Duisburger Innenhafen

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Duisburger Innenhafen
Lebensart
Duisburger Innenhafen
Szeneviertel rund ums Hafenbecken
Was Hamburg seine Speicherstadt, München sein Hofbräuhaus oder Düsseldorf (noch)
sein Monkey`s Island ist Duisburg sein Innenhafen: Hier treffen Wohnen und Arbeiten, Kultur und Freizeit, Essen und Trinken an historischer Stätte aufeinander. Auf der Flaniermeile
rund ums Hafenbecken lässt es sich kulinarisch
zwar nicht höchst anspruchsvoll, aber durchaus
schmackhaft wandeln.
Leben, Arbeiten, Sport, Kultur und Gastronomie – der Duisburger Innenhafen bieten für Jeden
etwas. Auf der gastronomischen Flaniermeile (im Hintergrund) lässt es sich deftig-schmackhaft
wandeln.
Foto: Friedhelm Krischer/Innenhafen Duisburg Entwicklungsgesellschaft mbH
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Die rund 20 Gastronomiebetriebe bieten für
jeden Geschmack etwas: Deftiges vom Niederrhein, Südländisches aus Spanien oder Italien,
Transatlantisches aus Mexiko oder Kuba und
Feines aus Steigenbergers Hotelküche. Ihren
Platz haben diese Lokalitäten in restaurierten
Speichergebäuden gefunden. Im Innenhafen
wechseln sich diese mit denkmalgeschützten
Mühlen und modernen Stahl(büro)bauten ab.
Früher wurde in diesem Hafenteil mit Getreide
gehandelt, liebevoll nannte man ihn deshalb den
„Brotkorb des Ruhrgebiets“.
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Thema Wirtschaft 9/2005
Industriekulisse
Die verwitterten Gemäuer lebten auf, als die
Idee eines neuen Stadtviertels, finanzstarke
Investoren und Gäste kamen. Seinen industriellen Charme hat der Hafen dabei nicht verloren. So wurde im „Bodega del Puerto“,
einem loft-ähnlichen Gebäude mit frei stehender Stahltreppe, der grobe Putz mit warmen
Farbtönen überpinselt, aus der Decke ragen
noch zahllose Haken und Schrauben, die von
der Geschichte zeugen. Zu empfehlen sind
Tapas in allen Variationen. Dazu gibt es lauwarmes Brot aus der Tüte zum Dippen in Aioli und
die öligen „Reste“ der eingelegten Spezialitäten.
Deftiges aus dem Ofen
Nach dieser spanischen Ouvertüre ging es im
Haus der Issumer Bierbrauer deftig weiter:
Große Ofenkartoffel mit Blattspinat, Putenbruststreifen, Champignons und Käse überbacken (7,90) und den Braumeistersalat (8,50)
ebenfalls mit gebratenen Putenbruststreifen
und Champignons. Die ordentlichen Portionen werden mit hausgebackenem Brot serviert.
Tanzendes Partyvolk
Wenn am Wochenende um halb elf das Licht
aus- und die Musik angeht, strömen die Partyhungrigen in den Innenhafen. Meterweise geht
im Diebels das Altbier über die Theke, Kenner
(oder Banausen?) genießen die Erdbeer-Altbierbowle (2,30). Das Wochenendbierchen kann
auch auf schwimmenden Terrassen genossen
werden; wer`s feiner mag, genehmigt sich einen
Cocktail im „Bolero“ oder der „Cubar“. Dieses
„Lokal-Hopping“ ist angesagt, lockt doch gerade nachts die illuminierte Industriekulisse zu
einem Spaziergang. Tagsüber genießt man das
Leben im Duisburger Innenhafen, der nicht einmal einen Kilometer von der Fußgängerzone im
Zentrum entfernt liegt, inmitten von Joggern,
Touristengruppen, Museumsbesuchern, Rentnern, Geschäftsleuten und Wassersportlern. Pulsierendes Leben eben, wie es in Deutschlands
angesagten Großstädten schon üblich ist.
J. Beenen ■
„Diebels im Hafen“, Tel: 0203 3466811,
täglich von 11 – 24 Uhr, am Wochenende
mindestens bis 3 Uhr.
„Bodega del Puerto“, Tel: 0203 3466821,
So. – Do. 12 – 24, Fr. und Sa. 12 – 3 Uhr.
Thema Wirtschaft 9/2005
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