule.de Verantwortlich: Heinrich Kreibich Programme und Projekte: Gaby Hohm/ Sabine Uehlein Redaktion: Ulrike Schöll, Stefanie Bengs Gestaltung: Plugin Mediendesign, Uelversheim Druck: Printec Repro-Druck, Kaiserslautern Auflage: 30.000 Exemplare Projektverantwortung medizini: Harald Lorenz Fachautorinnen: Petra Faust, Edith-Stein-Schule, Offenbach/Main Ursula Grotewold, Edith-Stein-Schule, Offenbach/Main Regine Klomfaß-Hillert, Blücherschule, Wiesbaden Illustrationen: Christine Henkel, Wojtek Pakmur Lesetipps: Christoph Nettersheim, freier Redakteur, Autor und Lektor, Nürnberg © Stiftung Lesen, Mainz 2007 Irrtümer und Preisänderungen vorbehalten. Die Arbeitsblätter dürfen nur für Unterrichtszwecke kopiert werden. Ihre Ansprechpartnerin bei der Stiftung Lesen Ulrike Schöll, E-mail: [email protected], Tel.: 06131/28890-14 Der Irrtum