Das Forschungsjahr 2011 - Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin

Transcrição

Das Forschungsjahr 2011 - Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin
Das Forschungsjahr //////////////////////////////////////
2011 //////////////////////////////////////////////
Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin ///////////////////
Centers for Advanced Study in the Humanities ///////////////
Bericht über das Forschungsjahr 2011 ///////////////////////
Nr. 16 ////////////////////////////////////////////////////////
Wir danken für die Projektförderung im Jahr 2011 //////////////////////
dem Land Berlin und der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung
bzw. der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung
dem Bundesministerium für Bildung und Forschung
der Deutschen Forschungsgemeinschaft
der VolkswagenStiftung
der Investitionsbank Berlin
der Alexander von Humboldt-Stiftung
der Hans Böckler Stiftung
der Exekutivagentur Bildung, Audiovisuelles und Kultur
der European Commission und dem Cost Office
der European Science Foundation
dem Auswärtigen Amt
der Fritz Thyssen Stiftung
der German-Israeli Foundation for Scientific Research and Development
der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft und
dem Wissenschaftskolleg zu Berlin
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7Einführung
Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin //////////////////////
11 Vorgeschichte, Status, Perspektiven
15Organe
23 Finanzierung, Projekte, Personal
31 Daten und Fakten
65 Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren
Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft //////////////////////
127 Forschungsprofil und Mitarbeiter
137Forschungsprojekte
165 Bibliothek und Phonetiklabor
171Veranstaltungen
183Gastwissenschaftler
191 Publikationen und Vorträge
217Lehrveranstaltungen
Zentrum für Literatur- und Kulturforschung //////////////////////
225 Forschungsprofil und Mitarbeiter
231Forschungsprojekte
239Bibliothek
241Veranstaltungen
267Gastwissenschaftler
271 Publikationen und Vorträge
299Lehrveranstaltungen
Zentrum Moderner Orient //////////////////////
305 Forschungsprofil und Mitarbeiter
325Forschungsprojekte
335Bibliothek
341Veranstaltungen
353Gastwissenschaftler
357 Publikationen und Vorträge
399Lehrveranstaltungen
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einführung ///
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Einführung
Das Jahr 2011 war für uns in erster Linie ein Jahr der Kontinuität, das der intensiven Arbeit
in den einzelnen Projekten und der weiteren Profilierung der mittelfristigen Forschungsprogramme diente. Das betrifft zum einen die durch eine Projektförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in der Ergänzungsausstattung im Zeitraum 2008 bis
2013 geförderten drei Forschungsprogramme: Einbettung, Verknüpfung und Konstituentengrenzen in Sprechsprache, Grammatik und Diskurs am ZAS, Europäische Kultur- und Wissenschafts­
geschichte am ZfL und Muslimische Welten – Welt des Islams? Entwürfe, Praktiken und Krisen
des Globalen am ZMO. Es betrifft zum anderen die themenspezifischen Forschungsprojekte
und Veranstaltungen, die die drei Forschungsprogramme ergänzen und die durch Einzel­
bewilligungen unterschiedlicher nationaler und internationaler Fördereinrichtungen finanziert werden.
Der »Förderatlas 2012«, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gemeinsam mit
der Hochschulrektorenkonferenz und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
am 24. Mai 2012 in Berlin vorgelegt wurde, dokumentiert, dass ein großes Interesse an der
Forschung der Zentren besteht und nationale wie internationale Spitzenforscher es schätzen, mit uns zusammenzuarbeiten; das zeigt auch das »Ranking 2012« der Alexander von
Humboldt-Stiftung. In beiden Erhebungen konnten sich die Zentren im Spitzenfeld plazieren (S. 31 ff.). Das ist eine schöne Entwicklung, insbesondere wenn man auf die Anfangsjahre der Zentren zurückblickt.
Der vorliegende Bericht soll es ermöglichen, sich mit der Forschung der Zentren vertraut
zu machen: Im Teil Reflexionen (S. 65 ff.) werden erneut Projekte und Aktivitäten vorgestellt, die einen exemplarischen Einblick in Themen, Fragestellungen und Ergebnisse der
Forschung der Zentren geben. Informationen zur laufenden Arbeit der Zentren finden sich
auf den Seiten 137 ff. (ZAS), 231 ff. (ZfL) und 325 ff. (ZMO), zu den institutionellen Grundlagen auf den Seiten 11 ff.
Ulrike Freitag, Manfred Krifka, Sigrid Weigel (Vorsitzende)
Vorstand der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin
Berlin, im Mai 2012
Hermann Glöckner: Zentrale Teilung in Rot und Weiß, um 1976
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Geisteswissenschaftliche Zentren
Berlin
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Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e.V.
Schützenstraße 18 /// 10117 Berlin
Tel +49 (0) 30 · 20 192 130 /// Fax +49 (0) 30 · 20 192 120
[email protected] /// www.gwz-berlin.de
Vorgeschichte, Status, Perspektiven ///
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Vorgeschichte, Status, Perspektiven
Auf Grundlage der Empfehlungen des Wissenschaftsrats vom November 1994 initiierte der
Wissenschaftssenator im Land Berlin Ende 1995 die Gründung des Vereins Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e.V. und übertrug ihm die Trägerschaft für drei Forschungszentren:
das Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft, das Zentrum für Literatur- und Kulturforschung
und das Zentrum Moderner Orient.
Am 1. Januar 1996 nahmen die drei Zentren – nach vierjährigem Vorlauf in der von der
Max-Planck-Gesellschaft eingerichteten und betreuten Fördergesellschaft Wissenschaftliche Neuvorhaben mbH – ihre Tätigkeit auf. Innerhalb einer zunächst auf zwölf Jahre ausgerich­teten
Förderphase, in der die Grundausstattung durch das Land Berlin finanziert wurde und die
Ergänzungsausstattung im Rahmen einer Projektförderung bei der Deutschen Forschungs­
gemeinschaft (DFG) im Zwei- bzw. Dreijahresrhythmus einzuwerben war, bearbeiteten die
drei Zentren bis zum 31. Dezember 2007 nahezu 400 Projekte innerhalb von 47 Bewilligungen der DFG. Hinzu kamen 75 Einzelbewilligungen – u. a.
› des Auswärtigen Amtes
› der European Commission
› der European Science Foundation
› des Hauptstadtkulturfonds
› der Alexander von Humboldt-Stiftung
› des Instituts für Auslandsbeziehungen
› der Kulturstiftung des Bundes
› der Fritz Thyssen Stiftung
› der VolkswagenStiftung
Für die Forschungsarbeit der Jahre 1996 bis 2007 riefen die Zentren Mittel in Höhe von
ca. 73,3 Millionen Euro bei den Zuwendungs- und Projektgebern ab, davon beim Land
­Berlin ca. 25,3 Millionen Euro, bei der DFG ca. 42 Millionen Euro und bei weiteren Forschungsfördereinrichtungen ca. 6 Millionen Euro. vgl. diagramm 1
Durch öffentliche Veranstaltungen und eine Reihe vielbeachteter Publikationen stellten die Zentren wissenschaftliche Fragestellungen sowie Ergebnisse ihrer Forschung einem
breiten Publikum vor.
Gegen Ende der ersten zwölfjährigen Förderphase wurden die Zentren im Jahr 2004
(ZAS, ZMO) und im Jahr 2005 (ZfL) durch den Wissenschaftsrat evaluiert. Ergebnis war die
Empfehlung vom 31. Januar 2006 zur Weiterförderung der erfolgreichen und in ihrem Profil
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einzigartigen Zentren auf einer stabilen finanziellen Grundlage und bei Wahrung der wissenschaftlichen sowie verwaltungsmäßigen Eigenständigkeit.
Auf Basis dieser Empfehlung wurde den Zentren ab 1. Januar 2008, neben der Zuwendung des Landes Berlin für die Grundausstattung, eine Projektförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Ergänzungsausstattung für drei
Forschungsprogramme für den Zeitraum von 2008 bis 2013 gewährt1, mit der Option einer
Weiterförderung von nochmals sechs Jahren. Mit Blick auf diese Option sehen die Zentren
im Herbst 2012 der Evaluation der derzeit vom BMBF geförderten Forschungsprogramme
2008 bis 2013 mit Freude entgegen.
Neben der Grund- und Ergänzungsausstattung werben die Zentren zudem weiterhin programmbezogene Drittmittel bei nationalen und internationalen Fördereinrichtungen mit
wachsendem Erfolg ein, wie beispielsweise im Jahr 2011 bei:
› der Alexander von Humboldt-Stiftung
› dem Auswärtigen Amt
› dem Bundesministerium für Bildung und Forschung
› der Deutschen Forschungsgemeinschaft
› der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft
› der European Commission und dem Cost Office
› der European Science Foundation
› der Exekutivagentur Bildung, Audiovisuelles und Kultur
› der Fritz Thyssen Stiftung
› der German-Israeli Foundation for Scientific Research and Development
› der Hans-Böckler-Stiftung
› der Investitionsbank Berlin
› der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung
› der VolkswagenStiftung
› dem Wissenschaftskolleg zu Berlin
Für die Forschungsarbeit der Zentren wurden im Zeitraum von 2008 bis 2011 Mittel in Höhe
von ca. 25,8 Millionen Euro bei den Zuwendungs- und Projektgebern abgerufen, davon
beim Land Berlin ca. 7,1 Millionen Euro, beim BMBF ca. 12,9 Millionen Euro und bei wei­
teren Forschungsfördereinrichtungen ca. 5,8 Millionen Euro. Die Forschungsergebnisse
der vier Jahre seit 2008 wurden bisher in einer Vielzahl von öffentlichen Veranstaltungen
Vorgeschichte, Status, Perspektiven ///
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1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
diagramm 1 Ausgaben der GWZ 1996–2007 und 2008–2011, davon Zuwendung des Landes Berlin hell abgesetzt.
Angaben in Mio. Euro, jeweils per 31.12.
präsentiert und darüber hinaus in 1.462 Publikationen – darunter 49 Monographien und
171 Aufsätze in begutachteten Zeitschriften – veröffentlicht. Eine Verbleibstudie zeigt
zudem ein weiteres Ergebnis der Arbeit der Zentren: Die Studie nahm den Zeitraum von
1996 bis 2010 in den Blick und untersuchte, welche beruflichen Positionen die mehr als
zweihundert seit 1996 aus den Zentren ausgeschiedenen Wissenschaftle­­rinnen und Wissenschaftler danach erreicht haben, in welchen Bereichen von Wissenschaft und Kultur sie im
Jahre 2010 beschäftigt waren und welche Tätigkeiten sie an welchen Orten ausüben. Das
Ergebnis lässt sich in Kurzform wie folgt zusammenfassen: Jede/r Dritte schafft den Sprung
auf eine Professur! Jede/r Fünfte ist ein International! Tätigkeit an einer Uni­versität überwiegt!2
Seit ihrer Gründung kooperieren die Zentren eng mit den Berliner Universitäten, nicht
zuletzt in der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Gegenwärtig arbeiten ca.
100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen zu Themen pro­
blemorientierter Grundlagenforschung an den Zentren. Die Forschung der Zentren ist
trans- und interdisziplinär ausgerichtet; sie orientiert sich immer an wissenschaftlicher
Exzellenz sowie gesellschaftlicher Relevanz. Die an aktuellen Forschungsfragen orientierte
Struktur erlaubt es, jederzeit neue Themen aufgreifen und so zur Entwicklung der Geistesund Kulturwissenschaften beitragen zu können.
1 Bei den drei Forschungsprogrammen handelt es sich um Einbettung, Verknüpfung und Konstituentengrenzen in Sprechsprache, Grammatik und Diskurs am ZAS, Europäische Kultur- und Wissenschaftsgeschichte am ZfL, Muslimische Welten – Welt des Islams? Entwürfe, Praktiken und Krisen des
Globalen am ZMO.
2 Vgl. Wolfgang Kreher und Daniel Schönefeld: »Und was machst du jetzt so?« Zu den Karriereverläufen der ehemaligen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der GWZ Berlin. In: Bericht über
das Forschungsjahr 2010 der GWZ Berlin. Berlin 2011. S. 25–30.
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organe ///
Organe
In der Satzung des Trägervereins Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e.V. ist die
­Gremienstruktur festgelegt. Organe des Vereins sind (a) die Mitgliederversammlung,
(b) der Vorstand und (c) der Geschäftsführer.
Mitgliederversammlung
Vorstand
Administration
Direktorin
Forschungsgruppe III
Beirat
Forschungsgruppe II
Direktorin
Forschungsgruppe I
Beirat
zmo
Abteilung II
Einzel­projekte
Direktor
Verbund­projekte
Programm­bereiche 1 – 6
Beirat
zfl
Abteilung I
zas
Geschäftsführer
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Werner Väth
Michael Kämper-van den Boogaart
Ludwig M. Eichinger
Mitgliederversammlung
Die Mitgliederversammlung beschließt die Grundzüge der Forschungspolitik der Zentren
und wirkt in allen wesentlichen forschungspolitischen und finanziellen Angelegenheiten
mit, insbesondere beschließt sie über die Bestellung des Vorstands, der Direktoren und der
Wissenschaftlichen Beiräte sowie über die Bewirtschaftungsgrundsätze in der Grundausstattung. Der Mitgliederversammlung gehören an:
› Die Freie Universität Berlin
vertreten durch den Vizepräsidenten, Prof. Dr. Werner Väth
› Die Humboldt-Universität zu Berlin
vertreten durch den Vizepräsidenten, Prof. Dr. Michael Kämper-van den Boogaart
› Die Technische Universität Berlin
vertreten durch Prof. Dr. Günter Abel
› Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
vertreten durch den Wissenschaftsdirektor, Dr. Wolf-Hagen Krauth
› Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz
vertreten durch den Generalsekretär, Prof. Dr. Claudius Geisler
› Das Institut für deutsche Sprache, Mannheim
vertreten durch den Direktor, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ludwig M. Eichinger,
Versammlungsleiter
› Die Gründungsdirektoren der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin
Prof. em. Dr. Peter Heine, Prof. em. Dr. Dr. h.c. Eberhard Lämmert,
Prof. em. Dr. Ewald Lang
› Die Direktoren der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin
Prof. Dr. Ulrike Freitag (seit 2002), Prof. Dr. Manfred Krifka (seit 2000),
Prof. Dr. Dr. h.c. Sigrid Weigel (seit 1999)
organe ///
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Peter Heine,
Ewald Lang und
Eberhard Lämmert
Der Mitgliederversammlung gehören als ständige Gäste an:
› Das Bundesministerium für Bildung und Forschung
vertreten durch Dr. Angelika Willms-Herget bzw. Dr. Uta Grund
› Das Land Berlin
vertreten durch Dr. Thomas Wißler und Dr. Ilona Baudis,
Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung
Die Mitgliederversammlung wurde im Berichtsjahr satzungsgemäß einmal, am 5. Dezember
2011, einberufen: Nach den Berichten über (1) die Tätigkeit des Vorstands, (2) die Arbeit in
den Zentren und (3) die Jahresrechnung 2010 – die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ebner
Stolz Mönning Bachem GmbH & Co. KG, Hamburg, hatte nach Prüfung der Jahresrechnung
eine Bescheinigung erteilt – konnte der Vorstand entlastet werden. Danach brachte der Vorstand den Wirtschaftsplan 2012 für die Grundausstattung ein, der nach Diskussion einstimmig beschlossen wurde. Erneut bestellte die Mitgliederversammlung Prof. Dr. Ulrike Freitag
zur Direktorin des ZMO und stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden des T
­ rägervereins
GWZ Berlin für weitere fünf Jahre – von Oktober 2012 bis September 2017. Darüber hinaus
wurden Prof. Dr. Elisabeth Selkirk, University of Massachusetts, und Prof. Dr. Christophe
Jaffrelot, Centre d’études et de recherches internationales, Paris, für eine zweite Amtszeit
von drei Jahren in die Wissenschaftlichen Beiräte des ZAS bzw. des ZMO berufen.
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Ulrike Freitag, Manfred Krifka und Sigrid Weigel
organe ///
Wolfgang Kreher
Vorstand
Der Vorstand des Trägervereins, der gemäß Satzung aus den Direktoren der drei Zentren
bestehen soll, wird von der Mitgliederversammlung für die Dauer von fünf Jahren bestellt
und erarbeitet die Grundzüge der Forschungspolitik. Die Direktoren sind für die thema­
tische Orientierung ihrer Zentren verantwortlich. Dem Vorstand gehören an:
› Prof. Dr. Dr. h.c. Sigrid Weigel (Vorsitzende)
› Prof. Dr. Ulrike Freitag
› Prof. Dr. Manfred Krifka
Geschäftsführer
Der Geschäftsführer des Trägervereins, Wolfgang Kreher, ist für die Regelung der kauf­
männischen, rechtlichen und administrativen sowie organisatorischen Belange der
Zentren verantwortlich.
Service for Excellence
Der Geschäftsführer leitet zugleich die dienstleistungsorientierte Verwaltung, in der alle
administrativen Vorgänge von der Antragstellung einschließlich der Vertragsprüfung über
die Einstellung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Mittelbewirtschaftung und das
Projektcontrolling bis hin zum Abschluss der Projekte und zur Erstellung der Verwendungsnachweise gebündelt und verantwortet werden. Es bestehen in der Verwaltung die
folgenden Zuständigkeiten:
› Rebecca Aujla /// Assistentin des Geschäftsführers, Sekretariat
› Sylvia Obeth /// Stellvertretende Verwaltungsleiterin sowie Haushalt und Finanzen
› Ute Andersohn /// Personalstelle
› Annerose Schröder /// Rechnungs- und Dienstreisestelle
› Daniel Schönefeld, Nadia Heinsohn /// Datenmanagement zur Evaluation 2012
der drei Forschungsprogramme 2008–2013
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Jürgen Fohrmann
Dieter Wunderlich
Martin van Bruinessen
Wissenschaftliche Beiräte
Die drei Wissenschaftlichen Beiräte sind im Rahmen der Qualitätssicherung beauftragt, die
Zuwendungsgeber und die Leitung der Zentren bei grundlegenden fachlichen und fachübergreifenden Fragen zu beraten und die wissenschaftlichen Leistungen sowie die Entwicklungsplanung der Zentren regelmäßig zu bewerten – wobei der dazu abgefasste schriftliche Bericht die externe Evaluierung der drei Zentren ergänzt. Den Wissenschaftlichen
Beiräten gehören international anerkannte Wissenschaftler aus dem In- und Ausland an,
die den Zentren fachlich nahe stehen.
Von der Mitgliederversammlung wurde im Berichtsjahr je ein Beiratsmitglied für das
ZAS und für das ZMO für den Zeitraum von 2012 bis 2014 berufen. Den Wissenschaftlichen
Beiräten gehören somit an:
Wissenschaftlicher Beirat ZAS
Für den Zeitraum von 2010 bis 2012 wurde bestellt: Prof. Dr. Josef Bayer, Allgemeine und
Germanistische Sprachwissenschaft, Universität Konstanz.
Für den Zeitraum von 2011 bis 2013 wurden bestellt: Prof. em. Dr. Dieter Wunderlich
(Vorsitzender), Institut für Sprache und Information, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf /// Prof. Dr. Jonathan Harrington, Institut für Phonetik und Sprachverarbeitung, Ludwig-Maximilians-Universität München /// Prof. Dr. Angelika Kratzer, Department of Linguistics, University of Massachusetts, Amherst /// Prof. Dr. Maria Polinsky, Department of
Linguistics, Harvard University, Cambridge, MA /// Prof. Dr. Marga Reis, Deutsches Seminar,
Universität Tübingen /// Prof. Dr. Rosemarie Tracy, Seminar für Englische Philologie, Universität Mannheim.
Für den Zeitraum von 2012 bis 2014 wurde bestellt: Prof. Dr. Elisabeth Selkirk, Department of Linguistics, University of Massachusetts, Amherst.
Wissenschaftlicher Beirat ZfL
Für den Zeitraum von 2011 bis 2013 wurden bestellt: Prof. Dr. Jürgen Fohrmann (Vorsitzender), Rektor der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn /// Prof. Dr. Rodolphe
Gasché, Department of Comparative Literature, University at Buffalo /// Prof. Dr. Michael
Hagner, Wissenschaftsforschung/ETH Zentrum RAC, Eidgenössische Technische Hochschule Zürich /// Prof. Caroline Jones, PhD, History, Theory and Criticism Section, Massachusetts Institute of Technology (MIT), Cambridge, MA /// Prof. Dr. em. Helmut Lethen
organe ///
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(stv. Vorsitzender), Direktor des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften (IFK), Wien /// Prof. Dr. Vivian Liska, Direktorin des Instituts für Jüdische Studien,
­Universität Antwerpen /// Prof. Dr. Monika Wagner, Kunstgeschichtliches Seminar, Univer­
sität Hamburg.
Wissenschaftlicher Beirat ZMO
Für den Zeitraum von 2011 bis 2013 wurden bestellt: Prof. Dr. Dr. h.c. Martin van Bruinessen (Vorsitzender), Faculty of Arts, Universität Utrecht /// Prof. Dr. Ingeborg Baldauf (stv.
­Vorsitzende), Zentralasien-Seminar, Humboldt-Universität zu Berlin /// Prof. Dr. William
Gervase Clarence-Smith, Department of History, School of Oriental and African Studies
(SOAS), University of London /// Prof. em. Dr. Werner Ende, Universität Freiburg /// Nina
Grunenberg, DIE ZEIT, Hamburg /// Prof. Dr. Chris Hann, Max-Planck-Institut für ethno­
logische Forschung, Halle an der Saale /// Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale
für Politische Bildung, Bonn/Berlin /// Prof. Dr. Achim von Oppen, Geschichte Afrikas, Universität Bayreuth.
Für den Zeitraum von 2012 bis 2014 wurde bestellt: Prof. Dr. Christophe Jaffrelot,
Directeur de recherche, Centre d’études et de recherches internationales, Paris.
Die Beiräte kamen im Berichtsjahr wie folgt zusammen:
am 21. Januar und am 8. Juli 2011 für das ZMO,
am 27. Mai 2011 für das ZfL und
am 25. und 26. November 2011 für das ZAS.
Die schriftlichen Berichte wurden, soweit bereits innerhalb des Beirats abgestimmt, der
­Mitgliederversammlung und den Zuwendungs- bzw. Projektgebern in der Grund- sowie
Ergänzungsausstattung, dem Land Berlin und dem BMBF, vorgelegt.
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Finanzierung, Projekte, Personal ///
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Finanzierung, Projekte, Personal
Im Jahr 2011 wurden seitens der GWZ Berlin Mittel in Höhe von 8.761.915,26 Euro für die
Forschungsaufgaben der Zentren bei den Zuwendungs- und Projektgebern abgerufen.3
Davon betrugen die Ausgaben
› aus der Zuwendung des Landes Berlin 2.658.880,33 Euro für die Grundausstattung4
› aus den Mitteln der Ergänzungsausstattung5 des Bundesministeriums für Bildung und
­Forschung (BMBF) 4.288.595,19 Euro
› aus den Mitteln von Einzelbewilligungen (Drittmittel) für 56 Projekte insgesamt
1.814.439,74 Euro. Drittmittelgeber waren:
» die Deutsche Forschungsgemeinschaft
für die Emmy Noether-Nachwuchsgruppe Interpretation von Quantoren, die Forschungsvorhaben Vagueness, Approximation, and Granularity (VAAG) sowie Implikaturen und Diskursstruktur sowie Sprechart: Sprecherspezifische Artikulation als Adaption an individuelle
Vokaltraktgeometrien sowie Syntax/Semantik-Konfigurationen in Relativsätzen mit externen
und internen Köpfen sowie Phonology-Syntax Interface in Bantu Languages sowie Development of prosodic competence in early first language acquisition: Behavioral and neurophysio­
logical investigations und A comparative study of downstep jeweils am ZAS; für die Forschungsvorhaben Figurationen des Märtyrers in nahöstlichen und europäischen Kulturen:
Das Nachleben traditioneller Märtyrerkulturen in der Gegenwart und Narrative des Wahnsinns im großstädtischen Raum, 1900–1930 jeweils am ZfL; für die Teilprojekte A 05 EuropaRepräsentationen und transnationale Öffentlichkeiten im Vergleich: Europa, arabische Welt,
Russland, 1850er–1910er Jahre und 1990er Jahre bzw. A 07 Arabische Identitäts­politik – Iden­
titätspolitik in Neuordnungsprozessen in Marokko und Irak, jeweils im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 640 an der HU Berlin, sowie die Forschungsvorhaben Urban Violence
3Alle Angaben zu den Finanzmitteln der GWZ Berlin basieren auf den Ausgaben. Die aufgeführten Mittel der Ausgaben liegen somit i. d. R. unter der eigentlichen Bewilligungshöhe.
4Im Jahr 2011 betrug die Zuwendung des Landes Berlin 2.640.000,00 Euro. Zudem wurden
von den Zentren eigene Einnahmen in Höhe von 20.772,24 Euro (z. B. aus Veröffentlichungen
und Vermietungen) erzielt.
5Anstelle der Ergänzungsausstattung im Rahmen der Projektförderung der DFG der Jahre 1996
bis 2007 werden seit 2008 vom BMBF die drei folgenden sechsjährigen Forschungsprogramme
finanziert: Einbettung, Verknüpfung und Konstituentengrenzen in Sprechsprache, Grammatik und
Diskurs (ZAS), Europäische Kultur- und Wissenschaftsgeschichte (ZfL) und Muslimische Welten –
Welt des Islams? Entwürfe, Praktiken und Krisen des Globalen (ZMO).
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in the Middle East: Between Empire and Nation State sowie Die Soulaliyate-­Bewegung in
Marokko: Wenn Frauen das Gewohnheitsrecht in Frage stellen sowie Islamic path-ways of
reform: The reception of Ibn Taymiyya between the 16–18 th centuries sowie Societies, Scouts
and Schoolbooks for the Arab Nation. A case study of Pan- Arabist Darwish al-Miqdadi
(1897–1961) und Die Polygamiedebatte in der Spätphase des Osmanischen Reiches als Teil
der Reformdebatte jeweils am ZMO
» das Bundesministerium für Bildung und Forschung
für das Forschungsvorhaben Topographie pluraler Kulturen Europas, in Rücksicht auf
die ›Verschiebung Europas nach Osten‹ sowie das Verbundprojekt Übertragungswissen –
­Wissensübertragung. Zur Geschichte und Aktualität des Transfers zwischen Lebens- und
­Geisteswissenschaften jeweils am ZfL und die Forschungsvorhaben Europa finden: Ver­
messung des ­Möglichen in Afrika und im Nahen Osten sowie Crossroads Asia sowie Urbane
Grenzen in post-osmanischen Städten Südosteuropas: Spuren, Konflikte, Auflösungen und
Neuformierungen jeweils am ZMO
» die VolkswagenStiftung
für die Forschungsvorhaben Languages of South­west Ambrym am ZAS sowie Synergie.
Technik und Glaube in der Slavia Orthodoxa (Dilthey-Fellowship) sowie SchädelBasis­
Wissen. Kulturelle Implikationen der plastischen Chirurgie des Schädels und Generationen
in der Erbengesellschaft jeweils am ZfL
» die Investitionsbank Berlin
für das Forschungsvorhaben Dialogfähige Non-Player-Characters für natürliche Spiel­
umgebungen (KomParse) am ZAS
» die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung
für den Berliner Interdisziplinären Verbund für Mehrsprachigkeit (BIVEM) am ZAS
» die Alexander von Humboldt-Stiftung
für Stipendiaten am ZAS, ZfL bzw. ZMO und Betreuungszuschüsse
» die Hans Bö ckler Stiftung
zur Ko-Finanzierung einer Wissenschaftlerinnenstelle am ZfL im Rahmen des
­Praktika-­Programms
» die Exekutivagentur Bildung, Audiovisuelles und Kultur
für das Forschungsvorhaben Crosslinguistic Language Diagnosis (CLAD) am ZAS
» die European Commission und Cost Office
für das Forschungsvorhaben Comenius. Friendly Resources for Playful Speech Therapy
am ZAS
Finanzierung, Projekte, Personal ///
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» die European Science Foundation
für die drei Workshops Vague Quantities and Vague Quantifiers sowie The Proper Use of
Quantification in Ordinary Language (PUQOL) sowie Imprecision and Approximation und
die Veröffentlichung des Bandes Vagueness in Communication am ZAS
» das Auswärtige Amt
für das Besuchsprogramm mit Filmemacherinnen und Filmemachern aus Marokko
am ZMO
» die Fritz Thyssen Stiftung
zur Ko-Finanzierung des Dilthey-Fellowships Synergie am ZfL und den Workshop
­»listen brother / listen, listen my love / listen, listen respected Sirs«. Historical Audio Sources
and Recent Research am ZMO
» die German-Israeli Foundation for Scientific Research and
­Development
für das Forschungsvorhaben How can a teacher tell if a bilingual child has language impairment: A study of the language of Russian-Hebrew and Russian-German migrant children in
preschool and school years am ZAS in Kooperation mit der Universität Erfurt, der Universität Tel Aviv und der Bar Ilan Universität in Ramat Gan, Israel
» die Deutsche Gesellschaft für Sprachwissenschaft
für die Redaktion der Zeitschrift für Sprachwissenschaft über das ZAS
» das Wissenschaftskolleg zu Berlin
für Forschungskostenpauschalen für Fellows von Projekten am Forum Transregionale
Studien für das ZMO.
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Die Ausgaben aus der Zuwendung des Landes Berlin für die Grundausstattung in Höhe
von 2.658.880,33 Euro dienten zur Deckung von
› Personalausgaben in Höhe von 1.653.263,73 Euro
› Sächlichen Verwaltungsausgaben in Höhe von 1.005.616,60 Euro6
Mit den Personal- und Sachmitteln der Grundausstattung konnten im Jahr 2011 zum einen
im Durchschnitt 27,5 Stellen besetzt werden, bei 30,5 möglichen Stellen laut Stellenplan.
Zum anderen konnten die infrastrukturellen Voraussetzungen dafür geschaffen werden,
u. a. die insgesamt 59 Forschungsprojekte der Ergänzungsausstattung und der Einzelbewilligungen zu bearbeiten sowie Veröffentlichungen, Bildungsangebote und Veranstaltungen zur
Präsentation von Forschungsergebnissen zum Teil mit zu realisieren, die Bestände der drei
Bibliotheken zu erhalten bzw. zu erweitern, die Standorte Schützenstraße in Berlin-Mitte
und Mittelhof im Kirchweg in Berlin-Nikolassee zu bewirtschaften sowie die IT-Ausstattung
zu verbessern – wobei im Zusammenhang mit der Bewirtschaftung des Kirchwegs erneut
festzuhalten ist, dass die Zentren mit der sachgerechten Pflege des Gartendenkmals Mittelhof finanziell überfordert sind und hier gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Wirtschaft,
Technologie und Forschung über alternative bzw. zusätzliche Finanzquellen nach­gedacht
werden muss.
Auf der Basis der Grundausstattungsmittel wird also die Arbeitsfähigkeit der Zentren gewährleistet und die Einwerbung und Bewirtschaftung aller weiteren Mittel in der Ergänzungsausstattung sowie im Rahmen von Einzelbewilligungen erst ermöglicht, die dann wiederum
als Personal- und/oder Sachmittel direkt den einzelnen Projekten zur V
­ erfügung stehen.7
6Die Differenz zwischen dem Plan und den realen Ausgaben bei den Personalausgaben
(1.737.900,00 Euro zu 1.653.263,73 Euro) und den Sächlichen Verwaltungsausgaben
(919.300,00 Euro zu 1.005.616,60 Euro) ergibt sich aus der Fluktuation, der Wahrnehmung
von Vertretungsprofessuren und Gastaufenthalten von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Zentren, die zum Zeitpunkt der Planung für das Haushaltsjahr 2011 für die
Grundausstattung im Sommer 2010 noch nicht absehbar waren, wobei die dadurch frei
­gewordenen Mittel aufgrund der Unterfinanzierung der Zentren in die Sächlichen Verwaltungsausgaben geflossen sind.
7Über die Projektbearbeitung und -ergebnisse informieren die Zentren auf den Seiten 137 ff.
(ZAS), 231 ff. (ZfL) und 325 ff. (ZMO).
Finanzierung, Projekte, Personal ///
Die Mittel der Grundausstattung, der Ergänzungsausstattung und der Einzelbewilligungen
­wurden von den Zentren im Berichtsjahr 2011 wie folgt abgerufen:
2011
Grund ­ausstat tung
land berlin
Ergänzungsausstat tung
bmbf **
Einzel-­
bewilligungen
Gesamt
ZAS
391.432,09*
1.405.529,09
668.108,36
2.465.069,54
ZfL
632.852,39*
1.702.445,84
305.292,77
2.640.591,00
ZMO
604.175,74*
1.180.620,26
840.506,82
2.625.302,82
Zentral
1.030.420,11
0,00
531,79
1.030.951,90
Gesamt
2.658.880,33***
4.288.595,19
1.814.439,74
8.761.915,26
Anmerkungen
*
Der anteilige Mittelabruf der Zentren aus der Grundausstattung beruht auf einer Verein­
barung des Vorstands der GWZ.
**
Die Bewilligungen des BMBF in der Ergänzungsausstattung beruhen auf dem Fünfjahresdurchschnitt der Bewilligungen der DFG der Jahre 2002 bis 2006 für das jeweilige Zentrum.
***Die Steigerung des Anteils des Landes Berlin in der Grundausstattung im Vergleich zu den
Jahren seit 1996, die sich hier insbesondere im Bereich der zentral bewirtschafteten Mittel
niederschlägt, geht auf die zusätzliche Bewilligung der Mietkosten in Höhe von 400.000,00
Euro für die Unterkunft der Zentren in der Schützenstraße ab 2010 zurück. Im Zeitraum
vom 1. Januar 1996 bis 30. November 2006 waren die Zentren mietfrei in einer landeseigenen Immobilie untergebracht bzw. mussten im Zeitraum vom 1. Dezember 2006 bis zum
31. Dezember 2009 in der Schützenstraße keine Miete zahlen.
27
28
/// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
900
dfg
800
700
600
bund
500
EU
400
300
stiftungen
200
100
sonstiges
2008
2009
2010
2011
diagramm 2 Z
uwendungsgeber der Einzelbewilligungen in den Jahren 2008 bis 2011. Angaben in Tausend Euro.
Ein Überblick zu den abgerufenen Mitteln der Einzelbewilligungen von insgesamt
1.814.439,74 Euro, deren Anteil im Berichtsjahr bei 21 % des Gesamthaushaltes der Zentren
lag, ist dem diagramm 2 zu entnehmen, aus dem auch die Dynamik von Projektbeantragung bzw. -bewilligung und Projektbearbeitung sowie -management sichtbar wird.
Betrachtet man die Projektarbeit der Zentren etwas näher, so zeigt sich, dass die Struktur der Zentren offenbar ideale Laborbedingungen für innovative geisteswissenschaftliche
Forschungen bietet und besonders gut geeignet ist für die vom Wissenschaftsrat empfohlene
interdisziplinäre Ausrichtung und für teamförmig organisierte Forschung, die es ermöglicht,
aktuelle Problemstellungen mit empirischer, quellenbezogener und theoriegestützter Forschung zu verbinden und diese in je wechselnden, themenadäquaten Untersuchungsanordnungen, zuweilen auch im Kontext längerer Forschungsreisen, durchzu­führen. Dadurch,
dass die Wissenschaftler befristet und die Mehrzahl projektgebunden in den Zentren arbeiten – was jedoch mit Blick beispielsweise auf eine längerfristige Forschungsplanung und
die Entwicklung der Zentren auch nicht unproblematisch ist –, findet ein p
­ ermanenter personeller Austausch mit den Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen statt. So
wurden beispielsweise 39 % der an den Zentren per 31. Dezember 2011 Beschäftigten ab dem
Jahr 2010 neu eingestellt. vgl. diagramm 3 Durch den personellen Austausch wird die
Koope­ration mit den Universitäten durch gemeinsame Forschungsprojekte, die Einbindung
von Universitätskollegen als Projektleiter und die Übernahme von Vertretungsprofessuren
durch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Zentren verstärkt. Während dies die
ständige Rückkopplung mit den »Mutterfächern« bzw. »Herkunftsdisziplinen« garantiert,
Finanzierung, Projekte, Personal ///
29
1996/97 /// 7 %
1998/99 /// 4 %
2000/01 /// 9 %
2002/03 /// 6 %
2004/05 /// 9 %
2006/07 /// 10 %
2008/09 /// 16 %
2010/11 /// 39 %
diagramm 3 Personalbestand der GWZ per 31. Dezember 2011 unter Berücksichtigung der verbliebenen Personalzugänge ­
seit 1996. Angaben in Prozent. Mehr als ein Drittel der Mitarbeiter kamen in den letzten beiden Jahren an die GWZ, etwa
zwei Drittel in den letzten vier Jahren. Das illustriert die sehr dynamische personelle Entwicklung der GWZ.
ermöglicht die institutionelle und administrative Autonomie der Zentren dagegen eine flexible, allein an den jeweiligen Forschungszielen orientierte Zusammenarbeit von Experten.
Zum 31. Dezember 2011 waren in den Zentren insgesamt 108 Stellen (ohne studentische
Hilfskräfte) besetzt – 27,5 Stellen aus Mitteln der Grundausstattung und 81 Stellen aus Mitteln der Ergänzungsausstattung sowie aus Einzelbewilligungen. Der Personalbestand lag zum
Jahresende 2011 bei 201 Beschäftigten – darunter 3 Direktoren, 1 Geschäftsführer, 94 Wissenschaftler/innen, 10 Stipendiaten, 5 Verwaltungsangestellte, 22 wissenschaftlich-technische
Mitarbeiter/innen und 60 studentische Hilfskräfte, überwiegend Studierende der Berliner
Universitäten –, bei einem Anteil der befristet Beschäftigten von insgesamt 93 %, wobei der
Anteil der befristeten Wissenschaftlerstellen bei 100 % lag. Die Differenz zur Anzahl der Planstellen bzw. zu den bewilligten Stellen ergibt sich aus Teilzeitbeschäftigungen und der großen Zahl studentischer Hilfskräfte. Im Berichtsjahr wurden 78 Anstellungsverhältnisse geschlossen, 66 Beschäftigte verließen die Zentren (jeweils inklusive studentischer Hilfskräfte).
Der Anteil von Frauen in wissenschaftlichen Leitungspositionen lag per 31. Dezember
2011 bei 40 %, in der Gruppe der wissenschaftlich Beschäftigten bei 60 % und mit Blick auf
das Gesamtpersonal bei 62 %.
30
/// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Daten und Fakten ///
31
Daten und Fakten
Förderatlas 2012
Spitzenplätze für die GWZ
Die Zentren konnten sich im »Förderatlas 2012«, der von der DFG gemeinsam mit der Hochschulrektorenkonferenz und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft am 24. Mai
2012 in Berlin vorgelegt wurde, erneut hervorragend plazieren.8 Der Atlas nahm die Förderung des Bundes und der DFG im Zeitraum von 2008 bis 2010 in den Blick:
Bei der Projektförderung durch den Bund belegen die Zentren im Bereich der außeruniversitären Forschungseinrichtungen der Geistes-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften den
ersten Platz – sie erhielten 14 Mio. Euro aus Bundesmitteln für Forschung und Entwicklung
(vgl. Förderatlas, Tabelle A-37). Und im Rahmen der Projektförderung durch die DFG konnten
die Zentren darüber hinaus 1,9 Mio. Euro Fördermittel einwerben und belegen nach dem
vom Bund getragenen Deutschen Archäologischen Institut in Berlin, der Stiftung Preußischer
Kulturbesitz und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften den vierten
Rang im Bereich der außeruniversitären Forschungseinrichtungen der Geisteswissenschaften. Unmittelbar hinter den Zentren rangieren das Münchner Institut für Zeitgeschichte,
das Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam sowie die Klassik Stiftung Weimar
(vgl. Förderatlas, Tabelle A-20).
Humboldt-Ranking 2012
Die GWZ sind sehr attraktiv für ausländische Wissenschaftler
Für Spitzenwissenschaftler aus dem Ausland zählen die Zentren zu den attraktivsten Adressen in Deutschland. Dies belegt das »Humboldt-Ranking 2012« der Alexander von HumboldtStiftung, die ihren Stipendiaten und Preisträgern längere Gastaufenthalte an deutschen
Hochschulen und Forschungseinrichtungen ermöglicht. Im Humboldt-Ranking wurden
insgesamt 6.082 Forschungsaufenthalte der Jahre 2007 bis 2011 erfasst. Ein Viertel der Aufenthalte entfiel auf außeruniversitäre Einrichtungen.
8 Vgl. Förderatlas 2012 der DFG. Kennzahlen zur öffentlich finanzierten Forschung in
­Deutschland. Bonn 2012. 299 S.
32
/// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Demnach konnten die Zentren insgesamt unter den außeruniversitären Einrichtungen der
Geistes- und Sozialwissenschaften die viertmeisten Gastwissenschaftler begrüßen. Nur das
Deutsche Archäologische Institut in Berlin, das MPI für ausländisches öffentliches Recht
und Völkerrecht in Heidelberg und das MPI für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg konnten im Zeitraum von 2007 bis 2011 mehr Gastaufenthalte verzeichnen.
Im Ranking der Alexander von Humboldt-Stiftung zählt allein die Anzahl der länger­
fristigen Forschungsaufenthalte der von der Stiftung geförderten Stipendiaten (von min­
destens drei Monaten) und Preisträger (von mindestens einem Monat) an deutschen Forschungseinrichtungen.
»Hinter jedem Aufenthalt steht die Entscheidung für einen Gastgeber in Deutschland
und eine Aussage: darüber, in welchen Fachbereichen die deutsche Forschung so gut ist,
dass sie den internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe gewinnt, und darüber, welche Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in Deutschland besonders intensive inter­
nationale Kontakte pflegen. Denn die Humboldtianer suchen sich ihren Gastgeber selbst
und entscheiden aufgrund seiner wissenschaftlichen Qualität und internationalen Sicht­
barkeit. Ein Spitzenplatz im Humboldt-Ranking ist daher ein wichtiger Indikator für internationale Kontakte und Reputation.«9
Ehrungen und Preise
Prof. Dr. Birgit Meyer
erhält den Anneliese Maier-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung und
wird mit dem ZMO kooperieren.
Die Anthropologin aus den Niederlanden ist eine international führende Expertin für
moderne Religionsanthropologie mit Schwerpunkt Afrika. Sie wird mit den Kolleginnen
und Kollegen des ZMO das Zusammenspiel zwischen Religion und den alltäglichen Lebenswelten erforschen und hierbei muslimische wie christliche Perspektiven vergleichen.
Birgit Meyer sowie zwei weitere Preisträgerinnen und vier Preisträger wurden unter
­insgesamt 90 Nominierten aus 20 Ländern ausgewählt. Die meisten Nominierten kamen
9 Das Humboldt-Ranking 2012. Homepage der Alexander von Humboldt-Stiftung zum Thema.
Daten und Fakten ///
33
Birgit Meyer
aus den USA (36), Großbritannien (8), Kanada (7) und Italien (5). Der neue Kooperationspreis soll die Internationalisierung der Geistes- und Sozialwissenschaften in Deutschland
unterstützen und wird jährlich an herausragende ausländische Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler aus allen Bereichen der Geistes- und Sozialwissenschaften vergeben. Mit
dem Preisgeld von je 250.000 Euro können über einen Zeitraum von fünf Jahren Forschungskooperationen mit Fachkollegen in Deutschland finanziert werden. Nominiert werden die
Forscher von wissenschaftlichen Kooperationspartnern an deutschen Universitäten und
Forschungseinrichtungen.10
Dr. Antía Mato Bouzas (ZMO)
erhielt am 28. März 2011 den Extraordinary Doctoral Award 2010 –2011, Instituto Universi­
tario Gutiérrez Mellado-UNED, Madrid.
PD Dr. Irmela Marei Krüger-Fürhoff (ZfL)
wurde für ihre Habilitation »Verpflanzungsgebiete. Wissenskulturen und Poetik der Transplantation in Literatur und Film« an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
der Universität Bielefeld für den Habilitationspreis der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft nominiert.
Dr. Soumen Mukherjee (ZMO)
wurde am 14. April 2011 als Fellow in die Royal Asiatic Society of Great Britain & Ireland
aufgenommen.
Dr. Margarete Vöhringer (ZfL)
hat eine Übersetzungsförderung der VolkswagenStiftung im Programm »Deutsch plus –
Wissenschaft ist mehrsprachig« für die Übersetzung ihres Buches Avantgarde und Psycho­
technik. Wissenschaft, Kunst und Technik der Wahrnehmungsexperimente in der frühen Sowjetunion ins Russische und ins Englische erhalten.
10 Vgl. Newsletter 6/2011 der Alexander von Humboldt-Stiftung.
34
/// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Anne-Kathrin Reulecke
Rufe
Dr. habil. Hans-Martin Gärtner,
von 2001 bis 2011 stellvertretender Direktor des ZAS, hat zum 1. Januar 2012 einen Ruf auf
eine Forschungsprofessur am Forschungsinstitut für Linguistik der Ungarischen Akademie
der Wissenschaften angenommen. Hans-Martin Gärtner leitete am ZAS u. a. von 2003 bis
2007 die DFG-Projekte Satzstruktur und Adjunkte in Austronesischen Sprachen (zusammen
mit Prof. Dr. Joachim Sabel) und Nichtkanonische Verwendungen von Verb-Zweit- und VerbLetzt-Sätzen und von 2008 bis 2011 das vom BMBF geförderte Projekt Inkrementeller Aufbau
syntaktischer und (diskurs-)semantischer Repräsentationen.
PD Dr. Anne-Kathrin Reulecke (ZfL)
hat einen Ruf auf eine Professur für Neuere deutschsprachige Literatur am Institut für
­Germanistik der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz angenommen. Anne-Kathrin Reulecke wurde 2002 zum Thema »Geschriebene Bilder. Zum
Kunst- und Mediendiskurs in der Gegenwartsliteratur« promoviert. Im Jahr 2010 habilitierte
sie sich in Deutscher Philologie, Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft mit
einer philologisch-kulturwissenschaftlichen Studie zu »Fälschung und Plagiat als Figuren
des Wissens in Künsten und Wissenschaften«. Anne-Kathrin Reulecke war von 2002 bis 2009
Wissenschaftliche Assistentin am Institut für Literaturwissenschaft, Deutsche Philologie,
Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Technischen Univer­sität Berlin.
Ab 2010 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZfL tätig. Nach einer Gastprofessur
an der University of Virginia, USA, arbeitete sie weiterhin am ZfL, zuletzt in dem vom
BMBF geförderten Projekt Blindheit als Figur des Wissens in Literatur und Film.
Daten und Fakten ///
35
Armin Schäfer
Irmela Marei Krüger-Fürhoff
PD Dr. Armin Schäfer (ZfL)
hat den Ruf auf eine W2-Professur für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Geschichte
der Medienkulturen am Institut für Neuere deutsche und europäische Literatur der FernUniversität Hagen angenommen. Armin Schäfer habilitierte sich an der Universität Erfurt
im Fach Neuere deutsche Literaturwissenschaft mit der Arbeit »Die Intensität der Form.
Stefan Georges Lyrik«. Von 2002 bis 2006 war er Mitglied der Forschergruppe »Das Leben
schreiben. Medientechnologien und die Wissenschaften vom Leben (1800 –1900)« an der
Bauhaus-Universität Weimar und 2008 Fellow am Kulturwissenschaftlichen Kolleg der Universität Konstanz. Er hatte Gastprofessuren an der Bauhaus-Universität Weimar, der Universität Wien und der Humboldt-Universität zu Berlin inne. Seit 2009 war er wissenschaftlicher
Mitarbeiter am ZfL und leitete das Projekt Narrative des Wahnsinns im großstädtischen Raum,
1900–1930, das im Rahmen der DFG-Forschergruppe Kulturen des Wahnsinns (1870–1930).
Schwellenphänomene der europäischen Moderne bearbeitet wurde.
Habilitationen
Name, zentrum
Titel der Schrift
Hochschule
Irmela Marei
­Krüger-Fürhoff,
ZfL
› Verpflanzungsgebiete. Wissenskulturen
und Poetik der Transplantation in
­Literatur und Film
Universität Bielefeld, Fakultät für Linguistik und
Literaturwissenschaft
Nora Lafi,
ZMO
› Esprit civique et organisation citadine
dans l’Empire Ottoman
Université de Provence
36
/// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Promotionen
Name, zentrum
Titel der Dissertation
Hochschule
Annegret Klassert,
ZAS
› Lexikalische Fähigkeiten bilingualer
­Kinder mit Migrationshintergrund. Eine
Studie zum Benennen von Nomen und
Verben im Russischen und Deutschen
Philipps-Universität
Marburg
Christine
­Kutschbach,
ZfL
› Capturing the Literariness of Life:
­Undecidability in Bharati Mukherjee’s
Writing
Eberhard-Karls-­
Universität Tübingen,
Amerikanistik
Vanessa Lux,
ZfL
› Genetik und psychologische Praxis
Freie Universität Berlin,
Psychologie
Melanie Weirich,
ZAS
› The influence of nature and nurture
on speaker-specific parameters in
twins’ speech: acoustics, articulation
and perception
Humboldt-Universität
zu Berlin
Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Im Jahr 2011 begannen 28 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (ohne studentische Hilfskräfte)
ihre Tätigkeit an den Zentren, zudem kehrten fünf Wissenschaftler nach einer Beurlaubung –
zumeist im Kontext einer Vertretungs- oder Gastprofessur – an die Zentren zurück. Im Folgenden werden die 28 neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorgestellt.
Daten und Fakten ///
37
Jana August
studierte Kunstgeschichte und Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin
und der Universität Leipzig. Nach einem Aufenthalt am Getty Research Institute in Los
Angeles und der Mit­arbeit an der Ausstellung »WeltWissen – 300 Jahre Wissenschaften in
Berlin« ist sie seit Januar 2011 Stipendiatin im Doktorandenprogramm des ZfL. Ihre Dis­
sertation trägt den Arbeitstitel Bilder von Strategien. Diagrammatik, Kunstgeschichte und die
Anfänge des Museum of Modern Art.
Ahmed Badawi
studierte TV-Dokumentation und -Produktion an der Universität Salford und Development
Studies an der School of Oriental and African Studies in London, nachdem er in Ägypten
von 1990 bis 1999 unter anderem als TV- und Print-Journalist gearbeitet hatte. Von 2001 bis
2005 war Ahmed Badawi wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprogramm »Elitenwandel in der arabischen Welt« der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin. Im
Anschluss arbeitete er zwei Jahre lang als Projektkoordinator an der Universität DuisburgEssen, bevor er 2007 als Projektleiter für Israel/Palästina zur Oxford Research Group nach
London wechselte. Im Jahr 2010 war Ahmed Badawi für die International Crisis Group als
Senior Analyst im ­Nahost- und Nordafrika-Programm in Jerusalem tätig. Ein Jahr später
wurde er an der Humboldt-Universität zu Berlin zum Thema »Political Settlement, Discursive Formation and Radical Policy Change: The March of Liberalism in America and the
Policy of Promoting Democracy and Good Governance Abroad 1981–2009« promoviert.
Seit Juli 2011 ist Ahmed Badawi wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZMO im Teilprojekt A5
Europa-Repräsentationen des SFB 640 Repräsentationen sozialer Ordnungen im Wandel.
Christina Beckmann
studierte an der Fachhochschule Hamburg Bibliothekswesen mit der Ausrichtung auf wissenschaftliche Bibliotheken. Sie arbeitete als Bibliothekarin u. a. in der Hamburger Senatskanzlei und war als Dokumentarin einige Jahre für den Aufbau und die Betreuung der
Fundstellendokumentation des Hamburger Rechnungshofs zuständig. Seit Februar 2011
ist sie als Bibliothekarin am ZAS tätig.
38
/// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Yasmine Berriane
studierte Politik- und Islamwissenschaft sowie Wirtschaftswissenschaften an der FriedrichAlexander-Univer­sität Erlangen-Nürnberg und an der School of Oriental and African Studies
in London. Sie promovierte 2011 im Fach Politische Soziologie am Institut d’études politi­
ques in Paris (Sciences Po) mit einer Arbeit zur »Feminisierung lokaler Vereine in Marokko«.
Von Juli 2011 bis Januar 2012 war sie als Postdoktorandin an der Berlin Graduate School
Muslim ­Cultures and Societies und am ZMO tätig. In dieser Zeit bearbeitete sie ein Projekt
zur Soulaliyate-Bewegung in Marokko. Seit Februar 2012 ist sie mit dem Forschungsvorhaben Räume der Partizipation: Das Jugendzentrum von Hayy Mohammadi in Casablanca als wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZMO tätig.
Just Boedeker
studierte Ethnologie, Religionswissenschaft und Vorderasiatische Altertumskunde an der
Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg und an der Freien Universität Berlin. Er wurde
an der Humboldt-Universität zu Berlin zum Thema »Belutschen in den Grenzgebieten von
Pakistan, Iran und Afghanistan: Identitäten zwischen Ethnizität, Nationalität, Stammes­
kultur und Regionalismus« promoviert. Seit Mai 2011 arbeitet er am ZMO im Rahmen des
vom BMBF geförderten Kompetenznetzwerks Crossroads Asia an dem Projekt Die belutschischen Grenz­gebiete: Der Konflikt von Stamm und Staat in der globalisierten Welt.
Maria Teresa Costa
studierte Philosophie, Kulturwissenschaft und Germanistik in Padua und Berlin und wurde 2007 an der Universität Padua mit einer Studie über Walter Benjamin in Philosophie
promoviert. Danach war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Padua und
DAAD-Post-Doc-Stipendiatin an der Freien Universität Berlin. Von Oktober bis Dezember
2011 forschte Maria Teresa Costa als wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZfL.
Rosa Eidelpes
studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Philosophie und Soziologie
in Berlin und Paris. Seit Januar 2011 arbeitet sie als Stipendiatin des ZfL-Doktorandenprogramms an dem Dissertationsprojekt Sakrale Ökonomien. Konzeptionen des Tragischen im
­Collège de Sociologie (1937–1939).
Daten und Fakten ///
39
Frauke Fitzner
studierte Musik und Germanistik an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg sowie
Literatur- und Kulturtheorie an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Sie ist seit 2011
Stipen­diatin im Doktorandenprogramm des ZfL und arbeitet an ihrem Promotionsprojekt
Der hörende Mensch in der Moderne.
Claude Haas
studierte Germanistik und Romanistik in Luxemburg und Bonn. Im Jahr 2004 wurde er
mit der Studie »Arbeit am Abscheu. Zu Thomas Bernhards Prosa« in Bonn promoviert.
Von 2004 bis 2009 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft der Universität Bonn. In den Jahren 2009 und
2010 vertrat er eine Juniorprofessur für Literatur und Wissen im religionsgeschichtlichen
Kontext am Institut für deutsche Literatur der Humboldt-Universität zu Berlin. Claude
Haas arbeitet an einer Habilitationsschrift über Heroismusdarstellungen in der Tragödie
vom 17. bis zum 19. Jahrhundert. Seit Februar 2011 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter im
ZfL-Projekt Trauerspiel und Tragödie als kulturelle Ordnungsparadigmen der Neuzeit zwischen
klassisch-antikem und christlichem Erbe.
Stefan Ihrig
studierte Law and Politics am Queen Mary College in London sowie südosteuropäische
Geschichte, Turkologie und Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Von 2003
bis 2007 war er in verschiedenen Projekten am Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig tätig, zuletzt als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Zwischen
2005 und 2007 war er Lehrbeauftragter am Institut für Turkologie der Freien Universität
und in den Jahren 2010 und 2011 Lehrkraft für besondere Aufgaben am Lehrstuhl für die
Geschichte Südost- und Osteuropas der Universität Regensburg. Stefan Ihrig ist seit April
2011 für ein Jahr Stipendiat am ZfL, um seine Dissentation zum Thema Nazi Perceptions of
the New Turkey, 1919–1945 abschließen zu können.
40
/// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Aksana Ismailbekova
studierte Kulturanthropologie und Archäologie an der American University of Central Asia
(AUCA) in Bischkek, Kirgisistan, sowie Social and Political Studies in Edinburgh. Von 2006
bis 2009 war sie Doktorandin am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle
(Saale) und anschließend Stipendiatin der Graduate School Society and Culture in Motion
der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Im Jahr 2011 wurde sie zum Thema ›The
Native Son and Blood Ties‹: Democracy, Kinship and Patronage in Rural Kyrgyzstan promoviert.
Seit Februar 2011 bearbeitet sie am ZMO das Teilprojekt Konfliktdynamiken, lokale Strategien
und translokale Beziehungen im Fergana Tal im Kompetenznetzwerk Crossroads Asia.
Katja Jasinskaja
studierte Theoretische und Computerlinguistik an der Lomonossow-Universität Moskau
und wurde 2007 an der Eberhard Karls Universität Tübingen im Fach Allgemeine Sprachwissenschaft promoviert. Von 2004 bis 2007 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin
im SFB 632 »Informationsstrukur« in Potsdam und von 2007 bis 2010 in dem Forschungsprojekt »Konzeptualisierung und Versprachlichung von Ereignissequenzen«, einer Kooperation zwischen den Universitäten Heidelberg und Stuttgart. Das akademische Jahr 2010/2011
verbrachte sie als Gastwissenschaftlerin am Centre for Advanced Study in Oslo. Der Schwerpunkt ihrer Forschung liegt im Bereich der Diskurssemantik, Pragmatik und Informationsstrukur. Seit Anfang 2011 ist sie am ZAS im Projekt Implikaturen und Diskursstruktur tätig.
Elisa Kellner
studierte Allgemeine und Theoretische Linguistik, Geschichte und Vergleichende Litera­
turwissenschaft an der Universität Potsdam. In ihrer Magisterarbeit beschäftigte sie sich
mit »Satzeinbettenden Prädikaten im Kamerun-Pidgin«. Seit Januar 2011 forscht sie als Doktorandin am ZAS zu diesem Thema, erweitert um ausgewählte Substratsprachen (Duala,
Akoose, Oroko).
Daten und Fakten ///
41
Mona Körte
studierte Germanistik, Komparatistik, Psychologie und Soziologie in Frankfurt am Main
und Berlin. Im Jahr 1998 wurde sie mit der Arbeit »Die Uneinholbarkeit des Verfolgten. Der
Ewige Jude in der Literarischen Phantastik« promoviert. Von 2000 bis 2007 arbeitete Mona
Körte als wissenschaftliche Assistentin am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin. Im Jahr 2004 war sie Max-Kade-Visiting-Professor an der University of Virginia, USA. Sie habilitierte sich 2009 an der TU Berlin in Neuerer deutscher und
Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft. Nach einer Gastprofessur am Centrum für Jüdische Studien der Universität Graz vertrat sie im Wintersemester 2010/11 eine
W3-Professur für Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Tech­
nischen Universität Chemnitz. Seit April 2011 ist sie am ZfL als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt Das Gesicht als Artefakt in Kunst und Wissenschaft beschäftigt.
Christine Kutschbach
studierte Neuere deutsche Literatur, Neuere englische Literatur und Amerikanistik in Tübingen und wurde dort 2011 mit der Arbeit »The Literariness of Life: Undecidability in Bharati
Mukherjee’s Writing« in Amerikanistik promoviert. Zuvor arbeitete sie an der Freien Akademie der Künste zu Leipzig, bei der Granada Film- und Fernsehen-Produktionsgesellschaft
Berlin, als Kulturreferentin bei der Australischen Botschaft Berlin und als Koordinatorin
eines SFB in der Neuropathologie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Seit November 2011 ist sie Forschungsassistentin am ZfL.
Vanessa Lux
ist Diplom-Psychologin und wurde 2011 an der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit
zur Bedeutung der modernen Genetik für die psychologische Praxis promoviert. Von August
2008 bis Februar 2009 absolvierte sie einen Forschungsaufenthalt am Virginia Institute for
Psychiatric and Behavioral Genetics in Richmond, USA. Vanessa Lux ist seit Juni 2011 Vorstandsmitglied der International Society for Theoretical Psychology. Seit März 2011 arbeitet
sie am ZfL als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt Kulturelle Faktoren der Vererbung.
42
/// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Caroline Magister
verbrachte nach dem Studium der Patholinguistik in Potsdam einige Monate am Zukunftskolleg der Universität Konstanz. Seit Februar 2011 ist sie am ZAS als Stipendiatin im Projekt
Konstituentengrenzbezogene Phänomene gesprochener Sprache beschäftigt. Sie arbeitet an einer
Dissertation zum Thema Sprechplanung bei Erwachsenen und Kindern.
Fatemeh Masjedi
studierte Iranische Geschichte an der Tehran Teachers’ Training University sowie Amerikanische Geschichte und Politik an der Illinois State University, USA. Seit August 2011 ist sie
Doktorandin am ZMO. Im Verbundprojekt Urban Violence in the Middle East bearbeitet sie
das Thema Political violence and social disorder in the cities of Tehran and Tabriz in early twentieth century Iran (1906–1920).
Soumen Mukherjee
studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Volkswirtschaft am Presidency College der Universität Kalkutta und wurde im Jahr 2010 an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg im
Fachbereich Geschichte Südasiens promoviert. Seit 2011 arbeitet er am ZMO an dem PostDoc-Projekt Religiöse Inspiration und gesellschaftliches Engagement: Das Aga Khan Development
Network (AKDN) im postkolonialen Indien.
Norman Saadi Nikro
studierte Soziologie an der University of New South Wales und wurde an der austra­lischen
Hochschule im Jahr 1998 mit der Arbeit »Shifting Margins, Imaginary Journeys: Writing
Migrant Experience« promoviert. Nach verschiedenen Lehrtätigkeiten in Australien und im
Libanon arbeitete er von 2001 bis 2007 als Assistant Professor an der libanesischen Notre
Dame University in Zouk Mosbeh, nahe Beirut. Gastaufenthalte führten ihn 2008 ans ZMO
und in den beiden Jahren darauf an die Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies. Von 2008 bis 2011 war Norman Saadi Nikro als Lehrbeauftragter an der FU Berlin tätig.
Seit September 2011 bearbeitet er am ZMO das Projekt The Actualisation of Memory: Cultural
Production in Lebanon.
Daten und Fakten ///
43
Nils Riecken
studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Islam- und Politikwissenschaft in Freiburg,
­Leipzig, Halle und Kairo. Seit 2008 ist er Doktorand an der Berlin Graduate School Muslim
­Cultures and Societies. Sein Dissertationsprojekt »Abdallah Laroui and the Location of
­History. An Intellectual Biography« ist eine intellektuelle Biographie des marokkanischen
Historikers, Intellektuellen und Schriftstellers Abdallah Laroui (geb. 1933). Seit Mitte September 2011 ist Nils Riecken am ZMO in Vertretung für Larissa Schmid als Assistent der
Direktion beschäftigt.
Florian Riedler
wurde 2003 in London mit einer Arbeit zur politischen Kultur der osmanischen Reformzeit
promoviert. Anschließend war er am Orient-Institut Istanbul und am ZMO mit einem Projekt zur Arbeitsmigration nach Istanbul im 19. Jahrhundert beschäftigt. Seit Februar 2011
führt er am ZMO im Rahmen des Kompetenznetzwerkes Phantomgrenzen in Ostmitteleuropa
das Projekt Urbane Grenzen in postosmanischen Städten Südosteuropas. Edirne und Niš in vergleichender Perspektive durch.
Christoph Schmälzle
studierte von 1996 bis 2003 Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Kultur­
wissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie in Berlin und war nach dem Studien­
abschluss u. a. von 2008 bis 2010 in der Klassik Stiftung Weimar tätig. Von Januar bis
­Dezember 2011 war er Stipendiat im Doktorandenprogramm des ZfL mit dem Vorhaben
Die Laokoon-Gruppe in der ästhetischen Theorie von 1506–1905.
Claudia Schröder
studierte Geschichte, Politik und Medienwissenschaft an der Universität Potsdam. Thema
ihrer Magisterarbeit war der arabische Unabhängigkeitskampf des Jahres 1916 vor dem Hintergrund des osmanisch-deutschen »Jihad«. Seit Januar 2011 ist sie wissenschaftliche Mit­
arbeiterin am ZMO und forscht im Verbundprojekt Urban Violence in the Middle East zum
Thema The Appropriation of Space: Popular Protest in Saudi Arabian Oil Towns 1953–1967.
44
/// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
An Seebach
studierte Freie Kunst und Katholische Theologie in Münster. Sie arbeitete zehn Jahre lang
im Künstlerhaus Dortmund und in der Organisation des Dortmunder Kunstvereins. Im
Jahr 2000 hatte sie eine Gastprofessur für Intermedia Art an der University of Iowa, USA,
inne. Von 2004 bis 2009 war sie künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut
für Bildende Kunst und Kunstwissenschaft der Universität Hildesheim. Ihre künstlerische
Arbeit – sogenannte ortsanaloge Handlungen – entwickelte und präsentierte sie während
internationaler Stipendienaufenthalte und in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland. Seit Juni 2011 ist An Seebach als Assistentin der Ausstellungskuratorin im Forschungsprojekt Europa finden: Vermessen des Möglichen in Afrika und im Nahen Osten tätig.
Antje Skerra
ist Logopädin und studierte bis 2007 Patholinguistik an der Universität Potsdam. Für ihre
Diplomarbeit »Fast Mapping-Leistungen bei Kindern mit einer semantisch-lexikalischen
Störung« erhielt sie 2008 den Forschungspreis des Deutschen Bundesverbandes für Logo­
pädie (dbl). Sie arbeitete mehrere Jahre als Sprachtherapeutin in einer Klinik und als Mit­
arbeiterin an der Universität Marburg. Seit 2011 ist sie Stipendiatin am ZAS. Mit ihrer Doktorarbeit zur Verarbeitung diskurskohäsiver Mittel bei Kindern mit Sprachstörungen ist
sie an den Programmbereich 2 Diskurskohäsive Mittel im Spracherwerb – Intersententiale anaphorische Beziehungen angeschlossen.
Marleen van de Vate
studierte Allgemeine Linguistik in Amsterdam und promovierte im Jahr 2011 an der Universität Tromsø über Tempus, Aspekt und Modus in der Kreolsprache Saamáka, die in Surinam
gesprochen wird. Seit Oktober 2011 forscht sie am ZAS als Post-Doc im Projekt PhonologySyntax Interface in Bantu Languages zur Syntax, Semantik und Prosodie eingebetteter Fragen in
der Bantusprache Tumbuka.
Daten und Fakten ///
45
Anton Benz
Natalia Gagarina
Judith Elisabeth Weiss
studierte Ethnologie, Kunstgeschichte und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft in Mainz und Tübingen. Im Jahr 2006 wurde sie in Heidelberg mit einer fächerübergreifenden Arbeit zur Kunst im globalen Kontext promoviert. Von 2000 bis 2011 arbeitete
sie im Ausstellungswesen, unter anderem im Museum Ludwig Köln, in der Staatlichen
Kunsthalle Karlsruhe und im Badischen Landesmuseum. Zuletzt war sie Kuratorin für
moderne und zeitgenössische Kunst im Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen. Seit April
2011 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZfL im Projekt Das Gesicht als Artefakt in
Kunst und Wissenschaft.
Neue Projekte
Den Zentren wurden im Berichtsjahr die folgenden neuen Projekte außerhalb der vom
BMBF geförderten Forschungsprogramme 2008–2013 bewilligt:
ZAS
Im Januar 2011 startete das von Dr. Anton Benz geleitete und von der DFG finanzierte Projekt zu Implikaturen und Diskursstruktur (IDis). Das Projekt ist an der Schnittstelle zweier
Erklärungsansätze angesiedelt: der Theorie rhetorischer Beziehungen, die bei der Makrostruktur eines Diskurses ansetzt und das Mehr an Bedeutung aus der Art der Verknüpfung
von Diskurssegmenten herleitet, und der Theorie der konversationellen Implikaturen, die
den einzelnen Sprechakt und die konversationellen Maximen in den Mittelpunkt stellt. Ziel
dieses Projektes ist es, ein theoretisches Modell für den Zusammenhang von Grice’schen
Implikaturen und der durch rhetorische Relationen und Hintergrundfragen definierten
Diskursstruktur zu entwickeln.
Für ein von PD Dr. Natalia Gagarina und Prof. Dr. Manfred Krifka gemeinsam mit der Universität Utrecht und der Herzen State Pedagogical University, St. Petersburg, bei der Euro­
päischen Kommission (CORDIS, FP7) beantragtes Projekt zur Diskurskohärenz bei normal
entwickelten bilingualen Kindern und solchen mit Sprachentwicklungsstörungen (DiscourseBiSLI)
wurden dem ZAS 90.000 Euro im Berichtsjahr 2011 bewilligt; ebenfalls neu bewilligt, in
einem Umfang von 25.000 Euro, wurde ein von PD Dr. Natalia Gagarina gemeinsam mit
46
/// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Uta Kornmeier
der Bar Ilan University, der Tel Aviv University und den Universitäten Erfurt, Frankfurt und
Oldenburg bei der Europäischen Kommission (FP7, Marie Curie Actions) beantragtes Projekt zur Diagnostik von Sprachentwicklungsstörungen bei bilingualen Kindern.
Seit Oktober 2011 arbeitet der Berliner Interdisziplinäre Verbund für Mehrsprachigkeit (BIVEM),
der von der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung für eine
Laufzeit von vier Jahren und mit einem Mittelumfang von 430.000 Euro bewilligt wurde.
Die Leitung des Verbundes liegt in den Händen von PD Dr. Natalia Gagarina und Prof. Dr.
Manfred Krifka. Ziel des Verbundes ist die Entwicklung und Umsetzung neuer Konzepte
für den bilingualen Spracherwerb v.a. von Vorschulkindern mit Migrationshintergrund.
Dem Verbund gehören über zwanzig Fachleute aus dem Großraum Berlin, aus Jena, Rostock und Tübingen an.
ZfL
Zum 1. Oktober 2011 hat das von der VolkswagenStiftung mit ca. 750.000 Euro geförderte
Forschungsprojekt SchädelBasisWissen. Kulturelle Implikationen der plastischen Chirurgie des
Schädels offiziell seine Arbeit aufgenommen.
Das von Prof. Dr. Dr. h.c. Sigrid Weigel, PD Dr. med. Ernst-Johannes Haberl (Pädiatrische Neurochirurgie, Charité) und Prof. Dr. Volker Hess (Institut der Geschichte der Medizin, Charité) geleitete Projekt untersucht Vorstellungen von Normalität und Abweichung
von Körper-, insbesondere Kopfformen. Ausgangspunkt ist die auffällige Diskrepanz zwischen dem hohen Entwicklungsstand von Operationstechnologien in der plastischen Chirurgie, mit denen präziseste Korrekturen durchgeführt werden, und der kaum vorhandenen
Ausbildung von sprachlichen und visuellen Parametern, mit denen die Abweichung einerseits und die Produktion von Normalität andererseits gefasst werden können. Exemplarisch
konzentrieren sich die Überlegungen auf die u. a. in der Berliner Charité durchgeführte
Craniosynostose-Korrektur – eine Operation, mit der eine bestimmte Form von Kopfmissbildung schon im Säuglingsalter behandelt wird. Tatsächlich gibt es keine wissenschaftlich
etablierten Zielformen für diesen schwerwiegenden operativen Eingriff, so dass konkret zu
untersuchen ist, worauf sich die Erwartungen der Angehörigen und Mediziner beziehen. Was
ist ein »normaler« Schädel, wie lässt er sich beschreiben oder darstellen? Wie gestaltet sich
die Genese von körperlichen Normalitätsvorstellungen und was sind die Probleme dabei?
Das Projekt verfolgt drei Untersuchungsperspektiven: Dr. des. Simon Strick (ab Mai 2012,
bis November 2011: PD Dr. Sigrun Meinig) arbeitet zur Rhetorik und kulturellen Semantik
Daten und Fakten ///
47
Heike Schlie
des Wissens über Schädel anhand von literarischen, medizinischen und populären Texten.
Dr. Uta Kornmeier untersucht Visualisierungen und Modellierungen des Kopfes in Kunst,
Medizin und Statistik. Stefan Reinsch dokumentiert und analysiert medizinische Praktiken,
z. B. die Interaktion zwischen Arzt und Angehörigen, sowie die Patientenperspektive beim
Umgang mit Schädelverformungen. Außerdem arbeitet Li Anna Töppe im Rahmen des Forschungsvorhabens an einer kulturwissenschaftlichen Dissertation zum kulturellen Wechselspiel der Figur des Arztes und des Künstlers in der plastischen Arbeit am mensch­lichen Körper.
Im Frühjahr 2012 nimmt das Ende 2011 bewilligte Projekt Zeugenschaft. Ein umstrittenes Konzept, untersucht im Austausch zwischen systematischer und kultugeschichtlicher Perspektive seine
Arbeit am ZfL auf. Es wird für drei Jahre mit rund 480.000 Euro von der DFG gefördert.
Das in Kooperation von Prof. Dr. Dr. h.c. Sigrid Weigel und Prof. Dr. Sybille Krämer (Institut für Philosophie, Freie Universität Berlin) geleitete Projekt, in dem drei wissenschaftliche
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sein werden, untersucht aus systematischer
und kulturgeschichtlicher Perspektive ein höchst umstrittenes Konzept: Zeugenschaft.
Der Zeuge verkörpert eine Schlüsselfigur unserer gegenwärtigen Kultur und Wissens­
praxis. Durch die Zusammenführung erkenntnistheoretischer und ethischer sowie religionsund kulturhistorischer Perspektiven will das Projekt zwischen disparaten Forschungssträngen vermitteln, die zwischen dem Wissenswert des Zeugnisses und seiner ethischen und
poli­tischen bzw. sozialen Bedeutung unterscheiden. Ziel des Projekts ist es zu zeigen, dass
die Besonderheit des Phänomens Zeugenschaft gerade in der Verflechtung der viel­­fältigen
Bedeutungen liegt. Dr. Sibylle Schmidt (FU Berlin) wird in philosophisch-systematischer
Perspektive die Verknüpfung von Ethos und Episteme in der Grundfigur des Zeugen untersuchen. Die Abhängigkeit des Zeugnisses von Körperlichkeit, sinnlicher Übermittlung,
Wahrnehmung und Medialität anhand der Frage nach Bildlichkeit untersucht Dr. Heike
Schlie. Drittens wird Dr. Aurélia Kalisky anhand eines Korpus literarischer Texte ein Konzept affektiver Zeugenschaft entwickeln.
Zum 1. April 2012 nimmt das Ende 2011 bewilligte Projekt Kulturelle Semantik Georgiens
­zwischen Kaukasus und Schwarzem Meer seine Arbeit am ZfL auf. Es wird für drei Jahre mit
rund 380.000 Euro von der VolkswagenStiftung gefördert. In Kooperation mit Prof. Dr.
Giga Zedania von der Ilia State University in Tbilisi, Georgien, untersucht das von Prof.
Dr. Dr. h.c. Sigrid Weigel geleitete Projekt die Neuverortung Georgiens nach dem Zerfall
der Sowjetunion.
48
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Zaal Andronikashvili
In der Zuspitzung der Spannungen während des georgisch-russischen Krieges 2008 ist deutlich geworden, auf welche komplexe Weise die nationale Selbstverständigung Georgiens
einerseits durch die Nachwirkungen der Sowjetzeit bzw. den imperialen russischen Deutungsanspruch über die Region, andererseits durch weiter zurückreichende Konflikte zwischen verschiedenen ethnischen, religiösen und sprachlichen Minderheiten innerhalb
Georgiens überlagert wird. Aus georgischer Perspektive zeichnet sich in der postulierten
Hinwendung zum Westen eine zunehmende Öffnung zum Schwarzmeerraum ab, die auch
mit einer Problematisierung der Deutungshoheit über den Kaukasus verbunden ist.
Das Forschungsprojekt, in dem Wissenschaftler aus Berlin (Dr. Zaal Andronikashvili,
Dr. Franziska Thun-Hohenstein) und Tbilisi (Prof. Dr. Emzar Jgerenaia sowie zwei Dok­
toranden) zusammenarbeiten, fragt nach den Mechanismen und Formen dieser symbolischen Umdeutungen des geographischen Raumes. Da Georgiens geographische Lage als
Grenzraum dazu führt, dass hier Abgrenzungen zwischen Asien und Europa, Orient und
Okzident mit Hilfe kulturell hoch aufgeladener Topoi ausgetragen werden, thematisieren
Forschungen zur kulturellen Semantik Georgiens immer auch das kulturelle Selbstverständnis Europas.
ZMO
Das Kompetenznetzwerk Crossroads Asia ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt verschiedener deutscher Universitäten und Institute. Es läuft über einen Zeitraum von vier
­Jahren (2011–2014), ist vom BMBF finanziert und wird vom Zentrum für Entwicklungsforschung der Universität Bonn koordiniert. Weitere Partner im Netzwerk sind neben dem
ZMO die Humboldt-Universität zu Berlin und die Freie Universität Berlin. Crossroads Asia
verfolgt einen ›post-regionalwissenschaftlichen‹ Ansatz, der wissenschaftliche Forschung
zu thematisch begründeten ›Figurationen‹ in den Vordergrund stellt. Der geographische
Untersuchungsraum ­dieses Kompetenznetzwerks reicht vom östlichen Iran bis Westchina
und vom Aralsee bis nach Nordindien. Das Projekt geht von konkret thematisch definierten
Kausal- und Funk­tionszusammenhängen – Figurationen – aus, deren Erstreckung aber gegebenenfalls weniger weit oder auch wesentlich weiter reichen kann als die oben skizzierte
geographische Region. Die ›post-regionalwissenschaftliche‹ Perspektive erlaubt eine Orientierung an einem konkretisierten, durch das Erfahren, Imaginieren und Handeln von Menschen in jeweils thematisch definierten Kontexten konstituierten Raum. Am ZMO arbeiten
Just Boedeker, Dr. Antía Mato Bouzas, Dr. des. Aksana Ismailbekova und PD Dr. Dietrich
Reetz in den Projektgruppen Konflikt und Migration. Just Boedeker arbeitet zu Konflikten
Daten und Fakten ///
49
Claudia Schröder
Florian Riedler
von Stamm und Staat in den belutschischen Grenzgebieten, Antía Mato Bouzas untersucht
die vielfältigen Wandlungsprozesse in den Grenzregionen von Kashmir und Gilgit-Baltistan,
Aksana Ismailbekova forscht zu Konfliktdynamiken, lokalen Strategien und translokalen
Beziehungen im Fergana Tal und Dietrich Reetz zu transnationaler Vergemeinschaftung in
religiösen und ethnischen Netzwerken. Das durch das BMBF finanzierte Verbundprojekt
Phantomgrenzen in Ostmitteleuropa (2011–2015) besteht aus vier Teilprojekten, die am Centre
Marc Bloch, der Humboldt-Universität, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
und dem Zentrum Moderner Orient angesiedelt sind. Es untersucht Phantomgrenzen durch
unterschiedliche disziplinäre Herangehensweisen (Geschichte, Geographie, Sozio­logie, Politikwissenschaft, Kulturwissenschaft) und mit divergierenden regionalen Schwerpunkten.
Das Projekt beschränkt sich auf Ostmitteleuropa und Südosteuropa, also ein Gebiet zwischen
Ostsee, Schwarzem Meer und Adria, das durch multiple Einflüsse und durch die Überlagerung von Raumkonfigurationen gekennzeichnet ist. Remanenzphänomene in dieser Region
werden nach dem (Wieder-)Auftauchen bzw. Fortbestehen ehema­liger Grenzen hin befragt,
genauso werden weitere Erklärungsansätze oder gegenteilige Phänomene sowie Instrumentalisierungen analysiert. Dr. Florian Riedler arbeitet an einer vergleichenden Betrachtung
der Städte Edirne und Niš von ihrer Konstituierung als moderne Städte im spätosmanischen
Reich bis zu ihrem Übergang in die postosmanische Ära.
Urban violence in the Middle East ist ein Kooperationsprojekt zwischen ZMO und School of
Oriental and African Studies (SOAS), London, das bis 2014 läuft und vom BMBF finanziert
wird. Es festigt die bereits bestehende Zusammenarbeit mit den Nahostforschern des SOAS
und zielt auf einen Vergleich der Geschichte und Entwicklung urbaner Gewalt in arabischen
Ländern und dem Iran im Prozess der Modernisierung. Außerdem soll ein deutsch-britisches
bzw. internationales Netzwerk von Wissenschaftlern aufgebaut werden, die sich für diese
spezifische Thematik und die vergleichende Arbeit interessieren. Prof. Dr. Ulrike Freitag
und Dr. habil. Nora Lafi betreuen und koordinieren das Projekt von ­Seiten des ZMO aus.
Hinzugekommen sind die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Fatemeh Masjedi, die zu
politischer Gewalt und sozialem Unfrieden in den iranischen Städten Teheran und Tabriz
Anfang des 20. Jahrhunderts arbeitet, und Claudia Schröder, die zu Aneignung von öffent­
lichem Raum und Protest in saudiarabischen Ölstädten in den 50er und 60er Jahren des
20. Jahrhunderts forscht.
50
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Wissenstransfer
Name, zentrum
institution
Anton Benz,
ZAS
› Mitglied des Internationalen Komitees zur Verleihung
der Lotze Medaille
Jeanne Féaux de la Croix, › Co-founder of Central Eurasia Media and Scholars Initiative
ZMO
Ulrike Freitag,
ZMO
› Selection Committee, Georg-Foster-Stipendien der ­
Alexander von Humboldt-Stiftung
› Mitglied des Advisory Board, Orient Institut der Deutschen
Morgenländischen Gesellschaft, Beirut
› Mitglied des Beirats und stellvertretende Vorsitzende,
­Graduate School Asia and Africa in World Reference
Systems an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
› Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats, School of Huma­
nities and Social Sciences der Jacobs University Bremen
› Mitglied des Pool of Reviewers, European Science ­
Foundation (ESF)
Susanne Fuchs,
ZAS
› Mitglied des Internationalen Komitees zur Verleihung
des Christian Benoit Awards
Hans-Martin Gärtner,
ZAS
› Mitglied des Internationalen Komitees zur Verleihung
der Lotze Medaille
Sonja Hegasy,
ZMO
› Vorsitzende des Beirats »Wissenschaft und Zeitgeschehen«,
Goethe-Institut
› Vorsitzende bei Transform e.V., Interdisziplinäres
Zentrum für Konfliktanalyse, politische Entwicklung
und Weltgesellschaftsforschung
Daten und Fakten ///
Name, zentrum
institution
Manfred Krifka,
ZAS
› Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Instituts
für deutsche Sprache, Mannheim
› Mitglied des Fachbeirats des Max-Planck-Instituts für
­Psycholinguistik, Nijmegen
› Mitglied der Academia Europaea
› Jury-Mitglied zur Verleihung des Wilhelm-von-HumboldtPreises der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft
Nora Lafi,
ZMO
› Mitglied des Advisory Board der University of Manouba
Vanessa Lux,
ZfL
› Vorstandsmitglied (Executive Committee) der International
Society for Theoretical Psychology
› Evaluation Research Program on the Maghreb for Agence
Nationale de la Recherche (ANR) Paris
› Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Subjektwissenschaft­
liche Forschung und Praxis
Dietrich Reetz,
ZMO
› Member of the Global Agenda Council on Pakistan for the
World Economic Forum
Franziska Thun-­
Hohenstein,
ZfL
› Jurymitglied des Übersetzungsförderungsprogramms
für ­Belletristik aus den Ländern Mittel- und Osteuropas
­(Literarisches Colloquium Berlin)
Tonjes Veenstra,
ZAS
› Assoziiertes Mitglied beim Centro de Linguistica,
­Universidade de Lisboa (CLUL)
Margarete Vöhringer,
ZfL
› Mitglied im Virtuellen Institut für Bildwissenschaft
51
52
/// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Name, zentrum
institution
Daniel Weidner,
ZfL
› Vorstandsmitglied der International Walter Benjamin ­Society
Sigrid Weigel,
ZfL
› Ehren-Präsidentin der International Walter Benjamin ­Society
› Mitglied der Kleist-Preis-Jury
› Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats des Lichtenberg
Kollegs der Universität Göttingen
› Mitglied des Zentrenkomitees der Minerva Stiftung der
­Max-Planck-Gesellschaft
› Mitglied der Jury der Wissenschaftspreise der Fritz-­­­BehrensStiftung
› Beiratsmitglied des Da Ponte Research Center Wien
› Kuratoriumsmitglied des Internationalen Literaturfestivals
Berlin
Stefan Willer,
ZfL
› Mitglied im »Committee on Literary Theory« der Inter­
national Comparative Literature Association
Steffen Wippel,
ZMO
› Mitkoordinator des Arbeitskreises »Wirtschaft im Vorderen
Orient«, DAVO
› Mitbegründer und -koordinator des Forschernetzwerks
RegUrSoS »Regional, Urban & Social Spaces« (Gulf+Arabian
Peninsula+Indian Ocean)
Daten und Fakten ///
Herausgeber- und Beiratstätigkeit
Name, zentrum
institution
Chanfi Ahmed,
ZMO
› Beiratsmitglied »Islamic Africa« (Journal), Northwestern
­University, Evanston, USA
Karlheinz Barck,
ZfL
› Mitherausgeber der Buchreihe »Literaturforschung«,
­Kulturverlag Kadmos, Berlin
› Mitherausgeber der Buchreihe »Trajekte«, Wilhelm Fink
­Verlag, München
Anton Benz,
ZAS
› Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift »Semantics
and Pragmatics«
Caterina Bori,
ZMO
› Redaktioneller Beirat »Oriente Moderno«, Rom
Laura Downing,
ZAS
› Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift
»Africana Linguistica«
› Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift »Phonology«
Ulrike Freitag,
ZMO
› Mitherausgeberin SOAS/Routledge/Curzon Studies on
the Middle East
› Herausgeberin der ZMO Studien
› Mitherausgeberin »Geschichte und Gesellschaft«
› Mitherausgeberin »Journal of Global History«, London
› Mitherausgeberin »Journal of Arabian Studies«
Andrea Fischer-Tahir,
ZMO
› Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift »Kurdische
­Studien«
› Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift »Motor Control«
53
54
/// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Name, zentrum
institution
Susanne Fuchs,
ZAS
› Herausgeberin der Buchserie »Speech Production and
­Perception«, Peter Lang Verlag, Frankfurt a. M. u. a.
Hans-Martin Gärtner,
ZAS
› Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift »Linguistics«
› Mitherausgeber der Zeitschrift »Theoretical Linguistics«
› Mitherausgeber der Buchreihe »Studia Grammatica«,
Akademie Verlag, Berlin
Natalia Gagarina,
ZAS
› BBS Associate (Behavioral and Brain Sciences)
› Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift »Ad verba
līberorum: Linguistics, Pedagogy and Psychology«
Mona Körte,
ZfL
› Mitherausgeberin der Reihe »Figurationen des Anderen«,
Aisthesis Verlag, Bielefeld
Kai Kresse,
ZMO
› Beiratsmitglied, Buchreihe »Welten der Philosophie«,
Karl Alber Verlag, Freiburg
› Mitherausgeber polylog: onlinejournal for intercultural
­philosophy (www.polylog.org)
› Mitherausgeber der Buchreihe »Society and History in
the Indian Ocean«, Hurst and Columbia University Press,
London/New York, NY
› Beiratsmitglied »Islamic Africa« (Journal), Northwestern
­University, Evanston, IL
› International Editorial Advisory Board, Africa: Journal of
the International African Institute, London, Cambridge
­University Press, Cambridge
Daten und Fakten ///
Name, zentrum
institution
Manfred Krifka,
ZAS
› Mitherausgeber der Buchreihe »Studia Grammatica«,
­Akademie Verlag, Berlin
55
› Mitherausgeber der Zeitschrift »Theoretical Linguistics«
› Mitglied im Editorial Board der Buchreihe »Explorations
in Semantics«, Wiley-Blackwell, Malden, MA
› Mitglied im Advisory Editorial Board der Buchreihe »Current
Issues in Linguistic Theory«, John Benjamins, Amsterdam u.a.
› Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift »Linguistics
and Philosophy«
› Mitglied im Advisory Board der Zeitschrift »Semantics
and Pragmatics«
› Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift »Journal of
Semantics«
Vanessa Lux,
ZfL
› Mitgründerin und -herausgeberin von H-Mediterranean
(H-Net, Michigan State University)
› Mitglied Editorial Board of H-Urban (H-Net, Michigan
State University)
› Book review editor for the Middle East:
»Planning Perspectives« (Routledge)
Nora Lafi,
ZMO
› Redakteurin des Forum Kritische Psychologie
Dirk Naguschewski,
ZfL
› Consulting Editor der Online-Zeitschrift »Linguistik online«
Anne-Kathrin Reulecke,
ZfL
› Mitherausgeberin der Reihe »Literatur – Kultur – Geschlecht«,
Böhlau Verlag, Wien u. a.
56
/// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Name, zentrum
institution
Sophie Roche,
ZMO
› Mitglied Editorial Board Central Eurasian Reader, CNRS,
EHESS
› Mitglied Editorial Board des Oral History-Projekts Tajikistan
Ulrich Sauerland,
ZAS
› Herausgeber der Buchreihe »Palgrave Studies in Pragmatics,
Language, and Cognition«, Palgrave Macmillan, Basingstoke
› Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift
»Linguistic Inquiry«
› Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift
»Semantics and Pragmatics«
› Mitglied im Review Board der Zeitschrift
»Snippets«
› Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift
»Journal of Semantics«
› Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift
»Iberia: An International Journal of Theoretical Linguistics«
› Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift
»Language and Linguistics Compass«
› Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift
»Language ­Acquisition«
Barbara Stiebels,
ZAS
› Mitglied der Redaktion der
»Zeitschrift für Sprachwissenschaft«
Hubert Truckenbrodt,
ZAS
› Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift
»Journal of ­Comparative Germanic Linguistics«
Tonjes Veenstra,
ZAS
› Mitglied im Editorial Board der Buchreihe
»Creole ­Language Library«, John Benjamins, Amsterdam u. a.
Daten und Fakten ///
Name, zentrum
institution
Daniel Weidner,
ZfL
› Mitherausgeber und Mitglied der Schriftleitung der
»Benjamin-Studien«, Wilhelm Fink Verlag, München
› Editorial Consultant der »Encyclopedia of the Bible and
Its Reception«, Walter de Gruyter Verlag, Berlin u. a.
› Mitherausgeber der »Weimarer Beiträge«
Sigrid Weigel,
ZfL
› Herausgeberin der Zeitschrift »Trajekte«
› Mitherausgeberin der Buchreihe »Literaturforschung«,
Kulturverlag Kadmos, Berlin
› Mitherausgeberin der Buchreihe »Trajekte«,
Wilhelm Fink Verlag, München
› Mitherausgeberin der »Benjamin-Studien«,
Wilhelm Fink Verlag, München
› Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der »Zeitschrift
für Medien- und Kulturforschung«
› Mitglied des Beirats der Zeitschrift »Naharaim – Zeitschrift
für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte«
› Mitglied des Beirats der Zeitschrift »ilinx. Berliner Beiträge
zur Kulturwissenschaft«
Steffen Wippel,
ZMO
› Mitherausgeber Reihe »Wirtschaft im Vorderen Orient«,
Verlag Hans Schiler, Berlin/ Tübingen
› Mitherausgeber »Diskussionspapiere«, Fachgebiet Volkswirtschaft des Vorderen Orients, Fachbereich Wirtschaftswissenschaft, Freie Universität Berlin, Klaus Schwarz Verlag, Berlin
57
58
/// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Gasttätigkeiten und -aufenthalte
Name, zentrum
institution
Zeitraum
Chanfi Ahmed,
ZMO
› ISITA-Northwestern University, ­
Evanston, USA
01.–07.03.2011
Just Boedeker,
ZMO
› Universität Balochistan, Quetta, ­
Pakistan
11.2011
Caterina Bori,
ZMO
› Institut Domenicain d’Études ­Orientales,
Kairo, Ägypten
14.–21.11.2011
Jeanne Féaux de la Croix, › Central European University, ­
ZMO
Budapest, Ungarn
20.–22.05.2011
Ulrike Freitag,
ZMO
› Orient Institut Beirut, Libanon
28.02.– 02.03.2011
29.04.– 01.05.2011
› Effat University, Jeddah, Saudi-Arabien
02.–27.03.2011
› Deutsches Historisches Institut ­
London, GB
21.–22.06.2011
Hans-Martin Gärtner,
ZAS
› Research Institute for Linguistics,
­Hungarian Academy of Sciences,
­Budapest, Ungarn
01.2011
03.2011
Marloes Janson,
ZMO
› Affiliation LASU, Lagos State ­
University, Lagos, Nigeria
20.10.–20.12.2011
› BIGSAS, Universität Bayreuth
29.06.2011
Feras Krimsti,
ZMO
› Forschungszentrum Gotha für ­kulturund sozialwissenschaftliche Studien
07.–08.2011
Clemens Mayr,
ZAS
› CNRS-ENS, Paris, Frankreich
07.2011
Daten und Fakten ///
Name, zentrum
institution
Zeitraum
André Meinunger,
ZAS
› Universität Wien (Vertretungs­professur),
Österreich
01.2011
Uli Sauerland,
ZAS
› University of Tsukuba; Gastvorträge in
Sendai, Tokyo, Osaka, Fukoka, Japan
07.– 08.2011
› ESSLLI 2011, Ljubljana, Slowenien
08.2011
Samuli Schielke,
ZMO
› Department of Anthropology, ­University
of North Carolina, ­Charlotte, USA
05.–13.12.2011
Falko Schmieder,
ZfL
› German Department, Stanford
­University, USA
03.–06.2011
Kerstin Schwabe,
ZAS
› Lund University, Schweden
12.2011
Stephanie Solt,
ZAS
› ESSLLI 2011, Ljubljana, Slowenien
08.2011
› University of Zagreb, Kroatien
08.2011
Barbara Stiebels,
ZAS
› Universität Leipzig (Vertretungs­professur)
10.–12.2011
Daniel Weidner,
ZfL
› Justus-Liebig-Universität Gießen, ­­
Neuere Deutsche Literatur und Kultur­
wissenschaft (Vertretungs­professur)
10.2010– 03.2011
› Universität Basel (Vertretungs­professor),
Schweiz
04.– 09.2011
› Institute of Political Solutions, Almaty,
Kasachstan
07.02.2011
› Adam Mickiewicz Universität Posen, Polen
28.–29.04.2011
Dina Wilkowsky,
ZMO
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60
/// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Hermann Glöckner: Rote Flamme vor Grün, Januar 1970
Daten und Fakten ///
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Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
per 31. Dezember 2011
VORSTAND UND DIREKTOREN
Ulrike Freitag /// Manfred Krifka /// Sigrid Weigel
GESCHÄFTSFÜHRER
Wolfgang Kreher
STELLVERTRETENDE DIREKTOREN/VIZEDIREKTOREN
Hans-Martin Gärtner /// Sonja Hegasy /// Kai Kresse /// Barbara Stiebels (beurlaubt) ///
Daniel Weidner /// Stefan Willer
ADMINISTRATION
Ute Andersohn /// Rebecca Aujla /// Melanie Krannich (Elternzeitvertretung) ///
Sylvia Obeth /// Daniel Schönefeld /// Annerose Schröder
WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITER/INNEN
Abdallah Chanfi Ahmed /// Zaal Andronikashvili /// Ahmed Badawi /// Anton Benz ///
­Yasmine Berriane /// Núria Bertomeu Castelló /// Peter Berz /// Dagmar Bittner /// J­ ust
­Boedeker /// Caterina Bori /// Katrin Bromber /// Benjamin Bühler /// Maria Teresa Costa ///
Sasha Dehghani /// Vanessa Díaz Rivas /// Laura J. Downing /// Jeanne Féaux de la Croix ///
Andrea Fischer-Tahir /// Werner Frey /// Susanne Fuchs /// Natalia Gagarina /// Bettina Gräf ///
Birgit Griesecke /// Claude Haas /// Dyala Hamzah /// Soraya Hosni /// Anar Imanov ///
Aksana Ismailbekova /// Stefanie Jannedy /// Marloes Janson /// Ekaterina Jasinskaja ///
Łukasz Jędrzejowski /// Elisa Kellner /// Mona Körte /// Herbert Kopp-Oberstebrink ///
Uta Kornmeier /// Kai Kresse /// Feras Krimsti /// Irmela Marei Krüger-Fürhoff /// Nadja
Kühn /// Christine Kutschbach /// Nora Lafi /// Katharina Lange /// Heike Liebau /// Julia
Lomako /// Rainer Ludwig /// Vanessa Lux /// Fatemeh Masjedi /// Antía Mato Bouzas ///
Clemens Mayr /// André Meinunger /// Leyla von Mende /// Karin Mlodoch /// Soumen
Mukherjee /// Ernst Müller /// Dirk Naguschewski /// Norman Saadi Nikro /// Christina
Pareigis /// Tatjana Petzer /// Kilu von Prince /// Dietrich Reetz /// Anne-Kathrin Reulecke ///
Jörg Thomas Richter /// Nils Riecken /// Florian Riedler /// Sophie Roche /// Fabienne
Salfner /// Regina Sarreiter /// Ulrich Sauerland /// Mathias Schenner /// Samuli Schielke ///
62
/// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Larissa Schmid /// Falko Schmieder /// Claudia Schröder /// Kerstin Schwabe /// Nitin Sinha ///
Stephanie Solt /// Daniela Swarowsky /// Franziska Thun-Hohenstein /// Nathalie Topaj ///
Martin Treml /// Hubert Truckenbrodt /// Evdokia Valcheva /// Marleen Van de Vate ///
Tonjes Veenstra /// Margarete Vöhringer /// Sophie Wagenhofer /// Judith Elisabeth Weiss ///
Dina Wilkowsky /// Ralf Winkler /// Steffen Wippel /// Kazuko Yatsushiro /// Benjamin
Zachariah /// Marzena Żygis
STIPENDIATEN
Jana August /// Rosa Eidelpes /// Frauke Fitzner /// Stefan Ihrig /// Caroline Magister ///
Christoph Schmälzle /// Christian Schön /// Antje Skerra
BIBLIOTHEKEN
Christina Beckmann /// Ursula Benzin /// Irina Busse /// Halina Hackert-Lemke ///
Ruth Hübner /// Jana Lubasch /// Thomas Ripper
DIREKTIONSSEKRETARIATE
Elke Dresler /// Jutta Müller /// Silke Nagel
WISSENSCHAFLICH-TECHNISCHE MITARBEITERINNEN
Sarah Affenzeller /// Svenja Becherer /// Marietta Damm /// Birgit Dreiling /// Susanne
­Hetzer /// Susanne Schroeder /// Andrea Schulz /// An Seebach /// Jana Wolf /// Sabine
­Zimmermann
PHONETIKLABOR
Jörg Dreyer
TECHNIK
Alfred Haack /// Aleksandra Jovič /// Michael Schutz
HAUSMEISTEREI ZMO
Petra Engler
Daten und Fakten ///
63
STUDENTISCHE MITARBEITER/INNEN
Valeria Aman /// Jennifer Andres /// Sophia Benigna Arndt /// Nushin Atmaca /// Robert
Baron /// Katherina Becker /// Nadja Benakezouh /// Simon Blum /// Steffen Niclas
Bodenmiller /// Philipp-Martin Dehne /// Magdalene Feldmann /// Constantin Freitag ///
Knut Freitag /// Tobias Fuchs /// Dmytro Gachkin /// Olena Gainulina /// Clarissa Gebauer ///
Felicia Gottschalk /// Sebile Güneysel /// Judith Höffkes /// Liese Hoffmann /// Robert
Hoffmann /// Anna Jäger /// Mounia Jammal /// Elena Karvoskaya /// Johanna Klauke ///
Adriell Kopp /// Dorit Kreller /// Christian Kübler /// Katharina Lang /// Irina Lofink ///
Lisa Lütteken /// Florian Matzke /// Lisa Münzer /// Moritz Mutter /// Zoé Oßwald ///
Linda Pelchat /// Katarzyna Peruzynska /// Yelizaveta Piskorska /// Jan-Philipp Pomplun ///
Katrin Reichenbach /// Tobias Retz /// Lara Rösler /// Leyla Safta-Zecheria /// Tsameret
Samuels /// Anna Sapronova /// Michael Schiller /// Anja Schipke /// Teresa Schlögl /// Sofia
Schneeweiss /// Friederike Schruhl /// Alexandra Strekalova /// Julian Tadesse /// Daniela
Teodorescu /// Doreen Teumer /// Anna Theis /// Stephanie Troyke-Lekschas /// Tijana
Vukmirovic /// Sarah Waldmann /// Jolita Zabarskaite /// Christoph Zelke /// Regina Zilin ///
Stephanie Zöllner
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Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren ///
Reflexionen.
Aus der Forschung der Zentren
Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft //////////////////////
66 Mehrsprachigkeit und Integration. Ein Gespräch mit Natalia Gagarina
72 Urbanes Deutsch und seine Rezeption
Zentrum für Literatur- und Kulturforschung //////////////////////
94Internationale Sommerakademie
100Säkularisierung als Denkfigur: Zur ­Genealogie eines
­diskurs­politischen und kulturgeschichtlichen Grundbegriffs
Zentrum Moderner Orient //////////////////////
110Marokkanische Filmtage »Umbruch und Vielfalt«
114 The Arab autumn?
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66
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Mehrsprachigkeit und Integration.
Ein Gespräch mit Natalia Gagarina
Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft
Sie haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Untersuchungen im Themengebiet Mehrsprachigkeit durchgeführt. Welche Fragen und Problemstellungen stehen hinter diesen Forschungsprojekten?
R Zum einen steht dahinter eine wissenschaftliche Motivation. Im Vergleich zu anderen
Bereichen der Sprachwissenschaft befindet sich die Forschung zum Spracherwerb und vor
allem zur Mehrsprachigkeit noch ziemlich am Anfang. Um genau verstehen zu können,
welche Prozesse ablaufen, wenn man eine Sprache lernt, ist noch viel Grundlagenforschung
notwendig. Zum anderen bewegen meine Kollegen und mich aber auch ganz konkrete Probleme aus der Praxis. Mich persönlich interessiert der Zusammenhang zwischen Sprache
und Integration.
Was verstehen Sie unter Integration?
R Ich definiere diesen Begriff als das subjektiv erlebte Gefühl des Eingebunden-Seins, verkoppelt mit der intrinsischen Motivation, dieses Gefühl auch in Handlungen übersetzen
zu wollen: Fühle ich mich einer Gesellschaft zugehörig und liegt mir auch etwas daran, ihre
Normen zu respektieren und zu leben?
Welche Rolle spielt denn die Sprache in diesem Prozess?
R Das Beherrschen der Sprache der Aufnahmegesellschaft spielt eine ganz wesentliche
Rolle. Aus einer unserer Studien wissen wir, dass Gefühle des Integriert-Seins bei Personen
mit sehr guten Kenntnissen stärker entwickelt sind als bei Personen, die im Deutschen
­unsicher sind.
Hat die Beherrschung der Sprache dabei aber nicht nur eine moderierende Funktion? Wenn
man eine Sprache gut beherrscht, findet man schneller einen Job und letztlich sind es dann eher
die ­täglichen Kontakte mit Kollegen oder das Gefühl, gebraucht zu werden, die das Gefühl der
­Inte­gration produzieren.
R Ja, das spielt sicherlich auch eine wichtige Rolle. Aus sprachwissenschaftlicher Sicht gibt
es aber auch noch andere Erklärungen. Zum Beispiel können wir beobachten, dass Kinder
mit Migrationshintergrund, die neben ihrer Muttersprache auch die Sprache der Aufnahme-
Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren ///
67
Natalia Gagarina
gesellschaft gut beherrschen, recht früh sogenannte meta-sprachliche Fähigkeiten entwickeln.
Sie erarbeiten sich ein Repertoire an Techniken, mit denen sie die verschiedenen Sprachen
oder Kulturen vergleichen und relativieren können. Anstatt also Phänomene als fremd und
unerklärlich abzulehnen, fragen sich diese Kinder vielmehr: Wo kommt das her? Warum
macht man das hier anders als bei uns zu Hause? Sie lernen also, sich Unbekanntes zu
erschließen und betrachten es dann als etwas, das auch zu ihnen gehört bzw. als etwas, mit
dem sie sich identifizieren können.
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Das klingt interessant. Aber wie erklärt man aus dieser Perspektive, dass sich Migranten in der
­dritten Generation mit sehr guten Deutschkenntnissen in diesem Land sehr häufig nicht ­heimisch
fühlen?
R Dazu haben wir gerade eine international vergleichende Untersuchung durchgeführt.
Wir haben Personen mit russischem Migrationshintergrund in Deutschland und Israel
­verglichen. Und zwischen den beiden Ländern zeigt sich: Bei gleicher Kompetenz in der
Sprache der Aufnahmegesellschaft, also Deutsch bzw. Hebräisch, nehmen sich die Untersuchungspersonen in Deutschland stärker als bikulturell und daher nicht voll integriert wahr
als dies bei den Menschen in Israel der Fall ist. Wir gehen deshalb davon aus, dass ein gutes
Beherrschen der Zweitsprache die Integration befördert, aber keine Garantie dafür ist.
Von welchen Faktoren wird die Nutzung dieses Potentials zur Integration beeinflusst?
R Die Sozialwissenschaftler in unserem Projekt führen das vor allem auf die unterschied­
lichen institutionellen Faktoren in den beiden Ländern zurück. Im Vergleich zu Deutschland ist in Israel die Sorge um eine gute Integration stärker ausgeprägt und schlägt sich
auch häufiger in politischen Entscheidungen nieder. Obwohl sich die deutsche Gesellschaft
seit vielen Jahren immer stärker als eine Einwanderungsgesellschaft versteht und sich hier
auch viel verändert, gibt es im Vergleich zu anderen Ländern noch einiges aufzuholen.
Dieser Nachholbedarf dokumentiert sich ja auch in Studien wie dem PISA-Report. Hier wurde
vor allem deutlich, dass Kinder mit Migrationshintergrund im Vergleich zu Kindern ohne deutlich
schlechtere schulische Erfolge verzeichnen. Wie würden Sie diesen Befund erklären?
R Zunächst einmal muss man dazu sagen, dass in Deutschland Menschen mit Migrationshintergrund überproportional häufig in den sogenannten bildungsfernen Schichten zu finden sind. Und Kinder aus diesem Bereich der Gesellschaft besuchen vergleichsweise häufig
die Hauptschule. Das heißt also, dass wir hier vorrangig ein Schichtphänomen sehen, das
sich bei Migranten aber noch einmal intensiviert. Aus sprachwissenschaftlicher Sicht würde
ich da unter anderem zwei Problembereiche nennen. Der erste bezieht sich auf den Bereich
Sonderschule. Bei vielen bilingualen Kindern werden oft spezifische Spracherwerbsstörungen diagnostiziert, obwohl bei ihnen eine solche Pathologie gar nicht vorhanden ist.
Liegt das daran, dass es sich die verantwortlichen Pädagogen bei dieser Gruppe zu einfach machen?
R Nein, das würde ich so nicht sagen. Das Problem besteht eher darin, dass sie über keine
geeigneten Tests verfügen, mit denen sie prüfen können, ob diese Kinder auch tatsächlich
Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren ///
69
auf eine entsprechende Sonderschule überwiesen werden sollten. Genauer gesagt, verfügen
wir derzeit über noch keine festgelegten Indikatoren zur Identifikation von Sprachentwicklungsstörungen bei mehrsprachigen Kindern. Selbstverständlich gibt es auch bilinguale Kinder, die Störungen im Erwerb der Sprache haben. Die Anzahl ist aber mit großer Sicherheit
deutlich niedriger als die aktuellen Statistiken zeigen. Gegenwärtig führen meine Kollegen
und ich in einem europäischen Projekt dazu eine Untersuchung durch. Unser Ziel ist es,
solche Tests zu entwickeln und dann den Erziehern und Lehrern zur Verfügung zu stellen.
Welchen zweiten Problemkomplex sehen Sie noch zu dem Problemfeld Migration und Schule?
R Da ist selbstverständlich das Thema der Sprachbeherrschung und vor allem des mangelnden Inputs zu nennen. Auch wenn es trivial anmutet: Ein Kind, das den Ausführungen des
Lehrers sprachlich schlecht folgen kann und sich in Leistungskontrollen schlechter ausdrücken kann, erzielt im Durchschnitt dann auch schlechtere Noten.
Was kann man dagegen aus linguistischer Perspektive tun?
R Aus unseren Forschungen können wir eine ganze Menge an Empfehlungen ableiten.
Ein erster Ansatz ist die Erweiterung der Lehrerausbildung um sprachwissenschaftliche
Kenntnisse. Vielen Pädagogen mangelt es an wesentlichen Informationen über den Prozess des Spracherwerbs und die Strukturen ausländischer Sprachen. Ein ganz einfaches Beispiel: Im Russischen und den meisten slawischen Sprachen gibt es keine Artikel. Deshalb
haben Kinder mit einer solchen Erstsprache damit auch häufig Probleme. Wenn Lehrer
über solche Dinge informiert sind, können sie anders auf diese Fehler reagieren. Sie wissen
dann, dass sich dahinter keine Unlust an der korrekten Sprachverwendung verbirgt, sondern ein sprachstrukturelles Problem, das mühsam mit Hilfe spezieller Übungen angegangen werden muss.
Was können denn die Familien selbst tun? Man hört ja oft die Empfehlung, dass die Eltern mit
ihren Kindern nicht in der Herkunftssprache, sondern auf Deutsch sprechen sollten. Wie sehen Sie
diese Empfehlung?
R Das ist ein Ratschlag, der sich hartnäckig hält. Auf Basis unserer Erkenntnisse kann ich
ihn aber so pauschal nicht unterstützen. In einem Projekt zum Einfluss des elterlichen Inputs auf den Spracherwerb haben wir russischstämmige Aussiedlerfamilien untersucht und
dabei beobachten können, dass viele keine muttersprachliche Kompetenz im Deutschen
aufweisen. Sie machen zum Beispiel Fehler in der Wortwahl und vermitteln womöglich
70
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Daniel Schönefeld
eine falsche Aussprache. Wenn die Eltern nun aber mit ihrem Kind Deutsch sprechen, dann
kopieren diese das nur. Und das ist für das Erlernen der deutschen Sprache nicht hilfreich.
In jedem Fall ist es ungünstig für die Entwicklung von Kompetenzen im Russischen, weil
diese kaum oder gar nicht vermittelt werden. Ganz grob vereinfacht kann man also sagen,
dass der Erwerb der Muttersprache sehr stark von den Eltern abhängt, der Erwerb der Zweitsprache nicht.
Welche Empfehlung leiten Sie aus diesen Erkenntnissen ab?
R Ich würde vor allem zwei Dinge empfehlen. Zum einen sollten die Eltern mit ihren Kindern zu Hause in der Muttersprache kommunizieren und nicht in vergleichsweise fehlerhaftem Deutsch. Und zum anderen ist es sehr wichtig, dass die Kinder so früh wie möglich
und so oft wie es geht mit deutschsprachigen Kindern und Erwachsenen zusammenkommen. Der Kontakt mit der Zweitsprache sollte also auf keinen Fall erst in der Vorschule oder
gar erst in der Schule erfolgen, sondern in den Kitas, wo allerdings sprach- und sprechfähige
Erzieher die Kinder betreuen und fördern sollen.
Zu dem Thema Integration forschen ja Wissenschaftler aus den verschiedensten Bereichen. Welche
Einsichten würden uns fehlen, wenn Linguisten in diesem Bereich keine Untersuchungen machten?
R Die Sprachwissenschaft untersucht etwas, das nicht nur für die Interaktion zwischen
Menschen mit unterschiedlichen nationalen Hintergründen, sondern in sozialen Beziehung
generell unentbehrlich ist: die Fähigkeit, mit anderen Menschen zu kommunizieren. Wie
wir ja gerade an vielen Beispielen gesehen haben, treten da insbesondere bei den Interaktionen zwischen Einwanderern und Deutschen zahlreiche Probleme und Schwierigkeiten auf.
Als Sprachwissenschaftler untersuchen wir unter anderem die Voraussetzungen dafür, dass
solche Interaktionen überhaupt stattfinden können. Welche Prozesse spielen bei dem Erwerb
einer Sprache eine Rolle? Wie werden Fremdsprachen erlernt? Welche Faktoren beeinflussen
das? Diese grundlegenden Erkenntnisse können dann gezielt genutzt werden, um für viele
Probleme, über die wir gerade gesprochen haben, Erklärungen und Lösungen entwickeln
zu können.
Mit welchen Themen werden Sie sich in den nächsten Jahren beschäftigen?
R Auch in den kommenden Jahren werden mich die Themen Mehrsprachigkeit und
Sprach­erwerb sowie Spracherwerbsstörungen noch weiter beschäftigen. Die Forschung
steht in diesem Bereich noch am Anfang. Mein Doktorvater hat das immer mit dem Stand
Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren ///
71
der Mathematik zur Zeit von Aristoteles verglichen. Wir haben hier noch viel Forschungsarbeit vor uns, um die komplexen Prozesse in diesem Bereich zu verstehen.
Die Fragen stellte Daniel Schönefeld.
pd Dr. Natalia Gagarina
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZAS. Sie forscht unter anderem zum Erstsprach­erwerb und
zur Entwicklung von Zweisprachigkeit. Zu ihren wichtigsten Projekten zählen »Friendly Resources
for Playful Speech Therapy« (gefördert von der Europäischen Kommission) und »bivem« (gefördert
vom Berliner Senat).
lektüreempfehlungen
Gagarina, N. (2008). Stanovlenie grammatičeskich kategorij russkogo glagola v detskoj reči
­[Entstehung der grammatischen Kategorien des russischen Verbs im Spracherwerb],
St. Petersburg.
Gagarina, N. and I. Gülzow (eds.) (2006). The acquisition of verbs and their grammar: The
effect of particular languages. Series Studies in Theoretical Psycholinguistics. Dordrecht.
Gagarina, N. (2008). Anaphoric pronominal reference in Russian and German narratives:
bilingual and monolingual settings. Zeitschrift für Slawistik 53 (3), 326–338.
Gagarina, N. (2009). Verbs of motion in Russian: An acquisitional perspective.
Slavic & East European Journal 53 (3), 351–370.
Gagarina, N. (2009). Functional and modal elements in child Russian. In: C. Dimroth and
P. Jordens (eds.). Functional Elements: Variation in Learner Systems. Berlin/New York.
Klassert, A. and N. Gagarina (2010). Der Einfluss des elterlichen Inputs auf die Sprach­
entwicklung bilingualer Kinder: Evidenz aus russischsprachigen Migrantenfamilien
in Berlin. Diskurs Kindheits- und Jugendforschung. 4, 413–425.
Armon-Lotem, S., J. Walters and N. Gagarina (2011). The impact of internal and external
­factors on linguistic performance in the home language and in L2 among RussianHebrew and Russian-German preschool children. Linguistic Approaches to Bilingualism,
1 (3), 291–317.
72
/// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Urbanes Deutsch und seine Rezeption
Stefanie Jannedy /// zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
Denn so wundervoll ist in der Sprache
die Individualisirung 1 innerhalb der allgemeinen Übereinstimmung …
Wilhelm von Humboldt /// Berlin, 1836:47
Dieses Zitat wurde als Thema für die 32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft (DGfS) im Februar 2010 gewählt, die anlässlich des 200-jährigen Bestehens der
Humboldt-Universität zu Berlin gemeinsam von der HU und vom ZAS organisiert wurde.
Humboldt selbst bezog diese Äußerung auf die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaus generell, sie lässt sich aber auch trefflich auf innersprachliche Unterschiede übertragen,
die lange Zeit insbesondere in der Dialektologie bearbeitet wurden. Dieser Reflexionen­
artikel soll dem Anspruch gerecht werden, einen kleinen Teil der laborphonologischen Forschung am ZAS in einem größeren Kontext darzustellen und ihre gesellschaftspolitische Relevanz hervorzuheben. Forschungsprojekte betreffen meist nur kleinere zusammenhängende
Fragestellungen, die sich längerfristig in stimmige und erkennbare Gesamtzusammenhänge
einordnen lassen. Beschrieben werden soll in diesem Text der Zusammenhang von sprach­
licher Variation und die nicht immer intuitiven bewussten und unbewussten Einstellungen
von Hörern dazu sowie deren mögliche Auswirkungen auf das lautliche Gesamtsystem.
Die Dialektologie, die sich mit der Wortwahl, Grammatik und Aussprache regionaler
Sprachvarietäten beschäftigt, hat in Deutschland eine lange Tradition. Die Brüder Jacob und
Wilhelm Grimm begannen ihre Arbeiten am 1. Band des Deutschen Wörterbuches bereits
um 1838, fertiggestellt wurde der 32. und letzte Band allerdings erst 1961 (Grimm & Grimm
1838–1961). Dieses Werk enthält auch Schimpf- und andere weniger gesellschaftsfähige Wörter, die eine adäquate Sprachstandsbeschreibung der Wortbedeutungen und Stilebenen zur
Zeit der Vielstaaterei in Deutschland dokumentieren. Grammatische Aspekte des Sprach­
gebrauchs bleiben aber weitgehend unbeschrieben. Ab 1876 hat Georg Wenker (Schmidt &
Herrgen 2001 ff.) sich zur Aufgabe gemacht, dialektale Verschiedenheiten im Sprachgebrauch
zu beschreiben, indem er Fragebogenerhebungen im gesamten Deutschen Reich durchführte. Er bat Lehrer in unterschiedlichen ländlichen Gebieten, eine Liste standardsprach­
1 Diese Schreibung entspricht der Originalquelle.
Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren ///
73
abb 1 Graffitigemälde in einem Jugendzentrum in Kreuzberg 36. Das ›x‹ steht für ›Kreuz‹ in Kreuzberg und ist im
Englischen ein häufig genutztes Synonym für ›cross‹ wie in ›xing/crossing‹ (Kreuzung).
licher deutscher Sätze in den jeweiligen lokalen Dialekt zu übersetzen. Aus heutiger Sicht
wird diese Methode nicht ganz ihren Aufgaben gerecht, denn viele Dialekte werden zwar
gesprochen, nicht aber geschrieben. Dennoch bietet der Deutsche Sprachatlas (der heute
auch in digitaler Form vorliegt) eine relativ aktuelle und umfassende kartographische Aufarbeitung der Dialektregionen im deutschsprachigen Raum.
Dass Dialekte nicht wertfrei betrachtet werden, sondern dass Menschen Einstellungen
dazu haben, zeigen die Ergebnisse einer Befragung des Instituts für Demoskopie (IfD, 2008)
in Allensbach (im Auftrag des Deutschen Sprachrats und der Gesellschaft für Deutsche
Sprache). Dieses veröffentlichte 2008 eine Studie, in der 1.820 Personen (eine repräsentative
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Stichprobe der gesamtdeutschen Bevölkerung) befragt wurden, welche Dialekte sie am
liebsten hören. Die eindeutigen Gewinner waren das Bairische (35 %), das Norddeutsche/
Platt (29 %) und auf Platz drei das Berlinerische (22 %). Auf die Frage, welche Dialekte gar
nicht gerne gehört würden, antwortete die Mehrheit der Befragten mit Sächsisch (55 %),
­Bairisch und Berlinerisch (jeweils 21 %) und Schwäbisch (17 %). Wie diese anscheinende Diskrepanz, dass Bairisch sehr gerne, aber auch sehr ungerne gehört wird, zu erklären ist, sagt
das Allens­bacher Institut nicht. Es wird lediglich festgestellt, dass »manche Dialekte […] –
oft weiter über regionale Grenzen hinaus – geliebt« werden oder eben auch nicht, d. h., sie
polarisieren, obwohl diese Bewertungen aus linguistischer Sicht nicht nachzuvollziehen
sind. Bis zum 7-jährigen Krieg 1756 galt das Sächsische als vorbildliches Deutsch, auch Luther
legte seiner Bibelübersetzung das Sächsische zugrunde (Hakerni 2001). Der fortschreitende
Pres­tigeverfall im 20. und 21. Jahrhundert ist aus sprachwissenschaftlicher Perspektive nicht
zu erklären. Soziologische Gründe allerdings bieten einen Erklärungsansatz.
Die Perzeptuelle Dialektologie beschäftigt sich mit den Einstellungen von Menschen
zu Dialekten. Begründet wurde die Perceptual Dialectology von Dennis Preston, einem USamerikanischen Linguisten, der der Frage nachgeht, welche laienlinguistischen Konzepte
mit laienlinguistischem Alltagswissen in einen Zusammenhang gebracht werden, um zu
Einschätzungen zu kommen, wo und von wem oder welchen Gruppen gut oder schlecht
gesprochen wird bzw. was angenehm oder unangenehm klingt. So hat er schematische Landkarten der USA an seine Probanden verteilt und diese gebeten, darauf zu markieren, wo in
den USA welche Dialekte gesprochen werden bzw. welche Einstellungen die Probanden
zu unterschiedlichen Regionen und diesen regionalen Varietäten haben. In seinem Artikel
Language with an Attitude zitiert er den Sozialpsychologen John R. Edwards: »People’s reactions to language varieties reveal much of their perception of the speakers of these varieties«
(1982:20). Auf Deutsch bedeutet dies etwa, dass die Einstellungen der Menschen gegenüber
sprachlichen Varietäten viel über die Einstellungen aussagen, die Menschen gegenüber den
Sprechern dieser Varietäten haben. Es wird eine Bewertung der Sprecher vorgenommen,
nicht der Sprache.
Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren ///
75
(Die Mär vom) Sprachverfall
Die Gewalt einer Sprache ist nicht,
daß sie das Fremde abweist, sondern daß sie es verschlingt.
Johann Wolfgang von Goethe /// Maximen und Reflexionen XI:742
Sinnreich bist du, die Sprache von fremden Wörtern zu säubern,
nun so sage doch, Freund, wie man Pedant uns verdeutscht.
Johann Wolfgang von Goethe /// Zahme Xenien
Der populäre Mythos vom Sprachverfall beruht auf mindestens drei Fehlannahmen: Erstens setzt er voraus, dass das Deutsche zu irgendeiner Zeit einen Optimalzustand gehabt
hätte, von dem es sich nun entferne, und zweitens geht er davon aus, dass das Deutsche eine
homogene Einheit sei, für die bestimmte Regeln und Normen gelten. Drittens trage der
Zustrom »ausländischer« Wörter zum Sterben der einheimischen Wörter bei und – so argumentiert der Verein Deutsche Sprache (VDS) unter seiner Zweckbestimmung – »verdrängt
die deutsche Sprache aus immer mehr Bereichen des modernen Lebens« (VDS, 2012).
Schon seit mindestens 300 Jahren wissen wir von Bestrebungen, die deutsche Sprache
vor fremden Einflüssen zu schützen. So machte es sich die Fruchtbringende Gesellschaft
im 17. Jahrhundert zum Ziel, deutsche Begriffe zu schaffen, die lateinische oder griechische
Ausdrücke ersetzen sollten. In vielen Fällen ist es gelungen, Synonyme zu finden (Verfasser
statt Autor oder Mehrzahl statt Plural), in anderen Fällen wiederum sind die Vorschläge
weniger gut in den Sprachschatz integriert worden (Dörrleiche statt Mumie). Gegen Ende
des 19. Jahrhunderts bzw. zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann der Allgemeine Deutsche
Sprachverein mit der Schöpfung neuer Wörter, um das französischstämmige Vokabular
­wieder aus der deutschen Sprache zu verdrängen (Fahrschein statt Billet; Landstraße statt
Chaussee; Kraftwagen statt Automobil). Nicht durchsetzen konnten sich Nahrohr für Mikroskop oder Kraftwagenschuppen für Garage.
Heute arbeitet der VDS laut seiner Satzung daran, »insbesondere der fortschreitenden
Anglisierung des Deutschen« entgegenzuwirken. Aus professioneller sprachwissenschaftlicher Sicht ist die Entlehnung von Wörtern aus anderen Sprachen ein ganz normaler, schon
seit Ewigkeiten währender Prozess, den die empfangende Sprache sehr gut verkraftet, indem
sie sich Wörter oder Strukturen zu eigen macht und in das grammatische System integriert.
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Interessant ist vielleicht, dass so englisch anmutende Wörter wie Handy, Beamer und Oldtimer
rein deutsche Erfindungen sind. An dieser Stelle sei auch anzumerken, dass der Deutsche
Sprachrat gemeinsam mit dem Goethe-Institut zwei Bücher mit den Titeln Ausgewanderte
Wörter und Eingewanderte Wörter (Limbach 2007, 2008) herausgegeben hat, wobei letztere
Zusammenstellung auf einen Wettbewerb zur Sammlung von Wörtern mit Migrationshintergrund zurückgeht. In ersterem sind über 6.000 Belege deutscher Vokabeln vermerkt, die
es in alle Welt geschafft haben. Wörter kennen keine Grenzen. Sprachen haben (durch die
Sprecher der Sprachen) folglich schon immer Einfluss aufeinander genommen, indem sie
Wörter »tauschten«, ohne dass es ihre Existenz infrage gestellt hätte.
Es ist in der Sprachwissenschaft unbestritten, dass diachrone (sich über längere Zeiträume entfaltende) und auch synchrone (gleichzeitige) Variation gleichermaßen unaufhaltsam sind und insbesondere zur gesprochenen Sprache gehören wie Wörter und Laute. Spätestens jedoch seit dem ersten Band des 2004 erschienenen populären Buches Der Dativ ist
dem Genitiv sein Tod ist Bastian Sick der deutschen Nation als humoristischer grammatischer Zeigefinger bekannt. Die Medien und das sprachinteressierte Publikum nehmen Sick
und seine Kollegen (Wolf Schneider, Eike Christian Hirsch oder den VDS) inzwischen als
Autoritäten wahr, die den interessierten Sprachnutzern ihre eigenen Unzulänglichkeiten vor
Augen führen. Sprachstandswahrer und Sprachpuristen versuchen, den aktuellen Entwicklungsstand der Sprache einzufrieren, zu konservieren, und den Sprechern zu suggerieren,
es gäbe eine einzige sprachliche Norm, an die es sich zu halten gelte und die richtig sei. Aus
professioneller sprachwissenschaftlicher Sicht hat die oberflächliche und besserwisse­rische
Sprachkritik sehr oft nur wenig Bestand (siehe z. B. Meinunger 2008). Linguisten der unterschiedlichsten Couleur nehmen Sick und Kollegen im positivsten Fall als konservative
Puristen und selbsternannte Sprachpfleger wahr, im schlimmsten Fall als Nörgler und vermeintliche Besserwisser.
Als Sprachwissenschaftler könnte man sogar sagen, dass einige der »Fehler« von heute
zum Standard von morgen werden könnten. Dies ist leicht zu belegen, wenn wir nur an die
inzwischen zumindest umgangssprachlich akzeptierte Entwicklung von wegen mit Genitiv
zu wegen mit Dativobjekt (wegen dem Mann anstelle von wegen des Mannes) denken, der vor
noch ca. 60 Jahren nicht denkbar gewesen wäre. Sprachpuristen, für die die Dativrealisierung
auch in gesprochener Sprache noch kritikwürdig erscheint, obwohl sie inzwischen in den
allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen ist, zeigen ein ideologisches Verhaftetsein mit
dem schriftsprachlichen »Standard«, wobei jegliche sprachliche Variation konsequenterweise
als Fehler interpretiert werden muss. Dabei bleibt festzuhalten, dass sprachwissenschaftlich
Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren ///
77
gesehen das sogenannte »Standarddeutsch« eben nur eine der vielen Varietäten des Deutschen
ist, der aber viel gesellschaftliches bzw. soziales Prestige zukommt. Grammatisch betrachtet
ist wegen des Mannes nicht besser als wegen dem Mann. Hinter der Angst vor dem Sprachverfall stehen oft kollektive Ängste vor Veränderung, die mit der Sprache an sich nur wenig zu
tun haben. Aus linguistischer Sicht wäre es ohnehin richtiger, nicht von Sprachverfall, sondern von Sprachwandel zu sprechen, dem nur die toten Sprachen nicht mehr unterliegen. Somit ließe sich sogar argumentieren, dass die sprachliche Kreativität und Variabilität im Deutschen darauf schließen lässt, dass das Deutsche eine sehr vitale und lebendige Sprache ist.
Laut der Allensbachstudie geben 24 % der Westdeutschen und 33 % der Ostdeutschen
an, immer Dialekt zu sprechen. Alle anderen Befragten scheinen somit von sich zu glauben,
dass sie sich in Standarddeutsch ausdrücken, wobei hier zu bemerken ist, dass es lokale Standardvarietäten gibt. Grundsätzlich ist die Definition des Begriffes »Standard« allerdings etwas
problematisch, da es zwar den Duden, aber ansonsten keine offiziellen bzw. gesetzlichen
Festlegungen und Reglementierungen zur Aussprache und Grammatik gibt, durch die sich
Standarddeutsch auszeichnet. Es ist aber festzuhalten, dass es gesellschaftlich einen symbo­
lischen Gebrauch der Standardvarietät als Transportmittel für Bildung und Werte der sozialen und politischen Mitte gibt, die Auffälligkeiten in Bezug auf die phonetische Distanz zur
Standardvariante oder strukturelle Oppositionen zu vermeiden sucht. Die Fähigkeit, sich in
einer Gesellschaft so verständlich zu machen, zählt zum »symbolischen linguistischen Kapital« (nach Bourdieu 1986), das Sprecher haben oder erwerben können, wenn sie sich sprachlichen Normen anpassen und diese vertreten können.
Die Nicht-Verfügbarkeit eines sprachlichen Repertoires bzw. die Unfähigkeit, sprachlich
zwischen formelleren und informelleren Situationen zu wechseln (Registerwechsel), ist in
jedem Fall problematisch und gesellschaftlich hinderlich. Glücklicherweise trifft dies – wenn
überhaupt – nur auf eine Minderheit der mit mehreren Sprachen aufwachsenden Kinder
und Jugendlichen in Deutschland zu. Viele Jugendliche können sich sehr wohl in sprachlich differenzierten Registern ausdrücken, je nach Anforderung der Gesprächssituation, allerdings gibt es auch ethnisch deutsche einsprachige Kinder und Jugendliche, die diese Fähigkeit weniger ausgeprägt besitzen.
Das in den Medien besprochene Problem der »doppelten Halbsprachigkeit«2 (siehe auch
Wiese 2012) ist indirekt eine Kritik an Teilen der Bevölkerung mit Migrationshintergrund,
2 Siehe auch Pressemitteilung zu Doppelte Halbsprachigkeit
www.zas.gwz-berlin.de/fileadmin/material/presse/pressemitteilung_doppelte-halbsprachigkeit_dez2010
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nicht an zwei- oder mehrsprachiger Erziehung per se. Der Vorwurf, Kinder könnten keine
der beiden Zielsprachen richtig sprechen, basiert eher auf einer negativen sozialen Einschätzung ihres Elternhauses und des dortigen Sprachgebrauchs, weniger auf grammatischen
Fakten. Dies führt dazu, dass sich diese Jugendlichen weder hier in Deutschland noch in
der Heimat der Eltern zu Hause fühlen und es ihnen schwer gemacht wird, sich mit Land,
Kultur und Sprache zu identifizieren. Eine junge, in Deutschland geborene Türkin hat in
einem Interview für die ZAS-Spontansprache-Datenbank die Frage nach ihrer sprachlichen
und kulturellen Identität folgendermaßen beantwortet:
»[…] ich persönlich bin nicht äh deutsche Staatsbürgerin und ich fühle mich selber
ein bisschen ähm als Deutsche und nicht also – okay auch als Türke. Aber in der Türkei
sagt jeder ›Deutsche‹ zu mir, und hier sagt jeder ›Ausländer‹ zu mir und ich finds irgendwie
nicht so okay.«
Was politisch geleistet werden sollte, ist, diesen in Deutschland geborenen und aufgewachsenen Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft hier eine Heimat zu geben, mit der
sie sich identifizieren können, in der sie akzeptiert werden und deren Sprache sie in dem
Maße beherrschen, dass sie die normativen bzw. mit dem Duden konformen Erwartungen
der Gesellschaft erfüllen können. Dies gilt dann aber auch gleichermaßen für Dialektsprecher. Es ist unsere Aufgabe, diese Menschen mit dem sprachlichen Kapital zu fördern, mit
dem sie in der Arbeitswelt bestehen und auch ihren Beitrag zu unserem sozialen System
leisten können, aber auch die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, welche Folgen sprachliche
Ausgrenzung hat.
Dass es einen einzigen objektiven Optimalzustand von Sprache nicht gibt bzw. geben
kann, sollte keiner weiteren Erläuterung bedürfen (Spitzmüller 2004). Dennoch wird häufig
auf Deutschlands Dichter und Denker verwiesen, wenn es um ein Referenzmodell und die
»optimale« sprachliche Ausdrucksfähigkeit geht. Aber selbst der junge Goethe ist nach der
Veröffentlichung seines frühen Werks Die Leiden des jungen Werther wegen seines Stammeldeutsch in die zeitgenössische Kritik geraten. Der Literaturkritiker und Goethekenner Erich
Trunz (1996:556) bemerkt hierzu: »[…] da sind burschikose Wendungen […] und volkstümliche Wörter […], wie die Jugend um 1772 sie im Gegensatz zu der älteren Generation liebte
[…]. Werther schreibt abgerissene Sätze, stammelnde, sich nicht genugtunkönnende Wiederholungen und er bringt freie Wortstellungen, die das Wesentliche herausreissen […], die nach
der Schulgrammatik der Zeit unrichtig sind.« Dass Goethe sich unterschiedlicher Sprachstile bedienen konnte, sollte hinlänglich bekannt (gewesen) sein, Goethes Werther sollte die
Jugend ansprechen, indem er sich in ihrer (seiner) Sprache ausdrückte.
Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren ///
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Urbanes Deutsch
Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes,
wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt.
Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen.
Aristoteles (ca. 300 v. Chr.)
Schon seit Menschengedenken gibt es Generationenkonflikte bezüglich der Bereitschaft
nachfolgender Generationen, sich den Regeln »herrschender Klassen« bzw. älterer Genera­
tionen mit Zugang zu gesellschaftlichem und wirtschaftlichem Kapital unterzuordnen.
Schuldige für den Verfall kultureller Werte und der Sprache sind schnell ausgemacht: die
(männliche) Jugend. Um jedoch eine eigene Identität zu entwickeln, scheint es normal, sich
abgrenzen zu wollen, und dabei spielt Sprache eine wichtige Rolle. Unsachliche Kommentare zu Zeitungsartikeln und Publikationen zum Deutsch der Jugendlichen in urbanen
Zentren wie Berlin sowie verbale persönliche Angriffe auf die Verfasser (Wiese, persönliche
Kommunikation) zeugen zum Teil von heftigen Reaktionen der Leser, die hier nicht wiederholt werden sollen. Auf der anderen Seite gibt es Comedians wie Bülent Ceylan, Fatih
Çevikkollu oder Murat Topal, die Hallen füllen und mit der Sprache und dem Image türkischer urbaner multiethnischer Jugendlicher spielen (vgl. auch Auer 2003:224).
Im Hinblick auf die inzwischen gängige mediale Meinungsmache und bei einer gemeinsamen Betrachtung der Sprachverfalldebatte und negativen Einstellungen den Sprechern
gegenüber, lässt sich feststellen, dass es ein Leichtes ist, eine Gruppe zu finden, die man für
den gegenwärtigen »Niedergang der deutschen Sprache« verantwortlich machen kann: die
Jugend, und in diesem speziellen Fall, die mit türkischen Wurzeln. Dieses Thema lässt sich
optimal medial aufarbeiten und verwerten, hier sei nur ein Beispiel aufgegriffen, um dies zu
illustrieren. Der Berliner Kurier berichtete am 21.10.2010 unter der Rubrik »Experte«:
»Beim Türksprech ist ein ›-ch‹ nie ein stimmloses ›-ch‹. Es wird zum ›-sch‹ […] Aus dem
Wort ›ich‹ wird also das Wort ›isch‹. In der Fachsprache reden wir von einer Koronalisierung
des ich-Lauts; er wird vom stimmlosen palatalen Frikativ zum postalveolaren Frikativ. […]
Heißt zusammengefasst: das ›-ch‹ stirbt aus – im Türksprech.«
Initiiert durch das 1961 unterzeichnete deutsch-türkische Anwerbeabkommen und die
dadurch einsetzende Migration in den 60er Jahren hat ein weitgehend ungesteuerter Zweitspracherwerb in der türkischstämmigen Bevölkerung stattgefunden. Inzwischen leben viele
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deutsche Türken der zweiten und dritten Generation in Deutschland, die zum Teil sehr gut
und zum Teil weniger gut sozial, kulturell und sprachlich integriert sind. Viele der älteren
Generation sprechen das sogenannte Gastarbeiterdeutsch, das sich z. B. durch das Auslassen
von Artikeln, Präpositionen, Hilfsverben oder Kopulaverben auszeichnet (Dein Auto nix
gut; wir fahren Türkei). Zumindest hier in Berlin, in Bezirken wie Neukölln, Wedding oder
Kreuzberg sprechen viele Jugendliche das heute sogenannte Kiezdeutsch (Jannedy, Weirich &
Brunner 2011; Wiese 2012). Der Name für diese Varietät ist schon der wertneutralste verständlichste Begriff, dennoch sollte er eigentlich »Nachbarschaftsdeutsch« ([neighbor-]hood
German) heißen, denn in Städten wie München oder Köln weiß man mit dem Begriff Kiez
überhaupt nichts anzufangen. Türksprech, Türkendeutsch und Kanaksprak oder eben der
neutralere Begriff Kiezdeutsch bezeichnen einen Ethnolekt, entstanden auf der Basis von
Deutsch und fremdsprachlichen Einflüssen. Es wäre aber falsch zu glauben, dass nur Türken
oder Araber bzw. Ausländer generell Kiezdeutsch sprechen, es wird ebenso von einsprachig
aufgewach­senen ethnisch deutschen Sprechern gesprochen, die oft problemlos von einer
Varietät in die andere wechseln können. Kiezdeutsch ist viel mehr als ein Nicht-RichtigSprechen-­Können oder Nicht-Richtig-Sprechen-Wollen des Deutschen – es ist ein Multi­
ethnolekt, der ­vorrangig von Jugendlichen gesprochen, genutzt und kreativ gestaltet wird.
­Dies ist kein Alleinstellungsmerkmal urbaner Regionen Deutschlands. Multiethnolektale
Jugendsprachen f­inden sich auch in anderen urbanen Gebieten westeuropäischer Immi­
grationsländer (Multicultural London English, England; Straattaal, Niederlande; RinkebySvenska, Schweden; Verlan, Frankreich; Kobenhavnsk Multiethnolekt, Dänemark; oder Ethnolektales Schweizerdeutsch, Schweiz).
Das Kiezdeutsch zeichnet sich u. a. durch das Weglassen von Artikeln und Präpositionen
oder die Voranstellung von Zeitangaben aus wie z. B. in Jetzt ich geh Kino anstelle von ich
gehe jetzt ins Kino, aber auch durch die häufige Nutzung von so als Markierung sprachlicher
Unschärfe (Jannedy 2010): die war so blond, so oft synonym gebraucht zu irgendwie in die war
irgendwie blond. Diese Abweichungen vom sogenannten Standarddeutsch werden von der
breiten Öffentlichkeit häufig als Fehler interpretiert, obwohl es ähnliche Verwendungen
auch im umgangssprachlichen Deutsch gibt, wie in Ich steig Alexanderplatz aus. Auch gibt
es einige phonetische Eigenarten, von denen aber die Aussprache des orthograpischen <ch>
nach <i> (wie in ich) als sch besonders auffällig ist.
Das ist es auch, was die 2010 im Berliner Kurier erschienene Glosse beklagt, wenn sie
schreibt, das ch in ich stürbe aus und würde im Kiezdeutsch zu isch. Aus professioneller linguistischer Sicht ist zu sagen, dass es weltweit nur etwa 16 Sprachen gibt (Mielke 2007), die
Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren ///
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abb 2 Graffitigemälde in einem Jugendzentrum in Kreuzberg 36
den ch-Laut in ihrem Phoneminventar (siehe S. 86) haben, er ist also grundsätzlich sehr
selten. Darüber hinaus haben die Dialekte im gesamten Mitteldeutschen Raum den ch-Laut
durch das sch ersetzt, so dass diese Alternation bzw. dieser Wandel grundsätzlich für unsere
Sprache nicht ungewöhnlich ist. Wir werden auf diese häufig vorkommende Substitution
bei der Beschreibung der derzeit laufenden Versuchsreihe am ZAS noch zurückkommen.
Bei der Erstellung der ZAS Spontansprache-Interviewdatenbank waren die Jugendlichen
aus Wedding und Kreuzberg sehr kooperativ und hilfreich und standen der Arbeit und allen
Fragen offen gegenüber. Um Sprachaufnahmen von guter aufnahmetechnischer Qualität
zu erhalten, die notwendig ist, um daraus akustische Parameter zu extrahieren, haben wir
die Sprecher in unserem schallgeschützten Labor am ZAS aufgenommen, nachdem wir sie
zuvor in Kreuzberg durch Kontakte in einem Jugendzentrum kennengelernt hatten. Wie
stark verwurzelt die Identität vieler Jugendlicher dort mit ihrem Bezirk ist, ist auch durch
ihre Selbstdarstellung ersichtlich Abb 1, 2.
Kreuzberg war in den 70er Jahren einer der ärmsten Bezirke West-Berlins und geprägt
durch hohe Arbeitslosigkeit, geringes Einkommen und eine hohe Quote an Immigranten
vornehmlich aus der Türkei. 2009 hatte Kreuzberg einen Ausländeranteil von ca. 21 % und
der seit 2001 zusammengelegte Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hatte im Vergleich aller
Bezirke Berlins auch 2010 noch das geringste Haushaltsnettoeinkommen. Durch den Einfluss der nahebei stationierten US-Armee kam es insbesondere bei den Jugendlichen zu
einer Orientierung in Richtung US-amerikanischer Hip-Hop-Kultur. Zwar besitzt Berlin
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abb 3 Wer seid Ihr? Identitätsstiftende Handzeichen in Kreuzberg 36 als Antwort
gar keine derartige Skyline Abb 1, 2, dennoch ist das eigene Bild geprägt von Elementen wie
eben dieser urbanen Silhouette, Modestilen wie der schief aufgesetzten Baseball-Kappe oder
dem Kapuzenpullover Abb 1, sowie von Graffiti und der Sprayerdose und dem Mikrophon,
das vielleicht sogar den Ursprung der 36 Boys (Thirtysix Boys) als Hip-Hop- oder GangstaRap-Gruppe symbolisiert Abb 2. Die verklärte Erinnerung an die bis ca. Mitte der 90er Jahre
aktive (auch teilweise kriminelle) Jugendbande hat sich bis heute weitergetragen. Fast überall im Bereich um das Kottbusser Tor findet man die immer wiederkehrende Referenz auf
»Kreuzberg 36« bzw. die »36 Boys« oder wenigstens auf die Zahl 36. Sie ist eine Huldigung
des ehemaligen Postzustellbezirks Südost-Berlin 36 (SO36), einem kleinen Teil des heutigen
Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg, mit dem sich seine Anwohner stark identifizieren. Bei Kleidung der Marke Alpha Industries liest sich das Label wie eine 36, wenn man es um 180 Grad
dreht. Es gibt auch ein Handzeichen, mit dem sich die 36 darstellen lässt, indem man den
Mittelfinger, Ringfinger und kleinen Finger ausstreckt und den Zeigefinger einrollt und an
die Wurzel des Daumens legt. Bei einem Konzert zum 1. Mai 2008 wurden die Zuhörer vom
Sänger einer Band gefragt »Wer seid ihr?« und geantwortet wurde von den jugend­lichen
Zuhörern mit Handzeichen: 36 Abb 3.
Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren ///
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Der Ausdruck jugendlicher urbaner multiethnischer Identität manifestiert sich nicht nur
durch äußere Merkmale wie den Kleidungsstil, die Präferenz für bestimmte Modemarken,
den Musikgeschmack, einen Körperkult wie z. B. einen trainierten Oberkörper oder den
Haarschnitt, sondern auch durch den Sprach- und Sprechstil. Sicherlich könnten viele dieser Jugendlichen von gezielter Sprachförderung noch profitieren, doch in der öffentlichen
Wahrnehmung ist vorrangig, dass sie sprachliche Defizite haben und »Fehler« in Referenz
zum Standard machen. Das Desiderat bleibt bestehen, allen Kindern und Jugendlichen eine
möglichst umfassende Kompetenz in der Standardsprache zu vermitteln, allein schon, weil
spätestens der Arbeitsmarkt sie daran misst. Dennoch ist aus linguistischer Sicht festzuhalten, dass Kiezdeutsch eine gleichrangige Varietät des Deutschen ist, wie auch Mundarten,
mit eigenen Wörtern, lautlichen Alternationen und anderen grammatischen Regelmäßigkeiten. Kiezdeutsch unterscheidet sich aus sprachwissenschaftlicher Sicht in seiner Wertigkeit nicht von anderen Varietäten des Deutschen.
Differenzierte Wahrnehmung
Ich hör es gern, wenn auch die Jugend plappert;
Das Neue klingt, das Alte klappert.
Johann Wolfgang von Goethe /// Zahme Xenien
Bei einer Gesamtbetrachtung der oben angesprochenen und in manchem Detail ausgeführten Faktoren ist es auch die Aufgabe der Sprachwissenschaft, zu ergründen, wie die gesellschaftlichen Einstellungen gegenüber Sprache, den Sprechern von Dialekten oder anderen
Varietäten das strukturelle System von Sprache bzw. das grammatische Gesamtsystem beeinflussen können. Es gibt also eine dialektal bedingte Variation in der Sprache (regionale Variation), der gegenüber Menschen – aus welchen Gründen auch immer – positive, aber auch
negative Einstellungen haben. Und es gibt Variation, die sozial stratifiziert ist (durch Alter,
Geschlecht, Identität, Bildung, Ethnizität). Insbesondere aus den USA gibt es hierzu einschlägige Studien, die diese Zusammenhänge eindeutig belegen. Labovs berühmte Studie von
1966 über die soziale Schichtbildung des Englischen in New York City markiert den Beginn
der urban-orientierten Soziolinguistik. Zu einer holistischen Betrachtungsweise gehören
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allerdings nicht nur die Beschreibungen der sprachlichen Variation in der Produktion,
­sondern auch eine Interpretation in der Wahrnehmung. Studien insbesondere zur Perzeption sozial verteilter sprachlicher Unterschiede sind in Deutschland noch nicht verbreitet,
d. h. die Laborphonologie-Gruppe des ZAS nimmt bei der Erforschung des Gesamtzusammenhangs von grammatisch-strukturellem Wandel aufgrund von sozialer Variation eine
Vorreiterrolle ein.
In den vergangenen zehn Jahren erst hat die sprachwissenschaftliche Forschung durch
die messbaren Effekte unbewusster Zuweisung von linguistischen Merkmalen zu Sprechergruppen tiefgreifende Einsichten bezüglich der kognitiven Verarbeitung von Sprache erhalten, die selbstverständlich auch in die theoretische Modellbildung von Sprachproduktionsund Sprachverstehensprozessen einfließen. Sowohl die theoretische Grammatikforschung
als auch die experimentelle Linguistik profitieren gleichermaßen von Ergebnissen in diesem
Forschungsbereich: Soziophonetische Studien, die zu Beginn dieses Jahrtausends publiziert
worden sind, haben sich eines experimentellen Designs bedient, das man word-matchingParadigma nennt. Hierbei werden akustische Merkmale variiert, von denen man vermutet,
dass sie sozial bedeutend ist.
In der Studie von Niedzielski (1999) geht es um das Canadian Raising – die Tendenz,
Wörter mit dem Vokal [au] wie in house, towel, about oder cow wie [ou] auszusprechen (lautliche Repräsentation, nicht orthographische). Diese Aussprachevariante ist den Sprechern
aus Detroit (Michigan, USA) bekannt, allerdings wird sie nur den Kanadiern zugeschrieben.
Was die Probanden aus Detroit aber nicht zu wissen scheinen, ist, dass sie selbst auch diesen
Vokal wie die Kanadier aussprechen. Dieser Effekt wurde für das Experiment ausgenutzt.
Von einem Sprecher aus Detroit wurden Wörter wie house, towel etc. aufgenommen. Weiterhin wurde eine Reihe künstlicher akustischer Stimuli von [au] zu [ou] synthetisiert (künstlich hergestellt, indem man die Endpunkte eines solchen Kontinuums aufnimmt und dann
Zwischenvarianten interpoliert). Dabei unterscheidet sich jedes Element in der Reihe nur in
winzigen akustischen Merkmalen des Vokals vom nächsten. Nun sollten Hörer aus Detroit
sich jeweils eins der aufgenommenen Wörter anhören und dann aus dem akustischen Kontinuum den Vokal bestimmen, von dem sie meinten, dass er am ehesten dem im Wort entspricht. Zwei Gruppen von Hörerprobanden wurden getestet: Bei der ersten Gruppe stand
auf dem Antwortblatt das Wort »Canadian« und bei der zweiten Testgruppe stand auf dem
Antwortblatt »Michigan«. Die Resultate zeigen, dass die Hörer in der Gruppe »Canadian«
generell den gehörten Wörtern mehr erhöhte Vokale zugewiesen haben als die Hörer, die
der Gruppe »Michigan« zugewiesen waren. Diese Ergebnisse werden damit erklärt, dass es
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zu einem Perzeptuellen Divergenz-Effekt kommt, wobei identische Stimuli unterschiedlich
wahrgenommen bzw. bewertet (interpretiert) werden, je nachdem, welcher Gruppe die Probanden zugewiesen waren. Ob die Probanden in der »Canadian«-Gruppe denken, sie hätten
einen Kanadier gehört, und warum genau es zu diesem Effekt kommt, ist nicht klar. Sicher
ist nur, dass dieser Effekt mit dem gleichen Experiment im Kontext von Australien versus
Neuseeland repliziert werden konnte.
Hier allerdings ging es um die Aussprache des kurzen Vokals i, die das Wort Fisch (›fish‹)
in Australien wie fusch und in Neuseeland eher wie fiesch klingen lässt. Nachdem die Ergebnisse aus den USA im australisch-neuseeländischen Kontext repliziert worden sind (Hay, Nolan & Drager 2006), haben die Autoren (Hay & Drager 2010) eine subtilere Methode gewählt,
um die Probanden zu manipulieren: Anstatt auf die Antwortzettel die Wörter Australian
oder New Zealander zu schreiben, haben sie einer Gruppe von Hörern kurz ein Koala-Stofftier (Nationalsymbol der Australier) gezeigt und der anderen Gruppen ein Kiwi-Plüschtier
(Nationalsymbol der Neuseeländer). Auch hier wurden unterschiedliche Ergebnisse erzielt,
je nachdem, welcher Gruppe die neuseeländischen Probanden zugeordnet waren. Die Autoren schließen daraus, dass dieser perzeptuelle Abweichungseffekt robust ist. Sprache wird
unterschiedlich interpretiert, und zwar in Abhängigkeit davon, wen man für den Sprecher
hält. Weil in diesen oben beschriebenen Experimenten jeweils nationale Grenzen bzw. benachbarte Nationalitäten die ausschlaggebenden Gruppen bezeichnen, geht man von einem
Effekt aus, der die nationale Identität der Hörer anspricht.
Was aber hat das nun mit Kreuzberg, Kiezdeutsch oder dem Deutschen der Gegenwart
zu tun? Eventuell lässt sich dieser Effekt auch hier innerhalb Deutschlands (manche Dialekte werden gemocht, andere nicht) oder sogar innerhalb einer urbanen Region wie Berlin
(grundsätzlich negative Einstellung gegenüber der Varietät und den Sprechern) nachweisen.
Dabei geht es vielmehr um sprachliche Abgrenzung und sprachliche Identität und die unbewusste Fähigkeit, sprachliche Merkmale (wenn auch selektiv) zuweisen zu können, als
um ein antagonistisches Verhältnis zwischen den Sprechern von Kiezdeutsch und anderen
Sprechergruppen. Dass dies sehr subtile und keine bewussten Mechanismen sind, konnte
das Experiment mit den Stofftieren sehr deutlich zeigen.
Ein sprachliches Merkmal, welches stark mit Kiezdeutsch assoziiert wird und welches
wir in unserer Studie (Jannedy, Weirich & Brunner 2011) ausgenutzt haben, ist die im Kiezdeutsch häufige Aussprache von ch als sch wie in isch anstatt ich oder wirklisch anstelle von
wirklich. Diese Alternation ist, wie schon erwähnt, perzeptuell sehr sa­li­ent, also sehr auffällig. Wir haben hier im Kontext von Berlin das experimentelle Paradigma zwar etwas moder-
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II
III
akustische parameter
i
artikulatorische parameter
abb 4 Diskontinuierliche Relation von artikulatorischen Parametern zu akustischen Parametern
bzw. zwischen Akustik und ­Perzeption
nisiert, dabei aber auf eine schon lang erprobte Methode zurückgegriffen: das kategoriale
Perzeptionsexperiment. Hörer sollen in diesem Experiment entscheiden, ob sie Wort A oder
Wort B gehört haben, wobei sich diese beiden Wörter nur in einem Phonem unterscheiden.
Laute einer Sprache haben erst dann Phonemstatus und gehören zum Phoneminventar,
wenn sie bedeutungsunterscheidend sind. So liegt der Bedeutungsunterschied zwischen
Fichte und fischte lediglich in den Lauten ch und sch, d. h., diese beiden Wörter bilden ein
sogenanntes Minimalpaar. Mit der Minimalpaarprobe (Vergleich von zwei Wörtern, die sich
lediglich in einem Laut unterscheiden, was zu einem Bedeutungsunterschied führt) kann
man also feststellen, ob zwei Sprachlaute unterschiedliche Phoneme der deutschen Sprache
sind. Zwar sind ch und sch jeweils Phoneme des Deutschen, aber in der Aussprache von ich
wie isch verändert sich die Bedeutung nicht. In diesem Fall ist die Aussprache von isch lediglich eine (allophonische) Variante von ch.
Das Internationale Phonetische Alphabet (Handbook 1999) beschreibt Phoneme bzw.
bedeutungsunterscheidende Laute von Sprachen mit artikulatorischen Merkmalen, die 1. die
Stimmhaftigkeit, 2. den Artikulationsort und 3. die Artikulationsart des Lautes angeben. So
ist z. B. das ch ein stimmloser palataler Reibelaut. Hörer sind unglaublich gut darin, die akustischen Parameter (das, was auditiv aufgenommen wird) auf die Phonemkategorie abzubilden. Wenn man also das Minimalpaar Fichte und fischte aufnimmt und dann den Reibelaut
akustisch jeweils so manipuliert, dass eine Reihe von Wörtern erstehen, die z. T. wie hybride
Versionen von Fichte und fischte klingen, dann hat man die Teststimuli für ein kategoriales
Perzeptionsexperiment erstellt. Genauer gesagt heißt das, dass es an irgendeiner Position in
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diesem Kontinuum (von Fichte zu fischte) bei der kleinsten akustischen Veränderung zu
einer großen Veränderung der Bedeutung des Wortes kommt: nämlich dann, wenn perzeptuell die Phonemkategorie von ch zu sch wechselt.
Diese Relation wurde in der Quantentheorie der Sprachproduktion und Sprachperzeption (Stevens 1972, 1989) beschrieben. Maßgeblich ist, dass eine nur kleine Veränderung in
einem Parameter eine große Veränderung eines anderen Parameters zur Folge haben kann.
Dies ist im Schaubild Abb 4 ausgedrückt: Eine gleichbleibende Veränderung auf der waagerechten x-Achse (Bereiche I und III der Graphik) hat sowohl in der Akustik als auch in der
Perzeption (lautliche Kategorisierung) einen diskontinuierlichen Sprung auf der y-Achse
(Bereich II) zur Folge. Einfacher ausgedrückt bedeutet dies: 1. wenn die Artikulation über
ein gewisses Maß hinaus abweicht, kann es zu großen Veränderungen im akustischen Signal
kommen, 2. wenn das akustische Signal über ein gewisses Maß hinaus abweicht, kann es zu
großen Veränderungen in der Interpretation des Signals kommen. Was dieses gewisse Maß
ausmacht, ist sprach-, dialekt- oder auch ethnolekt- und möglicherweise auch sprecher- (bzw.
hörer-) spezifisch.
Diese perzeptuelle Diskontinuität wird bei kategorialen Perzeptionsexperimenten ausgenutzt: Hörern werden in ungeordneter Reihe künstlich erstellte einzelne Wörter aus
einem Kontinuum vorgespielt, die sich jeweils nur minimal in einem akustischen Parameter voneinander unterscheiden. Der Hörer hat dann die Aufgabe, für jeden gehörten Stimulus zu entscheiden, ob er Fichte (z. B. grüne Taste) oder bereits fischte (blaue Taste) gehört
hat. Bei den Stimuli, die nicht ein­deutig einer Kategorie zugeordnet werden können, sagen
einige Hörer, dass sie Fichte und andere, dass sie fischte gehört hätten. Es gibt keine richtige
oder falsche Antwort, da diese Stimuli auf der Parametergrenze Abb 4, Bereich II liegen.
In diesem Bereich und der damit verbundenen Frage nach der genauen Lokalisation des
sogenannten Überschneidungsbereiches (cross over point) liegt das wissenschaftliche Erkenntnisinteresse ­dieser ­Studien, welches wiederum Rückschlüsse auf den gesamten kognitiven
Ablauf des Sprachprozesses zulassen.
In unserer Studie haben wir bisher 99 Studierende der Humboldt-Universität gebeten,
die akustisch manipulierten Wörter anzuhören und dann nach jedem Wort so schnell wie
möglich zu entscheiden, welches der beiden Wörter sie gehört haben. Dazu sollten die entsprechenden Tasten Abb 5 auf einer sogenannten Antworttastatur (»response pad«) gedrückt
werden. Blau steht für fischte und grün für Fichte, als weitere Hilfe haben wir den Tasten Bilder zugewiesen. Zusätzlich haben wir bei einigen Probanden gemessen, wie lange es gedauert hat, bis eine Taste gedrückt wurde. Maßgeblich ist, dass zwei Gruppen von Probanden
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abb 5 Antworttastatur
­(Response pad), links fischte,
rechts Fichte, mit visuellem
Stimulus ›Kreuzberg‹
getestet wurden: die 1. Gruppe hat das Wort Kreuzberg auf ihrer Antwort­tastatur gesehen
und die 2. Gruppe hat auf der Antworttastatur das Wort Zehlendorf gelesen (inzwischen
haben wir auch eine Kontrollgruppe getestet, die keinen Stimulus erhalten hat; die Daten
sind allerdings noch nicht ausgewertet). Zehlendorf wurde deswegen ausgewählt, weil in
einer Vorstudie, bei der wir Studierende der Humboldt-Universität zu Berlin gebeten hatten, auf schematischen Karten von Berlin und seinen Bezirken (sprachliche) Auffälligkeiten
zu vermerken, Zehlendorf in keinem Fall markiert war.
In dem oberen Graphen Abb 6 sehen wir nun die Daten für die Gruppe, die das Wort
Kreuzberg (KB) gesehen hat und unten die Resultate für die Gruppe, die das Wort Zehlendorf
(ZD) gesehen hat. Die Zahlen auf der waagerechten Achse sind die einzelnen unterschied­
lichen Wörter, die für das Experiment generiert wurden. Die dunklen Balken sind die Zählungen für Fichte, die hellen die für fischte. In beiden Gruppen wurde also für das Wort mit
der Nummer 1 fast nur Fichte-Wertungen abgegeben. Wenn bei einem Vergleich der beiden
neben­einander stehenden Balken der helle Balken höher ist als der dunkle, dann wurden
für das Wort von allen Hörern für dieses Wort mehr fischte-Bewertungen abgegeben. Für
die Gruppe KB (oben) ist zu sehen, dass der Überschneidungsbereich (cross over point), also
dort, wo zum ersten Mal mehr fischte-Bewertungen abgegeben wurden, bei Stufe 15 des Kontinuums liegt. Obwohl beide Gruppen identische Wörter gehört haben, befindet sich dieser
cross over-Bereich für Gruppe ZD (unten) erst bei Stufe 17. Dieser Unterschied ist statistisch
signifikant und zeigt, dass Hörer, wenn sie das Wort Kreuzberg gesehen haben, früher und
häufiger fischte wahrnehmen als Hörer der Gruppe Zehlendorf.
Es scheint somit der Fall zu sein, dass Hörer alleine durch das Lesen des Wortes Kreuzberg
eine andere, frühere Phonemgrenze hören, als die Hörer, die Zehlendorf lesen. Bei der Auswertung der Reaktionszeiten für eine Gruppe von 22 Probanden zeigt sich auch, dass die Hörer in Gruppe KB mehr Zeit benötigen (1014,6 ms) als die in Gruppe ZD (901,2 ms) Abb 7.
Die Daten sind logarithmisiert, weil Reaktionszeiten nicht normal verteilt sind; die Rela-
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abb 6 Hörerevaluationen für jeden Stimulus für die Gruppe Kreuzberg (oben) und die Gruppe Zehlendorf (unten)
tion zwischen den beiden Gruppen ist dadurch aber nicht beeinträchtigt. Auch dieser
Unterschied ist statistisch signifikant und nicht zufällig. Diese Daten implizieren, dass Hörer mehr Zeit benötigen, die Informationen zu verarbeiten (und sich zu entscheiden), wenn
sie in Gruppe KB sind. Die Gründe dafür sind bisher nicht bekannt, allerdings geht man in
gebrauchsbasierten Grammatikmodellen (für einen Überblick: Barlow & ­Kemmer 2000)
davon aus, dass mit dem jeweiligen Sprachsignal auch sozialindikative und situative Informationen abgelegt werden (Foulkes 2010; Drager 2010; Jannedy & Hay 2006), die dann in
der Sprachrezeption und im Sprachgebrauch jeweils abrufbar sind und verarbeitet werden.
Die Resultate deuten darauf hin, dass die Phonologie nicht so kategorial ist, wie bisher
angenommen, und dass die Grenzen innerhalb des grammatischen lautlichen Gesamtsystems instabil bzw. zumindest flexibel sind. Dies ist u. U. eine Voraussetzung für Lautwandel.
Hörer interpretieren Sprache im Kontext assoziierter sozialer Charakteristiken und erlernter linguistischer und unbewusster sozialer Stereotypen (Devine 1989). Es ist somit nicht
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7.5
log(RT)
7.0
6.5
6.0
kb
zd
abb 7 Mittlere Reaktionszeiten (logarithmisiert) für die Probanden in Gruppe KB (links) und ZD (rechts)
aus­zuschließen, dass Hörern eine wesentlich größere Rolle als Mitverursacher von Lautwandel zukommt als bisher angenommen (Ohala 1981). Das eben erwähnte Experiment zeigt ja,
dass identische akustische Stimuli unterschiedlich wahrgenommen und kategorisiert werden. Dadurch kann es langfristig zu einer Neuordnung des phonologischen Gesamtsystems
kommen. Die spannende Frage, wie diese sozio-kognitive Integration abläuft, worauf sie
basiert, wie sie genau funktioniert und ob und wie sie rückgängig gemacht werden kann, ist
(noch) nicht beantwortet. Auch lässt sich bisher nicht klären, warum eine Varietät des Deutschen geliebt und eine andere gehasst wird, egal ob es sich dabei um regional oder sozial verteilte Variation handelt. Die Antwort darauf lässt sich nicht einfach über personenbezogene
Metadaten wie Alter, Herkunft, Geschlecht, Ausbildung oder Musikgeschmack ergründen,
sondern hier sind subtilere Mechanismen am Werk, die es durch clevere experimentelle Verfahren zu ergründen gilt.
Zusammenfassend bleiben dreierlei Dinge zu bemerken: 1. Sprache ist einem ständigen
und stetigen Wandel unterworfen; Bemühungen, die deutsche Sprache pur und frei von
fremden Einflüssen zu halten, haben ihr zwar nicht geschadet, aber auch nicht genützt. 2. Es
gibt eine Verbindung zwischen Sprache und sozialer Gruppenzugehörigkeit, d. h., die Einstellung Sprache bzw. Dialekten und Ethnolekten gegenüber beziehen sich in aller Regel
auf das sprachliche und soziale Prestige der Varietät, das sehr eng an die Sprecher gekoppelt
ist. 3. In der Wahrnehmung von Sprache sind wir auf einem guten Weg, diese unbewussten
Einstellungen und Lautwandelerscheinungen mit Experimenten zu Tage zu fördern und
die zugrunde liegenden Mechanismen zu beschreiben, die sich auf das gesamte grammatische System auswirken können und gesellschaftspolitische Relevanz haben.
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Dr. Stefanie Jannedy
koordiniert den Projektbereich »Laborphonologie« mit dem Schwerpunktthema »Konstituentengrenzbezogene Merkmale und Phänomene gesprochener Sprache«. Sie hat Anglistik, Amerikanistik
und Germanistik an der Universität Hamburg und Theoretische Linguistik an der Ohio State University studiert und danach mehrere Jahre in den Bell Laboratories (AT&T) an sprachgenerierenden Systemen sowie im SFB 632 »Informationsstruktur« an der Humboldt-Universität zu Berlin
gearbeitet. Mitte 2007 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin ans ZAS gekommen und hat dort
zur Prosodie unterschiedlicher Sprachen, u. a. auch komplexer Tonsprachen gearbeitet. Das derzeitige Forschungsinteresse liegt auf konstituentenbasierten Phänomenen gesprochener Sprache, sprachlichen Varietäten, Sprachverwendung und Sprachrezeption sowie dem Einfluss von Sprachverwendung auf das grammatische System.
danksagung
Ich bedanke mich bei Harald und den Jugendlichen von der Naunyn Ritze, die mit uns gesprochen,
Tischkicker gespielt und uns die Welt erklärt haben. Auch wäre keine unserer Studien zum Thema
Kiezdeutsch möglich gewesen ohne die Bereitschaft zahlreicher Probanden, denen ich hier herzlich
danken möchte.
Die Hörstudie wurde in Zusammenarbeit mit Dr. Melanie Weirich, Friedrich-Schiller-Univer­
sität Jena, und Dr. Jana Brunner, Universität Potsdam, durchgeführt. Ich danke meinen Kollegen
­Susanne Schroeder, Susanne Fuchs, Marzena Żygis, Caroline Magister, Bernd Pompino-Marschall,
Werner Frey und André Meinunger sowie meinen studentischen ­Hilfskräften Anna Theis, Claudia
Blankenstein und Sophie Arndt für umsichtige Kom­mentare zu diesem Essay – Fehler und Unzulänglichkeiten dieses Aufsatzes gehen alleine auf mich zurück.
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Internationale Sommerakademie
Zentrum für Literatur- und Kulturforschung
Die ›Erste Kulturwissenschaft‹ und ihr Potential für die Gegenwart
10.– 15.07.2011
Inhaltliche Verant wortung Daniel Weidner, Sigrid Weigel, Stefan Willer
Organisation Irmela Krüger-Fürhoff, Dirk Naguschewski
Die Internationale Sommerakademie des ZfL untersuchte die epistemologischen Potentiale
der Ersten Kulturwissenschaft und ihre Relevanz für die gegenwärtige Entwicklung der Kulturwissenschaften. Es nahmen 15 Nachwuchswissenschaftler/innen (Doktoranden und PostDocs) der Geistes- und Kulturwissenschaften aus Deutschland, Österreich, Italien, Polen und
den USA teil, deren Projekte sich historisch auf die Erste Kulturwissenschaft oder methodisch
auf deren Konzepte beziehen. Die Sommerakademie umfasste zum einen Close readings,
d. h. gemeinsame Lektüre und Diskussion zentraler Texte der Ersten Kulturwissenschaft mit
Mitarbeitern des ZfL (Herbert Kopp-Oberstebrink, Irmela Krüger-Fürhoff, Anne-Kathrin
Reulecke, Falko Schmieder, Martin Treml, Daniel Weidner, Stefan Willer, Sigrid Weigel); zum
anderen die Präsentation eigener Arbeiten durch die Teilnehmer. Zusätzlich gab es öffent­
liche Vorträge mit Diskussion sowie ein themenbezogenes kulturelles Rahmenprogramm
(darunter ein Besuch im Walter Benjamin Archiv).
Öffentliche Abendvorträge
Sigrid Weigel (ZfL) /// Jenseits der zwei Kulturen – die Episteme der Ersten ­
Kulturwissenschaft, 11.07.2011
Carlo Ginzburg (Pisa) /// Pathosformeln – Aby Warburg in Context, 12.07.2011
Georges Didi-Huberman (Paris) /// Atlas – Survey and Similitude, 14.07.2011
Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren ///
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Teilnehmer/innen
Eva Axer (Bonn) /// ›Germanisch-heidnische‹ Strömungen in der Kulturwissenschaft um 1930.
Zu André Jolles, Wolfgang Kayser, Clemens Lugowski und Günther Müller
Emmelyn Butterfield-Rosen (Princeton) /// »Canonical Views«: The Disposition of Figures
in Modern Art 1886–1912
Lilla Balint (Stanford) /// Allegorie: Zwischen Fragment und Totalität. Valenzen eines Begriffs
im Werk von Walter Benjamin
Maria Teresa Costa (FU Berlin) /// Walter Benjamins Auseinandersetzung mit der Kunst­
wissenschaft seiner Zeit
Anne Enderwitz (FU Berlin) /// Melancholie und Modernismus um 1900
Julia Kerscher (Tübingen) /// Walter Benjamin und das Reinigungswissen der Moderne um 1900
Bryan Klausmeyer (Johns Hopkins) /// Freud, Benjamin, and the Trace of History
Anna-Maria König (Wien) /// »Volkskultur«. Aspekte einer kulturtheoretischen Debatte in
­Wissenschaft und Literatur, 1890–1930
Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren ///
Chonja Lee (Zürich) /// »Du lebst und tust mir nichts.« Magische Verlebendigung in
bildender Kunst, Film und Wissenschaft (1904–1914)
Henrike Lerch (Basel) /// Mensch und Kultur bei Ernst Cassirer und Helmuth Plessner
Pawel Moscicki (Warschau) /// Remembrance of the Things to Come. Archive and Utopia
of 20th Century
Ulrich Richtmeyer (Weimar) /// Auratische Asymmetrien – Die asymmetrischen Argu­
mentationsfiguren in Benjamins Aura-Texten als Grundthesen einer Kulturwissenschaft
des ­technischen Bildes
Chadwick Smith (New York University) /// »Case Study and Interpretation: Human
Rights as Cultural Studies«
Yevgenya Strakovsky (Stanford) /// Vocation as a Marker of Moral Agency in 19th
Century Modernity
Elena Vogman (FU Berlin) /// »Sinnliches Denken«. Sergej Ejzenstejns Methode als
Projekt einer neuen Wissensordnung
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Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren ///
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Säkularisierung als Denkfigur: Zur ­Genealogie eines
­diskurs­politischen und kulturgeschichtlichen Grundbegriffs
Daniel Weidner /// Zentrum für Literatur- und Kulturforschung
Mit dem, was man als ›Wiederkehr der Religionen‹ bezeichnet – d. h. dem verstärkten öffentlichen und wissenschaftlichen Interesse für Religion in den letzten zwanzig Jahren – wurde
auch die Frage der ›Säkularisierung‹ wieder wichtig, genauer: Sie wurde eigentlich erst wieder thematisch. Indem jene Wiederkehr die Selbstverständlichkeit der These infrage gestellt
hat, dass der Westen oder jedenfalls Europa Gegenstand eines kontinuierlichen und unaufhaltsamen Prozesses der Säkularisierung sei, stellt sich aktuell das Problem, wie denn die unbestreitbar existierenden Phänomene des ›Säkularen‹ zu interpretieren seien: also der weitgehenden Ablösung kultureller Bereiche aus religiösen Bedeutungszusammenhängen. Dies
umso mehr, da die These von der Wiederkehr der Religion ja eigentlich impliziert, dass diese wenigstens vorübergehend verschwunden war. Was also war Säkularisierung? Und was
bedeutet sie heute für uns?1
Secularity und Säkularisierung als zwei Diskurse
Nehmen wir ein jüngeres Beispiel: Gil Anidjar, Religionswissenschaftler, Komparatist und
Theoretiker des Postkolonialismus, veröffentlichte 2006 in der Zeitschrift Critical Inquiry
unter dem Titel Secularism eine viel beachtete Auseinandersetzung mit dem OrientalismusKritiker Edward Said. Anidjar ging es besonders um Saids Idee des Secular Criticism, also
jener ideologieskeptischen, politikzugewandten Kritik, in der Said eine Alternative zu Machtdiskursen wie jenem des Orientalismus sah. Er zeigt dabei nicht nur Saids eigenes höchst
ambivalentes Verhältnis zur Religion auf, sondern betont, dass das Säkulare nicht einfach
ein gewissermaßen unmarkierter Gegensatz zum Religiösen sei, sondern ein sehr spezifisches Verhältnis zwischen dem Religiösen und anderen Bereichen der Kultur. Säkularismus
1 Der vorliegende Text war die Eröffnung des Workshops »Säkularisierungen. Andere Lesarten
und alternative Konzeptionen der Genealogie der Moderne« am 16.–17.12.2011 am Zentrum
für Literatur- und Kulturforschung. Der Vortragscharakter wurde hier beibehalten.
Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 101
Nach der Säkularisation im Jahre 1803 entstehen Stallungen in der Kirche des Klosters Dalheim in Westfalen-Lippe. Erst in den
1970er Jahren endet die landwirtschaftliche Nutzung. Heute beherbergt das Kloster das LWL-Landesmuseum für Klosterkultur.
wäre demnach eine bestimmte politische Organisation, ein bestimmtes Rechts- und Bildungssystem, das auch der Religion einen bestimmten Platz zuweise, ja eigentlich die Religion als ihr Gegenüber konstruiere: etwa als privaten Glauben im Gegensatz zur säku­laren
öffentlichen Sphäre. Anidjar beruft sich hier vor allem auf den Anthropologen und Politikwissenschaftler Talal Asad, ebenfalls ein wichtiger postkolonialer Theoretiker, der bereits
mehrfach die Paradoxie hervorgehoben hat, dass das Konzept der Religion eine Erfindung
der modernen Aufklärung sei, während die Idee des Säkularen aus der theologischen Idee
des Säkulums als des Diesseits im Gegensatz zur kommenden Welt abgeleitet worden sei.
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Links Im Kirchenschiff des ehemaligen Steyler Missionshauses in Ingolstadt ist heute eine Zweigbibliothek der
Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt untergebracht. Rechts Die ehemalige katholische Pfarrkirche ­
Heilige Drei Könige in Köln-Rondorf befindet sich heute in Privatbesitz. Sie dient als Wohnraum und Arbeitsplatz.
Das Säkulare, so Anidjar, sei daher keine neutrale Form, sondern entstammte einem Kontext, der Saids Ausweg mehr als fragwürdig mache: »Secularism is a name Christianity gave
itself when it invented religion, when it named its other or others as religions. […] Orien­
talism is secularism, and secularism is Christianity.« Um sein Argument zu unterstreichen,
fügt Anidjar dieser Stelle eine überraschende Fußnote hinzu: »This argument has been
made most famously, perhaps, by Karl Löwith in Meaning in History; it was further substantiated by Amos Funkenstein in Theology and Scientific Imagination.«
Was zeigt uns diese Szene? Erstens macht sie deutlich, dass die Frage nach der religiösen
Genese der Moderne, die aus einer westlichen – genauer: aus einer deutsch-akademischen,
d. h. protestantisch-monokulturellen – Perspektive einen eher akademischen Charakter hat,
im Kontext der postkolonialen Weltgesellschaft hochbrisant ist. Bemerkenswert – und darauf konzentrieren sich die folgenden Überlegungen – ist dabei zweitens der unvermittelte,
um nicht zu sagen unbeholfene Verweis auf Funkenstein und Löwith, der bezeichnenderweise in der Buchpublikation von Anidjars Aufsatz gestrichen wurde. Denn wenn Funkensteins Buch von 1986 immerhin noch als Forschungsliteratur zitiert werden kann, so ist Karl
Löwiths Weltgeschichte und Heilsgeschehen von 1949 ein Klassiker, dessen Erwähnung gewissermaßen zu selbstverständlich ist, um das Argument zu stützen. Darüber hinaus hat Löwiths
Buch eine lange und kontroverse Diskussion hervorgebracht, die bei Anidjar gar nicht vorkommt. Seine Fußnote macht dadurch deutlich, dass es derzeit wenigstens zwei Diskurse
Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 103
über das Säkulare und die Säkularisierung gibt, die sich weitgehend ignorieren: Es gibt einerseits eine vor allem amerikanische Debatte über secularism, die eher politisch ausgerichtet
ist und einen europäischen Diskurs über Säkularisierung als historischen Prozess, der vor
allem in den 1960er und 70er Jahren geführt wurde und danach langsam abgeebbt ist. Wie
etwa Charles Taylors 2007 erschienenes Buch A Secular Age zeigte, beginnen die beiden Diskurse erst jetzt wieder, sich zu begegnen. Spricht man also über das ›Säkulare‹, so ist diese
Differenz immer mitzubedenken, weil man sonst Gefahr läuft aneinander vorbeizureden.
Drittens ist gerade die Nähe von Christentum und Moderne, die Anidjar hier so plakativ wie provozierend feststellt, ein Gemeinplatz der europäischen Debatte. Nicht nur im
gegenwärtigen Theoriediskurs hat der sogenannte theological turn bei Autoren wie Giorgio
Agamben, Alain Badiou, Jean-Luc Nancy, Giorgio Vattimo oder Slavoj Žižek zu einer affirmativen Betonung des christlichen Moments der Moderne geführt. Schon in der ersten
Hälfte des 20. Jahrhunderts sind diese Argumente vielfältig vorweggenommen worden. Die
damaligen Debatten – die auch in der gegenwärtigen europäischen Wiederentdeckung der
Religion und des Christentums oft genug vergessen werden – schwingen in den Debatten
über Säkularisierung oft auf unerkannte Weise mit: In Agambens Vergegenwärtigung des
Messianismus etwa klingt Rudolf Bultmanns präsentistische Eschatologie durch, in Nancys
Dekon­struktion des Christentums die Säkularisierungstheorie Friedrich Gogartens. Um
aber zu verstehen, wie der Ausdruck ›Säkularisierung‹ funktioniert und was seine eigenartige Faszination ausmacht, muss man sich diese Vorgeschichte vergegenwärtigen und auch
solche Konzeptionen von Säkularisierung in den Blick nehmen, die sich historisch nicht
durchgesetzt haben. Denn Vielgestaltigkeit und Vieldeutigkeit gehören essentiell zur Kategorie der Säkularisierung dazu.
Zwei Modelle von Säkularisierung
Insgesamt kann man zwei dominante Modelle von Säkularisierung in gegenwärtigen wie
in historischen Diskursen unterscheiden, die man auf die Formeln bringen könnte »Secularism is Christianity« bzw. »Secularism is not Christiantiy«, Formeln die dann durch is still, is no
longer oder not yet ergänzt werden. Die Äußerungen sind offensichtlich komplementär, sie
ergeben, was Louis Althusser einmal ein »epistemologisches Paar« genannt hat: Es handelt
sich um zwei scheinbar einander entgegengesetzte Aussagen, die ihre Evidenz zum g­ roßen
104 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Maß aus der Negation der anderen beziehen und sich gerade durch diese doppelte Schein­
evidenz gegenseitig blockieren. Die Einsicht ›Niemand kann doch bestreiten, dass die Moderne ohne Christentum nicht das wäre, was sie ist‹, steht der Einsicht ›Niemand kann doch
bezweifeln, dass die Moderne sich von einem christlichen Zeitalter unterscheidet‹ polar
gegenüber, so dass sich hier denkerisch nichts bewegen kann.
Man kann die beiden Formeln mit zwei Positionen verbinden, die emblematisch für
die Säkularisierungsdebatte sind und bis heute zumal in Deutschland wichtige Referenzen
sind: Max Weber und Carl Schmitt. Untersucht Weber Religion als Vorgeschichte der Moderne (also: Secularism is no longer Christianity), so betont Schmitt die Insistenz nicht nur
der Religion, sondern sogar der Theologie (also Secularism is and will always be Chris­tianity).
Schon die Qualifikationen deuten freilich an, dass die Entgegensetzung hier nicht völlig
symmetrisch ist, und das ist wichtig für die Form, in der die Säkularisierungsdebatte im
Anschluss an Weber und Schmitt verläuft.
Max Weber ist mit seiner Protestantismus-These und mit der Deutung von der europä­
ischen Geschichte als Geschichte der Rationalisierung und ›Entzauberung‹ der Welt wohl
der wichtigste Stichwortgeber der Säkularisierungsdebatte überhaupt. Auf ihn rekurriert
sowohl ein wesentlicher Teil der Religionssoziologie als auch die soziologische Frage nach
der Funktion der Religion in der Moderne. Noch Charles Taylors Entwurf einer Geschichte
des Säkularismus’ trägt deutliche Züge der Weberschen Geschichte. Doch diese geht weder
im späteren soziologischen Programm noch in der Formel von der ›Entzauberung‹ auf. Es
ist symptomatisch, dass Weber selbst den Ausdruck ›Säkularisierung‹ niemals terminologisch
benutzt, seine Erzählung selbst eigenartig indirekt vorgeht und an entscheidenden Stellen
auf Metaphern zurückgreift wie in der höchst ambivalenten Rede von der ›Entzauberung‹
(ist sie als Verlust von Zauber oder als aktiver Gegenzauber zu verstehen?). Dementsprechend
ist das Resultat dieser Geschichte eigentümlich zweideutig, insofern sich Kontinuität und
Diskontinuität zwischen Gegenwart und Vergangenheit die Waage halten und insofern der
Schlussappell über das stahlharte Gehäuse des seelenlosen Kapitalismus gerade die Gefahren der Säkularisierung betont. Es ist dies ein politischer, vielleicht sogar prophetischer Gestus: Secularism is no longer Christianity, but beware.
Carl Schmitts Formel »Alle prägnanten Begriffe der modernen Staatslehre sind säkula­
risierte theologische Begriffe« wirkt auf den ersten Blick wie das Gegenmodell zu Weber,
umso mehr als Schmitt betont, er meine diese Formel nicht nur historisch, sondern ›systematisch‹. Nach dieser These – für Hans Blumenberg die »stärkste Form des Säkularisierungstheorems« – ist und bleibt Politik inhärent theologisch. Es verwundert nicht, dass gerade
Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 105
diese Behauptung Schmitt immer wieder zum entscheidenden Bezugspunkt neuerer Theorien im Umfeld des gegenwärtigen theological turn gemacht hat. Auch Schmitts Unternehmen sieht freilich bei näherem Hinsehen komplexer aus. Die Frage ist dabei nicht nur, ob
es einem christlichen Suprematismus verhaftet bleibt (so Anidjar); auch nicht, ob bloße begriffliche Analogien es wirklich erlauben, von Identitäten zu sprechen (so Blumenberg in
seiner Generalkritik am Säkularisierungsdiskurs), sondern wie diese Analogie eigentlich zu
verstehen ist. Denn es ist ja einigermaßen bemerkenswert, dass Schmitt angesichts seines
erklärten Zieles, Politik als Realität sui generis zu beschreiben, hier nun doch Politik auf
Theo­logie zu gründen scheint. Dies legt zumindest nahe, die Analogie umgekehrt zu lesen:
Sie hätte dann die Funktion, Konzepte wie die Souveränität gerade in dem Maße als unhintergehbar zu setzen, wie ihnen theologische Dignität zugesprochen wird, sie würde also
weniger Politische Theologie begründen als Theologisierung der Politik betrieben. Vieles
legt eine solche Lektüre nahe, etwa wenn Schmitt schreiben kann, der Gottesglauben sei
»der extremste fundamentale Glauben an eine Herrschaft und an eine Einheit« – und nicht
etwa umgekehrt. Auch gegenwärtig ist m. E. allenthalben zu beobachten, dass die Wiederkehr der Religionen in der Theorie nicht selten eher in solcher Theologisierung – und damit Immunisierung – der jeweiligen theoretischen Position als in der Beschäftigung mit der
Religion besteht. Umgekehrt würde wie bei Weber gerade die Figur der Säkularisierung es
erlauben, Schmitts Diskurs zu dekonstruieren: Wenn es etwa heißt, die souveräne Entscheidung sei normativ betrachtet aus dem Nichts geboren, so wird zwar explizit deren Autonomie betont, implizit aber ein Urbild aufgerufen – eben die Schöpfung aus dem Nichts –, das
die Autochthonie des Politischen gerade in Frage stellt.
Rhetorik der Säkularisierung
Beide Modelle sind also komplizierter, als sie auf den ersten Blick erscheinen, und gerade
dadurch öffnet sich dann auch das Feld für eine ganze Reihe anderer Versuche, Säkularisierung zu beschreiben. Es gilt dabei, die Rede von der Säkularisierung als großer Erzählung
oder als Mastertrope ernster zu nehmen, als das normalerweise geschieht, indem man ihre
narrativen und rhetorischen Verfahren in den Blick nimmt. Nicht im Sinne einer Demaskierung, und auch nicht im Sinne einer Abstraktion, die sich nur mehr für die Erzählung
interessiert oder ausschließlich für die Strategien der Selbstermächtigung. Im Gegenteil ist
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davon aus­zugehen, dass in der Rhetorik der Säkularisierung etwas verhandelt wird, was
nicht direkt zum Ausdruck kommt und was vielleicht auch nicht direkt zum Ausdruck
kommen kann.
Eine solche Reflexion betrifft heute nicht mehr oder nicht primär die Begriffsgeschichte
des Ausdrucks. Die Feststellung, dass es sich bei ›Säkularisierung‹ um einen übertragenen
Ausdruck handelt, ist inzwischen selbst zum Topos geworden. Umgekehrt wäre wohl zu fragen, inwiefern Säkularsierung nicht selbst ein essentielles Problem der Begriffsgeschichte beschreibt – die ja oft den Transfer von Konzepten, die einmal im Religiösen beheimatet waren,
beschreibt. Insgesamt aber liegt die zentrale Mehrdeutigkeit des Ausdrucks, das hat schon
Blumenberg betont, gar nicht in seiner Etymologie, sondern in seiner Pragmatik. Beschreibt
›Säkularisierung‹ einen Zustand oder Prozess? Benutzt man den Ausdruck intransitiv oder
transitiv, also gibt es Säkularisierung wie es Regen gibt, oder wird etwas säkularisiert, oder
gar etwas in etwas verwandelt? Handelt es sich um Verlust oder um Transformation, um Entschleierung, um Entwendung, Freisetzung? Es mag sein, dass gerade diese Vielheit von Lesarten wesentlich zum ›Begriff‹ der Säkularisierung gehört – und dass es sich dabei daher gar
nicht um einen ›Begriff‹ im eigentlichen Sinne handelt, sondern eher um ein Sprachspiel.
Eine nahe liegende Alternative wäre, Säkularisierung als Erzählung zu verstehen, denn
der Ausdruck organisiert sowohl große wie auch komplexe Geschichten und ist vielleicht
sogar die letzte große Erzählung, an die zu glauben wir nicht aufhören können. Die Rede
von Säkularisierung ist aber viel diffuser und geht auch nicht im Narrativen auf, ist zugleich
weniger und mehr – mehr als Erzählung, indem sie ein komplexes Forschungsprogramm
umgreift (gerade in der Soziologie); weniger, weil sie gar nicht lang erzählen muss, sondern
ihre größte Prägnanz in kurzen Formeln hat: »Das moderne Arbeitsethos ist das säkularisierte Streben nach innerweltlicher Erlösung«, »alle prägnanten Begriffe der Staatslehre sind
säkularisierte theologische Begriffe«, »Sport ist die Religion der Moderne«. Bei all diesen
Formeln handelt es sich kaum um Erzählungen, es handelt sich eher um Tropen, und es
sind wohl diese Tropen, die wesentlich für die Stärke und Faszination der Säkularisierungserzählung sind. Gerade als Tropen sind sie nicht nur starke Setzungen, die dann ihrerseits
die Erzählungen, wenn es denn solche gibt, motivieren. Sie führen auch dazu, dass die Rede
von der Säkularisierung immer schon überdeterminiert ist, weil sich sofort die Frage stellt,
ob diese Tropen eigentlich wörtlich zu nehmen sind, bzw. was hier jeweils tenor und was
vehicle ist: Trägt der Sport religiöse oder die Religion sportliche Züge?
Säkularisierung als Rhetorik beschreibt somit ein Geflecht von Tropen, Figuren und
Erzählungen, in denen religiöse Gehalte nicht einfach transportiert, sondern permanent
Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 107
Die Marienkirche in Neubrandenburg baute der finnische Architekt Pekka Salminen zur Konzerthalle um.
refiguiert und rekonfiguriert werden. In ihrer Um- und Überschreibung nehmen diese
Gehalte immer komplexere Bedeutungen an, die sich nicht mehr auf einen Begriff bringen
lassen, aber trotzdem nicht die Kohärenz und Wiedererkennbarkeit verlieren. Säkularisierung als Denkfigur macht genau diese Transporte lesbar.
Dabei sind Tropen – wie auch Erzählungen – nicht nur Ordnungen der Wirklichkeit,
sondern auch Sprachspiele, und zwar mehrstimmige. Sie bestehen in einer permanenten
Interferenz und auch einem Positionskampf verschiedener Sprachen. Tatsächlich scheint
die Rede von Säkularisierung auch deshalb oft konfus, weil Philosophen und Soziologen,
Historiker und Anthropologen unter Säkularisierung jeweils sehr Verschiedenes verstehen,
das aber nicht immer merken. Das bedeutet auch, dass der Diskurs besonders umkämpft
und offen für Besetzungen aus verschiedenen Richtungen ist. Historisch ist dabei zentral,
dass der Diskurs der Säkularisierung ursprünglich, in der Phase seiner Herauskristallisierung um 1900, disziplinär ortlos war, weil er gerade an der Grenze der Disziplinen auftauchte:
zwischen Theologie und Geistesgeschichte, zwischen Ökonomie und Philosophie etc.
Vielleicht die wichtigste Frage dieser Mischung von Sprachen und Disziplinen betrifft
die Frage, wie sich Säkularisierung zum theologischen Diskurs verhält. Man muss nicht
Hans Blumenbergs Generalverdacht teilen, dass Säkularisierung ein inhärent theologisches
Konzept sei und sich letztlich von seiner Hintergrundmetaphorik als Kategorie historischen
108 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Unrechts nicht befreien könne, um zu verstehen, dass die Theologie – als diejenige Diszi­
plin, in der traditionell Religion zur Sprache kam – eine zentrale Bedeutung für die Idee der
Säkularisierung hat. Historisch fällt dabei auf, dass die Konjunktur der Säkularisierung mit
einer bestimmten Weise einhergeht, über Religion zu sprechen: mit der dialektischen Theologie der Zwischenkriegszeit. Man könnte vermuten, dass die Prägnanz der ersten Säkularisierungsdebatte zu nicht unwesentlichen Teilen aus dem – positiven oder negativen – Verhältnis zu dieser Theologie stammt, und dass die relative Plattheit mancher gegenwärtigen
Positionen nicht unwesentlich auf die Abwesenheit eines ähnlich prägnanten theologischen
Referenzdiskurses zurückzuführen ist.
In jedem Fall bleibt Säkularisierung ein zentrales Konzept, das alle Kritik an seiner Unschärfe und metaphorischen Überfrachtung zu überleben scheint. Diese Kritik ist nicht
widerlegt worden, aber sie hat sich letztlich als Kritik an der Sache, nicht am Ausdruck erwiesen. Das Verhältnis der Moderne zur Religion ist wirklich so komplex, so überdeterminiert, so unentscheidbar, wie es der Diskurs der Säkularisierung in seinen verschiedenen
Positionen behauptet hat. Eine genauere Untersuchung dieses Diskurses – sei es des gegenwärtigen oder des historischen – zeigt immer wieder nicht nur die Vielfalt der Möglich­keiten,
über Säkularisierung zu reden, sondern auch die jeweiligen Probleme und Para­doxien verschiedener Konzeptionen der Moderne und der Religion. Wenn die Idee der ›Säkularisierung‹ trotz aller berech­tigten Kritik am Ausdruck auch heute noch unentbehrlich ist, so ist
es wichtig, sie mit Vorsicht und mit Wissen um ihre Implikationen zu verwenden.
PD Dr. Daniel Weidner
ist stellvertretender Direktor am ZfL, aktuell leitet er dort das Forschungsprojekt »Tragödie und
Trauerspiel«. Daniel Weidner ist seit 2000 am ZfL tätig und wurde 2009 für die Fächer Komparatistik und Neuere Deutsche Literatur an der FU Berlin habilitiert, Gastprofessuren führten ihn nach
Stanford, Gießen, Basel und Chicago. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören der Zusammenhang von Religion und Literatur, die Geschichte von Philologie und Literaturtheorie sowie das
Gebiet der deutsch-jüdischen Literatur. Zuletzt erschienen von ihm »Bibel und Literatur um 1800«
(München: Fink 2011), »Profanes Leben. Walter Benjamins Dialektik der Säkularisierung« (Hrsg.,
Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2010), »Bibel als Literatur. Eine Anthologie« (Mithrsg., München: Fink
2008). Daniel Weidner ist außerdem ­Mitglied im Vorstand der International Walter Benjamin
Society, in diesem Zusammenhang ist er Mitherausgeber der »Benjamin-Studien« (München: Fink,
Band 1, 2008; Band 2, 2011).
Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 109
Die Kirche St. Maximin in Trier wird heute von den örtlichen Bistumsschulen als Aula und Sporthalle genutzt.
Auch öffentliche Veranstaltungen finden dort statt.
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Marokkanische Filmtage »Umbruch und Vielfalt«
Sonja Hegasy & Regina Sarreiter /// Zentrum Moderner Orient
Lange vor den Umbrüchen in Nordafrika 2011 plante das Zentrum Moderner Orient in
­ erlin ein kleines marokkanisches Filmfestival zum Thema »Umbruch und Vielfalt«. Als
B
kompetenter Partner konnte hierfür das Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V.
mit Birgit Kohler als Vorstandsmitglied des Arsenals gewonnen werden. Birgit Kohler ist
auch im Auswahlkomitee des Forums der Berlinale, das dem Filmschaffen aus Marokko 1999
einen Fokus widmete. Die Präsentation hierzulande unbekannter Kinematografien sowie
Diskurs und Austausch sind zentral für das Selbstverständnis von Arsenal und Forum, die
nicht nur Anlaufstelle für Filmemacher aus aller Welt sind, sondern auch über ein breites
Netzwerk an Kontakten zur nationalen und internationalen Filmbranche verfügen.
Trotz eines wachsenden Interesses an der Region sind öffentliche Sichtweisen auf die
arabische Welt immer noch stark von Zuschreibungen und der Bestätigung gängiger Bilder
geprägt. Die Geschichte der europäisch-arabischen Begegnung in den letzten 200 Jahren
lässt sich nur schwerlich abstreifen, wie wir immer wieder feststellen. Daran ändern die
Umbrüche 2011 erst langsam etwas.
Vom 31. August bis 7. September 2011 organisierten ZMO und Arsenal in Kooperation
mit dem SFB 640 und dem Zentrum für Literatur- und Kulturforschung ein breit angelegtes Besuchsprogramm in Berlin und Potsdam für die Produzenten bzw. Regisseure Noufissa
Sbaï, Talal Selhami, Yasmine Kassari und Swel Noury. Zur gleichen Zeit fanden die Marokkanischen Filmtage im Arsenal statt. Das ZMO hat schon an verschiedenen Stellen insbesondere auf Kunst und Kultur als Vermittler von Forschungsergebnissen zurückgegriffen;
die Ausstellungen Cairoscape, Was hältst Du vom Westen? Gespräche mit jungen Menschen aus
der arabischen Welt und Made in Teheran – Sechs Frauenblicke sind Beispiele aus den vergan­
genen Jahren.
Mit den Filmtagen verfolgte das ZMO drei zentrale Ziele: Zum ersten wurden Informationen über ein nordafrikanisches Land zugänglich gemacht, das in der deutschen Öffentlichkeit kaum Aufmerksamkeit erhält. Die Filmtage zeigten, dass sich die Umbrüche schon
lange in der Gesellschaft ankündigten. Zweitens wurden kontroverse Themen aus dem euromediterranen Raum mit dem Publikum diskutiert, wie Migration, Globalisierung, ungeteilte Menschenrechte etc. Und drittens wurde ein Austausch zwischen marokkanischen
und deutschen Filmschaffenden organisiert. Mit insgesamt 780 Zuschauern war das Filmprogramm sehr gut besucht.
Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren ///
111
Marokkos Filmlandschaft bietet mehr als nur Hintergrund für europäische und amerikanische Monumentalfilme. Zwar liegen Gedanken an Filme wie Casablanca (1942), Gladiator
(2000) oder Babel (2006) nahe, aber das einheimische Kino hat eine Vielfalt von lokalen
Produktionen sowie ästhetischen Mitteln aufzuweisen. Der zeitgenössische Film profitiert
von einer größeren, wenn auch nicht uneingeschränkten Ausdrucksfreiheit und bezeugt
die zunehmende Befreiung von gesellschaftlichen Konventionen im Privaten. Das zeitgenössische marokkanische Kino stellt Fragen nach den eigenen Wurzeln und der jüngeren
Geschichte des Landes. Es versucht, Wege des Zusammenlebens zwischen Männern und
112 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Yasmine Kassari
und Sonja Hegasy
Swel Noury
Frauen, Armen und Reichen zu finden sowie für das Weiterleben nach den »bleiernen Jahren« und dem Exodus der marokkanischen Juden. Laïla Marrakchi etwa lässt in ihrem Film
Marock (2005) die Liebesgeschichte zwischen einer muslimischen Abiturientin und einem
jüdischen Teenager in dieser Jugendkultur spielen. Marock war 2006 der meistgesehene
Film im Land und lief auch in deutschen Kinos.
Seit Mitte der 90er Jahre wächst die nationale Filmproduktion stetig. Heute ist sie nach
Ägypten die zweitgrößte in der arabischen Welt. Verschiedene Entwicklungen haben den positiven Trend des marokkanischen Kinos begünstigt. Zunächst zeigt die allgemeine politische Öffnung seit 1996 und die damit verbundene Rücknahme von Zensur Wirkung. Weiterhin haben spezielle Maßnahmen zur Förderung des Films das marokkanische Kino beflügelt,
wie die Auflage eines Filmfonds durch das Centre Cinématographique Marocain (CCM),
die Gründung der Filmschule und des Filmfestivals in Marrakesch im Jahr 2001 und der
Cinémathèque in Tanger 2006. Marokko hat sich neben Frankreich in den letzten Jahren als
wichtiger Ort der Postproduktion für Regisseure aus dem subsaharischen Raum entwickelt.
Auch deutsche Produktionsfirmen nutzen Marokko zunehmend als Drehort, wie z. B.
Sönke Wortmann für Die Päpstin. Szenen, die in Rom spielen, entstanden in der Filmstadt
Ouarzazate. Ouarzazate entwickelte sich von der 1928 gegründeten französischen Garnisonsstadt an der Grenze zur Sahara zu einer modernen Filmstadt, in der marokkanische Statisten von internationalen Produktionen jedoch häufig wie Tagelöhner behandelt werden, was
der Film Ouarzazate Movie von Ali Essafi mit Witz aufgreift. Wüstenlandschaft, Lehmbauten
und Kasbahs bieten eine ideale Kulisse für Bibel-, Sandalen- und Abenteuerfilme, wie das
Arsenal im Programmheft schreibt.
Die Veranstalterinnen sichteten schließlich 26 Filme aus den Jahren 2001 bis 2010, von
denen neun Spiel- und Dokumentarfilme ausgewählt wurden. Die ausgewählten Filme
reflektieren den gesellschaftlichen Wandel auf individueller alltäglicher Ebene und behandeln ein breites Spektrum an Themen: die Aufarbeitung der Geschichte politischer Häftlinge, die Rechte von Frauen, die Auflösung patriarchaler Strukturen, Migration, Korruption, das Verhältnis zur Berberkultur, das Zusammenspiel in der Familie. Sie beschäftigen
sich mit Alltag und Tabus, Vergangenheitsbewältigung und Zukunftsträumen.
Viele Filme waren erstmalig in Berlin zu sehen. One minute of sun less von Nabil Ayouch
überschritt die Grenzen der marokkanischen Zensur und wurde dort bisher nicht öffentlich gezeigt. Der Filmemacher weigerte sich, den Zensurvorschlägen der marokkanischen
Filmbehörde CCM zu folgen und erhielt daraufhin keine Kinolizenz. Stein des Anstoßes
war für die Zensurbehörde vor allem die Darstellung und Verhandlung von Sexualität und
Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 113
Birgit Kohler und
Noufissa Sbaï
Homoerotik in der Kriminalgeschichte, die offen Korruption, Drogenhandel und Kindesmissbrauch in der Küstenstadt Tanger thematisiert.
Der Dokumentarfilm Our forbidden places (2008) von Leila Kilani begleitet vier Familien
bei ihrer Suche nach verschwundenen Angehörigen und ihrer Auseinandersetzung mit der
Kommission für Wiedergutmachung. Der Eröffnungsfilm Cry no more von Narjiss Nejjar
erzählt die Geschichte von einem Dorf, in dem nur junge Prostituierte leben; ihre älteren
Mütter leben in den Bergen und werden von ihnen versorgt. In In Pieces erzählt ein Filmemacher, der in die USA auswanderte, in über zwei Jahrzehnte gesammelten Filmschnipseln
von den engen Beziehungen in seiner Familie. Diese sieht in ihm liebevoll einen Nichtsnutz. Hakim Belabbes wirft einen durchdringenden Blick auf die Menschen und die Kultur
in seinem Geburtsland. Es gelingt ihm, die sehr innigen Beziehungen zwischen vier Gene­
rationen zu zeigen, die es in Westeuropa nur noch selten gibt: Geburt, Initiation und Tod
finden noch zuhause statt.
Die »Marokkanischen Filmtage« sind eine Kooperation von Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V., SFB 640 und Zentrum Moderner Orient.
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The Arab autumn?
Samuli Schielke /// zentrum moderner orient
I never liked the expression »the Arab Spring« because I know too well what happened to
the Prague Spring in 1968. A short time of hope in a »socialism with a human face« was
crushed by Soviet tanks, and it took more than twenty years before a new revolution could
gather momentum.
2011, the year of revolutions and uprisings around the Arab world, has been marked not
only by an amazing spirit of change, but also by fierce resistance by the ruling elites, and a
fear of instability and chaos among large parts of the ordinary people. Some uprisings, most
notably that in Bahrain, were crushed with brute force at an early stage. Others, in Yemen
and Syria, continue with an uncertain future. Along with Tunisia, Egypt appeared to be one
of the lucky Arab nations that were able to realise a relatively peaceful and quick revolution,
a turning point towards a better future of justice, freedom, and democracy. This autumn,
however, the situation in Egypt raises doubts about that better future.
Returning to a different country
I returned to Egypt on October 2nd, this time not with the aim to follow the events of the
revolution but to begin a new ethnographic fieldwork on writing and creativity, pursuing
questions about the relationship of fantasy and social change. I found Egypt in a very different state from what it had been when I left it behind in March. Returning here, I encountered an air of freedom, a sense of relaxation and ease, and a strong presence of creativity,
discussion, and interest in politics. But I also encountered a fear of economic collapse and
a continued sense of turmoil, with strikes (mostly successful) continuing all over the country, a political struggle among political parties to share the cake of elections beforehand
through alliances and deals, confrontation between competing sections within the Islamist
spectrum (which has much more presence and popular support than the liberal and leftist
camp), an increased visibility and activity of what in post-revolutionary jargon are called the
fulul, or »leftovers« (literally, the dispersed units of a defeated army) of Mubarak’s National
Democratic Party that was dissolved last spring, renewed confessional tensions, and last but
not least a military rule tightening its grip over the country.
Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren ///
Porträt des 2010 von Polizisten ermordeten Khaled Said mit dem Schriftzug »Wir kommen zurück«, umgeben von
Wahlwerbung der sala­fistischen Nur-Partei. Alexandria, November 2011.
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Vandaliertes Porträt des am
Maspiro am 9. Oktober getöteten Aktivisten Mina Danial,
umgeben von ­Wahlwerbung.
Alexandria, November 2011.
My revolutionary friends are without exception extremely frustrated about the situation.
Some see the revolution in grave danger, others say that it has already failed, that it fact failed
on 11 February when the military took over from the Mubarak family. In different variations,
they argue that the Supreme Council of the Armed Forces (SCAF) has proven itself as a
faithful follower of Mubarak, intent on taking over power through the manipulation of the
upcoming elections, if necessary by the way of spreading chaos and terror. Also the Islamists
in their different colourings, who until the summer were very supportive of the military
rule (hoping to strike a good power share deal), have turned critical of the SCAF, beginning
to realise that the army is deceiving them just like Gamal Abdel Nasser did back in 1954
when after a period of cooptation, the Muslim Brotherhood was prohibited and brutally
suppressed. But a lot of people (probably the majority) are still trustful in the army, believing
what state television says and what public sector newspapers write. And most Egyptians are
first of all busy with the economic situation, which is very difficult.
It was in this mixed atmosphere of an air of freedom and a sense of frustration and anxiety about the way things are evolving that I arrived in Alexandria three days ago, after spending a week in Cairo. Alexandria is one of the power bases of Salafis and the Muslim Brotherhood, and their posters and banners are visible all over the city, but not to the exclusion of
others: posters of liberal or leftist parties, banners of new parties by the fulul, graffitis by the
radical opposition and politicised football ultras.
Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 117
The massacre at Maspiro
On Sunday 9 October, large-scale Christian demonstrations were organised in several cities
around the country in protest against the burning of a church and Christian apartments in
Idfu (in the south of Egypt) more than a week earlier, and the very inappropriate reaction of
the authorities. The governor of Aswan, rather than trying to solve the crisis, had declared
that the church had been built without a licence anyway. A sit-in of Christian protesters in
front of the state television headquarters at Maspiro (overlooking the Nile in Central Cairo)
had been forcibly dispersed and many people had been injured. On 9 October, a large number of Christians, feeling to be under increasing pressure since quite a while, went out to
streets in large numbers, and rather than just occupying one place, they took out in protest
marches through the cities.
On the afternoon of that day, I was returning from downtown Alexandria to Mandara
in the east of the city on a minibus when we entered a big traffic jam on the seafront Cor­
niche road. The minibus driver diverted to the side streets, and after a while we saw that
on the Corniche there was a large (a few thousands) march of Christians with lots of crosses
visible from afar. Turning left and right on the narrow side streets, the driver managed to
get us just ahead of the march, and stopped shortly to pick up passengers, calling them to
hurry: »Get in, get in, let’s move before we get beaten up!« He didn’t specify who he expected
to get beaten by – in any case, he sensed danger. In Alexandria, the march headed for the
Northern Regional Military Headquarters, the standard destination of demonstration
marches in Alexandria ever since the army seized power on 11 February (unlike in Cairo
where demonstrations are usually stationary at Tahrir Square, in Alexandria they usually
march through the city).
At the same time, a similar march was heading to Maspiro in Cairo. The events that followed and the terrible death toll are known, and there is nothing I can add to the many eyewitness reports from Cairo that tell about stones being thrown at the march on its way, the
army attacking the protesters at Maspiro with live ammunition, armoured troop carriers
crushing people, cars being set in fire, and riots evolving. The bits of pieces from eyewitness
reports I get from Cairo tell of a chaotic situation evolving around the centre of the city, with
various groups of Muslim citizens, some of them groups of (apparently hired) thugs, others
people incited by the state media, going out to the streets, trying to break into Christian shops
and institutions, threatening people, stealing things. Things were not everywhere simply a
matter of Muslims and Christians, however. In Faggala, one witness reports on Facebook, the
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standoff was between poor youths and thugs on the one side, intent on looting Christian
property, and Muslim inhabitants of the area who were not at all happy about the idea of
stealing in the name of Islam.
In Alexandria, the night was tense, fights were reported in some parts of the city, and
the protesters at the Northern Regional Headquarters were attacked by civilians, described
as inhabitants of the district by news media. But to my knowledge no shots were fired in
Alexandria, and nobody got killed.
More terrible than the veritable massacre committed by the army at Maspiro was its
­coverage by Egyptian state media that – this has become very clear in the past two days –
openly called »the noble people of Egypt« to come to help the Army against Christians,
reported that the protesters killed three Egyptian soldiers (to date it remains unclear whether
any soldiers were killed at all), showed clearly dubbed interviews with injured soldiers.
We don’t know what they really said, but the dubbed voices told of Christians seizing the
weapons of the army, attacking people, stealing their money, beating soldiers to death. Also
in the following days, after footage and eyewitness accounts have proven that the official
version was not only skewed, but completely false, the state media and a big part of the independent media have continued to spread the version of 23 dead »from both sides,« giving
the impression of an equal confrontation. Today, state-owned newspapers have began to
­distribute new versions of the story, one according to which the protesters stole the armed
troop carriers, and another according to which protesters set a troop carrier in fire and killed
a large number of soldiers inside it. At the same time, there is no official confirmation of
any deaths from the ranks of the army and the police. After the direct incitement by state
television in the first hours, the official tone has shifted to expressing compassion with »our
Christian brothers« and commemorating »the martyrs from among the army and police.«
There is a huge cover-up going on.
A lot of people continue to trust the state media, and especially when the issue becomes
mixed with confessional sentiments, it becomes very compelling to believe that version of
the story. D., a man from the countryside and very critical of the system since years, told me
that he heard the news about the massacre at Maspiro in a cafe in Birimbal. In village cafes,
people usually watch Egyptian Channel One which they still trust over other news media
He tells that based on the coverage of Channel One, he really believed its account of the
events, and thought that if protesters get armed and attack the army, then nobody else than
the military can control the situation and that they need to be given the power to do so. Only
when he got home an hour later and opened the Internet did he find out that it was the
Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 119
»Ägypten«. Alexandria,
November 2011.
army that shot at the protesters and drove over them with armoured vehicles. No wonder
then if others, who are less determined supporters of the revolution and less critical of the
army and the military rule, believed – and still believe – what state television said.
Many – if not most – Muslims in Egypt do not have a sense that Christians would be in
any way disadvantaged. They claim that there is national unity in Egypt, that Muslims and
Christians are united and equal – a powerful fiction that makes it easy to overlook the really
existing forms of discrimination. This is the ground from which the claims by state media
about armed Christian protesters attacking the Egyptian army could gain their credibility:
a sense that the Christians are demanding more than is their fair share anyway, now turned
into a terrible union of patriotic militarism with sectarian distrust of the religious other. In
the social media, this sensibility is expressed without the veil of national unity and sorrow
in the official state media, with comments that range from anger to open aggression towards
Christians. For those who never liked Christians anyway but had no good reason for this
sentiment, the official story of Christian protesters arming themselves and attacking the
Egyptian army offers a legitimate reason to hate.
Sectarian tension has a decades-long history in Egypt, and while it is evident that the
army and state television did their best to incite confessional tensions, they were only able
to do so because they really are widely shared by Egyptians. While Christians are at the losing end of these tensions due to their smaller number and their lack of presence in key
nods of the military-media complex, it does not mean that they would be innocent of sectarian intolerance. There has been a strong turn to religion as the basis of identity and good
life among Muslims and Christians alike, and part of this has been an increasing degree of
closure towards the religious other. If Egypt were a 90 % Christian country, we might have
seen Muslim protesters massacred at Maspiro on Sunday.
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The success of the media cover-up is far from total, however. It may have been aimed at
­tightening the army’s control over the country, but rather than creating a unified public
opinion, it has deepened existing political splits. A lot of people don’t buy the army’s version of the story, and even many who are sympathetic of the army say that they don’t know
what to believe.
One of the paradoxes of the Massacre at Maspiro is that it targeted people who otherwise would have been very likely to be supportive of a military rule that guarantees conti­
nuity and stability. Under Mubarak, many Christians would see in the ruling system a protector of Christians against the Islamists, even if they suffered from it as much if not more
than everybody else. Last Sunday turned a big part of Christian Egyptians from hesitant
supporters of the system into angry opponents of military rule.
Also among Egyptians of Muslim faith, many are putting the blame on the army, the
more so after huge numbers of eyewitness accounts and horrible photographs and videos
on the Internet and on some television stations have shown the extent of the violence by
the army and the outright lying of the state media. The euphoric sense that »the army and
the people are one hand« has been shifting more and more towards a distrust in the army’s
ability (and good will) to run the country properly. Add the fact that there is not only a lot
of sectarian tension in Egypt, but also quite some opposition to it by people who resist the
momentum of sectarian closure. Who wants to be informed in Egypt, can be. Those who
didn’t trust the military anyway, see in the events at Maspiro is a terrible proof of how much
the SCAF, aided by the fulul, is intent to resorting to the tactics of chaos and terror that the
Mubarak regime tried in the first days of the revolution last January.
D. sees that there is a plan that is being executed step by step. Not a clever one, and not
well implemented, but a plan. The attack at the Israeli embassy in Cairo was one step, a way
to exploit nationalist sentiment while inciting fear of unrest. The massacre at Maspiro was
another step. The elections will be the next one, and D. expects that they will turn very violent and will be cancelled after the first round. The army intentionally lets the situation deteriorate, to let chaos prevail, the economy collapse, and the worse things get, the more people are willing to accept military rule as a guarantee of stability and security. In 2013 or 2014,
D. predicts, an army candidate, most likely chief of staff Samy ‘Annan, will run for presidency,
and even if the elections were fully free and fair (which they will not be), he will win.
My friend S. from Alexandria, since long frustrated about the current state of affairs since
has strangely enough found new optimism in this moment. He thinks that what the country is going through now may be the birth labours of a better future. He (a Muslim by the
Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 121
way) is teacher at a school that has a large portion of Christian pupils and teachers, and
­confessional tensions have been very tangible there since long. Today, he gave the daily
school opening speech. He started with telling that he saw Hosni Mubarak in a dream, the
former president telling him that from his point of view, everything is going exactly as he
wants. Calling the teachers and pupils to fight the Mubarak that continues to live inside
them, S. concluded with an appeal to humanity and the need of people to recognise each
others as humans. The speech moved people to tears, Muslims and Christians, and S. says
that it made him feel a lot more optimistic.
A., calling me on the phone from the Emirates where he is working as a migrant labourer, tries to take it with humour: »The solution is that the Muslims burn the churches
and Christians burn the mosques and everybody prays at home.«
Revolution as continuity
In Egypt this autumn, what in the way of a bad omen was called the Arab Spring is being
crushed under the wheels of a military-media complex intent on employing sectarianism
and the fear of chaos to consolidate their hold of the country. There are plenty of reasons
for pessimism. Is there reason for optimism?
A few people whom I have met these days express a sense of optimism that they cannot
quite explain. There is a sense that something has changed, that there is no return to the past,
a sense that the events that we see these days, no matter how terrible they are, may actually
be signs of the revolution’s success. Even if it may be a mistaken optimism – revolutions are
very unpredictable and dangerous events, and they can go awfully wrong (think of the Russian revolution of 1917) – it is something to take seriously.
Part of this optimism is related to the sense of freedom, the wave of creativity, discussion
and communication that goes on in the society. It is related to social dynamics released by
the revolutionary momentum that are likely to influence the formation of the coming generation even if the political aims of the revolution may fail. This is what I would like to call
the progress theory of the Egyptian revolution, a vision of the revolution creating something
new, something that wasn’t there before. It has a grain of truth, but I think that by emphasising the novelty of the January 25 Revolution, it overlooks the history of revolutions in Egypt.
To conclude this essay, I try to think about 2011 from the point of view of what I call the
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Mehrfach übermalte Graffitis.
Kairo, Oktober 2011.
continuity theory of the Egyptian revolution. Rather than something completely unprecedented, the January 25 Revolution can also be seen as a return to a historical normality –
and it’s a hard landing.
Until this year, Egypt as I knew it was that of the late Mubarak era, one of the most depoliticised times in Egypt’s contemporary history. I first arrived in Egypt in the late 1990’s, a
time when the de facto civil war between the regime and the Gama’at al-Islamiya in southern
Egypt was ending with a bloody defeat of the Islamist militants. From the 1990’s until 2010
was a time when everybody in Egypt, including the Islamists, were compelled to yikabbar,
to mind their own business and not get involved. In retrospect, however, the Mubarak era
that was Egypt as I knew it, appears as an exceptional one, an interruption in a long history
of revolutions and uprisings in Egypt since the 19th century.
The Egyptian book market has been flooded by a wave of books about the revolution,
most of them of mediocre value at best. But there are pearls among them, and one of them
is Muhammad Hafiz Diyab’s Uprisings or Revolutions in the History of Modern Egypt (Intifadat
am thawrat fi tarikh Misr al-hadith, Cairo: Dar al-Shorouk, 2011). Diyab presents a history
of popular uprisings, student and strike movements, riots, and full-fledged revolutions that
begins in the 19th century and continues throughout the 20th century, with the 1919 revo­
lution against British colonial rule, student protests in 1935, student and labour protests in
1946, the military coup of 1952 and the following revolutionary rearrangement of political
and economic power, demonstrations in the late 1960’s and early 1970’s, and the so-called
»bread riots« of January 1977, a wide-scale protest movement involving workers, students,
and political activists of different colourings against Anwar al-Sadat’s policies of economic
Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 123
liberalisation. These different uprisings share a number of important features: a key role
played by young people (especially students, and since the 1940’s industrial workers), significant participation across political and party lines, large-scale demonstrations often focused
on Tahrir Square (formerly Isma’iliya Square) in Cairo, a visible role played by women, and
an at best moderate degree of success of the protesters in realising their demands.
The fantastic moment of standing in Tahrir square in January and February 2011 was a
moment that went beyond the wildest dreams of those who participated in that moment,
a moment of utopia turned into material reality. For those who were there it has gained a
quality that comes close to that of a religious belief. That fantastic quality has created two
blind spots about the relationship of the revolution with the ordinary world. The first blind
spot is a practical one. The reality of social and political change is a lot more difficult, a lot
less pure and grand, and comparing it with the fantastic moment of revolution can create
a sense of powerless that makes it difficult to make a realistic assessment of what is to be done
next. The second blind spot is a temporal one. The fantastic moment of revolution carries
an experienced singularity of a once-in-a-lifetime moment that because of its singularity exceeds the imaginable. The January 25 Revolution was not a singular event, however. It stands
in a tradition, and without repeating history, it builds on its predecessors and paves the
ground for struggles to come, struggles that are now becoming evident.
This, I think, is the source of the inexplicable optimism in these difficult days of what, in
Egypt at least, looks like the beginning of an Arab autumn, a period of authoritarian restoration and violent confrontations. January 25th 2011 was not the opening of a new era in Egypt.
It was the return to the historical normality of a nation in revolt, the continuation of a state
of uprising that began in 1919, or perhaps already in 1881, and that is bound to continue.
Samuli Schielke
ist Leiter der seit 2010 am ZMO arbeitenden Nachwuchsforschergruppe »Europa finden – Vermessung des Möglichen in Afrika und im Nahen Osten« (s. Jahrbuch 2010, s. 34 f.). Er forscht in Ägypten seit Ende der 90er Jahre und bearbeitet derzeit das Projekt »Kosmopolitisch im Geiste? Fantasie,
Frustration und die Suche nach der Welt zwischen Ägypten und Europa«. Der vorliegende Aufsatz
vom 11. Oktober 2011 ist Teil seines Internet-Blogs »You’ll be late for the revolution«, in dem er seit
Januar 2011 tagebuchartig seine Erlebnisse und Reflektionen zu den Ereignissen in Ägypten veröffentlicht. Namen wurden anonymisiert, um die Privatsphäre der Menschen vorort zu wahren. Den
gesamten Blog findet man unter http://samuliegypt.blogspot.com/.
124 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Zentrum für
Allgemeine Sprachwissenschaft
126 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft
Schützenstraße 18 /// 10117 Berlin
Tel +49 (0) 30 · 20 192 154 /// Fax +49 (0) 30 · 20 192 402
[email protected] /// www.zas.gwz-berlin.de
Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 127
Forschungsprofil und Mitarbeiter
Laufende Projektarbeit
Mit dem Jahr 2011 stehen wir im vierten Jahr des zunächst für sechs Jahre vom BMBF geförderten Forschungsprogramms »Einbettung, Verknüpfung, und Konstituentengrenzen in
Sprechsprache, Grammatik und Diskurs«. Das Jahr erlebte eine rege Publikations- und Vortragstätigkeit der Mitarbeiter, die Organisation zahlreicher Konferenzen und Workshops
und auch den Beginn neuer Projekte.
Eine wichtige Funktion für die externe und interne Kommunikation hat die Webseite
des ZAS. Auf ihr finden sich die Darstellungen des zentralen Forschungsprogramms mit
seinen Programmbereichen und der angelagerten Drittmittelprojekte nationaler und internationaler Fördereinrichtungen. Wichtige Veränderungen der Webseite betreffen das neue
Logo und den neuen Inhalt »Aktuelle Mitteilungen«. Dort wird, neben der Ankündigung
von Vorträgen und Konferenzen, auf aktuelle, mit dem ZAS in Beziehung stehende Ereignisse hingewiesen.
Die Begehung durch den von Prof. Dr. Wunderlich geleiteten Beirat fand Ende November in Anwesenheit von Frau Dr. Grund (BMBF) statt. Wir freuen uns über die positive
Beurteilung unser Arbeit.
Im Berichtsjahr neu bewilligt wurde ein von PD Dr. Natalia Gagarina und Prof. Dr. Manfred Krifka gemeinsam mit der Utrecht University und der Herzen State Pedagogical University, St. Petersburg, bei der Europäischen Kommission (CORDIS, FP7) beantragtes Projekt zur Diskurskohärenz bei normal entwickelten bilingualen Kindern und solchen mit
Sprachentwicklungsstörungen (DiscourseBiSLI). Ebenfalls neu bewilligt wurde ein von
Natalia Gagarina gemeinsam mit der Bar Ilan University, der Tel Aviv University und den
Universitäten Erfurt, Frankfurt und Oldenburg bei der Europäischen Kommission (FP7,
Marie Curie Actions) beantragtes Projekt zur Diagnostik von Sprachentwicklungsstörungen bei bilingualen Kindern. Zwei Projekte haben 2011 mit ihrer Arbeit begonnen. Im
Januar startete das von Dr. Anton Benz geleitete DFG-Projekt zu Implikaturen und Diskursstruktur (IDis). Seit Oktober arbeitet der Berliner Interdisziplinäre Verbund für Mehrsprachigkeit (BIVEM). Dieser wurde mit zwei Stellen von der Berliner Senatsverwaltung für Bildung,
Jugend und Wissenschaft auf Antrag von Natalia Gagarina und Manfred Krifka bewilligt.
Sein Ziel ist die Entwicklung und Umsetzung neuer Konzepte für den bilingualen Sprach­
erwerb v. a. von Vorschulkindern mit Migrationshintergrund. Dem Verbund gehören über
20 Fachleute aus dem Großraum Berlin, aus Jena, Rostock und Tübingen an.
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Anton Benz (2. v. l.) und Núria Bertomeu Castello (2. v. r.) vom KomPARSE-Projekt
bei der Abschlusspräsentation im THESEUS Innovationszentrum
Vier Projekte wurden im Berichtszeitraum beendet. Im Oktober endete das von der Inves­
titionsbank Berlin, ProFIT Programm, und dem europäischen EFRE-Programm geförderte
Projekt KomPARSE über dialogfähige ›Non-Player Characters‹ für die natürliche Spielumgebungen, ein Verbundprojekt mit dem DFKI. Es gab eine abschließende Präsentation mit
dem DFKI im THESEUS Innovationszentrum in Berlin. Im November wurde das von der
Europäischen Kommission, Education and Culture Lifelong Learning Program, finanzierte
CLAD-Projekt beendet. CLAD entwickelte Techniken für die schnelle und einfache Dia­
gnose von Sprachstörungen. Das VAAG-Projekt (Förderung: ESF/DFG, EuroCORES Programme, LogiCCC), ein europäisches Kooperationsprojekt unter Koordination des ZAS
über sprachliche und kognitive Aspekte der Vagheit, kam am Ende des Jahres zum Abschluss.
Ebenfalls zu diesem Zeitpunkt wurde im BMBF-Arbeitsprogramm der Programmbereich 5
über den inkrementellen Aufbau syntaktischer und (diskurs-)semantischer Repräsentationen beendet. Der Grund hierfür war die Wegberufung des Koordinators Dr. habil. HansMartin Gärtner.
2011 fanden wieder mehrere Feldforschungsreisen statt. Den größten Anteil hieran hatten die Reisen von Mitgliedern des von der VolkswagenStiftung geförderten Projekts zur
Dokumentation bedrohter Sprachen auf Ambrym, Staat Vanuatu (Manfred Krifka, Soraya
Hosni, Kilu von Prince). Der Daakie-Sprecher Abel Taso aus Ambrym war für die Bearbeitung verschiedener Aufgaben von Anfang April bis Ende Juni in Berlin zu Gast. Laura
Downing, PhD hielt sich für die Erforschung von Versetzungskonstruktionen fünf Wochen
in Malawi auf, wo sie Daten zum Chichewa und Tumbuka sammelte.
Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 129
Personelle Veränderungen
Auch im Jahre 2011 gab es die für den Wissenschaftsbetrieb üblichen personellen Veränderungen. Neue Mitarbeiterinnen sind Marleen van de Vate nach ihrer Dissertation an der
Universität Tromsø (SynPhonI, seit 15.10.), und Christina Beckmann in der Bibliothek (seit
01.02.). PD Uli Sauerland, PhD trat nach der Mitarbeit im Projekt Interpretation von Quantoren im Oktober eine Stelle in PB 6 an, wo er schon zuvor als Koordinator arbeitete. Vom
IMS Stuttgart kommend, besetzt Dr. Katja Jasinskaja eine Postdoc-Stelle (IDis, seit 01.01.).
Dr. Emmanuel-Moselly Makasso ist seit Beginn des Jahres Gast am ZAS für ein zweijähriges
Georg Forster-Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt Stiftung. Doktorandenstellen besetzen neu Elisa Kellner (PB 3, seit 15.01.) und Julia Lomako (BIVEM, seit 01.12.).
Neue Stipendiatinnen sind Caroline Magister (PB 1, seit 01.02.) und Antje Skerra (PB 2, seit
15.01.). Fünf MitarbeiterInnen haben das ZAS verlassen. Dr. habil. Hans-Martin Gärtner
(PB 5, bis 31.12.) nahm einen Ruf an die Ungarische Akademie der Wissenschaften in Budapest an. Dr. Jana Brunner (PB 1, bis 31.07.) wechselte auf eine Projektstelle an der Universität
Potsdam, Dr. Milena Kuehnast (PB 2, bis 30.09.) arbeitet jetzt als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Freien Universität Berlin, Dr. Melanie Weirich (PB 1, bis 31.05.) arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Jena und Dr. Kristina Riedel (SynPhonI, bis
31.08.) ist inzwischen am Institut für Linguistik an der University of Illinois tätig.
Wie auch in der Vergangenheit übernahmen ZAS-MitarbeiterInnen Gastprofessuren und
Lehrstuhlvertretungen. PD Dr. André Meinunger begleitete eine Gastprofessur in der Germanistischen Linguistik der Universität Wien, Dr. habil. Dagmar Bittner war Gastprofessorin am Institut für deutsche und niederländische Philologie der Freien Universität Berlin,
und PD Dr. Barbara Stiebels vertrat die Professur für Sprachtypologie und sprachliche Varianz am Institut für Linguistik der Universität Leipzig.
Veranstaltungen und Öffentlichkeit
Das ZAS 2011 veranstaltete, neben den regelmäßigen Vorträgen am Zentrum, mehrere nationale und internationale Konferenzen und Workshops. Beim jährlichen Treffen der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft an der Universität Göttingen im Februar 2011
boten ZAS-Mitarbeiter (teilweise in Kooperation mit externen Wissenschaftlern) vier der
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insgesamt 13 Workshops an, nämlich »Textkohärenz und Textverstehen bei Erwachsenen und
Kindern« (Dagmar Bittner, Natalia Gagarina, Nadja Kühn, Milena Kuehnast), »Diskursstruktur und Implikaturen« (Anton Benz, Katja Jasinskaja, Fabienne Salfner), »Inner-sentential
propositional pro-forms: syntactic properties and interpretative effects« (Werner Frey, André
Meinunger, Kerstin Schwabe) und »Comparative Germanic syntax and the ­challenge from
Icelandic« (Hans-Martin Gärtner). Im April veranstalteten Laura Downing und Kristina
Riedel (SynPhonI) gemeinsam mit dem Seminar für Afrikawissenschaften die »Berlin Bantu
Conference« (B4ntu) mit mehr als hundert Wissenschaftlern aus aller Welt. Einige Höhepunkte dieser Konferenz sind in einem Video dokumentiert (www2.hu-berlin.de/b4ntu).
Bei der »6. International Conference on Language Variation in Europe (ICLaVE)« in Freiburg führten Stephanie Jannedy und Melanie Weirich (PB 1) den Workshop »Perception
and Attitude« durch. Marzena Żygis (PB 1) fungierte gemeinsam mit Maria-Josep Solé (Universitat Autònoma de Barcelona) als Organisatorin des Workshops »The Role of Aerodynamics in Phonology« beim »ICPhS (International Congress of Phonetic Sciences 17)« in Hong
Kong. Im Juli fand der erste Workshop des Relsatz-Projektes mit dem Thema »Reconstruction Effects in Relative Clauses« statt. Im gleichen Monat organisierten Mitarbeiter von PB 2
das Symposion »Referential expressions and text coherence in pre-school children« beim
»12. International Congress for the Study of Child Language (IASCL)« in Montreal. Als
Teil der »23. European Summer School in Logic, Language and Information (ESSLI)« in
Ljubljana leiteten im August Uli Sauerland und Stephanie Solt einen Workshop zu »The
Proper Use of Quantification in Ordinary Language«. Anton Benz, Katja Jasinskaja und Uli
Sauerland führten die letzte Konferenz des Jahres 2011 durch, die drei­tägige »Theoretical
Pragmatics (TPrag)«. Schließlich sei auch erwähnt, dass die alle drei Jahre stattfindende
internationale Fachtagung »ISSP (International Speech Science Seminar)« für 2014 an das
ZAS geholt werden konnte. Sie wird derzeit von PB 1 geplant.
Neben den zahlreichen wissenschaftlichen Veranstaltungen präsentierte sich das ZAS
im Jahre 2011 auch auf andere Weise der Öffentlichkeit. Die Videoblogs der VolkswagenStiftung auf www.sciencemovies.de geben in zwölf Kapiteln Einblicke in die Forschungsarbeit
des Ambrym-Projekts von Manfred Krifka auf Vanuatu. Eine sehr gute Außendarstellung
erzielte das ZAS durch die Präsentation »Sprachdokumentation auf West-Ambrym« in der
im Juni 2011 eröffneten Humboldt-Box auf dem Schlossplatz Berlin. Last but not least ist
der Beitrag »Das harte L – Vom Leben mit Akzent« des RBB Kulturradios am 07.06.2011
zum akzentfreien Sprechen einer Fremdsprache zu erwähnen. In dieser Sendung war Stefanie Jannedy, PhD (PB 1) als wissenschaftliche Expertin zu Gast.
Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 131
In zwölf Videos zeigen die Sciencemovies der VolkswagenStiftung die Feldforschungsarbeit des Projektes
Sprachen des Südwestens von Ambrym
132 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Ein Teil der ZAS-Mitarbeiter
Mitarbeiter
Direktor
Prof. Dr. Manfred Krifka
Wissenschaftliche Mitarbeiter/innen
Dr. Anton Benz
Dr. habil. Dagmar Bittner
Dr. Jana Brunner (bis 31.07.2011)
Laura J. Downing, PhD
Dr. Werner Frey
Susanne Fuchs, PhD
Dr. habil. Hans-Martin Gärtner
PD Dr. Natalia Gagarina
Stefanie Jannedy, PhD
Łukasz Jędrzejowski
Elisa Kellner (ab 15.01.2011)
Annegret Klassert (bis 30.09.2011)
Nadja Kühn
Dr. Milena Kuehnast (bis 30.09.2011)
PD Dr. André Meinunger
Prof. Dr. Bernd Pompino-Marschall (als PL an HU)
Dr. Kerstin Schwabe
PD Dr. Barbara Stiebels
Nathalie Topaj (01.10.–31.10.2011)
Prof. Hubert Truckenbrodt, PhD
Evdokia Valcheva
Dr. Tonjes Veenstra
Melanie Weirich (bis 31.05.2011)
Kazuko Yatsushiro, PhD
PD Dr. Marzena Żygis
Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 133
Manfred Krifka
Angelagerte Projekte
Sprachen des Südwestens von Ambrym der VolkswagenStiftung unter Leitung von Prof.
Dr. Manfred Krifka mit folgenden Mitarbeiterinnen: Soraya Hosni, Kilu von Prince
Verbundprojekt ZAS/Senat Berlin BIVEM unter Leitung von PD Dr. Natalia Gagarina mit
folgenden Mitarbeiterinnen: Nathalie Topaj (ab 01.11.2011), Julia Lomako (ab 01.12.2011)
EU-Projekt CLAD unter Leitung von PD Uli Sauerland, PhD mit folgender Mitarbeiterin:
Franziska Krüger (bis 30.06.2011)
EU-Projekt FREPY unter Leitung von PD Dr. Natalia Gagarina mit folgender Mitarbei­terin:
Nathalie Topaj (März 2011, 01.07.–30.09.2011)
DFG-Projekt IDis unter Leitung von Dr. Anton Benz mit folgenden Mitarbeiterinnen:
Dr. Ekaterina Jasinskaja, Fabienne Salfner
KomParse-Projekt der Investitionsbank Berlin unter Leitung von Prof. Dr. Manfred Krifka
mit folgenden Mitarbeitern: Dr. Anton Benz, Dr. Núria Bertomeu Castelló
DFG-Projekt Emmy-Noether Nachwuchsgruppe Quantoren unter Leitung von PD Uli
­Sauerland, PhD mit folgendem Mitarbeiter: Dr. Clemens Mayr
DFG-Projekt SynPhonI unter Leitung von Laura Downing, PhD mit folgenden Mitarbei­
terinnen: Dr. Kristina Riedel (bis 31.08.2011), Marleen van de Vate (ab 15.10.2011)
DFG-Projekt Relsatz unter Leitung von Prof. Dr. Manfred Krifka mit folgenden Mitarbeitern: Rainer Ludwig, Mathias Schenner
DFG-Projekt SPRECHart unter Leitung von Susanne Fuchs, PhD mit folgendem Mitarbeiter: Dr. Ralf Winkler
DFG-Projekt VAAG unter Leitung von Prof. Dr. Manfred Krifka und PD Uli Sauerland,
PhD mit folgenden Mitarbeiterinnen: Stephanie Solt, PhD, Nicole Gotzner
(01.04.–30.09.2011)
Stipendiaten
Anna Czypionka (bis 28.02.2011, 01.08.–30.09.2011)
Caroline Magister (ab 01.02.2011)
Antje Skerra (ab 15.01.2011)
134 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Milena Kuehnast und
­Torgrim Solstad
(Universität Stuttgart)
Stefanie Jannedy und
Katie Drager (University
of Hawaii)
fremdfinanziert
Prof. Dr. Benjamin Bruening (Alexander von Humboldt-Stipendiat, ab 15.12.2011)
Dustin Heestand (DAAD-Stipendiat, bis 20.06.2011)
Dr. Emmanuel-Moselly Makasso (Alexander von Humboldt-Stipendiat, ab 01.01.2011)
Benjamin Molineaux (Oxford Graduate, ab 26.09.2011)
Dr. Caterina Petrone (PILIOS-Stipendiatin, bis 30.09.2011)
Ewa Trutkowski (Stipendiatin Hans-Böckler-Stiftung)
Direktionssekretariat
Elke Dresler
Projekt- und Redaktionssekretariat
Susanne Schroeder
Phonetiklabor, Technik
Jörg Dreyer
Netz- und Systemadministration
Alfred Haack
Bibliothek
Christina Beckmann (ab 01.02.2011), Irina Busse
Studentische Hilfskräfte ZAS und angelagerte Projekte
Valeria Aman
Sophie Benigna Arndt (ab 16.10.2011)
Katherina Becker
David Bittner (bis 31.01.2011)
Claudia Blankenstein (bis 30.09.2011)
Simon Blum (ab 01.11.2011)
Tobias Busch (bis 30.09.2011)
Constantin Freitag
Knut Freitag (ab 16.11.2011)
Olena Gainulina
Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 135
Marleen van de Vate, Laura Downing,
Hans-Martin ­Gärtner und Tonjes Veenstra bei der
Posterpräsentation während des Beiratstreffens
Nicole Gotzner (bis 30.03.2011)
Jana Hasenäcker (bis 31.03.2011)
Robert Hoffmann
Elena Karvovskaya (bis 31.07.2011, ab 01.11.2011)
Dorit Kreller (ab 16.11.2011)
Katharina Lang (ab 01.10.2011)
Lisa Lütteken (ab 01.07.2011)
Mandy Luft (bis 31.03.2011)
Johannes Mursell (15.01.–30.09.2011)
Katarzyna Peruzynska
Yelizaveta Piskorska
Katrin Reichenbach (ab 15.04.2011)
Tsameret Samuels (ab 01.02.2011)
Anna Sapronova
Eva-Maria Saur (15.01.–31.07.2011)
Alexandra Strekalova
Daniela Teodorescu
Anna Theis (ab 15.03.2011)
Stephanie Troyke-Lekschas
Sarah Waldmann
Mandy Wittstock (bis 30.06.2011)
Regina Zilin (ab 16.11.2011)
Wissenschaftlicher Beirat
Prof. Dr. Josef Bayer, U Konstanz
Prof. Dr. Helen de Hoop, U Nijmegen
Prof. Dr. Jonathan Harrington, U München
Prof. Dr. Angelika Kratzer, U of Massachusetts, Amherst
Prof. Dr. Maria Polinsky, Harvard U
Prof. Dr. Marga Reis, U Tübingen
Prof. Dr. Elisabeth Selkirk, U of Massachusetts, Amherst
Prof. Dr. Rosemarie Tracy, U Mannheim
Prof. Dr. Dieter Wunderlich, U Düsseldorf
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Forschungsprojekte /// 137
Forschungsprojekte
Programmbereich 1
Konstituentengrenzbezogene Phänomene gesprochener Sprache
Ko ordinatoren Stefanie Jannedy, PhD /// Prof. Dr. Bernd Pompino-Marschall,
­Humboldt-Universität zu Berlin, ehrenamtlich
Mitarbeiter/Innen Susanne Fuchs, PhD /// Melanie Weirich (bis 31.05.2011) ///
PD Dr. Marzena Żygis /// Jörg Dreyer (Technik)
Stipendiatin Caroline Magister
Studentische Hilfskräfte Sophie Arndt (ab 16.10.2011) /// Claudia Blankenstein
(bis 30.09.2011) /// Yelizaveta Piskorska /// Anna Sapronova /// Anna Theis (ab 15.03.2011)
Der Programmbereich 1 (Phonetik/Phonologie) beschäftigt sich u. a. mit den akustischen,
artikulatorischen, aerodynamischen und perzeptiven Merkmalen von spontaner und gelesener gesprochener Sprache. Dabei richtet sich unser Augenmerk darauf, wie sprachliche Merkmale von Sprechern unterschiedlicher Sprachen bzw. Sprachfamilien und Soziolekte realisiert und wahrgenommen werden. Konkret ist unsere Arbeit derzeit darauf ausgerichtet,
phonologische und phonetische Prozesse wie Einfügungen und Tilgungen von Phonemen
an strukturell unterschiedlichen Grenzen, sowie Sprachplanungseinheiten zu untersuchen.
Unsere Arbeit fokussierte sich 2011 auf die folgenden Bereiche:
Wir haben am Ausbau der Datenbank von Spontansprache des Kiezdeutschen und Berlinischen gearbeitet. Zu den wichtigsten Erkenntnissen gehört, dass der palatale Frikativ in Wörtern wie ich oder richtig in der Sprachproduktion auch bei Berlinern instabil ist, so dass die
Möglichkeit eines weitreichenden Lautwandels bei diesem Phonem nicht auszuschließen ist.
In dem Dissertationsprojekt von Melanie Weirich, das 2011 abgeschlossen wurde, wurden die möglichen Einflüsse von Vokaltraktanatomie bzw. gelerntem Sprechverhalten in der
Realisierung verschiedener Phoneme bei ein- und zweieiigen Zwillingen und deren wahrgenommene Sprecherähnlichkeit untersucht.
In einer Studie zur Sprechplanung richteten wir unser Augenmerk darauf, in wieweit
die Satzlänge und die grammatische Komplexität des Satzes in akustischen Parametern und
in der Atmung reflektiert sind. Die Ergebnisse zeigen, dass die Grundfrequenz ein Parameter
der lokalen Sprechplanung ist und Pausendauer und Einatmungstiefe die globale Sprechplanung widerspiegeln. Satzlänge, aber nicht grammatische Komplexität, beeinflussen die
phonetischen Parameter.
138 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Mitarbeiter von PB 1 und PB 2 mit Wolfgang Kreher, dem Geschäftsführer der GWZ (2. v. l.),
beim Besuch des ARD-Hauptstadtstudios
Schließlich haben wir Glottalisierungen als prosodische Marker in politischen Reden und
Dialogen des Deutschen und Polnischen akustisch untersucht. Es zeigt sich, dass auftretende Glottalisierungen im Deutschen öfter von Worttyp, Sprechtempo und Betonung
abhängig sind. Im Gegensatz zum Polnischen wird im Deutschen die wortinitiale Position
öfter glottal markiert als die phraseninitiale. Das Resultat kann auf unterschiedliche Patterns der Akzentsysteme zurückgeführt werden: Das Polnische mit seinem regulären, auf
die Penultima fixierten Akzentsystem markiert die Wortgrenzen nicht so intensiv wie das
durch ein komplexes, weniger vorhersagbares Akzentsystem geprägte Deutsche.
Neben der individuellen Betreuung von Universitäts- und Schulpraktika in unserem
Labor haben wir viele Laborführungen für Studierende der drei Berliner Hochschulen
durchgeführt. Unser Projektbereich organisierte einen internationalen Workshop zum Thema »Perception & Attitude« bei »ICLaVE (International Conference on Language Variation
in Europe)« in Freiburg und einen Workshop zum Thema »The Role of Aerodynamics in
Phonology« bei »ICPhS (International Congress of Phonetic Sciences 17)« in Hong Kong. Es
gelang uns, die alle drei Jahre stattfindende internationale Fachtagung »ISSP (International
Speech Science Seminar)« im Jahre 2014 an das ZAS zu holen, die wir derzeit planen und
organisieren. Bei der Ausschreibung unserer Stipendiatenstelle erhielten wir 30 Bewerbungen aus aller Welt und besetzten die Stelle mit Caroline Magister, die zum Thema Sprechplanung bei Erwachsenen und Kindern arbeitet.
Forschungsprojekte /// 139
Programmbereich 2
Diskurskohäsive Mittel im Spracherwerb – Intersententiale
anaphorische Beziehungen
Ko ordinatorin Dr. habil. Dagmar Bittner
Mitarbeiterinnen PD Dr. Natalia Gagarina /// Nadja Kühn ///
Dr. Milena Kuehnast (bis 30.09.2011) /// Evdokia Valcheva
Studentische Hilfskräfte David Bittner (bis 31.01.2011) ///
Jana Hasenäcker (bis 31.03.2011) /// Robert Hoffmann /// Lisa Lütteken (ab 01.07.2011) ///
Katrin Reichenbach (ab 15.04.2011) /// Mandy Wittstock (bis 30.06.2011)
2011 wurden folgende Aspekte der Diskurskohäsion bei 3- bis 5-Jährigen untersucht:
1. Valcheva, Bittner, van der Ham & Kuehnast ermittelten den Einfluss der Konjunktionen und/weil auf die Pronomenresolution im Deutschen anhand von Bildgeschichten und
experimentell (eye tracking). Die Experimentdaten werden gegenwärtig ausgewertet. Die
Narrationen zeigen, dass in und-Konnektionen das Subjektpronomen im zweiten Teilsatz
bevorzugt den Subjektreferenten des ersten Teilsatzes weiterführt. In weil-Konnektionen
führt es häufiger den Objektreferenten weiter.
2. Valcheva, Kuehnast & Bittner untersuchten den Einfluss der impliziten Kausalität des
Verbs bei und-, weil- und aber-Konnektion im Deutschen. In Vorbereitung des Erwerbsexperiments ermittelten wir die implizite Kausalität von 50 morphologisch einfachen Verben
des Deutschen durch einen Satzvervollständigungstest mit Erwachsenen (Peter stört Maria,
weil/aber/und …). Eine hierarchische Clusteranalyse ergab in den weil-Konnektionen drei
Gruppen von Verben: Subjekt- vs. Objekt-bezogene vs. Referenz-neutrale Verben. Gegen­
wärtig wird eine Analyse der semantischen Struktur und der Argumentstruktur der Verben
durchgeführt. In der und- und aber-Konnektion spielt implizite Kausalität keine Rolle für
die Pronomenresolution bei den Erwachsenen; bei aber wird Objekt- und bei und Subjektreferenz bevorzugt. Kinder nutzen implizite Kausalität weniger als Erwachsene, jedoch stieg
ihr Einfluss auf die Pronomenresolution zwischen 5 und 7 Jahren. Im Unterschied zu den
Erwachsenen nutzten die Kinder sie aber auch in den und- und aber-Konnektionen.
3. Gagarina schloss das Experiment zur Nutzung von syntaktischem vs. positionellem
Parallelismus bei russischen 5-Jährigen ab. Die Ergebnisse werden gegenwärtig analysiert.
4. Kühn untersucht das Verständnis transitiver OVS Strukturen (Den Hund jagt das Kind.)
bei deutschen 5-Jährigen in Abhängigkeit von Kontext und Prosodie (eye-tracking und
140 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Bildzuordnungsexperiment). Eine Zwischenauswertung ergab, dass der höchste Anteil korrekter Antworten in der Kondition ›markierte Prosodie + adäquater Kontext‹ vorliegt.
5. Gagarina verglich Faktoren der Textkohäsion in Narrationen russisch-deutsch bilingualer mit der monolingualer russischer 4- bis 6-Jähriger. Die Analyse der Anzahl der Äußerungen, deren durchschnittlicher Länge in Wörtern (MLU) und des Anteils von Äußerungen
mit lexikalischem Verb sowie der Verwendung von Pronomen and Konjunktionen ergab,
dass bilinguale Kinder längere Äußerungen und mehr Wörter produzieren als monolinguale und mehr Pronomen und Konjunktionen verwenden.
Programmbereich 3
Lexikalische Konditionierung syntaktischer Strukturen:
Satzeinbettende Prädikate
Ko ordinatorin PD Dr. Barbara Stiebels
Mitarbeiter/Innen Łukasz Jędrzejowski /// Elisa Kellner (seit 15.01.2011) ///
Dr. Kerstin Schwabe
Studentische Hilfskräfte Simon Blum (ab 01.11.2011) ///
Johannes Mursell (15.01.–30.9.2011) /// Stephanie Troyke-Lekschas
In diesem Programmbereich wird untersucht, welche Rolle die Semantik der satzeinbettenden Prädikate wie bereuen, fragen oder versuchen beim jeweiligen Einbettungsverhalten spielt.
Im Jahr 2011 standen bei der Erfassung des Einbettungsverhaltens inkl. ihrer Dokumentation durch Korpusbelege die nominalisierten Satzkomplemente im Vordergrund (z. B. Korpusbeleg: die Verdieter-Bohlung bildungsbürgerlicher TV-Refugien beklagen). Parallel zu den Erhebungen im Deutschen hat Stiebels begonnen zu prüfen, inwieweit in Sprachen, in denen
Nominalisierungen eine primäre oder sehr wichtige Einbettungsstrategie darstellen, auch
Prädikate, die tendenziell eher finite Komplemente selegieren (Prädikate der propositionalen Einstellung wie glauben, Äußerungsprädikate und Frageprädikate), nominalisierte Satzkomplemente zulassen. Hier ist tendenziell zu beobachten, dass Äußerungsprädikate eher
nominalisierte Satzkomplemente zulassen als Frageprädikate.
Schwabe hat die von ihr zusammen mit Fittler entwickelte Bedeutungstheorie über
Matrixprädikate erweitert und diese damit nicht nur auf Prädikate angewendet, die Fragen
Forschungsprojekte /// 141
Łukasz Jędrzejowski und Elly van Gelderen (Arizona
State University) bei der ­Germanic Linguistics ­Annual
­Conference 17 in Texas
einbetten, sondern auch auf solche, die dass- und (ergänzende) wenn-Sätze subkategorisieren. Es wurden Merkmalsbündel definiert, die vorhersagen, welchen Satztyp das jeweilige
Prädikat einbetten kann, welcher Korrelattyp für das Prädikat in Frage kommt, welchen
Einfluss optionale Korrelate auf die Verbbedeutung haben und ob ein Korrelat in All-Fokuskonstruktionen erscheinen kann. Außerdem wurde gezeigt, dass alle Satzkorrelate Proformen sind, die auf Propositionen referieren, deren semantische Eigenschaften durch das Matrixprädikat bestimmt werden, und wie sich die Korrelate auf alle in der Datenbank erfassten
Prädikate und Einbettungstypen verteilen. Auf der DGfS-Jahrestagung in Göttingen wurde
zusammen mit PB 4 ein Workshop zu Korrelaten organisiert.
Jędrzejowski hat bzgl. der diachronen Entwicklung der Infinitiveinbettung schwerpunktmäßig inhärente Kontrollprädikate wie bitten, drohen und beginnen untersucht, wobei
beginnen und drohen eine duale Rolle als Kontroll- und Anhebungsprädikate haben. Jędrzejowskis Auswertungen zeigen, dass beginnen schon im Ahdt. als Anhebungsverb/Phasenverb
belegt ist, dort jedoch auch finite Komplemente selegiert. Für drohen sind in der kommissiven Lesart ab dem frühen Mhdt. Infinitivkomplemente belegt; ab dem späten Mhdt. sind
Verwendungen als Anhebungsverb mit Infinitivkomplement nachweisbar. Bitten ist im frühen Ahdt. mit V2-Komplementen oder nominalisierten Komplementen belegt, in späteren
Stadien des Ahdt. dann auch mit Infinitivkomplementen.
Kellner hat begonnen, die Einbettungsstrukturen und satzeinbettenden Prädikate in
zwei Substratsprachen des Kamerun-Pidgin (Akoose und Duala) zu untersuchen, um sie
dann mit den korrespondierenden Strukturen/Prädikaten im Kamerun-Pidgin zu vergleichen. Die beiden Substratsprachen weisen wie Kamerun-Pidgin ein kleineres Inventar an
satzeinbettenden Basisprädikaten auf, die semantisch unspezifischer sind als korrespondierende Prädikate in der Superstratsprache Englisch. Während jedoch in den beiden Substrat­
sprachen Bedeutungsdifferenzierungen durch morphologisch-lexikalische Operationen
über dem Basisprädikat vorgenommen werden können, entfällt diese Option im KamerunPidgin als isolierender Sprache.
142 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Programmbereich 4
Satzverknüpfungen und ihre formalen Markierungen
Ko ordinatoren Laura Downing, PhD /// Dr. Werner Frey
Mitarbeiter PD Dr. André Meinunger /// Prof. Hubert Truckenbrodt, PhD ///
Dr. Tonjes Veenstra
Studentische Hilfskraft Olena Gainulina
Der Programmbereich beschäftigt sich in zwei aufeinander bezogenen Teilbereichen mit
der Untersuchung von formalen Markierungen, mit deren Hilfe unterschiedliche Grade der
Integration angezeigt werden. Im ersten Bereich steht die Syntax-Phonologie-Schnittstelle
unter Berücksichtigung von Intonation verschiedener Typen komplexer und nicht-kanonischer Sätze in Bantu-Sprachen und einigen europäischen Sprachen im Zentrum. Der zweite
Bereich konzentriert sich vor allem auf die morpho-syntaktische Analyse von Konstruktionen mit Satzeinbettung in Kreolsprachen und in germanischen Sprachen, wobei jeweils
einander ähnliche Konstruktionen mit unterschiedlichen Integrationseigenschaften analysiert und ver­glichen werden.
Downings Arbeiten zur Prosodie der Satzverknüpfungen in südlichen Bantusprachen
konzentrierten sich 2011 auf die Gewinnung und die Analyse von Daten zu verschiedenen
Fragetypen inklusive eingebetteter Fragesätze. Mit Lisa Cheng hat sie in einem Vortrag bei
GLOW 2011 argumentiert, dass die IAV-Position (Immediately After the Verb Position) von
Fragewörtern in Chichewa und Zulu nicht durch die Theorie von Richards zu den Positionen von Fragewörtern erklärt werden kann, weil die IAV-Position mit der KomplementiererPosition nicht prosodisch integriert ist. Gemeinsam mit Veenstra und van de Vate wurden
eingebettete Fragen in Tumbuka erforscht. Die Analyse dieser Konstruktion versucht zu
erklären, warum hier eingebettete Fragen die Form von freien Relativsätzen haben.
Truckenbrodt analysierte Korrelationen zwischen syntaktischer Integration und prosodisch-informationsstruktureller Integration im Nachfeld. Dabei konnte die syntaktische
Theorie von Frey zu Korrelatkonstruktionen (Sie hat esi bedauert [dass wir nicht kommen]i) bestätigt werden. Diese verhalten sich in drei syntaktischen Klassen prosodisch integriert wie
Extraposition, in einer weiteren Klasse desintegriert wie Rechtsversetzung. Eine Tilgungsanalyse verbindet die syntaktische und die prosodische Desintegriertheit von Rechtsversetzung
(Sie ist da, die Maria ist da). Sie führt zu einem informationsstrukturellen Unterschied zum
Nachtrag: Nur der betonte Nachtrag ist neu im Kontext (Jemand ist da – die Maria ist da).
Forschungsprojekte /// 143
André Meinunger
Werner Frey
Veenstra begann seine Arbeit über die Entwicklung der Subordination in kreolischen Sprachen. Drei Parameter der Variation in der Wiederherstellung der Subordination und der
Rolle von Substratsprachen wurden in diesem Prozess identifiziert: (i) Prädikatklasse (und
Argument-Struktur); (ii) Form und/oder Position des eingebetteten Verbs; (iii) Vorhandensein/Nichtvorhandensein von lexikalischen Markierern der Subordination. Erste Ergebnisse
zeigen, dass es in Bezug auf die Selektionseigenschaften der einbettenden Prädikate keine
Kontinuität von den Substratsprachen gibt. Der Einfluss der Substratsprachen zeigt sich
aber in der Merkmalspezifikation der Komplementierer. Diese Ergebnisse führten zu einem
feinkörnigeren Modell des möglichen Einflusses von Substratsprachen bei der Entstehung
von Kreolsprachen.
Meinunger ist im Jahr 2011 einerseits wieder zur Arbeit an Klammerparadoxen bei Numeralkonstruktionen zurückgekehrt (›mismatches‹). Er konnte zeigen, dass sich die beste
­Analyse im Riemdsdijk’schen Grafting-Ansatz formulieren lässt. Andererseits hat in s­ einen
Arbeiten vor allem die so genannte grammatische Illusion eine Rolle gespielt (scheinbare
grammatikalische Wohlgeformtheit). Meinunger hat weitere infrage kommende Vertreter
dieses derzeit vieldiskutierten und umstrittenen Phänomens entdeckt: u. a. unter dass eingebettete Verb-Zweit-Sätze und im Vorjahr lediglich in Isolation untersuchte je-desto-Strukturen.
Frey argumentierte in seinen weitergeführten Arbeiten zum unterschiedlichen Integrationsstatus von Adverbialsätzen, dass syntaktisch unabhängige und einen eigenen Sprechakt konstituierenden Verb-letzt-Adverbialsätze keine Redundanz der Grammatik darstellen,
insofern sie eine andere Diskursstruktur induzieren als korrespondierende Hauptsätze. In
seiner Arbeit zu tatsächlichen oder vermeintlichen Korrelat-Konstruktionen unterscheidet
Frey vier Klassen auf Grund syntaktischer Parameter. Ein wichtiger Untersuchungsgegenstand war dabei, ob der in der Konstruktion involvierte Satz so genannte ›Wurzel-Phänomene‹ erlaubt. Ist das assoziierte Element nominal, ist dies nicht der Fall (der Satz weist
auch ›nominale‹ Eigenschaften auf). Frey begann mit Untersuchungen zu den Stellungs­
optionen von Wurzel-unähnlichen Komplementsätzen. Diese können im Unterschied zu
Wurzel-­ähnlichen Komplementsätzen im Mittelfeld des deutschen Satzes auftreten, einem
Bereich stärkster Integration.
144 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Programmbereich 5
Inkrementeller Aufbau syntaktischer und (diskurs-)semantischer
Repräsentationen
Ko ordinator Dr. habil. Hans-Martin Gärtner
Mitarbeiterin Kazuko Yatsushiro, PhD (auch PB 6/CLAD)
Studentische Hilfskraft Eva-Maria Saur (15.01.–31.07.2011)
Untersuchungsgegenstand von Programmbereich 5 ist die natürlichsprachliche Auszeichnung von Satztyp, Verb-/Satzmodus und Illokution unter der Perspektive einer morphosyntaktischen und (diskurs-)semantischen links-rechts-(LR-)inkrementellen Modellierung. Dies
gliedert sich in die Teilbereiche »Auszeichnung von Satztyp, Satzmodus und Illokution: Peripherien und Asymmetrien« und »Grammatikformalismen, inkrementelle Modellierung«.
Im ersten Bereich wurde (gemeinsam mit Beáta Gyuris, RIL-HAS Budapest) ein Manuskript zur Quotativinversion (QI) im Ungarischen fertiggestellt. Ein Befund ist, dass QI
im Gegensatz zu ungarischer Fokusinversion keine interpretativen Exhaustivitätseffekte aufweist. Des Weiteren wurde in einem Vortrag und zur Publikation eingereichten Papier ein
Argument für Searles und gegen Zaefferers Analyse von Assertion entwickelt. Das Argument beruht auf der Voraussetzung, dass Assertion Bestandteil der Interpretation des deutschen quotativ-evidentialen Modalverbs wollen ist.
Kazuko Yatsushiro beteiligte sich auf einer halben Stelle an dem Projekt, um psycholinguistische Experimente zu der ›rückwärtstypisierenden‹ Sprache Japanisch durchzuführen.
Ein in der Durchführung befindliches Reaktionszeitexperiment untersucht den Effekt satzinitialer Elemente, die die Modusinterpretation beeinflussen, auf die Verarbeitung finaler
Satztyppartikeln. Kooperationspartner ist Prof. Yoichi Miyamoto (Universität Osaka).
Im zweiten Bereich wurde in einem gemeinsamen Papier mit Bryan Jurish (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften), eine kurze kritische Analyse der konnektio­
nistischen ›Neural Syntax‹ vorgelegt, einer Theorie, die sich zur Modellierung von Beschränkungen auf (inkrementelle) Sprachverarbeitung eignet.
Forschungsprojekte /// 145
Anton Benz und Prashant Parikh (University of Pennsylvania)
bei der Konferenz »Theoretical Pragmatics – TPrag« 2011
Programmbereich 6
Schnittstellen zwischen Satzsemantik und Diskursstrategien
Ko ordinatoren Prof. Dr. Manfred Krifka /// PD Uli Sauerland, PhD
Mitarbeiter/innen Dr. Anton Benz /// PD Uli Sauerland, PhD (seit 10/2011) ///
Prof. Hubert Truckenbrodt, PhD /// Kazuko Yatsushiro, PhD
Die Arbeiten von Benz konzentrierten sich hauptsächlich auf die spieltheoretische Modellierung von Implikaturen in komplexen Sätzen. Ein Standardbeispiel ist der Satz Kai hat
den Brokkoli oder einige der Erbsen gegessen, der impliziert, dass Kai nicht alle Erbsen gegessen hat. Es besteht hier ein enger Bezug zu den Arbeiten von Uli Sauerland. Die wichtigste
theoretische Neuerung besteht in der Verwendung von Signalspielen mit Feedback und
Sprecherfehlern.
Sauerland hat eine Darstellung der Lokalitätsdebatte bei Implikaturen für die Zeitschrift Language and Linguistics Compass erarbeitet, der Anfang 2012 erschienen ist. Im Rahmen dieser Arbeit konnte er ein interessantes neues Ergebnis erzielen: Neben globalen und
lokalen Implikaturen gibt es auch intermediäre Implikaturen. Außerdem war Sauerland
weiter für die Projekte Quantoren, VAAG und CLAD tätig. Yatsushiro hat die experimentelle
Untersuchung im Projekt CLAD zum Abschluss gebracht. Ergebnisse dieser Arbeit zu Quantoren hat sie auf der Spracherwerbskonferenz der Boston Universität vorgetragen und sie
hat einen Artikel für Language Acquisition mit fertiggestellt. Weitere Ergebnisse betreffen
z. B. Implikaturen, diese können aber erst endgültig analysiert werden, wenn die Daten der
Projektpartner vorliegen. Ein weiterer Artikel, den Yatsushiro überarbeitet hat, zeigt eine
Interaktion von Arbeitsgedächtnis und Relativsatzverständnis bei Kindern. In diesem Bereich hat Yatsushiro weitere Untersuchungen geplant, deren Durchführbarkeit aber von
externen Drittmitteln abhängig sein wird. Gemeinsam haben Yatsushiro und Sauerland ein
Experiment zu Implikaturlöschung und Wortfolge erstellt, dass 2012 in Deutschland und
Japan durchgeführt wird.
Krifka hat zwei Aufsätze zu Sprechakten erarbeitet. Sprechakte sind eine wichtige
Grundlage für diesen Arbeitsbereich. In dem Aufsatz Embedding speech acts hat Krifka eine
Repräsentation von Sprechakten entwickelt, in der Sprechakte den Welt-Zeit Index verändern, wodurch erfasst wird, wie ein Sprechakt die Welt verändern kann. Als Ergebnis dieser
Repräsentation gehören Sprechakte einem regulären semantischen Typ an. Der zweite Aufsatz ist eine gemeinsame Arbeit mit Ariel Cohen (Ben-Gurion-Universität des Negev) und
146 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Ambrym-Ausstellung in der Humboldt-Box auf dem Berliner Schlossplatz
betrifft Ausdrücke der Formen at least n und at most n. Krifka und Cohen argumentieren,
dass solche Ausdrücke Quantifikation über Sprechakte erfordern. Zusätzlich hat Krifka das
Ambrym- und das Relsatz-Projekt am ZAS geleitet (siehe Einzelberichte).
Truckenbrodt hat einen Beitrag zum Handbuch Satztypen des Deutschen über Selbständige Verb-Letzt-Sätze geschrieben. Darin zeigt er, dass selbständige Verb-Letzt-Sätze ein eingeschränktes Sprechaktpotential haben, da sie referentiell und diskurs-anaphorisch interpretiert werden. Außerdem ist ein Artikel zur Bedeutung von Intonationskonturen erschienen
und ein weiterer wurde für das Handbook of Semantics grundlegend überarbeitet. Hier wird
erstmals eine formale präsuppositionale Analyse der Bedeutung von (englischen) Intonationskonturen entwickelt, bei der auch sichtbar wird, welche formalen Verknüpfungen zur
Satzsemantik bestehen, und welche flexibel sind.
Im Januar nahm das DFG-Projekt zu Implikaturen und Diskursstruktur (IDis), das von
Anton Benz eingeworben wurde, seine Arbeit auf. Benz hat weiterhin das KomParse-Projekt
betreut, das im September erfolgreich abgeschlossen wurde. Im Mai wurde Sauerland auf
einer »COST/ISH«-Veranstaltung am Französischen Ministerium für Forschung eingeladen,
um zum erfolgreichen Abschluss des COST A33-Projekts vorzutragen.
Im September haben Benz, Jasinskaja (IDis) und Sauerland gemeinsam die erste »Theoretical Pragmatics Konferenz (TPrag)« durchgeführt. Wir planen, die Konferenz als gemeinsames Forum für unterschiedliche theoretische Ansätze zu etablieren und zweijährig, komplementär zu der Tagung zur Experimentellen Pragmatik durchzuführen.
Forschungsprojekte /// 147
Im ZAS-Phonetiklabor:
Der Daakie-Sprecher Abel Taso mit
Manfred Krifka und Kilu von Prince
Sprachen des Südwestens von Ambrym
Projektleiter Prof. Dr. Manfred Krifka
Mitarbeiter/innen Susanne Fuchs, PhD /// Soraya Hosni /// Kilu von Prince
Studentische Hilfskräfte Elena Karvovskaya (bis 31.07., ab 01.11.2011)
Das durch die VolkswagenStiftung im Rahmen des Programms Dokumentation bedrohter
Sprachen (DoBeS) geförderte Projekt hat zum Ziel, drei austronesische Sprachen auf der
Insel Ambrym des Staates Vanuatu (Südpazifik) zu beschreiben und ihre Verwendung in
kulturellen Praktiken zu dokumentieren.
Im Jahr 2011 konnten wesentliche Ziele der Forschung bereits erreicht werden. Manfred
Krifka reiste im März nach Ambrym, vor allem um dort den Daakie-Sprecher Abel Taso
abzuholen und nach Berlin zu begleiten. Dort arbeitete Abel Taso in einem Kurs über Feldforschung mit, er wirkte mit an Forschungsarbeiten zum Bislama am ZAS, nahm verschiedene Texte in hoher Qualität auf und übersetzte Texte ins Daakie für lokale Lehrmaterialien
auf Ambrym. Manfred Krifka reiste erneut im August und September nach Ambrym, um
dort weitere Aufnahmen und Erhebungen durchzuführen. Susanne Fuchs half bei der Aufnahme und Analyse phonetisch relevanter Daten.
Kilu von Prince war von Anfang August bis Ende Oktober in Vanuatu. Sie sammelte
einige neue Aufnahmen in Daakaka und schloss mit den Mitgliedern des Daakaka-Sprachkommittees die Auswahl und Editierung der Geschichten ab, die für lokale Lehrmaterialien
vorgesehen sind. Darüber hinaus erweiterte sie die Datensammlung für Dalkalaen erheblich, durch neue Aufnahmen und durch die Ergebnisse eines Schreibwettbewerbs, den sie
initiierte. Wesentlich für ihre Beschreibung der Grammatik des Daakaka war vor allem die
Arbeit mit Sprecher Tyobang Maaseng. Während ihres Aufenthalts von September bis Ende
November weitete Soraya Hosni ihre Sammlung genealogischer Daten aus. Sie machte weitere Aufnahmen von Zeremonien, Alltagspraktiken und Sandzeichnungen. Darüber hinaus
organisierte sie eine Reihe von Filmaufnahmen, in denen einige der Geschichten in den
Textbüchern von verschiedenen Sprechern nacherzählt wurden.
Die Ergebnisse der bisherigen Arbeiten wurden nicht nur auf wissenschaftlichen Konferenzen präsentiert, sondern auch durch verschiedene Initiativen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht, insbesondere durch den Videoblog »Wer spricht noch Daakaka?«
der VolkswagenStiftung (www.sciencemovies.de) und eine Ausstellung in der HumboldtBox auf dem Schlossplatz in Berlin, die noch bis zum Sommer 2012 laufen soll.
148 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
BIVEM – Berliner Interdisziplinärer Verbund für Mehrsprachigkeit
Ko ordinatoren Prof. Dr. Manfred Krifka /// PD Dr. Natalia Gagarina
Mitarbeiter/innen Nathalie Topaj (ab 01.11.2011) /// Julia Lomako (ab 01.12.2011)
Studentische Hilfskräfte Dorit Kreller (ab 16.11.2011) /// Regina Zilin (ab 16.11.2011)
Der im Oktober 2011 gegründete Berliner Interdisziplinäre Verbund für Mehrsprachigkeit
(BIVEM) bringt auf Spracherwerb spezialisierte Wissenschaftler mit Experten aus Erziehungsund Diagnosebereichen zusammen. Die Kooperation ermöglicht es, gemeinsam erarbeitete
Forschungsergebnisse in konkrete Fördermaßnahmen im Vor- und Grundschulbereich
sowie Weiterbildungsangebote für ErzieherInnen, LehrerInnen und SprachtherapeutInnen
umzusetzen. Der Verbund wurde vom ZAS initiiert und mit Unterstützung des Berliner
Senats ins Leben gerufen.
BIVEM widmet sich der Entwicklung und Umsetzung neuer Konzepte und Methoden
zur Förderung der Sprachfähigkeit mehrsprachiger Kinder im Raum Berlin/Brandenburg.
Im Vordergrund steht der Spracherwerb bilingualer Kinder im Vor- und Grundschulalter.
Berücksichtigt wird im Besonderen der Einfluss der jeweiligen Erstsprache in allen linguistischen Bereichen. Das Hauptgewicht der Untersuchungen wird dabei zunächst auf die
Migrantensprachen Türkisch und Russisch gelegt.
Als Forschungsaufgaben geplant sind u. a. Untersuchungen zu den bilingualen Sprach­
erwerbsprozessen im sozialen Kontext, Evaluation und wissenschaftliche Beratung vorhandener Sprachförderprogramme bzw. deren Adaption an die Forschungsergebnisse und ggf.
Neuentwicklung von Fördermaßnahmen unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. In der Praxis werden Kindertagesstätten bei der Auswahl und Durchführung von Sprachförderkonzepten sowie der Entwicklung individueller Fördermaßnahmen unterstützt. Gleichzeitig
werden Weiterbildungsmodule und Coachings für ErzieherInnen, LehrerInnen und Sprach­
therapeutInnen zum Thema Spracherwerb durchgeführt sowie Lehreinheiten, die von anderen Lehrkräften eingesetzt werden können, entwickelt. Darüber hinaus wird eine mobile
Elternberatung eingerichtet, die direkt über die Kindergärten und Beratungsstellen angeboten wird. Auf der Webseite www.zas.gwz-berlin.de/bivem.html werden Info-Flyer in Deutsch,
Russisch und Türkisch zum Download bereitgestellt.
Forschungsprojekte /// 149
CLAD – Crosslinguistic Language Diagnosis
In Zusammenarbeit mit University College London, Univerität Bukarest, Österreichische
Akademie der Wissenschaften, Universität Milano-Bicocca und Universität Kaunas
Projektleiter PD Uli Sauerland, PhD
Mitarbeiter Franziska Krüger (bis 30.06.2011, über Werkvertrag)
Studentische Hilfskräfte Tobias Busch (bis 30.09.2011) /// Mandy Luft (bis 31.03.2011)
Das Projekt CLAD ist ein europäischer Verbund, der durch die EU (Kommission für Bildung, Lifelong Learning Programme) gefördert wird. Seit 2010 wird das Projekt von der
Universität Mailand-Bicocca koordiniert. Das Projekt versucht, die Situation von sprach­
gestörten Individuen zu verbessern, indem es diagnostische Techniken entwickelt, die die
schnelle und einfache Diagnose von Sprachstörungen erlauben. CLAD zielt auf fünf Sprachen ab: Rumänisch, Deutsch, Italienisch, Englisch und Litauisch. Der Ansatz des CLADProjekts folgt dem des GAPS Tests, der von van der Lely (2007) für das Englische entwickelt
wurde: CLAD bestimmt für mehrere klinische Marker für Typen von Sprachstörungen
deren Validität. CLAD untersucht dafür Phänomene sowohl in Semantik und Pragmatik
als auch in Morphophonologie und Morphosyntax, die nach dem gegenwärtigen Wissensstand klinische Marker für Sprachstörungen in den fünf untersuchten Sprachen sind: Skopus, Implikaturen, Exhaustivität von Fragen, Quantoren, Kongruenz, Adjektivsteigerung
und Konsonantencluster.
Die aufwändige Datenerhebung im Berliner CLAD-Projekt wurde zum September 2011
abgeschlossen, und die Finanzierung des Projekts endete zum 30. November 2011. Die Analyse der Daten ist allerdings noch nicht abgeschlossen, vor allem, da die Daten der anderen
Partner erst spät erhoben worden sind. Kazuko Yatsushiro, PhD ist neben ihrer Arbeit im
BMBF geförderten Programm weiterhin in diese Analyse involviert. Insgesamt wurden im
CLAD-Projekt 153 Kinder im Alter zwischen 4 und 13 Jahren untersucht. Davon konnten 19
als spezifisch sprachgestört identifiziert werden und 10 als dyslexisch. Insbesondere zielte
das Projekt darauf ab, den CLAD-GAPS Test für das Deutsche zu entwickeln. Ein Prototyp
des Tests ist nach unseren Ergebnissen signifikant korreliert mit zum einen den Ergebnissen
des TROG-D Sprachtests und zum anderen dem ELFE-Test für Dyslexie. Damit scheint der
Test zumindest in dieser Hinsicht unsere Erwartung zu erfüllen.
Ein interessantes Nebenergebnis des Projekts betrifft die Zuweisung von Kindern auf
Sprachförderschulen. Für das »Herbsttreffen Patholinguistik« haben wir untersucht,
150 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
inwieweit Kinder, die eine Sprachförderschule besuchen, tatsächlich eine Sprachstörung
nach Standardtests aufweisen. Unser Ergebnis zeigt, dass es nur sehr wenige Ausnahmen
gibt – 3 von 59 untersuchten Kindern an Sprachförderschulen wiesen im Sprachtest ein Ergebnis über der altersgerechten Norm auf, wobei auch noch zu bedenken ist, dass bei diesen
Kindern andere Gründe vorliegen könnten, die sie vom Besuch der Regelschule abhalten.
FREPY – Friendly Resources for Playful Speech Therapy
In Kooperation mit den Universitäten Kaunas, Tallinn und Maribor
Ko ordinatorin PD Dr. Natalia Gagarina
Mitarbeiterin Nathalie Topaj
Studentische Hilfskraft Katherina Becker
Das Projekt Spielend Sprache lernen: interaktive Fördermaterialien für Kinder (auf Englisch
Friendly Resources for Playful Speech Therapy – FREPY genannt), das im Rahmen des europä­
ischen COMENIUS-Programms »Lebenslanges Lernen« durchgeführt wird, läuft seit Oktober 2009. In Kooperation mit Institutionen in Estland, Litauen und Slowenien werden interaktive Fördermaterialien in den jeweiligen Nationalsprachen für Kinder im Alter von 4 bis
8 Jahren entwickelt. Die Materialien werden so ausgearbeitet, dass sie sowohl am Computer
als auch in der Druckversion benutzt werden können.
Nachdem einige Spiele als Computer-Testversion im Frühling 2011 mit den Kindern erprobt und evaluiert wurden, widmete sich das Projekt der Vorbereitung des gesamten Pakets,
das aus 20 unterschiedlichen Spielen bestehen soll. Bei dem Projekttreffen in September 2011
wurden zusätzliche Kriterien bezüglich des Designs, Umfangs und Schwierigkeitsgrades der
Materialien festgelegt. Die Bewohner von »FREPY-Land« begleiten Kinder auf unterhaltsame
Weise durch Bereiche wie Syntax, Lexikon, Phonologie, Pragmatik und Diskurs und können
von ErzieherInnen, Eltern oder den Kindern selbst zur individuellen oder auch zur Gruppenförderung verwendet werden.
Die theoretisch fundierten Materialien in Form von Wortspielen, Puzzles, Bildergeschichten etc. haben unterschiedliche Schwerpunkte und sind nicht nur nach linguistischen Bereichen, sondern auch in verschiedene Schwierigkeitsgrade unterteilt. Insbesondere die Druckversion bietet mehr Auswahlmöglichkeiten für die Verwendung der Materialien, so dass die
Forschungsprojekte ///
151
Vorgehensweise je nach Ziel der Förderung, Zusammensetzung der Gruppe, Alter der Kinder oder Schwierigkeitsgrad variiert werden kann. Das Gesamtpaket wird voraussichtlich ab
Ende 2012 in beiden Versionen verfügbar sein, begleitet von einer ausführlichen Anleitung
zur Zusammensetzung und Verwendung der Materialien.
Da sich das Projekt in Deutschland insbesondere an russisch-deutsche bilinguale Kinder
richtet, wird parallel zur deutschen Version der Spiele zusätzlich eine russische Version erstellt, um Kinder speziell in bestimmten Problemfeldern (z. B. im Bereich des Lexikons) in
beiden Sprachen zu fördern sowie die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den
Sprachen für Kinder bewusster zu machen.
IDis – Implikaturen und Diskursstruktur
Projektleiter Dr. Anton Benz
Mitarbeiter/innen Dr. Ekaterina Jasinskaja /// Fabienne Salfner
Studentische Hilfskraft Constantin Freitag
Ein Charakteristikum menschlicher Kommunikation ist die Fähigkeit, mehr zu sagen als
wörtlich ausgedrückt wird. Dieses Mehr an Bedeutung zu erklären, ist ein zentrales Anliegen der Pragmatik. Das IDis-Projekt ist an der Schnittstelle zweier Erklärungsansätze angesiedelt: der Theorie rhetorischer Beziehungen, die bei der Makrostruktur eines Diskurses
ansetzt und das Mehr an Bedeutung aus der Art der Verknüpfung von Diskurssegmenten
herleitet, und der Theorie der konversationellen Implikaturen, die den einzelnen Sprechakt
und die konversationellen Maximen in den Mittelpunkt stellt.
Ziel dieses Projektes ist es, ein theoretisches Modell für den Zusammenhang von
Grice’schen Implikaturen und der durch rhetorische Relationen und Hintergrundfragen
definierten Diskursstruktur zu entwickeln. Exemplarisch wurde der Zusammenhang an
Hand eines Beispiels mit ›Concession Relation‹ untersucht, das zeigt, dass bei der Bestimmung von Diskursrelationen Hintergrundfragen und Implikaturen zusammenwirken können, um Defaultinterpretationen zu überschreiben. Teil dieses Projektes ist die Ausarbeitung einer fragebasierten Theorie der Diskursstrukturierung. Dabei wurden bisher u. a.
Ergebnisse zum Zusammenhang von impliziten Klärungsfragen und der Unterscheidung
von subordinierenden und koordinierenden Diskursrelationen veröffentlicht.
152 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Alexandra Strekalova bei
der Abschlusspräsentation
des ­KomPARSE-Projektes
im THESEUS Innovationszen­trum, Berlin
KomPARSE – Dialogfähige NPCs für natürliche Spielumgebungen
In Zusammenarbeit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
Projektleiter Prof. Dr. Manfred Krifka
Mitarbeiter/innen Dr. Anton Benz /// Dr. Núria Bertomeu Castelló
Studentische Hilfskraft Alexandra Strekalova
In 2011 wurde das KomPARSE-Projekt erfolgreich zu Ende geführt. Das Projekt wurde in
Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
durchgeführt und durch EU-Mittel der Berliner Investitionsbank (IBB) gefördert. Ein zen­
trales und ungelöstes Problem bei der Entwicklung besserer Computerspiele ist die Realisierung virtueller Agenten mit natürlich wirkender Sprach- und Handlungsfähigkeit. Wie
im Vorjahr, konzentrierte sich das KomPARSE-Projekt auf die Entwicklung eines virtuellen
Möbelverkäufers mit einer eingeschränkten, aber handlungsadäquaten Dialogfähigkeit.
Das Projekt wurde um vier Monate verlängert, um Zeit für die Evaluation des Systems und
die Entwicklung zusätzlicher Szenarien zu haben. Zentrale Aspekte, die im letzten Jahr angesprochen wurden, waren die Verfeinerung unseres Modells für die Suche nach optima­len Alternativen in Fällen von nicht erfüllbaren Benutzeranfragen und die Entwicklung
optimaler Antwortstrategien. Darüber hinaus wurden Benutzertests mit dem endgültigen
­System durchgeführt. Die meisten Nutzer erklärten, dass die Möbel, die sie nach dem Beratungsgespräch ausgewählt haben, auch die Möbel sind, die sie gewählt hätten, wenn sie den
gesamten Möbelkatalog gekannt hätten. Dies zeigt, dass das System seine Hauptaufgabe als
Berater für die Möbel-Domäne erfolgreich erfüllt.
Die Ergebnisse konnten in zwei Konferenzartikeln veröffentlicht werden. Weitere Artikel sind eingereicht. Auf der Abschlussveranstaltung im THESEUS Innovationszentrum in
Berlin wurde das fertige System gemeinsam von DFKI und ZAS mehr als 40 Vertretern aus
Forschung und Wirtschaft präsentiert.
Forschungsprojekte /// 153
Interpretation von Quantoren
Projektleiter PD Uli Sauerland, PhD (bis 30.09.2011)
Mitarbeiter Dr. Clemens Mayr
Studentische Hilfskraft Sarah Waldmann
Die Emmy-Noether Nachwuchsgruppe Interpretation von Quantoren beschäftigt sich mit der
Semantik, Pragmatik und Syntax von Quantifikation und Bindung. Die Beschäftigung von
Uli Sauerland im Projekt endete im September und er ist im Anschluss in PB 6 angestellt
worden, wo er zuvor schon als Koordinator tätig war. Der Bericht zu seinen Ergebnissen steht
unter PB 6. Clemens Mayr ist noch bis September 2012 im Quantoren-Projekt beschäftigt.
Mayr untersuchte die Nichtexistenz skalarer Implikaturen von Aussagen mit modifizierten Numeralen wie in mehr als drei Student kamen. Da die Äußerung von mehr als vier Studenten kamen erfordert, dass mehr als drei Studenten kamen wahr ist, würde man unter der
Standardtheorie zu skalaren Implikaturen erwarten, dass die Äußerung letzteren Satzes die
Negation des ersten implikiert, d. h., dass genau drei Studenten kamen. Er argumentiert,
dass der Modifizierer mehr als als Alternative weniger als hat. Es wird weiters gezeigt, dass
unter Annahme der grammatischen Theorie von skalaren Implikaturen die Abwesenheit
solcher bei modifizierten Numeralen folgt. Ein Artikel wurde für eine begutachtete Festschrift eingereicht. Des Weiteren arbeitete Mayr am Problem der Lizensierung von negativen Polaritätselementen (NPIs) in Fragen, wie z. B. any in Does John smoke any cigarettes?.
Solche Umgebungen stellten seit langem ein Problem für die Theorie der Lizensierung
von NPIs dar, da Fragen nicht offensichtlich monoton fallend sind. Alle anderen gängigen
Umgebungen, die NPIs lizensieren, hingegen sind monoton fallend. Mayr schlägt vor, Karttunens Fragesemantik leicht zu modifizieren. Diese Modifizierung hat die Kon­sequenz, dass
die stärkste wahre Antwort auf eine Frage zu einer monoton fallenden ­Umgebung führt, d. h.
NPIs sollten lizensiert sein. Ein Manuskript zu diesem Thema ist d
­ erzeit in Arbeit. Außerdem hat Mayr die Arbeiten über Interventionseffekte in Fragen und über Skopusökonomie
(zusammen mit Benjamin Spector vom Institut Jean Nicod – CNRS – EHS) abgeschlossen.
Zu beiden Themen wurden Papiere bei begutachteten ­Journalen ­eingereicht.
154 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Relsatz – Syntax/Semantik-Konfiguration in Relativsätzen
mit externen und internen Köpfen
Projektleiter Prof. Dr. Manfred Krifka
Mitarbeiter Rainer Ludwig (seit 01.01.2011) /// Mathias Schenner
Das Projekt, das für eine Laufzeit von drei Jahren von der DFG bewilligt wurde, startete im
Oktober 2010. Ziel ist es, zwei grundlegend verschiedene Theorie-Ansätze zur Schnittstelle
von Syntax und Semantik anhand von kritischen Daten zu diskutieren und zu bewerten.
Solch kritische Daten treten besonders augenscheinlich in Relativsätzen zutage, die
dadurch charakterisiert sind, dass ein sprachliches Element – der Kopf – in zwei Sätzen
gleichzeitig mitwirkt, indem es als Bindeglied zwischen ihnen fungiert, und somit syn­
taktisch wie semantisch eine Position einnimmt, die oft nicht eindeutig dem einen oder
anderen Satz zugeordnet werden kann. Dabei kann die Situation entstehen, dass der Kopf
syntaktisch eher zum einen, semantisch aber zum anderen Satz zu gehören scheint. Beispiele hierfür sind sogenannte Rekonstruktionseffekte, wo ein syntaktisch außerhalb des
Relativsatzes stehender Kopf semantisch innerhalb interpretiert wird, und sogenannte
­kopfinterne Relativsätze, wo ein syntaktisch innerhalb des Relativsatzes auftretender Kopf
semantisch außerhalb interpretiert wird. Um diese Diskrepanz zu überbrücken, muss man
nun entweder die Syntax oder die Semantik mit Operationen anreichern, die über gewisse theoretische Grundannahmen hinausgehen. Kernanliegen des Projektes ist es, diese beiden Wege – Anreicherung der Syntax vs. Anreicherung der Semantik – sowohl hinsichtlich
ihrer technischen Gangbarkeit als auch ihrer empirischen Angemessenheit grundlegend
und systematisch zu prüfen.
Im Juli wurde ein zweitägiger Workshop »Reconstruction Effects in Relative Clauses« am
ZAS abgehalten, auf dem zehn geladene Gäste und zwei Projektmitarbeiter relevante Forschungsarbeiten und -ergebnisse präsentierten. Gast dieses Workshops war auch Prof. Alexander Grosu (Tel Aviv), der mit dem Projekt assoziiert ist. Weitere Projektaktivitäten bestanden in einer vergleichenden Betrachtung bestehender Analysen von Rekonstruktionen in
einer Reihe unterschiedlicher theoretischer Richtungen, des Weiteren im Sammeln von
­Sätzen mit Rekonstruktionseffekten in Relativsätzen einerseits und solchen mit kopfinternen Relativsätzen andererseits, jeweils mit dem Ziel einer möglichst theorieneutralen Einteilung nach bestimmten Phänomenkategorien.
Forschungsprojekte /// 155
SPRECHart – Sprecherspezifische Artikulation als Anpassung
an individuelle Vokaltraktgeometrien
Projektleiterin Susanne Fuchs, PhD
Mitarbeiter Dr. Ralf Winkler
Studentischer Mitarbeiter Knut Freitag (ab 16.11.2011)
Im Zentrum des SPRECHart-Projekts steht die Frage, in welcher Weise Sprechbewegungen
durch die individuelle Morphologie des Vokaltraktes beeinflusst werden. Methodisch gliedert sich die Arbeit in zwei Teile: Die Analyse sprecherspezifischer Artikulationen basiert
auf der Auswertung von magnetresonanztomografischen Daten vokalischer Artikulationen von insgesamt 33 Sprechern. Die Modellierung sprecherspezifischer Artikulation wird
durch die Anpassung eines biomechanischen Referenzmodells der Zunge an individuelle
Sprechtrakte realisiert, welches die Kontrolle der motorischen, artikulatorischen und akus­
tischen Ebene erlaubt.
Im zu berichtenden Jahr lag der Fokus der Arbeiten auf der Anpassung eines biomechanischen Modells der Zunge an individuelle Vokaltrakte. Basierend auf den 3D-Bilddaten
zweier Sprecher wurde jeweils ein physiologisch realistisches Modell des Vokaltraktes erstellt,
um mittels einer großen Anzahl simulierter Zungenbewegungen (ca. 8.000 Simulationen
pro Modell) einen Zusammenhang zwischen einer morphologischen Eigenschaft des Sprechtraktes und der tolerierbaren artikulatorischen Variabilität herzustellen. Details der Anpassung des generischen Zungenmodells an reale Sprecher wurden auf der »INTERSPEECH«
(28.–31.08.2011) in Florenz präsentiert. Die zwei Modelle unterschieden sich im Wesentlichen im Verhältnis zwischen pharyngaler und palataler Länge. Das erste Modell basiert auf
einer Sprecherin mit einer typisch weiblichen Ausprägung dieses Merkmals; einem relativ
ausgeglichenen Verhältnis dieser beiden Längen. Für männliche Sprecher ist typischerweise
ein verhältnismäßig langer Pharynx (relativ zur palatalen Länge) zu finden. Das zweite Modell wurde auf der Basis eines Sprechers mit typisch männlicher Ausprägung erstellt. Aus
der Vielzahl der simulierten Zungenbewegungen wurden die mit den Eckvokalen [a], [i]
und [u] korrespondierenden Simulationen analysiert. Es zeigte sich z. B. beim [a], dass im
Modell mit dem längeren Pharynx (im Vergleich zum Modell mit typisch weiblichem Längenverhältnis) für eine identische akustische Variabilität (gleiche Formantellipsen) eine größere artikulatorische Variabilität in vertikaler Richtung erlaubt ist. Die Resultate wurden
auf dem »International Seminar on Speech Production« (20.–23.06.2011) in Montreal
156 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Lutz Marten (Soas, University of London), Laura Downing
und Emmanuel-Moselly Makasso
vorgestellt. Um sicherzustellen, dass nicht andere morphologische Eigenschaften wie z. B. die
Gaumenform für diesen Zusammenhang verantwortlich sind, wurden die Ergebnisse mit
zwei Modellen verifiziert, die sich ausschließlich im oben beschriebenen Längenverhältnis
unterscheiden. Diese Arbeiten wurden auf der »VIth International Conference on Speech
Motor Control« (08.–11.06.2011) in Groningen präsentiert.
SynPhonI – Phonology-Syntax Interface in Bantu Languages
Französisch-Deutsches Kooperationsprojekt (ANR & DFG)
Projektleiterin Laura J. Downing, PhD
Mitarbeiter/innen Dr. Kristina Riedel (bis 31.08.2011) ///
Marleen van de Vate (ab 15.10.2011)
Das Projekt führt eine vergleichende Studie zum gegenseitigen Einfluss der Phonetik,
­Phonologie, Syntax und Informationsstruktur auf die phrasale Prosodie in ausgewählten
Bantusprachen durch. Es untersucht die Syntax und Prosodie komplexer syntaktischer
Strukturen – Satzeinbettungen, Links- und Rechtsversetzungen, sowie Fragen – um zu testen, ob für einfache Strukturen entwickelte prosodische Modelle für komplexere Daten
erweitert werden müssen. Das sprachliche Material wird sorgfältig phonetisch analysiert,
um eine detailliertere Beschreibung der systematischen Entsprechungen von phrasaler
­Prosodie zu gewährleisten, die eine bessere Motivierung der prosodischen Ebenen erlaubt.
Da wir die Daten in gegenwärtigen syntaktischen Modellen analysieren, zielt das Projekt
auch auf die Entwicklung eines schärferen Bildes derjenigen syntaktischen und nicht-syntaktischen Faktoren ab, welche Prosodie konditionieren.
In jedem Jahr gibt es ein Hauptforschungsthema für das Projekt. Das Thema für 2011 waren Versetzungen und für 2010 Fragesätze. Die Resultate der Forschung zu Fragesätzen wurden bei einem Workshop, der vom 25. bis 26.04.2011 in Lyon stattfand, vorgetragen. Downing
hat zu Fragesätzen in Chichewa und Tumbuka vorgetragen, und Riedel in Kooperation mit
Cédric Patin (einem französischen Mitarbeiter der Kooperation) zu Fragesätzen und Intonation im Fipa. Im August 2011 wurden die Ergebnisse des Workshops zur Syntax und Prosodie von Fragesätzen in den Bantusprachen als ZAS Papers in Linguistics 55 veröffentlicht.
Forschungsprojekte /// 157
Laura Downing begrüßt Jean-Pierre und Geralda
de Lima Angenot (Universidade Federal de Rondônia)
bei der B4NTU-Konferenz
Für die Erforschung von Versetzungen hat Downing fünf Wochen (06.09.–13.10.2011) in
Malawi verbracht, wo sie Daten zum Chichewa und Tumbuka sammelte. Gemeinsam mit
Annie Rialland untersucht Downing die Intonation im Chichewa. Gemeinsam mit Marleen
van de Vate (und Tonjes Veenstra, ZAS) untersucht Downing die Phonologie, Syntax und
Semantik von eingebetteten Fragesätzen im Tumbuka. Diese Forschungen werden 2012 bei
Tagungen vorgetragen. Gemeinsam mit Patin hat Riedel die tonale Phonologie des Fipa
untersucht. Die ersten Ergebnisse wurden in den ZASPiL 55 veröffentlicht.
Gemeinsam mit dem Fachbereich Afrikanistik der Humboldt-Universität zu Berlin organisierten Downing und Riedel die 4. internationale Tagung zu Bantusprachen vom 07. bis
09. April 2011. Im Sommer 2011 war Riedel eingeladene Referentin beim Forum »Approaches
to Language Variation« der Tagung der Linguistic Society of Southern Africa 2011 und organisierte dort einen Unterrichtsworkshop zur Syntaxfeldforschung zu Bantusprachen und
ein Forum zur Subjekt- und Objektmarkierung im Bantu, zu dem nun ein Sonderband der
Zeitschrift SALALS in Arbeit ist. Riedel hat Ende August 2011 das Projekt verlassen, um eine
Stelle als Language Coordinator Swahili und Lecturer of Linguistics an der Universität von
Illinois in Urbana-Champaign anzutreten.
158 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
VAAG – Vagueness, Approximation and Granularity
In Zusammenarbeit mit den Universitäten Amsterdam, Lund, Zagreb und Edinburgh
Projektleiter Prof. Dr. Manfred Krifka /// PD Uli Sauerland, PhD
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Stephanie Solt, PhD
Studentische Hilfskraft Nicole Gotzner (bis 30.09.2011) /// Daniela Teodorescu
Der deutsche Teil des Projektes VAAG wird im Rahmen des von der ESF koordinierten Programms EuroCores LogiCCC durch die DFG finanziert. Bei VAAG selbst sind außerdem
Partner aus Amsterdam, Lund und Zagreb beteiligt. Sowohl das Rahmenprogramm LogiCCC
als auch das VAAG-Projekt endeten 2011. Im September fand die Abschlusskonferenz aller
acht Kollaborationsprojekte des EuroCores LogiCCC in Berlin statt, wo VAAG als eines dieser acht Projekte beteiligt war. Inzwischen wurde das LogiCCC Programm insgesamt als
sehr erfolgreich bewertet, wozu auch VAAG einen Beitrag geleistet hat. Im folgenden berichten wir zu den VAAG Ergebnissen, die am ZAS erzielt worden sind.
Solt hat mehrere Themen ihrer Arbeit zur Vagheit von Quantitätsausdrücken in einem
Papier zusammengeführt, das in dem Sammelband Understanding Vagueness: Logical, Philosophical and Linguistic Perspectives erschienen ist. Solt hat außerdem eine Untersuchung zu den
Quantoren most und more than half abgeschlossen und bei der Zeitschrift Language eingereicht. Ein wichtiger Fokus von Solts Arbeit in 2011 war es, experimentelle Techniken für die
Semantik und Pragmatik weiterzuentwickeln. In Zusammenarbeit mit Nicole Gotzner hat
sie eine Reihe von Experimenten durchgeführt, um den Einfluss der Vergleichsklasse auf
die Interpretation von Adjektiven wie tall und dark zu erforschen. Die bisherigen Ergebnisse
bestätigen eine skalare Sicht der Adjektivbedeutungen und argumentieren gegen die Ansicht, dass Maßskalen von Vergleichsklassen abgeleitet werden. Mit zusätzlicher Förderung
durch Euro-XPrag Reisemittel hat Solt gemeinsam mit Chris Cummins (Universität Cambridge/Universität Bielefeld) und Marijan Palmovic (Universität Zagreb) die Verarbeitung
runder und nicht-runder Zeitausdrücke untersucht. Die bisherigen Ergebnisse bestätigen
die Sicht, dass runde Zahlen leichter zu verarbeiten sind. Schließlich hat Solt gemeinsam
mit Cummins und Sauerland die Arbeit zu Implikaturen von modifizierenden Zahlausdrücken vorübergehend abgeschlossen, durch Vorträge bei »Experimental Pragmatics« (Barcelona) und dem DGFS-Jahrestreffen in Göttingen sowie die Einreichung eines Papiers bei
Linguistics and Philosophy.
Forschungsprojekte /// 159
Sauerland und Solt haben außerdem zwei Veranstaltungen bei der ESSLLI Sommerschule
2011 in Ljubljana im Rahmen des VAAG-Projekts organisiert: das Seminar für Fortgeschrittene »Imprecision and Approximation« und den Workshop »Proper Use of Quantification
in Ordinary Language«. Beide Veranstaltungen wurden finanziell zusätzlich durch die ESF
unterstützt.
Euro-XPrag – European Science Foundation Research
Network on Experimental Pragmatics
AntragstellerInnen und Mitglieder des Steering Commit tee
Dr. Ira Noveck (Lyon) /// Dr. Bart Geurts (Nijmegen) /// PD Uli Sauerland, PhD (Berlin)
ZAS-Teilnehmer/Innen PD Uli Sauerland, PhD /// Stephanie Solt, PhD
Euro-XPrag ist ein seit Juli 2009 von der European Science Foundation (ESF) gefördertes
Forschungs-Netzwerk-Programm, das die experimentelle Pragmatik in Europa stärken soll.
2011 wurden im Juni die Konferenz »Experimental Pragmatics« in Barcelona und im September ein XPrag Workshop in Pisa durchgeführt. An beiden Veranstaltungen haben Sauerland und Solt teilgenommen und jeweils einen Vortrag gehalten.
Im Rahmen dieses Netzwerks werden außerdem Kooperationsprojekte gefördert und
die Forschungsergebnisse der Projekte auf von Euro-XPrag organisierten Workshops diskutiert. Zwei Projekte mit ZAS-Beteiligung wurden durch Euro-XPrag gefördert: Solt untersucht gemeinsam mit Marijan Palmovic (Zagreb) und Chris Cummins (Cambridge) die
Präferenz für Approximation, und Peter Pagin (Stockholm), Samer Al Khatib (MIT), Sauerland und Solt untersuchen die Semantik und Pragmatik von Kontradiktionen. Ergebnisse
aus beiden Projekten wurden auf dem Workshop in Pisa zur Diskussion gestellt. Außerdem
waren Pagin und Al Khatib im Februar als Gäste am ZAS, und Solt hat im August in Zagreb
gearbeitet. Ein weiteres durch XPrag gefördertes Kooperationsprojekt von Chris Cummins,
Sauerland und Solt zur semantischen und pragmatischen Beschreibung quantifizierter Ausdrücke mit Hilfe von Online-Experimenten ist inzwischen abgeschlossen. Die Ergebnisse
wurden auf der »Experimental Pragmatics«-Konferenz vorgetragen und bei der Zeitschrift
Linguistics and Philosophy eingereicht.
160 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
PILIOS – Speech as the interaction between linguistics,
cognition and physics – data and models
In Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität zu Berlin und GIPSA-lab Grenoble
Projektleiter/Innen Prof. Dr. Bernd Pompino-Marschall ///
Susanne Fuchs, PhD /// Prof. Dr. Pascal Perrier
Mitarbeiter/innen Dr. Caterina Petrone (bis 30.09.2011) ///
Amélie Rochet-Capellan (ab 01.10.2011)
Das gemeinsame deutsch-französische PILIOS-Projekt von der Humboldt-Universität zu
Berlin, dem ZAS Berlin und dem GIPSA-lab Grenoble untersucht die Interaktion zwischen
linguistischen Einheiten und den physiologischen und physikalischen Eigenschaften unseres Sprach­produktionsapparates.
Im Projektjahr 2011 richteten wir unser Augenmerk auf folgende Punkte: Wir untersuchten, inwieweit der initiale Grundfrequenzgipfel (F0 Gipfel) im Subjekt des Satzes mit
der Länge des Subjekts variiert. Der erste F0 Gipfel wurde konsistent höher in längeren
Subjekten als in kürzeren produziert. Wir konnten damit anhand einer großen Stichprobe
nachweisen, dass F0 auch als phonetischer Parameter für die Sprechplanung benutzt werden kann. In einem weiteren Experiment haben wir die individuellen Kapazitäten des
Arbeitsgedächtnisses unserer Versuchspersonen mit Hilfe eines in Potsdam entwickelten
Tests bestimmt. Wir vermuten, dass individuelle Unterschiede in der Sprechplanung auf
individuelle Arbeitsgedächtniskapazitäten zurückzuführen sind. Unsere Ergebnisse zeigen,
dass Sprecher mit hohem Arbeitsgedächtnisspeicher weiter voraus planen und somit höhere F0 Gipfel realisieren als Sprecher mit niedrigerem Arbeitsgedächtnisspeicher. Weitere
Studien sind geplant, um die Beziehung zwischen Arbeitsgedächtnis und phonetischen
Parametern der Sprechplanung genauer zu untersuchen.
Unsere weiteren Studien widmen sich der Interaktion zwischen Hörern und Sprechern
hinsichtlich ihrer Atmung beim Sprechen und Zuhören. Dazu wurden zwei Sprecher und
deren Atembewegungen beim lauten und normalen Lesen von Fabeln aufgenommen. Diese
gelesenen Texte wurden zu einem späteren Zeitpunkt Zuhörern vorgespielt. Uns interessiert, inwieweit sich die Hörer beim Zuhören dem Sprecher anpassen und welchen Einfluss
lautes Lesen auf diese Anpassung hat.
Forschungsprojekte /// 161
Sprachlautliche Kompetenz: Zwischen Grammatik,
Signalverarbeitung und neuronaler Aktivität
DFG-Schwerpunktprogramm (SPP) 1234
Projektleiter Prof. Dr. Richard Wiese (Universität Marburg) ///
Prof. Hubert Truckenbrodt, PhD /// Prof. Dr. Greg Dogil (Universität Stuttgart)
Das SPP 1234 ist ein bundesweiter Verbund von derzeit 19 Projekten in der Phonologie/­
Phonetik und angrenzenden Psycho- und Neurowissenschaften, mit jährlichen Jahrestreffen. Über das Zentralprojekt werden derzeit drei Workshops organisiert (»Mixed effects
Modelling«, 17.–18.03.2012 in Marburg, »Deutsche Intonation: Modelle und Annotation II«,
23.–22.03.2012 in Konstanz, »Dynamic modeling of prosodic and phonological structures« in Köln) und die internationale Konferenz »Laboratory Phonology«, die der SPP zum
27.–29.07.2012 erstmals nach Deutschland holen konnte.
Development of prosodic competence in early first language acquisition:
­Behavioral and neurophysiological investigations (SPP 1234)
Projektleiter Prof. Dr. Isabell Frohn-Wartenburger (Universität Potsdam) ///
Prof. Dr. Barbara Höhle (Universität Potsdam) /// Prof. Hubert Truckenbrodt, PhD
Als primäre Cues für Intonationsphrasengrenzen werden im Deutschen Pausen, finale Längung und die Satzmelodie gesehen. In diesem Kooperationsprojekt wird in Potsdam die
Rolle dieser Cues im Spracherwerb in Verhaltensexperimenten und neuronalen Experimenten mit Kindern unterschiedlicher Altersstufen untersucht. Dazu wird am ZAS die Rolle
der Cues bei erwachsenen Sprechern akustisch und perzeptiv untersucht.
Die bisherigen experimentellen Untersuchungen bei erwachsenen Sprechern haben
gezeigt, dass alle drei Cues in der Produktion und in der Perzeption im Deutschen relevant
sind. Experimente zur Gewichtung der Cues sind in Vorbereitung.
162 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Pre-attentive phonotactic processing (SPP 1234)
Projektleiter Prof. Dr. Thomas Jacobsen (Helmut-Schmidt-Universität Hamburg) ///
Prof. Hubert Truckenbrodt, PhD
Das Kooperationsprojekt untersucht in EEG-Studien mit dem Mismatch-Negativity-Paradigma neuronale Korrelate phonotaktischer Beschränkungen, die phonologischen Regeln/
Alternationen des Deutschen zugrunde liegen. Untersucht werden u. a. die Alternation
­zwischen ›ich-Laut‹ und ›ach-Laut‹ sowie die g-Tilgung (Ingo wird mit [g] ausgesprochen,
Inge wird ohne [g] ausgesprochen).
Eine neue Arbeit mit einer neuen Art von Nachweis des neuronalen Korrelates der
­Verletzung der Alternation zwischen ›ich-Laut‹ und ›ach-Laut‹ ist 2011 in Psychophysiology
erschienen. Eine weitere Arbeit zum Unterschied zwischen natürlichen und synthetisierten
Stimuli ist beim Journal of the Acoustical Society of America im Druck.
Behavioral and neural correlates of vowel length in German and
of its interaction with the tense/lax contrast (SPP 1234)
Projektleiter PD Dr. Ingo Hertrich (Universität Tübingen) ///
Prof. Hubert Truckenbrodt, PhD
In akustischen Studien, perzeptiven Verhaltensexperimenten und MEG-Experimenten wird
die (phonologisch abstrakte) Dimension der Vokallänge des Deutschen untersucht, in ihrer
Interaktion mit dem Gespanntheitskontrast des Deutschen. Ingo Hertrich beaufsichtigt in
Tübingen die Durchführung der Experimente. Deren Design und Auswertung erfolgt in
Zusammenarbeit mit Hubert Truckenbrodt.
Eine Verhaltensstudie zeigte erstmals kategoriale Wahrnehmung für Vokallänge im
Deutschen. Ein Papier dazu liegt vor. In einem MEG-Experiment konnte ein neuronales
Korrelat für Vokallänge identifiziert werden. Ein Papier dazu ist in Arbeit.
Forschungsprojekte /// 163
Hubert Truckenbrodt und Dieter Wunderlich bei der
­Posterpräsentation während des Beiratstreffens
Buchprojekt Das mehrsprachige Klassenzimmer
Arbeitstitel war Sprachen an Deutschlands Schulen
Herausgeber/Innen Prof. Dr. Manfred Krifka (ZAS) /// Prof. Dr. Joanna Błaszczak
(Wrocław) /// Prof. Dr. Annette Leßmöllmann (Darmstadt) /// PD Dr. Barbara Stiebels
(ZAS) /// Prof. Dr. Rosemarie Tracy (Mannheim) /// Prof. Hubert Truckenbrodt, PhD (ZAS)
Dieses Buchprojekt des ZAS ist für Lehrer an deutschen Schulen konzipiert, die Schüler
mit Migrationshintergrund in ihren Klassen haben. Auf anregende und verständliche Weise
wird Hintergrundwissen für den kreativen Umgang mit Mehrsprachigkeit im Klassenzimmer vermittelt, sowie Hintergrundinformationen zu Lernschwierigkeiten, die für unterschiedliche Herkunftssprachen spezifisch sind. Auf drei Anfangskapitel (Einleitung, Mehrsprachige Pädagogik, Das Deutsche) folgen 15 Kapitel zu den Besonderheiten von Einzelsprachen, die an deutschen Schulen besonders häufig vertreten sind. Die Verträge mit dem
Spektrum Akademischer Verlag in Heidelberg sind abgeschlossen.
Kapitel: 1. Einleitung (Manfred Krifka) 2. Mehrsprachige Didaktik (Rosemarie Tracy)
3. Deutsch (Hubert Truckenbrodt) 4. Polnisch und Tschechisch (Joanna Błaszczak) 5. Englisch (Sophie Repp) 6. Türkisch (Christopher Schröder & Yazgül Simsek) 7. Arabisch (Utz
Maas) 8. Persisch und Kurdisch (Aria Adli) 9. Bosnisch/Kroatisch/Serbisch und Bulgarisch
(Luka Szucsich) 10. Russisch und Ukrainisch (Natalia Gagarina) 11. Vietnamesisch und
­Chinesisch (Tue Trinh) 12. Japanisch und Koreanisch (Uli Sauerland, Kazuko Yatsushiro)
13. Hindi und Urdu (Ram Bhatt) 14. Französisch (Ingo Feldhausen, Isabelle Darcy) 15. Ita­
lienisch und Rumänisch (Günther Grewendorf) 16. Spanisch und Portugiesisch (Georg
­Kaiser) 17. Albanisch (Dalina Kallulli) 18. Griechisch (Stavros Skopeteas)
Derzeitiger Arbeitsstand: Die Sprachkapitel sind alle geschrieben und durchlaufen
gerade (Stand: März 2012) drei Phasen der Überarbeitung: Inhaltliche Überarbeitung, Formatierung und stilistische Überarbeitung. Die meisten Kapitel sind bereits inhaltlich über­
arbeitet und formatiert. Es ist geplant, dem Verlag im April oder Mai 2012 eine druckfertige
Version des Buches vorzulegen.
164 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Bibliothek und Phonetiklabor /// 165
Bibliothek und Phonetiklabor
Bibliothek
Bibliothekarinnen Christina Beckmann, Irina Busse
Studentische Hilfskraft Valeria Aman
Öffnungszeiten Mo –Fr 9–17 Uhr
www.zas.gwz-berlin.de/bibliothek.html
Die Bibliothek verfügt über ca. 56.900 Bände, darunter ca. 16.700 Bände zu den Forschungsthemen des Zentrums und ca. 40.200 Bände zu den Fachgebieten Germanistik, Romanistik,
Slawistik, Baltistik, Balkanologie, Finnougristik und Sinologie. Im Berichtszeitraum wurden
170 neue Monographien durch Kauf, Tausch oder als Geschenk in den Bestand der Bibliothek
aufgenommen. Ebenfalls zum Bestand gehören 354 sprachwissenschaftliche Zeitschriften.
Auf der Webseite der Bibliothek befindet sich eine Liste der in 2011 abonnierten 34 Zeitschriften. 28 dieser Zeitschriften sind im IP-Bereich des ZAS online zugänglich und führen
direkt über den Link zu der Online-Ausgabe.
Ein neuer Service ist die Integration eines Web-OPAC im Menüpunkt »Katalog«. Bei
diesem handelt es sich derzeit noch um eine Test-Version (Stand: März 2012).
Im Rahmen des Schriftentausches wurde das Heft 55 der im Jahr 2011 erschienenen ZAS
Papers in Linguistics (ZASPiL) an 58 Tauschpartner versendet, 24 Exemplare davon gingen an
deutsche und 34 an europäische und internationale Empfänger. Nicht an die Tauschpartner
versendet wurde die Nummer 54 der ZASPiL, da es sich hierbei um ein Sonderheft handelt,
welches für eine spezielle Lesergruppe konzipiert wurde.
Wie in den Jahren zuvor stellte Prof. E. F. K. Koerner der Bibliothek Monographien sowie Bände aus Schriftenreihen und Zeitschriften aus seinem Privatbestand als Dauerleihe
zur Verfügung. Mit der Katalogisierung dieser separat aufgestellten Sammlung, der Koerner
Library, wurde auch in diesem Jahr fortgefahren.
Bis August 2011 erfolgte die Ausleihverbuchung mit manuell ausgefüllten Leihscheinen,
die nach Benutzernamen und nach Signatur abgelegt wurden. Für die seit längerem geplante Umstellung auf eine elektronische Ausleihverbuchung waren in den Monaten zuvor Vorbereitungen getroffen worden. Da die Katalogisierung aller Medien bereits seit 20 Jahren
mit dem Datenbanksystem Allegro-C erfolgt und dieses System in der Lage ist, die Anfor­
derungen der Bibliothek an die elektronische Ausleihverbuchung zu erfüllen, wurde entschieden, Allegro-C beizubehalten und mit den erforderlichen Erweiterungen auszustatten.
Hierzu erfolgte zunächst eine Konvertierung der Katalogdatenbank. Das System wurde auf
166 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Franz-Josef Sachse bei der Barcode-Erfassung für den Bibliothekskatalog
die Programmversion a99 v31.6 aktualisiert und um Ausleihfunktionen erweitert. Mit der
Konvertierung wurden alle mehrbändigen Werke, die in der Datenbank hierarchisch aufgenommen worden waren, in verknüpfte Aufnahmen überführt, um für jeden einzelnen
Band einen Exemplarsatz zu erzeugen. Erst mit Schaffung dieser Voraussetzung konnten die
Leihfunktionen des Systems angewendet werden.
Zeitgleich wurde damit begonnen, den Bibliotheksbestand mit Barcode-Etiketten auszustatten und die Barcodes einzuscannen, um eine eindeutige Zuordnung zwischen jedem
Buch und dem zugehörigen Exemplarsatz herzustellen. Da bei diesem Vorgehen alle
Bücher bearbeitet werden, findet gleichzeitig eine Bestands- und Zustandssichtung statt.
Bibliothek und Phonetiklabor /// 167
Susanne Fuchs stellte sich als Versuchsperson für die simultane Aufnahme von Bewegungen der
Sprechorgane mit den dazugehörigen Gehirnströmen zur Verfügung.
Phonetiklabor
Leiter Jörg Dreyer
www.zas.gwz-berlin.de/phonetiklabor.html
Das Phonetiklabor des ZAS besteht aus einem reflexionsarmen und schallisolierten sowie
elektromagnetisch abgeschirmten Aufnahme- und Experimentalraum von Studioqualität
sowie einem Auswerteraum mit drei Computerarbeitsplätzen. Im Dezember 2011 wurde
der Experimentalraum bauakustisch behandelt, um Perzeptionsexperimente und 3D-EMAVersuche zu optimieren.
Im Herbst 2011 haben interdisziplinäre Pilotversuche zur EEG-EMA-Kombination gemeinsam mit dem Institut für Psychologie der Humboldt-Universität zu Berlin, Prof. Werner Sommer, begonnen. Es sollen spezielle Untersuchungen von Artefakten im EEG bei
fließender Sprache durch­geführt werden.
Zur Überprüfung des Hörvermögens von Versuchspersonen für Perzeptionsexperimente wurde im Sommer 2011 eine Hochtonfrequenzaudiometrie-Einheit angeschafft, mit
der Hörstörungen in bestimmten Frequenzbereichen ausgeschlossen werden können.
168 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Viel Spaß bei den Experimenten im ZAS-Phonetiklabor hatte diese BerlinerSchulklasse.
Mit dem 3D-Artikulographen AG 500 von Carstens Medizinelektronik, der im Sommer
2008 angeschafft wurde, bewältigten wir erfolgreich mathematisch-technische Problem­
stellungen, z. B. im Bereich Motor Control. Wir führten mit ihm weitere Aufnahmen zur
Erfassung der Zungen-, Lippen- und Kieferbewegungen durch, kombiniert mit EEG- und
Atemmessungen.
Mit dem Anfang 2010 angeschafften neuen Inductotracesystem von Ambulatory Monitoring haben wir begonnen, Atemvolumenmessungen im Brust- und Bauchraum durchzu­
führen. In Zusammenarbeit mit Amélie Rochet-Cappelan wurden Atmungsmessungen im
Labor zum Thema »Atmungsanpassung an einen Sprecher« durchgeführt.
Die Arbeiten zur Aufnahme soziolinguistischer Interviews (Audio & Video) mit Jugendlichen aus Wedding und Kreuzberg zum »Kiezdeutschen« und »Berlinischen«, die vor
zwei Jahren begannen, wurden fortgesetzt (Stefanie Jannedy, Micaela Mertins). Dazu wurde das Labor genutzt. Des Weiteren wurde der reflexionsarme Raum für Perzeptionstests
genutzt, u. a. zu Kontinua- und Frikativuntersuchungen (Stefanie Jannedy, Melanie Weirich,
Jana Brunner).
Ralf Winkler hat EMA-Aufnahmen vorbereitet, um innerhalb des DFG-Projektes
SPRECHart sprecherspezifische Modelle von Vokaltrakten mit realen Sprachdaten zu eva­
luieren. Perzeptionsexperimente sowie akustische Aufnahmen zu verschiedenen Themen,
verbunden mit Laborbesichtigungen von Studenten innerhalb eines Hauptseminars mit
Caterina Petrone und Marzena Żygis, wurden ebenfalls durchgeführt.
Bibliothek und Phonetiklabor /// 169
Caroline Magister hat im Jahr 2011 Produktionsstudien mit erwachsenen Versuchsper­sonen
als Vergleichsgruppe im Studio durchgeführt, um daran anknüpfend für ihre Dissertation
die Sprechplanung und die prosodische Entwicklung bei Kindern zu untersuchen.
Im Frühjahr 2011 wurden nach einer Anfrage des Institutes für Akustik und Sprachkom­
munikation der Technische Universität Dresden (Prof. Mehnert, Prof. Hoffmann) akustische
Aufnahmen von Solo-Klarinettisten (Prof. Kühn, Prof. Forster, Prof. Fuchs) durchgeführt
und signalanalytisch begutachtet.
Vielfältige technische Unterstützung ist auch anderen Projekten des Kernbereichs und
Drittmittelprojekten des ZAS bei der Vorbereitung und dem Testen des technischen Materials zugekommen, u. a. im Hinblick auf verschiedene Feldforschungsprojekte.
So wurden im Sommer umfangreiche technische Vorbereitungsarbeiten zum AmbrymProjekt u. a. für Susanne Fuchs, Kilu von Prince und Soraya Hosni geleistet. Die Feldforschungen fanden im Sommer 2011 in der Südsee (Vanuatu) statt. Laura Downing und Kristina
Riedel konnte diese Technik für ihre Feldforschung im südlichen Afrika ebenso einsetzen.
Der Projektbereich Spracherwerb (Nadja Kühn, Natalie Topaj) nutzte das Labor zur
Durchführung einer Vielzahl akustischer Aufnahmen mit jüngeren Kindern.
Beim Besuch des ARD-Hauptstadtstudios am 12. April 2011 wurden wichtige Informa­
tionen zur Gerätetechnik und zum raumakustischen Ausbau eines reflexionsarmen Raumes gewonnen.
Entsprechend unseres Lehrauftrages wurden mehrfach Besichtigungen unseres Labors
für externe Einrichtungen durchgeführt, u. a. für Studenten der Humboldt-Universität zu
Berlin, FB Romanistik, unter der Leitung von Prof. Huberty. Weitere Gäste unseres Phonetik­
labors im Jahre 2011 waren Phil Hoole, Pascal Perrier, Laura Koenig, Carmen Herzog, Sonja
Rossi (Charité) sowie Christian Geng, dem für den Aufbau des neuen Phonetiklabors an
der Universität Potsdam wichtige technische Informationen gegeben werden konnten.
Eine 6. Schulklasse aus Berlin-Johannisthal besuchte im Februar 2011 unser Labor im
Rahmen ihres Physik-Unterrichtes zum Thema Sprach- und Hörakustik.
Studenten verschiedener von unseren Mitarbeitern (u. a. Prof. Bernd Pompino-Marschall)
geleiteter Seminare an der Humboldt-Universität zu Berlin konnten aufgrund der guten
Laborausstattung eigenständig Sprachaufnahmen machen.
Auch haben wir unsere Expertise in Fragen zur Aufnahmetechnik von Sprachdaten
zugunsten der Universität Potsdam, Prof. Ruben van de Vijver, einbringen können.
170 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Veranstaltungen /// 171
Veranstaltungen
Workshops und Konferenzen
Arbeitsgruppe
Inner-sentential propositional pro-forms: syntactic properties and interpretative effects
23.–25.02.2011 /// DGfS-Jahrestagung, U Göttingen
Organisation Werner Frey, André Meinunger & Kerstin Schwabe (ZAS)
Vom ZAS finanzierte Vorträge
Frey, Werner (ZAS) /// On the ›nominal‹ character of clauses associated with a pronominal
Schwabe, Kerstin (ZAS) /// Sentential proforms and matrix predicates
Arbeitsgruppe
Comparative Germanic Syntax and the Challenge from Icelandic
23.–25.02.2011 /// DGfS-Jahrestagung, U Göttingen
Organisation Thórhallur Eythórsson (Reykjavík) & Hans-Martin Gärtner (ZAS)
Vom ZAS finanzierter Vortrag
Gärtner, Hans-Martin (ZAS) /// Medium-Distance Anaphora
Arbeitsgruppe
Diskursstruktur und Implikaturen
23.–25.02.2011 /// DGfS-Jahrestagung, U Göttingen
Organisation Anton Benz, Katja Jasinskaja & Fabienne Salfner (ZAS)
Vom ZAS finanzierter Vortrag
Cummins, Chris (Research Centre for English and Applied Linguistics, Cambridge, UK),
Uli Sauerland & Stephanie Solt (ZAS) /// More than 100 Implicatures
172 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Bei der Berlin Bantu Konferenz kündigt Tom Güldemann den Vortrag von Koen Bostoen (RMCA Tervuren) an.
Arbeitsgruppe
Discourse coherence and pronominal anaphora in language acquisition
23.–25.02.2011 /// DGfS-Jahrestagung, U Göttingen
Organisation Natalia Gagarina & Milena Kuehnast (ZAS)
Vom ZAS finanzierte Vorträge
Topaj, Nathalie (ZAS) /// Acquisition of discourse coherence: pronominal reference
in Russian and German bilingual and monolingual narratives
Tribushinina, Elena (U Utrecht), Natalia Gagarina & Eva Valcheva (ZAS)
Using connectives for reference maintenance in a bilingual context
Arbeitsgruppe
Referential expressions and text coherence at the onset of school age
23.–25.02.2011 /// DGfS-Jahrestagung, U Göttingen
Organisation Dagmar Bittner & Nadja Kühn (ZAS)
Veranstaltungen /// 173
Konferenz
Berlin Bantu Conference (B4ntu)
07.– 09.04.2011 /// HU Berlin
Organisation ZAS & HU Berlin
Abe, Maya (Kyoto U) /// Applicative and double object constructions in Mbugu/Ma’a
Adams, Nikki (U Maryland) /// Matching focus values in Zulu
Ambouroue, Odette & Mark Van de Velde (LLACAN Paris) /// Typologically unusual
­restrictions on accessibility to relativisation in Orungu
Angenot, Jean-Pierre & Geralda de Lima Angenot (U Federal de Rondônia Brazil)
La langue angolaise pala appartient-elle à la zone H ou à la zone R?
Asohsi, Melvice (U Mainz) /// The associative marker and tone polarization in Obang
Babaev, Kirill (Russian Academy of Sciences, Moskau) /// Bantu – Bantoid – Benue-Congo:
genetic relations from a pronominal perspective
Beltzung, Jean-Marc (CNRS/U Sorbonne-Nouvelle) /// Dissimilation consonantique par
­effacement dans certaines langues bantu
Bickmore, Lee (U Albany) & Nancy Kula (U Essex) /// Tonal melodies in Bemba: 50 years after
Sharman and Meeussen
Blench, Roger (Kay Williamson Educational Foundation) /// Bantu maritime vocabulary and
its implications for reconstruction and early Bantu dispersal
The membership and internal structure of Bantoid and the border with Bantu
Bostoen, Koen (RMCA Tervuren) /// Comparative Bantu and early African history: plant names
as test cases for method
Botne, Robert (Indiana U) /// Remoteness in Bantu T/A systems
Buell, Leston (U Amsterdam) /// The Nguni augment from a syntactic perspective
Carstens, Vicki (U Missouri) & Diercks, Michael (Pomona College) /// Agreeing How
Cook, Toni (U Pennsylvania) /// Two types of focus in Zulu
Crane, Thera Marie (U California) /// Completion semantics of tense and aspect in Totela
Diercks, Michael (Pomona College) & Justine Sikuku (Moi U) /// Object-marking as
­incorporation in Lubukusu
Eaton, Helen (SIL International) /// Tense and aspect in Malila narratives
Edelsten, Peter, Lutz Marten & Chiku Edelsten (SOAS London) /// Dual relativisation
­strategies in Swahili and Chindamba
Gibson, Hannah (SOAS London) /// The development and use of deictic particles in Kirangi
174 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Ron Simango (Rhodes University) und Jeff Good (University at Buffalo)
bei der B4NTU-Konferenz an der Humboldt-Universität zu Berlin
Good, Jeff (U Buffalo) /// Frontier dynamics and linguistic diversity at the northern edge of the
Grassfields: Towards a social model of Bantu language change
Grollemund, Rebecca & Jean-Marie Hombert (DDL Lyon) /// Phylogenetic classification of
North Western Bantu languages
Güldemann, Tom (HU Berlin) /// Towards early Bantu by reconstructing a fragment across
Benue-Congo: 1st person singular *mi
Halpert, Claire (MIT) /// The syntactic licensing of Zulu NPIs
Hamlaoui, Fatima (U Sorbonne-Nouvelle) & Emmanuel-M. Makasso (ZAS) /// Wh-questions
and focusing strategies in Bàsàa
Hombert, Jean-Marie & Rebecca Grollemund (DDL Lyon) /// A phylogenetic classification
of Grassfields and closely related Bantu languages
Hyman, Larry (U California) /// Bantoid verb extensions
Khumalo, Langa (U KwaZulu-Natal) /// The reciprocal in Ndebele
Kiso, Andrea (Stockholm U) /// The meaning and use of past tense categories in Chichewa,
­Chitumbuka and Chisena
Kisseberth, Charles (Tel Aviv U (retired)) /// Accent shift in yes-no questions in Chimwiini
Kouarata, Guy Noel (SIL Congo) /// Variations phoniques dans la langue Mbochi C25
Kröger, Oliver (SIL International) /// When locatives migrate
Kröger, Heidrun (SIL Mozambique) /// Negation in Mozambican Ngoni
Kutsch Lojenga, Constance (U Leiden) /// The return of the depressor consonants in Bila
Lee, Seunghun (Central Connecticut State U) /// Tonal polarity and paradigm uniformity
in the nominal paradigm of Xitsonga
Legère, Karsten (U Gothenburg) /// Verbs in the Vidunda language (G38)
Leitch, Myles (Tyndale U College/York U Toronto) /// Prosodic structure and level ordering
in Mbosi post lexical vowel harmony
Lusekelo, Amani (U Dar es Salaam/U Botswana) /// Object marking in Nyakyusa language:
exploration for optimality theory
Maniacky, Jacky & Maud Devos (RMCA Tervuren) /// ›ko‹ as a negative marker in Bantu languages: where, how and where from?
Manus, Sophie (CNRS/U Lyon 2) /// Tone patterns of Símákonde disjoint verbs
Manus, Sophie (CNRS/U Lyon 2) & Cédric Patin (CNRS/U Sorbonne-Nouvelle)
Tone and Intonation in Bantu
The prosodic structure of elliptical constructions in Bantu
Martin, Marieke (U Kent/Canterbury) /// The erosion of noun classes in Mambiloid
Veranstaltungen /// 175
McHugh, Brian (Temple U) /// Tone and intonation in KiVunjo Chaga
Mouguiama-Daouda, Patrick (U Libreville/DDL Lyon), Rebecca Grollemund & Jean-Marie
Hombert (DDL Lyon) /// Denomination and reconstruction of mammals in Bantu languages
Mtenje, Al (U Malawi) /// On relative clauses and phrasing in Ciwandya and Cisena
Ngako Yonga, Doriane (U Yaoundé 1) /// Y aurait-il un rapprochement entre le Ndemli et le
Fe’efe’e, une langue bantu des Grassfields?
Ngue Um, Emmanuel (U Freiburg) /// Noun class and semantic categorization in Basaa
and Bakola
Nicolle, Steve (SIL and Africa International U) /// Explaining demonstrative-noun word
order variation in Digo
Nitschke, Nepomuk (FU Berlin) /// Does a Bantu language affect the building of melodies?
Petzell, Malin (U Gothenburg) /// Parameters for comparing the unexplored language
varieties of Morogoro
Philippson, Gérard (INALCO Paris/DDL Lyon) /// Prosodic domains, superhigh tones and
­intonation in Chaga dialects
Rialland, Annie & Martial Embanga Aborobongui (CNRS/U Sorbonne-Nouvelle)
The intonation of Embosi (Bantu C25): a system with ›superimposed‹ boundary tones
Ricquier, Birgit (RMCA Tervuren) /// One action, many words: The lexical field of ›pounding‹
in Bantu languages
Schadeberg, Thilo C. (U Leiden) /// The unique nature of the Niger-Congo noun class system,
and a comparison of event participant marking in Bantu and Ebang (Kordofanian)
Simango, Ron (Rhodes U) /// Tense and aspect in ciNsenga
Storoshenko, Dennis (Yale U) /// The Shona reflexive ›zvi‹ as default object agreement
Ström, Eva-Marie (U Gothenburg) /// The loss of consonants preceding *i and *u in Ndengeleko
Tamanji, Pius (U Yaoundé I) /// Evolution of tense markers in the Ngemba subgroup of Grassfields Bantu: Internal relatedness and historical unity with southern Bantu
Thornell, Christina (U Gothenburg) /// The Central African Sangha-Sangha with a focus on
the noun class system
Van der Veken, Anneleen (RMCA Tervuren/MRAC), Birgit Ricquier, Koen Bostoen &
Joseph Koni Muluwa (RMCA Tervuren) /// Classified East, behaving West: the intricate
­history of the Luba languages
van der Wal, Jenneke (RMCA Tervuren) /// Different functions here and there
Veenstra, Tonjes (ZAS) & Jenneke van der Wal (RMCA Tervuren) /// Verb allomorphy in
Mauritian Creole and the CJ/DJ distinction in Bantu
176 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Volk, Erez (Tel-Aviv U) /// Hidden highs and phonological phrasing in Mijikenda
Zeller, Jochen (U KwaZulu-Natal) /// Inversion as predication
Zerbian, Sabine (U Potsdam) /// Sentence intonation in the Sotho-Tswana languages
Workshop
Discourse phenomena in language acquisition
14.04.2011 /// ZAS, Berlin
Organisation Nadja Kühn & Dagmar Bittner (ZAS)
Grassmann, Susanne (U Groningen) /// Children’s interpretation of pronouns and deaccentuation
Kühn, Nadja (ZAS) /// Contextual influences on the acquisition of word order
Schmerse, Daniel (MPI/EVA Leipzig) /// Discourse particles and belief reasoning
van der Ham, Sabine (U Groningen/ZAS) & Eva Valcheva (ZAS) /// The influence of connec­
tives on pronoun resolution in sentences with implicit causality verbs: an eye-tracking study
Workshop
Perception and Attitude
29.06.– 01.07.2011 /// 6th International Conference on Language Variation in Europe
(ICLaVE), Freiburg
Organisation Stefanie Jannedy & Melanie Weirich (ZAS)
Workshop
Reconstruction Effects in Relative Clauses
08.– 09.07.2011 /// ZAS, Berlin
Organisation Manfred Krifka, Rainer Ludwig & Mathias Schenner (ZAS)
Barker, Chris (New York U) /// Delayed evaluation as an explanation for various reconstruction effects
Boef, Eefje (U Amsterdam) /// Doubling in Dutch relative clauses: A new argument
against ­raising
Veranstaltungen /// 177
Grosu, Alexander (U Tel Aviv) /// Towards a better understanding of the syntactic-semantic
types of internally headed relative clause constructions
Heim, Irene (MIT) /// Constructing Reconstruction
Heycock, Caroline (U Edinburgh) /// How many reconstructions? How many derivations?
Jacobson, Pauline (Brown U) /// Deconstructing Reconstruction
Krifka, Manfred (ZAS) /// An Explanation of Condition C Effects under Apparent Reconstruction
Lechner, Winfried (U Athens) /// Prospects and limits of a hybrid approach to reconstruction
Romero, Maribel (U Konstanz) /// Connectivity in Predicational Copular Sentences?
Schenner, Mathias (ZAS) /// Reconstruction effects in relative clauses: An overview
Sternefeld, Wolfgang & Andreas Konietzko (U Tübingen) /// Telescoping by Continuations
Webelhuth, Gert (U Frankfurt a. M.) /// Capturing Collocations and Idioms in Relative Clauses
without Literal Reconstruction
Workshop
The Proper Use of Quantification in Ordinary Language (PUQOL)
08.–12.08.2011 /// European Summer School in Logic, Language and Information
(ESSLLI), Ljubljana
Organisation Uli Sauerland & Stephanie Solt
Vom ZAS finanzierter Vortrag
Sauerland, Uli & Stephanie Solt (ZAS) /// The proper use of quantifiers in ordinary
language: Introduction
Workshop
Expanding phonological horizons: The Role of Aerodynamics in Phonology (RAedyPhon)
17.–21.08.2011 /// 17th International Congress of Phonetic Sciences (ICPhS), Hong Kong
Organisation Marzena Żygis (ZAS) & Maria-Josep Solé (U Autònoma de Barcelona)
Vom ZAS finanzierter Vortrag
Żygis, Marzena (ZAS) /// Expanding phonological horizons:
On the role of aerodynamics in phonology
178 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Workshop
Working group 2 ›Narrative and Discourse‹ of the ›Cost Action IS0804 – Language
Impairment in a Multilingual Society: Linguistic Pattern and the Road to Assessment‹
09.–13.09.2011 /// ZAS Berlin
Organisation Natalia Gagarina (ZAS)
Konferenz
Theoretical Pragmatics (TPrag) 2011
13.–15.10.2011 /// HU Berlin
Organisation Anton Benz, Katja Jasinskaja & Uli Sauerland (ZAS)
Allott, Nicholas (CSMN, U Oslo) & Mark Textor (King’s College London) /// A Cluster
­Theory of Ad Hoc Concepts: An Alternative to the ›Externalist Semantic Perspective‹ in
Lexical Pragmatics
Breheny, Richard (U College London) /// On the development of testable theories of
­semantics-pragmatics
Cánovas, Cristóbal Pagán (U Murcia) /// Relevance Theory and Conceptual Integration Theory:
Deflationary Accounts of Metaphor
Franke, Michael (U Tübingen) /// Game Theory in Formal Pragmatics
Gyuris, Beáta (Research Institute for Linguistics, Hungarian Academy of Sciences) ///
An ›all-purpose‹ particle or marker of expectations?
Haida, Andreas & Sophie Repp (HU Berlin) /// Necessity = Possibility = Necessity. Authoritative
Acts on the Common Ground
Heller, Daphna (U Toronto) & Lynsey Wolter (U Wisconsin) /// Beyond demonstratives:
direct reference in perceptually-grounded descriptions
Hogeweg, Lotte (U Nijmegen) /// Synchronic and diachronic semantic weakening
Klabunde, Ralf, Sebastian Reuße & Björn Schlünder (U Bochum) /// Coherence as joint
­activity
Moore, Richard (Max Planck Institute for Evolutionary Anthropology) /// Do great ape
­gestures have a Gricean intentional structure?
Mühlenbernd, Roland & Michael Franke (U Tübingen) /// Signaling Conventions: Who
learns what where and when in a social network?
Parikh, Prashant (U Pennsylvania) /// Computing Modulations
Veranstaltungen /// 179
Lotte Hogeweg (U Nijmegen) und Anton Benz bei der TPrag-Konferenz
Romoli, Jacopo (Harvard U) /// A Solution to Soames’ Problem: Presuppositions, Conditionals
and Exhaustification
Schaden, Gerhard (U Lille 3) /// Modelling the ›Aoristic Drift of the Present Perfect‹ as Inflation
Simons, Mandy (Carnegie Mellon U) /// Structured contents and local pragmatics
Spector, Benjamin (École Normale Supérieure, Paris) /// Are there obligatory scalar impli­­
catures? An argument from global positive polarity items
Stanley, Jason (Rutgers U) /// Domain Restriction and the Context-Sensitivity of Questions
van Tiel, Bob (U Nijmegen) /// Relevant alternatives: a Gricean perspective
Zaefferer, Dietmar (LMU München) & Patric Bach (U Plymouth) /// Testing theories
of sentence type
180 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Wissenschaftliche Vorträge (von Auswärtigen)
Storto, Luciana R. (U de São Paulo) /// Structure and meaning of constituent order variation in
Karitiana narratives, 06.01.2011
Schmitt, Viola (U Frankfurt a. M.) /// The impact of syntactic structure on the interpretation of
conjoined structures, 31.01.2011
Stindt, Nicolás (HU Berlin) /// Subject personal pronouns in Spanish, 16.02.2011
Leßmöllmann, Annette (Hochschule Darmstadt) /// Linguistik in den Medien, 17.02.2011
Rialland, Annie & Martial Embanga Aborobongui (LPP Paris) /// The intonational system of
Embosi (Bantu, C25): a language with ›superimposed‹ boundary tones, 18.02.2011
Bergmann, Pia (U Freiburg) /// Transkribieren von Gesprächsdaten nach GAT 2 – Segmentierung
in Intonationsphrasen, 03.03.2011
Marten, Lutz (SOAS London) /// CONJ + PRON = ADD: The incremental interpretation of
additive focus in Swahili, 09.03.2011
Solstad, Torgrim (U Stuttgart) /// Prozessierung komplexer Ursachen im Diskurs: eine
Eye-Tracking Studie, 17.03.2011
Giavazzi, Maria (Département d’Etudes Cognitives, Equipe de Neuropsychologie Interven­
tionnelle, Paris) /// The phonetic underpinnings of prosodic conditioning, 24.03.2011
Schwartz, Jean-Luc (GIPSA-lab/ICP Grenoble) /// Audiovisual speech perception: Theories and
models, data and questions (Tutorial), 29.03.2011
Roeper, Tom (U Mass Amherst) /// How exhaustivity dominates distributivity in the acquisition
of ›each/every‹, 18.04.2011
Dor, Daniel (Tel Aviv U) /// Language as a communication technology: A proposal for
a new linguistic theory, 18.04.2011
Spalek, Katharina (HU Berlin) /// EEG-Daten als Evidenz für die phonologische Aktivation
­beider Sprachen in der bilingualen Sprachproduktion, 19.05.2011
Ellert, Miriam (U Göttingen) /// L1- und L2-Verarbeitungsstrategien bei der Disambiguierung
von Personal- und d-Pronomen: Eine Eye-tracking-Studie, 19.05.2011
Fisseni, Bernhard (U Duisburg-Essen) /// Focus intuitions and focus interpretation – experimental results and theoretical considerations, 19.05.2011
Lobina, David J. (U Rovira i Virgili) /// Recursion in grammar and in the parser, 20.05.2011
Bhatt, Rajesh (U Amherst) /// Locating Agreement in Grammar, 01.06.2011
Booij, Geert (U Leiden/FU Berlin) /// Construction morphology: schemas, the hierarchical
­lexicon, and the role of paradigmatic relations, 07.06.2011
Veranstaltungen /// 181
Friederike Moltmann
(U Paris1/CNRS)
Jean-Luc Schwartz
(GIPSA-lab/ICP Grenoble)
Struckmeier, Volker (U Köln) /// Zur Architektur der Syntax: Was steuert Scrambling?, 09.06.2011
Grünloh, Thomas (MPI Nijmegen) /// Die Rolle der Intonation im Spracherwerb, 22.06.2011
Hinterhölzl, Roland (U Venedig) /// Adenauer-sentences, referential acts and discourse anaphors
in the interface between syntax and pragmatics, 23.06.2011
Drager, Katie (U Hawaii) /// Language as a tool for constructing identity, 27.06.2011
Wurmbrand, Susanne (U Connecticut) /// Reverse Agree: Consequences for the domain of QR,
29.06.2011
Moltmann, Friederike (U Paris1/CNRS) /// ›The number of people that fit into the bus‹: Tropes
with intensional bearers?, 21.07.2011
Chen, Yiya (U Leiden) /// Representation and processing of pitch variation, 21.07.2011
McCready, Eric (Aoyama Gakuin U) /// Emotives, Norms, and Equilibrium, 15.08.2011
Tribushinina, Elena (U Utrecht) /// Acquisition of adjectives: Cognitive, pragmatic and linguistic
factors, 20.09.2011
Falaus, Anamaria (U of the Basque Country) /// On the (non-)association with focus of epistemic indefinites, 17.10.2011
Trinh, Tue (MIT) /// Chain linearization and NP-Split in Vietnamese, 04.11.2011
Gärdenfors, Peter (U Lund) /// Event structure, conceptual spaces and the semantics of verbs,
10.11.2011
Rochemont, Michael (UBC) /// Question answer congruence and focus phrase, 10.11.2011
Coppock, Elizabeth (U Düsseldorf) /// Exclusive Relationships: What the single man, the only
man, and the mere man have in common, 11.11.2011
Beck, Luna (FU Berlin) /// Die komplexe Interaktion sprachlicher und emotionaler Kompetenz
in der kindlichen Entwicklung, 15.11.2011
Charnavel, Isabelle (Paris/UCLA) /// On French possessive son propre: locality and scalarity,
18.11.2011
Trommer, Jochen (U Leipzig) /// Morphological length and morphological colors in Dinka,
18.11.2011
Versace, Stefano (U Strathclyde) /// A unified generative account of Italian endecasillabo,
30.11.2011
van der Lely, Heather (MA Cambridge) /// Specific language impairment (SLI) 20 years on:
What have we learned?, 01.12.2011
Buckler, Helen (MPI Nijmegen) /// T for two? The acquisition of voicing alternations in
Dutch, 13.12.2011
182 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
gast wissenschaftler /// 183
Gastwissenschaftler
Name
Herkunftsinstitution
Zeitraum
Luciano Storto
University of São Paulo
03.01.–07.01.2011
Marga Reis
Universität Tübingen
07.01.–31.01.2011
Joanna Błaszczak
University of Wrocław
15.01.–28.02.2011
Leonardo Lancia
Max-Planck-Institut Leipzig
17.01.–21.01.2011
Koula Tantele
University of Cyprus
06.02.–10.02.2011
Sari Kuunari
University of Oulu
06.02.–10.02.2011
Taina Välimaa
University of Oulu
06.02.–10.02.2011
Daleen Klop
Stellenbosch University, South Africa
06.02.–10.02.2011
Ingrida Balčiūnienė
Vytautas Magnus University,
Kaunas, Lithuania
06.02.–10.02.2011
Joel Walters
Bar-Ilan University
06.02.–10.02.2011
Annie Rialland
LPP, Paris
14.02.–19.02.2011
Annette Leßmöllmann
Hochschule Darmstadt
14.02.–23.02.2011
Thórhallur Eythórsson
University of Iceland, Reykjavik
15.02.–22.02.2011
Yiya Chen
Leiden University
22.02.–25.02.2011
Nicholas Asher
Paul Sabatier University, Toulouse
22.02.–25.02.2011
Bart Geurts
Radboud University, Nijmegen
22.02.–25.02.2011
Laura Koenig
LIU, New York
23.02.–28.02.2011
Thórhallur Eythórsson
University of Iceland, Reykjavik
26.02.–27.02.2011
Yves Laprie
Henri Poincarè University, Nancy
28.02.–02.03.2011
Sabine van der Ham
University of Groningen
01.03.–31.05.2011
184 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Name
Herkunftsinstitution
Zeitraum
Pia Bergmann
Universität Freiburg
02.03.–03.03.2011
Lutz Marten
SOAS, University of London
05.03.–18.03.2011
Laura Koenig
LIU, New York
13.03.–20.04.2011
Wolfgang Dressler
Universität Wien
16.03.–18.03.2011
Angeliek van Hout
University of Groningen
16.03.–19.03.2011
Torgrim Solstad
Universität Stuttgart
17.03.–18.03.2011
Joanna Błaszczak
University of Wrocław
23.03.–25.03.2011
Maria Giavazzi
École normale supérieure, Paris
23.03.–24.03.2011
Jean-Luc Schwartz
Institut de la Communication
Parlée, Grenoble
28.03.–30.03.2011
Al Mtenje
University of Malawi
31.03.–13.04.2011
Charles W. Kisseberth
University of Tel Aviv
01.04.–10.04.2011
Amani Lusekelo
­Mwamakombe
Dar es Salaam University
05.04.–11.04.2011
Jeff Good
University at Buffalo
05.04.–10.04.2011
Thilo C. Schadeberg
Leiden University
06.04.–10.04.2011
Abel Taso
West-Ambrym, Vanuatu
06.04.–30.06.2011
David J. Lobina
University Rovira i Virgili
11.04.–30.06.2011
Tom Roeper
University of Massachusetts, Amherst
16.04.–18.04.2011
Beáta Gyuris
Hungarian Academy of Sciences,
Budapest
18.04.–25.04.2011
Bernhard Fisseni
Universität Duisburg-Essen
17.05.–20.05.2011
gast wissenschaftler /// 185
Name
Herkunftsinstitution
Zeitraum
Miriam Ellert
GAU, Göttingen
19.05.2011
Katharina Spalek
Freie Universität, Berlin
19.05.2011
Amir Zeldes
Humboldt-Universität zu Berlin
24.05.2011
Rajesh Bhatt
University of Massachusetts, Amherst
01.06.2011
Beáta Gyuris
Hungarian Academy of Sciences,
Budapest
08.06.–14.06.2011
Volker Struckmeier
Universität Köln
09.06.–10.06.2011
Paul Law
City University of Hongkong
17.06.–27.06.2011
Katie Drager
University of Hawaii, Honolulu
19.06.–02.07.2011
Thomas Grünloh
MPI, Nijmegen
22.06.–23.06.2011
Susanne Wurmbrand
University of Connecticut, Storrs
28.06.–30.06.2011
Erez Levon
Queen Mary, University of London
28.06.–01.07.2011
Gerard Docherty
Newcastle University
28.06.–01.07.2011
Lauren Aguilar
Columbia University, New York
28.06.–01.07.2011
Jillian Cavanaugh
Brooklyn College, New York
28.06.–01.07.2011
Sabine van der Ham
University of Groningen
01.07.–31.07.2011
Tom Roeper
University of Massachusetts, Amherst
01.07.–09.07.2011
Joanna Błaszczak
University of Wrocław
04.07.–26.08.2011
Alexander Grosu
Tel Aviv University
05.07.–15.07.2011
Julia Siegmüller
Studienzentrum Rostock
07.07.–08.07.2011
Irene Heim
MIT, Cambridge, USA
07.07.–10.07.2011
186 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Name
Herkunftsinstitution
Zeitraum
Chris Barker
New York University
07.07.–10.07.2011
Winfried Lechner
National and Kapodistrian
University of Athens
07.07.–10.07.2011
Wolfgang Sternefeld
Universität Tübingen
07.07.–10.07.2011
Andreas Konietzko
Universität Tübingen
07.07.–10.07.2011
Maribel Romero
Universität Konstanz
07.07.–10.07.2011
Gert Webelhuth
Goethe-Universität, Frankfurt a. M.
07.07.–10.07.2011
Pauline Jacobson
Brown University, Providence
07.07.–10.07.2011
Caroline Heycock
University of Edinburgh
07.07.–10.07.2011
Yiya Chen
Leiden University
18.07.–22.07.2011
Lucas Champollion
Universität Tübingen
19.07.–22.07.2011
Friederike Moltmann
University of Paris 1
Pantheon-­Sorbonne
20.07.–22.07.2011
David J. Lobina
University Rovira i Virgili
01.08.–31.08.2011
Joanna Błaszczak
University of Wrocław
15.08.–16.08.2011
Jelena Krivokapić
Yale University
15.08.–22.08.2011
Nicolás Stindt
Humboldt-Universität zu Berlin
05.09.–31.12.2011
Sari Kunnari
University of Oulu
08.09.–13.09.2011
Koula Tantele
University of Cyprus
08.09.–13.09.2011
Dorota Kiebzak-Mandera
Jagellonian University, Kraków
08.09.–13.09.2011
Ingrida Balčiūnienė
Vytautas Magnus University,
Kaunas, Lithuania
08.09.–13.09.2011
gast wissenschaftler /// 187
Name
Herkunftsinstitution
Zeitraum
Joel Walters
Bar-Ilan University
08.09.–13.09.2011
Taina Välimaa
University of Oulu
08.09.–13.09.2011
Daleen Klop
Stellenbosch University, South Africa
08.09.–13.09.2011
Scott Grimm
Stanford University
15.09.2011–
15.02.2012
Elena Tribushina
University of Antwerpen
19.09.–21.09.2011
Benjamin Moulineaux
Oxford University
01.10.2011–
30.09.2012
Christine Mooshammer
Haskins Laboratories, New Haven
03.10.–04.10.2011
Jason Stanley
Rutgers University, New Brunswick
11.10.–16.10.2011
Mandy Simons
University of Pittsburgh
11.10.–16.10.2011
Prashant Parikh
University of Pennsylvania,
­Philadelphia
12.10.–15.10.2011
Benjamin Spector
École normale supérieure, Paris
12.10.–15.10.2011
Richard Breheny
University College London
12.10.–15.10.2011
Lotte Hogeweg
University of Nijmegen
12.10.–16.10.2011
Michael Franke
Universität Tübingen
12.10.–16.10.2011
Beáta Gyuris
Hungarian Academy of Sciences,
Budapest
12.10.–17.10.2011
Anamaria Falaus
University of the Basque Country
12.10.–21.10.2011
Amélie Rochet-Cappelan
McGill University, Montreal
17.10.–04.11.2011
Chris Cummins
Universität Bielefeld
27.10.–29.10.2011
188 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Name
Herkunftsinstitution
Zeitraum
Asli Göksel
Boğaziçi University, Istanbul
05.11.–20.11.2011
Michael Rochemont
UBC, Vancouver
06.11.–11.11.2011
Caterina Petrone
University of Provence
09.11.–20.11.2011
Luna Beck
FU Berlin
15.11.2011
Isabelle Charnavel
École normale supérieure, Paris
18.11.2011
Jochen Trommer
Universität Leipzig
18.11.2011
Heather van der Lely
Centre for Developmental Language
Disorders and Cognitive Neuroscience
28.11.–02.12.2011
Caterina Petrone
University of Provence
30.11.–12.12.2011
Doreen Bryant
Universität Tübingen
05.12.2011
Fransje van Weerden
University of Groningen
07.12.– 09.12.2011
Sabine van der Ham
University of Groningen
07.12.– 09.12.2011
Helen Buckler
University of Nijmegen
13.12.2011
Ralf Klabunde
Ruhr-Universität Bochum
15.12.2011
gast wissenschaftler /// 189
190 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Publikationen und vorträge /// 191
Publikationen und Vorträge
Veröffentlichte wissenschaftliche Arbeiten
Benz, Anton
How to set up normal optimal answer models. In Anton Benz, Christian Ebert, Gerhard
Jäger & Robert van Rooij (eds.), Language, Games, and Evolution. Trends in Current
Research on Language and Game Theory, 14–39. Heidelberg: Springer.
On bidirectional Optimality Theory for dynamic contexts. In Anton Benz & Jason
Mattausch (eds.), Bidirectional Optimality Theory, 249–275. Amsterdam: John Benjamins.
mit Peter Adolphs, Núria Bertomeu Castelló, Xiwen Cheng, Tina Klüwer, Manfred Krifka,
Alexandra Strekalova, Hans Uszkoreit & Feiyu Xu. Conversational Agents in a Virtual
World. In Josha Bach & Stefan Edelkamp (eds.), KI 2011: Advances in Artificial Intelligence:
34th Annual German Conference on AI Proceedings, 38–49. Berlin: Springer.
mit Núria Bertomeu & Alexandra Strekalova. A decision-theoretic approach to finding
­optimal responses to over-constrained queries in a conceptual search space. In Ron Artstein, Mark Core, David DeVault, Kallirroi Georgila, Elsi Kaiser & Amanda Stent (eds.),
Proceedings of the 15th Workshop on the Semantics and Pragmatics of Dialogue, 37–46. Los
Angeles: ­Institute for Creative Technologies.
mit Christian Ebert, Gerhard Jäger & Robert van Rooij. Language, games, and evolution:
An introduction. In Anton Benz, Christian Ebert, Gerhard Jäger & Robert van Rooij
(eds.), Language, Games, and Evolution. Trends in Current Research on Language and Game
Theory, 1–13. Heidelberg: Springer.
mit Jason Mattausch. Bidirectional Optimality Theory: An Introduction. In Anton
Benz & Jason Mattausch (eds.), Bidirectional Optimality Theory, 1–31. Amsterdam: John
Benjamins.
mit Fabienne Salfner. Discourse relations and relevance implicatures: a case study. In Nick
Bezhanishvili, Sebastian Löbner, Kerstin Schwabe & Luca Spada (eds.), Logic, Language,
and Computation. 8th International Tbilisi Symposium on Logic, Language, and Computation, TbiLLC 2009, Bakuriani, Georgia, September 2009, Revisied Selected Papers (Lecture
Notes in Artificial Intelligence 6618), 182–196. Heidelberg: Springer.
Bertomeu, Núria
siehe Benz, Anton
192 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Bit tner, Dagmar
mit Milena Kuehnast & Natalia Gagarina. Comprehension and imitated production of personal pronouns across languages. In Angela Grimm, Anja Müller, Esther Ruigendijk &
Cornelia Hamann (eds.), Production-comprehension asymmetries in child language, 73–97.
Berlin: De Gruyter Mouton.
mit Cornelia Platzer. FOXP2 und seine Rolle bei der Entstehung von Sprache. Sprache
Stimme Gehör 35 (2). 78–83.
Brunner, Jana
mit Susanne Fuchs & Pascal Perrier. Supralaryngeal control in Korean velar stops. Journal of
Phonetics 39. 178–195.
mit Satrajit Ghosh, Philip Hoole, Melanie Matthies, Mark Tiede & Joseph Perkell. The influence of auditory acuity on acoustic variability and the use of motor equivalence during
adaptation to a perturbation. Journal of Speech, Language, and Hearing Research 54. 727–739.
mit Phil Hoole & Pascal Perrier. Adaptation strategies in perturbed /s/. Clinical Linguistics
and Phonetics 25 (8). 705–724.
mit Marzena Żygis. Why do glottal stops and low vowels like each other? In Wai-Sum Lee &
Eric Zee (eds.), Proceedings of the XVIIth International Congress of Phonetic Sciences,
­376–379. Hong Kong: Department of Chinese, Translation and Linguistics, University
of Hong Kong.
siehe auch Jannedy, Stefanie
Downing, Laura J.
Bantu Tone. In Marc van Oostendorp, Colin J. Ewen, Elizabeth Hume & Keren Rice (eds.),
The Blackwell companion to phonology, 5 vols., chapter 114 (vol. 5). Malden, MA & Oxford:
Wiley-Blackwell.
Introduction. In Laura J. Downing (ed.), Questions in Bantu Languages: Prosodies and Positions,
ZASPiL 55, 1–6. Berlin: ZAS.
Wh-questions in Chewa and Tumbuka: positions and prosodies. In Laura J. Downing (ed.),
­Questions in Bantu Languages: Prosodies and Positions, ZASPiL 55, 23–46. Berlin: ZAS.
Review of ›Modeling Ungrammaticality in Optimality Theory‹, ed. by Curt Rice and Sylvia
Blaho. Language 87 (2). 423–426.
Publikationen und vorträge /// 193
The prosody of ›dislocation‹ in selected Bantu languages. In Leston Buell, Kristina Riedel &
­Jenneke van der Wal (eds.), Movement and Word Order in Bantu [Special Issue],
­Lingua 121 (5). 772–786.
mit Yiya Chen. All Depressors are not alike: A comparison of Shanghai Chinese and Zulu.
In Sónia Frota, Gorka Elordieta & Pilar Prieto (eds.), Prosodic categories: production,
­perception and comprehension, 243–266. Dordrecht: Springer.
mit Maarten Mous. Challenges of Cushitic reduplication for Generalized Template Theory.
Brill’s Annual of Afroasiatic Languages and Linguistics 3. 82–110.
mit Al Mtenje. Prosodic phrasing of Chichewa relative clauses. Journal of African Languages
and Linguistics 32. 65–111.
mit Al Mtenje. Un-Wrap-ing prosodic phrasing in Chichewa. In Nicole Dehé, Ingo Feldhausen & Shinichiro Ishihara (eds.), Lingua 121 (13). 1965–1986.
Frey, Werner
Peripheral adverbial clauses, their licensing and the prefield in German. In Eva Breindl,
Gisella Ferraresi & Anna Volodina (Hrsg.), Satzverknüpfung – Zur Interaktion von Form,
Bedeutung und Diskursfunktion, 41–77. Berlin: de Gruyter.
Fuchs, Susanne
mit Britta Grimme, Pascal Perrier & Gregor Schoener. Limb versus speech motor control:
A conceptual review. Motor Control 15 (1). 5–33.
mit Laura Koenig & Jorge C. Lucero. Effects of consonant manner and vowel height on
­intraoral pressure and articulatory contact at voicing offset and onset for voiceless
­obstruents. Journal of the Acoustical Society of America 129 (5). 3233–3244.
mit Leonardo Lancia. The labial coronal effect revisited. In Yves Laprie (ed.), Proceedings of
the ISSP, 187–194. Montreal: CD-ROM.
mit Pascal Perrier & Mariam Hartinger. A critical evaluation of gestural stiffness estimations
in speech production based on a linear second-order model. Journal of Speech, Language
and Hearing Research 54. 1067–1076.
mit Rudolph Sock & Yves Laprie. Preface. Motor Control 15 (1). 2–4.
siehe auch Brunner, Jana; Petrone, Caterina; Weirich, Melanie; Winkler, Ralf
194 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Gagarina, Natalia
Acquisition and loss of L1 in a Russian-German bilingual child: A case study. In Stella
­Cejtlin (ed.), Monolingual and bilingual path to language, 137–163. Moskau: Jazyki
­slavjanskoj kul’tury.
mit Sharon Armon-Lotem & Joel Walters. The impact of internal and external factors on
lin­guistic performance in the home language and in L2 among Russian-Hebrew and
Russian-German preschool children. Linguistic Approaches to Bilingualism 1 (3). 291–317.
mit Annegret Klassert & Nathalie Topaj. Sprachstandstest Russisch für mehrsprachige Kinder / Russian language proficiency test for multilingual children (ZASPiL 54, ­Sonderheft).
Berlin: ZAS.
siehe auch Bittner, Dagmar
Gärtner, Hans-Martin
mit Bryan Jurish. Postmodern linguistics and the prospects of neural syntax: Some pole­
mical remarks. Theoretical Linguistics 37. 37–44.
Jannedy, Stefanie
mit Norma Mendoza-Denton. Semiotic layering through gesture and intonation: a case
study of complementary and supplementary multimodality in political speech. Journal
of English Linguistics 39. 265–299.
mit Melanie Weirich & Jana Brunner. The Effect of Inferences on the Perceptual Categori­
zation of Berlin German Fricatives. In Wai-Sum Lee & Eric Zee (eds.), Proceedings of the
XVIIth International Congress of Phonetic Sciences. 1870 –1873.
Jędrzejowski, Łukasz
Epistemische Modalverben als nicht-finite Komplemente. In Michail Kotin & Elizaveta
Kotorova (Hrsg.), Geschichte und Typologie der Sprachsysteme, 229–238. Heidelberg:
­Uni­versitätsverlag Winter.
Publikationen und vorträge /// 195
Krifka, Manfred
In defense of idealizations. A commentary to Stokhof & van Lambalgen. Theoretical Lin­
guistics 37. 51–62.
Varieties of semantic evidence. In Claudia Maienborn, Klaus von Heusinger & Paul Portner
(eds.), Semantics. An international handbook of natural language meaning, 242–267. Berlin:
Mouton de Gruyter.
mit Ariel Cohen. Superlative quantifiers as meta-speech acts. In Barbara Partee, Michael
­Glanzberg & Jurgis Skilters (eds.), The Baltic Yearbook of Cognition, Logic and Commu­
nication. 1–56.
siehe auch Benz, Anton
Kuehnast, Milena
siehe Bittner, Dagmar
Ludwig, Rainer
siehe Sauerland, Uli
Mayr, Clemens
Licensing focus on pronouns and the correct formulation of Avoid F. In Olivier Bonami &
Patricia Cabredo Hofherr (eds.), Empirical Issues in Syntax and Semantics 8, 359–381.
Paris: U Paris-Sorbonne.
mit Benjamin Spector. Not too strong! Generalizing the Scope Economy condition. In
­Martin Prinzhorn, Viola Schmitt & Sarah Zobel (eds.), Proceedings of Sinn und Bedeutung 14, 305–321. Wien: U Wien.
196 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Meinunger, André
Das ist was ziemlich Komisches ist das! – The syntax of apokoinu-constructions in colloquial
­German and other languages. In Eva Breindl, Gisella Ferraresi & Anna Volodina (Hrsg.),
Satzverknüpfung – Zur Interaktion von Form, Bedeutung und Diskursfunktion, 351–378.
Berlin: De Gruyter.
Der Wortartenstatus des Elements ›je‹ in der komparativen Korrelativkonstruktion.
­Zeitschrift für Germanistische Linguistik. 217–231.
Petrone, Caterina
mit Susanne Fuchs & Jelena Krivokapić. Consequences of working memory differences
and ­phrasal length on pause duration and fundamental frequency. In Yves Laprie (ed.),
Proceedings of the ISSP, 393–400. Montreal: CD-ROM.
Riedel, Kristina
mit Leston C. Buell & Jenneke van der Wal. What the Bantu languages can tell us about
word order and movement. In Leston C. Buell, Kristina Riedel & Jenneke van der
Wal (eds.), Movement and Word Order in Bantu [Special Issue] (Lingua 121 (5)). 689–701.
mit Cédric Patin. Question structure and intonation in Fipa. In Laura J. Downing (ed.),
­Ques­tions in Bantu languages: prosodies and positions (ZASPiL 55). 211–225.
Salfner, Fabienne
mit Felix Salfner. Das Adverb ›da‹ im Deutschen als eine Topiksituations-Proform: Eine
SDRT-Analyse. In Eva Breindl, Gisella Ferraresi & Anna Volodina (Hrsg.), Satzver­
knüpfungen. Zur Interaktion von Form, Bedeutung und Diskursfunktion, 211–228. Berlin:
de Gruyter.
siehe auch Benz, Anton
Publikationen und vorträge /// 197
Sauerland, Uli
mit Lucas Champollion. Move and accommodate: A solution to Haddock’s puzzle. Empi­
rical Issues in Syntax and Semantics 8. 27–54.
mit David Fleck, Rainer Ludwig & Robert Munro. Reported speech in Matses: Obligatory perspective shift with syntactic transparency. In Suzi Lima (ed.), Proceedings of SULA 5: Semantics of Under-Represented Languages in the Americas (UMOP 41), 33–48. Amherst: GLSA.
mit Rick Nouwen, Robert van Rooij & Hans-Christian Schmitz. Introduction. In Rick
­Nouwen, Robert van Rooij, Uli Sauerland & Hans-Christian Schmitz (eds.), Vagueness
in Communication, 1–12. Heidelberg: Springer.
mit Andreas Trotzke. Biolinguistic Perspectives on Recursion: Introduction [Special Issue].
In Uli Sauerland & Andreas Trotzke (eds.), Biolinguistics 5(1–2). 1–9.
Solt, Stephanie
How many most’s. In Ingo Reich et al. (eds.), Proceedings of Sinn und Bedeutung 15, 565–579.
Saarbrücken: Universaar – Saarland University Press.
Notes on the comparison class. In Rick Nouwen, Robert van Rooij, Uli Sauerland & HansChristian Schmitz (eds.), Vagueness in Communication (ViC2009), Revised Selected Papers
(LNAI 6517), 189–206. Berlin: Springer.
Vagueness in quantity: two case studies from a linguistic perspective. In Petr Cintula,
­Christian G. Fermueller, Lluis Godo & Petr Hajek (eds.), Understanding Vagueness. Logical, Philo­sophical and Linguistic Perspectives, 157–174. London: College Publications.
Stiebels, Barbara
Von den Herausforderungen des lexikalischen Reichtums. In Vorstand der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin e. V. (Hrsg.), Bericht über das Forschungsjahr 2010. 51–72.
Rezension zu ›Andrew Carstairs-McCarthy. 2010. The evolution of morphology. Oxford:
Oxford University Press‹. Linguistische Berichte 227. 353–363.
Strekalova, Alexandra
siehe Benz, Anton
198 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Truckenbrodt, Hubert
On rises and falls in interrogatives. In Hi Yon Yoo & Elisabeth Delais-Roussarie (eds.),
­Proceedings from IDP 2009, Paris, Septembre 2009, 9–17.
http://makino.linguist.jussieu.fr/idp09/actes_en.html
mit Elena Kabagema-Bilan & Beatriz López-Jiménez. Multiple focus in Mandarin Chinese.
In Nicole Dehé, Ingo Feldhausen & Shinichiro Ishihara (eds.), Lingua 121(13). 1890 –1905.
mit Johanna Steinberg & Thomas Jacobsen. Phonotactic constraint violations in German
grammar are detected automatically in auditory speech processing. Psychophysiology 48.
1208–1216.
mit Fabian Tomaschek & Ingo Hertrich. Processing German vowel quality: categorical
­perception or perceptual magnet effect? In ICPhS. Proceedings of the 17th International
Congress of Phonetic Sciences (DVD).
Veenstra, Tonjes
mit Enoch O. Aboh, Adrienne Bruyn, James Essegbey, Silvia Kouwenberg, Rocky R. Meade,
Pieter Muysken & Margot van den Berg. A Tribute to Norval Smith. Journal of Pidgin and
Creole Languages 26 (2). 235–246.
mit Parth Bhatt. Creoles and Typology: Introduction [Special Issue]. In Parth Bhatt & Tonjes Veenstra (eds.), Journal of Pidgin and Creole Languages 26 (1). 1–3.
Weirich, Melanie
mit Leonardo Lancia. Perceived auditory similarity and its acoustic correlates in twins and
­unrelated speakers. Proceedings of the XVII. ICPhS, Hongkong. 140 –144.
mit Susanne Fuchs. Vocal tract morphology can influence speaker specific realisations of phonemic contrasts. In Yves Laprie (ed.), Proceedings of the ISSP, 251–258. Montreal: CD-ROM.
siehe auch Jannedy, Stefanie
Publikationen und vorträge /// 199
Winkler, Ralf
mit Susanne Fuchs, Pascal Perrier & Mark Tiede. Speaker-specific biomechanical models:
From acoustic variability via articulatory variability to the variability of motor commands in selected tongue muscles. In Yves Laprie (ed.), Proceedings of the ISSP, 219–226.
Montreal: CD-ROM.
Marzena Żygis
Why is Slavic <č> not always /tʃ/? In Wai-Sum Lee & Eric Zee (eds.), Proceedings of the
17th International Congress of Phonetic Sciences, 2340 –2343. Hong Kong: Department
of Chinese, Translation and Linguistics, University of Hong-Kong.
mit Bernd Pompino-Marschall. Glottal marking of vowel-initial words in German. In
­Wai-Sum Lee & Eric Zee (eds.), Proceedings of the 17th International Congress of Phonetic
Sciences, 1626–1629. Hong Kong: Department of Chinese, Translation and Linguistics,
University of Hong Kong.
siehe auch Brunner, Jana
200 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Monographien
Gagarina, Natalia
mit Annegret Klassert & Nathalie Topaj. 2011. Sprachstandstest Russisch für mehrsprachige
­Kinder / Russian language proficiency test for multilingual children (ZASPiL54, Sonderheft).
Berlin: ZAS.
Herausgebertätigkeit
Benz, Anton
mit Jason Mattausch (eds.), Bidirectional Optimality Theory (Linguistik Aktuell/Linguistics
Today 180). Amsterdam: John Benjamins.
mit Christian Ebert, Gerhard Jäger & Robert van Rooij (eds.), Language, games, and evolution. Trends in current research on language and game theory (Lecture Notes in Artificial
­Intelligence 6207). Heidelberg: Springer.
Downing, Laura J.
(ed.), Questions in Bantu Languages: Prosodies and Positions (ZASPiL 55). Berlin: ZAS.
Riedel, Kristina
mit Leston C. Buell & Jenneke van der Wal (eds.), Movement and Word Order in Bantu
­[Special Issue] (Lingua 121 (5)).
Publikationen und vorträge /// 201
Sauerland, Uli
mit Rick Nouwen, Robert van Rooij & Hans-Christian Schmitz (eds.), Vagueness in
­Communication (LNAI 6517). Heidelberg: Springer.
mit Andreas Trotzke (eds.), Biolinguistic Perspectives on Recursion [Special Issue].
(Biolinguistics 5). Barcelona and Nicosia: Open Journal System.
Schwabe, Kerstin
mit Nick Bezhanishvili, Sebastian Löbner & Luca Spada (eds.), Logic, Language, and Computation (8th International Tbilisi Symposium on Logic, Language, and Computation, TbiLLC
2009, Bakuriani, Goeorgia, September 2009, Revised Selected Papers (Lecture Notes in Artificial Intelligence, LNIA). Heidelberg: Springer.
Veenstra, Tonjes
mit Parth Bhatt (eds.), Creoles and Typology [Special Issue]. (Journal of Pidgin and Creole
­Languages 26 (1)). Amsterdam: John Benjamins.
202 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Vorträge und Poster
Benz, Anton
mit Katja Jasinskaja & Fabienne Salfner. Implicatures and discourse structure – an introduction.
DGfS-Jahrestagung. 23.–25.02.2011, U Göttingen.
Errors and feedback in pragmatics. The 12th Szklarska Poręba Workshop. 11.–15.03.2011,
Szklarska Poręba (PL).
A game theoretic model with errors and feedback for Gricean pragmatics. Kolloquium am Sprachwissenschaftlichen Institut. 09.06.2011, U Bochum.
mit Núria Bertomeu & Alexandra Strekalova. A decision-theoretic approach to finding optimal
responses to over-constrained queries in a conceptual search space. Workshop on the Semantics and Pragmatics of Dialogue, SemDial 2011. 21.–23.09.2011, Institute for Creative
Technologies, Los Angeles.
mit Fabienne Salfner. Discourse Structuring Questions and Scalar Implicatures. Ninth Inter­
national Tbilisi Symposium on Language, Logic and Computation. 26.–30.09.2011,
U Kutaisi (GE).
mit Peter Adolphs, Núria Bertomeu Castelló, Xiwen Cheng, Tina Klüwer, Manfred
Krifka, Alexandra Strekalova, Hans Uszkoreit & Feiyu Xu. Conversational Agents in a
­Virtual World. 34th Annual German Conference on Artificial Intelligence, KI 2011.
04.– 07.10.2011, TU Berlin.
Feedback und Fehler in der Grice’schen Pragmatik. Linguistisches Kolloquium. 13.12.2011,
U Duisburg-Essen.
Bertomeu, Núria
siehe Benz, Anton
Bit tner, Dagmar
Spracherwerbs- und Sprachstörungsforschung am Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft
­Berlin. GISKID Gründungstagung. 20.–21.05.2011, Poster, Leipzig.
Publikationen und vorträge /// 203
Implizite Kausalität – eine empirische Studie zum Deutschen. 16.06.2011, ZAS Berlin.
mit Julia Siegmüller. Wenn das Kind in verkürzten Sätzen spricht – kompensierter Dysgram­
matismus, SPO-Sätze und Grammatiktherapie revisited. DBL-Kongress. 22.–25.06.2011,
Karlsruhe.
siehe auch Valcheva, Eva
Brunner, Jana
mit Marzena Żygis. Why do glottal stops and low vowels like each other? 17th International
Congress of Phonetic Sciences. 17.–21.08.2011, Poster, U Hong Kong.
siehe auch Jannedy, Stefanie; Żygis, Marzena
Downing, Laura J.
mit Bernd Pompino-Marschall. Focus phrasing or emphasis phrasing in Chichewa. The PJ
Workshop. 14.01.2011, U Tromsø.
mit Bernd Pompino-Marschall. Syntactic and non-syntactic factors conditioning phonological
phrasing in Chichewa. OCP 8. 19.–22.01.2011, Marrakech (MA).
Wh-questions in Chewa and Tumbuka: Positions and prosodies. BantuPsyn Workshop on
­Ques­tions in Bantu Languages. 25.–26.03.2011, Institut des Sciences de l’Homme, Lyon.
To phrase or not to phrase: on the (non-)congruence of focus and prosody. Poster, GLOW 34.
27.04.– 01.05.2011, U Wien.
mit Lisa Cheng. Mapping phonology to syntax: evidence from two wh-in-situ languages.
GLOW 34. 27.04.– 01.05.2011, U Wien.
mit Lisa Cheng. Prosodic domains do not match spell out domains. Phonology in the
21st Century: In Honour of Glyne Piggott. 07.– 09.05.2011, U McGill, Montreal.
On the (non-)congruence of focus and prominence in Tumbuka. ACAL 42. 10.–12.06.2011,
U Maryland.
mit Lisa Cheng. The mismatch between syntactic phases and prosodic phrases. SinFonIJA 4.
01.– 03.09.2011, Research Institute for Linguistics, Hungarian Academy of Sciences,
Budapest.
204 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Frey, Werner
On the ›nominal‹ character of clauses associated with a pronominal. DGfS-Jahrestagung 2011.
23.–25.02.2011, U Göttingen.
Zum unterschiedlichen Integrationsstatus abhängiger Sätze: zentrale, periphere und nicht-­
integrierte Adverbialsätze. 02.05.2011, U Tübingen.
About the licensing conditions of two types of adverbial clauses allowing root phenomena.
44th Annual Meeting of the Societas Linguistica Europaea. 08.–11.09.2011, U Logroño.
About the distribution of clauses allowing root phenomena. 29.11.2011, U Potsdam.
Fuchs, Susanne
mit Laura L. Koenig. Measuring intraoral pressure: Examples from our work. 19.04.2011,
ZAS Berlin.
mit Leonardo Lancia. Applying cross recurrence analysis to the labial coronal effect. Poster,
­Conference on Speech Motor Control. 08.–11.06.2011, Groningen.
mit Leonardo Lancia. The labial coronal effect revised. International Seminar on Speech
­Production. 20.–23.06.2011, Montreal, UQAM.
mit Caterina Petrone & Laura L. Koenig. Does subglottal pressure increase under contrastive
focus? P & P7 Osnabrück. 07.– 08.10.2011, U Osnabrück.
siehe auch Magister, Caroline; Petrone, Caterina; Winkler, Ralf
Gagarina, Natalia
One more attempt to move forward: beyond proto-morphology. Workshop on Pre- and Protomorphology. 18.–19.02.2011, U Wien.
mit Elena Tribushinina & Eva Valcheva. Using connectives for reference maintenance in a
­bilingual context. 33. Jahrestagung der DGfS. 23.–25.02.2011, Göttingen.
Narratives of bilingual children: search for SLI criteria (Narrativy mnogojazychnyh detej:
v poiskah sposobov vyjavlenija problem v razvitii rechi). Language acquisition Conference.
06.05.2011, U St. Petersburg.
Narratives: evaluating macro and microstructure. COST Action. 25.–27.05.2011, Eskisehir, Türkei.
Narrative discourse: theory, and how to ›practice‹ it. FREPY. 14.–17.09.2011, Maribor (SLO).
Publikationen und vorträge /// 205
Gärtner, Hans-Martin
Medium-distance anaphora (in Icelandic). AG-10 »Comparative Germanic Syntax and the
Challenge from Icelandic« / DGfS 33. 25.02.2011, U Göttingen.
Strange loops: Phrase-linking grammar meets Kaynean ›pronominalization‹. Workshop on
­Multidominance. 09.04.2011, U Massachusetts, Amherst.
Medium-distance anaphora in Icelandic. Workshop »Main/embedded clause asymmetries
in the Scandinavian languages«. 15.04.2011, U Lund.
Quotative Modal ›Wollen‹, Assertion, and the Zaefferer-Searle-Debate. Semantics and Philosophy
in Europe 4. Roundtable on Quotation. 28.09.2011, U Bochum.
Commentary on ›Adjunct Control and Edge Features‹ by Jairo Nunes. Workshop »Minimalism
Quo Vadis« 05.10.2011, U Potsdam.
Jannedy, Stefanie
Urbanes Deutsch. HU Examenskolloquium. 04.05.2011, HU Berlin.
mit Melanie Weirich. Perception & Attitude. International Conference on Language Variation
in Europe (ICLaVE). 28.06.– 01.07.2011, U Freiburg.
mit Melanie Weirich & Jana Brunner. The Effect of Inferences on the Perceptual Categorization
of Berlin German Fricatives. International Congress of Phonetic Sciences (ICPhS).
­16.–21.08.2011, Hong Kong, China.
Konsens & Diskonsens in G-ToBI. 1. Workshop zur Deutschen Intonation: Modellierung und
Annotation (DIMA). 09.–10.09.2011, U Köln.
Jasinskaja, Katja
(A)symmetric contrast and correction. Workshop on Additivity and Adversativity.
­07.– 08.02.2011, Centre for Advanced Study, Oslo.
Correction as restatement. DGfS-Jahrestagung, AG »Implicatures and discourse structure«.
­23.–25.02.2011, U Göttingen.
mit Elena Karagjosova. Elaboration and Explanation. CAS Winter Seminar. 23.–25.03.2011,
Sørnesset, Norway.
mit Elena Karagjosova. Grounding failure and repair: On the pragmatics of elaboration and
explanation. Discourse Representation, Comprehension and Production in a Cross-­
linguistic Perspective. 06.– 08.06.2011, Center for Advanced Study, Oslo, Norway.
206 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
(A)symmetric correction markers. ESSLLI Workshop on Formal Approaches to Discourse Particles and Modal Adverbs. 08.–12.08.2011, Ljubljana, Slovenia.
mit Elena Karagjosova. Elaboration and Explanation. Constraints in Discourse 4.
­14.–16.09.2011, Agay Roches Rouges, Var, France.
Towards a comprehensive question-based theory of discourse structure. Invited Lecture. 06.12.2011,
U Göttingen.
(A)symmetric correction markers in English, Russian, Polish, and Japanese. Formal Description
of Slavic Languages. 07.– 09.12.2011, U Göttingen.
siehe auch Benz, Anton
Jędrzejowski, Łukasz
Inherent control predicates and their complements in the history of German. GLAC 17.
­15.–16.04.2011, U Texas, Austin.
Inhärente Kontrollprädikate und ihre Infinitivkomplemente – eine diachron-typologische Studie.
LIPP-Symposium: Sprachwandel. 13.–15.07.2011, LMU München.
Exploring the nature and origin of embedded infinitival questions – a diachronic-typological
­perspective. 44th SLE Meeting. 08.–11.09.2011, U Rioja.
(Double) Modal Verbs in Germanic – Some Methodological and Typological Remarks. Workshop
Modality in Germanic languages. 14.–15.10.2011, U Jena.
Krifka, Manfred
How to interpret ›expletive‹ negation under ›before‹ in German. Beyond »any« and »ever« –
­Challenging theories about NPI licensing. 21.01.2011, U Göttingen.
Notes on Daakie (Ambrym, Vanuatu): Sounds and modality. AFLA 18 (Austronesian Formal
Language Association). 04.– 06.03.2011, Harvard U.
Predicate markers in Daakie, an Austronesian language of Ambrym, Vanuatu: Realis and Irrealis.
Speaking of Possibility and Time II. 03.– 04.06.2011, U Göttingen.
Semantics and information structure of definitional sentences. Graz Workshop on Information
Structure. 17.–18.06.2011, U Graz.
An explanation of Condition C effects under apparent reconstruction. Workshop »Reconstruction Effects in Relative Clauses«. 08.– 09.07.2011, ZAS Berlin.
Publikationen und vorträge /// 207
Causativity in Language: unaccusatives, causative alternation, continuous causation in the dative
alternation. 10.11.2011, ZIF Bielefeld.
Semantic representation formats for focus. 02.12.2011, U Potsdam.
Questions and question acts. 18th Amsterdam Colloquium. 19.–21.12.2011, U Amsterdam.
siehe auch Benz, Anton
Kühn, Nadja
The acquisition of word order and information structure in German. 12th IASCL Conference.
19.–23.07.2011, Montreal.
Acquisition of the Vorfeld. ZAS Klausurtagung. 21.10.2011, Lutherstadt Wittenberg.
Kuehnast, Milena
siehe Valcheva, Eva
Magister, Caroline
mit Susanne Fuchs & Caterina Petrone. Sprechplanung bei Erwachsenen und Kindern und der
Einfluss des Arbeitsgedächtnisses – eine Methodenevaluation. Poster, Doktorandentag des
Instituts für deutsche Sprache und Linguistik. 12.10.2011, HU Berlin.
mit Susanne Fuchs & Caterina Petrone. Sprechplanung bei Erwachsenen und Kindern und der
Einfluss des Arbeitsgedächtnisses – eine Methodenevaluation. Poster, Phonetik & Phonologie in Deutschland. 07.–8.10.2011, U Osnabrück.
Mayr, Clemens
Conflicting presuppositions and alternatives. GLOW 34 workshop on intervention effects from
a semantic perspective. 27.04.2011, U Wien.
Semantische Beschränkungen von Distanzbeziehungen. 08.11.2011, FU Berlin.
208 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Meinunger, André
Über grammatische Illusionen und sprachliche Realitäten. 12.05.2011, U Vechta.
Über grammatische Illusionen und sprachliche Realitäten. Gesus-Tagung, 20. Linguistik Tage.
28.05.2011, Metropolitní-U Prag.
Über grammatische Illusionen und sprachliche Realitäten. Ringvorlesung: Skandal im Sprach­
bezirk. 31.05.2011, TU Braunschweig.
Propositionale Einstellungen beim Glauben, Wünschen und Hoffen. 17.06.2011, Paris-Laudron-U,
Salzburg.
Zur Pragmatik und Grammatik volitionaler und verwandter Prädikate. 13.07.2011, U Jena.
Die Deutschen und ihre Sprache – Über Sinn und Unsinn bestimmter Einstellungen. Vortragsreihe des Londoner Zweigs der Gesellschaft für deutsche Sprache. 29.09.2011, U London, Queen Mary College.
Glauben, Wünschen, Hoffen – Verbstellung, Verbmodus und Präsupposition. 03.11.2011, U Leipzig.
Grammatische Illusionen und Realitäten. 02.12.2011, U Wien.
Petrone, Caterina
mit Susanne Fuchs & Jelena Krivokapić. On the flexibility of speech planning: effects of working
memory on fundamental frequency production. Poster, Xth Symposium of Psycholinguistics. 13.–16.04.2011, Donostia, San Sebastian.
mit Susanne Fuchs & Jelena Krivokapić. Consequences of working memory differences and
­phrasal length on pause duration and fundamental frequency. Poster, Conference on Speech
Motor Control. 08.–11.06.2011, Groningen.
mit Isabell Frohn-Wartenburger, Barbara Höhle, Julia Holzgrefe, Caroline Schröder &
Hubert Truckenbrodt. Cues for intonation phrase boundaries in German. Phonetik und
Phonologie 07. 07.– 08.10.2011, U Osnabrück.
siehe auch Fuchs, Susanne; Magister, Caroline; Truckenbrodt, Hubert
Publikationen und vorträge /// 209
Riedel, Kristina
Objects and word order in Bantu. 27.01.2011, ZAS Berlin.
›Free‹ word order in Bantu and the structure of the vP. TiN-dag. 05.02.2011, Utrecht.
mit Cédric Patin. Question structure and intonation in Fipa. Workshop on Wh-Questions.
­25.–26.03.2011, Lyon 2.
The augment in Haya. Annual Conference on African Linguistics (ACAL) 42. 10.–12.06.2011,
U Maryland.
Syntactic microvariation in Bantu: Theoretical and descriptive issues. Workshop »Approaches
to Language Variation«, LSSA 2011. 27.06.2011, Rhodes U.
mit Lutz Marten. Locative object marking and the argument-adjunct distinction. Workshop
»Bantu subject and object marking«, LSSA 2011. 28.06.2011, Rhodes U.
Salfner, Fabienne
siehe Benz, Anton
Sauerland, Uli
mit Chris Cummins & Stephanie Solt. Experimental evidence for implicatures with modified
numerals. 85th Annual Meeting of the Linguistic Society of America. 06.– 09.01.2011,
Pittsburgh.
mit Chris Cummins & Stephanie Solt. More than 100 Implicatures. DGfS-Jahrestagung, AG
»Implicatures and discourse structure«. 23.–25.02.2011, U Göttingen.
mit Chris Cummins & Stephanie Solt. Implicatures and modified numerals. 4th Biennial
­Conference on Experimental Pragmatics. 02.– 04.06.2011, U Pompeu Fabra, Barcelona.
The semantics and pragmatics of contradictions. Tokyo Semantics Research Group. 08.07.2011,
NII Tokyo.
Complex sentences within Biolinguistics. Sendai Area Linguistics Circle. 18.07.2011, Tohoku
Gakuin U.
Complex sentences within Biolinguistics. 21.07.2011, Kyushu U.
Complex sentences within Biolinguistics. 25.07.2011, U Osaka.
mit Peter Pagin and Samer Al’Khatib. Vagueness and the semantics and pragmatics of contradictions. Euro-XPrag Pisa Workshop. 30.09.– 02.10.2011, Scuola Normale Superiore, Pisa.
210 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
mit Kazuko Yatsushiro. Welche Kinder sind in Sprachförderschulen? Eine Regressionsanalyse
anhand von Standardtests. 6. Herbsttreffen Patholinguistik. 17.11.2011, Poster, U Potsdam.
mit Jonathan Bobaljik. Finding Optimal Morphological Features: Syncretism Distribution
­Modelling. 50 years of Linguistics at MIT: A scientific reunion. 09.–11.12.2011, Poster, Cambridge, MA.
Schenner, Mathias
Reconstruction effects in relative clauses: An overview. Workshop »Reconstruction Effects in
Relative Clauses«. 08.– 09.07.2011, ZAS Berlin.
Interpreting embedded modals. Workshop »Modality in Germanic languages«. 14.–15.10.2011,
U Jena.
Schwabe, Kerstin
Propositional correlates in German: towards a unified account. The 2nd Annual Tampa Workshop on Syntax, Semantics, and Phonology. 11.–12.03.2011, U South Florida.
mit Robert Fittler. Consistency conditions ruling German question embedding. The 2nd Annual
Tampa Workshop on Syntax, Semantics, and Phonology. 11.–12.03.2011, U South Florida.
mit Robert Fittler. Purely logical conditions ruling German proposition embeddings. 18.03.2011,
U North Carolina.
Sentential proforms and matrix predicates. DGfS-Jahrestagung, AG »Inner-sentential propo­
sitional pro-forms: syntactic properties and interpretative effects«. 23.–25.03.2011,
U Göttingen.
Propositional correlates and matrix predicates in German. Ninth International Tbilisi Symposium on Language, Logic and Computation. 26.–30.09.2011, U Kutaisi.
Consistency conditions and syntax of proposition embedding predicates. 06.12.2011, U Lund.
Skerra, Antje
Experimentelle Untersuchungen zum Verstehen und der Produktion von Pronomen und Konnek­
tiven bei SES-Kindern. Psycholinguistik Zirkel. 25.10.2011, ZAS Berlin.
Publikationen und vorträge /// 211
Solt, Stephanie
On measurement and quantification: The case of ›most‹ and ›more than half‹. 17.02.2011,
U Tübingen.
›Most‹, ›more than half‹ and scale structure. 09.06.2011, U Frankfurt a. M.
Comparison to fuzzy standards. Sinn und Bedeutung 16. 06.– 08.09.2011, Utrecht.
Vagueness, imprecision and scales. LogICCC Final Conference. 15.–18.09.2011, Berlin.
mit Nicole Gotzner & Marijan Palmović. The interpretation of vague predicates –
experimental insights. LogICCC Final Conference. 15.–18.09.2011, Berlin.
mit Chris Cummins & Marijan Palmović. Preference for approximation. 2nd Euro-XPrag
Workshop. 30.09.– 02.10.2011, Pisa.
siehe auch Sauerland, Uli
Stiebels, Barbara
Sprachtrends des Deutschen und Sprachwandelszenarien. Podiumsveranstaltung »Ist der
Drops gelutscht? Trends der deutschen Sprache und der Dialekte« (Veranstaltungsreihe
»Geisteswissenschaften im Dialog«). 08.06.2011, München.
Truckenbrodt, Hubert
Zentrale Elemente der phrasalen Betonung und der Satzmelodie im Deutschen. 13.01.2011,
U Wien.
mit Johanna Steinberg & Thomas Jacobsen. Automatische Detektion phonotaktischer
­Constraint-Verletzungen – eine EKP-Studie. 53. Tagung experimentell arbeitender Psychologen. 13.–16.03.2011, Halle.
mit Julia Holzgrefe, Caterina Petrone, Caroline Schröder, Barbara Höhle & Isabell Wartenburger. Occurrence of closure positive shift depends on boundary position: An ERP study on
the perception of prosodic information in short coordinate structures. Poster, 10th International Symposium of Psycholinguistics. 13.–16.04.2011, Donostia, San Sebastián (E).
mit Fabian Tomaschek & Ingo Hertrich. German vowel quantity: categorical perception or
­perceptual magnet effect? The 17th International Congress of Phonetic Sciences.
­17.–21.08.2011, Hongkong.
212 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
mit Caroline Schröder, Julia Holzgrefe, Caterina Petrone, Isabell Wartenburger & Barbara
Höhle. Infants’ sensitivity to prosodic boundary markers: evidence from German 6- and
8-month-olds. Poster, Generative Approaches to Language Acquisition. 06.– 08.09.2011,
Thessaloniki.
Zur Tonskalierung im Deutschen. Workshop Deutsche Intonation. 09.–10.09.2011, U Köln.
mit Fabian Tomaschek & Ingo Hertrich. Categorical processing of German vowel quality.
­Poster, ICON XI. 25.–29.09.2011, Palma, Mallorca.
mit Ingo Hertrich. Behavioral and neural correlates of vowel length in German. Jahrestreffen
des SPP 1234. 29.–30.09.2011, U Marburg.
mit Barbara Höhle & Isabell Wartenburger. Development of prosodic competence in early fi­ rst
language acquisition: behavioral and neurophysiological investigations. Jahrestreffen des
SPP 1234. 29.–30.09.2011, U Marburg.
mit Thomas Jacobsen. Pre-attentive phonotactic processing. Jahrestreffen des SPP 1234.
29.–30.09.2011, U Marburg.
mit Fabian Tomaschek & Ingo Hertrich. Linear changing duration is processed differently
in speech and non-speech signals. Poster, Phonetik und Phonologie 7. 07.– 08.10.2011,
U Osnabrück.
mit Fabian Tomaschek & Ingo Hertrich. Categorical processing of German vowel quantity.
­Poster, 161st meeting of the Acoustical Society of America. 23.10.2011, Seattle.
siehe auch Petrone, Caterina
Topaj, Nathalie
Acquisition of discourse coherence: pronominal reference in Russian and German bilingual and
monolingual narratives. DGfS-Jahrestagung, AG Textkohärenz und Textverstehen bei
Erwachsenen und Kindern. 23.–25.02.2011, U Göttingen.
Valcheva, Eva
mit Sabine van der Ham. The influence of implicit causality on the processing of pronouns in
­causal and additive relations. 20.01.2011, ZAS Berlin.
mit Dagmar Bittner, Milena Kuehnast & Sabine van der Ham. Do children integrate coherence
relation and verb semantic when producing anaphoric pronouns. 12th IASCL Conference.
19.–23.07.2011, Montreal.
Publikationen und vorträge /// 213
mit Milena Kuehnast & Dagmar Bittner. Construing referential coherence in German: the case
of implicit verb causality. 8th International Conference Cognitive Modeling in Linguistics. 22.–29.09.2011, Corfu.
siehe auch Gagarina, Natalia
Vate, Marleen van de
To account for the stative vs. dynamic distinction with regard to temporal interpretation in
Saamáka. Syntax Lab. 03.03.2011, U Leiden.
The interaction of the event description and the expression of modality. CASTL colloquium.
14.04.2011, U Tromsø.
The interaction of tense and modality in Saamáka. Temporal, modal and event interpretation
in natural language discourse. 16.–18.06.2011, Universidade dos Açores.
Future reference: Tense or Modality? The view from Saamáka. Creole Grammars & Linguistic
Theories. 23.–24.06.2011, Paris.
Future reference: Tense or Modality? The view from Saamáka. 4th Conference on Syntax, Phonology and Language Analysis. 01.– 03.09.2011, Research Institute for Linguistics of the
Hungarian Academy of Sciences, Budapest.
Veenstra, Tonjes
The development of subordination. Workshop on the Trans-Atlantic Sprachbund: Benin and
Suriname. 21.01.2011, U Nijmegen.
Grammatical Aspects of the Bantu Diaspora. Seminar op Vrijdag. 11.02.2011, Musée Royal de
l’Afrique Centrale, Tervuren.
mit Jenneke Van der Wal. Verb allomorphy in Mauritian Creole and the CJ/DJ distinction in
Bantu. B4ntu Conference. 07.– 09.04.2011, HU Berlin & ZAS.
On the structure of complex predicates in creoles. GRGC Workshop Creole Grammars & Linguistic Theories. 23.–24.06.2011, Paris 7 & CNRS.
On the structure and emergence of directional serial verb constructions. Societas Linguistica Europaea 2011. 08.–11.09.2011, Logroño (La Rioja).
214 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
von Prince, Kilu
Nominal Possession in Daakaka. AFLA 18. 04.– 06.03.2011, Harvard U.
On the Daakaka modal system: imperatives and futures. Chronos 10. 18.–20.04.2011, U Aston,
Birmingham.
On the Daakaka modal system: the distal. Speaking of Possibility and Time II. 03.– 04.06.2011,
U Göttingen.
How a borrowed modal marker changes the Daakaka modal system. 20th International Conference on Historical Linguistics (ICHL XX). 24.–30.07.2011, Osaka, National Museum
of Ethnology.
TAMP-adjuncts in Daakaka – Reconsidering serial verbs and monoclausality. International
workshop on the languages of Vanuatu. 20.–23.10.2011, Kioloa, ANU.
Weirich, Melanie
Sprecherspezifische Variabilität bei Sibilanten: Akustik, Artikulation und Perzeption. 18.05.2011,
HU Berlin.
mit Leonardo Lancia. Perceived auditory similarity and its acoustic correlates in twins and
­unrelated speakers. Poster, XVII. ICPhS. 17.–21.08.2011, U Hong Kong.
Der Einfluss der Biologie auf sprecherspezifische Variabilität bei Zwillingen: Der Weg ist das Ziel.
P & P7. 07.– 08.10.2011, Osnabrück.
siehe auch Jannedy, Stefanie
Winkler, Ralf
mit Susanne Fuchs, Pascal Perrier & Mark Tiede. Can the location of vocal tract bending constrain individual vowel articulation? Evidence from biomechanical modelling. Conference on
Speech Motor Control. 08.–11.06.2011, Groningen.
mit Susanne Fuchs, Pascal Perrier & Mark Tiede. Speaker-specific biomechanical models: From
acoustic variability via articulatory variability to the variability of motor commands in selected tongue muscles. International Seminar on Speech Production. 20.–23.06.2011, Montreal, UQAM.
mit Susanne Fuchs, Pascal Perrier & Mark Tiede. Biomechanical tongue models: An approach
to studying inter-speaker variability. Interspeech. 28.–31.08.2011, Florenz.
Publikationen und vorträge /// 215
Yatsushiro, Kazuko
The language acquisition and ambiguity resolution. The Language Acquisition Colloquium.
20.01.2011, U Potsdam.
mit Napoleon Katsos et al. To what extent does the development of conceptual categories depend
on language? BU Conference on Language Development. 04.– 06.11.2011, Boston U.
siehe auch Sauerland, Uli
Żygis, Marzena
Über die Markierung prosodischer Grenzen: Deutsch und Polnisch kontrastiv (plenary talk). Konferenz: Grammatische Kontraste und Konvergenzen. 15.–17.03.2011, IDS Mannheim.
mit Jana Brunner. Why do glottal stops and low vowels like each other? Manchester Phonology
Meeting 19. 19.–21.05.2011, U Manchester.
mit Joanna Blaszczak. Sprache und Identität: soziolinguistische Studie über deutsch-polnische
Kinder in Berlin. 26.05.2011, ZAS Berlin.
Why is Slavic <č> not always /tʃ/? Poster, 17th International Congress of Phonetic Sciences.
­17.–21.08.2011, U Hong Kong.
mit Bernd Pompino-Marschall. Glottal marking of vowel-initial words in German. Poster,
17th International Congress of Phonetic Sciences. 17.–21.08.2011, U Hong Kong.
Expanding phonological horizons: On the role of aerodynamics in phonology. Special session at
the 17th International Congress of Phonetic Sciences. 27.10.2011, U Hong Kong.
siehe auch Brunner, Jana
216 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Lehrveranstaltungen /// 217
Lehrveranstaltungen
Dozent/in
Lehrveranstaltung
Ho chschule
Semester
Brunner, Jana &
­Marzena Żygis
› GK Phonetik, Phonologie und
­Graphematik
HU Berlin
SoSe 2011
Jannedy, Stefanie
› S Analyse spontansprachlicher
­Phänomene
HU Berlin
SoSe 2011
Jannedy, Stefanie &
Melanie Weirich
› Methodenworkshop
Einführung in Praat
HU Berlin
SoSe 2011
Krifka, Manfred
› S Argumentative Texte
HU Berlin
SoSe 2011
› S Einführung in die Satzsemantik
HU Berlin
SoSe 2011
› Ü Wissenschaftliches Arbeiten in
der germanistischen Linguistik
HU Berlin
SoSe 2011
› Ü Strukturkurs Daakie
­(Austronesisch)
HU Berlin
SoSe 2011
Kuehnast, Milena
› S Modelle grammatischer
­Beschreibung
HU Berlin
SoSe 2011
Meinunger, André
› S Deutsche Syntax – Haider (2010)
U Leipzig
SoSe 2011
Petrone, Caterina
› S Prosodie et intonation du français
FU Berlin
SoSe 2011
Pompino-Marschall,
Bernd
› VL Lautsprachliche Produktion
und Perzeption
HU Berlin
SoSe 2011
› Ü Phonetik des Deutschen als
Fremdsprache
HU Berlin
SoSe 2011
› S Lautliche Produktion und
­Perzeption
HU Berlin
SoSe 2011
› Summerschool course
Imprecision and Approximation
ESSLLI 2011,
Ljubljana
SoSe 2011
Sauerland, Uli &
­Stephanie Solt
218 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Dozent/in
Lehrveranstaltung
Ho chschule
Semester
Schenner, Mathias
› GK Semantik
HU Berlin
SoSe 2011
Solt, Stephanie
› GK Semantik
HU Berlin
SoSe 2011
Stiebels, Barbara
› S Struktur der Mayasprachen
U Potsdam
SoSe 2011
Weirich, Melanie
› GK Phonetik, Phonologie und
­Graphematik
HU Berlin
SoSe 2011
Truckenbrodt, Hubert
› S Prosody and intonation
Boğaziçi U,
Istanbul
02.–05.05.
2011
Yatsushiro, Kazuko
› S Semantics and Pragmatics
FU Berlin
SoSe 2011
Żygis, Marzena &
Caterina Petrone
› BS Phonetik, Phonologie und
­Graphematik
HU Berlin
SoSe 2011
Benz, Anton
› S Quantitätsimplikaturen
HU Berlin
WS 2011/12
Benz, Anton &
­Fabienne Salfner
› S Theorien der Diskurs­
strukturierung
HU Berlin
WS 2011/12
Bertomeu Castelló,
Núria
› S Modelle der Produktion und
­Auflösung von Referenzausdrücken
HU Berlin
WS 2011/12
Downing, Laura J.
› Ü Phonology and Grammar in
­African Languages
HU Berlin
WS 2011/12
Frey, Werner
› S Herausgestellte Konstituenten:
Links-, Rechtsversetzung, Extra­
position
HU Berlin
WS 2011/12
Gagarina, Natalia
› S Theorien und Methoden des
­Erstspracherwerbs
HU Berlin
WS 2011/12
Krifka, Manfred
› Textkohärenz und Textbedeutung
HU Berlin
WS 2011/12
Lehrveranstaltungen /// 219
Dozent/in
Lehrveranstaltung
Ho chschule
Semester
Krifka, Manfred
› VL Dimensionen grammatischer
Variation
HU Berlin
WS 2011/12
› HS Definitheit, Quantifikation,
Generizität
HU Berlin
WS 2011/12
› Ü Wissenschaftliches Arbeiten in
der germanistischen Linguistik
HU Berlin
WS 2011/12
Krifka, Manfred &
Toni Bernhart
› HS Textkompetenz
HU Berlin
WS 2011/12
Mayr, Clemens
› S Semantik und Syntax von Fragen
HU Berlin
WS 2011/12
Meinunger, André
› VL Grammatik des deutschen
­Substandards
HU Berlin
WS 2011/12
› HS Grammatik und Soziolinguistik
der deutschen Umgangssprache
U Leipzig
WS 2011/12
› S Gesprochene Sprache und ihre
Verschriftung
HU Berlin
WS 2011/12
› S Deutsche Varietätenphonetik
und -phonologie
HU Berlin
WS 2011/12
Sauerland, Uli
› S Grammatik einer nicht-indoeuropäischen Sprache: Karitiana 1 & 2
U Potsdam
WS 2011/12
Schwabe, Kerstin
› S Deutsche Grammatik
HU Berlin
WS 2011/12
› S Semantics
HU Berlin
WS 2011/12
› VL Einführung in die
­Sprach­typologie
U Leipzig
WS 2011/12
Pompino-Marschall,
Bernd
Stiebels, Barbara
220 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Dozent/in
Lehrveranstaltung
Ho chschule
Semester
Stiebels, Barbara
› KO Typologisches Forschungs­
kolloquium
U Leipzig
WS 2011/12
› S Arealtypologie mesoameri­
kanischer Sprachen
U Leipzig
WS 2011/12
› Modul 3
Vorträge und Tagungen am ZAS
HU Berlin
WS 2011/12
Truckenbrodt, Hubert
› S Selbständiges Arbeiten zur
­Satzmelodie
HU Berlin
WS 2011/12
Valcheva, Evdokia
› S Einführung in die Sprach­
beschreibung
FU Berlin
WS 2011/12
› Ü Sprachwissenschaftliche
­Arbeitstechniken
FU Berlin
WS 2011/12
Winkler, Ralf
› S Physiologische und anatomische
Grundlagen der Sprachproduktion
und -rezeption
TU Berlin
WS 2011/12
Yatsushiro, Kazuko
› S Introduction to Linguistics
FU Berlin
WS 2011/12
Lehrveranstaltungen /// 221
222 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Zentrum für
Literatur- und Kulturforschung
224 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Zentrum für Literatur- und Kulturforschung
Schützenstraße 18 /// 10117 Berlin
Tel +49 (0) 30 · 20 192 173 /// Fax +49 (0) 30 · 20 192 154
[email protected] /// www.zfl-berlin.org
Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 225
Forschungsprofil und Mitarbeiter
Forschungsprofil
Das ZfL betreibt interdisziplinäre Forschungen zur europäischen Kultur- und Wissen(schaft)sgeschichte auf Basis philologisch-kulturwissenschaftlicher Methoden. Im Mittelpunkt stehen
die teils verdeckte Prägung der Moderne durch vormoderne, insbesondere religiöse Begriffe,
Praktiken und Deutungsmuster sowie die zumeist vergessene, aber in der Gegenwart fortwirkende Geschichte wissenschaftlicher Theoreme, Begriffe und Verfahren. Die Forschungen konzentrieren sich auf Probleme, die die Kompetenzen verschiedener Disziplinen erfordern, und auf Themen am Schnittpunkt von Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften
und Künsten.
Mitarbeiter
Die Mitarbeiter des ZfL kommen aus unterschiedlichen Philologien (Komparatistik,
­Germanistik, Romanistik, Slavistik, Amerikanistik, Arabistik, Japanologie), Kultur-, Kunst-,
Musik- und Medienwissenschaften, Religions- und Islamwissenschaft, Wissenschaftsgeschichte, Philosophie und Psychologie.
Direktorin
Prof. Dr. Dr. h. c. Sigrid Weigel
Stellvertretende Direktoren
PD Dr. Daniel Weidner
PD Dr. Stefan Willer
konzeptionelle beratung
Prof. Dr. Thomas Macho (HU Berlin)
Prof. Dr. Dr. theol. h. c. Angelika Neuwirth (FU Berlin)
226 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Sigrid Weigel
Stefan Willer
Daniel Weidner
Wissenschaftliche Mitarbeiter/innen
Dr. Zaal Andronikashvili
Dr. sc. Karlheinz Barck
PD Dr. Peter Berz (ab 01.03.2010)
PD Dr. Benjamin Bühler (bis 28.02.2011, seither Heisenberg-Stipendiat)
Dr. Maria Teresa Costa (ab 01.10.2011)
Dr. Sasha Dehghani (Elternzeit 03.03.– 02.09.2011)
Dr. Birgit Griesecke
Dr. Claude Haas (ab 01.02.2011)
Dr. des. Almut Hüfler (bis 30.06.2011)
Anar Imanov
Dr. Tobias Klein (01.08.–31.10.2011)
Herbert Kopp-Oberstebrink
Dr. Uta Kornmeier
PD Dr. Mona Körte (ab 01.04.2011)
Dr. Irmela Marei Krüger-Fürhoff
Dr. des. Christine Kutschbach (ab 01.11.2011)
Dr. des. Vanessa Lux (ab 15.03.2011)
Dr. Giorgi Maisuradze (15.09.–15.11.2011)
Dr. Sigrun Meinig (01.10.–30.11.2011)
PD Dr. Ernst Müller
Dr. Dirk Naguschewski
Dr. Christina Pareigis
Dr. Ohad Parnes (bis 30.04.2011)
Dr. Tatjana Petzer (Elternzeit 01.04.–31.07.2011)
PD Dr. Anne-Kathrin Reulecke
Dr. Jörg Thomas Richter
Dr. Falko Schmieder
Dr. Franziska Thun-Hohenstein
Dr. Martin Treml
Dr. Margarete Vöhringer
PD Dr. Daniel Weidner (ab 01.04.2011)
Dr. Judith Elisabeth Weiss (ab 01.04.2011)
PD Dr. Stefan Willer
Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 227
Jutta Müller
Direktionssekretariat
Jutta Müller
Wissenschaftlich-technische und Sekretariatsmitarbeiter/innen
Sarah Affenzeller (ab 01.08.2011)
Marietta Damm
Birgit Dreiling (ab 01.07.2011)
Susanne Hetzer (Datenmanagement)
Aleksandra Jović (Systemadministration)
Andrea Schulz
Axel Wappler (01.01.–31.05.2011)
Jana Wolf
Sabine Zimmermann
Bibliothek
Halina Hackert-Lemke
Ruth Hübner (Bibliotheksleitung)
Jana Lubasch
Doktoranden
Jana August
Rosa Eidelpes
Frauke Fitzner (ab 15.01.2011)
Stefan Ihrig (ab 01.04.2011)
Romy Marschall (bis 15.09.2011)
Matthias Meindl (bis 28.02.2011)
Christoph Schmälzle
Christian Schön
228 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Hans Belting
William J. T. Mitchell
Studentische Hilfskräfte
Robert Baron (ab 01.04.2011)
Steffen Niclas Bodenmiller
Nadine Sophie Eckert (bis 30.09.2011)
Dominik Erdmann (bis 30.09.2011)
Moritz Friese (bis 31.03.2011)
Dmytro Gachkin (ab 01.09.2011)
Clarissa Gebauer
Judith Hampel (bis 30.06.2011)
Adriell Kopp
Florian Matzke (ab 01.10.2011)
Lisa Münzer
Moritz Mutter
Linda Pelchat
Jan-Philipp Pomplun
Tobias Retz
Julia Rivera (bis 31.07.2011)
Michael Schiller
Anja Schipke
Sofia Schneeweiß (ab 15.07.2011)
Friederike Schruhl (ab 01.11.2011)
Wissenschaftlicher Beirat
Jürgen Fohrmann (Universität Bonn), Vorsitzender
Rodolphe Gasché (University at Buffalo, NY)
Michael Hagner (ETH Zürich)
Caroline Jones (MIT Cambridge, MA)
Helmut Lethen (IFK Wien), stellvertretender Vorsitzender
Vivian Liska (Universiteit Antwerpen)
Monika Wagner (Universität Hamburg)
Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 229
Georges Didi-Huberman
Carlo Ginzburg
Honorary Members
Hans Belting (Karlsruhe)
Georges Didi-Huberman (Paris)
Carlo Ginzburg (Pisa)
Julia Kristeva (Paris)
William J. T. Mitchell (Chicago)
Stéphane Mosès sel. A. (1931–2007)
Michail Ryklin (Moskau)
Irina Scherbakowa (Moskau)
230 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Forschungsprojekte /// 231
Forschungsprojekte
Seit 2008 wird am ZfL die Arbeit an Methoden zur Erforschung der kulturgeschichtlichen,
epistemischen, text- und bildtheoretischen Voraussetzungen gegenwärtig brennender Pro­
bleme auf sicherer und längerfristiger Grundlage weitergeführt. In Umsetzung der entsprechenden Empfehlungen des Wissenschaftsrates wurde die Fortsetzung der Arbeit durch die
Zusage des Landes Berlin ermöglicht, die Grundförderung der Geisteswissenschaftlichen
Zentren Berlin (GWZ) fortzusetzen, sowie durch eine sechsjährige Projektförderung des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Hiermit kann das zentrale Forschungsprogramm des ZfL zur Europäischen Kultur- und Wissenschaftsgeschichte finanziert werden, das durch weitere Drittmittelprojekte (BMBF, DFG, VolkswagenStiftung) ergänzt wird.
Forschungsschwerpunkt I
Europäische Kulturgeschichte
Im Forschungsschwerpunkt I wird die Europäische Kulturgeschichte insbesondere im Hinblick auf – historische und topographische – Ungleichzeitigkeiten der Säkularisierung und
im Hinblick auf das »Nachleben« (Aby Warburg) religionsgeschichtlicher Bedeutungen in
der Moderne erforscht. Die Europäische Kulturgeschichte wird dabei nicht als eine feste,
geographisch und zeitlich umrissene Einheit behandelt; vielmehr geht es um Diskurse und
kulturelle Praktiken, mit denen »ein solches Gebilde wie Europa« (Erich Auerbach) entstanden ist und permanent rekonzeptualisiert wird, um die Art und Weise, wie sich ›Europa‹
aus je unterschiedlichen historischen, topographischen und religionskulturellen Sichtweisen darstellt. Dabei werden auch Wechselbeziehungen zwischen europäischen und nichteuropäischen Kulturen einbezogen.
Im Hinblick auf konkurrierende Paradigmen zur Herleitung der Europäischen Kultur – aus orientalisch-antiken, aus mediterranen oder aus jüdisch-christlichen Ursprüngen –
werden kulturvergleichende Methoden in Rücksicht auf religionshistorische Differenzen
modifiziert und weiterentwickelt. Die interdisziplinäre Projektarbeit zielt dabei insgesamt
auf die Entwicklung einer kulturwissenschaftlichen Epistemologie, die es vermag, kompa­
ratistische Verfahren dort zu überschreiten, wo diese auf die Konstitution nationaler, ethnischer, sprachlicher, religiöser und gattungsspezifischer Entitäten angewiesen ist, um überhaupt komparativ vorgehen zu können. Anstelle vergleichender Verfahren werden im ZfL
Untersuchungsanordnungen gewählt, in denen plurale, uneindeutige und uneinheitliche
232 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Kulturen als Ergebnis von Verhandlungen, Abgrenzungen oder Austausch, als Produkt von
Übersetzung, Zusammenspiel oder Überlagerung, von Wettstreit oder Widerstreit verschiedener Traditionen analysiert werden können.
Das Forschungsdesign der Projekte zielt darauf ab, Untersuchungsanordnungen zu überwinden, in denen nach dem ›Verhältnis von Text und Kontext‹, von Literatur und Politik
bzw. Religion o. a. gefragt wird. Denn in solchen Fragestellungen werden nicht nur gegenwärtige Gattungsbegriffe (z. B. die Engführung des Literaturbegriffs auf poetisch-fiktionale
Texte gegenüber einem vorgängigen weiteren Begriff von Literatur) in die Geschichte zurückprojiziert; unberücksichtigt bleibt auch, dass bei der Herstellung des Wissens über den
›Kontext‹, das aus anderen Disziplinen importiert wird, ebenfalls Texte im Spiele waren. Die
Forschungsprojekte des ZfL konzentrieren sich stattdessen auf Konstellationen, in denen
Entstehung und Umbrüche von Figuren/Figurationen, von Konzepten, Deutungsmustern
und kulturellen Praktiken untersucht werden können.
Diese Arbeit schließt an die ›erste Kulturwissenschaft‹ an, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus dem Zusammenwirken von anthropologischen, physio-psychischen, religionshistorischen, philosophischen und philologischen Ansätzen entstanden ist und sich mit den
Arbeiten von Wissenschaftlern verbindet, die – aus je unterschiedlichen Disziplinen kommend – kulturwissenschaftliche Methoden entwickelt haben: Aby Warburg aus der Kunstgeschichte, Sigmund Freud aus der Neurologie, Ernst Cassirer aus der Philosophie, Georg
Simmel aus der Soziologie, Walter Benjamin aus der Germanistik und Erich Auerbach aus
der Romanistik. Diese Art Kulturwissenschaft fokussiert die kultischen und rituellen Ursprünge der Kultur und deren Transformationen in symbolische, diskursive, künstlerische und
systematische Formen des Wissens. Sie untersucht das Nachleben archaischer, antiker oder
religiöser Bedeutungsfiguren in der Geschichte der Säkularisierung und Modernisierung.
Forschungsprojekte /// 233
Martin Treml
Angelika Neuwirth
Herbert Kopp-Oberstebrink
Forschungsbereich Archiv/Kulturwissenschaft
Leitung Martin Treml
Susan Taubes – Biografie und Edition [BMBF]
Projektleitung Sigrid Weigel
Mitarbeiterinnen Christina Pareigis, Almut Hüfler (bis 30.06.2011)
Briefausgabe der Korrespondenz von Jacob Taubes [BMBF]
Projektleitung Martin Treml
Mitarbeiter Herbert Kopp-Oberstebrink
Forschungsbereich Religion/Repräsentation
Leitung Daniel Weidner
Tragödie und Trauerspiel [BMBF]
Projektleitung Daniel Weidner
Mitarbeiter Claude Haas
Figurationen des Märtyrers in nahöstlicher und europäischer Literatur [DFG]
Projektleitung Angelika Neuwirth (FU Berlin), Sigrid Weigel
Ko ordination Martin Treml
Mitarbeiter Sasha Dehghani (Elternzeit 03.03.– 02.09.2011), Silvia Horsch (FU Berlin)
Forschungsbereich Europa/Osten
Leitung Franziska Thun-Hohenstein
Das europäische Subjekt und der ›Homo sovieticus‹ [BMBF]
Projektleitung Franziska Thun-Hohenstein
Mitarbeiter Zaal Andronikashvili
234 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Forschungsschwerpunkt II
Kulturgeschichte des Wissens
Im Forschungsschwerpunkt II wird die Kulturgeschichte des Wissens insbesondere im Hinblick auf das Verhältnis von Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften und Künsten
erforscht, mit Blick sowohl auf die Genese ihrer entgegengesetzten Episteme und Methoden, wie Erklären und Verstehen (Dilthey), Empirie und Interpretation oder Messen und
Deuten, als auch auf den Austausch und Transfer zwischen Disziplinen und Wissenssys­
temen. Die Forschungen gelten epistemischen Objekten, Konzepten und Paradigmen, die
im Fadenkreuz mehrerer Disziplinen lokalisiert sind (z. B. Generation, Erbe, Genealogie,
Gefühl/Affekt, Bewusstsein, Ausdruck u. a.). Das wissenschaftspolitische Engagement zielt
auf die Erarbeitung kulturwissenschaftlicher Kompetenzen für die Wissensgesellschaft.
Für die Arbeit an ausgewählten Wissensfiguren oder Theoreme werden Wechselbeziehungen und Übergänge zwischen dem allgemeinen kulturellen, dem künstlerischen/literarischen und dem fachwissenschaftlichem Wissen untersucht. Nicht selten nämlich gehen literarische Imaginationen, Gedankenexperimente und künstlerische Entwürfe, sämtlich Produkte einer facultas fingendi im weiten Sinne, konkreten Forschungsfragen bzw. -hypothesen
und deren systematischer wissenschaftlicher Erforschung voraus. Zum anderen antworten
literarische und künstlerische Arbeiten auf wissenschaftlich-technische Innovationen, indem sie diese im Sinne eines Probehandelns experimentell verleiblichen und materialisieren
oder in den fiktiven Kontext menschlicher Kultur stellen, wobei u. a. auch Wünsche, Phantasmen und Ängste zum Ausdruck kommen oder verschwiegene Kehrseiten des Fortschritts
zu Tage gefördert werden. Insofern zielt die Einbeziehung von Kunst und Literatur nicht
nur auf die Genese wissenschaftlicher Projekte, sondern auch auf die Erhellung der Dialektik von impliziten und expliziten Wissen, von positivem Wissen und Nicht-Wissen.
Darüber hinaus zielt die Arbeit des ZfL auf die Entwicklung kulturwissenschaftlicher,
bild-, text- und begriffstheoretisch fundierter Beiträge zu den interdisziplinären Science Studies. Methoden und Instrumentarien der Geistes- und Kulturwissenschaften, die der Analyse
bedeutungsgebender Verfahren dienen, werden für jene Aspekte naturwissenschaftlicher
Objekte und Theoreme genutzt, die sich im blinden Winkel von deren Methoden befinden.
In diesem Sinne werden rhetorische Verfahren in den (Natur-)Wissenschaften, wie etwa der
Einsatz von Metaphern bei der Erschließung noch unerforschter Gebiete (prominentestes
Beispiel ist der ›genetische Code‹), als kreative, innovative Praktiken betrachtet, aber auch
auf darin eingeschlossene und fortwirkende Vorläufigkeiten des Wissens hin befragt (Hans
Forschungsprojekte /// 235
Blumenberg). Im Horizont einer Archäologie und Genealogie des Wissens (Michel Foucault)
wird die Generierung wissenschaftlicher Erklärungen und Theorien als eine Praxis untersucht, an der unterschiedlichste Medien, Zeichensysteme und Modelle beteiligt sind, die in
den Ergebnissen, in etablierter Nomenklatur und Terminologie unsichtbar werden.
Ein besonderes Interesse gilt solchen Forschungsfragen (wie etwa der Vererbung, ins­
besondere der Epigenetik, dem Bewusstsein, den Emotionen), die nur in einer Zusammenarbeit der ›zwei Kulturen‹ zu bewältigen sind, weil ihre Dunkelstellen an Schnittstellen
­zwischen physischen/materiellen/biologischen und semantischen/kulturellen Funktionen
angesiedelt sind. Voraussetzung dafür ist die Anerkennung grundlegender epistemischer
Differenzen zwischen quantitativen Verfahren der empirischen/experimentellen Wissenschaften und qualitativen Verfahren der hermeneutischen Fächer, z. B. zwischen Messver­
fahren und semantischen Analysen, weil es erst über diese Anerkennung zu einem produktiven Zusammenwirken der je spezifischen Erkenntnisweisen kommen kann. Nur so wird
es gelingen, die Grenzen der Wissenskulturen zu überschreiten.
Die Verständigungs- und Sprachprobleme zwischen den ›zwei Kulturen‹ sind nicht selten Effekte von Missverständnissen, die extrem unterschiedlichen Bedeutungen ähnlicher
oder gar gleich klingender Begriffe geschuldet sind (wie etwa Information, Code, Spannung,
Dichte, Entropie, Gattung, Generation u. v. m.). Deshalb gilt ein besonderes Interesse des
ZfL solchen Figuren des Wissens, die zwischen verschiedenen Disziplinen zirkulieren, sowie
der Analyse der Übergänge zwischen Metapher und Begriff im Prozess der Ausbildung von
Fachsprachen. Ein konkretes Ziel ist die Erarbeitung eines interdisziplinären Wörterbuchs
in begriffsgeschichtlicher Perspektive.
236 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Uta Kornmeier
Judith Elisabeth Weiss
Forschungsbereich Lebenswissen
Leitung N.N.
Kulturelle Faktoren der Vererbung [BMBF]
Mitarbeiter Vanessa Lux, Jörg Thomas Richter, Ohad Parnes (bis 30.04.2011)
Forschungsbereich Visuelles Wissen
Leitung Margarete Vöhringer
Das Auge im Labor [BMBF]
Projektleitung Margarete Vöhringer
Blindheit als Figur des Wissens in Literatur und Film [BMBF]
Projektleitung Anne-Kathrin Reulecke
Gesicht als Artefakt [BMBF]
Projektleitung Sigrid Weigel
Mitarbeiter Mona Körte, Judith Elisabeth Weiss
SchädelBasisWissen. Kulturelle Implikationen der plastischen Chirurgie
des Schädels [VolkswagenStiftung]
Projektleitung Sigrid Weigel, Ernst-Johannes Haberl (Charité),
Volker Hess (Charité)
Mitarbeiter Uta Kornmeier (Koordination),
Sigrun Meinig (01.10.–30.11.2011), Stefan Reinsch (Charité),
Li Anna Töppe (Charité)
Forschungsprojekte /// 237
Forschungsbereich Wissensordnungen
Leitung Stefan Willer
Prognostik und Literatur [BMBF]
Projektleitung Stefan Willer, Benjamin Bühler (Heisenbergstipendium)
Theorie und Konzept einer interdisziplinären Begriffsgeschichte [BMBF]
Projektleitung Ernst Müller
Beratung Karlheinz Barck
Übertragungswissen – Wissensübertragungen [BMBF]
Projektleitung Frank Rösl (DKFZ Heidelberg), Falko Schmieder
Mitarbeiter Peter Berz, Birgit Griesecke, Marion Herz (DKFZ)
Synergie. Technik und Glaube in der Slavia Orthodoxa
[VolkswagenStiftung/Fritz Thyssen-Stiftung, Dilthey-Fellowship]
Projektleitung Tatjana Petzer
Mitarbeiter Anar Imanov
Narrative des Wahnsinns im großstädtischen Raum, 1900–1930 [DFG]
Projektleitung Armin Schäfer (Hagen)
Mitarbeiter Stefan Wünsch
238 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Bibliothek /// 239
Bibliothek
Leiterin Ruth Hübner
Bibliothekarinnen Halina Hackert-Lemke, Jana Lubasch
Studentische Hilfskräfte Dmytro Gachkin (ab 01.09.2011), Adriell Kopp,
Julia Rivera (bis 31.07.2011), Michael Schiller
Weitere Bibliotheksmitarbeiter Sarah Affenzeller (bis 31.07.2011)
Öffnungszeiten Mo –Fr 10 –17 Uhr
Tel +49 (0) 30 · 20 192 122 /// [email protected]
2011 wurden 1.122 Bücher, DVDs und Zeitschriftenbände in den Bibliotheksbestand aufgenommen, 129 Zeitschriften und andere Periodika wurden im Abonnement bezogen. Die
Erwerbungsmittel kamen vom Land Berlin und vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung. Zusätzlich wurden 913 Medien aus dem Altbestand inventarisiert.
Ca. 11.000 Bände wurden im Jahr 2011 mit Barcode-Labels versehen und damit in
unser Ausleihsystem integriert. Die Software für Katalog und Ausleihe (Allegro-C) erhielt
ein Update, das die Geschwindigkeit verbesserte. Die ZfL-Bibliothek war 2011 Allegro-CAnwender des Jahres.
Die Bibliothek war wöchentlich 35 Stunden geöffnet und hatte 334 angemeldete Benutzer, die die Bibliothek insgesamt ca. 3.050 Mal aufsuchten und 5.908 Bände Monographien
und Zeitschriften ausliehen bzw. deren Leihfristen verlängerten.
Der Service der Literaturbeschaffung aus anderen Bibliotheken (Inter Library Loan)
wurde 2011 in stark gestiegenem Ausmaß genutzt. Insgesamt wurden 4.265 Bestellungen
bearbeitet, das sind um 26 Prozent mehr als 2010. Gut ein Zehntel der Bestellungen an
­Zeitschriftenaufsätzen konnten aus Online-Quellen, z. B. durch die von der DFG geförderten Nationallizenzen erledigt werden.
240 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Veranstaltungen /// 241
Veranstaltungen
Jahrestagung des ZfL
nachDenken. Internationale Wirkungsgeschichte der deutschsprachigen
Geisteswissenschaften und ihrer Sprache
01.– 03.12.2011
Irmela Krüger-Fürhoff, Dirk Naguschewski (ZfL) /// Begrüßung und Moderation
Sigrid Weigel (ZfL) /// Erbschaften und Potenziale. Zu den zwei Seiten der deutschsprachigen
Geisteswissenschaften
Angelika Neuwirth (FU Berlin) /// Vom Historismus über die Muhammad-Forschung zur
­Enthistorisierung. 200 Jahre kritische Koranforschung
Andreas Beyer (Paris) /// Eine Kunst, viele Sprachen. Zur Internationalität der Kunstgeschichte
Sabine Meine (Venedig) /// Karriere im Exil. Der Fall des Musikwissenschaftlers
Alfred Einstein
Abendvortrag
Michael Hagner (Zürich) /// Monolingualismus, Hyperprofessionalität und
die Krise der Urteilskraft
Hinrich C. Seeba (Berkeley) /// Sprachlichkeit des Denkens. Ein Paradigma der Hermeneutik
in der kulturwissenschaftlichen Praxis
John Hamilton (Harvard) /// Die Rezeption der Rezeption. Wilhelm Dilthey in den USA
Paul Fleming (Cornell) /// Die Narbe Auerbachs. Mimesis in den USA
Michael D. Gordin (Princeton) /// Die Allgemeinsprache der Slawen. Deutsch als
­Wissenschaftssprache in Russland im 19. Jahrhundert
Stephan Braese (Aachen) /// Deutsch als Wissenschaftssprache in der Praxis Sigmund Freuds
und Victor Klemperers
Birgit R. Erdle (London/Frankfurt a. M.) /// Polyglotterien. Psychoanalytische Sprachforschung
von ostmitteleuropäischen Intellektuellen, 1920–1938
Abendvortrag
Hans Ulrich Gumbrecht (Stanford) /// Wie deutsch waren die Geisteswissenschaften –
und sollten sie sein?
242 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Podiumsdiskussion, Akademie der Künste
Podiumsdiskussion
Michael Jeismann im Gespräch mit Andreas Beyer (Paris), Hans Ulrich Gumbrecht
­(Stanford), Jürgen Trabant (Berlin/Bremen) & Sigrid Weigel (ZfL)
Udi E. Greenberg (Dartmouth) /// German Religious Thought in the US
Leopoldo Waizbort (São Paulo) /// Zur Rezeption deutschsprachiger Sozialphilosophie
in Brasilien
Faustino Oncina Coves (Valencia) /// Reinhart Koselleck. Querdenker der Geisteswissenschaften
Justus Fetscher (Mannheim) /// Wortverbindungen, mystische Terminologie. Potenziale der
Begriffsbildung im Deutschen
Eva Cancik-Kirschbaum (FU Berlin) /// Babylons ›Eigenbegrifflichkeit‹ als Programm
Thomas Macho (HU Berlin) /// Denkstile. Anmerkungen zur Ideengeschichte, unter Bezug
auf Lovejoy und Huizinga
Veranstaltungen /// 243
Mittwochsvorträge
5. Januar 2011
Robert Harvey /// Witnessness: Beckett, Dante, Levi and the Foundations of Responsibility
(Buchpräsentation)
19. Januar 2011
Petra Gehring (Darmstadt) /// Leben und Tod
4. Mai 2011
Albrecht Koschorke (Konstanz) /// »Säkularisierung« und »Wiederkehr der Religion«.
Zu zwei Narrativen der europäischen Moderne
11. Mai 2011
John Hamilton (Cambridge, MA) /// Kinder der Sorge: Sicherheitsstudien, Politik
und vergleichende Philologie
18. Mai 2011
W. J. T. Mitchell (Chicago) /// The Historical Uncanny. Phantoms, Doubles,
and Repetition in the War on Terror
8. Juni 2011
Uwe Wirth (Gießen) /// Hybridität und Pfropfung als Kulturmodelle
29. Juni 2011
Joachim Krausse (Dessau) /// Vorschule der Synergetik. Buckminster Fullers Lehre
vom Zusammenwirken more geometrico
244 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Fashion Talks, Ausstellungsplakat und Gespräch von Judith Weiss und Barbara Vinken
6. Juli 2011
Julia Reinhard Lupton (Irvine) /// Shakespeare and the Theaters of Hospitality
16. November 2011
Barbara Vinken (München) /// Mode und Moderne. Mittwochsvortrag im Rahmen
der ­Ausstellung Fashion Talks im Berliner Museum für Kommunikation
30. November 2011
Christoph Markschies (Berlin) /// Mitleid. Einige Anmerkungen zu Konzepten
göttlichen und menschlichen Mitleids in der Antike
14. Dezember 2011
Brigid Doherty (Princeton) /// »Seeing is Believing.« Ferenczi’s Presentation of
»Urprojektion« as Theoretical Fiction
Veranstaltungen /// 245
Kooperationen mit Berliner Kultureinrichtungen
Berliner Lektionen
Julia Kristeva (Paris, Honorary Member des ZfL) /// Existe-t-il une culture européenne?
­Réflexion sur périphéries et centres, 06.03.2011
Museum für Kommunikation
ZfL-Vortragsreihe im Rahmen der Ausstellung Gerüchte
Christine Kirchhoff (ZfL) /// »Das Gerücht über die Juden«. Zur (Psycho-)Analyse von
­Antisemitismus und Verschwörungstheorie, 11.01.2011
Stefan Willer (ZfL) /// Tropfendes Gift und donnernde Posaune. Spielarten des Gerüchts in
­Schillers Dramen, 25.01.2011
Falko Schmieder (ZfL) /// Das Gerücht als Angstkommunikation, 08.02.2011
Jörg Thomas Richter (ZfL) /// Illuminati in Amerika. Gerüchte einer Weltverschwörung, 29.03.2011
Dirk Naguschewski (ZfL) /// Zur Abnutzung eines Gerüchts: Homosexualität im Militär,
24.05.2011
Mona Körte (ZfL) /// Unerledigte Geschichte. Logiken des Gerüchts im historischen Roman,
14.06.2011
Museum für Kommunikation
ZfL-Vortragsreihe im Rahmen der Ausstellung Fashion Talks
Herbert Kopp-Oberstebrink (ZfL) /// »Ewige Wiederkehr des Neuen«. Philosophien und
­Anti-Philosophien der Mode, 11.10.2011
Judith Elisabeth Weiss (ZfL) /// »Spieglein, Spieglein an der Wand …«. Schöne Gesichter
­zwischen Kunst und Modefotografie, 15.11.2011
Barbara Vinken (München) /// Mode und Moderne, 16.11.2011
246 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Stephan Szasz, Dan Peleg (oben) und Sommer Ulrichson (unten)
Von links nach recht: Martin Treml (stehend), Ken Reinhart (verdeckt), Eric Santner, Lee Edelman, Ward Blanton,
Alain Badiou und Joseph Litvak
Veranstaltungen /// 247
Alain Badiou
Hebbel am Ufer (HAU)
Vorträge und Performance
The Political Theatre of Alain Badiou – Alain Badious politisches Theater
02.07.2011 /// Mit Alain Badiou, Ward Blanton, Lee Edelman, Joseph Litvak, Ken Reinhart,
Eric Santner, Martin Treml (Organisation) und Sommer Ulrickson.
Im ersten Programmteil wurden die philosophischen Aspekte des Politischen Theaters erörtert. Badiou stellte sein Theaterkonzept vor, seine beiden Übersetzer Lee Edelman und
Joseph Litvak sprachen über ihre Arbeit, Literatur- und Kulturwissenschaftler stellten die
Bezüge und Intertexte her: Ward Blanton (University of Glasgow) berichtete von der schon
länger andauernden Rezeption von Badious Theater in Großbritannien, Ken Reinhart
(UCLA) diskutierte das Theater des Politischen, Eric Santner (University of Chicago) die
radikale Philosophie des Paulus, bezogen auf Badiou.
Der zweite Teil des Programms war Badious Theaterstücken selbst gewidmet. Nach
einer Einführung von Alain Badiou umriss Lee Edelman die Komödie und Ken Reinhard
die Tragödie inhaltlich. Daran schloss sich eine Performance von ausgewählten kurzen
Abschnitten sowohl aus »Achmed der Philosoph« als auch aus »Ereignis in Antiochien« im
Sinne einer Werkstatt in der Regie der amerikanischen Choreographin Sommer Ulrickson
und eine Schlussdiskussion aller Beteiligten an. Gemeinsam mit dem Schauspieler Stephan
Szasz und dem Tänzer Dan Pelleg untersuchte Sommer Ulrickson in ihrer Performance
die verschiedenen Texte von Badiou. Obgleich sehr unterschiedlich, behandelten sie alle
den »aktuellen Stand der Dinge« und stellten häufig die Frage »Und jetzt?« und »Wer ist
dafür verantwortlich?« Diese Fragen lassen sich in verschiedenen physischen und psychologischen Konstellationen stellen und führen so zu einem besseren Verständnis der Gedanken
Badious. Einige Texte sind sehr komplex, einige scheinen simpel, sind aber sehr vielschichtig. Mithilfe der zur Verfügung stehenden darstellerischen Mittel wurden diese Schichten
und Komplexitäten durchleuchtet. Bedingt durch den Rahmen der Podiumsdiskussion
wurde jedoch kein »fertiges Theaterstück« präsentiert, sondern eine Collage der gesammelten Eindrücke. Drei Menschen auf der nackten Bühne des HAU 1 begeben sich auf die
Suche nach der Revolution, die in Badious Worten versteckt liegt, und bieten dem Publikum eine neue Sicht der Dinge.
248 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Medizinhistorisches Museum der Charité
Ausstellung
Zwillingsbilder. Röntgenfotografien von Skulpturen
15.04.– 28.08.2011 /// Eine Ausstellung des Berliner Medizinhistorischen Museums der
­Charité in Kooperation mit dem Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin,
­kuratiert von Uta Kornmeier (ZfL)
Workshop
Strahlen – Schatten – Bilder. Sehen zwischen Innen und Außen
25.05.2011
Thomas Schnalke (Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité) /// Begrüßung
Uta Kornmeier (ZfL) /// Abbild – Röntgenbild – Zwillingsbild. Bildliche Beziehungen in
der Röntgenfotografie
Monika Dommann (Historisches Seminar, Universität Basel) /// Dichte abbilden.
Zur Mediengeschichte der Radiografie
Vera Dünkel (Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik Berlin) ///
Zwischen Wiedererkennung und Verfremdung. Ästhetik des Strahlenschattens
Literarische Lesung
Durchblicke. Literatur im Schauraum der Medizin
mit Ulrike Draesner, Marion Poschmann und David Wagner, konzipiert und geleitet
von Irmela Krüger-Fürhoff und Stefan Willer
Kino Arsenal
Filmreihe
Umbruch und Vielfalt. Marokkanische Filmtage in Berlin
01.– 04.09.2011
organisation ZMO in Kooperation mit Arsenal – Institut für Film und Videokunst,
SFB 640 – Repräsentationen sozialer Ordnungen im Wandel und ZfL
Veranstaltungen /// 249
Workshops und Tagungen des ZfL
Workshop
Max Leopold Wagner. Eine Biografie im Schnittpunkt von
Wissenschafts-, Fach- und Sozialgeschichte
25.– 26.02.2011
organisation Dirk Naguschewski
Dirk Naguschewski (ZfL) /// Max Leopold Wagner – eine Biographie in Bildern
Utz Maas (Osnabrück/Graz) /// Max Leopold Wagner im Horizont der
zeitgenössischen Sprachforschung
Respondent Jürgen Trabant (IJU Bremen)
Jens Dobler (Schwules Museum, Berlin) /// Die gesellschaftspolitische und
rechtliche Situation der Homosexuellen in der Weimarer Republik
Marita Keilson-Lauritz (Bussum) /// Der Minister und die ›Beckerjungen‹.
Ein durchaus respektvoller Versuch zu Carl Heinrich Becker
Respondent Michael Becker (Berlin)
Sabine Schrader (Innsbruck) /// Queer studies und die Romanistik – eine Mésalliance?
Johannes Klare (HU Berlin) /// Max Leopold Wagner und die Romanistik an der­
­Friedrich-Wilhelms-Universität
Winfried Busse (FU Berlin) /// Max Leopold Wagner und das Judenspanische
Respondent Karlheinz Barck (ZfL)
Dirck Linck (HU Berlin) /// Außerseiterisches Nachdenken über den ›Außenseiter‹
Stefan Willer (ZfL) /// Person und Personalität in der Wissenschaftsgeschichte
Respondent Herbert Kopp-Oberstebrink (ZfL)
250 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Workshop
Selbstinszenierungen
12.05.2011
organisation Zaal Andronikashvili
Magdalena Marszałek (Potsdam) /// Tropa: Ein russischer Autor, der auf Polnisch schreibt,
liest Šalamov
Gabriele Leupold (Berlin) /// Zehn Herausforderungen, Šalamow zu übersetzen
Susanne Frank (HU Berlin) /// Theorie und Trauma? Lotmans Explosionsmetapher und
seine autobiographische Bearbeitung der Kriegserfahrung
Irina Sandomirskaja (Södertörn) /// Rehabilitation in Geschwätz: Performing the Feminine
Self in the Siege of Leningrad
Martin Treml (ZfL) /// Simone Weil: Märtyrerin des Worts, Philosophin des religiösen Körpers
Uta Kornmeier (ZfL) /// Peter 2. Eine Porträtfigur Peters des Großen
Workshop
Synergie. Konzepte – Techniken – Perspektiven
29.06.– 01.07.2011 /// Veranstaltung des Projekts Synergie. Technik und Glaube
in der Slavia Orthodoxa
Eröffnungsvortrag
Joachim Krausse (Dessau) /// Vorschule der Synergetik. Buckminster Fullers Lehre
vom Zusammenwirken more geometrico
Tatjana Petzer (ZfL/Zürich) /// »Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile«:
Von Aristoteles zur Synergetik
I. Philosophie des Zusammenwirkens
Sergej Choružij (Moskau) /// Synergeia as a Universal Paradigm: Its Meaning(s),
Discursive Links and Heuristic Resources
Georgi Kapriev (Sofia) /// Der Synergiebegriff der byzantinischen Philosophie und
seine Anwendung heute
Veranstaltungen /// 251
Henrieke Stahl (Trier) /// Synergeia in der russischen Sophiologie
Martin Treml (ZfL) /// Erzählen und Erlösen: Martin Bubers frühe Deutung des Chassidismus
II. Emergenz und Synergetik
Marie-Luise Heuser (Braunschweig) /// Autopoiesis und Synergetik. Zwei unterschiedliche
­Konzepte der Selbstorganisation
Elena Knjazeva (Moskau) /// Synergetics in Germany and Russia: Interferences and
Worldview Shifts
Jens Starke (Kopenhagen) /// Engineering applications of self-organization and pattern
­formation principles
Markus A. Dahlem (TU Berlin) /// Physik der Migräne
III. Grenzgänge(r)
George Levit (Halifax/Jena) /// The Biosphere and the Noosphere Theories of Vladimir
Vernadsky and Pierre Teilhard de Chardin
Peter Berz (ZfL) & Benjamin Steininger (Wien/ZfL) /// Noosphäre. SynEnergien,
very long range
Sandra Frimmel (Zürich) /// Die Familie, die Stadt, die Welt der Zukunft. Sowjetische
­Utopie-Konzepte in der zeitgenössischen russischen Kunst
Igor Polianski (Ulm) /// Der Monismus-Code: Marxistische »Weltanschauung« und
die russische Moderne
Margarete Vöhringer (ZfL) /// Synergie durch Pfropfung. Aleksandr Bogdanovs Einsatz
in Philosophie, Literatur, Kunsttheorie und Medizin
IV. Sprache, Struktur, Prozess
Anar Imanov (ZfL) /// Velimir Chlebnikovs imaginäre Synergie
Christina Vagt (HU Berlin) /// Buckminster Fullers synergetische Poetologie
Susanne von Falkenhausen (HU Berlin) /// Synergie oder Totalität? Kugelbauten
als Kultarchitekturen
Abschlussdiskussion Synergie/Synergetik – ein Zukunftskonzept?
252 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
workshop
Traditions of Martyrdom in the Modern Middle East
14.– 15.10.2011 /// Veranstaltung des Projekts Figurationen des Märtyrers in nahöstlicher
und europäischer Literatur
Sasha Dehghani & Silvia Horsch (ZfL) /// Introduction
Angelika Neuwirth (FU Berlin) /// Revisiting Islamic Passion Stories. About the
Suppression of Emotions and their eventual Re-empowerment
Continuity and Transformation in Religions –
the Example of the Baha’i Faith
Sasha Dehghani (ZfL) /// Redefining Jihad and Victory. On the Transformation of
Martyrdom in the Baha’i Faith
Per-Olof Akerdahl (Gavle) /// Martyrdom and Servitude in the Babi- and Baha’i Faiths
Moojan Momen (Wilmette Institute Evanston) /// Between Shahadat and Shahadat.
A Contest of Martyrdom Narratives
Representations in Art and Ritual
Agnès Devictor (Sorbonne Paris) /// Staging martyrdom in Iranian films during
Iran-Iraq War. Shifts in Combat Film as a Genre
Stephan Milich (Göttingen) /// Images and Counter-Images of the Martyr in Modern
Iraqi Literature and Architecture
Sabrina Mervin (EHESS Paris) /// Introduction to The Procession of the Captives
Film The Procession of the Captives by Sabrina Mervin
Maryam Palizban (FU Berlin) /// Ta’ziyeh. Aufführung eines Kollektivmordes
Alice Bombardier (EHESS Paris) /// Representation of Martyrdom in the Mural of
Khorramshahr’s Mosque
Veranstaltungen /// 253
Ideolo gical Discourse and Political Action
Silvia Horsch (FU Berlin/ZfL) /// Blood and Sacrifice. Entangled Genealogies in the
Writings of Abdallah Azzam
Verena Voigt (Münster) /// The Martyr as Seed for the Nation – The Symbolic
Construction of Martyrdom in Palestine and Sri Lanka
Liza Franke (Leipzig) /// The Discursive Construction of Palestinian istishhadiyat within
the Frame of Martyrdom
Kritik und Dekonstruktion
Monique Bellan (FU Berlin) /// Zwischen Ethik und Ästhetik. Zur Dekonstruktion der
Märtyrerfigur in der zeitgenössischen libanesischen Kunst
Claudia Brunner (ZFF Klagenfurt) /// MärtyrerInnen, HeldInnen und ExpertInnen.
­Überlegungen zum Zusammenhang zwischen politischer und epistemischer Gewalt in
der Terrorismusforschung
Joachim Negel (Marburg) /// Zwiespältiges Martyrium? Zur Frage nach der Valenz
religiöser Zeugenschaft, dargelegt am Beispiel des Martyriums der Trappistenmönche
von Tibhirine/Algerien
workshop
Kulturelle Faktoren der Vererbung I: Felder
11.– 12.11.2011 /// Veranstaltung des Projekts Kulturelle Faktoren der Vererbung
Jörg Thomas Richter & Vanessa Lux (beide ZfL) /// Einführung ins Tagungsthema
Ohad Parnes (Berlin) /// Das Immunsystem als Vererbungssystem: historische und
theoretische Perspektiven
Hilmar Lemke (Kiel) /// Epigenetische Aspekte des Immunsystems
Johannes Türk (Bloomington) /// Immunität und Literaturtheorie
Jörn Walter (Saarbrücken) /// Epigenetik, Reproduktion und Vererbung
Christina Brandt (Bochum) /// Epigenetik, Reproduktion und Klonen: Modellbildungen
im 20. Jahrhundert
Vanessa Lux (ZfL) /// Ererbtes Trauma
Isabelle Mansuy (Zürich) /// Epigenetic regulation of complex brain functions and their
­pathologies
254 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Guy Vergères (Zürich/Lausanne) /// Nutri(epi)genomik
Susanne Bauer (Berlin) /// Stoffwechsel, Epigenom, Epidemiologie: Ernährung als Medium
der Übertragung
Silke Schicktanz (Göttingen) /// When I am 64 … ethische Aspekte einer präsymptomatischen
Diagnose von Alzheimer
Abschlussdebat te
Epigenetik, Vererbung, Lebenswissen – Umbrüche und Kontinuitäten?
Staffan Müller-Wille (Exeter) /// Kommentar im Anschluss an die Tagungsbeiträge
workshop
Neue Perspektiven der Warburg-Forschung
25.– 26.11.2011
organisation Martin Treml
Martin Treml (ZfL) /// Introduction
Andrea Pinotti (Mailand) /// »Stilbildende Macht«. Aby Warburg and the Einfühlung-theories
Sigrid Weigel (ZfL) /// Studying, deferral, return. Warburg reads Darwin
Spiros Papapetros (Princeton) /// Schmuck »als Umfangsbestimmung«. Warburg, Semper,
and cosmic adornment
Philipp Ekardt (FU Berlin) /// »To wrap oneself in a silhouette«. Warburg on dress and fashion
Georges Didi-Huberman (EHESS Paris) /// Au pas léger de la servante. Savoir des images,
savoir excentrique
Thomas Hensel (Siegen) /// Von der »Animosität des Objekts«. Warburgs Mobilia
Julia Voss (Berlin/Frankfurt a. M.) /// The iconography of the series. Warburg’s MnemosyneAtlas and his method
Claudia Wedepohl (Warburg Institute London) /// »A reaction against the formalist or
stylistic approach«. Aby Warburg and Bernard Berenson
Herbert Kopp-Oberstebrink (ZfL) /// Am Schnittpunkt von Kulturwissenschaften und
­Kulturphilosophie. Aby Warburg und Ernst Cassirer
Davide Stimilli (Boulder) /// Warburg on sacrifice
Martin Treml (ZfL) /// Signorelli in Warburg and Freud
Veranstaltungen /// 255
workshop
Säkularisierungen. Andere Lesarten und alternative Konzeptionen der Genealogie der Moderne
16.– 17.12.2011
organisation Daniel Weidner
Daniel Weidner (ZfL) /// Verwirklichung, Entweltlichung: Über das Spiel mit der S
­ äkularisierung
Dominik Finkelde (München) /// Im Bann des ›Fleisches‹? Dimensionen von Weltlichkeit bei
Agamben, Heidegger und Santner
Wolfgang Eßbach (Freiburg) /// Erlösung durch Entwicklung. Herbert Spencer und Ernst
Haeckel in religionssoziologischer Perspektive
Ernst Müller (ZfL) /// Rudolf Bultmann: Entmythologisierung des Christentums –
­Verchristlichung des Existentialismus
Andreas Pangritz (Bonn) /// Christus und die »mündig gewordene Welt«. Dietrich Bonhoeffers
»religionsloses Christentum«
Michael Jennings (Princeton) /// Secular Politics as Propaedeutic to a New Religious Space.
­Walter Benjamin reads Erich Unger
Christoph Deutschmann (Tübingen) /// Capitalism, religion, and the idea of the demonic
Robert Buch (Sydney) /// Umbuchung. Säkularisierung als Schuld und als Hypothek bei Hans
Blumenberg
Folkart Wittekind (Köln) /// Realisation. Dorothee Sölles Konzept der Säkularisierung
Sigrid Weigel (ZfL) /// ›Weltlichkeit‹ als erste Säkularisierung bei Hannah Arendt
Joachim von Soosten (Münster) /// Die Exkarnation der Verzweiflung. Die Religiosität
der Säkularisierungen
256 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Workshops und Tagungen, die von Projekten und Mitarbeitern
des ZfL in Kooperation durchgeführt wurden
Workshop
Philologie als Kulturwissenschaft
28.01.2011
organiastion Daniel Weidner und Stefan Willer in Kooperation mit Christian Kohlross
(Hebrew University of Jerusalem)
Daniel Weidner, Stefan Willer (ZfL) /// Philologie als Kulturwissenschaft – Einführung ins
Thema und Vorstellung eines Anthologieprojekts
Jürgen Paul Schwindt (Heidelberg) /// Thaumatographia. Vorüberlegungen zu einer Kritik
der philologischen Vernunft
Markus Messling (Potsdam) /// Rassismus vor der darwinistischen Wende? Determinismus
in der Philologie
Christian Kohlross (Jerusalem) /// Philologie des Nichts
Uwe Wirth (Gießen) /// Die Konjektur im Spannungsfeld materialbezogener und deutungs­
bezogener Erkenntnisinteressen
Tagung
Zur Urgeschichte der Moderne: Freud und Adorno
11.– 12.02.2011
organisation Christine Kirchhoff (ZfL, bis Ende 2010) und Falko Schmieder
in Kooperation mit der IPU (International Psychoanalytic University Berlin)
Birgit Erdle (Wien/Berlin) /// Der Chor und die Mägde: Passagen durch den Mythos
bei Freud und Adorno
Martin Treml (Berlin) /// Geschlechterspannung, Katastrophenlust, Schicksalsverfallenheit:
Klaus Heinrich liest Freud mit Adorno
Lilli Gast (IPU Berlin) /// Marginalien zum Junktim von Forschen und Heilen
Emil Angehrn (Basel) /// Leiden beredt werden lassen. Zwischen Kritischer Theorie
und Psychoanalyse
Erik Porath (Berlin) /// Schmerz und Gedächtnis. Sublimierung als Vermittlung?
Veranstaltungen /// 257
Sigrid Weigel (ZfL) /// Adornos Traumprotokolle
Helmut Dahmer (Wien) /// Adornos Blick auf die Psychoanalyse
Alex Gruber (Wien) /// Leiblichkeit und Triebbegriff. Zur Rolle der Natur in der
kritischen Theorie Adornos
Christine Kirchhoff (Berlin) /// Anpassung und Unvernunft. Lebensnot bei Freud und Adorno
Magnus Klaue (Berlin) /// Das Unbehagen an der Natur. Kritische Theorie und Triebtheorie
in der »Dialektik der Aufklärung«
Gunzelin Schmid-Noerr (Mönchengladbach) /// Adornos Utopik
Workshop
Jacob Taubes
21.– 22.02.2011 /// Veranstaltung des Projekts Briefe von und an Jacob Taubes in Kooperation
mit Dana Hollander (McMaster University/ZfL) und Arnd Wedemeyer (Duke University)
Dana Hollander (McMaster University) & Martin Treml (ZfL) /// Introduction
Daniel Weidner (ZfL) /// »Zwischen Judentum und Christentum«. Jacob Taubes, Albert
­Schweitzer, Gershom Scholem und ihre gegenwärtigen Leser
Arnd Wedemeyer (Duke) /// Malediction and Verheißung: Jacob Taubes’s Pauline Curses
Michael Bartos (McMaster) /// Text discussion: Two excerpts from Jacob Taubes, Abendländische
Eschatologie (1947)
Herbert Kopp-Oberstebrink (ZfL) /// Hans Blumenberg und Jacob Taubes: Korrespondenzen,
Divergenzen, Konstellationen
Iris Nachum (Tel Aviv) /// The Correspondence between Margherita von Brentano and
Jacob Taubes
Martin Kavka (Florida State) /// Text discussion: Jacob Taubes, »Theology and the Philosophic
­Critique of Religion« (1954), and »On the Symbolic Order of Modern Democracy« (1955)
Nitzan Lebovic (Lehigh) /// Taubes’s (End-)Time
Christina Pareigis (ZfL) /// Beyond Law and Judgement. Susan Taubes’s Idea of a Messianic
Age in 1952 as Reflected in Her Exchange with Jacob Taubes
Amir Engel (Stanford) /// Text discussion: Jacob Taubes, »Die Intellektuellen und die
Universität« (1963)
Gesine Palmer (Berlin) /// »Freud vermoralisiert die Psychologie«. Eine Randnotiz von
Franz Rosenzweig im Lichte der Antinomismusdiskussion von Jacob Taubes
258 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Bruce Rosenstock (Urbana-Champaign) /// Palíntropos Harmoníê: Schmitt and Taubes
im liebenden Streit
tagung
Heiliges Grab – Heilige Gräber. Aktualität und Nachleben von Pilgerorten
02.– 03.04.2011 /// Veranstaltung des Klosters Stift zum Heiligengrabe in Kooperation
mit dem ZfL zur ­Ausstellung Sehnsucht nach Jerusalem. Wege zum Heiligen Grab des
­Museums Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin mit Unterstützung der
­Kulturstiftung der Länder
Veranstaltungsort Kloster Stift zum Heiligengrabe
Ursula Röper (Berlin) /// Einführung in die Tagung
Susanne Lanwerd (TU Berlin) /// Das leere Grab. Zur Produktion und Transformation
eines heiligen Raumes
Giorgi Maisuradze (HU Berlin) /// Das Pantheon als Heroengrab
Ruth Slenczka (HU Berlin) /// Luthers Grabplatte als ›protestantische Reliquie‹
Franziska Thun-Hohenstein (ZfL) /// Heilige sowjetische Gräber
Öffentlicher Abendvortrag
Sigrid Weigel (ZfL) /// Das leere Grab und die Kulturnation – von Jerusalem nach Weimar
Konrad Vanja (Museum Europäischer Kulturen) /// Heilige Berge – Heilige Wege
Sasha Dehghani (ZfL) /// Heilige Gräber im Islam – Kerbala
Führung durch die Ausstellung
Sehnsucht nach Jerusalem. Wege zum Heiligen Grab
Martin Treml (ZfL) /// »Hostienfrevel«, »Ritualmord« und Heiliges Grab
Lucia Raspe (Frankfurt a. M.) /// Heilige Gräber bei den deutschen Juden des Spätmittelalters
Veranstaltungen /// 259
konferenz
Daniel Paul Schreber – The Modern Experience and the Performance of Paranoia
13.– 15.04.2011 /// International Conference in cooperation with: Deutsches HygieneMuseum Dresden, Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften Wien,
Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Tel Aviv University, Zentrum für Literatur- und
­Kulturforschung Berlin
Veranstaltungsort Deutsches-Hygienemuseum Dresden/Gedenkstätte Pirna-­
Sonnenstein
Siegfried Reiprich (Geschäftsführer Stiftung Sächsische Gedenkstätten) /// Begrüßung
Zvi Lothane (New York) & Friedrich Kittler (Berlin), moderiert von José Brunner
(Tel Aviv) /// Die Erfahrung der Moderne und die Performanz der Paranoia. 100 Jahre
Daniel Paul Schreber – Eine Einführung
Musikalisches Pro gramm
Moshe Zuckerman & Nimrod Reitman (Pianist) /// Eine Reise von Schumann zu
Manns »Dr. Faustus«
Gal Hertz (Tel Aviv) /// Introduction
Boris Böhm (director of Sonnenstein memorial site) /// Greetings. D. P. Schreber as
a patient of Sonnenstein sanatorium
The Epo ch of Nonsense
Friedrich Kittler (Berlin) /// The Epoch of Nonsense
Zvi Lothane (New York) /// Schreber as an Interpreter of Modernity
Ben Kafka (New York) /// The Schreber Effect
Boris Böhm & Julius Scharnetzky (Pirna-Sonnenstein) /// Tour in the Sonnenstein memorial site
Frauke Frech (Berlin) /// Performance Intervention
Schreber’s Two Bodies
Eric Santner (Chicago/IFK, Wien) /// Schreber’s Two Bodies
Galili Shahar (Tel Aviv) /// Sonnenstein as a Site of Revelation
Daniel Weidner (ZfL, Berlin) /// Theology, Politics and Writing
Brian Britt (Virginia Tech) /// The Scandal of Tradition: Benjamin and Freud on Schreber
260 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Freud and Images of Paranoia
José Brunner (Tel Aviv) /// Creatures that matter: Animals in Freud and Schreber
Markus Klammer (Vienna) /// Visual Images in Freud’s concept of Paranoia
Sulgi Lie (Berlin) /// Schreber goes to Hollywood: Paranoia in Movies
Prado de Oliveira ( Paris) /// Soul Murder and the Wandering Jew
Richard Crow (London) /// Sound Intervention
Boris Böhm and Julius Scharnetzky (Pirna-Sonnenstein) /// Optional tour in
Sonnenstein memorial site
Performance, Paranoia, Art
Alan Read (London) /// The Poor Law
Andrea Wald (Chicago) /// A Breakdown in Science: The Paranoid’s World and the Baroque
Alexander van der Haven (Webster University) /// Schreber’s Religion: from Body to Language
workshop
Freundschaft. Konzepte und Praktiken in der Sowjetunion und im kulturellen Vergleich
10.– 11.10.2011 /// Veranstaltung des ZfL-Projekts Das europäische Subjekt und der
›Homo sovieticus‹ in Kooperation mit der Staatlichen Ilia-Universität Tbilissi
Veranstaltungsort Ilia-Universität Tbilissi
Giga Zedania (Tbilissi) & Zaal Andronikashvili (ZfL/Tbilissi) /// Eröffnung
Freundschaftskonzepte
Giga Zedania (Tbilissi) /// Probleme der Informalität im postsowjetischen Georgien
Stefan Willer (ZfL) /// Gesetze der Gastfreundschaft nach Pierre Klossowski
Susanne Frank (HU Berlin) /// Die (Un)bedingtheit der Wanderer-Gastfreundschaft
­Konzeptualisierungen von »stranničestvo« und »strannopriimstvo« im späten 19. Jahrhundert
und in den 1930er Jahren
Freundschaftspraktiken
Lasha Bakradze (Tbilissi/Literaturmuseum) /// Deutsch-georgische Beziehungen im ersten
­Weltkrieg. Zweckbündnis oder mehr?
Giorgi Maisuradze (ZfL/Tbilissi) /// Familienmetaphorik der sowjetischen Völkerfreundschaft
Veranstaltungen /// 261
Franziska Thun-Hohenstein (ZfL) /// Was von der Völkerfreundschaft übrig blieb
Katharina Stadler (HU Berlin/Centre of Contemporary Arts Tbilisi) /// Freundschaft in
der Sowjetgeorgischen Oper
Zaal Andronikashvili (ZfL/Tbilissi) /// Die rechtlichen Implikationen der Gastfreundschaft/
Gastfreundschaft als Legitimationsgrundlage ethnischer Säuberung
workshop
Alexandre Kojève. Konstellationen zwischen Moskau – Berlin – Paris – Brüssel
27.– 28.10.2011 /// Veranstaltung des Projekts Briefe von und an Jacob Taubes in Kooperation
mit Christine Blättler (Kiel) und Andreas Hiepko (Berlin)
Christine Blättler (Kiel) & Martin Treml (ZfL) /// Begrüßung und Einleitung
Galin Tihanov (London) /// Alexander Kojève’s Adventures between Philosophy and Wisdom
Marco Filoni (Mailand/Paris) /// Alexandre Kojève et le libre jeu du négociateur
Edward Swiderski (Fribourg) /// All roads lead to the Absolute … but some are better than
others. On Koževnikov’s reading of Solov‘ëv
Franziska Uhlig (Berlin/Weimar) & Martin Treml /// Gespräch über Kojève und Kandinsky
Andreas Hiepko (Berlin) /// Kojèves bande à part. Säkularisate des absoluten Wissens bei
Bataille und Queneau
Danilo Scholz (Paris) /// Der Denker in Zeiten der Wirren. Alexandre Kojève und das Vichy-Regime
Thomas Meyer (Chicago/München) /// »Aber man muss auch dem Leser etwas lassen:
er soll selbst weiter denken«. Strauss und Kojève über Hegel, Plato und Xenophon
Herbert Kopp-Oberstebrink (ZfL) /// Taubes liest Kojève. Intellektuelle Konstellationen
und Kontexte
Falko Schmieder (ZfL) /// Die Enden der Geschichte nach Kojève
Ernst Müller (ZfL) /// Kommentar
Anna Tuschling (Bochum) /// Begehren contra Begierde? Lacans Antwort auf Kojèves
­Anthropologisierung Hegels
Stefanos Geroulanos (New York) /// Negation, Atheism, Realism. Alexandre Kojève
on the Death of Man
262 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
tagung
Ökonomie des Opfers. Literatur im Zeichen des Selbstmords
17.– 19.11.2011 /// Internationale Tagung der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft
in Kooperation mit dem ZfL
Veranstaltungsort Collegium Hungaricum, Ungarisches Kulturinstitut Berlin
János Can Togay (Collegium Hungaricum Berlin) /// Grußworte
Günter Blamberger (Köln) /// Prolegomena
Martin Treml (ZfL) /// Gewalt, Geld, Glorie. Zur antik-griechischen Opferküche und
ihrer christlichen Übertragung im Blick auf Kleist
Klaus Bergdolt (Köln) /// Todessehnsucht, Selbstmord und der Mythos Venedig
Thomas Macho (Berlin) /// Mein Tod im Bild. Auf der Suche nach dem unmöglichen Vorbild
Harald Neumeyer (Bayreuth) /// »Wohl dann, ich opfre mich!« (Achim von Arnim: Hollin’s
­Liebeleben). ›Letzte Worte‹ in Wissenschaft und Literatur um 1800
Bettina von Jagow (Erfurt) /// Suizid und Opfer. Überlegungen zwischen Medizingeschichte
und Kulturwissenschaft
Penthesilea zu Haus
Theaterperformance von Katrin Hentschel, Anna Stieblich, Dorothee Metz und
Mattef ­Kuhlmey (Große Treppenhalle des Neuen Museums Berlin)
Walter Hinderer (Princeton) /// »Sinnen auf Tod ist Sinnen auf Freiheit«. Der Todesdiskurs
bei Heinrich von Kleist im zeitgeschichtlichen Kontext
Gerhard Neumann (München) /// Opfer-Aporien. Iphigenie und Penthesilea
László Földényi (Budapest) /// Kleist. Ein Opfer der Unverstandenheit
Ernst Ribbat (Münster) /// Letzte Sätze. Kleists Werke vom Ende her gelesen
Adam Soboczynski (Berlin) /// Kleist als Menschenfreund
Justus Fetscher (Mannheim) /// Opferfeier, Göttertag. Zum Kalender des Ereignisses bei Kleist
Kleist im Diskurs. Täuschung und Geheimnisverrat
Adam Soboczynski und László Földényi im Gespräch (Maxim Gorki Theater Berlin)
Veranstaltungen /// 263
Martin Roussel (Köln) /// Kleists Überleben
Daniel Weidner (ZfL) /// Die wilde Tragödie. Opfer, Tod und Spiel in Kleists Penthesilea
She She P. ist die Marquise von O.
Szenischer Selbstversuch frei nach Kleists Die Marquise von O. im Rahmen des Kleistfestivals
(Maxim Gorki Theater Berlin)
Wiebke Amthor (Berlin) /// »der alte Wunsch einen Heldentod zu sterben ergrif mich mit groser
Heftigkeit«. Todeslektüren und Opferphantasien bei Karoline von Günderrode
Andrea Bartl (Bamberg) /// (Selbst-)Auslöschung. Die ›Ökonomie des Opfers‹ in den späten
Erzählungen Adalbert Stifters
Claudia Liebrand (Köln) /// ›The rest is narrative and speculation.‹ Virginia Woolfs Tod
Jörn Ahrens (Gießen) /// Anne Sexton. Selbstmord und Selbstgenese
Wilhelm Droste (Budapest) /// Das Sterben als Lebensstrategie ungarischer Lyrik (Sándor Petőfi,
Endre Ady, Attila József, Miklós Radnóti, György Petri)
Ryōsuke Ōhashi (Kyoto) /// Mishimas Seppuku
Simon Aeberhard (Basel) /// Hermann Burgers selbstmörderische Poetologie. Zur Performanz
­testamentarischer Sprechakte
Ulrich Blumenbach (Basel) /// Der Sklave des eigenen Kopfes. Depression und Ästhetik bei
David Foster Wallace
Die Familie Schroffenstein
Antú Romero Nunes (Regie), Premiere im Rahmen des Kleistfestivals
(Maxim Gorki Theater Berlin)
264 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
workshop
Rewriting political concepts
08.– 09.12.2011 /// Veranstaltung des Projekts Theorie und Konzept einer interdisziplinären
Begriffsgeschichte in Kooperation mit dem Lexicon Project of the Minerva Humanities
­Center at Tel Aviv University
Ernst Müller (ZfL) & Adi Ophir (Tel Aviv) /// Welcome. Introduction of participants
and both projects
Smadar Bustan (Luxemburg) & Martin Treml (ZfL) /// Suffering
Anat Matar (Tel Aviv) & Herbert Kopp-Oberstebrink (ZfL) /// University
Michal Givoni (Beer Sheva) & Falko Schmieder (ZfL) /// Ethical Witnessing
Adi Ophir (Tel Aviv) & Ernst Müller (ZfL) /// Concept
Itay Snir (Tel Aviv) & Moritz Mutter (ZfL) /// Common sense
Yoav Kenny (Tel Aviv) & Benjamin Bühler (ZfL) /// Animal
Veranstaltungen /// 265
Foren
Forum Begriffsgeschichte
organisation Ernst Müller (ZfL) & Falko Schmieder (ZfL)
Thomas Meyer (ETH Zürich) /// Zur Begriffsgeschichte von ›Gegenwart‹, 17.02.2011
Herbert Kopp-Oberstebrink (ZfL), Anneleen Masschelein (Katholieke Universiteit Leuven),
Rüdiger Zill (Einstein Forum Potsdam) /// Blumenbergs Theorie der Unbegrifflichkeit
23.06.2011
Habilkreis
ko ordination Stefan Willer (ZfL)
Armen Avanessian (FU Berlin) & Anke Hennig (FU Berlin) /// Präsens. Poetik eines
Tempus, 03.05.2011
Burkhard Meyer-Sickendiek (FU Berlin) /// Lyrisches Gespür. Vom geheimen Sensorium
­moderner Poesie, 07.06.2011
Claude Haas (ZfL) /// Die Enden des Helden, 05.07.2011
Brigitte Weingart (Bonn) /// Faszination. Genealogie, Poetik und Medienästhetik
magischer Übertragung, 08.11.2011
Vanessa Lux (ZfL) /// Epigenetik und Psychologie: Zum Wechselspiel zwischen Physis und
Psyche am Beispiel transgenerationaler Übertragung von Traumata, 06.12.2011
Forum SynergieWissen
organisation Tatjana Petzer (ZfL/Zürich)
Synergietalks 01: Beyond Reductionism, 26.10.2011
Synergietalks 02: Die Teile des Ganzen. Lektüren zu Elementen und Relationen
in Systemen, 07.12.2011
266 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
gast wissenschaftler /// 267
Gastwissenschaftler
Name
Herkunftsinstitution
Zeitraum
Dana Hollander
McMaster University, Hamilton,
­Ontario
01.07.2010–
30.07.2011
Volker Hess
Charité Universitätsmedizin Berlin
01.10.2010–
31.03.2011
Benjamin Steiniger
Internationales Forschungszentrum
Kulturwissenschaften (IFK), Wien
01.10.2010–
30.06.2011
Fabian Dominik
­Goppelsröder
Stanford University, Palo Alto, CA
18.10.2010–
30.04.2011
Vahidin Preljevic
Universität Sarajevo
08.11.2010–
31.01.2011
Elisabeth Prinz
Internationales Forschungszentrum
Kulturwissenschaften (IFK), Wien
10.01.–30.06.2011
Irene Berkel
Universität Innsbruck und
Universität Wien
07.02.–28.02.2011
Avi Lifschitz
University College London (UCL)
28.02.–31.08.2011
David Martyn
Macalester College, St. Paul, MN
01.03.–31.03.2011
Julia Kristeva
Université Paris
05.03.–09.03.2011
Georg Otte
Universidade Federal de Minas Gerais
(UFMG), Belo Horizonte
21.03.2011–
28.02.2012
Anneleen Masschelein
Katholieke Universiteit Leuven
01.04.–31.08.2011
Gal Hertz
Minerva Institute of German History,
Tel Aviv
05.04.–29.04.2011
Daniel Dor
Tel Aviv-University
11.04.–30.04.2011
John Smith
University of California, Irvine
02.05.–20.05.2011
268 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Julia Kristeva
Name
Herkunftsinstitution
Zeitraum
Claudia Dürr
Universität Wien
02.05.–25.05.2011
John Hamilton
Harvard University, Cambridge, MA
10.05.–19.05.2011
William J. T. Mitchell
University of Chicago, IL
16.05.–22.05.2011
Jane Newman
University of California, Irvine
30.05.–17.06.2011
Uwe Wirth
Justus-Liebig-Universität Giessen
01.06.–30.06.2011
Andreas Kilcher
ETH Zürich
06.06.–18.06.2011
Hannan Hever
Hebrew University, Jerusalem
04.06.–07.06.2011
Uwe Steiner
Rice University, Houston, TX
06.06.–12.06.2011
Nitzan Lebovic
Lehigh University, Bethlehem, PA
13.06.–10.07.2011
Raz Chen
Bar Ilan University, Tel Aviv
24.06.–12.07.2011
Carlo Ginzburg
Scuola Normale Surperiore, Pisa
23.06.–14.07.2011
Julia Reinhard Lupton
University of California, Irvine
27.06.–24.07.2011
Kenneth Reinhard
University of California, Los Angeles
27.06.–24.07.2011
Alain Badiou
European Graduate School, Saas-Fee
01.07.–08.07.2011
Faustino Oncina Coves
Universidad de Valencia
04.07.–29.07.2011
Georges Didi-Huberman
École des Hautes Études en Sciences
Sociales, Paris
13.07.–18.07.2011
Mareike Stoll
Princeton University, NJ
01.08.2011–
01.05.2012
Eckart Goebel
New York University
08.08.–28.08.2011
Lilla Balint
Stanford University, Palo Alto, CA
01.08.2011–
01.03.2012
gast wissenschaftler /// 269
Name
Herkunftsinstitution
Zeitraum
Christoph Schmidt
Hebrew University, Jerusalem
15.09.–30.09.2011
Alexey Gorobiy
Universität Tver, Russland
01.10.2011–
31.03.2012
Christine Weder
ETH Zürich
17.10.–24.10.2011
Barbara Vinken
LMU München
17.10.–17.11.2011
Thomas Meyer
University of Chicago, IL
26.10.–02.11.2011
Arnd Wedemeyer
Duke University, Durham, NC
03.11.–30.11.2011
Brigid Doherty
Princeton University, NJ
26.11.2011–
22.12.2012
Luciano Gatti
Universidade Federal de São Paulo
01.12.2011–
29.02.2012
270 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Publikationen und vorträge /// 271
Publikationen und Vorträge
Zeitschriften
Trajekte. Zeitschrift des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung
Spiel/e/n /// Jg. 11 (2011) Nr. 22
Inhalt
Das Ereignis (Alain Badiou)
Die Realität des Spiels im Theater (Hans-Christian von Herrmann)
Bentham spielen (Jörg Thomas Richter)
»Sinn und Bild nach Belieben machen.« Wilhelm Heinses Anastasia und das
Schachspiel (Almut Hüfler)
Affenpuppe und Brudersteine (Aurélia Kalisky)
Strategische Voraussicht. Oskar Morgenstern und die Anfänge der Spieltheorie
(Wolfgang Pircher)
Selbstorganisation, Spiel, Synergie (Tatjana Petzer)
Deep Play (Harun Farocki)
Das offene Spiel. Über die Möglichkeiten des Fußballs (Stefan Willer)
Trajekte. Zeitschrift des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung
Anderswo. Deutschsprachige Geisteswissenschaften /// Jg. 12 (2011) Nr. 23
Inhalt
Der kulturelle Index von Freuds Traumdeutung
(Stephane Mosès)
Für eine Theorie der Selbstübersetzung. Ausgehend von Hannah Arendt
(Sigrid Weigel)
Begriffswechsel. Deutsch-Japanische Anfänge der Phänomenologie
(Birgit Griesecke)
Verspätete Wirkung. Reinhart Kosellecks Begriffsgeschichte international
(Ernst Müller)
Die Subversion der Reformation der Revolution. Jacob Taubes’
Bemerkungen zur ­Kleinschreibung (Herbert Kopp-Oberstebrink)
Ansichten zum Linguistic Turn (Geoffrey Hartman)
272 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
»… fortfahren, als wäre nichts geschehen.« Ernst Blochs Utopien im Exil
(Falko Schmieder)
Who is Max Kade? Transatlantisches Mäzenatentum zwischen Person und Chiffre
(Mona Körte)
›Das gewisse Etwas‹. Zu den Bildern des Romanisten Traugott Fuchs (1906–1997)
(Dirk Naguschewski)
Buchveröffentlichungen
Reihe Trajekte
Wolfram Drews, Heike Schlie (Hrsg.): Zeugnis und Zeugenschaft. Perspektiven aus der
­Vor­moderne, München: Fink 2011, 340 S.
Silvia Horsch, Martin Treml (Hrsg.): Grenzgänger der Religionskulturen. Kulturwissenschaft­liche
Beiträge zu Gegenwart und Geschichte der Märtyrer, München: Fink 2011, 401 S.
Falko Schmieder (Hrsg.): Überleben. Historische und aktuelle Konstellationen, München:
Fink 2011, 439 S.
Katrin Solhdju: Selbstexperimente. Die Suche nach der Innenperspektive und ihre epistemo­
logischen Folgen, München: Fink 2011, 221 S.
Ulrike Vedder: Das Testament als literarisches Dispositiv. Kulturelle Praktiken des Erbes in
der Literatur des 19. Jahrhunderts, München: Fink 2011, 428 S.
Daniel Weidner: Bibel und Literatur um 1800, München: Fink 2011, 437 S.
Reihe LiteraturForschung
Esther Kilchmann, Andreas Pflitsch, Franziska Thun-Hohenstein (Hrsg.): Topographien
­pluraler Kulturen. Europa von Osten her gesehen, Berlin: Kadmos 2011, 277 S.
Publikationen und vorträge /// 273
Weitere Veröffentlichungen
Daniel Weidner, Sigrid Weigel (Hrsg.): Benjamin-Studien 2, München: Fink 2011, 352 S.
Mona Körte: Essbare Lettern, brennendes Buch. Schriftvernichtung in der Literatur der Neuzeit,
München: Fink 2012 (erschienen 2011), 319 S.
Silvia Horsch: Tod im Kampf. Figurationen des Märtyrers in frühen sunnitischen Schriften,
­Würzburg: Ergon-Verlag 2011 [Ex oriente lux, Bd. 11], 292 S.
Zaal Andronikashvili, Giorgi Maisuradze (Hrsg.): Spuren, Mythen, Mikrogeschichte. Essays
über Europäische Geschichte und Kultur (in georgischer Sprache: karlo ginzburgi: nakvalevebi, mit’ebi, mikroistoria. eseebi evropis istoriisa da kulturis šesaxeb), Autoren: Carlo Ginzburg, Margarete Vöhringer, ­Tbilissi: Verlag der Ilia-Universität 2011, 460 S.
Sasha Dehghani: Martyrium und Messianismus. Die Geburtsstunde des Bahā’ītums, Wiesbaden:
Harrassowitz 2011, 303 S.
Sabine Flach, Sigrid Weigel (Hrsg.): WissensKünste. Das Wissen der Kunst und die Kunst zu
­wissen/The knowledge of the arts and the art of knowledge, Weimar: Verlag und Datenbank
für Geisteswissenschaften 2011, 426 S.
Giorgi Maisuradze: Geschlossene Gesellschaft und ihre Wächter (in georgischer Srache: ­
daxuruli sazogadoeba da misi daraȷ̌ebi), Tbilissi: Bakur Sulakauri 2011, 155 S.
Claude Haas, Andrea Polaschegg (Hrsg.): Der Einsatz des Dramas. Dramenanfänge, Wissenschaftspoetik und Gattungspolitik, Freiburg i. Br.: Rombach 2011, 341 S.
Editionen
Susan Taubes. Die Korrespondenz mit Jacob Taubes 1950–1951, hrsg. und kommentiert von
Christina Pareigis unter Mitarb. von Almut Hüfler, München: Fink 2011, 369 S. [Susan
Taubes: Schriften, hrsg. von Sigrid Weigel, Bd. 1]
Jacob Taubes – Carl Schmitt. Briefwechsel mit Materialien, hrsg. von Thorsten Palzhoff, Martin
Treml, Herbert Kopp-Oberstebrink, München: Fink 2012 (erschienen 2011), 327 S.
Warlam Schalamow: Die Auferweckung der Lärche. ­Erzählungen aus Kolyma 4, übers. von Gabriele
Leupold, hrsg. von Franziska Thun-Hohenstein, Berlin: ­Matthes & Seitz 2011, 664 S.
274 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Veröffentlichungen der Mitarbeiter
Andronikashvili, Zaal
Hrsg. mit Giorgi Maisuradze: Spuren, Mythen, Mikrogeschichte: Essays über Europäische
Geschichte und Kultur (in georgischer Sprache: karlo ginzburgi: nakvalevebi, mit’ebi, mikroistoria. eseebi evropis istoriisa da kulturis šesaxeb), Autoren: Carlo Ginzburg, Margarete
Vöhringer, Tbilissi: Verlag der Ilia-Universität 2011, 460 S.
darin (mit Giorgi Maisuradze): Einführung, S. 5–22.
darin [Übers.]: Carlo Ginzburg: Die Breiten, Sklaven und die Bibel (ganedebi, monebi da
biblia), S. 143–169.
darin [Übers.]: Carlo Ginzburg: Angst, Ehrfurcht, Terror (šiši, mociceba, terori), S. 412–433.
darin [Übers.]: Carlo Ginzburg: Your Country Needs You (šen sčirdebi šens k’veqanas),
S. 237–262.
Der Kaukasus als Grenzraum. Ein atopos russischer Literatur. In: Topographien pluraler
­Kulturen. Europa von Osten her gesehen, hrsg. von Esther Kilchmann, Andreas Pflitsch,
Franziska Thun-Hohenstein, Berlin: Kadmos 2011, S. 41–74.
»›Eigenes Land‹, ›Europa‹ und ›Provinz‹ als topologische Figuren des Freien Raumes« (in
russischer Sprache). In: »Philosoph zu sein ist ein Schicksal«. Beiträge der internatio­nalen
Konferenz »Merab Mamardašvili: Ein Beitrag zur Entwicklung der Philosophie und Kultur«
(Moskau, 9.–11. Dezember 2010), hrsg. von N. V. Motrošilova, A. A. Paramonov, E. V. Petrovskaja, Moskau: Progress-tradicija 2011, S. 179–190.
Einfluss Stalins auf den georgischen Nationalismus. In: Sovlab.ge, www.sovlab.ge/node/364.
Barck, Karlheinz
Hrsg. mit Martin Treml: Marshall McLuhan/Quentin Fiore: Krieg und Frieden im globalen
Dorf, Berlin: Kadmos 2011, 224 S.
darin (mit Martin Treml): Medien in Krieg und Frieden. Splitter und Diagramme zu
­Marshall McLuhan, S. 193–220.
Publikationen und vorträge /// 275
Berz, Peter
Versuch über die Wölbung. In: wespennest. zeitschrift für brauchbare texte und bilder 160,
­Themenheft »Natur«, 2011, S. 73–79.
L’imaginaire animal. In: Image and Imaging in Philosophy, Science and the Arts: Proceedings
of the 33rd International Ludwig Wittgenstein Symposium in Kirchberg 2010, Bd. 1, hrsg.
von Richard Heinrich u. a., Heusenstamm: ontos 2011, S. 331–364.
Bühler, Benjamin
Hrsg. mit Thomas Bäumler, Stefan Rieger: »Nicht Fisch – nicht Fleisch«. Ordnungssysteme
und ihre Störfälle, Berlin/Zürich: Diaphanes 2011, 224 S.
darin: Steinpflanzen und Pflanzentiere: Vom Störfall zur universalen Ordnung, S. 17–32.
Zukünfte der politischen Ökologie. In: GWZ Berlin, Bericht über das Forschungsjahr 2010,
hrsg. von Vorstand der GWZ, Berlin 2011, S. 73–82.
Dehghani, Sasha
Martyrium und Messianismus. Die Geburtsstunde des Bahā’ītums, Wiesbaden: Harrassowitz
2011, 303 S.
Die vielen Tode des Sokrates. Zum Schicksal einer Figur der abrahamitischen Religions­
kulturen. In: Grenzgänger der Religionskulturen. Kulturwissenschaftliche Beiträge zu
­Gegenwart und Geschichte der Märtyrer, hrsg. von Silvia Horsch, Martin Treml, München:
Fink 2011, S. 229–242.
Eidelpes, Rosa
[Übers.]: Michel Foucault: The Stage of Philosophy. A conversation between Michel
­Foucault and Moriaki Watanabe. In: New York Magazine of Contemporary Art and
­Theory 1.5, Scenes of Knowledge, New York 2010, www.ny-magazine.org/PDF/
The_Stage_of_Philosophy.html.
276 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Griesecke, Birgit
Begriffswechsel. In: Trajekte 23, 2011, S. 16–21.
Haas, Claude
Hrsg. mit Andrea Polaschegg: Der Einsatz des Dramas. Dramenanfänge, Wissenschaftspoetik
und Gattungspolitik, Freiburg i. Br.: Rombach 2011, 341 S.
darin: Heute ein König? Zur Dramenzeit des Souveräns, S. 253–276.
darin: Erste Schritte zu einer Dramenpoetik des Anfangs, S. 7–35.
Gehen lernen. Intertextualität und Poetik des Spaziergangs in Thomas Bernhards Frost.
In: Euphorion 105.1, 2011, S. 79–103.
Amour allemand. Figurationen ›deutscher‹ Liebe in der Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts. In: Jahrbuch für Internationale Germanistik 43.1, 2011, S. 131–156.
[Rez.]: Robert Pfaller: Wofür es sich zu leben lohnt. Elemente materialistischer Philosophie,
Frankfurt a. M.: Fischer 2011. In: DIE ZEIT/ZEIT LITERATUR 12, 2011, S. 78.
[Rez.]: Richard Cobb: Tod in Paris. Die Leichen der Seine, Stuttgart: Klett-Cotta 2011. In: DIE
ZEIT 17, 2011, S. 46.
Horsch, Silvia
Tod im Kampf. Figurationen des Märtyrers in frühen sunnitischen Schriften, Würzburg: Ergon
2011, 292 S.
Hrsg. mit Martin Treml: Grenzgänger der Religionskulturen. Kulturwissenschaftliche Beiträge
zu Gegenwart und Geschichte der Märtyrer, München: Fink 2011, 401 S.
darin (mit Martin Treml): Einleitung, S. 7–24.
darin: Kampf, Tod und Zeugnis. Sunnitische Märtyrerfiguren im Feld der Abgrenzung
und Aneignung zwischen den Religionskulturen, S. 65–82.
Frühislamische Schlachtfeldmärtyrer und moderne Selbstmordattentäter. In: Wort und
­Antwort 52.3, 2011, S. 119–124.
Hüfler, Almut
»Sinn und Bild nach Belieben machen.« Wilhelm Heinses Anastasia und das Schachspiel.
In: Trajekte 22, 2011, S. 19–25.
Publikationen und vorträge /// 277
Simply taken from Life /Aus dem Leben genommen. Einfach so./Uit het leven gegrepen,
gewoon. In: René Wirths: The Thing Itself. Paintings./Das Ding an sich. Gemälde./Het
ding an sich. Schilderkunst. With essays by Emily Ansenk and Almut Hüfler, Ostfildern:
Hatje Cantz 2011 (zugl. Ausst. Kat. Rotterdam 2011), S. 112–117.
[Rez.]: Adolf H. Borbein, Thomas W. Gaethgens, Johannes Irmscher (†), Max Kunze (Hrsg.):
Johann Joachim Winckelmann: Geschichte der Kunst des Alterthums. Erste Auflage Dresden
1764. Zweite Auflage Wien 1776 (= Johann Joachim Winckelmann: Schriften und
­Nachlaß IV, Bde. 1–4). In: Bonner Jahrbücher des LVR-Landesmuseums Bonn und des LVRAmtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland sowie des Vereins von Altertumsfreunden im
Rheinlande, Bd. 209, 2011, S. 480 –484.
(Mitarbeit): Susan Taubes. Die Korrespondenz mit Jacob Taubes 1950–1951, hrsg. und kom­
mentiert von Christina Pareigis unter Mitarbeit von Almut Hüfler, München: Fink 2011
(= Schriften von Susan Taubes, hrsg. von Sigrid Weigel, Bd. I).
Ihrig, Stefan
Die gagausische Autonomie. In: Pogrom – Zeitschrift für bedrohte Völker 4, 2011, S. 18.
The history of European fascism – Origins, foreign relations and (dis)entangled histories.
In: European History Quarterly 2, 2011, S. 278–290.
Kopp- Oberstebrink, Herbert
Hrsg. mit Thorsten Palzhoff, Martin Treml: Jacob Taubes – Carl Schmitt. Briefwechsel mit
­Materialien, München: Fink 2012 [erschienen Dezember 2011], 327 S.
Die Subversion der Reformation der Revolution. Jacob Taubes’ Bemerkungen zur Kleinschreibung. In: Trajekte 23, 2011, S. 27–32.
Kornmeier, Uta
Fit für den Ernstfall? Überleben als Hobby. In: Überleben. Historische und aktuelle Konstella­
tionen, hrsg. von Falko Schmieder, München: Fink 2011, S. 395–409.
Underground resistance. The unexpected unearthing in Berlin of some remarkable survivors of Nazi cultural vandalism. In: Times Higher Education Magazine, 3.2.2011, S. 6–7.
278 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Übers.: Linda Ben-Zvi: Nicht-ich. Denn sie wissen nicht, was sie sehen; Mary Bryden:
­Quadrat. Tanz der Gender; Stan Douglas: Goodbye pork-pie hat. Über Samuel Becketts
Film- und Videokunstwerke »Film« und »He, Joe«; Martin Esslin: Die Poesie bewegter
Bilder. Über Samuel Becketts Fernsehästhetik; Raymond Federman: Samuel Becketts
»Film«; James Knowlson: »Ghost Trio«/Geister-Trio; Ulrika Maude: Geister sehen: Technik und Wahrnehmung in Becketts Fernsehspielen; Mark Nixon: Samuel Becketts
»Film Vidéo-Cassette projet«; Alan Schneider: Regieführen bei »Film«; Toby Zinman:
»He, Joe« und die Guckloch-Ästhetik. In: The Eye of Prey. Becketts Film-, Fernseh- und
Videoarbeiten, hrsg. von Gaby Hartel, Michael Glasmeier, Berlin: Suhrkamp 2011.
Körte, Mona
Essbare Lettern, brennendes Buch. Schriftvernichtung in der Literatur der Neuzeit, München:
Fink 2012 (erschienen 2011), 319 S.
Who is Max Kade? Transatlantisches Mäzenatentum zwischen Person und Chiffre.
In: ­Trajekte 23, 2011, S. 46–50.
Der Un-Sinn der Dinge in Märchentexten um 1800. In: Zeitschrift für Germanistik 17, 2012
(erschienen 2011), S. 57–71.
Bewegliche Nasen. Das Riechorgan als corpus delicti. In: Ausschluss und Feindschaft. Studien
zu Antisemitismus und Rechtsextremismus, hrsg. von Andreas Klärner, Michael Kohlstruck,
Berlin: Metropol 2011, S. 123–136.
Krüger-Fürhoff, Irmela Marei
Kindsmord 1800/2000. Konstruktionen von ›weiblicher Delinquenz‹ im ausgehenden
18. Jahrhundert und in Michael Kumpfmüllers Roman Durst. In: Der Deutschunterricht 5,
2011, S. 87–91.
[Rez.]: Stefani Engelstein: Anxious Anatomy. The Conception of the Human Form in Literary
and Naturalist Discourse, Albany: State University of New York Press 2008. In: MLN.
Modern Language Notes 5, 2011, S. 662–666.
Publikationen und vorträge /// 279
Lux, Vanessa
Gattung – Gen – Epigen. In: Forum Kritische Psychologie 55, 2011, S. 79–102.
Genetischer Postdeterminismus. In: Gen-ethischer Informationsdienst 208, 2011, S. 7–10.
The societal nature of the human being and the new genetics. In: Theoretical Psychology:
­Global Transformations and Challenges, hrsg. von John Cromby u. a., Concord, Ont.:
­Captus Univ. Publications, S. 160–171.
Zur Genetifizierung psychischer Probleme nach Gewalterfahrungen. In: Dokumentation
16. bundesweiter Kongress Armut und Gesundheit, hrsg. von Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V., Berlin (CD-ROM).
Maisuradze, Giorgi
Hrsg. mit Zaal Andronikashvili: Spuren, Mythen, Mikrogeschichte: Essays über Europäische
Geschichte und Kultur (in georgischer Sprache: karlo ginzburgi: nakvalevebi, mit’ebi, mikroistoria. eseebi evropis istoriisa da kulturis šesaxeb), Autoren: Carlo Ginzburg, Margarete
Vöhringer, Tbilissi: Verlag der Ilia-Universität 2011, 460 S.
darin (mit Zaal Andronikashvili): Einführung, S. 5–22.
Müller, Ernst
Interdisciplinary Concepts and their political significance. In: Contributions to the History
of Concepts 6.2, 2011, S. 42–52.
Verspätete Wirkung. Reinhart Kosellecks Begriffsgeschichte international. In: Trajekte 23,
2011, S. 22–25.
›Übertragungen‹ in der Wissenschaftsgeschichte. In: Metapherngeschichten. Perspektiven einer
Theorie der Unbegrifflichkeit, hrsg. von Matthias Kross, Rüdiger Zill, Berlin: Parerga 2011,
S. 34–51.
mit Falko Schmieder: Vögel. In: Ränder der Enzyklopädie, hrsg. von Christine Blättler, Erik
Porath, Berlin: Merve 2011, S. 155–166.
[Rez.]: Martin Muslow, Andreas Mahler (Hrsg.): Die Cambridge School der politischen Ideen­
geschichte, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2010. In: Zeitschrift für Kulturphilosophie 5.1, 2011,
S. 262–264.
280 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Naguschewski, Dirk
Schmerzenswanderungen. Zu Cheikh Hamidou Kanes Roman L’Aventure ambiguë und
Alain Gomis’ Film L’Afrance. In: Die Kunst der Migration. Aktuelle Positionen zum euro­
päisch-afrikanischen Diskurs. Material – Gestaltung – Kritik, hrsg. von Marie-Hélène Gutberlet, Sissy Helff, Bielefeld: Transcript 2011, S. 69–91.
Explorations du corps violé. Les aventures ambiguës d’Alain Gomis et Cheikh Hamidou
Kane. In: Violences postcoloniales. Représentations littéraires et perceptions médiatiques,
hrsg. von Isaac Bazié, Hans-Jürgen Lüsebrink, Münster: Lit 2011, S. 111–129.
›Das gewisse Etwas‹. Zu den Bildern des Romanisten Traugott Fuchs (1906–1997). In:
­Trajekte 23, 2011, S. 50 –51.
[Rez.]: Utz Maas: Verfolgung und Auswanderung deutschsprachiger Sprachforscher 1933–1945.
Bd. 1: Dokumentation: bibliographische Daten A–Z; Bd. 2: Auswertungen: Verfolgung, Auswanderung, Fachgeschichte, Konsequenzen, Tübingen: Stauffenburg 2011. In: H-Soz-u-Kult,
6.8.2008, http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/.
[Rez.]: Christian Klein (Hrsg.): Handbuch Biographie. Methoden, Traditionen, Theorien, Stuttgart/Weimar: J. B. Metzler 2009. In: Zeitschrift für Germanstik, NF, XXI, 2, 2011, S. 434–436.
[Rez.]: Abdourahman A. Waberi: Tor der Tränen, Hamburg: Nautilus 2011. In: Die Welt
­(Beilage Die literarische Welt), 06.08.2011, S. 6.
[Übers.]: Alain Badiou: Das Ereignis. In: Trajekte 22, 2011, S. 5–7.
[Übers.]: Stéphane Mosès: Der kulturelle Index von Freuds Traumdeutung. In: Trajekte 23,
2011, S. 5–13.
[Übers.]: Geoffrey Hartman: Ansichten zum Lingustic Turn. In: Trajekte 23, 2011, S. 33–37.
[Übers.]: Denis Thouard: Soziale Zeit, gelebte Zeit. Simmels Denken der Zeitlichkeit. In:
Bloch-Almanach 30, 2011, S. 111–126.
Pareigis, Christina
Hrsg. (unter Mitarbeit von Almut Hüfler): Susan Taubes. Die Korrespondenz mit Jacob Taubes
1950–1951, München: Fink 2011, 369 S.
Der Beredsamkeit der Sieger den Hals umdrehen. Jüdischer Humor als Strategie zum
­Überleben. In: Überleben als Paradigma der Kulturwissenschaft, hrsg. von Falko Schmieder,
München: Fink 2011, S. 93–108.
Publikationen und vorträge /// 281
Petzer, Tatjana
Freud’s brain in the snow. Catastrophe and Creativity in the poetics of Danilo Kiš. In:
­German and European Poetics after the Holocaust. Crisis and Creativity, hrsg. von Gert
­Hofmann u. a., Rochester, NY: Camden House 2011, S. 253–266.
Tito’s Archipelagos: Liminal Spaces of the Third Path. In: Tito – viđenja i tumačenja
[Tito – Ansichten und Deutungen], hrsg. von Olga Manojlović Pintar, Beograd:
INIS 2011, S. 670 –683.
Hypertrophie der Zeichen. Zum Verhältnis von Sprache, Selbst und Symptom in Ivo
Andrićs lyrischer Prosa. In: Die k. u. k. Periode in Leben und Schaffen von Ivo Andrić
­(1892–1922), hrsg. von Branko Tošović, Graz/Beograd: Institut für Slawistik der Karl-­
Franzens-Universität, Beogradska knjiga 2011, S. 307–315.
Geoma(n)tiker des Balkans. Visionen und Vermessungen Südosteuropas in Wissenschaft,
Politik und Kunst. In: Topographien pluraler Kulturen. Europa von Osten her gesehen,
hrsg. von Esther Kilchmann, Andreas Pflitsch, Franziska Thun-Hohenstein, Berlin:
­Kadmos 2011, S. 97–128.
Richter, Jörg Thomas
Bentham spielen. In: Trajekte 22, 2011, S. 15–18.
Gerontopoetik: Vermerke zu Lebenslauf und Kohärenz am Beispiel von Paul Hardings
­Tinkers (2009). In: Geschlecht – Generation – Alter(n): Geistes- und sozialwissenschaftliche
Perspektiven, hrsg. von Hella Ehlers u. a., Münster: LIT 2011, S. 81–102.
Moralistik in frührepublikanischen Erziehungsschriften. In: Literatur und Moral, hrsg. von
Volker Kapp, Dorothea Scholl, Berlin: Duncker & Humblot, S. 423–435.
Werkgruppenartikel: John Updike: Das lyrische Werk. In: Kindlers Literaturlexikon Online
2011, www.kll-online.de.
Schmälzle, Christoph
Klassizismus zwischen Renaissance und Griechenkult: Raffael als Ideal. In: Raffael als
­Paradigma. Rezeption, Imagination und Kult im 19. Jahrhundert, hrsg. von Gilbert Heß u. a.,
Berlin/New York: De Gruyter 2011, S. 97–122.
282 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Luther, Schiller, Goethe, Dürer, Mozart, Bach – Personengedenkstätten des 19. Jahrhunderts.
Tagung im Freien Deutschen Hochstift in Frankfurt a. M.. In: FAZ 231 (05.10.2011), N4.
Das Meisterwerk als Autorität. Zur Wirkmacht kultureller Figurationen. Tagung am Internationalen Kolleg Morphomata in Köln. In: FAZ 267 (16.11.2011), N4.
Schmieder, Falko
Hrsg.: Überleben. Historische und aktuelle Konstellationen, München: Fink 2011, 439 S.
darin: Überleben – Geschichte und Aktualität eines neuen Grundbegriffs, S. 9–29.
»… fortfahren, als wäre nichts geschehen.« Ernst Blochs Utopien im Exil. In: Trajekte 23,
2011, S. 39–45.
Vom Lobpreis der Veredelung zum Prospekt der Vernichtung. Aspekte einer Problem­
geschichte der Pfropfmetapher. In: Impfen, Pfropfen, Transplantieren, hrsg. von Uwe
Wirth, Berlin: Kadmos 2011, S. 29–49.
Unfassliches Produzieren. Zur politischen Epistemologie des Wunderbegriffs im 20. Jahrhundert. In: Wunder. Poetik und Politik des Staunens im 20. Jahrhundert, hrsg. von Alexander C. T. Geppert, Till Kössler, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2011, S. 305–331.
Thun-Hohenstein, Franziska
Hrsg.: Warlam Schalamow: Die Auferweckung der Lärche. Erzählungen aus Kolyma 4 (mit
­Glossar, Anmerkungen und Nachwort der Hrsg.), Berlin: Matthes & Seitz 2011, 664 S.
darin: Die Kraft des Authentischen (Nachwort), S. 571–591.
Überleben und Schreiben. Varlam Šalamov, Aleksandr Solženicyn, Jorge Semprún. In:
­Überleben. Historische und aktuelle Konstellationen, hrsg. von Falko Schmieder, München:
Fink 2011, S. 123–145.
Hrsg. mit Esther Kilchmann, Andreas Pflitsch: Topographien pluraler Kulturen. Europa von
Osten her gesehen, Berlin: Kadmos 2011, 277 S.
darin (mit Esther Kilchmann, Andreas Pflitsch): Einleitung, S. 7–20.
darin: »Wo es ganz plötzlich abbricht. Russland/Über dem schwarzen dumpfen Meer«.
­Russische kulturelle Semantiken des Schwarzmeerraumes, S. 75–96.
Publikationen und vorträge /// 283
Treml, Martin
Hrsg. mit Silvia Horsch: Grenzgänger der Religionskulturen. Kulturwissenschaftliche Beiträge zu
Gegenwart und Religion der Märtyrer, München: Fink 2011, 400 S.
darin (mit Silvia Horsch): Einleitung, S. 7–21.
darin: Rom – Topographie und Theater der Märtyrer, S. 281–312.
Hrsg. mit Karlheinz Barck: Marshall McLuhan/Quentin Fiore: Krieg und Frieden im globalen
Dorf, Kadmos: Berlin 2011, 224 S.
darin (mit Karlheinz Barck): Medien in Krieg und Frieden. Splitter und Diagramme zu
Marshall McLuhan, S. 193–220.
Hrsg. mit Herbert Kopp-Oberstebrink, Thorsten Palzhoff: Jacob Taubes – Carl Schmitt. Briefwechsel mit Materialien, München: Fink 2011, 327 S.
darin: Paulinische Feindschaft. Korrespondenzen von Jacob Taubes und Carl Schmitt.
S. 273–304.
The Political Theater of Alain Badiou – Alain Badious politisches Theater. In: Trajekte 22,
2011, S. 4.
Chor postkatastrophal, Opfer postepiphanisch. In: Requiem. Zu einer Skulptur von Alexander
Polzin, hrsg. von Alexander Polzin, Berlin: Matthes & Seitz 2011, S. 52–55.
Sirene. In: Ränder der Enzyklopädie, hrsg. von Christine Blättler, Erik Porath, Berlin: Merve
2011, S. 107–153.
Vöhringer, Margarete
A Concept in Application: How the Scientific Reflex came to be employed against NaziPropaganda. In: Contributions to the History of Science 6 (2), 2011, S. 105–123.
»Fakten sind tausendmal wichtiger als Worte« – Fotografie, Physiologie und Literatur in
der frühen Sowjetunion. In: »Es ist ein Laboratorium, ein Laboratorium für Worte«. Experiment und Literatur III: 1890–2010, hrsg. von Michael Bies, Michael Gamper, Göttingen:
Wallstein 2011, S. 96–111.
284 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Weidner, Daniel
Bibel und Literatur um 1800, München: Fink 2011, 437 S.
Hrsg. mit Sigrid Weigel: Benjamin-Studien 2, München: Fink 2011, 352 S.
»Wir sind für ein höheres Geld bestimmt«. Geld und Gesellschaftstheorie in der Neuzeit.
In: Weimarer Beiträge 57.4, 2011, S. 571–585.
Himmelskarten und Erdkarten. Gott und der Romanerzähler bei Fielding und Jean Paul.
In: Autorschaft. Ikonen – Stile – Institutionen, hrsg. von Christel Meier-Staubach, Martina
Wagner-Egelhaaf, Berlin: Akademie Verlag 2011, S. 231–252.
»Man muss über die Juden reden«. Walter Boehlich und »unser Verhältnis zu den Juden«.
In: Walter Boehlich: Kritiker, hrsg. von Helmut Peitsch, Helen Thein-Peitsch, Berlin:
­Akademie Verlag 2011, S. 43–56.
Gespielte Zeugen. Der Schauspieler-Märtyrer auf dem Barocktheater. In: Grenzgänger der
Religionskulturen. Kulturwissenschaftliche Beiträge zu Gegenwart und Geschichte der Mär­
tyrer, hrsg. von Silvia Horsch, Martin Treml, München: Fink 2011, S. 259–280.
Sagen, Glauben, Zeigen. Politik der Repräsentation in Martyrologien der Reformation. In:
Zeugnis und Zeugenschaft. Perspektiven aus der Vormoderne, hrsg. von Wolfram Drews,
Heike Schlie, München: Fink 2011, S. 167–195.
[Rez.]: Paradoxien der Fleischwerdung. Jacques Rancières theo-politische Lektüre der
­Literatur. In: Literaturkritik Oktober/2011, www.literaturkritik.de/public/rezension.
php?rez_id=15937.
[Rez.]: Andrew J. Webber: Berlin in the Twentieth Century. A Cultural Topography, Cambridge: Cambridge University Press 2008. In: Monatshefte für deutschsprachige Literatur
und Kultur 103.1, 2011, S. 138–140.
Weigel, Sigrid
Hrsg.: Susan Taubes Schriften. Bd. 1: Susan Taubes. Die Korrespondenz mit Jacob Taubes 1950–1951,
hrsg. von Christina Pareigis unter Mitarb. von Almut Hüfler, München: Fink 2011, 369 S.
Hrsg. mit Sabine Flach: WissensKünste. Das Wissen der Kunst und die Kunst zu ­wissen/
The knowledge of the arts and the art of knowledge, Weimar: Verlag und Datenbank für
Geisteswissenschaften 2011, 426 S.
Hrsg. mit Daniel Weidner: Benjamin Studien 2, Fink: München 2011, 352 S.
La »dea in esilio« di Warburg. In: Aut aut 348, Themenheft »Georges Didi-Huberman.
Un’etica delle immagini«, 2011, S. 177–202.
Publikationen und vorträge /// 285
Text und Topographie der Stadt. Symbole, religiöse Rituale und Kulturtechniken in
der europäischen Stadtgeschichte. In: Stadt und Urbanität. Transdisziplinäre Perspektiven.
the new metropolis – die neue metropole 1, hrsg. von Markus Messling, Dieter Läpple,
­Jürgen Trabant, Berlin: Kadmos 2011, S. 185–220.
›Europa‹ als Schauplatz der Geburt des Schreib-Ichs aus dem Nichts. In: Text und Kritik
191/192: Yoko Tawada, 2011, S. 19–29.
Zemlinskys Traumgörge – ein nachwagnerisches Pfingstspiel. Oder von der Entstehung
eines Pogroms aus der Mitte der christlichen Gemeinschaft. In: Siebenjahrbuch Deutsche
Oper Berlin, hrsg. von Andreas K. W. Meyer, Berlin: Nicolai 2011, S. 145–157.
Passion. Gespräch mit Winfried Menninghaus. In: Fühlt weniger! Dialoge über Emotionen,
hrsg. von Irene Albers, Isabel Dziobek, Hannah Hurtzig, Berlin: Verlag Theater der Zeit
2011, S. 96–104.
Exemplum und Opfer, Blutzeugnis und Schriftzeugnis. Lucretia und Perpetua als Übergangsfiguren in der Kulturgeschichte der Märtyrer. In: Grenzgänger der Religionskulturen.
Kulturwissenschaftliche Beiträge zu Gegenwart und Geschichte der Märtyrer, hrsg. von Silvia
Horsch, Martin Treml, München: Fink 2011, S. 25–45.
Weiss, Judith
Abstrakte Raumkonzepte. In Touch with Space and Place. In: Kunstforum International 206,
2011, S. 92–105.
Klinik trifft Kunst: Sehschule für Dermatologen. In: Aktuelle Dermatologie 37.8/9, 2011,
S. 309–311.
Von der Warenliebe zum Kassenschlager. In: Ausstellungskatalog »I love Aldi«, hrsg. von
­Reinhard Spieler, Köln: Walther König 2011, S. 17–29.
286 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Willer, Stefan
Das offene Spiel. Über die Möglichkeiten des Fußballs. In: Trajekte 22, 2011, S. 46–51, auch
in: Der tödliche Pass. Magazin zur näheren Betrachtung des Fußballspiels 60, 2011, S. 16–21.
Die Allgemeinheit des Vergleichs. Ein komparatistisches Problem und seine Entstehung
um 1800. In: Von Ähnlichkeiten und Unterschieden. Vergleich, Analogie und Klassifikation in
Wissenschaft und Literatur, hrsg. von Michael Eggers, Heidelberg: Winter 2011, S. 143–165.
Sich-enthalten. Eine Figur der Endlichkeit in Rilkes Lyrik. In: Anthropologien der Endlichkeit.
Stationen einer literarischen Denkfigur seit der Aufklärung, hrsg. von Friederike F. Günther,
Torsten Hoffmann, Göttingen: Wallstein 2011, S. 140 –159.
Die Wünschbarkeit der Zukunft. Über Prognostik und Poesie. In: Norte 2, 2011,
1837 cm–1980 cm (= laufende Längenangaben).
[Rez.]: Nicolas Pethes, Birgit Griesecke, u. a. (Hrsg.): Menschenversuche. Eine Anthologie
­1750–2000, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2008 sowie Birgit Griesecke, Nicolas Pethes
u. a. (Hrsg.): Kulturgeschichte des Menschenversuchs im 20. Jahrhundert, Frankfurt a. M.:
­Suhrkamp 2009. In: NTM – Zeitschrift für Geschichte der Wissenschaften, Technik und
­Medizin 19, 2011, S. 204–207.
Publikationen und vorträge /// 287
Vorträge (außerhalb der Veranstaltungen des ZfL)
Andronikashvili, Zaal
Der Einfluss Stalins auf den georgischen Nationalismus. Gastvortrag, Goethe-Institut Tbilissi,
29.04.2011
Reise nach Georgien. Boris Pasternaks Umschreibung des imperialen Sujets. Workshop: Erzählte
Mobilität im (post-)imperialen Raum, Universität Basel, 11.11.2011
Berz, Peter
Wachstum nach Scheler, Plessner, BASF. Tagung: Von Tieren, Pflanzen und Pilzen – Konsequenzen des offenen bzw. geschlossenen Wachstums, Institut für spezielle Botanik,
­Universität Mainz, 10.9.2011
Contenant Contenu. Anordnungen des Enthaltens. Tagung im Rahmen der Preisverleihung von
The Missing Link 2011: Das Motiv der Kästchenwahl. Container in Kunst, Kultur und
Psychoanalyse. Kunstraum Walcheturm, Psychoanalytisches Seminar Zürich, 10.12.2011
Sich öffnen-offen. Diagonale Wissenschaften nach Roger Caillois. Workshop: Spiel/Raum/Kunst.
Diagonale Wissenschaften nach Roger Caillois, Institut für Bildende Kunst und Kulturwissenschaften, Kunstuniversität Linz, 16.12.2011
Bühler, Benjamin
Out of control. Fictions of the future in the discourse of political ecology. Workshop des AHRC
Research Network »The Cultural Framing of Environmental Discourse«, University
of Bath, 27.02.– 01.03.2011
Wandel von Zukunftsmodellierungen im Theatrum Europaeum. Das Theatrum Europaeum.
Wissensarchitektur einer Jahrhundertchronik, Universität Kassel, 12.3.2011
»Wolvogs« und »Pigoons«. Transgene Tiere in Margaret Atwoods Dystopien »Oryx and Crake«
und »The Year of the Flood«. Tagung: Das Tierexperiment in der Literatur, Universität
Würzburg, 14.– 16.09.2011
Ecotopia. Zukunftsräume der Ökologie. Tagung: Das Wissen der Zukunft, Universität
Wien, 05.11.2011
288 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Costa, Maria Teresa
For a ›New‹ Theory of Translation. Kongress der Fédération Internationale des Langues
et Littératures Modernes (FILLM), Østfold University College, Halden,
Norwegen, 07.10.2011
Dehghani, Sasha
Dialog der Religionen vs. Kampf der Kulturen – Aus Sicht der Baha‘i-Religion. Keynote der Konferenz: Kulturbrücken in Deutschland – Multikulturalismus im 21. Jahrhundert: Rea­
litäten in Deutschland, Institut für Cultural Diplomacy in Berlin (ICD), 07.09.2011
»Religiöser Fanatismus und Hass sind ein weltverzehrendes Feuer« – Überlegungen zur Entkoppelung von Glaube und Gewalt. Jahrestagung: Wenn Glaube blind macht. Überzeugung
und Fanatismus, Werkstatt der Religionen & Weltanschauungen Berlin, 02.11.2011
Haas, Claude
Performing Time in 17th Century Drama. Workshop: Metamorphoses: Science, Representation,
Sovereignity and Baroque, Tel Aviv University, Minerva Humanities Center, 15.09.2011
Die Politik der drei Einheiten. »Torquato Tasso« als ›klassisches‹ Drama. Literaturwissenschaftliches Colloquium Essen: Universität Duisburg-Essen, Institut für Germanistik, 02.11.2011
Horsch, Silvia
Entscheidung für einen Weg? Kommentar zum Film »Shahada« von Burhan Qurbani. Tagung:
Manchmal hilft nur ein Wunder – Heil und Heilung im Film, Evangelische Akademie
Berlin, 26.02.2011
Der Islam – eine europäische Tradition. Urania Berlin, 12.04.2011
Die Universität als Ort des Dialogs zwischen Religion und Wissenschaft. Tagung: 900 Jahre
­al-Ghazali im Spiegel der islamischen Wissenschaften – Perspektiven für eine Islamische Theologie in Deutschland, Universität Osnabrück, Zentrum für Interkulturelle
Islamstudien, 29.10.2011
Publikationen und vorträge /// 289
Hüfler, Almut
Kaschierte Grenzen und bereinigte Natur. Zur Funktion von Humphry Reptons Red Books für
Raumgestaltung und Narration in Goethes Wahlverwandtschaften. Tagung: Störungen
im Raum – Raum der Störungen, Zielona Gora/Polen, 26.02.2011
Imanov, Anar
Autorität und Prophetie in der Dichtung der russischen Avantgarde. Symposium: Autorität, Medium und Berufung/Authority, medium and appointment, Syntopie­labor Köln, 30.09.2011
Kopp- Oberstebrink, Herbert
Intervention/commentaire: Ernst Cassirer et la philosophie des formes symboliques. Actualité
d’Ernst Cassirer? Eléments pour l’anthropologie, l’histoire, l’histoire d’art et les études littéraires. Journée d’étude, Collège de France (EHESS-CRAL/LAS-EHESS), 07.02.2011
Political Theology, Secularization, or Legitimacy. Jacob Taubes as Reader of Hans Blumenberg’s
Works. AJS Conference, Washington DC, Association for Jewish Studies, 18.12.2011
Körte, Mona
Die List des Papiers. Robert Walsers Hinwendung zu kleinen Dingen. Workshop: Papier-Objekte,
Technische Universität Berlin, 15.02.2011
The Language of Things in Contemporary German-Jewish Writing. Internationale Konferenz:
Jewish Identities in Contemporary Europe, Institute of Germanic and Romance
­Studies, London, 12.04.2011
Mehrsprachigkeit als ›verdoppelte Seinserfahrung‹. Sprachenwechsel im Exil am Beispiel Georges
Arthur Goldschmidt. Internationale Konferenz: Literatur und Exil: neue Perspektiven,
Johann Wolfgang von Goethe-Universität Frankfurt a. M., 07.10.2011
Zwischen Visualisierung und Narration. Arnold Zweigs und Hermann Strucks »Das ostjüdische
Antlitz«. Probevortrag, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder, 24.11.2011
Ohne Mühe und Anordnung zusammengeworfen: ›queer analogies‹ in Nathaniel Hawthornes
»Sammlung eines Virtuosen«. Workshop: Ordnung und Dynamik der Sammlung,
­Humboldt-Universität zu Berlin, 09.12.2011
290 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Kornmeier, Uta
Hören schreiben. Walter Benjamins »akustische Stadtpläne«. Workshop: Schrift/Script: Writing
and Image-Character in the Work of Walter Benjamin, International Walter Benjamin
Society, Princeton University, 03.11.2011
Krüger-Fürhoff, Irmela Marei
Verlorene Worte, verlöschendes Ich. Aphasie und Demenz als Herausforderungen literarischen
Erzählens in der deutsch- und englischsprachigen Gegenwartsliteratur. Habilitationsvortrag,
Universität Bielefeld, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, 12.01.2011
Kindsmord 1800/2000. Narrationen von »weiblicher Delinquenz«. Gastvortrag, Philipps Universität Marburg, Institut für Neuere deutsche Literatur, 02.02.2011
Zucht-Internate für klonierte Organspender in Science Fiction-Filmen und Kazuo Ishiguros
Roman »Never Let Me Go«. Ringvorlesung: Totale Institutionen? Klosterschulen,
­Kadettenanstalten und Landerziehungsheime in der Schönen Literatur, Freie Uni­
versität Berlin, 30.05.2011
Fehl-Schreiben. Handschrift und Textproduktion in Goethes »Wahlverwandtschaften« (1809)
und Knöpfels »Requiem für eine romantische Frau« (D 1999). Gastvortrag, FernUniversität
Hagen, Institut für Neuere deutsche und europäische Literatur, 21.07.2011
Lux, Vanessa
Perspectives on the role of dopamine in the ›adolescent brain‹ – an overview. Workshop: Adolescence, Science & Society – Workshop for Working Group, Max-Planck-Institut für
­Wissenschaftsgeschichte Berlin, 16.03.2011
Verschiebungen im biologischen Determinismus der Genomforschung: Aufwertung des Psychischen
und Renaturalisierung des Sozialen. Gastvortrag, Donnerstagskolloquium des Department für Psychologie, Sigmund Freud Universität Wien, 07.04.2011
Physiologischer Reduktionismus als methodologische Grundbedingung neurokognitiver Forschung.
Colloquium: Subjektwissenschaft und Hirnforschung, Gesellschaft für Subjektwissenschaftliche Forschung und Praxis e.V., 16.05.2011
Brain Matters! Anmerkungen zum Projekt einer kritischen Neurowissenschaft. Studentischer
­Kongress: Die Unberechenbarkeit des Subjekts, Allgemeiner Studierenden Ausschuss
der Johann Wolfgang von Goethe-Universität Frankfurt a. M., 16.06.2011
Publikationen und vorträge /// 291
Wenn psychische Probleme biologisiert werden … (das Beispiel Trauma). Veranstaltungsreihe:
Plausch in der Villa, Wildwasser – Arbeitsgemeinschaft gegen sexuellen Missbrauch an
Mädchen e.V., Berlin, 23.06.2011
Epigenetics and the Biopsychosical Model of Mental Illness. Conference: 14th Biennial Con­
ference of the International Society for Theoretical Psychology, International Society
for Theoretical Psychology/School for Primary Education, Aristotle University of
­Thessaloniki, 28.07.2011
Die Bedeutung der neueren Ergebnisse aus Hirnforschung und Neurophysiologie für die sozialen
und pädagogischen Berufe. Ringvorlesung: Aktuelle Fragen der Sozialen Arbeit und
­Pädagogik, Alice Salomon Hochschule Berlin, 09.11.2011
Mut ter, Moritz
Kant Heidegger Luhmann. Epistemological Problems with the »World«. International
­Conference: Conceptualizing the World, Universität Oslo, 14.09.2011
Naguschewski, Dirk
Das Manifest von Niamey (1982). Eine Fallstudie zum afrikanischen Kino. Workshop: Kunst­
manifeste II, Universität Salzburg, 14.10.2011
Pareigis, Christina
What a Human Being Should Do Who Discovers the German Geist in 1951: Susan Taubes’s
­Response to the Crisis of Modernity. Telos Conference: Rituals of Exchange and States
of Exception: Continuity and Crisis in Politics and Economics, Telos Institute,
New York, 16.01.2011
»Mir fehlt der Mangel, ich bin erfüllt.« (Rabbi Yaakov Lacan). Der jüdische Witz und seine
­Beziehung zur Psychoanalyse. Symposium: Medizin und Judentum, Medizinhistorische
Fakultät Dresden, 27.09.2011
Wer war Susan Taubes? Literatur im Nedderfeld, Rolf und Maren Eigenwald, Hamburg-­
Halstenbek, 28.11.2011
292 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Haunted by the Ghosts of Judaism. Susan Taubes’s Relation to the Tradition as Reflected in
her Writings of the 1950s. AJS Conference, Washington DC, Association for Jewish
­Studies, 18.12.2011
Petzer, Tatjana
Reinventing the nation in the course of democratization: Yugoslavia‘s intelligentsia at a crossroads.
International Symposium: The Intellectuals and the Democratic Movements of 1989 – 91,
Osaka University, Department of Human Sciences, 11.03.2011
Poetik und Politik der Zukunft: Bogdanov, Milanković, Šufflay. Bewerbungsvortrag Professur:
Slawische Literatur- und Kulturwissenschaft, Universität Graz, Geisteswissenschaft­liche
Fakultät, 12.05.2011
Reulecke, Anne-Kathrin
Briefgeheimnis und Buchstabentreue. Theodor Fontanes literarische Theorie. Institut für Ger­
manistik der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz,
Universität Graz, 01.03.2011
Fruchtbarer Augenblick – Furchtbarer Augenblick. Zum Laokoon-Paradigma in der Literatur
des 20. Jahrhunderts. Workshop: Gemälderedereien. Kunsthistorische und literarische
Diskurse zum Bild, Universität Wien, 21.05.2011
Schmälzle, Christoph
L’étude de l’antiquité mise en scène: la thèse sémiologique de Lessing et le groupe de Laocoon au
Vatican. Colloque: Lessing, la critique et les arts, Deutsches Forum für Kunstgeschichte
(Centre allemand d’histoire de l’art), Paris, 17.11.2011
Publikationen und vorträge /// 293
Schmieder, Falko
Überleben (in) der Moderne. Gastvortrag, Leibniz Universität Hannover, 25.01.2011
Hilfe zur Selbsthilfe – Elemente des historischen Problem- und Begriffszusammenhangs. Workshop: Hilfe zur Selbsthilfe. Globalisierende Diskurse, Praktiken und Akteure – 1600 bis
zur Gegenwart, Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC), Justus-Liebig-­
Universität Gießen, 02.03.2011
The Time of Survival: The history of a concept. Vortrag, German Department, Stanford Uni­
versity, 25.03.2011
Zur politischen Epistemologie des Fetischbegriffs zwischen Religionskritik und Gesellschaftstheorie.
Konferenz: Wiederkehr der Dinge. Zur Aktualität des Fetischbegriffs, Institut für die
Wissenschaft vom Menschen Wien, 01.07.2011
World Concepts of modern Ecology. International Conference: Conceptualization the World,
Universität Oslo, 14.09.2011
Von Extrem zu Extrem. Stationen der Geschichte eines brisanten Begriffs. Workshop: Extreme
Erfahrungen. Grenzen des Erlebens und der Darstellung, Paris Lodron-Universität/­
Universität Mozarteum Salzburg, 04.11.2011
Thun-Hohenstein, Franziska
Imperiale Raumstrukturen. Russische und georgische Perspektiven. Internationale Tagung:
­Erzählen jenseits des Nationalen. (Post-)Imperiale Raumstrukturen in der Literatur,
Universität Basel, 15.01.2011
»Die Autorität des Authentischen«. Zur Poetik von »Eine Stimme im Chor« (in russischer
­Sprache). Internationale Tagung: Andrej Sinjavskij im Kontext der Epoche, Staatliche
Bibliothek für Ausländische Literatur Moskau, 21.03.2011
Varlam Šalamovs Arbeit an der Poetik der Operativität (mit Susanne Frank). Festtagung für
Renate Lachmann: Evidenz und Zeugenschaft. Poetische und mediale Strategien im
Umgang mit dem Unzugänglichen, Humboldt-Universität zu Berlin, 30.05.2011
Varlam Šalamovs Poetik der Operativität (in russischer Sprache). Internationale Tagung:
Das Schicksal und das Werk Varlam Šalamovs im Kontext der Weltliteratur und der
sowjetischen Geschichte, Moskauer Hochschule für soziale und ökonomische Wissenschaften, 16.06.2011
294 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Zwischen Schweigen und Sprechen-Müssen. Ambivalente Strategien der Erinnerung. Interna­
tionale Tagung: Kommunismus autobiographisch. Privatheit und Ideologie aus retro­
spektiver Perspektive, Universität Zürich, 30.09.2011
Wanderer wider Willen im Sowjetimperium. Internationale Tagung: Erzählte Mobilität im
(post-)imperialen Raum, Universität Basel, 11.11.2011
Treml, Martin
Jacob Taubes: Reinventing the Canonical out of Radical Exile. Workshop: Rethinking the
­Diaspora: Jewish Minorities in the Past, Present, and Future, Die Junge Akademie an
der BBAW, März 2011
Stoiker im Kino: Django, die Antike und der europäische Bürgerkrieg. Workshop: Zwischen
Panik und Herzenskälte. Transformationen des Stoischen, IFK Wien, April 2011
»Es muss anders werden, wenn es gut werden soll.« Werner Kraft über Karl Kraus. Karl-KrausSymposium: Karl Kraus. Truth and Atrocities in the Age of Journalism, Tel Aviv/Van
Leer Institute Jerusalem, November 2011
Gewalt, Geld, Glorie. Zur antik-griechischen Opferküche und ihrer christlichen Übertragung im
Blick auf Kleist. Tagung: Ökonomie des Opfers. Literatur im Zeichen des Selbstmords,
Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft, November 2011
Zum Opfer bei Kleist. Workshop: Kleist in Dresden, Sächsische Akademie der Künste/Asso­
ciazione Le Guadalupe, Dezember 2011
Vöhringer, Margarete
Russkij Avangard i Psichotechnika. Ringvorlesung: RGGU Moskau, März 2011
Buduschee – nascha obschaja tsel’: utopitscheskoe i konkretnoe v iskusstve russkogo Avangarda,
­Teorija i metodologija gumanitarnogo znanija: Istoritscheskaja pamjat’ kak proektsija
buduschego, RGGU Moskau, März 2011
»Das Kino der Tiere«. Podiumsdiskussion mit Vinzenz Hediger und Hannes Rickli.
57. Internationale Kurzfilmtage Oberhausen, Mai 2011
Die Verzeitlichung des Raumes. Zum Verhältnis von Architektur und Physiologie in den 20er Jahren. Tagung: Bild und Zeit: Kon-Sequenzen, NFS zur Bildkritik ›eikones‹, ­Universität
Basel, 23.09.2011
Publikationen und vorträge /// 295
Weidner, Daniel
»Heiterkeit ist unsere Pflicht und sei unser Ziel«. Jean Pauls Humor in der Tradition protestan­
tischer Heiterkeit. Tagung: Heiterkeit als Ausnahmezustand, DLA Marbach, 22.01.2011
Buch im Buch und Buch der Bücher. Das Deuteronomium als Modell biblischer Textualität.
­Gastvortrag, Universität Greifswald, 27.01.2011
Voice, print, image, and the soul. Paradoxes of representation in an early German Opera. Gast­
vortrag, Tel Aviv University, 15.03.2011
Benjamin’s Theatricality. Workshop: Walter Benjamin’s Trauerspielbuch, Tel Aviv University,
18.03.2011
Theology, Rhetorics, and Political Theology ›as if‹ in Karl Barth. Tagung: Rhetorics of Religion,
Princeton University, 01.04.2011
Theology, Politics, and Writing in Daniel Paul Schreber. Tagung: The Modern Experience
and the Performance of Paranoia. Daniel Paul Schreber, Deutsches Hygienemuseum
Dresden/Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein, 14.04.2011
Verwirklichung und Entweltlichung. Theologische Figuren der Säkularisierung. Tagung: Rhetorik
der Säkularisierung, Universität Konstanz, 24.06.2011
»Ungeheure Gespenster am mitternächtlichen Himmel«. Heinrich Heines Dämonen am Ende der
Literatur. Tagung: Das Dämonische. Schicksale einer Kategorie der Zweideutigkeit, Universität Bonn, 09.07.2011
»ausschließlich diasporesk«. Hermann Brochs Politik und Poetik des Exils. Ringvorlesung: Exil,
Literatur, Judentum, Universität Hamburg, 14.11.2011
Tragödie, Sakrament und Trauerspiel in Kleists Penthesilea. Tagung: Ökonomien des Opfers,
Heinrich-vom-Kleist-Gesellschaft Berlin, 18.11.2011
Weigel, Sigrid
»Art as the Lighting Flash for the long echoing thunder« of Theory. The Relevance of Visual Art for
Benjamin’s Thoughts. »TBLR National Researcher Training Course in the Aesthetic Disciplines Norway« in Berlin, Norwegian National Researcher-Training School »Text Image
Sound Space (TBLR)«, Bergen Branch/Humboldt-Universität zu Berlin, 20.01.2011
Epistemology of Wandering, Tree and Taxonomy. The system figuré in Warburg’s Mnemosyne
­project within the history of cartographic and encyclopaedic knowledge. Internationales
­Symposium: Ideas en fuga. Pasión, conocimiento y memoria en la teoría de la imagen
de Aby Warburg, Museo Nacional Centro Reina Sofia Madrid, 04.03.2011
296 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Tränen im Gesicht. Vortrag für den Verein der Freunde und Förderer des Literaturhauses
­Berlin e.V., Literaturhaus Berlin e.V., 28.03.2011
Regarder l’opéra avec Warburg. Internationale Konferenz: Aby Warburg’s Survivance.
Meaning and Destiny of a Critical Iconology, CAPC Musée d’art contemporain
­Bordeaux, 20.05.2011
Suche nach dem E-mail für japanische Geister. Yoko Tawadas Poetik am Übergang differenter
Schriftsysteme. Eröffnungsvortrag: Internationale Tagung: Fremde Wasser. Zur Inter­
kulturellen Poetik von Yoko Tawada, Universität Hamburg, 23.06.2011
Excurses from Cultural History: Visual and Linguistic Images as Mediators of Embodied Inter­
subjectivity. 12th International Neuropsychoanalysis Congress: Neuropsychoanalysis.
Minding the Body, NPSA Berlin, 25.06.2011
Lesbarkeit, Erkennbarkeit – am Übergang zwischen Bild und Sprache. Jahrestagung des Deutschen Forums für Kunstgeschichte Paris: Sprechen über Bilder, Sprechen in Bildern/
Parler de l’image, parler par l’image, Deutsches Forum für Kunstgeschichte, 30.06.2011
Grammatologie der Bilder. Überlegungen zu Spur und Zeit des Bildes, im Anschluss an Benjamin
und Derrida. Tagung: Bild und Zeit: Kon-Sequenzen, NFS zur Bildkritik ›eikones‹,
­Universität Basel, 22.09.2011
Per-sonare. Der Sound von Hannah Arendts Denken und Sprechen. Ringvorlesung: ­
Exil – Literatur – Judentum, Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche
­Exil­literatur der Universität Hamburg, 07.11.2011
SchädelBasisWissen. Reihe: »Konzepte von Schönheit in Kunst und Wissenschaft«,
Kunst­verein Freiburg, 15.11.2011
Compassio – Zur christlichen Kulturgeschichte eines sozialen Habitus. Exzellenzcluster: R
­ eligion
und Politik, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, 06.12.2011
Michael Kohlhaas – Heinrich von Kleists Kritik der Gewalt. Theatergespräche: Zum Kleistjahr, Städtische Bühnen Münster, 11.12.2011
Weiss, Judith
Dem Gesicht den Hintern zeigen. Die Mona Lisa als Idealtypus von Interpiktorialität. Tagung:
Interpiktorialität – der Dialog der Bilder, Ruhr-Universität Bochum, 05.11.2011
Publikationen und vorträge /// 297
Willer, Stefan
Tropfendes Gift und donnernde Posaune. Spielarten des Gerüchts in Schillers Dramen. Gast­
vortrag, Hochschule der Künste Bern, 27.04.2011
Historisierung der Gegenwart, Mythisierung der Vergangenheit. Deutsche historische Romane
der 1950er Jahre. Ringvorlesung: Der historische Roman, Freie Universität Berlin,
­Interdisziplinäres ­Zentrum »Mittelalter – Renaissance – Frühe Neuzeit«, 10.05.2011
Poetik und Generativität. Gastvortrag, Freie Universität Berlin, Institut für Griechische
und Lateinische Philologie, 18.05.2011
Die Allgemeinheit des Vergleichs. Ein komparatistisches Problem im 19. Jahrhundert. Gastvortrag,
Universität Heidelberg, Seminar für Klassische Philologie, 28.06.2011
The Problem of Theorizing Comparisons in Science and Literature. Workshop: Committee on
Literary Theory der International Comparative Literature Association, Universität
­München, Center for Advanced Study, 30.06.2011
Extensions of World Heritage. Tagung: Conceptualizing the World, Universität Oslo,
­Interdisciplinary Research Program »Kultrans«, 14.09.2011
Goethes Orte und der topographical turn in den Kulturwissenschaften. Gastvortrag,
­Goethe-Gesellschaft München, 19.09.2011
The Laws of Hospitality according to Pierre Klossowski. Workshop: Freundschaft. Konzepte
und Praktiken in der Sowjetunion und im kulturellen Vergleich, Ilia-Universität
­Tbilissi, Georgien, 11.10.2011
298 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Lehrveranstaltungen /// 299
Lehrveranstaltungen
Dozent/in
Lehrveranstaltung
Hochschule
Semester
Falko Schmieder
› Survivability and the biopolitics
of bare life
Stanford
­University
Spring
Quarter
2011
Vanessa Lux
› Einführung in die Sozialpsychiatrie
Hochschule
MagdeburgStendal
SoSe 2011
Margarete Vöhringer
› Ästhetik im Labor. Bilder der
­Wahrnehmungsforschung
HU Berlin
SoSe 2011
Daniel Weidner
› Roman und Geschichte im
20. Jahrhundert
Universität
Basel
SoSe 2011
› Forschungsseminar
Trauerspiel und Tragödie
Universität
Basel
SoSe 2011
Sigrid Weigel
› Lektüre von Walter Benjamins
Schriften II.
TU Berlin
SoSe 2011
Stefan Willer
› Prognostik und Literatur
TU Berlin
SoSe 2011
300 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Dozent/in
Lehrveranstaltung
Ho chschule
Semester
Claude Haas
› Theorie und Literatur des
aufrechten Gangs
HU Berlin
WS 2011/12
Ernst Müller
› Johann Heinrich Lamberts
›Neues Organon‹
HU Berlin
WS 2011/12
Tatjana Petzer
› Symbol und Symbolismus in der
russischen und bosnisch/kroatisch/
serbischen Literatur
Universität
Zürich
WS 2011/12
Franziska ThunHohenstein (mit
Susanne Frank,
Sabine Hänsgen)
› Trauma, Tabu und Mythopoetik:
Erinnerungskulturen nach
1945 (Film und Literatur) im
­mittel-­osteuropäischen Vergleich
HU Berlin
WS 2011/12
Sigrid Weigel
› Sigmund Freud
TU Berlin
WS 2011/12
Daniel Weidner
› Dokumentarische Schreibweisen
in der Gegenwartsliteratur
FU Berlin
WS 2011/12
Lehrveranstaltungen /// 301
302 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Zentrum Moderner Orient
zmo
304 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Zentrum Moderner Orient
Kirchweg 33 /// 14129 Berlin
Tel +49 (0) 30 · 80 307-0 /// Fax +49 (0) 30 · 80 307-210
[email protected] /// www.zmo.de
Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 305
Forschungsprofil und Mitarbeiter
Forschungsprofil
2011 stand das Jahr der Forschungsaktivitäten am ZMO neben der auf vielen Ebenen voranschreitenden Arbeit an bestehenden Projekten auch im Zeichen der Auswahl neuer Mit­
arbeiter bzw. Projekte zum Forschungsprogramm sowie der beginnenden Vorbereitung auf
die Evaluierung des Forschungsprogramms Muslimsche Welten – Welt des Islams?. Daneben
haben 2011 weitere neue Gruppenprojekte am ZMO begonnen. Die internationale Ausschreibung für die Visiting Research Fellows 2012 fand ungebrochen hohe Resonanz. Unsere
Nominierung von Prof. Birgit Meyer für den neugeschaffenen Anneliese Maier-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung hatte Erfolg. Schließlich wurde eine Vielzahl
von Kooperationen in Forschung, Lehre, Vortragsreihen, Konferenzen und Publikationen
weitergeführt, zusammen mit unseren lokalen, nationalen und internationalen Partnern.
Der Südasienhistoriker Dr. Soumen Mukherjee aus Heidelberg, der von Januar bis Februar 2011 als Visiting Research Fellow am Zentrum war, konnte ab März als neuer Kollege
begrüßt werden. Er erforscht transregionale Bildungs- und Entwicklungshilfeprojekte der
Aga Khan-Netzwerke. Als Mitarbeiterinnen im neuen internationalen Kooperationsprojekt
zu Urban Violence in the Middle East (gemeinsam mit der SOAS) haben Claudia Schröder
(Oil, urban development & social corporate responsibility in Saudi Arabia, 1953–1967) und
Fatemeh Masjedi (Political violence and social disorder in the cities of Tehran and Tabriz
in early twentieth century Iran (1906–1920)) ihre Promotionsprojekte begonnen. In der Forschergruppe arbeitet auch Feras Krimsti, dessen Promotionsprojekt sich mit dem Reisebericht des Aleppiner Arztes H
. annā t. -T.abīb, beschäftigt, der im 18. Jahrhundert von Aleppo
nach Istanbul reiste. Im Kompetenznetzwerk Crossroads Asia kamen Aksana Ismailbekova
und Just Boedeker neu hinzu. Just Boedeker forscht zum Thema »Die belutschischen Grenzgebiete: Der Konflikt von Stamm und Staat in der globalisierten Welt«, Aksana Ismailbekova
zu »Konfliktdynamiken, lokale Strategien und translokale Beziehungen im Fergana-Tal«.
Dr. Florian Riedler kehrte als Mitarbeiter im Projekt Phantomgrenzen in Ostmitteleuropa an
das ZMO zurück und arbeitet zu urbanen Grenzen in postosmanischen Städten Südost­
europas. Seit dem Sommer bearbeitet Dr. Ahmed Badawi Europa-Repräsentationen unter
Islamisten in Ägypten, als Teilprojekt des SFB 640 Repräsentationen sozialer Ordnungen
im Wandel (gemeinsam mit der Humboldt-Universität und der Freien Universität Berlin).
Gleichzeitig begann auch die Soziologin Dr. Yasmine Berriane als ZMO-Postdoctoral-­
Fellow an der Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies. Sie untersucht »Die
Soulaliyate-Bewegung in Marokko: Wenn Frauen das Gewohnheitsrecht in Frage stellen«.
306 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Ulrike Freitag
Schließlich arbeitet Dr. Norman Saadi Nikro seit September zu Gedächtnis und kultureller
Produktion im Libanon; er ist auch Mitglied der neuen DFG-Forschergruppe zu Gedächtnis und politischer Gewalt im Nahen Osten, die unter der Leitung von Dr. Sonja Hegasy ab
Januar 2012 beginnen wird, in Kooperation mit der Dokumentations- und Forschungsstelle
UMAM D & R in Beirut.
Auf eine Ausschreibung Mitte des Jahres konnten folgende Mitarbeiter für das Hauptforschungsprogamm gewonnen bzw. verlängert werden: Dr. M. Ali Raza (Geschichte) zu
»Communist Internationalism and the South Asian Left, 1917–1979«, Dr. Yasmine Berriane
(Soziologie) zu »The Youth Centre of Hayy Mohammadi: The making of a participatory
sphere institution in Morocco«, Dr. Jeanne Féaux de la Croix (Anthropologie) zu »Young
teachers for a better future: a comparison of late Soviet and contemporary development and
mission workers in Kyrgsystan«, Dr. Erdem Evren (Politik) zu »Fluid destinies: techno-capitalist development and the politics of water in the Black Sea region of Turkey«, Dr. Paolo
Gaibazzi (Anthropologie) zu »The making of non-migrant entrepreneurs in a West African
Muslim trade diaspora« und Dr. Wai Weng Hew (Religions- und Politikwissenschaften) zu
»Translocal and cosmopolitan Islam in Indonesia and Malaysia«. Sie werden im Jahr 2012
ihre Arbeit an den neuen Projekten beginnen. Das große internationale Interesse an diesen
Stellen wurde noch von der Ausschreibung für die Visiting Research Fellows, die erneut
mit der Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies gemeinsam betrieben wurde,
übertroffen. Hier bewarben sich über 200 qualifizierte Bewerber (in verschiedenen Karrierestadien) aus aller Welt, was die Entscheidungen schwermachte. Letztlich wurden die fünf
Stellen für 2012 an die folgenden Projekte vergeben: Lale Can (Middle Eastern History,
Doktorandin New York University): Petitions and political imaginaries: Central Asian supplicants in Ottoman lands, 1865–1914; Dr. Manuela Ciotti (Anthropology, Assistant Prof.,
University of Aarhus): Political agency and gender in India; Samia Khatun (History, Doktorandin University of Sydney): Canals, ships and trains: Translation across the ›Indian Archipelago‹, 1870 –1930; Prabhat Kumar (History, Doktorand Universität Heidelberg): Cartooning the Muslim ›Other‹: Hindi political sphere in the 1920s; Sounaye Abdoulaye (Religious
Studies, Doktorand Northwestern University): Serving Islam: sermon, preaching and moral
community in Niamey, Niger.
Als große thematische Diskussionsstränge behielten die verschiedenen ZMO-Kolloquien
und Vortragsreihen ihre Rolle bei: die Reihe »Agency« Reconsidered: Between Life Worlds and
World Order, die im vorigen Jahr begonnen hatte, wurde in diesem Jahr beendet, mit Vorträgen von PD Dr. Thomas Zitelmann (Luzern/Berlin, »Person, Individuum, Agency, Akteur –
Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 307
Ilan Pappe
methodische und regionale Facetten in der Ethnologie«), Prof. Walter Ötsch (Linz, »Akteur
und Markt, Subjekt und Ordnung in der ökonomischen Theorie«) und Prof. Rose Marie
Beck (Leipzig, »Mit Herero-Worten Herero-Dinge tun. Möglichkeiten und Grenzen ethnographischer Gesprächsanalyse«). Daran schloss sich im Herbst 2011 das neue ZMO-Kolloquium an, mit einer politisch orientierten Reihe Not all about Islam: Current Political Conflicts in Africa, the Middle East and Asia, die von Antía Mato Bouzas und Chanfi Ahmed
konzipiert und organisiert wurde. Von Ende September bis Mitte Dezember wurden folgende Vorträge präsentiert: Dr. Einas Ahmed (Bordeaux/Khartoum, »The way to the new?
republics of Sudan«), Dr. Markus Höhne (Halle, »The rise (and fall?) of Al Shabaab: How
militant Islamism, the war against terror and famine in Somalia are related«), Karin Mlodoch (ZMO, »Iraq: dealing with a violent past under conditions of continuing conflict –
conflicting memories, competing narratives«) und Prof. Ilan Pappé (Exeter, »The secular
dimensions of the Zionist project in Palestine: a historical review«).
Weiterhin fortlaufende Reihen waren das »Urban Studies Seminar«, das sich nun, auch
Dank der Erweiterung um eine Forschungsgruppe Urban Violence in the Middle East (DFGAHCR finanzierte Kooperation mit Dr. Nelida Fuccaro und Dr. Rasmus Elling an der
SOAS), dem breiter gefassten Thema Urban Sociability and Urban Movements (Middle East,
North Africa, Iran, Turkey) widmet. Zudem wurden die im letzten Jahr erfolgreich begonnenen Forschungen und Aktivitäten zu Zentralasien weitergeführt, in guter Kooperation mit
dem Institut für Afrika- und Asienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin
und dem Anfang des Jahres am ZMO neu begonnenen Kompetenznetzwerk Crossroads Asia
(Humboldt- und Freie Universität Berlin, Universitäten Bonn, Köln, München, Tübingen,
gefördert durch das BMBF). Von Oktober 2011 bis Mai 2012 beleuchtet die Vortragsreihe
­Beyond Oil and Radical Islam: From Classifications to Links of Economy and Religion in Central
Asia aus unterschiedlichen Perspektiven die Auswirkungen religiöser Ideen und Praktiken
auf ökonomische Prozesse und umgekehrt. Die Vorträge von (meist jüngeren) Sozialwissenschaftlern auch aus der Region hinterfragen, wie die Begriffe Religion und Ökonomie in der
alltäglichen Praxis geformt und verhandelt werden. Auch die mittlerweile etablierte Swahili
Baraza wurde als Kooperation zwischen Dr. Lutz Diegner (Afrikawissenschaften, HumboldtUniversität zu Berlin) und Kai Kresse vom ZMO weitergeführt, mit Rednern aus Ostafrika
und Berlin, die literarische, linguistische, medien- und religionsorientierte Beiträge auf Swahili vorstellen und diskutieren.
Die jährliche Klausur aller ZMO-Forscher in der Uckermark widmete sich in diesem
Jahr ganz den Reflexionen zum Forschungsprogramm Muslimische Welten – Welt des Islams?,
308 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Anke Graness
Joshua K. Aikins
Paulin Hountondji
Kai Kresse
Norman S. Nikro
mit Kai Kresse
und zwar auf verschiedenen Ebenen. Einerseits wurden erste Kapitelentwürfe einer programmatischen Publikation, die repräsentativ und illustrativ wesentliche Argumente unserer Forschungsergebnisse zu diesem Programm darstellen soll, unter den Fellows diskutiert.
Zudem wurden potenzielle programmatische Leitlinien für die weitere Entwicklung des
Programms in seiner nächsten Phase, auch als mögliche Strukturen für Arbeitsgruppen,
­vorgestellt und diskutiert. Schließlich wurden erste Ideen konsolidiert für die Gestaltung
der thematischen Abschlusskonferenz der ersten Programmphase im Jahr 2013.
Über die genannten thematischen Vortragsveranstaltungen hinaus gab es viele interessante Konferenzen und Workshops, die von ZMO-Forschern organisiert und durchgeführt
wurden und ihre rege aktive Beteiligung an einer Vielzahl internationaler Konferenzen
und Tagungen. Eine Reihe von Wissenschaftlern waren auf der European Conference on Afri­
can Studies, die dieses Mal in Uppsala stattfand, vertreten. Zudem war das ZMO gemeinsam
mit der Graduate School Muslim Cultures and Societies Mitorganisator der dies­jährigen
DAVO-Konferenz, die Anfang Oktober in Berlin stattfand. Vom 4. bis 6. Mai 2011 organisierten Dr. Heike Liebau und Regina Sarreiter den Workshop Historical Audio Resources and
Recent Research, der aus interdisziplinärer Perspektive die Geschichte und Archivierung kolonialer Audioquellen diskutierte; eine Führung durch das Berliner Laut­archiv stellte dabei
eine Verbindung zwischen Theorie und Praxis her. Der Workshop Trading Cultures in the
Indian Ocean, der das interregionale Forschungsprofil des ZMO hervorhebt, wurde von
Dr. Kai Kresse, Dr. Prem Poddar und Dr. Sebastian Prange organisiert und fand am 1. Juli
2011 am ZMO statt.
Im November kam der renommierte westafrikanische Philosoph Paulin Hountondji
(Benin) als Gast ans ZMO. Neben einem Vortrag zur Lage der Debatte um afrikanische Philosophie, die in Kooperation mit der Gesellschaft für afrikanische Philosophie an der TU
Berlin stattfand, nahm Hountondji am ZMO an einer Round-Table-Diskussion teil, die sich
mit seinem eigenen Werk beschäftigte und unter dem Titel Recentering Africa: the Academy
and Terms of Analysis kritisch Stellung bezog, u. a. zu Aspekten konzeptueller und struktu­
reller wissenschaftlicher Abhängigkeit vom Westen. Als jüngere in Deutschland tätige Wissenschaftler nahmen an der von Kai Kresse moderierten Runde auch die Philosophin Anke
Graness (Bonn) und der Politikwissenschaftler Joshua Kwesi Aikins (Bielefeld) teil.
Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 309
Kooperationen
Im November erreichte uns die gute Nachricht, dass unsere Nominierung von Prof. Birgit
Meyer, Ethnologin und Afrikawissenschaftlerin an der Universität Utrecht, für einen der
international neu ausgeschriebenen Anneliese Maier-Forschungspreise, erfolgreich war.
Somit werden wir über die nächsten fünf Jahre mit ihr im Forschungsprojekt Habitats and
Habitus: Politics and Aesthetics of Religious World Making kooperieren und sie dabei auch für
zwei längere Phasen als Gast am ZMO begrüßen. Das Projekt schließt zwei am ZMO angebundene Doktorandenstellen ein, die bei Birgit Meyer zu komparativen Aspekten zwischen
Christentum und Islam in Afrika forschen werden.
2011 begannen drei neue Kooperationsprojekte am ZMO: Crossroads Asia, Urban Violence
in the Middle East und Phantomgrenzen in Ostmitteleuropa. Das Crossroads Asia-Kompetenznetzwerk ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt verschiedener deutscher Universitäten
und Institute. Es läuft über einen Zeitraum von vorerst vier Jahren (2011–2014) und wird
von der Universität Bonn koordiniert. Just Boedeker, Aksana Ismailbekova, Dr. Antía Mato
Bouzas und PD Dr. Dietrich Reetz arbeiten innerhalb der Arbeitsgruppen »Konflikt« und
»Migration« an verschiedenen Themen, die das Wechselspiel zwischen gesellschaftlichen
»Figurationen« (Norbert Elias) und Mobilität anhand der Dimensionen Konflikt, Migration
und Entwicklung in den Regionen Süd- und Zentralasiens untersuchen. Die Forschungen
am ZMO betonen besonders überregionale Aspekte zwischen Pakistan, Afghanistan, Kashmir und Zentralasien. Im Forschungsprojekt Urban Violence in the Middle East forschen
Feras Krimsti, Fatemeh Masjedi und Claudia Schröder unter der Leitung von Prof. Ulrike
Freitag und Dr. habil. Nora Lafi. Erste Inhalte wurden im Dezember 2011 auf der MESA 2011
sowie auf dem am ZMO organisierten Workshop Rethinking Public Violence in Modern
Middle Eastern Cities vorgestellt. Im Kompetenznetzwerk Phantomgrenzen in Ostmitteleuropa
arbeitet Dr. Florian Riedler von Seiten des ZMO an dem Thema »Urbane Grenzen in postosmanischen Städten Südosteuropas. Edirne und Niš in vergleichender Perspektive«. Im
Winter­semester 2011/2012 gibt es zu diesem Projekt eine Vortragsreihe Werkstattgespräche, die
sich mit theoretischen und empirischen Zugängen zu Raum befasst.
Grünes Licht bekam auch die von der DFG geförderte Forschergruppe zu Memory and
Violence in the Middle East, die, von Dr. Sonja Hegasy geleitet und in Kooperation mit dem
Archiv Umam D & R in Beirut durchgeführt wird. Das Projekt Transforming Memories:
­Cultural Production and Personal/Public Memory in Lebanon and Morocco untersucht Literatur, (Auto-)Biographie, Film, Chroniken, Interviews, Pamphlete und Manifeste in ihrer
310 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
potenziellen Funktion als »Gegen-Gedächtnisse« und als transformative Praktiken, die
sich zwischen persönlicher und kollektiver Erinnerung ansiedeln. Dabei soll untersucht
werden, wie Kulturprodukte als Gegengewichte zu einem aktiven Vergessen funktionieren.
Weitere wissenschaftliche Mitarbeiter zu diesem Projekt am ZMO sind Dr. Saadi Nikro
und Laura Menin.
Die von Dr. Samuli Schielke geleitete Nachwuchsforschergruppe zu Europa finden: Vermessungen des Möglichen in Afrika und im Nahen Osten (gefördert durch das BMBF) hat auch
im zweiten Jahr sehr ergiebig und erfolgreich gearbeitet, wobei der Schwerpunkt auf Feldforschungen und Archivarbeiten lag; mit Reisen v. a. nach Istanbul (Leyla von Mende), Kairo
(Samuli Schielke, Bettina Gräf) und Maputo (Vanessa DÍaz). Der Aufenthalt der im Projekt
assoziierten Ethnologin Aïssatou Mbodj-Pouye (Paris) am ZMO endete im August. Zurück
in Paris hat sie nun eine feste Stelle am renommierten CNRS, bleibt dem Projekt jedoch weiterhin als Associate Researcher verbunden, ebenso wie Dr. Knut Graw (Universität Leuven).
Im Februar organisierte der SFB 640 Repräsentationen sozialer Ordnung im Wandel in
Kooperation mit dem ZMO den internationalen Workshop New Voices New Media. Pluralism
and Particularism in the Middle East and North Africa. Maßgeblich von Dr. Andrea FischerTahir organisiert, war dieser Workshop angesichts der beginnenden Umbrüche in der arabischen Welt von höchster Aktualität. Die Projektmitarbeiterin Sophie Wagenhofer stellte im
Laufe des Jahres ihre Doktorarbeit zum Jüdischen Museum von Casablanca fertig, die sie
im September abgab. Sie arbeitet aber weiterhin am SFB 640, bis zum Sommer 2012. Friedhelm Hoffmann verließ das Subprojekt Europa-Repräsentationen und transnationale Öffentlichkeiten im Vergleich: Europa, Arabische Welt und Russland im Juni 2011, an seine Stelle trat
Dr. Ahmed Badawi, mit dem Forschungsthema »A far enemy or a partner for peace and development: representations of Europe among contemporary Egyptian Islamists«.
Weiterhin startete 2011 das Verbundprojekt Akteure der kulturellen Globalisierung, 1890–
1940 in Kooperation mit der Humboldt- und Freien Universität Berlin, der Univer­sität Hamburg und der ETH Zürich, in dem Dr. Dyala Hamzah das Thema »Vereine, Pfadfinder und
Schulbücher für die Arabische Nation. Eine Fallstudie über den Pan-Arabisten Darwish alMiqdadi (1897–1961)« unter der Leitung von Prof. Ulrike Freitag bearbeitet.
Die Kooperation mit der Berlin Graduate School of Muslim Cultures and Societies
wurde erfolgreich weitergeführt, u.a mit dem Erstellen eines Antrags auf Verlängerung der
Graduate School im Rahmen der Exzellenz-Initiative, mit der Beteiligung und Evaluierung
und Begehung, mit der gemeinsamen Ausschreibung der Visiting Research Fellowships,
und mit einem gemeinsamen Workshop zu Islam und muslimischen Gruppen in Afrika
Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 311
im Juni, organisiert in Kooperation mit der Bayreuth International Graduate School for
African Studies. Principal Investigators und damit auch Betreuer von Promotionsprojekten
von Seiten des ZMO sind weiterhin Prof. Ulrike Freitag, Dr. Kai Kresse und PD Dr. Dietrich
Reetz. Dr. Hatsuki Aishima beendete ihren Aufenthalt als ZMO Postdoctoral Fellow an
der Graduate School im Juni 2011 und ging als Assistant Professor an das National Museum
of Ethnology in Osaka. Ihren Platz übernahm Dr. Yasmine Berriane.
Auch im von der Stadt Berlin geförderten Forum Transregionale Studien ist das ZMO
weiterhin als aktives Mitglied vertreten.
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Qualifikationen und Anstellungen
Nora Lafi verteidigte ihre Habilitationsschrift »Esprit civique et organisation citadine dans
l’Empire Ottomane« im Juni 2011 an der Universität in Aix en Provence.
Caterina Bori beendete Ende des Jahre das DFG-geförderte Einzelprojekt »Islamische
Reformpfade: Die Rezeption von Ibn Taymiyya zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert« und
wird als Lecturer in Islamic Studies an der Universität von Bologna tätig.
Britta Frede beendete im September 2011 ihre Doktorarbeit zu »Shaykhani und die Erneuerung der Tijaniyya in Mauretanien«, die sie im Februar 2012 verteidigen wird. Sie verließ das ZMO im Oktober, um in Bayreuth eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin
am Lehrstuhl Islamwissenschaft anzutreten. Sebastian Prange trat eine Stelle als Assistant
Professor für Geschichte an der University of Michigan in Ann Arbor an; Marc Baer beendete seinen Aufenthalt am ZMO Ende März und ist als Associate Professor für Geschichte
an der University of California, Irvine tätig.
Publikationen
2011 entstanden einige sehr interessante Sammelbände in Kooperation von ZMO-Mitarbeitern wie auch mit Kollegen anderer Institute. Ulrike Freitag gab zusammen mit Israel
Gershoni (Tel Aviv Universität), das Themenheft »Arab Encounters with Fascist Propaganda,
1933–1945« der Zeitschrift Geschichte & Gesellschaft heraus. Weiterhin war sie zusammen mit
Nora Lafi Gastherausgeberin des Sonderheftes Daily Life and Family in an Ottoman Urban
Context: Historiographical Stakes and New Research Perspectives der Zeitschrift The History of
the Family: An International Quarterly.
Die Ergebnisse einer zweijährigen Forschungszusammenarbeit fasst der Sammelband
The City in the Ottoman Empire. Migration and the Making of Urban Modernity von Ulrike
Freitag, Malte Fuhrmann, Nora Lafi und Florian Riedler zusammen.
Bettina Gräf und Nadja-Christina Schneider (Humboldt-Universität zu Berlin) veröffentlichten den Sammelband Social Dynamics 2.0: Researching Change in Times of Media Convergence. Case Studies from the Middle East and Asia. Heike Liebau, Franziska Roy (Universität
Warwick) und Ravi Ahuja (Universität Göttingen) veröffentlichten den Band »When the war
began, we heard of several kings«. South Asian Prisoners in World War I. Weiterhin erschienen die
Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 313
Dissertationen von Antía Mato Bouzas (India y Pakistán – Conflicto y Negociación en el Sur de
Asia) und Florian Riedler (Opposition and Legitimacy in the Ottoman Empire. Conspiracies and
political cultures) in überarbeiteter Form.
Andrea Fischer-Tahirs Monographie von 2010 Strong Men, Pretty Women? Gender and
­Symbolic Violence in Iraqi Kurdish Urban Society wurde ins Kurdische übersetzt (Pyawan-î
aza, jinan-î ciwan? Cênder-u tundutîj-î hêmayî le komelga-î ÐarnîÐin-î Kurdistan-î Îraq-da).
­Weiterhin veröffentlichten die Mitarbeiter diverse Artikel in renommierten Fachzeitschriften und eine stattliche Anzahl von Einzelbeiträgen in Sammelbänden. Im Rahmen der
ZMO-Studienreihe wurden im Frühjahr die Studien 29 herausgegeben. Israel Gershoni und
Götz Nordbruch (Süddänische Universität Odense) untersuchen in ihrer Studie Sympathie
und Schrecken. Begegnungen mit Faschismus und Nationalsozialismus in Ägypten, ­1922–1937
die ägyptischen Wahrnehmungen und Debatten der politischen Entwicklungen in Italein
und Deutschland zwischen den beiden Weltkriegen. Innerhalb der ZMO Working Papers
erschienen 2011 die Arbeitspapiere Nr. 3 (Norman Saadi Nikro: »Disrupting dismemory:
the memoir of Jean Said Makdisi«), 4 (Michael Lambek: »Reflections on hermeneutics and
translocality«) und 5 (Kai Kresse, Edward Simpson:« Between Africa and India: thinking
comparatively across the western Indian Ocean«). Weiterhin erschienen die ZMO Bulletins
No. 20 (Juni 2011) und No. 21 (Dezember 2011), die die Arbeit am ZMO begleiten und
­ausschnitthaft reflektieren. Sie sind ebenfalls online abrufbar (www.zmo.de/wirueberuns/
bulletin.html).
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Mohamedou M. Meyine
und Ulrike Freitag
Assoziierte
Die Alexander von Humboldt-Stipendiaten Dr. Gilbert Taguem Fah und Prof. Michael Provence verabschiedeten sich im Laufe des Jahres vom ZMO und kehrten an ihre jeweiligen
Heimatuniversitäten zurück. Dr. Prem Poddar ist weiterhin im Rahmen des Stipendiums
am ZMO assoziiert. Neu hinzu kam ab Februar 2011 Dr. Nazan Maksudyan, die bereits als
EUME-Fellow im Forschungsjahr 2009/2010 am ZMO tätig war. Ihr derzeitiges Projekt beschäftigt sich mit »Heroes, victims, icons: mass mobilization and Ottoman children during
the First World War, 1914–1918«. Dr. Egodi Uchendu, Wissenschaftlerin an der Universität
Nigeria, Nsukka und Alexander von Humboldt-Stipendiatin am ZMO von ­2006–2008,
arbeitete noch einmal zwischen Juni und September des Jahres am ZMO im Rahmen ihres
Forschungsprojekts »Islam in Nigeria’s Eastern Niger Delta Region«. Weiterhin ist von 1. Oktober 2011 bis 30. Juni 2012 Prof. Jean Sebastian Lecocq im Rahmen dieses Programms am
ZMO tätig. Er war von 2003–2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZMO und ist seit 2007
Professor für afrikanische Geschichte an der Universität Ghent. Sein derzeitiges Forschungsprojekt lautet »The ›Awad el Djouh Affair‹. Slave trade, human rights and the shaping of the
postcolonial world (1948–1962)« und beschäftigt sich mit dem Sklavenhandel aus dem französischen Westafrika zur arabischen Halbinsel gegen Mitte des 20. Jahrhunderts.
Nach dem Abschied der EUME-Fellows 2010/2011 Dr. Hanan Hammad, Dr. Zeynep Türk­
yilmaz und Dr. Gülhan Balsoy im Juli 2011, begrüßte das ZMO im Oktober für das neue
Forschungsjahr 2011/2012 Dr. Nurşen Gürboğa (Marmara Universität Istanbul), Dr. Adam
Mestyan (Central European University Budapest) und Dr. Mostafa Minawi (New York University). Nurşen Gürboğa promovierte 2005 mit einer Arbeit zu »Mine workers, the state
and war, Zonguldak Coal Basin as the site of contest: 1920 –1947« und forscht während ihres
Aufenthalts am ZMO zu »Istanbul as the city of lower classes: Şirket-i Hayriye steamship
workers (1890 –1940)«. Das Projekt soll die Dynamik der Beziehungen von Unterschichten
im Istanbuler Stadtleben vom späten 19. Jahrhundert bis zu den 1940er Jahren erforschen.
Hierzu werden die Lebens- und Arbeitserfahrungen der Arbeiter der Gesellschaft Şirket-i
Hayriye und ihrer Familien untersucht.
Adam Mestyan ist Historiker mit Schwerpunkt auf arabischer und osmanischer Kul­
turgeschichte des 19. Jahrhunderts. Mestyan untersucht das koloniale Ägypten des späten
19. Jahrhunderts in seinem osmanischen Milieu und trägt somit auch zur Erforschung von
Kosmopolitanismus, mediterranen Netzwerken und der späten osmanischen Stadtgeschichte bei. Am ZMO wird er seine Dissertation »›A garden with mellow fruits of refinement‹ –
Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 315
Kai Kresse mit
Gilbert L. Taguem Fah
Hanan Hammad
music theatres and politics in Istanbul and Cairo (1867–1892)« zu einem Buchmanuskript
umarbeiten und eine Anzahl von Aufsätzen vorbereiten. Mostafa Minawis Dissertation
»Lines in the sand: the Ottoman Empire’s policies of expansion and consoli­dation along
its African and Arabian frontiers (1882–1902)« basiert auf Recherchen in osmanischen, bri­
tischen, bulgarischen, amerikanischen und syrischen Archiven und untersucht die Politik
Istanbuls gegenüber den südlichen Grenzgebieten des Reichs im späten 19. Jahrhundert.
Während seines Aufenthaltes am ZMO wird Minawi seine Dissertation weiter ausbauen
und Leben und Karrieren einiger der Personen erforschen, die die treibenden Kräfte hinter
Istanbuls neuer Politik gegenüber den südlichen Grenzgebieten waren.
Im Rahmen des BMBF-Projekts Europa finden – Vermessung des Möglichen in Afrika
und im Nahen Osten war Dr. Aïssatou Mbodj-Pouye (EHESS Paris) von 1. Oktober 2010
bis 31. August 2011 mit ihrem Projekt »Die alltägliche Vorstellung von Europa: Briefe und
Geschenke von Migranten in privaten Archiven im urbanen Mali« assoziiert.
Im Laufe des Jahres hielten sich neun Visiting Research Fellows am ZMO auf: Dr. Soumen Mukherjee (Südasien-Institut, Universität Heidelberg, jetzt ZMO), Dr. Henri-Michel
Niéplet Yeré (Universität Basel), Dr. Thomas Pierret (Universität Princeton), Muhammad
Ali Raza (St Antony’s College, Universität Oxford), Dr. Mohamedou Mohameden Meyine
(Universität Nouakchott), Dr. Santanu Das (Universität London), Dr. Cheikh Anta Mbacké
Babou (Universität Pennsylvania), Maybritt Jill Alpes (Universität Amsterdam). Dr. Saiful
Umam (Universität Hawai’i, Manoa).
Weiterhin war Dr. Axel Pichler im Rahmen eines redaktionell-wissenschaftlichen Prak­
tikums für die Zeitschrift Polylog: Forum for Intercultural Philosophy am ZMO assoziiert.
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v. l. n. r. Winfried Heinemann, Michael Werner, ­
Sonja Hegasy, Heinrich Kreft, Martin Hofbauer
und Thorsten Loch
Dienstleistungen für Wissenschaft & Öffentlichkeit
2011 war die Öffentlichkeitsarbeit des ZMO geprägt durch die radikalen Umbrüche in Nahost und Nordafrika. Die Nachfrage wuchs im Januar schlagartig an und brachte das Institut
an seine Kapazitätsgrenzen: Insgesamt gaben MitarbeiterInnen 170 Interviews bzw. schrieben Autorenbeiträge für die Presse; sie nahmen an Hintergrund- und Expertengesprächen
teil und waren regelmäßige Gäste verschiedener Radio- und Fernsehsendungen, u. a. der arabischen Talkshow ›Quadriga‹ der Deutschen Welle. Hinzu kamen eine Vielzahl öffentlicher
Veranstaltungen wie z. B. des Maxim Gorki Theaters, der URANIA oder des Evangelischen
Kirchentags in Dresden, an denen sich ZMO-MitarbeiterInnen beteiligten. Das ZMO organisierte eine Pressekonferenz, an der die Berliner Zeitung, der Tagesspiegel, ZDF-Aspekte,
Deutsche Welle, tagesschau.de u. a. m. teilnahmen. Gemäß seinem Profil machte das ZMO
insbesondere die historische Dimension deutlich und stellte Informationen zur Verfügung,
die die aktuellen Entwicklungen im Kontext postkolonialer Entwicklungen und Debatten
in der Region verständlich machten.
Samuli Schielke eröffnete einen Blog zur Revolution in Ägypten, der Ende 2011 auf
­Arabisch in Buchform erschien. Qantara.de war auch in diesem Jahr wieder ein wichtiges
Medium, in dem das ZMO auf Deutsch, Englisch und Arabisch Wissenstransfer anbieten
konnte. ZMO-Mitarbeiterinnen publizierten dreimal in der Beilage zu ›Das Parlament‹, Aus
Politik und Zeitgeschichte. Die Ausgabe Arabische Zeitenwende musste mehrmals nachgedruckt werden und hat inzwischen eine Auflage von über 100.000 Exemplaren erreicht. 2012
werden die Beiträge in Buchform in der Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische
Bildung erscheinen.
Im September lud das ZMO vier marokkanische Filmschaffende im Rahmen des Besucherprogramms des Auswärtigen Amts nach Berlin ein. Vom 31. August bis 7. September
2011 organisierte das ZMO ein breit angelegtes Besucherprogramm in Berlin und Potsdam
mit folgenden Zielen:
› Kultur als Anknüpfungspunkt für den Dialog mit der arabischen Welt
› Einblicke in Marokkos gesellschaftspolitische Entwicklungen der letzten zehn Jahre
› Präsentation deutscher Filmförderstrukturen und -institutionen
› Öffentliche Diskussion der aktuellen Umbrüche in Nordafrika
Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 317
Als kompetenter Partner konnte hierfür das Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V.
gewonnen werden. ZMO und Arsenal organisierten vom 1. bis 4. September 2011 Marok­
kanische Filmtage im Arsenal unter dem Titel »Umbruch und Vielfalt«. Insgesamt kamen
780 Zuschauer.
Schließlich kooperierte das ZMO mit der Freien Universität Berlin bei der Ausrichtung
des 18. Inter­nationalen Jahreskongresses der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient
(DAVO), die zum ersten Mal in Berlin stattfand. Die Konferenz brachte 500 Wissenschaftler
aus dem In- und Ausland zusammen, doppelt so viele, wie in den Jahren zuvor. 252 Vorträge
wurden in 75 Panels gehalten. Zwar war auch hier der Aufbruch in der arabischen Welt ein
zentrales Thema, die Mehrheit der Vorträge deckte jedoch ein breites Spektrum historischer,
politik-, wirtschafts- und kulturwissenschaftlicher Inhalte ab. Das ZMO nahm mit 17 Vorträgen an der Jahrestagung teil.
Mit Unterstützung des ZMO konnte die Ausstellung Was Wir Sehen. Bilder, Stimmen, Repräsentation. Zur Kritik eine anthropometrischen Sammlung aus dem Südlichen Afrika von Mai bis
September 2011 im Museum für Völkerkunde in Wien sowie anschließend von Dezember
2011 bis Februar 2012 im Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück gezeigt werden. Anhand historischer Audioquellen und Photographien befasst sich die Ausstellung mit der gewaltvollen
Entstehungsgeschichte des anthropometrischen Archivs, das der deutsche Künstler Hans
Lichtenecker 1931 im heutigen Namibia von der lokalen Bevölkerung erstellte.
Im September begann die ZMO-Kolloquiumsreihe Not all about Islam, die sich mit aktuellen Konflikten in Afrika, Asien und Nahost beschäftigt. Die Zentralasien-Gruppe des ZMO
stellte eine Vortragsreihe zum Thema Beyond Oil and Radical Islam: From Classifi­cations to
Links of Economy and Religion in Central Asia zusammen. Das ZMO nahm auch an der Ringvorlesung Netzwerke im Indischen Ozean vom 18. bis ins 21. Jahrhundert der Humboldt-Univer­
sität zu Berlin teil. In einer Vielzahl von Einzelveranstaltungen (Vorträge, Podiumsdiskus­
sionen, Buchvorstellungen) stellte das ZMO seine Forschungsergebnisse auch dem breiten
interessierten Publikum zur Verfügung. Dabei ist 2011 durch die Umbrüche in Nahost und
Nordafrika durchaus ein Umdenken in der deutschen Öffentlichkeit bemerkbar, da die arabische Welt plötzlich als moderne Gesellschaft mit all ihren Rissen und Widersprüchen
wahrgenommen wird, anstatt als ewiger Hort von Tradition und Autoritätsgläubigkeit.
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Die Gesellschaft zur Förderung des ZMO e.V.
Die jährliche Mitgliederversammlung des Vereins fand am 4. Februar 2011 in den Räumen
des ZMO, Kirchweg 33, statt. Die Versammlungsleitung übernahm Joachim Oesterheld.
Nach den Berichten des Vorstandes, verlesen durch den Vorsitzenden Peter Heine, und dem
Finanzbericht, verlesen durch Heike Liebau, diskutierten die anwesenden Mitglieder die
zurückliegenden und bevorstehenden Aktivitäten des Vereins. Bereits zum zweiten Mal
­diskutierte die Mitgliederversammlung die Idee, einen jährlichen Preis für die beste wissenschaftliche Arbeit aus dem Nachwuchsbereich des ZMO auszuloben. Bisher ist es jedoch
noch nicht gelungen, Sponsoren dafür zu gewinnen. Die Finanzlage des Vereins lässt ein
Ausloben aber nur zu, wenn zusätzliche Gelder eingeworben werden können.
Heike Liebau stellte die Idee vor, eine Veranstaltung aus Anlass des 20. Jahrestages
des Forschungsschwerpunktes Moderner Orient, der Vorgängerinstitution des ZMO, zu
organisieren. Ein erstes Konzept wurde diskutiert und die Mitgliederversammlung ernannte
Heike Liebau zur Koordinatorin der Veranstaltung. Anliegen ist es, den 20. Jahrestag der
Gründung des Forschungsschwerpunktes Moderner Orient (FSPMO) zum Anlass zu nehmen, über die Geschichte des FSPMO vor dem Hintergrund globaler Entwicklungen nach
dem Ende des Kalten Krieges und der Auseinandersetzung und Annäherung unterschied­
licher wissenschaftlicher Systeme zu diskutieren. Geplant sind Gespräche und Interviews
mit »Zeitzeugen« im Laufe des Jahres 2012 sowie eine Tagung vom 5. bis 7. Dezember 2012.
Da die Jahresvorlesung, die in den vorangegangenen Jahren immer unmittelbar im Anschluss an die Mitgliederversammlung gehalten worden war, im letzten Jahr nicht mit diesem Termin zusammenfiel, schauten die Anwesenden nach der Versammlung gemeinsam
den Dokumentarfilm »Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen« von Hajo Schomerus, in dem es um das Zusammenleben von unterschiedlichen christlichen Konfessionen in
der Grabeskirche in Jerusalem geht.
Am 17. Juni 2011 hielt Bettina Dennerlein, Professorin für Gender Studies und Islamwissenschaft am Orientalischen Seminar der Universität Zürich den Jahresvortrag »Der Streit
um Familie, Gender, Entwicklung und postkoloniale Kritik in der arabischen Welt«. Anhand
neuerer Forschungen demonstrierte sie die Entwicklung internationaler Debatten zur arabischen Familie: von vereinfachenden Zuschreibungen zwischen Religion und Tradition
auf der einen und säkularem, modernem Recht auf der anderen Seite, hin zur Auseinandersetzung mit konkreten Praktiken und Politiken, die zu einer komplexeren Beschäftigung
mit der Thematik führt. Zuvor hatte der Verein im Innenhof zu Kaffee und Tee eingeladen.
Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 319
Mitarbeiter
Direktorin
Prof. Dr. Ulrike Freitag
Vizedirektoren
Dr. Sonja Hegasy
Dr. Kai Kresse
Assistentin der Direktion
Larissa Schmidt
Nils Riecken (Vertretung 01.09.2011 – 31.05.2012)
Direktionsassistentin für Öffentlichkeitsarbeit
Regina Sarreiter
Wissenschaftliche Mitarbeiter
Dr. Hatsuki Aishima (bis 30.06.)
Dr. Chanfi Ahmed
Dr. Ahmed Badawi (ab 01.07.)
Prof. Marc Baer (bis 31.03.)
Dr. Yasmine Berriane (ab 01.07.)
Just Boedeker (ab 01.05.)
Dr. Caterina Bori (bis 31.12.)
PD Dr. Katrin Bromber
Vanessa Díaz Rivas
Dr. Jeanne Féaux de la Croix
Dr. Andrea Fischer-Tahir
Britta Frede (bis 30.09.)
Dr. Bettina Gräf
Dr. Dyala Hamzah
Friedhelm Hoffmann (bis 30.06.)
Aksana Ismailbekova (ab 01.02.)
Dr. Marloes Janson
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Feras Krimsti (ab 15.01.)
Dr. Nora Lafi
Dr. Katharina Lange
Dr. Heike Liebau
Fatemeh Masjedi (ab 01.08.)
Leyla von Mende
Dr. Antía Mato Bouzas
Dr. Aïssatou Mbodj-Pouye (bis 31.08.)
Karin Mlodoch (bis 31.12.)
Dr. Soumen Mukherjee (ab 01.03.)
Dr. Norman Saadi Nikro (ab 01.09.)
Dr. Sebastian Prange (bis 31.07.)
PD Dr. Dietrich Reetz
Dr. Florian Riedler (ab 01.02.)
Dr. Sophie Roche
Dr. Samuli Schielke
Claudia Schröder (ab 01.01.)
Dr. Nitin Sinha
Daniela Swarowsky
Sophie Wagenhofer
Dr. Dina Wilkowsky
PD Dr. Steffen Wippel
Dr. Benjamin Zachariah
Wissenschaftlich-technische Mitarbeiterinnen
Svenja Becherer
An Seebach (ab 01.06., Projekt »Europa finden«)
Technischer Mitarbeiter
Michael Schutz
Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 321
Soumen Mukherjee
Nitin Sinha
Julian Tadesse
Soumen Mukherjee
Benjamin Zachariah
Julian Tadesse
Bibliothek
Dr. Thomas Ripper
Ursula Benzin
Tilman Böcker (ab 01.10.)
DIREKTIONSSEKRETARIAT
Dr. Silke Nagel
Hausmeisterin
Petra Engler
Assoziierte
Dr. Gülhan Balsoy (bis 31.07.)
Dr. Nurşen Gürboğa (ab 01.10.)
Dr. Hanan Hammad (bis 31.07.)
Dr. Nazan Maksudyan (ab 01.02.)
Dr. Adam Mestyan (ab 01.10.)
Dr. Mostafa Minawi (ab 01.10.)
Dr. Prem Poddar
Prof. Michael Provence (bis 31.08.)
Dr. Gilbert Lamblin Taguem Fah (bis 31.01.)
Dr. Zeynep Türkyilmaz (bis 31.07.)
Dr. Egodi Uchendu (Juni bis September )
Wissenschaftlicher Beirat
Prof. Dr. Ingeborg Baldauf (Berlin)
Prof. Dr. William Gervase Clarence-Smith (London)
Prof. Dr. Werner Ende (Berlin)
Nina Grunenberg (Hamburg)
Prof. Christopher Hann (Halle) (ab 01.01.)
Prof. Dr. Christophe Jaffrelot (Paris)
Thomas Krüger (Berlin)
Prof. Dr. Martin van Bruinessen (Leiden)
Prof. Dr. Achim von Oppen (Bayreuth)
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Studentische Mitarbeiter
Heba Ahmed (bis 31.08.)
Nushin Atmaca (ab 01.03.)
Jennifer Andres (bis 31.12.)
Nadja Benakezouh (bis 31.12.)
Chantal Carucci (bis 30.06.)
Philipp Dehne (ab 01.03.)
Rasul Ergeshov (bis 30.11.)
Felicia Gottschalk
Stefanie Groth (15.03.– 31.8.)
Sebile Güneysel
Juliane Hasenbring (01.04.– 30.06.)
Liese Hoffmann
Judith Höffkes
Anna Jäger (ab 01.04.)
Mounia Jammal (bis 31.12.)
Johanna Klauke (ab 01.05.)
Christian Kübler (ab 01.08.)
Irina Lofink
Tobias Mörike (bis 30.09.)
Zoé Oßwald
Lara Rösler (ab 01.09.)
Leyla Safta-Zecheria (bis 31.12.)
Daniel Schreiber (bis 31.03.)
Selma Schwarz (bis 28.02.)
Juliane Sievert (bis 30.06.)
Julian Tadesse
Doreen Teumer (bis 31.12.)
Thomas Volk (bis 28.2.)
Tijana Vukmirovic (ab 01.10.)
Kathrin Weigle (bis 30.11.)
Jolita Zabarskaite
Christoph Zelke
Stephanie Zöllner
Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 323
Wir trauern um Dina Wilkowsky (02.04.1960 – 19.01.2012)
Dina Wilkowsky arbeitete seit Januar 2010 am ZMO und setzte sich neben ihrer Projekt­
arbeit zum Thema »Streitbare Öffentlichkeiten: ›Diskussionsklubs‹ in Kasachstan zwischen
Politik, Wissenschaft und Islam« aktiv für die Entwicklung und Etablierung der Forschung
zu Zentralasien ein. 1960 in Almaty, Kasachstan geboren, studierte sie nach Abschluss der
Schule von 1977 bis 1982 Orientalische Sprachen und Literatur an der Staatlichen Univer­
sität Taschkent. Anschließend arbeitete sie als Assistentin am Lehrstuhl für Arabische Sprachen an der Staatlichen Universität Almaty. Nach der Promotion 1989 an der Moskauer
Staatlichen Lomonosow-Universität war sie bis Mitte der 90er Jahre an der Kasachischen
Nationalen al-Farabi Universität in Almaty beschäftigt, wo sie 1996 Leiterin des Lehrstuhls
für Orientalische Sprachen wurde. Verschiedene Forschungs- und Stipendienaufenthalte
hatten sie bereits nach Berlin gebracht, mit ihrer Heirat 2001 verlegte sie ihren Lebensmittelpunkt hierher. Von 2004 bis 2007 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für
Asien- und Afrikawissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Für Dina war das
»Forschen mit« mehr als nur eine Losung. Mit ihren engen Kontakten zu Kollegen in Russland und Zentralasien, mit ihrer Fähigkeit zu überzeugen und zu begeistern, legte sie einen
wichtigen Grundstein für eine erfolgreiche Zentralasienforschung am ZMO. Ihre Projektideen waren neben dem akademischen Wissensgewinn eng an den persönlichen Austausch
gebunden. Es ging ihr darum, die unterschiedlichen akademischen Welten, in denen sie zu
Hause war, auch mit dem ZMO zu verbinden – die westliche und die postsowjetische Zen­
tralasienforschung, aber auch die Arbeiten und das Wirken jener, die aus der akademischen
Islamforschung zu islamischen Aktivisten geworden waren. Mit ihrer Begeisterung hat sie
es verstanden, viele am ZMO für eine Region zu interessieren, die ihnen bis dahin nur peripher vertraut war. Dina baute Brücken – inhaltlich und menschlich. Wir vermissen eine
humorvolle, kluge und warmherzige Kollegin.
324 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Forschungsprojekte /// 325
Forschungsprojekte
Forschungsprogramm 2008–2013
Das interdisziplinäre Forschungsprogramm des ZMO Muslimische Welten – Welt des Islams?
Konzepte, Praktiken und Krisen des Globalen, das seit 2008 einen neuen thematischen Schwerpunkt setzt, fragt nach Einheitlichkeit und Heterogenität in den islamisch geprägten Gesellschaften in Afrika und Asien, weit über den arabischen Nahen Osten hinaus, sowohl in
der jüngeren Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Zentrales Untersuchungsthema ist
das Spannungsverhältnis zwischen normativen Weltentwürfen und konkreten Handlungsräumen bzw. Praxisformen lokaler Akteure, die sich translokal orientieren und oft als Teil
global vernetzter Gemeinschaften verstehen. Von drei zentralen Forschungsfeldern ausgehend wird das Thema aus komplementärer Perspektive in drei Arbeitsgruppen, die jeweils
mehrere Teilprojekte umfassen, bearbeitet:
› erstens anhand religiöser und säkularer »Ordnungsentwürfe«, die zumindest potenziell
Anspruch auf globale Gültigkeit erheben;
› zweitens an konkreten, lokal verfassten Erfahrungswelten, sogenannter »Mikrokosmen«,
in denen Gruppen unterschiedlicher Herkunft aufeinandertreffen;
› und drittens über wirtschaftliche und kulturelle »Akteure des Südens«, die über Grenzen
hinweg agieren und konkret versuch(t)en, sich »Welt« anzueignen und zu gestalten.
Mit den Ergebnissen dieses Programms bringt sich das ZMO weiter in laufende geistesund sozialwissenschaftliche Debatten um Globalisierung und ihre Krisen ein.
326 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Muslimische Welten – Welt des Islams? (bmbf)
Welt- und Ordnungsentwürfe
Leitung PD Dr. Katrin Bromber
Sportwelten im Wettstreit: konkurrierende Ordnungsmuster und Repräsentationsformen
in den Körperkulturen Afrikas und Asiens
1 Laufen auf Weltniveau: ostafrikanischer Leistungssport zwischen nationalem
­Aushängeschild, lokalem Streitobjekt und überregionalem Handelsgut.
2008–2013 (PD Dr. Katrin Bromber)
stud. Julian Tadesse
2 Sportliche Regelsysteme und identitätsstiftende Praxen in der asiatisch-islamischen Welt.
2008–März 2009, ab April 2009 im Verbund FU (Prof. Birgit Krawietz)
Produktion und Rezeption der Welt(en) des Islams in der panislamischen Zeitschrift ›al-Manar‹.
2009–2011, (Dr. Dyala Hamzah)
stud. Tobias Mörike
›Chrislam‹ in Lagos (Nigeria): Tendenzen von »Islamic Pentecostalism«.
2010 –2012 (Dr. Marloes Janson)
stud. Liese Hoffmann
Gewalt, Gedächtnis und Aufarbeitung im Irak: Das Beispiel der Überlebenden der
Anfal-Operationen in Kurdistan. 2008–2011 (Karin Mlodoch)
stud. Mounia Jammal
Religiöse Inspiration und gesellschaftliches Engagement: Das Aga Khan Development
Network (AKDN) im postkolonialen Indien. 2011–2013 (Dr. Soumen Mukherjee)
stud. Nadja Benakezouh
Tanger-Salalah: Zwei »regional cities« im Aufbruch. 2008–2012 (Dr. Steffen Wippel)
stud. Julian Tadesse
Streitbare Öffentlichkeiten: »Diskussionsklubs« in Kasachstan zwischen Politik,
Wissenschaft und Islam. 2010 –2012 (Dr. Dina Wilkowsky)
stud. Irina Lofink
Forschungsprojekte /// 327
Mikrokosmen und Praktiken des Lokalen
Leitung Dr. Katharina Lange
Kosmopolitismus und das Ende des osmanischen Reiches: die Dönme in Salonica.
2009–2011 (Prof. Marc Baer)
stud. Thomas Volk
Konkurrierende Wissensformen in Kirgisien: die Debatte zwischen Generationen um
die ­Weidewirtschaft. 2010 –2012 (Dr. Jeanne Féaux de la Croix)
stud. Rasul Ergeshov, Irina Lofink
Shaykhani (Manna Abba ibn Muhammad at-Tulba, 1908–1986) und die Erneuerung
der ­Tijaniyya in Mauretanien. 2008–2011 (Britta Frede)
Migration und Konstituierung von Urbanität in Djidda im 19. Jahrhundert.
2008–2013 (Prof. Dr. Ulrike Freitag)
stud. Philipp Dehne, Sebile Güneysel
Von der Provinz ins Zentrum: Translokale Perspektiven und Repräsentationen Istanbuls
im Reisebericht des Aleppiners H
. annā t. -T.abīb. 2011–2013 (Feras Krimsti)
stud. Irina Lofink
Städtische Lebenswelten in osmanischen Häfen zwischen Lokalität und Globalität in
Kairo, Aleppo und Tunis. 2008–2013 (Dr. hab. Nora Lafi)
stud. Daniel Schreiber, Leyla Safta-Zecheria
Erinnerungspolitik im ländlichen Syrien: Stammesgeschichte(n) der Welde.
2008–2013 (Dr. Katharina Lange)
stud. Mounia Jammal
Heimat-(be-)schreibung: Entstehung einer muslimischen Identität in einem islamischen
­Grenzgebiet. 2010 –2011 (Dr. Sebastian R. Prange)
stud. Leyla Safta-Zecheria
Bewegungen auf dem Ganges, 1700–1900. 2008–2012 (Dr. Nitin Sinha)
stud. Jolita Zabarskaite
328 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Akteure im translokalen Raum
Leitung Dr. Heike Liebau
Von Westafrika nach Arabien. Westafrikanische ulama in Mekka und Medina und ihr geistiger
Einfluss in ihren Herkunftsländern, 19. und 20. Jahrhundert. 2008–2012 (Dr. Chanfi Ahmed)
Stud. Julian Tadesse
Bedeutungswandel: muslimische Reformdiskurse und Alltagspraxis im postkolonialen Mombasa.
2008–2013 (Dr. Kai Kresse)
Stud. Stefanie Zöllner, Anna Jäger
Konkurrierende Leseräume. Identitätsstiftende Diskurse und Praktiken im Umgang mit
­Printmedien im kolonialen Indien. 2011–2013 (Dr. Heike Liebau)
Stud. Jolita Zabarskaite
Indische Exilanten in Berlin, 1914–1945. 2008–2012 (Dr. Benjamin Zachariah)
Stud. Felicia Gottschalk
Jugend und Identität in Text und Kontext. Zum islamischen Fundamentalismus unter jungen
­tadschikischen Männern – ein interdisziplinärer Ansatz; 2010 –2012 (Dr. Sophie Roche)
Stud. Jennifer Andres
Forschungsprojekte /// 329
Europa finden: Vermessung des Möglichen in Afrika und im Nahen Osten
(bmbf), 2010 –2014
Leitung Dr. Samuli Schielke
Kosmopoliten im Geiste? Auf der Suche nach der Welt zwischen Ägypten und Europa.
2010 –2014 (Dr. Samuli Schielke)
Europa, Modernisierung und die Vorstellung vom Islam als Gesellschaftsordnung zu Beginn
des Kalten Krieges. 2010 –2014 (Dr. Bettina Gräf)
Europa und das Bild vom Eigenen in der zeitgenössischen Kunst des lusophonen Afrikas.
­2010 –2014 (Vanessa Díaz)
»Heutiger Nachbar – gestriger Untertan«. Der Balkan als Schnittstelle zwischen Osmanischem
Reich und Europa aus der Perspektive osmanischer Reisender 1870–1918. 2010 –2014 ­
(Leyla von Mende)
Die alltägliche Vorstellung von Europa zwischen Frankreich und Mali: Briefe von Migranten
und aus privaten Archiven. 2010 –2011 (Dr. Aïssatou Mbodj, assoziiert)
Kuratorin der Ausstellung Daniela Swarowsky. 2010 –2012
wiss.-techn. Assistentin der Kuratorin An Seebach. 2011–2013
Stud. Doreen Teumer, Sebile Güneysel
330 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Repräsentationen sozialer Ordnungen in Wandel (sfb 640)
Teilprojekt A7
Leitung Prof. Dr. Ulrike Freitag, Dr. Sonja Hegasy
Identitätspolitik in Neuordnungsprozessen in Marokko und Irak. 2008–2012 ­
(Sophie Wagenhofer, Dr. Andrea Fischer-Tahir)
Stud. Juliane Sievert, Zoé Oßwald, Johanna Klauke, Judith Höffkes
Teilprojekt A5
Leitung Prof. Dr. Ulrike Freitag. Prof. Dr. Hartmut Kaelble, Prof. Dr. Jörg Baberowski
Transnational Public Spheres in Comparison – Europe, the Arab World and Russia.
2008–2011 (Friedhelm Hoffmann, ZMO)
A far enemy or a partner for peace and development: representations of Europe among
­contemporary Egyptian Islamists. 2011–2012 (Dr. Ahmed Badawi)
Stud. Heba Ahmed, Kathrin Weigle
Crossroads Asia
Kompetenznetzwerk mit den Universitäten Bonn, FU/HU Berlin,
Köln, München, Tübingen
Ko ordinator PD Dr. Dietrich Reetz
Die belutschischen Grenzgebiete: Der Konflikt von Stamm und Staat in der globalisierten Welt.
2011–2013 (Just Boedeker)
Konfliktdynamiken, lokale Strategien und translokale Beziehungen im Ferganatal.
2011–2013 (Aksana Ismailbekova)
Wandlungsprozesse in umstrittenen Grenzregionen: Souveränität, Staatsbürgerschaft und
­Zugehörigkeitsgefühl in Kaschmir und Gilgit-Baltistan. 2011–2012 (Dr. Antía Mato Bouzas)
In and out of South Asia: transnationale Vergemeinschaftung in religiösen und ethnischen
­Netzwerken. 2011–2013 (PD Dr. Dietrich Reetz)
Stud. Stephanie Groth, Juliane Hasenbring, Lara Rösler, Christian Kübler
Forschungsprojekte /// 331
Akteure der kulturellen Globalisierung 1890–1940
Verbundprojekt mit der FU Berlin, der HU Berlin, der Universität Hamburg
und der ETH Zürich
Societies, scouts and schoolbooks for the Arab Nation: A case study of Pan-Arabist Darwish
­al-Miqdadi (1897–1961). 2011–2014 (Dr. Dyala Hamzah)
Stud. Tobias Mörike, Christian Kübler
Phantomgrenzen in Ostmitteleuropa
Kompetenznetzwerk mit dem Centre Marc Bloch Berlin, MLU Halle, HU Berlin
Urbane Grenzen in Edirne und Niš in vergleichender Perspektive.
2011–2015 (Dr. Florian Riedler)
Urban Violence in the Middle East
Ko operationsprojekt mit der SOAS London
Political violence and social disorder in the cities of Tehran and Tabriz in early
twentieth century Iran (1906–1920). 2011–2013 (Fatemeh Masjedi)
Oil, urban development & social corporate responsibility in Saudi Arabia, 1953–1967.
2011–2013 (Claudia Schröder)
Stud. Nushin Atmaca, Leyla Safta-Zecheria
332 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Berlin Graduate School of Muslim Cultures and Societies
(BGSMCS)
Karate als Zugang zur Moderne? Islam, Kunst und Körperkultur in Ägypten.
2010 –2011 (Dr. Hatsuki Aishima)
Die Soulaliyate-Bewegung in Marokko: Wenn Frauen das Gewohnheitsrecht
in Frage stellen. ­2011–2012 (Dr. Yasmine Berriane)
Islamische Reformpfade: Die Rezeption von Ibn Taymiyya zwischen
dem 16. und 18. Jahrhundert (DFG), 2010 –2011
Dr. Caterina Bori
Assoziierte Projekte
Alexander von Humboldt-Stiftung
Contesting knowledge and negotiating new identity: A comparative study of Islamic reformist
movements in Chad and Cameroon. 2009–2011 (Prof. Dr. Gilbert Lamblin Taguem Fah)
Heroes, victims, icons: mass mobilization and Ottoman children during the first World War,
­1914–1918. 2011–2013 (Dr. Nazan Maksudyan)
On top of the chicken’s neck: writing the Eastern Himalayas. 2010–2012 (Dr. Prem Poddar)
Colonialism and armed struggle in the making of the modern Middle East. 2010–2011 ­
(Prof. Michael Provence)
The »Awad el Djouh Affair«. Slave trade, human rights and the shaping of the postcolonial
world (1948–1962). 2011–2012 (Prof. Jean Sebastian Lecocq)
Islam in Nigeria’s Eastern Niger Delta Region. 2011 (Dr. Egodi Uchendu)
Forschungsprojekte /// 333
Europa im Nahen Osten – der Nahe Osten in Europa (EUME)
Mechanizing people, localizing modernity: industrialization and social transformation in
modern Egypt, al-Mahalla al-Kubra, 1910–1958. 2010 –2011 (Dr. Hanan Hammad)
Anxieties of conversion: missionaries, state and heterodox communities in the late Ottoman
Empire cities. 2010 –2011 (Dr. Zeynep Türkyilmaz)
The emergence of medical institutions for women, cosmopolitanism, and gender in the late
­nineteenth century Istanbul. 2010 –2011 (Dr. Gülhan Balsoy)
Istanbul as the city of lower classes: Şirket-i Hayriye steamship workers, 1890–1940.
2011–2012 (Dr. Nurşen Gürboğa)
»A garden with mellow fruits of refinement«. Theatres and politics in Cairo and Istanbul,
­1867–1892. 2011–2012 (Dr. Adam Mestyan)
Ottomans on the verge: trans-imperial Arab elites of Istanbul, 1885–1915. 2011–2012
(Dr. Mostafa Minawi)
334 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Bibliothek /// 335
Bibliothek
Leiter Dr. Thomas Ripper
Bibliothekarin Ursula Benzin
Akademischer Mitarbeiter Tilmann Böcker
Studentische Mitarbeiterin Teresa Schlögl
Öffnungszeiten Mo 9–15.30 Uhr | Di–D0 9–17 Uhr | Fr 9–13 Uhr
www.zmo.de/biblio/main.htm
www.zmo.de/biblio/index_e.html
Trotz zusätzlicher Belastungen durch die Bauarbeiten im Magazin, dem mehrmaligen Umräumen des gesamten Magazinbestandes an Büchern, Zeitschriften und Archivmaterialien,
dem nachträglichen Erfassen aller seit 1992 abonnierter Zeitschriften in GBV und ZDB, der
zusätzlichen Katalogisierung in arabischer Originalschrift, der Erfassung und der Digitalisierung von Archivmaterialien gelang es den BibliotheksmitarbeiterInnen in diesem Jahr,
mehr Medieneinheiten einzuarbeiten als jemals zuvor.
Trockenlegung Kellergeschoss (Magazinräume der Bibliothek)
Aufgrund von Feuchtigkeit in den Magazinräumen der Bibliothek hatten 89 Bücher aus der
dem ZMO anvertrauten Teilbibliothek für Deutsche und Allgemeine Geschichte der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR Schaden genommen. Diese mussten im
Mai 2010 von einer Firma für Bestanderhaltung unter einer Reinluftwerkbank behandelt
werden. Somit war Handlungsbedarf hinsichtlich einer Erneuerung der Abdichtung der
Außenwände des Kellergeschosses deutlich geworden. Umgehend wurden daher im Frühjahr 2011 die ersten Maßnahmen zur Trockenlegung eingeleitet. Der größte Teil der Magazinbestände der Historischen Kommission (HiKo), welche sich ebenfalls in den Kellerräumen befinden, wurden für die gesamte Bauzeit ins Landesarchiv Berlin ausgelagert. Für
die Bücher des ZMO bot das Landesarchiv die Unterbringung für einen Zeitraum von vier
Wochen an, was in Anbetracht des Umfanges der Baumaßnahmen als nicht ausreichend
angesehen wurde. Stattdessen wurden die Bestände des ZMO gemäß einem von dem Architekturbüro Schornberg erstellten Umzugsplan innerhalb des Kellergeschosses umgelagert.
So konnten in den jeweils freigeräumten Bereichen die Bauarbeiten durchgeführt werden.
Die Umzugsarbeiten für die das ZMO-Magazin betreffenden Bauabschnitte dauerten von
336 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Dr. Muhiddin Kabiri
Juli bis Oktober 2011. Im Rahmen dieser Maßnahmen führte der Bibliotheksleiter auch eine
komplette Neustrukturierung der Magazinaufstellung durch. Die historisch gewachsene
verstreute Aufstellung wurde bereinigt und alle Bestände nun als geschlossene Blöcke nach
der Häufigkeit ihrer Nutzung geordnet. Zudem befinden sich Neuerwerbungen, Nachlässe,
Zeitschriften und Archivmaterialien nun in separaten Kellerabschnitten. Durch diese Bereinigung der Aufstellung und das rationelle Zusammenführen einzelner Bestandsgruppen
konnte Stellfläche für zukünftige Bücherkäufe gewonnen werden. Im November 2011 kaufte
die Bibliothek fehlende Regalteile nach und konnte so weitere 115 Regalmeter Stellfläche für
Neuerwerbungen gewinnen.
Zudem wurden arabischsprachige Zeitungen der Jahre 1984–2009 aus Saudi-Arabien,
Irak, Ägypten und Kuwait im Umfang von 90 Umzugskisten chronologisch sortiert und an
einem geeigneten Ort zugänglich gemacht.
Gemeinsamer Bibliotheksverbund (GBV)
Nach dem Beitritt der Bibliothek des ZMO zum Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV)
im Frühjahr 2010 mussten auch im Jahre 2011 umfassende Anpassungen der ZMO-Katalogdaten vorgenommen werden. Dem GBV-Konzept entsprechend werden seit Anfang 2011 alle
vom ZMO abonnierten Zeitschriften über das neue Lokalsystem LBS4 mit dem Erwerbungsmodul ACQ verwaltet. Diplombibliothekarin Ursula Benzin verzeichnete den gesamten
Bestand an Zeitschriften, die seit Bestehen des ZMO abonniert wurden, entsprechend den
in Deutschland geltenden Normen in der zentralen Katalogdatenbank des GBV. Von dort
werden sie dann in die Zeitschriftendatenbank (ZDB) eingespielt, womit das ZMO auch
in diesem zentralen bundesweiten Nachweisinstrument für Zeitschriften integriert ist. Vor
allem aufgrund ihrer Spezialbestände in orientalischen Sprachen wäre es nun wichtig, dass
die ZMO-Bibliothek auch die Berechtigung für die direkte Titelaufnahme in der ZDB erhält. Dies wurde bei der Verwaltung der ZDB in der Staatsbibliothek Berlin für das Jahr
2012 beantragt. Hinsichtlich der arabischen Bücher ist zu erwähnen, dass der Bibliotheksleiter seit April 2011 alle arabischen Titel nicht nur in DMG-Transkription (entsprechend der
in Deutschland geltenden DIN-Norm 31635 für die Umschrift arabischer Buchstaben) sondern auch in arabischer Originalschrift in den Katalog eingibt. Dies gilt für alle Neuerwerbungen und rückwirkend auch für alle Altdaten arabischer Titel (ca. 15.000). Im zentralen
Bibliothek /// 337
Katalog des GBV werden die Titel bereits zusätzlich in arabischer Originalschrift angezeigt,
noch nicht jedoch im lokalen Online-Katalog.
Elektronisches Findbuch
Die Erschließung der am ZMO verwahrten Archivmaterialien aus Nachlässen in einem
Elektronischen Findbuch, welche seit 1. August 2010 von dem Islamwissenschaftler Tilmann Böcker geleitet wird, hat sich bereits als großer Erfolg erwiesen. Obwohl erst 70 %
der Dokumente aus dem Aktennachlass von Prof. Gerhard Höpp online erschlossen und
digi­talisiert sind, konnte für den Zeitraum von 30. November 2010 bis 30. Oktober 2011 die
enorme Nachfrage von 12.523 Zugriffen auf die Website des Elektronischen Findbuches
nachgewiesen werden. In der Folge melden sich Nutzer aus aller Welt, um die Einsicht in
Dokumente zu erfragen, die noch nicht erfasst sind. Ein wichtiger Schwerpunkt liegt also
auf der weiteren Bearbeitung noch nicht zugänglicher Archivmaterialien. Darüber hinaus
erarbeitete Herr Böcker auch ein umfassendes Konzept für die Erschließung und Digita­
lisierung aller am Institut aufbewahrten Aktennachlässe bedeutender Persönlichkeiten
aus Politik und Wissenschaft.
Personal
Teresa Schlögl, Studentin der Fächer Lateinische Philologie und Islamwissenschaften an der
FU Berlin, arbeitet seit dem 1. Dezember 2011 als studentische Mitarbeiterin in der Bibliothek des ZMO. Ihre Aufgaben sind die Inventarisierung und Signierung arabischer, persischer, türkischer und europäischsprachiger Neuerwerbungen sowie von Monographien und
Zeitschriften aus Nachlässen. Vor allem ist Frau Schlögl mit der Erschließung von Aktenmaterial aus dem Nachlass von Prof. Dr. Gerhard Höpp und mit dessen Einarbeitung in das
elektronische Findbuch des ZMO beschäftigt.
338 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Bestand
Im Januar 2011 vermachte die Witwe des Botschafters a. D. Dr. Rudolf Schmidt (1938–2010)
dessen private Büchersammlung der Bibliothek des ZMO. Während seiner 34-jährigen
Berufslaufbahn wirkte er in einer Vielzahl von Aufgabenfeldern am Auswärtigen Amt in
Bonn und an zahlreichen Auslandsvertretungen der Bundesrepublik Deutschland, z. B.
1975–1977 an der Deutschen Botschaft in Kinshasa (Kongo), 2000 –2003 als Botschafter in
Ankara (Türkei). Sein Nachlass wurde umgehend eingearbeitet und katalogisiert. Die Zahl
der im Jahre 2011 neu erworbenen Monografien beträgt insgesamt 2.271 Medieneinheiten.
Der Bestand aktueller Literatur seit Bestehen der Bibliothek (1992) erreicht damit den Stand
von 27.959 Medieneinheiten. Zusammen mit den Nachlässen umfasst der gesamte Bestand
ca. 55.000 Medieneinheiten. Der Bestand an laufenden Zeitschriften und neu ins System
­eingegebenen Zeitschriftentiteln aus Altbeständen beziffert sich auf 221 Titel. Die Anzahl
aller Mikroformen beträgt 8.216 (701 Mikrofilme, 7.515 Mikrofiches), die Anzahl aller abonnierter elektronischer Zeitschriften beträgt ca. 14.000.
Benutzung
Die Bibliothek des Zentrum Moderner Orient ist eine Präsenzbibliothek. Es besteht Kopiermöglichkeit (5 Cent pro Seite). Alternativ dazu steht ein Scanner zur Verfügung, so dass
­einzelne Materialien vor Ort auf eigene Datenträger gespeichert werden können. Für die
Nutzung des Scanners werden keine Gebühren erhoben. In Ausnahmefällen können Studierende eine Wochenendausleihe beantragen.
Bibliothek /// 339
Lesesaal des ZMO
340 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Veranstaltungen /// 341
Veranstaltungen
Tagungen und Workshops
Internationaler Workshop
New Voices, New Media, New Agendas?
Pluralism and Particularism in the Middle East and North Africa
10.–11.02.2011 /// ZMO
in Ko operation mit dem SFB 640
Workshop
Historical Audio Sources and Recent Research
04.– 06.05.2011 /// ZMO
organisation Heike Liebau und Regina Sarreiter
Konferenz
Young South Asian Scholars Meet: Engendering and
Degendering South Asian Studies
19.–21.05.2011 /// HU Berlin
organisation u. a. Nitin Sinha
Konferenz
ECAS 2011 – 4th European Conference on African Studies
16.–18.06.2011 /// Uppsala
u. a. mit Kai Kresse, Samuli Schielke, Aissatou Mbodj, Knut Graw,
Marloes Janson, Chanfi Ahmed
Workshop
Trading Cultures across the Indian Ocean
01.07.2011 /// ZMO
organisation Sebastian R. Prange, Prem Poddar, Kai Kresse
342 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
VI. International Conference of Critical Geography
Crises – Causes, Dimensions, Reactions
16.–20.08.2011 /// Frankfurt a. M.
u. a. mit Sophie Wagenhofer, Andrea Fischer-Tahir, Antía Mato Bouzas, Benjamin Zachariah
Symposium
Love, Seduction and Gender: Ethnographic and Literary Perspectives
13.–14.09.2011 /// BGSMC Berlin
organisation Corinne Fortier, Aymon Kreil, Samuli Schielke
WAKHVA Jahreskonferenz (wissen. arbeitskreis horn von afrika e. v.)
Borders and Border Crossing – New perspectives on the Horn of Africa
30.09.– 01.01.2011 /// ZMO
18. DAVO-Kongress
06.– 08.10.2011 /// FU Berlin
ausgerichtet von der BGSMCS in Kooperation mit der Arbeitsstelle Vorderer Orient,
dem Institut für Politikwissenschaft, dem ZMO
Workshop
Rethinking Urban Violence in Middle Eastern Cities
08.–10.12.2011 /// ZMO, Berlin
organisation Ulrike Freitag, Nora Lafi
Internationale Konferenz
Die Zukunft der Geisteswissenschaften in einer multipolaren Welt
15.– 16.12.2011 /// Pergamon Museum, Altes Museum, Berlin
u. a. mit Dyala Hamzah
Veranstaltungen /// 343
Rolf Kreuter
Jörg Haustein
Marie-Luise Kreuter
Julian Tadesse
Catharine Grifenow-Mewis
Arbeitsgespräche
Dr. Jeanne Féaux de la Croix (ZMO) /// 17.02.2011
Shireen Mirza (Visiting Fellow BGSMCS) /// 03.03.2011
Henri-Michel Niéplet Yeré (Universität Basel) /// 31.03.2011
Prof. Gavin Bockett (Wilfrid Laurier Universität, Ontario) /// 12.04.2011
Dr. Saswata Ghosh (Universität Delhi) /// 11.05.2011
Thomas Pierret (Universität Princeton) /// 19.05.2011
M. Ali Raza (St. Anthony’s College, Universität Oxford) /// 28.06.2011
Dr. Jessica Winegar (Northwestern Universität) /// 30.06.2011
Dr. Bhaswati Bhattacharya (Georg August Universität/International Institute
of ­Social History, Amsterdam, Göttingen) /// 06.09.2011
Dr. Brian Catlos (Universität Colorado) /// 13.09.2011
Dr. Corinne Fortier (CNRS) /// 20.09.2011
Dr. Gulnara Aipaeva (Aigine Cultural Research Centre, Kirgistan) /// 04.10.2011
Dr. Holger Stoecker (Human Remains Project, Charité Berlin/HU Berlin) /// 18.10.2011
Suad Mohammed Jaffal (University of Libya Al-Fateh) /// 03.11.2011
Dr. Saiful Umam (University of Hawai’i at Manoa) /// 23.11.2011
Dr. Rano Turaeva (MPI Halle) /// 29.11.2011
Irfanullah Farooqi (JNU Delhi/Universität Erfurt) /// 01.12.2011
344 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Ausstellung Vom Leben
nach Anfal, Dezember 2010
bis Januar 2011
Vortragsreihen
»Agency« Reconsidered: Between Life Worlds and World Order
ZMO-Kolloquium Winter 2010/2011
PD Dr. Thomas Zitelmann (Universität Luzern/FU Berlin) /// Person, Individuum,
Agency, Akteur – methodische und regionale Facetten in der Ethnologie, 27.01.2011
Prof. Walter Ötsch (Johannes Kepler Universität Linz) /// Akteur und Markt, Subjekt
und Ordnung in der ökonomischen Theorie, 24.02.2011
Prof. Rose Marie Beck (Universität Leipzig) /// »Mit Herero Worten Herero Dinge tun.
Möglichkeiten und Grenzen ethnographischer Gesprächsanalyse.«, 24.03.2011
ZMO-Kolloquium Sommer 2011
Dr. Faisal Devji (University of Oxford) /// Leaving India to Anarchy: Gandhi on the
Virtues of Civil War, 28.04.2011
Prof. Kamran Asdar Ali (University of Texas at Austin/Wissenschaftskolleg zu Berlin)
Women, Work and Public Spaces: Conflict and Co-Existence in Karachi’s Poor
Neighborhoods, 26.05.2011
Dr. Graham MacPhee (West Chester University) /// Challenges to Dominant European
­Representations of the ›Muslim Fundamentalist‹, 23.06.2011
Not all about Islam: Current Political Conflicts in Africa, the Middle East and Asia
ZMO-Kolloquium Winter 2011/2012
Dr. Einas Ahmed (Institute of Political Studies in Bordeaux; Centre d’Etudes & de
­Documentation Economiques et Juridiques (CEDEJ), Khartoum, Sudan) ///
The Way to the New? Republics of Sudan, 29.09.2011
Veranstaltungen /// 345
Karin Mlodoch
Dr. Markus V. Höhne (Max Planck Institut für ethnologische Forschung, Halle,
Germany) /// The Rise (and Fall?) of Al Shabaab: How Militant Islamism, the War
Against Terror and Famine in Somalia are Related, 27.10.2011
Karin Mlodoch (ZMO, Berlin) /// Iraq: Dealing with a Violent Past under Conditions
of ­Continuing Conflict – Conflicting Memories, Competing Narratives, 24.11.2011
Prof. Ilan Pappé (European Centre for Palestine Studies/Centre for Ethno-Political
Studies, University of Exeter, UK) /// The Secular Dimensions of the Zionist Project
in ­Palestine: A Historical Review, 15.12.2011
Urban Violence
Urban Studies Seminar 2010/2011
Prof. Michael Provence (Alexander von Humboldt Fellow, ZMO) /// Rebels and their
Rivals in a Syrian Town (1920s), 10.01.2011
Dr. Gülhan Balsoy (Işik Universität Istanbul/EUME) /// A Glimpse into Infanticide
Cases in Nineteenth Century Ottoman Cities, 24.01.2011
Dr. Hanan Hammad (Texas Christian University/EUME) /// Fluid Identities and
Violent ­Alliances: Workers, Weavers, and Futuwwat of al-Mahalla al-Kubra, Egypt,
1927–1949, 07.02.2011
Zeynep Türkyilmaz (University of California/EUME) /// The March 1909 Riots in
Istanbul: Reform, Reaction, Islam and Clashing Political Strategies, 21.02.2011
Philipp Schröder (MPI Halle) /// From Shanghai to Yug-2: Violence and the Urban Youth
of a Bishkek Neighbourhood, 07.03.2011
Dr. Aysel Yıldız (Sabancı University) /// Urban Mobs in Early 19th Century Istanbul:
the Besiktas Rebellion (September 1807) and the Çardak Incidents (May 1808), 21.03.2011
Sylvaine Camelin (Université Paris X Nanterre) /// Urban Violence in Shihr (Yemen):
Space and Identities, 11.04.2011
Till Grallert (BGSMCS) /// To Whom Belong the Streets? Investment in Public Space and
Popular Contentions in Late Ottoman Damascus, 02.05.2011
Dr. Patrick Boucheron (Université Paris I Sorbonne) /// The Civic Domestication Process
of Urban Factional Violence in Late Middle-Ages Italian Cities, 16.05.2011
346 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Nathan Light
Dr. Nelida Fuccaro (SOAS, London), Prof. Ulrike Freitag (ZMO) & Dr. Nora Lafi
(ZMO) /// Conclusion, 06.06.2011
Urban Sociability and Urban Movements (Middle East, North Africa, Iran, Turkey)
Urban Studies Seminar 2011/2012
Prof. Ulrike Freitag (ZMO) & Dr. hab. Nora Lafi (ZMO) /// Introduction – Urban
Sociabilities and Urban Mobilizations in Historical Perspective, 28.11.2011
Prof. Khaled Adham (The United Arab Emirates University Abu Dhabi) /// Opening
Lecture Urban Violence Workshop Hope, Violence, and the Urban Dimension of the
Egyptian Revolution, 08.12.2011
Dr. Mostafa Minawi (N. Y. University/EUME) /// Urban Meets �Urban: Ottoman
Relations with the Bedouins of the Libyan Frontiers (1880–1900), 12.12.2011
Beyond Oil and Radical Islam:
From Classifications to Links of Economy and Religion in Central Asia
Parviz Mullojanov (Public Committee for Development of Tajikistan) /// Political Islam
and Economy in Central Asia: Islamic Movements, their Socio-Economic Background
and Ideological Aspects, 18.10.2011
Nathan Light (Max Planck Institut für ethnologische Forschung, Halle) /// Economy
and Life Cycle Rituals in Kara Buura Region, Kyrgyzstan, 01.11.2011
Dr. Alima Bissenova (Nazarbayev University School of Humanities and Social Sciences/
Max Planck Institute für Gesellschaftsforschung Köln) /// The Boom, the Bust and
the Mediating State: Housing Bail-outs and the Discourse of Fairness in the Wake of the
Financial Crisis in Kazakhstan, 30.11.2011
Emil Nasritdinov (American University of Central Asia) /// The Worst of Places, the Best
of Places: Bazaar and Risk Economy in the Lives of Kyrgyz Muslims, 13.12.2011
Veranstaltungen /// 347
Elmira Kochumkulova
und Sophie Roche
Islam und Gesellschaft in Zentralasien
Dr. Elmira Kochumkulova (University of Central Asia in Bishkek, Kyrgyzstan) /// Re-Islamization in Post-Soviet Kyrgyzstan: A Case Study of Kyrgyz Funeral Customs, 22.02.2011
Dr. Stéphane Dudoignon (Centre National de la Recherche Scientifique Paris) /// Soviet
Islam in Central Asia: Issues and Methods, 29.03.2011
Prof. Vitaly Naumkin, (Institute of Oriental Studies, Russian Academy of Sciences Moskau)
Islamic Revival in Contemporary Central Asia, 14.04.2011
Dr. Zifa-Alua Auezova (European Society for Central Asian Studies/Universität Amsterdam)
The Formation of Soviet Discourse on History of Islamic Peoples of Central Asia, 19.05.2011
Prof. Ashirbek Muminov (Institute of Oriental Studies, Almaty, Kazakhstan) /// Islamic
Groups in Contemporary Kazakhstan and Uzbekistan, 04.07.2011
Baraza
Chanfi Ahmed (ZMO) /// Harakati za wahubiri wa Kiislamu nchini Tanzania na Kenya –
Die Bewegung der muslimischen Prediger in den Ländern Tanzania und Kenia, 06.01.2011
Clarissa Vierke (BIGSAS) /// Muhamadi Kijuma, mshairi kutoka kisiwa cha Lamu: maisha
yake na tungo zake – Muhamadi Kijuma, ein Dichter der Insel Lamu: sein Leben und seine
Dichtungen, 03.02.2011
Kristina Riedel (ZAS Berlin) /// Kiswahlili na »vilugha«? Tanzania na lugha zake za kiasili –
mitazamo ya kitaaluma na ya kijamii, 14.04.2011
Luti Diegner (HU Berlin) /// Changamoto Ya Kikenya(?) – Maendeleo Ya Riwaya Ya Kiswahili
Baada Ya Uhuru Wa Miaka 50 – Die kenianische Herausforderung(?) – (Dis)Kontinuitäten
im Swahili-Roman 50 Jahre nach der Unabhängigkeit, 10.05.2011
Shaban Mlacha (Universität Dodoma, Tanzania) /// Matumizi ya Kiswahili Afrika ya Mashariki – Die Verwendung der Sprache Swahili in Ostafrika, 31.05.2011
Mohamed Said (Tanzania) /// Mwamko Wa Waislam Dhidi Ya Mfumo Kristo Katika Tanzania –
Muslim Responses to Christian Hegemony in Tanzania, 07.07.2011
348 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Andrea Fischer-Tahir
Siruan H. Hossein
Zuhair al-Jezairy
Klaas Glenewinkel
Andere Veranstaltungen
14.01.2011 /// Humboldt-Universität zu Berlin: Zwischen Indien und Arabien. Kaufleute im frühen 20. Jahrhundert, Vortrag Prof. Ulrike Freitag, Ringvorlesung Netzwerke im Indischen
Ozean vom 18. bis ins 21. Jahrhundert
18.01.2011 /// Südasien-Institut der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg: When a River Shifts
its Course: Gangetic Diaras and the Colonial State, 1760s–1890s, Vortrag Dr. Nitin Sinha,
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
21.01.2011 /// Humboldt-Universität zu Berlin: »How was the Reception in Mombasa«: Der Indische Ozean als medial produzierter Raum (ca. 1920–1960), Vortrag PD Dr. Katrin Bromber
Ringvorlesung Netzwerke im Indischen Ozean vom 18. bis ins 21. Jahrhundert
26.01.2011 /// Zentralasien-Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin: Visions of Future
and Belonging in Kyrgyzstan: Summer Pastures and Hydropower between Paradise and State
Capture, Vortrag von Dr. Jeanne Féaux de la Croix
28.01.2011 /// Humboldt-Universität zu Berlin, Mombasa–Kutch: Überlegungen zu einer trans­
ozeanischen Forschungsachse aus anthropologischer Perspektive, Vortrag Dr. Kai Kresse,
­Ringvorlesung Netzwerke im Indischen Ozean vom 18. bis ins 21. Jahrhundert
31.01.2011 /// Jüdisches Museum Berlin: Zur Geschichte von Juden und Dönme in der Türkei,
Gespräch mit Corry Guttstadt und Prof. Marc Baer
09.02.2011 /// tazcafé: Media and the Process of Transition in Iraq since 2003, Podiumsdiskussion
und Auftaktveranstaltung Workshop New Voices, New Media, New Agendas? Pluralism
and Particularism in the Middle East and North Africa, mit Zuhair al-Jezairy (Chefredakteur der Nachrichtenagentur Aswat al-Iraq), Klaas Glenewinkel (Media in Cooperation
and Transition) und Siruan H. Hossein (WDR und Rudaw Newspaper) Moderation:
Dr. Andrea Fischer-Tahir
21.02.2011 /// Maxim Gorki Theater Berlin: Der Mensch in der Revolte – Die arabische Welt im
Umbruch? Aufführung von Albert Camus’ Der Fremde und anschließende Gesprächsrunde mit u. a. Dr. Sonja Hegasy, Prof. Dr. Rachid Ouaissa (Zentrum für Nah-und Mittelost-Studien der Philipps-Universität Marburg) und Sebastian Baumgarten (Regisseur)
Moderation: Andrea Nüsse (Der Tagesspiegel)
01.03.2011 /// Orient Institut Beirut: Late Ottoman Jeddah: a Precarious Cosmopolitanism?,
­Vortrag von Prof. Ulrike Freitag
18.–26.03.2011 /// Kino Arsenal Berlin: Mafrouza – Ein fünfteiliger Dokumentarfilm-Zyklus,
Deutschland-Premiere, Kooperation von ZMO und Kino Arsenal
Veranstaltungen /// 349
05.05.2011 /// Philipps-Universität-Marburg: Reform von oben – Druck von außen – Opposition
von innen? Wandel in Marokko, Vortrag Dr. Sonja Hegasy (ZMO), Vortragreihe Der Nahe
und Mittlere Osten – Eine Region im Umbruch des Centrums für Nah und Mittelost-Studien
(CNMS) und des Zen­trums für Konfliktforschung der Philipps-Universität-Marburg
25.05.–19.09.2011 /// Museum für Völkerkunde Wien: »Was Wir Sehen – Bilder, Stimmen,
Repräsentation«. Zur Kritik einer anthropometrischen Sammlung aus dem südlichen Afrika,
in Zusammenarbeit mit dem ZMO
26.05.2011 /// Urania Berlin: Tunesien, Ägypten, Marokko … Ursachen und Perspektiven der
­Revolutionen in Arabien und Nordafrika, Vortrag von Dr. Sonja Hegasy
27.05.2011 /// Humboldt-Universität zu Berlin: State-Society Relations in an Iraq between Occupations, Buchpräsentation mit Dr. Achim Rohde, Centrum für Nah- und Mitteloststudien
Marburg, Moderation: Dr. Andrea Fischer-Tahir
09.06.2011 /// ZMO: Reflections on the Arab nahda in Translocal Istanbul – Impact, Influence and
Limits, Vortrag von Prof. Nadia Al-Bagdadi (Central European University, Budapest)
09.06.2011 /// Auswärtiges Amt Berlin: »Leitkultur« and the Politics of Cultural Subjectivity
Reflections on India and Germany, Vortrag von Dr. Benjamin Zachariah im Rahmen des
Deutsch-Indischen Forums Berlin
10.06.2011 /// General Public, Berlin: »The People Demand …« – Revolution as Poetry, Vortrag
von Dr. Samuli Schielke
17.06.2011 /// ZMO: Der Streit um Familie. Gender, Entwicklung und postkoloniale Kritik in
der arabischen Welt, Jahresvortrag der Gesellschaft zur Förderung des ZMO e. V. von
Prof. Bettina Dennerlein (Universität Zürich)
20.06.2011 /// ZMO: The Deposition of Defterdar Ahmed Pasha: Law and Violence in 17th century
Ottoman Egyptian Politics, Vortrag von Dr. James Baldwin (Harvard University und
Research Center for Anatolian Civilizations)
23.06.2011 /// ZMO: »Same but Different«: Role Adaption of the Tablighi Jama’at in Different
Continents and Contexts, Diskussion mit Dr. Farish Ahmad Noor (S. Rajaratnam School
of International Studies/Nanyang Technological University, Singapore), PD Dr. Dietrich
Reetz (ZMO) und Dr. Marloes Janson (ZMO)
30.06.2011 /// ZMO: Beautifying the Egyptian Revolution, Arbeitsgespräch mit Dr. Jessica
­Winegar (Northwestern University)
30.06.2011 /// ZMO: Challenging the Secular State in Pakistan: the New Mobility of Radical
­Networks and the Transformation of the Terrorist Threat, Diskussion mit Prof. Moonis
Ahmar (University of Karachi)
350 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Birgit Kohler und Talal Selhami
07.07.2011 /// ZMO: Near Eastern Migration to the Philippines, 1860s–1940s, Vortrag von
Prof. William G. Clarence-Smith (SOAS, University of London)
17.08.2011 /// Museum für Islamische Kunst: Wer ist hier Minderheit? Muslimische, jüdische und
hispanische Erfahrungen von Fremdzuschreibung und Repräsentation von Minderheiten in
Deutschland und Amerika, Buchpräsentation und Diskussionsrunde mit Riem Spielhaus,
Mithu Melanie Sanyal, Macarena Herández und Sergey Lagodinsky
01.– 04.09.2011 /// Kino Arsenal Berlin: Umbruch und Vielfalt, Marokkanische Filmtage in Berlin,
Kooperation von ZMO und Kino Arsenal
06.10.2011 /// FU Berlin: The End of Exceptionalism: The Middle East in 2011, Vortrag von
Prof. Dr. Gudrun Krämer
07.10.2011 /// Friedrich-Ebert-Stiftung Berlin: Revolution und dann? Verfassung und Transformation in Ägypten, Marokko und Tunesien, Podiumsdiskussion mit: Prof. Dr. Nour Farahat
(Jurist, Ägypten), Prof. Dr. Amina El Messaoudi (Juristin, Mitglied der Verfassungs­
kommission, Marokko) und Prof. Dr. Farhat Horchani (Jurist, Mitglied der Verfassungsund Wahlkommission, Tunesien), Moderation: Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin (Bundesministerin der Justiz a. D.)
13.10.2011 /// ZIRS/Seminar für Arabistik und Islamwissenschaft, Orientalisches Institut
der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle: Filmvorstellung »Messages from
Paradise #1, Egypt: Austria. About the Permanent Longing for elsewhere«, 2009 (Samuli
Schielke /Daniela Swarowsky), Diskussion moderiert von Daniela Swarowsky
20.10.2011 /// Sächsische Landeszentrale für Politische Bildung, Dresden: Filmvorstellung
»Messages from Paradise #1, Egypt: Austria. About the Permanent Longing for elsewhere«,
2009 (Samuli Schielke /Daniela Swarowsky), Veranstaltung Wach geküsst. Umbrüche in
der arabischen Welt. ›Generation Facebook‹ – eine Revolte der Jungen?, Diskussion moderiert
von Dr. Bettina Gräf
20.10.2011 /// ZMO: »Recentering Africa«: The Academy & Terms of Analysis – Knowledge, Philosophy and Practical Relevance, Roundtable Discussion with Prof. Paulin Hountondji
(Benin), moderiert von Dr. Kai Kresse, in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für
Afrikanische Philosophie, AfriqueAvenir, Rosa-Luxemburg-Stiftung
21.10.2011 /// Zeitgeschichtliches Forum Leipzig, Dok Leipzig, Freitag-Salon: Arab Spring –
Reality of a Revolution, Dok Summit mit u. a. Jakob Augstein (Editor, Freitag), Ridha
Tlili (Filmproduzent, Tunis) und Dr. Sonja Hegasy
Veranstaltungen /// 351
Heinrich Kreft
07.12.2011 /// Wissenschaftskolleg zu Berlin: The Civilizing Mission in the Theatre: The Adventures of Seraphin Manasse Between Istanbul, Paris, Cairo, Alexandria, and Izmir
(1860s–1880s), Vortrag von Adam Mestyan (Budapest/EUME), im Rahmen des EUME
Berliner Seminar
10.12.2011 /// SUAL 2011 (Interdisziplinäres Festival für Musik und Klangkunst), Wien:
­Filmvorstellung »Messages from Paradise #1, Egypt: Austria. About the Permanent Longing for
elsewhere«, 2009 (Samuli Schielke /Daniela Swarowsky), Diskussion
14.12.2011 /// ZMO: Wegweiser zur Geschichte: Nordafrika, Buchpräsentation mit u. a. Dr. Heinrich Kreft (Beauftragter für den Dialog zwischen den Kulturen im Auswärtigen Amt),
Dr. Sonja Hegasy, Dr. Hans-Hubertus Mack (Amtschef Militärgeschichtliches Forschungsamt, Potsdam)
352 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
gast wissenschaftler /// 353
Gastwissenschaftler
Name
Herkunftsinstitution
Zeitraum
Gilbert Lamblin
Taguem Fah
Universität Ngaoundere,
Kamerun
05.2010–01.2011
Michael Provence
University of California, San Diego
09.2010–09.2011
Gülhan Balsoy
Isik Universität Istanbul
10.2010–07.2011
Hanan Hammad
Texas Christian University
10.2010–07.2011
Zeynep Türkyilmaz
University of California, Los Angeles
10.2010–07.2011
Prem Poddar
University of Southampton
11.2010–06.2012
Nazan Maksudyan
Sabanci Universität, Istanbul
12.2010–01.2011
Soumen Mukherjee
Universität Heidelberg
01.–02.2011
Emil Nasritdinov
American University of Central Asia
13.01.2011
Thomas Zitelmann
Universität Luzern/FU Berlin
27.01.2011
Henri-Michel Niéplet Yéré
Universität Basel
02.–03.2011
Zuhair Al-Jezairy
Aswat al-Iraq, Irak
09.02.2011
Javed Majeed
Queen Mary, University of London
14.02.–20.02.2011
Elmira Kochumkulova
University of Central Asia in Bishkek
22.02.2011
Walter Ötsch
Johannes Kepler Universität Linz
24.02.2011
Shireen Mirza
BGSMCS Berlin
03.03.2011
Rose Marie Beck
Universität Leipzig
24.03.2011
Preben Kaarsholm
Roskilde University
27.03.–17.04.2011
Stéphane Dudoignon
CNRS Paris
29.03.2011
Thomas Pierret
Princeton University
04.–05.2011
354 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Name
Herkunftsinstitution
Zeitraum
Gavin Bockett
Wilfrid Laurier University, Ontario
12.04.2011
Vitaly Naumkin
Russische Akademie
der Wissenschaften
14.04.2011
Muhammad Ali Raza
University of Oxford
05.–06.2011
Saswata Ghosh
University of Delhi, India
11.05.2011
Zifa-Alua Auezova
ESCAS/University of Amsterdam
19.05.2011
Marko Juntunen
University of Tampere, Finland
30.05.–13.6.2011
Dr. James Baldwin
Harvard University/Research Center
for Anatolian Civilizations
15. 06.–25.06.2011
Jessica Winegar
Northwestern University, IL, U.S.
27.06.–11.07.2011
Mohamed Said
Tanga, Tansania
01. 07.–31.07.2011
Ashirbek Muminov
Institute of Oriental Studies, Almaty
03.07.–06.07.2011
William G. Clarence-Smith
SOAS London
07.07.2011
Metod Blejec
London
12.07.–15.07.2011
Karem Ibrahim
London
12. 07.–15.07.2011
Abdallah Hanna
Damaskus
18.08.–04.09.2011
Bettina Dennerlein
Universität Zürich
02.09.2011
Wolbert Smidt
Mekelle Universität, Äthiopien
26.09.–08.10.2011
Einas Ahmed
Institute of Political Studies
Bordeaux /Cedej Khartoum
27.09.–01.10.2011
Parviz Mullojanov
Public Committee for Development
of Tajikistan, Dushanbe
18.10.2011
gast wissenschaftler /// 355
Name
Herkunftsinstitution
Zeitraum
Paulin Hountondji
African Center for Advanced
Studies, Porto-Novo
16.10.–23.10.2011
Daan Beekers
University of Amsterdam,
Netherlands
19.10.2010–
31.01.2011
Anke Graness
Universität Wien
20.10.2011
Markus V. Höhne
MPI Halle
27.10.2011
Nathan Light
MPI Halle
01.11.2011
Alima Bissenova
Nazarbayev University School
of Humanities and Social Sciences,
Kazakhstan
29.11.–02.12.2011
Ilan Pappé
European Centre for Palestine
Studies/Centre for Ethno-Political
­Studies, Exeter
15.12.2011
356 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Publikationen und vorträge /// 357
Publikationen und Vorträge
Publikationen
Berriane, Yasmine
Le Maroc au temps des femmes? La féminisation des associations locales en question,
L’Année du Maghreb [online], 7 (2011), http://anneemaghreb.revues.org/1270.
Boedeker, Just
Begegnung mit den Luri im iranisch-afghanischen Grenzgebiet – der Zwischenraum als
Projektionsfläche, in: Mike Jessat und Olaf Günther (Hrsg.), Oase, Zelt und Zwischenraum: 3 mal Afghanistan, Altenburg: Eigenverlag Mauritianum, 2011, 102–110.
Rez.: Jahani, Carina / Korn, Agnes / Titus, Paul (eds.): The Baloch and Others. Linguistic,
­Historical and Socio-Political Perspectives on Pluralism in Balochistan. Orientalische
Literaturzeitung 106, 417–419.
mit Olaf Günther: Zugvögel über Kabul, in: Mike Jessat und Olaf Günther (Hrsg.),
Oase, Zelt und Zwischenraum: 3 mal Afghanistan, Altenburg: Eigenverlag Mauritianum,
2011, 78–84.
Bori, Caterina
»What we know is what we have been told«: Reflections on Emigration and Land as Divine
Heritage in the Qur’an« in: Segovia Carlos and Basil Laurié (eds.), The Coming of the
Comforter: Where, When, and to Whom? Studies on the Rise of Islam and Various Other Topics
in Memory of John Wansbrough, Orientalia Judaica Christiana, 3; Piscataway, NJ: Gorgias
Press, 2011, 303–342.
mit Livnat Holtzman: A Scholar in the Shadow, in: Caterina Bori, Livnat Holtzman (eds.),
A Scholar in the Shadow: Essays on the Legal and Theological Thought of Ibn Qayyim
­al-Jawziyyah, Rome: Herder, 2010, 11–42.
358 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Féaux de la Croix, Jeanne
Moving metaphors we live by: water and flow in the social sciences and around hydro-­
electric dams in Kyrgyzstan, in: Central Asian Survey 30:4 (2011), 487–502.
Rez.: Daphne Berdahl, On the Social Life of Postsocialism: Memory, Consumption, Germany, ed. and introduced by Matti Bunzl, in: Anthropological Notebooks 17:3–4 (2011), 54.
Fischer-Tahir, Andrea
Representations of Peripheral Space in Iraqi Kurdistan, Études Rurales 186:2
(July–December 2010), 117–132.
mit Irene Dulz: Willkommener Feind: Türkisch im kurdischen Teil Iraks, Inamo 67:17
(autumn 2011), 10 –13.
Pyawan-î aza, jinan-î ciwan? Cênder-u tundutîj-î hêmayî le komelga-î şarnîşin-î Kurdistan-î Îraqda (Strong men, pretty women? Gender and symbolic violence in Iraqi Kurdish urban
society), übersetzt ins Kurdische von Awat Ahmed, Sulaimaniya.
Über Genozid sprechen: Geschichtspolitik in Irakisch Kurdistan, in: Thomas Schmidinger
(Hrsg.), Konflikte, Staatlichkeit, Gesellschaft und Religion zwischen Nahem Osten und Diaspora, Frankfurt a. M.: Peter Lang, S. 169–181.
Frede, Brit ta
Alleinreisende Frauen in der Kolonie: Reiseberichte als Medium zur Popularisierung
­kolonialer Machtpolitik, in: Mirosława Czarnecka, Christa Ebert, Grażyna Barbara
Szewczyk (Hrsg.), Der weibliche Blick auf den Orient: Reisebeschreibungen europäischer
Frauen im Vergleich, Bern et al.: Peter Lang Verlag, 2011, 149–174.
Sidi Ahmad Ould al-Amin al-Shinqiti, in: Dictionary of African Biography, New York:
Oxford University Press, 2011.
Shaykhani Ould Muhammad al-Tulba, in: Dictionary of African Biography, New York:
Oxford University Press, 2011.
Publikationen und vorträge /// 359
Freitag, Ulrike
mit Malte Fuhrmann, Nora Lafi, Florian Riedler (eds.): The City in the Ottoman Empire.
­Migration and the Making of Urban Modernity, SOAS/Routledge Studies on the Middle
East, London: Routledge, 2011, 272 S.
Migration and the making of urban modernity in the Ottoman Empire and beyond, in:
Ulrike Freitag et. al., The City in the Ottoman Empire Migration and the Making of Urban
Modernity, SOAS/Routledge Studies on the Middle East, London: Routledge, 2010, 1–7.
mit Israel Gershoni (eds.): Arab Encounters with Fascist Propaganda 1933–1945, Geschichte
und Gesellschaft, Zeitschrift für historische Sozialwissenschaft, 37:3 (2011).
mit Israel Gershoni: The politics of memory. The necessity for historical investigation into
Arab responses to Fascism and Nazism, in id. (eds.): Arab Encounters with Fascist
­Propaganda 1933–1945, in: Geschichte und Gesellschaft, Zeitschrift für historische Sozial­
wissenschaft 37:3 (2011), 311–331.
mit Nora Lafi (guest-eds.): Daily Life and Family in an Ottoman Urban Context: Historio­
graphical Stakes and New Research Perspectives, special issue of The History of the
Family: An International Quarterly (eds. by Theo Engelen, Jan Kok), 16:2 (2011).
mit Nora Lafi: Daily Life and Family in an Ottoman Urban Context: Historiographical
­Stakes and New Research Perspectives, special issue of The History of the Family 16:2
(2011), 80 –87.
Introduction: Inter-Oceanic Migrations from an Indian Ocean Perspective, 1830s to 1930s,
in: Donna R. Gabaccia, Dirk Hoerder (eds.), Connecting Seas and Connected Ocean Rims.
Indian, Atlantic, and Pacific Oceans and China Seas Migrations from the 1830s to the 1930s,
Studies in the Global Social History, Vol. 8, Leiden, Boston: Brill, 2011, 67–78.
Einführung, in: Europa im Nahen Osten – Der Nahe Osten in Europa (Hrsg.), Deniz Kan­
diyoti: Islam und Geschlechterpolitik: Überlegungen zu Afghanistan, 4. Carl Heinrich
Becker Lecture der Fritz Thyssen Stiftung 29. Juni 2010, Berlin, 2011, 8–11.
Introduction, in: Europa im Nahen Osten – Der Nahe Osten in Europa (Hrsg.), Deniz
­Kan­diyoti: Islam and Politics of Gender: Reflections on Afghanistan, 4. Carl Heinrich
Becker Lecture der Fritz Thyssen Stiftung 29. Juni 2010, Berlin, 2011, 20 –23.
Rez.: Hadrami Arabs in Present-Day Indonesia. An Indonesia-Oriented Group with an Arab
Signature by Frode F. Jacobsen, Abingdon and New York, NY: Routledge, 2009, 132 S.,
Journal of Islamic Studies, 04.04.2011.
360 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Saudi-Arabien: Erkaufte Stabilisierung, in: Muriel Asseburg (Hrsg.), Proteste, Aufstände
und Regimewandel in der arabischen Welt. Akteure, Herausforderungen, Implikationen
und Handlungsoptionen, SWP-Studien 2011/S 27, Oktober 2011, 67 Seiten,
www.swp-berlin.org/de/publikationen/swp-studien-de/swp-studien-detail/article/arabischer_umbruch.html
The German Contribution to Knowledge of the Historical Heritage of Jeddah, and to
Urban Preservation in the Middle East, in: The Saudi Commission for Tourism and
Antiquities (ed.), Research & Heritage: Research papers on Architectural Heritage, Riyadh,
2011, 42–53.
Gershoni, Israel & Götz Nordbruch
Sympathie und Schrecken. Begegnungen mit Faschismus und Nationalsozialismus in
­Ägypten, 1922–1937, ZMO-Studien 29, Zentrum Moderner Orient, Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e.V., Berlin: Klaus Schwarz Verlag 2011, 320 S.
Gräf, Bet tina
mit Nadja-Christina Schneider (eds.): Social Dynamics 2.0: Researching Change in Times of
Media Convergence. Case studies from the Middle East and Asia, Berlin: Frank & Timme,
Internationale und interkulturelle Kommunikation, 2011.
mit Nadja-Christina Schneider: Introduction, in: Bettina Gräf, Nadja Christina Schneider
(Hrsg.), Social Dynamics 2.0: Researching Change in Times of Media Convergence. Case
­studies from the Middle East and Asia, Berlin: Frank & Timme, Internationale und interkulturelle Kommunikation, 2011, 9–26.
Bibliographical revision and new introduction to Gudrun Krämer: Politischer Islam,
­Textbook, FernUniversität Hagen, 2011.
Gürbo ğa, Nurşen
Erken Cumhuriyet Döneminde Devletin Dersimle İmtihanı, in: Toplumsal Tarih, 212
(August 2011).
Publikationen und vorträge /// 361
Hammad, Hanan
Between Egyptian National Purity and Local Flexibility: Prostitution in al-Mahalla al-Kubra
in the First Half of the Twentieth Century, Journal of Social History 44:3 (März 2011),
­751–783.
The Other Extremists: Marxist Feminism in Egypt, 1980 –2000, in: Journal of International
Women’s Studies, März 2011, 217–233.
Between Egyptian National Purity and Local Flexibility: Prostitution in al-Mahalla al-Kubra
in the First Half of the Twentieth Century, in: Journal of Social History, März 2011, 751–783.
Hamzah, Dyala
Rida, Rashid, in: Gerhard Bowering, Patricia Crone, Wadad Kadi, Devin J. Stewart,
Muhammad Qasim Zaman (eds.), The Princeton Encyclopedia of Islamic Political Thought,
Princeton, N.J.: Princeton University Press, 2011.
Hegasy, Sonja
Representing Change and Stagnation in the Arab World: Re-thinking a Research Design,
The Mediterranean Review 3:2 (Dezember 2010), 21–41.
»Meine Mutter liest Burda und den Koran« – Globalisierung und Wertewandel in Nord­
afrika, in: Martin Hofbauer, Thorsten Loch (Hrsg.), Wegweiser zur Geschichte Nordafrika,
Paderborn: Ferdinand Schöningh, 2011, 229–240.
Populärkultur als Ausdruck gesellschaftlicher Veränderungen, in: Aus Politik und
­Zeitgeschichte 39 (September 2011), 40 –45.
Janson, Marloes
Living Islam Through Death: Demarcating Muslim Identity in a Rural Serahuli Community in The Gambia, Journal of the Royal Anthropological Institute 17:1 (2011), 100 –115.
Guidelines for the Ideal Muslim Woman: Gender Ideology and Praxis in the Tabligh Jama’at
in the Gambia, in: Margot Badran (ed.), Gender and Islam in Africa: Rights, Sexuality,
and Law, Washington DC: Woodrow Wilson Center Press & Stanford University Press,
2011, 147–172.
362 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Rez.: Janet McIntosh, The Edge of Islam. Power, Personhood, and Ethnoreligious Boun­
daries on the Kenya Coast, in: American Ethnologist 38:2 (2011): 402–403.
Kresse, Kai
»African Humanism« and a case study from the Swahili coast, in: Claus Dierksmeier,
et al. (eds.), Humanistic Ethic in the Age of Globality, Humanism in Business Series,
­London/New York: Palgrave MacMillan, 2011, 246–265.
»Entwicklung« als Topos: Politische Ideologie und muslimische Selbstverortung im post­
kolonialen Kenia, in: Herta Däubler-Gmelin, Ann Kathrin Helfrich; Stefanie Hirs­
brunner; Ekkehard Münzing (Hrsg.), Entwicklung in Afrika. Fortschritt oder Rückschritt?,
Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang Verlag, 2011, 215–230.
Enduring relevance: samples of oral poetry on the Swahili coast, in: Wasafiri: Journal of
­Contemporary Writing, Sonderausgabe zu »Indian Ocean’s oral literatures« (hrsg. von
­Stephanie Jones) 26:2 (2011), 46–49.
Übersetzung: Mahmoud Ahmed Abdulkadir: Exzerpte aus »Wasiya wa Mabanati« (Gedicht;
Swahili – English), übersetzt mit Jasmin Mahazi, in: Wasafiri: Journal of Contemporary
Writing 26:2 (2011), 49–50.
Auf dem Weg zu mehr Interdisziplinarität und Zusammenarbeit bei der Erforschung der
philosophischen Traditionen in Afrika, Übersetzung aus dem Englischen von Anke
Graneß, in: Polylog. Zeitschrift für interkulturelle Philosophie 25 (2011), 115–131.
mit Edward Simpson: Between Africa and India: thinking comparatively across the western
Indian Ocean, ZMO Working Papers 5 (2011), http://d-nb.info/1019244534/34
Lafi, Nora
mit Ulrike Freitag (guest-eds.): Daily Life and Family in an Ottoman Urban Context: Historiographical Stakes and New Research Perspectives«, Sonderausgabe von The History of
the Family: An International Quarterly (ed. by Theo Engelen, Jan Kok), 16:2 (2011).
mit Ulrike Freitag, Malte Fuhrmann, Florian Riedler (eds.): The City in the Ottoman Empire.
Migration and the Making of Urban Modernity, SOAS/Routledge Studies on the Middle
East, London: Routledge, 2011, 272 S.
Publikationen und vorträge /// 363
mit Malte Fuhrmann, Ulrike Freitag, Florian Riedler: Migration and the making of urban
modernity in the Ottoman Empire and beyond, in: id., The City in the Ottoman Empire.
Migration and the Making of Urban Modernity, SOAS/Routledge Studies on the Middle
East, London: Routledge, 2011, 1–7.
The Ottoman Urban Governance of Migrations and the Stakes of Modernity, in: Ulrike
­Freitag, Malte Fuhrmann, Nora Lafi, Florian Riedler (eds.): The City in the Ottoman
Empire Migration and the making of urban modernity, SOAS/Routledge Studies on the
Middle East, London: Routledge, 8–25.
Cronache civiche e microcosmi cittadini: Tripoli nell’Ottocento, in: Militello, Paolo (ed.):
Il Mediterraneo delle città, Milano: Franco Angeli Editore, 2011, 233–240.
Libye, Encyclopaedia Universalis, Paris: Encyclopaedia Universalis, 2011, I–XV.
Rez.: Sawalha (Aseel), Reconstructing Beirut: Memory and Space in a Post-War Arab City,
Planning Perspectives 26:2 (2011), 338–340.
Rez.: Stefan Weber, Damascus: Ottoman modernity and urban transformation (1808–1918),
Planning Perspectives 26:1 (2011), 1466–4518.
Goldziher vu d’Al-Azhar: ‘Abd Al-Jalil Shalabi et la critique de l’orientalisme européen, in:
Céline Trautmann-Waller (ed.), Ignác Goldziher: un autre orientalisme?, Paris: Geuthner,
2011, 249–259.
Rez.: Karen Barkey: Empire of Difference. The Ottomans in Comparative Perspective, New
York, 2008, in: Comparativ 21 (2011), 121–126.
Petitions and Accomodating Urban Change in the Ottoman Empire, in: Özdalga, Elisabeth;
Özervarlı, Sait; Tansuğ, Feryal (eds.), Istanbul as seen from a distance. Centre and Provinces
in the Ottoman Empire, Istanbul: Swedish Research Institute, 2011, 73–82.
Lange, Katharina
Ethnologie und Archäologie – Die Arbeiter am Tell Halaf, in: Cholidis, Nadja; Lutz,
Martin (Hrsg.), Die geretteten Götter vom Tell Halaf, Staatliche Museen zu Berlin, Stuttgart: Schnell und Steiner, 2011, 155–162.
Beduinenkriege, in: ABC des Nomadischen, Hamburg: Museum für Völkerkunde, 34–35.
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Mlod o ch, Karin
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Zwischen individueller Verarbeitung und gesamtgesellschaftlicher Versöhnung:
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Disrupting Dismemory: The Memoir of Jean Said Makdisi, ZMO Working Papers 3 (2011),
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mit Rajeev Patke; Lars Jensen (eds.): A Historical Companion to Postcolonial Literatures –
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Reetz, Dietrich
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Riedler, Florian
Opposition and Legitimacy in the Ottoman Empire. Conspiracies and Political Cultures, London:
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mit Ulrike Freitag, Malte Fuhrmann, Nora Lafi (Hrsg.): The City in the Ottoman Empire.
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mit Ulrike Freitag, Malte Fuhrmann, Nora Lafi: Migration and the making of urban modernity in the Ottoman Empire and beyond, in: id., The City in the Ottoman Empire. Migration and the Making of Urban Modernity, SOAS/Routledge Studies on the Middle East,
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Armenian Labour Migration to Istanbul and the Migration Crisis of the 1890s, in: Ulrike
Freitag, Malte Fuhrmann, Nora Lafi, Florian Riedler (eds.): The City in the Ottoman
Empire Migration and the making of urban modernity, London: Routledge, 160–176.
mit Malte Fuhrmann: Artikel »Ritualmordvorwurf in Amasya« und »Vertreibung der Juden
aus Thrakien (1934)«, in: Wolfgang Benz (Hrsg.), Handbuch des Antisemitismus, Bd. 4,
München: Saur, 343, 422.
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Ro che, Sophie
mit Sophie Hohmann: Wedding rituals and the struggle over national identities. Central
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mit John Heathershaw: Islam and political violence in Tajikistan: an ethnographic perspective on the causes and consequences of the 2010 armed conflict in the Kamarob gorge,
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Schielke, Samuli
Hatit’akhkhar ‘a al-thawra: Daftar yawmiyat ‘alim anthropolojia shahid al-thawra al-misriya
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transl. Amr Khairy, Cairo: al-Nafisa li-l-‘ulum wa-l-adab, 2011.
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Sinha, Nitin
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Uchendu, Egodi
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Negotiating Relationships in a Mixed Religious Society: Islam in Southeast Nigeria, in:
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Publikationen und vorträge /// 369
Wippel, Steffen
Salalah – Ein neuer Weltklasse-Containerhafen am Indischen Ozean. Mediterranes,
­Themenheft »In eine bewegte Zukunft. Distanzen verkürzen – Regionen vernetzen«
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(2011) 3:30 –32, http://ema-hamburg.org/media/download_gallery/Mediter­ranes/2011/
Heft_3/30_Mediterranes_7_2011.pdf
mit Dieter Weiss (Hrsg.): Reihe »Diskussionspapiere«, Fachgebiet Volkswirtschaft des
­Vorderen Orients, Fachbereich Wirtschaftswissenschaft, Freie Universität Berlin, No. 109,
Dieter Weiss, Zukunftsperspektiven der Entwicklungszusammenarbeit als Erweiterte
Kooperations- und Sicherheitspolitik Berlin: Klaus Schwarz Verlag, 2011.
mit Dieter Weiss (Hrsg.): Reihe »Diskussionspapiere«, Fachgebiet Volkswirtschaft des Vor­
deren Orients, Fachbereich Wirtschaftswissenschaft, Freie Universität Berlin, Katharina
Pfannkuch, Sprachreisen nach Syrien – Den »wahren Orient« entdecken? Image und
Marke einer touristischen Destination, Berlin: Klaus Schwarz Verlag, No. 110, 2011.
Zachariah, Benjamin
Playing the Nation Game: the Ambiguities of Nationalism in India Delhi, Yoda Press,
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On Not Understanding the Stranger: Histories, Collective Victimhood and the Futility of
Postcolonialism, in: Barbara Weber, Karlfriedrich Herb, Eva Marsal, Takara Dobashi
and Petra Schweitzer (eds.), Cultural Politics and Identity: the Public Space of Recognition,
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370 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Vorträge
Ahmed, Chanfi
Between Muslim Bible Scholars/Bible Preachers (Wahubiri wa kiislamu) & the Ansari
­as-Sunnah. The rising of a new kind of Salafism in East Africa (Tanzania and Kenya),
Workshop Islam in East Africa and the Western Indian Ocean: Historical Connection,
­Contemporary Debates, ISITA (Institute for the Study of Islamic Thought in Africa
and PAS (Program of African Studies), Northwestern University, 04.03.2011.
African Muslim Agency, al-Haramayn and Bilal Muslim Mission: Transnational Islamic
˙
NGOs in Africa, Workshop Faith Based Organizations and Humanitarian Aid, Department of Social Sciences Friedensau, Adventist University, Möckern-Friedensau,
­14.– 15.04.2011.
The contribution of West African ulama in the spread of the Wahhabiyya teaching in Saudi
Arabia, Workshop Approaches to the Qur’an in Sub-saharan Africa, New York University
(Toronto)/ Institute of Ismaili Studies (London), Toronto-Canada, 21.05.2011.
Controlling Islamic teaching in Saudi Arabia. The beginning of the Wahhabiyya teaching
in the Hijaz after the conquest of the region in 1926 by Ibn Sa’ūd, 18th bi-annual International DAVO-Congress of Contemporary Research on the Middle East, 06.– 08.10.2011.
Aishima, Hatsuki
From the naughty boy to upright Muslim: repentant actors and dramas of piety in the
making of Egypt’s public Islam, Workshop The 9/11 Generation: Young Muslims in the
New World Order, School for Advanced Research, Santa Fe (USA), 03.– 07.04.2011.
Are we all Amr Khaled? Islam and the Facebook generation of Egypt, American Anthro­
pological Association 110th Annual Meeting (AAA), Montreal, Canada, 19.11.2011.
Marketing Sufism for the educated public in contemporary Egypt, 18th bi-annual Interna­
tional DAVO-Congress of Contemporary Research on the Middle East, 06.– 08.10.2011.
Publikationen und vorträge /// 371
Berriane, Yasmine
Diskutant zu Anja Hoffman, (De)-Zentralisierung in Marokko. Staatliche Kontrolle oder
Kontrolle des Staates? Eine Analyse des offiziellen Diskurses und dessen Herausforderung »von unten«, Doktorandenworkshop SFB 700, 11.11.2011.
Die Feminisierung lokaler Vereine in Marokko als Zeichen einer Umgestaltung der Machtverhältnisse?, Vortragsreihe Politik – Ökonomie – Diskurse: Afrikanische Frauen bewegen,
OSI-Club, Freie Universität Berlin, 06.12.2011.
Women and local politics in Morocco: Campaigning in times of pro-participatory policies,
Middle East Studies Association, Panel Local Governance and State-Society Relations in
Morocco and Jordan, Washington DC, 01.– 04.12.2011.
Bori, Caterina
Images of Muhammad in the early Arabic literary sources (viii-x AC), Workshop Il Profeta
Muhammad nel Medioevo Occidentale e Orientale: le fonti scritte e l’iconografia, Dipartimenti
di Scienze dell’Antichità e di Storia, Culture e Religioni, »La Sapienza« University of
Rome, 08.04.2011.
Religion in the Mamluk period: Theoretical and methodological approaches, Internationale
Konferenz Ubi sumus? Quo vademus?, Mamluk Studies College, Rheinische FriedrichWilhelms-Universität Bonn, Philosophische Fakultät, 16.–18.12.2011.
The Study of religion in the Mamluk period: perspectives, approaches and Methodological
issues, Internationale Konferenz Ubi sumus? Quo vademus?, Annemarie Schimmel
­Kolleg, History and Society during the Mamluk Era, Universität Bonn, 16.– 18.12.2011.
Bromber, Katrin
Die Formung des Subjekts in der äthiopischen Moderne, Ringvorlesung Das Horn von
Afrika in Geschichte und Gegenwart, Friedrich-Meinecke-Institut, FU Berlin, 30.05.2011.
»How was the reception in Mombasa?« Der Indische Ozean als medial produzierter Raum,
ca. 1920 –1960, Ringvorlesung Netzwerke im Indischen Ozean vom 18. bis ins 21. Jahrhundert,
Institut für Asien- und Afrikawissenschaften, HU Berlin, 21.01.2011.
Mehr als Laufen. Sozialgeschichtliche Perspektiven auf den äthiopischen Sport (1900 –1974),
Ringvorlesung Sport und Freizeit in der Weltgeschichte, Historisches Seminar, Universität
Hannover, 02.05.2011.
372 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Working out progress: bodybuilding as career in Ethiopia (1950 –1980), Workout – Sports &
Labor in History, International Research Centre Work and Human Life Cycle in History,
Berlin, 25.–27.08.2011.
Sports, body politics and the project of progress in Ethiopia (1920 –1974), Mekelle University
(Ethiopia), Department of History and Cultural Studies, 23.11.2011.
Sport fatwas, muscular Christianity and the role of religion in Ethiopian sports, Mekelle
University (Ethiopia), Department of History and Cultural Studies, 02.12.2011.
Féaux de la Croix, Jeanne
Visions of future and belonging in Kyrgyzstan: summer pastures and hydropower between
paradise and state capture, Zentralasien-Seminar, HU Berlin, 26.01.2011.
Moral economies of Kyrgyz mobile pastoralism and bazaar trade, American University of
Central Asia, 31.03.2011.
Post-colonialism and post-socialism, American University of Central Asia, 21.04.2011.
Thinking through water: interactions at dams, pilgrimage sites and transhumant pastures in
Kyrgyzstan, University of Central Asia, Bishkek, 28.04.2011.
What are anthropological methods good for? The example of studying ideas about work
and work practices in Kyrgyzstan, Bishkek Humanities University, 05.05.2011.
Beyond »insiders« and »outsiders«: recognizing opportunities and constraints in researching
»others«, Keynote Fourth Central Asian Anthropological Conference Exploring »Other«
Cultures in the Post-Soviet Space: Challenges, Methods and Prospects, American University
of Central Asia, Bishkek, 07.05.2011.
Development talk in Kyrgyzstan: from accounting for nomads to assessing pasture degra­
dation, Bi-annual Conference European Society of Central Asia Studies, Cambridge, Sep­
tember 2011.
Summer pastures and hydro-power: Imagining the state and belonging in Kyrgyzstan,
­Konferenz Transforming States: Local Relations, Interactions and Social Security, MPI Halle,
Juni 2011.
The influence of young people as NGO workers in Kyrgyzstan, 18th bi-annual International
DAVO-Congress of Contemporary Research on the Middle East, 06.– 08.10.2011.
Invited lecture to Middle East and Central Studies Unit, University of St. Andrews,
­Dezember 2011.
Publikationen und vorträge /// 373
Fischer-Tahir, Andrea
Particularism versus pluralism in the Iraqi press since 2003, Panel Regional Focus Iraq, Workshop New Voices, New Media, New Agendas? Pluralism and Particularism in the Middle East
and North Africa, ZMO, 09.–11.02.2011.
Umstrittener Wandel: Entwicklungsdiskurs und Medien in Kurdistan-Irak, Konferenz Wandel wollen? Vom Umgang mit gesellschaftlichen Veränderungen, Jahrestagung des SFB 640,
Berlin, 28.–29.04.2011.
Holocaust-Bezüge in der irakisch-kurdischen Anfal-Debatte, 18th bi-annual International
DAVO-Congress of Contemporary Research on the Middle East, 06.– 08.10.2011.
The metaphor of the Holocaust in the debate on the Anfal Campaign in Iraqi Kurdistan,
Panel Der Holocaust als Metapher in Kämpfen um Deutung und Bedeutung, 18th bi-annual
International DAVO-Congress of Contemporary Research on the Middle East, 06.– 08.10.2011.
Frede, Brit ta
Šaihāni b. Muhammad at -Tulba (1907–1986) and the development of the Tiǧānīya in
˙
˙˙
˘
­Mauritania under French colonial rule, Workshop Transforming Social Orders in African
Muslim Contexts. (Re)constructions of Identities, Institutions, Movements, Markets, Bayreuth
International Graduate School of African Studies, Berlin Graduate School of Muslim
Cultures and Societies, and ZMO, Berlin, 09.–10.06.2011.
Freitag, Ulrike
Zwischen Indien und Arabien. Kaufleute im frühen 20. Jahrhundert, Ringvorlesung Netzwerke im Indischen Ozean vom 18. bis ins 21. Jahrhundert, Institut für Asien- und Afrika­
wissenschaften, HU Berlin, 14.01.2011.
Late Ottoman Jeddah: a precarious cosmopolitanism? Orient Institut Beirut, 01.03.2011.
Jidda fi awakhir al-qarn al-tasi’ ‘ashar wa-bidayat al-qarn al-ishrin, at Ithnayniyyat ‘Abd
­al-Maqsud Khoja, Jidda (Arabisch), 14.03.2011.
mit Sonja Hegasy: Krieg, Tourismus und Erinnerung, Kolloquium Sommersemester 2011,
SFB 640 Repräsentationen sozialer Ordnungen im Wandel, Berlin, 14.07.2011.
Late Ottoman Jeddah: a precarious cosmopolitanism?, Orient-Institut Beirut, 01.03.2011.
374 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Saudi-Arabien, Panel Gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Herausforderungen,
Experten-Workshop Ursachen und Implikationen von Protesten, Aufständen und Regimewandel im Nahen/Mittleren Osten und Nordafrika, Stiftung Wissenschaft und Politik,
­Berlin, 05.10.2011.
Religion and trade in the port city of Mecca: Jeddah in the 19th and 20th century, Univer­
sität Sofia St. Kliment Ohridski, 27.10.2011.
The German contribution to knowledge of the historical heritage of Jeddah, and to urban
preservation in the Middle East, National Built Heritage Forum, Jeddah, 18.–20.11.2011.
Symbolic politics and urban violence in Late Ottoman Jeddah, Panel Urban Space and
­Symbolic Politics, Workshop Rethinking Urban Violence in Middle Eastern Cities, ZMO,
08.–10.12.2011, 09.12.2011.
Gräf, Bet tina
Yusuf al-Qaradawis Konzeptionen von Säkularismus und Säkularisierung, Seminar von
Prof. Dr. Schirin Amir-Moazami, Konfigurationen des Säkularen in europäischen und
islamischen Kontexten, FU Berlin, 18.01.2011.
Sayyid Qutb and Maulana Maududi from the perspective of Yusuf al-Qaradawi, Seminar
by Bruno Macaes: Sayyid Qutb in historical and philosophical perspectives, European
College of Liberal Arts in Berlin, 14.02.2011.
Media fatwas or how to study media-mediated Islam, Workshop Religious Authority between 0 and 1: Power and Authority in the Times of Internet, University of Groningen,
Netherlands, 04.– 06.03.2011.
Religious authority and media-mediated Islam, Seminar von Melanie Kamp, Islam and
Europe. Historical and contemporary dimensions, FU BEST Programme, 16.03.2011.
Decision supporters: media fatwas and the popularization of Islamic legal knowledge,
­ENIUGH: Connections and Comparisons, Third European Congress on World and
Global History, Panel Popularisation of Knowledge: Crossed Perspectives, LSE, London,
­14.–17.04.2011. Die spezifische Rolle der (neuen) Medien im arabischen Frühling,
­Sächsische Landes­zentrale für politische Bildung Wach geküsst? – Die spezifische Rolle
von Kultur und ­Religion, 20.10.2011.
Fatwas in the making. Reflections on Islam, media, and popular culture, 18th bi-annual
­International DAVO-Congress of Contemporary Research on the Middle East, 06.– 08.10.2011.
Publikationen und vorträge /// 375
Islam und Demokratie, Vortragsreihe Der Islam – Aspekte und Perspektiven, Landeszentrale
für politische Bildung Erfurt, Evangelische Stadtakademie Erfurt und Katholisches
Forum im Land Thüringen, 13.10.2011.
Medien-Fatwas und die Popularisierung rechtlichen Wissens, Workshop Arabisches Internet
jenseits von Facebook. Cyberislam im regionalen und transnationalen Kontext, Asien-AfrikaInstitut, Universität Hamburg, 04.11.2011.
Gürboğa, Nurşen
Birinci dünya savaşından sonra Anadolu’nun beşeri coğrafyası ve demografik dönüşüm,
Bilgi, Ekonomi ve Yönetim Uluslararası Kongresi, Sarajevo, 23.– 25.06.2011.
Hammad, Hanan
Fluid identities, violent alliances: workers, weavers, and fitiwwat of al-Mahalla al-Kubra
­1927–1947, Urban Studies Seminar Urban Sociability and Urban Movements, ZMO,
Berlin, 07.02.2011.
Salute the flag: the uses of the republican symbols in the Egyptian revolution, part of a
­discussion on The New Arab World with Elias Khoury, Behrooz Ghamari-Tabrizi and
Toufoul Abou-Hodeib, Wissenschaftskolleg zu Berlin, 08.02.2011.
Industrial Sexuality: Prostitution in al-Mahalla al-Kubra, Egypt, 1927–1949, MIT, 22.02.2011.
Urban space, urban times in al-Mahalla al-Kubra: Lower classes, capitalists, and the state and
the making of industrial urban in modern Egypt, 12th Mediterranean Research Meeting,
European Institute University, Italien, 06.– 09.04.2011.
Layla Murad: On the border of Egyptianness, EUME Berliner Seminar, Wissenschaftskolleg
zu Berlin, 02.05.2011.
Workers and capitalists or beggars and merciful? Social justice as a public discourse and
daily practices in interwar Egyptian industry, Annual Research Conference of the
A­merican University in Cairo, Social Justice in Egypt: Theory, Research, and Practice, Cairo,
03.– 05.05.2011.
Arab Democracy: a historical perspective, MENASHDoc PhD Colloquium, West Asia North
Africa Cooperation Unit School VI (WANACU), TU Berlin, Berlin, 04.05.2011.
376 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Colonial hybridity: The colonial-national struggle over prostitution after the British invasion of Egypt, Workshop The Long 1890s in Egypt: Colonial Quiescence, Subterranean
­Resistance? IMES, Centre for the Advanced Study of the Arab World, University of
­Edinburgh, 13.–14.05.2011.
Hamzah, Dyala
Missionary Islam or the foundation of an anti-Azhar (Cairo 1912–1914): The syllabus and
book of rules of Rashid Rida’s Madrasat al-Da‘wa wa-l-Irshâd, Middle Eastern Studies
Association meeting (MESA), Panel New Ideas, Institutions and Adaptations: The Politics
of Education Reform after the Nahda in Syria, Egypt and Algeria, Washington DC,
­01.– 04.12.2011.
Panarabism and Panislam in 1930s Berlin: a case study of the Arabic Club, International
Conference Transnational Islam in Interwar Europe, University of Leiden, 12.–14.12.2011.
Humanities with an agenda: The case of the MENA (Middle East and North Africa) Region,
Internationale Tagung des Konstanzer Wissenschaftsforums in Kooperation mit der
Stiftung Preußischer Kulturbesitz und der VolkswagenStiftung, Berlin 15.–16.12.2011,
16.12.2011.
Hegasy, Sonja
Ägypten, Tunesien, Marokko. Ursachen und Perspektiven der Revolutionen in Arabien
und Nordafrika, URANIA, Berlin, 26.05.2011.
Der Mensch in der Revolte – Die arabische Welt im Umbruch? Maxim Gorki Theater
­Berlin, 21.02.2011.
Reform von oben – Druck von außen – Opposition von innen? Wandel in Marokko,
­Kolloquium Centrum für Nah und Mittelost-Studien (CNMS), Marburg, 05.05.2011.
Ismailbekova, Aksana
Beyond the »patriarchal family«: Forms of uxori- / matrilocality and matrifocality in Islamic
societies. Past and present, Universität Bamberg, 09.–10.12.2011.
Publikationen und vorträge /// 377
Janson, Marloes
Rethinking syncretism: a case study of Chrislam in Lagos (Nigeria), Institute of Cultural
Anthropology and Development Sociology and the African Studies Centre, Leiden
­University, 16.05.2011.
Diskutant Panel Transforming Religious Boundaries, Bayreuth International Graduate School
of African Studies & Berlin Graduate School of Muslim Cultures and Societies, Berlin,
09.–10.06.2011.
Learning to be redeemed: Chrislam’s healing school in Lagos, AEGIS 4th European
­Conference of African Studies, Uppsala, Schweden 15.–18.06.2011.
Kresse, Kai
Mombasa – Kutch: Überlegungen zu einer transozeanischen Forschungsachse aus anthropologischer Perspektive, Ringvorlesung Netzwerke im Indischen Ozean vom 18. bis ins
21. Jahrhundert, Institut für Asien- und Afrikawissenschaften, HU Berlin, 28.01.2011.
Muslim voices on the coast: Swahili Islamic media in postcolonial Kenya, Afrika-Kolloquium, Seminar für Afrikawissenschaften, Institut für Asien- und Afrikawissenschaften,
HU Berlin, 09.02.2011.
Sauti ya wasiotosheka: Voice of the discontent – the writer, politics and Swahili intellectual
practice, Internationaler Workshop Deep Language Crossing Borders: Exploring the Use of
Culture as a Resource in Political Activism in Africa and Elsewhere. Symposium in honour
of Abdilatif Abdalla, Universität Leipzig, 05.– 06.05.2011.
Swahili Islamic media: case studies from Mombasa, Konferenz Approaches to the Quran in
Sub-Saharan Africa, York University, Toronto, 19.–21.05.2011.
Swahili Islamic pamphlets: case studies from Mombasa, Konferenz Approaches to the ­
Qur’an in sub-Saharan Africa, York University, Toronto, 20.–21.05.2011.
Diskutant Panel Transnationalism and Struggles over Citizenship around the Indian Ocean,
AEGIS 4th European Conference of African Studies, Uppsala, Schweden, 15.–18.06.2011.
True and false humanism, or: building a philosophy of liberation – an intellectual sketch of
H. Odera Oruka, Panel H. Odera Oruka: Sagacious Reasoning, AEGIS, 4th European Conference of African Studies, Uppsala, Schweden, 15.–18.06.2011.
mit Edward Simpson: Between Africa and India: considering »equivalence« for the anthropology and history across the western Indian Ocean, Workshop Trading Cultures Across
the Indian Ocean, ZMO, 01.07.2011.
378 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Past present continuous: the work of imagination among coastal Muslims in postcolonial
Kenya, Konferenz The Imagination: A Universal Process of Knowledge?, Centre for Cosmopolitan Studies, University of St Andrews, Scotland, 20.–22.09.2011.
Krimsti, Feras
Spatial aspects of sectarian confrontations: The case of Aleppo 1850, Workshop Rethinking
Public Violence in Modern Middle Eastern Cities, ZMO, Berlin, 08.–10.12.2011.
Topographien der Gewalt im osmanischen Aleppo des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts, 18th bi-annual International DAVO-Congress of Contemporary Research on the Middle
East, 06.– 08.10.2011.
When Arabic translations surpass their French originals: the dispute over the spirit of
­Oriental Christianity between �Abdallāh Zākhir and the Jesuit missionaries, Workshop
How Different is the »Other«? Eighteenth-Century Perceptions of Religious and Racial Differences in Ottoman Lands, Projekt »Zukunftsphilologie«, FU Berlin, 15.–16.07.2011.
Spatial Aspects of Sectarian Confrontations: The Case of Aleppo 1850, Panel Interpretations
of Sectarian Violence, Workshop Rethinking Urban Violence in Middle Eastern Cities, ZMO,
08.–10.12.2011, 09.12.2011.
Lafi, Nora
La dimension méditerranéenne des réformes ottomanes: circulation des modèles et
­transferts de savoir, Ecole Nationale Supérieure d’Ulm (Paris) – New York University,
21.–22.01.2011.
An Ottoman urban working »middle-class« of artisans and the stakes of modernity: the
chechia workers and entrepreneurs of Tunis in the 19th century, Workshop In the
»Middle« of Society: Social Transformations and the Appearance of New »Middle Classes« in
the Urban Centres of the Middle East (ca. 1500 to 1900), Department of Arab and Islamic
Civilizations (American University in Cairo, Cairo) and the Orient Institute of Beirut,
Kairo, 11.–12.11.2011.
The urban domestication of factional violence in Ottoman Aleppo, 18th bi-annual Inter­
national DAVO-Congress of Contemporary Research on the Middle East, 06.– 08.10.2011.
Publikationen und vorträge /// 379
Violence factieuse, enjeux internationaux et régulation ottomane de la conflictualité
urbaine à Tripoli d’Occident entre XVIIIe et XIXe siècle, Roundtable Tripoli de Libye:
Port de Mer, Port du Desert, Université de La Sorbonne, Paris I, 25.–26.11.2011.
Mapping and scaling urban violence: the 1800 insurrection in Cairo, Panel Disorder
and ­Control, Workshop Rethinking Urban Violence in Middle Eastern Cities, ZMO,
­08.–10.12.2011, 09.12.2011.
Lange, Katharina
Zur Bedeutung von tribaler Zugehörigkeit im heutigen Syrien: Das Beispiel der Welde.
Die syrische Steppe als Geschichtsraum, SFB 586 Differenz und Integration und Graduate
School of Muslim Cultures and Societies, FU Berlin, 16.05.2011.
Lecocq, Jean Sebastian
Competing nationalisms and national independence in Africa: who felt independent and
who did not?, ASA, 54th Annual Meeting, Panel Re-examining the Liberation Struggle
Through Gender and Identity Politics, Washington DC, 17.11.2011.
Disputed desert: race and decolonization in the Sahara, Seminar on Contemporary Africa,
Columbia University, New York, 15.11.2011.
The Awad El Djouh affair: slave trade, media and decolonisation in the mid-twentieth
­century, Kolloquium Area Studies and Political Orders, Centre for Area Studies Leipzig,
07.12.2011.
Liebau, Heike
»When the war began, we heard of several kings«. South Asian prisoners in World War I
Germany, (hrsg. von Franziska Roy, Heike Liebau, Ravi Ahuja, Delhi: Social Science
Press, June 2011), Buchvorstellung Workshop listen brother – listen, listen my love – listen,
listen respected Sir. Historical Audio Sources and Recent Research, ZMO, Berlin, 05.05.2011.
Comparison and contrast: searching for identities in the early Indo-German Mission
encounter, Konferenz Construction of the Other, Identification of the Self, Universität
­Göttingen, Theologische Fakultät, Institut für Ökumenische Thelologie und Orien­
talische Kirchen- und Missionsgeschichte, 19.02.2011.
380 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Comparison and contrast: searching for identities in the early Indo-German Mission
encounter, JNU Delhi Centre for Historical Studies, 09.03.2011.
»von gemeinschaftlicher Beyhilfe ausgeschlossen«, Reaktionen auf protestantische Konver­
sionsbestrebungen in Südindien im 18. Jahrhundert, Workshop Missionarinnen und
­Missionare als Akteure der Transformation und des Transfers: Außereuropäische Kontaktzonen
und ihre europäischen Resonanzräume (1860–1940), Göttingen, Lichtenberg-Kolleg,
29.09.– 01.10.2011.
Translocal networks of printing: The Tranquebar Mission printing press in the 18th century,
Symposium Grappling across Cultural Borders. Tranquebar. The Case of a South Indian
­village in past and present, Kopenhagen, Carlsbad Academy, 20.–22.06.2011.
Masjedi, Fatemeh
Roads of Social Disorder in Tehran and Political Violence in Early 20th Century Iran,
Panel Urban Violence in the Transition from Imperial to Post-Imperial Orders, Workshop
Rethinking Urban Violence in Middle Eastern Cities, ZMO, 08.–10.12.2011, 10.12.2011.
Mato Bouzas, Antía
All’ interno del Kashmir (Inside Kashmir), Student’s Union of University of Messina, Aula
Ex-Quimica, Universität Messina, Italien, 31.03.2011.
A Sense of Belonging in Contested Borderlands: Skardu, Gilgit-Baltistan and the Kashmir
Conflict, Internationales Symposium Jammu and Kashmir: Boundaries and Movements,
LMU München, Fakultät für Kulturwissenschaften, Institut für Ethnologie, Chiemsee,
16.–19.06.2011.
Publikationen und vorträge /// 381
Mbodj-Pouye, Aïssatou
Inscriptions et documentation de soi. Une anthropologie de l’écriture au Mali, Séminaire
d’anthropologie générale, Centre d‘Anthropologie Sociale, Toulouse, 01.04.2011.
Vernacular writings as new sources for African Studies, Institute for African Studies, Uni­
versität Wien, 06.05.2011.
mit Francesco Zappa: Approche croisée des cultures de l’écrit au Mali: traditions lettrées et
usages ordinaires, Master Etudes africaines, Ecole Normale Supérieure de Lyon, 29.11.2011.
Recollections of migration: testimonies and dialogues. A reading of West African migrants’
life-stories published in France (1980s–2000s), 4th European Conference on African Studies
(ECAS), Uppsala, Schweden, 15.–18.06.2011.
Mestyan, Adam
Artists of/for the middle class? Theatre makers and musicians in Cairo, 1879–1892, Workshop In the »Middle« of Society: Social Transformations and the Appearance of New »Middle
Classes« in the Urban Centres of the Middle East (ca. 1500 to 1900), Department of Arab and
Islamic Civilizations (American University in Cairo, the Orient Institut Beirut), Kairo,
11.–12.11.2011.
Building the state via the taste: imaging the Egyptian audience, 1872–1885, Konferenz Music
and Imagined Communities: Articulations of the Self and Other in the Musical Realm,
Firenze, EUI, 28.–29.10.2011.
The Civilizing mission in the theatre: the adventures of Seraphin Manasse between ­Istanbul,
Paris, Cairo, Alexandria, and Izmir (1860s–1880s), EUME Berliner Seminar, Wissenschaftskolleg zu Berlin, 07.12.2011.
The conversion and pilgrimages of Gyula (Julius) Germanus: the making of an Orientalist
Muslim (1918–1941), Internationale Konferenz Transnational Islam in Interwar Europe;
Universität Leiden, 11.–13.12.2011.
Minawi, Mostafa
Istanbul in the desert: re-examining the »state vs. nomad« idea in Ottoman historiography,
MESA Jahreskonferenz, Washington DC, 01.– 04.12.2011.
382 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Mlod o ch, Karin
Women survivors of Anfal – the long lasting psychological and social impact of disappearances, 3rd International Conference on Mass Graves in Iraq, Ministry of Martyrs and
Anfal, Kurdistan Regional Government. Erbil, Kurdistan-Iraq, 17.–20.04.2011.
Organization of a work talk with representatives of the Ministry of Martyrs and Anfal
Affairs, Kurdistan Regional government Iraq, and representatives of institutes and
­academics from genocide, violence and conflict studies, 29.11.2011, Berlin.
Anfal überlebende Frauen in Kurdistan-Irak: Zwischen individueller Traumabearbeitung
und nationaler Erinnerungspolitik, Panel Zivilgesellschaftliche Initiativen, Workshop
Forschungsgruppe Geschichte + Gedächtnis, Konstanz 08.–10.12.2011, 09.12.2011.
Mukherjee, Soumen
The legal definition of a Shiite sub-sect: ideas of community and social reformism among
the Nizari Khojas in colonial Bombay, Konferenz »Communities-in-Law«: Social Identities
and Imperial Rule, University of Reading & University of Plymouth, School of Law,
­University of Reading (UK), 21.09.2011.
Of »religious and social welfare« and »progress of the community«: religious inspiration,
leadership and idioms of welfarism among Shia Imami Ismailis in 20th century South
Asia and East Africa, Konferenz Contesting Shi�ism: Isna �Ashari and Isma�ili Shi�ism
in Modern South Asia, Royal Holloway University of London & Exeter University,
Department of History, Royal Holloway University of London, Egham, Surrey (UK),
09.–10.09.2011.
Promoting »religious and social welfare« of »the community«: Religious Inspiration,
Didactic Leadership and Welfarist Thoughts among Shia Imami Ismailis in 20th Century South Asia and East Africa, Workshop Trading Cultures Across the Indian Ocean,
ZMO, Berlin, 01.07.2011.
Of »religious and social welfare« of »the community«: Khoja Ismaili Perspectives from 19th
and 20th Century South Asia and East Africa, Colloquium on Global History, ETH Zürich,
Zürich, 13.10.2011.
Publikationen und vorträge /// 383
Poddar, Prem
»Greater India«: Zooming in from Zomia, E. Africa, SE Asia and other Distractions, Universität Leipzig, September 2011.
»Messy Maps«: Writing the Eastern Himalayas’, Universität Tübingen, Mai 2011.
Desire in Mahmoud Darwish’s Palestine, Symposium Love, Seduction and Gender: Ethnographic and Literary Perspectives, Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies,
Berlin, 13.–14.09.2011.
Imagining the Indian Ocean: A Book Proposal, Workshop Trading Cultures across the Indian
Ocean, Berlin, ZMO, 01.07.2011.
Spectral Thailand: Recent Cultural Production, Thai Studies Conference, Bangkok, Juli 2011.
Prange, Sebastian R.
Emplacing the Indian Ocean in a global nexus of maritime violence, Panel Transcending
­Borders, Third Congress of the European Network in Universal and Global History, London
School of Economics and Political Science, London, 14.–17.04.2011.
A Farrago of Nonsense? Legend and History on the Malabar Coast, Modern Indian Studies
Seminar, Centre for Modern Indian Studies, Georg-August-Universität Göttingen,
01.06.2011.
Of Pirates and Potentates: Regimes of Maritime Violence in the pre-modern Indian Ocean,
Workshop Trading Cultures across the Indian Ocean, Berlin, ZMO, 01.07.2011.
Provence, Michael
Impressions from the Arab Spring, UCSD-IICAS, San Diego, 26.09.2011.
The Colonial Legacy of Sectarianism in Syria and Lebanon, 18th bi-annual International
DAVO-Congress of Contemporary Research on the Middle East, 06.– 08.10.2011.
384 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Reetz, Dietrich
Teilnahme 1. Konferenz des Berliner Dialogs der Religionen, Senat von Berlin, Staatssekretär
für Kultur und Religion, Berliner Rathaus, 24.05.2011.
Afghanistan Beyond the Headlines: Telling the story about local communities, Diskutant
Panel-Diskussion mit Mina Wali und Dr. Wadir Safi, European Foundation for Democracy (Brüssel), Zentralasien-Seminar HU Berlin, 05.05.2011.
»Religious Service Provider«: Deobandi and Tablighi Institutions in North America serving
Muslim Migrant Communities, Workshop »Same But Different«: Role Adaption of the
Tablighi Jama‘at in Different Continents and Contexts, ZMO, Berlin, 23.06.2011.
Zur Sichtbarkeit des Islam in Europa und anderswo: Die öffentliche Repräsentation religiöser Gruppen und Institutionen, Projekttutorium Philosophie Marginalisierte Identitäten
und deren Repräsentation, HU Berlin, 25.11.2011.
Alternate Globalities: On the global dimensions of Deobandi and Tablighi activism, Islamic
Research Institute, International Islamic University Islamabad, 09.09.2011.
Kashmir: from national self-determination to »international Jihad«, Konferenz In Afghanistan’s Shadow: Ethnic and Religious Violence in Pakistan, Hanns-Seidel-Stiftung, Berlin,
06.07.2011.
Kulturelle und religiöse Vielfalt Indiens, Workshop Konrad-Adenauer-Stiftung Indien
­zwischen Hightec und Tradition, Berlin, 09.07.2011.
Pakistan and Central Asia in the post-Afghan war scenario: compulsions and opportunities,
in Kooperation mit der Hanns-Seidel-Stiftung, Institute of Strategic Studies Islamabad
Pakistan, 07.09.2011.
We are European and Muslim: On the experiences and expectations of religious Muslim
Groups in Western Europe, Iqbal Institute, International Islamic University Islamabad,
Pakistan, 08.09.2011; Area Study Centre for Europe, Karachi Universität, 21.09.2011.
Riedler, Florian
Some re-evaluations regarding the Armistice period in recent Turkish history culture, Internationale Konferenz First World War in Contemporary Turkey: Modes of Memory
and Reconstruction, Universität Kiel / Universität Hamburg / HWWI, Universität Kiel,
Kiel, 29.–30.09.2011.
Publikationen und vorträge /// 385
Urban Landscapes of Violence in the 1896 Pogrom against the Armenians in Istanbul,
18th bi-annual International DAVO-Congress of Contemporary Research on the Middle East,
06.– 08.10.2011.
The 1896 Pogrom against the Armenians in Istanbul, Panel Interpretations of Sectarian
­Violence, Workshop Rethinking Urban Violence in Middle Eastern Cities, ZMO,
­08.–10.12.2011, 09.12.2011.
Ro che, Sophie
Redefining Educational Obligations in a Youth Bulge Society. The Parent-Youth-State-­
Relation in Tajikistan, 18th bi-annual International DAVO-Congress of Contemporary
Research on the Middle East, 06.– 08.10.2011.
The loose molecule terrorist and the village mujahed, ESCAS Konferenz Central Asia:
a maturing field, Cambridge University, Central Asia Forum, Cambridge, 20.–22.09.2011.
Schielke, Samuli
Teilnahme Paneldiskussion Kampf für die Freiheit – Demokratischer Aufbruch in der arabischen
Welt, Friedrich-Naumann-Stiftung, Hamburg, 21.03.2011.
Until the end of oil: the elusive futures of migrant work, SIEF Conference, Lissabon, 19.04.2011.
Jetzt darf ich wieder träumen – Gründe und Folgen einer Revolution in Ägypten,
­Universität Linz, 24.05.2011.
Second thoughts about the anthropology of Islam, or how to make sense of grand schemes
in everyday life, Radboud Universität Nijmegen, Njimegen, 13.05.2011.
Valta, Normaalius, Vallankumous (Power, Normality, Revolution). Finnish Anthropological
Association, Helsinki, 08.02.2011 and Tampere University, Tampere (Finland), 15.02.2011.
»Das Volk will …« – Revolution als Poesie. General Public, Berlin, 10.06.2011 und Institut
für Ethnologie und Afrikastudien, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, 05.07.2011.
Diskutant Panel Disciplining a Religious/Secular Divide, thematic conversation at the Middle
Eastern Studies Association meeting (MESA), Washington DC, 02.12.2011.
Egypt Now: Fantasy, Action, and the Possible, University of North Carolina, Charlotte,
06.12.2011.
Engaging the world on the Alexandria waterfront, CASA-SASA Conference, Telc, Tschechien,
02.09.2011.
386 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Gibt es eine Ethnologie des Islams, und wenn ja, worüber handelt sie? Institut für Asienund Afrikawissenschaften, HU Berlin, 08.06.2011.
Majnun and Valentine: Troubles of love in Egypt, Symposium Love, Seduction and Gender:
Ethnographic and Literary Perspectives, Berlin Graduate School Muslim Cultures and
Societies, Berlin, 13.–14.09.2011.
Until the end of oil: The elusive futures of migrant work, ECAS – European Conference of
African Studies, Uppsala, Schweden, 17.06.2011.
Schröder, Claudia
Oil Cities and Violent Unrest in Saudi Arabia, 1953–1967, 18th bi-annual International DAVOCongress of Contemporary Research on the Middle East, 06.– 08.10.2011.
Oil Towns and Violent Unrest in Saudi Arabia, 1953–1967, Panel Urban Violence in the Transition from Imperial to Post-Imperial Orders, Workshop Rethinking Urban Violence in Middle
Eastern Cities, ZMO, 08.–10.12.2011, 10.12.2011.
Sinha, Nitin
River, land and colonial state: were ›people‹ marginal? Some examples from the Gangetic
diara areas, 1790s–1920s, Konferenz The Transculturality of Historical Disasters: Governance
and the Materialisation of Glocalisation, A6 Cultures of Disaster, Max Mueller Bhavan,
New Delhi, 03.– 05.03.2011.
When a river shifts its course: Gangetic diaras and the colonial state, 1760s–1890s, Kolloquium
South Asia Institute, Heidelberg, 18.01.2011.
Swarowsky, Daniela
Film screenings von »Messages from Paradise #1 und #2« mit anschließender Diskussion
fand an folgenden Orten statt:
› TPW Gallery, Toronto, Canada, 19.01.2011
› University of Oxford, UK, 28.01.2011
› Pacifique Cinemateque, Vancouver, Canada, 21.03.2011
› Motel Mozaique Festival, Rotterdam, 07.– 09.04.2011.
Publikationen und vorträge /// 387
Wagenhofer, Sophie
Diversity in unity: »Maroc pluriel« and »marocanité« as conflicting concepts?, Workshop
­Identitätsprojekte im Vergleich Konstruktion – Zirkulation – Konfrontation, Sonder­
forschungsbereich 640, Humboldt-Universität Berlin, 08.05.2011.
Jewish Voices in Debates on Pluralism in Morocco, Konferenz New Voices, New Media,
New Agendas? Pluralism and Particularism in the Middle East and North Africa, ZMO,
­Berlin, 09.–11.02.2011.
Holocaust education in Morocco: strategies of memory and learning, 18th bi-annual Inter­
national DAVO-Congress of Contemporary Research on the Middle East, 06.– 08.10.2011.
The Jewish Museum in Casablanca and the discourse on Moroccan identity, Workshop,
LMU München, 28.07.2011.
Wilkowsky, Dina
Islamic Education in Post-Soviet Kazakhstan: Issues and Actor, Centre for Central Asian
­Studies, Adam Mickiewicz Universität, Posen, Polen, 28.04.2011.
Wippel, Steffen
Diskutant Workshop 6 Modernization and Socio-Economic Changes in the Gulf Arabic Cities,
Gulf Research Meeting 2011, The Gulf Research Centre, University of Cambridge,
08.07.2011.
Globalisation, Regionalisation and Economic Change in Salalah (Oman), Workshop 5
Modernization and Socio-Economic Changes in the Gulf Arabic Cities, Gulf Research
­Meeting 2011, The Gulf Research Centre, University of Cambridge, 07.07.2011.
Infrastructure Projects in the Gulf: The Regional Linking and Belonging of Oman,
The 2011 Gulf Studies Conference, Centre for Gulf Studies, Institute of Arab and
Islamic Studies, University of Exeter, 01.07.2011.
Oman und wirtschaftliche Integration im Golfkooperationsrat: Regionalismus aus
­Länderperspektive, Panel Golfökonomien im Umbruch / Gulf Economies in Transition,
18th bi-annual International DAVO-Congress of Contemporary Research on the Middle
East, 06.– 08.10.2011.
388 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Zachariah, Benjamin
Three Models of »Development and Their Exclusions, Konferenz Social Exclusion, Hyderabad
University, 25.03.2011.
On the death and revival of postcolonial theory, Calcutta Research Group, Calcutta, 31.03.2011.
Vortrag International Conference of Critical Geographers, Frankfurt a. M., 19.08.2011.
Vortrag Konferenz Dag Hammarskjold and the End of Empire, Institute of Historical Research
London, 01.– 02.09.2011.
mit Katrin Bromber: »Muslims«, »Islam«, and the Ordering of the World, 18th bi-annual
International DAVO-Congress of Contemporary Research on the Middle East, 06.– 08.10.2011.
Diskutant Workshop Measuring the Muslim, Universität Kopenhagen, 02.– 04.11.2011.
Diskutant Workshop Postcolonial Dialogues, IIAS and SEPHIS Universität Amsterdam,
­Amsterdam, 21.–22.11.2011.
Lives in Motion: Indian Exiles in Germany Between the Wars, Leiden University Institute
for Area Studies Modern South Asia Seminar Series, 24.11.2011.
Vortrag Konferenz der Asiatic Society of Bengal, 21.–22.12.2011.
Publikationen und vorträge /// 389
Beiträge in Medien und öffentlichen Veranstaltungen
Interviews und Beiträge in Zeitungen und Zeitschriften
Der Tagesspiegel /// Theologie kann Religionswissenschaft nicht ersetzen
Gastkommentar von Prof. Sabine Schmidtke, 03.01.2011
opendemocracy.org /// A recipe for radicalisation: the campaign against Islam in Tajikistan
von Sophie Roche und John Heathershaw, 17.01.2011
Berliner Zeitung /// Trügerische Ruhe. Den Aufstand in Tunesien tragen die Mittelschicht und
die Jugend von Martina Doering, 20.01.2011
Zenith /// Gefängnis statt Promotion? von Fabian Wagener, 26.01.2011
sueddeutsche.de /// Europa muss Doppelzüngigkeit aufgeben von Esteban Engel, dpa, 28.01.2011
DAPD /// Berliner Islamwissenschaftlerin reist zur arabischen Buchmesse – Neue Dimension
durch Unruhen von Holger Mehlig, 28.01.2011
Zentralasien-Analysen Nr. 37 /// Staat und Religion im Wandel von Wladimir Sgibnev,
28.01.2011
Dünya Bülteni /// Alman uzman: İslamcılardan korkmayalım! von Mucahid Yıldız, 01.02.2011
Neues Deutschland /// Diese Generation ist geprägt von Globalisierung von Roland Etzel,
02.02.2011
evangelisch.de /// Muslimbrüder, Großscheich und ein freundlicher Ketzer von Martin Rothe,
03.02.2011
Der Tagesspiegel /// Notlager in Kairo – Deutsche Wissenschaftler in Ägypten von Amory
­Burchard und Tilmann Warnecke, 03.02.2011
Der Tagesspiegel /// Präsident auf Abruf von Martin Gehlen, 03.02.2011
sueddeutsche.de /// Mubarak profitiert von der Existenzangst vieler Bürger von Markus Schulte
von Drach, 03.02.2011
Berliner Zeitung /// Populär im Volk. Porträt Amr Moussa von Martina Doering, 03.02.2011
die tageszeitung /// »Eine Revolution der Jugend«, Nora Lafi über den Aufbruch in Nordafrika
von Edith Kresta, 05.02.2011
die tageszeitung /// Es gibt eine vielfältige Zivilgesellschaft. Wir sind alle Khaled Said,
­Kommentar von Sonja Hegasy, 05.02.2011
Hamburger Abendblatt /// »Alles ist durcheinandergeraten« – Interview mit einer Familie aus
Kairo von Irene Jung, 05.02.2011
390 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Aamulehti /// Kaikki muu on vaihdettu, vain Mubarak Pysyy. Egypti: Asiantuntijan mukaan
maassa on meneillään isänmurha von Jutta Mattsson, 06.02.2011
Helsingin Sanomat /// Egypti haki suuntaa sumussa. »Egyptiläisiä ei enää koskaan voida
hallita kuten ennen«, uskoo Egyptin-tutkija von Johanna Pohjola, 07.02.2011
Neues Deutschland /// Wissenschaftler vom Zentrum Moderner Orient zur Situation in
­Nord­afrika von Karlen Vesper, 08.02.2011
Financial Times Deutschland /// Coup mit Armeefreunden von Georg Fahrion, 08.02.2011
Aamulehti /// Raivostunut kansa marssi kohti presidentinpalatsia von Mikko Pulliainen,
­Olli-Pekka Nissinen und Esa Järveläinen, 11.02.2011
Publik-Forum /// Ägypten – wohin?, Interview mit Samuli Schielke von Bettina Röder,
11.02.2011
Freie Presse /// Chancen der Parteien sind noch schwer auszurechnen von Stephan Lorenz,
12.02.2011
Der Tagesspiegel /// Facebook-Revolte – Die Ägypter haben es vorgemacht von Andreas
Pflitsch, 14.02.2011
Berliner Zeitung /// Mit der Tastatur zur Revolution von Anne Bohlmann, 14.02.2011
Süddeutsche Zeitung /// Die Öffentlichkeit des Cyber-Cafés von Niklas Hoffmann, 15.02.2011
Die Tageszeitung /// »Niemand will eine Theokratie«, Interview mit Hanan Hammad von
Daniel Bax, 19.02.2011
News.de /// Unruhen in Libyen. Tunesien – Ägypten – Libyen? von Anika Kreller, 21.02.2011
Berliner Zeitung /// Wenn aus Facebook Wirklichkeit wird von Julia Gerlach, 24.02.2011
Sign On San Diego /// Two eras of revolution, a generation apart von Michael Provence,
24.02.2011
Freie Presse /// Libysche Stämme im Ungleichgewicht von Stephan Lorenz, 24.02.2011
Publik-Forum /// Laute Proteste und stille Aufbrüche von Bettina Röder, 25.02.2011
kathweb.de /// Historikerin sieht Al-Azhar-Uni vor größter Herausforderung, 25.02.2011
wiara.pl /// Al-Azhar przed największym wyzwaniem, 27.02.2011
The European /// Grenzpolitik mit gezücktem Scheckbuch von Sonja Hegasy, 01.03.2011
Die Wochenzeitung /// Es geht nicht nur ums Autofahren von Sara Winter, 03.03.2011
Unicum /// Revolution von unten von Nathalie Klüver, 03.03.2011
Neues Deutschland /// Es begann mit Brotrevolten … von Sonja Hegasy, 12.03.2011
Okaz /// Die deutsche Historikerin Ulrike Freitag preist die Liebe zu Jeddah von Wafa Badaud,
16.03.2011
Neues Deutschland /// »Unser Wille ist nun gestärkt …« von Claudia Schröder, 26.03.2011
Publikationen und vorträge /// 391
Katholische Nachrichtenagentur /// Glaubensfreiheit unter der Diktatur. Syriens Regime steht
zumindest für religiöse Toleranz von Christoph Schmidt, 30.03.2011
Le Monde /// Quelle est la dimension religieuse de la révolte en Syrie? von Thomas Pierret,
30.03.2011
Messina.Sicilians.it /// Oggi pomeriggio seminario sul Kashmir. Aus der Redaktion, 31.03.2011
Strill.it /// Messina: Seminario di Unime in protesta sul Kashmir, 01.04.2011
DAAD Letter /// Gestern Stipendiatin – und heute … Ulrike Freitag von Leonie Loreck, 04.2011
Katholische Nachrichtenagentur /// »Die Unzufriedenheit ist groß« Saudi-Arabien-Expertin
­Freitag über die Lage im Königreich von Christoph Schmidt, 03.04.2011
Le Monde /// Le parcours du combattant des opposants syriens von Thomas Pierret, 07.04.2011
Neues Deutschland /// Gegen Sparkurs und Hungersnot von Julian Tadesse, 09.04.2011
Neue Züricher Zeitung /// Fatwas fürs 21. Jahrhundert, 14.04.2011
Publik-Forum /// Die Revolution aus der Mitte – Interview mit Ulrike Freitag von Christoph
Schmidt, 22.04.2011
dw-world.de /// Modernisiert, aber nicht reformiert von Diana Hodali, 24.04.2011
Islamische Zeitung /// Eine gewisse Krise im Studium des klassischen Islams, Sulaiman Wilms
im Gespräch mit Ulrike Freitag, 27.04.2011
Financial Times Deutschland /// Syrien kann Ägypten nicht kopieren von Raniah Salloum,
26.04.2011
Financial Times Deutschland /// Elitetruppe bleibt gehorsam von Stefan Schaaf und Raniah
Salloum, 27.04.2011
Conturen /// Die arabische Welt im Aufbruch, Adelbert Reif im Gespräch mit Sonja Hegasy,
1/2011
süddeutsche.de /// Rätsel um bin Ladens Leiche von Lilith Volkert, 02.05.2011
dw-world.de /// Mubarak trial uncertain as top official sentenced to jail von Chamselassil
Ayari (Arabisch), 05.05.2011
Saudi Gazette /// Unraveling Jeddah’s urban wonders von Bizzie Frost, 16.05.2011
OÖNachrichten /// Armee will Macht im Hintergrund von Josef Achleitner, 03.06.2011
FAZ /// Kennt Syrien. Porträt Prof. Ulrike Freitag von Wolfgang Günter Lerch, 06.06.2011
Der Tagesspiegel /// Schwere Gefechte Jemen am Rande eines Bürgerkrieges von Kaveh
Kooroshy, 07.06.2011
Der Landbote /// »So schnell wie Libyen wird Syrien international nicht stigmatisiert«
Interview mit Prof. Ulrike Freitag von Peter Grahnwehr, 08.06.2011
392 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
bpb.de /// Das Netz gehört nicht nur den Dissidenten, Interview mit Bettina Gräf von
Sonja Ernst, 21.06.2011
ka-news.de /// Konservativ und friedvoll: 30.000 Muslime treffen sich in Karlsruhe, mit
Dietrich Reetz, 25.06.2011
Qantara.de /// Die Reform, das bin ich! von Sonja Hegasy, 30.06.2011
Al-Ahram /// Madame la doyenne arrive von May Selim, 06.07.2011
dw-world.de /// Was kommt nach Assad? von Diana Hodali, 06.07.2011
Fikrun wa Fann / Art&Thought /// Eine Generation von Gläubigen 1991–2001–2011
von Sonja Hegasy, Juli 2011
dw-world.de /// Pakistan ein Jahr nach der Flut von Sandra Petersmann, 27.07.2011
La Croix /// Un été à Pantelleria (ou parabole de notre Europe) von Denis Bocquet und
Nora Lafi, 10.08.2011
Young Germany /// Moroccan Film Days in Berlin likely to provoke sentiments of the Arab
Spring von Angela Boskovitch, 11.08.2011
CIDAL /// Le Printemps arabe aux Journées du cinéma marocain de Berlin, 15.08.2011
Qantara.de /// Vom Ende der Erbfeindschaft von Sonja Hegasy und Nicolas Moll, 23.08.2011
Vecherny Bishkek /// Dve rodiny Zhanny (Jeanne’s two homelands) von Amalia Benlian,
25.08.2011
Der Landbote /// Assad setzt auf absolut loyale Truppen, Interview mit Prof. Ulrike
Freitag, 26.08.2011
Der Tagesspiegel /// Gegen die Wände von Frank Noack, 31.08.2011
Die Tageszeitung /// Der eigene Blick von Ekkehard Knörer, 01.09.2011
Spex /// Jeder kann Filmen: … zum Beispiel: Talal Selhami von Ralf Krämer, 04.09.2011
Al Achbar /// Die Marokkanischen Filmtage. Bisher mit Stillschweigen übergangen, aber …
von Ibtisam Azem (Englisch/Arabisch), 05.09.2011
Zenith Business Report /// Tulpen, Stahl und Hindemith von Sonja Hegasy, 3/2011
FAZ /// Verbotene Plätze, jenseits von Ouarzazate. Eine Berliner Filmreihe mit jungem Kino
aus Marokko von Hans-Jörg Rother, 08.09.2011
Doroob.com /// Der marokkanische Film durch deutsche Augen von Mohamed Nabil,
09.09.2011
EMAJ Magazine /// Quo vadis, cinéma marocain? von Sabria Regragui Mazili, 20.09.2011
Focus /// Die Pioniere des Arabischen Frühlings wählen von Susanne Klaiber, 22.10.2011
Daily Nation /// Hakuna Matata in the streets of Germany von Mwaura Samora, 27.10.2011
Publikationen und vorträge /// 393
Arab Forum /// Saudisch-deutsches Jugendforum sucht Wege der Zusammenarbeit auf den
­Gebieten von Energie und Umwelt, sowie beim Nutzen der Erfahrungen Deutschlands
bei Projekten, die König Abdullah angestoßen hat, Vol. 4, 11/2011
Qantara.de /// Kinder, Gläubige und Opportunisten von Sonja Hegasy (Englisch/Arabisch),
14.11.2011
Neues Deutschland /// Überschaubare Protestbewegung von Martin Lejeune, 25.11.2011
Qantara.de /// Teile und herrsche von Sonja Hegasy (Englisch/Arabisch), 06.12.2011
Das Parlament /// Für geistige Freiheit von Tatjana Heid, 19.12.2011
Nûbihar /// Bi Thomas Ripper re li ser Merwaniyan von Abdullah Incekan, Nr. 116,
Dezember 2011
Interviews und Beiträge in Fernseh- und Radioprogrammen
Hessischer Rundfunk /// Der Tag: Aufstand im Maghreb von Angela Fitsch, 13.01.2011
RBB Kulturradio /// Zur Situation im Maghreb von Frank Schmidt, 18.01.2011
Deutsche Welle, Quadriga /// Revolt in Tunisia – Warning for the Arab World von Melinda
Crane, 21.01.2011
Radio M 94,5 /// Dominoeffekt in der muslimischen Welt? von Maria Brachtel, 27.01.2011
tagesschau.de /// Keine Angst vor einer islamistischen Regierung, Interview von Fiete
Stegers mit Sonja Hegasy, 31.01.2011
Phoenix /// Der Tag von Conny Czymoch, 01.02.2011
NDR Info /// Redezeit von Andreas Bormann, 01.02.2011
SWR /// Religion, Kirche und Gesellschaft: Con.tra von Reinhard Baumgarten, 01.02.2011
ARD Morgenmagazin /// Aufstand in Ägypten mit Anna Planken, 02.02.2011
RadioEins /// Der Schöne Morgen – Ägypten im Ausnahmezustand, Interview mit Peter
Wien, 02.02.2011
YLE Puhe /// Zur Situation in Ägypten, Interview mit Samuli Schielke, 03.02.2011
YLE TV1 /// TV-Uutiset, Interview mit Samuli Schielke, 03.02.2011
RBB Inforadio /// Tag des Zorns im Jemen, Interview mit Ulrike Freitag von Dietmar
Ringel, 03.02.2011
ZDF aspekte /// »Tag des Abgangs«? Stimmen zur Zukunft Ägyptens von Dr. Frank Vorpahl,
04.02.2011
394 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
SWR 2 Forum /// Freiheitswille und Realpolitik. Wieviel Regimewechsel ist in Ägypten möglich?
von Ursula Nusser, 04.02.2011
Quadriga, Deutsche Welle, von Mustafa Said, 04.02.2011
Deutsche Welle, Quadriga /// Egypt – What Will Follow the Upheaval? von Melinda Crane,
04.02.2011
Deutsche Welle, Quadriga /// Ägypten – was kommt nach dem Aufstand? von Udo Bauer,
04.02.2011
hr 3 /// hr 3 am Sonntag zur aktuellen Situation in Ägypten von Bärbel Schäfer, 06.02.2011
RBB Kulturradio /// Hörerstreit: Vergleichbarkeit DDR 1989 und Ägypten 2011 von Monika
van Bebber, 07.02.2011
Deutschlandradio /// Ägyptische »Gerontokratie« am Ende, Interview mit Samuli Schielke
von Dieter Kassel, 07.02.2011
Radio M 94,5 /// Interview mit Prof. Ulrike Freitag zur Lage in Ägypten von Marco
­Gemmellaro, 08.02.2011
SWR 2 Forum /// Tausend und eine Phantasie – Wie Europa sich den Orient denkt von Martina
Conrad, 08.02.2011
RadioEins /// Ägypten: Was wird aus dem Protest?, Interview mit Samuli Schielke, 08.02.2011
Inforadio /// Ägyptens Mittelschicht als Basis der Demokratisierung, Interview mit Samuli
Schielke von Irina Grabowski, 09.02.2011
Phoenix /// Umbruch in Ägypten – Drahtseilakt für Europa?, moderiert von Pinar Atalay,
09.02.2011
Deutschlandfunk /// Studiozeit – Aus Kultur- und Sozialwissenschaften von Carsten Schroeder
mit Peter Wien, 10.02.2011
dpa-Audiodienst /// Zur Rede Hosni Mubaraks von Katrin Müller, 10.02.2011
Deutschlandfunk /// Panzer vor dem Ägyptischen Museum in Kairo, Interview mit Peter Wien
von Martin Hubert, 10.02.2011
Deutsche Welle, Quadriga /// Turmoil in Egypt – What Will Follow Mubarak? von Udo Bauer,
11.02.2011
Deutsche Welle, Quadriga /// Umbruch in Ägypten – was kommt nach Mubarak? von Udo
Bauer, 11.02.2011
WDR 3, Kultur Aktuell /// »Neue Medien – neue Stimmen in Nahost?« von Sylvia Wiegand
mit Bettina Gräf, 11.02.2011
Publikationen und vorträge /// 395
Deutschlandfunk /// Neue Medien und der Wandel in der arabischen Welt – Eine Tagung des
Zentrums Moderner Orient in Berlin von Frank Hessenland, 12.02.2011
hr 3 /// Thema der Woche: Mubarak weg – arabische Welt im Umbruch von Bärbel Schäfer,
13.02.2011
Phoenix, THEMA /// Umbruch in Ägypten von Elif Senel, 14.02.2011
Nordwestradio /// Umsturz in Ägypten – Demonstranten feiern Ende der Ära Mubarak mit
Samuli Schielke, 14.02.2011
Radio Moreeni /// Zur Lage in der arabischen Welt, Interview mit Samuli Schielke, 17.02.2011
Quadriga, Deutsche Welle, von Dima Tahimi, 18.02.2011
Deutsche Welle, Quadriga /// Longing for Freedom – The Middle East Changes von Melinda
Crane, 18.02.2011
Deutschlandradio /// Der Maghreb im Aufruhr von Frank Hessenland, 22.02.2011
DRadio Wissen /// Gesellschaft aus dem Lot mit Nora Lafi, 23.02.2011
KBPS /// Uprising In Libya Latest Example Of Changing Arab World von Maureen Cavanaugh
und Hank Crook, 24.02.2011
Deutsche Welle /// Эксперт: Властям Таджикистана не стоит демонизировать ислам,
­Interview mit Sophie Roche und Elmira Kochumkulova vom Oksana Evdokimova,
25.02.2011
Deutschlandradio Kultur /// Trotz aller Gewalt im Namen des Islam ist Pakistan noch nicht
­verloren, Interview von Kai Küstner mit Dietrich Reetz, 03.03.2011
Quadriga, Deutsche Welle, von Mustafa Said, 04.03.2011
Deutsche Welle /// Der Westen muss umdenken von Bettina Marx, 09.03.2011
MDR, Lexi TV /// Indien – Missionare aus Halle, Interview mit Heike Liebau von Ines
­Drahonovsky, 18.03.2011
Quadriga, Deutsche Welle, von Dima Tahimi, 25.03.2011
Radio Bern /// Konflikt eskaliert in der Elfenbeinküste, Interview mit Henri-Michel Yéré von
Wilma Rall, 31.03.2011
heute journal /// Machtkämpfe an der Elfenbeinküste von Andreas Weise, 01.04.2011
Deutschlandfunk /// Welches Potenzial hat der Islam in Zentralasien? von Barbara Leitner,
21.04.2011
396 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
radioradicale.it /// Intervista a Thomas Pierret sulle rivolta in Siria von Ada Pagliarulo,
14.04.2011
Inforadio /// Pakistan: Welche Rolle spielen Al Kaida und die Geheimdienste? von AnneKatrin Mellmann mit Dietrich Reetz, 03.05.2011
ZDF Aspekte /// Saudi Arabien, Moderation von Wolfgang Herles, 06.05.2011
Deutschlandfunk /// Wind of Change. Wie sich in der arabischen Musik die Revolution
­ankündigte von Frank Hessenland, 22.05.2011
Quadriga, Deutsche Welle, von Mustafa Isaid, 17.06.2011
Deutsche Welle, Quadriga /// Human Rights – The Social Media Revolution von Terry
Martin, 17.06.2011
dw-world.de /// »Das inoffizielle Pakistan ist mächtig«, Interview mit Dietrich Reetz von
­Sandra Petersmann, 27.07.2011
DRadio Wissen /// Tage der Entscheidung in Tripolis, Interview mit Nora Lafi, 24.08.2011
RBB Kulturradio, Kultur Aktuell /// Umbruch und Vielfalt – Marokkanische Filmtage von
Monika van Bebber, 27.08.2011
Radio Monte Carlo (arab. Dienst) /// Interview mit Noufissa Sbaï von Saada al Sabri,
01.09.2011
Deutschlandradio Kultur /// Marokkanische Filmtage in Berlin von Wolfgang Martin
­Hamdorf, 04.09.2011
Deutschlandfunk /// »Umbruch und Vielfalt« – Marokkanische Filmtage in Berlin von
Frank Hessenland, 05.09.2011
WDR 5 /// »Weniger Demokratie wagen«, Interview mit dem marokkanischen Regisseur
Talal Selhami von Claire-Lise Buis, 06.09.2011
Deutsche Welle /// Bericht über die Marokkanischen Filmtage von Ibtisam Azem, 05.09.2011
Ö1, Radiokolleg /// Islam zwischen Demokratie und Gottesstaat von Brigitte Voykowitsch,
06.09.2011
DW Quadriga /// 10 Jahre 11. September 2011 mit Samuli Schielke, 09.09.2011
ORF / 3 SAT /// Orientierung: 11. September 2001: »Zeitenwende« im westlichen Blick auf den
Islam? von Christian Rathner mit Sonja Hegasy, 11.09.2011
SWR 2 Forum /// Rückschlag in Kairo – Droht Ägyptens Revolution zu scheitern? von
Martin Durm mit Sonja Hegasy, 16.09.2011
Deutschlandfunk /// Revolutionsdynamik im Vergleich. Berliner Konferenz der AG Vorderer
­Orient von Frank Hessenland, 09.10.2011
Publikationen und vorträge /// 397
Deutschlandradio /// Türkei – Leitbild für andere muslimische Staaten? von Thomas Klatt,
11.10.2011
Deutsche Welle, Quadriga /// Egypt – From an Arab Spring to an Autumn of Anger von Terry
Martin (Englisch/Arabisch), 14.10.2011
Deutsche Welle, Quadriga /// Syria – Can Assad Get away It von Terry Martin, 04.11.2011
Quadriga, Deutsche Welle, von Dima Tarhini, 09.11.2011
RBB Zeitpunkte /// Marokko vor den Wahlen von Susanne Utsch, 20.11.2011
SWR2 Forum /// Ägypten vor der Parlamentswahl von Ursula Nusser, 24.11.2011
Deutsche Welle, Quadriga /// Egypt – Will the Elections be Mired by Violence? von Melinda
Crane, 25.11.2011
Russia Today /// Wise West would accept new Islamic regimes, Interview mit Ahmed Badawi,
29.11.2011
Deutschlandfunk /// Es begab sich aber … Die Weihnachtsgeschichte anders erzählt. Teil 3:
Syrien, Interview mit Katharina Lange, 11.12.2011
publicsolidarity.de /// Ilan Pappe am 15. Dezember 2011 in Berlin von Doris Ghannam und
Björn Aune, 16.12.2011
398 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Lehrveranstaltungen /// 399
Lehrveranstaltungen
Dozent/in
Lehrveranstaltung
Hochschule
Semester
Sophie Wagenhofer
› Jewish Heritage Tourism in
Europe and Beyond
HU Berlin
WS
2010/2011
Caterina Bori
› Islamic History
Universität
Bologna
01.– 12.2011
› Reform and Traditionalism in Early
Modern Islam (xvii–xviii AC)
La Sapienza,
Universität
Rom
03.– 05.2011
Andrea Fischer-Tahir
› Ethnografie eines politischen
­Brennpunktlandes: Der Irak
FU Berlin
SoSe 2011
Ulrike Freitag
› Sozialgeschichte der Arabischen
Halbinsel
FU Berlin
SoSe 2011
Aksana Ismailbekova
› Introduction to Kinship and
­Religious ­Networks
Martin-LutherUniversität
Halle-­
Wittenberg
SoSe 2011
Marloes Janson
› Male Wives and Female Husbands:
The Inversion of Gender Roles
within the Gambian Branch of the
Tabligh Jama‘at
Universität
Bayreuth
29.06.2011
Aïssatou
­Mbodj-Pouye
› Anthropologie du mythe
Université
Paris-Descartes
SoSe 2011
Samuli Schielke
› Kapitalismus als kulturelle Praxis
und Lebensgefühl
FU Berlin
SoSe 2011
› Blockseminar
Photography and Anthropology
FU Berlin
28.03.–
30.03.2011
400 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Dozent/in
Lehrveranstaltung
Ho chschule
Semester
Steffen Wippel
› Blockseminar und Exkursion
Orientalistik und Sozialwissenschaften mit den Schwerpunkten Politik,
Wirtschaft und Geographie
Friedrich-­
AlexanderUniversität
ErlangenNürnberg
SoSe 2011
Yasmine Berriane
› Frauen und soziale Bewegungen
in der MENA Region
FU Berlin
WS
2011/2012
› WS From the Field to the Paper
BGSMCS,
FU Berlin
WS
2011/2012
Dyala Hamzah
› Theorie und Methodik
(Religion in the Public Sphere)
FU Berlin
WS
2011/2012
Aïssatou
­Mbodj-Pouye
› Terrains interdisciplinaires et multisites: migrations et engagements
ENS-EHESSParis 1
WS
2011/2012
Nitin Sinha
› British Imperialism and colonial
transition in India, 1750s–1850s
Universität
Heidelberg
WS
2011/2012
Benjamin Zachariah
› Nehru and Modern India
Sheffield
­University
02.2011
› Approaches to International
History
Sheffield
­University
10.– 11.2011
Lehrveranstaltungen /// 401
402 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
ABBILDUNG SEITE 6
Hermann Glöckner (1889–1987):
Zentrale ­Teilung in Rot und Weiß, um 1976,
Spachtel und Kasein über Graphit auf
Holz, 27 × 22,5 cm, Privatbesitz
© VG Bild-Kunst Bonn 2012
ABBILDUNG SEITE 60
Hermann Glöckner (1889–1987):
Rote Flamme vor Grün, Januar 1970, Spachtel
und Pinsel in Tempera auf ­Zeitungspapier,
50,7 × 36,3 cm, ­Privatbesitz
© VG Bild-Kunst Bonn 2012
Wir danken dem Hermann Glöckner Nachlass für die freundliche Unterstützung.
bildnachweis /// 403
umschlag
außen © plainpicture/Glasshouse
innen © Goldwiege, Maria Gottweiss
abbildungen
Ralf Bieniek: S. 164 /// Bildarchiv ZAS: S. 128, 132, 134–136, 138, 141, 143, 145–147, 152, 156–157, 163,
166–168, 172, 174, 179, 181, 216 /// Bildarchiv ZMO: S. 306, 308, 311, 314–318, 320–321, 323–324,
329, 331–332, 334, 336–337, 339–340, 342–343, 345–351 /// Just Boedeker: S. 330 /// Martin van
Bruinessen (privat): S. 20 (re.) /// Bundesanstalt für Materialforschung: S. 240 /// Ulrich
Dahl: S. 17 /// Rainer Fisch: S. 102, 107, in: Umnutzung von Kirchengebäuden in Deutschland. Eine kritische Bestandsaufnahme. Monumente Publikationen. Deutsche Stiftung
Denkmalschutz. Bonn 2008 /// Goldwiege, Maria Gottweiss: S. 14, 22, 30, 64, 170, 182, 190, 201,
238, 270 /// Haukari e. V.: S. 344 /// Jens Hauspurg: S. 148 /// Matthias Heyde: S. 16 (mi.) ///
­Stefani Jannedy: S. 73, 81, 88 /// Marloes Janson: 326 /// Amélie Losier: S. 18, 34 (re.), 35, 45–48,
67, 70–71, 95–99, 133, 226 (mi.), 228, 229, 333, 236, 242, 246, 247, 248, 266, 289–301, 352, 398,
401 /// Florian Keller: S. 268 /// LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in West­
falen: S. 101 /// Birgit Meyer (privat): S. 33 /// Dagmar Morath: S. 226(re.) /// Dirk Naguschewski: S. 227 /// Linka Pelehat: S. 250–251 /// Michael Pfister: S. 112–113, 350 /// Sebastian Prange:
S. 326 /// Dietrich Reetz: S. 330 /// Anne-Kathrin Reulecke (privat): 34 (li.) /// Lars Reimann:
S. 19, 226 (li.) /// Sophie Roche: S. 328 /// Jörg Rückmann: S. 356 /// Schattenblick © 2011:
S. 307 /// Samuli Schielke: S. 49, 112–117, 119–120, 122, 311, 324, 329, 334 /// Annette T
­ rabold:
S. 16 (re.) /// Tobias Trapp, tobiastrapp.eu: S. 109 /// Universität Bonn: S. 20 (li.) /// Verena
Scherm, Museum für Kommunikation: S. 244 /// VolkswagenStiftung (Webseite): S. 131 ///
Bernd Wannenmacher: S. 16 (li.) /// Melanie Weirich: S. 82 /// Dina Wilkowsky: S. 327 ///
Dieter Wunderlich (privat): S. 20 (mi.)
Die Herausgeber haben sich bis Produktionsschluss intensiv bemüht, alle Inhaber von Abbildungsrechten ausfindig zu machen. Personen und Institutionen, die möglicherweise nicht erreicht wurden
und Rechte an den verwendeten Abbildungen beanspruchen, werden gebeten, sich nachträglich mit
den Geisteswissenschaftlichen Zentren in Verbindung zu setzen.
404 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo
Bericht über das Forschungsjahr 2011 /// Nr. 16 ///////////////////////
ISSN 2190-4839 ////////////////////////////////////////////////////////
herausgeber
Der Vorstand Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e. V.
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www.gwz-berlin.de
KONZEPT UND KOORDINATION
Wolfgang Kreher
REDAKTION
Svenja Becherer, Werner Frey, Wolfgang Kreher, Dirk Naguschewski
REDAKTIONSASSISTENZ
Rebecca Aujla, Marietta Damm, Tobias Fuchs, Susanne Schroeder
BILDREDAKTION
Svenja Becherer, Susanne Schroeder, Wolfgang Kreher, Dirk Naguschewski
DOKUMENTATION
Ute Andersohn, Wolfgang Kreher, Sylvia Obeth, Daniel Schönefeld
KORREKTORAT
Ulrike Freywald, www.text-und-stil.de
GESTALTUNG
Goldwiege | Visuelle Projekte
DRUCK UND VERARBEITUNG
DZA Druckerei zu Altenburg GmbH
© GWZ Berlin 2012
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Centers for Advanced Study in the Humanities ////////////////
Schützenstraße 18 /// 10117 Berlin /////////////////////
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issn 2190-4839 ///////////////////////////////////////////////////////

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