bis 2006
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bis 2006
>>> Qualität setzt sich durch! >>> Ein Interview mit DJ Tom Wie angekündigt, haben wir uns mit dem Resident der H 7 des mudia Art getroffen und ihn zu Einzelheiten seiner Tätigkeit als DJ und zu Housemusic an sich befragt. Thomas Schulte alias Phillip Thomas >> DJ Tom im Gespräch mit den House-Experten von Ruhrzone [dst]: Wie bist Du eigentlich zum Musik machen gekommen? DJ Tom: Ich war Schlagzeuger in einer Schulband. Dadurch hat sich die Begeisterung für Musik in mir entfacht. Zur elektronischen Seite der Musik bin ich damals durch das Auflegen von Kassetten auf kleinen Privatpartys gekommen. Tja, das waren noch Zeiten... [dst]: Wo hast du überall schon aufgelegt bzw. wo gehst du gerne privat hin? DJ Tom: Sowohl beruflich als auch privat hauptsächlich und gerne in Essen. Anfangs war ich auch bei den Müllerbeat-Partys dabei. In der Roten Liebe nur als Gast, aber auch im Warehouse in Köln und im Tribehouse in Neuss. [dst]: In der Roten Liebe war Thomas Geier der Lokalmatador! Auch heute ist er ja noch mit Freischwimmer vorne dabei! DJ Tom: Ja, den Thomas mit seiner Pferdemähne kenne ich auch, hat die Houseszene in Essen auf jeden Fall mit geprägt. [mg]: Hast du im mudia Art immer House aufgelegt? DJ Tom: Nein. Früher auch Trance & Progressive. Als es noch die Boxringhalle und die Weiße Halle gab. Mittlerweile aber nur noch House. House ist emotionaler und hat einen höheren Unterhaltungswert. [mg]: Würdest du sagen, dass sich in der H 7 das klassische House-Publikum trifft? DJ Tom: Freitags, ja. Samstags eher weniger. [dst]: Da gibt’s auch das Problem der Masse, nicht nur im mudia, sondern auch allgemein… DJ Tom: Dass die Clubs allgemein ziemlich leer sind, liegt aus meiner Sicht an der aktuellen wirtschaftlichen Gesamtsituation. Wenn die Läden wieder ein volles Haus haben wollen, müssen sie sich an das Budget der Allgemeinheit anpassen. [dst]: Tritt House heute auf der Stelle? DJ Tom: Richtig, seitdem das Internet so vielen zugänglich ist, könnte man davon sprechen. Weil die Musik viel verfügbarer geworden ist, eben durch viel Kopiererei. Dann gab’s eine Übersättigung und der Markt brach ein. Der Sound wurde einfach zu trashig. Deshalb ist unter anderem auch der Party-Service auf 1Live abgesetzt worden. Auch die Art der Musikproduktion hat sich stark verändert - jetzt können sich viele das SemiProfi-Equipment ziemlich schnell zusammenkaufen und damit relativ professionell elektronische Musik machen. [dst]: Ein interessanter Punkt aus Sicht des Nicht-DJs ist sicher das Thema der Bemusterung. Wie läuft das eigentlich genau ab? Kriegst Du Platten ohne Ende zum Antesten zugeschickt? Ein Paradies… DJ Tom: Nein, die wenigsten Labels schicken heute noch ganze Plattenstapel – aus Kostengründen. Das meiste geht über das Internet. Dort gibt’s statt der Riesenpakete Mails mit Linklisten zu den MP3-Files. Im Media-Control kann man die einzelnen Releases tippen. Zu den am meisten angeklickten Tracks werden Musikvideos gedreht. Und das sind dann die wenigen Chartbreaker auf elektronischem Sektor. Manchmal kommen auch so Dinge wie „Weekend“ dabei raus… das ist ein kleines Zugeständnis an einige Hörer. Mit technischer Qualität und Klasse haben diese „Hits“ wirklich nichts zu tun [lacht]. Aber allgemein kann man sicher sagen: Mit Vocals läuft’s in der breiten Öffentlichkeit immer besser als ohne. Daher auch die Vocal Radio Edit’s! [mg]: Siehst Du ein DJ-Set eigentlich auch als Gesamtkunstwerk? DJ Tom: Natürlich. Mit ruhigeren Tracks fange ich an – man kann ja die absoluten Burner nicht sofort am Anfang reinhauen. Meistens sind die Mädels als erstes auf der Tanzfläche. Dann kann man etwas mehr Gas geben. [dst]: Die beste Zeit ist so zwischen 3 und 4 Uhr! Da kommen dann die perkussiveren Tracks an die Reihe! DJ Tom: Ja, genau… die Leute müssen sich ja auch erst etwas eintanzen, dann gibt’s die Kracher. Und wenn Sie einmal dabei sind, dann muss man sie als DJ ja bei der Stange halten. Denn mit dem Handy in der Hand sollte niemand auf der Tanzfläche stehen. Für den DJ fast schon eine Beleidigung. Aber viele Leute haben kein Gespür für den Stil eines Sets. Z.B. wollte mal einer um drei Uhr Benny Benassi hören, obwohl die ganze Nacht vocallastige Housetracks a la Soul Furic und Defected liefen. [mg]: Nach welchen Kriterien werden die Tracks, die du auflegst, von dir ausgewählt? DJ Tom: Es gibt da zwei Onlineshops, die ich ganz gerne nutze. Häufig kaufe ich bei Decks Rec oder Music Head. Aber auch bei Gesprächen mit Plattenhändlern, wie z.B. dem Tommes vom Important House Shop in Essen oder der Claus von Voices Records in Düsseldorf erhalte ich viele Empfehlungen… [dst]: beim Tommes stehen ja die DJs auch hoch im Kurs. Die Privat-Vinyl-Fans kommen da manchmal etwas zu kurz… DJ Tom: … kann schon sein. Die DJ lassen da ja auch viel Geld und Vinyl ist eben rar. [mg}: … und welche Sounds baust Du in Deine Live-Sets ein? DJ Tom: Hier eher intuitiv. Anfangs achte ich auf die Reaktionen des Publikums. Später kann ich mehr gestalten, klassische House Acapellas bevorzuge ich sehr. [dst] Hörst du privat auch sehr viel Housemusic? Oder auch anderes Zeugs? DJ Tom: Ja, klar. Viel Rock. Vor allem Lenny Kravitz finde ich ganz gut. [dst] Und auch ruhigere elektronische Musik, wie die von Dessous Rec. oder Stir15? DJ Tom: Durchaus. Besonders Dessous Records sind künstlerisch sehr interessant. Hervorzuheben ist da Vincenzo. Obwohl die manchmal relativ teuer sind. Die Plattenlabels allerdings können damit wenig Geld verdienen (maximal kostendeckende Einnahmen), daher auch das oftmals spärliche Angebot… [dst]: … auch Naked Music ist klasse. Da kann man sich jede Platte blind kaufen. DJ Tom: Das stimmt… Genauso Kings of Tomorrow mit ihrem neuen Album “Trouble”. [dst]: Wie lautet deine Prognose für die Zukunft von HOUSE? DJ Tom: Qualität wird sich durchsetzen! .. wussten wir's doch ... :-) Phillip Thomas - Ruhr-DJ mit House-Herz Thomas Schulte nennt sich Phillip Thomas oder auch DJ Tom. Allein dieser Fakt zeigt schon einen gewissen Erfindungsreichtum und Vielfältigkeit. Wenn man Thomas trifft, so erlebt man keinen Menschen mit dem typischen DJ-CoolenessDistanz-Gehabe. Er kommt offen auf einen zu und lässt sich von interessierter Seite durchaus im Mix nach den Titeln seiner immer passend gewählten Mixtracks fragen. Ein kleines Pläuschchen gehört auch dazu. Seine Musik, seine Mixe verkörpern House-Kultur in Reinform. DJ Tom ist sicher kein Underground-House-DJ. So bringt er gerne bekannte, eingängige Hooklines in seine Mixe ein. Dies liegt durchaus auch an der seit Jahren bekannten, ungebrochen beliebten Night-Life-Location im Ruhrgebiet, genauer in Essen, in der er regelmäßig das Publikum auf den Dancefloor bringt. Seitdem es die H7 gibt und Thomas Schulte für musikalische Unterhaltung sorgt, ist Essen um eine erstens schöne und zweitens musikalisch sehr attraktive Location in der elektronischen (House)Musik-Szene reicher. Auch im legendären "Modell Traumwelt" war er tätig und sammelt nun schon seit den 80er-Jahren Erfahrung in Essen und Umgebung - ein klarer Pluspunkt für die elektronischer Lebensaspekte im Ruhrgebiet. Trotz der schon bekannten, "funktionierenden" Kracher seiner Mixe, schafft es Thomas seine langjährige DJ-Erfahrung und damit auch weniger Populäres (heißt weniger Kommerzielles) geschickt im Set zu platzieren. Je später die Stunde, desto flüssiger, treibender und auch härter werden seine Sounds. Er bringt die Crowd zum Kochen. Dennoch bleibt er stets entspannt, mischt sich nach getaner Arbeit gern ganz locker unter die Gäste und feiert mit. Monatlich mischt Schulte das Beste zusammen und hält diese Sets auf CD fest. Wir haben uns zwei Monats-Mixe zu Gemüte geführt - stilistisch unterscheiden sie sich ein wenig. Wie die Live-Mixe taucht man ein in einen tolles Hookline-Feuerwerk gepaart mit ansprechenden instrumentalen, mehr perkussiven Sounds. Die Mixtechnik selbst ist solide, allerdings nicht immer ganz sauber. An manchen Stellen rumpelt's ein wenig, was aber dem Gesamteindruck keinerlei Abstriche beschert. Phillip Thomas. Ein Mann von der Ruhr. Ein DJ mit (House-)Herz und Anspruch. - dst- Juicy Beats - zum neunten Mal Saftiges aus der Plattenkiste Ende Juli, so weiß die große Fangemeinde, heißt es sich in Horden im Dortmunder Westfalenpark, um den unterschiedlichsten elektronischen Musikspielarten zu frönen. Die Beats, die sich dieses Jahr zum neunten Mal jähren, sind an Vielfältigkeit kaum zu überbeiten. Auf knapp 10 Floors wird unter offenem Himmel die wahre Bandbreite der Elektro-Musik zelebriert. Selbst eingefleischte Anhänger und Clubgänger zeigen sich immer wieder überrascht, ob dieses Angebots und Auswahl. Ab 12 Uhr mittags durfte entspannt, gechillt, picknicked und abgefeiert werden. Richtig voll wurde es, wie in den Jahren zuvor auch, erst am späten Nachmittag. Ein großer erster Act fand um 17 Uhr auf der großen Festwiese: Dort war Frederic Galliano, vom Paris Label F-Communication, mit seinen african Divas am Start. Durch die stark eingesetzten folkloristischen Elemente, wähnte man sich bei diesem Act nicht sofort auf einem Elektro-Festival, aber auch dies hatte einen sicher bereichernden Charme - den Picknickern und Rumliegenden auf der Festwiese hat's gefallen. Eine ganz andere Gangart schlugen dagegen die bildlich von der "Impulskontrolle" untermalten 100-%-Techno-DJs am Kompakt Techno Floor ein. Die Luft vibrierte und das Trommelfell mit. Danach konnte man etwas Entspannung gebrauchen, und die fand man bei einem lauschigen Elektronik-Act um die Ende, der von einer wirklich tollen, rauchigen Frauenstimme live ausgemalt wurde. Wollte man sich treiben aus erhöhter Perspektive anschauen, so gab es zwei Möglichkeiten, beide kosteten neben dem generellen Eintrittspreis von 14 Euro, weiter anderthalb Euro: An erster Stelle die NU-Jazz-Lounge im Fernsehturm, da kann man nur sagen: Der Turm betreiber muss ja scheinbar auch von etwas leben. Hier oben legte unter anderem Deephouse-Meister Frankman auf. Die Alternative war eine entspannte Fahrt mit der Seilbahn: In der Luft vermischen die Sounds von den verschiedenen Areas erst recht zu einem leckeren heterogenen Gemisch, Saft eben! Schade, dass sei am Rande erwähnt, dass einige Floors erst spät aufmachten. So zum Beispiel war eine große Richtung, die House-Schiene nämlich, erst ab 21:30 Uhr vertreten. Alle Ibiza-Freunde wissen aber, dass sich gerade auch House gut tagsüber macht. Vielleicht kann man da ja für das nächste Jahr etwas umdisponieren. Allgemein ist sicher für dieses Happening charakteristisch, dass nicht in einem durch internationale Größen präsentiert werden, sondern schon ein regionaler Charakter beim Künsterkreis gewahrt bleibt. So waren unter anderem auch die Freischwimmer, mit Yoshino und Thomas Geier, eindeutig Essener Größen, mit von der Partie. Dieses "Amateurwesen" kann der Lebendingkeit einer solchen Veranstaltung nur zuträglich sein, da auf diese Weise auch stetige Veränderung und Abwechslung von Jahr zu Jahr garantiert sind. In diesem Sinne freuen wir uns schon heute auf nächstes Jahr "Ende Juli". Denn da haben die saftigen Beats 10-Jähriges! - dst - Der [ ]exhibition- Club in Bochum In den Hallen des ehemaligen Tarm Centers ist nach einem Totalumbau ein neuer Club namens „[ ]exhibition“ entstanden. Freunde des Tarm Centers werden die Räumlichkeiten kaum wiedererkennen. Alles ist ausgefallener, zeitgemäßer und auf Hochglanz getrimmt. Im Vergleich zum alten Tarm ein wenig weitläufiger und schnörkelloser. Das Publikum ist nicht mehr so gemischt wie früher. Hauptsächlich finden sich hier nun (aufgestylte) Fans der elektronischen Musik, aber auch Freunde der „black music“ ein. Ein Dresscode besteht nicht direkt. Die meisten Gäste sind relativ leger und funky gekleidet. Sneakers sind fast obligat und Cappies geduldet. Es sollte allerdings modisch geschmackvoll und, wie man in der Szene sagt, „shiny“ sein. Die Getränke sind selbst im Vergleich mit anderen Clubs ziemlich teuer. Aber die Karte offeriert eine beachtliche Auswahl an Cocktails, die sehr zu empfehlen sind. Auf dem Mainfloor wird poppiger Electro und House gespielt. Alles gut gemixt und mit perfekt getimten Beat-Phasen. Die DJs scheuen sich lobenswerter Weise nicht, gelegentlich ältere, eher Insidern bekannte, aber sehr gut tanzbare Titel zu spielen. Bedenkt man, dass in diesem Raum jahrelang (und noch vor gut einem Jahr) Party-Techno und Kommerz-Trance gespielt wurde, kann niemand mehr leugnen, dass House und Electro zur Zeit eindeutig auf dem Vormarsch sind. Im Whitefloor-Bereich läuft black music, insbesondere R&B. Stimmig gemixt von Serge & Amir. Der sogenannte Redfloor sorgt durch DJ Mossee und den Dance- bzw. Disco-Hits der letzten 30 Jahre für Tanz-Nostalgie. Das Motto „[ ]exhibition – the comeback of disco“ gilt besonders für diesen Bereich. Besonders der Outdoor-Bereich ist weiträumiger gestaltet worden. Die Bar wurde verlängert und die Anzahl der Liegestühle verdoppelt. (Keine Sorge: Den legendären Pool gibt es immer noch!) Die Dates lauten wie folgt:: Jeden Donnerstag ab 21 Uhr startet die Einstimmung aufs Wochenende mit dem Programm „Dance Vibes“. Der Eintritt ist frei, aber ein Mindestverzehr von 6 EUR wird berechnet. Jeden Freitag ab 22 Uhr finden „Special events“ statt. Samstags: „We love clubbing“-Nacht (auch ab 22 Uhr) - mg-