Duisburger Innenhafen
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Duisburger Innenhafen
Lebensart Duisburger Innenhafen Szeneviertel rund ums Hafenbecken Was Hamburg seine Speicherstadt, München sein Hofbräuhaus oder Düsseldorf (noch) sein Monkey`s Island ist Duisburg sein Innenhafen: Hier treffen Wohnen und Arbeiten, Kultur und Freizeit, Essen und Trinken an historischer Stätte aufeinander. Auf der Flaniermeile rund ums Hafenbecken lässt es sich kulinarisch zwar nicht höchst anspruchsvoll, aber durchaus schmackhaft wandeln. Leben, Arbeiten, Sport, Kultur und Gastronomie – der Duisburger Innenhafen bieten für Jeden etwas. Auf der gastronomischen Flaniermeile (im Hintergrund) lässt es sich deftig-schmackhaft wandeln. Foto: Friedhelm Krischer/Innenhafen Duisburg Entwicklungsgesellschaft mbH 36 Die rund 20 Gastronomiebetriebe bieten für jeden Geschmack etwas: Deftiges vom Niederrhein, Südländisches aus Spanien oder Italien, Transatlantisches aus Mexiko oder Kuba und Feines aus Steigenbergers Hotelküche. Ihren Platz haben diese Lokalitäten in restaurierten Speichergebäuden gefunden. Im Innenhafen wechseln sich diese mit denkmalgeschützten Mühlen und modernen Stahl(büro)bauten ab. Früher wurde in diesem Hafenteil mit Getreide gehandelt, liebevoll nannte man ihn deshalb den „Brotkorb des Ruhrgebiets“. ➔ Thema Wirtschaft 9/2005 Industriekulisse Die verwitterten Gemäuer lebten auf, als die Idee eines neuen Stadtviertels, finanzstarke Investoren und Gäste kamen. Seinen industriellen Charme hat der Hafen dabei nicht verloren. So wurde im „Bodega del Puerto“, einem loft-ähnlichen Gebäude mit frei stehender Stahltreppe, der grobe Putz mit warmen Farbtönen überpinselt, aus der Decke ragen noch zahllose Haken und Schrauben, die von der Geschichte zeugen. Zu empfehlen sind Tapas in allen Variationen. Dazu gibt es lauwarmes Brot aus der Tüte zum Dippen in Aioli und die öligen „Reste“ der eingelegten Spezialitäten. Deftiges aus dem Ofen Nach dieser spanischen Ouvertüre ging es im Haus der Issumer Bierbrauer deftig weiter: Große Ofenkartoffel mit Blattspinat, Putenbruststreifen, Champignons und Käse überbacken (7,90) und den Braumeistersalat (8,50) ebenfalls mit gebratenen Putenbruststreifen und Champignons. Die ordentlichen Portionen werden mit hausgebackenem Brot serviert. Tanzendes Partyvolk Wenn am Wochenende um halb elf das Licht aus- und die Musik angeht, strömen die Partyhungrigen in den Innenhafen. Meterweise geht im Diebels das Altbier über die Theke, Kenner (oder Banausen?) genießen die Erdbeer-Altbierbowle (2,30). Das Wochenendbierchen kann auch auf schwimmenden Terrassen genossen werden; wer`s feiner mag, genehmigt sich einen Cocktail im „Bolero“ oder der „Cubar“. Dieses „Lokal-Hopping“ ist angesagt, lockt doch gerade nachts die illuminierte Industriekulisse zu einem Spaziergang. Tagsüber genießt man das Leben im Duisburger Innenhafen, der nicht einmal einen Kilometer von der Fußgängerzone im Zentrum entfernt liegt, inmitten von Joggern, Touristengruppen, Museumsbesuchern, Rentnern, Geschäftsleuten und Wassersportlern. Pulsierendes Leben eben, wie es in Deutschlands angesagten Großstädten schon üblich ist. J. Beenen ■ „Diebels im Hafen“, Tel: 0203 3466811, täglich von 11 – 24 Uhr, am Wochenende mindestens bis 3 Uhr. „Bodega del Puerto“, Tel: 0203 3466821, So. – Do. 12 – 24, Fr. und Sa. 12 – 3 Uhr. Thema Wirtschaft 9/2005 37