Das Forschungsjahr 2011 - Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin
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Das Forschungsjahr 2011 - Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin
Das Forschungsjahr ////////////////////////////////////// 2011 ////////////////////////////////////////////// Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin /////////////////// Centers for Advanced Study in the Humanities /////////////// Bericht über das Forschungsjahr 2011 /////////////////////// Nr. 16 //////////////////////////////////////////////////////// Wir danken für die Projektförderung im Jahr 2011 ////////////////////// dem Land Berlin und der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung bzw. der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung dem Bundesministerium für Bildung und Forschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft der VolkswagenStiftung der Investitionsbank Berlin der Alexander von Humboldt-Stiftung der Hans Böckler Stiftung der Exekutivagentur Bildung, Audiovisuelles und Kultur der European Commission und dem Cost Office der European Science Foundation dem Auswärtigen Amt der Fritz Thyssen Stiftung der German-Israeli Foundation for Scientific Research and Development der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft und dem Wissenschaftskolleg zu Berlin 4 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo 7Einführung Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin ////////////////////// 11 Vorgeschichte, Status, Perspektiven 15Organe 23 Finanzierung, Projekte, Personal 31 Daten und Fakten 65 Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft ////////////////////// 127 Forschungsprofil und Mitarbeiter 137Forschungsprojekte 165 Bibliothek und Phonetiklabor 171Veranstaltungen 183Gastwissenschaftler 191 Publikationen und Vorträge 217Lehrveranstaltungen Zentrum für Literatur- und Kulturforschung ////////////////////// 225 Forschungsprofil und Mitarbeiter 231Forschungsprojekte 239Bibliothek 241Veranstaltungen 267Gastwissenschaftler 271 Publikationen und Vorträge 299Lehrveranstaltungen Zentrum Moderner Orient ////////////////////// 305 Forschungsprofil und Mitarbeiter 325Forschungsprojekte 335Bibliothek 341Veranstaltungen 353Gastwissenschaftler 357 Publikationen und Vorträge 399Lehrveranstaltungen 6 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo einführung /// 7 Einführung Das Jahr 2011 war für uns in erster Linie ein Jahr der Kontinuität, das der intensiven Arbeit in den einzelnen Projekten und der weiteren Profilierung der mittelfristigen Forschungsprogramme diente. Das betrifft zum einen die durch eine Projektförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in der Ergänzungsausstattung im Zeitraum 2008 bis 2013 geförderten drei Forschungsprogramme: Einbettung, Verknüpfung und Konstituentengrenzen in Sprechsprache, Grammatik und Diskurs am ZAS, Europäische Kultur- und Wissenschafts geschichte am ZfL und Muslimische Welten – Welt des Islams? Entwürfe, Praktiken und Krisen des Globalen am ZMO. Es betrifft zum anderen die themenspezifischen Forschungsprojekte und Veranstaltungen, die die drei Forschungsprogramme ergänzen und die durch Einzel bewilligungen unterschiedlicher nationaler und internationaler Fördereinrichtungen finanziert werden. Der »Förderatlas 2012«, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gemeinsam mit der Hochschulrektorenkonferenz und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft am 24. Mai 2012 in Berlin vorgelegt wurde, dokumentiert, dass ein großes Interesse an der Forschung der Zentren besteht und nationale wie internationale Spitzenforscher es schätzen, mit uns zusammenzuarbeiten; das zeigt auch das »Ranking 2012« der Alexander von Humboldt-Stiftung. In beiden Erhebungen konnten sich die Zentren im Spitzenfeld plazieren (S. 31 ff.). Das ist eine schöne Entwicklung, insbesondere wenn man auf die Anfangsjahre der Zentren zurückblickt. Der vorliegende Bericht soll es ermöglichen, sich mit der Forschung der Zentren vertraut zu machen: Im Teil Reflexionen (S. 65 ff.) werden erneut Projekte und Aktivitäten vorgestellt, die einen exemplarischen Einblick in Themen, Fragestellungen und Ergebnisse der Forschung der Zentren geben. Informationen zur laufenden Arbeit der Zentren finden sich auf den Seiten 137 ff. (ZAS), 231 ff. (ZfL) und 325 ff. (ZMO), zu den institutionellen Grundlagen auf den Seiten 11 ff. Ulrike Freitag, Manfred Krifka, Sigrid Weigel (Vorsitzende) Vorstand der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin Berlin, im Mai 2012 Hermann Glöckner: Zentrale Teilung in Rot und Weiß, um 1976 8 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin 10 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e.V. Schützenstraße 18 /// 10117 Berlin Tel +49 (0) 30 · 20 192 130 /// Fax +49 (0) 30 · 20 192 120 [email protected] /// www.gwz-berlin.de Vorgeschichte, Status, Perspektiven /// 11 Vorgeschichte, Status, Perspektiven Auf Grundlage der Empfehlungen des Wissenschaftsrats vom November 1994 initiierte der Wissenschaftssenator im Land Berlin Ende 1995 die Gründung des Vereins Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e.V. und übertrug ihm die Trägerschaft für drei Forschungszentren: das Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft, das Zentrum für Literatur- und Kulturforschung und das Zentrum Moderner Orient. Am 1. Januar 1996 nahmen die drei Zentren – nach vierjährigem Vorlauf in der von der Max-Planck-Gesellschaft eingerichteten und betreuten Fördergesellschaft Wissenschaftliche Neuvorhaben mbH – ihre Tätigkeit auf. Innerhalb einer zunächst auf zwölf Jahre ausgerichteten Förderphase, in der die Grundausstattung durch das Land Berlin finanziert wurde und die Ergänzungsausstattung im Rahmen einer Projektförderung bei der Deutschen Forschungs gemeinschaft (DFG) im Zwei- bzw. Dreijahresrhythmus einzuwerben war, bearbeiteten die drei Zentren bis zum 31. Dezember 2007 nahezu 400 Projekte innerhalb von 47 Bewilligungen der DFG. Hinzu kamen 75 Einzelbewilligungen – u. a. › des Auswärtigen Amtes › der European Commission › der European Science Foundation › des Hauptstadtkulturfonds › der Alexander von Humboldt-Stiftung › des Instituts für Auslandsbeziehungen › der Kulturstiftung des Bundes › der Fritz Thyssen Stiftung › der VolkswagenStiftung Für die Forschungsarbeit der Jahre 1996 bis 2007 riefen die Zentren Mittel in Höhe von ca. 73,3 Millionen Euro bei den Zuwendungs- und Projektgebern ab, davon beim Land Berlin ca. 25,3 Millionen Euro, bei der DFG ca. 42 Millionen Euro und bei weiteren Forschungsfördereinrichtungen ca. 6 Millionen Euro. vgl. diagramm 1 Durch öffentliche Veranstaltungen und eine Reihe vielbeachteter Publikationen stellten die Zentren wissenschaftliche Fragestellungen sowie Ergebnisse ihrer Forschung einem breiten Publikum vor. Gegen Ende der ersten zwölfjährigen Förderphase wurden die Zentren im Jahr 2004 (ZAS, ZMO) und im Jahr 2005 (ZfL) durch den Wissenschaftsrat evaluiert. Ergebnis war die Empfehlung vom 31. Januar 2006 zur Weiterförderung der erfolgreichen und in ihrem Profil 12 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo einzigartigen Zentren auf einer stabilen finanziellen Grundlage und bei Wahrung der wissenschaftlichen sowie verwaltungsmäßigen Eigenständigkeit. Auf Basis dieser Empfehlung wurde den Zentren ab 1. Januar 2008, neben der Zuwendung des Landes Berlin für die Grundausstattung, eine Projektförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Ergänzungsausstattung für drei Forschungsprogramme für den Zeitraum von 2008 bis 2013 gewährt1, mit der Option einer Weiterförderung von nochmals sechs Jahren. Mit Blick auf diese Option sehen die Zentren im Herbst 2012 der Evaluation der derzeit vom BMBF geförderten Forschungsprogramme 2008 bis 2013 mit Freude entgegen. Neben der Grund- und Ergänzungsausstattung werben die Zentren zudem weiterhin programmbezogene Drittmittel bei nationalen und internationalen Fördereinrichtungen mit wachsendem Erfolg ein, wie beispielsweise im Jahr 2011 bei: › der Alexander von Humboldt-Stiftung › dem Auswärtigen Amt › dem Bundesministerium für Bildung und Forschung › der Deutschen Forschungsgemeinschaft › der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft › der European Commission und dem Cost Office › der European Science Foundation › der Exekutivagentur Bildung, Audiovisuelles und Kultur › der Fritz Thyssen Stiftung › der German-Israeli Foundation for Scientific Research and Development › der Hans-Böckler-Stiftung › der Investitionsbank Berlin › der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung › der VolkswagenStiftung › dem Wissenschaftskolleg zu Berlin Für die Forschungsarbeit der Zentren wurden im Zeitraum von 2008 bis 2011 Mittel in Höhe von ca. 25,8 Millionen Euro bei den Zuwendungs- und Projektgebern abgerufen, davon beim Land Berlin ca. 7,1 Millionen Euro, beim BMBF ca. 12,9 Millionen Euro und bei wei teren Forschungsfördereinrichtungen ca. 5,8 Millionen Euro. Die Forschungsergebnisse der vier Jahre seit 2008 wurden bisher in einer Vielzahl von öffentlichen Veranstaltungen Vorgeschichte, Status, Perspektiven /// 13 10 8 6 4 2 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 diagramm 1 Ausgaben der GWZ 1996–2007 und 2008–2011, davon Zuwendung des Landes Berlin hell abgesetzt. Angaben in Mio. Euro, jeweils per 31.12. präsentiert und darüber hinaus in 1.462 Publikationen – darunter 49 Monographien und 171 Aufsätze in begutachteten Zeitschriften – veröffentlicht. Eine Verbleibstudie zeigt zudem ein weiteres Ergebnis der Arbeit der Zentren: Die Studie nahm den Zeitraum von 1996 bis 2010 in den Blick und untersuchte, welche beruflichen Positionen die mehr als zweihundert seit 1996 aus den Zentren ausgeschiedenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler danach erreicht haben, in welchen Bereichen von Wissenschaft und Kultur sie im Jahre 2010 beschäftigt waren und welche Tätigkeiten sie an welchen Orten ausüben. Das Ergebnis lässt sich in Kurzform wie folgt zusammenfassen: Jede/r Dritte schafft den Sprung auf eine Professur! Jede/r Fünfte ist ein International! Tätigkeit an einer Universität überwiegt!2 Seit ihrer Gründung kooperieren die Zentren eng mit den Berliner Universitäten, nicht zuletzt in der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Gegenwärtig arbeiten ca. 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen zu Themen pro blemorientierter Grundlagenforschung an den Zentren. Die Forschung der Zentren ist trans- und interdisziplinär ausgerichtet; sie orientiert sich immer an wissenschaftlicher Exzellenz sowie gesellschaftlicher Relevanz. Die an aktuellen Forschungsfragen orientierte Struktur erlaubt es, jederzeit neue Themen aufgreifen und so zur Entwicklung der Geistesund Kulturwissenschaften beitragen zu können. 1 Bei den drei Forschungsprogrammen handelt es sich um Einbettung, Verknüpfung und Konstituentengrenzen in Sprechsprache, Grammatik und Diskurs am ZAS, Europäische Kultur- und Wissenschaftsgeschichte am ZfL, Muslimische Welten – Welt des Islams? Entwürfe, Praktiken und Krisen des Globalen am ZMO. 2 Vgl. Wolfgang Kreher und Daniel Schönefeld: »Und was machst du jetzt so?« Zu den Karriereverläufen der ehemaligen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der GWZ Berlin. In: Bericht über das Forschungsjahr 2010 der GWZ Berlin. Berlin 2011. S. 25–30. 14 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo organe /// Organe In der Satzung des Trägervereins Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e.V. ist die Gremienstruktur festgelegt. Organe des Vereins sind (a) die Mitgliederversammlung, (b) der Vorstand und (c) der Geschäftsführer. Mitgliederversammlung Vorstand Administration Direktorin Forschungsgruppe III Beirat Forschungsgruppe II Direktorin Forschungsgruppe I Beirat zmo Abteilung II Einzelprojekte Direktor Verbundprojekte Programmbereiche 1 – 6 Beirat zfl Abteilung I zas Geschäftsführer 15 16 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Werner Väth Michael Kämper-van den Boogaart Ludwig M. Eichinger Mitgliederversammlung Die Mitgliederversammlung beschließt die Grundzüge der Forschungspolitik der Zentren und wirkt in allen wesentlichen forschungspolitischen und finanziellen Angelegenheiten mit, insbesondere beschließt sie über die Bestellung des Vorstands, der Direktoren und der Wissenschaftlichen Beiräte sowie über die Bewirtschaftungsgrundsätze in der Grundausstattung. Der Mitgliederversammlung gehören an: › Die Freie Universität Berlin vertreten durch den Vizepräsidenten, Prof. Dr. Werner Väth › Die Humboldt-Universität zu Berlin vertreten durch den Vizepräsidenten, Prof. Dr. Michael Kämper-van den Boogaart › Die Technische Universität Berlin vertreten durch Prof. Dr. Günter Abel › Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften vertreten durch den Wissenschaftsdirektor, Dr. Wolf-Hagen Krauth › Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz vertreten durch den Generalsekretär, Prof. Dr. Claudius Geisler › Das Institut für deutsche Sprache, Mannheim vertreten durch den Direktor, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ludwig M. Eichinger, Versammlungsleiter › Die Gründungsdirektoren der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin Prof. em. Dr. Peter Heine, Prof. em. Dr. Dr. h.c. Eberhard Lämmert, Prof. em. Dr. Ewald Lang › Die Direktoren der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin Prof. Dr. Ulrike Freitag (seit 2002), Prof. Dr. Manfred Krifka (seit 2000), Prof. Dr. Dr. h.c. Sigrid Weigel (seit 1999) organe /// 17 Peter Heine, Ewald Lang und Eberhard Lämmert Der Mitgliederversammlung gehören als ständige Gäste an: › Das Bundesministerium für Bildung und Forschung vertreten durch Dr. Angelika Willms-Herget bzw. Dr. Uta Grund › Das Land Berlin vertreten durch Dr. Thomas Wißler und Dr. Ilona Baudis, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung Die Mitgliederversammlung wurde im Berichtsjahr satzungsgemäß einmal, am 5. Dezember 2011, einberufen: Nach den Berichten über (1) die Tätigkeit des Vorstands, (2) die Arbeit in den Zentren und (3) die Jahresrechnung 2010 – die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ebner Stolz Mönning Bachem GmbH & Co. KG, Hamburg, hatte nach Prüfung der Jahresrechnung eine Bescheinigung erteilt – konnte der Vorstand entlastet werden. Danach brachte der Vorstand den Wirtschaftsplan 2012 für die Grundausstattung ein, der nach Diskussion einstimmig beschlossen wurde. Erneut bestellte die Mitgliederversammlung Prof. Dr. Ulrike Freitag zur Direktorin des ZMO und stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden des T rägervereins GWZ Berlin für weitere fünf Jahre – von Oktober 2012 bis September 2017. Darüber hinaus wurden Prof. Dr. Elisabeth Selkirk, University of Massachusetts, und Prof. Dr. Christophe Jaffrelot, Centre d’études et de recherches internationales, Paris, für eine zweite Amtszeit von drei Jahren in die Wissenschaftlichen Beiräte des ZAS bzw. des ZMO berufen. 18 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Ulrike Freitag, Manfred Krifka und Sigrid Weigel organe /// Wolfgang Kreher Vorstand Der Vorstand des Trägervereins, der gemäß Satzung aus den Direktoren der drei Zentren bestehen soll, wird von der Mitgliederversammlung für die Dauer von fünf Jahren bestellt und erarbeitet die Grundzüge der Forschungspolitik. Die Direktoren sind für die thema tische Orientierung ihrer Zentren verantwortlich. Dem Vorstand gehören an: › Prof. Dr. Dr. h.c. Sigrid Weigel (Vorsitzende) › Prof. Dr. Ulrike Freitag › Prof. Dr. Manfred Krifka Geschäftsführer Der Geschäftsführer des Trägervereins, Wolfgang Kreher, ist für die Regelung der kauf männischen, rechtlichen und administrativen sowie organisatorischen Belange der Zentren verantwortlich. Service for Excellence Der Geschäftsführer leitet zugleich die dienstleistungsorientierte Verwaltung, in der alle administrativen Vorgänge von der Antragstellung einschließlich der Vertragsprüfung über die Einstellung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Mittelbewirtschaftung und das Projektcontrolling bis hin zum Abschluss der Projekte und zur Erstellung der Verwendungsnachweise gebündelt und verantwortet werden. Es bestehen in der Verwaltung die folgenden Zuständigkeiten: › Rebecca Aujla /// Assistentin des Geschäftsführers, Sekretariat › Sylvia Obeth /// Stellvertretende Verwaltungsleiterin sowie Haushalt und Finanzen › Ute Andersohn /// Personalstelle › Annerose Schröder /// Rechnungs- und Dienstreisestelle › Daniel Schönefeld, Nadia Heinsohn /// Datenmanagement zur Evaluation 2012 der drei Forschungsprogramme 2008–2013 19 20 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Jürgen Fohrmann Dieter Wunderlich Martin van Bruinessen Wissenschaftliche Beiräte Die drei Wissenschaftlichen Beiräte sind im Rahmen der Qualitätssicherung beauftragt, die Zuwendungsgeber und die Leitung der Zentren bei grundlegenden fachlichen und fachübergreifenden Fragen zu beraten und die wissenschaftlichen Leistungen sowie die Entwicklungsplanung der Zentren regelmäßig zu bewerten – wobei der dazu abgefasste schriftliche Bericht die externe Evaluierung der drei Zentren ergänzt. Den Wissenschaftlichen Beiräten gehören international anerkannte Wissenschaftler aus dem In- und Ausland an, die den Zentren fachlich nahe stehen. Von der Mitgliederversammlung wurde im Berichtsjahr je ein Beiratsmitglied für das ZAS und für das ZMO für den Zeitraum von 2012 bis 2014 berufen. Den Wissenschaftlichen Beiräten gehören somit an: Wissenschaftlicher Beirat ZAS Für den Zeitraum von 2010 bis 2012 wurde bestellt: Prof. Dr. Josef Bayer, Allgemeine und Germanistische Sprachwissenschaft, Universität Konstanz. Für den Zeitraum von 2011 bis 2013 wurden bestellt: Prof. em. Dr. Dieter Wunderlich (Vorsitzender), Institut für Sprache und Information, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf /// Prof. Dr. Jonathan Harrington, Institut für Phonetik und Sprachverarbeitung, Ludwig-Maximilians-Universität München /// Prof. Dr. Angelika Kratzer, Department of Linguistics, University of Massachusetts, Amherst /// Prof. Dr. Maria Polinsky, Department of Linguistics, Harvard University, Cambridge, MA /// Prof. Dr. Marga Reis, Deutsches Seminar, Universität Tübingen /// Prof. Dr. Rosemarie Tracy, Seminar für Englische Philologie, Universität Mannheim. Für den Zeitraum von 2012 bis 2014 wurde bestellt: Prof. Dr. Elisabeth Selkirk, Department of Linguistics, University of Massachusetts, Amherst. Wissenschaftlicher Beirat ZfL Für den Zeitraum von 2011 bis 2013 wurden bestellt: Prof. Dr. Jürgen Fohrmann (Vorsitzender), Rektor der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn /// Prof. Dr. Rodolphe Gasché, Department of Comparative Literature, University at Buffalo /// Prof. Dr. Michael Hagner, Wissenschaftsforschung/ETH Zentrum RAC, Eidgenössische Technische Hochschule Zürich /// Prof. Caroline Jones, PhD, History, Theory and Criticism Section, Massachusetts Institute of Technology (MIT), Cambridge, MA /// Prof. Dr. em. Helmut Lethen organe /// 21 (stv. Vorsitzender), Direktor des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften (IFK), Wien /// Prof. Dr. Vivian Liska, Direktorin des Instituts für Jüdische Studien, Universität Antwerpen /// Prof. Dr. Monika Wagner, Kunstgeschichtliches Seminar, Univer sität Hamburg. Wissenschaftlicher Beirat ZMO Für den Zeitraum von 2011 bis 2013 wurden bestellt: Prof. Dr. Dr. h.c. Martin van Bruinessen (Vorsitzender), Faculty of Arts, Universität Utrecht /// Prof. Dr. Ingeborg Baldauf (stv. Vorsitzende), Zentralasien-Seminar, Humboldt-Universität zu Berlin /// Prof. Dr. William Gervase Clarence-Smith, Department of History, School of Oriental and African Studies (SOAS), University of London /// Prof. em. Dr. Werner Ende, Universität Freiburg /// Nina Grunenberg, DIE ZEIT, Hamburg /// Prof. Dr. Chris Hann, Max-Planck-Institut für ethno logische Forschung, Halle an der Saale /// Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn/Berlin /// Prof. Dr. Achim von Oppen, Geschichte Afrikas, Universität Bayreuth. Für den Zeitraum von 2012 bis 2014 wurde bestellt: Prof. Dr. Christophe Jaffrelot, Directeur de recherche, Centre d’études et de recherches internationales, Paris. Die Beiräte kamen im Berichtsjahr wie folgt zusammen: am 21. Januar und am 8. Juli 2011 für das ZMO, am 27. Mai 2011 für das ZfL und am 25. und 26. November 2011 für das ZAS. Die schriftlichen Berichte wurden, soweit bereits innerhalb des Beirats abgestimmt, der Mitgliederversammlung und den Zuwendungs- bzw. Projektgebern in der Grund- sowie Ergänzungsausstattung, dem Land Berlin und dem BMBF, vorgelegt. 22 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Finanzierung, Projekte, Personal /// 23 Finanzierung, Projekte, Personal Im Jahr 2011 wurden seitens der GWZ Berlin Mittel in Höhe von 8.761.915,26 Euro für die Forschungsaufgaben der Zentren bei den Zuwendungs- und Projektgebern abgerufen.3 Davon betrugen die Ausgaben › aus der Zuwendung des Landes Berlin 2.658.880,33 Euro für die Grundausstattung4 › aus den Mitteln der Ergänzungsausstattung5 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) 4.288.595,19 Euro › aus den Mitteln von Einzelbewilligungen (Drittmittel) für 56 Projekte insgesamt 1.814.439,74 Euro. Drittmittelgeber waren: » die Deutsche Forschungsgemeinschaft für die Emmy Noether-Nachwuchsgruppe Interpretation von Quantoren, die Forschungsvorhaben Vagueness, Approximation, and Granularity (VAAG) sowie Implikaturen und Diskursstruktur sowie Sprechart: Sprecherspezifische Artikulation als Adaption an individuelle Vokaltraktgeometrien sowie Syntax/Semantik-Konfigurationen in Relativsätzen mit externen und internen Köpfen sowie Phonology-Syntax Interface in Bantu Languages sowie Development of prosodic competence in early first language acquisition: Behavioral and neurophysio logical investigations und A comparative study of downstep jeweils am ZAS; für die Forschungsvorhaben Figurationen des Märtyrers in nahöstlichen und europäischen Kulturen: Das Nachleben traditioneller Märtyrerkulturen in der Gegenwart und Narrative des Wahnsinns im großstädtischen Raum, 1900–1930 jeweils am ZfL; für die Teilprojekte A 05 EuropaRepräsentationen und transnationale Öffentlichkeiten im Vergleich: Europa, arabische Welt, Russland, 1850er–1910er Jahre und 1990er Jahre bzw. A 07 Arabische Identitätspolitik – Iden titätspolitik in Neuordnungsprozessen in Marokko und Irak, jeweils im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 640 an der HU Berlin, sowie die Forschungsvorhaben Urban Violence 3Alle Angaben zu den Finanzmitteln der GWZ Berlin basieren auf den Ausgaben. Die aufgeführten Mittel der Ausgaben liegen somit i. d. R. unter der eigentlichen Bewilligungshöhe. 4Im Jahr 2011 betrug die Zuwendung des Landes Berlin 2.640.000,00 Euro. Zudem wurden von den Zentren eigene Einnahmen in Höhe von 20.772,24 Euro (z. B. aus Veröffentlichungen und Vermietungen) erzielt. 5Anstelle der Ergänzungsausstattung im Rahmen der Projektförderung der DFG der Jahre 1996 bis 2007 werden seit 2008 vom BMBF die drei folgenden sechsjährigen Forschungsprogramme finanziert: Einbettung, Verknüpfung und Konstituentengrenzen in Sprechsprache, Grammatik und Diskurs (ZAS), Europäische Kultur- und Wissenschaftsgeschichte (ZfL) und Muslimische Welten – Welt des Islams? Entwürfe, Praktiken und Krisen des Globalen (ZMO). 24 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo in the Middle East: Between Empire and Nation State sowie Die Soulaliyate-Bewegung in Marokko: Wenn Frauen das Gewohnheitsrecht in Frage stellen sowie Islamic path-ways of reform: The reception of Ibn Taymiyya between the 16–18 th centuries sowie Societies, Scouts and Schoolbooks for the Arab Nation. A case study of Pan- Arabist Darwish al-Miqdadi (1897–1961) und Die Polygamiedebatte in der Spätphase des Osmanischen Reiches als Teil der Reformdebatte jeweils am ZMO » das Bundesministerium für Bildung und Forschung für das Forschungsvorhaben Topographie pluraler Kulturen Europas, in Rücksicht auf die ›Verschiebung Europas nach Osten‹ sowie das Verbundprojekt Übertragungswissen – Wissensübertragung. Zur Geschichte und Aktualität des Transfers zwischen Lebens- und Geisteswissenschaften jeweils am ZfL und die Forschungsvorhaben Europa finden: Ver messung des Möglichen in Afrika und im Nahen Osten sowie Crossroads Asia sowie Urbane Grenzen in post-osmanischen Städten Südosteuropas: Spuren, Konflikte, Auflösungen und Neuformierungen jeweils am ZMO » die VolkswagenStiftung für die Forschungsvorhaben Languages of Southwest Ambrym am ZAS sowie Synergie. Technik und Glaube in der Slavia Orthodoxa (Dilthey-Fellowship) sowie SchädelBasis Wissen. Kulturelle Implikationen der plastischen Chirurgie des Schädels und Generationen in der Erbengesellschaft jeweils am ZfL » die Investitionsbank Berlin für das Forschungsvorhaben Dialogfähige Non-Player-Characters für natürliche Spiel umgebungen (KomParse) am ZAS » die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung für den Berliner Interdisziplinären Verbund für Mehrsprachigkeit (BIVEM) am ZAS » die Alexander von Humboldt-Stiftung für Stipendiaten am ZAS, ZfL bzw. ZMO und Betreuungszuschüsse » die Hans Bö ckler Stiftung zur Ko-Finanzierung einer Wissenschaftlerinnenstelle am ZfL im Rahmen des Praktika-Programms » die Exekutivagentur Bildung, Audiovisuelles und Kultur für das Forschungsvorhaben Crosslinguistic Language Diagnosis (CLAD) am ZAS » die European Commission und Cost Office für das Forschungsvorhaben Comenius. Friendly Resources for Playful Speech Therapy am ZAS Finanzierung, Projekte, Personal /// 25 » die European Science Foundation für die drei Workshops Vague Quantities and Vague Quantifiers sowie The Proper Use of Quantification in Ordinary Language (PUQOL) sowie Imprecision and Approximation und die Veröffentlichung des Bandes Vagueness in Communication am ZAS » das Auswärtige Amt für das Besuchsprogramm mit Filmemacherinnen und Filmemachern aus Marokko am ZMO » die Fritz Thyssen Stiftung zur Ko-Finanzierung des Dilthey-Fellowships Synergie am ZfL und den Workshop »listen brother / listen, listen my love / listen, listen respected Sirs«. Historical Audio Sources and Recent Research am ZMO » die German-Israeli Foundation for Scientific Research and Development für das Forschungsvorhaben How can a teacher tell if a bilingual child has language impairment: A study of the language of Russian-Hebrew and Russian-German migrant children in preschool and school years am ZAS in Kooperation mit der Universität Erfurt, der Universität Tel Aviv und der Bar Ilan Universität in Ramat Gan, Israel » die Deutsche Gesellschaft für Sprachwissenschaft für die Redaktion der Zeitschrift für Sprachwissenschaft über das ZAS » das Wissenschaftskolleg zu Berlin für Forschungskostenpauschalen für Fellows von Projekten am Forum Transregionale Studien für das ZMO. 26 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Die Ausgaben aus der Zuwendung des Landes Berlin für die Grundausstattung in Höhe von 2.658.880,33 Euro dienten zur Deckung von › Personalausgaben in Höhe von 1.653.263,73 Euro › Sächlichen Verwaltungsausgaben in Höhe von 1.005.616,60 Euro6 Mit den Personal- und Sachmitteln der Grundausstattung konnten im Jahr 2011 zum einen im Durchschnitt 27,5 Stellen besetzt werden, bei 30,5 möglichen Stellen laut Stellenplan. Zum anderen konnten die infrastrukturellen Voraussetzungen dafür geschaffen werden, u. a. die insgesamt 59 Forschungsprojekte der Ergänzungsausstattung und der Einzelbewilligungen zu bearbeiten sowie Veröffentlichungen, Bildungsangebote und Veranstaltungen zur Präsentation von Forschungsergebnissen zum Teil mit zu realisieren, die Bestände der drei Bibliotheken zu erhalten bzw. zu erweitern, die Standorte Schützenstraße in Berlin-Mitte und Mittelhof im Kirchweg in Berlin-Nikolassee zu bewirtschaften sowie die IT-Ausstattung zu verbessern – wobei im Zusammenhang mit der Bewirtschaftung des Kirchwegs erneut festzuhalten ist, dass die Zentren mit der sachgerechten Pflege des Gartendenkmals Mittelhof finanziell überfordert sind und hier gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung über alternative bzw. zusätzliche Finanzquellen nachgedacht werden muss. Auf der Basis der Grundausstattungsmittel wird also die Arbeitsfähigkeit der Zentren gewährleistet und die Einwerbung und Bewirtschaftung aller weiteren Mittel in der Ergänzungsausstattung sowie im Rahmen von Einzelbewilligungen erst ermöglicht, die dann wiederum als Personal- und/oder Sachmittel direkt den einzelnen Projekten zur V erfügung stehen.7 6Die Differenz zwischen dem Plan und den realen Ausgaben bei den Personalausgaben (1.737.900,00 Euro zu 1.653.263,73 Euro) und den Sächlichen Verwaltungsausgaben (919.300,00 Euro zu 1.005.616,60 Euro) ergibt sich aus der Fluktuation, der Wahrnehmung von Vertretungsprofessuren und Gastaufenthalten von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Zentren, die zum Zeitpunkt der Planung für das Haushaltsjahr 2011 für die Grundausstattung im Sommer 2010 noch nicht absehbar waren, wobei die dadurch frei gewordenen Mittel aufgrund der Unterfinanzierung der Zentren in die Sächlichen Verwaltungsausgaben geflossen sind. 7Über die Projektbearbeitung und -ergebnisse informieren die Zentren auf den Seiten 137 ff. (ZAS), 231 ff. (ZfL) und 325 ff. (ZMO). Finanzierung, Projekte, Personal /// Die Mittel der Grundausstattung, der Ergänzungsausstattung und der Einzelbewilligungen wurden von den Zentren im Berichtsjahr 2011 wie folgt abgerufen: 2011 Grund ausstat tung land berlin Ergänzungsausstat tung bmbf ** Einzel- bewilligungen Gesamt ZAS 391.432,09* 1.405.529,09 668.108,36 2.465.069,54 ZfL 632.852,39* 1.702.445,84 305.292,77 2.640.591,00 ZMO 604.175,74* 1.180.620,26 840.506,82 2.625.302,82 Zentral 1.030.420,11 0,00 531,79 1.030.951,90 Gesamt 2.658.880,33*** 4.288.595,19 1.814.439,74 8.761.915,26 Anmerkungen * Der anteilige Mittelabruf der Zentren aus der Grundausstattung beruht auf einer Verein barung des Vorstands der GWZ. ** Die Bewilligungen des BMBF in der Ergänzungsausstattung beruhen auf dem Fünfjahresdurchschnitt der Bewilligungen der DFG der Jahre 2002 bis 2006 für das jeweilige Zentrum. ***Die Steigerung des Anteils des Landes Berlin in der Grundausstattung im Vergleich zu den Jahren seit 1996, die sich hier insbesondere im Bereich der zentral bewirtschafteten Mittel niederschlägt, geht auf die zusätzliche Bewilligung der Mietkosten in Höhe von 400.000,00 Euro für die Unterkunft der Zentren in der Schützenstraße ab 2010 zurück. Im Zeitraum vom 1. Januar 1996 bis 30. November 2006 waren die Zentren mietfrei in einer landeseigenen Immobilie untergebracht bzw. mussten im Zeitraum vom 1. Dezember 2006 bis zum 31. Dezember 2009 in der Schützenstraße keine Miete zahlen. 27 28 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo 900 dfg 800 700 600 bund 500 EU 400 300 stiftungen 200 100 sonstiges 2008 2009 2010 2011 diagramm 2 Z uwendungsgeber der Einzelbewilligungen in den Jahren 2008 bis 2011. Angaben in Tausend Euro. Ein Überblick zu den abgerufenen Mitteln der Einzelbewilligungen von insgesamt 1.814.439,74 Euro, deren Anteil im Berichtsjahr bei 21 % des Gesamthaushaltes der Zentren lag, ist dem diagramm 2 zu entnehmen, aus dem auch die Dynamik von Projektbeantragung bzw. -bewilligung und Projektbearbeitung sowie -management sichtbar wird. Betrachtet man die Projektarbeit der Zentren etwas näher, so zeigt sich, dass die Struktur der Zentren offenbar ideale Laborbedingungen für innovative geisteswissenschaftliche Forschungen bietet und besonders gut geeignet ist für die vom Wissenschaftsrat empfohlene interdisziplinäre Ausrichtung und für teamförmig organisierte Forschung, die es ermöglicht, aktuelle Problemstellungen mit empirischer, quellenbezogener und theoriegestützter Forschung zu verbinden und diese in je wechselnden, themenadäquaten Untersuchungsanordnungen, zuweilen auch im Kontext längerer Forschungsreisen, durchzuführen. Dadurch, dass die Wissenschaftler befristet und die Mehrzahl projektgebunden in den Zentren arbeiten – was jedoch mit Blick beispielsweise auf eine längerfristige Forschungsplanung und die Entwicklung der Zentren auch nicht unproblematisch ist –, findet ein p ermanenter personeller Austausch mit den Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen statt. So wurden beispielsweise 39 % der an den Zentren per 31. Dezember 2011 Beschäftigten ab dem Jahr 2010 neu eingestellt. vgl. diagramm 3 Durch den personellen Austausch wird die Kooperation mit den Universitäten durch gemeinsame Forschungsprojekte, die Einbindung von Universitätskollegen als Projektleiter und die Übernahme von Vertretungsprofessuren durch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Zentren verstärkt. Während dies die ständige Rückkopplung mit den »Mutterfächern« bzw. »Herkunftsdisziplinen« garantiert, Finanzierung, Projekte, Personal /// 29 1996/97 /// 7 % 1998/99 /// 4 % 2000/01 /// 9 % 2002/03 /// 6 % 2004/05 /// 9 % 2006/07 /// 10 % 2008/09 /// 16 % 2010/11 /// 39 % diagramm 3 Personalbestand der GWZ per 31. Dezember 2011 unter Berücksichtigung der verbliebenen Personalzugänge seit 1996. Angaben in Prozent. Mehr als ein Drittel der Mitarbeiter kamen in den letzten beiden Jahren an die GWZ, etwa zwei Drittel in den letzten vier Jahren. Das illustriert die sehr dynamische personelle Entwicklung der GWZ. ermöglicht die institutionelle und administrative Autonomie der Zentren dagegen eine flexible, allein an den jeweiligen Forschungszielen orientierte Zusammenarbeit von Experten. Zum 31. Dezember 2011 waren in den Zentren insgesamt 108 Stellen (ohne studentische Hilfskräfte) besetzt – 27,5 Stellen aus Mitteln der Grundausstattung und 81 Stellen aus Mitteln der Ergänzungsausstattung sowie aus Einzelbewilligungen. Der Personalbestand lag zum Jahresende 2011 bei 201 Beschäftigten – darunter 3 Direktoren, 1 Geschäftsführer, 94 Wissenschaftler/innen, 10 Stipendiaten, 5 Verwaltungsangestellte, 22 wissenschaftlich-technische Mitarbeiter/innen und 60 studentische Hilfskräfte, überwiegend Studierende der Berliner Universitäten –, bei einem Anteil der befristet Beschäftigten von insgesamt 93 %, wobei der Anteil der befristeten Wissenschaftlerstellen bei 100 % lag. Die Differenz zur Anzahl der Planstellen bzw. zu den bewilligten Stellen ergibt sich aus Teilzeitbeschäftigungen und der großen Zahl studentischer Hilfskräfte. Im Berichtsjahr wurden 78 Anstellungsverhältnisse geschlossen, 66 Beschäftigte verließen die Zentren (jeweils inklusive studentischer Hilfskräfte). Der Anteil von Frauen in wissenschaftlichen Leitungspositionen lag per 31. Dezember 2011 bei 40 %, in der Gruppe der wissenschaftlich Beschäftigten bei 60 % und mit Blick auf das Gesamtpersonal bei 62 %. 30 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Daten und Fakten /// 31 Daten und Fakten Förderatlas 2012 Spitzenplätze für die GWZ Die Zentren konnten sich im »Förderatlas 2012«, der von der DFG gemeinsam mit der Hochschulrektorenkonferenz und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft am 24. Mai 2012 in Berlin vorgelegt wurde, erneut hervorragend plazieren.8 Der Atlas nahm die Förderung des Bundes und der DFG im Zeitraum von 2008 bis 2010 in den Blick: Bei der Projektförderung durch den Bund belegen die Zentren im Bereich der außeruniversitären Forschungseinrichtungen der Geistes-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften den ersten Platz – sie erhielten 14 Mio. Euro aus Bundesmitteln für Forschung und Entwicklung (vgl. Förderatlas, Tabelle A-37). Und im Rahmen der Projektförderung durch die DFG konnten die Zentren darüber hinaus 1,9 Mio. Euro Fördermittel einwerben und belegen nach dem vom Bund getragenen Deutschen Archäologischen Institut in Berlin, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften den vierten Rang im Bereich der außeruniversitären Forschungseinrichtungen der Geisteswissenschaften. Unmittelbar hinter den Zentren rangieren das Münchner Institut für Zeitgeschichte, das Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam sowie die Klassik Stiftung Weimar (vgl. Förderatlas, Tabelle A-20). Humboldt-Ranking 2012 Die GWZ sind sehr attraktiv für ausländische Wissenschaftler Für Spitzenwissenschaftler aus dem Ausland zählen die Zentren zu den attraktivsten Adressen in Deutschland. Dies belegt das »Humboldt-Ranking 2012« der Alexander von HumboldtStiftung, die ihren Stipendiaten und Preisträgern längere Gastaufenthalte an deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen ermöglicht. Im Humboldt-Ranking wurden insgesamt 6.082 Forschungsaufenthalte der Jahre 2007 bis 2011 erfasst. Ein Viertel der Aufenthalte entfiel auf außeruniversitäre Einrichtungen. 8 Vgl. Förderatlas 2012 der DFG. Kennzahlen zur öffentlich finanzierten Forschung in Deutschland. Bonn 2012. 299 S. 32 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Demnach konnten die Zentren insgesamt unter den außeruniversitären Einrichtungen der Geistes- und Sozialwissenschaften die viertmeisten Gastwissenschaftler begrüßen. Nur das Deutsche Archäologische Institut in Berlin, das MPI für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg und das MPI für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg konnten im Zeitraum von 2007 bis 2011 mehr Gastaufenthalte verzeichnen. Im Ranking der Alexander von Humboldt-Stiftung zählt allein die Anzahl der länger fristigen Forschungsaufenthalte der von der Stiftung geförderten Stipendiaten (von min destens drei Monaten) und Preisträger (von mindestens einem Monat) an deutschen Forschungseinrichtungen. »Hinter jedem Aufenthalt steht die Entscheidung für einen Gastgeber in Deutschland und eine Aussage: darüber, in welchen Fachbereichen die deutsche Forschung so gut ist, dass sie den internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe gewinnt, und darüber, welche Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in Deutschland besonders intensive inter nationale Kontakte pflegen. Denn die Humboldtianer suchen sich ihren Gastgeber selbst und entscheiden aufgrund seiner wissenschaftlichen Qualität und internationalen Sicht barkeit. Ein Spitzenplatz im Humboldt-Ranking ist daher ein wichtiger Indikator für internationale Kontakte und Reputation.«9 Ehrungen und Preise Prof. Dr. Birgit Meyer erhält den Anneliese Maier-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung und wird mit dem ZMO kooperieren. Die Anthropologin aus den Niederlanden ist eine international führende Expertin für moderne Religionsanthropologie mit Schwerpunkt Afrika. Sie wird mit den Kolleginnen und Kollegen des ZMO das Zusammenspiel zwischen Religion und den alltäglichen Lebenswelten erforschen und hierbei muslimische wie christliche Perspektiven vergleichen. Birgit Meyer sowie zwei weitere Preisträgerinnen und vier Preisträger wurden unter insgesamt 90 Nominierten aus 20 Ländern ausgewählt. Die meisten Nominierten kamen 9 Das Humboldt-Ranking 2012. Homepage der Alexander von Humboldt-Stiftung zum Thema. Daten und Fakten /// 33 Birgit Meyer aus den USA (36), Großbritannien (8), Kanada (7) und Italien (5). Der neue Kooperationspreis soll die Internationalisierung der Geistes- und Sozialwissenschaften in Deutschland unterstützen und wird jährlich an herausragende ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Bereichen der Geistes- und Sozialwissenschaften vergeben. Mit dem Preisgeld von je 250.000 Euro können über einen Zeitraum von fünf Jahren Forschungskooperationen mit Fachkollegen in Deutschland finanziert werden. Nominiert werden die Forscher von wissenschaftlichen Kooperationspartnern an deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen.10 Dr. Antía Mato Bouzas (ZMO) erhielt am 28. März 2011 den Extraordinary Doctoral Award 2010 –2011, Instituto Universi tario Gutiérrez Mellado-UNED, Madrid. PD Dr. Irmela Marei Krüger-Fürhoff (ZfL) wurde für ihre Habilitation »Verpflanzungsgebiete. Wissenskulturen und Poetik der Transplantation in Literatur und Film« an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld für den Habilitationspreis der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft nominiert. Dr. Soumen Mukherjee (ZMO) wurde am 14. April 2011 als Fellow in die Royal Asiatic Society of Great Britain & Ireland aufgenommen. Dr. Margarete Vöhringer (ZfL) hat eine Übersetzungsförderung der VolkswagenStiftung im Programm »Deutsch plus – Wissenschaft ist mehrsprachig« für die Übersetzung ihres Buches Avantgarde und Psycho technik. Wissenschaft, Kunst und Technik der Wahrnehmungsexperimente in der frühen Sowjetunion ins Russische und ins Englische erhalten. 10 Vgl. Newsletter 6/2011 der Alexander von Humboldt-Stiftung. 34 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Anne-Kathrin Reulecke Rufe Dr. habil. Hans-Martin Gärtner, von 2001 bis 2011 stellvertretender Direktor des ZAS, hat zum 1. Januar 2012 einen Ruf auf eine Forschungsprofessur am Forschungsinstitut für Linguistik der Ungarischen Akademie der Wissenschaften angenommen. Hans-Martin Gärtner leitete am ZAS u. a. von 2003 bis 2007 die DFG-Projekte Satzstruktur und Adjunkte in Austronesischen Sprachen (zusammen mit Prof. Dr. Joachim Sabel) und Nichtkanonische Verwendungen von Verb-Zweit- und VerbLetzt-Sätzen und von 2008 bis 2011 das vom BMBF geförderte Projekt Inkrementeller Aufbau syntaktischer und (diskurs-)semantischer Repräsentationen. PD Dr. Anne-Kathrin Reulecke (ZfL) hat einen Ruf auf eine Professur für Neuere deutschsprachige Literatur am Institut für Germanistik der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz angenommen. Anne-Kathrin Reulecke wurde 2002 zum Thema »Geschriebene Bilder. Zum Kunst- und Mediendiskurs in der Gegenwartsliteratur« promoviert. Im Jahr 2010 habilitierte sie sich in Deutscher Philologie, Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft mit einer philologisch-kulturwissenschaftlichen Studie zu »Fälschung und Plagiat als Figuren des Wissens in Künsten und Wissenschaften«. Anne-Kathrin Reulecke war von 2002 bis 2009 Wissenschaftliche Assistentin am Institut für Literaturwissenschaft, Deutsche Philologie, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Technischen Universität Berlin. Ab 2010 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZfL tätig. Nach einer Gastprofessur an der University of Virginia, USA, arbeitete sie weiterhin am ZfL, zuletzt in dem vom BMBF geförderten Projekt Blindheit als Figur des Wissens in Literatur und Film. Daten und Fakten /// 35 Armin Schäfer Irmela Marei Krüger-Fürhoff PD Dr. Armin Schäfer (ZfL) hat den Ruf auf eine W2-Professur für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Geschichte der Medienkulturen am Institut für Neuere deutsche und europäische Literatur der FernUniversität Hagen angenommen. Armin Schäfer habilitierte sich an der Universität Erfurt im Fach Neuere deutsche Literaturwissenschaft mit der Arbeit »Die Intensität der Form. Stefan Georges Lyrik«. Von 2002 bis 2006 war er Mitglied der Forschergruppe »Das Leben schreiben. Medientechnologien und die Wissenschaften vom Leben (1800 –1900)« an der Bauhaus-Universität Weimar und 2008 Fellow am Kulturwissenschaftlichen Kolleg der Universität Konstanz. Er hatte Gastprofessuren an der Bauhaus-Universität Weimar, der Universität Wien und der Humboldt-Universität zu Berlin inne. Seit 2009 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZfL und leitete das Projekt Narrative des Wahnsinns im großstädtischen Raum, 1900–1930, das im Rahmen der DFG-Forschergruppe Kulturen des Wahnsinns (1870–1930). Schwellenphänomene der europäischen Moderne bearbeitet wurde. Habilitationen Name, zentrum Titel der Schrift Hochschule Irmela Marei Krüger-Fürhoff, ZfL › Verpflanzungsgebiete. Wissenskulturen und Poetik der Transplantation in Literatur und Film Universität Bielefeld, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft Nora Lafi, ZMO › Esprit civique et organisation citadine dans l’Empire Ottoman Université de Provence 36 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Promotionen Name, zentrum Titel der Dissertation Hochschule Annegret Klassert, ZAS › Lexikalische Fähigkeiten bilingualer Kinder mit Migrationshintergrund. Eine Studie zum Benennen von Nomen und Verben im Russischen und Deutschen Philipps-Universität Marburg Christine Kutschbach, ZfL › Capturing the Literariness of Life: Undecidability in Bharati Mukherjee’s Writing Eberhard-Karls- Universität Tübingen, Amerikanistik Vanessa Lux, ZfL › Genetik und psychologische Praxis Freie Universität Berlin, Psychologie Melanie Weirich, ZAS › The influence of nature and nurture on speaker-specific parameters in twins’ speech: acoustics, articulation and perception Humboldt-Universität zu Berlin Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Im Jahr 2011 begannen 28 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (ohne studentische Hilfskräfte) ihre Tätigkeit an den Zentren, zudem kehrten fünf Wissenschaftler nach einer Beurlaubung – zumeist im Kontext einer Vertretungs- oder Gastprofessur – an die Zentren zurück. Im Folgenden werden die 28 neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorgestellt. Daten und Fakten /// 37 Jana August studierte Kunstgeschichte und Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Leipzig. Nach einem Aufenthalt am Getty Research Institute in Los Angeles und der Mitarbeit an der Ausstellung »WeltWissen – 300 Jahre Wissenschaften in Berlin« ist sie seit Januar 2011 Stipendiatin im Doktorandenprogramm des ZfL. Ihre Dis sertation trägt den Arbeitstitel Bilder von Strategien. Diagrammatik, Kunstgeschichte und die Anfänge des Museum of Modern Art. Ahmed Badawi studierte TV-Dokumentation und -Produktion an der Universität Salford und Development Studies an der School of Oriental and African Studies in London, nachdem er in Ägypten von 1990 bis 1999 unter anderem als TV- und Print-Journalist gearbeitet hatte. Von 2001 bis 2005 war Ahmed Badawi wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprogramm »Elitenwandel in der arabischen Welt« der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin. Im Anschluss arbeitete er zwei Jahre lang als Projektkoordinator an der Universität DuisburgEssen, bevor er 2007 als Projektleiter für Israel/Palästina zur Oxford Research Group nach London wechselte. Im Jahr 2010 war Ahmed Badawi für die International Crisis Group als Senior Analyst im Nahost- und Nordafrika-Programm in Jerusalem tätig. Ein Jahr später wurde er an der Humboldt-Universität zu Berlin zum Thema »Political Settlement, Discursive Formation and Radical Policy Change: The March of Liberalism in America and the Policy of Promoting Democracy and Good Governance Abroad 1981–2009« promoviert. Seit Juli 2011 ist Ahmed Badawi wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZMO im Teilprojekt A5 Europa-Repräsentationen des SFB 640 Repräsentationen sozialer Ordnungen im Wandel. Christina Beckmann studierte an der Fachhochschule Hamburg Bibliothekswesen mit der Ausrichtung auf wissenschaftliche Bibliotheken. Sie arbeitete als Bibliothekarin u. a. in der Hamburger Senatskanzlei und war als Dokumentarin einige Jahre für den Aufbau und die Betreuung der Fundstellendokumentation des Hamburger Rechnungshofs zuständig. Seit Februar 2011 ist sie als Bibliothekarin am ZAS tätig. 38 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Yasmine Berriane studierte Politik- und Islamwissenschaft sowie Wirtschaftswissenschaften an der FriedrichAlexander-Universität Erlangen-Nürnberg und an der School of Oriental and African Studies in London. Sie promovierte 2011 im Fach Politische Soziologie am Institut d’études politi ques in Paris (Sciences Po) mit einer Arbeit zur »Feminisierung lokaler Vereine in Marokko«. Von Juli 2011 bis Januar 2012 war sie als Postdoktorandin an der Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies und am ZMO tätig. In dieser Zeit bearbeitete sie ein Projekt zur Soulaliyate-Bewegung in Marokko. Seit Februar 2012 ist sie mit dem Forschungsvorhaben Räume der Partizipation: Das Jugendzentrum von Hayy Mohammadi in Casablanca als wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZMO tätig. Just Boedeker studierte Ethnologie, Religionswissenschaft und Vorderasiatische Altertumskunde an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg und an der Freien Universität Berlin. Er wurde an der Humboldt-Universität zu Berlin zum Thema »Belutschen in den Grenzgebieten von Pakistan, Iran und Afghanistan: Identitäten zwischen Ethnizität, Nationalität, Stammes kultur und Regionalismus« promoviert. Seit Mai 2011 arbeitet er am ZMO im Rahmen des vom BMBF geförderten Kompetenznetzwerks Crossroads Asia an dem Projekt Die belutschischen Grenzgebiete: Der Konflikt von Stamm und Staat in der globalisierten Welt. Maria Teresa Costa studierte Philosophie, Kulturwissenschaft und Germanistik in Padua und Berlin und wurde 2007 an der Universität Padua mit einer Studie über Walter Benjamin in Philosophie promoviert. Danach war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Padua und DAAD-Post-Doc-Stipendiatin an der Freien Universität Berlin. Von Oktober bis Dezember 2011 forschte Maria Teresa Costa als wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZfL. Rosa Eidelpes studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Philosophie und Soziologie in Berlin und Paris. Seit Januar 2011 arbeitet sie als Stipendiatin des ZfL-Doktorandenprogramms an dem Dissertationsprojekt Sakrale Ökonomien. Konzeptionen des Tragischen im Collège de Sociologie (1937–1939). Daten und Fakten /// 39 Frauke Fitzner studierte Musik und Germanistik an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg sowie Literatur- und Kulturtheorie an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Sie ist seit 2011 Stipendiatin im Doktorandenprogramm des ZfL und arbeitet an ihrem Promotionsprojekt Der hörende Mensch in der Moderne. Claude Haas studierte Germanistik und Romanistik in Luxemburg und Bonn. Im Jahr 2004 wurde er mit der Studie »Arbeit am Abscheu. Zu Thomas Bernhards Prosa« in Bonn promoviert. Von 2004 bis 2009 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft der Universität Bonn. In den Jahren 2009 und 2010 vertrat er eine Juniorprofessur für Literatur und Wissen im religionsgeschichtlichen Kontext am Institut für deutsche Literatur der Humboldt-Universität zu Berlin. Claude Haas arbeitet an einer Habilitationsschrift über Heroismusdarstellungen in der Tragödie vom 17. bis zum 19. Jahrhundert. Seit Februar 2011 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter im ZfL-Projekt Trauerspiel und Tragödie als kulturelle Ordnungsparadigmen der Neuzeit zwischen klassisch-antikem und christlichem Erbe. Stefan Ihrig studierte Law and Politics am Queen Mary College in London sowie südosteuropäische Geschichte, Turkologie und Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Von 2003 bis 2007 war er in verschiedenen Projekten am Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig tätig, zuletzt als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Zwischen 2005 und 2007 war er Lehrbeauftragter am Institut für Turkologie der Freien Universität und in den Jahren 2010 und 2011 Lehrkraft für besondere Aufgaben am Lehrstuhl für die Geschichte Südost- und Osteuropas der Universität Regensburg. Stefan Ihrig ist seit April 2011 für ein Jahr Stipendiat am ZfL, um seine Dissentation zum Thema Nazi Perceptions of the New Turkey, 1919–1945 abschließen zu können. 40 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Aksana Ismailbekova studierte Kulturanthropologie und Archäologie an der American University of Central Asia (AUCA) in Bischkek, Kirgisistan, sowie Social and Political Studies in Edinburgh. Von 2006 bis 2009 war sie Doktorandin am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle (Saale) und anschließend Stipendiatin der Graduate School Society and Culture in Motion der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Im Jahr 2011 wurde sie zum Thema ›The Native Son and Blood Ties‹: Democracy, Kinship and Patronage in Rural Kyrgyzstan promoviert. Seit Februar 2011 bearbeitet sie am ZMO das Teilprojekt Konfliktdynamiken, lokale Strategien und translokale Beziehungen im Fergana Tal im Kompetenznetzwerk Crossroads Asia. Katja Jasinskaja studierte Theoretische und Computerlinguistik an der Lomonossow-Universität Moskau und wurde 2007 an der Eberhard Karls Universität Tübingen im Fach Allgemeine Sprachwissenschaft promoviert. Von 2004 bis 2007 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im SFB 632 »Informationsstrukur« in Potsdam und von 2007 bis 2010 in dem Forschungsprojekt »Konzeptualisierung und Versprachlichung von Ereignissequenzen«, einer Kooperation zwischen den Universitäten Heidelberg und Stuttgart. Das akademische Jahr 2010/2011 verbrachte sie als Gastwissenschaftlerin am Centre for Advanced Study in Oslo. Der Schwerpunkt ihrer Forschung liegt im Bereich der Diskurssemantik, Pragmatik und Informationsstrukur. Seit Anfang 2011 ist sie am ZAS im Projekt Implikaturen und Diskursstruktur tätig. Elisa Kellner studierte Allgemeine und Theoretische Linguistik, Geschichte und Vergleichende Litera turwissenschaft an der Universität Potsdam. In ihrer Magisterarbeit beschäftigte sie sich mit »Satzeinbettenden Prädikaten im Kamerun-Pidgin«. Seit Januar 2011 forscht sie als Doktorandin am ZAS zu diesem Thema, erweitert um ausgewählte Substratsprachen (Duala, Akoose, Oroko). Daten und Fakten /// 41 Mona Körte studierte Germanistik, Komparatistik, Psychologie und Soziologie in Frankfurt am Main und Berlin. Im Jahr 1998 wurde sie mit der Arbeit »Die Uneinholbarkeit des Verfolgten. Der Ewige Jude in der Literarischen Phantastik« promoviert. Von 2000 bis 2007 arbeitete Mona Körte als wissenschaftliche Assistentin am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin. Im Jahr 2004 war sie Max-Kade-Visiting-Professor an der University of Virginia, USA. Sie habilitierte sich 2009 an der TU Berlin in Neuerer deutscher und Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft. Nach einer Gastprofessur am Centrum für Jüdische Studien der Universität Graz vertrat sie im Wintersemester 2010/11 eine W3-Professur für Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Tech nischen Universität Chemnitz. Seit April 2011 ist sie am ZfL als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt Das Gesicht als Artefakt in Kunst und Wissenschaft beschäftigt. Christine Kutschbach studierte Neuere deutsche Literatur, Neuere englische Literatur und Amerikanistik in Tübingen und wurde dort 2011 mit der Arbeit »The Literariness of Life: Undecidability in Bharati Mukherjee’s Writing« in Amerikanistik promoviert. Zuvor arbeitete sie an der Freien Akademie der Künste zu Leipzig, bei der Granada Film- und Fernsehen-Produktionsgesellschaft Berlin, als Kulturreferentin bei der Australischen Botschaft Berlin und als Koordinatorin eines SFB in der Neuropathologie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Seit November 2011 ist sie Forschungsassistentin am ZfL. Vanessa Lux ist Diplom-Psychologin und wurde 2011 an der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit zur Bedeutung der modernen Genetik für die psychologische Praxis promoviert. Von August 2008 bis Februar 2009 absolvierte sie einen Forschungsaufenthalt am Virginia Institute for Psychiatric and Behavioral Genetics in Richmond, USA. Vanessa Lux ist seit Juni 2011 Vorstandsmitglied der International Society for Theoretical Psychology. Seit März 2011 arbeitet sie am ZfL als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt Kulturelle Faktoren der Vererbung. 42 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Caroline Magister verbrachte nach dem Studium der Patholinguistik in Potsdam einige Monate am Zukunftskolleg der Universität Konstanz. Seit Februar 2011 ist sie am ZAS als Stipendiatin im Projekt Konstituentengrenzbezogene Phänomene gesprochener Sprache beschäftigt. Sie arbeitet an einer Dissertation zum Thema Sprechplanung bei Erwachsenen und Kindern. Fatemeh Masjedi studierte Iranische Geschichte an der Tehran Teachers’ Training University sowie Amerikanische Geschichte und Politik an der Illinois State University, USA. Seit August 2011 ist sie Doktorandin am ZMO. Im Verbundprojekt Urban Violence in the Middle East bearbeitet sie das Thema Political violence and social disorder in the cities of Tehran and Tabriz in early twentieth century Iran (1906–1920). Soumen Mukherjee studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Volkswirtschaft am Presidency College der Universität Kalkutta und wurde im Jahr 2010 an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg im Fachbereich Geschichte Südasiens promoviert. Seit 2011 arbeitet er am ZMO an dem PostDoc-Projekt Religiöse Inspiration und gesellschaftliches Engagement: Das Aga Khan Development Network (AKDN) im postkolonialen Indien. Norman Saadi Nikro studierte Soziologie an der University of New South Wales und wurde an der australischen Hochschule im Jahr 1998 mit der Arbeit »Shifting Margins, Imaginary Journeys: Writing Migrant Experience« promoviert. Nach verschiedenen Lehrtätigkeiten in Australien und im Libanon arbeitete er von 2001 bis 2007 als Assistant Professor an der libanesischen Notre Dame University in Zouk Mosbeh, nahe Beirut. Gastaufenthalte führten ihn 2008 ans ZMO und in den beiden Jahren darauf an die Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies. Von 2008 bis 2011 war Norman Saadi Nikro als Lehrbeauftragter an der FU Berlin tätig. Seit September 2011 bearbeitet er am ZMO das Projekt The Actualisation of Memory: Cultural Production in Lebanon. Daten und Fakten /// 43 Nils Riecken studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Islam- und Politikwissenschaft in Freiburg, Leipzig, Halle und Kairo. Seit 2008 ist er Doktorand an der Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies. Sein Dissertationsprojekt »Abdallah Laroui and the Location of History. An Intellectual Biography« ist eine intellektuelle Biographie des marokkanischen Historikers, Intellektuellen und Schriftstellers Abdallah Laroui (geb. 1933). Seit Mitte September 2011 ist Nils Riecken am ZMO in Vertretung für Larissa Schmid als Assistent der Direktion beschäftigt. Florian Riedler wurde 2003 in London mit einer Arbeit zur politischen Kultur der osmanischen Reformzeit promoviert. Anschließend war er am Orient-Institut Istanbul und am ZMO mit einem Projekt zur Arbeitsmigration nach Istanbul im 19. Jahrhundert beschäftigt. Seit Februar 2011 führt er am ZMO im Rahmen des Kompetenznetzwerkes Phantomgrenzen in Ostmitteleuropa das Projekt Urbane Grenzen in postosmanischen Städten Südosteuropas. Edirne und Niš in vergleichender Perspektive durch. Christoph Schmälzle studierte von 1996 bis 2003 Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Kultur wissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie in Berlin und war nach dem Studien abschluss u. a. von 2008 bis 2010 in der Klassik Stiftung Weimar tätig. Von Januar bis Dezember 2011 war er Stipendiat im Doktorandenprogramm des ZfL mit dem Vorhaben Die Laokoon-Gruppe in der ästhetischen Theorie von 1506–1905. Claudia Schröder studierte Geschichte, Politik und Medienwissenschaft an der Universität Potsdam. Thema ihrer Magisterarbeit war der arabische Unabhängigkeitskampf des Jahres 1916 vor dem Hintergrund des osmanisch-deutschen »Jihad«. Seit Januar 2011 ist sie wissenschaftliche Mit arbeiterin am ZMO und forscht im Verbundprojekt Urban Violence in the Middle East zum Thema The Appropriation of Space: Popular Protest in Saudi Arabian Oil Towns 1953–1967. 44 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo An Seebach studierte Freie Kunst und Katholische Theologie in Münster. Sie arbeitete zehn Jahre lang im Künstlerhaus Dortmund und in der Organisation des Dortmunder Kunstvereins. Im Jahr 2000 hatte sie eine Gastprofessur für Intermedia Art an der University of Iowa, USA, inne. Von 2004 bis 2009 war sie künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Bildende Kunst und Kunstwissenschaft der Universität Hildesheim. Ihre künstlerische Arbeit – sogenannte ortsanaloge Handlungen – entwickelte und präsentierte sie während internationaler Stipendienaufenthalte und in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland. Seit Juni 2011 ist An Seebach als Assistentin der Ausstellungskuratorin im Forschungsprojekt Europa finden: Vermessen des Möglichen in Afrika und im Nahen Osten tätig. Antje Skerra ist Logopädin und studierte bis 2007 Patholinguistik an der Universität Potsdam. Für ihre Diplomarbeit »Fast Mapping-Leistungen bei Kindern mit einer semantisch-lexikalischen Störung« erhielt sie 2008 den Forschungspreis des Deutschen Bundesverbandes für Logo pädie (dbl). Sie arbeitete mehrere Jahre als Sprachtherapeutin in einer Klinik und als Mit arbeiterin an der Universität Marburg. Seit 2011 ist sie Stipendiatin am ZAS. Mit ihrer Doktorarbeit zur Verarbeitung diskurskohäsiver Mittel bei Kindern mit Sprachstörungen ist sie an den Programmbereich 2 Diskurskohäsive Mittel im Spracherwerb – Intersententiale anaphorische Beziehungen angeschlossen. Marleen van de Vate studierte Allgemeine Linguistik in Amsterdam und promovierte im Jahr 2011 an der Universität Tromsø über Tempus, Aspekt und Modus in der Kreolsprache Saamáka, die in Surinam gesprochen wird. Seit Oktober 2011 forscht sie am ZAS als Post-Doc im Projekt PhonologySyntax Interface in Bantu Languages zur Syntax, Semantik und Prosodie eingebetteter Fragen in der Bantusprache Tumbuka. Daten und Fakten /// 45 Anton Benz Natalia Gagarina Judith Elisabeth Weiss studierte Ethnologie, Kunstgeschichte und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft in Mainz und Tübingen. Im Jahr 2006 wurde sie in Heidelberg mit einer fächerübergreifenden Arbeit zur Kunst im globalen Kontext promoviert. Von 2000 bis 2011 arbeitete sie im Ausstellungswesen, unter anderem im Museum Ludwig Köln, in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe und im Badischen Landesmuseum. Zuletzt war sie Kuratorin für moderne und zeitgenössische Kunst im Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen. Seit April 2011 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZfL im Projekt Das Gesicht als Artefakt in Kunst und Wissenschaft. Neue Projekte Den Zentren wurden im Berichtsjahr die folgenden neuen Projekte außerhalb der vom BMBF geförderten Forschungsprogramme 2008–2013 bewilligt: ZAS Im Januar 2011 startete das von Dr. Anton Benz geleitete und von der DFG finanzierte Projekt zu Implikaturen und Diskursstruktur (IDis). Das Projekt ist an der Schnittstelle zweier Erklärungsansätze angesiedelt: der Theorie rhetorischer Beziehungen, die bei der Makrostruktur eines Diskurses ansetzt und das Mehr an Bedeutung aus der Art der Verknüpfung von Diskurssegmenten herleitet, und der Theorie der konversationellen Implikaturen, die den einzelnen Sprechakt und die konversationellen Maximen in den Mittelpunkt stellt. Ziel dieses Projektes ist es, ein theoretisches Modell für den Zusammenhang von Grice’schen Implikaturen und der durch rhetorische Relationen und Hintergrundfragen definierten Diskursstruktur zu entwickeln. Für ein von PD Dr. Natalia Gagarina und Prof. Dr. Manfred Krifka gemeinsam mit der Universität Utrecht und der Herzen State Pedagogical University, St. Petersburg, bei der Euro päischen Kommission (CORDIS, FP7) beantragtes Projekt zur Diskurskohärenz bei normal entwickelten bilingualen Kindern und solchen mit Sprachentwicklungsstörungen (DiscourseBiSLI) wurden dem ZAS 90.000 Euro im Berichtsjahr 2011 bewilligt; ebenfalls neu bewilligt, in einem Umfang von 25.000 Euro, wurde ein von PD Dr. Natalia Gagarina gemeinsam mit 46 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Uta Kornmeier der Bar Ilan University, der Tel Aviv University und den Universitäten Erfurt, Frankfurt und Oldenburg bei der Europäischen Kommission (FP7, Marie Curie Actions) beantragtes Projekt zur Diagnostik von Sprachentwicklungsstörungen bei bilingualen Kindern. Seit Oktober 2011 arbeitet der Berliner Interdisziplinäre Verbund für Mehrsprachigkeit (BIVEM), der von der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung für eine Laufzeit von vier Jahren und mit einem Mittelumfang von 430.000 Euro bewilligt wurde. Die Leitung des Verbundes liegt in den Händen von PD Dr. Natalia Gagarina und Prof. Dr. Manfred Krifka. Ziel des Verbundes ist die Entwicklung und Umsetzung neuer Konzepte für den bilingualen Spracherwerb v.a. von Vorschulkindern mit Migrationshintergrund. Dem Verbund gehören über zwanzig Fachleute aus dem Großraum Berlin, aus Jena, Rostock und Tübingen an. ZfL Zum 1. Oktober 2011 hat das von der VolkswagenStiftung mit ca. 750.000 Euro geförderte Forschungsprojekt SchädelBasisWissen. Kulturelle Implikationen der plastischen Chirurgie des Schädels offiziell seine Arbeit aufgenommen. Das von Prof. Dr. Dr. h.c. Sigrid Weigel, PD Dr. med. Ernst-Johannes Haberl (Pädiatrische Neurochirurgie, Charité) und Prof. Dr. Volker Hess (Institut der Geschichte der Medizin, Charité) geleitete Projekt untersucht Vorstellungen von Normalität und Abweichung von Körper-, insbesondere Kopfformen. Ausgangspunkt ist die auffällige Diskrepanz zwischen dem hohen Entwicklungsstand von Operationstechnologien in der plastischen Chirurgie, mit denen präziseste Korrekturen durchgeführt werden, und der kaum vorhandenen Ausbildung von sprachlichen und visuellen Parametern, mit denen die Abweichung einerseits und die Produktion von Normalität andererseits gefasst werden können. Exemplarisch konzentrieren sich die Überlegungen auf die u. a. in der Berliner Charité durchgeführte Craniosynostose-Korrektur – eine Operation, mit der eine bestimmte Form von Kopfmissbildung schon im Säuglingsalter behandelt wird. Tatsächlich gibt es keine wissenschaftlich etablierten Zielformen für diesen schwerwiegenden operativen Eingriff, so dass konkret zu untersuchen ist, worauf sich die Erwartungen der Angehörigen und Mediziner beziehen. Was ist ein »normaler« Schädel, wie lässt er sich beschreiben oder darstellen? Wie gestaltet sich die Genese von körperlichen Normalitätsvorstellungen und was sind die Probleme dabei? Das Projekt verfolgt drei Untersuchungsperspektiven: Dr. des. Simon Strick (ab Mai 2012, bis November 2011: PD Dr. Sigrun Meinig) arbeitet zur Rhetorik und kulturellen Semantik Daten und Fakten /// 47 Heike Schlie des Wissens über Schädel anhand von literarischen, medizinischen und populären Texten. Dr. Uta Kornmeier untersucht Visualisierungen und Modellierungen des Kopfes in Kunst, Medizin und Statistik. Stefan Reinsch dokumentiert und analysiert medizinische Praktiken, z. B. die Interaktion zwischen Arzt und Angehörigen, sowie die Patientenperspektive beim Umgang mit Schädelverformungen. Außerdem arbeitet Li Anna Töppe im Rahmen des Forschungsvorhabens an einer kulturwissenschaftlichen Dissertation zum kulturellen Wechselspiel der Figur des Arztes und des Künstlers in der plastischen Arbeit am menschlichen Körper. Im Frühjahr 2012 nimmt das Ende 2011 bewilligte Projekt Zeugenschaft. Ein umstrittenes Konzept, untersucht im Austausch zwischen systematischer und kultugeschichtlicher Perspektive seine Arbeit am ZfL auf. Es wird für drei Jahre mit rund 480.000 Euro von der DFG gefördert. Das in Kooperation von Prof. Dr. Dr. h.c. Sigrid Weigel und Prof. Dr. Sybille Krämer (Institut für Philosophie, Freie Universität Berlin) geleitete Projekt, in dem drei wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sein werden, untersucht aus systematischer und kulturgeschichtlicher Perspektive ein höchst umstrittenes Konzept: Zeugenschaft. Der Zeuge verkörpert eine Schlüsselfigur unserer gegenwärtigen Kultur und Wissens praxis. Durch die Zusammenführung erkenntnistheoretischer und ethischer sowie religionsund kulturhistorischer Perspektiven will das Projekt zwischen disparaten Forschungssträngen vermitteln, die zwischen dem Wissenswert des Zeugnisses und seiner ethischen und politischen bzw. sozialen Bedeutung unterscheiden. Ziel des Projekts ist es zu zeigen, dass die Besonderheit des Phänomens Zeugenschaft gerade in der Verflechtung der vielfältigen Bedeutungen liegt. Dr. Sibylle Schmidt (FU Berlin) wird in philosophisch-systematischer Perspektive die Verknüpfung von Ethos und Episteme in der Grundfigur des Zeugen untersuchen. Die Abhängigkeit des Zeugnisses von Körperlichkeit, sinnlicher Übermittlung, Wahrnehmung und Medialität anhand der Frage nach Bildlichkeit untersucht Dr. Heike Schlie. Drittens wird Dr. Aurélia Kalisky anhand eines Korpus literarischer Texte ein Konzept affektiver Zeugenschaft entwickeln. Zum 1. April 2012 nimmt das Ende 2011 bewilligte Projekt Kulturelle Semantik Georgiens zwischen Kaukasus und Schwarzem Meer seine Arbeit am ZfL auf. Es wird für drei Jahre mit rund 380.000 Euro von der VolkswagenStiftung gefördert. In Kooperation mit Prof. Dr. Giga Zedania von der Ilia State University in Tbilisi, Georgien, untersucht das von Prof. Dr. Dr. h.c. Sigrid Weigel geleitete Projekt die Neuverortung Georgiens nach dem Zerfall der Sowjetunion. 48 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Zaal Andronikashvili In der Zuspitzung der Spannungen während des georgisch-russischen Krieges 2008 ist deutlich geworden, auf welche komplexe Weise die nationale Selbstverständigung Georgiens einerseits durch die Nachwirkungen der Sowjetzeit bzw. den imperialen russischen Deutungsanspruch über die Region, andererseits durch weiter zurückreichende Konflikte zwischen verschiedenen ethnischen, religiösen und sprachlichen Minderheiten innerhalb Georgiens überlagert wird. Aus georgischer Perspektive zeichnet sich in der postulierten Hinwendung zum Westen eine zunehmende Öffnung zum Schwarzmeerraum ab, die auch mit einer Problematisierung der Deutungshoheit über den Kaukasus verbunden ist. Das Forschungsprojekt, in dem Wissenschaftler aus Berlin (Dr. Zaal Andronikashvili, Dr. Franziska Thun-Hohenstein) und Tbilisi (Prof. Dr. Emzar Jgerenaia sowie zwei Dok toranden) zusammenarbeiten, fragt nach den Mechanismen und Formen dieser symbolischen Umdeutungen des geographischen Raumes. Da Georgiens geographische Lage als Grenzraum dazu führt, dass hier Abgrenzungen zwischen Asien und Europa, Orient und Okzident mit Hilfe kulturell hoch aufgeladener Topoi ausgetragen werden, thematisieren Forschungen zur kulturellen Semantik Georgiens immer auch das kulturelle Selbstverständnis Europas. ZMO Das Kompetenznetzwerk Crossroads Asia ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt verschiedener deutscher Universitäten und Institute. Es läuft über einen Zeitraum von vier Jahren (2011–2014), ist vom BMBF finanziert und wird vom Zentrum für Entwicklungsforschung der Universität Bonn koordiniert. Weitere Partner im Netzwerk sind neben dem ZMO die Humboldt-Universität zu Berlin und die Freie Universität Berlin. Crossroads Asia verfolgt einen ›post-regionalwissenschaftlichen‹ Ansatz, der wissenschaftliche Forschung zu thematisch begründeten ›Figurationen‹ in den Vordergrund stellt. Der geographische Untersuchungsraum dieses Kompetenznetzwerks reicht vom östlichen Iran bis Westchina und vom Aralsee bis nach Nordindien. Das Projekt geht von konkret thematisch definierten Kausal- und Funktionszusammenhängen – Figurationen – aus, deren Erstreckung aber gegebenenfalls weniger weit oder auch wesentlich weiter reichen kann als die oben skizzierte geographische Region. Die ›post-regionalwissenschaftliche‹ Perspektive erlaubt eine Orientierung an einem konkretisierten, durch das Erfahren, Imaginieren und Handeln von Menschen in jeweils thematisch definierten Kontexten konstituierten Raum. Am ZMO arbeiten Just Boedeker, Dr. Antía Mato Bouzas, Dr. des. Aksana Ismailbekova und PD Dr. Dietrich Reetz in den Projektgruppen Konflikt und Migration. Just Boedeker arbeitet zu Konflikten Daten und Fakten /// 49 Claudia Schröder Florian Riedler von Stamm und Staat in den belutschischen Grenzgebieten, Antía Mato Bouzas untersucht die vielfältigen Wandlungsprozesse in den Grenzregionen von Kashmir und Gilgit-Baltistan, Aksana Ismailbekova forscht zu Konfliktdynamiken, lokalen Strategien und translokalen Beziehungen im Fergana Tal und Dietrich Reetz zu transnationaler Vergemeinschaftung in religiösen und ethnischen Netzwerken. Das durch das BMBF finanzierte Verbundprojekt Phantomgrenzen in Ostmitteleuropa (2011–2015) besteht aus vier Teilprojekten, die am Centre Marc Bloch, der Humboldt-Universität, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und dem Zentrum Moderner Orient angesiedelt sind. Es untersucht Phantomgrenzen durch unterschiedliche disziplinäre Herangehensweisen (Geschichte, Geographie, Soziologie, Politikwissenschaft, Kulturwissenschaft) und mit divergierenden regionalen Schwerpunkten. Das Projekt beschränkt sich auf Ostmitteleuropa und Südosteuropa, also ein Gebiet zwischen Ostsee, Schwarzem Meer und Adria, das durch multiple Einflüsse und durch die Überlagerung von Raumkonfigurationen gekennzeichnet ist. Remanenzphänomene in dieser Region werden nach dem (Wieder-)Auftauchen bzw. Fortbestehen ehemaliger Grenzen hin befragt, genauso werden weitere Erklärungsansätze oder gegenteilige Phänomene sowie Instrumentalisierungen analysiert. Dr. Florian Riedler arbeitet an einer vergleichenden Betrachtung der Städte Edirne und Niš von ihrer Konstituierung als moderne Städte im spätosmanischen Reich bis zu ihrem Übergang in die postosmanische Ära. Urban violence in the Middle East ist ein Kooperationsprojekt zwischen ZMO und School of Oriental and African Studies (SOAS), London, das bis 2014 läuft und vom BMBF finanziert wird. Es festigt die bereits bestehende Zusammenarbeit mit den Nahostforschern des SOAS und zielt auf einen Vergleich der Geschichte und Entwicklung urbaner Gewalt in arabischen Ländern und dem Iran im Prozess der Modernisierung. Außerdem soll ein deutsch-britisches bzw. internationales Netzwerk von Wissenschaftlern aufgebaut werden, die sich für diese spezifische Thematik und die vergleichende Arbeit interessieren. Prof. Dr. Ulrike Freitag und Dr. habil. Nora Lafi betreuen und koordinieren das Projekt von Seiten des ZMO aus. Hinzugekommen sind die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Fatemeh Masjedi, die zu politischer Gewalt und sozialem Unfrieden in den iranischen Städten Teheran und Tabriz Anfang des 20. Jahrhunderts arbeitet, und Claudia Schröder, die zu Aneignung von öffent lichem Raum und Protest in saudiarabischen Ölstädten in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts forscht. 50 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Wissenstransfer Name, zentrum institution Anton Benz, ZAS › Mitglied des Internationalen Komitees zur Verleihung der Lotze Medaille Jeanne Féaux de la Croix, › Co-founder of Central Eurasia Media and Scholars Initiative ZMO Ulrike Freitag, ZMO › Selection Committee, Georg-Foster-Stipendien der Alexander von Humboldt-Stiftung › Mitglied des Advisory Board, Orient Institut der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Beirut › Mitglied des Beirats und stellvertretende Vorsitzende, Graduate School Asia and Africa in World Reference Systems an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg › Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats, School of Huma nities and Social Sciences der Jacobs University Bremen › Mitglied des Pool of Reviewers, European Science Foundation (ESF) Susanne Fuchs, ZAS › Mitglied des Internationalen Komitees zur Verleihung des Christian Benoit Awards Hans-Martin Gärtner, ZAS › Mitglied des Internationalen Komitees zur Verleihung der Lotze Medaille Sonja Hegasy, ZMO › Vorsitzende des Beirats »Wissenschaft und Zeitgeschehen«, Goethe-Institut › Vorsitzende bei Transform e.V., Interdisziplinäres Zentrum für Konfliktanalyse, politische Entwicklung und Weltgesellschaftsforschung Daten und Fakten /// Name, zentrum institution Manfred Krifka, ZAS › Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Instituts für deutsche Sprache, Mannheim › Mitglied des Fachbeirats des Max-Planck-Instituts für Psycholinguistik, Nijmegen › Mitglied der Academia Europaea › Jury-Mitglied zur Verleihung des Wilhelm-von-HumboldtPreises der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft Nora Lafi, ZMO › Mitglied des Advisory Board der University of Manouba Vanessa Lux, ZfL › Vorstandsmitglied (Executive Committee) der International Society for Theoretical Psychology › Evaluation Research Program on the Maghreb for Agence Nationale de la Recherche (ANR) Paris › Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Subjektwissenschaft liche Forschung und Praxis Dietrich Reetz, ZMO › Member of the Global Agenda Council on Pakistan for the World Economic Forum Franziska Thun- Hohenstein, ZfL › Jurymitglied des Übersetzungsförderungsprogramms für Belletristik aus den Ländern Mittel- und Osteuropas (Literarisches Colloquium Berlin) Tonjes Veenstra, ZAS › Assoziiertes Mitglied beim Centro de Linguistica, Universidade de Lisboa (CLUL) Margarete Vöhringer, ZfL › Mitglied im Virtuellen Institut für Bildwissenschaft 51 52 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Name, zentrum institution Daniel Weidner, ZfL › Vorstandsmitglied der International Walter Benjamin Society Sigrid Weigel, ZfL › Ehren-Präsidentin der International Walter Benjamin Society › Mitglied der Kleist-Preis-Jury › Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats des Lichtenberg Kollegs der Universität Göttingen › Mitglied des Zentrenkomitees der Minerva Stiftung der Max-Planck-Gesellschaft › Mitglied der Jury der Wissenschaftspreise der Fritz-BehrensStiftung › Beiratsmitglied des Da Ponte Research Center Wien › Kuratoriumsmitglied des Internationalen Literaturfestivals Berlin Stefan Willer, ZfL › Mitglied im »Committee on Literary Theory« der Inter national Comparative Literature Association Steffen Wippel, ZMO › Mitkoordinator des Arbeitskreises »Wirtschaft im Vorderen Orient«, DAVO › Mitbegründer und -koordinator des Forschernetzwerks RegUrSoS »Regional, Urban & Social Spaces« (Gulf+Arabian Peninsula+Indian Ocean) Daten und Fakten /// Herausgeber- und Beiratstätigkeit Name, zentrum institution Chanfi Ahmed, ZMO › Beiratsmitglied »Islamic Africa« (Journal), Northwestern University, Evanston, USA Karlheinz Barck, ZfL › Mitherausgeber der Buchreihe »Literaturforschung«, Kulturverlag Kadmos, Berlin › Mitherausgeber der Buchreihe »Trajekte«, Wilhelm Fink Verlag, München Anton Benz, ZAS › Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift »Semantics and Pragmatics« Caterina Bori, ZMO › Redaktioneller Beirat »Oriente Moderno«, Rom Laura Downing, ZAS › Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift »Africana Linguistica« › Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift »Phonology« Ulrike Freitag, ZMO › Mitherausgeberin SOAS/Routledge/Curzon Studies on the Middle East › Herausgeberin der ZMO Studien › Mitherausgeberin »Geschichte und Gesellschaft« › Mitherausgeberin »Journal of Global History«, London › Mitherausgeberin »Journal of Arabian Studies« Andrea Fischer-Tahir, ZMO › Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift »Kurdische Studien« › Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift »Motor Control« 53 54 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Name, zentrum institution Susanne Fuchs, ZAS › Herausgeberin der Buchserie »Speech Production and Perception«, Peter Lang Verlag, Frankfurt a. M. u. a. Hans-Martin Gärtner, ZAS › Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift »Linguistics« › Mitherausgeber der Zeitschrift »Theoretical Linguistics« › Mitherausgeber der Buchreihe »Studia Grammatica«, Akademie Verlag, Berlin Natalia Gagarina, ZAS › BBS Associate (Behavioral and Brain Sciences) › Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift »Ad verba līberorum: Linguistics, Pedagogy and Psychology« Mona Körte, ZfL › Mitherausgeberin der Reihe »Figurationen des Anderen«, Aisthesis Verlag, Bielefeld Kai Kresse, ZMO › Beiratsmitglied, Buchreihe »Welten der Philosophie«, Karl Alber Verlag, Freiburg › Mitherausgeber polylog: onlinejournal for intercultural philosophy (www.polylog.org) › Mitherausgeber der Buchreihe »Society and History in the Indian Ocean«, Hurst and Columbia University Press, London/New York, NY › Beiratsmitglied »Islamic Africa« (Journal), Northwestern University, Evanston, IL › International Editorial Advisory Board, Africa: Journal of the International African Institute, London, Cambridge University Press, Cambridge Daten und Fakten /// Name, zentrum institution Manfred Krifka, ZAS › Mitherausgeber der Buchreihe »Studia Grammatica«, Akademie Verlag, Berlin 55 › Mitherausgeber der Zeitschrift »Theoretical Linguistics« › Mitglied im Editorial Board der Buchreihe »Explorations in Semantics«, Wiley-Blackwell, Malden, MA › Mitglied im Advisory Editorial Board der Buchreihe »Current Issues in Linguistic Theory«, John Benjamins, Amsterdam u.a. › Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift »Linguistics and Philosophy« › Mitglied im Advisory Board der Zeitschrift »Semantics and Pragmatics« › Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift »Journal of Semantics« Vanessa Lux, ZfL › Mitgründerin und -herausgeberin von H-Mediterranean (H-Net, Michigan State University) › Mitglied Editorial Board of H-Urban (H-Net, Michigan State University) › Book review editor for the Middle East: »Planning Perspectives« (Routledge) Nora Lafi, ZMO › Redakteurin des Forum Kritische Psychologie Dirk Naguschewski, ZfL › Consulting Editor der Online-Zeitschrift »Linguistik online« Anne-Kathrin Reulecke, ZfL › Mitherausgeberin der Reihe »Literatur – Kultur – Geschlecht«, Böhlau Verlag, Wien u. a. 56 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Name, zentrum institution Sophie Roche, ZMO › Mitglied Editorial Board Central Eurasian Reader, CNRS, EHESS › Mitglied Editorial Board des Oral History-Projekts Tajikistan Ulrich Sauerland, ZAS › Herausgeber der Buchreihe »Palgrave Studies in Pragmatics, Language, and Cognition«, Palgrave Macmillan, Basingstoke › Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift »Linguistic Inquiry« › Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift »Semantics and Pragmatics« › Mitglied im Review Board der Zeitschrift »Snippets« › Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift »Journal of Semantics« › Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift »Iberia: An International Journal of Theoretical Linguistics« › Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift »Language and Linguistics Compass« › Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift »Language Acquisition« Barbara Stiebels, ZAS › Mitglied der Redaktion der »Zeitschrift für Sprachwissenschaft« Hubert Truckenbrodt, ZAS › Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift »Journal of Comparative Germanic Linguistics« Tonjes Veenstra, ZAS › Mitglied im Editorial Board der Buchreihe »Creole Language Library«, John Benjamins, Amsterdam u. a. Daten und Fakten /// Name, zentrum institution Daniel Weidner, ZfL › Mitherausgeber und Mitglied der Schriftleitung der »Benjamin-Studien«, Wilhelm Fink Verlag, München › Editorial Consultant der »Encyclopedia of the Bible and Its Reception«, Walter de Gruyter Verlag, Berlin u. a. › Mitherausgeber der »Weimarer Beiträge« Sigrid Weigel, ZfL › Herausgeberin der Zeitschrift »Trajekte« › Mitherausgeberin der Buchreihe »Literaturforschung«, Kulturverlag Kadmos, Berlin › Mitherausgeberin der Buchreihe »Trajekte«, Wilhelm Fink Verlag, München › Mitherausgeberin der »Benjamin-Studien«, Wilhelm Fink Verlag, München › Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der »Zeitschrift für Medien- und Kulturforschung« › Mitglied des Beirats der Zeitschrift »Naharaim – Zeitschrift für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte« › Mitglied des Beirats der Zeitschrift »ilinx. Berliner Beiträge zur Kulturwissenschaft« Steffen Wippel, ZMO › Mitherausgeber Reihe »Wirtschaft im Vorderen Orient«, Verlag Hans Schiler, Berlin/ Tübingen › Mitherausgeber »Diskussionspapiere«, Fachgebiet Volkswirtschaft des Vorderen Orients, Fachbereich Wirtschaftswissenschaft, Freie Universität Berlin, Klaus Schwarz Verlag, Berlin 57 58 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Gasttätigkeiten und -aufenthalte Name, zentrum institution Zeitraum Chanfi Ahmed, ZMO › ISITA-Northwestern University, Evanston, USA 01.–07.03.2011 Just Boedeker, ZMO › Universität Balochistan, Quetta, Pakistan 11.2011 Caterina Bori, ZMO › Institut Domenicain d’Études Orientales, Kairo, Ägypten 14.–21.11.2011 Jeanne Féaux de la Croix, › Central European University, ZMO Budapest, Ungarn 20.–22.05.2011 Ulrike Freitag, ZMO › Orient Institut Beirut, Libanon 28.02.– 02.03.2011 29.04.– 01.05.2011 › Effat University, Jeddah, Saudi-Arabien 02.–27.03.2011 › Deutsches Historisches Institut London, GB 21.–22.06.2011 Hans-Martin Gärtner, ZAS › Research Institute for Linguistics, Hungarian Academy of Sciences, Budapest, Ungarn 01.2011 03.2011 Marloes Janson, ZMO › Affiliation LASU, Lagos State University, Lagos, Nigeria 20.10.–20.12.2011 › BIGSAS, Universität Bayreuth 29.06.2011 Feras Krimsti, ZMO › Forschungszentrum Gotha für kulturund sozialwissenschaftliche Studien 07.–08.2011 Clemens Mayr, ZAS › CNRS-ENS, Paris, Frankreich 07.2011 Daten und Fakten /// Name, zentrum institution Zeitraum André Meinunger, ZAS › Universität Wien (Vertretungsprofessur), Österreich 01.2011 Uli Sauerland, ZAS › University of Tsukuba; Gastvorträge in Sendai, Tokyo, Osaka, Fukoka, Japan 07.– 08.2011 › ESSLLI 2011, Ljubljana, Slowenien 08.2011 Samuli Schielke, ZMO › Department of Anthropology, University of North Carolina, Charlotte, USA 05.–13.12.2011 Falko Schmieder, ZfL › German Department, Stanford University, USA 03.–06.2011 Kerstin Schwabe, ZAS › Lund University, Schweden 12.2011 Stephanie Solt, ZAS › ESSLLI 2011, Ljubljana, Slowenien 08.2011 › University of Zagreb, Kroatien 08.2011 Barbara Stiebels, ZAS › Universität Leipzig (Vertretungsprofessur) 10.–12.2011 Daniel Weidner, ZfL › Justus-Liebig-Universität Gießen, Neuere Deutsche Literatur und Kultur wissenschaft (Vertretungsprofessur) 10.2010– 03.2011 › Universität Basel (Vertretungsprofessor), Schweiz 04.– 09.2011 › Institute of Political Solutions, Almaty, Kasachstan 07.02.2011 › Adam Mickiewicz Universität Posen, Polen 28.–29.04.2011 Dina Wilkowsky, ZMO 59 60 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Hermann Glöckner: Rote Flamme vor Grün, Januar 1970 Daten und Fakten /// 61 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter per 31. Dezember 2011 VORSTAND UND DIREKTOREN Ulrike Freitag /// Manfred Krifka /// Sigrid Weigel GESCHÄFTSFÜHRER Wolfgang Kreher STELLVERTRETENDE DIREKTOREN/VIZEDIREKTOREN Hans-Martin Gärtner /// Sonja Hegasy /// Kai Kresse /// Barbara Stiebels (beurlaubt) /// Daniel Weidner /// Stefan Willer ADMINISTRATION Ute Andersohn /// Rebecca Aujla /// Melanie Krannich (Elternzeitvertretung) /// Sylvia Obeth /// Daniel Schönefeld /// Annerose Schröder WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITER/INNEN Abdallah Chanfi Ahmed /// Zaal Andronikashvili /// Ahmed Badawi /// Anton Benz /// Yasmine Berriane /// Núria Bertomeu Castelló /// Peter Berz /// Dagmar Bittner /// J ust Boedeker /// Caterina Bori /// Katrin Bromber /// Benjamin Bühler /// Maria Teresa Costa /// Sasha Dehghani /// Vanessa Díaz Rivas /// Laura J. Downing /// Jeanne Féaux de la Croix /// Andrea Fischer-Tahir /// Werner Frey /// Susanne Fuchs /// Natalia Gagarina /// Bettina Gräf /// Birgit Griesecke /// Claude Haas /// Dyala Hamzah /// Soraya Hosni /// Anar Imanov /// Aksana Ismailbekova /// Stefanie Jannedy /// Marloes Janson /// Ekaterina Jasinskaja /// Łukasz Jędrzejowski /// Elisa Kellner /// Mona Körte /// Herbert Kopp-Oberstebrink /// Uta Kornmeier /// Kai Kresse /// Feras Krimsti /// Irmela Marei Krüger-Fürhoff /// Nadja Kühn /// Christine Kutschbach /// Nora Lafi /// Katharina Lange /// Heike Liebau /// Julia Lomako /// Rainer Ludwig /// Vanessa Lux /// Fatemeh Masjedi /// Antía Mato Bouzas /// Clemens Mayr /// André Meinunger /// Leyla von Mende /// Karin Mlodoch /// Soumen Mukherjee /// Ernst Müller /// Dirk Naguschewski /// Norman Saadi Nikro /// Christina Pareigis /// Tatjana Petzer /// Kilu von Prince /// Dietrich Reetz /// Anne-Kathrin Reulecke /// Jörg Thomas Richter /// Nils Riecken /// Florian Riedler /// Sophie Roche /// Fabienne Salfner /// Regina Sarreiter /// Ulrich Sauerland /// Mathias Schenner /// Samuli Schielke /// 62 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Larissa Schmid /// Falko Schmieder /// Claudia Schröder /// Kerstin Schwabe /// Nitin Sinha /// Stephanie Solt /// Daniela Swarowsky /// Franziska Thun-Hohenstein /// Nathalie Topaj /// Martin Treml /// Hubert Truckenbrodt /// Evdokia Valcheva /// Marleen Van de Vate /// Tonjes Veenstra /// Margarete Vöhringer /// Sophie Wagenhofer /// Judith Elisabeth Weiss /// Dina Wilkowsky /// Ralf Winkler /// Steffen Wippel /// Kazuko Yatsushiro /// Benjamin Zachariah /// Marzena Żygis STIPENDIATEN Jana August /// Rosa Eidelpes /// Frauke Fitzner /// Stefan Ihrig /// Caroline Magister /// Christoph Schmälzle /// Christian Schön /// Antje Skerra BIBLIOTHEKEN Christina Beckmann /// Ursula Benzin /// Irina Busse /// Halina Hackert-Lemke /// Ruth Hübner /// Jana Lubasch /// Thomas Ripper DIREKTIONSSEKRETARIATE Elke Dresler /// Jutta Müller /// Silke Nagel WISSENSCHAFLICH-TECHNISCHE MITARBEITERINNEN Sarah Affenzeller /// Svenja Becherer /// Marietta Damm /// Birgit Dreiling /// Susanne Hetzer /// Susanne Schroeder /// Andrea Schulz /// An Seebach /// Jana Wolf /// Sabine Zimmermann PHONETIKLABOR Jörg Dreyer TECHNIK Alfred Haack /// Aleksandra Jovič /// Michael Schutz HAUSMEISTEREI ZMO Petra Engler Daten und Fakten /// 63 STUDENTISCHE MITARBEITER/INNEN Valeria Aman /// Jennifer Andres /// Sophia Benigna Arndt /// Nushin Atmaca /// Robert Baron /// Katherina Becker /// Nadja Benakezouh /// Simon Blum /// Steffen Niclas Bodenmiller /// Philipp-Martin Dehne /// Magdalene Feldmann /// Constantin Freitag /// Knut Freitag /// Tobias Fuchs /// Dmytro Gachkin /// Olena Gainulina /// Clarissa Gebauer /// Felicia Gottschalk /// Sebile Güneysel /// Judith Höffkes /// Liese Hoffmann /// Robert Hoffmann /// Anna Jäger /// Mounia Jammal /// Elena Karvoskaya /// Johanna Klauke /// Adriell Kopp /// Dorit Kreller /// Christian Kübler /// Katharina Lang /// Irina Lofink /// Lisa Lütteken /// Florian Matzke /// Lisa Münzer /// Moritz Mutter /// Zoé Oßwald /// Linda Pelchat /// Katarzyna Peruzynska /// Yelizaveta Piskorska /// Jan-Philipp Pomplun /// Katrin Reichenbach /// Tobias Retz /// Lara Rösler /// Leyla Safta-Zecheria /// Tsameret Samuels /// Anna Sapronova /// Michael Schiller /// Anja Schipke /// Teresa Schlögl /// Sofia Schneeweiss /// Friederike Schruhl /// Alexandra Strekalova /// Julian Tadesse /// Daniela Teodorescu /// Doreen Teumer /// Anna Theis /// Stephanie Troyke-Lekschas /// Tijana Vukmirovic /// Sarah Waldmann /// Jolita Zabarskaite /// Christoph Zelke /// Regina Zilin /// Stephanie Zöllner 64 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft ////////////////////// 66 Mehrsprachigkeit und Integration. Ein Gespräch mit Natalia Gagarina 72 Urbanes Deutsch und seine Rezeption Zentrum für Literatur- und Kulturforschung ////////////////////// 94Internationale Sommerakademie 100Säkularisierung als Denkfigur: Zur Genealogie eines diskurspolitischen und kulturgeschichtlichen Grundbegriffs Zentrum Moderner Orient ////////////////////// 110Marokkanische Filmtage »Umbruch und Vielfalt« 114 The Arab autumn? 65 66 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Mehrsprachigkeit und Integration. Ein Gespräch mit Natalia Gagarina Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft Sie haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Untersuchungen im Themengebiet Mehrsprachigkeit durchgeführt. Welche Fragen und Problemstellungen stehen hinter diesen Forschungsprojekten? R Zum einen steht dahinter eine wissenschaftliche Motivation. Im Vergleich zu anderen Bereichen der Sprachwissenschaft befindet sich die Forschung zum Spracherwerb und vor allem zur Mehrsprachigkeit noch ziemlich am Anfang. Um genau verstehen zu können, welche Prozesse ablaufen, wenn man eine Sprache lernt, ist noch viel Grundlagenforschung notwendig. Zum anderen bewegen meine Kollegen und mich aber auch ganz konkrete Probleme aus der Praxis. Mich persönlich interessiert der Zusammenhang zwischen Sprache und Integration. Was verstehen Sie unter Integration? R Ich definiere diesen Begriff als das subjektiv erlebte Gefühl des Eingebunden-Seins, verkoppelt mit der intrinsischen Motivation, dieses Gefühl auch in Handlungen übersetzen zu wollen: Fühle ich mich einer Gesellschaft zugehörig und liegt mir auch etwas daran, ihre Normen zu respektieren und zu leben? Welche Rolle spielt denn die Sprache in diesem Prozess? R Das Beherrschen der Sprache der Aufnahmegesellschaft spielt eine ganz wesentliche Rolle. Aus einer unserer Studien wissen wir, dass Gefühle des Integriert-Seins bei Personen mit sehr guten Kenntnissen stärker entwickelt sind als bei Personen, die im Deutschen unsicher sind. Hat die Beherrschung der Sprache dabei aber nicht nur eine moderierende Funktion? Wenn man eine Sprache gut beherrscht, findet man schneller einen Job und letztlich sind es dann eher die täglichen Kontakte mit Kollegen oder das Gefühl, gebraucht zu werden, die das Gefühl der Integration produzieren. R Ja, das spielt sicherlich auch eine wichtige Rolle. Aus sprachwissenschaftlicher Sicht gibt es aber auch noch andere Erklärungen. Zum Beispiel können wir beobachten, dass Kinder mit Migrationshintergrund, die neben ihrer Muttersprache auch die Sprache der Aufnahme- Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 67 Natalia Gagarina gesellschaft gut beherrschen, recht früh sogenannte meta-sprachliche Fähigkeiten entwickeln. Sie erarbeiten sich ein Repertoire an Techniken, mit denen sie die verschiedenen Sprachen oder Kulturen vergleichen und relativieren können. Anstatt also Phänomene als fremd und unerklärlich abzulehnen, fragen sich diese Kinder vielmehr: Wo kommt das her? Warum macht man das hier anders als bei uns zu Hause? Sie lernen also, sich Unbekanntes zu erschließen und betrachten es dann als etwas, das auch zu ihnen gehört bzw. als etwas, mit dem sie sich identifizieren können. 68 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Das klingt interessant. Aber wie erklärt man aus dieser Perspektive, dass sich Migranten in der dritten Generation mit sehr guten Deutschkenntnissen in diesem Land sehr häufig nicht heimisch fühlen? R Dazu haben wir gerade eine international vergleichende Untersuchung durchgeführt. Wir haben Personen mit russischem Migrationshintergrund in Deutschland und Israel verglichen. Und zwischen den beiden Ländern zeigt sich: Bei gleicher Kompetenz in der Sprache der Aufnahmegesellschaft, also Deutsch bzw. Hebräisch, nehmen sich die Untersuchungspersonen in Deutschland stärker als bikulturell und daher nicht voll integriert wahr als dies bei den Menschen in Israel der Fall ist. Wir gehen deshalb davon aus, dass ein gutes Beherrschen der Zweitsprache die Integration befördert, aber keine Garantie dafür ist. Von welchen Faktoren wird die Nutzung dieses Potentials zur Integration beeinflusst? R Die Sozialwissenschaftler in unserem Projekt führen das vor allem auf die unterschied lichen institutionellen Faktoren in den beiden Ländern zurück. Im Vergleich zu Deutschland ist in Israel die Sorge um eine gute Integration stärker ausgeprägt und schlägt sich auch häufiger in politischen Entscheidungen nieder. Obwohl sich die deutsche Gesellschaft seit vielen Jahren immer stärker als eine Einwanderungsgesellschaft versteht und sich hier auch viel verändert, gibt es im Vergleich zu anderen Ländern noch einiges aufzuholen. Dieser Nachholbedarf dokumentiert sich ja auch in Studien wie dem PISA-Report. Hier wurde vor allem deutlich, dass Kinder mit Migrationshintergrund im Vergleich zu Kindern ohne deutlich schlechtere schulische Erfolge verzeichnen. Wie würden Sie diesen Befund erklären? R Zunächst einmal muss man dazu sagen, dass in Deutschland Menschen mit Migrationshintergrund überproportional häufig in den sogenannten bildungsfernen Schichten zu finden sind. Und Kinder aus diesem Bereich der Gesellschaft besuchen vergleichsweise häufig die Hauptschule. Das heißt also, dass wir hier vorrangig ein Schichtphänomen sehen, das sich bei Migranten aber noch einmal intensiviert. Aus sprachwissenschaftlicher Sicht würde ich da unter anderem zwei Problembereiche nennen. Der erste bezieht sich auf den Bereich Sonderschule. Bei vielen bilingualen Kindern werden oft spezifische Spracherwerbsstörungen diagnostiziert, obwohl bei ihnen eine solche Pathologie gar nicht vorhanden ist. Liegt das daran, dass es sich die verantwortlichen Pädagogen bei dieser Gruppe zu einfach machen? R Nein, das würde ich so nicht sagen. Das Problem besteht eher darin, dass sie über keine geeigneten Tests verfügen, mit denen sie prüfen können, ob diese Kinder auch tatsächlich Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 69 auf eine entsprechende Sonderschule überwiesen werden sollten. Genauer gesagt, verfügen wir derzeit über noch keine festgelegten Indikatoren zur Identifikation von Sprachentwicklungsstörungen bei mehrsprachigen Kindern. Selbstverständlich gibt es auch bilinguale Kinder, die Störungen im Erwerb der Sprache haben. Die Anzahl ist aber mit großer Sicherheit deutlich niedriger als die aktuellen Statistiken zeigen. Gegenwärtig führen meine Kollegen und ich in einem europäischen Projekt dazu eine Untersuchung durch. Unser Ziel ist es, solche Tests zu entwickeln und dann den Erziehern und Lehrern zur Verfügung zu stellen. Welchen zweiten Problemkomplex sehen Sie noch zu dem Problemfeld Migration und Schule? R Da ist selbstverständlich das Thema der Sprachbeherrschung und vor allem des mangelnden Inputs zu nennen. Auch wenn es trivial anmutet: Ein Kind, das den Ausführungen des Lehrers sprachlich schlecht folgen kann und sich in Leistungskontrollen schlechter ausdrücken kann, erzielt im Durchschnitt dann auch schlechtere Noten. Was kann man dagegen aus linguistischer Perspektive tun? R Aus unseren Forschungen können wir eine ganze Menge an Empfehlungen ableiten. Ein erster Ansatz ist die Erweiterung der Lehrerausbildung um sprachwissenschaftliche Kenntnisse. Vielen Pädagogen mangelt es an wesentlichen Informationen über den Prozess des Spracherwerbs und die Strukturen ausländischer Sprachen. Ein ganz einfaches Beispiel: Im Russischen und den meisten slawischen Sprachen gibt es keine Artikel. Deshalb haben Kinder mit einer solchen Erstsprache damit auch häufig Probleme. Wenn Lehrer über solche Dinge informiert sind, können sie anders auf diese Fehler reagieren. Sie wissen dann, dass sich dahinter keine Unlust an der korrekten Sprachverwendung verbirgt, sondern ein sprachstrukturelles Problem, das mühsam mit Hilfe spezieller Übungen angegangen werden muss. Was können denn die Familien selbst tun? Man hört ja oft die Empfehlung, dass die Eltern mit ihren Kindern nicht in der Herkunftssprache, sondern auf Deutsch sprechen sollten. Wie sehen Sie diese Empfehlung? R Das ist ein Ratschlag, der sich hartnäckig hält. Auf Basis unserer Erkenntnisse kann ich ihn aber so pauschal nicht unterstützen. In einem Projekt zum Einfluss des elterlichen Inputs auf den Spracherwerb haben wir russischstämmige Aussiedlerfamilien untersucht und dabei beobachten können, dass viele keine muttersprachliche Kompetenz im Deutschen aufweisen. Sie machen zum Beispiel Fehler in der Wortwahl und vermitteln womöglich 70 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Daniel Schönefeld eine falsche Aussprache. Wenn die Eltern nun aber mit ihrem Kind Deutsch sprechen, dann kopieren diese das nur. Und das ist für das Erlernen der deutschen Sprache nicht hilfreich. In jedem Fall ist es ungünstig für die Entwicklung von Kompetenzen im Russischen, weil diese kaum oder gar nicht vermittelt werden. Ganz grob vereinfacht kann man also sagen, dass der Erwerb der Muttersprache sehr stark von den Eltern abhängt, der Erwerb der Zweitsprache nicht. Welche Empfehlung leiten Sie aus diesen Erkenntnissen ab? R Ich würde vor allem zwei Dinge empfehlen. Zum einen sollten die Eltern mit ihren Kindern zu Hause in der Muttersprache kommunizieren und nicht in vergleichsweise fehlerhaftem Deutsch. Und zum anderen ist es sehr wichtig, dass die Kinder so früh wie möglich und so oft wie es geht mit deutschsprachigen Kindern und Erwachsenen zusammenkommen. Der Kontakt mit der Zweitsprache sollte also auf keinen Fall erst in der Vorschule oder gar erst in der Schule erfolgen, sondern in den Kitas, wo allerdings sprach- und sprechfähige Erzieher die Kinder betreuen und fördern sollen. Zu dem Thema Integration forschen ja Wissenschaftler aus den verschiedensten Bereichen. Welche Einsichten würden uns fehlen, wenn Linguisten in diesem Bereich keine Untersuchungen machten? R Die Sprachwissenschaft untersucht etwas, das nicht nur für die Interaktion zwischen Menschen mit unterschiedlichen nationalen Hintergründen, sondern in sozialen Beziehung generell unentbehrlich ist: die Fähigkeit, mit anderen Menschen zu kommunizieren. Wie wir ja gerade an vielen Beispielen gesehen haben, treten da insbesondere bei den Interaktionen zwischen Einwanderern und Deutschen zahlreiche Probleme und Schwierigkeiten auf. Als Sprachwissenschaftler untersuchen wir unter anderem die Voraussetzungen dafür, dass solche Interaktionen überhaupt stattfinden können. Welche Prozesse spielen bei dem Erwerb einer Sprache eine Rolle? Wie werden Fremdsprachen erlernt? Welche Faktoren beeinflussen das? Diese grundlegenden Erkenntnisse können dann gezielt genutzt werden, um für viele Probleme, über die wir gerade gesprochen haben, Erklärungen und Lösungen entwickeln zu können. Mit welchen Themen werden Sie sich in den nächsten Jahren beschäftigen? R Auch in den kommenden Jahren werden mich die Themen Mehrsprachigkeit und Spracherwerb sowie Spracherwerbsstörungen noch weiter beschäftigen. Die Forschung steht in diesem Bereich noch am Anfang. Mein Doktorvater hat das immer mit dem Stand Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 71 der Mathematik zur Zeit von Aristoteles verglichen. Wir haben hier noch viel Forschungsarbeit vor uns, um die komplexen Prozesse in diesem Bereich zu verstehen. Die Fragen stellte Daniel Schönefeld. pd Dr. Natalia Gagarina ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZAS. Sie forscht unter anderem zum Erstspracherwerb und zur Entwicklung von Zweisprachigkeit. Zu ihren wichtigsten Projekten zählen »Friendly Resources for Playful Speech Therapy« (gefördert von der Europäischen Kommission) und »bivem« (gefördert vom Berliner Senat). lektüreempfehlungen Gagarina, N. (2008). Stanovlenie grammatičeskich kategorij russkogo glagola v detskoj reči [Entstehung der grammatischen Kategorien des russischen Verbs im Spracherwerb], St. Petersburg. Gagarina, N. and I. Gülzow (eds.) (2006). The acquisition of verbs and their grammar: The effect of particular languages. Series Studies in Theoretical Psycholinguistics. Dordrecht. Gagarina, N. (2008). Anaphoric pronominal reference in Russian and German narratives: bilingual and monolingual settings. Zeitschrift für Slawistik 53 (3), 326–338. Gagarina, N. (2009). Verbs of motion in Russian: An acquisitional perspective. Slavic & East European Journal 53 (3), 351–370. Gagarina, N. (2009). Functional and modal elements in child Russian. In: C. Dimroth and P. Jordens (eds.). Functional Elements: Variation in Learner Systems. Berlin/New York. Klassert, A. and N. Gagarina (2010). Der Einfluss des elterlichen Inputs auf die Sprach entwicklung bilingualer Kinder: Evidenz aus russischsprachigen Migrantenfamilien in Berlin. Diskurs Kindheits- und Jugendforschung. 4, 413–425. Armon-Lotem, S., J. Walters and N. Gagarina (2011). The impact of internal and external factors on linguistic performance in the home language and in L2 among RussianHebrew and Russian-German preschool children. Linguistic Approaches to Bilingualism, 1 (3), 291–317. 72 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Urbanes Deutsch und seine Rezeption Stefanie Jannedy /// zentrum für allgemeine sprachwissenschaft Denn so wundervoll ist in der Sprache die Individualisirung 1 innerhalb der allgemeinen Übereinstimmung … Wilhelm von Humboldt /// Berlin, 1836:47 Dieses Zitat wurde als Thema für die 32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft (DGfS) im Februar 2010 gewählt, die anlässlich des 200-jährigen Bestehens der Humboldt-Universität zu Berlin gemeinsam von der HU und vom ZAS organisiert wurde. Humboldt selbst bezog diese Äußerung auf die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaus generell, sie lässt sich aber auch trefflich auf innersprachliche Unterschiede übertragen, die lange Zeit insbesondere in der Dialektologie bearbeitet wurden. Dieser Reflexionen artikel soll dem Anspruch gerecht werden, einen kleinen Teil der laborphonologischen Forschung am ZAS in einem größeren Kontext darzustellen und ihre gesellschaftspolitische Relevanz hervorzuheben. Forschungsprojekte betreffen meist nur kleinere zusammenhängende Fragestellungen, die sich längerfristig in stimmige und erkennbare Gesamtzusammenhänge einordnen lassen. Beschrieben werden soll in diesem Text der Zusammenhang von sprach licher Variation und die nicht immer intuitiven bewussten und unbewussten Einstellungen von Hörern dazu sowie deren mögliche Auswirkungen auf das lautliche Gesamtsystem. Die Dialektologie, die sich mit der Wortwahl, Grammatik und Aussprache regionaler Sprachvarietäten beschäftigt, hat in Deutschland eine lange Tradition. Die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm begannen ihre Arbeiten am 1. Band des Deutschen Wörterbuches bereits um 1838, fertiggestellt wurde der 32. und letzte Band allerdings erst 1961 (Grimm & Grimm 1838–1961). Dieses Werk enthält auch Schimpf- und andere weniger gesellschaftsfähige Wörter, die eine adäquate Sprachstandsbeschreibung der Wortbedeutungen und Stilebenen zur Zeit der Vielstaaterei in Deutschland dokumentieren. Grammatische Aspekte des Sprach gebrauchs bleiben aber weitgehend unbeschrieben. Ab 1876 hat Georg Wenker (Schmidt & Herrgen 2001 ff.) sich zur Aufgabe gemacht, dialektale Verschiedenheiten im Sprachgebrauch zu beschreiben, indem er Fragebogenerhebungen im gesamten Deutschen Reich durchführte. Er bat Lehrer in unterschiedlichen ländlichen Gebieten, eine Liste standardsprach 1 Diese Schreibung entspricht der Originalquelle. Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 73 abb 1 Graffitigemälde in einem Jugendzentrum in Kreuzberg 36. Das ›x‹ steht für ›Kreuz‹ in Kreuzberg und ist im Englischen ein häufig genutztes Synonym für ›cross‹ wie in ›xing/crossing‹ (Kreuzung). licher deutscher Sätze in den jeweiligen lokalen Dialekt zu übersetzen. Aus heutiger Sicht wird diese Methode nicht ganz ihren Aufgaben gerecht, denn viele Dialekte werden zwar gesprochen, nicht aber geschrieben. Dennoch bietet der Deutsche Sprachatlas (der heute auch in digitaler Form vorliegt) eine relativ aktuelle und umfassende kartographische Aufarbeitung der Dialektregionen im deutschsprachigen Raum. Dass Dialekte nicht wertfrei betrachtet werden, sondern dass Menschen Einstellungen dazu haben, zeigen die Ergebnisse einer Befragung des Instituts für Demoskopie (IfD, 2008) in Allensbach (im Auftrag des Deutschen Sprachrats und der Gesellschaft für Deutsche Sprache). Dieses veröffentlichte 2008 eine Studie, in der 1.820 Personen (eine repräsentative 74 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Stichprobe der gesamtdeutschen Bevölkerung) befragt wurden, welche Dialekte sie am liebsten hören. Die eindeutigen Gewinner waren das Bairische (35 %), das Norddeutsche/ Platt (29 %) und auf Platz drei das Berlinerische (22 %). Auf die Frage, welche Dialekte gar nicht gerne gehört würden, antwortete die Mehrheit der Befragten mit Sächsisch (55 %), Bairisch und Berlinerisch (jeweils 21 %) und Schwäbisch (17 %). Wie diese anscheinende Diskrepanz, dass Bairisch sehr gerne, aber auch sehr ungerne gehört wird, zu erklären ist, sagt das Allensbacher Institut nicht. Es wird lediglich festgestellt, dass »manche Dialekte […] – oft weiter über regionale Grenzen hinaus – geliebt« werden oder eben auch nicht, d. h., sie polarisieren, obwohl diese Bewertungen aus linguistischer Sicht nicht nachzuvollziehen sind. Bis zum 7-jährigen Krieg 1756 galt das Sächsische als vorbildliches Deutsch, auch Luther legte seiner Bibelübersetzung das Sächsische zugrunde (Hakerni 2001). Der fortschreitende Prestigeverfall im 20. und 21. Jahrhundert ist aus sprachwissenschaftlicher Perspektive nicht zu erklären. Soziologische Gründe allerdings bieten einen Erklärungsansatz. Die Perzeptuelle Dialektologie beschäftigt sich mit den Einstellungen von Menschen zu Dialekten. Begründet wurde die Perceptual Dialectology von Dennis Preston, einem USamerikanischen Linguisten, der der Frage nachgeht, welche laienlinguistischen Konzepte mit laienlinguistischem Alltagswissen in einen Zusammenhang gebracht werden, um zu Einschätzungen zu kommen, wo und von wem oder welchen Gruppen gut oder schlecht gesprochen wird bzw. was angenehm oder unangenehm klingt. So hat er schematische Landkarten der USA an seine Probanden verteilt und diese gebeten, darauf zu markieren, wo in den USA welche Dialekte gesprochen werden bzw. welche Einstellungen die Probanden zu unterschiedlichen Regionen und diesen regionalen Varietäten haben. In seinem Artikel Language with an Attitude zitiert er den Sozialpsychologen John R. Edwards: »People’s reactions to language varieties reveal much of their perception of the speakers of these varieties« (1982:20). Auf Deutsch bedeutet dies etwa, dass die Einstellungen der Menschen gegenüber sprachlichen Varietäten viel über die Einstellungen aussagen, die Menschen gegenüber den Sprechern dieser Varietäten haben. Es wird eine Bewertung der Sprecher vorgenommen, nicht der Sprache. Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 75 (Die Mär vom) Sprachverfall Die Gewalt einer Sprache ist nicht, daß sie das Fremde abweist, sondern daß sie es verschlingt. Johann Wolfgang von Goethe /// Maximen und Reflexionen XI:742 Sinnreich bist du, die Sprache von fremden Wörtern zu säubern, nun so sage doch, Freund, wie man Pedant uns verdeutscht. Johann Wolfgang von Goethe /// Zahme Xenien Der populäre Mythos vom Sprachverfall beruht auf mindestens drei Fehlannahmen: Erstens setzt er voraus, dass das Deutsche zu irgendeiner Zeit einen Optimalzustand gehabt hätte, von dem es sich nun entferne, und zweitens geht er davon aus, dass das Deutsche eine homogene Einheit sei, für die bestimmte Regeln und Normen gelten. Drittens trage der Zustrom »ausländischer« Wörter zum Sterben der einheimischen Wörter bei und – so argumentiert der Verein Deutsche Sprache (VDS) unter seiner Zweckbestimmung – »verdrängt die deutsche Sprache aus immer mehr Bereichen des modernen Lebens« (VDS, 2012). Schon seit mindestens 300 Jahren wissen wir von Bestrebungen, die deutsche Sprache vor fremden Einflüssen zu schützen. So machte es sich die Fruchtbringende Gesellschaft im 17. Jahrhundert zum Ziel, deutsche Begriffe zu schaffen, die lateinische oder griechische Ausdrücke ersetzen sollten. In vielen Fällen ist es gelungen, Synonyme zu finden (Verfasser statt Autor oder Mehrzahl statt Plural), in anderen Fällen wiederum sind die Vorschläge weniger gut in den Sprachschatz integriert worden (Dörrleiche statt Mumie). Gegen Ende des 19. Jahrhunderts bzw. zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann der Allgemeine Deutsche Sprachverein mit der Schöpfung neuer Wörter, um das französischstämmige Vokabular wieder aus der deutschen Sprache zu verdrängen (Fahrschein statt Billet; Landstraße statt Chaussee; Kraftwagen statt Automobil). Nicht durchsetzen konnten sich Nahrohr für Mikroskop oder Kraftwagenschuppen für Garage. Heute arbeitet der VDS laut seiner Satzung daran, »insbesondere der fortschreitenden Anglisierung des Deutschen« entgegenzuwirken. Aus professioneller sprachwissenschaftlicher Sicht ist die Entlehnung von Wörtern aus anderen Sprachen ein ganz normaler, schon seit Ewigkeiten währender Prozess, den die empfangende Sprache sehr gut verkraftet, indem sie sich Wörter oder Strukturen zu eigen macht und in das grammatische System integriert. 76 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Interessant ist vielleicht, dass so englisch anmutende Wörter wie Handy, Beamer und Oldtimer rein deutsche Erfindungen sind. An dieser Stelle sei auch anzumerken, dass der Deutsche Sprachrat gemeinsam mit dem Goethe-Institut zwei Bücher mit den Titeln Ausgewanderte Wörter und Eingewanderte Wörter (Limbach 2007, 2008) herausgegeben hat, wobei letztere Zusammenstellung auf einen Wettbewerb zur Sammlung von Wörtern mit Migrationshintergrund zurückgeht. In ersterem sind über 6.000 Belege deutscher Vokabeln vermerkt, die es in alle Welt geschafft haben. Wörter kennen keine Grenzen. Sprachen haben (durch die Sprecher der Sprachen) folglich schon immer Einfluss aufeinander genommen, indem sie Wörter »tauschten«, ohne dass es ihre Existenz infrage gestellt hätte. Es ist in der Sprachwissenschaft unbestritten, dass diachrone (sich über längere Zeiträume entfaltende) und auch synchrone (gleichzeitige) Variation gleichermaßen unaufhaltsam sind und insbesondere zur gesprochenen Sprache gehören wie Wörter und Laute. Spätestens jedoch seit dem ersten Band des 2004 erschienenen populären Buches Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod ist Bastian Sick der deutschen Nation als humoristischer grammatischer Zeigefinger bekannt. Die Medien und das sprachinteressierte Publikum nehmen Sick und seine Kollegen (Wolf Schneider, Eike Christian Hirsch oder den VDS) inzwischen als Autoritäten wahr, die den interessierten Sprachnutzern ihre eigenen Unzulänglichkeiten vor Augen führen. Sprachstandswahrer und Sprachpuristen versuchen, den aktuellen Entwicklungsstand der Sprache einzufrieren, zu konservieren, und den Sprechern zu suggerieren, es gäbe eine einzige sprachliche Norm, an die es sich zu halten gelte und die richtig sei. Aus professioneller sprachwissenschaftlicher Sicht hat die oberflächliche und besserwisserische Sprachkritik sehr oft nur wenig Bestand (siehe z. B. Meinunger 2008). Linguisten der unterschiedlichsten Couleur nehmen Sick und Kollegen im positivsten Fall als konservative Puristen und selbsternannte Sprachpfleger wahr, im schlimmsten Fall als Nörgler und vermeintliche Besserwisser. Als Sprachwissenschaftler könnte man sogar sagen, dass einige der »Fehler« von heute zum Standard von morgen werden könnten. Dies ist leicht zu belegen, wenn wir nur an die inzwischen zumindest umgangssprachlich akzeptierte Entwicklung von wegen mit Genitiv zu wegen mit Dativobjekt (wegen dem Mann anstelle von wegen des Mannes) denken, der vor noch ca. 60 Jahren nicht denkbar gewesen wäre. Sprachpuristen, für die die Dativrealisierung auch in gesprochener Sprache noch kritikwürdig erscheint, obwohl sie inzwischen in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen ist, zeigen ein ideologisches Verhaftetsein mit dem schriftsprachlichen »Standard«, wobei jegliche sprachliche Variation konsequenterweise als Fehler interpretiert werden muss. Dabei bleibt festzuhalten, dass sprachwissenschaftlich Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 77 gesehen das sogenannte »Standarddeutsch« eben nur eine der vielen Varietäten des Deutschen ist, der aber viel gesellschaftliches bzw. soziales Prestige zukommt. Grammatisch betrachtet ist wegen des Mannes nicht besser als wegen dem Mann. Hinter der Angst vor dem Sprachverfall stehen oft kollektive Ängste vor Veränderung, die mit der Sprache an sich nur wenig zu tun haben. Aus linguistischer Sicht wäre es ohnehin richtiger, nicht von Sprachverfall, sondern von Sprachwandel zu sprechen, dem nur die toten Sprachen nicht mehr unterliegen. Somit ließe sich sogar argumentieren, dass die sprachliche Kreativität und Variabilität im Deutschen darauf schließen lässt, dass das Deutsche eine sehr vitale und lebendige Sprache ist. Laut der Allensbachstudie geben 24 % der Westdeutschen und 33 % der Ostdeutschen an, immer Dialekt zu sprechen. Alle anderen Befragten scheinen somit von sich zu glauben, dass sie sich in Standarddeutsch ausdrücken, wobei hier zu bemerken ist, dass es lokale Standardvarietäten gibt. Grundsätzlich ist die Definition des Begriffes »Standard« allerdings etwas problematisch, da es zwar den Duden, aber ansonsten keine offiziellen bzw. gesetzlichen Festlegungen und Reglementierungen zur Aussprache und Grammatik gibt, durch die sich Standarddeutsch auszeichnet. Es ist aber festzuhalten, dass es gesellschaftlich einen symbo lischen Gebrauch der Standardvarietät als Transportmittel für Bildung und Werte der sozialen und politischen Mitte gibt, die Auffälligkeiten in Bezug auf die phonetische Distanz zur Standardvariante oder strukturelle Oppositionen zu vermeiden sucht. Die Fähigkeit, sich in einer Gesellschaft so verständlich zu machen, zählt zum »symbolischen linguistischen Kapital« (nach Bourdieu 1986), das Sprecher haben oder erwerben können, wenn sie sich sprachlichen Normen anpassen und diese vertreten können. Die Nicht-Verfügbarkeit eines sprachlichen Repertoires bzw. die Unfähigkeit, sprachlich zwischen formelleren und informelleren Situationen zu wechseln (Registerwechsel), ist in jedem Fall problematisch und gesellschaftlich hinderlich. Glücklicherweise trifft dies – wenn überhaupt – nur auf eine Minderheit der mit mehreren Sprachen aufwachsenden Kinder und Jugendlichen in Deutschland zu. Viele Jugendliche können sich sehr wohl in sprachlich differenzierten Registern ausdrücken, je nach Anforderung der Gesprächssituation, allerdings gibt es auch ethnisch deutsche einsprachige Kinder und Jugendliche, die diese Fähigkeit weniger ausgeprägt besitzen. Das in den Medien besprochene Problem der »doppelten Halbsprachigkeit«2 (siehe auch Wiese 2012) ist indirekt eine Kritik an Teilen der Bevölkerung mit Migrationshintergrund, 2 Siehe auch Pressemitteilung zu Doppelte Halbsprachigkeit www.zas.gwz-berlin.de/fileadmin/material/presse/pressemitteilung_doppelte-halbsprachigkeit_dez2010 78 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo nicht an zwei- oder mehrsprachiger Erziehung per se. Der Vorwurf, Kinder könnten keine der beiden Zielsprachen richtig sprechen, basiert eher auf einer negativen sozialen Einschätzung ihres Elternhauses und des dortigen Sprachgebrauchs, weniger auf grammatischen Fakten. Dies führt dazu, dass sich diese Jugendlichen weder hier in Deutschland noch in der Heimat der Eltern zu Hause fühlen und es ihnen schwer gemacht wird, sich mit Land, Kultur und Sprache zu identifizieren. Eine junge, in Deutschland geborene Türkin hat in einem Interview für die ZAS-Spontansprache-Datenbank die Frage nach ihrer sprachlichen und kulturellen Identität folgendermaßen beantwortet: »[…] ich persönlich bin nicht äh deutsche Staatsbürgerin und ich fühle mich selber ein bisschen ähm als Deutsche und nicht also – okay auch als Türke. Aber in der Türkei sagt jeder ›Deutsche‹ zu mir, und hier sagt jeder ›Ausländer‹ zu mir und ich finds irgendwie nicht so okay.« Was politisch geleistet werden sollte, ist, diesen in Deutschland geborenen und aufgewachsenen Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft hier eine Heimat zu geben, mit der sie sich identifizieren können, in der sie akzeptiert werden und deren Sprache sie in dem Maße beherrschen, dass sie die normativen bzw. mit dem Duden konformen Erwartungen der Gesellschaft erfüllen können. Dies gilt dann aber auch gleichermaßen für Dialektsprecher. Es ist unsere Aufgabe, diese Menschen mit dem sprachlichen Kapital zu fördern, mit dem sie in der Arbeitswelt bestehen und auch ihren Beitrag zu unserem sozialen System leisten können, aber auch die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, welche Folgen sprachliche Ausgrenzung hat. Dass es einen einzigen objektiven Optimalzustand von Sprache nicht gibt bzw. geben kann, sollte keiner weiteren Erläuterung bedürfen (Spitzmüller 2004). Dennoch wird häufig auf Deutschlands Dichter und Denker verwiesen, wenn es um ein Referenzmodell und die »optimale« sprachliche Ausdrucksfähigkeit geht. Aber selbst der junge Goethe ist nach der Veröffentlichung seines frühen Werks Die Leiden des jungen Werther wegen seines Stammeldeutsch in die zeitgenössische Kritik geraten. Der Literaturkritiker und Goethekenner Erich Trunz (1996:556) bemerkt hierzu: »[…] da sind burschikose Wendungen […] und volkstümliche Wörter […], wie die Jugend um 1772 sie im Gegensatz zu der älteren Generation liebte […]. Werther schreibt abgerissene Sätze, stammelnde, sich nicht genugtunkönnende Wiederholungen und er bringt freie Wortstellungen, die das Wesentliche herausreissen […], die nach der Schulgrammatik der Zeit unrichtig sind.« Dass Goethe sich unterschiedlicher Sprachstile bedienen konnte, sollte hinlänglich bekannt (gewesen) sein, Goethes Werther sollte die Jugend ansprechen, indem er sich in ihrer (seiner) Sprache ausdrückte. Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 79 Urbanes Deutsch Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen. Aristoteles (ca. 300 v. Chr.) Schon seit Menschengedenken gibt es Generationenkonflikte bezüglich der Bereitschaft nachfolgender Generationen, sich den Regeln »herrschender Klassen« bzw. älterer Genera tionen mit Zugang zu gesellschaftlichem und wirtschaftlichem Kapital unterzuordnen. Schuldige für den Verfall kultureller Werte und der Sprache sind schnell ausgemacht: die (männliche) Jugend. Um jedoch eine eigene Identität zu entwickeln, scheint es normal, sich abgrenzen zu wollen, und dabei spielt Sprache eine wichtige Rolle. Unsachliche Kommentare zu Zeitungsartikeln und Publikationen zum Deutsch der Jugendlichen in urbanen Zentren wie Berlin sowie verbale persönliche Angriffe auf die Verfasser (Wiese, persönliche Kommunikation) zeugen zum Teil von heftigen Reaktionen der Leser, die hier nicht wiederholt werden sollen. Auf der anderen Seite gibt es Comedians wie Bülent Ceylan, Fatih Çevikkollu oder Murat Topal, die Hallen füllen und mit der Sprache und dem Image türkischer urbaner multiethnischer Jugendlicher spielen (vgl. auch Auer 2003:224). Im Hinblick auf die inzwischen gängige mediale Meinungsmache und bei einer gemeinsamen Betrachtung der Sprachverfalldebatte und negativen Einstellungen den Sprechern gegenüber, lässt sich feststellen, dass es ein Leichtes ist, eine Gruppe zu finden, die man für den gegenwärtigen »Niedergang der deutschen Sprache« verantwortlich machen kann: die Jugend, und in diesem speziellen Fall, die mit türkischen Wurzeln. Dieses Thema lässt sich optimal medial aufarbeiten und verwerten, hier sei nur ein Beispiel aufgegriffen, um dies zu illustrieren. Der Berliner Kurier berichtete am 21.10.2010 unter der Rubrik »Experte«: »Beim Türksprech ist ein ›-ch‹ nie ein stimmloses ›-ch‹. Es wird zum ›-sch‹ […] Aus dem Wort ›ich‹ wird also das Wort ›isch‹. In der Fachsprache reden wir von einer Koronalisierung des ich-Lauts; er wird vom stimmlosen palatalen Frikativ zum postalveolaren Frikativ. […] Heißt zusammengefasst: das ›-ch‹ stirbt aus – im Türksprech.« Initiiert durch das 1961 unterzeichnete deutsch-türkische Anwerbeabkommen und die dadurch einsetzende Migration in den 60er Jahren hat ein weitgehend ungesteuerter Zweitspracherwerb in der türkischstämmigen Bevölkerung stattgefunden. Inzwischen leben viele 80 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo deutsche Türken der zweiten und dritten Generation in Deutschland, die zum Teil sehr gut und zum Teil weniger gut sozial, kulturell und sprachlich integriert sind. Viele der älteren Generation sprechen das sogenannte Gastarbeiterdeutsch, das sich z. B. durch das Auslassen von Artikeln, Präpositionen, Hilfsverben oder Kopulaverben auszeichnet (Dein Auto nix gut; wir fahren Türkei). Zumindest hier in Berlin, in Bezirken wie Neukölln, Wedding oder Kreuzberg sprechen viele Jugendliche das heute sogenannte Kiezdeutsch (Jannedy, Weirich & Brunner 2011; Wiese 2012). Der Name für diese Varietät ist schon der wertneutralste verständlichste Begriff, dennoch sollte er eigentlich »Nachbarschaftsdeutsch« ([neighbor-]hood German) heißen, denn in Städten wie München oder Köln weiß man mit dem Begriff Kiez überhaupt nichts anzufangen. Türksprech, Türkendeutsch und Kanaksprak oder eben der neutralere Begriff Kiezdeutsch bezeichnen einen Ethnolekt, entstanden auf der Basis von Deutsch und fremdsprachlichen Einflüssen. Es wäre aber falsch zu glauben, dass nur Türken oder Araber bzw. Ausländer generell Kiezdeutsch sprechen, es wird ebenso von einsprachig aufgewachsenen ethnisch deutschen Sprechern gesprochen, die oft problemlos von einer Varietät in die andere wechseln können. Kiezdeutsch ist viel mehr als ein Nicht-RichtigSprechen-Können oder Nicht-Richtig-Sprechen-Wollen des Deutschen – es ist ein Multi ethnolekt, der vorrangig von Jugendlichen gesprochen, genutzt und kreativ gestaltet wird. Dies ist kein Alleinstellungsmerkmal urbaner Regionen Deutschlands. Multiethnolektale Jugendsprachen finden sich auch in anderen urbanen Gebieten westeuropäischer Immi grationsländer (Multicultural London English, England; Straattaal, Niederlande; RinkebySvenska, Schweden; Verlan, Frankreich; Kobenhavnsk Multiethnolekt, Dänemark; oder Ethnolektales Schweizerdeutsch, Schweiz). Das Kiezdeutsch zeichnet sich u. a. durch das Weglassen von Artikeln und Präpositionen oder die Voranstellung von Zeitangaben aus wie z. B. in Jetzt ich geh Kino anstelle von ich gehe jetzt ins Kino, aber auch durch die häufige Nutzung von so als Markierung sprachlicher Unschärfe (Jannedy 2010): die war so blond, so oft synonym gebraucht zu irgendwie in die war irgendwie blond. Diese Abweichungen vom sogenannten Standarddeutsch werden von der breiten Öffentlichkeit häufig als Fehler interpretiert, obwohl es ähnliche Verwendungen auch im umgangssprachlichen Deutsch gibt, wie in Ich steig Alexanderplatz aus. Auch gibt es einige phonetische Eigenarten, von denen aber die Aussprache des orthograpischen <ch> nach <i> (wie in ich) als sch besonders auffällig ist. Das ist es auch, was die 2010 im Berliner Kurier erschienene Glosse beklagt, wenn sie schreibt, das ch in ich stürbe aus und würde im Kiezdeutsch zu isch. Aus professioneller linguistischer Sicht ist zu sagen, dass es weltweit nur etwa 16 Sprachen gibt (Mielke 2007), die Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 81 abb 2 Graffitigemälde in einem Jugendzentrum in Kreuzberg 36 den ch-Laut in ihrem Phoneminventar (siehe S. 86) haben, er ist also grundsätzlich sehr selten. Darüber hinaus haben die Dialekte im gesamten Mitteldeutschen Raum den ch-Laut durch das sch ersetzt, so dass diese Alternation bzw. dieser Wandel grundsätzlich für unsere Sprache nicht ungewöhnlich ist. Wir werden auf diese häufig vorkommende Substitution bei der Beschreibung der derzeit laufenden Versuchsreihe am ZAS noch zurückkommen. Bei der Erstellung der ZAS Spontansprache-Interviewdatenbank waren die Jugendlichen aus Wedding und Kreuzberg sehr kooperativ und hilfreich und standen der Arbeit und allen Fragen offen gegenüber. Um Sprachaufnahmen von guter aufnahmetechnischer Qualität zu erhalten, die notwendig ist, um daraus akustische Parameter zu extrahieren, haben wir die Sprecher in unserem schallgeschützten Labor am ZAS aufgenommen, nachdem wir sie zuvor in Kreuzberg durch Kontakte in einem Jugendzentrum kennengelernt hatten. Wie stark verwurzelt die Identität vieler Jugendlicher dort mit ihrem Bezirk ist, ist auch durch ihre Selbstdarstellung ersichtlich Abb 1, 2. Kreuzberg war in den 70er Jahren einer der ärmsten Bezirke West-Berlins und geprägt durch hohe Arbeitslosigkeit, geringes Einkommen und eine hohe Quote an Immigranten vornehmlich aus der Türkei. 2009 hatte Kreuzberg einen Ausländeranteil von ca. 21 % und der seit 2001 zusammengelegte Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hatte im Vergleich aller Bezirke Berlins auch 2010 noch das geringste Haushaltsnettoeinkommen. Durch den Einfluss der nahebei stationierten US-Armee kam es insbesondere bei den Jugendlichen zu einer Orientierung in Richtung US-amerikanischer Hip-Hop-Kultur. Zwar besitzt Berlin 82 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo abb 3 Wer seid Ihr? Identitätsstiftende Handzeichen in Kreuzberg 36 als Antwort gar keine derartige Skyline Abb 1, 2, dennoch ist das eigene Bild geprägt von Elementen wie eben dieser urbanen Silhouette, Modestilen wie der schief aufgesetzten Baseball-Kappe oder dem Kapuzenpullover Abb 1, sowie von Graffiti und der Sprayerdose und dem Mikrophon, das vielleicht sogar den Ursprung der 36 Boys (Thirtysix Boys) als Hip-Hop- oder GangstaRap-Gruppe symbolisiert Abb 2. Die verklärte Erinnerung an die bis ca. Mitte der 90er Jahre aktive (auch teilweise kriminelle) Jugendbande hat sich bis heute weitergetragen. Fast überall im Bereich um das Kottbusser Tor findet man die immer wiederkehrende Referenz auf »Kreuzberg 36« bzw. die »36 Boys« oder wenigstens auf die Zahl 36. Sie ist eine Huldigung des ehemaligen Postzustellbezirks Südost-Berlin 36 (SO36), einem kleinen Teil des heutigen Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg, mit dem sich seine Anwohner stark identifizieren. Bei Kleidung der Marke Alpha Industries liest sich das Label wie eine 36, wenn man es um 180 Grad dreht. Es gibt auch ein Handzeichen, mit dem sich die 36 darstellen lässt, indem man den Mittelfinger, Ringfinger und kleinen Finger ausstreckt und den Zeigefinger einrollt und an die Wurzel des Daumens legt. Bei einem Konzert zum 1. Mai 2008 wurden die Zuhörer vom Sänger einer Band gefragt »Wer seid ihr?« und geantwortet wurde von den jugendlichen Zuhörern mit Handzeichen: 36 Abb 3. Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 83 Der Ausdruck jugendlicher urbaner multiethnischer Identität manifestiert sich nicht nur durch äußere Merkmale wie den Kleidungsstil, die Präferenz für bestimmte Modemarken, den Musikgeschmack, einen Körperkult wie z. B. einen trainierten Oberkörper oder den Haarschnitt, sondern auch durch den Sprach- und Sprechstil. Sicherlich könnten viele dieser Jugendlichen von gezielter Sprachförderung noch profitieren, doch in der öffentlichen Wahrnehmung ist vorrangig, dass sie sprachliche Defizite haben und »Fehler« in Referenz zum Standard machen. Das Desiderat bleibt bestehen, allen Kindern und Jugendlichen eine möglichst umfassende Kompetenz in der Standardsprache zu vermitteln, allein schon, weil spätestens der Arbeitsmarkt sie daran misst. Dennoch ist aus linguistischer Sicht festzuhalten, dass Kiezdeutsch eine gleichrangige Varietät des Deutschen ist, wie auch Mundarten, mit eigenen Wörtern, lautlichen Alternationen und anderen grammatischen Regelmäßigkeiten. Kiezdeutsch unterscheidet sich aus sprachwissenschaftlicher Sicht in seiner Wertigkeit nicht von anderen Varietäten des Deutschen. Differenzierte Wahrnehmung Ich hör es gern, wenn auch die Jugend plappert; Das Neue klingt, das Alte klappert. Johann Wolfgang von Goethe /// Zahme Xenien Bei einer Gesamtbetrachtung der oben angesprochenen und in manchem Detail ausgeführten Faktoren ist es auch die Aufgabe der Sprachwissenschaft, zu ergründen, wie die gesellschaftlichen Einstellungen gegenüber Sprache, den Sprechern von Dialekten oder anderen Varietäten das strukturelle System von Sprache bzw. das grammatische Gesamtsystem beeinflussen können. Es gibt also eine dialektal bedingte Variation in der Sprache (regionale Variation), der gegenüber Menschen – aus welchen Gründen auch immer – positive, aber auch negative Einstellungen haben. Und es gibt Variation, die sozial stratifiziert ist (durch Alter, Geschlecht, Identität, Bildung, Ethnizität). Insbesondere aus den USA gibt es hierzu einschlägige Studien, die diese Zusammenhänge eindeutig belegen. Labovs berühmte Studie von 1966 über die soziale Schichtbildung des Englischen in New York City markiert den Beginn der urban-orientierten Soziolinguistik. Zu einer holistischen Betrachtungsweise gehören 84 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo allerdings nicht nur die Beschreibungen der sprachlichen Variation in der Produktion, sondern auch eine Interpretation in der Wahrnehmung. Studien insbesondere zur Perzeption sozial verteilter sprachlicher Unterschiede sind in Deutschland noch nicht verbreitet, d. h. die Laborphonologie-Gruppe des ZAS nimmt bei der Erforschung des Gesamtzusammenhangs von grammatisch-strukturellem Wandel aufgrund von sozialer Variation eine Vorreiterrolle ein. In den vergangenen zehn Jahren erst hat die sprachwissenschaftliche Forschung durch die messbaren Effekte unbewusster Zuweisung von linguistischen Merkmalen zu Sprechergruppen tiefgreifende Einsichten bezüglich der kognitiven Verarbeitung von Sprache erhalten, die selbstverständlich auch in die theoretische Modellbildung von Sprachproduktionsund Sprachverstehensprozessen einfließen. Sowohl die theoretische Grammatikforschung als auch die experimentelle Linguistik profitieren gleichermaßen von Ergebnissen in diesem Forschungsbereich: Soziophonetische Studien, die zu Beginn dieses Jahrtausends publiziert worden sind, haben sich eines experimentellen Designs bedient, das man word-matchingParadigma nennt. Hierbei werden akustische Merkmale variiert, von denen man vermutet, dass sie sozial bedeutend ist. In der Studie von Niedzielski (1999) geht es um das Canadian Raising – die Tendenz, Wörter mit dem Vokal [au] wie in house, towel, about oder cow wie [ou] auszusprechen (lautliche Repräsentation, nicht orthographische). Diese Aussprachevariante ist den Sprechern aus Detroit (Michigan, USA) bekannt, allerdings wird sie nur den Kanadiern zugeschrieben. Was die Probanden aus Detroit aber nicht zu wissen scheinen, ist, dass sie selbst auch diesen Vokal wie die Kanadier aussprechen. Dieser Effekt wurde für das Experiment ausgenutzt. Von einem Sprecher aus Detroit wurden Wörter wie house, towel etc. aufgenommen. Weiterhin wurde eine Reihe künstlicher akustischer Stimuli von [au] zu [ou] synthetisiert (künstlich hergestellt, indem man die Endpunkte eines solchen Kontinuums aufnimmt und dann Zwischenvarianten interpoliert). Dabei unterscheidet sich jedes Element in der Reihe nur in winzigen akustischen Merkmalen des Vokals vom nächsten. Nun sollten Hörer aus Detroit sich jeweils eins der aufgenommenen Wörter anhören und dann aus dem akustischen Kontinuum den Vokal bestimmen, von dem sie meinten, dass er am ehesten dem im Wort entspricht. Zwei Gruppen von Hörerprobanden wurden getestet: Bei der ersten Gruppe stand auf dem Antwortblatt das Wort »Canadian« und bei der zweiten Testgruppe stand auf dem Antwortblatt »Michigan«. Die Resultate zeigen, dass die Hörer in der Gruppe »Canadian« generell den gehörten Wörtern mehr erhöhte Vokale zugewiesen haben als die Hörer, die der Gruppe »Michigan« zugewiesen waren. Diese Ergebnisse werden damit erklärt, dass es Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 85 zu einem Perzeptuellen Divergenz-Effekt kommt, wobei identische Stimuli unterschiedlich wahrgenommen bzw. bewertet (interpretiert) werden, je nachdem, welcher Gruppe die Probanden zugewiesen waren. Ob die Probanden in der »Canadian«-Gruppe denken, sie hätten einen Kanadier gehört, und warum genau es zu diesem Effekt kommt, ist nicht klar. Sicher ist nur, dass dieser Effekt mit dem gleichen Experiment im Kontext von Australien versus Neuseeland repliziert werden konnte. Hier allerdings ging es um die Aussprache des kurzen Vokals i, die das Wort Fisch (›fish‹) in Australien wie fusch und in Neuseeland eher wie fiesch klingen lässt. Nachdem die Ergebnisse aus den USA im australisch-neuseeländischen Kontext repliziert worden sind (Hay, Nolan & Drager 2006), haben die Autoren (Hay & Drager 2010) eine subtilere Methode gewählt, um die Probanden zu manipulieren: Anstatt auf die Antwortzettel die Wörter Australian oder New Zealander zu schreiben, haben sie einer Gruppe von Hörern kurz ein Koala-Stofftier (Nationalsymbol der Australier) gezeigt und der anderen Gruppen ein Kiwi-Plüschtier (Nationalsymbol der Neuseeländer). Auch hier wurden unterschiedliche Ergebnisse erzielt, je nachdem, welcher Gruppe die neuseeländischen Probanden zugeordnet waren. Die Autoren schließen daraus, dass dieser perzeptuelle Abweichungseffekt robust ist. Sprache wird unterschiedlich interpretiert, und zwar in Abhängigkeit davon, wen man für den Sprecher hält. Weil in diesen oben beschriebenen Experimenten jeweils nationale Grenzen bzw. benachbarte Nationalitäten die ausschlaggebenden Gruppen bezeichnen, geht man von einem Effekt aus, der die nationale Identität der Hörer anspricht. Was aber hat das nun mit Kreuzberg, Kiezdeutsch oder dem Deutschen der Gegenwart zu tun? Eventuell lässt sich dieser Effekt auch hier innerhalb Deutschlands (manche Dialekte werden gemocht, andere nicht) oder sogar innerhalb einer urbanen Region wie Berlin (grundsätzlich negative Einstellung gegenüber der Varietät und den Sprechern) nachweisen. Dabei geht es vielmehr um sprachliche Abgrenzung und sprachliche Identität und die unbewusste Fähigkeit, sprachliche Merkmale (wenn auch selektiv) zuweisen zu können, als um ein antagonistisches Verhältnis zwischen den Sprechern von Kiezdeutsch und anderen Sprechergruppen. Dass dies sehr subtile und keine bewussten Mechanismen sind, konnte das Experiment mit den Stofftieren sehr deutlich zeigen. Ein sprachliches Merkmal, welches stark mit Kiezdeutsch assoziiert wird und welches wir in unserer Studie (Jannedy, Weirich & Brunner 2011) ausgenutzt haben, ist die im Kiezdeutsch häufige Aussprache von ch als sch wie in isch anstatt ich oder wirklisch anstelle von wirklich. Diese Alternation ist, wie schon erwähnt, perzeptuell sehr salient, also sehr auffällig. Wir haben hier im Kontext von Berlin das experimentelle Paradigma zwar etwas moder- 86 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo II III akustische parameter i artikulatorische parameter abb 4 Diskontinuierliche Relation von artikulatorischen Parametern zu akustischen Parametern bzw. zwischen Akustik und Perzeption nisiert, dabei aber auf eine schon lang erprobte Methode zurückgegriffen: das kategoriale Perzeptionsexperiment. Hörer sollen in diesem Experiment entscheiden, ob sie Wort A oder Wort B gehört haben, wobei sich diese beiden Wörter nur in einem Phonem unterscheiden. Laute einer Sprache haben erst dann Phonemstatus und gehören zum Phoneminventar, wenn sie bedeutungsunterscheidend sind. So liegt der Bedeutungsunterschied zwischen Fichte und fischte lediglich in den Lauten ch und sch, d. h., diese beiden Wörter bilden ein sogenanntes Minimalpaar. Mit der Minimalpaarprobe (Vergleich von zwei Wörtern, die sich lediglich in einem Laut unterscheiden, was zu einem Bedeutungsunterschied führt) kann man also feststellen, ob zwei Sprachlaute unterschiedliche Phoneme der deutschen Sprache sind. Zwar sind ch und sch jeweils Phoneme des Deutschen, aber in der Aussprache von ich wie isch verändert sich die Bedeutung nicht. In diesem Fall ist die Aussprache von isch lediglich eine (allophonische) Variante von ch. Das Internationale Phonetische Alphabet (Handbook 1999) beschreibt Phoneme bzw. bedeutungsunterscheidende Laute von Sprachen mit artikulatorischen Merkmalen, die 1. die Stimmhaftigkeit, 2. den Artikulationsort und 3. die Artikulationsart des Lautes angeben. So ist z. B. das ch ein stimmloser palataler Reibelaut. Hörer sind unglaublich gut darin, die akustischen Parameter (das, was auditiv aufgenommen wird) auf die Phonemkategorie abzubilden. Wenn man also das Minimalpaar Fichte und fischte aufnimmt und dann den Reibelaut akustisch jeweils so manipuliert, dass eine Reihe von Wörtern erstehen, die z. T. wie hybride Versionen von Fichte und fischte klingen, dann hat man die Teststimuli für ein kategoriales Perzeptionsexperiment erstellt. Genauer gesagt heißt das, dass es an irgendeiner Position in Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 87 diesem Kontinuum (von Fichte zu fischte) bei der kleinsten akustischen Veränderung zu einer großen Veränderung der Bedeutung des Wortes kommt: nämlich dann, wenn perzeptuell die Phonemkategorie von ch zu sch wechselt. Diese Relation wurde in der Quantentheorie der Sprachproduktion und Sprachperzeption (Stevens 1972, 1989) beschrieben. Maßgeblich ist, dass eine nur kleine Veränderung in einem Parameter eine große Veränderung eines anderen Parameters zur Folge haben kann. Dies ist im Schaubild Abb 4 ausgedrückt: Eine gleichbleibende Veränderung auf der waagerechten x-Achse (Bereiche I und III der Graphik) hat sowohl in der Akustik als auch in der Perzeption (lautliche Kategorisierung) einen diskontinuierlichen Sprung auf der y-Achse (Bereich II) zur Folge. Einfacher ausgedrückt bedeutet dies: 1. wenn die Artikulation über ein gewisses Maß hinaus abweicht, kann es zu großen Veränderungen im akustischen Signal kommen, 2. wenn das akustische Signal über ein gewisses Maß hinaus abweicht, kann es zu großen Veränderungen in der Interpretation des Signals kommen. Was dieses gewisse Maß ausmacht, ist sprach-, dialekt- oder auch ethnolekt- und möglicherweise auch sprecher- (bzw. hörer-) spezifisch. Diese perzeptuelle Diskontinuität wird bei kategorialen Perzeptionsexperimenten ausgenutzt: Hörern werden in ungeordneter Reihe künstlich erstellte einzelne Wörter aus einem Kontinuum vorgespielt, die sich jeweils nur minimal in einem akustischen Parameter voneinander unterscheiden. Der Hörer hat dann die Aufgabe, für jeden gehörten Stimulus zu entscheiden, ob er Fichte (z. B. grüne Taste) oder bereits fischte (blaue Taste) gehört hat. Bei den Stimuli, die nicht eindeutig einer Kategorie zugeordnet werden können, sagen einige Hörer, dass sie Fichte und andere, dass sie fischte gehört hätten. Es gibt keine richtige oder falsche Antwort, da diese Stimuli auf der Parametergrenze Abb 4, Bereich II liegen. In diesem Bereich und der damit verbundenen Frage nach der genauen Lokalisation des sogenannten Überschneidungsbereiches (cross over point) liegt das wissenschaftliche Erkenntnisinteresse dieser Studien, welches wiederum Rückschlüsse auf den gesamten kognitiven Ablauf des Sprachprozesses zulassen. In unserer Studie haben wir bisher 99 Studierende der Humboldt-Universität gebeten, die akustisch manipulierten Wörter anzuhören und dann nach jedem Wort so schnell wie möglich zu entscheiden, welches der beiden Wörter sie gehört haben. Dazu sollten die entsprechenden Tasten Abb 5 auf einer sogenannten Antworttastatur (»response pad«) gedrückt werden. Blau steht für fischte und grün für Fichte, als weitere Hilfe haben wir den Tasten Bilder zugewiesen. Zusätzlich haben wir bei einigen Probanden gemessen, wie lange es gedauert hat, bis eine Taste gedrückt wurde. Maßgeblich ist, dass zwei Gruppen von Probanden 88 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo abb 5 Antworttastatur (Response pad), links fischte, rechts Fichte, mit visuellem Stimulus ›Kreuzberg‹ getestet wurden: die 1. Gruppe hat das Wort Kreuzberg auf ihrer Antworttastatur gesehen und die 2. Gruppe hat auf der Antworttastatur das Wort Zehlendorf gelesen (inzwischen haben wir auch eine Kontrollgruppe getestet, die keinen Stimulus erhalten hat; die Daten sind allerdings noch nicht ausgewertet). Zehlendorf wurde deswegen ausgewählt, weil in einer Vorstudie, bei der wir Studierende der Humboldt-Universität zu Berlin gebeten hatten, auf schematischen Karten von Berlin und seinen Bezirken (sprachliche) Auffälligkeiten zu vermerken, Zehlendorf in keinem Fall markiert war. In dem oberen Graphen Abb 6 sehen wir nun die Daten für die Gruppe, die das Wort Kreuzberg (KB) gesehen hat und unten die Resultate für die Gruppe, die das Wort Zehlendorf (ZD) gesehen hat. Die Zahlen auf der waagerechten Achse sind die einzelnen unterschied lichen Wörter, die für das Experiment generiert wurden. Die dunklen Balken sind die Zählungen für Fichte, die hellen die für fischte. In beiden Gruppen wurde also für das Wort mit der Nummer 1 fast nur Fichte-Wertungen abgegeben. Wenn bei einem Vergleich der beiden nebeneinander stehenden Balken der helle Balken höher ist als der dunkle, dann wurden für das Wort von allen Hörern für dieses Wort mehr fischte-Bewertungen abgegeben. Für die Gruppe KB (oben) ist zu sehen, dass der Überschneidungsbereich (cross over point), also dort, wo zum ersten Mal mehr fischte-Bewertungen abgegeben wurden, bei Stufe 15 des Kontinuums liegt. Obwohl beide Gruppen identische Wörter gehört haben, befindet sich dieser cross over-Bereich für Gruppe ZD (unten) erst bei Stufe 17. Dieser Unterschied ist statistisch signifikant und zeigt, dass Hörer, wenn sie das Wort Kreuzberg gesehen haben, früher und häufiger fischte wahrnehmen als Hörer der Gruppe Zehlendorf. Es scheint somit der Fall zu sein, dass Hörer alleine durch das Lesen des Wortes Kreuzberg eine andere, frühere Phonemgrenze hören, als die Hörer, die Zehlendorf lesen. Bei der Auswertung der Reaktionszeiten für eine Gruppe von 22 Probanden zeigt sich auch, dass die Hörer in Gruppe KB mehr Zeit benötigen (1014,6 ms) als die in Gruppe ZD (901,2 ms) Abb 7. Die Daten sind logarithmisiert, weil Reaktionszeiten nicht normal verteilt sind; die Rela- Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 89 300 250 200 150 100 50 1 3 5 7 8 9 10 11 13 15 17 21 23 27 1 3 5 7 8 9 10 11 13 15 17 21 23 27 300 250 200 150 100 50 abb 6 Hörerevaluationen für jeden Stimulus für die Gruppe Kreuzberg (oben) und die Gruppe Zehlendorf (unten) tion zwischen den beiden Gruppen ist dadurch aber nicht beeinträchtigt. Auch dieser Unterschied ist statistisch signifikant und nicht zufällig. Diese Daten implizieren, dass Hörer mehr Zeit benötigen, die Informationen zu verarbeiten (und sich zu entscheiden), wenn sie in Gruppe KB sind. Die Gründe dafür sind bisher nicht bekannt, allerdings geht man in gebrauchsbasierten Grammatikmodellen (für einen Überblick: Barlow & Kemmer 2000) davon aus, dass mit dem jeweiligen Sprachsignal auch sozialindikative und situative Informationen abgelegt werden (Foulkes 2010; Drager 2010; Jannedy & Hay 2006), die dann in der Sprachrezeption und im Sprachgebrauch jeweils abrufbar sind und verarbeitet werden. Die Resultate deuten darauf hin, dass die Phonologie nicht so kategorial ist, wie bisher angenommen, und dass die Grenzen innerhalb des grammatischen lautlichen Gesamtsystems instabil bzw. zumindest flexibel sind. Dies ist u. U. eine Voraussetzung für Lautwandel. Hörer interpretieren Sprache im Kontext assoziierter sozialer Charakteristiken und erlernter linguistischer und unbewusster sozialer Stereotypen (Devine 1989). Es ist somit nicht 90 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo 7.5 log(RT) 7.0 6.5 6.0 kb zd abb 7 Mittlere Reaktionszeiten (logarithmisiert) für die Probanden in Gruppe KB (links) und ZD (rechts) auszuschließen, dass Hörern eine wesentlich größere Rolle als Mitverursacher von Lautwandel zukommt als bisher angenommen (Ohala 1981). Das eben erwähnte Experiment zeigt ja, dass identische akustische Stimuli unterschiedlich wahrgenommen und kategorisiert werden. Dadurch kann es langfristig zu einer Neuordnung des phonologischen Gesamtsystems kommen. Die spannende Frage, wie diese sozio-kognitive Integration abläuft, worauf sie basiert, wie sie genau funktioniert und ob und wie sie rückgängig gemacht werden kann, ist (noch) nicht beantwortet. Auch lässt sich bisher nicht klären, warum eine Varietät des Deutschen geliebt und eine andere gehasst wird, egal ob es sich dabei um regional oder sozial verteilte Variation handelt. Die Antwort darauf lässt sich nicht einfach über personenbezogene Metadaten wie Alter, Herkunft, Geschlecht, Ausbildung oder Musikgeschmack ergründen, sondern hier sind subtilere Mechanismen am Werk, die es durch clevere experimentelle Verfahren zu ergründen gilt. Zusammenfassend bleiben dreierlei Dinge zu bemerken: 1. Sprache ist einem ständigen und stetigen Wandel unterworfen; Bemühungen, die deutsche Sprache pur und frei von fremden Einflüssen zu halten, haben ihr zwar nicht geschadet, aber auch nicht genützt. 2. Es gibt eine Verbindung zwischen Sprache und sozialer Gruppenzugehörigkeit, d. h., die Einstellung Sprache bzw. Dialekten und Ethnolekten gegenüber beziehen sich in aller Regel auf das sprachliche und soziale Prestige der Varietät, das sehr eng an die Sprecher gekoppelt ist. 3. In der Wahrnehmung von Sprache sind wir auf einem guten Weg, diese unbewussten Einstellungen und Lautwandelerscheinungen mit Experimenten zu Tage zu fördern und die zugrunde liegenden Mechanismen zu beschreiben, die sich auf das gesamte grammatische System auswirken können und gesellschaftspolitische Relevanz haben. Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 91 Dr. Stefanie Jannedy koordiniert den Projektbereich »Laborphonologie« mit dem Schwerpunktthema »Konstituentengrenzbezogene Merkmale und Phänomene gesprochener Sprache«. Sie hat Anglistik, Amerikanistik und Germanistik an der Universität Hamburg und Theoretische Linguistik an der Ohio State University studiert und danach mehrere Jahre in den Bell Laboratories (AT&T) an sprachgenerierenden Systemen sowie im SFB 632 »Informationsstruktur« an der Humboldt-Universität zu Berlin gearbeitet. Mitte 2007 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin ans ZAS gekommen und hat dort zur Prosodie unterschiedlicher Sprachen, u. a. auch komplexer Tonsprachen gearbeitet. Das derzeitige Forschungsinteresse liegt auf konstituentenbasierten Phänomenen gesprochener Sprache, sprachlichen Varietäten, Sprachverwendung und Sprachrezeption sowie dem Einfluss von Sprachverwendung auf das grammatische System. danksagung Ich bedanke mich bei Harald und den Jugendlichen von der Naunyn Ritze, die mit uns gesprochen, Tischkicker gespielt und uns die Welt erklärt haben. Auch wäre keine unserer Studien zum Thema Kiezdeutsch möglich gewesen ohne die Bereitschaft zahlreicher Probanden, denen ich hier herzlich danken möchte. Die Hörstudie wurde in Zusammenarbeit mit Dr. Melanie Weirich, Friedrich-Schiller-Univer sität Jena, und Dr. Jana Brunner, Universität Potsdam, durchgeführt. Ich danke meinen Kollegen Susanne Schroeder, Susanne Fuchs, Marzena Żygis, Caroline Magister, Bernd Pompino-Marschall, Werner Frey und André Meinunger sowie meinen studentischen Hilfskräften Anna Theis, Claudia Blankenstein und Sophie Arndt für umsichtige Kommentare zu diesem Essay – Fehler und Unzulänglichkeiten dieses Aufsatzes gehen alleine auf mich zurück. 92 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Referenzen Auer, P. (2003). ›Türkenslang‹: Ein jugendsprachlicher Ethnolekt des Deutschen und seine Transformationen. In A. Häcki-Buhofer (Hrsg.), Spracherwerb und Lebensalter, 255–264. Tübingen: Francke. Barlow, M. & S. Kemmer (2000). Usage Based Models of Language. 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Es nahmen 15 Nachwuchswissenschaftler/innen (Doktoranden und PostDocs) der Geistes- und Kulturwissenschaften aus Deutschland, Österreich, Italien, Polen und den USA teil, deren Projekte sich historisch auf die Erste Kulturwissenschaft oder methodisch auf deren Konzepte beziehen. Die Sommerakademie umfasste zum einen Close readings, d. h. gemeinsame Lektüre und Diskussion zentraler Texte der Ersten Kulturwissenschaft mit Mitarbeitern des ZfL (Herbert Kopp-Oberstebrink, Irmela Krüger-Fürhoff, Anne-Kathrin Reulecke, Falko Schmieder, Martin Treml, Daniel Weidner, Stefan Willer, Sigrid Weigel); zum anderen die Präsentation eigener Arbeiten durch die Teilnehmer. Zusätzlich gab es öffent liche Vorträge mit Diskussion sowie ein themenbezogenes kulturelles Rahmenprogramm (darunter ein Besuch im Walter Benjamin Archiv). Öffentliche Abendvorträge Sigrid Weigel (ZfL) /// Jenseits der zwei Kulturen – die Episteme der Ersten Kulturwissenschaft, 11.07.2011 Carlo Ginzburg (Pisa) /// Pathosformeln – Aby Warburg in Context, 12.07.2011 Georges Didi-Huberman (Paris) /// Atlas – Survey and Similitude, 14.07.2011 Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 95 96 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Teilnehmer/innen Eva Axer (Bonn) /// ›Germanisch-heidnische‹ Strömungen in der Kulturwissenschaft um 1930. Zu André Jolles, Wolfgang Kayser, Clemens Lugowski und Günther Müller Emmelyn Butterfield-Rosen (Princeton) /// »Canonical Views«: The Disposition of Figures in Modern Art 1886–1912 Lilla Balint (Stanford) /// Allegorie: Zwischen Fragment und Totalität. Valenzen eines Begriffs im Werk von Walter Benjamin Maria Teresa Costa (FU Berlin) /// Walter Benjamins Auseinandersetzung mit der Kunst wissenschaft seiner Zeit Anne Enderwitz (FU Berlin) /// Melancholie und Modernismus um 1900 Julia Kerscher (Tübingen) /// Walter Benjamin und das Reinigungswissen der Moderne um 1900 Bryan Klausmeyer (Johns Hopkins) /// Freud, Benjamin, and the Trace of History Anna-Maria König (Wien) /// »Volkskultur«. Aspekte einer kulturtheoretischen Debatte in Wissenschaft und Literatur, 1890–1930 Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// Chonja Lee (Zürich) /// »Du lebst und tust mir nichts.« Magische Verlebendigung in bildender Kunst, Film und Wissenschaft (1904–1914) Henrike Lerch (Basel) /// Mensch und Kultur bei Ernst Cassirer und Helmuth Plessner Pawel Moscicki (Warschau) /// Remembrance of the Things to Come. Archive and Utopia of 20th Century Ulrich Richtmeyer (Weimar) /// Auratische Asymmetrien – Die asymmetrischen Argu mentationsfiguren in Benjamins Aura-Texten als Grundthesen einer Kulturwissenschaft des technischen Bildes Chadwick Smith (New York University) /// »Case Study and Interpretation: Human Rights as Cultural Studies« Yevgenya Strakovsky (Stanford) /// Vocation as a Marker of Moral Agency in 19th Century Modernity Elena Vogman (FU Berlin) /// »Sinnliches Denken«. Sergej Ejzenstejns Methode als Projekt einer neuen Wissensordnung 97 98 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 99 100 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Säkularisierung als Denkfigur: Zur Genealogie eines diskurspolitischen und kulturgeschichtlichen Grundbegriffs Daniel Weidner /// Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Mit dem, was man als ›Wiederkehr der Religionen‹ bezeichnet – d. h. dem verstärkten öffentlichen und wissenschaftlichen Interesse für Religion in den letzten zwanzig Jahren – wurde auch die Frage der ›Säkularisierung‹ wieder wichtig, genauer: Sie wurde eigentlich erst wieder thematisch. Indem jene Wiederkehr die Selbstverständlichkeit der These infrage gestellt hat, dass der Westen oder jedenfalls Europa Gegenstand eines kontinuierlichen und unaufhaltsamen Prozesses der Säkularisierung sei, stellt sich aktuell das Problem, wie denn die unbestreitbar existierenden Phänomene des ›Säkularen‹ zu interpretieren seien: also der weitgehenden Ablösung kultureller Bereiche aus religiösen Bedeutungszusammenhängen. Dies umso mehr, da die These von der Wiederkehr der Religion ja eigentlich impliziert, dass diese wenigstens vorübergehend verschwunden war. Was also war Säkularisierung? Und was bedeutet sie heute für uns?1 Secularity und Säkularisierung als zwei Diskurse Nehmen wir ein jüngeres Beispiel: Gil Anidjar, Religionswissenschaftler, Komparatist und Theoretiker des Postkolonialismus, veröffentlichte 2006 in der Zeitschrift Critical Inquiry unter dem Titel Secularism eine viel beachtete Auseinandersetzung mit dem OrientalismusKritiker Edward Said. Anidjar ging es besonders um Saids Idee des Secular Criticism, also jener ideologieskeptischen, politikzugewandten Kritik, in der Said eine Alternative zu Machtdiskursen wie jenem des Orientalismus sah. Er zeigt dabei nicht nur Saids eigenes höchst ambivalentes Verhältnis zur Religion auf, sondern betont, dass das Säkulare nicht einfach ein gewissermaßen unmarkierter Gegensatz zum Religiösen sei, sondern ein sehr spezifisches Verhältnis zwischen dem Religiösen und anderen Bereichen der Kultur. Säkularismus 1 Der vorliegende Text war die Eröffnung des Workshops »Säkularisierungen. Andere Lesarten und alternative Konzeptionen der Genealogie der Moderne« am 16.–17.12.2011 am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung. Der Vortragscharakter wurde hier beibehalten. Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 101 Nach der Säkularisation im Jahre 1803 entstehen Stallungen in der Kirche des Klosters Dalheim in Westfalen-Lippe. Erst in den 1970er Jahren endet die landwirtschaftliche Nutzung. Heute beherbergt das Kloster das LWL-Landesmuseum für Klosterkultur. wäre demnach eine bestimmte politische Organisation, ein bestimmtes Rechts- und Bildungssystem, das auch der Religion einen bestimmten Platz zuweise, ja eigentlich die Religion als ihr Gegenüber konstruiere: etwa als privaten Glauben im Gegensatz zur säkularen öffentlichen Sphäre. Anidjar beruft sich hier vor allem auf den Anthropologen und Politikwissenschaftler Talal Asad, ebenfalls ein wichtiger postkolonialer Theoretiker, der bereits mehrfach die Paradoxie hervorgehoben hat, dass das Konzept der Religion eine Erfindung der modernen Aufklärung sei, während die Idee des Säkularen aus der theologischen Idee des Säkulums als des Diesseits im Gegensatz zur kommenden Welt abgeleitet worden sei. 102 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Links Im Kirchenschiff des ehemaligen Steyler Missionshauses in Ingolstadt ist heute eine Zweigbibliothek der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt untergebracht. Rechts Die ehemalige katholische Pfarrkirche Heilige Drei Könige in Köln-Rondorf befindet sich heute in Privatbesitz. Sie dient als Wohnraum und Arbeitsplatz. Das Säkulare, so Anidjar, sei daher keine neutrale Form, sondern entstammte einem Kontext, der Saids Ausweg mehr als fragwürdig mache: »Secularism is a name Christianity gave itself when it invented religion, when it named its other or others as religions. […] Orien talism is secularism, and secularism is Christianity.« Um sein Argument zu unterstreichen, fügt Anidjar dieser Stelle eine überraschende Fußnote hinzu: »This argument has been made most famously, perhaps, by Karl Löwith in Meaning in History; it was further substantiated by Amos Funkenstein in Theology and Scientific Imagination.« Was zeigt uns diese Szene? Erstens macht sie deutlich, dass die Frage nach der religiösen Genese der Moderne, die aus einer westlichen – genauer: aus einer deutsch-akademischen, d. h. protestantisch-monokulturellen – Perspektive einen eher akademischen Charakter hat, im Kontext der postkolonialen Weltgesellschaft hochbrisant ist. Bemerkenswert – und darauf konzentrieren sich die folgenden Überlegungen – ist dabei zweitens der unvermittelte, um nicht zu sagen unbeholfene Verweis auf Funkenstein und Löwith, der bezeichnenderweise in der Buchpublikation von Anidjars Aufsatz gestrichen wurde. Denn wenn Funkensteins Buch von 1986 immerhin noch als Forschungsliteratur zitiert werden kann, so ist Karl Löwiths Weltgeschichte und Heilsgeschehen von 1949 ein Klassiker, dessen Erwähnung gewissermaßen zu selbstverständlich ist, um das Argument zu stützen. Darüber hinaus hat Löwiths Buch eine lange und kontroverse Diskussion hervorgebracht, die bei Anidjar gar nicht vorkommt. Seine Fußnote macht dadurch deutlich, dass es derzeit wenigstens zwei Diskurse Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 103 über das Säkulare und die Säkularisierung gibt, die sich weitgehend ignorieren: Es gibt einerseits eine vor allem amerikanische Debatte über secularism, die eher politisch ausgerichtet ist und einen europäischen Diskurs über Säkularisierung als historischen Prozess, der vor allem in den 1960er und 70er Jahren geführt wurde und danach langsam abgeebbt ist. Wie etwa Charles Taylors 2007 erschienenes Buch A Secular Age zeigte, beginnen die beiden Diskurse erst jetzt wieder, sich zu begegnen. Spricht man also über das ›Säkulare‹, so ist diese Differenz immer mitzubedenken, weil man sonst Gefahr läuft aneinander vorbeizureden. Drittens ist gerade die Nähe von Christentum und Moderne, die Anidjar hier so plakativ wie provozierend feststellt, ein Gemeinplatz der europäischen Debatte. Nicht nur im gegenwärtigen Theoriediskurs hat der sogenannte theological turn bei Autoren wie Giorgio Agamben, Alain Badiou, Jean-Luc Nancy, Giorgio Vattimo oder Slavoj Žižek zu einer affirmativen Betonung des christlichen Moments der Moderne geführt. Schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind diese Argumente vielfältig vorweggenommen worden. Die damaligen Debatten – die auch in der gegenwärtigen europäischen Wiederentdeckung der Religion und des Christentums oft genug vergessen werden – schwingen in den Debatten über Säkularisierung oft auf unerkannte Weise mit: In Agambens Vergegenwärtigung des Messianismus etwa klingt Rudolf Bultmanns präsentistische Eschatologie durch, in Nancys Dekonstruktion des Christentums die Säkularisierungstheorie Friedrich Gogartens. Um aber zu verstehen, wie der Ausdruck ›Säkularisierung‹ funktioniert und was seine eigenartige Faszination ausmacht, muss man sich diese Vorgeschichte vergegenwärtigen und auch solche Konzeptionen von Säkularisierung in den Blick nehmen, die sich historisch nicht durchgesetzt haben. Denn Vielgestaltigkeit und Vieldeutigkeit gehören essentiell zur Kategorie der Säkularisierung dazu. Zwei Modelle von Säkularisierung Insgesamt kann man zwei dominante Modelle von Säkularisierung in gegenwärtigen wie in historischen Diskursen unterscheiden, die man auf die Formeln bringen könnte »Secularism is Christianity« bzw. »Secularism is not Christiantiy«, Formeln die dann durch is still, is no longer oder not yet ergänzt werden. Die Äußerungen sind offensichtlich komplementär, sie ergeben, was Louis Althusser einmal ein »epistemologisches Paar« genannt hat: Es handelt sich um zwei scheinbar einander entgegengesetzte Aussagen, die ihre Evidenz zum g roßen 104 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Maß aus der Negation der anderen beziehen und sich gerade durch diese doppelte Schein evidenz gegenseitig blockieren. Die Einsicht ›Niemand kann doch bestreiten, dass die Moderne ohne Christentum nicht das wäre, was sie ist‹, steht der Einsicht ›Niemand kann doch bezweifeln, dass die Moderne sich von einem christlichen Zeitalter unterscheidet‹ polar gegenüber, so dass sich hier denkerisch nichts bewegen kann. Man kann die beiden Formeln mit zwei Positionen verbinden, die emblematisch für die Säkularisierungsdebatte sind und bis heute zumal in Deutschland wichtige Referenzen sind: Max Weber und Carl Schmitt. Untersucht Weber Religion als Vorgeschichte der Moderne (also: Secularism is no longer Christianity), so betont Schmitt die Insistenz nicht nur der Religion, sondern sogar der Theologie (also Secularism is and will always be Christianity). Schon die Qualifikationen deuten freilich an, dass die Entgegensetzung hier nicht völlig symmetrisch ist, und das ist wichtig für die Form, in der die Säkularisierungsdebatte im Anschluss an Weber und Schmitt verläuft. Max Weber ist mit seiner Protestantismus-These und mit der Deutung von der europä ischen Geschichte als Geschichte der Rationalisierung und ›Entzauberung‹ der Welt wohl der wichtigste Stichwortgeber der Säkularisierungsdebatte überhaupt. Auf ihn rekurriert sowohl ein wesentlicher Teil der Religionssoziologie als auch die soziologische Frage nach der Funktion der Religion in der Moderne. Noch Charles Taylors Entwurf einer Geschichte des Säkularismus’ trägt deutliche Züge der Weberschen Geschichte. Doch diese geht weder im späteren soziologischen Programm noch in der Formel von der ›Entzauberung‹ auf. Es ist symptomatisch, dass Weber selbst den Ausdruck ›Säkularisierung‹ niemals terminologisch benutzt, seine Erzählung selbst eigenartig indirekt vorgeht und an entscheidenden Stellen auf Metaphern zurückgreift wie in der höchst ambivalenten Rede von der ›Entzauberung‹ (ist sie als Verlust von Zauber oder als aktiver Gegenzauber zu verstehen?). Dementsprechend ist das Resultat dieser Geschichte eigentümlich zweideutig, insofern sich Kontinuität und Diskontinuität zwischen Gegenwart und Vergangenheit die Waage halten und insofern der Schlussappell über das stahlharte Gehäuse des seelenlosen Kapitalismus gerade die Gefahren der Säkularisierung betont. Es ist dies ein politischer, vielleicht sogar prophetischer Gestus: Secularism is no longer Christianity, but beware. Carl Schmitts Formel »Alle prägnanten Begriffe der modernen Staatslehre sind säkula risierte theologische Begriffe« wirkt auf den ersten Blick wie das Gegenmodell zu Weber, umso mehr als Schmitt betont, er meine diese Formel nicht nur historisch, sondern ›systematisch‹. Nach dieser These – für Hans Blumenberg die »stärkste Form des Säkularisierungstheorems« – ist und bleibt Politik inhärent theologisch. Es verwundert nicht, dass gerade Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 105 diese Behauptung Schmitt immer wieder zum entscheidenden Bezugspunkt neuerer Theorien im Umfeld des gegenwärtigen theological turn gemacht hat. Auch Schmitts Unternehmen sieht freilich bei näherem Hinsehen komplexer aus. Die Frage ist dabei nicht nur, ob es einem christlichen Suprematismus verhaftet bleibt (so Anidjar); auch nicht, ob bloße begriffliche Analogien es wirklich erlauben, von Identitäten zu sprechen (so Blumenberg in seiner Generalkritik am Säkularisierungsdiskurs), sondern wie diese Analogie eigentlich zu verstehen ist. Denn es ist ja einigermaßen bemerkenswert, dass Schmitt angesichts seines erklärten Zieles, Politik als Realität sui generis zu beschreiben, hier nun doch Politik auf Theologie zu gründen scheint. Dies legt zumindest nahe, die Analogie umgekehrt zu lesen: Sie hätte dann die Funktion, Konzepte wie die Souveränität gerade in dem Maße als unhintergehbar zu setzen, wie ihnen theologische Dignität zugesprochen wird, sie würde also weniger Politische Theologie begründen als Theologisierung der Politik betrieben. Vieles legt eine solche Lektüre nahe, etwa wenn Schmitt schreiben kann, der Gottesglauben sei »der extremste fundamentale Glauben an eine Herrschaft und an eine Einheit« – und nicht etwa umgekehrt. Auch gegenwärtig ist m. E. allenthalben zu beobachten, dass die Wiederkehr der Religionen in der Theorie nicht selten eher in solcher Theologisierung – und damit Immunisierung – der jeweiligen theoretischen Position als in der Beschäftigung mit der Religion besteht. Umgekehrt würde wie bei Weber gerade die Figur der Säkularisierung es erlauben, Schmitts Diskurs zu dekonstruieren: Wenn es etwa heißt, die souveräne Entscheidung sei normativ betrachtet aus dem Nichts geboren, so wird zwar explizit deren Autonomie betont, implizit aber ein Urbild aufgerufen – eben die Schöpfung aus dem Nichts –, das die Autochthonie des Politischen gerade in Frage stellt. Rhetorik der Säkularisierung Beide Modelle sind also komplizierter, als sie auf den ersten Blick erscheinen, und gerade dadurch öffnet sich dann auch das Feld für eine ganze Reihe anderer Versuche, Säkularisierung zu beschreiben. Es gilt dabei, die Rede von der Säkularisierung als großer Erzählung oder als Mastertrope ernster zu nehmen, als das normalerweise geschieht, indem man ihre narrativen und rhetorischen Verfahren in den Blick nimmt. Nicht im Sinne einer Demaskierung, und auch nicht im Sinne einer Abstraktion, die sich nur mehr für die Erzählung interessiert oder ausschließlich für die Strategien der Selbstermächtigung. Im Gegenteil ist 106 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo davon auszugehen, dass in der Rhetorik der Säkularisierung etwas verhandelt wird, was nicht direkt zum Ausdruck kommt und was vielleicht auch nicht direkt zum Ausdruck kommen kann. Eine solche Reflexion betrifft heute nicht mehr oder nicht primär die Begriffsgeschichte des Ausdrucks. Die Feststellung, dass es sich bei ›Säkularisierung‹ um einen übertragenen Ausdruck handelt, ist inzwischen selbst zum Topos geworden. Umgekehrt wäre wohl zu fragen, inwiefern Säkularsierung nicht selbst ein essentielles Problem der Begriffsgeschichte beschreibt – die ja oft den Transfer von Konzepten, die einmal im Religiösen beheimatet waren, beschreibt. Insgesamt aber liegt die zentrale Mehrdeutigkeit des Ausdrucks, das hat schon Blumenberg betont, gar nicht in seiner Etymologie, sondern in seiner Pragmatik. Beschreibt ›Säkularisierung‹ einen Zustand oder Prozess? Benutzt man den Ausdruck intransitiv oder transitiv, also gibt es Säkularisierung wie es Regen gibt, oder wird etwas säkularisiert, oder gar etwas in etwas verwandelt? Handelt es sich um Verlust oder um Transformation, um Entschleierung, um Entwendung, Freisetzung? Es mag sein, dass gerade diese Vielheit von Lesarten wesentlich zum ›Begriff‹ der Säkularisierung gehört – und dass es sich dabei daher gar nicht um einen ›Begriff‹ im eigentlichen Sinne handelt, sondern eher um ein Sprachspiel. Eine nahe liegende Alternative wäre, Säkularisierung als Erzählung zu verstehen, denn der Ausdruck organisiert sowohl große wie auch komplexe Geschichten und ist vielleicht sogar die letzte große Erzählung, an die zu glauben wir nicht aufhören können. Die Rede von Säkularisierung ist aber viel diffuser und geht auch nicht im Narrativen auf, ist zugleich weniger und mehr – mehr als Erzählung, indem sie ein komplexes Forschungsprogramm umgreift (gerade in der Soziologie); weniger, weil sie gar nicht lang erzählen muss, sondern ihre größte Prägnanz in kurzen Formeln hat: »Das moderne Arbeitsethos ist das säkularisierte Streben nach innerweltlicher Erlösung«, »alle prägnanten Begriffe der Staatslehre sind säkularisierte theologische Begriffe«, »Sport ist die Religion der Moderne«. Bei all diesen Formeln handelt es sich kaum um Erzählungen, es handelt sich eher um Tropen, und es sind wohl diese Tropen, die wesentlich für die Stärke und Faszination der Säkularisierungserzählung sind. Gerade als Tropen sind sie nicht nur starke Setzungen, die dann ihrerseits die Erzählungen, wenn es denn solche gibt, motivieren. Sie führen auch dazu, dass die Rede von der Säkularisierung immer schon überdeterminiert ist, weil sich sofort die Frage stellt, ob diese Tropen eigentlich wörtlich zu nehmen sind, bzw. was hier jeweils tenor und was vehicle ist: Trägt der Sport religiöse oder die Religion sportliche Züge? Säkularisierung als Rhetorik beschreibt somit ein Geflecht von Tropen, Figuren und Erzählungen, in denen religiöse Gehalte nicht einfach transportiert, sondern permanent Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 107 Die Marienkirche in Neubrandenburg baute der finnische Architekt Pekka Salminen zur Konzerthalle um. refiguiert und rekonfiguriert werden. In ihrer Um- und Überschreibung nehmen diese Gehalte immer komplexere Bedeutungen an, die sich nicht mehr auf einen Begriff bringen lassen, aber trotzdem nicht die Kohärenz und Wiedererkennbarkeit verlieren. Säkularisierung als Denkfigur macht genau diese Transporte lesbar. Dabei sind Tropen – wie auch Erzählungen – nicht nur Ordnungen der Wirklichkeit, sondern auch Sprachspiele, und zwar mehrstimmige. Sie bestehen in einer permanenten Interferenz und auch einem Positionskampf verschiedener Sprachen. Tatsächlich scheint die Rede von Säkularisierung auch deshalb oft konfus, weil Philosophen und Soziologen, Historiker und Anthropologen unter Säkularisierung jeweils sehr Verschiedenes verstehen, das aber nicht immer merken. Das bedeutet auch, dass der Diskurs besonders umkämpft und offen für Besetzungen aus verschiedenen Richtungen ist. Historisch ist dabei zentral, dass der Diskurs der Säkularisierung ursprünglich, in der Phase seiner Herauskristallisierung um 1900, disziplinär ortlos war, weil er gerade an der Grenze der Disziplinen auftauchte: zwischen Theologie und Geistesgeschichte, zwischen Ökonomie und Philosophie etc. Vielleicht die wichtigste Frage dieser Mischung von Sprachen und Disziplinen betrifft die Frage, wie sich Säkularisierung zum theologischen Diskurs verhält. Man muss nicht Hans Blumenbergs Generalverdacht teilen, dass Säkularisierung ein inhärent theologisches Konzept sei und sich letztlich von seiner Hintergrundmetaphorik als Kategorie historischen 108 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Unrechts nicht befreien könne, um zu verstehen, dass die Theologie – als diejenige Diszi plin, in der traditionell Religion zur Sprache kam – eine zentrale Bedeutung für die Idee der Säkularisierung hat. Historisch fällt dabei auf, dass die Konjunktur der Säkularisierung mit einer bestimmten Weise einhergeht, über Religion zu sprechen: mit der dialektischen Theologie der Zwischenkriegszeit. Man könnte vermuten, dass die Prägnanz der ersten Säkularisierungsdebatte zu nicht unwesentlichen Teilen aus dem – positiven oder negativen – Verhältnis zu dieser Theologie stammt, und dass die relative Plattheit mancher gegenwärtigen Positionen nicht unwesentlich auf die Abwesenheit eines ähnlich prägnanten theologischen Referenzdiskurses zurückzuführen ist. In jedem Fall bleibt Säkularisierung ein zentrales Konzept, das alle Kritik an seiner Unschärfe und metaphorischen Überfrachtung zu überleben scheint. Diese Kritik ist nicht widerlegt worden, aber sie hat sich letztlich als Kritik an der Sache, nicht am Ausdruck erwiesen. Das Verhältnis der Moderne zur Religion ist wirklich so komplex, so überdeterminiert, so unentscheidbar, wie es der Diskurs der Säkularisierung in seinen verschiedenen Positionen behauptet hat. Eine genauere Untersuchung dieses Diskurses – sei es des gegenwärtigen oder des historischen – zeigt immer wieder nicht nur die Vielfalt der Möglichkeiten, über Säkularisierung zu reden, sondern auch die jeweiligen Probleme und Paradoxien verschiedener Konzeptionen der Moderne und der Religion. Wenn die Idee der ›Säkularisierung‹ trotz aller berechtigten Kritik am Ausdruck auch heute noch unentbehrlich ist, so ist es wichtig, sie mit Vorsicht und mit Wissen um ihre Implikationen zu verwenden. PD Dr. Daniel Weidner ist stellvertretender Direktor am ZfL, aktuell leitet er dort das Forschungsprojekt »Tragödie und Trauerspiel«. Daniel Weidner ist seit 2000 am ZfL tätig und wurde 2009 für die Fächer Komparatistik und Neuere Deutsche Literatur an der FU Berlin habilitiert, Gastprofessuren führten ihn nach Stanford, Gießen, Basel und Chicago. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören der Zusammenhang von Religion und Literatur, die Geschichte von Philologie und Literaturtheorie sowie das Gebiet der deutsch-jüdischen Literatur. Zuletzt erschienen von ihm »Bibel und Literatur um 1800« (München: Fink 2011), »Profanes Leben. Walter Benjamins Dialektik der Säkularisierung« (Hrsg., Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2010), »Bibel als Literatur. Eine Anthologie« (Mithrsg., München: Fink 2008). Daniel Weidner ist außerdem Mitglied im Vorstand der International Walter Benjamin Society, in diesem Zusammenhang ist er Mitherausgeber der »Benjamin-Studien« (München: Fink, Band 1, 2008; Band 2, 2011). Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 109 Die Kirche St. Maximin in Trier wird heute von den örtlichen Bistumsschulen als Aula und Sporthalle genutzt. Auch öffentliche Veranstaltungen finden dort statt. 110 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Marokkanische Filmtage »Umbruch und Vielfalt« Sonja Hegasy & Regina Sarreiter /// Zentrum Moderner Orient Lange vor den Umbrüchen in Nordafrika 2011 plante das Zentrum Moderner Orient in erlin ein kleines marokkanisches Filmfestival zum Thema »Umbruch und Vielfalt«. Als B kompetenter Partner konnte hierfür das Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V. mit Birgit Kohler als Vorstandsmitglied des Arsenals gewonnen werden. Birgit Kohler ist auch im Auswahlkomitee des Forums der Berlinale, das dem Filmschaffen aus Marokko 1999 einen Fokus widmete. Die Präsentation hierzulande unbekannter Kinematografien sowie Diskurs und Austausch sind zentral für das Selbstverständnis von Arsenal und Forum, die nicht nur Anlaufstelle für Filmemacher aus aller Welt sind, sondern auch über ein breites Netzwerk an Kontakten zur nationalen und internationalen Filmbranche verfügen. Trotz eines wachsenden Interesses an der Region sind öffentliche Sichtweisen auf die arabische Welt immer noch stark von Zuschreibungen und der Bestätigung gängiger Bilder geprägt. Die Geschichte der europäisch-arabischen Begegnung in den letzten 200 Jahren lässt sich nur schwerlich abstreifen, wie wir immer wieder feststellen. Daran ändern die Umbrüche 2011 erst langsam etwas. Vom 31. August bis 7. September 2011 organisierten ZMO und Arsenal in Kooperation mit dem SFB 640 und dem Zentrum für Literatur- und Kulturforschung ein breit angelegtes Besuchsprogramm in Berlin und Potsdam für die Produzenten bzw. Regisseure Noufissa Sbaï, Talal Selhami, Yasmine Kassari und Swel Noury. Zur gleichen Zeit fanden die Marokkanischen Filmtage im Arsenal statt. Das ZMO hat schon an verschiedenen Stellen insbesondere auf Kunst und Kultur als Vermittler von Forschungsergebnissen zurückgegriffen; die Ausstellungen Cairoscape, Was hältst Du vom Westen? Gespräche mit jungen Menschen aus der arabischen Welt und Made in Teheran – Sechs Frauenblicke sind Beispiele aus den vergan genen Jahren. Mit den Filmtagen verfolgte das ZMO drei zentrale Ziele: Zum ersten wurden Informationen über ein nordafrikanisches Land zugänglich gemacht, das in der deutschen Öffentlichkeit kaum Aufmerksamkeit erhält. Die Filmtage zeigten, dass sich die Umbrüche schon lange in der Gesellschaft ankündigten. Zweitens wurden kontroverse Themen aus dem euromediterranen Raum mit dem Publikum diskutiert, wie Migration, Globalisierung, ungeteilte Menschenrechte etc. Und drittens wurde ein Austausch zwischen marokkanischen und deutschen Filmschaffenden organisiert. Mit insgesamt 780 Zuschauern war das Filmprogramm sehr gut besucht. Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 111 Marokkos Filmlandschaft bietet mehr als nur Hintergrund für europäische und amerikanische Monumentalfilme. Zwar liegen Gedanken an Filme wie Casablanca (1942), Gladiator (2000) oder Babel (2006) nahe, aber das einheimische Kino hat eine Vielfalt von lokalen Produktionen sowie ästhetischen Mitteln aufzuweisen. Der zeitgenössische Film profitiert von einer größeren, wenn auch nicht uneingeschränkten Ausdrucksfreiheit und bezeugt die zunehmende Befreiung von gesellschaftlichen Konventionen im Privaten. Das zeitgenössische marokkanische Kino stellt Fragen nach den eigenen Wurzeln und der jüngeren Geschichte des Landes. Es versucht, Wege des Zusammenlebens zwischen Männern und 112 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Yasmine Kassari und Sonja Hegasy Swel Noury Frauen, Armen und Reichen zu finden sowie für das Weiterleben nach den »bleiernen Jahren« und dem Exodus der marokkanischen Juden. Laïla Marrakchi etwa lässt in ihrem Film Marock (2005) die Liebesgeschichte zwischen einer muslimischen Abiturientin und einem jüdischen Teenager in dieser Jugendkultur spielen. Marock war 2006 der meistgesehene Film im Land und lief auch in deutschen Kinos. Seit Mitte der 90er Jahre wächst die nationale Filmproduktion stetig. Heute ist sie nach Ägypten die zweitgrößte in der arabischen Welt. Verschiedene Entwicklungen haben den positiven Trend des marokkanischen Kinos begünstigt. Zunächst zeigt die allgemeine politische Öffnung seit 1996 und die damit verbundene Rücknahme von Zensur Wirkung. Weiterhin haben spezielle Maßnahmen zur Förderung des Films das marokkanische Kino beflügelt, wie die Auflage eines Filmfonds durch das Centre Cinématographique Marocain (CCM), die Gründung der Filmschule und des Filmfestivals in Marrakesch im Jahr 2001 und der Cinémathèque in Tanger 2006. Marokko hat sich neben Frankreich in den letzten Jahren als wichtiger Ort der Postproduktion für Regisseure aus dem subsaharischen Raum entwickelt. Auch deutsche Produktionsfirmen nutzen Marokko zunehmend als Drehort, wie z. B. Sönke Wortmann für Die Päpstin. Szenen, die in Rom spielen, entstanden in der Filmstadt Ouarzazate. Ouarzazate entwickelte sich von der 1928 gegründeten französischen Garnisonsstadt an der Grenze zur Sahara zu einer modernen Filmstadt, in der marokkanische Statisten von internationalen Produktionen jedoch häufig wie Tagelöhner behandelt werden, was der Film Ouarzazate Movie von Ali Essafi mit Witz aufgreift. Wüstenlandschaft, Lehmbauten und Kasbahs bieten eine ideale Kulisse für Bibel-, Sandalen- und Abenteuerfilme, wie das Arsenal im Programmheft schreibt. Die Veranstalterinnen sichteten schließlich 26 Filme aus den Jahren 2001 bis 2010, von denen neun Spiel- und Dokumentarfilme ausgewählt wurden. Die ausgewählten Filme reflektieren den gesellschaftlichen Wandel auf individueller alltäglicher Ebene und behandeln ein breites Spektrum an Themen: die Aufarbeitung der Geschichte politischer Häftlinge, die Rechte von Frauen, die Auflösung patriarchaler Strukturen, Migration, Korruption, das Verhältnis zur Berberkultur, das Zusammenspiel in der Familie. Sie beschäftigen sich mit Alltag und Tabus, Vergangenheitsbewältigung und Zukunftsträumen. Viele Filme waren erstmalig in Berlin zu sehen. One minute of sun less von Nabil Ayouch überschritt die Grenzen der marokkanischen Zensur und wurde dort bisher nicht öffentlich gezeigt. Der Filmemacher weigerte sich, den Zensurvorschlägen der marokkanischen Filmbehörde CCM zu folgen und erhielt daraufhin keine Kinolizenz. Stein des Anstoßes war für die Zensurbehörde vor allem die Darstellung und Verhandlung von Sexualität und Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 113 Birgit Kohler und Noufissa Sbaï Homoerotik in der Kriminalgeschichte, die offen Korruption, Drogenhandel und Kindesmissbrauch in der Küstenstadt Tanger thematisiert. Der Dokumentarfilm Our forbidden places (2008) von Leila Kilani begleitet vier Familien bei ihrer Suche nach verschwundenen Angehörigen und ihrer Auseinandersetzung mit der Kommission für Wiedergutmachung. Der Eröffnungsfilm Cry no more von Narjiss Nejjar erzählt die Geschichte von einem Dorf, in dem nur junge Prostituierte leben; ihre älteren Mütter leben in den Bergen und werden von ihnen versorgt. In In Pieces erzählt ein Filmemacher, der in die USA auswanderte, in über zwei Jahrzehnte gesammelten Filmschnipseln von den engen Beziehungen in seiner Familie. Diese sieht in ihm liebevoll einen Nichtsnutz. Hakim Belabbes wirft einen durchdringenden Blick auf die Menschen und die Kultur in seinem Geburtsland. Es gelingt ihm, die sehr innigen Beziehungen zwischen vier Gene rationen zu zeigen, die es in Westeuropa nur noch selten gibt: Geburt, Initiation und Tod finden noch zuhause statt. Die »Marokkanischen Filmtage« sind eine Kooperation von Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V., SFB 640 und Zentrum Moderner Orient. 114 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo The Arab autumn? Samuli Schielke /// zentrum moderner orient I never liked the expression »the Arab Spring« because I know too well what happened to the Prague Spring in 1968. A short time of hope in a »socialism with a human face« was crushed by Soviet tanks, and it took more than twenty years before a new revolution could gather momentum. 2011, the year of revolutions and uprisings around the Arab world, has been marked not only by an amazing spirit of change, but also by fierce resistance by the ruling elites, and a fear of instability and chaos among large parts of the ordinary people. Some uprisings, most notably that in Bahrain, were crushed with brute force at an early stage. Others, in Yemen and Syria, continue with an uncertain future. Along with Tunisia, Egypt appeared to be one of the lucky Arab nations that were able to realise a relatively peaceful and quick revolution, a turning point towards a better future of justice, freedom, and democracy. This autumn, however, the situation in Egypt raises doubts about that better future. Returning to a different country I returned to Egypt on October 2nd, this time not with the aim to follow the events of the revolution but to begin a new ethnographic fieldwork on writing and creativity, pursuing questions about the relationship of fantasy and social change. I found Egypt in a very different state from what it had been when I left it behind in March. Returning here, I encountered an air of freedom, a sense of relaxation and ease, and a strong presence of creativity, discussion, and interest in politics. But I also encountered a fear of economic collapse and a continued sense of turmoil, with strikes (mostly successful) continuing all over the country, a political struggle among political parties to share the cake of elections beforehand through alliances and deals, confrontation between competing sections within the Islamist spectrum (which has much more presence and popular support than the liberal and leftist camp), an increased visibility and activity of what in post-revolutionary jargon are called the fulul, or »leftovers« (literally, the dispersed units of a defeated army) of Mubarak’s National Democratic Party that was dissolved last spring, renewed confessional tensions, and last but not least a military rule tightening its grip over the country. Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// Porträt des 2010 von Polizisten ermordeten Khaled Said mit dem Schriftzug »Wir kommen zurück«, umgeben von Wahlwerbung der salafistischen Nur-Partei. Alexandria, November 2011. 115 116 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Vandaliertes Porträt des am Maspiro am 9. Oktober getöteten Aktivisten Mina Danial, umgeben von Wahlwerbung. Alexandria, November 2011. My revolutionary friends are without exception extremely frustrated about the situation. Some see the revolution in grave danger, others say that it has already failed, that it fact failed on 11 February when the military took over from the Mubarak family. In different variations, they argue that the Supreme Council of the Armed Forces (SCAF) has proven itself as a faithful follower of Mubarak, intent on taking over power through the manipulation of the upcoming elections, if necessary by the way of spreading chaos and terror. Also the Islamists in their different colourings, who until the summer were very supportive of the military rule (hoping to strike a good power share deal), have turned critical of the SCAF, beginning to realise that the army is deceiving them just like Gamal Abdel Nasser did back in 1954 when after a period of cooptation, the Muslim Brotherhood was prohibited and brutally suppressed. But a lot of people (probably the majority) are still trustful in the army, believing what state television says and what public sector newspapers write. And most Egyptians are first of all busy with the economic situation, which is very difficult. It was in this mixed atmosphere of an air of freedom and a sense of frustration and anxiety about the way things are evolving that I arrived in Alexandria three days ago, after spending a week in Cairo. Alexandria is one of the power bases of Salafis and the Muslim Brotherhood, and their posters and banners are visible all over the city, but not to the exclusion of others: posters of liberal or leftist parties, banners of new parties by the fulul, graffitis by the radical opposition and politicised football ultras. Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 117 The massacre at Maspiro On Sunday 9 October, large-scale Christian demonstrations were organised in several cities around the country in protest against the burning of a church and Christian apartments in Idfu (in the south of Egypt) more than a week earlier, and the very inappropriate reaction of the authorities. The governor of Aswan, rather than trying to solve the crisis, had declared that the church had been built without a licence anyway. A sit-in of Christian protesters in front of the state television headquarters at Maspiro (overlooking the Nile in Central Cairo) had been forcibly dispersed and many people had been injured. On 9 October, a large number of Christians, feeling to be under increasing pressure since quite a while, went out to streets in large numbers, and rather than just occupying one place, they took out in protest marches through the cities. On the afternoon of that day, I was returning from downtown Alexandria to Mandara in the east of the city on a minibus when we entered a big traffic jam on the seafront Cor niche road. The minibus driver diverted to the side streets, and after a while we saw that on the Corniche there was a large (a few thousands) march of Christians with lots of crosses visible from afar. Turning left and right on the narrow side streets, the driver managed to get us just ahead of the march, and stopped shortly to pick up passengers, calling them to hurry: »Get in, get in, let’s move before we get beaten up!« He didn’t specify who he expected to get beaten by – in any case, he sensed danger. In Alexandria, the march headed for the Northern Regional Military Headquarters, the standard destination of demonstration marches in Alexandria ever since the army seized power on 11 February (unlike in Cairo where demonstrations are usually stationary at Tahrir Square, in Alexandria they usually march through the city). At the same time, a similar march was heading to Maspiro in Cairo. The events that followed and the terrible death toll are known, and there is nothing I can add to the many eyewitness reports from Cairo that tell about stones being thrown at the march on its way, the army attacking the protesters at Maspiro with live ammunition, armoured troop carriers crushing people, cars being set in fire, and riots evolving. The bits of pieces from eyewitness reports I get from Cairo tell of a chaotic situation evolving around the centre of the city, with various groups of Muslim citizens, some of them groups of (apparently hired) thugs, others people incited by the state media, going out to the streets, trying to break into Christian shops and institutions, threatening people, stealing things. Things were not everywhere simply a matter of Muslims and Christians, however. In Faggala, one witness reports on Facebook, the 118 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo standoff was between poor youths and thugs on the one side, intent on looting Christian property, and Muslim inhabitants of the area who were not at all happy about the idea of stealing in the name of Islam. In Alexandria, the night was tense, fights were reported in some parts of the city, and the protesters at the Northern Regional Headquarters were attacked by civilians, described as inhabitants of the district by news media. But to my knowledge no shots were fired in Alexandria, and nobody got killed. More terrible than the veritable massacre committed by the army at Maspiro was its coverage by Egyptian state media that – this has become very clear in the past two days – openly called »the noble people of Egypt« to come to help the Army against Christians, reported that the protesters killed three Egyptian soldiers (to date it remains unclear whether any soldiers were killed at all), showed clearly dubbed interviews with injured soldiers. We don’t know what they really said, but the dubbed voices told of Christians seizing the weapons of the army, attacking people, stealing their money, beating soldiers to death. Also in the following days, after footage and eyewitness accounts have proven that the official version was not only skewed, but completely false, the state media and a big part of the independent media have continued to spread the version of 23 dead »from both sides,« giving the impression of an equal confrontation. Today, state-owned newspapers have began to distribute new versions of the story, one according to which the protesters stole the armed troop carriers, and another according to which protesters set a troop carrier in fire and killed a large number of soldiers inside it. At the same time, there is no official confirmation of any deaths from the ranks of the army and the police. After the direct incitement by state television in the first hours, the official tone has shifted to expressing compassion with »our Christian brothers« and commemorating »the martyrs from among the army and police.« There is a huge cover-up going on. A lot of people continue to trust the state media, and especially when the issue becomes mixed with confessional sentiments, it becomes very compelling to believe that version of the story. D., a man from the countryside and very critical of the system since years, told me that he heard the news about the massacre at Maspiro in a cafe in Birimbal. In village cafes, people usually watch Egyptian Channel One which they still trust over other news media He tells that based on the coverage of Channel One, he really believed its account of the events, and thought that if protesters get armed and attack the army, then nobody else than the military can control the situation and that they need to be given the power to do so. Only when he got home an hour later and opened the Internet did he find out that it was the Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 119 »Ägypten«. Alexandria, November 2011. army that shot at the protesters and drove over them with armoured vehicles. No wonder then if others, who are less determined supporters of the revolution and less critical of the army and the military rule, believed – and still believe – what state television said. Many – if not most – Muslims in Egypt do not have a sense that Christians would be in any way disadvantaged. They claim that there is national unity in Egypt, that Muslims and Christians are united and equal – a powerful fiction that makes it easy to overlook the really existing forms of discrimination. This is the ground from which the claims by state media about armed Christian protesters attacking the Egyptian army could gain their credibility: a sense that the Christians are demanding more than is their fair share anyway, now turned into a terrible union of patriotic militarism with sectarian distrust of the religious other. In the social media, this sensibility is expressed without the veil of national unity and sorrow in the official state media, with comments that range from anger to open aggression towards Christians. For those who never liked Christians anyway but had no good reason for this sentiment, the official story of Christian protesters arming themselves and attacking the Egyptian army offers a legitimate reason to hate. Sectarian tension has a decades-long history in Egypt, and while it is evident that the army and state television did their best to incite confessional tensions, they were only able to do so because they really are widely shared by Egyptians. While Christians are at the losing end of these tensions due to their smaller number and their lack of presence in key nods of the military-media complex, it does not mean that they would be innocent of sectarian intolerance. There has been a strong turn to religion as the basis of identity and good life among Muslims and Christians alike, and part of this has been an increasing degree of closure towards the religious other. If Egypt were a 90 % Christian country, we might have seen Muslim protesters massacred at Maspiro on Sunday. 120 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo The success of the media cover-up is far from total, however. It may have been aimed at tightening the army’s control over the country, but rather than creating a unified public opinion, it has deepened existing political splits. A lot of people don’t buy the army’s version of the story, and even many who are sympathetic of the army say that they don’t know what to believe. One of the paradoxes of the Massacre at Maspiro is that it targeted people who otherwise would have been very likely to be supportive of a military rule that guarantees conti nuity and stability. Under Mubarak, many Christians would see in the ruling system a protector of Christians against the Islamists, even if they suffered from it as much if not more than everybody else. Last Sunday turned a big part of Christian Egyptians from hesitant supporters of the system into angry opponents of military rule. Also among Egyptians of Muslim faith, many are putting the blame on the army, the more so after huge numbers of eyewitness accounts and horrible photographs and videos on the Internet and on some television stations have shown the extent of the violence by the army and the outright lying of the state media. The euphoric sense that »the army and the people are one hand« has been shifting more and more towards a distrust in the army’s ability (and good will) to run the country properly. Add the fact that there is not only a lot of sectarian tension in Egypt, but also quite some opposition to it by people who resist the momentum of sectarian closure. Who wants to be informed in Egypt, can be. Those who didn’t trust the military anyway, see in the events at Maspiro is a terrible proof of how much the SCAF, aided by the fulul, is intent to resorting to the tactics of chaos and terror that the Mubarak regime tried in the first days of the revolution last January. D. sees that there is a plan that is being executed step by step. Not a clever one, and not well implemented, but a plan. The attack at the Israeli embassy in Cairo was one step, a way to exploit nationalist sentiment while inciting fear of unrest. The massacre at Maspiro was another step. The elections will be the next one, and D. expects that they will turn very violent and will be cancelled after the first round. The army intentionally lets the situation deteriorate, to let chaos prevail, the economy collapse, and the worse things get, the more people are willing to accept military rule as a guarantee of stability and security. In 2013 or 2014, D. predicts, an army candidate, most likely chief of staff Samy ‘Annan, will run for presidency, and even if the elections were fully free and fair (which they will not be), he will win. My friend S. from Alexandria, since long frustrated about the current state of affairs since has strangely enough found new optimism in this moment. He thinks that what the country is going through now may be the birth labours of a better future. He (a Muslim by the Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 121 way) is teacher at a school that has a large portion of Christian pupils and teachers, and confessional tensions have been very tangible there since long. Today, he gave the daily school opening speech. He started with telling that he saw Hosni Mubarak in a dream, the former president telling him that from his point of view, everything is going exactly as he wants. Calling the teachers and pupils to fight the Mubarak that continues to live inside them, S. concluded with an appeal to humanity and the need of people to recognise each others as humans. The speech moved people to tears, Muslims and Christians, and S. says that it made him feel a lot more optimistic. A., calling me on the phone from the Emirates where he is working as a migrant labourer, tries to take it with humour: »The solution is that the Muslims burn the churches and Christians burn the mosques and everybody prays at home.« Revolution as continuity In Egypt this autumn, what in the way of a bad omen was called the Arab Spring is being crushed under the wheels of a military-media complex intent on employing sectarianism and the fear of chaos to consolidate their hold of the country. There are plenty of reasons for pessimism. Is there reason for optimism? A few people whom I have met these days express a sense of optimism that they cannot quite explain. There is a sense that something has changed, that there is no return to the past, a sense that the events that we see these days, no matter how terrible they are, may actually be signs of the revolution’s success. Even if it may be a mistaken optimism – revolutions are very unpredictable and dangerous events, and they can go awfully wrong (think of the Russian revolution of 1917) – it is something to take seriously. Part of this optimism is related to the sense of freedom, the wave of creativity, discussion and communication that goes on in the society. It is related to social dynamics released by the revolutionary momentum that are likely to influence the formation of the coming generation even if the political aims of the revolution may fail. This is what I would like to call the progress theory of the Egyptian revolution, a vision of the revolution creating something new, something that wasn’t there before. It has a grain of truth, but I think that by emphasising the novelty of the January 25 Revolution, it overlooks the history of revolutions in Egypt. To conclude this essay, I try to think about 2011 from the point of view of what I call the 122 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Mehrfach übermalte Graffitis. Kairo, Oktober 2011. continuity theory of the Egyptian revolution. Rather than something completely unprecedented, the January 25 Revolution can also be seen as a return to a historical normality – and it’s a hard landing. Until this year, Egypt as I knew it was that of the late Mubarak era, one of the most depoliticised times in Egypt’s contemporary history. I first arrived in Egypt in the late 1990’s, a time when the de facto civil war between the regime and the Gama’at al-Islamiya in southern Egypt was ending with a bloody defeat of the Islamist militants. From the 1990’s until 2010 was a time when everybody in Egypt, including the Islamists, were compelled to yikabbar, to mind their own business and not get involved. In retrospect, however, the Mubarak era that was Egypt as I knew it, appears as an exceptional one, an interruption in a long history of revolutions and uprisings in Egypt since the 19th century. The Egyptian book market has been flooded by a wave of books about the revolution, most of them of mediocre value at best. But there are pearls among them, and one of them is Muhammad Hafiz Diyab’s Uprisings or Revolutions in the History of Modern Egypt (Intifadat am thawrat fi tarikh Misr al-hadith, Cairo: Dar al-Shorouk, 2011). Diyab presents a history of popular uprisings, student and strike movements, riots, and full-fledged revolutions that begins in the 19th century and continues throughout the 20th century, with the 1919 revo lution against British colonial rule, student protests in 1935, student and labour protests in 1946, the military coup of 1952 and the following revolutionary rearrangement of political and economic power, demonstrations in the late 1960’s and early 1970’s, and the so-called »bread riots« of January 1977, a wide-scale protest movement involving workers, students, and political activists of different colourings against Anwar al-Sadat’s policies of economic Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren /// 123 liberalisation. These different uprisings share a number of important features: a key role played by young people (especially students, and since the 1940’s industrial workers), significant participation across political and party lines, large-scale demonstrations often focused on Tahrir Square (formerly Isma’iliya Square) in Cairo, a visible role played by women, and an at best moderate degree of success of the protesters in realising their demands. The fantastic moment of standing in Tahrir square in January and February 2011 was a moment that went beyond the wildest dreams of those who participated in that moment, a moment of utopia turned into material reality. For those who were there it has gained a quality that comes close to that of a religious belief. That fantastic quality has created two blind spots about the relationship of the revolution with the ordinary world. The first blind spot is a practical one. The reality of social and political change is a lot more difficult, a lot less pure and grand, and comparing it with the fantastic moment of revolution can create a sense of powerless that makes it difficult to make a realistic assessment of what is to be done next. The second blind spot is a temporal one. The fantastic moment of revolution carries an experienced singularity of a once-in-a-lifetime moment that because of its singularity exceeds the imaginable. The January 25 Revolution was not a singular event, however. It stands in a tradition, and without repeating history, it builds on its predecessors and paves the ground for struggles to come, struggles that are now becoming evident. This, I think, is the source of the inexplicable optimism in these difficult days of what, in Egypt at least, looks like the beginning of an Arab autumn, a period of authoritarian restoration and violent confrontations. January 25th 2011 was not the opening of a new era in Egypt. It was the return to the historical normality of a nation in revolt, the continuation of a state of uprising that began in 1919, or perhaps already in 1881, and that is bound to continue. Samuli Schielke ist Leiter der seit 2010 am ZMO arbeitenden Nachwuchsforschergruppe »Europa finden – Vermessung des Möglichen in Afrika und im Nahen Osten« (s. Jahrbuch 2010, s. 34 f.). Er forscht in Ägypten seit Ende der 90er Jahre und bearbeitet derzeit das Projekt »Kosmopolitisch im Geiste? Fantasie, Frustration und die Suche nach der Welt zwischen Ägypten und Europa«. Der vorliegende Aufsatz vom 11. Oktober 2011 ist Teil seines Internet-Blogs »You’ll be late for the revolution«, in dem er seit Januar 2011 tagebuchartig seine Erlebnisse und Reflektionen zu den Ereignissen in Ägypten veröffentlicht. Namen wurden anonymisiert, um die Privatsphäre der Menschen vorort zu wahren. Den gesamten Blog findet man unter http://samuliegypt.blogspot.com/. 124 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft 126 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft Schützenstraße 18 /// 10117 Berlin Tel +49 (0) 30 · 20 192 154 /// Fax +49 (0) 30 · 20 192 402 [email protected] /// www.zas.gwz-berlin.de Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 127 Forschungsprofil und Mitarbeiter Laufende Projektarbeit Mit dem Jahr 2011 stehen wir im vierten Jahr des zunächst für sechs Jahre vom BMBF geförderten Forschungsprogramms »Einbettung, Verknüpfung, und Konstituentengrenzen in Sprechsprache, Grammatik und Diskurs«. Das Jahr erlebte eine rege Publikations- und Vortragstätigkeit der Mitarbeiter, die Organisation zahlreicher Konferenzen und Workshops und auch den Beginn neuer Projekte. Eine wichtige Funktion für die externe und interne Kommunikation hat die Webseite des ZAS. Auf ihr finden sich die Darstellungen des zentralen Forschungsprogramms mit seinen Programmbereichen und der angelagerten Drittmittelprojekte nationaler und internationaler Fördereinrichtungen. Wichtige Veränderungen der Webseite betreffen das neue Logo und den neuen Inhalt »Aktuelle Mitteilungen«. Dort wird, neben der Ankündigung von Vorträgen und Konferenzen, auf aktuelle, mit dem ZAS in Beziehung stehende Ereignisse hingewiesen. Die Begehung durch den von Prof. Dr. Wunderlich geleiteten Beirat fand Ende November in Anwesenheit von Frau Dr. Grund (BMBF) statt. Wir freuen uns über die positive Beurteilung unser Arbeit. Im Berichtsjahr neu bewilligt wurde ein von PD Dr. Natalia Gagarina und Prof. Dr. Manfred Krifka gemeinsam mit der Utrecht University und der Herzen State Pedagogical University, St. Petersburg, bei der Europäischen Kommission (CORDIS, FP7) beantragtes Projekt zur Diskurskohärenz bei normal entwickelten bilingualen Kindern und solchen mit Sprachentwicklungsstörungen (DiscourseBiSLI). Ebenfalls neu bewilligt wurde ein von Natalia Gagarina gemeinsam mit der Bar Ilan University, der Tel Aviv University und den Universitäten Erfurt, Frankfurt und Oldenburg bei der Europäischen Kommission (FP7, Marie Curie Actions) beantragtes Projekt zur Diagnostik von Sprachentwicklungsstörungen bei bilingualen Kindern. Zwei Projekte haben 2011 mit ihrer Arbeit begonnen. Im Januar startete das von Dr. Anton Benz geleitete DFG-Projekt zu Implikaturen und Diskursstruktur (IDis). Seit Oktober arbeitet der Berliner Interdisziplinäre Verbund für Mehrsprachigkeit (BIVEM). Dieser wurde mit zwei Stellen von der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft auf Antrag von Natalia Gagarina und Manfred Krifka bewilligt. Sein Ziel ist die Entwicklung und Umsetzung neuer Konzepte für den bilingualen Sprach erwerb v. a. von Vorschulkindern mit Migrationshintergrund. Dem Verbund gehören über 20 Fachleute aus dem Großraum Berlin, aus Jena, Rostock und Tübingen an. 128 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Anton Benz (2. v. l.) und Núria Bertomeu Castello (2. v. r.) vom KomPARSE-Projekt bei der Abschlusspräsentation im THESEUS Innovationszentrum Vier Projekte wurden im Berichtszeitraum beendet. Im Oktober endete das von der Inves titionsbank Berlin, ProFIT Programm, und dem europäischen EFRE-Programm geförderte Projekt KomPARSE über dialogfähige ›Non-Player Characters‹ für die natürliche Spielumgebungen, ein Verbundprojekt mit dem DFKI. Es gab eine abschließende Präsentation mit dem DFKI im THESEUS Innovationszentrum in Berlin. Im November wurde das von der Europäischen Kommission, Education and Culture Lifelong Learning Program, finanzierte CLAD-Projekt beendet. CLAD entwickelte Techniken für die schnelle und einfache Dia gnose von Sprachstörungen. Das VAAG-Projekt (Förderung: ESF/DFG, EuroCORES Programme, LogiCCC), ein europäisches Kooperationsprojekt unter Koordination des ZAS über sprachliche und kognitive Aspekte der Vagheit, kam am Ende des Jahres zum Abschluss. Ebenfalls zu diesem Zeitpunkt wurde im BMBF-Arbeitsprogramm der Programmbereich 5 über den inkrementellen Aufbau syntaktischer und (diskurs-)semantischer Repräsentationen beendet. Der Grund hierfür war die Wegberufung des Koordinators Dr. habil. HansMartin Gärtner. 2011 fanden wieder mehrere Feldforschungsreisen statt. Den größten Anteil hieran hatten die Reisen von Mitgliedern des von der VolkswagenStiftung geförderten Projekts zur Dokumentation bedrohter Sprachen auf Ambrym, Staat Vanuatu (Manfred Krifka, Soraya Hosni, Kilu von Prince). Der Daakie-Sprecher Abel Taso aus Ambrym war für die Bearbeitung verschiedener Aufgaben von Anfang April bis Ende Juni in Berlin zu Gast. Laura Downing, PhD hielt sich für die Erforschung von Versetzungskonstruktionen fünf Wochen in Malawi auf, wo sie Daten zum Chichewa und Tumbuka sammelte. Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 129 Personelle Veränderungen Auch im Jahre 2011 gab es die für den Wissenschaftsbetrieb üblichen personellen Veränderungen. Neue Mitarbeiterinnen sind Marleen van de Vate nach ihrer Dissertation an der Universität Tromsø (SynPhonI, seit 15.10.), und Christina Beckmann in der Bibliothek (seit 01.02.). PD Uli Sauerland, PhD trat nach der Mitarbeit im Projekt Interpretation von Quantoren im Oktober eine Stelle in PB 6 an, wo er schon zuvor als Koordinator arbeitete. Vom IMS Stuttgart kommend, besetzt Dr. Katja Jasinskaja eine Postdoc-Stelle (IDis, seit 01.01.). Dr. Emmanuel-Moselly Makasso ist seit Beginn des Jahres Gast am ZAS für ein zweijähriges Georg Forster-Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt Stiftung. Doktorandenstellen besetzen neu Elisa Kellner (PB 3, seit 15.01.) und Julia Lomako (BIVEM, seit 01.12.). Neue Stipendiatinnen sind Caroline Magister (PB 1, seit 01.02.) und Antje Skerra (PB 2, seit 15.01.). Fünf MitarbeiterInnen haben das ZAS verlassen. Dr. habil. Hans-Martin Gärtner (PB 5, bis 31.12.) nahm einen Ruf an die Ungarische Akademie der Wissenschaften in Budapest an. Dr. Jana Brunner (PB 1, bis 31.07.) wechselte auf eine Projektstelle an der Universität Potsdam, Dr. Milena Kuehnast (PB 2, bis 30.09.) arbeitet jetzt als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Freien Universität Berlin, Dr. Melanie Weirich (PB 1, bis 31.05.) arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Jena und Dr. Kristina Riedel (SynPhonI, bis 31.08.) ist inzwischen am Institut für Linguistik an der University of Illinois tätig. Wie auch in der Vergangenheit übernahmen ZAS-MitarbeiterInnen Gastprofessuren und Lehrstuhlvertretungen. PD Dr. André Meinunger begleitete eine Gastprofessur in der Germanistischen Linguistik der Universität Wien, Dr. habil. Dagmar Bittner war Gastprofessorin am Institut für deutsche und niederländische Philologie der Freien Universität Berlin, und PD Dr. Barbara Stiebels vertrat die Professur für Sprachtypologie und sprachliche Varianz am Institut für Linguistik der Universität Leipzig. Veranstaltungen und Öffentlichkeit Das ZAS 2011 veranstaltete, neben den regelmäßigen Vorträgen am Zentrum, mehrere nationale und internationale Konferenzen und Workshops. Beim jährlichen Treffen der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft an der Universität Göttingen im Februar 2011 boten ZAS-Mitarbeiter (teilweise in Kooperation mit externen Wissenschaftlern) vier der 130 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo insgesamt 13 Workshops an, nämlich »Textkohärenz und Textverstehen bei Erwachsenen und Kindern« (Dagmar Bittner, Natalia Gagarina, Nadja Kühn, Milena Kuehnast), »Diskursstruktur und Implikaturen« (Anton Benz, Katja Jasinskaja, Fabienne Salfner), »Inner-sentential propositional pro-forms: syntactic properties and interpretative effects« (Werner Frey, André Meinunger, Kerstin Schwabe) und »Comparative Germanic syntax and the challenge from Icelandic« (Hans-Martin Gärtner). Im April veranstalteten Laura Downing und Kristina Riedel (SynPhonI) gemeinsam mit dem Seminar für Afrikawissenschaften die »Berlin Bantu Conference« (B4ntu) mit mehr als hundert Wissenschaftlern aus aller Welt. Einige Höhepunkte dieser Konferenz sind in einem Video dokumentiert (www2.hu-berlin.de/b4ntu). Bei der »6. International Conference on Language Variation in Europe (ICLaVE)« in Freiburg führten Stephanie Jannedy und Melanie Weirich (PB 1) den Workshop »Perception and Attitude« durch. Marzena Żygis (PB 1) fungierte gemeinsam mit Maria-Josep Solé (Universitat Autònoma de Barcelona) als Organisatorin des Workshops »The Role of Aerodynamics in Phonology« beim »ICPhS (International Congress of Phonetic Sciences 17)« in Hong Kong. Im Juli fand der erste Workshop des Relsatz-Projektes mit dem Thema »Reconstruction Effects in Relative Clauses« statt. Im gleichen Monat organisierten Mitarbeiter von PB 2 das Symposion »Referential expressions and text coherence in pre-school children« beim »12. International Congress for the Study of Child Language (IASCL)« in Montreal. Als Teil der »23. European Summer School in Logic, Language and Information (ESSLI)« in Ljubljana leiteten im August Uli Sauerland und Stephanie Solt einen Workshop zu »The Proper Use of Quantification in Ordinary Language«. Anton Benz, Katja Jasinskaja und Uli Sauerland führten die letzte Konferenz des Jahres 2011 durch, die dreitägige »Theoretical Pragmatics (TPrag)«. Schließlich sei auch erwähnt, dass die alle drei Jahre stattfindende internationale Fachtagung »ISSP (International Speech Science Seminar)« für 2014 an das ZAS geholt werden konnte. Sie wird derzeit von PB 1 geplant. Neben den zahlreichen wissenschaftlichen Veranstaltungen präsentierte sich das ZAS im Jahre 2011 auch auf andere Weise der Öffentlichkeit. Die Videoblogs der VolkswagenStiftung auf www.sciencemovies.de geben in zwölf Kapiteln Einblicke in die Forschungsarbeit des Ambrym-Projekts von Manfred Krifka auf Vanuatu. Eine sehr gute Außendarstellung erzielte das ZAS durch die Präsentation »Sprachdokumentation auf West-Ambrym« in der im Juni 2011 eröffneten Humboldt-Box auf dem Schlossplatz Berlin. Last but not least ist der Beitrag »Das harte L – Vom Leben mit Akzent« des RBB Kulturradios am 07.06.2011 zum akzentfreien Sprechen einer Fremdsprache zu erwähnen. In dieser Sendung war Stefanie Jannedy, PhD (PB 1) als wissenschaftliche Expertin zu Gast. Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 131 In zwölf Videos zeigen die Sciencemovies der VolkswagenStiftung die Feldforschungsarbeit des Projektes Sprachen des Südwestens von Ambrym 132 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Ein Teil der ZAS-Mitarbeiter Mitarbeiter Direktor Prof. Dr. Manfred Krifka Wissenschaftliche Mitarbeiter/innen Dr. Anton Benz Dr. habil. Dagmar Bittner Dr. Jana Brunner (bis 31.07.2011) Laura J. Downing, PhD Dr. Werner Frey Susanne Fuchs, PhD Dr. habil. Hans-Martin Gärtner PD Dr. Natalia Gagarina Stefanie Jannedy, PhD Łukasz Jędrzejowski Elisa Kellner (ab 15.01.2011) Annegret Klassert (bis 30.09.2011) Nadja Kühn Dr. Milena Kuehnast (bis 30.09.2011) PD Dr. André Meinunger Prof. Dr. Bernd Pompino-Marschall (als PL an HU) Dr. Kerstin Schwabe PD Dr. Barbara Stiebels Nathalie Topaj (01.10.–31.10.2011) Prof. Hubert Truckenbrodt, PhD Evdokia Valcheva Dr. Tonjes Veenstra Melanie Weirich (bis 31.05.2011) Kazuko Yatsushiro, PhD PD Dr. Marzena Żygis Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 133 Manfred Krifka Angelagerte Projekte Sprachen des Südwestens von Ambrym der VolkswagenStiftung unter Leitung von Prof. Dr. Manfred Krifka mit folgenden Mitarbeiterinnen: Soraya Hosni, Kilu von Prince Verbundprojekt ZAS/Senat Berlin BIVEM unter Leitung von PD Dr. Natalia Gagarina mit folgenden Mitarbeiterinnen: Nathalie Topaj (ab 01.11.2011), Julia Lomako (ab 01.12.2011) EU-Projekt CLAD unter Leitung von PD Uli Sauerland, PhD mit folgender Mitarbeiterin: Franziska Krüger (bis 30.06.2011) EU-Projekt FREPY unter Leitung von PD Dr. Natalia Gagarina mit folgender Mitarbeiterin: Nathalie Topaj (März 2011, 01.07.–30.09.2011) DFG-Projekt IDis unter Leitung von Dr. Anton Benz mit folgenden Mitarbeiterinnen: Dr. Ekaterina Jasinskaja, Fabienne Salfner KomParse-Projekt der Investitionsbank Berlin unter Leitung von Prof. Dr. Manfred Krifka mit folgenden Mitarbeitern: Dr. Anton Benz, Dr. Núria Bertomeu Castelló DFG-Projekt Emmy-Noether Nachwuchsgruppe Quantoren unter Leitung von PD Uli Sauerland, PhD mit folgendem Mitarbeiter: Dr. Clemens Mayr DFG-Projekt SynPhonI unter Leitung von Laura Downing, PhD mit folgenden Mitarbei terinnen: Dr. Kristina Riedel (bis 31.08.2011), Marleen van de Vate (ab 15.10.2011) DFG-Projekt Relsatz unter Leitung von Prof. Dr. Manfred Krifka mit folgenden Mitarbeitern: Rainer Ludwig, Mathias Schenner DFG-Projekt SPRECHart unter Leitung von Susanne Fuchs, PhD mit folgendem Mitarbeiter: Dr. Ralf Winkler DFG-Projekt VAAG unter Leitung von Prof. Dr. Manfred Krifka und PD Uli Sauerland, PhD mit folgenden Mitarbeiterinnen: Stephanie Solt, PhD, Nicole Gotzner (01.04.–30.09.2011) Stipendiaten Anna Czypionka (bis 28.02.2011, 01.08.–30.09.2011) Caroline Magister (ab 01.02.2011) Antje Skerra (ab 15.01.2011) 134 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Milena Kuehnast und Torgrim Solstad (Universität Stuttgart) Stefanie Jannedy und Katie Drager (University of Hawaii) fremdfinanziert Prof. Dr. Benjamin Bruening (Alexander von Humboldt-Stipendiat, ab 15.12.2011) Dustin Heestand (DAAD-Stipendiat, bis 20.06.2011) Dr. Emmanuel-Moselly Makasso (Alexander von Humboldt-Stipendiat, ab 01.01.2011) Benjamin Molineaux (Oxford Graduate, ab 26.09.2011) Dr. Caterina Petrone (PILIOS-Stipendiatin, bis 30.09.2011) Ewa Trutkowski (Stipendiatin Hans-Böckler-Stiftung) Direktionssekretariat Elke Dresler Projekt- und Redaktionssekretariat Susanne Schroeder Phonetiklabor, Technik Jörg Dreyer Netz- und Systemadministration Alfred Haack Bibliothek Christina Beckmann (ab 01.02.2011), Irina Busse Studentische Hilfskräfte ZAS und angelagerte Projekte Valeria Aman Sophie Benigna Arndt (ab 16.10.2011) Katherina Becker David Bittner (bis 31.01.2011) Claudia Blankenstein (bis 30.09.2011) Simon Blum (ab 01.11.2011) Tobias Busch (bis 30.09.2011) Constantin Freitag Knut Freitag (ab 16.11.2011) Olena Gainulina Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 135 Marleen van de Vate, Laura Downing, Hans-Martin Gärtner und Tonjes Veenstra bei der Posterpräsentation während des Beiratstreffens Nicole Gotzner (bis 30.03.2011) Jana Hasenäcker (bis 31.03.2011) Robert Hoffmann Elena Karvovskaya (bis 31.07.2011, ab 01.11.2011) Dorit Kreller (ab 16.11.2011) Katharina Lang (ab 01.10.2011) Lisa Lütteken (ab 01.07.2011) Mandy Luft (bis 31.03.2011) Johannes Mursell (15.01.–30.09.2011) Katarzyna Peruzynska Yelizaveta Piskorska Katrin Reichenbach (ab 15.04.2011) Tsameret Samuels (ab 01.02.2011) Anna Sapronova Eva-Maria Saur (15.01.–31.07.2011) Alexandra Strekalova Daniela Teodorescu Anna Theis (ab 15.03.2011) Stephanie Troyke-Lekschas Sarah Waldmann Mandy Wittstock (bis 30.06.2011) Regina Zilin (ab 16.11.2011) Wissenschaftlicher Beirat Prof. Dr. Josef Bayer, U Konstanz Prof. Dr. Helen de Hoop, U Nijmegen Prof. Dr. Jonathan Harrington, U München Prof. Dr. Angelika Kratzer, U of Massachusetts, Amherst Prof. Dr. Maria Polinsky, Harvard U Prof. Dr. Marga Reis, U Tübingen Prof. Dr. Elisabeth Selkirk, U of Massachusetts, Amherst Prof. Dr. Rosemarie Tracy, U Mannheim Prof. Dr. Dieter Wunderlich, U Düsseldorf 136 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Forschungsprojekte /// 137 Forschungsprojekte Programmbereich 1 Konstituentengrenzbezogene Phänomene gesprochener Sprache Ko ordinatoren Stefanie Jannedy, PhD /// Prof. Dr. Bernd Pompino-Marschall, Humboldt-Universität zu Berlin, ehrenamtlich Mitarbeiter/Innen Susanne Fuchs, PhD /// Melanie Weirich (bis 31.05.2011) /// PD Dr. Marzena Żygis /// Jörg Dreyer (Technik) Stipendiatin Caroline Magister Studentische Hilfskräfte Sophie Arndt (ab 16.10.2011) /// Claudia Blankenstein (bis 30.09.2011) /// Yelizaveta Piskorska /// Anna Sapronova /// Anna Theis (ab 15.03.2011) Der Programmbereich 1 (Phonetik/Phonologie) beschäftigt sich u. a. mit den akustischen, artikulatorischen, aerodynamischen und perzeptiven Merkmalen von spontaner und gelesener gesprochener Sprache. Dabei richtet sich unser Augenmerk darauf, wie sprachliche Merkmale von Sprechern unterschiedlicher Sprachen bzw. Sprachfamilien und Soziolekte realisiert und wahrgenommen werden. Konkret ist unsere Arbeit derzeit darauf ausgerichtet, phonologische und phonetische Prozesse wie Einfügungen und Tilgungen von Phonemen an strukturell unterschiedlichen Grenzen, sowie Sprachplanungseinheiten zu untersuchen. Unsere Arbeit fokussierte sich 2011 auf die folgenden Bereiche: Wir haben am Ausbau der Datenbank von Spontansprache des Kiezdeutschen und Berlinischen gearbeitet. Zu den wichtigsten Erkenntnissen gehört, dass der palatale Frikativ in Wörtern wie ich oder richtig in der Sprachproduktion auch bei Berlinern instabil ist, so dass die Möglichkeit eines weitreichenden Lautwandels bei diesem Phonem nicht auszuschließen ist. In dem Dissertationsprojekt von Melanie Weirich, das 2011 abgeschlossen wurde, wurden die möglichen Einflüsse von Vokaltraktanatomie bzw. gelerntem Sprechverhalten in der Realisierung verschiedener Phoneme bei ein- und zweieiigen Zwillingen und deren wahrgenommene Sprecherähnlichkeit untersucht. In einer Studie zur Sprechplanung richteten wir unser Augenmerk darauf, in wieweit die Satzlänge und die grammatische Komplexität des Satzes in akustischen Parametern und in der Atmung reflektiert sind. Die Ergebnisse zeigen, dass die Grundfrequenz ein Parameter der lokalen Sprechplanung ist und Pausendauer und Einatmungstiefe die globale Sprechplanung widerspiegeln. Satzlänge, aber nicht grammatische Komplexität, beeinflussen die phonetischen Parameter. 138 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Mitarbeiter von PB 1 und PB 2 mit Wolfgang Kreher, dem Geschäftsführer der GWZ (2. v. l.), beim Besuch des ARD-Hauptstadtstudios Schließlich haben wir Glottalisierungen als prosodische Marker in politischen Reden und Dialogen des Deutschen und Polnischen akustisch untersucht. Es zeigt sich, dass auftretende Glottalisierungen im Deutschen öfter von Worttyp, Sprechtempo und Betonung abhängig sind. Im Gegensatz zum Polnischen wird im Deutschen die wortinitiale Position öfter glottal markiert als die phraseninitiale. Das Resultat kann auf unterschiedliche Patterns der Akzentsysteme zurückgeführt werden: Das Polnische mit seinem regulären, auf die Penultima fixierten Akzentsystem markiert die Wortgrenzen nicht so intensiv wie das durch ein komplexes, weniger vorhersagbares Akzentsystem geprägte Deutsche. Neben der individuellen Betreuung von Universitäts- und Schulpraktika in unserem Labor haben wir viele Laborführungen für Studierende der drei Berliner Hochschulen durchgeführt. Unser Projektbereich organisierte einen internationalen Workshop zum Thema »Perception & Attitude« bei »ICLaVE (International Conference on Language Variation in Europe)« in Freiburg und einen Workshop zum Thema »The Role of Aerodynamics in Phonology« bei »ICPhS (International Congress of Phonetic Sciences 17)« in Hong Kong. Es gelang uns, die alle drei Jahre stattfindende internationale Fachtagung »ISSP (International Speech Science Seminar)« im Jahre 2014 an das ZAS zu holen, die wir derzeit planen und organisieren. Bei der Ausschreibung unserer Stipendiatenstelle erhielten wir 30 Bewerbungen aus aller Welt und besetzten die Stelle mit Caroline Magister, die zum Thema Sprechplanung bei Erwachsenen und Kindern arbeitet. Forschungsprojekte /// 139 Programmbereich 2 Diskurskohäsive Mittel im Spracherwerb – Intersententiale anaphorische Beziehungen Ko ordinatorin Dr. habil. Dagmar Bittner Mitarbeiterinnen PD Dr. Natalia Gagarina /// Nadja Kühn /// Dr. Milena Kuehnast (bis 30.09.2011) /// Evdokia Valcheva Studentische Hilfskräfte David Bittner (bis 31.01.2011) /// Jana Hasenäcker (bis 31.03.2011) /// Robert Hoffmann /// Lisa Lütteken (ab 01.07.2011) /// Katrin Reichenbach (ab 15.04.2011) /// Mandy Wittstock (bis 30.06.2011) 2011 wurden folgende Aspekte der Diskurskohäsion bei 3- bis 5-Jährigen untersucht: 1. Valcheva, Bittner, van der Ham & Kuehnast ermittelten den Einfluss der Konjunktionen und/weil auf die Pronomenresolution im Deutschen anhand von Bildgeschichten und experimentell (eye tracking). Die Experimentdaten werden gegenwärtig ausgewertet. Die Narrationen zeigen, dass in und-Konnektionen das Subjektpronomen im zweiten Teilsatz bevorzugt den Subjektreferenten des ersten Teilsatzes weiterführt. In weil-Konnektionen führt es häufiger den Objektreferenten weiter. 2. Valcheva, Kuehnast & Bittner untersuchten den Einfluss der impliziten Kausalität des Verbs bei und-, weil- und aber-Konnektion im Deutschen. In Vorbereitung des Erwerbsexperiments ermittelten wir die implizite Kausalität von 50 morphologisch einfachen Verben des Deutschen durch einen Satzvervollständigungstest mit Erwachsenen (Peter stört Maria, weil/aber/und …). Eine hierarchische Clusteranalyse ergab in den weil-Konnektionen drei Gruppen von Verben: Subjekt- vs. Objekt-bezogene vs. Referenz-neutrale Verben. Gegen wärtig wird eine Analyse der semantischen Struktur und der Argumentstruktur der Verben durchgeführt. In der und- und aber-Konnektion spielt implizite Kausalität keine Rolle für die Pronomenresolution bei den Erwachsenen; bei aber wird Objekt- und bei und Subjektreferenz bevorzugt. Kinder nutzen implizite Kausalität weniger als Erwachsene, jedoch stieg ihr Einfluss auf die Pronomenresolution zwischen 5 und 7 Jahren. Im Unterschied zu den Erwachsenen nutzten die Kinder sie aber auch in den und- und aber-Konnektionen. 3. Gagarina schloss das Experiment zur Nutzung von syntaktischem vs. positionellem Parallelismus bei russischen 5-Jährigen ab. Die Ergebnisse werden gegenwärtig analysiert. 4. Kühn untersucht das Verständnis transitiver OVS Strukturen (Den Hund jagt das Kind.) bei deutschen 5-Jährigen in Abhängigkeit von Kontext und Prosodie (eye-tracking und 140 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Bildzuordnungsexperiment). Eine Zwischenauswertung ergab, dass der höchste Anteil korrekter Antworten in der Kondition ›markierte Prosodie + adäquater Kontext‹ vorliegt. 5. Gagarina verglich Faktoren der Textkohäsion in Narrationen russisch-deutsch bilingualer mit der monolingualer russischer 4- bis 6-Jähriger. Die Analyse der Anzahl der Äußerungen, deren durchschnittlicher Länge in Wörtern (MLU) und des Anteils von Äußerungen mit lexikalischem Verb sowie der Verwendung von Pronomen and Konjunktionen ergab, dass bilinguale Kinder längere Äußerungen und mehr Wörter produzieren als monolinguale und mehr Pronomen und Konjunktionen verwenden. Programmbereich 3 Lexikalische Konditionierung syntaktischer Strukturen: Satzeinbettende Prädikate Ko ordinatorin PD Dr. Barbara Stiebels Mitarbeiter/Innen Łukasz Jędrzejowski /// Elisa Kellner (seit 15.01.2011) /// Dr. Kerstin Schwabe Studentische Hilfskräfte Simon Blum (ab 01.11.2011) /// Johannes Mursell (15.01.–30.9.2011) /// Stephanie Troyke-Lekschas In diesem Programmbereich wird untersucht, welche Rolle die Semantik der satzeinbettenden Prädikate wie bereuen, fragen oder versuchen beim jeweiligen Einbettungsverhalten spielt. Im Jahr 2011 standen bei der Erfassung des Einbettungsverhaltens inkl. ihrer Dokumentation durch Korpusbelege die nominalisierten Satzkomplemente im Vordergrund (z. B. Korpusbeleg: die Verdieter-Bohlung bildungsbürgerlicher TV-Refugien beklagen). Parallel zu den Erhebungen im Deutschen hat Stiebels begonnen zu prüfen, inwieweit in Sprachen, in denen Nominalisierungen eine primäre oder sehr wichtige Einbettungsstrategie darstellen, auch Prädikate, die tendenziell eher finite Komplemente selegieren (Prädikate der propositionalen Einstellung wie glauben, Äußerungsprädikate und Frageprädikate), nominalisierte Satzkomplemente zulassen. Hier ist tendenziell zu beobachten, dass Äußerungsprädikate eher nominalisierte Satzkomplemente zulassen als Frageprädikate. Schwabe hat die von ihr zusammen mit Fittler entwickelte Bedeutungstheorie über Matrixprädikate erweitert und diese damit nicht nur auf Prädikate angewendet, die Fragen Forschungsprojekte /// 141 Łukasz Jędrzejowski und Elly van Gelderen (Arizona State University) bei der Germanic Linguistics Annual Conference 17 in Texas einbetten, sondern auch auf solche, die dass- und (ergänzende) wenn-Sätze subkategorisieren. Es wurden Merkmalsbündel definiert, die vorhersagen, welchen Satztyp das jeweilige Prädikat einbetten kann, welcher Korrelattyp für das Prädikat in Frage kommt, welchen Einfluss optionale Korrelate auf die Verbbedeutung haben und ob ein Korrelat in All-Fokuskonstruktionen erscheinen kann. Außerdem wurde gezeigt, dass alle Satzkorrelate Proformen sind, die auf Propositionen referieren, deren semantische Eigenschaften durch das Matrixprädikat bestimmt werden, und wie sich die Korrelate auf alle in der Datenbank erfassten Prädikate und Einbettungstypen verteilen. Auf der DGfS-Jahrestagung in Göttingen wurde zusammen mit PB 4 ein Workshop zu Korrelaten organisiert. Jędrzejowski hat bzgl. der diachronen Entwicklung der Infinitiveinbettung schwerpunktmäßig inhärente Kontrollprädikate wie bitten, drohen und beginnen untersucht, wobei beginnen und drohen eine duale Rolle als Kontroll- und Anhebungsprädikate haben. Jędrzejowskis Auswertungen zeigen, dass beginnen schon im Ahdt. als Anhebungsverb/Phasenverb belegt ist, dort jedoch auch finite Komplemente selegiert. Für drohen sind in der kommissiven Lesart ab dem frühen Mhdt. Infinitivkomplemente belegt; ab dem späten Mhdt. sind Verwendungen als Anhebungsverb mit Infinitivkomplement nachweisbar. Bitten ist im frühen Ahdt. mit V2-Komplementen oder nominalisierten Komplementen belegt, in späteren Stadien des Ahdt. dann auch mit Infinitivkomplementen. Kellner hat begonnen, die Einbettungsstrukturen und satzeinbettenden Prädikate in zwei Substratsprachen des Kamerun-Pidgin (Akoose und Duala) zu untersuchen, um sie dann mit den korrespondierenden Strukturen/Prädikaten im Kamerun-Pidgin zu vergleichen. Die beiden Substratsprachen weisen wie Kamerun-Pidgin ein kleineres Inventar an satzeinbettenden Basisprädikaten auf, die semantisch unspezifischer sind als korrespondierende Prädikate in der Superstratsprache Englisch. Während jedoch in den beiden Substrat sprachen Bedeutungsdifferenzierungen durch morphologisch-lexikalische Operationen über dem Basisprädikat vorgenommen werden können, entfällt diese Option im KamerunPidgin als isolierender Sprache. 142 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Programmbereich 4 Satzverknüpfungen und ihre formalen Markierungen Ko ordinatoren Laura Downing, PhD /// Dr. Werner Frey Mitarbeiter PD Dr. André Meinunger /// Prof. Hubert Truckenbrodt, PhD /// Dr. Tonjes Veenstra Studentische Hilfskraft Olena Gainulina Der Programmbereich beschäftigt sich in zwei aufeinander bezogenen Teilbereichen mit der Untersuchung von formalen Markierungen, mit deren Hilfe unterschiedliche Grade der Integration angezeigt werden. Im ersten Bereich steht die Syntax-Phonologie-Schnittstelle unter Berücksichtigung von Intonation verschiedener Typen komplexer und nicht-kanonischer Sätze in Bantu-Sprachen und einigen europäischen Sprachen im Zentrum. Der zweite Bereich konzentriert sich vor allem auf die morpho-syntaktische Analyse von Konstruktionen mit Satzeinbettung in Kreolsprachen und in germanischen Sprachen, wobei jeweils einander ähnliche Konstruktionen mit unterschiedlichen Integrationseigenschaften analysiert und verglichen werden. Downings Arbeiten zur Prosodie der Satzverknüpfungen in südlichen Bantusprachen konzentrierten sich 2011 auf die Gewinnung und die Analyse von Daten zu verschiedenen Fragetypen inklusive eingebetteter Fragesätze. Mit Lisa Cheng hat sie in einem Vortrag bei GLOW 2011 argumentiert, dass die IAV-Position (Immediately After the Verb Position) von Fragewörtern in Chichewa und Zulu nicht durch die Theorie von Richards zu den Positionen von Fragewörtern erklärt werden kann, weil die IAV-Position mit der KomplementiererPosition nicht prosodisch integriert ist. Gemeinsam mit Veenstra und van de Vate wurden eingebettete Fragen in Tumbuka erforscht. Die Analyse dieser Konstruktion versucht zu erklären, warum hier eingebettete Fragen die Form von freien Relativsätzen haben. Truckenbrodt analysierte Korrelationen zwischen syntaktischer Integration und prosodisch-informationsstruktureller Integration im Nachfeld. Dabei konnte die syntaktische Theorie von Frey zu Korrelatkonstruktionen (Sie hat esi bedauert [dass wir nicht kommen]i) bestätigt werden. Diese verhalten sich in drei syntaktischen Klassen prosodisch integriert wie Extraposition, in einer weiteren Klasse desintegriert wie Rechtsversetzung. Eine Tilgungsanalyse verbindet die syntaktische und die prosodische Desintegriertheit von Rechtsversetzung (Sie ist da, die Maria ist da). Sie führt zu einem informationsstrukturellen Unterschied zum Nachtrag: Nur der betonte Nachtrag ist neu im Kontext (Jemand ist da – die Maria ist da). Forschungsprojekte /// 143 André Meinunger Werner Frey Veenstra begann seine Arbeit über die Entwicklung der Subordination in kreolischen Sprachen. Drei Parameter der Variation in der Wiederherstellung der Subordination und der Rolle von Substratsprachen wurden in diesem Prozess identifiziert: (i) Prädikatklasse (und Argument-Struktur); (ii) Form und/oder Position des eingebetteten Verbs; (iii) Vorhandensein/Nichtvorhandensein von lexikalischen Markierern der Subordination. Erste Ergebnisse zeigen, dass es in Bezug auf die Selektionseigenschaften der einbettenden Prädikate keine Kontinuität von den Substratsprachen gibt. Der Einfluss der Substratsprachen zeigt sich aber in der Merkmalspezifikation der Komplementierer. Diese Ergebnisse führten zu einem feinkörnigeren Modell des möglichen Einflusses von Substratsprachen bei der Entstehung von Kreolsprachen. Meinunger ist im Jahr 2011 einerseits wieder zur Arbeit an Klammerparadoxen bei Numeralkonstruktionen zurückgekehrt (›mismatches‹). Er konnte zeigen, dass sich die beste Analyse im Riemdsdijk’schen Grafting-Ansatz formulieren lässt. Andererseits hat in s einen Arbeiten vor allem die so genannte grammatische Illusion eine Rolle gespielt (scheinbare grammatikalische Wohlgeformtheit). Meinunger hat weitere infrage kommende Vertreter dieses derzeit vieldiskutierten und umstrittenen Phänomens entdeckt: u. a. unter dass eingebettete Verb-Zweit-Sätze und im Vorjahr lediglich in Isolation untersuchte je-desto-Strukturen. Frey argumentierte in seinen weitergeführten Arbeiten zum unterschiedlichen Integrationsstatus von Adverbialsätzen, dass syntaktisch unabhängige und einen eigenen Sprechakt konstituierenden Verb-letzt-Adverbialsätze keine Redundanz der Grammatik darstellen, insofern sie eine andere Diskursstruktur induzieren als korrespondierende Hauptsätze. In seiner Arbeit zu tatsächlichen oder vermeintlichen Korrelat-Konstruktionen unterscheidet Frey vier Klassen auf Grund syntaktischer Parameter. Ein wichtiger Untersuchungsgegenstand war dabei, ob der in der Konstruktion involvierte Satz so genannte ›Wurzel-Phänomene‹ erlaubt. Ist das assoziierte Element nominal, ist dies nicht der Fall (der Satz weist auch ›nominale‹ Eigenschaften auf). Frey begann mit Untersuchungen zu den Stellungs optionen von Wurzel-unähnlichen Komplementsätzen. Diese können im Unterschied zu Wurzel-ähnlichen Komplementsätzen im Mittelfeld des deutschen Satzes auftreten, einem Bereich stärkster Integration. 144 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Programmbereich 5 Inkrementeller Aufbau syntaktischer und (diskurs-)semantischer Repräsentationen Ko ordinator Dr. habil. Hans-Martin Gärtner Mitarbeiterin Kazuko Yatsushiro, PhD (auch PB 6/CLAD) Studentische Hilfskraft Eva-Maria Saur (15.01.–31.07.2011) Untersuchungsgegenstand von Programmbereich 5 ist die natürlichsprachliche Auszeichnung von Satztyp, Verb-/Satzmodus und Illokution unter der Perspektive einer morphosyntaktischen und (diskurs-)semantischen links-rechts-(LR-)inkrementellen Modellierung. Dies gliedert sich in die Teilbereiche »Auszeichnung von Satztyp, Satzmodus und Illokution: Peripherien und Asymmetrien« und »Grammatikformalismen, inkrementelle Modellierung«. Im ersten Bereich wurde (gemeinsam mit Beáta Gyuris, RIL-HAS Budapest) ein Manuskript zur Quotativinversion (QI) im Ungarischen fertiggestellt. Ein Befund ist, dass QI im Gegensatz zu ungarischer Fokusinversion keine interpretativen Exhaustivitätseffekte aufweist. Des Weiteren wurde in einem Vortrag und zur Publikation eingereichten Papier ein Argument für Searles und gegen Zaefferers Analyse von Assertion entwickelt. Das Argument beruht auf der Voraussetzung, dass Assertion Bestandteil der Interpretation des deutschen quotativ-evidentialen Modalverbs wollen ist. Kazuko Yatsushiro beteiligte sich auf einer halben Stelle an dem Projekt, um psycholinguistische Experimente zu der ›rückwärtstypisierenden‹ Sprache Japanisch durchzuführen. Ein in der Durchführung befindliches Reaktionszeitexperiment untersucht den Effekt satzinitialer Elemente, die die Modusinterpretation beeinflussen, auf die Verarbeitung finaler Satztyppartikeln. Kooperationspartner ist Prof. Yoichi Miyamoto (Universität Osaka). Im zweiten Bereich wurde in einem gemeinsamen Papier mit Bryan Jurish (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften), eine kurze kritische Analyse der konnektio nistischen ›Neural Syntax‹ vorgelegt, einer Theorie, die sich zur Modellierung von Beschränkungen auf (inkrementelle) Sprachverarbeitung eignet. Forschungsprojekte /// 145 Anton Benz und Prashant Parikh (University of Pennsylvania) bei der Konferenz »Theoretical Pragmatics – TPrag« 2011 Programmbereich 6 Schnittstellen zwischen Satzsemantik und Diskursstrategien Ko ordinatoren Prof. Dr. Manfred Krifka /// PD Uli Sauerland, PhD Mitarbeiter/innen Dr. Anton Benz /// PD Uli Sauerland, PhD (seit 10/2011) /// Prof. Hubert Truckenbrodt, PhD /// Kazuko Yatsushiro, PhD Die Arbeiten von Benz konzentrierten sich hauptsächlich auf die spieltheoretische Modellierung von Implikaturen in komplexen Sätzen. Ein Standardbeispiel ist der Satz Kai hat den Brokkoli oder einige der Erbsen gegessen, der impliziert, dass Kai nicht alle Erbsen gegessen hat. Es besteht hier ein enger Bezug zu den Arbeiten von Uli Sauerland. Die wichtigste theoretische Neuerung besteht in der Verwendung von Signalspielen mit Feedback und Sprecherfehlern. Sauerland hat eine Darstellung der Lokalitätsdebatte bei Implikaturen für die Zeitschrift Language and Linguistics Compass erarbeitet, der Anfang 2012 erschienen ist. Im Rahmen dieser Arbeit konnte er ein interessantes neues Ergebnis erzielen: Neben globalen und lokalen Implikaturen gibt es auch intermediäre Implikaturen. Außerdem war Sauerland weiter für die Projekte Quantoren, VAAG und CLAD tätig. Yatsushiro hat die experimentelle Untersuchung im Projekt CLAD zum Abschluss gebracht. Ergebnisse dieser Arbeit zu Quantoren hat sie auf der Spracherwerbskonferenz der Boston Universität vorgetragen und sie hat einen Artikel für Language Acquisition mit fertiggestellt. Weitere Ergebnisse betreffen z. B. Implikaturen, diese können aber erst endgültig analysiert werden, wenn die Daten der Projektpartner vorliegen. Ein weiterer Artikel, den Yatsushiro überarbeitet hat, zeigt eine Interaktion von Arbeitsgedächtnis und Relativsatzverständnis bei Kindern. In diesem Bereich hat Yatsushiro weitere Untersuchungen geplant, deren Durchführbarkeit aber von externen Drittmitteln abhängig sein wird. Gemeinsam haben Yatsushiro und Sauerland ein Experiment zu Implikaturlöschung und Wortfolge erstellt, dass 2012 in Deutschland und Japan durchgeführt wird. Krifka hat zwei Aufsätze zu Sprechakten erarbeitet. Sprechakte sind eine wichtige Grundlage für diesen Arbeitsbereich. In dem Aufsatz Embedding speech acts hat Krifka eine Repräsentation von Sprechakten entwickelt, in der Sprechakte den Welt-Zeit Index verändern, wodurch erfasst wird, wie ein Sprechakt die Welt verändern kann. Als Ergebnis dieser Repräsentation gehören Sprechakte einem regulären semantischen Typ an. Der zweite Aufsatz ist eine gemeinsame Arbeit mit Ariel Cohen (Ben-Gurion-Universität des Negev) und 146 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Ambrym-Ausstellung in der Humboldt-Box auf dem Berliner Schlossplatz betrifft Ausdrücke der Formen at least n und at most n. Krifka und Cohen argumentieren, dass solche Ausdrücke Quantifikation über Sprechakte erfordern. Zusätzlich hat Krifka das Ambrym- und das Relsatz-Projekt am ZAS geleitet (siehe Einzelberichte). Truckenbrodt hat einen Beitrag zum Handbuch Satztypen des Deutschen über Selbständige Verb-Letzt-Sätze geschrieben. Darin zeigt er, dass selbständige Verb-Letzt-Sätze ein eingeschränktes Sprechaktpotential haben, da sie referentiell und diskurs-anaphorisch interpretiert werden. Außerdem ist ein Artikel zur Bedeutung von Intonationskonturen erschienen und ein weiterer wurde für das Handbook of Semantics grundlegend überarbeitet. Hier wird erstmals eine formale präsuppositionale Analyse der Bedeutung von (englischen) Intonationskonturen entwickelt, bei der auch sichtbar wird, welche formalen Verknüpfungen zur Satzsemantik bestehen, und welche flexibel sind. Im Januar nahm das DFG-Projekt zu Implikaturen und Diskursstruktur (IDis), das von Anton Benz eingeworben wurde, seine Arbeit auf. Benz hat weiterhin das KomParse-Projekt betreut, das im September erfolgreich abgeschlossen wurde. Im Mai wurde Sauerland auf einer »COST/ISH«-Veranstaltung am Französischen Ministerium für Forschung eingeladen, um zum erfolgreichen Abschluss des COST A33-Projekts vorzutragen. Im September haben Benz, Jasinskaja (IDis) und Sauerland gemeinsam die erste »Theoretical Pragmatics Konferenz (TPrag)« durchgeführt. Wir planen, die Konferenz als gemeinsames Forum für unterschiedliche theoretische Ansätze zu etablieren und zweijährig, komplementär zu der Tagung zur Experimentellen Pragmatik durchzuführen. Forschungsprojekte /// 147 Im ZAS-Phonetiklabor: Der Daakie-Sprecher Abel Taso mit Manfred Krifka und Kilu von Prince Sprachen des Südwestens von Ambrym Projektleiter Prof. Dr. Manfred Krifka Mitarbeiter/innen Susanne Fuchs, PhD /// Soraya Hosni /// Kilu von Prince Studentische Hilfskräfte Elena Karvovskaya (bis 31.07., ab 01.11.2011) Das durch die VolkswagenStiftung im Rahmen des Programms Dokumentation bedrohter Sprachen (DoBeS) geförderte Projekt hat zum Ziel, drei austronesische Sprachen auf der Insel Ambrym des Staates Vanuatu (Südpazifik) zu beschreiben und ihre Verwendung in kulturellen Praktiken zu dokumentieren. Im Jahr 2011 konnten wesentliche Ziele der Forschung bereits erreicht werden. Manfred Krifka reiste im März nach Ambrym, vor allem um dort den Daakie-Sprecher Abel Taso abzuholen und nach Berlin zu begleiten. Dort arbeitete Abel Taso in einem Kurs über Feldforschung mit, er wirkte mit an Forschungsarbeiten zum Bislama am ZAS, nahm verschiedene Texte in hoher Qualität auf und übersetzte Texte ins Daakie für lokale Lehrmaterialien auf Ambrym. Manfred Krifka reiste erneut im August und September nach Ambrym, um dort weitere Aufnahmen und Erhebungen durchzuführen. Susanne Fuchs half bei der Aufnahme und Analyse phonetisch relevanter Daten. Kilu von Prince war von Anfang August bis Ende Oktober in Vanuatu. Sie sammelte einige neue Aufnahmen in Daakaka und schloss mit den Mitgliedern des Daakaka-Sprachkommittees die Auswahl und Editierung der Geschichten ab, die für lokale Lehrmaterialien vorgesehen sind. Darüber hinaus erweiterte sie die Datensammlung für Dalkalaen erheblich, durch neue Aufnahmen und durch die Ergebnisse eines Schreibwettbewerbs, den sie initiierte. Wesentlich für ihre Beschreibung der Grammatik des Daakaka war vor allem die Arbeit mit Sprecher Tyobang Maaseng. Während ihres Aufenthalts von September bis Ende November weitete Soraya Hosni ihre Sammlung genealogischer Daten aus. Sie machte weitere Aufnahmen von Zeremonien, Alltagspraktiken und Sandzeichnungen. Darüber hinaus organisierte sie eine Reihe von Filmaufnahmen, in denen einige der Geschichten in den Textbüchern von verschiedenen Sprechern nacherzählt wurden. Die Ergebnisse der bisherigen Arbeiten wurden nicht nur auf wissenschaftlichen Konferenzen präsentiert, sondern auch durch verschiedene Initiativen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht, insbesondere durch den Videoblog »Wer spricht noch Daakaka?« der VolkswagenStiftung (www.sciencemovies.de) und eine Ausstellung in der HumboldtBox auf dem Schlossplatz in Berlin, die noch bis zum Sommer 2012 laufen soll. 148 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo BIVEM – Berliner Interdisziplinärer Verbund für Mehrsprachigkeit Ko ordinatoren Prof. Dr. Manfred Krifka /// PD Dr. Natalia Gagarina Mitarbeiter/innen Nathalie Topaj (ab 01.11.2011) /// Julia Lomako (ab 01.12.2011) Studentische Hilfskräfte Dorit Kreller (ab 16.11.2011) /// Regina Zilin (ab 16.11.2011) Der im Oktober 2011 gegründete Berliner Interdisziplinäre Verbund für Mehrsprachigkeit (BIVEM) bringt auf Spracherwerb spezialisierte Wissenschaftler mit Experten aus Erziehungsund Diagnosebereichen zusammen. Die Kooperation ermöglicht es, gemeinsam erarbeitete Forschungsergebnisse in konkrete Fördermaßnahmen im Vor- und Grundschulbereich sowie Weiterbildungsangebote für ErzieherInnen, LehrerInnen und SprachtherapeutInnen umzusetzen. Der Verbund wurde vom ZAS initiiert und mit Unterstützung des Berliner Senats ins Leben gerufen. BIVEM widmet sich der Entwicklung und Umsetzung neuer Konzepte und Methoden zur Förderung der Sprachfähigkeit mehrsprachiger Kinder im Raum Berlin/Brandenburg. Im Vordergrund steht der Spracherwerb bilingualer Kinder im Vor- und Grundschulalter. Berücksichtigt wird im Besonderen der Einfluss der jeweiligen Erstsprache in allen linguistischen Bereichen. Das Hauptgewicht der Untersuchungen wird dabei zunächst auf die Migrantensprachen Türkisch und Russisch gelegt. Als Forschungsaufgaben geplant sind u. a. Untersuchungen zu den bilingualen Sprach erwerbsprozessen im sozialen Kontext, Evaluation und wissenschaftliche Beratung vorhandener Sprachförderprogramme bzw. deren Adaption an die Forschungsergebnisse und ggf. Neuentwicklung von Fördermaßnahmen unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. In der Praxis werden Kindertagesstätten bei der Auswahl und Durchführung von Sprachförderkonzepten sowie der Entwicklung individueller Fördermaßnahmen unterstützt. Gleichzeitig werden Weiterbildungsmodule und Coachings für ErzieherInnen, LehrerInnen und Sprach therapeutInnen zum Thema Spracherwerb durchgeführt sowie Lehreinheiten, die von anderen Lehrkräften eingesetzt werden können, entwickelt. Darüber hinaus wird eine mobile Elternberatung eingerichtet, die direkt über die Kindergärten und Beratungsstellen angeboten wird. Auf der Webseite www.zas.gwz-berlin.de/bivem.html werden Info-Flyer in Deutsch, Russisch und Türkisch zum Download bereitgestellt. Forschungsprojekte /// 149 CLAD – Crosslinguistic Language Diagnosis In Zusammenarbeit mit University College London, Univerität Bukarest, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Universität Milano-Bicocca und Universität Kaunas Projektleiter PD Uli Sauerland, PhD Mitarbeiter Franziska Krüger (bis 30.06.2011, über Werkvertrag) Studentische Hilfskräfte Tobias Busch (bis 30.09.2011) /// Mandy Luft (bis 31.03.2011) Das Projekt CLAD ist ein europäischer Verbund, der durch die EU (Kommission für Bildung, Lifelong Learning Programme) gefördert wird. Seit 2010 wird das Projekt von der Universität Mailand-Bicocca koordiniert. Das Projekt versucht, die Situation von sprach gestörten Individuen zu verbessern, indem es diagnostische Techniken entwickelt, die die schnelle und einfache Diagnose von Sprachstörungen erlauben. CLAD zielt auf fünf Sprachen ab: Rumänisch, Deutsch, Italienisch, Englisch und Litauisch. Der Ansatz des CLADProjekts folgt dem des GAPS Tests, der von van der Lely (2007) für das Englische entwickelt wurde: CLAD bestimmt für mehrere klinische Marker für Typen von Sprachstörungen deren Validität. CLAD untersucht dafür Phänomene sowohl in Semantik und Pragmatik als auch in Morphophonologie und Morphosyntax, die nach dem gegenwärtigen Wissensstand klinische Marker für Sprachstörungen in den fünf untersuchten Sprachen sind: Skopus, Implikaturen, Exhaustivität von Fragen, Quantoren, Kongruenz, Adjektivsteigerung und Konsonantencluster. Die aufwändige Datenerhebung im Berliner CLAD-Projekt wurde zum September 2011 abgeschlossen, und die Finanzierung des Projekts endete zum 30. November 2011. Die Analyse der Daten ist allerdings noch nicht abgeschlossen, vor allem, da die Daten der anderen Partner erst spät erhoben worden sind. Kazuko Yatsushiro, PhD ist neben ihrer Arbeit im BMBF geförderten Programm weiterhin in diese Analyse involviert. Insgesamt wurden im CLAD-Projekt 153 Kinder im Alter zwischen 4 und 13 Jahren untersucht. Davon konnten 19 als spezifisch sprachgestört identifiziert werden und 10 als dyslexisch. Insbesondere zielte das Projekt darauf ab, den CLAD-GAPS Test für das Deutsche zu entwickeln. Ein Prototyp des Tests ist nach unseren Ergebnissen signifikant korreliert mit zum einen den Ergebnissen des TROG-D Sprachtests und zum anderen dem ELFE-Test für Dyslexie. Damit scheint der Test zumindest in dieser Hinsicht unsere Erwartung zu erfüllen. Ein interessantes Nebenergebnis des Projekts betrifft die Zuweisung von Kindern auf Sprachförderschulen. Für das »Herbsttreffen Patholinguistik« haben wir untersucht, 150 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo inwieweit Kinder, die eine Sprachförderschule besuchen, tatsächlich eine Sprachstörung nach Standardtests aufweisen. Unser Ergebnis zeigt, dass es nur sehr wenige Ausnahmen gibt – 3 von 59 untersuchten Kindern an Sprachförderschulen wiesen im Sprachtest ein Ergebnis über der altersgerechten Norm auf, wobei auch noch zu bedenken ist, dass bei diesen Kindern andere Gründe vorliegen könnten, die sie vom Besuch der Regelschule abhalten. FREPY – Friendly Resources for Playful Speech Therapy In Kooperation mit den Universitäten Kaunas, Tallinn und Maribor Ko ordinatorin PD Dr. Natalia Gagarina Mitarbeiterin Nathalie Topaj Studentische Hilfskraft Katherina Becker Das Projekt Spielend Sprache lernen: interaktive Fördermaterialien für Kinder (auf Englisch Friendly Resources for Playful Speech Therapy – FREPY genannt), das im Rahmen des europä ischen COMENIUS-Programms »Lebenslanges Lernen« durchgeführt wird, läuft seit Oktober 2009. In Kooperation mit Institutionen in Estland, Litauen und Slowenien werden interaktive Fördermaterialien in den jeweiligen Nationalsprachen für Kinder im Alter von 4 bis 8 Jahren entwickelt. Die Materialien werden so ausgearbeitet, dass sie sowohl am Computer als auch in der Druckversion benutzt werden können. Nachdem einige Spiele als Computer-Testversion im Frühling 2011 mit den Kindern erprobt und evaluiert wurden, widmete sich das Projekt der Vorbereitung des gesamten Pakets, das aus 20 unterschiedlichen Spielen bestehen soll. Bei dem Projekttreffen in September 2011 wurden zusätzliche Kriterien bezüglich des Designs, Umfangs und Schwierigkeitsgrades der Materialien festgelegt. Die Bewohner von »FREPY-Land« begleiten Kinder auf unterhaltsame Weise durch Bereiche wie Syntax, Lexikon, Phonologie, Pragmatik und Diskurs und können von ErzieherInnen, Eltern oder den Kindern selbst zur individuellen oder auch zur Gruppenförderung verwendet werden. Die theoretisch fundierten Materialien in Form von Wortspielen, Puzzles, Bildergeschichten etc. haben unterschiedliche Schwerpunkte und sind nicht nur nach linguistischen Bereichen, sondern auch in verschiedene Schwierigkeitsgrade unterteilt. Insbesondere die Druckversion bietet mehr Auswahlmöglichkeiten für die Verwendung der Materialien, so dass die Forschungsprojekte /// 151 Vorgehensweise je nach Ziel der Förderung, Zusammensetzung der Gruppe, Alter der Kinder oder Schwierigkeitsgrad variiert werden kann. Das Gesamtpaket wird voraussichtlich ab Ende 2012 in beiden Versionen verfügbar sein, begleitet von einer ausführlichen Anleitung zur Zusammensetzung und Verwendung der Materialien. Da sich das Projekt in Deutschland insbesondere an russisch-deutsche bilinguale Kinder richtet, wird parallel zur deutschen Version der Spiele zusätzlich eine russische Version erstellt, um Kinder speziell in bestimmten Problemfeldern (z. B. im Bereich des Lexikons) in beiden Sprachen zu fördern sowie die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Sprachen für Kinder bewusster zu machen. IDis – Implikaturen und Diskursstruktur Projektleiter Dr. Anton Benz Mitarbeiter/innen Dr. Ekaterina Jasinskaja /// Fabienne Salfner Studentische Hilfskraft Constantin Freitag Ein Charakteristikum menschlicher Kommunikation ist die Fähigkeit, mehr zu sagen als wörtlich ausgedrückt wird. Dieses Mehr an Bedeutung zu erklären, ist ein zentrales Anliegen der Pragmatik. Das IDis-Projekt ist an der Schnittstelle zweier Erklärungsansätze angesiedelt: der Theorie rhetorischer Beziehungen, die bei der Makrostruktur eines Diskurses ansetzt und das Mehr an Bedeutung aus der Art der Verknüpfung von Diskurssegmenten herleitet, und der Theorie der konversationellen Implikaturen, die den einzelnen Sprechakt und die konversationellen Maximen in den Mittelpunkt stellt. Ziel dieses Projektes ist es, ein theoretisches Modell für den Zusammenhang von Grice’schen Implikaturen und der durch rhetorische Relationen und Hintergrundfragen definierten Diskursstruktur zu entwickeln. Exemplarisch wurde der Zusammenhang an Hand eines Beispiels mit ›Concession Relation‹ untersucht, das zeigt, dass bei der Bestimmung von Diskursrelationen Hintergrundfragen und Implikaturen zusammenwirken können, um Defaultinterpretationen zu überschreiben. Teil dieses Projektes ist die Ausarbeitung einer fragebasierten Theorie der Diskursstrukturierung. Dabei wurden bisher u. a. Ergebnisse zum Zusammenhang von impliziten Klärungsfragen und der Unterscheidung von subordinierenden und koordinierenden Diskursrelationen veröffentlicht. 152 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Alexandra Strekalova bei der Abschlusspräsentation des KomPARSE-Projektes im THESEUS Innovationszentrum, Berlin KomPARSE – Dialogfähige NPCs für natürliche Spielumgebungen In Zusammenarbeit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) Projektleiter Prof. Dr. Manfred Krifka Mitarbeiter/innen Dr. Anton Benz /// Dr. Núria Bertomeu Castelló Studentische Hilfskraft Alexandra Strekalova In 2011 wurde das KomPARSE-Projekt erfolgreich zu Ende geführt. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) durchgeführt und durch EU-Mittel der Berliner Investitionsbank (IBB) gefördert. Ein zen trales und ungelöstes Problem bei der Entwicklung besserer Computerspiele ist die Realisierung virtueller Agenten mit natürlich wirkender Sprach- und Handlungsfähigkeit. Wie im Vorjahr, konzentrierte sich das KomPARSE-Projekt auf die Entwicklung eines virtuellen Möbelverkäufers mit einer eingeschränkten, aber handlungsadäquaten Dialogfähigkeit. Das Projekt wurde um vier Monate verlängert, um Zeit für die Evaluation des Systems und die Entwicklung zusätzlicher Szenarien zu haben. Zentrale Aspekte, die im letzten Jahr angesprochen wurden, waren die Verfeinerung unseres Modells für die Suche nach optimalen Alternativen in Fällen von nicht erfüllbaren Benutzeranfragen und die Entwicklung optimaler Antwortstrategien. Darüber hinaus wurden Benutzertests mit dem endgültigen System durchgeführt. Die meisten Nutzer erklärten, dass die Möbel, die sie nach dem Beratungsgespräch ausgewählt haben, auch die Möbel sind, die sie gewählt hätten, wenn sie den gesamten Möbelkatalog gekannt hätten. Dies zeigt, dass das System seine Hauptaufgabe als Berater für die Möbel-Domäne erfolgreich erfüllt. Die Ergebnisse konnten in zwei Konferenzartikeln veröffentlicht werden. Weitere Artikel sind eingereicht. Auf der Abschlussveranstaltung im THESEUS Innovationszentrum in Berlin wurde das fertige System gemeinsam von DFKI und ZAS mehr als 40 Vertretern aus Forschung und Wirtschaft präsentiert. Forschungsprojekte /// 153 Interpretation von Quantoren Projektleiter PD Uli Sauerland, PhD (bis 30.09.2011) Mitarbeiter Dr. Clemens Mayr Studentische Hilfskraft Sarah Waldmann Die Emmy-Noether Nachwuchsgruppe Interpretation von Quantoren beschäftigt sich mit der Semantik, Pragmatik und Syntax von Quantifikation und Bindung. Die Beschäftigung von Uli Sauerland im Projekt endete im September und er ist im Anschluss in PB 6 angestellt worden, wo er zuvor schon als Koordinator tätig war. Der Bericht zu seinen Ergebnissen steht unter PB 6. Clemens Mayr ist noch bis September 2012 im Quantoren-Projekt beschäftigt. Mayr untersuchte die Nichtexistenz skalarer Implikaturen von Aussagen mit modifizierten Numeralen wie in mehr als drei Student kamen. Da die Äußerung von mehr als vier Studenten kamen erfordert, dass mehr als drei Studenten kamen wahr ist, würde man unter der Standardtheorie zu skalaren Implikaturen erwarten, dass die Äußerung letzteren Satzes die Negation des ersten implikiert, d. h., dass genau drei Studenten kamen. Er argumentiert, dass der Modifizierer mehr als als Alternative weniger als hat. Es wird weiters gezeigt, dass unter Annahme der grammatischen Theorie von skalaren Implikaturen die Abwesenheit solcher bei modifizierten Numeralen folgt. Ein Artikel wurde für eine begutachtete Festschrift eingereicht. Des Weiteren arbeitete Mayr am Problem der Lizensierung von negativen Polaritätselementen (NPIs) in Fragen, wie z. B. any in Does John smoke any cigarettes?. Solche Umgebungen stellten seit langem ein Problem für die Theorie der Lizensierung von NPIs dar, da Fragen nicht offensichtlich monoton fallend sind. Alle anderen gängigen Umgebungen, die NPIs lizensieren, hingegen sind monoton fallend. Mayr schlägt vor, Karttunens Fragesemantik leicht zu modifizieren. Diese Modifizierung hat die Konsequenz, dass die stärkste wahre Antwort auf eine Frage zu einer monoton fallenden Umgebung führt, d. h. NPIs sollten lizensiert sein. Ein Manuskript zu diesem Thema ist d erzeit in Arbeit. Außerdem hat Mayr die Arbeiten über Interventionseffekte in Fragen und über Skopusökonomie (zusammen mit Benjamin Spector vom Institut Jean Nicod – CNRS – EHS) abgeschlossen. Zu beiden Themen wurden Papiere bei begutachteten Journalen eingereicht. 154 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Relsatz – Syntax/Semantik-Konfiguration in Relativsätzen mit externen und internen Köpfen Projektleiter Prof. Dr. Manfred Krifka Mitarbeiter Rainer Ludwig (seit 01.01.2011) /// Mathias Schenner Das Projekt, das für eine Laufzeit von drei Jahren von der DFG bewilligt wurde, startete im Oktober 2010. Ziel ist es, zwei grundlegend verschiedene Theorie-Ansätze zur Schnittstelle von Syntax und Semantik anhand von kritischen Daten zu diskutieren und zu bewerten. Solch kritische Daten treten besonders augenscheinlich in Relativsätzen zutage, die dadurch charakterisiert sind, dass ein sprachliches Element – der Kopf – in zwei Sätzen gleichzeitig mitwirkt, indem es als Bindeglied zwischen ihnen fungiert, und somit syn taktisch wie semantisch eine Position einnimmt, die oft nicht eindeutig dem einen oder anderen Satz zugeordnet werden kann. Dabei kann die Situation entstehen, dass der Kopf syntaktisch eher zum einen, semantisch aber zum anderen Satz zu gehören scheint. Beispiele hierfür sind sogenannte Rekonstruktionseffekte, wo ein syntaktisch außerhalb des Relativsatzes stehender Kopf semantisch innerhalb interpretiert wird, und sogenannte kopfinterne Relativsätze, wo ein syntaktisch innerhalb des Relativsatzes auftretender Kopf semantisch außerhalb interpretiert wird. Um diese Diskrepanz zu überbrücken, muss man nun entweder die Syntax oder die Semantik mit Operationen anreichern, die über gewisse theoretische Grundannahmen hinausgehen. Kernanliegen des Projektes ist es, diese beiden Wege – Anreicherung der Syntax vs. Anreicherung der Semantik – sowohl hinsichtlich ihrer technischen Gangbarkeit als auch ihrer empirischen Angemessenheit grundlegend und systematisch zu prüfen. Im Juli wurde ein zweitägiger Workshop »Reconstruction Effects in Relative Clauses« am ZAS abgehalten, auf dem zehn geladene Gäste und zwei Projektmitarbeiter relevante Forschungsarbeiten und -ergebnisse präsentierten. Gast dieses Workshops war auch Prof. Alexander Grosu (Tel Aviv), der mit dem Projekt assoziiert ist. Weitere Projektaktivitäten bestanden in einer vergleichenden Betrachtung bestehender Analysen von Rekonstruktionen in einer Reihe unterschiedlicher theoretischer Richtungen, des Weiteren im Sammeln von Sätzen mit Rekonstruktionseffekten in Relativsätzen einerseits und solchen mit kopfinternen Relativsätzen andererseits, jeweils mit dem Ziel einer möglichst theorieneutralen Einteilung nach bestimmten Phänomenkategorien. Forschungsprojekte /// 155 SPRECHart – Sprecherspezifische Artikulation als Anpassung an individuelle Vokaltraktgeometrien Projektleiterin Susanne Fuchs, PhD Mitarbeiter Dr. Ralf Winkler Studentischer Mitarbeiter Knut Freitag (ab 16.11.2011) Im Zentrum des SPRECHart-Projekts steht die Frage, in welcher Weise Sprechbewegungen durch die individuelle Morphologie des Vokaltraktes beeinflusst werden. Methodisch gliedert sich die Arbeit in zwei Teile: Die Analyse sprecherspezifischer Artikulationen basiert auf der Auswertung von magnetresonanztomografischen Daten vokalischer Artikulationen von insgesamt 33 Sprechern. Die Modellierung sprecherspezifischer Artikulation wird durch die Anpassung eines biomechanischen Referenzmodells der Zunge an individuelle Sprechtrakte realisiert, welches die Kontrolle der motorischen, artikulatorischen und akus tischen Ebene erlaubt. Im zu berichtenden Jahr lag der Fokus der Arbeiten auf der Anpassung eines biomechanischen Modells der Zunge an individuelle Vokaltrakte. Basierend auf den 3D-Bilddaten zweier Sprecher wurde jeweils ein physiologisch realistisches Modell des Vokaltraktes erstellt, um mittels einer großen Anzahl simulierter Zungenbewegungen (ca. 8.000 Simulationen pro Modell) einen Zusammenhang zwischen einer morphologischen Eigenschaft des Sprechtraktes und der tolerierbaren artikulatorischen Variabilität herzustellen. Details der Anpassung des generischen Zungenmodells an reale Sprecher wurden auf der »INTERSPEECH« (28.–31.08.2011) in Florenz präsentiert. Die zwei Modelle unterschieden sich im Wesentlichen im Verhältnis zwischen pharyngaler und palataler Länge. Das erste Modell basiert auf einer Sprecherin mit einer typisch weiblichen Ausprägung dieses Merkmals; einem relativ ausgeglichenen Verhältnis dieser beiden Längen. Für männliche Sprecher ist typischerweise ein verhältnismäßig langer Pharynx (relativ zur palatalen Länge) zu finden. Das zweite Modell wurde auf der Basis eines Sprechers mit typisch männlicher Ausprägung erstellt. Aus der Vielzahl der simulierten Zungenbewegungen wurden die mit den Eckvokalen [a], [i] und [u] korrespondierenden Simulationen analysiert. Es zeigte sich z. B. beim [a], dass im Modell mit dem längeren Pharynx (im Vergleich zum Modell mit typisch weiblichem Längenverhältnis) für eine identische akustische Variabilität (gleiche Formantellipsen) eine größere artikulatorische Variabilität in vertikaler Richtung erlaubt ist. Die Resultate wurden auf dem »International Seminar on Speech Production« (20.–23.06.2011) in Montreal 156 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Lutz Marten (Soas, University of London), Laura Downing und Emmanuel-Moselly Makasso vorgestellt. Um sicherzustellen, dass nicht andere morphologische Eigenschaften wie z. B. die Gaumenform für diesen Zusammenhang verantwortlich sind, wurden die Ergebnisse mit zwei Modellen verifiziert, die sich ausschließlich im oben beschriebenen Längenverhältnis unterscheiden. Diese Arbeiten wurden auf der »VIth International Conference on Speech Motor Control« (08.–11.06.2011) in Groningen präsentiert. SynPhonI – Phonology-Syntax Interface in Bantu Languages Französisch-Deutsches Kooperationsprojekt (ANR & DFG) Projektleiterin Laura J. Downing, PhD Mitarbeiter/innen Dr. Kristina Riedel (bis 31.08.2011) /// Marleen van de Vate (ab 15.10.2011) Das Projekt führt eine vergleichende Studie zum gegenseitigen Einfluss der Phonetik, Phonologie, Syntax und Informationsstruktur auf die phrasale Prosodie in ausgewählten Bantusprachen durch. Es untersucht die Syntax und Prosodie komplexer syntaktischer Strukturen – Satzeinbettungen, Links- und Rechtsversetzungen, sowie Fragen – um zu testen, ob für einfache Strukturen entwickelte prosodische Modelle für komplexere Daten erweitert werden müssen. Das sprachliche Material wird sorgfältig phonetisch analysiert, um eine detailliertere Beschreibung der systematischen Entsprechungen von phrasaler Prosodie zu gewährleisten, die eine bessere Motivierung der prosodischen Ebenen erlaubt. Da wir die Daten in gegenwärtigen syntaktischen Modellen analysieren, zielt das Projekt auch auf die Entwicklung eines schärferen Bildes derjenigen syntaktischen und nicht-syntaktischen Faktoren ab, welche Prosodie konditionieren. In jedem Jahr gibt es ein Hauptforschungsthema für das Projekt. Das Thema für 2011 waren Versetzungen und für 2010 Fragesätze. Die Resultate der Forschung zu Fragesätzen wurden bei einem Workshop, der vom 25. bis 26.04.2011 in Lyon stattfand, vorgetragen. Downing hat zu Fragesätzen in Chichewa und Tumbuka vorgetragen, und Riedel in Kooperation mit Cédric Patin (einem französischen Mitarbeiter der Kooperation) zu Fragesätzen und Intonation im Fipa. Im August 2011 wurden die Ergebnisse des Workshops zur Syntax und Prosodie von Fragesätzen in den Bantusprachen als ZAS Papers in Linguistics 55 veröffentlicht. Forschungsprojekte /// 157 Laura Downing begrüßt Jean-Pierre und Geralda de Lima Angenot (Universidade Federal de Rondônia) bei der B4NTU-Konferenz Für die Erforschung von Versetzungen hat Downing fünf Wochen (06.09.–13.10.2011) in Malawi verbracht, wo sie Daten zum Chichewa und Tumbuka sammelte. Gemeinsam mit Annie Rialland untersucht Downing die Intonation im Chichewa. Gemeinsam mit Marleen van de Vate (und Tonjes Veenstra, ZAS) untersucht Downing die Phonologie, Syntax und Semantik von eingebetteten Fragesätzen im Tumbuka. Diese Forschungen werden 2012 bei Tagungen vorgetragen. Gemeinsam mit Patin hat Riedel die tonale Phonologie des Fipa untersucht. Die ersten Ergebnisse wurden in den ZASPiL 55 veröffentlicht. Gemeinsam mit dem Fachbereich Afrikanistik der Humboldt-Universität zu Berlin organisierten Downing und Riedel die 4. internationale Tagung zu Bantusprachen vom 07. bis 09. April 2011. Im Sommer 2011 war Riedel eingeladene Referentin beim Forum »Approaches to Language Variation« der Tagung der Linguistic Society of Southern Africa 2011 und organisierte dort einen Unterrichtsworkshop zur Syntaxfeldforschung zu Bantusprachen und ein Forum zur Subjekt- und Objektmarkierung im Bantu, zu dem nun ein Sonderband der Zeitschrift SALALS in Arbeit ist. Riedel hat Ende August 2011 das Projekt verlassen, um eine Stelle als Language Coordinator Swahili und Lecturer of Linguistics an der Universität von Illinois in Urbana-Champaign anzutreten. 158 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo VAAG – Vagueness, Approximation and Granularity In Zusammenarbeit mit den Universitäten Amsterdam, Lund, Zagreb und Edinburgh Projektleiter Prof. Dr. Manfred Krifka /// PD Uli Sauerland, PhD Wissenschaftliche Mitarbeiterin Stephanie Solt, PhD Studentische Hilfskraft Nicole Gotzner (bis 30.09.2011) /// Daniela Teodorescu Der deutsche Teil des Projektes VAAG wird im Rahmen des von der ESF koordinierten Programms EuroCores LogiCCC durch die DFG finanziert. Bei VAAG selbst sind außerdem Partner aus Amsterdam, Lund und Zagreb beteiligt. Sowohl das Rahmenprogramm LogiCCC als auch das VAAG-Projekt endeten 2011. Im September fand die Abschlusskonferenz aller acht Kollaborationsprojekte des EuroCores LogiCCC in Berlin statt, wo VAAG als eines dieser acht Projekte beteiligt war. Inzwischen wurde das LogiCCC Programm insgesamt als sehr erfolgreich bewertet, wozu auch VAAG einen Beitrag geleistet hat. Im folgenden berichten wir zu den VAAG Ergebnissen, die am ZAS erzielt worden sind. Solt hat mehrere Themen ihrer Arbeit zur Vagheit von Quantitätsausdrücken in einem Papier zusammengeführt, das in dem Sammelband Understanding Vagueness: Logical, Philosophical and Linguistic Perspectives erschienen ist. Solt hat außerdem eine Untersuchung zu den Quantoren most und more than half abgeschlossen und bei der Zeitschrift Language eingereicht. Ein wichtiger Fokus von Solts Arbeit in 2011 war es, experimentelle Techniken für die Semantik und Pragmatik weiterzuentwickeln. In Zusammenarbeit mit Nicole Gotzner hat sie eine Reihe von Experimenten durchgeführt, um den Einfluss der Vergleichsklasse auf die Interpretation von Adjektiven wie tall und dark zu erforschen. Die bisherigen Ergebnisse bestätigen eine skalare Sicht der Adjektivbedeutungen und argumentieren gegen die Ansicht, dass Maßskalen von Vergleichsklassen abgeleitet werden. Mit zusätzlicher Förderung durch Euro-XPrag Reisemittel hat Solt gemeinsam mit Chris Cummins (Universität Cambridge/Universität Bielefeld) und Marijan Palmovic (Universität Zagreb) die Verarbeitung runder und nicht-runder Zeitausdrücke untersucht. Die bisherigen Ergebnisse bestätigen die Sicht, dass runde Zahlen leichter zu verarbeiten sind. Schließlich hat Solt gemeinsam mit Cummins und Sauerland die Arbeit zu Implikaturen von modifizierenden Zahlausdrücken vorübergehend abgeschlossen, durch Vorträge bei »Experimental Pragmatics« (Barcelona) und dem DGFS-Jahrestreffen in Göttingen sowie die Einreichung eines Papiers bei Linguistics and Philosophy. Forschungsprojekte /// 159 Sauerland und Solt haben außerdem zwei Veranstaltungen bei der ESSLLI Sommerschule 2011 in Ljubljana im Rahmen des VAAG-Projekts organisiert: das Seminar für Fortgeschrittene »Imprecision and Approximation« und den Workshop »Proper Use of Quantification in Ordinary Language«. Beide Veranstaltungen wurden finanziell zusätzlich durch die ESF unterstützt. Euro-XPrag – European Science Foundation Research Network on Experimental Pragmatics AntragstellerInnen und Mitglieder des Steering Commit tee Dr. Ira Noveck (Lyon) /// Dr. Bart Geurts (Nijmegen) /// PD Uli Sauerland, PhD (Berlin) ZAS-Teilnehmer/Innen PD Uli Sauerland, PhD /// Stephanie Solt, PhD Euro-XPrag ist ein seit Juli 2009 von der European Science Foundation (ESF) gefördertes Forschungs-Netzwerk-Programm, das die experimentelle Pragmatik in Europa stärken soll. 2011 wurden im Juni die Konferenz »Experimental Pragmatics« in Barcelona und im September ein XPrag Workshop in Pisa durchgeführt. An beiden Veranstaltungen haben Sauerland und Solt teilgenommen und jeweils einen Vortrag gehalten. Im Rahmen dieses Netzwerks werden außerdem Kooperationsprojekte gefördert und die Forschungsergebnisse der Projekte auf von Euro-XPrag organisierten Workshops diskutiert. Zwei Projekte mit ZAS-Beteiligung wurden durch Euro-XPrag gefördert: Solt untersucht gemeinsam mit Marijan Palmovic (Zagreb) und Chris Cummins (Cambridge) die Präferenz für Approximation, und Peter Pagin (Stockholm), Samer Al Khatib (MIT), Sauerland und Solt untersuchen die Semantik und Pragmatik von Kontradiktionen. Ergebnisse aus beiden Projekten wurden auf dem Workshop in Pisa zur Diskussion gestellt. Außerdem waren Pagin und Al Khatib im Februar als Gäste am ZAS, und Solt hat im August in Zagreb gearbeitet. Ein weiteres durch XPrag gefördertes Kooperationsprojekt von Chris Cummins, Sauerland und Solt zur semantischen und pragmatischen Beschreibung quantifizierter Ausdrücke mit Hilfe von Online-Experimenten ist inzwischen abgeschlossen. Die Ergebnisse wurden auf der »Experimental Pragmatics«-Konferenz vorgetragen und bei der Zeitschrift Linguistics and Philosophy eingereicht. 160 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo PILIOS – Speech as the interaction between linguistics, cognition and physics – data and models In Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität zu Berlin und GIPSA-lab Grenoble Projektleiter/Innen Prof. Dr. Bernd Pompino-Marschall /// Susanne Fuchs, PhD /// Prof. Dr. Pascal Perrier Mitarbeiter/innen Dr. Caterina Petrone (bis 30.09.2011) /// Amélie Rochet-Capellan (ab 01.10.2011) Das gemeinsame deutsch-französische PILIOS-Projekt von der Humboldt-Universität zu Berlin, dem ZAS Berlin und dem GIPSA-lab Grenoble untersucht die Interaktion zwischen linguistischen Einheiten und den physiologischen und physikalischen Eigenschaften unseres Sprachproduktionsapparates. Im Projektjahr 2011 richteten wir unser Augenmerk auf folgende Punkte: Wir untersuchten, inwieweit der initiale Grundfrequenzgipfel (F0 Gipfel) im Subjekt des Satzes mit der Länge des Subjekts variiert. Der erste F0 Gipfel wurde konsistent höher in längeren Subjekten als in kürzeren produziert. Wir konnten damit anhand einer großen Stichprobe nachweisen, dass F0 auch als phonetischer Parameter für die Sprechplanung benutzt werden kann. In einem weiteren Experiment haben wir die individuellen Kapazitäten des Arbeitsgedächtnisses unserer Versuchspersonen mit Hilfe eines in Potsdam entwickelten Tests bestimmt. Wir vermuten, dass individuelle Unterschiede in der Sprechplanung auf individuelle Arbeitsgedächtniskapazitäten zurückzuführen sind. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Sprecher mit hohem Arbeitsgedächtnisspeicher weiter voraus planen und somit höhere F0 Gipfel realisieren als Sprecher mit niedrigerem Arbeitsgedächtnisspeicher. Weitere Studien sind geplant, um die Beziehung zwischen Arbeitsgedächtnis und phonetischen Parametern der Sprechplanung genauer zu untersuchen. Unsere weiteren Studien widmen sich der Interaktion zwischen Hörern und Sprechern hinsichtlich ihrer Atmung beim Sprechen und Zuhören. Dazu wurden zwei Sprecher und deren Atembewegungen beim lauten und normalen Lesen von Fabeln aufgenommen. Diese gelesenen Texte wurden zu einem späteren Zeitpunkt Zuhörern vorgespielt. Uns interessiert, inwieweit sich die Hörer beim Zuhören dem Sprecher anpassen und welchen Einfluss lautes Lesen auf diese Anpassung hat. Forschungsprojekte /// 161 Sprachlautliche Kompetenz: Zwischen Grammatik, Signalverarbeitung und neuronaler Aktivität DFG-Schwerpunktprogramm (SPP) 1234 Projektleiter Prof. Dr. Richard Wiese (Universität Marburg) /// Prof. Hubert Truckenbrodt, PhD /// Prof. Dr. Greg Dogil (Universität Stuttgart) Das SPP 1234 ist ein bundesweiter Verbund von derzeit 19 Projekten in der Phonologie/ Phonetik und angrenzenden Psycho- und Neurowissenschaften, mit jährlichen Jahrestreffen. Über das Zentralprojekt werden derzeit drei Workshops organisiert (»Mixed effects Modelling«, 17.–18.03.2012 in Marburg, »Deutsche Intonation: Modelle und Annotation II«, 23.–22.03.2012 in Konstanz, »Dynamic modeling of prosodic and phonological structures« in Köln) und die internationale Konferenz »Laboratory Phonology«, die der SPP zum 27.–29.07.2012 erstmals nach Deutschland holen konnte. Development of prosodic competence in early first language acquisition: Behavioral and neurophysiological investigations (SPP 1234) Projektleiter Prof. Dr. Isabell Frohn-Wartenburger (Universität Potsdam) /// Prof. Dr. Barbara Höhle (Universität Potsdam) /// Prof. Hubert Truckenbrodt, PhD Als primäre Cues für Intonationsphrasengrenzen werden im Deutschen Pausen, finale Längung und die Satzmelodie gesehen. In diesem Kooperationsprojekt wird in Potsdam die Rolle dieser Cues im Spracherwerb in Verhaltensexperimenten und neuronalen Experimenten mit Kindern unterschiedlicher Altersstufen untersucht. Dazu wird am ZAS die Rolle der Cues bei erwachsenen Sprechern akustisch und perzeptiv untersucht. Die bisherigen experimentellen Untersuchungen bei erwachsenen Sprechern haben gezeigt, dass alle drei Cues in der Produktion und in der Perzeption im Deutschen relevant sind. Experimente zur Gewichtung der Cues sind in Vorbereitung. 162 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Pre-attentive phonotactic processing (SPP 1234) Projektleiter Prof. Dr. Thomas Jacobsen (Helmut-Schmidt-Universität Hamburg) /// Prof. Hubert Truckenbrodt, PhD Das Kooperationsprojekt untersucht in EEG-Studien mit dem Mismatch-Negativity-Paradigma neuronale Korrelate phonotaktischer Beschränkungen, die phonologischen Regeln/ Alternationen des Deutschen zugrunde liegen. Untersucht werden u. a. die Alternation zwischen ›ich-Laut‹ und ›ach-Laut‹ sowie die g-Tilgung (Ingo wird mit [g] ausgesprochen, Inge wird ohne [g] ausgesprochen). Eine neue Arbeit mit einer neuen Art von Nachweis des neuronalen Korrelates der Verletzung der Alternation zwischen ›ich-Laut‹ und ›ach-Laut‹ ist 2011 in Psychophysiology erschienen. Eine weitere Arbeit zum Unterschied zwischen natürlichen und synthetisierten Stimuli ist beim Journal of the Acoustical Society of America im Druck. Behavioral and neural correlates of vowel length in German and of its interaction with the tense/lax contrast (SPP 1234) Projektleiter PD Dr. Ingo Hertrich (Universität Tübingen) /// Prof. Hubert Truckenbrodt, PhD In akustischen Studien, perzeptiven Verhaltensexperimenten und MEG-Experimenten wird die (phonologisch abstrakte) Dimension der Vokallänge des Deutschen untersucht, in ihrer Interaktion mit dem Gespanntheitskontrast des Deutschen. Ingo Hertrich beaufsichtigt in Tübingen die Durchführung der Experimente. Deren Design und Auswertung erfolgt in Zusammenarbeit mit Hubert Truckenbrodt. Eine Verhaltensstudie zeigte erstmals kategoriale Wahrnehmung für Vokallänge im Deutschen. Ein Papier dazu liegt vor. In einem MEG-Experiment konnte ein neuronales Korrelat für Vokallänge identifiziert werden. Ein Papier dazu ist in Arbeit. Forschungsprojekte /// 163 Hubert Truckenbrodt und Dieter Wunderlich bei der Posterpräsentation während des Beiratstreffens Buchprojekt Das mehrsprachige Klassenzimmer Arbeitstitel war Sprachen an Deutschlands Schulen Herausgeber/Innen Prof. Dr. Manfred Krifka (ZAS) /// Prof. Dr. Joanna Błaszczak (Wrocław) /// Prof. Dr. Annette Leßmöllmann (Darmstadt) /// PD Dr. Barbara Stiebels (ZAS) /// Prof. Dr. Rosemarie Tracy (Mannheim) /// Prof. Hubert Truckenbrodt, PhD (ZAS) Dieses Buchprojekt des ZAS ist für Lehrer an deutschen Schulen konzipiert, die Schüler mit Migrationshintergrund in ihren Klassen haben. Auf anregende und verständliche Weise wird Hintergrundwissen für den kreativen Umgang mit Mehrsprachigkeit im Klassenzimmer vermittelt, sowie Hintergrundinformationen zu Lernschwierigkeiten, die für unterschiedliche Herkunftssprachen spezifisch sind. Auf drei Anfangskapitel (Einleitung, Mehrsprachige Pädagogik, Das Deutsche) folgen 15 Kapitel zu den Besonderheiten von Einzelsprachen, die an deutschen Schulen besonders häufig vertreten sind. Die Verträge mit dem Spektrum Akademischer Verlag in Heidelberg sind abgeschlossen. Kapitel: 1. Einleitung (Manfred Krifka) 2. Mehrsprachige Didaktik (Rosemarie Tracy) 3. Deutsch (Hubert Truckenbrodt) 4. Polnisch und Tschechisch (Joanna Błaszczak) 5. Englisch (Sophie Repp) 6. Türkisch (Christopher Schröder & Yazgül Simsek) 7. Arabisch (Utz Maas) 8. Persisch und Kurdisch (Aria Adli) 9. Bosnisch/Kroatisch/Serbisch und Bulgarisch (Luka Szucsich) 10. Russisch und Ukrainisch (Natalia Gagarina) 11. Vietnamesisch und Chinesisch (Tue Trinh) 12. Japanisch und Koreanisch (Uli Sauerland, Kazuko Yatsushiro) 13. Hindi und Urdu (Ram Bhatt) 14. Französisch (Ingo Feldhausen, Isabelle Darcy) 15. Ita lienisch und Rumänisch (Günther Grewendorf) 16. Spanisch und Portugiesisch (Georg Kaiser) 17. Albanisch (Dalina Kallulli) 18. Griechisch (Stavros Skopeteas) Derzeitiger Arbeitsstand: Die Sprachkapitel sind alle geschrieben und durchlaufen gerade (Stand: März 2012) drei Phasen der Überarbeitung: Inhaltliche Überarbeitung, Formatierung und stilistische Überarbeitung. Die meisten Kapitel sind bereits inhaltlich über arbeitet und formatiert. Es ist geplant, dem Verlag im April oder Mai 2012 eine druckfertige Version des Buches vorzulegen. 164 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Bibliothek und Phonetiklabor /// 165 Bibliothek und Phonetiklabor Bibliothek Bibliothekarinnen Christina Beckmann, Irina Busse Studentische Hilfskraft Valeria Aman Öffnungszeiten Mo –Fr 9–17 Uhr www.zas.gwz-berlin.de/bibliothek.html Die Bibliothek verfügt über ca. 56.900 Bände, darunter ca. 16.700 Bände zu den Forschungsthemen des Zentrums und ca. 40.200 Bände zu den Fachgebieten Germanistik, Romanistik, Slawistik, Baltistik, Balkanologie, Finnougristik und Sinologie. Im Berichtszeitraum wurden 170 neue Monographien durch Kauf, Tausch oder als Geschenk in den Bestand der Bibliothek aufgenommen. Ebenfalls zum Bestand gehören 354 sprachwissenschaftliche Zeitschriften. Auf der Webseite der Bibliothek befindet sich eine Liste der in 2011 abonnierten 34 Zeitschriften. 28 dieser Zeitschriften sind im IP-Bereich des ZAS online zugänglich und führen direkt über den Link zu der Online-Ausgabe. Ein neuer Service ist die Integration eines Web-OPAC im Menüpunkt »Katalog«. Bei diesem handelt es sich derzeit noch um eine Test-Version (Stand: März 2012). Im Rahmen des Schriftentausches wurde das Heft 55 der im Jahr 2011 erschienenen ZAS Papers in Linguistics (ZASPiL) an 58 Tauschpartner versendet, 24 Exemplare davon gingen an deutsche und 34 an europäische und internationale Empfänger. Nicht an die Tauschpartner versendet wurde die Nummer 54 der ZASPiL, da es sich hierbei um ein Sonderheft handelt, welches für eine spezielle Lesergruppe konzipiert wurde. Wie in den Jahren zuvor stellte Prof. E. F. K. Koerner der Bibliothek Monographien sowie Bände aus Schriftenreihen und Zeitschriften aus seinem Privatbestand als Dauerleihe zur Verfügung. Mit der Katalogisierung dieser separat aufgestellten Sammlung, der Koerner Library, wurde auch in diesem Jahr fortgefahren. Bis August 2011 erfolgte die Ausleihverbuchung mit manuell ausgefüllten Leihscheinen, die nach Benutzernamen und nach Signatur abgelegt wurden. Für die seit längerem geplante Umstellung auf eine elektronische Ausleihverbuchung waren in den Monaten zuvor Vorbereitungen getroffen worden. Da die Katalogisierung aller Medien bereits seit 20 Jahren mit dem Datenbanksystem Allegro-C erfolgt und dieses System in der Lage ist, die Anfor derungen der Bibliothek an die elektronische Ausleihverbuchung zu erfüllen, wurde entschieden, Allegro-C beizubehalten und mit den erforderlichen Erweiterungen auszustatten. Hierzu erfolgte zunächst eine Konvertierung der Katalogdatenbank. Das System wurde auf 166 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Franz-Josef Sachse bei der Barcode-Erfassung für den Bibliothekskatalog die Programmversion a99 v31.6 aktualisiert und um Ausleihfunktionen erweitert. Mit der Konvertierung wurden alle mehrbändigen Werke, die in der Datenbank hierarchisch aufgenommen worden waren, in verknüpfte Aufnahmen überführt, um für jeden einzelnen Band einen Exemplarsatz zu erzeugen. Erst mit Schaffung dieser Voraussetzung konnten die Leihfunktionen des Systems angewendet werden. Zeitgleich wurde damit begonnen, den Bibliotheksbestand mit Barcode-Etiketten auszustatten und die Barcodes einzuscannen, um eine eindeutige Zuordnung zwischen jedem Buch und dem zugehörigen Exemplarsatz herzustellen. Da bei diesem Vorgehen alle Bücher bearbeitet werden, findet gleichzeitig eine Bestands- und Zustandssichtung statt. Bibliothek und Phonetiklabor /// 167 Susanne Fuchs stellte sich als Versuchsperson für die simultane Aufnahme von Bewegungen der Sprechorgane mit den dazugehörigen Gehirnströmen zur Verfügung. Phonetiklabor Leiter Jörg Dreyer www.zas.gwz-berlin.de/phonetiklabor.html Das Phonetiklabor des ZAS besteht aus einem reflexionsarmen und schallisolierten sowie elektromagnetisch abgeschirmten Aufnahme- und Experimentalraum von Studioqualität sowie einem Auswerteraum mit drei Computerarbeitsplätzen. Im Dezember 2011 wurde der Experimentalraum bauakustisch behandelt, um Perzeptionsexperimente und 3D-EMAVersuche zu optimieren. Im Herbst 2011 haben interdisziplinäre Pilotversuche zur EEG-EMA-Kombination gemeinsam mit dem Institut für Psychologie der Humboldt-Universität zu Berlin, Prof. Werner Sommer, begonnen. Es sollen spezielle Untersuchungen von Artefakten im EEG bei fließender Sprache durchgeführt werden. Zur Überprüfung des Hörvermögens von Versuchspersonen für Perzeptionsexperimente wurde im Sommer 2011 eine Hochtonfrequenzaudiometrie-Einheit angeschafft, mit der Hörstörungen in bestimmten Frequenzbereichen ausgeschlossen werden können. 168 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Viel Spaß bei den Experimenten im ZAS-Phonetiklabor hatte diese BerlinerSchulklasse. Mit dem 3D-Artikulographen AG 500 von Carstens Medizinelektronik, der im Sommer 2008 angeschafft wurde, bewältigten wir erfolgreich mathematisch-technische Problem stellungen, z. B. im Bereich Motor Control. Wir führten mit ihm weitere Aufnahmen zur Erfassung der Zungen-, Lippen- und Kieferbewegungen durch, kombiniert mit EEG- und Atemmessungen. Mit dem Anfang 2010 angeschafften neuen Inductotracesystem von Ambulatory Monitoring haben wir begonnen, Atemvolumenmessungen im Brust- und Bauchraum durchzu führen. In Zusammenarbeit mit Amélie Rochet-Cappelan wurden Atmungsmessungen im Labor zum Thema »Atmungsanpassung an einen Sprecher« durchgeführt. Die Arbeiten zur Aufnahme soziolinguistischer Interviews (Audio & Video) mit Jugendlichen aus Wedding und Kreuzberg zum »Kiezdeutschen« und »Berlinischen«, die vor zwei Jahren begannen, wurden fortgesetzt (Stefanie Jannedy, Micaela Mertins). Dazu wurde das Labor genutzt. Des Weiteren wurde der reflexionsarme Raum für Perzeptionstests genutzt, u. a. zu Kontinua- und Frikativuntersuchungen (Stefanie Jannedy, Melanie Weirich, Jana Brunner). Ralf Winkler hat EMA-Aufnahmen vorbereitet, um innerhalb des DFG-Projektes SPRECHart sprecherspezifische Modelle von Vokaltrakten mit realen Sprachdaten zu eva luieren. Perzeptionsexperimente sowie akustische Aufnahmen zu verschiedenen Themen, verbunden mit Laborbesichtigungen von Studenten innerhalb eines Hauptseminars mit Caterina Petrone und Marzena Żygis, wurden ebenfalls durchgeführt. Bibliothek und Phonetiklabor /// 169 Caroline Magister hat im Jahr 2011 Produktionsstudien mit erwachsenen Versuchspersonen als Vergleichsgruppe im Studio durchgeführt, um daran anknüpfend für ihre Dissertation die Sprechplanung und die prosodische Entwicklung bei Kindern zu untersuchen. Im Frühjahr 2011 wurden nach einer Anfrage des Institutes für Akustik und Sprachkom munikation der Technische Universität Dresden (Prof. Mehnert, Prof. Hoffmann) akustische Aufnahmen von Solo-Klarinettisten (Prof. Kühn, Prof. Forster, Prof. Fuchs) durchgeführt und signalanalytisch begutachtet. Vielfältige technische Unterstützung ist auch anderen Projekten des Kernbereichs und Drittmittelprojekten des ZAS bei der Vorbereitung und dem Testen des technischen Materials zugekommen, u. a. im Hinblick auf verschiedene Feldforschungsprojekte. So wurden im Sommer umfangreiche technische Vorbereitungsarbeiten zum AmbrymProjekt u. a. für Susanne Fuchs, Kilu von Prince und Soraya Hosni geleistet. Die Feldforschungen fanden im Sommer 2011 in der Südsee (Vanuatu) statt. Laura Downing und Kristina Riedel konnte diese Technik für ihre Feldforschung im südlichen Afrika ebenso einsetzen. Der Projektbereich Spracherwerb (Nadja Kühn, Natalie Topaj) nutzte das Labor zur Durchführung einer Vielzahl akustischer Aufnahmen mit jüngeren Kindern. Beim Besuch des ARD-Hauptstadtstudios am 12. April 2011 wurden wichtige Informa tionen zur Gerätetechnik und zum raumakustischen Ausbau eines reflexionsarmen Raumes gewonnen. Entsprechend unseres Lehrauftrages wurden mehrfach Besichtigungen unseres Labors für externe Einrichtungen durchgeführt, u. a. für Studenten der Humboldt-Universität zu Berlin, FB Romanistik, unter der Leitung von Prof. Huberty. Weitere Gäste unseres Phonetik labors im Jahre 2011 waren Phil Hoole, Pascal Perrier, Laura Koenig, Carmen Herzog, Sonja Rossi (Charité) sowie Christian Geng, dem für den Aufbau des neuen Phonetiklabors an der Universität Potsdam wichtige technische Informationen gegeben werden konnten. Eine 6. Schulklasse aus Berlin-Johannisthal besuchte im Februar 2011 unser Labor im Rahmen ihres Physik-Unterrichtes zum Thema Sprach- und Hörakustik. Studenten verschiedener von unseren Mitarbeitern (u. a. Prof. Bernd Pompino-Marschall) geleiteter Seminare an der Humboldt-Universität zu Berlin konnten aufgrund der guten Laborausstattung eigenständig Sprachaufnahmen machen. Auch haben wir unsere Expertise in Fragen zur Aufnahmetechnik von Sprachdaten zugunsten der Universität Potsdam, Prof. Ruben van de Vijver, einbringen können. 170 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Veranstaltungen /// 171 Veranstaltungen Workshops und Konferenzen Arbeitsgruppe Inner-sentential propositional pro-forms: syntactic properties and interpretative effects 23.–25.02.2011 /// DGfS-Jahrestagung, U Göttingen Organisation Werner Frey, André Meinunger & Kerstin Schwabe (ZAS) Vom ZAS finanzierte Vorträge Frey, Werner (ZAS) /// On the ›nominal‹ character of clauses associated with a pronominal Schwabe, Kerstin (ZAS) /// Sentential proforms and matrix predicates Arbeitsgruppe Comparative Germanic Syntax and the Challenge from Icelandic 23.–25.02.2011 /// DGfS-Jahrestagung, U Göttingen Organisation Thórhallur Eythórsson (Reykjavík) & Hans-Martin Gärtner (ZAS) Vom ZAS finanzierter Vortrag Gärtner, Hans-Martin (ZAS) /// Medium-Distance Anaphora Arbeitsgruppe Diskursstruktur und Implikaturen 23.–25.02.2011 /// DGfS-Jahrestagung, U Göttingen Organisation Anton Benz, Katja Jasinskaja & Fabienne Salfner (ZAS) Vom ZAS finanzierter Vortrag Cummins, Chris (Research Centre for English and Applied Linguistics, Cambridge, UK), Uli Sauerland & Stephanie Solt (ZAS) /// More than 100 Implicatures 172 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Bei der Berlin Bantu Konferenz kündigt Tom Güldemann den Vortrag von Koen Bostoen (RMCA Tervuren) an. Arbeitsgruppe Discourse coherence and pronominal anaphora in language acquisition 23.–25.02.2011 /// DGfS-Jahrestagung, U Göttingen Organisation Natalia Gagarina & Milena Kuehnast (ZAS) Vom ZAS finanzierte Vorträge Topaj, Nathalie (ZAS) /// Acquisition of discourse coherence: pronominal reference in Russian and German bilingual and monolingual narratives Tribushinina, Elena (U Utrecht), Natalia Gagarina & Eva Valcheva (ZAS) Using connectives for reference maintenance in a bilingual context Arbeitsgruppe Referential expressions and text coherence at the onset of school age 23.–25.02.2011 /// DGfS-Jahrestagung, U Göttingen Organisation Dagmar Bittner & Nadja Kühn (ZAS) Veranstaltungen /// 173 Konferenz Berlin Bantu Conference (B4ntu) 07.– 09.04.2011 /// HU Berlin Organisation ZAS & HU Berlin Abe, Maya (Kyoto U) /// Applicative and double object constructions in Mbugu/Ma’a Adams, Nikki (U Maryland) /// Matching focus values in Zulu Ambouroue, Odette & Mark Van de Velde (LLACAN Paris) /// Typologically unusual restrictions on accessibility to relativisation in Orungu Angenot, Jean-Pierre & Geralda de Lima Angenot (U Federal de Rondônia Brazil) La langue angolaise pala appartient-elle à la zone H ou à la zone R? Asohsi, Melvice (U Mainz) /// The associative marker and tone polarization in Obang Babaev, Kirill (Russian Academy of Sciences, Moskau) /// Bantu – Bantoid – Benue-Congo: genetic relations from a pronominal perspective Beltzung, Jean-Marc (CNRS/U Sorbonne-Nouvelle) /// Dissimilation consonantique par effacement dans certaines langues bantu Bickmore, Lee (U Albany) & Nancy Kula (U Essex) /// Tonal melodies in Bemba: 50 years after Sharman and Meeussen Blench, Roger (Kay Williamson Educational Foundation) /// Bantu maritime vocabulary and its implications for reconstruction and early Bantu dispersal The membership and internal structure of Bantoid and the border with Bantu Bostoen, Koen (RMCA Tervuren) /// Comparative Bantu and early African history: plant names as test cases for method Botne, Robert (Indiana U) /// Remoteness in Bantu T/A systems Buell, Leston (U Amsterdam) /// The Nguni augment from a syntactic perspective Carstens, Vicki (U Missouri) & Diercks, Michael (Pomona College) /// Agreeing How Cook, Toni (U Pennsylvania) /// Two types of focus in Zulu Crane, Thera Marie (U California) /// Completion semantics of tense and aspect in Totela Diercks, Michael (Pomona College) & Justine Sikuku (Moi U) /// Object-marking as incorporation in Lubukusu Eaton, Helen (SIL International) /// Tense and aspect in Malila narratives Edelsten, Peter, Lutz Marten & Chiku Edelsten (SOAS London) /// Dual relativisation strategies in Swahili and Chindamba Gibson, Hannah (SOAS London) /// The development and use of deictic particles in Kirangi 174 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Ron Simango (Rhodes University) und Jeff Good (University at Buffalo) bei der B4NTU-Konferenz an der Humboldt-Universität zu Berlin Good, Jeff (U Buffalo) /// Frontier dynamics and linguistic diversity at the northern edge of the Grassfields: Towards a social model of Bantu language change Grollemund, Rebecca & Jean-Marie Hombert (DDL Lyon) /// Phylogenetic classification of North Western Bantu languages Güldemann, Tom (HU Berlin) /// Towards early Bantu by reconstructing a fragment across Benue-Congo: 1st person singular *mi Halpert, Claire (MIT) /// The syntactic licensing of Zulu NPIs Hamlaoui, Fatima (U Sorbonne-Nouvelle) & Emmanuel-M. Makasso (ZAS) /// Wh-questions and focusing strategies in Bàsàa Hombert, Jean-Marie & Rebecca Grollemund (DDL Lyon) /// A phylogenetic classification of Grassfields and closely related Bantu languages Hyman, Larry (U California) /// Bantoid verb extensions Khumalo, Langa (U KwaZulu-Natal) /// The reciprocal in Ndebele Kiso, Andrea (Stockholm U) /// The meaning and use of past tense categories in Chichewa, Chitumbuka and Chisena Kisseberth, Charles (Tel Aviv U (retired)) /// Accent shift in yes-no questions in Chimwiini Kouarata, Guy Noel (SIL Congo) /// Variations phoniques dans la langue Mbochi C25 Kröger, Oliver (SIL International) /// When locatives migrate Kröger, Heidrun (SIL Mozambique) /// Negation in Mozambican Ngoni Kutsch Lojenga, Constance (U Leiden) /// The return of the depressor consonants in Bila Lee, Seunghun (Central Connecticut State U) /// Tonal polarity and paradigm uniformity in the nominal paradigm of Xitsonga Legère, Karsten (U Gothenburg) /// Verbs in the Vidunda language (G38) Leitch, Myles (Tyndale U College/York U Toronto) /// Prosodic structure and level ordering in Mbosi post lexical vowel harmony Lusekelo, Amani (U Dar es Salaam/U Botswana) /// Object marking in Nyakyusa language: exploration for optimality theory Maniacky, Jacky & Maud Devos (RMCA Tervuren) /// ›ko‹ as a negative marker in Bantu languages: where, how and where from? Manus, Sophie (CNRS/U Lyon 2) /// Tone patterns of Símákonde disjoint verbs Manus, Sophie (CNRS/U Lyon 2) & Cédric Patin (CNRS/U Sorbonne-Nouvelle) Tone and Intonation in Bantu The prosodic structure of elliptical constructions in Bantu Martin, Marieke (U Kent/Canterbury) /// The erosion of noun classes in Mambiloid Veranstaltungen /// 175 McHugh, Brian (Temple U) /// Tone and intonation in KiVunjo Chaga Mouguiama-Daouda, Patrick (U Libreville/DDL Lyon), Rebecca Grollemund & Jean-Marie Hombert (DDL Lyon) /// Denomination and reconstruction of mammals in Bantu languages Mtenje, Al (U Malawi) /// On relative clauses and phrasing in Ciwandya and Cisena Ngako Yonga, Doriane (U Yaoundé 1) /// Y aurait-il un rapprochement entre le Ndemli et le Fe’efe’e, une langue bantu des Grassfields? Ngue Um, Emmanuel (U Freiburg) /// Noun class and semantic categorization in Basaa and Bakola Nicolle, Steve (SIL and Africa International U) /// Explaining demonstrative-noun word order variation in Digo Nitschke, Nepomuk (FU Berlin) /// Does a Bantu language affect the building of melodies? Petzell, Malin (U Gothenburg) /// Parameters for comparing the unexplored language varieties of Morogoro Philippson, Gérard (INALCO Paris/DDL Lyon) /// Prosodic domains, superhigh tones and intonation in Chaga dialects Rialland, Annie & Martial Embanga Aborobongui (CNRS/U Sorbonne-Nouvelle) The intonation of Embosi (Bantu C25): a system with ›superimposed‹ boundary tones Ricquier, Birgit (RMCA Tervuren) /// One action, many words: The lexical field of ›pounding‹ in Bantu languages Schadeberg, Thilo C. (U Leiden) /// The unique nature of the Niger-Congo noun class system, and a comparison of event participant marking in Bantu and Ebang (Kordofanian) Simango, Ron (Rhodes U) /// Tense and aspect in ciNsenga Storoshenko, Dennis (Yale U) /// The Shona reflexive ›zvi‹ as default object agreement Ström, Eva-Marie (U Gothenburg) /// The loss of consonants preceding *i and *u in Ndengeleko Tamanji, Pius (U Yaoundé I) /// Evolution of tense markers in the Ngemba subgroup of Grassfields Bantu: Internal relatedness and historical unity with southern Bantu Thornell, Christina (U Gothenburg) /// The Central African Sangha-Sangha with a focus on the noun class system Van der Veken, Anneleen (RMCA Tervuren/MRAC), Birgit Ricquier, Koen Bostoen & Joseph Koni Muluwa (RMCA Tervuren) /// Classified East, behaving West: the intricate history of the Luba languages van der Wal, Jenneke (RMCA Tervuren) /// Different functions here and there Veenstra, Tonjes (ZAS) & Jenneke van der Wal (RMCA Tervuren) /// Verb allomorphy in Mauritian Creole and the CJ/DJ distinction in Bantu 176 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Volk, Erez (Tel-Aviv U) /// Hidden highs and phonological phrasing in Mijikenda Zeller, Jochen (U KwaZulu-Natal) /// Inversion as predication Zerbian, Sabine (U Potsdam) /// Sentence intonation in the Sotho-Tswana languages Workshop Discourse phenomena in language acquisition 14.04.2011 /// ZAS, Berlin Organisation Nadja Kühn & Dagmar Bittner (ZAS) Grassmann, Susanne (U Groningen) /// Children’s interpretation of pronouns and deaccentuation Kühn, Nadja (ZAS) /// Contextual influences on the acquisition of word order Schmerse, Daniel (MPI/EVA Leipzig) /// Discourse particles and belief reasoning van der Ham, Sabine (U Groningen/ZAS) & Eva Valcheva (ZAS) /// The influence of connec tives on pronoun resolution in sentences with implicit causality verbs: an eye-tracking study Workshop Perception and Attitude 29.06.– 01.07.2011 /// 6th International Conference on Language Variation in Europe (ICLaVE), Freiburg Organisation Stefanie Jannedy & Melanie Weirich (ZAS) Workshop Reconstruction Effects in Relative Clauses 08.– 09.07.2011 /// ZAS, Berlin Organisation Manfred Krifka, Rainer Ludwig & Mathias Schenner (ZAS) Barker, Chris (New York U) /// Delayed evaluation as an explanation for various reconstruction effects Boef, Eefje (U Amsterdam) /// Doubling in Dutch relative clauses: A new argument against raising Veranstaltungen /// 177 Grosu, Alexander (U Tel Aviv) /// Towards a better understanding of the syntactic-semantic types of internally headed relative clause constructions Heim, Irene (MIT) /// Constructing Reconstruction Heycock, Caroline (U Edinburgh) /// How many reconstructions? How many derivations? Jacobson, Pauline (Brown U) /// Deconstructing Reconstruction Krifka, Manfred (ZAS) /// An Explanation of Condition C Effects under Apparent Reconstruction Lechner, Winfried (U Athens) /// Prospects and limits of a hybrid approach to reconstruction Romero, Maribel (U Konstanz) /// Connectivity in Predicational Copular Sentences? Schenner, Mathias (ZAS) /// Reconstruction effects in relative clauses: An overview Sternefeld, Wolfgang & Andreas Konietzko (U Tübingen) /// Telescoping by Continuations Webelhuth, Gert (U Frankfurt a. M.) /// Capturing Collocations and Idioms in Relative Clauses without Literal Reconstruction Workshop The Proper Use of Quantification in Ordinary Language (PUQOL) 08.–12.08.2011 /// European Summer School in Logic, Language and Information (ESSLLI), Ljubljana Organisation Uli Sauerland & Stephanie Solt Vom ZAS finanzierter Vortrag Sauerland, Uli & Stephanie Solt (ZAS) /// The proper use of quantifiers in ordinary language: Introduction Workshop Expanding phonological horizons: The Role of Aerodynamics in Phonology (RAedyPhon) 17.–21.08.2011 /// 17th International Congress of Phonetic Sciences (ICPhS), Hong Kong Organisation Marzena Żygis (ZAS) & Maria-Josep Solé (U Autònoma de Barcelona) Vom ZAS finanzierter Vortrag Żygis, Marzena (ZAS) /// Expanding phonological horizons: On the role of aerodynamics in phonology 178 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Workshop Working group 2 ›Narrative and Discourse‹ of the ›Cost Action IS0804 – Language Impairment in a Multilingual Society: Linguistic Pattern and the Road to Assessment‹ 09.–13.09.2011 /// ZAS Berlin Organisation Natalia Gagarina (ZAS) Konferenz Theoretical Pragmatics (TPrag) 2011 13.–15.10.2011 /// HU Berlin Organisation Anton Benz, Katja Jasinskaja & Uli Sauerland (ZAS) Allott, Nicholas (CSMN, U Oslo) & Mark Textor (King’s College London) /// A Cluster Theory of Ad Hoc Concepts: An Alternative to the ›Externalist Semantic Perspective‹ in Lexical Pragmatics Breheny, Richard (U College London) /// On the development of testable theories of semantics-pragmatics Cánovas, Cristóbal Pagán (U Murcia) /// Relevance Theory and Conceptual Integration Theory: Deflationary Accounts of Metaphor Franke, Michael (U Tübingen) /// Game Theory in Formal Pragmatics Gyuris, Beáta (Research Institute for Linguistics, Hungarian Academy of Sciences) /// An ›all-purpose‹ particle or marker of expectations? Haida, Andreas & Sophie Repp (HU Berlin) /// Necessity = Possibility = Necessity. Authoritative Acts on the Common Ground Heller, Daphna (U Toronto) & Lynsey Wolter (U Wisconsin) /// Beyond demonstratives: direct reference in perceptually-grounded descriptions Hogeweg, Lotte (U Nijmegen) /// Synchronic and diachronic semantic weakening Klabunde, Ralf, Sebastian Reuße & Björn Schlünder (U Bochum) /// Coherence as joint activity Moore, Richard (Max Planck Institute for Evolutionary Anthropology) /// Do great ape gestures have a Gricean intentional structure? Mühlenbernd, Roland & Michael Franke (U Tübingen) /// Signaling Conventions: Who learns what where and when in a social network? Parikh, Prashant (U Pennsylvania) /// Computing Modulations Veranstaltungen /// 179 Lotte Hogeweg (U Nijmegen) und Anton Benz bei der TPrag-Konferenz Romoli, Jacopo (Harvard U) /// A Solution to Soames’ Problem: Presuppositions, Conditionals and Exhaustification Schaden, Gerhard (U Lille 3) /// Modelling the ›Aoristic Drift of the Present Perfect‹ as Inflation Simons, Mandy (Carnegie Mellon U) /// Structured contents and local pragmatics Spector, Benjamin (École Normale Supérieure, Paris) /// Are there obligatory scalar impli catures? An argument from global positive polarity items Stanley, Jason (Rutgers U) /// Domain Restriction and the Context-Sensitivity of Questions van Tiel, Bob (U Nijmegen) /// Relevant alternatives: a Gricean perspective Zaefferer, Dietmar (LMU München) & Patric Bach (U Plymouth) /// Testing theories of sentence type 180 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Wissenschaftliche Vorträge (von Auswärtigen) Storto, Luciana R. (U de São Paulo) /// Structure and meaning of constituent order variation in Karitiana narratives, 06.01.2011 Schmitt, Viola (U Frankfurt a. M.) /// The impact of syntactic structure on the interpretation of conjoined structures, 31.01.2011 Stindt, Nicolás (HU Berlin) /// Subject personal pronouns in Spanish, 16.02.2011 Leßmöllmann, Annette (Hochschule Darmstadt) /// Linguistik in den Medien, 17.02.2011 Rialland, Annie & Martial Embanga Aborobongui (LPP Paris) /// The intonational system of Embosi (Bantu, C25): a language with ›superimposed‹ boundary tones, 18.02.2011 Bergmann, Pia (U Freiburg) /// Transkribieren von Gesprächsdaten nach GAT 2 – Segmentierung in Intonationsphrasen, 03.03.2011 Marten, Lutz (SOAS London) /// CONJ + PRON = ADD: The incremental interpretation of additive focus in Swahili, 09.03.2011 Solstad, Torgrim (U Stuttgart) /// Prozessierung komplexer Ursachen im Diskurs: eine Eye-Tracking Studie, 17.03.2011 Giavazzi, Maria (Département d’Etudes Cognitives, Equipe de Neuropsychologie Interven tionnelle, Paris) /// The phonetic underpinnings of prosodic conditioning, 24.03.2011 Schwartz, Jean-Luc (GIPSA-lab/ICP Grenoble) /// Audiovisual speech perception: Theories and models, data and questions (Tutorial), 29.03.2011 Roeper, Tom (U Mass Amherst) /// How exhaustivity dominates distributivity in the acquisition of ›each/every‹, 18.04.2011 Dor, Daniel (Tel Aviv U) /// Language as a communication technology: A proposal for a new linguistic theory, 18.04.2011 Spalek, Katharina (HU Berlin) /// EEG-Daten als Evidenz für die phonologische Aktivation beider Sprachen in der bilingualen Sprachproduktion, 19.05.2011 Ellert, Miriam (U Göttingen) /// L1- und L2-Verarbeitungsstrategien bei der Disambiguierung von Personal- und d-Pronomen: Eine Eye-tracking-Studie, 19.05.2011 Fisseni, Bernhard (U Duisburg-Essen) /// Focus intuitions and focus interpretation – experimental results and theoretical considerations, 19.05.2011 Lobina, David J. (U Rovira i Virgili) /// Recursion in grammar and in the parser, 20.05.2011 Bhatt, Rajesh (U Amherst) /// Locating Agreement in Grammar, 01.06.2011 Booij, Geert (U Leiden/FU Berlin) /// Construction morphology: schemas, the hierarchical lexicon, and the role of paradigmatic relations, 07.06.2011 Veranstaltungen /// 181 Friederike Moltmann (U Paris1/CNRS) Jean-Luc Schwartz (GIPSA-lab/ICP Grenoble) Struckmeier, Volker (U Köln) /// Zur Architektur der Syntax: Was steuert Scrambling?, 09.06.2011 Grünloh, Thomas (MPI Nijmegen) /// Die Rolle der Intonation im Spracherwerb, 22.06.2011 Hinterhölzl, Roland (U Venedig) /// Adenauer-sentences, referential acts and discourse anaphors in the interface between syntax and pragmatics, 23.06.2011 Drager, Katie (U Hawaii) /// Language as a tool for constructing identity, 27.06.2011 Wurmbrand, Susanne (U Connecticut) /// Reverse Agree: Consequences for the domain of QR, 29.06.2011 Moltmann, Friederike (U Paris1/CNRS) /// ›The number of people that fit into the bus‹: Tropes with intensional bearers?, 21.07.2011 Chen, Yiya (U Leiden) /// Representation and processing of pitch variation, 21.07.2011 McCready, Eric (Aoyama Gakuin U) /// Emotives, Norms, and Equilibrium, 15.08.2011 Tribushinina, Elena (U Utrecht) /// Acquisition of adjectives: Cognitive, pragmatic and linguistic factors, 20.09.2011 Falaus, Anamaria (U of the Basque Country) /// On the (non-)association with focus of epistemic indefinites, 17.10.2011 Trinh, Tue (MIT) /// Chain linearization and NP-Split in Vietnamese, 04.11.2011 Gärdenfors, Peter (U Lund) /// Event structure, conceptual spaces and the semantics of verbs, 10.11.2011 Rochemont, Michael (UBC) /// Question answer congruence and focus phrase, 10.11.2011 Coppock, Elizabeth (U Düsseldorf) /// Exclusive Relationships: What the single man, the only man, and the mere man have in common, 11.11.2011 Beck, Luna (FU Berlin) /// Die komplexe Interaktion sprachlicher und emotionaler Kompetenz in der kindlichen Entwicklung, 15.11.2011 Charnavel, Isabelle (Paris/UCLA) /// On French possessive son propre: locality and scalarity, 18.11.2011 Trommer, Jochen (U Leipzig) /// Morphological length and morphological colors in Dinka, 18.11.2011 Versace, Stefano (U Strathclyde) /// A unified generative account of Italian endecasillabo, 30.11.2011 van der Lely, Heather (MA Cambridge) /// Specific language impairment (SLI) 20 years on: What have we learned?, 01.12.2011 Buckler, Helen (MPI Nijmegen) /// T for two? The acquisition of voicing alternations in Dutch, 13.12.2011 182 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo gast wissenschaftler /// 183 Gastwissenschaftler Name Herkunftsinstitution Zeitraum Luciano Storto University of São Paulo 03.01.–07.01.2011 Marga Reis Universität Tübingen 07.01.–31.01.2011 Joanna Błaszczak University of Wrocław 15.01.–28.02.2011 Leonardo Lancia Max-Planck-Institut Leipzig 17.01.–21.01.2011 Koula Tantele University of Cyprus 06.02.–10.02.2011 Sari Kuunari University of Oulu 06.02.–10.02.2011 Taina Välimaa University of Oulu 06.02.–10.02.2011 Daleen Klop Stellenbosch University, South Africa 06.02.–10.02.2011 Ingrida Balčiūnienė Vytautas Magnus University, Kaunas, Lithuania 06.02.–10.02.2011 Joel Walters Bar-Ilan University 06.02.–10.02.2011 Annie Rialland LPP, Paris 14.02.–19.02.2011 Annette Leßmöllmann Hochschule Darmstadt 14.02.–23.02.2011 Thórhallur Eythórsson University of Iceland, Reykjavik 15.02.–22.02.2011 Yiya Chen Leiden University 22.02.–25.02.2011 Nicholas Asher Paul Sabatier University, Toulouse 22.02.–25.02.2011 Bart Geurts Radboud University, Nijmegen 22.02.–25.02.2011 Laura Koenig LIU, New York 23.02.–28.02.2011 Thórhallur Eythórsson University of Iceland, Reykjavik 26.02.–27.02.2011 Yves Laprie Henri Poincarè University, Nancy 28.02.–02.03.2011 Sabine van der Ham University of Groningen 01.03.–31.05.2011 184 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Name Herkunftsinstitution Zeitraum Pia Bergmann Universität Freiburg 02.03.–03.03.2011 Lutz Marten SOAS, University of London 05.03.–18.03.2011 Laura Koenig LIU, New York 13.03.–20.04.2011 Wolfgang Dressler Universität Wien 16.03.–18.03.2011 Angeliek van Hout University of Groningen 16.03.–19.03.2011 Torgrim Solstad Universität Stuttgart 17.03.–18.03.2011 Joanna Błaszczak University of Wrocław 23.03.–25.03.2011 Maria Giavazzi École normale supérieure, Paris 23.03.–24.03.2011 Jean-Luc Schwartz Institut de la Communication Parlée, Grenoble 28.03.–30.03.2011 Al Mtenje University of Malawi 31.03.–13.04.2011 Charles W. Kisseberth University of Tel Aviv 01.04.–10.04.2011 Amani Lusekelo Mwamakombe Dar es Salaam University 05.04.–11.04.2011 Jeff Good University at Buffalo 05.04.–10.04.2011 Thilo C. Schadeberg Leiden University 06.04.–10.04.2011 Abel Taso West-Ambrym, Vanuatu 06.04.–30.06.2011 David J. Lobina University Rovira i Virgili 11.04.–30.06.2011 Tom Roeper University of Massachusetts, Amherst 16.04.–18.04.2011 Beáta Gyuris Hungarian Academy of Sciences, Budapest 18.04.–25.04.2011 Bernhard Fisseni Universität Duisburg-Essen 17.05.–20.05.2011 gast wissenschaftler /// 185 Name Herkunftsinstitution Zeitraum Miriam Ellert GAU, Göttingen 19.05.2011 Katharina Spalek Freie Universität, Berlin 19.05.2011 Amir Zeldes Humboldt-Universität zu Berlin 24.05.2011 Rajesh Bhatt University of Massachusetts, Amherst 01.06.2011 Beáta Gyuris Hungarian Academy of Sciences, Budapest 08.06.–14.06.2011 Volker Struckmeier Universität Köln 09.06.–10.06.2011 Paul Law City University of Hongkong 17.06.–27.06.2011 Katie Drager University of Hawaii, Honolulu 19.06.–02.07.2011 Thomas Grünloh MPI, Nijmegen 22.06.–23.06.2011 Susanne Wurmbrand University of Connecticut, Storrs 28.06.–30.06.2011 Erez Levon Queen Mary, University of London 28.06.–01.07.2011 Gerard Docherty Newcastle University 28.06.–01.07.2011 Lauren Aguilar Columbia University, New York 28.06.–01.07.2011 Jillian Cavanaugh Brooklyn College, New York 28.06.–01.07.2011 Sabine van der Ham University of Groningen 01.07.–31.07.2011 Tom Roeper University of Massachusetts, Amherst 01.07.–09.07.2011 Joanna Błaszczak University of Wrocław 04.07.–26.08.2011 Alexander Grosu Tel Aviv University 05.07.–15.07.2011 Julia Siegmüller Studienzentrum Rostock 07.07.–08.07.2011 Irene Heim MIT, Cambridge, USA 07.07.–10.07.2011 186 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Name Herkunftsinstitution Zeitraum Chris Barker New York University 07.07.–10.07.2011 Winfried Lechner National and Kapodistrian University of Athens 07.07.–10.07.2011 Wolfgang Sternefeld Universität Tübingen 07.07.–10.07.2011 Andreas Konietzko Universität Tübingen 07.07.–10.07.2011 Maribel Romero Universität Konstanz 07.07.–10.07.2011 Gert Webelhuth Goethe-Universität, Frankfurt a. M. 07.07.–10.07.2011 Pauline Jacobson Brown University, Providence 07.07.–10.07.2011 Caroline Heycock University of Edinburgh 07.07.–10.07.2011 Yiya Chen Leiden University 18.07.–22.07.2011 Lucas Champollion Universität Tübingen 19.07.–22.07.2011 Friederike Moltmann University of Paris 1 Pantheon-Sorbonne 20.07.–22.07.2011 David J. Lobina University Rovira i Virgili 01.08.–31.08.2011 Joanna Błaszczak University of Wrocław 15.08.–16.08.2011 Jelena Krivokapić Yale University 15.08.–22.08.2011 Nicolás Stindt Humboldt-Universität zu Berlin 05.09.–31.12.2011 Sari Kunnari University of Oulu 08.09.–13.09.2011 Koula Tantele University of Cyprus 08.09.–13.09.2011 Dorota Kiebzak-Mandera Jagellonian University, Kraków 08.09.–13.09.2011 Ingrida Balčiūnienė Vytautas Magnus University, Kaunas, Lithuania 08.09.–13.09.2011 gast wissenschaftler /// 187 Name Herkunftsinstitution Zeitraum Joel Walters Bar-Ilan University 08.09.–13.09.2011 Taina Välimaa University of Oulu 08.09.–13.09.2011 Daleen Klop Stellenbosch University, South Africa 08.09.–13.09.2011 Scott Grimm Stanford University 15.09.2011– 15.02.2012 Elena Tribushina University of Antwerpen 19.09.–21.09.2011 Benjamin Moulineaux Oxford University 01.10.2011– 30.09.2012 Christine Mooshammer Haskins Laboratories, New Haven 03.10.–04.10.2011 Jason Stanley Rutgers University, New Brunswick 11.10.–16.10.2011 Mandy Simons University of Pittsburgh 11.10.–16.10.2011 Prashant Parikh University of Pennsylvania, Philadelphia 12.10.–15.10.2011 Benjamin Spector École normale supérieure, Paris 12.10.–15.10.2011 Richard Breheny University College London 12.10.–15.10.2011 Lotte Hogeweg University of Nijmegen 12.10.–16.10.2011 Michael Franke Universität Tübingen 12.10.–16.10.2011 Beáta Gyuris Hungarian Academy of Sciences, Budapest 12.10.–17.10.2011 Anamaria Falaus University of the Basque Country 12.10.–21.10.2011 Amélie Rochet-Cappelan McGill University, Montreal 17.10.–04.11.2011 Chris Cummins Universität Bielefeld 27.10.–29.10.2011 188 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Name Herkunftsinstitution Zeitraum Asli Göksel Boğaziçi University, Istanbul 05.11.–20.11.2011 Michael Rochemont UBC, Vancouver 06.11.–11.11.2011 Caterina Petrone University of Provence 09.11.–20.11.2011 Luna Beck FU Berlin 15.11.2011 Isabelle Charnavel École normale supérieure, Paris 18.11.2011 Jochen Trommer Universität Leipzig 18.11.2011 Heather van der Lely Centre for Developmental Language Disorders and Cognitive Neuroscience 28.11.–02.12.2011 Caterina Petrone University of Provence 30.11.–12.12.2011 Doreen Bryant Universität Tübingen 05.12.2011 Fransje van Weerden University of Groningen 07.12.– 09.12.2011 Sabine van der Ham University of Groningen 07.12.– 09.12.2011 Helen Buckler University of Nijmegen 13.12.2011 Ralf Klabunde Ruhr-Universität Bochum 15.12.2011 gast wissenschaftler /// 189 190 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Publikationen und vorträge /// 191 Publikationen und Vorträge Veröffentlichte wissenschaftliche Arbeiten Benz, Anton How to set up normal optimal answer models. In Anton Benz, Christian Ebert, Gerhard Jäger & Robert van Rooij (eds.), Language, Games, and Evolution. Trends in Current Research on Language and Game Theory, 14–39. Heidelberg: Springer. On bidirectional Optimality Theory for dynamic contexts. In Anton Benz & Jason Mattausch (eds.), Bidirectional Optimality Theory, 249–275. Amsterdam: John Benjamins. mit Peter Adolphs, Núria Bertomeu Castelló, Xiwen Cheng, Tina Klüwer, Manfred Krifka, Alexandra Strekalova, Hans Uszkoreit & Feiyu Xu. Conversational Agents in a Virtual World. In Josha Bach & Stefan Edelkamp (eds.), KI 2011: Advances in Artificial Intelligence: 34th Annual German Conference on AI Proceedings, 38–49. Berlin: Springer. mit Núria Bertomeu & Alexandra Strekalova. A decision-theoretic approach to finding optimal responses to over-constrained queries in a conceptual search space. 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Linguistisches Kolloquium. 13.12.2011, U Duisburg-Essen. Bertomeu, Núria siehe Benz, Anton Bit tner, Dagmar Spracherwerbs- und Sprachstörungsforschung am Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft Berlin. GISKID Gründungstagung. 20.–21.05.2011, Poster, Leipzig. Publikationen und vorträge /// 203 Implizite Kausalität – eine empirische Studie zum Deutschen. 16.06.2011, ZAS Berlin. mit Julia Siegmüller. Wenn das Kind in verkürzten Sätzen spricht – kompensierter Dysgram matismus, SPO-Sätze und Grammatiktherapie revisited. DBL-Kongress. 22.–25.06.2011, Karlsruhe. siehe auch Valcheva, Eva Brunner, Jana mit Marzena Żygis. Why do glottal stops and low vowels like each other? 17th International Congress of Phonetic Sciences. 17.–21.08.2011, Poster, U Hong Kong. siehe auch Jannedy, Stefanie; Żygis, Marzena Downing, Laura J. mit Bernd Pompino-Marschall. Focus phrasing or emphasis phrasing in Chichewa. The PJ Workshop. 14.01.2011, U Tromsø. mit Bernd Pompino-Marschall. Syntactic and non-syntactic factors conditioning phonological phrasing in Chichewa. OCP 8. 19.–22.01.2011, Marrakech (MA). Wh-questions in Chewa and Tumbuka: Positions and prosodies. BantuPsyn Workshop on Questions in Bantu Languages. 25.–26.03.2011, Institut des Sciences de l’Homme, Lyon. To phrase or not to phrase: on the (non-)congruence of focus and prosody. Poster, GLOW 34. 27.04.– 01.05.2011, U Wien. mit Lisa Cheng. Mapping phonology to syntax: evidence from two wh-in-situ languages. GLOW 34. 27.04.– 01.05.2011, U Wien. mit Lisa Cheng. Prosodic domains do not match spell out domains. Phonology in the 21st Century: In Honour of Glyne Piggott. 07.– 09.05.2011, U McGill, Montreal. On the (non-)congruence of focus and prominence in Tumbuka. ACAL 42. 10.–12.06.2011, U Maryland. mit Lisa Cheng. The mismatch between syntactic phases and prosodic phrases. 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The labial coronal effect revised. International Seminar on Speech Production. 20.–23.06.2011, Montreal, UQAM. mit Caterina Petrone & Laura L. Koenig. Does subglottal pressure increase under contrastive focus? P & P7 Osnabrück. 07.– 08.10.2011, U Osnabrück. siehe auch Magister, Caroline; Petrone, Caterina; Winkler, Ralf Gagarina, Natalia One more attempt to move forward: beyond proto-morphology. Workshop on Pre- and Protomorphology. 18.–19.02.2011, U Wien. mit Elena Tribushinina & Eva Valcheva. Using connectives for reference maintenance in a bilingual context. 33. Jahrestagung der DGfS. 23.–25.02.2011, Göttingen. Narratives of bilingual children: search for SLI criteria (Narrativy mnogojazychnyh detej: v poiskah sposobov vyjavlenija problem v razvitii rechi). Language acquisition Conference. 06.05.2011, U St. Petersburg. Narratives: evaluating macro and microstructure. COST Action. 25.–27.05.2011, Eskisehir, Türkei. Narrative discourse: theory, and how to ›practice‹ it. FREPY. 14.–17.09.2011, Maribor (SLO). Publikationen und vorträge /// 205 Gärtner, Hans-Martin Medium-distance anaphora (in Icelandic). AG-10 »Comparative Germanic Syntax and the Challenge from Icelandic« / DGfS 33. 25.02.2011, U Göttingen. Strange loops: Phrase-linking grammar meets Kaynean ›pronominalization‹. Workshop on Multidominance. 09.04.2011, U Massachusetts, Amherst. Medium-distance anaphora in Icelandic. Workshop »Main/embedded clause asymmetries in the Scandinavian languages«. 15.04.2011, U Lund. Quotative Modal ›Wollen‹, Assertion, and the Zaefferer-Searle-Debate. Semantics and Philosophy in Europe 4. Roundtable on Quotation. 28.09.2011, U Bochum. Commentary on ›Adjunct Control and Edge Features‹ by Jairo Nunes. Workshop »Minimalism Quo Vadis« 05.10.2011, U Potsdam. Jannedy, Stefanie Urbanes Deutsch. HU Examenskolloquium. 04.05.2011, HU Berlin. mit Melanie Weirich. Perception & Attitude. International Conference on Language Variation in Europe (ICLaVE). 28.06.– 01.07.2011, U Freiburg. mit Melanie Weirich & Jana Brunner. The Effect of Inferences on the Perceptual Categorization of Berlin German Fricatives. International Congress of Phonetic Sciences (ICPhS). 16.–21.08.2011, Hong Kong, China. Konsens & Diskonsens in G-ToBI. 1. Workshop zur Deutschen Intonation: Modellierung und Annotation (DIMA). 09.–10.09.2011, U Köln. Jasinskaja, Katja (A)symmetric contrast and correction. Workshop on Additivity and Adversativity. 07.– 08.02.2011, Centre for Advanced Study, Oslo. Correction as restatement. DGfS-Jahrestagung, AG »Implicatures and discourse structure«. 23.–25.02.2011, U Göttingen. mit Elena Karagjosova. Elaboration and Explanation. CAS Winter Seminar. 23.–25.03.2011, Sørnesset, Norway. mit Elena Karagjosova. Grounding failure and repair: On the pragmatics of elaboration and explanation. Discourse Representation, Comprehension and Production in a Cross- linguistic Perspective. 06.– 08.06.2011, Center for Advanced Study, Oslo, Norway. 206 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo (A)symmetric correction markers. ESSLLI Workshop on Formal Approaches to Discourse Particles and Modal Adverbs. 08.–12.08.2011, Ljubljana, Slovenia. mit Elena Karagjosova. Elaboration and Explanation. Constraints in Discourse 4. 14.–16.09.2011, Agay Roches Rouges, Var, France. Towards a comprehensive question-based theory of discourse structure. Invited Lecture. 06.12.2011, U Göttingen. (A)symmetric correction markers in English, Russian, Polish, and Japanese. Formal Description of Slavic Languages. 07.– 09.12.2011, U Göttingen. siehe auch Benz, Anton Jędrzejowski, Łukasz Inherent control predicates and their complements in the history of German. GLAC 17. 15.–16.04.2011, U Texas, Austin. Inhärente Kontrollprädikate und ihre Infinitivkomplemente – eine diachron-typologische Studie. LIPP-Symposium: Sprachwandel. 13.–15.07.2011, LMU München. Exploring the nature and origin of embedded infinitival questions – a diachronic-typological perspective. 44th SLE Meeting. 08.–11.09.2011, U Rioja. (Double) Modal Verbs in Germanic – Some Methodological and Typological Remarks. Workshop Modality in Germanic languages. 14.–15.10.2011, U Jena. Krifka, Manfred How to interpret ›expletive‹ negation under ›before‹ in German. Beyond »any« and »ever« – Challenging theories about NPI licensing. 21.01.2011, U Göttingen. Notes on Daakie (Ambrym, Vanuatu): Sounds and modality. AFLA 18 (Austronesian Formal Language Association). 04.– 06.03.2011, Harvard U. Predicate markers in Daakie, an Austronesian language of Ambrym, Vanuatu: Realis and Irrealis. Speaking of Possibility and Time II. 03.– 04.06.2011, U Göttingen. Semantics and information structure of definitional sentences. Graz Workshop on Information Structure. 17.–18.06.2011, U Graz. An explanation of Condition C effects under apparent reconstruction. Workshop »Reconstruction Effects in Relative Clauses«. 08.– 09.07.2011, ZAS Berlin. Publikationen und vorträge /// 207 Causativity in Language: unaccusatives, causative alternation, continuous causation in the dative alternation. 10.11.2011, ZIF Bielefeld. Semantic representation formats for focus. 02.12.2011, U Potsdam. Questions and question acts. 18th Amsterdam Colloquium. 19.–21.12.2011, U Amsterdam. siehe auch Benz, Anton Kühn, Nadja The acquisition of word order and information structure in German. 12th IASCL Conference. 19.–23.07.2011, Montreal. Acquisition of the Vorfeld. ZAS Klausurtagung. 21.10.2011, Lutherstadt Wittenberg. Kuehnast, Milena siehe Valcheva, Eva Magister, Caroline mit Susanne Fuchs & Caterina Petrone. Sprechplanung bei Erwachsenen und Kindern und der Einfluss des Arbeitsgedächtnisses – eine Methodenevaluation. Poster, Doktorandentag des Instituts für deutsche Sprache und Linguistik. 12.10.2011, HU Berlin. mit Susanne Fuchs & Caterina Petrone. Sprechplanung bei Erwachsenen und Kindern und der Einfluss des Arbeitsgedächtnisses – eine Methodenevaluation. Poster, Phonetik & Phonologie in Deutschland. 07.–8.10.2011, U Osnabrück. Mayr, Clemens Conflicting presuppositions and alternatives. GLOW 34 workshop on intervention effects from a semantic perspective. 27.04.2011, U Wien. Semantische Beschränkungen von Distanzbeziehungen. 08.11.2011, FU Berlin. 208 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Meinunger, André Über grammatische Illusionen und sprachliche Realitäten. 12.05.2011, U Vechta. Über grammatische Illusionen und sprachliche Realitäten. Gesus-Tagung, 20. Linguistik Tage. 28.05.2011, Metropolitní-U Prag. Über grammatische Illusionen und sprachliche Realitäten. Ringvorlesung: Skandal im Sprach bezirk. 31.05.2011, TU Braunschweig. Propositionale Einstellungen beim Glauben, Wünschen und Hoffen. 17.06.2011, Paris-Laudron-U, Salzburg. Zur Pragmatik und Grammatik volitionaler und verwandter Prädikate. 13.07.2011, U Jena. Die Deutschen und ihre Sprache – Über Sinn und Unsinn bestimmter Einstellungen. Vortragsreihe des Londoner Zweigs der Gesellschaft für deutsche Sprache. 29.09.2011, U London, Queen Mary College. Glauben, Wünschen, Hoffen – Verbstellung, Verbmodus und Präsupposition. 03.11.2011, U Leipzig. Grammatische Illusionen und Realitäten. 02.12.2011, U Wien. Petrone, Caterina mit Susanne Fuchs & Jelena Krivokapić. On the flexibility of speech planning: effects of working memory on fundamental frequency production. Poster, Xth Symposium of Psycholinguistics. 13.–16.04.2011, Donostia, San Sebastian. mit Susanne Fuchs & Jelena Krivokapić. Consequences of working memory differences and phrasal length on pause duration and fundamental frequency. Poster, Conference on Speech Motor Control. 08.–11.06.2011, Groningen. mit Isabell Frohn-Wartenburger, Barbara Höhle, Julia Holzgrefe, Caroline Schröder & Hubert Truckenbrodt. Cues for intonation phrase boundaries in German. Phonetik und Phonologie 07. 07.– 08.10.2011, U Osnabrück. siehe auch Fuchs, Susanne; Magister, Caroline; Truckenbrodt, Hubert Publikationen und vorträge /// 209 Riedel, Kristina Objects and word order in Bantu. 27.01.2011, ZAS Berlin. ›Free‹ word order in Bantu and the structure of the vP. TiN-dag. 05.02.2011, Utrecht. mit Cédric Patin. Question structure and intonation in Fipa. Workshop on Wh-Questions. 25.–26.03.2011, Lyon 2. The augment in Haya. Annual Conference on African Linguistics (ACAL) 42. 10.–12.06.2011, U Maryland. Syntactic microvariation in Bantu: Theoretical and descriptive issues. Workshop »Approaches to Language Variation«, LSSA 2011. 27.06.2011, Rhodes U. mit Lutz Marten. Locative object marking and the argument-adjunct distinction. Workshop »Bantu subject and object marking«, LSSA 2011. 28.06.2011, Rhodes U. Salfner, Fabienne siehe Benz, Anton Sauerland, Uli mit Chris Cummins & Stephanie Solt. Experimental evidence for implicatures with modified numerals. 85th Annual Meeting of the Linguistic Society of America. 06.– 09.01.2011, Pittsburgh. mit Chris Cummins & Stephanie Solt. More than 100 Implicatures. DGfS-Jahrestagung, AG »Implicatures and discourse structure«. 23.–25.02.2011, U Göttingen. mit Chris Cummins & Stephanie Solt. Implicatures and modified numerals. 4th Biennial Conference on Experimental Pragmatics. 02.– 04.06.2011, U Pompeu Fabra, Barcelona. The semantics and pragmatics of contradictions. Tokyo Semantics Research Group. 08.07.2011, NII Tokyo. Complex sentences within Biolinguistics. Sendai Area Linguistics Circle. 18.07.2011, Tohoku Gakuin U. Complex sentences within Biolinguistics. 21.07.2011, Kyushu U. Complex sentences within Biolinguistics. 25.07.2011, U Osaka. mit Peter Pagin and Samer Al’Khatib. Vagueness and the semantics and pragmatics of contradictions. Euro-XPrag Pisa Workshop. 30.09.– 02.10.2011, Scuola Normale Superiore, Pisa. 210 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo mit Kazuko Yatsushiro. Welche Kinder sind in Sprachförderschulen? Eine Regressionsanalyse anhand von Standardtests. 6. Herbsttreffen Patholinguistik. 17.11.2011, Poster, U Potsdam. mit Jonathan Bobaljik. Finding Optimal Morphological Features: Syncretism Distribution Modelling. 50 years of Linguistics at MIT: A scientific reunion. 09.–11.12.2011, Poster, Cambridge, MA. Schenner, Mathias Reconstruction effects in relative clauses: An overview. Workshop »Reconstruction Effects in Relative Clauses«. 08.– 09.07.2011, ZAS Berlin. Interpreting embedded modals. Workshop »Modality in Germanic languages«. 14.–15.10.2011, U Jena. Schwabe, Kerstin Propositional correlates in German: towards a unified account. The 2nd Annual Tampa Workshop on Syntax, Semantics, and Phonology. 11.–12.03.2011, U South Florida. mit Robert Fittler. Consistency conditions ruling German question embedding. The 2nd Annual Tampa Workshop on Syntax, Semantics, and Phonology. 11.–12.03.2011, U South Florida. mit Robert Fittler. Purely logical conditions ruling German proposition embeddings. 18.03.2011, U North Carolina. Sentential proforms and matrix predicates. DGfS-Jahrestagung, AG »Inner-sentential propo sitional pro-forms: syntactic properties and interpretative effects«. 23.–25.03.2011, U Göttingen. Propositional correlates and matrix predicates in German. Ninth International Tbilisi Symposium on Language, Logic and Computation. 26.–30.09.2011, U Kutaisi. Consistency conditions and syntax of proposition embedding predicates. 06.12.2011, U Lund. Skerra, Antje Experimentelle Untersuchungen zum Verstehen und der Produktion von Pronomen und Konnek tiven bei SES-Kindern. Psycholinguistik Zirkel. 25.10.2011, ZAS Berlin. Publikationen und vorträge /// 211 Solt, Stephanie On measurement and quantification: The case of ›most‹ and ›more than half‹. 17.02.2011, U Tübingen. ›Most‹, ›more than half‹ and scale structure. 09.06.2011, U Frankfurt a. M. Comparison to fuzzy standards. Sinn und Bedeutung 16. 06.– 08.09.2011, Utrecht. Vagueness, imprecision and scales. LogICCC Final Conference. 15.–18.09.2011, Berlin. mit Nicole Gotzner & Marijan Palmović. The interpretation of vague predicates – experimental insights. LogICCC Final Conference. 15.–18.09.2011, Berlin. mit Chris Cummins & Marijan Palmović. Preference for approximation. 2nd Euro-XPrag Workshop. 30.09.– 02.10.2011, Pisa. siehe auch Sauerland, Uli Stiebels, Barbara Sprachtrends des Deutschen und Sprachwandelszenarien. Podiumsveranstaltung »Ist der Drops gelutscht? Trends der deutschen Sprache und der Dialekte« (Veranstaltungsreihe »Geisteswissenschaften im Dialog«). 08.06.2011, München. Truckenbrodt, Hubert Zentrale Elemente der phrasalen Betonung und der Satzmelodie im Deutschen. 13.01.2011, U Wien. mit Johanna Steinberg & Thomas Jacobsen. Automatische Detektion phonotaktischer Constraint-Verletzungen – eine EKP-Studie. 53. Tagung experimentell arbeitender Psychologen. 13.–16.03.2011, Halle. mit Julia Holzgrefe, Caterina Petrone, Caroline Schröder, Barbara Höhle & Isabell Wartenburger. Occurrence of closure positive shift depends on boundary position: An ERP study on the perception of prosodic information in short coordinate structures. Poster, 10th International Symposium of Psycholinguistics. 13.–16.04.2011, Donostia, San Sebastián (E). mit Fabian Tomaschek & Ingo Hertrich. German vowel quantity: categorical perception or perceptual magnet effect? The 17th International Congress of Phonetic Sciences. 17.–21.08.2011, Hongkong. 212 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo mit Caroline Schröder, Julia Holzgrefe, Caterina Petrone, Isabell Wartenburger & Barbara Höhle. Infants’ sensitivity to prosodic boundary markers: evidence from German 6- and 8-month-olds. Poster, Generative Approaches to Language Acquisition. 06.– 08.09.2011, Thessaloniki. Zur Tonskalierung im Deutschen. Workshop Deutsche Intonation. 09.–10.09.2011, U Köln. mit Fabian Tomaschek & Ingo Hertrich. Categorical processing of German vowel quality. Poster, ICON XI. 25.–29.09.2011, Palma, Mallorca. mit Ingo Hertrich. Behavioral and neural correlates of vowel length in German. Jahrestreffen des SPP 1234. 29.–30.09.2011, U Marburg. mit Barbara Höhle & Isabell Wartenburger. Development of prosodic competence in early fi rst language acquisition: behavioral and neurophysiological investigations. Jahrestreffen des SPP 1234. 29.–30.09.2011, U Marburg. mit Thomas Jacobsen. Pre-attentive phonotactic processing. Jahrestreffen des SPP 1234. 29.–30.09.2011, U Marburg. mit Fabian Tomaschek & Ingo Hertrich. Linear changing duration is processed differently in speech and non-speech signals. Poster, Phonetik und Phonologie 7. 07.– 08.10.2011, U Osnabrück. mit Fabian Tomaschek & Ingo Hertrich. Categorical processing of German vowel quantity. Poster, 161st meeting of the Acoustical Society of America. 23.10.2011, Seattle. siehe auch Petrone, Caterina Topaj, Nathalie Acquisition of discourse coherence: pronominal reference in Russian and German bilingual and monolingual narratives. DGfS-Jahrestagung, AG Textkohärenz und Textverstehen bei Erwachsenen und Kindern. 23.–25.02.2011, U Göttingen. Valcheva, Eva mit Sabine van der Ham. The influence of implicit causality on the processing of pronouns in causal and additive relations. 20.01.2011, ZAS Berlin. mit Dagmar Bittner, Milena Kuehnast & Sabine van der Ham. Do children integrate coherence relation and verb semantic when producing anaphoric pronouns. 12th IASCL Conference. 19.–23.07.2011, Montreal. Publikationen und vorträge /// 213 mit Milena Kuehnast & Dagmar Bittner. Construing referential coherence in German: the case of implicit verb causality. 8th International Conference Cognitive Modeling in Linguistics. 22.–29.09.2011, Corfu. siehe auch Gagarina, Natalia Vate, Marleen van de To account for the stative vs. dynamic distinction with regard to temporal interpretation in Saamáka. Syntax Lab. 03.03.2011, U Leiden. The interaction of the event description and the expression of modality. CASTL colloquium. 14.04.2011, U Tromsø. The interaction of tense and modality in Saamáka. Temporal, modal and event interpretation in natural language discourse. 16.–18.06.2011, Universidade dos Açores. Future reference: Tense or Modality? The view from Saamáka. Creole Grammars & Linguistic Theories. 23.–24.06.2011, Paris. Future reference: Tense or Modality? The view from Saamáka. 4th Conference on Syntax, Phonology and Language Analysis. 01.– 03.09.2011, Research Institute for Linguistics of the Hungarian Academy of Sciences, Budapest. Veenstra, Tonjes The development of subordination. Workshop on the Trans-Atlantic Sprachbund: Benin and Suriname. 21.01.2011, U Nijmegen. Grammatical Aspects of the Bantu Diaspora. Seminar op Vrijdag. 11.02.2011, Musée Royal de l’Afrique Centrale, Tervuren. mit Jenneke Van der Wal. Verb allomorphy in Mauritian Creole and the CJ/DJ distinction in Bantu. B4ntu Conference. 07.– 09.04.2011, HU Berlin & ZAS. On the structure of complex predicates in creoles. GRGC Workshop Creole Grammars & Linguistic Theories. 23.–24.06.2011, Paris 7 & CNRS. On the structure and emergence of directional serial verb constructions. Societas Linguistica Europaea 2011. 08.–11.09.2011, Logroño (La Rioja). 214 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo von Prince, Kilu Nominal Possession in Daakaka. AFLA 18. 04.– 06.03.2011, Harvard U. On the Daakaka modal system: imperatives and futures. Chronos 10. 18.–20.04.2011, U Aston, Birmingham. On the Daakaka modal system: the distal. Speaking of Possibility and Time II. 03.– 04.06.2011, U Göttingen. How a borrowed modal marker changes the Daakaka modal system. 20th International Conference on Historical Linguistics (ICHL XX). 24.–30.07.2011, Osaka, National Museum of Ethnology. TAMP-adjuncts in Daakaka – Reconsidering serial verbs and monoclausality. International workshop on the languages of Vanuatu. 20.–23.10.2011, Kioloa, ANU. Weirich, Melanie Sprecherspezifische Variabilität bei Sibilanten: Akustik, Artikulation und Perzeption. 18.05.2011, HU Berlin. mit Leonardo Lancia. Perceived auditory similarity and its acoustic correlates in twins and unrelated speakers. Poster, XVII. ICPhS. 17.–21.08.2011, U Hong Kong. Der Einfluss der Biologie auf sprecherspezifische Variabilität bei Zwillingen: Der Weg ist das Ziel. P & P7. 07.– 08.10.2011, Osnabrück. siehe auch Jannedy, Stefanie Winkler, Ralf mit Susanne Fuchs, Pascal Perrier & Mark Tiede. Can the location of vocal tract bending constrain individual vowel articulation? Evidence from biomechanical modelling. Conference on Speech Motor Control. 08.–11.06.2011, Groningen. mit Susanne Fuchs, Pascal Perrier & Mark Tiede. Speaker-specific biomechanical models: From acoustic variability via articulatory variability to the variability of motor commands in selected tongue muscles. International Seminar on Speech Production. 20.–23.06.2011, Montreal, UQAM. mit Susanne Fuchs, Pascal Perrier & Mark Tiede. Biomechanical tongue models: An approach to studying inter-speaker variability. Interspeech. 28.–31.08.2011, Florenz. Publikationen und vorträge /// 215 Yatsushiro, Kazuko The language acquisition and ambiguity resolution. The Language Acquisition Colloquium. 20.01.2011, U Potsdam. mit Napoleon Katsos et al. To what extent does the development of conceptual categories depend on language? BU Conference on Language Development. 04.– 06.11.2011, Boston U. siehe auch Sauerland, Uli Żygis, Marzena Über die Markierung prosodischer Grenzen: Deutsch und Polnisch kontrastiv (plenary talk). Konferenz: Grammatische Kontraste und Konvergenzen. 15.–17.03.2011, IDS Mannheim. mit Jana Brunner. Why do glottal stops and low vowels like each other? Manchester Phonology Meeting 19. 19.–21.05.2011, U Manchester. mit Joanna Blaszczak. Sprache und Identität: soziolinguistische Studie über deutsch-polnische Kinder in Berlin. 26.05.2011, ZAS Berlin. Why is Slavic <č> not always /tʃ/? Poster, 17th International Congress of Phonetic Sciences. 17.–21.08.2011, U Hong Kong. mit Bernd Pompino-Marschall. Glottal marking of vowel-initial words in German. Poster, 17th International Congress of Phonetic Sciences. 17.–21.08.2011, U Hong Kong. Expanding phonological horizons: On the role of aerodynamics in phonology. Special session at the 17th International Congress of Phonetic Sciences. 27.10.2011, U Hong Kong. siehe auch Brunner, Jana 216 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Lehrveranstaltungen /// 217 Lehrveranstaltungen Dozent/in Lehrveranstaltung Ho chschule Semester Brunner, Jana & Marzena Żygis › GK Phonetik, Phonologie und Graphematik HU Berlin SoSe 2011 Jannedy, Stefanie › S Analyse spontansprachlicher Phänomene HU Berlin SoSe 2011 Jannedy, Stefanie & Melanie Weirich › Methodenworkshop Einführung in Praat HU Berlin SoSe 2011 Krifka, Manfred › S Argumentative Texte HU Berlin SoSe 2011 › S Einführung in die Satzsemantik HU Berlin SoSe 2011 › Ü Wissenschaftliches Arbeiten in der germanistischen Linguistik HU Berlin SoSe 2011 › Ü Strukturkurs Daakie (Austronesisch) HU Berlin SoSe 2011 Kuehnast, Milena › S Modelle grammatischer Beschreibung HU Berlin SoSe 2011 Meinunger, André › S Deutsche Syntax – Haider (2010) U Leipzig SoSe 2011 Petrone, Caterina › S Prosodie et intonation du français FU Berlin SoSe 2011 Pompino-Marschall, Bernd › VL Lautsprachliche Produktion und Perzeption HU Berlin SoSe 2011 › Ü Phonetik des Deutschen als Fremdsprache HU Berlin SoSe 2011 › S Lautliche Produktion und Perzeption HU Berlin SoSe 2011 › Summerschool course Imprecision and Approximation ESSLLI 2011, Ljubljana SoSe 2011 Sauerland, Uli & Stephanie Solt 218 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Dozent/in Lehrveranstaltung Ho chschule Semester Schenner, Mathias › GK Semantik HU Berlin SoSe 2011 Solt, Stephanie › GK Semantik HU Berlin SoSe 2011 Stiebels, Barbara › S Struktur der Mayasprachen U Potsdam SoSe 2011 Weirich, Melanie › GK Phonetik, Phonologie und Graphematik HU Berlin SoSe 2011 Truckenbrodt, Hubert › S Prosody and intonation Boğaziçi U, Istanbul 02.–05.05. 2011 Yatsushiro, Kazuko › S Semantics and Pragmatics FU Berlin SoSe 2011 Żygis, Marzena & Caterina Petrone › BS Phonetik, Phonologie und Graphematik HU Berlin SoSe 2011 Benz, Anton › S Quantitätsimplikaturen HU Berlin WS 2011/12 Benz, Anton & Fabienne Salfner › S Theorien der Diskurs strukturierung HU Berlin WS 2011/12 Bertomeu Castelló, Núria › S Modelle der Produktion und Auflösung von Referenzausdrücken HU Berlin WS 2011/12 Downing, Laura J. › Ü Phonology and Grammar in African Languages HU Berlin WS 2011/12 Frey, Werner › S Herausgestellte Konstituenten: Links-, Rechtsversetzung, Extra position HU Berlin WS 2011/12 Gagarina, Natalia › S Theorien und Methoden des Erstspracherwerbs HU Berlin WS 2011/12 Krifka, Manfred › Textkohärenz und Textbedeutung HU Berlin WS 2011/12 Lehrveranstaltungen /// 219 Dozent/in Lehrveranstaltung Ho chschule Semester Krifka, Manfred › VL Dimensionen grammatischer Variation HU Berlin WS 2011/12 › HS Definitheit, Quantifikation, Generizität HU Berlin WS 2011/12 › Ü Wissenschaftliches Arbeiten in der germanistischen Linguistik HU Berlin WS 2011/12 Krifka, Manfred & Toni Bernhart › HS Textkompetenz HU Berlin WS 2011/12 Mayr, Clemens › S Semantik und Syntax von Fragen HU Berlin WS 2011/12 Meinunger, André › VL Grammatik des deutschen Substandards HU Berlin WS 2011/12 › HS Grammatik und Soziolinguistik der deutschen Umgangssprache U Leipzig WS 2011/12 › S Gesprochene Sprache und ihre Verschriftung HU Berlin WS 2011/12 › S Deutsche Varietätenphonetik und -phonologie HU Berlin WS 2011/12 Sauerland, Uli › S Grammatik einer nicht-indoeuropäischen Sprache: Karitiana 1 & 2 U Potsdam WS 2011/12 Schwabe, Kerstin › S Deutsche Grammatik HU Berlin WS 2011/12 › S Semantics HU Berlin WS 2011/12 › VL Einführung in die Sprachtypologie U Leipzig WS 2011/12 Pompino-Marschall, Bernd Stiebels, Barbara 220 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Dozent/in Lehrveranstaltung Ho chschule Semester Stiebels, Barbara › KO Typologisches Forschungs kolloquium U Leipzig WS 2011/12 › S Arealtypologie mesoameri kanischer Sprachen U Leipzig WS 2011/12 › Modul 3 Vorträge und Tagungen am ZAS HU Berlin WS 2011/12 Truckenbrodt, Hubert › S Selbständiges Arbeiten zur Satzmelodie HU Berlin WS 2011/12 Valcheva, Evdokia › S Einführung in die Sprach beschreibung FU Berlin WS 2011/12 › Ü Sprachwissenschaftliche Arbeitstechniken FU Berlin WS 2011/12 Winkler, Ralf › S Physiologische und anatomische Grundlagen der Sprachproduktion und -rezeption TU Berlin WS 2011/12 Yatsushiro, Kazuko › S Introduction to Linguistics FU Berlin WS 2011/12 Lehrveranstaltungen /// 221 222 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Zentrum für Literatur- und Kulturforschung 224 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Schützenstraße 18 /// 10117 Berlin Tel +49 (0) 30 · 20 192 173 /// Fax +49 (0) 30 · 20 192 154 [email protected] /// www.zfl-berlin.org Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 225 Forschungsprofil und Mitarbeiter Forschungsprofil Das ZfL betreibt interdisziplinäre Forschungen zur europäischen Kultur- und Wissen(schaft)sgeschichte auf Basis philologisch-kulturwissenschaftlicher Methoden. Im Mittelpunkt stehen die teils verdeckte Prägung der Moderne durch vormoderne, insbesondere religiöse Begriffe, Praktiken und Deutungsmuster sowie die zumeist vergessene, aber in der Gegenwart fortwirkende Geschichte wissenschaftlicher Theoreme, Begriffe und Verfahren. Die Forschungen konzentrieren sich auf Probleme, die die Kompetenzen verschiedener Disziplinen erfordern, und auf Themen am Schnittpunkt von Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften und Künsten. Mitarbeiter Die Mitarbeiter des ZfL kommen aus unterschiedlichen Philologien (Komparatistik, Germanistik, Romanistik, Slavistik, Amerikanistik, Arabistik, Japanologie), Kultur-, Kunst-, Musik- und Medienwissenschaften, Religions- und Islamwissenschaft, Wissenschaftsgeschichte, Philosophie und Psychologie. Direktorin Prof. Dr. Dr. h. c. Sigrid Weigel Stellvertretende Direktoren PD Dr. Daniel Weidner PD Dr. Stefan Willer konzeptionelle beratung Prof. Dr. Thomas Macho (HU Berlin) Prof. Dr. Dr. theol. h. c. Angelika Neuwirth (FU Berlin) 226 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Sigrid Weigel Stefan Willer Daniel Weidner Wissenschaftliche Mitarbeiter/innen Dr. Zaal Andronikashvili Dr. sc. Karlheinz Barck PD Dr. Peter Berz (ab 01.03.2010) PD Dr. Benjamin Bühler (bis 28.02.2011, seither Heisenberg-Stipendiat) Dr. Maria Teresa Costa (ab 01.10.2011) Dr. Sasha Dehghani (Elternzeit 03.03.– 02.09.2011) Dr. Birgit Griesecke Dr. Claude Haas (ab 01.02.2011) Dr. des. Almut Hüfler (bis 30.06.2011) Anar Imanov Dr. Tobias Klein (01.08.–31.10.2011) Herbert Kopp-Oberstebrink Dr. Uta Kornmeier PD Dr. Mona Körte (ab 01.04.2011) Dr. Irmela Marei Krüger-Fürhoff Dr. des. Christine Kutschbach (ab 01.11.2011) Dr. des. Vanessa Lux (ab 15.03.2011) Dr. Giorgi Maisuradze (15.09.–15.11.2011) Dr. Sigrun Meinig (01.10.–30.11.2011) PD Dr. Ernst Müller Dr. Dirk Naguschewski Dr. Christina Pareigis Dr. Ohad Parnes (bis 30.04.2011) Dr. Tatjana Petzer (Elternzeit 01.04.–31.07.2011) PD Dr. Anne-Kathrin Reulecke Dr. Jörg Thomas Richter Dr. Falko Schmieder Dr. Franziska Thun-Hohenstein Dr. Martin Treml Dr. Margarete Vöhringer PD Dr. Daniel Weidner (ab 01.04.2011) Dr. Judith Elisabeth Weiss (ab 01.04.2011) PD Dr. Stefan Willer Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 227 Jutta Müller Direktionssekretariat Jutta Müller Wissenschaftlich-technische und Sekretariatsmitarbeiter/innen Sarah Affenzeller (ab 01.08.2011) Marietta Damm Birgit Dreiling (ab 01.07.2011) Susanne Hetzer (Datenmanagement) Aleksandra Jović (Systemadministration) Andrea Schulz Axel Wappler (01.01.–31.05.2011) Jana Wolf Sabine Zimmermann Bibliothek Halina Hackert-Lemke Ruth Hübner (Bibliotheksleitung) Jana Lubasch Doktoranden Jana August Rosa Eidelpes Frauke Fitzner (ab 15.01.2011) Stefan Ihrig (ab 01.04.2011) Romy Marschall (bis 15.09.2011) Matthias Meindl (bis 28.02.2011) Christoph Schmälzle Christian Schön 228 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Hans Belting William J. T. Mitchell Studentische Hilfskräfte Robert Baron (ab 01.04.2011) Steffen Niclas Bodenmiller Nadine Sophie Eckert (bis 30.09.2011) Dominik Erdmann (bis 30.09.2011) Moritz Friese (bis 31.03.2011) Dmytro Gachkin (ab 01.09.2011) Clarissa Gebauer Judith Hampel (bis 30.06.2011) Adriell Kopp Florian Matzke (ab 01.10.2011) Lisa Münzer Moritz Mutter Linda Pelchat Jan-Philipp Pomplun Tobias Retz Julia Rivera (bis 31.07.2011) Michael Schiller Anja Schipke Sofia Schneeweiß (ab 15.07.2011) Friederike Schruhl (ab 01.11.2011) Wissenschaftlicher Beirat Jürgen Fohrmann (Universität Bonn), Vorsitzender Rodolphe Gasché (University at Buffalo, NY) Michael Hagner (ETH Zürich) Caroline Jones (MIT Cambridge, MA) Helmut Lethen (IFK Wien), stellvertretender Vorsitzender Vivian Liska (Universiteit Antwerpen) Monika Wagner (Universität Hamburg) Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 229 Georges Didi-Huberman Carlo Ginzburg Honorary Members Hans Belting (Karlsruhe) Georges Didi-Huberman (Paris) Carlo Ginzburg (Pisa) Julia Kristeva (Paris) William J. T. Mitchell (Chicago) Stéphane Mosès sel. A. (1931–2007) Michail Ryklin (Moskau) Irina Scherbakowa (Moskau) 230 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Forschungsprojekte /// 231 Forschungsprojekte Seit 2008 wird am ZfL die Arbeit an Methoden zur Erforschung der kulturgeschichtlichen, epistemischen, text- und bildtheoretischen Voraussetzungen gegenwärtig brennender Pro bleme auf sicherer und längerfristiger Grundlage weitergeführt. In Umsetzung der entsprechenden Empfehlungen des Wissenschaftsrates wurde die Fortsetzung der Arbeit durch die Zusage des Landes Berlin ermöglicht, die Grundförderung der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin (GWZ) fortzusetzen, sowie durch eine sechsjährige Projektförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Hiermit kann das zentrale Forschungsprogramm des ZfL zur Europäischen Kultur- und Wissenschaftsgeschichte finanziert werden, das durch weitere Drittmittelprojekte (BMBF, DFG, VolkswagenStiftung) ergänzt wird. Forschungsschwerpunkt I Europäische Kulturgeschichte Im Forschungsschwerpunkt I wird die Europäische Kulturgeschichte insbesondere im Hinblick auf – historische und topographische – Ungleichzeitigkeiten der Säkularisierung und im Hinblick auf das »Nachleben« (Aby Warburg) religionsgeschichtlicher Bedeutungen in der Moderne erforscht. Die Europäische Kulturgeschichte wird dabei nicht als eine feste, geographisch und zeitlich umrissene Einheit behandelt; vielmehr geht es um Diskurse und kulturelle Praktiken, mit denen »ein solches Gebilde wie Europa« (Erich Auerbach) entstanden ist und permanent rekonzeptualisiert wird, um die Art und Weise, wie sich ›Europa‹ aus je unterschiedlichen historischen, topographischen und religionskulturellen Sichtweisen darstellt. Dabei werden auch Wechselbeziehungen zwischen europäischen und nichteuropäischen Kulturen einbezogen. Im Hinblick auf konkurrierende Paradigmen zur Herleitung der Europäischen Kultur – aus orientalisch-antiken, aus mediterranen oder aus jüdisch-christlichen Ursprüngen – werden kulturvergleichende Methoden in Rücksicht auf religionshistorische Differenzen modifiziert und weiterentwickelt. Die interdisziplinäre Projektarbeit zielt dabei insgesamt auf die Entwicklung einer kulturwissenschaftlichen Epistemologie, die es vermag, kompa ratistische Verfahren dort zu überschreiten, wo diese auf die Konstitution nationaler, ethnischer, sprachlicher, religiöser und gattungsspezifischer Entitäten angewiesen ist, um überhaupt komparativ vorgehen zu können. Anstelle vergleichender Verfahren werden im ZfL Untersuchungsanordnungen gewählt, in denen plurale, uneindeutige und uneinheitliche 232 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Kulturen als Ergebnis von Verhandlungen, Abgrenzungen oder Austausch, als Produkt von Übersetzung, Zusammenspiel oder Überlagerung, von Wettstreit oder Widerstreit verschiedener Traditionen analysiert werden können. Das Forschungsdesign der Projekte zielt darauf ab, Untersuchungsanordnungen zu überwinden, in denen nach dem ›Verhältnis von Text und Kontext‹, von Literatur und Politik bzw. Religion o. a. gefragt wird. Denn in solchen Fragestellungen werden nicht nur gegenwärtige Gattungsbegriffe (z. B. die Engführung des Literaturbegriffs auf poetisch-fiktionale Texte gegenüber einem vorgängigen weiteren Begriff von Literatur) in die Geschichte zurückprojiziert; unberücksichtigt bleibt auch, dass bei der Herstellung des Wissens über den ›Kontext‹, das aus anderen Disziplinen importiert wird, ebenfalls Texte im Spiele waren. Die Forschungsprojekte des ZfL konzentrieren sich stattdessen auf Konstellationen, in denen Entstehung und Umbrüche von Figuren/Figurationen, von Konzepten, Deutungsmustern und kulturellen Praktiken untersucht werden können. Diese Arbeit schließt an die ›erste Kulturwissenschaft‹ an, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus dem Zusammenwirken von anthropologischen, physio-psychischen, religionshistorischen, philosophischen und philologischen Ansätzen entstanden ist und sich mit den Arbeiten von Wissenschaftlern verbindet, die – aus je unterschiedlichen Disziplinen kommend – kulturwissenschaftliche Methoden entwickelt haben: Aby Warburg aus der Kunstgeschichte, Sigmund Freud aus der Neurologie, Ernst Cassirer aus der Philosophie, Georg Simmel aus der Soziologie, Walter Benjamin aus der Germanistik und Erich Auerbach aus der Romanistik. Diese Art Kulturwissenschaft fokussiert die kultischen und rituellen Ursprünge der Kultur und deren Transformationen in symbolische, diskursive, künstlerische und systematische Formen des Wissens. Sie untersucht das Nachleben archaischer, antiker oder religiöser Bedeutungsfiguren in der Geschichte der Säkularisierung und Modernisierung. Forschungsprojekte /// 233 Martin Treml Angelika Neuwirth Herbert Kopp-Oberstebrink Forschungsbereich Archiv/Kulturwissenschaft Leitung Martin Treml Susan Taubes – Biografie und Edition [BMBF] Projektleitung Sigrid Weigel Mitarbeiterinnen Christina Pareigis, Almut Hüfler (bis 30.06.2011) Briefausgabe der Korrespondenz von Jacob Taubes [BMBF] Projektleitung Martin Treml Mitarbeiter Herbert Kopp-Oberstebrink Forschungsbereich Religion/Repräsentation Leitung Daniel Weidner Tragödie und Trauerspiel [BMBF] Projektleitung Daniel Weidner Mitarbeiter Claude Haas Figurationen des Märtyrers in nahöstlicher und europäischer Literatur [DFG] Projektleitung Angelika Neuwirth (FU Berlin), Sigrid Weigel Ko ordination Martin Treml Mitarbeiter Sasha Dehghani (Elternzeit 03.03.– 02.09.2011), Silvia Horsch (FU Berlin) Forschungsbereich Europa/Osten Leitung Franziska Thun-Hohenstein Das europäische Subjekt und der ›Homo sovieticus‹ [BMBF] Projektleitung Franziska Thun-Hohenstein Mitarbeiter Zaal Andronikashvili 234 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Forschungsschwerpunkt II Kulturgeschichte des Wissens Im Forschungsschwerpunkt II wird die Kulturgeschichte des Wissens insbesondere im Hinblick auf das Verhältnis von Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften und Künsten erforscht, mit Blick sowohl auf die Genese ihrer entgegengesetzten Episteme und Methoden, wie Erklären und Verstehen (Dilthey), Empirie und Interpretation oder Messen und Deuten, als auch auf den Austausch und Transfer zwischen Disziplinen und Wissenssys temen. Die Forschungen gelten epistemischen Objekten, Konzepten und Paradigmen, die im Fadenkreuz mehrerer Disziplinen lokalisiert sind (z. B. Generation, Erbe, Genealogie, Gefühl/Affekt, Bewusstsein, Ausdruck u. a.). Das wissenschaftspolitische Engagement zielt auf die Erarbeitung kulturwissenschaftlicher Kompetenzen für die Wissensgesellschaft. Für die Arbeit an ausgewählten Wissensfiguren oder Theoreme werden Wechselbeziehungen und Übergänge zwischen dem allgemeinen kulturellen, dem künstlerischen/literarischen und dem fachwissenschaftlichem Wissen untersucht. Nicht selten nämlich gehen literarische Imaginationen, Gedankenexperimente und künstlerische Entwürfe, sämtlich Produkte einer facultas fingendi im weiten Sinne, konkreten Forschungsfragen bzw. -hypothesen und deren systematischer wissenschaftlicher Erforschung voraus. Zum anderen antworten literarische und künstlerische Arbeiten auf wissenschaftlich-technische Innovationen, indem sie diese im Sinne eines Probehandelns experimentell verleiblichen und materialisieren oder in den fiktiven Kontext menschlicher Kultur stellen, wobei u. a. auch Wünsche, Phantasmen und Ängste zum Ausdruck kommen oder verschwiegene Kehrseiten des Fortschritts zu Tage gefördert werden. Insofern zielt die Einbeziehung von Kunst und Literatur nicht nur auf die Genese wissenschaftlicher Projekte, sondern auch auf die Erhellung der Dialektik von impliziten und expliziten Wissen, von positivem Wissen und Nicht-Wissen. Darüber hinaus zielt die Arbeit des ZfL auf die Entwicklung kulturwissenschaftlicher, bild-, text- und begriffstheoretisch fundierter Beiträge zu den interdisziplinären Science Studies. Methoden und Instrumentarien der Geistes- und Kulturwissenschaften, die der Analyse bedeutungsgebender Verfahren dienen, werden für jene Aspekte naturwissenschaftlicher Objekte und Theoreme genutzt, die sich im blinden Winkel von deren Methoden befinden. In diesem Sinne werden rhetorische Verfahren in den (Natur-)Wissenschaften, wie etwa der Einsatz von Metaphern bei der Erschließung noch unerforschter Gebiete (prominentestes Beispiel ist der ›genetische Code‹), als kreative, innovative Praktiken betrachtet, aber auch auf darin eingeschlossene und fortwirkende Vorläufigkeiten des Wissens hin befragt (Hans Forschungsprojekte /// 235 Blumenberg). Im Horizont einer Archäologie und Genealogie des Wissens (Michel Foucault) wird die Generierung wissenschaftlicher Erklärungen und Theorien als eine Praxis untersucht, an der unterschiedlichste Medien, Zeichensysteme und Modelle beteiligt sind, die in den Ergebnissen, in etablierter Nomenklatur und Terminologie unsichtbar werden. Ein besonderes Interesse gilt solchen Forschungsfragen (wie etwa der Vererbung, ins besondere der Epigenetik, dem Bewusstsein, den Emotionen), die nur in einer Zusammenarbeit der ›zwei Kulturen‹ zu bewältigen sind, weil ihre Dunkelstellen an Schnittstellen zwischen physischen/materiellen/biologischen und semantischen/kulturellen Funktionen angesiedelt sind. Voraussetzung dafür ist die Anerkennung grundlegender epistemischer Differenzen zwischen quantitativen Verfahren der empirischen/experimentellen Wissenschaften und qualitativen Verfahren der hermeneutischen Fächer, z. B. zwischen Messver fahren und semantischen Analysen, weil es erst über diese Anerkennung zu einem produktiven Zusammenwirken der je spezifischen Erkenntnisweisen kommen kann. Nur so wird es gelingen, die Grenzen der Wissenskulturen zu überschreiten. Die Verständigungs- und Sprachprobleme zwischen den ›zwei Kulturen‹ sind nicht selten Effekte von Missverständnissen, die extrem unterschiedlichen Bedeutungen ähnlicher oder gar gleich klingender Begriffe geschuldet sind (wie etwa Information, Code, Spannung, Dichte, Entropie, Gattung, Generation u. v. m.). Deshalb gilt ein besonderes Interesse des ZfL solchen Figuren des Wissens, die zwischen verschiedenen Disziplinen zirkulieren, sowie der Analyse der Übergänge zwischen Metapher und Begriff im Prozess der Ausbildung von Fachsprachen. Ein konkretes Ziel ist die Erarbeitung eines interdisziplinären Wörterbuchs in begriffsgeschichtlicher Perspektive. 236 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Uta Kornmeier Judith Elisabeth Weiss Forschungsbereich Lebenswissen Leitung N.N. Kulturelle Faktoren der Vererbung [BMBF] Mitarbeiter Vanessa Lux, Jörg Thomas Richter, Ohad Parnes (bis 30.04.2011) Forschungsbereich Visuelles Wissen Leitung Margarete Vöhringer Das Auge im Labor [BMBF] Projektleitung Margarete Vöhringer Blindheit als Figur des Wissens in Literatur und Film [BMBF] Projektleitung Anne-Kathrin Reulecke Gesicht als Artefakt [BMBF] Projektleitung Sigrid Weigel Mitarbeiter Mona Körte, Judith Elisabeth Weiss SchädelBasisWissen. Kulturelle Implikationen der plastischen Chirurgie des Schädels [VolkswagenStiftung] Projektleitung Sigrid Weigel, Ernst-Johannes Haberl (Charité), Volker Hess (Charité) Mitarbeiter Uta Kornmeier (Koordination), Sigrun Meinig (01.10.–30.11.2011), Stefan Reinsch (Charité), Li Anna Töppe (Charité) Forschungsprojekte /// 237 Forschungsbereich Wissensordnungen Leitung Stefan Willer Prognostik und Literatur [BMBF] Projektleitung Stefan Willer, Benjamin Bühler (Heisenbergstipendium) Theorie und Konzept einer interdisziplinären Begriffsgeschichte [BMBF] Projektleitung Ernst Müller Beratung Karlheinz Barck Übertragungswissen – Wissensübertragungen [BMBF] Projektleitung Frank Rösl (DKFZ Heidelberg), Falko Schmieder Mitarbeiter Peter Berz, Birgit Griesecke, Marion Herz (DKFZ) Synergie. Technik und Glaube in der Slavia Orthodoxa [VolkswagenStiftung/Fritz Thyssen-Stiftung, Dilthey-Fellowship] Projektleitung Tatjana Petzer Mitarbeiter Anar Imanov Narrative des Wahnsinns im großstädtischen Raum, 1900–1930 [DFG] Projektleitung Armin Schäfer (Hagen) Mitarbeiter Stefan Wünsch 238 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Bibliothek /// 239 Bibliothek Leiterin Ruth Hübner Bibliothekarinnen Halina Hackert-Lemke, Jana Lubasch Studentische Hilfskräfte Dmytro Gachkin (ab 01.09.2011), Adriell Kopp, Julia Rivera (bis 31.07.2011), Michael Schiller Weitere Bibliotheksmitarbeiter Sarah Affenzeller (bis 31.07.2011) Öffnungszeiten Mo –Fr 10 –17 Uhr Tel +49 (0) 30 · 20 192 122 /// [email protected] 2011 wurden 1.122 Bücher, DVDs und Zeitschriftenbände in den Bibliotheksbestand aufgenommen, 129 Zeitschriften und andere Periodika wurden im Abonnement bezogen. Die Erwerbungsmittel kamen vom Land Berlin und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Zusätzlich wurden 913 Medien aus dem Altbestand inventarisiert. Ca. 11.000 Bände wurden im Jahr 2011 mit Barcode-Labels versehen und damit in unser Ausleihsystem integriert. Die Software für Katalog und Ausleihe (Allegro-C) erhielt ein Update, das die Geschwindigkeit verbesserte. Die ZfL-Bibliothek war 2011 Allegro-CAnwender des Jahres. Die Bibliothek war wöchentlich 35 Stunden geöffnet und hatte 334 angemeldete Benutzer, die die Bibliothek insgesamt ca. 3.050 Mal aufsuchten und 5.908 Bände Monographien und Zeitschriften ausliehen bzw. deren Leihfristen verlängerten. Der Service der Literaturbeschaffung aus anderen Bibliotheken (Inter Library Loan) wurde 2011 in stark gestiegenem Ausmaß genutzt. Insgesamt wurden 4.265 Bestellungen bearbeitet, das sind um 26 Prozent mehr als 2010. Gut ein Zehntel der Bestellungen an Zeitschriftenaufsätzen konnten aus Online-Quellen, z. B. durch die von der DFG geförderten Nationallizenzen erledigt werden. 240 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Veranstaltungen /// 241 Veranstaltungen Jahrestagung des ZfL nachDenken. Internationale Wirkungsgeschichte der deutschsprachigen Geisteswissenschaften und ihrer Sprache 01.– 03.12.2011 Irmela Krüger-Fürhoff, Dirk Naguschewski (ZfL) /// Begrüßung und Moderation Sigrid Weigel (ZfL) /// Erbschaften und Potenziale. Zu den zwei Seiten der deutschsprachigen Geisteswissenschaften Angelika Neuwirth (FU Berlin) /// Vom Historismus über die Muhammad-Forschung zur Enthistorisierung. 200 Jahre kritische Koranforschung Andreas Beyer (Paris) /// Eine Kunst, viele Sprachen. Zur Internationalität der Kunstgeschichte Sabine Meine (Venedig) /// Karriere im Exil. Der Fall des Musikwissenschaftlers Alfred Einstein Abendvortrag Michael Hagner (Zürich) /// Monolingualismus, Hyperprofessionalität und die Krise der Urteilskraft Hinrich C. Seeba (Berkeley) /// Sprachlichkeit des Denkens. Ein Paradigma der Hermeneutik in der kulturwissenschaftlichen Praxis John Hamilton (Harvard) /// Die Rezeption der Rezeption. Wilhelm Dilthey in den USA Paul Fleming (Cornell) /// Die Narbe Auerbachs. Mimesis in den USA Michael D. Gordin (Princeton) /// Die Allgemeinsprache der Slawen. Deutsch als Wissenschaftssprache in Russland im 19. Jahrhundert Stephan Braese (Aachen) /// Deutsch als Wissenschaftssprache in der Praxis Sigmund Freuds und Victor Klemperers Birgit R. Erdle (London/Frankfurt a. M.) /// Polyglotterien. Psychoanalytische Sprachforschung von ostmitteleuropäischen Intellektuellen, 1920–1938 Abendvortrag Hans Ulrich Gumbrecht (Stanford) /// Wie deutsch waren die Geisteswissenschaften – und sollten sie sein? 242 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Podiumsdiskussion, Akademie der Künste Podiumsdiskussion Michael Jeismann im Gespräch mit Andreas Beyer (Paris), Hans Ulrich Gumbrecht (Stanford), Jürgen Trabant (Berlin/Bremen) & Sigrid Weigel (ZfL) Udi E. Greenberg (Dartmouth) /// German Religious Thought in the US Leopoldo Waizbort (São Paulo) /// Zur Rezeption deutschsprachiger Sozialphilosophie in Brasilien Faustino Oncina Coves (Valencia) /// Reinhart Koselleck. Querdenker der Geisteswissenschaften Justus Fetscher (Mannheim) /// Wortverbindungen, mystische Terminologie. Potenziale der Begriffsbildung im Deutschen Eva Cancik-Kirschbaum (FU Berlin) /// Babylons ›Eigenbegrifflichkeit‹ als Programm Thomas Macho (HU Berlin) /// Denkstile. Anmerkungen zur Ideengeschichte, unter Bezug auf Lovejoy und Huizinga Veranstaltungen /// 243 Mittwochsvorträge 5. Januar 2011 Robert Harvey /// Witnessness: Beckett, Dante, Levi and the Foundations of Responsibility (Buchpräsentation) 19. Januar 2011 Petra Gehring (Darmstadt) /// Leben und Tod 4. Mai 2011 Albrecht Koschorke (Konstanz) /// »Säkularisierung« und »Wiederkehr der Religion«. Zu zwei Narrativen der europäischen Moderne 11. Mai 2011 John Hamilton (Cambridge, MA) /// Kinder der Sorge: Sicherheitsstudien, Politik und vergleichende Philologie 18. Mai 2011 W. J. T. Mitchell (Chicago) /// The Historical Uncanny. Phantoms, Doubles, and Repetition in the War on Terror 8. Juni 2011 Uwe Wirth (Gießen) /// Hybridität und Pfropfung als Kulturmodelle 29. Juni 2011 Joachim Krausse (Dessau) /// Vorschule der Synergetik. Buckminster Fullers Lehre vom Zusammenwirken more geometrico 244 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Fashion Talks, Ausstellungsplakat und Gespräch von Judith Weiss und Barbara Vinken 6. Juli 2011 Julia Reinhard Lupton (Irvine) /// Shakespeare and the Theaters of Hospitality 16. November 2011 Barbara Vinken (München) /// Mode und Moderne. Mittwochsvortrag im Rahmen der Ausstellung Fashion Talks im Berliner Museum für Kommunikation 30. November 2011 Christoph Markschies (Berlin) /// Mitleid. Einige Anmerkungen zu Konzepten göttlichen und menschlichen Mitleids in der Antike 14. Dezember 2011 Brigid Doherty (Princeton) /// »Seeing is Believing.« Ferenczi’s Presentation of »Urprojektion« as Theoretical Fiction Veranstaltungen /// 245 Kooperationen mit Berliner Kultureinrichtungen Berliner Lektionen Julia Kristeva (Paris, Honorary Member des ZfL) /// Existe-t-il une culture européenne? Réflexion sur périphéries et centres, 06.03.2011 Museum für Kommunikation ZfL-Vortragsreihe im Rahmen der Ausstellung Gerüchte Christine Kirchhoff (ZfL) /// »Das Gerücht über die Juden«. Zur (Psycho-)Analyse von Antisemitismus und Verschwörungstheorie, 11.01.2011 Stefan Willer (ZfL) /// Tropfendes Gift und donnernde Posaune. Spielarten des Gerüchts in Schillers Dramen, 25.01.2011 Falko Schmieder (ZfL) /// Das Gerücht als Angstkommunikation, 08.02.2011 Jörg Thomas Richter (ZfL) /// Illuminati in Amerika. Gerüchte einer Weltverschwörung, 29.03.2011 Dirk Naguschewski (ZfL) /// Zur Abnutzung eines Gerüchts: Homosexualität im Militär, 24.05.2011 Mona Körte (ZfL) /// Unerledigte Geschichte. Logiken des Gerüchts im historischen Roman, 14.06.2011 Museum für Kommunikation ZfL-Vortragsreihe im Rahmen der Ausstellung Fashion Talks Herbert Kopp-Oberstebrink (ZfL) /// »Ewige Wiederkehr des Neuen«. Philosophien und Anti-Philosophien der Mode, 11.10.2011 Judith Elisabeth Weiss (ZfL) /// »Spieglein, Spieglein an der Wand …«. Schöne Gesichter zwischen Kunst und Modefotografie, 15.11.2011 Barbara Vinken (München) /// Mode und Moderne, 16.11.2011 246 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Stephan Szasz, Dan Peleg (oben) und Sommer Ulrichson (unten) Von links nach recht: Martin Treml (stehend), Ken Reinhart (verdeckt), Eric Santner, Lee Edelman, Ward Blanton, Alain Badiou und Joseph Litvak Veranstaltungen /// 247 Alain Badiou Hebbel am Ufer (HAU) Vorträge und Performance The Political Theatre of Alain Badiou – Alain Badious politisches Theater 02.07.2011 /// Mit Alain Badiou, Ward Blanton, Lee Edelman, Joseph Litvak, Ken Reinhart, Eric Santner, Martin Treml (Organisation) und Sommer Ulrickson. Im ersten Programmteil wurden die philosophischen Aspekte des Politischen Theaters erörtert. Badiou stellte sein Theaterkonzept vor, seine beiden Übersetzer Lee Edelman und Joseph Litvak sprachen über ihre Arbeit, Literatur- und Kulturwissenschaftler stellten die Bezüge und Intertexte her: Ward Blanton (University of Glasgow) berichtete von der schon länger andauernden Rezeption von Badious Theater in Großbritannien, Ken Reinhart (UCLA) diskutierte das Theater des Politischen, Eric Santner (University of Chicago) die radikale Philosophie des Paulus, bezogen auf Badiou. Der zweite Teil des Programms war Badious Theaterstücken selbst gewidmet. Nach einer Einführung von Alain Badiou umriss Lee Edelman die Komödie und Ken Reinhard die Tragödie inhaltlich. Daran schloss sich eine Performance von ausgewählten kurzen Abschnitten sowohl aus »Achmed der Philosoph« als auch aus »Ereignis in Antiochien« im Sinne einer Werkstatt in der Regie der amerikanischen Choreographin Sommer Ulrickson und eine Schlussdiskussion aller Beteiligten an. Gemeinsam mit dem Schauspieler Stephan Szasz und dem Tänzer Dan Pelleg untersuchte Sommer Ulrickson in ihrer Performance die verschiedenen Texte von Badiou. Obgleich sehr unterschiedlich, behandelten sie alle den »aktuellen Stand der Dinge« und stellten häufig die Frage »Und jetzt?« und »Wer ist dafür verantwortlich?« Diese Fragen lassen sich in verschiedenen physischen und psychologischen Konstellationen stellen und führen so zu einem besseren Verständnis der Gedanken Badious. Einige Texte sind sehr komplex, einige scheinen simpel, sind aber sehr vielschichtig. Mithilfe der zur Verfügung stehenden darstellerischen Mittel wurden diese Schichten und Komplexitäten durchleuchtet. Bedingt durch den Rahmen der Podiumsdiskussion wurde jedoch kein »fertiges Theaterstück« präsentiert, sondern eine Collage der gesammelten Eindrücke. Drei Menschen auf der nackten Bühne des HAU 1 begeben sich auf die Suche nach der Revolution, die in Badious Worten versteckt liegt, und bieten dem Publikum eine neue Sicht der Dinge. 248 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Medizinhistorisches Museum der Charité Ausstellung Zwillingsbilder. Röntgenfotografien von Skulpturen 15.04.– 28.08.2011 /// Eine Ausstellung des Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité in Kooperation mit dem Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin, kuratiert von Uta Kornmeier (ZfL) Workshop Strahlen – Schatten – Bilder. Sehen zwischen Innen und Außen 25.05.2011 Thomas Schnalke (Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité) /// Begrüßung Uta Kornmeier (ZfL) /// Abbild – Röntgenbild – Zwillingsbild. Bildliche Beziehungen in der Röntgenfotografie Monika Dommann (Historisches Seminar, Universität Basel) /// Dichte abbilden. Zur Mediengeschichte der Radiografie Vera Dünkel (Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik Berlin) /// Zwischen Wiedererkennung und Verfremdung. Ästhetik des Strahlenschattens Literarische Lesung Durchblicke. Literatur im Schauraum der Medizin mit Ulrike Draesner, Marion Poschmann und David Wagner, konzipiert und geleitet von Irmela Krüger-Fürhoff und Stefan Willer Kino Arsenal Filmreihe Umbruch und Vielfalt. Marokkanische Filmtage in Berlin 01.– 04.09.2011 organisation ZMO in Kooperation mit Arsenal – Institut für Film und Videokunst, SFB 640 – Repräsentationen sozialer Ordnungen im Wandel und ZfL Veranstaltungen /// 249 Workshops und Tagungen des ZfL Workshop Max Leopold Wagner. Eine Biografie im Schnittpunkt von Wissenschafts-, Fach- und Sozialgeschichte 25.– 26.02.2011 organisation Dirk Naguschewski Dirk Naguschewski (ZfL) /// Max Leopold Wagner – eine Biographie in Bildern Utz Maas (Osnabrück/Graz) /// Max Leopold Wagner im Horizont der zeitgenössischen Sprachforschung Respondent Jürgen Trabant (IJU Bremen) Jens Dobler (Schwules Museum, Berlin) /// Die gesellschaftspolitische und rechtliche Situation der Homosexuellen in der Weimarer Republik Marita Keilson-Lauritz (Bussum) /// Der Minister und die ›Beckerjungen‹. Ein durchaus respektvoller Versuch zu Carl Heinrich Becker Respondent Michael Becker (Berlin) Sabine Schrader (Innsbruck) /// Queer studies und die Romanistik – eine Mésalliance? Johannes Klare (HU Berlin) /// Max Leopold Wagner und die Romanistik an der Friedrich-Wilhelms-Universität Winfried Busse (FU Berlin) /// Max Leopold Wagner und das Judenspanische Respondent Karlheinz Barck (ZfL) Dirck Linck (HU Berlin) /// Außerseiterisches Nachdenken über den ›Außenseiter‹ Stefan Willer (ZfL) /// Person und Personalität in der Wissenschaftsgeschichte Respondent Herbert Kopp-Oberstebrink (ZfL) 250 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Workshop Selbstinszenierungen 12.05.2011 organisation Zaal Andronikashvili Magdalena Marszałek (Potsdam) /// Tropa: Ein russischer Autor, der auf Polnisch schreibt, liest Šalamov Gabriele Leupold (Berlin) /// Zehn Herausforderungen, Šalamow zu übersetzen Susanne Frank (HU Berlin) /// Theorie und Trauma? Lotmans Explosionsmetapher und seine autobiographische Bearbeitung der Kriegserfahrung Irina Sandomirskaja (Södertörn) /// Rehabilitation in Geschwätz: Performing the Feminine Self in the Siege of Leningrad Martin Treml (ZfL) /// Simone Weil: Märtyrerin des Worts, Philosophin des religiösen Körpers Uta Kornmeier (ZfL) /// Peter 2. Eine Porträtfigur Peters des Großen Workshop Synergie. Konzepte – Techniken – Perspektiven 29.06.– 01.07.2011 /// Veranstaltung des Projekts Synergie. Technik und Glaube in der Slavia Orthodoxa Eröffnungsvortrag Joachim Krausse (Dessau) /// Vorschule der Synergetik. Buckminster Fullers Lehre vom Zusammenwirken more geometrico Tatjana Petzer (ZfL/Zürich) /// »Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile«: Von Aristoteles zur Synergetik I. Philosophie des Zusammenwirkens Sergej Choružij (Moskau) /// Synergeia as a Universal Paradigm: Its Meaning(s), Discursive Links and Heuristic Resources Georgi Kapriev (Sofia) /// Der Synergiebegriff der byzantinischen Philosophie und seine Anwendung heute Veranstaltungen /// 251 Henrieke Stahl (Trier) /// Synergeia in der russischen Sophiologie Martin Treml (ZfL) /// Erzählen und Erlösen: Martin Bubers frühe Deutung des Chassidismus II. Emergenz und Synergetik Marie-Luise Heuser (Braunschweig) /// Autopoiesis und Synergetik. Zwei unterschiedliche Konzepte der Selbstorganisation Elena Knjazeva (Moskau) /// Synergetics in Germany and Russia: Interferences and Worldview Shifts Jens Starke (Kopenhagen) /// Engineering applications of self-organization and pattern formation principles Markus A. Dahlem (TU Berlin) /// Physik der Migräne III. Grenzgänge(r) George Levit (Halifax/Jena) /// The Biosphere and the Noosphere Theories of Vladimir Vernadsky and Pierre Teilhard de Chardin Peter Berz (ZfL) & Benjamin Steininger (Wien/ZfL) /// Noosphäre. SynEnergien, very long range Sandra Frimmel (Zürich) /// Die Familie, die Stadt, die Welt der Zukunft. Sowjetische Utopie-Konzepte in der zeitgenössischen russischen Kunst Igor Polianski (Ulm) /// Der Monismus-Code: Marxistische »Weltanschauung« und die russische Moderne Margarete Vöhringer (ZfL) /// Synergie durch Pfropfung. Aleksandr Bogdanovs Einsatz in Philosophie, Literatur, Kunsttheorie und Medizin IV. Sprache, Struktur, Prozess Anar Imanov (ZfL) /// Velimir Chlebnikovs imaginäre Synergie Christina Vagt (HU Berlin) /// Buckminster Fullers synergetische Poetologie Susanne von Falkenhausen (HU Berlin) /// Synergie oder Totalität? Kugelbauten als Kultarchitekturen Abschlussdiskussion Synergie/Synergetik – ein Zukunftskonzept? 252 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo workshop Traditions of Martyrdom in the Modern Middle East 14.– 15.10.2011 /// Veranstaltung des Projekts Figurationen des Märtyrers in nahöstlicher und europäischer Literatur Sasha Dehghani & Silvia Horsch (ZfL) /// Introduction Angelika Neuwirth (FU Berlin) /// Revisiting Islamic Passion Stories. About the Suppression of Emotions and their eventual Re-empowerment Continuity and Transformation in Religions – the Example of the Baha’i Faith Sasha Dehghani (ZfL) /// Redefining Jihad and Victory. On the Transformation of Martyrdom in the Baha’i Faith Per-Olof Akerdahl (Gavle) /// Martyrdom and Servitude in the Babi- and Baha’i Faiths Moojan Momen (Wilmette Institute Evanston) /// Between Shahadat and Shahadat. A Contest of Martyrdom Narratives Representations in Art and Ritual Agnès Devictor (Sorbonne Paris) /// Staging martyrdom in Iranian films during Iran-Iraq War. Shifts in Combat Film as a Genre Stephan Milich (Göttingen) /// Images and Counter-Images of the Martyr in Modern Iraqi Literature and Architecture Sabrina Mervin (EHESS Paris) /// Introduction to The Procession of the Captives Film The Procession of the Captives by Sabrina Mervin Maryam Palizban (FU Berlin) /// Ta’ziyeh. Aufführung eines Kollektivmordes Alice Bombardier (EHESS Paris) /// Representation of Martyrdom in the Mural of Khorramshahr’s Mosque Veranstaltungen /// 253 Ideolo gical Discourse and Political Action Silvia Horsch (FU Berlin/ZfL) /// Blood and Sacrifice. Entangled Genealogies in the Writings of Abdallah Azzam Verena Voigt (Münster) /// The Martyr as Seed for the Nation – The Symbolic Construction of Martyrdom in Palestine and Sri Lanka Liza Franke (Leipzig) /// The Discursive Construction of Palestinian istishhadiyat within the Frame of Martyrdom Kritik und Dekonstruktion Monique Bellan (FU Berlin) /// Zwischen Ethik und Ästhetik. Zur Dekonstruktion der Märtyrerfigur in der zeitgenössischen libanesischen Kunst Claudia Brunner (ZFF Klagenfurt) /// MärtyrerInnen, HeldInnen und ExpertInnen. Überlegungen zum Zusammenhang zwischen politischer und epistemischer Gewalt in der Terrorismusforschung Joachim Negel (Marburg) /// Zwiespältiges Martyrium? Zur Frage nach der Valenz religiöser Zeugenschaft, dargelegt am Beispiel des Martyriums der Trappistenmönche von Tibhirine/Algerien workshop Kulturelle Faktoren der Vererbung I: Felder 11.– 12.11.2011 /// Veranstaltung des Projekts Kulturelle Faktoren der Vererbung Jörg Thomas Richter & Vanessa Lux (beide ZfL) /// Einführung ins Tagungsthema Ohad Parnes (Berlin) /// Das Immunsystem als Vererbungssystem: historische und theoretische Perspektiven Hilmar Lemke (Kiel) /// Epigenetische Aspekte des Immunsystems Johannes Türk (Bloomington) /// Immunität und Literaturtheorie Jörn Walter (Saarbrücken) /// Epigenetik, Reproduktion und Vererbung Christina Brandt (Bochum) /// Epigenetik, Reproduktion und Klonen: Modellbildungen im 20. Jahrhundert Vanessa Lux (ZfL) /// Ererbtes Trauma Isabelle Mansuy (Zürich) /// Epigenetic regulation of complex brain functions and their pathologies 254 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Guy Vergères (Zürich/Lausanne) /// Nutri(epi)genomik Susanne Bauer (Berlin) /// Stoffwechsel, Epigenom, Epidemiologie: Ernährung als Medium der Übertragung Silke Schicktanz (Göttingen) /// When I am 64 … ethische Aspekte einer präsymptomatischen Diagnose von Alzheimer Abschlussdebat te Epigenetik, Vererbung, Lebenswissen – Umbrüche und Kontinuitäten? Staffan Müller-Wille (Exeter) /// Kommentar im Anschluss an die Tagungsbeiträge workshop Neue Perspektiven der Warburg-Forschung 25.– 26.11.2011 organisation Martin Treml Martin Treml (ZfL) /// Introduction Andrea Pinotti (Mailand) /// »Stilbildende Macht«. Aby Warburg and the Einfühlung-theories Sigrid Weigel (ZfL) /// Studying, deferral, return. Warburg reads Darwin Spiros Papapetros (Princeton) /// Schmuck »als Umfangsbestimmung«. Warburg, Semper, and cosmic adornment Philipp Ekardt (FU Berlin) /// »To wrap oneself in a silhouette«. Warburg on dress and fashion Georges Didi-Huberman (EHESS Paris) /// Au pas léger de la servante. Savoir des images, savoir excentrique Thomas Hensel (Siegen) /// Von der »Animosität des Objekts«. Warburgs Mobilia Julia Voss (Berlin/Frankfurt a. M.) /// The iconography of the series. Warburg’s MnemosyneAtlas and his method Claudia Wedepohl (Warburg Institute London) /// »A reaction against the formalist or stylistic approach«. Aby Warburg and Bernard Berenson Herbert Kopp-Oberstebrink (ZfL) /// Am Schnittpunkt von Kulturwissenschaften und Kulturphilosophie. Aby Warburg und Ernst Cassirer Davide Stimilli (Boulder) /// Warburg on sacrifice Martin Treml (ZfL) /// Signorelli in Warburg and Freud Veranstaltungen /// 255 workshop Säkularisierungen. Andere Lesarten und alternative Konzeptionen der Genealogie der Moderne 16.– 17.12.2011 organisation Daniel Weidner Daniel Weidner (ZfL) /// Verwirklichung, Entweltlichung: Über das Spiel mit der S äkularisierung Dominik Finkelde (München) /// Im Bann des ›Fleisches‹? Dimensionen von Weltlichkeit bei Agamben, Heidegger und Santner Wolfgang Eßbach (Freiburg) /// Erlösung durch Entwicklung. Herbert Spencer und Ernst Haeckel in religionssoziologischer Perspektive Ernst Müller (ZfL) /// Rudolf Bultmann: Entmythologisierung des Christentums – Verchristlichung des Existentialismus Andreas Pangritz (Bonn) /// Christus und die »mündig gewordene Welt«. Dietrich Bonhoeffers »religionsloses Christentum« Michael Jennings (Princeton) /// Secular Politics as Propaedeutic to a New Religious Space. Walter Benjamin reads Erich Unger Christoph Deutschmann (Tübingen) /// Capitalism, religion, and the idea of the demonic Robert Buch (Sydney) /// Umbuchung. Säkularisierung als Schuld und als Hypothek bei Hans Blumenberg Folkart Wittekind (Köln) /// Realisation. Dorothee Sölles Konzept der Säkularisierung Sigrid Weigel (ZfL) /// ›Weltlichkeit‹ als erste Säkularisierung bei Hannah Arendt Joachim von Soosten (Münster) /// Die Exkarnation der Verzweiflung. Die Religiosität der Säkularisierungen 256 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Workshops und Tagungen, die von Projekten und Mitarbeitern des ZfL in Kooperation durchgeführt wurden Workshop Philologie als Kulturwissenschaft 28.01.2011 organiastion Daniel Weidner und Stefan Willer in Kooperation mit Christian Kohlross (Hebrew University of Jerusalem) Daniel Weidner, Stefan Willer (ZfL) /// Philologie als Kulturwissenschaft – Einführung ins Thema und Vorstellung eines Anthologieprojekts Jürgen Paul Schwindt (Heidelberg) /// Thaumatographia. Vorüberlegungen zu einer Kritik der philologischen Vernunft Markus Messling (Potsdam) /// Rassismus vor der darwinistischen Wende? Determinismus in der Philologie Christian Kohlross (Jerusalem) /// Philologie des Nichts Uwe Wirth (Gießen) /// Die Konjektur im Spannungsfeld materialbezogener und deutungs bezogener Erkenntnisinteressen Tagung Zur Urgeschichte der Moderne: Freud und Adorno 11.– 12.02.2011 organisation Christine Kirchhoff (ZfL, bis Ende 2010) und Falko Schmieder in Kooperation mit der IPU (International Psychoanalytic University Berlin) Birgit Erdle (Wien/Berlin) /// Der Chor und die Mägde: Passagen durch den Mythos bei Freud und Adorno Martin Treml (Berlin) /// Geschlechterspannung, Katastrophenlust, Schicksalsverfallenheit: Klaus Heinrich liest Freud mit Adorno Lilli Gast (IPU Berlin) /// Marginalien zum Junktim von Forschen und Heilen Emil Angehrn (Basel) /// Leiden beredt werden lassen. Zwischen Kritischer Theorie und Psychoanalyse Erik Porath (Berlin) /// Schmerz und Gedächtnis. Sublimierung als Vermittlung? Veranstaltungen /// 257 Sigrid Weigel (ZfL) /// Adornos Traumprotokolle Helmut Dahmer (Wien) /// Adornos Blick auf die Psychoanalyse Alex Gruber (Wien) /// Leiblichkeit und Triebbegriff. Zur Rolle der Natur in der kritischen Theorie Adornos Christine Kirchhoff (Berlin) /// Anpassung und Unvernunft. Lebensnot bei Freud und Adorno Magnus Klaue (Berlin) /// Das Unbehagen an der Natur. Kritische Theorie und Triebtheorie in der »Dialektik der Aufklärung« Gunzelin Schmid-Noerr (Mönchengladbach) /// Adornos Utopik Workshop Jacob Taubes 21.– 22.02.2011 /// Veranstaltung des Projekts Briefe von und an Jacob Taubes in Kooperation mit Dana Hollander (McMaster University/ZfL) und Arnd Wedemeyer (Duke University) Dana Hollander (McMaster University) & Martin Treml (ZfL) /// Introduction Daniel Weidner (ZfL) /// »Zwischen Judentum und Christentum«. Jacob Taubes, Albert Schweitzer, Gershom Scholem und ihre gegenwärtigen Leser Arnd Wedemeyer (Duke) /// Malediction and Verheißung: Jacob Taubes’s Pauline Curses Michael Bartos (McMaster) /// Text discussion: Two excerpts from Jacob Taubes, Abendländische Eschatologie (1947) Herbert Kopp-Oberstebrink (ZfL) /// Hans Blumenberg und Jacob Taubes: Korrespondenzen, Divergenzen, Konstellationen Iris Nachum (Tel Aviv) /// The Correspondence between Margherita von Brentano and Jacob Taubes Martin Kavka (Florida State) /// Text discussion: Jacob Taubes, »Theology and the Philosophic Critique of Religion« (1954), and »On the Symbolic Order of Modern Democracy« (1955) Nitzan Lebovic (Lehigh) /// Taubes’s (End-)Time Christina Pareigis (ZfL) /// Beyond Law and Judgement. Susan Taubes’s Idea of a Messianic Age in 1952 as Reflected in Her Exchange with Jacob Taubes Amir Engel (Stanford) /// Text discussion: Jacob Taubes, »Die Intellektuellen und die Universität« (1963) Gesine Palmer (Berlin) /// »Freud vermoralisiert die Psychologie«. Eine Randnotiz von Franz Rosenzweig im Lichte der Antinomismusdiskussion von Jacob Taubes 258 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Bruce Rosenstock (Urbana-Champaign) /// Palíntropos Harmoníê: Schmitt and Taubes im liebenden Streit tagung Heiliges Grab – Heilige Gräber. Aktualität und Nachleben von Pilgerorten 02.– 03.04.2011 /// Veranstaltung des Klosters Stift zum Heiligengrabe in Kooperation mit dem ZfL zur Ausstellung Sehnsucht nach Jerusalem. Wege zum Heiligen Grab des Museums Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder Veranstaltungsort Kloster Stift zum Heiligengrabe Ursula Röper (Berlin) /// Einführung in die Tagung Susanne Lanwerd (TU Berlin) /// Das leere Grab. Zur Produktion und Transformation eines heiligen Raumes Giorgi Maisuradze (HU Berlin) /// Das Pantheon als Heroengrab Ruth Slenczka (HU Berlin) /// Luthers Grabplatte als ›protestantische Reliquie‹ Franziska Thun-Hohenstein (ZfL) /// Heilige sowjetische Gräber Öffentlicher Abendvortrag Sigrid Weigel (ZfL) /// Das leere Grab und die Kulturnation – von Jerusalem nach Weimar Konrad Vanja (Museum Europäischer Kulturen) /// Heilige Berge – Heilige Wege Sasha Dehghani (ZfL) /// Heilige Gräber im Islam – Kerbala Führung durch die Ausstellung Sehnsucht nach Jerusalem. Wege zum Heiligen Grab Martin Treml (ZfL) /// »Hostienfrevel«, »Ritualmord« und Heiliges Grab Lucia Raspe (Frankfurt a. M.) /// Heilige Gräber bei den deutschen Juden des Spätmittelalters Veranstaltungen /// 259 konferenz Daniel Paul Schreber – The Modern Experience and the Performance of Paranoia 13.– 15.04.2011 /// International Conference in cooperation with: Deutsches HygieneMuseum Dresden, Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften Wien, Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Tel Aviv University, Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin Veranstaltungsort Deutsches-Hygienemuseum Dresden/Gedenkstätte Pirna- Sonnenstein Siegfried Reiprich (Geschäftsführer Stiftung Sächsische Gedenkstätten) /// Begrüßung Zvi Lothane (New York) & Friedrich Kittler (Berlin), moderiert von José Brunner (Tel Aviv) /// Die Erfahrung der Moderne und die Performanz der Paranoia. 100 Jahre Daniel Paul Schreber – Eine Einführung Musikalisches Pro gramm Moshe Zuckerman & Nimrod Reitman (Pianist) /// Eine Reise von Schumann zu Manns »Dr. Faustus« Gal Hertz (Tel Aviv) /// Introduction Boris Böhm (director of Sonnenstein memorial site) /// Greetings. D. P. Schreber as a patient of Sonnenstein sanatorium The Epo ch of Nonsense Friedrich Kittler (Berlin) /// The Epoch of Nonsense Zvi Lothane (New York) /// Schreber as an Interpreter of Modernity Ben Kafka (New York) /// The Schreber Effect Boris Böhm & Julius Scharnetzky (Pirna-Sonnenstein) /// Tour in the Sonnenstein memorial site Frauke Frech (Berlin) /// Performance Intervention Schreber’s Two Bodies Eric Santner (Chicago/IFK, Wien) /// Schreber’s Two Bodies Galili Shahar (Tel Aviv) /// Sonnenstein as a Site of Revelation Daniel Weidner (ZfL, Berlin) /// Theology, Politics and Writing Brian Britt (Virginia Tech) /// The Scandal of Tradition: Benjamin and Freud on Schreber 260 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Freud and Images of Paranoia José Brunner (Tel Aviv) /// Creatures that matter: Animals in Freud and Schreber Markus Klammer (Vienna) /// Visual Images in Freud’s concept of Paranoia Sulgi Lie (Berlin) /// Schreber goes to Hollywood: Paranoia in Movies Prado de Oliveira ( Paris) /// Soul Murder and the Wandering Jew Richard Crow (London) /// Sound Intervention Boris Böhm and Julius Scharnetzky (Pirna-Sonnenstein) /// Optional tour in Sonnenstein memorial site Performance, Paranoia, Art Alan Read (London) /// The Poor Law Andrea Wald (Chicago) /// A Breakdown in Science: The Paranoid’s World and the Baroque Alexander van der Haven (Webster University) /// Schreber’s Religion: from Body to Language workshop Freundschaft. Konzepte und Praktiken in der Sowjetunion und im kulturellen Vergleich 10.– 11.10.2011 /// Veranstaltung des ZfL-Projekts Das europäische Subjekt und der ›Homo sovieticus‹ in Kooperation mit der Staatlichen Ilia-Universität Tbilissi Veranstaltungsort Ilia-Universität Tbilissi Giga Zedania (Tbilissi) & Zaal Andronikashvili (ZfL/Tbilissi) /// Eröffnung Freundschaftskonzepte Giga Zedania (Tbilissi) /// Probleme der Informalität im postsowjetischen Georgien Stefan Willer (ZfL) /// Gesetze der Gastfreundschaft nach Pierre Klossowski Susanne Frank (HU Berlin) /// Die (Un)bedingtheit der Wanderer-Gastfreundschaft Konzeptualisierungen von »stranničestvo« und »strannopriimstvo« im späten 19. Jahrhundert und in den 1930er Jahren Freundschaftspraktiken Lasha Bakradze (Tbilissi/Literaturmuseum) /// Deutsch-georgische Beziehungen im ersten Weltkrieg. Zweckbündnis oder mehr? Giorgi Maisuradze (ZfL/Tbilissi) /// Familienmetaphorik der sowjetischen Völkerfreundschaft Veranstaltungen /// 261 Franziska Thun-Hohenstein (ZfL) /// Was von der Völkerfreundschaft übrig blieb Katharina Stadler (HU Berlin/Centre of Contemporary Arts Tbilisi) /// Freundschaft in der Sowjetgeorgischen Oper Zaal Andronikashvili (ZfL/Tbilissi) /// Die rechtlichen Implikationen der Gastfreundschaft/ Gastfreundschaft als Legitimationsgrundlage ethnischer Säuberung workshop Alexandre Kojève. Konstellationen zwischen Moskau – Berlin – Paris – Brüssel 27.– 28.10.2011 /// Veranstaltung des Projekts Briefe von und an Jacob Taubes in Kooperation mit Christine Blättler (Kiel) und Andreas Hiepko (Berlin) Christine Blättler (Kiel) & Martin Treml (ZfL) /// Begrüßung und Einleitung Galin Tihanov (London) /// Alexander Kojève’s Adventures between Philosophy and Wisdom Marco Filoni (Mailand/Paris) /// Alexandre Kojève et le libre jeu du négociateur Edward Swiderski (Fribourg) /// All roads lead to the Absolute … but some are better than others. On Koževnikov’s reading of Solov‘ëv Franziska Uhlig (Berlin/Weimar) & Martin Treml /// Gespräch über Kojève und Kandinsky Andreas Hiepko (Berlin) /// Kojèves bande à part. Säkularisate des absoluten Wissens bei Bataille und Queneau Danilo Scholz (Paris) /// Der Denker in Zeiten der Wirren. Alexandre Kojève und das Vichy-Regime Thomas Meyer (Chicago/München) /// »Aber man muss auch dem Leser etwas lassen: er soll selbst weiter denken«. Strauss und Kojève über Hegel, Plato und Xenophon Herbert Kopp-Oberstebrink (ZfL) /// Taubes liest Kojève. Intellektuelle Konstellationen und Kontexte Falko Schmieder (ZfL) /// Die Enden der Geschichte nach Kojève Ernst Müller (ZfL) /// Kommentar Anna Tuschling (Bochum) /// Begehren contra Begierde? Lacans Antwort auf Kojèves Anthropologisierung Hegels Stefanos Geroulanos (New York) /// Negation, Atheism, Realism. Alexandre Kojève on the Death of Man 262 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo tagung Ökonomie des Opfers. Literatur im Zeichen des Selbstmords 17.– 19.11.2011 /// Internationale Tagung der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft in Kooperation mit dem ZfL Veranstaltungsort Collegium Hungaricum, Ungarisches Kulturinstitut Berlin János Can Togay (Collegium Hungaricum Berlin) /// Grußworte Günter Blamberger (Köln) /// Prolegomena Martin Treml (ZfL) /// Gewalt, Geld, Glorie. Zur antik-griechischen Opferküche und ihrer christlichen Übertragung im Blick auf Kleist Klaus Bergdolt (Köln) /// Todessehnsucht, Selbstmord und der Mythos Venedig Thomas Macho (Berlin) /// Mein Tod im Bild. Auf der Suche nach dem unmöglichen Vorbild Harald Neumeyer (Bayreuth) /// »Wohl dann, ich opfre mich!« (Achim von Arnim: Hollin’s Liebeleben). ›Letzte Worte‹ in Wissenschaft und Literatur um 1800 Bettina von Jagow (Erfurt) /// Suizid und Opfer. Überlegungen zwischen Medizingeschichte und Kulturwissenschaft Penthesilea zu Haus Theaterperformance von Katrin Hentschel, Anna Stieblich, Dorothee Metz und Mattef Kuhlmey (Große Treppenhalle des Neuen Museums Berlin) Walter Hinderer (Princeton) /// »Sinnen auf Tod ist Sinnen auf Freiheit«. Der Todesdiskurs bei Heinrich von Kleist im zeitgeschichtlichen Kontext Gerhard Neumann (München) /// Opfer-Aporien. Iphigenie und Penthesilea László Földényi (Budapest) /// Kleist. Ein Opfer der Unverstandenheit Ernst Ribbat (Münster) /// Letzte Sätze. Kleists Werke vom Ende her gelesen Adam Soboczynski (Berlin) /// Kleist als Menschenfreund Justus Fetscher (Mannheim) /// Opferfeier, Göttertag. Zum Kalender des Ereignisses bei Kleist Kleist im Diskurs. Täuschung und Geheimnisverrat Adam Soboczynski und László Földényi im Gespräch (Maxim Gorki Theater Berlin) Veranstaltungen /// 263 Martin Roussel (Köln) /// Kleists Überleben Daniel Weidner (ZfL) /// Die wilde Tragödie. Opfer, Tod und Spiel in Kleists Penthesilea She She P. ist die Marquise von O. Szenischer Selbstversuch frei nach Kleists Die Marquise von O. im Rahmen des Kleistfestivals (Maxim Gorki Theater Berlin) Wiebke Amthor (Berlin) /// »der alte Wunsch einen Heldentod zu sterben ergrif mich mit groser Heftigkeit«. Todeslektüren und Opferphantasien bei Karoline von Günderrode Andrea Bartl (Bamberg) /// (Selbst-)Auslöschung. Die ›Ökonomie des Opfers‹ in den späten Erzählungen Adalbert Stifters Claudia Liebrand (Köln) /// ›The rest is narrative and speculation.‹ Virginia Woolfs Tod Jörn Ahrens (Gießen) /// Anne Sexton. Selbstmord und Selbstgenese Wilhelm Droste (Budapest) /// Das Sterben als Lebensstrategie ungarischer Lyrik (Sándor Petőfi, Endre Ady, Attila József, Miklós Radnóti, György Petri) Ryōsuke Ōhashi (Kyoto) /// Mishimas Seppuku Simon Aeberhard (Basel) /// Hermann Burgers selbstmörderische Poetologie. Zur Performanz testamentarischer Sprechakte Ulrich Blumenbach (Basel) /// Der Sklave des eigenen Kopfes. Depression und Ästhetik bei David Foster Wallace Die Familie Schroffenstein Antú Romero Nunes (Regie), Premiere im Rahmen des Kleistfestivals (Maxim Gorki Theater Berlin) 264 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo workshop Rewriting political concepts 08.– 09.12.2011 /// Veranstaltung des Projekts Theorie und Konzept einer interdisziplinären Begriffsgeschichte in Kooperation mit dem Lexicon Project of the Minerva Humanities Center at Tel Aviv University Ernst Müller (ZfL) & Adi Ophir (Tel Aviv) /// Welcome. Introduction of participants and both projects Smadar Bustan (Luxemburg) & Martin Treml (ZfL) /// Suffering Anat Matar (Tel Aviv) & Herbert Kopp-Oberstebrink (ZfL) /// University Michal Givoni (Beer Sheva) & Falko Schmieder (ZfL) /// Ethical Witnessing Adi Ophir (Tel Aviv) & Ernst Müller (ZfL) /// Concept Itay Snir (Tel Aviv) & Moritz Mutter (ZfL) /// Common sense Yoav Kenny (Tel Aviv) & Benjamin Bühler (ZfL) /// Animal Veranstaltungen /// 265 Foren Forum Begriffsgeschichte organisation Ernst Müller (ZfL) & Falko Schmieder (ZfL) Thomas Meyer (ETH Zürich) /// Zur Begriffsgeschichte von ›Gegenwart‹, 17.02.2011 Herbert Kopp-Oberstebrink (ZfL), Anneleen Masschelein (Katholieke Universiteit Leuven), Rüdiger Zill (Einstein Forum Potsdam) /// Blumenbergs Theorie der Unbegrifflichkeit 23.06.2011 Habilkreis ko ordination Stefan Willer (ZfL) Armen Avanessian (FU Berlin) & Anke Hennig (FU Berlin) /// Präsens. Poetik eines Tempus, 03.05.2011 Burkhard Meyer-Sickendiek (FU Berlin) /// Lyrisches Gespür. Vom geheimen Sensorium moderner Poesie, 07.06.2011 Claude Haas (ZfL) /// Die Enden des Helden, 05.07.2011 Brigitte Weingart (Bonn) /// Faszination. Genealogie, Poetik und Medienästhetik magischer Übertragung, 08.11.2011 Vanessa Lux (ZfL) /// Epigenetik und Psychologie: Zum Wechselspiel zwischen Physis und Psyche am Beispiel transgenerationaler Übertragung von Traumata, 06.12.2011 Forum SynergieWissen organisation Tatjana Petzer (ZfL/Zürich) Synergietalks 01: Beyond Reductionism, 26.10.2011 Synergietalks 02: Die Teile des Ganzen. Lektüren zu Elementen und Relationen in Systemen, 07.12.2011 266 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo gast wissenschaftler /// 267 Gastwissenschaftler Name Herkunftsinstitution Zeitraum Dana Hollander McMaster University, Hamilton, Ontario 01.07.2010– 30.07.2011 Volker Hess Charité Universitätsmedizin Berlin 01.10.2010– 31.03.2011 Benjamin Steiniger Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK), Wien 01.10.2010– 30.06.2011 Fabian Dominik Goppelsröder Stanford University, Palo Alto, CA 18.10.2010– 30.04.2011 Vahidin Preljevic Universität Sarajevo 08.11.2010– 31.01.2011 Elisabeth Prinz Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK), Wien 10.01.–30.06.2011 Irene Berkel Universität Innsbruck und Universität Wien 07.02.–28.02.2011 Avi Lifschitz University College London (UCL) 28.02.–31.08.2011 David Martyn Macalester College, St. Paul, MN 01.03.–31.03.2011 Julia Kristeva Université Paris 05.03.–09.03.2011 Georg Otte Universidade Federal de Minas Gerais (UFMG), Belo Horizonte 21.03.2011– 28.02.2012 Anneleen Masschelein Katholieke Universiteit Leuven 01.04.–31.08.2011 Gal Hertz Minerva Institute of German History, Tel Aviv 05.04.–29.04.2011 Daniel Dor Tel Aviv-University 11.04.–30.04.2011 John Smith University of California, Irvine 02.05.–20.05.2011 268 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Julia Kristeva Name Herkunftsinstitution Zeitraum Claudia Dürr Universität Wien 02.05.–25.05.2011 John Hamilton Harvard University, Cambridge, MA 10.05.–19.05.2011 William J. T. Mitchell University of Chicago, IL 16.05.–22.05.2011 Jane Newman University of California, Irvine 30.05.–17.06.2011 Uwe Wirth Justus-Liebig-Universität Giessen 01.06.–30.06.2011 Andreas Kilcher ETH Zürich 06.06.–18.06.2011 Hannan Hever Hebrew University, Jerusalem 04.06.–07.06.2011 Uwe Steiner Rice University, Houston, TX 06.06.–12.06.2011 Nitzan Lebovic Lehigh University, Bethlehem, PA 13.06.–10.07.2011 Raz Chen Bar Ilan University, Tel Aviv 24.06.–12.07.2011 Carlo Ginzburg Scuola Normale Surperiore, Pisa 23.06.–14.07.2011 Julia Reinhard Lupton University of California, Irvine 27.06.–24.07.2011 Kenneth Reinhard University of California, Los Angeles 27.06.–24.07.2011 Alain Badiou European Graduate School, Saas-Fee 01.07.–08.07.2011 Faustino Oncina Coves Universidad de Valencia 04.07.–29.07.2011 Georges Didi-Huberman École des Hautes Études en Sciences Sociales, Paris 13.07.–18.07.2011 Mareike Stoll Princeton University, NJ 01.08.2011– 01.05.2012 Eckart Goebel New York University 08.08.–28.08.2011 Lilla Balint Stanford University, Palo Alto, CA 01.08.2011– 01.03.2012 gast wissenschaftler /// 269 Name Herkunftsinstitution Zeitraum Christoph Schmidt Hebrew University, Jerusalem 15.09.–30.09.2011 Alexey Gorobiy Universität Tver, Russland 01.10.2011– 31.03.2012 Christine Weder ETH Zürich 17.10.–24.10.2011 Barbara Vinken LMU München 17.10.–17.11.2011 Thomas Meyer University of Chicago, IL 26.10.–02.11.2011 Arnd Wedemeyer Duke University, Durham, NC 03.11.–30.11.2011 Brigid Doherty Princeton University, NJ 26.11.2011– 22.12.2012 Luciano Gatti Universidade Federal de São Paulo 01.12.2011– 29.02.2012 270 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Publikationen und vorträge /// 271 Publikationen und Vorträge Zeitschriften Trajekte. Zeitschrift des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Spiel/e/n /// Jg. 11 (2011) Nr. 22 Inhalt Das Ereignis (Alain Badiou) Die Realität des Spiels im Theater (Hans-Christian von Herrmann) Bentham spielen (Jörg Thomas Richter) »Sinn und Bild nach Belieben machen.« Wilhelm Heinses Anastasia und das Schachspiel (Almut Hüfler) Affenpuppe und Brudersteine (Aurélia Kalisky) Strategische Voraussicht. Oskar Morgenstern und die Anfänge der Spieltheorie (Wolfgang Pircher) Selbstorganisation, Spiel, Synergie (Tatjana Petzer) Deep Play (Harun Farocki) Das offene Spiel. Über die Möglichkeiten des Fußballs (Stefan Willer) Trajekte. Zeitschrift des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Anderswo. Deutschsprachige Geisteswissenschaften /// Jg. 12 (2011) Nr. 23 Inhalt Der kulturelle Index von Freuds Traumdeutung (Stephane Mosès) Für eine Theorie der Selbstübersetzung. Ausgehend von Hannah Arendt (Sigrid Weigel) Begriffswechsel. Deutsch-Japanische Anfänge der Phänomenologie (Birgit Griesecke) Verspätete Wirkung. Reinhart Kosellecks Begriffsgeschichte international (Ernst Müller) Die Subversion der Reformation der Revolution. Jacob Taubes’ Bemerkungen zur Kleinschreibung (Herbert Kopp-Oberstebrink) Ansichten zum Linguistic Turn (Geoffrey Hartman) 272 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo »… fortfahren, als wäre nichts geschehen.« Ernst Blochs Utopien im Exil (Falko Schmieder) Who is Max Kade? Transatlantisches Mäzenatentum zwischen Person und Chiffre (Mona Körte) ›Das gewisse Etwas‹. Zu den Bildern des Romanisten Traugott Fuchs (1906–1997) (Dirk Naguschewski) Buchveröffentlichungen Reihe Trajekte Wolfram Drews, Heike Schlie (Hrsg.): Zeugnis und Zeugenschaft. Perspektiven aus der Vormoderne, München: Fink 2011, 340 S. Silvia Horsch, Martin Treml (Hrsg.): Grenzgänger der Religionskulturen. Kulturwissenschaftliche Beiträge zu Gegenwart und Geschichte der Märtyrer, München: Fink 2011, 401 S. Falko Schmieder (Hrsg.): Überleben. Historische und aktuelle Konstellationen, München: Fink 2011, 439 S. Katrin Solhdju: Selbstexperimente. Die Suche nach der Innenperspektive und ihre epistemo logischen Folgen, München: Fink 2011, 221 S. Ulrike Vedder: Das Testament als literarisches Dispositiv. Kulturelle Praktiken des Erbes in der Literatur des 19. Jahrhunderts, München: Fink 2011, 428 S. Daniel Weidner: Bibel und Literatur um 1800, München: Fink 2011, 437 S. Reihe LiteraturForschung Esther Kilchmann, Andreas Pflitsch, Franziska Thun-Hohenstein (Hrsg.): Topographien pluraler Kulturen. Europa von Osten her gesehen, Berlin: Kadmos 2011, 277 S. Publikationen und vorträge /// 273 Weitere Veröffentlichungen Daniel Weidner, Sigrid Weigel (Hrsg.): Benjamin-Studien 2, München: Fink 2011, 352 S. Mona Körte: Essbare Lettern, brennendes Buch. Schriftvernichtung in der Literatur der Neuzeit, München: Fink 2012 (erschienen 2011), 319 S. Silvia Horsch: Tod im Kampf. Figurationen des Märtyrers in frühen sunnitischen Schriften, Würzburg: Ergon-Verlag 2011 [Ex oriente lux, Bd. 11], 292 S. Zaal Andronikashvili, Giorgi Maisuradze (Hrsg.): Spuren, Mythen, Mikrogeschichte. Essays über Europäische Geschichte und Kultur (in georgischer Sprache: karlo ginzburgi: nakvalevebi, mit’ebi, mikroistoria. eseebi evropis istoriisa da kulturis šesaxeb), Autoren: Carlo Ginzburg, Margarete Vöhringer, Tbilissi: Verlag der Ilia-Universität 2011, 460 S. Sasha Dehghani: Martyrium und Messianismus. Die Geburtsstunde des Bahā’ītums, Wiesbaden: Harrassowitz 2011, 303 S. Sabine Flach, Sigrid Weigel (Hrsg.): WissensKünste. Das Wissen der Kunst und die Kunst zu wissen/The knowledge of the arts and the art of knowledge, Weimar: Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften 2011, 426 S. Giorgi Maisuradze: Geschlossene Gesellschaft und ihre Wächter (in georgischer Srache: daxuruli sazogadoeba da misi daraȷ̌ebi), Tbilissi: Bakur Sulakauri 2011, 155 S. Claude Haas, Andrea Polaschegg (Hrsg.): Der Einsatz des Dramas. Dramenanfänge, Wissenschaftspoetik und Gattungspolitik, Freiburg i. Br.: Rombach 2011, 341 S. Editionen Susan Taubes. Die Korrespondenz mit Jacob Taubes 1950–1951, hrsg. und kommentiert von Christina Pareigis unter Mitarb. von Almut Hüfler, München: Fink 2011, 369 S. [Susan Taubes: Schriften, hrsg. von Sigrid Weigel, Bd. 1] Jacob Taubes – Carl Schmitt. Briefwechsel mit Materialien, hrsg. von Thorsten Palzhoff, Martin Treml, Herbert Kopp-Oberstebrink, München: Fink 2012 (erschienen 2011), 327 S. Warlam Schalamow: Die Auferweckung der Lärche. Erzählungen aus Kolyma 4, übers. von Gabriele Leupold, hrsg. von Franziska Thun-Hohenstein, Berlin: Matthes & Seitz 2011, 664 S. 274 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Veröffentlichungen der Mitarbeiter Andronikashvili, Zaal Hrsg. mit Giorgi Maisuradze: Spuren, Mythen, Mikrogeschichte: Essays über Europäische Geschichte und Kultur (in georgischer Sprache: karlo ginzburgi: nakvalevebi, mit’ebi, mikroistoria. eseebi evropis istoriisa da kulturis šesaxeb), Autoren: Carlo Ginzburg, Margarete Vöhringer, Tbilissi: Verlag der Ilia-Universität 2011, 460 S. darin (mit Giorgi Maisuradze): Einführung, S. 5–22. darin [Übers.]: Carlo Ginzburg: Die Breiten, Sklaven und die Bibel (ganedebi, monebi da biblia), S. 143–169. darin [Übers.]: Carlo Ginzburg: Angst, Ehrfurcht, Terror (šiši, mociceba, terori), S. 412–433. darin [Übers.]: Carlo Ginzburg: Your Country Needs You (šen sčirdebi šens k’veqanas), S. 237–262. Der Kaukasus als Grenzraum. Ein atopos russischer Literatur. In: Topographien pluraler Kulturen. Europa von Osten her gesehen, hrsg. von Esther Kilchmann, Andreas Pflitsch, Franziska Thun-Hohenstein, Berlin: Kadmos 2011, S. 41–74. »›Eigenes Land‹, ›Europa‹ und ›Provinz‹ als topologische Figuren des Freien Raumes« (in russischer Sprache). In: »Philosoph zu sein ist ein Schicksal«. Beiträge der internationalen Konferenz »Merab Mamardašvili: Ein Beitrag zur Entwicklung der Philosophie und Kultur« (Moskau, 9.–11. Dezember 2010), hrsg. von N. V. Motrošilova, A. A. Paramonov, E. V. Petrovskaja, Moskau: Progress-tradicija 2011, S. 179–190. Einfluss Stalins auf den georgischen Nationalismus. In: Sovlab.ge, www.sovlab.ge/node/364. Barck, Karlheinz Hrsg. mit Martin Treml: Marshall McLuhan/Quentin Fiore: Krieg und Frieden im globalen Dorf, Berlin: Kadmos 2011, 224 S. darin (mit Martin Treml): Medien in Krieg und Frieden. Splitter und Diagramme zu Marshall McLuhan, S. 193–220. Publikationen und vorträge /// 275 Berz, Peter Versuch über die Wölbung. 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Hrsg. mit Sabine Flach: WissensKünste. Das Wissen der Kunst und die Kunst zu wissen/ The knowledge of the arts and the art of knowledge, Weimar: Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften 2011, 426 S. Hrsg. mit Daniel Weidner: Benjamin Studien 2, Fink: München 2011, 352 S. La »dea in esilio« di Warburg. In: Aut aut 348, Themenheft »Georges Didi-Huberman. Un’etica delle immagini«, 2011, S. 177–202. Publikationen und vorträge /// 285 Text und Topographie der Stadt. Symbole, religiöse Rituale und Kulturtechniken in der europäischen Stadtgeschichte. In: Stadt und Urbanität. Transdisziplinäre Perspektiven. the new metropolis – die neue metropole 1, hrsg. von Markus Messling, Dieter Läpple, Jürgen Trabant, Berlin: Kadmos 2011, S. 185–220. ›Europa‹ als Schauplatz der Geburt des Schreib-Ichs aus dem Nichts. In: Text und Kritik 191/192: Yoko Tawada, 2011, S. 19–29. Zemlinskys Traumgörge – ein nachwagnerisches Pfingstspiel. Oder von der Entstehung eines Pogroms aus der Mitte der christlichen Gemeinschaft. In: Siebenjahrbuch Deutsche Oper Berlin, hrsg. von Andreas K. W. Meyer, Berlin: Nicolai 2011, S. 145–157. Passion. Gespräch mit Winfried Menninghaus. In: Fühlt weniger! Dialoge über Emotionen, hrsg. von Irene Albers, Isabel Dziobek, Hannah Hurtzig, Berlin: Verlag Theater der Zeit 2011, S. 96–104. Exemplum und Opfer, Blutzeugnis und Schriftzeugnis. Lucretia und Perpetua als Übergangsfiguren in der Kulturgeschichte der Märtyrer. In: Grenzgänger der Religionskulturen. Kulturwissenschaftliche Beiträge zu Gegenwart und Geschichte der Märtyrer, hrsg. von Silvia Horsch, Martin Treml, München: Fink 2011, S. 25–45. Weiss, Judith Abstrakte Raumkonzepte. In Touch with Space and Place. In: Kunstforum International 206, 2011, S. 92–105. Klinik trifft Kunst: Sehschule für Dermatologen. In: Aktuelle Dermatologie 37.8/9, 2011, S. 309–311. Von der Warenliebe zum Kassenschlager. 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[Rez.]: Nicolas Pethes, Birgit Griesecke, u. a. (Hrsg.): Menschenversuche. Eine Anthologie 1750–2000, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2008 sowie Birgit Griesecke, Nicolas Pethes u. a. (Hrsg.): Kulturgeschichte des Menschenversuchs im 20. Jahrhundert, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2009. In: NTM – Zeitschrift für Geschichte der Wissenschaften, Technik und Medizin 19, 2011, S. 204–207. Publikationen und vorträge /// 287 Vorträge (außerhalb der Veranstaltungen des ZfL) Andronikashvili, Zaal Der Einfluss Stalins auf den georgischen Nationalismus. Gastvortrag, Goethe-Institut Tbilissi, 29.04.2011 Reise nach Georgien. Boris Pasternaks Umschreibung des imperialen Sujets. Workshop: Erzählte Mobilität im (post-)imperialen Raum, Universität Basel, 11.11.2011 Berz, Peter Wachstum nach Scheler, Plessner, BASF. Tagung: Von Tieren, Pflanzen und Pilzen – Konsequenzen des offenen bzw. geschlossenen Wachstums, Institut für spezielle Botanik, Universität Mainz, 10.9.2011 Contenant Contenu. Anordnungen des Enthaltens. Tagung im Rahmen der Preisverleihung von The Missing Link 2011: Das Motiv der Kästchenwahl. Container in Kunst, Kultur und Psychoanalyse. Kunstraum Walcheturm, Psychoanalytisches Seminar Zürich, 10.12.2011 Sich öffnen-offen. Diagonale Wissenschaften nach Roger Caillois. Workshop: Spiel/Raum/Kunst. Diagonale Wissenschaften nach Roger Caillois, Institut für Bildende Kunst und Kulturwissenschaften, Kunstuniversität Linz, 16.12.2011 Bühler, Benjamin Out of control. Fictions of the future in the discourse of political ecology. Workshop des AHRC Research Network »The Cultural Framing of Environmental Discourse«, University of Bath, 27.02.– 01.03.2011 Wandel von Zukunftsmodellierungen im Theatrum Europaeum. Das Theatrum Europaeum. Wissensarchitektur einer Jahrhundertchronik, Universität Kassel, 12.3.2011 »Wolvogs« und »Pigoons«. Transgene Tiere in Margaret Atwoods Dystopien »Oryx and Crake« und »The Year of the Flood«. Tagung: Das Tierexperiment in der Literatur, Universität Würzburg, 14.– 16.09.2011 Ecotopia. Zukunftsräume der Ökologie. Tagung: Das Wissen der Zukunft, Universität Wien, 05.11.2011 288 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Costa, Maria Teresa For a ›New‹ Theory of Translation. Kongress der Fédération Internationale des Langues et Littératures Modernes (FILLM), Østfold University College, Halden, Norwegen, 07.10.2011 Dehghani, Sasha Dialog der Religionen vs. Kampf der Kulturen – Aus Sicht der Baha‘i-Religion. Keynote der Konferenz: Kulturbrücken in Deutschland – Multikulturalismus im 21. Jahrhundert: Rea litäten in Deutschland, Institut für Cultural Diplomacy in Berlin (ICD), 07.09.2011 »Religiöser Fanatismus und Hass sind ein weltverzehrendes Feuer« – Überlegungen zur Entkoppelung von Glaube und Gewalt. Jahrestagung: Wenn Glaube blind macht. Überzeugung und Fanatismus, Werkstatt der Religionen & Weltanschauungen Berlin, 02.11.2011 Haas, Claude Performing Time in 17th Century Drama. Workshop: Metamorphoses: Science, Representation, Sovereignity and Baroque, Tel Aviv University, Minerva Humanities Center, 15.09.2011 Die Politik der drei Einheiten. »Torquato Tasso« als ›klassisches‹ Drama. Literaturwissenschaftliches Colloquium Essen: Universität Duisburg-Essen, Institut für Germanistik, 02.11.2011 Horsch, Silvia Entscheidung für einen Weg? Kommentar zum Film »Shahada« von Burhan Qurbani. Tagung: Manchmal hilft nur ein Wunder – Heil und Heilung im Film, Evangelische Akademie Berlin, 26.02.2011 Der Islam – eine europäische Tradition. Urania Berlin, 12.04.2011 Die Universität als Ort des Dialogs zwischen Religion und Wissenschaft. Tagung: 900 Jahre al-Ghazali im Spiegel der islamischen Wissenschaften – Perspektiven für eine Islamische Theologie in Deutschland, Universität Osnabrück, Zentrum für Interkulturelle Islamstudien, 29.10.2011 Publikationen und vorträge /// 289 Hüfler, Almut Kaschierte Grenzen und bereinigte Natur. Zur Funktion von Humphry Reptons Red Books für Raumgestaltung und Narration in Goethes Wahlverwandtschaften. Tagung: Störungen im Raum – Raum der Störungen, Zielona Gora/Polen, 26.02.2011 Imanov, Anar Autorität und Prophetie in der Dichtung der russischen Avantgarde. Symposium: Autorität, Medium und Berufung/Authority, medium and appointment, Syntopielabor Köln, 30.09.2011 Kopp- Oberstebrink, Herbert Intervention/commentaire: Ernst Cassirer et la philosophie des formes symboliques. Actualité d’Ernst Cassirer? Eléments pour l’anthropologie, l’histoire, l’histoire d’art et les études littéraires. Journée d’étude, Collège de France (EHESS-CRAL/LAS-EHESS), 07.02.2011 Political Theology, Secularization, or Legitimacy. Jacob Taubes as Reader of Hans Blumenberg’s Works. AJS Conference, Washington DC, Association for Jewish Studies, 18.12.2011 Körte, Mona Die List des Papiers. Robert Walsers Hinwendung zu kleinen Dingen. Workshop: Papier-Objekte, Technische Universität Berlin, 15.02.2011 The Language of Things in Contemporary German-Jewish Writing. Internationale Konferenz: Jewish Identities in Contemporary Europe, Institute of Germanic and Romance Studies, London, 12.04.2011 Mehrsprachigkeit als ›verdoppelte Seinserfahrung‹. Sprachenwechsel im Exil am Beispiel Georges Arthur Goldschmidt. Internationale Konferenz: Literatur und Exil: neue Perspektiven, Johann Wolfgang von Goethe-Universität Frankfurt a. M., 07.10.2011 Zwischen Visualisierung und Narration. Arnold Zweigs und Hermann Strucks »Das ostjüdische Antlitz«. Probevortrag, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder, 24.11.2011 Ohne Mühe und Anordnung zusammengeworfen: ›queer analogies‹ in Nathaniel Hawthornes »Sammlung eines Virtuosen«. Workshop: Ordnung und Dynamik der Sammlung, Humboldt-Universität zu Berlin, 09.12.2011 290 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Kornmeier, Uta Hören schreiben. Walter Benjamins »akustische Stadtpläne«. Workshop: Schrift/Script: Writing and Image-Character in the Work of Walter Benjamin, International Walter Benjamin Society, Princeton University, 03.11.2011 Krüger-Fürhoff, Irmela Marei Verlorene Worte, verlöschendes Ich. Aphasie und Demenz als Herausforderungen literarischen Erzählens in der deutsch- und englischsprachigen Gegenwartsliteratur. Habilitationsvortrag, Universität Bielefeld, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, 12.01.2011 Kindsmord 1800/2000. Narrationen von »weiblicher Delinquenz«. Gastvortrag, Philipps Universität Marburg, Institut für Neuere deutsche Literatur, 02.02.2011 Zucht-Internate für klonierte Organspender in Science Fiction-Filmen und Kazuo Ishiguros Roman »Never Let Me Go«. Ringvorlesung: Totale Institutionen? Klosterschulen, Kadettenanstalten und Landerziehungsheime in der Schönen Literatur, Freie Uni versität Berlin, 30.05.2011 Fehl-Schreiben. Handschrift und Textproduktion in Goethes »Wahlverwandtschaften« (1809) und Knöpfels »Requiem für eine romantische Frau« (D 1999). Gastvortrag, FernUniversität Hagen, Institut für Neuere deutsche und europäische Literatur, 21.07.2011 Lux, Vanessa Perspectives on the role of dopamine in the ›adolescent brain‹ – an overview. Workshop: Adolescence, Science & Society – Workshop for Working Group, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Berlin, 16.03.2011 Verschiebungen im biologischen Determinismus der Genomforschung: Aufwertung des Psychischen und Renaturalisierung des Sozialen. Gastvortrag, Donnerstagskolloquium des Department für Psychologie, Sigmund Freud Universität Wien, 07.04.2011 Physiologischer Reduktionismus als methodologische Grundbedingung neurokognitiver Forschung. Colloquium: Subjektwissenschaft und Hirnforschung, Gesellschaft für Subjektwissenschaftliche Forschung und Praxis e.V., 16.05.2011 Brain Matters! Anmerkungen zum Projekt einer kritischen Neurowissenschaft. Studentischer Kongress: Die Unberechenbarkeit des Subjekts, Allgemeiner Studierenden Ausschuss der Johann Wolfgang von Goethe-Universität Frankfurt a. M., 16.06.2011 Publikationen und vorträge /// 291 Wenn psychische Probleme biologisiert werden … (das Beispiel Trauma). Veranstaltungsreihe: Plausch in der Villa, Wildwasser – Arbeitsgemeinschaft gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen e.V., Berlin, 23.06.2011 Epigenetics and the Biopsychosical Model of Mental Illness. Conference: 14th Biennial Con ference of the International Society for Theoretical Psychology, International Society for Theoretical Psychology/School for Primary Education, Aristotle University of Thessaloniki, 28.07.2011 Die Bedeutung der neueren Ergebnisse aus Hirnforschung und Neurophysiologie für die sozialen und pädagogischen Berufe. Ringvorlesung: Aktuelle Fragen der Sozialen Arbeit und Pädagogik, Alice Salomon Hochschule Berlin, 09.11.2011 Mut ter, Moritz Kant Heidegger Luhmann. Epistemological Problems with the »World«. International Conference: Conceptualizing the World, Universität Oslo, 14.09.2011 Naguschewski, Dirk Das Manifest von Niamey (1982). Eine Fallstudie zum afrikanischen Kino. Workshop: Kunst manifeste II, Universität Salzburg, 14.10.2011 Pareigis, Christina What a Human Being Should Do Who Discovers the German Geist in 1951: Susan Taubes’s Response to the Crisis of Modernity. Telos Conference: Rituals of Exchange and States of Exception: Continuity and Crisis in Politics and Economics, Telos Institute, New York, 16.01.2011 »Mir fehlt der Mangel, ich bin erfüllt.« (Rabbi Yaakov Lacan). Der jüdische Witz und seine Beziehung zur Psychoanalyse. Symposium: Medizin und Judentum, Medizinhistorische Fakultät Dresden, 27.09.2011 Wer war Susan Taubes? Literatur im Nedderfeld, Rolf und Maren Eigenwald, Hamburg- Halstenbek, 28.11.2011 292 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Haunted by the Ghosts of Judaism. Susan Taubes’s Relation to the Tradition as Reflected in her Writings of the 1950s. AJS Conference, Washington DC, Association for Jewish Studies, 18.12.2011 Petzer, Tatjana Reinventing the nation in the course of democratization: Yugoslavia‘s intelligentsia at a crossroads. International Symposium: The Intellectuals and the Democratic Movements of 1989 – 91, Osaka University, Department of Human Sciences, 11.03.2011 Poetik und Politik der Zukunft: Bogdanov, Milanković, Šufflay. Bewerbungsvortrag Professur: Slawische Literatur- und Kulturwissenschaft, Universität Graz, Geisteswissenschaftliche Fakultät, 12.05.2011 Reulecke, Anne-Kathrin Briefgeheimnis und Buchstabentreue. Theodor Fontanes literarische Theorie. Institut für Ger manistik der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz, Universität Graz, 01.03.2011 Fruchtbarer Augenblick – Furchtbarer Augenblick. Zum Laokoon-Paradigma in der Literatur des 20. Jahrhunderts. Workshop: Gemälderedereien. Kunsthistorische und literarische Diskurse zum Bild, Universität Wien, 21.05.2011 Schmälzle, Christoph L’étude de l’antiquité mise en scène: la thèse sémiologique de Lessing et le groupe de Laocoon au Vatican. Colloque: Lessing, la critique et les arts, Deutsches Forum für Kunstgeschichte (Centre allemand d’histoire de l’art), Paris, 17.11.2011 Publikationen und vorträge /// 293 Schmieder, Falko Überleben (in) der Moderne. Gastvortrag, Leibniz Universität Hannover, 25.01.2011 Hilfe zur Selbsthilfe – Elemente des historischen Problem- und Begriffszusammenhangs. Workshop: Hilfe zur Selbsthilfe. Globalisierende Diskurse, Praktiken und Akteure – 1600 bis zur Gegenwart, Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC), Justus-Liebig- Universität Gießen, 02.03.2011 The Time of Survival: The history of a concept. Vortrag, German Department, Stanford Uni versity, 25.03.2011 Zur politischen Epistemologie des Fetischbegriffs zwischen Religionskritik und Gesellschaftstheorie. Konferenz: Wiederkehr der Dinge. Zur Aktualität des Fetischbegriffs, Institut für die Wissenschaft vom Menschen Wien, 01.07.2011 World Concepts of modern Ecology. International Conference: Conceptualization the World, Universität Oslo, 14.09.2011 Von Extrem zu Extrem. Stationen der Geschichte eines brisanten Begriffs. Workshop: Extreme Erfahrungen. Grenzen des Erlebens und der Darstellung, Paris Lodron-Universität/ Universität Mozarteum Salzburg, 04.11.2011 Thun-Hohenstein, Franziska Imperiale Raumstrukturen. Russische und georgische Perspektiven. Internationale Tagung: Erzählen jenseits des Nationalen. (Post-)Imperiale Raumstrukturen in der Literatur, Universität Basel, 15.01.2011 »Die Autorität des Authentischen«. Zur Poetik von »Eine Stimme im Chor« (in russischer Sprache). Internationale Tagung: Andrej Sinjavskij im Kontext der Epoche, Staatliche Bibliothek für Ausländische Literatur Moskau, 21.03.2011 Varlam Šalamovs Arbeit an der Poetik der Operativität (mit Susanne Frank). Festtagung für Renate Lachmann: Evidenz und Zeugenschaft. Poetische und mediale Strategien im Umgang mit dem Unzugänglichen, Humboldt-Universität zu Berlin, 30.05.2011 Varlam Šalamovs Poetik der Operativität (in russischer Sprache). Internationale Tagung: Das Schicksal und das Werk Varlam Šalamovs im Kontext der Weltliteratur und der sowjetischen Geschichte, Moskauer Hochschule für soziale und ökonomische Wissenschaften, 16.06.2011 294 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Zwischen Schweigen und Sprechen-Müssen. Ambivalente Strategien der Erinnerung. Interna tionale Tagung: Kommunismus autobiographisch. Privatheit und Ideologie aus retro spektiver Perspektive, Universität Zürich, 30.09.2011 Wanderer wider Willen im Sowjetimperium. Internationale Tagung: Erzählte Mobilität im (post-)imperialen Raum, Universität Basel, 11.11.2011 Treml, Martin Jacob Taubes: Reinventing the Canonical out of Radical Exile. Workshop: Rethinking the Diaspora: Jewish Minorities in the Past, Present, and Future, Die Junge Akademie an der BBAW, März 2011 Stoiker im Kino: Django, die Antike und der europäische Bürgerkrieg. Workshop: Zwischen Panik und Herzenskälte. Transformationen des Stoischen, IFK Wien, April 2011 »Es muss anders werden, wenn es gut werden soll.« Werner Kraft über Karl Kraus. Karl-KrausSymposium: Karl Kraus. Truth and Atrocities in the Age of Journalism, Tel Aviv/Van Leer Institute Jerusalem, November 2011 Gewalt, Geld, Glorie. Zur antik-griechischen Opferküche und ihrer christlichen Übertragung im Blick auf Kleist. Tagung: Ökonomie des Opfers. Literatur im Zeichen des Selbstmords, Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft, November 2011 Zum Opfer bei Kleist. Workshop: Kleist in Dresden, Sächsische Akademie der Künste/Asso ciazione Le Guadalupe, Dezember 2011 Vöhringer, Margarete Russkij Avangard i Psichotechnika. Ringvorlesung: RGGU Moskau, März 2011 Buduschee – nascha obschaja tsel’: utopitscheskoe i konkretnoe v iskusstve russkogo Avangarda, Teorija i metodologija gumanitarnogo znanija: Istoritscheskaja pamjat’ kak proektsija buduschego, RGGU Moskau, März 2011 »Das Kino der Tiere«. Podiumsdiskussion mit Vinzenz Hediger und Hannes Rickli. 57. Internationale Kurzfilmtage Oberhausen, Mai 2011 Die Verzeitlichung des Raumes. Zum Verhältnis von Architektur und Physiologie in den 20er Jahren. Tagung: Bild und Zeit: Kon-Sequenzen, NFS zur Bildkritik ›eikones‹, Universität Basel, 23.09.2011 Publikationen und vorträge /// 295 Weidner, Daniel »Heiterkeit ist unsere Pflicht und sei unser Ziel«. Jean Pauls Humor in der Tradition protestan tischer Heiterkeit. Tagung: Heiterkeit als Ausnahmezustand, DLA Marbach, 22.01.2011 Buch im Buch und Buch der Bücher. Das Deuteronomium als Modell biblischer Textualität. Gastvortrag, Universität Greifswald, 27.01.2011 Voice, print, image, and the soul. Paradoxes of representation in an early German Opera. Gast vortrag, Tel Aviv University, 15.03.2011 Benjamin’s Theatricality. Workshop: Walter Benjamin’s Trauerspielbuch, Tel Aviv University, 18.03.2011 Theology, Rhetorics, and Political Theology ›as if‹ in Karl Barth. Tagung: Rhetorics of Religion, Princeton University, 01.04.2011 Theology, Politics, and Writing in Daniel Paul Schreber. Tagung: The Modern Experience and the Performance of Paranoia. Daniel Paul Schreber, Deutsches Hygienemuseum Dresden/Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein, 14.04.2011 Verwirklichung und Entweltlichung. Theologische Figuren der Säkularisierung. Tagung: Rhetorik der Säkularisierung, Universität Konstanz, 24.06.2011 »Ungeheure Gespenster am mitternächtlichen Himmel«. Heinrich Heines Dämonen am Ende der Literatur. Tagung: Das Dämonische. Schicksale einer Kategorie der Zweideutigkeit, Universität Bonn, 09.07.2011 »ausschließlich diasporesk«. Hermann Brochs Politik und Poetik des Exils. Ringvorlesung: Exil, Literatur, Judentum, Universität Hamburg, 14.11.2011 Tragödie, Sakrament und Trauerspiel in Kleists Penthesilea. Tagung: Ökonomien des Opfers, Heinrich-vom-Kleist-Gesellschaft Berlin, 18.11.2011 Weigel, Sigrid »Art as the Lighting Flash for the long echoing thunder« of Theory. The Relevance of Visual Art for Benjamin’s Thoughts. »TBLR National Researcher Training Course in the Aesthetic Disciplines Norway« in Berlin, Norwegian National Researcher-Training School »Text Image Sound Space (TBLR)«, Bergen Branch/Humboldt-Universität zu Berlin, 20.01.2011 Epistemology of Wandering, Tree and Taxonomy. The system figuré in Warburg’s Mnemosyne project within the history of cartographic and encyclopaedic knowledge. Internationales Symposium: Ideas en fuga. Pasión, conocimiento y memoria en la teoría de la imagen de Aby Warburg, Museo Nacional Centro Reina Sofia Madrid, 04.03.2011 296 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Tränen im Gesicht. Vortrag für den Verein der Freunde und Förderer des Literaturhauses Berlin e.V., Literaturhaus Berlin e.V., 28.03.2011 Regarder l’opéra avec Warburg. Internationale Konferenz: Aby Warburg’s Survivance. Meaning and Destiny of a Critical Iconology, CAPC Musée d’art contemporain Bordeaux, 20.05.2011 Suche nach dem E-mail für japanische Geister. Yoko Tawadas Poetik am Übergang differenter Schriftsysteme. Eröffnungsvortrag: Internationale Tagung: Fremde Wasser. Zur Inter kulturellen Poetik von Yoko Tawada, Universität Hamburg, 23.06.2011 Excurses from Cultural History: Visual and Linguistic Images as Mediators of Embodied Inter subjectivity. 12th International Neuropsychoanalysis Congress: Neuropsychoanalysis. Minding the Body, NPSA Berlin, 25.06.2011 Lesbarkeit, Erkennbarkeit – am Übergang zwischen Bild und Sprache. Jahrestagung des Deutschen Forums für Kunstgeschichte Paris: Sprechen über Bilder, Sprechen in Bildern/ Parler de l’image, parler par l’image, Deutsches Forum für Kunstgeschichte, 30.06.2011 Grammatologie der Bilder. Überlegungen zu Spur und Zeit des Bildes, im Anschluss an Benjamin und Derrida. Tagung: Bild und Zeit: Kon-Sequenzen, NFS zur Bildkritik ›eikones‹, Universität Basel, 22.09.2011 Per-sonare. Der Sound von Hannah Arendts Denken und Sprechen. Ringvorlesung: Exil – Literatur – Judentum, Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur der Universität Hamburg, 07.11.2011 SchädelBasisWissen. Reihe: »Konzepte von Schönheit in Kunst und Wissenschaft«, Kunstverein Freiburg, 15.11.2011 Compassio – Zur christlichen Kulturgeschichte eines sozialen Habitus. Exzellenzcluster: R eligion und Politik, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, 06.12.2011 Michael Kohlhaas – Heinrich von Kleists Kritik der Gewalt. Theatergespräche: Zum Kleistjahr, Städtische Bühnen Münster, 11.12.2011 Weiss, Judith Dem Gesicht den Hintern zeigen. Die Mona Lisa als Idealtypus von Interpiktorialität. Tagung: Interpiktorialität – der Dialog der Bilder, Ruhr-Universität Bochum, 05.11.2011 Publikationen und vorträge /// 297 Willer, Stefan Tropfendes Gift und donnernde Posaune. Spielarten des Gerüchts in Schillers Dramen. Gast vortrag, Hochschule der Künste Bern, 27.04.2011 Historisierung der Gegenwart, Mythisierung der Vergangenheit. Deutsche historische Romane der 1950er Jahre. Ringvorlesung: Der historische Roman, Freie Universität Berlin, Interdisziplinäres Zentrum »Mittelalter – Renaissance – Frühe Neuzeit«, 10.05.2011 Poetik und Generativität. Gastvortrag, Freie Universität Berlin, Institut für Griechische und Lateinische Philologie, 18.05.2011 Die Allgemeinheit des Vergleichs. Ein komparatistisches Problem im 19. Jahrhundert. Gastvortrag, Universität Heidelberg, Seminar für Klassische Philologie, 28.06.2011 The Problem of Theorizing Comparisons in Science and Literature. Workshop: Committee on Literary Theory der International Comparative Literature Association, Universität München, Center for Advanced Study, 30.06.2011 Extensions of World Heritage. Tagung: Conceptualizing the World, Universität Oslo, Interdisciplinary Research Program »Kultrans«, 14.09.2011 Goethes Orte und der topographical turn in den Kulturwissenschaften. Gastvortrag, Goethe-Gesellschaft München, 19.09.2011 The Laws of Hospitality according to Pierre Klossowski. Workshop: Freundschaft. Konzepte und Praktiken in der Sowjetunion und im kulturellen Vergleich, Ilia-Universität Tbilissi, Georgien, 11.10.2011 298 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Lehrveranstaltungen /// 299 Lehrveranstaltungen Dozent/in Lehrveranstaltung Hochschule Semester Falko Schmieder › Survivability and the biopolitics of bare life Stanford University Spring Quarter 2011 Vanessa Lux › Einführung in die Sozialpsychiatrie Hochschule MagdeburgStendal SoSe 2011 Margarete Vöhringer › Ästhetik im Labor. Bilder der Wahrnehmungsforschung HU Berlin SoSe 2011 Daniel Weidner › Roman und Geschichte im 20. Jahrhundert Universität Basel SoSe 2011 › Forschungsseminar Trauerspiel und Tragödie Universität Basel SoSe 2011 Sigrid Weigel › Lektüre von Walter Benjamins Schriften II. TU Berlin SoSe 2011 Stefan Willer › Prognostik und Literatur TU Berlin SoSe 2011 300 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Dozent/in Lehrveranstaltung Ho chschule Semester Claude Haas › Theorie und Literatur des aufrechten Gangs HU Berlin WS 2011/12 Ernst Müller › Johann Heinrich Lamberts ›Neues Organon‹ HU Berlin WS 2011/12 Tatjana Petzer › Symbol und Symbolismus in der russischen und bosnisch/kroatisch/ serbischen Literatur Universität Zürich WS 2011/12 Franziska ThunHohenstein (mit Susanne Frank, Sabine Hänsgen) › Trauma, Tabu und Mythopoetik: Erinnerungskulturen nach 1945 (Film und Literatur) im mittel-osteuropäischen Vergleich HU Berlin WS 2011/12 Sigrid Weigel › Sigmund Freud TU Berlin WS 2011/12 Daniel Weidner › Dokumentarische Schreibweisen in der Gegenwartsliteratur FU Berlin WS 2011/12 Lehrveranstaltungen /// 301 302 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Zentrum Moderner Orient zmo 304 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Zentrum Moderner Orient Kirchweg 33 /// 14129 Berlin Tel +49 (0) 30 · 80 307-0 /// Fax +49 (0) 30 · 80 307-210 [email protected] /// www.zmo.de Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 305 Forschungsprofil und Mitarbeiter Forschungsprofil 2011 stand das Jahr der Forschungsaktivitäten am ZMO neben der auf vielen Ebenen voranschreitenden Arbeit an bestehenden Projekten auch im Zeichen der Auswahl neuer Mit arbeiter bzw. Projekte zum Forschungsprogramm sowie der beginnenden Vorbereitung auf die Evaluierung des Forschungsprogramms Muslimsche Welten – Welt des Islams?. Daneben haben 2011 weitere neue Gruppenprojekte am ZMO begonnen. Die internationale Ausschreibung für die Visiting Research Fellows 2012 fand ungebrochen hohe Resonanz. Unsere Nominierung von Prof. Birgit Meyer für den neugeschaffenen Anneliese Maier-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung hatte Erfolg. Schließlich wurde eine Vielzahl von Kooperationen in Forschung, Lehre, Vortragsreihen, Konferenzen und Publikationen weitergeführt, zusammen mit unseren lokalen, nationalen und internationalen Partnern. Der Südasienhistoriker Dr. Soumen Mukherjee aus Heidelberg, der von Januar bis Februar 2011 als Visiting Research Fellow am Zentrum war, konnte ab März als neuer Kollege begrüßt werden. Er erforscht transregionale Bildungs- und Entwicklungshilfeprojekte der Aga Khan-Netzwerke. Als Mitarbeiterinnen im neuen internationalen Kooperationsprojekt zu Urban Violence in the Middle East (gemeinsam mit der SOAS) haben Claudia Schröder (Oil, urban development & social corporate responsibility in Saudi Arabia, 1953–1967) und Fatemeh Masjedi (Political violence and social disorder in the cities of Tehran and Tabriz in early twentieth century Iran (1906–1920)) ihre Promotionsprojekte begonnen. In der Forschergruppe arbeitet auch Feras Krimsti, dessen Promotionsprojekt sich mit dem Reisebericht des Aleppiner Arztes H . annā t. -T.abīb, beschäftigt, der im 18. Jahrhundert von Aleppo nach Istanbul reiste. Im Kompetenznetzwerk Crossroads Asia kamen Aksana Ismailbekova und Just Boedeker neu hinzu. Just Boedeker forscht zum Thema »Die belutschischen Grenzgebiete: Der Konflikt von Stamm und Staat in der globalisierten Welt«, Aksana Ismailbekova zu »Konfliktdynamiken, lokale Strategien und translokale Beziehungen im Fergana-Tal«. Dr. Florian Riedler kehrte als Mitarbeiter im Projekt Phantomgrenzen in Ostmitteleuropa an das ZMO zurück und arbeitet zu urbanen Grenzen in postosmanischen Städten Südost europas. Seit dem Sommer bearbeitet Dr. Ahmed Badawi Europa-Repräsentationen unter Islamisten in Ägypten, als Teilprojekt des SFB 640 Repräsentationen sozialer Ordnungen im Wandel (gemeinsam mit der Humboldt-Universität und der Freien Universität Berlin). Gleichzeitig begann auch die Soziologin Dr. Yasmine Berriane als ZMO-Postdoctoral- Fellow an der Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies. Sie untersucht »Die Soulaliyate-Bewegung in Marokko: Wenn Frauen das Gewohnheitsrecht in Frage stellen«. 306 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Ulrike Freitag Schließlich arbeitet Dr. Norman Saadi Nikro seit September zu Gedächtnis und kultureller Produktion im Libanon; er ist auch Mitglied der neuen DFG-Forschergruppe zu Gedächtnis und politischer Gewalt im Nahen Osten, die unter der Leitung von Dr. Sonja Hegasy ab Januar 2012 beginnen wird, in Kooperation mit der Dokumentations- und Forschungsstelle UMAM D & R in Beirut. Auf eine Ausschreibung Mitte des Jahres konnten folgende Mitarbeiter für das Hauptforschungsprogamm gewonnen bzw. verlängert werden: Dr. M. Ali Raza (Geschichte) zu »Communist Internationalism and the South Asian Left, 1917–1979«, Dr. Yasmine Berriane (Soziologie) zu »The Youth Centre of Hayy Mohammadi: The making of a participatory sphere institution in Morocco«, Dr. Jeanne Féaux de la Croix (Anthropologie) zu »Young teachers for a better future: a comparison of late Soviet and contemporary development and mission workers in Kyrgsystan«, Dr. Erdem Evren (Politik) zu »Fluid destinies: techno-capitalist development and the politics of water in the Black Sea region of Turkey«, Dr. Paolo Gaibazzi (Anthropologie) zu »The making of non-migrant entrepreneurs in a West African Muslim trade diaspora« und Dr. Wai Weng Hew (Religions- und Politikwissenschaften) zu »Translocal and cosmopolitan Islam in Indonesia and Malaysia«. Sie werden im Jahr 2012 ihre Arbeit an den neuen Projekten beginnen. Das große internationale Interesse an diesen Stellen wurde noch von der Ausschreibung für die Visiting Research Fellows, die erneut mit der Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies gemeinsam betrieben wurde, übertroffen. Hier bewarben sich über 200 qualifizierte Bewerber (in verschiedenen Karrierestadien) aus aller Welt, was die Entscheidungen schwermachte. Letztlich wurden die fünf Stellen für 2012 an die folgenden Projekte vergeben: Lale Can (Middle Eastern History, Doktorandin New York University): Petitions and political imaginaries: Central Asian supplicants in Ottoman lands, 1865–1914; Dr. Manuela Ciotti (Anthropology, Assistant Prof., University of Aarhus): Political agency and gender in India; Samia Khatun (History, Doktorandin University of Sydney): Canals, ships and trains: Translation across the ›Indian Archipelago‹, 1870 –1930; Prabhat Kumar (History, Doktorand Universität Heidelberg): Cartooning the Muslim ›Other‹: Hindi political sphere in the 1920s; Sounaye Abdoulaye (Religious Studies, Doktorand Northwestern University): Serving Islam: sermon, preaching and moral community in Niamey, Niger. Als große thematische Diskussionsstränge behielten die verschiedenen ZMO-Kolloquien und Vortragsreihen ihre Rolle bei: die Reihe »Agency« Reconsidered: Between Life Worlds and World Order, die im vorigen Jahr begonnen hatte, wurde in diesem Jahr beendet, mit Vorträgen von PD Dr. Thomas Zitelmann (Luzern/Berlin, »Person, Individuum, Agency, Akteur – Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 307 Ilan Pappe methodische und regionale Facetten in der Ethnologie«), Prof. Walter Ötsch (Linz, »Akteur und Markt, Subjekt und Ordnung in der ökonomischen Theorie«) und Prof. Rose Marie Beck (Leipzig, »Mit Herero-Worten Herero-Dinge tun. Möglichkeiten und Grenzen ethnographischer Gesprächsanalyse«). Daran schloss sich im Herbst 2011 das neue ZMO-Kolloquium an, mit einer politisch orientierten Reihe Not all about Islam: Current Political Conflicts in Africa, the Middle East and Asia, die von Antía Mato Bouzas und Chanfi Ahmed konzipiert und organisiert wurde. Von Ende September bis Mitte Dezember wurden folgende Vorträge präsentiert: Dr. Einas Ahmed (Bordeaux/Khartoum, »The way to the new? republics of Sudan«), Dr. Markus Höhne (Halle, »The rise (and fall?) of Al Shabaab: How militant Islamism, the war against terror and famine in Somalia are related«), Karin Mlodoch (ZMO, »Iraq: dealing with a violent past under conditions of continuing conflict – conflicting memories, competing narratives«) und Prof. Ilan Pappé (Exeter, »The secular dimensions of the Zionist project in Palestine: a historical review«). Weiterhin fortlaufende Reihen waren das »Urban Studies Seminar«, das sich nun, auch Dank der Erweiterung um eine Forschungsgruppe Urban Violence in the Middle East (DFGAHCR finanzierte Kooperation mit Dr. Nelida Fuccaro und Dr. Rasmus Elling an der SOAS), dem breiter gefassten Thema Urban Sociability and Urban Movements (Middle East, North Africa, Iran, Turkey) widmet. Zudem wurden die im letzten Jahr erfolgreich begonnenen Forschungen und Aktivitäten zu Zentralasien weitergeführt, in guter Kooperation mit dem Institut für Afrika- und Asienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Anfang des Jahres am ZMO neu begonnenen Kompetenznetzwerk Crossroads Asia (Humboldt- und Freie Universität Berlin, Universitäten Bonn, Köln, München, Tübingen, gefördert durch das BMBF). Von Oktober 2011 bis Mai 2012 beleuchtet die Vortragsreihe Beyond Oil and Radical Islam: From Classifications to Links of Economy and Religion in Central Asia aus unterschiedlichen Perspektiven die Auswirkungen religiöser Ideen und Praktiken auf ökonomische Prozesse und umgekehrt. Die Vorträge von (meist jüngeren) Sozialwissenschaftlern auch aus der Region hinterfragen, wie die Begriffe Religion und Ökonomie in der alltäglichen Praxis geformt und verhandelt werden. Auch die mittlerweile etablierte Swahili Baraza wurde als Kooperation zwischen Dr. Lutz Diegner (Afrikawissenschaften, HumboldtUniversität zu Berlin) und Kai Kresse vom ZMO weitergeführt, mit Rednern aus Ostafrika und Berlin, die literarische, linguistische, medien- und religionsorientierte Beiträge auf Swahili vorstellen und diskutieren. Die jährliche Klausur aller ZMO-Forscher in der Uckermark widmete sich in diesem Jahr ganz den Reflexionen zum Forschungsprogramm Muslimische Welten – Welt des Islams?, 308 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Anke Graness Joshua K. Aikins Paulin Hountondji Kai Kresse Norman S. Nikro mit Kai Kresse und zwar auf verschiedenen Ebenen. Einerseits wurden erste Kapitelentwürfe einer programmatischen Publikation, die repräsentativ und illustrativ wesentliche Argumente unserer Forschungsergebnisse zu diesem Programm darstellen soll, unter den Fellows diskutiert. Zudem wurden potenzielle programmatische Leitlinien für die weitere Entwicklung des Programms in seiner nächsten Phase, auch als mögliche Strukturen für Arbeitsgruppen, vorgestellt und diskutiert. Schließlich wurden erste Ideen konsolidiert für die Gestaltung der thematischen Abschlusskonferenz der ersten Programmphase im Jahr 2013. Über die genannten thematischen Vortragsveranstaltungen hinaus gab es viele interessante Konferenzen und Workshops, die von ZMO-Forschern organisiert und durchgeführt wurden und ihre rege aktive Beteiligung an einer Vielzahl internationaler Konferenzen und Tagungen. Eine Reihe von Wissenschaftlern waren auf der European Conference on Afri can Studies, die dieses Mal in Uppsala stattfand, vertreten. Zudem war das ZMO gemeinsam mit der Graduate School Muslim Cultures and Societies Mitorganisator der diesjährigen DAVO-Konferenz, die Anfang Oktober in Berlin stattfand. Vom 4. bis 6. Mai 2011 organisierten Dr. Heike Liebau und Regina Sarreiter den Workshop Historical Audio Resources and Recent Research, der aus interdisziplinärer Perspektive die Geschichte und Archivierung kolonialer Audioquellen diskutierte; eine Führung durch das Berliner Lautarchiv stellte dabei eine Verbindung zwischen Theorie und Praxis her. Der Workshop Trading Cultures in the Indian Ocean, der das interregionale Forschungsprofil des ZMO hervorhebt, wurde von Dr. Kai Kresse, Dr. Prem Poddar und Dr. Sebastian Prange organisiert und fand am 1. Juli 2011 am ZMO statt. Im November kam der renommierte westafrikanische Philosoph Paulin Hountondji (Benin) als Gast ans ZMO. Neben einem Vortrag zur Lage der Debatte um afrikanische Philosophie, die in Kooperation mit der Gesellschaft für afrikanische Philosophie an der TU Berlin stattfand, nahm Hountondji am ZMO an einer Round-Table-Diskussion teil, die sich mit seinem eigenen Werk beschäftigte und unter dem Titel Recentering Africa: the Academy and Terms of Analysis kritisch Stellung bezog, u. a. zu Aspekten konzeptueller und struktu reller wissenschaftlicher Abhängigkeit vom Westen. Als jüngere in Deutschland tätige Wissenschaftler nahmen an der von Kai Kresse moderierten Runde auch die Philosophin Anke Graness (Bonn) und der Politikwissenschaftler Joshua Kwesi Aikins (Bielefeld) teil. Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 309 Kooperationen Im November erreichte uns die gute Nachricht, dass unsere Nominierung von Prof. Birgit Meyer, Ethnologin und Afrikawissenschaftlerin an der Universität Utrecht, für einen der international neu ausgeschriebenen Anneliese Maier-Forschungspreise, erfolgreich war. Somit werden wir über die nächsten fünf Jahre mit ihr im Forschungsprojekt Habitats and Habitus: Politics and Aesthetics of Religious World Making kooperieren und sie dabei auch für zwei längere Phasen als Gast am ZMO begrüßen. Das Projekt schließt zwei am ZMO angebundene Doktorandenstellen ein, die bei Birgit Meyer zu komparativen Aspekten zwischen Christentum und Islam in Afrika forschen werden. 2011 begannen drei neue Kooperationsprojekte am ZMO: Crossroads Asia, Urban Violence in the Middle East und Phantomgrenzen in Ostmitteleuropa. Das Crossroads Asia-Kompetenznetzwerk ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt verschiedener deutscher Universitäten und Institute. Es läuft über einen Zeitraum von vorerst vier Jahren (2011–2014) und wird von der Universität Bonn koordiniert. Just Boedeker, Aksana Ismailbekova, Dr. Antía Mato Bouzas und PD Dr. Dietrich Reetz arbeiten innerhalb der Arbeitsgruppen »Konflikt« und »Migration« an verschiedenen Themen, die das Wechselspiel zwischen gesellschaftlichen »Figurationen« (Norbert Elias) und Mobilität anhand der Dimensionen Konflikt, Migration und Entwicklung in den Regionen Süd- und Zentralasiens untersuchen. Die Forschungen am ZMO betonen besonders überregionale Aspekte zwischen Pakistan, Afghanistan, Kashmir und Zentralasien. Im Forschungsprojekt Urban Violence in the Middle East forschen Feras Krimsti, Fatemeh Masjedi und Claudia Schröder unter der Leitung von Prof. Ulrike Freitag und Dr. habil. Nora Lafi. Erste Inhalte wurden im Dezember 2011 auf der MESA 2011 sowie auf dem am ZMO organisierten Workshop Rethinking Public Violence in Modern Middle Eastern Cities vorgestellt. Im Kompetenznetzwerk Phantomgrenzen in Ostmitteleuropa arbeitet Dr. Florian Riedler von Seiten des ZMO an dem Thema »Urbane Grenzen in postosmanischen Städten Südosteuropas. Edirne und Niš in vergleichender Perspektive«. Im Wintersemester 2011/2012 gibt es zu diesem Projekt eine Vortragsreihe Werkstattgespräche, die sich mit theoretischen und empirischen Zugängen zu Raum befasst. Grünes Licht bekam auch die von der DFG geförderte Forschergruppe zu Memory and Violence in the Middle East, die, von Dr. Sonja Hegasy geleitet und in Kooperation mit dem Archiv Umam D & R in Beirut durchgeführt wird. Das Projekt Transforming Memories: Cultural Production and Personal/Public Memory in Lebanon and Morocco untersucht Literatur, (Auto-)Biographie, Film, Chroniken, Interviews, Pamphlete und Manifeste in ihrer 310 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo potenziellen Funktion als »Gegen-Gedächtnisse« und als transformative Praktiken, die sich zwischen persönlicher und kollektiver Erinnerung ansiedeln. Dabei soll untersucht werden, wie Kulturprodukte als Gegengewichte zu einem aktiven Vergessen funktionieren. Weitere wissenschaftliche Mitarbeiter zu diesem Projekt am ZMO sind Dr. Saadi Nikro und Laura Menin. Die von Dr. Samuli Schielke geleitete Nachwuchsforschergruppe zu Europa finden: Vermessungen des Möglichen in Afrika und im Nahen Osten (gefördert durch das BMBF) hat auch im zweiten Jahr sehr ergiebig und erfolgreich gearbeitet, wobei der Schwerpunkt auf Feldforschungen und Archivarbeiten lag; mit Reisen v. a. nach Istanbul (Leyla von Mende), Kairo (Samuli Schielke, Bettina Gräf) und Maputo (Vanessa DÍaz). Der Aufenthalt der im Projekt assoziierten Ethnologin Aïssatou Mbodj-Pouye (Paris) am ZMO endete im August. Zurück in Paris hat sie nun eine feste Stelle am renommierten CNRS, bleibt dem Projekt jedoch weiterhin als Associate Researcher verbunden, ebenso wie Dr. Knut Graw (Universität Leuven). Im Februar organisierte der SFB 640 Repräsentationen sozialer Ordnung im Wandel in Kooperation mit dem ZMO den internationalen Workshop New Voices New Media. Pluralism and Particularism in the Middle East and North Africa. Maßgeblich von Dr. Andrea FischerTahir organisiert, war dieser Workshop angesichts der beginnenden Umbrüche in der arabischen Welt von höchster Aktualität. Die Projektmitarbeiterin Sophie Wagenhofer stellte im Laufe des Jahres ihre Doktorarbeit zum Jüdischen Museum von Casablanca fertig, die sie im September abgab. Sie arbeitet aber weiterhin am SFB 640, bis zum Sommer 2012. Friedhelm Hoffmann verließ das Subprojekt Europa-Repräsentationen und transnationale Öffentlichkeiten im Vergleich: Europa, Arabische Welt und Russland im Juni 2011, an seine Stelle trat Dr. Ahmed Badawi, mit dem Forschungsthema »A far enemy or a partner for peace and development: representations of Europe among contemporary Egyptian Islamists«. Weiterhin startete 2011 das Verbundprojekt Akteure der kulturellen Globalisierung, 1890– 1940 in Kooperation mit der Humboldt- und Freien Universität Berlin, der Universität Hamburg und der ETH Zürich, in dem Dr. Dyala Hamzah das Thema »Vereine, Pfadfinder und Schulbücher für die Arabische Nation. Eine Fallstudie über den Pan-Arabisten Darwish alMiqdadi (1897–1961)« unter der Leitung von Prof. Ulrike Freitag bearbeitet. Die Kooperation mit der Berlin Graduate School of Muslim Cultures and Societies wurde erfolgreich weitergeführt, u.a mit dem Erstellen eines Antrags auf Verlängerung der Graduate School im Rahmen der Exzellenz-Initiative, mit der Beteiligung und Evaluierung und Begehung, mit der gemeinsamen Ausschreibung der Visiting Research Fellowships, und mit einem gemeinsamen Workshop zu Islam und muslimischen Gruppen in Afrika Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 311 im Juni, organisiert in Kooperation mit der Bayreuth International Graduate School for African Studies. Principal Investigators und damit auch Betreuer von Promotionsprojekten von Seiten des ZMO sind weiterhin Prof. Ulrike Freitag, Dr. Kai Kresse und PD Dr. Dietrich Reetz. Dr. Hatsuki Aishima beendete ihren Aufenthalt als ZMO Postdoctoral Fellow an der Graduate School im Juni 2011 und ging als Assistant Professor an das National Museum of Ethnology in Osaka. Ihren Platz übernahm Dr. Yasmine Berriane. Auch im von der Stadt Berlin geförderten Forum Transregionale Studien ist das ZMO weiterhin als aktives Mitglied vertreten. 312 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Qualifikationen und Anstellungen Nora Lafi verteidigte ihre Habilitationsschrift »Esprit civique et organisation citadine dans l’Empire Ottomane« im Juni 2011 an der Universität in Aix en Provence. Caterina Bori beendete Ende des Jahre das DFG-geförderte Einzelprojekt »Islamische Reformpfade: Die Rezeption von Ibn Taymiyya zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert« und wird als Lecturer in Islamic Studies an der Universität von Bologna tätig. Britta Frede beendete im September 2011 ihre Doktorarbeit zu »Shaykhani und die Erneuerung der Tijaniyya in Mauretanien«, die sie im Februar 2012 verteidigen wird. Sie verließ das ZMO im Oktober, um in Bayreuth eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Islamwissenschaft anzutreten. Sebastian Prange trat eine Stelle als Assistant Professor für Geschichte an der University of Michigan in Ann Arbor an; Marc Baer beendete seinen Aufenthalt am ZMO Ende März und ist als Associate Professor für Geschichte an der University of California, Irvine tätig. Publikationen 2011 entstanden einige sehr interessante Sammelbände in Kooperation von ZMO-Mitarbeitern wie auch mit Kollegen anderer Institute. Ulrike Freitag gab zusammen mit Israel Gershoni (Tel Aviv Universität), das Themenheft »Arab Encounters with Fascist Propaganda, 1933–1945« der Zeitschrift Geschichte & Gesellschaft heraus. Weiterhin war sie zusammen mit Nora Lafi Gastherausgeberin des Sonderheftes Daily Life and Family in an Ottoman Urban Context: Historiographical Stakes and New Research Perspectives der Zeitschrift The History of the Family: An International Quarterly. Die Ergebnisse einer zweijährigen Forschungszusammenarbeit fasst der Sammelband The City in the Ottoman Empire. Migration and the Making of Urban Modernity von Ulrike Freitag, Malte Fuhrmann, Nora Lafi und Florian Riedler zusammen. Bettina Gräf und Nadja-Christina Schneider (Humboldt-Universität zu Berlin) veröffentlichten den Sammelband Social Dynamics 2.0: Researching Change in Times of Media Convergence. Case Studies from the Middle East and Asia. Heike Liebau, Franziska Roy (Universität Warwick) und Ravi Ahuja (Universität Göttingen) veröffentlichten den Band »When the war began, we heard of several kings«. South Asian Prisoners in World War I. Weiterhin erschienen die Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 313 Dissertationen von Antía Mato Bouzas (India y Pakistán – Conflicto y Negociación en el Sur de Asia) und Florian Riedler (Opposition and Legitimacy in the Ottoman Empire. Conspiracies and political cultures) in überarbeiteter Form. Andrea Fischer-Tahirs Monographie von 2010 Strong Men, Pretty Women? Gender and Symbolic Violence in Iraqi Kurdish Urban Society wurde ins Kurdische übersetzt (Pyawan-î aza, jinan-î ciwan? Cênder-u tundutîj-î hêmayî le komelga-î ÐarnîÐin-î Kurdistan-î Îraq-da). Weiterhin veröffentlichten die Mitarbeiter diverse Artikel in renommierten Fachzeitschriften und eine stattliche Anzahl von Einzelbeiträgen in Sammelbänden. Im Rahmen der ZMO-Studienreihe wurden im Frühjahr die Studien 29 herausgegeben. Israel Gershoni und Götz Nordbruch (Süddänische Universität Odense) untersuchen in ihrer Studie Sympathie und Schrecken. Begegnungen mit Faschismus und Nationalsozialismus in Ägypten, 1922–1937 die ägyptischen Wahrnehmungen und Debatten der politischen Entwicklungen in Italein und Deutschland zwischen den beiden Weltkriegen. Innerhalb der ZMO Working Papers erschienen 2011 die Arbeitspapiere Nr. 3 (Norman Saadi Nikro: »Disrupting dismemory: the memoir of Jean Said Makdisi«), 4 (Michael Lambek: »Reflections on hermeneutics and translocality«) und 5 (Kai Kresse, Edward Simpson:« Between Africa and India: thinking comparatively across the western Indian Ocean«). Weiterhin erschienen die ZMO Bulletins No. 20 (Juni 2011) und No. 21 (Dezember 2011), die die Arbeit am ZMO begleiten und ausschnitthaft reflektieren. Sie sind ebenfalls online abrufbar (www.zmo.de/wirueberuns/ bulletin.html). 314 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Mohamedou M. Meyine und Ulrike Freitag Assoziierte Die Alexander von Humboldt-Stipendiaten Dr. Gilbert Taguem Fah und Prof. Michael Provence verabschiedeten sich im Laufe des Jahres vom ZMO und kehrten an ihre jeweiligen Heimatuniversitäten zurück. Dr. Prem Poddar ist weiterhin im Rahmen des Stipendiums am ZMO assoziiert. Neu hinzu kam ab Februar 2011 Dr. Nazan Maksudyan, die bereits als EUME-Fellow im Forschungsjahr 2009/2010 am ZMO tätig war. Ihr derzeitiges Projekt beschäftigt sich mit »Heroes, victims, icons: mass mobilization and Ottoman children during the First World War, 1914–1918«. Dr. Egodi Uchendu, Wissenschaftlerin an der Universität Nigeria, Nsukka und Alexander von Humboldt-Stipendiatin am ZMO von 2006–2008, arbeitete noch einmal zwischen Juni und September des Jahres am ZMO im Rahmen ihres Forschungsprojekts »Islam in Nigeria’s Eastern Niger Delta Region«. Weiterhin ist von 1. Oktober 2011 bis 30. Juni 2012 Prof. Jean Sebastian Lecocq im Rahmen dieses Programms am ZMO tätig. Er war von 2003–2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZMO und ist seit 2007 Professor für afrikanische Geschichte an der Universität Ghent. Sein derzeitiges Forschungsprojekt lautet »The ›Awad el Djouh Affair‹. Slave trade, human rights and the shaping of the postcolonial world (1948–1962)« und beschäftigt sich mit dem Sklavenhandel aus dem französischen Westafrika zur arabischen Halbinsel gegen Mitte des 20. Jahrhunderts. Nach dem Abschied der EUME-Fellows 2010/2011 Dr. Hanan Hammad, Dr. Zeynep Türk yilmaz und Dr. Gülhan Balsoy im Juli 2011, begrüßte das ZMO im Oktober für das neue Forschungsjahr 2011/2012 Dr. Nurşen Gürboğa (Marmara Universität Istanbul), Dr. Adam Mestyan (Central European University Budapest) und Dr. Mostafa Minawi (New York University). Nurşen Gürboğa promovierte 2005 mit einer Arbeit zu »Mine workers, the state and war, Zonguldak Coal Basin as the site of contest: 1920 –1947« und forscht während ihres Aufenthalts am ZMO zu »Istanbul as the city of lower classes: Şirket-i Hayriye steamship workers (1890 –1940)«. Das Projekt soll die Dynamik der Beziehungen von Unterschichten im Istanbuler Stadtleben vom späten 19. Jahrhundert bis zu den 1940er Jahren erforschen. Hierzu werden die Lebens- und Arbeitserfahrungen der Arbeiter der Gesellschaft Şirket-i Hayriye und ihrer Familien untersucht. Adam Mestyan ist Historiker mit Schwerpunkt auf arabischer und osmanischer Kul turgeschichte des 19. Jahrhunderts. Mestyan untersucht das koloniale Ägypten des späten 19. Jahrhunderts in seinem osmanischen Milieu und trägt somit auch zur Erforschung von Kosmopolitanismus, mediterranen Netzwerken und der späten osmanischen Stadtgeschichte bei. Am ZMO wird er seine Dissertation »›A garden with mellow fruits of refinement‹ – Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 315 Kai Kresse mit Gilbert L. Taguem Fah Hanan Hammad music theatres and politics in Istanbul and Cairo (1867–1892)« zu einem Buchmanuskript umarbeiten und eine Anzahl von Aufsätzen vorbereiten. Mostafa Minawis Dissertation »Lines in the sand: the Ottoman Empire’s policies of expansion and consolidation along its African and Arabian frontiers (1882–1902)« basiert auf Recherchen in osmanischen, bri tischen, bulgarischen, amerikanischen und syrischen Archiven und untersucht die Politik Istanbuls gegenüber den südlichen Grenzgebieten des Reichs im späten 19. Jahrhundert. Während seines Aufenthaltes am ZMO wird Minawi seine Dissertation weiter ausbauen und Leben und Karrieren einiger der Personen erforschen, die die treibenden Kräfte hinter Istanbuls neuer Politik gegenüber den südlichen Grenzgebieten waren. Im Rahmen des BMBF-Projekts Europa finden – Vermessung des Möglichen in Afrika und im Nahen Osten war Dr. Aïssatou Mbodj-Pouye (EHESS Paris) von 1. Oktober 2010 bis 31. August 2011 mit ihrem Projekt »Die alltägliche Vorstellung von Europa: Briefe und Geschenke von Migranten in privaten Archiven im urbanen Mali« assoziiert. Im Laufe des Jahres hielten sich neun Visiting Research Fellows am ZMO auf: Dr. Soumen Mukherjee (Südasien-Institut, Universität Heidelberg, jetzt ZMO), Dr. Henri-Michel Niéplet Yeré (Universität Basel), Dr. Thomas Pierret (Universität Princeton), Muhammad Ali Raza (St Antony’s College, Universität Oxford), Dr. Mohamedou Mohameden Meyine (Universität Nouakchott), Dr. Santanu Das (Universität London), Dr. Cheikh Anta Mbacké Babou (Universität Pennsylvania), Maybritt Jill Alpes (Universität Amsterdam). Dr. Saiful Umam (Universität Hawai’i, Manoa). Weiterhin war Dr. Axel Pichler im Rahmen eines redaktionell-wissenschaftlichen Prak tikums für die Zeitschrift Polylog: Forum for Intercultural Philosophy am ZMO assoziiert. 316 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo v. l. n. r. Winfried Heinemann, Michael Werner, Sonja Hegasy, Heinrich Kreft, Martin Hofbauer und Thorsten Loch Dienstleistungen für Wissenschaft & Öffentlichkeit 2011 war die Öffentlichkeitsarbeit des ZMO geprägt durch die radikalen Umbrüche in Nahost und Nordafrika. Die Nachfrage wuchs im Januar schlagartig an und brachte das Institut an seine Kapazitätsgrenzen: Insgesamt gaben MitarbeiterInnen 170 Interviews bzw. schrieben Autorenbeiträge für die Presse; sie nahmen an Hintergrund- und Expertengesprächen teil und waren regelmäßige Gäste verschiedener Radio- und Fernsehsendungen, u. a. der arabischen Talkshow ›Quadriga‹ der Deutschen Welle. Hinzu kamen eine Vielzahl öffentlicher Veranstaltungen wie z. B. des Maxim Gorki Theaters, der URANIA oder des Evangelischen Kirchentags in Dresden, an denen sich ZMO-MitarbeiterInnen beteiligten. Das ZMO organisierte eine Pressekonferenz, an der die Berliner Zeitung, der Tagesspiegel, ZDF-Aspekte, Deutsche Welle, tagesschau.de u. a. m. teilnahmen. Gemäß seinem Profil machte das ZMO insbesondere die historische Dimension deutlich und stellte Informationen zur Verfügung, die die aktuellen Entwicklungen im Kontext postkolonialer Entwicklungen und Debatten in der Region verständlich machten. Samuli Schielke eröffnete einen Blog zur Revolution in Ägypten, der Ende 2011 auf Arabisch in Buchform erschien. Qantara.de war auch in diesem Jahr wieder ein wichtiges Medium, in dem das ZMO auf Deutsch, Englisch und Arabisch Wissenstransfer anbieten konnte. ZMO-Mitarbeiterinnen publizierten dreimal in der Beilage zu ›Das Parlament‹, Aus Politik und Zeitgeschichte. Die Ausgabe Arabische Zeitenwende musste mehrmals nachgedruckt werden und hat inzwischen eine Auflage von über 100.000 Exemplaren erreicht. 2012 werden die Beiträge in Buchform in der Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung erscheinen. Im September lud das ZMO vier marokkanische Filmschaffende im Rahmen des Besucherprogramms des Auswärtigen Amts nach Berlin ein. Vom 31. August bis 7. September 2011 organisierte das ZMO ein breit angelegtes Besucherprogramm in Berlin und Potsdam mit folgenden Zielen: › Kultur als Anknüpfungspunkt für den Dialog mit der arabischen Welt › Einblicke in Marokkos gesellschaftspolitische Entwicklungen der letzten zehn Jahre › Präsentation deutscher Filmförderstrukturen und -institutionen › Öffentliche Diskussion der aktuellen Umbrüche in Nordafrika Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 317 Als kompetenter Partner konnte hierfür das Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V. gewonnen werden. ZMO und Arsenal organisierten vom 1. bis 4. September 2011 Marok kanische Filmtage im Arsenal unter dem Titel »Umbruch und Vielfalt«. Insgesamt kamen 780 Zuschauer. Schließlich kooperierte das ZMO mit der Freien Universität Berlin bei der Ausrichtung des 18. Internationalen Jahreskongresses der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient (DAVO), die zum ersten Mal in Berlin stattfand. Die Konferenz brachte 500 Wissenschaftler aus dem In- und Ausland zusammen, doppelt so viele, wie in den Jahren zuvor. 252 Vorträge wurden in 75 Panels gehalten. Zwar war auch hier der Aufbruch in der arabischen Welt ein zentrales Thema, die Mehrheit der Vorträge deckte jedoch ein breites Spektrum historischer, politik-, wirtschafts- und kulturwissenschaftlicher Inhalte ab. Das ZMO nahm mit 17 Vorträgen an der Jahrestagung teil. Mit Unterstützung des ZMO konnte die Ausstellung Was Wir Sehen. Bilder, Stimmen, Repräsentation. Zur Kritik eine anthropometrischen Sammlung aus dem Südlichen Afrika von Mai bis September 2011 im Museum für Völkerkunde in Wien sowie anschließend von Dezember 2011 bis Februar 2012 im Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück gezeigt werden. Anhand historischer Audioquellen und Photographien befasst sich die Ausstellung mit der gewaltvollen Entstehungsgeschichte des anthropometrischen Archivs, das der deutsche Künstler Hans Lichtenecker 1931 im heutigen Namibia von der lokalen Bevölkerung erstellte. Im September begann die ZMO-Kolloquiumsreihe Not all about Islam, die sich mit aktuellen Konflikten in Afrika, Asien und Nahost beschäftigt. Die Zentralasien-Gruppe des ZMO stellte eine Vortragsreihe zum Thema Beyond Oil and Radical Islam: From Classifications to Links of Economy and Religion in Central Asia zusammen. Das ZMO nahm auch an der Ringvorlesung Netzwerke im Indischen Ozean vom 18. bis ins 21. Jahrhundert der Humboldt-Univer sität zu Berlin teil. In einer Vielzahl von Einzelveranstaltungen (Vorträge, Podiumsdiskus sionen, Buchvorstellungen) stellte das ZMO seine Forschungsergebnisse auch dem breiten interessierten Publikum zur Verfügung. Dabei ist 2011 durch die Umbrüche in Nahost und Nordafrika durchaus ein Umdenken in der deutschen Öffentlichkeit bemerkbar, da die arabische Welt plötzlich als moderne Gesellschaft mit all ihren Rissen und Widersprüchen wahrgenommen wird, anstatt als ewiger Hort von Tradition und Autoritätsgläubigkeit. 318 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Die Gesellschaft zur Förderung des ZMO e.V. Die jährliche Mitgliederversammlung des Vereins fand am 4. Februar 2011 in den Räumen des ZMO, Kirchweg 33, statt. Die Versammlungsleitung übernahm Joachim Oesterheld. Nach den Berichten des Vorstandes, verlesen durch den Vorsitzenden Peter Heine, und dem Finanzbericht, verlesen durch Heike Liebau, diskutierten die anwesenden Mitglieder die zurückliegenden und bevorstehenden Aktivitäten des Vereins. Bereits zum zweiten Mal diskutierte die Mitgliederversammlung die Idee, einen jährlichen Preis für die beste wissenschaftliche Arbeit aus dem Nachwuchsbereich des ZMO auszuloben. Bisher ist es jedoch noch nicht gelungen, Sponsoren dafür zu gewinnen. Die Finanzlage des Vereins lässt ein Ausloben aber nur zu, wenn zusätzliche Gelder eingeworben werden können. Heike Liebau stellte die Idee vor, eine Veranstaltung aus Anlass des 20. Jahrestages des Forschungsschwerpunktes Moderner Orient, der Vorgängerinstitution des ZMO, zu organisieren. Ein erstes Konzept wurde diskutiert und die Mitgliederversammlung ernannte Heike Liebau zur Koordinatorin der Veranstaltung. Anliegen ist es, den 20. Jahrestag der Gründung des Forschungsschwerpunktes Moderner Orient (FSPMO) zum Anlass zu nehmen, über die Geschichte des FSPMO vor dem Hintergrund globaler Entwicklungen nach dem Ende des Kalten Krieges und der Auseinandersetzung und Annäherung unterschied licher wissenschaftlicher Systeme zu diskutieren. Geplant sind Gespräche und Interviews mit »Zeitzeugen« im Laufe des Jahres 2012 sowie eine Tagung vom 5. bis 7. Dezember 2012. Da die Jahresvorlesung, die in den vorangegangenen Jahren immer unmittelbar im Anschluss an die Mitgliederversammlung gehalten worden war, im letzten Jahr nicht mit diesem Termin zusammenfiel, schauten die Anwesenden nach der Versammlung gemeinsam den Dokumentarfilm »Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen« von Hajo Schomerus, in dem es um das Zusammenleben von unterschiedlichen christlichen Konfessionen in der Grabeskirche in Jerusalem geht. Am 17. Juni 2011 hielt Bettina Dennerlein, Professorin für Gender Studies und Islamwissenschaft am Orientalischen Seminar der Universität Zürich den Jahresvortrag »Der Streit um Familie, Gender, Entwicklung und postkoloniale Kritik in der arabischen Welt«. Anhand neuerer Forschungen demonstrierte sie die Entwicklung internationaler Debatten zur arabischen Familie: von vereinfachenden Zuschreibungen zwischen Religion und Tradition auf der einen und säkularem, modernem Recht auf der anderen Seite, hin zur Auseinandersetzung mit konkreten Praktiken und Politiken, die zu einer komplexeren Beschäftigung mit der Thematik führt. Zuvor hatte der Verein im Innenhof zu Kaffee und Tee eingeladen. Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 319 Mitarbeiter Direktorin Prof. Dr. Ulrike Freitag Vizedirektoren Dr. Sonja Hegasy Dr. Kai Kresse Assistentin der Direktion Larissa Schmidt Nils Riecken (Vertretung 01.09.2011 – 31.05.2012) Direktionsassistentin für Öffentlichkeitsarbeit Regina Sarreiter Wissenschaftliche Mitarbeiter Dr. Hatsuki Aishima (bis 30.06.) Dr. Chanfi Ahmed Dr. Ahmed Badawi (ab 01.07.) Prof. Marc Baer (bis 31.03.) Dr. Yasmine Berriane (ab 01.07.) Just Boedeker (ab 01.05.) Dr. Caterina Bori (bis 31.12.) PD Dr. Katrin Bromber Vanessa Díaz Rivas Dr. Jeanne Féaux de la Croix Dr. Andrea Fischer-Tahir Britta Frede (bis 30.09.) Dr. Bettina Gräf Dr. Dyala Hamzah Friedhelm Hoffmann (bis 30.06.) Aksana Ismailbekova (ab 01.02.) Dr. Marloes Janson 320 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Feras Krimsti (ab 15.01.) Dr. Nora Lafi Dr. Katharina Lange Dr. Heike Liebau Fatemeh Masjedi (ab 01.08.) Leyla von Mende Dr. Antía Mato Bouzas Dr. Aïssatou Mbodj-Pouye (bis 31.08.) Karin Mlodoch (bis 31.12.) Dr. Soumen Mukherjee (ab 01.03.) Dr. Norman Saadi Nikro (ab 01.09.) Dr. Sebastian Prange (bis 31.07.) PD Dr. Dietrich Reetz Dr. Florian Riedler (ab 01.02.) Dr. Sophie Roche Dr. Samuli Schielke Claudia Schröder (ab 01.01.) Dr. Nitin Sinha Daniela Swarowsky Sophie Wagenhofer Dr. Dina Wilkowsky PD Dr. Steffen Wippel Dr. Benjamin Zachariah Wissenschaftlich-technische Mitarbeiterinnen Svenja Becherer An Seebach (ab 01.06., Projekt »Europa finden«) Technischer Mitarbeiter Michael Schutz Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 321 Soumen Mukherjee Nitin Sinha Julian Tadesse Soumen Mukherjee Benjamin Zachariah Julian Tadesse Bibliothek Dr. Thomas Ripper Ursula Benzin Tilman Böcker (ab 01.10.) DIREKTIONSSEKRETARIAT Dr. Silke Nagel Hausmeisterin Petra Engler Assoziierte Dr. Gülhan Balsoy (bis 31.07.) Dr. Nurşen Gürboğa (ab 01.10.) Dr. Hanan Hammad (bis 31.07.) Dr. Nazan Maksudyan (ab 01.02.) Dr. Adam Mestyan (ab 01.10.) Dr. Mostafa Minawi (ab 01.10.) Dr. Prem Poddar Prof. Michael Provence (bis 31.08.) Dr. Gilbert Lamblin Taguem Fah (bis 31.01.) Dr. Zeynep Türkyilmaz (bis 31.07.) Dr. Egodi Uchendu (Juni bis September ) Wissenschaftlicher Beirat Prof. Dr. Ingeborg Baldauf (Berlin) Prof. Dr. William Gervase Clarence-Smith (London) Prof. Dr. Werner Ende (Berlin) Nina Grunenberg (Hamburg) Prof. Christopher Hann (Halle) (ab 01.01.) Prof. Dr. Christophe Jaffrelot (Paris) Thomas Krüger (Berlin) Prof. Dr. Martin van Bruinessen (Leiden) Prof. Dr. Achim von Oppen (Bayreuth) 322 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Studentische Mitarbeiter Heba Ahmed (bis 31.08.) Nushin Atmaca (ab 01.03.) Jennifer Andres (bis 31.12.) Nadja Benakezouh (bis 31.12.) Chantal Carucci (bis 30.06.) Philipp Dehne (ab 01.03.) Rasul Ergeshov (bis 30.11.) Felicia Gottschalk Stefanie Groth (15.03.– 31.8.) Sebile Güneysel Juliane Hasenbring (01.04.– 30.06.) Liese Hoffmann Judith Höffkes Anna Jäger (ab 01.04.) Mounia Jammal (bis 31.12.) Johanna Klauke (ab 01.05.) Christian Kübler (ab 01.08.) Irina Lofink Tobias Mörike (bis 30.09.) Zoé Oßwald Lara Rösler (ab 01.09.) Leyla Safta-Zecheria (bis 31.12.) Daniel Schreiber (bis 31.03.) Selma Schwarz (bis 28.02.) Juliane Sievert (bis 30.06.) Julian Tadesse Doreen Teumer (bis 31.12.) Thomas Volk (bis 28.2.) Tijana Vukmirovic (ab 01.10.) Kathrin Weigle (bis 30.11.) Jolita Zabarskaite Christoph Zelke Stephanie Zöllner Forschungsprofil und Mitarbeiter /// 323 Wir trauern um Dina Wilkowsky (02.04.1960 – 19.01.2012) Dina Wilkowsky arbeitete seit Januar 2010 am ZMO und setzte sich neben ihrer Projekt arbeit zum Thema »Streitbare Öffentlichkeiten: ›Diskussionsklubs‹ in Kasachstan zwischen Politik, Wissenschaft und Islam« aktiv für die Entwicklung und Etablierung der Forschung zu Zentralasien ein. 1960 in Almaty, Kasachstan geboren, studierte sie nach Abschluss der Schule von 1977 bis 1982 Orientalische Sprachen und Literatur an der Staatlichen Univer sität Taschkent. Anschließend arbeitete sie als Assistentin am Lehrstuhl für Arabische Sprachen an der Staatlichen Universität Almaty. Nach der Promotion 1989 an der Moskauer Staatlichen Lomonosow-Universität war sie bis Mitte der 90er Jahre an der Kasachischen Nationalen al-Farabi Universität in Almaty beschäftigt, wo sie 1996 Leiterin des Lehrstuhls für Orientalische Sprachen wurde. Verschiedene Forschungs- und Stipendienaufenthalte hatten sie bereits nach Berlin gebracht, mit ihrer Heirat 2001 verlegte sie ihren Lebensmittelpunkt hierher. Von 2004 bis 2007 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Asien- und Afrikawissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Für Dina war das »Forschen mit« mehr als nur eine Losung. Mit ihren engen Kontakten zu Kollegen in Russland und Zentralasien, mit ihrer Fähigkeit zu überzeugen und zu begeistern, legte sie einen wichtigen Grundstein für eine erfolgreiche Zentralasienforschung am ZMO. Ihre Projektideen waren neben dem akademischen Wissensgewinn eng an den persönlichen Austausch gebunden. Es ging ihr darum, die unterschiedlichen akademischen Welten, in denen sie zu Hause war, auch mit dem ZMO zu verbinden – die westliche und die postsowjetische Zen tralasienforschung, aber auch die Arbeiten und das Wirken jener, die aus der akademischen Islamforschung zu islamischen Aktivisten geworden waren. Mit ihrer Begeisterung hat sie es verstanden, viele am ZMO für eine Region zu interessieren, die ihnen bis dahin nur peripher vertraut war. Dina baute Brücken – inhaltlich und menschlich. Wir vermissen eine humorvolle, kluge und warmherzige Kollegin. 324 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Forschungsprojekte /// 325 Forschungsprojekte Forschungsprogramm 2008–2013 Das interdisziplinäre Forschungsprogramm des ZMO Muslimische Welten – Welt des Islams? Konzepte, Praktiken und Krisen des Globalen, das seit 2008 einen neuen thematischen Schwerpunkt setzt, fragt nach Einheitlichkeit und Heterogenität in den islamisch geprägten Gesellschaften in Afrika und Asien, weit über den arabischen Nahen Osten hinaus, sowohl in der jüngeren Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Zentrales Untersuchungsthema ist das Spannungsverhältnis zwischen normativen Weltentwürfen und konkreten Handlungsräumen bzw. Praxisformen lokaler Akteure, die sich translokal orientieren und oft als Teil global vernetzter Gemeinschaften verstehen. Von drei zentralen Forschungsfeldern ausgehend wird das Thema aus komplementärer Perspektive in drei Arbeitsgruppen, die jeweils mehrere Teilprojekte umfassen, bearbeitet: › erstens anhand religiöser und säkularer »Ordnungsentwürfe«, die zumindest potenziell Anspruch auf globale Gültigkeit erheben; › zweitens an konkreten, lokal verfassten Erfahrungswelten, sogenannter »Mikrokosmen«, in denen Gruppen unterschiedlicher Herkunft aufeinandertreffen; › und drittens über wirtschaftliche und kulturelle »Akteure des Südens«, die über Grenzen hinweg agieren und konkret versuch(t)en, sich »Welt« anzueignen und zu gestalten. Mit den Ergebnissen dieses Programms bringt sich das ZMO weiter in laufende geistesund sozialwissenschaftliche Debatten um Globalisierung und ihre Krisen ein. 326 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Muslimische Welten – Welt des Islams? (bmbf) Welt- und Ordnungsentwürfe Leitung PD Dr. Katrin Bromber Sportwelten im Wettstreit: konkurrierende Ordnungsmuster und Repräsentationsformen in den Körperkulturen Afrikas und Asiens 1 Laufen auf Weltniveau: ostafrikanischer Leistungssport zwischen nationalem Aushängeschild, lokalem Streitobjekt und überregionalem Handelsgut. 2008–2013 (PD Dr. Katrin Bromber) stud. Julian Tadesse 2 Sportliche Regelsysteme und identitätsstiftende Praxen in der asiatisch-islamischen Welt. 2008–März 2009, ab April 2009 im Verbund FU (Prof. Birgit Krawietz) Produktion und Rezeption der Welt(en) des Islams in der panislamischen Zeitschrift ›al-Manar‹. 2009–2011, (Dr. Dyala Hamzah) stud. Tobias Mörike ›Chrislam‹ in Lagos (Nigeria): Tendenzen von »Islamic Pentecostalism«. 2010 –2012 (Dr. Marloes Janson) stud. Liese Hoffmann Gewalt, Gedächtnis und Aufarbeitung im Irak: Das Beispiel der Überlebenden der Anfal-Operationen in Kurdistan. 2008–2011 (Karin Mlodoch) stud. Mounia Jammal Religiöse Inspiration und gesellschaftliches Engagement: Das Aga Khan Development Network (AKDN) im postkolonialen Indien. 2011–2013 (Dr. Soumen Mukherjee) stud. Nadja Benakezouh Tanger-Salalah: Zwei »regional cities« im Aufbruch. 2008–2012 (Dr. Steffen Wippel) stud. Julian Tadesse Streitbare Öffentlichkeiten: »Diskussionsklubs« in Kasachstan zwischen Politik, Wissenschaft und Islam. 2010 –2012 (Dr. Dina Wilkowsky) stud. Irina Lofink Forschungsprojekte /// 327 Mikrokosmen und Praktiken des Lokalen Leitung Dr. Katharina Lange Kosmopolitismus und das Ende des osmanischen Reiches: die Dönme in Salonica. 2009–2011 (Prof. Marc Baer) stud. Thomas Volk Konkurrierende Wissensformen in Kirgisien: die Debatte zwischen Generationen um die Weidewirtschaft. 2010 –2012 (Dr. Jeanne Féaux de la Croix) stud. Rasul Ergeshov, Irina Lofink Shaykhani (Manna Abba ibn Muhammad at-Tulba, 1908–1986) und die Erneuerung der Tijaniyya in Mauretanien. 2008–2011 (Britta Frede) Migration und Konstituierung von Urbanität in Djidda im 19. Jahrhundert. 2008–2013 (Prof. Dr. Ulrike Freitag) stud. Philipp Dehne, Sebile Güneysel Von der Provinz ins Zentrum: Translokale Perspektiven und Repräsentationen Istanbuls im Reisebericht des Aleppiners H . annā t. -T.abīb. 2011–2013 (Feras Krimsti) stud. Irina Lofink Städtische Lebenswelten in osmanischen Häfen zwischen Lokalität und Globalität in Kairo, Aleppo und Tunis. 2008–2013 (Dr. hab. Nora Lafi) stud. Daniel Schreiber, Leyla Safta-Zecheria Erinnerungspolitik im ländlichen Syrien: Stammesgeschichte(n) der Welde. 2008–2013 (Dr. Katharina Lange) stud. Mounia Jammal Heimat-(be-)schreibung: Entstehung einer muslimischen Identität in einem islamischen Grenzgebiet. 2010 –2011 (Dr. Sebastian R. Prange) stud. Leyla Safta-Zecheria Bewegungen auf dem Ganges, 1700–1900. 2008–2012 (Dr. Nitin Sinha) stud. Jolita Zabarskaite 328 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Akteure im translokalen Raum Leitung Dr. Heike Liebau Von Westafrika nach Arabien. Westafrikanische ulama in Mekka und Medina und ihr geistiger Einfluss in ihren Herkunftsländern, 19. und 20. Jahrhundert. 2008–2012 (Dr. Chanfi Ahmed) Stud. Julian Tadesse Bedeutungswandel: muslimische Reformdiskurse und Alltagspraxis im postkolonialen Mombasa. 2008–2013 (Dr. Kai Kresse) Stud. Stefanie Zöllner, Anna Jäger Konkurrierende Leseräume. Identitätsstiftende Diskurse und Praktiken im Umgang mit Printmedien im kolonialen Indien. 2011–2013 (Dr. Heike Liebau) Stud. Jolita Zabarskaite Indische Exilanten in Berlin, 1914–1945. 2008–2012 (Dr. Benjamin Zachariah) Stud. Felicia Gottschalk Jugend und Identität in Text und Kontext. Zum islamischen Fundamentalismus unter jungen tadschikischen Männern – ein interdisziplinärer Ansatz; 2010 –2012 (Dr. Sophie Roche) Stud. Jennifer Andres Forschungsprojekte /// 329 Europa finden: Vermessung des Möglichen in Afrika und im Nahen Osten (bmbf), 2010 –2014 Leitung Dr. Samuli Schielke Kosmopoliten im Geiste? Auf der Suche nach der Welt zwischen Ägypten und Europa. 2010 –2014 (Dr. Samuli Schielke) Europa, Modernisierung und die Vorstellung vom Islam als Gesellschaftsordnung zu Beginn des Kalten Krieges. 2010 –2014 (Dr. Bettina Gräf) Europa und das Bild vom Eigenen in der zeitgenössischen Kunst des lusophonen Afrikas. 2010 –2014 (Vanessa Díaz) »Heutiger Nachbar – gestriger Untertan«. Der Balkan als Schnittstelle zwischen Osmanischem Reich und Europa aus der Perspektive osmanischer Reisender 1870–1918. 2010 –2014 (Leyla von Mende) Die alltägliche Vorstellung von Europa zwischen Frankreich und Mali: Briefe von Migranten und aus privaten Archiven. 2010 –2011 (Dr. Aïssatou Mbodj, assoziiert) Kuratorin der Ausstellung Daniela Swarowsky. 2010 –2012 wiss.-techn. Assistentin der Kuratorin An Seebach. 2011–2013 Stud. Doreen Teumer, Sebile Güneysel 330 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Repräsentationen sozialer Ordnungen in Wandel (sfb 640) Teilprojekt A7 Leitung Prof. Dr. Ulrike Freitag, Dr. Sonja Hegasy Identitätspolitik in Neuordnungsprozessen in Marokko und Irak. 2008–2012 (Sophie Wagenhofer, Dr. Andrea Fischer-Tahir) Stud. Juliane Sievert, Zoé Oßwald, Johanna Klauke, Judith Höffkes Teilprojekt A5 Leitung Prof. Dr. Ulrike Freitag. Prof. Dr. Hartmut Kaelble, Prof. Dr. Jörg Baberowski Transnational Public Spheres in Comparison – Europe, the Arab World and Russia. 2008–2011 (Friedhelm Hoffmann, ZMO) A far enemy or a partner for peace and development: representations of Europe among contemporary Egyptian Islamists. 2011–2012 (Dr. Ahmed Badawi) Stud. Heba Ahmed, Kathrin Weigle Crossroads Asia Kompetenznetzwerk mit den Universitäten Bonn, FU/HU Berlin, Köln, München, Tübingen Ko ordinator PD Dr. Dietrich Reetz Die belutschischen Grenzgebiete: Der Konflikt von Stamm und Staat in der globalisierten Welt. 2011–2013 (Just Boedeker) Konfliktdynamiken, lokale Strategien und translokale Beziehungen im Ferganatal. 2011–2013 (Aksana Ismailbekova) Wandlungsprozesse in umstrittenen Grenzregionen: Souveränität, Staatsbürgerschaft und Zugehörigkeitsgefühl in Kaschmir und Gilgit-Baltistan. 2011–2012 (Dr. Antía Mato Bouzas) In and out of South Asia: transnationale Vergemeinschaftung in religiösen und ethnischen Netzwerken. 2011–2013 (PD Dr. Dietrich Reetz) Stud. Stephanie Groth, Juliane Hasenbring, Lara Rösler, Christian Kübler Forschungsprojekte /// 331 Akteure der kulturellen Globalisierung 1890–1940 Verbundprojekt mit der FU Berlin, der HU Berlin, der Universität Hamburg und der ETH Zürich Societies, scouts and schoolbooks for the Arab Nation: A case study of Pan-Arabist Darwish al-Miqdadi (1897–1961). 2011–2014 (Dr. Dyala Hamzah) Stud. Tobias Mörike, Christian Kübler Phantomgrenzen in Ostmitteleuropa Kompetenznetzwerk mit dem Centre Marc Bloch Berlin, MLU Halle, HU Berlin Urbane Grenzen in Edirne und Niš in vergleichender Perspektive. 2011–2015 (Dr. Florian Riedler) Urban Violence in the Middle East Ko operationsprojekt mit der SOAS London Political violence and social disorder in the cities of Tehran and Tabriz in early twentieth century Iran (1906–1920). 2011–2013 (Fatemeh Masjedi) Oil, urban development & social corporate responsibility in Saudi Arabia, 1953–1967. 2011–2013 (Claudia Schröder) Stud. Nushin Atmaca, Leyla Safta-Zecheria 332 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Berlin Graduate School of Muslim Cultures and Societies (BGSMCS) Karate als Zugang zur Moderne? Islam, Kunst und Körperkultur in Ägypten. 2010 –2011 (Dr. Hatsuki Aishima) Die Soulaliyate-Bewegung in Marokko: Wenn Frauen das Gewohnheitsrecht in Frage stellen. 2011–2012 (Dr. Yasmine Berriane) Islamische Reformpfade: Die Rezeption von Ibn Taymiyya zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert (DFG), 2010 –2011 Dr. Caterina Bori Assoziierte Projekte Alexander von Humboldt-Stiftung Contesting knowledge and negotiating new identity: A comparative study of Islamic reformist movements in Chad and Cameroon. 2009–2011 (Prof. Dr. Gilbert Lamblin Taguem Fah) Heroes, victims, icons: mass mobilization and Ottoman children during the first World War, 1914–1918. 2011–2013 (Dr. Nazan Maksudyan) On top of the chicken’s neck: writing the Eastern Himalayas. 2010–2012 (Dr. Prem Poddar) Colonialism and armed struggle in the making of the modern Middle East. 2010–2011 (Prof. Michael Provence) The »Awad el Djouh Affair«. Slave trade, human rights and the shaping of the postcolonial world (1948–1962). 2011–2012 (Prof. Jean Sebastian Lecocq) Islam in Nigeria’s Eastern Niger Delta Region. 2011 (Dr. Egodi Uchendu) Forschungsprojekte /// 333 Europa im Nahen Osten – der Nahe Osten in Europa (EUME) Mechanizing people, localizing modernity: industrialization and social transformation in modern Egypt, al-Mahalla al-Kubra, 1910–1958. 2010 –2011 (Dr. Hanan Hammad) Anxieties of conversion: missionaries, state and heterodox communities in the late Ottoman Empire cities. 2010 –2011 (Dr. Zeynep Türkyilmaz) The emergence of medical institutions for women, cosmopolitanism, and gender in the late nineteenth century Istanbul. 2010 –2011 (Dr. Gülhan Balsoy) Istanbul as the city of lower classes: Şirket-i Hayriye steamship workers, 1890–1940. 2011–2012 (Dr. Nurşen Gürboğa) »A garden with mellow fruits of refinement«. Theatres and politics in Cairo and Istanbul, 1867–1892. 2011–2012 (Dr. Adam Mestyan) Ottomans on the verge: trans-imperial Arab elites of Istanbul, 1885–1915. 2011–2012 (Dr. Mostafa Minawi) 334 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Bibliothek /// 335 Bibliothek Leiter Dr. Thomas Ripper Bibliothekarin Ursula Benzin Akademischer Mitarbeiter Tilmann Böcker Studentische Mitarbeiterin Teresa Schlögl Öffnungszeiten Mo 9–15.30 Uhr | Di–D0 9–17 Uhr | Fr 9–13 Uhr www.zmo.de/biblio/main.htm www.zmo.de/biblio/index_e.html Trotz zusätzlicher Belastungen durch die Bauarbeiten im Magazin, dem mehrmaligen Umräumen des gesamten Magazinbestandes an Büchern, Zeitschriften und Archivmaterialien, dem nachträglichen Erfassen aller seit 1992 abonnierter Zeitschriften in GBV und ZDB, der zusätzlichen Katalogisierung in arabischer Originalschrift, der Erfassung und der Digitalisierung von Archivmaterialien gelang es den BibliotheksmitarbeiterInnen in diesem Jahr, mehr Medieneinheiten einzuarbeiten als jemals zuvor. Trockenlegung Kellergeschoss (Magazinräume der Bibliothek) Aufgrund von Feuchtigkeit in den Magazinräumen der Bibliothek hatten 89 Bücher aus der dem ZMO anvertrauten Teilbibliothek für Deutsche und Allgemeine Geschichte der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR Schaden genommen. Diese mussten im Mai 2010 von einer Firma für Bestanderhaltung unter einer Reinluftwerkbank behandelt werden. Somit war Handlungsbedarf hinsichtlich einer Erneuerung der Abdichtung der Außenwände des Kellergeschosses deutlich geworden. Umgehend wurden daher im Frühjahr 2011 die ersten Maßnahmen zur Trockenlegung eingeleitet. Der größte Teil der Magazinbestände der Historischen Kommission (HiKo), welche sich ebenfalls in den Kellerräumen befinden, wurden für die gesamte Bauzeit ins Landesarchiv Berlin ausgelagert. Für die Bücher des ZMO bot das Landesarchiv die Unterbringung für einen Zeitraum von vier Wochen an, was in Anbetracht des Umfanges der Baumaßnahmen als nicht ausreichend angesehen wurde. Stattdessen wurden die Bestände des ZMO gemäß einem von dem Architekturbüro Schornberg erstellten Umzugsplan innerhalb des Kellergeschosses umgelagert. So konnten in den jeweils freigeräumten Bereichen die Bauarbeiten durchgeführt werden. Die Umzugsarbeiten für die das ZMO-Magazin betreffenden Bauabschnitte dauerten von 336 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Dr. Muhiddin Kabiri Juli bis Oktober 2011. Im Rahmen dieser Maßnahmen führte der Bibliotheksleiter auch eine komplette Neustrukturierung der Magazinaufstellung durch. Die historisch gewachsene verstreute Aufstellung wurde bereinigt und alle Bestände nun als geschlossene Blöcke nach der Häufigkeit ihrer Nutzung geordnet. Zudem befinden sich Neuerwerbungen, Nachlässe, Zeitschriften und Archivmaterialien nun in separaten Kellerabschnitten. Durch diese Bereinigung der Aufstellung und das rationelle Zusammenführen einzelner Bestandsgruppen konnte Stellfläche für zukünftige Bücherkäufe gewonnen werden. Im November 2011 kaufte die Bibliothek fehlende Regalteile nach und konnte so weitere 115 Regalmeter Stellfläche für Neuerwerbungen gewinnen. Zudem wurden arabischsprachige Zeitungen der Jahre 1984–2009 aus Saudi-Arabien, Irak, Ägypten und Kuwait im Umfang von 90 Umzugskisten chronologisch sortiert und an einem geeigneten Ort zugänglich gemacht. Gemeinsamer Bibliotheksverbund (GBV) Nach dem Beitritt der Bibliothek des ZMO zum Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV) im Frühjahr 2010 mussten auch im Jahre 2011 umfassende Anpassungen der ZMO-Katalogdaten vorgenommen werden. Dem GBV-Konzept entsprechend werden seit Anfang 2011 alle vom ZMO abonnierten Zeitschriften über das neue Lokalsystem LBS4 mit dem Erwerbungsmodul ACQ verwaltet. Diplombibliothekarin Ursula Benzin verzeichnete den gesamten Bestand an Zeitschriften, die seit Bestehen des ZMO abonniert wurden, entsprechend den in Deutschland geltenden Normen in der zentralen Katalogdatenbank des GBV. Von dort werden sie dann in die Zeitschriftendatenbank (ZDB) eingespielt, womit das ZMO auch in diesem zentralen bundesweiten Nachweisinstrument für Zeitschriften integriert ist. Vor allem aufgrund ihrer Spezialbestände in orientalischen Sprachen wäre es nun wichtig, dass die ZMO-Bibliothek auch die Berechtigung für die direkte Titelaufnahme in der ZDB erhält. Dies wurde bei der Verwaltung der ZDB in der Staatsbibliothek Berlin für das Jahr 2012 beantragt. Hinsichtlich der arabischen Bücher ist zu erwähnen, dass der Bibliotheksleiter seit April 2011 alle arabischen Titel nicht nur in DMG-Transkription (entsprechend der in Deutschland geltenden DIN-Norm 31635 für die Umschrift arabischer Buchstaben) sondern auch in arabischer Originalschrift in den Katalog eingibt. Dies gilt für alle Neuerwerbungen und rückwirkend auch für alle Altdaten arabischer Titel (ca. 15.000). Im zentralen Bibliothek /// 337 Katalog des GBV werden die Titel bereits zusätzlich in arabischer Originalschrift angezeigt, noch nicht jedoch im lokalen Online-Katalog. Elektronisches Findbuch Die Erschließung der am ZMO verwahrten Archivmaterialien aus Nachlässen in einem Elektronischen Findbuch, welche seit 1. August 2010 von dem Islamwissenschaftler Tilmann Böcker geleitet wird, hat sich bereits als großer Erfolg erwiesen. Obwohl erst 70 % der Dokumente aus dem Aktennachlass von Prof. Gerhard Höpp online erschlossen und digitalisiert sind, konnte für den Zeitraum von 30. November 2010 bis 30. Oktober 2011 die enorme Nachfrage von 12.523 Zugriffen auf die Website des Elektronischen Findbuches nachgewiesen werden. In der Folge melden sich Nutzer aus aller Welt, um die Einsicht in Dokumente zu erfragen, die noch nicht erfasst sind. Ein wichtiger Schwerpunkt liegt also auf der weiteren Bearbeitung noch nicht zugänglicher Archivmaterialien. Darüber hinaus erarbeitete Herr Böcker auch ein umfassendes Konzept für die Erschließung und Digita lisierung aller am Institut aufbewahrten Aktennachlässe bedeutender Persönlichkeiten aus Politik und Wissenschaft. Personal Teresa Schlögl, Studentin der Fächer Lateinische Philologie und Islamwissenschaften an der FU Berlin, arbeitet seit dem 1. Dezember 2011 als studentische Mitarbeiterin in der Bibliothek des ZMO. Ihre Aufgaben sind die Inventarisierung und Signierung arabischer, persischer, türkischer und europäischsprachiger Neuerwerbungen sowie von Monographien und Zeitschriften aus Nachlässen. Vor allem ist Frau Schlögl mit der Erschließung von Aktenmaterial aus dem Nachlass von Prof. Dr. Gerhard Höpp und mit dessen Einarbeitung in das elektronische Findbuch des ZMO beschäftigt. 338 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Bestand Im Januar 2011 vermachte die Witwe des Botschafters a. D. Dr. Rudolf Schmidt (1938–2010) dessen private Büchersammlung der Bibliothek des ZMO. Während seiner 34-jährigen Berufslaufbahn wirkte er in einer Vielzahl von Aufgabenfeldern am Auswärtigen Amt in Bonn und an zahlreichen Auslandsvertretungen der Bundesrepublik Deutschland, z. B. 1975–1977 an der Deutschen Botschaft in Kinshasa (Kongo), 2000 –2003 als Botschafter in Ankara (Türkei). Sein Nachlass wurde umgehend eingearbeitet und katalogisiert. Die Zahl der im Jahre 2011 neu erworbenen Monografien beträgt insgesamt 2.271 Medieneinheiten. Der Bestand aktueller Literatur seit Bestehen der Bibliothek (1992) erreicht damit den Stand von 27.959 Medieneinheiten. Zusammen mit den Nachlässen umfasst der gesamte Bestand ca. 55.000 Medieneinheiten. Der Bestand an laufenden Zeitschriften und neu ins System eingegebenen Zeitschriftentiteln aus Altbeständen beziffert sich auf 221 Titel. Die Anzahl aller Mikroformen beträgt 8.216 (701 Mikrofilme, 7.515 Mikrofiches), die Anzahl aller abonnierter elektronischer Zeitschriften beträgt ca. 14.000. Benutzung Die Bibliothek des Zentrum Moderner Orient ist eine Präsenzbibliothek. Es besteht Kopiermöglichkeit (5 Cent pro Seite). Alternativ dazu steht ein Scanner zur Verfügung, so dass einzelne Materialien vor Ort auf eigene Datenträger gespeichert werden können. Für die Nutzung des Scanners werden keine Gebühren erhoben. In Ausnahmefällen können Studierende eine Wochenendausleihe beantragen. Bibliothek /// 339 Lesesaal des ZMO 340 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Veranstaltungen /// 341 Veranstaltungen Tagungen und Workshops Internationaler Workshop New Voices, New Media, New Agendas? Pluralism and Particularism in the Middle East and North Africa 10.–11.02.2011 /// ZMO in Ko operation mit dem SFB 640 Workshop Historical Audio Sources and Recent Research 04.– 06.05.2011 /// ZMO organisation Heike Liebau und Regina Sarreiter Konferenz Young South Asian Scholars Meet: Engendering and Degendering South Asian Studies 19.–21.05.2011 /// HU Berlin organisation u. a. Nitin Sinha Konferenz ECAS 2011 – 4th European Conference on African Studies 16.–18.06.2011 /// Uppsala u. a. mit Kai Kresse, Samuli Schielke, Aissatou Mbodj, Knut Graw, Marloes Janson, Chanfi Ahmed Workshop Trading Cultures across the Indian Ocean 01.07.2011 /// ZMO organisation Sebastian R. Prange, Prem Poddar, Kai Kresse 342 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo VI. International Conference of Critical Geography Crises – Causes, Dimensions, Reactions 16.–20.08.2011 /// Frankfurt a. M. u. a. mit Sophie Wagenhofer, Andrea Fischer-Tahir, Antía Mato Bouzas, Benjamin Zachariah Symposium Love, Seduction and Gender: Ethnographic and Literary Perspectives 13.–14.09.2011 /// BGSMC Berlin organisation Corinne Fortier, Aymon Kreil, Samuli Schielke WAKHVA Jahreskonferenz (wissen. arbeitskreis horn von afrika e. v.) Borders and Border Crossing – New perspectives on the Horn of Africa 30.09.– 01.01.2011 /// ZMO 18. DAVO-Kongress 06.– 08.10.2011 /// FU Berlin ausgerichtet von der BGSMCS in Kooperation mit der Arbeitsstelle Vorderer Orient, dem Institut für Politikwissenschaft, dem ZMO Workshop Rethinking Urban Violence in Middle Eastern Cities 08.–10.12.2011 /// ZMO, Berlin organisation Ulrike Freitag, Nora Lafi Internationale Konferenz Die Zukunft der Geisteswissenschaften in einer multipolaren Welt 15.– 16.12.2011 /// Pergamon Museum, Altes Museum, Berlin u. a. mit Dyala Hamzah Veranstaltungen /// 343 Rolf Kreuter Jörg Haustein Marie-Luise Kreuter Julian Tadesse Catharine Grifenow-Mewis Arbeitsgespräche Dr. Jeanne Féaux de la Croix (ZMO) /// 17.02.2011 Shireen Mirza (Visiting Fellow BGSMCS) /// 03.03.2011 Henri-Michel Niéplet Yeré (Universität Basel) /// 31.03.2011 Prof. Gavin Bockett (Wilfrid Laurier Universität, Ontario) /// 12.04.2011 Dr. Saswata Ghosh (Universität Delhi) /// 11.05.2011 Thomas Pierret (Universität Princeton) /// 19.05.2011 M. Ali Raza (St. Anthony’s College, Universität Oxford) /// 28.06.2011 Dr. Jessica Winegar (Northwestern Universität) /// 30.06.2011 Dr. Bhaswati Bhattacharya (Georg August Universität/International Institute of Social History, Amsterdam, Göttingen) /// 06.09.2011 Dr. Brian Catlos (Universität Colorado) /// 13.09.2011 Dr. Corinne Fortier (CNRS) /// 20.09.2011 Dr. Gulnara Aipaeva (Aigine Cultural Research Centre, Kirgistan) /// 04.10.2011 Dr. Holger Stoecker (Human Remains Project, Charité Berlin/HU Berlin) /// 18.10.2011 Suad Mohammed Jaffal (University of Libya Al-Fateh) /// 03.11.2011 Dr. Saiful Umam (University of Hawai’i at Manoa) /// 23.11.2011 Dr. Rano Turaeva (MPI Halle) /// 29.11.2011 Irfanullah Farooqi (JNU Delhi/Universität Erfurt) /// 01.12.2011 344 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Ausstellung Vom Leben nach Anfal, Dezember 2010 bis Januar 2011 Vortragsreihen »Agency« Reconsidered: Between Life Worlds and World Order ZMO-Kolloquium Winter 2010/2011 PD Dr. Thomas Zitelmann (Universität Luzern/FU Berlin) /// Person, Individuum, Agency, Akteur – methodische und regionale Facetten in der Ethnologie, 27.01.2011 Prof. Walter Ötsch (Johannes Kepler Universität Linz) /// Akteur und Markt, Subjekt und Ordnung in der ökonomischen Theorie, 24.02.2011 Prof. Rose Marie Beck (Universität Leipzig) /// »Mit Herero Worten Herero Dinge tun. Möglichkeiten und Grenzen ethnographischer Gesprächsanalyse.«, 24.03.2011 ZMO-Kolloquium Sommer 2011 Dr. Faisal Devji (University of Oxford) /// Leaving India to Anarchy: Gandhi on the Virtues of Civil War, 28.04.2011 Prof. Kamran Asdar Ali (University of Texas at Austin/Wissenschaftskolleg zu Berlin) Women, Work and Public Spaces: Conflict and Co-Existence in Karachi’s Poor Neighborhoods, 26.05.2011 Dr. Graham MacPhee (West Chester University) /// Challenges to Dominant European Representations of the ›Muslim Fundamentalist‹, 23.06.2011 Not all about Islam: Current Political Conflicts in Africa, the Middle East and Asia ZMO-Kolloquium Winter 2011/2012 Dr. Einas Ahmed (Institute of Political Studies in Bordeaux; Centre d’Etudes & de Documentation Economiques et Juridiques (CEDEJ), Khartoum, Sudan) /// The Way to the New? Republics of Sudan, 29.09.2011 Veranstaltungen /// 345 Karin Mlodoch Dr. Markus V. Höhne (Max Planck Institut für ethnologische Forschung, Halle, Germany) /// The Rise (and Fall?) of Al Shabaab: How Militant Islamism, the War Against Terror and Famine in Somalia are Related, 27.10.2011 Karin Mlodoch (ZMO, Berlin) /// Iraq: Dealing with a Violent Past under Conditions of Continuing Conflict – Conflicting Memories, Competing Narratives, 24.11.2011 Prof. Ilan Pappé (European Centre for Palestine Studies/Centre for Ethno-Political Studies, University of Exeter, UK) /// The Secular Dimensions of the Zionist Project in Palestine: A Historical Review, 15.12.2011 Urban Violence Urban Studies Seminar 2010/2011 Prof. Michael Provence (Alexander von Humboldt Fellow, ZMO) /// Rebels and their Rivals in a Syrian Town (1920s), 10.01.2011 Dr. Gülhan Balsoy (Işik Universität Istanbul/EUME) /// A Glimpse into Infanticide Cases in Nineteenth Century Ottoman Cities, 24.01.2011 Dr. Hanan Hammad (Texas Christian University/EUME) /// Fluid Identities and Violent Alliances: Workers, Weavers, and Futuwwat of al-Mahalla al-Kubra, Egypt, 1927–1949, 07.02.2011 Zeynep Türkyilmaz (University of California/EUME) /// The March 1909 Riots in Istanbul: Reform, Reaction, Islam and Clashing Political Strategies, 21.02.2011 Philipp Schröder (MPI Halle) /// From Shanghai to Yug-2: Violence and the Urban Youth of a Bishkek Neighbourhood, 07.03.2011 Dr. Aysel Yıldız (Sabancı University) /// Urban Mobs in Early 19th Century Istanbul: the Besiktas Rebellion (September 1807) and the Çardak Incidents (May 1808), 21.03.2011 Sylvaine Camelin (Université Paris X Nanterre) /// Urban Violence in Shihr (Yemen): Space and Identities, 11.04.2011 Till Grallert (BGSMCS) /// To Whom Belong the Streets? Investment in Public Space and Popular Contentions in Late Ottoman Damascus, 02.05.2011 Dr. Patrick Boucheron (Université Paris I Sorbonne) /// The Civic Domestication Process of Urban Factional Violence in Late Middle-Ages Italian Cities, 16.05.2011 346 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Nathan Light Dr. Nelida Fuccaro (SOAS, London), Prof. Ulrike Freitag (ZMO) & Dr. Nora Lafi (ZMO) /// Conclusion, 06.06.2011 Urban Sociability and Urban Movements (Middle East, North Africa, Iran, Turkey) Urban Studies Seminar 2011/2012 Prof. Ulrike Freitag (ZMO) & Dr. hab. Nora Lafi (ZMO) /// Introduction – Urban Sociabilities and Urban Mobilizations in Historical Perspective, 28.11.2011 Prof. Khaled Adham (The United Arab Emirates University Abu Dhabi) /// Opening Lecture Urban Violence Workshop Hope, Violence, and the Urban Dimension of the Egyptian Revolution, 08.12.2011 Dr. Mostafa Minawi (N. Y. 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Tanzania na lugha zake za kiasili – mitazamo ya kitaaluma na ya kijamii, 14.04.2011 Luti Diegner (HU Berlin) /// Changamoto Ya Kikenya(?) – Maendeleo Ya Riwaya Ya Kiswahili Baada Ya Uhuru Wa Miaka 50 – Die kenianische Herausforderung(?) – (Dis)Kontinuitäten im Swahili-Roman 50 Jahre nach der Unabhängigkeit, 10.05.2011 Shaban Mlacha (Universität Dodoma, Tanzania) /// Matumizi ya Kiswahili Afrika ya Mashariki – Die Verwendung der Sprache Swahili in Ostafrika, 31.05.2011 Mohamed Said (Tanzania) /// Mwamko Wa Waislam Dhidi Ya Mfumo Kristo Katika Tanzania – Muslim Responses to Christian Hegemony in Tanzania, 07.07.2011 348 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Andrea Fischer-Tahir Siruan H. Hossein Zuhair al-Jezairy Klaas Glenewinkel Andere Veranstaltungen 14.01.2011 /// Humboldt-Universität zu Berlin: Zwischen Indien und Arabien. Kaufleute im frühen 20. Jahrhundert, Vortrag Prof. Ulrike Freitag, Ringvorlesung Netzwerke im Indischen Ozean vom 18. bis ins 21. Jahrhundert 18.01.2011 /// Südasien-Institut der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg: When a River Shifts its Course: Gangetic Diaras and the Colonial State, 1760s–1890s, Vortrag Dr. Nitin Sinha, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 21.01.2011 /// Humboldt-Universität zu Berlin: »How was the Reception in Mombasa«: Der Indische Ozean als medial produzierter Raum (ca. 1920–1960), Vortrag PD Dr. Katrin Bromber Ringvorlesung Netzwerke im Indischen Ozean vom 18. bis ins 21. Jahrhundert 26.01.2011 /// Zentralasien-Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin: Visions of Future and Belonging in Kyrgyzstan: Summer Pastures and Hydropower between Paradise and State Capture, Vortrag von Dr. Jeanne Féaux de la Croix 28.01.2011 /// Humboldt-Universität zu Berlin, Mombasa–Kutch: Überlegungen zu einer trans ozeanischen Forschungsachse aus anthropologischer Perspektive, Vortrag Dr. Kai Kresse, Ringvorlesung Netzwerke im Indischen Ozean vom 18. bis ins 21. Jahrhundert 31.01.2011 /// Jüdisches Museum Berlin: Zur Geschichte von Juden und Dönme in der Türkei, Gespräch mit Corry Guttstadt und Prof. Marc Baer 09.02.2011 /// tazcafé: Media and the Process of Transition in Iraq since 2003, Podiumsdiskussion und Auftaktveranstaltung Workshop New Voices, New Media, New Agendas? Pluralism and Particularism in the Middle East and North Africa, mit Zuhair al-Jezairy (Chefredakteur der Nachrichtenagentur Aswat al-Iraq), Klaas Glenewinkel (Media in Cooperation and Transition) und Siruan H. Hossein (WDR und Rudaw Newspaper) Moderation: Dr. Andrea Fischer-Tahir 21.02.2011 /// Maxim Gorki Theater Berlin: Der Mensch in der Revolte – Die arabische Welt im Umbruch? Aufführung von Albert Camus’ Der Fremde und anschließende Gesprächsrunde mit u. a. Dr. Sonja Hegasy, Prof. Dr. Rachid Ouaissa (Zentrum für Nah-und Mittelost-Studien der Philipps-Universität Marburg) und Sebastian Baumgarten (Regisseur) Moderation: Andrea Nüsse (Der Tagesspiegel) 01.03.2011 /// Orient Institut Beirut: Late Ottoman Jeddah: a Precarious Cosmopolitanism?, Vortrag von Prof. Ulrike Freitag 18.–26.03.2011 /// Kino Arsenal Berlin: Mafrouza – Ein fünfteiliger Dokumentarfilm-Zyklus, Deutschland-Premiere, Kooperation von ZMO und Kino Arsenal Veranstaltungen /// 349 05.05.2011 /// Philipps-Universität-Marburg: Reform von oben – Druck von außen – Opposition von innen? Wandel in Marokko, Vortrag Dr. Sonja Hegasy (ZMO), Vortragreihe Der Nahe und Mittlere Osten – Eine Region im Umbruch des Centrums für Nah und Mittelost-Studien (CNMS) und des Zentrums für Konfliktforschung der Philipps-Universität-Marburg 25.05.–19.09.2011 /// Museum für Völkerkunde Wien: »Was Wir Sehen – Bilder, Stimmen, Repräsentation«. Zur Kritik einer anthropometrischen Sammlung aus dem südlichen Afrika, in Zusammenarbeit mit dem ZMO 26.05.2011 /// Urania Berlin: Tunesien, Ägypten, Marokko … Ursachen und Perspektiven der Revolutionen in Arabien und Nordafrika, Vortrag von Dr. Sonja Hegasy 27.05.2011 /// Humboldt-Universität zu Berlin: State-Society Relations in an Iraq between Occupations, Buchpräsentation mit Dr. Achim Rohde, Centrum für Nah- und Mitteloststudien Marburg, Moderation: Dr. Andrea Fischer-Tahir 09.06.2011 /// ZMO: Reflections on the Arab nahda in Translocal Istanbul – Impact, Influence and Limits, Vortrag von Prof. Nadia Al-Bagdadi (Central European University, Budapest) 09.06.2011 /// Auswärtiges Amt Berlin: »Leitkultur« and the Politics of Cultural Subjectivity Reflections on India and Germany, Vortrag von Dr. Benjamin Zachariah im Rahmen des Deutsch-Indischen Forums Berlin 10.06.2011 /// General Public, Berlin: »The People Demand …« – Revolution as Poetry, Vortrag von Dr. Samuli Schielke 17.06.2011 /// ZMO: Der Streit um Familie. Gender, Entwicklung und postkoloniale Kritik in der arabischen Welt, Jahresvortrag der Gesellschaft zur Förderung des ZMO e. V. von Prof. Bettina Dennerlein (Universität Zürich) 20.06.2011 /// ZMO: The Deposition of Defterdar Ahmed Pasha: Law and Violence in 17th century Ottoman Egyptian Politics, Vortrag von Dr. James Baldwin (Harvard University und Research Center for Anatolian Civilizations) 23.06.2011 /// ZMO: »Same but Different«: Role Adaption of the Tablighi Jama’at in Different Continents and Contexts, Diskussion mit Dr. Farish Ahmad Noor (S. Rajaratnam School of International Studies/Nanyang Technological University, Singapore), PD Dr. Dietrich Reetz (ZMO) und Dr. Marloes Janson (ZMO) 30.06.2011 /// ZMO: Beautifying the Egyptian Revolution, Arbeitsgespräch mit Dr. Jessica Winegar (Northwestern University) 30.06.2011 /// ZMO: Challenging the Secular State in Pakistan: the New Mobility of Radical Networks and the Transformation of the Terrorist Threat, Diskussion mit Prof. Moonis Ahmar (University of Karachi) 350 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Birgit Kohler und Talal Selhami 07.07.2011 /// ZMO: Near Eastern Migration to the Philippines, 1860s–1940s, Vortrag von Prof. William G. Clarence-Smith (SOAS, University of London) 17.08.2011 /// Museum für Islamische Kunst: Wer ist hier Minderheit? Muslimische, jüdische und hispanische Erfahrungen von Fremdzuschreibung und Repräsentation von Minderheiten in Deutschland und Amerika, Buchpräsentation und Diskussionsrunde mit Riem Spielhaus, Mithu Melanie Sanyal, Macarena Herández und Sergey Lagodinsky 01.– 04.09.2011 /// Kino Arsenal Berlin: Umbruch und Vielfalt, Marokkanische Filmtage in Berlin, Kooperation von ZMO und Kino Arsenal 06.10.2011 /// FU Berlin: The End of Exceptionalism: The Middle East in 2011, Vortrag von Prof. Dr. Gudrun Krämer 07.10.2011 /// Friedrich-Ebert-Stiftung Berlin: Revolution und dann? Verfassung und Transformation in Ägypten, Marokko und Tunesien, Podiumsdiskussion mit: Prof. Dr. Nour Farahat (Jurist, Ägypten), Prof. Dr. Amina El Messaoudi (Juristin, Mitglied der Verfassungs kommission, Marokko) und Prof. Dr. Farhat Horchani (Jurist, Mitglied der Verfassungsund Wahlkommission, Tunesien), Moderation: Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin (Bundesministerin der Justiz a. D.) 13.10.2011 /// ZIRS/Seminar für Arabistik und Islamwissenschaft, Orientalisches Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle: Filmvorstellung »Messages from Paradise #1, Egypt: Austria. About the Permanent Longing for elsewhere«, 2009 (Samuli Schielke /Daniela Swarowsky), Diskussion moderiert von Daniela Swarowsky 20.10.2011 /// Sächsische Landeszentrale für Politische Bildung, Dresden: Filmvorstellung »Messages from Paradise #1, Egypt: Austria. About the Permanent Longing for elsewhere«, 2009 (Samuli Schielke /Daniela Swarowsky), Veranstaltung Wach geküsst. Umbrüche in der arabischen Welt. ›Generation Facebook‹ – eine Revolte der Jungen?, Diskussion moderiert von Dr. Bettina Gräf 20.10.2011 /// ZMO: »Recentering Africa«: The Academy & Terms of Analysis – Knowledge, Philosophy and Practical Relevance, Roundtable Discussion with Prof. Paulin Hountondji (Benin), moderiert von Dr. Kai Kresse, in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Afrikanische Philosophie, AfriqueAvenir, Rosa-Luxemburg-Stiftung 21.10.2011 /// Zeitgeschichtliches Forum Leipzig, Dok Leipzig, Freitag-Salon: Arab Spring – Reality of a Revolution, Dok Summit mit u. a. Jakob Augstein (Editor, Freitag), Ridha Tlili (Filmproduzent, Tunis) und Dr. Sonja Hegasy Veranstaltungen /// 351 Heinrich Kreft 07.12.2011 /// Wissenschaftskolleg zu Berlin: The Civilizing Mission in the Theatre: The Adventures of Seraphin Manasse Between Istanbul, Paris, Cairo, Alexandria, and Izmir (1860s–1880s), Vortrag von Adam Mestyan (Budapest/EUME), im Rahmen des EUME Berliner Seminar 10.12.2011 /// SUAL 2011 (Interdisziplinäres Festival für Musik und Klangkunst), Wien: Filmvorstellung »Messages from Paradise #1, Egypt: Austria. About the Permanent Longing for elsewhere«, 2009 (Samuli Schielke /Daniela Swarowsky), Diskussion 14.12.2011 /// ZMO: Wegweiser zur Geschichte: Nordafrika, Buchpräsentation mit u. a. Dr. Heinrich Kreft (Beauftragter für den Dialog zwischen den Kulturen im Auswärtigen Amt), Dr. Sonja Hegasy, Dr. Hans-Hubertus Mack (Amtschef Militärgeschichtliches Forschungsamt, Potsdam) 352 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo gast wissenschaftler /// 353 Gastwissenschaftler Name Herkunftsinstitution Zeitraum Gilbert Lamblin Taguem Fah Universität Ngaoundere, Kamerun 05.2010–01.2011 Michael Provence University of California, San Diego 09.2010–09.2011 Gülhan Balsoy Isik Universität Istanbul 10.2010–07.2011 Hanan Hammad Texas Christian University 10.2010–07.2011 Zeynep Türkyilmaz University of California, Los Angeles 10.2010–07.2011 Prem Poddar University of Southampton 11.2010–06.2012 Nazan Maksudyan Sabanci Universität, Istanbul 12.2010–01.2011 Soumen Mukherjee Universität Heidelberg 01.–02.2011 Emil Nasritdinov American University of Central Asia 13.01.2011 Thomas Zitelmann Universität Luzern/FU Berlin 27.01.2011 Henri-Michel Niéplet Yéré Universität Basel 02.–03.2011 Zuhair Al-Jezairy Aswat al-Iraq, Irak 09.02.2011 Javed Majeed Queen Mary, University of London 14.02.–20.02.2011 Elmira Kochumkulova University of Central Asia in Bishkek 22.02.2011 Walter Ötsch Johannes Kepler Universität Linz 24.02.2011 Shireen Mirza BGSMCS Berlin 03.03.2011 Rose Marie Beck Universität Leipzig 24.03.2011 Preben Kaarsholm Roskilde University 27.03.–17.04.2011 Stéphane Dudoignon CNRS Paris 29.03.2011 Thomas Pierret Princeton University 04.–05.2011 354 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Name Herkunftsinstitution Zeitraum Gavin Bockett Wilfrid Laurier University, Ontario 12.04.2011 Vitaly Naumkin Russische Akademie der Wissenschaften 14.04.2011 Muhammad Ali Raza University of Oxford 05.–06.2011 Saswata Ghosh University of Delhi, India 11.05.2011 Zifa-Alua Auezova ESCAS/University of Amsterdam 19.05.2011 Marko Juntunen University of Tampere, Finland 30.05.–13.6.2011 Dr. James Baldwin Harvard University/Research Center for Anatolian Civilizations 15. 06.–25.06.2011 Jessica Winegar Northwestern University, IL, U.S. 27.06.–11.07.2011 Mohamed Said Tanga, Tansania 01. 07.–31.07.2011 Ashirbek Muminov Institute of Oriental Studies, Almaty 03.07.–06.07.2011 William G. Clarence-Smith SOAS London 07.07.2011 Metod Blejec London 12.07.–15.07.2011 Karem Ibrahim London 12. 07.–15.07.2011 Abdallah Hanna Damaskus 18.08.–04.09.2011 Bettina Dennerlein Universität Zürich 02.09.2011 Wolbert Smidt Mekelle Universität, Äthiopien 26.09.–08.10.2011 Einas Ahmed Institute of Political Studies Bordeaux /Cedej Khartoum 27.09.–01.10.2011 Parviz Mullojanov Public Committee for Development of Tajikistan, Dushanbe 18.10.2011 gast wissenschaftler /// 355 Name Herkunftsinstitution Zeitraum Paulin Hountondji African Center for Advanced Studies, Porto-Novo 16.10.–23.10.2011 Daan Beekers University of Amsterdam, Netherlands 19.10.2010– 31.01.2011 Anke Graness Universität Wien 20.10.2011 Markus V. Höhne MPI Halle 27.10.2011 Nathan Light MPI Halle 01.11.2011 Alima Bissenova Nazarbayev University School of Humanities and Social Sciences, Kazakhstan 29.11.–02.12.2011 Ilan Pappé European Centre for Palestine Studies/Centre for Ethno-Political Studies, Exeter 15.12.2011 356 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Publikationen und vorträge /// 357 Publikationen und Vorträge Publikationen Berriane, Yasmine Le Maroc au temps des femmes? La féminisation des associations locales en question, L’Année du Maghreb [online], 7 (2011), http://anneemaghreb.revues.org/1270. Boedeker, Just Begegnung mit den Luri im iranisch-afghanischen Grenzgebiet – der Zwischenraum als Projektionsfläche, in: Mike Jessat und Olaf Günther (Hrsg.), Oase, Zelt und Zwischenraum: 3 mal Afghanistan, Altenburg: Eigenverlag Mauritianum, 2011, 102–110. Rez.: Jahani, Carina / Korn, Agnes / Titus, Paul (eds.): The Baloch and Others. Linguistic, Historical and Socio-Political Perspectives on Pluralism in Balochistan. 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Panarabism and Panislam in 1930s Berlin: a case study of the Arabic Club, International Conference Transnational Islam in Interwar Europe, University of Leiden, 12.–14.12.2011. Humanities with an agenda: The case of the MENA (Middle East and North Africa) Region, Internationale Tagung des Konstanzer Wissenschaftsforums in Kooperation mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und der VolkswagenStiftung, Berlin 15.–16.12.2011, 16.12.2011. Hegasy, Sonja Ägypten, Tunesien, Marokko. Ursachen und Perspektiven der Revolutionen in Arabien und Nordafrika, URANIA, Berlin, 26.05.2011. Der Mensch in der Revolte – Die arabische Welt im Umbruch? Maxim Gorki Theater Berlin, 21.02.2011. Reform von oben – Druck von außen – Opposition von innen? Wandel in Marokko, Kolloquium Centrum für Nah und Mittelost-Studien (CNMS), Marburg, 05.05.2011. Ismailbekova, Aksana Beyond the »patriarchal family«: Forms of uxori- / matrilocality and matrifocality in Islamic societies. Past and present, Universität Bamberg, 09.–10.12.2011. Publikationen und vorträge /// 377 Janson, Marloes Rethinking syncretism: a case study of Chrislam in Lagos (Nigeria), Institute of Cultural Anthropology and Development Sociology and the African Studies Centre, Leiden University, 16.05.2011. Diskutant Panel Transforming Religious Boundaries, Bayreuth International Graduate School of African Studies & Berlin Graduate School of Muslim Cultures and Societies, Berlin, 09.–10.06.2011. Learning to be redeemed: Chrislam’s healing school in Lagos, AEGIS 4th European Conference of African Studies, Uppsala, Schweden 15.–18.06.2011. Kresse, Kai Mombasa – Kutch: Überlegungen zu einer transozeanischen Forschungsachse aus anthropologischer Perspektive, Ringvorlesung Netzwerke im Indischen Ozean vom 18. bis ins 21. Jahrhundert, Institut für Asien- und Afrikawissenschaften, HU Berlin, 28.01.2011. Muslim voices on the coast: Swahili Islamic media in postcolonial Kenya, Afrika-Kolloquium, Seminar für Afrikawissenschaften, Institut für Asien- und Afrikawissenschaften, HU Berlin, 09.02.2011. Sauti ya wasiotosheka: Voice of the discontent – the writer, politics and Swahili intellectual practice, Internationaler Workshop Deep Language Crossing Borders: Exploring the Use of Culture as a Resource in Political Activism in Africa and Elsewhere. Symposium in honour of Abdilatif Abdalla, Universität Leipzig, 05.– 06.05.2011. Swahili Islamic media: case studies from Mombasa, Konferenz Approaches to the Quran in Sub-Saharan Africa, York University, Toronto, 19.–21.05.2011. Swahili Islamic pamphlets: case studies from Mombasa, Konferenz Approaches to the Qur’an in sub-Saharan Africa, York University, Toronto, 20.–21.05.2011. Diskutant Panel Transnationalism and Struggles over Citizenship around the Indian Ocean, AEGIS 4th European Conference of African Studies, Uppsala, Schweden, 15.–18.06.2011. True and false humanism, or: building a philosophy of liberation – an intellectual sketch of H. Odera Oruka, Panel H. Odera Oruka: Sagacious Reasoning, AEGIS, 4th European Conference of African Studies, Uppsala, Schweden, 15.–18.06.2011. mit Edward Simpson: Between Africa and India: considering »equivalence« for the anthropology and history across the western Indian Ocean, Workshop Trading Cultures Across the Indian Ocean, ZMO, 01.07.2011. 378 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Past present continuous: the work of imagination among coastal Muslims in postcolonial Kenya, Konferenz The Imagination: A Universal Process of Knowledge?, Centre for Cosmopolitan Studies, University of St Andrews, Scotland, 20.–22.09.2011. Krimsti, Feras Spatial aspects of sectarian confrontations: The case of Aleppo 1850, Workshop Rethinking Public Violence in Modern Middle Eastern Cities, ZMO, Berlin, 08.–10.12.2011. Topographien der Gewalt im osmanischen Aleppo des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts, 18th bi-annual International DAVO-Congress of Contemporary Research on the Middle East, 06.– 08.10.2011. When Arabic translations surpass their French originals: the dispute over the spirit of Oriental Christianity between �Abdallāh Zākhir and the Jesuit missionaries, Workshop How Different is the »Other«? Eighteenth-Century Perceptions of Religious and Racial Differences in Ottoman Lands, Projekt »Zukunftsphilologie«, FU Berlin, 15.–16.07.2011. Spatial Aspects of Sectarian Confrontations: The Case of Aleppo 1850, Panel Interpretations of Sectarian Violence, Workshop Rethinking Urban Violence in Middle Eastern Cities, ZMO, 08.–10.12.2011, 09.12.2011. Lafi, Nora La dimension méditerranéenne des réformes ottomanes: circulation des modèles et transferts de savoir, Ecole Nationale Supérieure d’Ulm (Paris) – New York University, 21.–22.01.2011. An Ottoman urban working »middle-class« of artisans and the stakes of modernity: the chechia workers and entrepreneurs of Tunis in the 19th century, Workshop In the »Middle« of Society: Social Transformations and the Appearance of New »Middle Classes« in the Urban Centres of the Middle East (ca. 1500 to 1900), Department of Arab and Islamic Civilizations (American University in Cairo, Cairo) and the Orient Institute of Beirut, Kairo, 11.–12.11.2011. The urban domestication of factional violence in Ottoman Aleppo, 18th bi-annual Inter national DAVO-Congress of Contemporary Research on the Middle East, 06.– 08.10.2011. Publikationen und vorträge /// 379 Violence factieuse, enjeux internationaux et régulation ottomane de la conflictualité urbaine à Tripoli d’Occident entre XVIIIe et XIXe siècle, Roundtable Tripoli de Libye: Port de Mer, Port du Desert, Université de La Sorbonne, Paris I, 25.–26.11.2011. Mapping and scaling urban violence: the 1800 insurrection in Cairo, Panel Disorder and Control, Workshop Rethinking Urban Violence in Middle Eastern Cities, ZMO, 08.–10.12.2011, 09.12.2011. Lange, Katharina Zur Bedeutung von tribaler Zugehörigkeit im heutigen Syrien: Das Beispiel der Welde. Die syrische Steppe als Geschichtsraum, SFB 586 Differenz und Integration und Graduate School of Muslim Cultures and Societies, FU Berlin, 16.05.2011. Lecocq, Jean Sebastian Competing nationalisms and national independence in Africa: who felt independent and who did not?, ASA, 54th Annual Meeting, Panel Re-examining the Liberation Struggle Through Gender and Identity Politics, Washington DC, 17.11.2011. Disputed desert: race and decolonization in the Sahara, Seminar on Contemporary Africa, Columbia University, New York, 15.11.2011. The Awad El Djouh affair: slave trade, media and decolonisation in the mid-twentieth century, Kolloquium Area Studies and Political Orders, Centre for Area Studies Leipzig, 07.12.2011. Liebau, Heike »When the war began, we heard of several kings«. South Asian prisoners in World War I Germany, (hrsg. von Franziska Roy, Heike Liebau, Ravi Ahuja, Delhi: Social Science Press, June 2011), Buchvorstellung Workshop listen brother – listen, listen my love – listen, listen respected Sir. Historical Audio Sources and Recent Research, ZMO, Berlin, 05.05.2011. Comparison and contrast: searching for identities in the early Indo-German Mission encounter, Konferenz Construction of the Other, Identification of the Self, Universität Göttingen, Theologische Fakultät, Institut für Ökumenische Thelologie und Orien talische Kirchen- und Missionsgeschichte, 19.02.2011. 380 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Comparison and contrast: searching for identities in the early Indo-German Mission encounter, JNU Delhi Centre for Historical Studies, 09.03.2011. »von gemeinschaftlicher Beyhilfe ausgeschlossen«, Reaktionen auf protestantische Konver sionsbestrebungen in Südindien im 18. Jahrhundert, Workshop Missionarinnen und Missionare als Akteure der Transformation und des Transfers: Außereuropäische Kontaktzonen und ihre europäischen Resonanzräume (1860–1940), Göttingen, Lichtenberg-Kolleg, 29.09.– 01.10.2011. Translocal networks of printing: The Tranquebar Mission printing press in the 18th century, Symposium Grappling across Cultural Borders. Tranquebar. The Case of a South Indian village in past and present, Kopenhagen, Carlsbad Academy, 20.–22.06.2011. Masjedi, Fatemeh Roads of Social Disorder in Tehran and Political Violence in Early 20th Century Iran, Panel Urban Violence in the Transition from Imperial to Post-Imperial Orders, Workshop Rethinking Urban Violence in Middle Eastern Cities, ZMO, 08.–10.12.2011, 10.12.2011. Mato Bouzas, Antía All’ interno del Kashmir (Inside Kashmir), Student’s Union of University of Messina, Aula Ex-Quimica, Universität Messina, Italien, 31.03.2011. A Sense of Belonging in Contested Borderlands: Skardu, Gilgit-Baltistan and the Kashmir Conflict, Internationales Symposium Jammu and Kashmir: Boundaries and Movements, LMU München, Fakultät für Kulturwissenschaften, Institut für Ethnologie, Chiemsee, 16.–19.06.2011. Publikationen und vorträge /// 381 Mbodj-Pouye, Aïssatou Inscriptions et documentation de soi. Une anthropologie de l’écriture au Mali, Séminaire d’anthropologie générale, Centre d‘Anthropologie Sociale, Toulouse, 01.04.2011. Vernacular writings as new sources for African Studies, Institute for African Studies, Uni versität Wien, 06.05.2011. mit Francesco Zappa: Approche croisée des cultures de l’écrit au Mali: traditions lettrées et usages ordinaires, Master Etudes africaines, Ecole Normale Supérieure de Lyon, 29.11.2011. Recollections of migration: testimonies and dialogues. A reading of West African migrants’ life-stories published in France (1980s–2000s), 4th European Conference on African Studies (ECAS), Uppsala, Schweden, 15.–18.06.2011. Mestyan, Adam Artists of/for the middle class? Theatre makers and musicians in Cairo, 1879–1892, Workshop In the »Middle« of Society: Social Transformations and the Appearance of New »Middle Classes« in the Urban Centres of the Middle East (ca. 1500 to 1900), Department of Arab and Islamic Civilizations (American University in Cairo, the Orient Institut Beirut), Kairo, 11.–12.11.2011. Building the state via the taste: imaging the Egyptian audience, 1872–1885, Konferenz Music and Imagined Communities: Articulations of the Self and Other in the Musical Realm, Firenze, EUI, 28.–29.10.2011. The Civilizing mission in the theatre: the adventures of Seraphin Manasse between Istanbul, Paris, Cairo, Alexandria, and Izmir (1860s–1880s), EUME Berliner Seminar, Wissenschaftskolleg zu Berlin, 07.12.2011. The conversion and pilgrimages of Gyula (Julius) Germanus: the making of an Orientalist Muslim (1918–1941), Internationale Konferenz Transnational Islam in Interwar Europe; Universität Leiden, 11.–13.12.2011. Minawi, Mostafa Istanbul in the desert: re-examining the »state vs. nomad« idea in Ottoman historiography, MESA Jahreskonferenz, Washington DC, 01.– 04.12.2011. 382 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Mlod o ch, Karin Women survivors of Anfal – the long lasting psychological and social impact of disappearances, 3rd International Conference on Mass Graves in Iraq, Ministry of Martyrs and Anfal, Kurdistan Regional Government. Erbil, Kurdistan-Iraq, 17.–20.04.2011. Organization of a work talk with representatives of the Ministry of Martyrs and Anfal Affairs, Kurdistan Regional government Iraq, and representatives of institutes and academics from genocide, violence and conflict studies, 29.11.2011, Berlin. Anfal überlebende Frauen in Kurdistan-Irak: Zwischen individueller Traumabearbeitung und nationaler Erinnerungspolitik, Panel Zivilgesellschaftliche Initiativen, Workshop Forschungsgruppe Geschichte + Gedächtnis, Konstanz 08.–10.12.2011, 09.12.2011. Mukherjee, Soumen The legal definition of a Shiite sub-sect: ideas of community and social reformism among the Nizari Khojas in colonial Bombay, Konferenz »Communities-in-Law«: Social Identities and Imperial Rule, University of Reading & University of Plymouth, School of Law, University of Reading (UK), 21.09.2011. Of »religious and social welfare« and »progress of the community«: religious inspiration, leadership and idioms of welfarism among Shia Imami Ismailis in 20th century South Asia and East Africa, Konferenz Contesting Shi�ism: Isna �Ashari and Isma�ili Shi�ism in Modern South Asia, Royal Holloway University of London & Exeter University, Department of History, Royal Holloway University of London, Egham, Surrey (UK), 09.–10.09.2011. Promoting »religious and social welfare« of »the community«: Religious Inspiration, Didactic Leadership and Welfarist Thoughts among Shia Imami Ismailis in 20th Century South Asia and East Africa, Workshop Trading Cultures Across the Indian Ocean, ZMO, Berlin, 01.07.2011. Of »religious and social welfare« of »the community«: Khoja Ismaili Perspectives from 19th and 20th Century South Asia and East Africa, Colloquium on Global History, ETH Zürich, Zürich, 13.10.2011. Publikationen und vorträge /// 383 Poddar, Prem »Greater India«: Zooming in from Zomia, E. Africa, SE Asia and other Distractions, Universität Leipzig, September 2011. »Messy Maps«: Writing the Eastern Himalayas’, Universität Tübingen, Mai 2011. Desire in Mahmoud Darwish’s Palestine, Symposium Love, Seduction and Gender: Ethnographic and Literary Perspectives, Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies, Berlin, 13.–14.09.2011. Imagining the Indian Ocean: A Book Proposal, Workshop Trading Cultures across the Indian Ocean, Berlin, ZMO, 01.07.2011. Spectral Thailand: Recent Cultural Production, Thai Studies Conference, Bangkok, Juli 2011. Prange, Sebastian R. Emplacing the Indian Ocean in a global nexus of maritime violence, Panel Transcending Borders, Third Congress of the European Network in Universal and Global History, London School of Economics and Political Science, London, 14.–17.04.2011. A Farrago of Nonsense? Legend and History on the Malabar Coast, Modern Indian Studies Seminar, Centre for Modern Indian Studies, Georg-August-Universität Göttingen, 01.06.2011. Of Pirates and Potentates: Regimes of Maritime Violence in the pre-modern Indian Ocean, Workshop Trading Cultures across the Indian Ocean, Berlin, ZMO, 01.07.2011. Provence, Michael Impressions from the Arab Spring, UCSD-IICAS, San Diego, 26.09.2011. The Colonial Legacy of Sectarianism in Syria and Lebanon, 18th bi-annual International DAVO-Congress of Contemporary Research on the Middle East, 06.– 08.10.2011. 384 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Reetz, Dietrich Teilnahme 1. Konferenz des Berliner Dialogs der Religionen, Senat von Berlin, Staatssekretär für Kultur und Religion, Berliner Rathaus, 24.05.2011. Afghanistan Beyond the Headlines: Telling the story about local communities, Diskutant Panel-Diskussion mit Mina Wali und Dr. Wadir Safi, European Foundation for Democracy (Brüssel), Zentralasien-Seminar HU Berlin, 05.05.2011. »Religious Service Provider«: Deobandi and Tablighi Institutions in North America serving Muslim Migrant Communities, Workshop »Same But Different«: Role Adaption of the Tablighi Jama‘at in Different Continents and Contexts, ZMO, Berlin, 23.06.2011. Zur Sichtbarkeit des Islam in Europa und anderswo: Die öffentliche Repräsentation religiöser Gruppen und Institutionen, Projekttutorium Philosophie Marginalisierte Identitäten und deren Repräsentation, HU Berlin, 25.11.2011. Alternate Globalities: On the global dimensions of Deobandi and Tablighi activism, Islamic Research Institute, International Islamic University Islamabad, 09.09.2011. Kashmir: from national self-determination to »international Jihad«, Konferenz In Afghanistan’s Shadow: Ethnic and Religious Violence in Pakistan, Hanns-Seidel-Stiftung, Berlin, 06.07.2011. Kulturelle und religiöse Vielfalt Indiens, Workshop Konrad-Adenauer-Stiftung Indien zwischen Hightec und Tradition, Berlin, 09.07.2011. Pakistan and Central Asia in the post-Afghan war scenario: compulsions and opportunities, in Kooperation mit der Hanns-Seidel-Stiftung, Institute of Strategic Studies Islamabad Pakistan, 07.09.2011. We are European and Muslim: On the experiences and expectations of religious Muslim Groups in Western Europe, Iqbal Institute, International Islamic University Islamabad, Pakistan, 08.09.2011; Area Study Centre for Europe, Karachi Universität, 21.09.2011. Riedler, Florian Some re-evaluations regarding the Armistice period in recent Turkish history culture, Internationale Konferenz First World War in Contemporary Turkey: Modes of Memory and Reconstruction, Universität Kiel / Universität Hamburg / HWWI, Universität Kiel, Kiel, 29.–30.09.2011. Publikationen und vorträge /// 385 Urban Landscapes of Violence in the 1896 Pogrom against the Armenians in Istanbul, 18th bi-annual International DAVO-Congress of Contemporary Research on the Middle East, 06.– 08.10.2011. The 1896 Pogrom against the Armenians in Istanbul, Panel Interpretations of Sectarian Violence, Workshop Rethinking Urban Violence in Middle Eastern Cities, ZMO, 08.–10.12.2011, 09.12.2011. Ro che, Sophie Redefining Educational Obligations in a Youth Bulge Society. The Parent-Youth-State- Relation in Tajikistan, 18th bi-annual International DAVO-Congress of Contemporary Research on the Middle East, 06.– 08.10.2011. The loose molecule terrorist and the village mujahed, ESCAS Konferenz Central Asia: a maturing field, Cambridge University, Central Asia Forum, Cambridge, 20.–22.09.2011. Schielke, Samuli Teilnahme Paneldiskussion Kampf für die Freiheit – Demokratischer Aufbruch in der arabischen Welt, Friedrich-Naumann-Stiftung, Hamburg, 21.03.2011. Until the end of oil: the elusive futures of migrant work, SIEF Conference, Lissabon, 19.04.2011. Jetzt darf ich wieder träumen – Gründe und Folgen einer Revolution in Ägypten, Universität Linz, 24.05.2011. Second thoughts about the anthropology of Islam, or how to make sense of grand schemes in everyday life, Radboud Universität Nijmegen, Njimegen, 13.05.2011. Valta, Normaalius, Vallankumous (Power, Normality, Revolution). Finnish Anthropological Association, Helsinki, 08.02.2011 and Tampere University, Tampere (Finland), 15.02.2011. »Das Volk will …« – Revolution als Poesie. General Public, Berlin, 10.06.2011 und Institut für Ethnologie und Afrikastudien, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, 05.07.2011. Diskutant Panel Disciplining a Religious/Secular Divide, thematic conversation at the Middle Eastern Studies Association meeting (MESA), Washington DC, 02.12.2011. Egypt Now: Fantasy, Action, and the Possible, University of North Carolina, Charlotte, 06.12.2011. Engaging the world on the Alexandria waterfront, CASA-SASA Conference, Telc, Tschechien, 02.09.2011. 386 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Gibt es eine Ethnologie des Islams, und wenn ja, worüber handelt sie? Institut für Asienund Afrikawissenschaften, HU Berlin, 08.06.2011. Majnun and Valentine: Troubles of love in Egypt, Symposium Love, Seduction and Gender: Ethnographic and Literary Perspectives, Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies, Berlin, 13.–14.09.2011. Until the end of oil: The elusive futures of migrant work, ECAS – European Conference of African Studies, Uppsala, Schweden, 17.06.2011. Schröder, Claudia Oil Cities and Violent Unrest in Saudi Arabia, 1953–1967, 18th bi-annual International DAVOCongress of Contemporary Research on the Middle East, 06.– 08.10.2011. Oil Towns and Violent Unrest in Saudi Arabia, 1953–1967, Panel Urban Violence in the Transition from Imperial to Post-Imperial Orders, Workshop Rethinking Urban Violence in Middle Eastern Cities, ZMO, 08.–10.12.2011, 10.12.2011. Sinha, Nitin River, land and colonial state: were ›people‹ marginal? Some examples from the Gangetic diara areas, 1790s–1920s, Konferenz The Transculturality of Historical Disasters: Governance and the Materialisation of Glocalisation, A6 Cultures of Disaster, Max Mueller Bhavan, New Delhi, 03.– 05.03.2011. When a river shifts its course: Gangetic diaras and the colonial state, 1760s–1890s, Kolloquium South Asia Institute, Heidelberg, 18.01.2011. Swarowsky, Daniela Film screenings von »Messages from Paradise #1 und #2« mit anschließender Diskussion fand an folgenden Orten statt: › TPW Gallery, Toronto, Canada, 19.01.2011 › University of Oxford, UK, 28.01.2011 › Pacifique Cinemateque, Vancouver, Canada, 21.03.2011 › Motel Mozaique Festival, Rotterdam, 07.– 09.04.2011. Publikationen und vorträge /// 387 Wagenhofer, Sophie Diversity in unity: »Maroc pluriel« and »marocanité« as conflicting concepts?, Workshop Identitätsprojekte im Vergleich Konstruktion – Zirkulation – Konfrontation, Sonder forschungsbereich 640, Humboldt-Universität Berlin, 08.05.2011. Jewish Voices in Debates on Pluralism in Morocco, Konferenz New Voices, New Media, New Agendas? Pluralism and Particularism in the Middle East and North Africa, ZMO, Berlin, 09.–11.02.2011. Holocaust education in Morocco: strategies of memory and learning, 18th bi-annual Inter national DAVO-Congress of Contemporary Research on the Middle East, 06.– 08.10.2011. The Jewish Museum in Casablanca and the discourse on Moroccan identity, Workshop, LMU München, 28.07.2011. Wilkowsky, Dina Islamic Education in Post-Soviet Kazakhstan: Issues and Actor, Centre for Central Asian Studies, Adam Mickiewicz Universität, Posen, Polen, 28.04.2011. Wippel, Steffen Diskutant Workshop 6 Modernization and Socio-Economic Changes in the Gulf Arabic Cities, Gulf Research Meeting 2011, The Gulf Research Centre, University of Cambridge, 08.07.2011. Globalisation, Regionalisation and Economic Change in Salalah (Oman), Workshop 5 Modernization and Socio-Economic Changes in the Gulf Arabic Cities, Gulf Research Meeting 2011, The Gulf Research Centre, University of Cambridge, 07.07.2011. Infrastructure Projects in the Gulf: The Regional Linking and Belonging of Oman, The 2011 Gulf Studies Conference, Centre for Gulf Studies, Institute of Arab and Islamic Studies, University of Exeter, 01.07.2011. Oman und wirtschaftliche Integration im Golfkooperationsrat: Regionalismus aus Länderperspektive, Panel Golfökonomien im Umbruch / Gulf Economies in Transition, 18th bi-annual International DAVO-Congress of Contemporary Research on the Middle East, 06.– 08.10.2011. 388 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Zachariah, Benjamin Three Models of »Development and Their Exclusions, Konferenz Social Exclusion, Hyderabad University, 25.03.2011. On the death and revival of postcolonial theory, Calcutta Research Group, Calcutta, 31.03.2011. Vortrag International Conference of Critical Geographers, Frankfurt a. M., 19.08.2011. Vortrag Konferenz Dag Hammarskjold and the End of Empire, Institute of Historical Research London, 01.– 02.09.2011. mit Katrin Bromber: »Muslims«, »Islam«, and the Ordering of the World, 18th bi-annual International DAVO-Congress of Contemporary Research on the Middle East, 06.– 08.10.2011. Diskutant Workshop Measuring the Muslim, Universität Kopenhagen, 02.– 04.11.2011. Diskutant Workshop Postcolonial Dialogues, IIAS and SEPHIS Universität Amsterdam, Amsterdam, 21.–22.11.2011. Lives in Motion: Indian Exiles in Germany Between the Wars, Leiden University Institute for Area Studies Modern South Asia Seminar Series, 24.11.2011. Vortrag Konferenz der Asiatic Society of Bengal, 21.–22.12.2011. Publikationen und vorträge /// 389 Beiträge in Medien und öffentlichen Veranstaltungen Interviews und Beiträge in Zeitungen und Zeitschriften Der Tagesspiegel /// Theologie kann Religionswissenschaft nicht ersetzen Gastkommentar von Prof. Sabine Schmidtke, 03.01.2011 opendemocracy.org /// A recipe for radicalisation: the campaign against Islam in Tajikistan von Sophie Roche und John Heathershaw, 17.01.2011 Berliner Zeitung /// Trügerische Ruhe. Den Aufstand in Tunesien tragen die Mittelschicht und die Jugend von Martina Doering, 20.01.2011 Zenith /// Gefängnis statt Promotion? von Fabian Wagener, 26.01.2011 sueddeutsche.de /// Europa muss Doppelzüngigkeit aufgeben von Esteban Engel, dpa, 28.01.2011 DAPD /// Berliner Islamwissenschaftlerin reist zur arabischen Buchmesse – Neue Dimension durch Unruhen von Holger Mehlig, 28.01.2011 Zentralasien-Analysen Nr. 37 /// Staat und Religion im Wandel von Wladimir Sgibnev, 28.01.2011 Dünya Bülteni /// Alman uzman: İslamcılardan korkmayalım! von Mucahid Yıldız, 01.02.2011 Neues Deutschland /// Diese Generation ist geprägt von Globalisierung von Roland Etzel, 02.02.2011 evangelisch.de /// Muslimbrüder, Großscheich und ein freundlicher Ketzer von Martin Rothe, 03.02.2011 Der Tagesspiegel /// Notlager in Kairo – Deutsche Wissenschaftler in Ägypten von Amory Burchard und Tilmann Warnecke, 03.02.2011 Der Tagesspiegel /// Präsident auf Abruf von Martin Gehlen, 03.02.2011 sueddeutsche.de /// Mubarak profitiert von der Existenzangst vieler Bürger von Markus Schulte von Drach, 03.02.2011 Berliner Zeitung /// Populär im Volk. Porträt Amr Moussa von Martina Doering, 03.02.2011 die tageszeitung /// »Eine Revolution der Jugend«, Nora Lafi über den Aufbruch in Nordafrika von Edith Kresta, 05.02.2011 die tageszeitung /// Es gibt eine vielfältige Zivilgesellschaft. Wir sind alle Khaled Said, Kommentar von Sonja Hegasy, 05.02.2011 Hamburger Abendblatt /// »Alles ist durcheinandergeraten« – Interview mit einer Familie aus Kairo von Irene Jung, 05.02.2011 390 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Aamulehti /// Kaikki muu on vaihdettu, vain Mubarak Pysyy. Egypti: Asiantuntijan mukaan maassa on meneillään isänmurha von Jutta Mattsson, 06.02.2011 Helsingin Sanomat /// Egypti haki suuntaa sumussa. »Egyptiläisiä ei enää koskaan voida hallita kuten ennen«, uskoo Egyptin-tutkija von Johanna Pohjola, 07.02.2011 Neues Deutschland /// Wissenschaftler vom Zentrum Moderner Orient zur Situation in Nordafrika von Karlen Vesper, 08.02.2011 Financial Times Deutschland /// Coup mit Armeefreunden von Georg Fahrion, 08.02.2011 Aamulehti /// Raivostunut kansa marssi kohti presidentinpalatsia von Mikko Pulliainen, Olli-Pekka Nissinen und Esa Järveläinen, 11.02.2011 Publik-Forum /// Ägypten – wohin?, Interview mit Samuli Schielke von Bettina Röder, 11.02.2011 Freie Presse /// Chancen der Parteien sind noch schwer auszurechnen von Stephan Lorenz, 12.02.2011 Der Tagesspiegel /// Facebook-Revolte – Die Ägypter haben es vorgemacht von Andreas Pflitsch, 14.02.2011 Berliner Zeitung /// Mit der Tastatur zur Revolution von Anne Bohlmann, 14.02.2011 Süddeutsche Zeitung /// Die Öffentlichkeit des Cyber-Cafés von Niklas Hoffmann, 15.02.2011 Die Tageszeitung /// »Niemand will eine Theokratie«, Interview mit Hanan Hammad von Daniel Bax, 19.02.2011 News.de /// Unruhen in Libyen. Tunesien – Ägypten – Libyen? von Anika Kreller, 21.02.2011 Berliner Zeitung /// Wenn aus Facebook Wirklichkeit wird von Julia Gerlach, 24.02.2011 Sign On San Diego /// Two eras of revolution, a generation apart von Michael Provence, 24.02.2011 Freie Presse /// Libysche Stämme im Ungleichgewicht von Stephan Lorenz, 24.02.2011 Publik-Forum /// Laute Proteste und stille Aufbrüche von Bettina Röder, 25.02.2011 kathweb.de /// Historikerin sieht Al-Azhar-Uni vor größter Herausforderung, 25.02.2011 wiara.pl /// Al-Azhar przed największym wyzwaniem, 27.02.2011 The European /// Grenzpolitik mit gezücktem Scheckbuch von Sonja Hegasy, 01.03.2011 Die Wochenzeitung /// Es geht nicht nur ums Autofahren von Sara Winter, 03.03.2011 Unicum /// Revolution von unten von Nathalie Klüver, 03.03.2011 Neues Deutschland /// Es begann mit Brotrevolten … von Sonja Hegasy, 12.03.2011 Okaz /// Die deutsche Historikerin Ulrike Freitag preist die Liebe zu Jeddah von Wafa Badaud, 16.03.2011 Neues Deutschland /// »Unser Wille ist nun gestärkt …« von Claudia Schröder, 26.03.2011 Publikationen und vorträge /// 391 Katholische Nachrichtenagentur /// Glaubensfreiheit unter der Diktatur. Syriens Regime steht zumindest für religiöse Toleranz von Christoph Schmidt, 30.03.2011 Le Monde /// Quelle est la dimension religieuse de la révolte en Syrie? von Thomas Pierret, 30.03.2011 Messina.Sicilians.it /// Oggi pomeriggio seminario sul Kashmir. Aus der Redaktion, 31.03.2011 Strill.it /// Messina: Seminario di Unime in protesta sul Kashmir, 01.04.2011 DAAD Letter /// Gestern Stipendiatin – und heute … Ulrike Freitag von Leonie Loreck, 04.2011 Katholische Nachrichtenagentur /// »Die Unzufriedenheit ist groß« Saudi-Arabien-Expertin Freitag über die Lage im Königreich von Christoph Schmidt, 03.04.2011 Le Monde /// Le parcours du combattant des opposants syriens von Thomas Pierret, 07.04.2011 Neues Deutschland /// Gegen Sparkurs und Hungersnot von Julian Tadesse, 09.04.2011 Neue Züricher Zeitung /// Fatwas fürs 21. Jahrhundert, 14.04.2011 Publik-Forum /// Die Revolution aus der Mitte – Interview mit Ulrike Freitag von Christoph Schmidt, 22.04.2011 dw-world.de /// Modernisiert, aber nicht reformiert von Diana Hodali, 24.04.2011 Islamische Zeitung /// Eine gewisse Krise im Studium des klassischen Islams, Sulaiman Wilms im Gespräch mit Ulrike Freitag, 27.04.2011 Financial Times Deutschland /// Syrien kann Ägypten nicht kopieren von Raniah Salloum, 26.04.2011 Financial Times Deutschland /// Elitetruppe bleibt gehorsam von Stefan Schaaf und Raniah Salloum, 27.04.2011 Conturen /// Die arabische Welt im Aufbruch, Adelbert Reif im Gespräch mit Sonja Hegasy, 1/2011 süddeutsche.de /// Rätsel um bin Ladens Leiche von Lilith Volkert, 02.05.2011 dw-world.de /// Mubarak trial uncertain as top official sentenced to jail von Chamselassil Ayari (Arabisch), 05.05.2011 Saudi Gazette /// Unraveling Jeddah’s urban wonders von Bizzie Frost, 16.05.2011 OÖNachrichten /// Armee will Macht im Hintergrund von Josef Achleitner, 03.06.2011 FAZ /// Kennt Syrien. Porträt Prof. Ulrike Freitag von Wolfgang Günter Lerch, 06.06.2011 Der Tagesspiegel /// Schwere Gefechte Jemen am Rande eines Bürgerkrieges von Kaveh Kooroshy, 07.06.2011 Der Landbote /// »So schnell wie Libyen wird Syrien international nicht stigmatisiert« Interview mit Prof. Ulrike Freitag von Peter Grahnwehr, 08.06.2011 392 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo bpb.de /// Das Netz gehört nicht nur den Dissidenten, Interview mit Bettina Gräf von Sonja Ernst, 21.06.2011 ka-news.de /// Konservativ und friedvoll: 30.000 Muslime treffen sich in Karlsruhe, mit Dietrich Reetz, 25.06.2011 Qantara.de /// Die Reform, das bin ich! von Sonja Hegasy, 30.06.2011 Al-Ahram /// Madame la doyenne arrive von May Selim, 06.07.2011 dw-world.de /// Was kommt nach Assad? von Diana Hodali, 06.07.2011 Fikrun wa Fann / Art&Thought /// Eine Generation von Gläubigen 1991–2001–2011 von Sonja Hegasy, Juli 2011 dw-world.de /// Pakistan ein Jahr nach der Flut von Sandra Petersmann, 27.07.2011 La Croix /// Un été à Pantelleria (ou parabole de notre Europe) von Denis Bocquet und Nora Lafi, 10.08.2011 Young Germany /// Moroccan Film Days in Berlin likely to provoke sentiments of the Arab Spring von Angela Boskovitch, 11.08.2011 CIDAL /// Le Printemps arabe aux Journées du cinéma marocain de Berlin, 15.08.2011 Qantara.de /// Vom Ende der Erbfeindschaft von Sonja Hegasy und Nicolas Moll, 23.08.2011 Vecherny Bishkek /// Dve rodiny Zhanny (Jeanne’s two homelands) von Amalia Benlian, 25.08.2011 Der Landbote /// Assad setzt auf absolut loyale Truppen, Interview mit Prof. Ulrike Freitag, 26.08.2011 Der Tagesspiegel /// Gegen die Wände von Frank Noack, 31.08.2011 Die Tageszeitung /// Der eigene Blick von Ekkehard Knörer, 01.09.2011 Spex /// Jeder kann Filmen: … zum Beispiel: Talal Selhami von Ralf Krämer, 04.09.2011 Al Achbar /// Die Marokkanischen Filmtage. Bisher mit Stillschweigen übergangen, aber … von Ibtisam Azem (Englisch/Arabisch), 05.09.2011 Zenith Business Report /// Tulpen, Stahl und Hindemith von Sonja Hegasy, 3/2011 FAZ /// Verbotene Plätze, jenseits von Ouarzazate. Eine Berliner Filmreihe mit jungem Kino aus Marokko von Hans-Jörg Rother, 08.09.2011 Doroob.com /// Der marokkanische Film durch deutsche Augen von Mohamed Nabil, 09.09.2011 EMAJ Magazine /// Quo vadis, cinéma marocain? von Sabria Regragui Mazili, 20.09.2011 Focus /// Die Pioniere des Arabischen Frühlings wählen von Susanne Klaiber, 22.10.2011 Daily Nation /// Hakuna Matata in the streets of Germany von Mwaura Samora, 27.10.2011 Publikationen und vorträge /// 393 Arab Forum /// Saudisch-deutsches Jugendforum sucht Wege der Zusammenarbeit auf den Gebieten von Energie und Umwelt, sowie beim Nutzen der Erfahrungen Deutschlands bei Projekten, die König Abdullah angestoßen hat, Vol. 4, 11/2011 Qantara.de /// Kinder, Gläubige und Opportunisten von Sonja Hegasy (Englisch/Arabisch), 14.11.2011 Neues Deutschland /// Überschaubare Protestbewegung von Martin Lejeune, 25.11.2011 Qantara.de /// Teile und herrsche von Sonja Hegasy (Englisch/Arabisch), 06.12.2011 Das Parlament /// Für geistige Freiheit von Tatjana Heid, 19.12.2011 Nûbihar /// Bi Thomas Ripper re li ser Merwaniyan von Abdullah Incekan, Nr. 116, Dezember 2011 Interviews und Beiträge in Fernseh- und Radioprogrammen Hessischer Rundfunk /// Der Tag: Aufstand im Maghreb von Angela Fitsch, 13.01.2011 RBB Kulturradio /// Zur Situation im Maghreb von Frank Schmidt, 18.01.2011 Deutsche Welle, Quadriga /// Revolt in Tunisia – Warning for the Arab World von Melinda Crane, 21.01.2011 Radio M 94,5 /// Dominoeffekt in der muslimischen Welt? von Maria Brachtel, 27.01.2011 tagesschau.de /// Keine Angst vor einer islamistischen Regierung, Interview von Fiete Stegers mit Sonja Hegasy, 31.01.2011 Phoenix /// Der Tag von Conny Czymoch, 01.02.2011 NDR Info /// Redezeit von Andreas Bormann, 01.02.2011 SWR /// Religion, Kirche und Gesellschaft: Con.tra von Reinhard Baumgarten, 01.02.2011 ARD Morgenmagazin /// Aufstand in Ägypten mit Anna Planken, 02.02.2011 RadioEins /// Der Schöne Morgen – Ägypten im Ausnahmezustand, Interview mit Peter Wien, 02.02.2011 YLE Puhe /// Zur Situation in Ägypten, Interview mit Samuli Schielke, 03.02.2011 YLE TV1 /// TV-Uutiset, Interview mit Samuli Schielke, 03.02.2011 RBB Inforadio /// Tag des Zorns im Jemen, Interview mit Ulrike Freitag von Dietmar Ringel, 03.02.2011 ZDF aspekte /// »Tag des Abgangs«? Stimmen zur Zukunft Ägyptens von Dr. Frank Vorpahl, 04.02.2011 394 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo SWR 2 Forum /// Freiheitswille und Realpolitik. Wieviel Regimewechsel ist in Ägypten möglich? von Ursula Nusser, 04.02.2011 Quadriga, Deutsche Welle, von Mustafa Said, 04.02.2011 Deutsche Welle, Quadriga /// Egypt – What Will Follow the Upheaval? von Melinda Crane, 04.02.2011 Deutsche Welle, Quadriga /// Ägypten – was kommt nach dem Aufstand? von Udo Bauer, 04.02.2011 hr 3 /// hr 3 am Sonntag zur aktuellen Situation in Ägypten von Bärbel Schäfer, 06.02.2011 RBB Kulturradio /// Hörerstreit: Vergleichbarkeit DDR 1989 und Ägypten 2011 von Monika van Bebber, 07.02.2011 Deutschlandradio /// Ägyptische »Gerontokratie« am Ende, Interview mit Samuli Schielke von Dieter Kassel, 07.02.2011 Radio M 94,5 /// Interview mit Prof. Ulrike Freitag zur Lage in Ägypten von Marco Gemmellaro, 08.02.2011 SWR 2 Forum /// Tausend und eine Phantasie – Wie Europa sich den Orient denkt von Martina Conrad, 08.02.2011 RadioEins /// Ägypten: Was wird aus dem Protest?, Interview mit Samuli Schielke, 08.02.2011 Inforadio /// Ägyptens Mittelschicht als Basis der Demokratisierung, Interview mit Samuli Schielke von Irina Grabowski, 09.02.2011 Phoenix /// Umbruch in Ägypten – Drahtseilakt für Europa?, moderiert von Pinar Atalay, 09.02.2011 Deutschlandfunk /// Studiozeit – Aus Kultur- und Sozialwissenschaften von Carsten Schroeder mit Peter Wien, 10.02.2011 dpa-Audiodienst /// Zur Rede Hosni Mubaraks von Katrin Müller, 10.02.2011 Deutschlandfunk /// Panzer vor dem Ägyptischen Museum in Kairo, Interview mit Peter Wien von Martin Hubert, 10.02.2011 Deutsche Welle, Quadriga /// Turmoil in Egypt – What Will Follow Mubarak? von Udo Bauer, 11.02.2011 Deutsche Welle, Quadriga /// Umbruch in Ägypten – was kommt nach Mubarak? von Udo Bauer, 11.02.2011 WDR 3, Kultur Aktuell /// »Neue Medien – neue Stimmen in Nahost?« von Sylvia Wiegand mit Bettina Gräf, 11.02.2011 Publikationen und vorträge /// 395 Deutschlandfunk /// Neue Medien und der Wandel in der arabischen Welt – Eine Tagung des Zentrums Moderner Orient in Berlin von Frank Hessenland, 12.02.2011 hr 3 /// Thema der Woche: Mubarak weg – arabische Welt im Umbruch von Bärbel Schäfer, 13.02.2011 Phoenix, THEMA /// Umbruch in Ägypten von Elif Senel, 14.02.2011 Nordwestradio /// Umsturz in Ägypten – Demonstranten feiern Ende der Ära Mubarak mit Samuli Schielke, 14.02.2011 Radio Moreeni /// Zur Lage in der arabischen Welt, Interview mit Samuli Schielke, 17.02.2011 Quadriga, Deutsche Welle, von Dima Tahimi, 18.02.2011 Deutsche Welle, Quadriga /// Longing for Freedom – The Middle East Changes von Melinda Crane, 18.02.2011 Deutschlandradio /// Der Maghreb im Aufruhr von Frank Hessenland, 22.02.2011 DRadio Wissen /// Gesellschaft aus dem Lot mit Nora Lafi, 23.02.2011 KBPS /// Uprising In Libya Latest Example Of Changing Arab World von Maureen Cavanaugh und Hank Crook, 24.02.2011 Deutsche Welle /// Эксперт: Властям Таджикистана не стоит демонизировать ислам, Interview mit Sophie Roche und Elmira Kochumkulova vom Oksana Evdokimova, 25.02.2011 Deutschlandradio Kultur /// Trotz aller Gewalt im Namen des Islam ist Pakistan noch nicht verloren, Interview von Kai Küstner mit Dietrich Reetz, 03.03.2011 Quadriga, Deutsche Welle, von Mustafa Said, 04.03.2011 Deutsche Welle /// Der Westen muss umdenken von Bettina Marx, 09.03.2011 MDR, Lexi TV /// Indien – Missionare aus Halle, Interview mit Heike Liebau von Ines Drahonovsky, 18.03.2011 Quadriga, Deutsche Welle, von Dima Tahimi, 25.03.2011 Radio Bern /// Konflikt eskaliert in der Elfenbeinküste, Interview mit Henri-Michel Yéré von Wilma Rall, 31.03.2011 heute journal /// Machtkämpfe an der Elfenbeinküste von Andreas Weise, 01.04.2011 Deutschlandfunk /// Welches Potenzial hat der Islam in Zentralasien? von Barbara Leitner, 21.04.2011 396 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo radioradicale.it /// Intervista a Thomas Pierret sulle rivolta in Siria von Ada Pagliarulo, 14.04.2011 Inforadio /// Pakistan: Welche Rolle spielen Al Kaida und die Geheimdienste? von AnneKatrin Mellmann mit Dietrich Reetz, 03.05.2011 ZDF Aspekte /// Saudi Arabien, Moderation von Wolfgang Herles, 06.05.2011 Deutschlandfunk /// Wind of Change. Wie sich in der arabischen Musik die Revolution ankündigte von Frank Hessenland, 22.05.2011 Quadriga, Deutsche Welle, von Mustafa Isaid, 17.06.2011 Deutsche Welle, Quadriga /// Human Rights – The Social Media Revolution von Terry Martin, 17.06.2011 dw-world.de /// »Das inoffizielle Pakistan ist mächtig«, Interview mit Dietrich Reetz von Sandra Petersmann, 27.07.2011 DRadio Wissen /// Tage der Entscheidung in Tripolis, Interview mit Nora Lafi, 24.08.2011 RBB Kulturradio, Kultur Aktuell /// Umbruch und Vielfalt – Marokkanische Filmtage von Monika van Bebber, 27.08.2011 Radio Monte Carlo (arab. Dienst) /// Interview mit Noufissa Sbaï von Saada al Sabri, 01.09.2011 Deutschlandradio Kultur /// Marokkanische Filmtage in Berlin von Wolfgang Martin Hamdorf, 04.09.2011 Deutschlandfunk /// »Umbruch und Vielfalt« – Marokkanische Filmtage in Berlin von Frank Hessenland, 05.09.2011 WDR 5 /// »Weniger Demokratie wagen«, Interview mit dem marokkanischen Regisseur Talal Selhami von Claire-Lise Buis, 06.09.2011 Deutsche Welle /// Bericht über die Marokkanischen Filmtage von Ibtisam Azem, 05.09.2011 Ö1, Radiokolleg /// Islam zwischen Demokratie und Gottesstaat von Brigitte Voykowitsch, 06.09.2011 DW Quadriga /// 10 Jahre 11. September 2011 mit Samuli Schielke, 09.09.2011 ORF / 3 SAT /// Orientierung: 11. September 2001: »Zeitenwende« im westlichen Blick auf den Islam? von Christian Rathner mit Sonja Hegasy, 11.09.2011 SWR 2 Forum /// Rückschlag in Kairo – Droht Ägyptens Revolution zu scheitern? von Martin Durm mit Sonja Hegasy, 16.09.2011 Deutschlandfunk /// Revolutionsdynamik im Vergleich. Berliner Konferenz der AG Vorderer Orient von Frank Hessenland, 09.10.2011 Publikationen und vorträge /// 397 Deutschlandradio /// Türkei – Leitbild für andere muslimische Staaten? von Thomas Klatt, 11.10.2011 Deutsche Welle, Quadriga /// Egypt – From an Arab Spring to an Autumn of Anger von Terry Martin (Englisch/Arabisch), 14.10.2011 Deutsche Welle, Quadriga /// Syria – Can Assad Get away It von Terry Martin, 04.11.2011 Quadriga, Deutsche Welle, von Dima Tarhini, 09.11.2011 RBB Zeitpunkte /// Marokko vor den Wahlen von Susanne Utsch, 20.11.2011 SWR2 Forum /// Ägypten vor der Parlamentswahl von Ursula Nusser, 24.11.2011 Deutsche Welle, Quadriga /// Egypt – Will the Elections be Mired by Violence? von Melinda Crane, 25.11.2011 Russia Today /// Wise West would accept new Islamic regimes, Interview mit Ahmed Badawi, 29.11.2011 Deutschlandfunk /// Es begab sich aber … Die Weihnachtsgeschichte anders erzählt. Teil 3: Syrien, Interview mit Katharina Lange, 11.12.2011 publicsolidarity.de /// Ilan Pappe am 15. Dezember 2011 in Berlin von Doris Ghannam und Björn Aune, 16.12.2011 398 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Lehrveranstaltungen /// 399 Lehrveranstaltungen Dozent/in Lehrveranstaltung Hochschule Semester Sophie Wagenhofer › Jewish Heritage Tourism in Europe and Beyond HU Berlin WS 2010/2011 Caterina Bori › Islamic History Universität Bologna 01.– 12.2011 › Reform and Traditionalism in Early Modern Islam (xvii–xviii AC) La Sapienza, Universität Rom 03.– 05.2011 Andrea Fischer-Tahir › Ethnografie eines politischen Brennpunktlandes: Der Irak FU Berlin SoSe 2011 Ulrike Freitag › Sozialgeschichte der Arabischen Halbinsel FU Berlin SoSe 2011 Aksana Ismailbekova › Introduction to Kinship and Religious Networks Martin-LutherUniversität Halle- Wittenberg SoSe 2011 Marloes Janson › Male Wives and Female Husbands: The Inversion of Gender Roles within the Gambian Branch of the Tabligh Jama‘at Universität Bayreuth 29.06.2011 Aïssatou Mbodj-Pouye › Anthropologie du mythe Université Paris-Descartes SoSe 2011 Samuli Schielke › Kapitalismus als kulturelle Praxis und Lebensgefühl FU Berlin SoSe 2011 › Blockseminar Photography and Anthropology FU Berlin 28.03.– 30.03.2011 400 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Dozent/in Lehrveranstaltung Ho chschule Semester Steffen Wippel › Blockseminar und Exkursion Orientalistik und Sozialwissenschaften mit den Schwerpunkten Politik, Wirtschaft und Geographie Friedrich- AlexanderUniversität ErlangenNürnberg SoSe 2011 Yasmine Berriane › Frauen und soziale Bewegungen in der MENA Region FU Berlin WS 2011/2012 › WS From the Field to the Paper BGSMCS, FU Berlin WS 2011/2012 Dyala Hamzah › Theorie und Methodik (Religion in the Public Sphere) FU Berlin WS 2011/2012 Aïssatou Mbodj-Pouye › Terrains interdisciplinaires et multisites: migrations et engagements ENS-EHESSParis 1 WS 2011/2012 Nitin Sinha › British Imperialism and colonial transition in India, 1750s–1850s Universität Heidelberg WS 2011/2012 Benjamin Zachariah › Nehru and Modern India Sheffield University 02.2011 › Approaches to International History Sheffield University 10.– 11.2011 Lehrveranstaltungen /// 401 402 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo ABBILDUNG SEITE 6 Hermann Glöckner (1889–1987): Zentrale Teilung in Rot und Weiß, um 1976, Spachtel und Kasein über Graphit auf Holz, 27 × 22,5 cm, Privatbesitz © VG Bild-Kunst Bonn 2012 ABBILDUNG SEITE 60 Hermann Glöckner (1889–1987): Rote Flamme vor Grün, Januar 1970, Spachtel und Pinsel in Tempera auf Zeitungspapier, 50,7 × 36,3 cm, Privatbesitz © VG Bild-Kunst Bonn 2012 Wir danken dem Hermann Glöckner Nachlass für die freundliche Unterstützung. bildnachweis /// 403 umschlag außen © plainpicture/Glasshouse innen © Goldwiege, Maria Gottweiss abbildungen Ralf Bieniek: S. 164 /// Bildarchiv ZAS: S. 128, 132, 134–136, 138, 141, 143, 145–147, 152, 156–157, 163, 166–168, 172, 174, 179, 181, 216 /// Bildarchiv ZMO: S. 306, 308, 311, 314–318, 320–321, 323–324, 329, 331–332, 334, 336–337, 339–340, 342–343, 345–351 /// Just Boedeker: S. 330 /// Martin van Bruinessen (privat): S. 20 (re.) /// Bundesanstalt für Materialforschung: S. 240 /// Ulrich Dahl: S. 17 /// Rainer Fisch: S. 102, 107, in: Umnutzung von Kirchengebäuden in Deutschland. Eine kritische Bestandsaufnahme. Monumente Publikationen. Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Bonn 2008 /// Goldwiege, Maria Gottweiss: S. 14, 22, 30, 64, 170, 182, 190, 201, 238, 270 /// Haukari e. V.: S. 344 /// Jens Hauspurg: S. 148 /// Matthias Heyde: S. 16 (mi.) /// Stefani Jannedy: S. 73, 81, 88 /// Marloes Janson: 326 /// Amélie Losier: S. 18, 34 (re.), 35, 45–48, 67, 70–71, 95–99, 133, 226 (mi.), 228, 229, 333, 236, 242, 246, 247, 248, 266, 289–301, 352, 398, 401 /// Florian Keller: S. 268 /// LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in West falen: S. 101 /// Birgit Meyer (privat): S. 33 /// Dagmar Morath: S. 226(re.) /// Dirk Naguschewski: S. 227 /// Linka Pelehat: S. 250–251 /// Michael Pfister: S. 112–113, 350 /// Sebastian Prange: S. 326 /// Dietrich Reetz: S. 330 /// Anne-Kathrin Reulecke (privat): 34 (li.) /// Lars Reimann: S. 19, 226 (li.) /// Sophie Roche: S. 328 /// Jörg Rückmann: S. 356 /// Schattenblick © 2011: S. 307 /// Samuli Schielke: S. 49, 112–117, 119–120, 122, 311, 324, 329, 334 /// Annette T rabold: S. 16 (re.) /// Tobias Trapp, tobiastrapp.eu: S. 109 /// Universität Bonn: S. 20 (li.) /// Verena Scherm, Museum für Kommunikation: S. 244 /// VolkswagenStiftung (Webseite): S. 131 /// Bernd Wannenmacher: S. 16 (li.) /// Melanie Weirich: S. 82 /// Dina Wilkowsky: S. 327 /// Dieter Wunderlich (privat): S. 20 (mi.) Die Herausgeber haben sich bis Produktionsschluss intensiv bemüht, alle Inhaber von Abbildungsrechten ausfindig zu machen. Personen und Institutionen, die möglicherweise nicht erreicht wurden und Rechte an den verwendeten Abbildungen beanspruchen, werden gebeten, sich nachträglich mit den Geisteswissenschaftlichen Zentren in Verbindung zu setzen. 404 /// gwz berlin /// zas /// zfL /// zmo Bericht über das Forschungsjahr 2011 /// Nr. 16 /////////////////////// ISSN 2190-4839 //////////////////////////////////////////////////////// herausgeber Der Vorstand Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e. V. Schützenstraße 18 /// 10117 Berlin Tel +49 (0) 30 · 20 192 130 /// Fax +49 (0) 30 · 20 192 120 www.gwz-berlin.de KONZEPT UND KOORDINATION Wolfgang Kreher REDAKTION Svenja Becherer, Werner Frey, Wolfgang Kreher, Dirk Naguschewski REDAKTIONSASSISTENZ Rebecca Aujla, Marietta Damm, Tobias Fuchs, Susanne Schroeder BILDREDAKTION Svenja Becherer, Susanne Schroeder, Wolfgang Kreher, Dirk Naguschewski DOKUMENTATION Ute Andersohn, Wolfgang Kreher, Sylvia Obeth, Daniel Schönefeld KORREKTORAT Ulrike Freywald, www.text-und-stil.de GESTALTUNG Goldwiege | Visuelle Projekte DRUCK UND VERARBEITUNG DZA Druckerei zu Altenburg GmbH © GWZ Berlin 2012 Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin /////////////////// Centers for Advanced Study in the Humanities //////////////// Schützenstraße 18 /// 10117 Berlin ///////////////////// www.gwz-berlin.de //////////////////////////// issn 2190-4839 ///////////////////////////////////////////////////////