Stadt 2030 - Leipzig 2030
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Stadt 2030 - Leipzig 2030
STADTENTWICKLUNG LEIPZIG Stadt Leipzig Dezernat Stadtentwicklung und Bau Stadtwerkstatt Leipzig REPORT • 5 Stadt 2030 - Leipzig 2030 Werkstattsitzung vom 11.01.2002 Leipzig 2030 – Schrumpfung als Herausforderung und Chance Leipzig hat in den letzten 30 Jahren eine ständige Verringerung seiner Einwohnerzahl erlebt. Sie sank von 1970 bis 2000 von 584.000 Einwohnern auf 438.000 Einwohner, betrachtet man die alten Gebietsgrenzen. Parallel zum Bedeutungsund Funktionswandel der letzten zehn Jahre hat in der Boomtown Leipzig ein von Wachstumserwartungen getragenes Stadtumbau- und Investitionsprogramm von immensem Ausmaß stattgefunden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung lobte im Rahmen des Forschungsprogramms "Bauen und Wohnen" den Ideenwettbewerb "Stadt 2030" aus. In einem Bewerbungsverfahren wurden 21 deutsche Städte und Stadtregionen ausgewählt, um in Kooperation mit wissenschaftlichen Einrichtungen Zukunftskonzeptionen und Leitbilder für ihre Stadt und Region zu formulieren, deren Perspektive über drei Jahrzehnte reicht. Diese Konzeptionen sollen visionären Charakter aufweisen und auch als Zielsysteme und Bewertungsrahmen für aktuelle politische Entscheidungen und Einzelplanungen dienen. Das Forschungsprojekt läuft bis 2003. Wissenschaftliche Partner der Stadt Leipzig sind empirica, Berlin, und das Büro für urbane Projekte, Leipzig. Programm am 11. Januar 2002 Alte Messe, Pavillon 10.13 11.00 Uhr Begrüßung durch den Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Herr Wolfgang Tiefensee 11.10 Uhr Einführung durch Herrn Prof. Peter Zlonicky 11.20 Uhr Werkbericht des Beigeordneten für Stadtentwicklung und Bau, Herrn Dr. Engelbert Lütke Daldrup 11.45 Uhr “Die demographische Implosion” - Forschungsansatz Leipzig 2030 von Herrn Ullrich Pfeiffer, empirica, Berlin anschließend Diskussion und Mittagspause 14.00 Uhr “Die urbane Imlosion”-Forschungsfragen zu räumlichen Konzepten und Stadtumbau von Frau Dr. Marta Doehler, Büro für urbane Projekte, Leipzig 14.45 Uhr “Der Blick von außen”: Teilnehmer der Stadtwerkstatt berichten und kommentieren anschließend Diskussion und Kaffeepause 16.00 Uhr Abschlussdiskussion: Empfehlungen der Stadtwerkstatt für das Forschungsvorhaben Herausgeber: Stadt Leipzig, der Oberbürgermeister, Dezernat Stadtentwicklung und Bau, Feb. 2002 Redaktion: P. Zlonicky, R. Wölpert, R. Rabenberg Konzept und Text: M. Doehler, B. Schiffers Gestaltung: Büro für urbane Projekte, Leipzig Programm, Impressum mit denen noch niemand ausreichend und innovativ umzugehen gelernt hat. Leipzig stellt sich der Aufgabe, in der anstehenden Transformation eine hohe Lebensqualität in der Stadt und eine hohe Qualität der öffentlichen Leistungen aufrechtzuerhalten. Dabei geht es nicht allein um veränderte Verwaltungspraktiken und kommunalpolitische Prioritäten. Die Attraktivität und Nutzbarkeit ist für eine beträchtliche Restnutzungsdauer gesichert worden. Allerdings wurde in eine bauliche Hülle investiert, die angesichts einer stagnierenden oder sinkenden Nutzungskulisse zu üppig ausfällt. Es geht auch um neue Arbeits- und Lastenteilungen zwischen Privaten und Öffentlichen und um insgesamt veränderte Märkte für Dienstleistungen, Verkehr, Bauen und Wohnen. Anbieter wie Nachfrager, Öffentliche und Private gleichermaßen müssen sich neu orientieren, definieren und aufeinander abstimmen. Gegenüber den bisherigen stadtentwicklungspolitischen Denkweisen und Praktiken sind dementsprechend erhebliche Innovationen erforderlich. Aus dem Überangebot an Flächen resultieren Optionen, Chancen, ja sogar Freiheiten, Mangels Erfahrung mit Schrumpfungsprozessen gilt es, das Thema offensiv anzugehen. Neben der Forschung und dem Erfahrungsaustausch mit anderen Städten soll auch das Gespräch mit Bürgern und Investoren gesucht werden. Veranstalter Herr Tiefensee, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig Herr Dr. Lütke Daldrup, Beigeordneter für Stadtentwicklung und Bau, Leipzig Verkehrsbetriebe (LVB) Herr Prof. Kohlbrenner, TU Berlin und Freier Stadtplaner Berlin Frau Kunath, Leiterin Grünflächenamt Leipzig Herr Kunz, Leiter Stadtplanungsamt, Leipzig Herr Löhnert, Vorstandsvorsitzender Wohnungsbaugenossenschaft Kontakt, Leipzig Herr Meyer, Projektträger Bauen und Wohnen BMBF, Köln Herr Moser, UFZ Leipzig (Schkeuditz 2030) Herr Ullrich Pfeiffer, Empirica, Berlin Herr Sebastian Pfeiffer, Stadtplanungsamt Leipzig Frau Pfeil, Handwerkskammer Leipzig Herr Quester, Stadtrat Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen Frau Rabenberg, Stadtplanungsamt Leipzig Herr Rausch, Amt für Verkehrsplanung Leipzig Frau Reimann, Deutsches Institut für Urbanistik, Berlin Herr Reiß-Schmidt, Planungsreferat H I Landeshauptstadt München Herr Schaaf, Ökolöwe Leipzig Herr Schiffers, Büro für urbane Projekte, Leipzig Herr Schlegel, Stadtrat PDS-Fraktion Herr Dr. Schmidt, Jugendamt Leipzig Herr Sorger, Referat Medien Stadt Leipzig Herr Schwarze-Rodrian, Projekt Ruhr GmbH Herr Stein, Amtsleiter Verkehrsplanung Leipzig Herr Prof. Usbeck, Usbeck GmbH (Schkeuditz 2030) Herr Weber, Sächsische Aufbaubank, Dresden Herr Dr. Weigel, Stadtplanungsamt Leipzig Herr Wenzel, Baudezernent der Stadt Schkeuditz Herr Wölpert, Stadtplanungsamt Leipzig Herr Prof. Wolf, Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur, Leipzig Herr Wurz, Stadtplanungsamt Leipzig Moderation Herr Prof. Zlonicky, Freier Stadtplaner, München Teilnehmer Herr Beck, Geschäftsführer Leipziger Wohnungsund Baugesellschaft (LWB) Herr Berger, Sozialamt Leipzig Herr Bez, Stadtplanungsamt Leipzig Herr Prof. Bodenschatz, TU Berlin Frau Brunne, Stadtplanungsamt Leipzig Herr Butenop, Dezernat Planung und Bau Chemnitz Frau Dr. Doehler, Büro für urbane Projekte, Leipzig Herr Elsässer, Kontaktbüro Leipziger Agenda 21 Herr Dr. Josef Fischer, Amtsleiter Statistik und Wahlen, Leipzig Herr Dr. Joachim Fischer, Stadtrat SPD-Fraktion Herr Fürstenberg, Stadtplanungsamt Leipzig Herr Geller, Sparkasse Leipzig, Immobilienabteilung Herr Gerkens, Amtsleiter Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung, Leipzig Frau Gillner, Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) Herr Dr. Händler, Leiter Liegenschaftsamt, Leipzig Herr Prof. Häußermann, Humboldt-Universität Berlin Herr Hansel, Dezernat Stadtentwicklung und Bau, Leipzig Herr Hauschild, TLG, NL Sachsen Herr Heinichen, Regierungspräsidium Leipzig Frau Heising, Empirica, Bonn Frau Jacobi, Beratungsgesellschaft für Beteiligungsverwaltung (BBVL) Leipzig Herr Jähnichen, Geschäftsführer Leipziger Stadt Leipzig, Dezernat Stadtentwicklung und Bau 2002 5. Stadtwerkstatt Stadt 2030 - Leipzig 2030 Fünfte Leipziger Stadtwerkstatt “Stadt 2030 - Leipzig 2030” vom 11.01.2002 Ergebnisse und Empfehlungen Ergebnisse und Empfehlungen der 5. Leipziger Stadtwerkstatt im Hinblick auf den Arbeitsprozess: Report 1. Die Chancen der Schrumpfung sichtbar machen. Die sozialen, räumlichen und stadtwirtschaftlichen Auswirkungen der Schrumpfung müssen im Bezug auf ihre positiven Aspekte betrachtet werden. 2. Leitbilder entwickeln und kommunizieren. Die Zukunft kann für die Akteure und Betroffenen nur mit Leitbildern erschlossen werden, die die Schrumpfungsphänomene diskussionsfähig und vermittelbar machen. 3. Den Blick öffnen und den Dialog pflegen. Der Erfahrungsaustausch mit amerikanischen und englischen Städten, aber auch mit den Städten des Ruhrgebiets und Ostdeutschland bringt Impulse und bereichert den Arbeitsprozess. im Hinblick auf die Inhalte: 4. Ein genaues Bild der perforierten Stadt zeichnen. Die Ausgangssituation soll mit geeigneten Mitteln beschrieben, die Begriffe sollen definiert werden. Dies betrifft sowohl die sozialen und die räumlichen Phänomene der Schrumpfung. Die Szenarien sind mit Beispielen und konkreten Situationen zu untersetzen. 7. Konsequenzen für Stadtwirtschaft und Verwaltung darstellen. Anhand von Szenarien ist zu prüfen, ob und wie die öffentlichen Dienstleistungen und der Real-Lebensstandard in Bezug auf die demographische Entwicklung, die wirtschaftliche Rahmenbedingungen und die veränderte Nachfrage optimiert werden können. im Hinblick auf die Ergebnisse: 8. Finanzielle Auswirkungen abschätzen. Können die finanziellen Konsequenzen des Stadtumbaus bzw. der Neuorganisation quantifiziert werden? Welche Einflussmöglichkeiten und Handlungsspielräume hat die Stadt Leipzig? 9. Neue Instrumente und Kooperationsformen der Akteure vorschlagen. Welche Rahmenbedingungen und Verfahren kann die Stadt ändern? Wie kann private Initiative aktiviert und nutzbar gemacht werden? Wie ist die Mitwirkung von Wohnungsunternehmen, Einzeleigentümern, Wirtschaftsakteuren und Bürgerschaft zu organisieren? 10. Forschungsergebnisse politikfähig machen. Im Rahmen des Projektes Leipzig 2030 soll erkennbar und verständlich werden, wie die Stadt auf die Schrumpfungsszenarien reagieren kann und welche Optionen sich für die Steuerung des Prozesses ergeben. 5. (Über)Lebensbedingungen für Stadtund Siedlungsstrukturen aufzeigen. Wo bleiben die Kernbereiche, die aus sich selbst heraus lebensfähig sind, und wie weit sind sie mit Wirtschaft und Infrastruktur verknüpft? Welche Strukturen müssen im Rahmen der Schrumpfung qualifiziert oder umgebaut werden? 6. Voraussetzungen für neue Wohn- und Eigentumsformen in der Stadt prüfen. Das Forschungsprojekt soll unter anderem aufzeigen, unter welchen räumlichen Bedingungen neue Wohnformen in der inneren Stadt und in den Altbauquartieren entstehen können. Stadt Leipzig, Dezernat Stadtentwicklung und Bau 2002 1 Begrüßung/Werkbericht zur Leipziger Stadtentwicklung Begrüßung „Stadt 2030 – Leipzig 2030“ Der Oberbürgermeister, Herr Tiefensee, begrüßt die Teilnehmer und Gäste der 5. Stadtwerkstatt. In Bezug auf das Thema Stadt 2030 blickt er auf das Jahr 1972 zurück und bemerkt, wie schwierig Vorhersagen sind. Angesichts des demographischen Wandels muss die Stadt jedoch vorausschauend handeln. Die mit dem Wettbewerb Stadt 2030 vom Bundesministerien für Bildung und Forschung bereitgestellten Mittel erlauben einen gründlichen Arbeitsprozess, dem er einen guten Verlauf wünscht. Dank des von empirica, dem Büro für urbane Projekte und der Stadt Leipzig eingereichten Antrages gibt es gute Voraussetzungen, zukünftige Entwicklungen in Leipzig als „Stadt 2030“ zu untersuchen. Einführung Die Stadt Leipzig pflegt mit der Stadtwerkstatt eine Kultur des Dialogs, die nun im Rahmen des Projekts Stadt 2030 ihre Fortsetzung findet, so der Moderator der Werkstatt, Herr Prof. Zlonicky. Die Stadt geht die Herausforderungen der Stadtentwicklung offensiv und strategisch an. Beispiele sind der Stadtentwicklungsplan Wohnungsbau und Stadterneuerung, das Programm „Neue Gründerzeit“ und auch der „Pakt der Vernunft“, eine Vereinbarung der Stadt Leipzig mit der Wohnungswirtschaft zur Entwicklung der Großwohnsiedlung Grünau. Herr Prof. Zlonicky stellt die Eckpunkte und Fragen des Forschungsvorhabens dar: Welche Stadt haben wir und welche Stadt wollen wir? Der erste Schritt ist eine genaue Analyse der demographischen Entwicklung von Region und Stadt. Zweitens gilt es, neben der Gesamtentwicklung auch teilräumliche und lokale Trends zu beschreiben. Schließlich müssen die Planungsspielräume und konkreten Handlungsoptionen ausgelotet werden, auch um unerwünschten Entwicklungen entgegen zu steuern. Hierzu bedarf es einer aktiven Planung und offenen Politik. Was soll mit dem heutigen Tage erreicht werden? Es sollen die Grundlagen für das Forschungsvorhaben erörtert werden. Teilnehmer und Gäste sind eingeladen, die Thesen und Fragen der Bearbeiter zu kommentieren. Dabei sollen Wege für das Projekt aufgezeigt und Orientierungen 2 5. Stadtwerkstatt Stadt 2030 - Leipzig 2030 im Kontext der anderen Städte und der aktuellen Forschungslandschaft erarbeitet werden. Herr Dr. Lütke Daldrup zieht eine Zwischenbilanz für die Stadt Leipzig, Herr Pfeiffer geht insbesondere auf die demographische Entwicklungen ein und Frau Dr. Doehler stellt die räumlichen Konsequenzen und Fragen zum Thema Stadtumbau dar. Werkbericht zur Leipziger Stadtentwicklung Herr Dr. Lütke Daldrup geht auf den bisherigen Stadterneuerungsprozess und die zukünftigen Herausforderungen ein. Bestimmender Faktor für die städtische Planung war und ist die Einwohnerentwicklung. Der starke Bevölkerungsrückgang, verursacht insbesondere durch Geburtendefizit und Wanderung ins Umland, konnte durch die Eingemeindungen zum Ende der 90er-Jahre zum Teil wieder aufgefangen werden. Seit drei Jahren ist die Bevölkerungszahl Leipzigs konstant. Es ist eine Zuwanderung aus ländlichen Räumen sowie aus dem Ausland zu verzeichnen. Mitte der 90er Jahre kam es zu einer Polarisierung zwischen Neubaustandorten auf der grünen Wiese und den gründerzeitlichen, in Sanierung befindlichen Stadtquartieren. Seit 1998 holen die innenstadtnahen Quartiere jedoch wieder auf. „Das letzte Drittel“ unsanierter, zum Teil unbewohnbarer Altbauten (Thema der 3. Stadtwerkstatt 1998) konnte auf weniger als ein Viertel (ca. 22%) reduziert werden. Problematisch stellt sich die Situation heute vor allem in Grünau, im alten Westen sowie im Osten und Nordosten Leipzigs dar. Diese Gebiete weisen einen hohen Leerstand und eine abnehmende Sanierungstätigkeit auf. Der Wohnungsleerstand belief sich im Sommer 2001 auf ca. 52–60 Tausend Wohnungen. Den größten Anteil haben die Gebäude, die vor 1918 entstanden sind (ca. 38 Tausend). Trotz leicht steigender Haushaltszahlen wird die Zahl der Wohnungen aufgrund weiterer Fertigstellungen mittel- bis langfristig die Zahl der Haushalte übersteigen. Bis zum Jahre 2010 müssten daher mindestens 15 Tausend Wohneinheiten aus dem Markt genommen werden. Die Stadt Leipzig hat angesichts der Konkurrenzsituation der Wohnungsteilmärkte mit dem Programm „Neue Gründerzeit“ eine Wettbewerbsstrategie entwickelt, die auf den Säulen Erhaltung und Umbau ruht. Die Ziele im Umgang mit den verschiedenen Stadtstrukturen wurden im Stadtentwicklungsplan Wohnungsbau und Stadterneuerung (STEP W+S) aus dem Jahr 2000 konkretisiert. Im Teilplan „Wohnungsbau“ wurden die Baurechte aller vorgesehenen Neubaugebiete einer Stadtentwicklungsplan Wohnungsbau und Stadterneuerung (STEP W+S) - Status Quo des Wohnungsmarktes - Nachfragestrukturen und -präferenzen - Prognosen der Haushaltsentwicklung Grundlagen/ Analyse - Prognosen der Wohnungsnachfrage - Prognosen der Eigentumsbildung - Gefährdungspotentiale Wohnungsbau Stadterneuerung Großsiedlungen Neubaustandorte (äußere Stadt) Günderzeitlich geprägte Quartiere Leitlinien: • verträgliche Flächeninanspruchnahme • infrastrukturelle Eignung • ausgewogene Siedlungsentwicklung Leitlinien: • Wettbewerbsfähigkeit • Prioritätensetzung • Stadterhalt un Sanierung • Abriss zur Qualitätsverbesserung • Investitionssicherheit Quartiere in Platten- und Zeilenbauweise (>500 WE) Wohnbauflächen: • mit Entwicklungspriorität • weitere Flächen mit Baurecht • als langfristige Reserve • ohne Entwicklungspriorität • in Entwicklung Gebiete: • konsolidiert • Erhaltung • Umstrukturierung (mit Priorität) • Gebäudezeile mit Erhaltungspriorität Konzeptionelle Stadtteilpläne Leitlinien: • Wohnumfeldqualität und Zielgruppenorientierung • Abriss und Rückbau zur Qualitätsverbesserung Bereiche: • Umstrukturierung • Sanierung • konsolidiert Gebäudekonkrete Zielaussagen MaßnahmenbezogeneStadtteilpläne Stadt Leipzig, Dezernat Stadtentwicklung und Bau 2002 5. Stadtwerkstatt Stadt 2030 - Leipzig 2030 Werkbericht zur Leipziger Stadtentwicklung Leerstand im Geschosswohnungsbau nach Baualter und Sanierungsgrad Segment ca. WE leer Gründerzeit Altbau 1919-1945 DDR-Zeit Sonstige 39.000 9.000 9.000 3.000 Summe 60.000 saniert unsaniert 23 % 5% 5% 71 % 52 % 52 % Stadt Leipzig 2000, STEP W+S Revision unterzogen. Für die gründerzeitliche Stadt wurde im Teilplan Stadterneuerung eine Typisierung in konsolidierte Gebiete, Erhaltungsgebiete und Umstrukturierungsgebiete (teilweise mit Priorität) vorgenommen. Erneuerungs- und Umbauschwerpunkte sind der Leipziger Osten und der Westen. Im Teilplan „Großwohnsiedlungen“ sind die Standorte auf ihre Potenziale und Rückbauoptionen hin untersucht worden. In Grünau, der größten Plattenbausiedlung in Leipzig, sollen demnach ca. 8 Tausend Wohnungen abgerissen werden. In einem Pakt der Vernunft hat die Wohnungswirtschaft als ersten Schritt den Rückbau von 2.650 Wohnungen bis 2004 vereinbart. Konkrete Konzepte gilt es im Rahmen der Förderprogramme „Soziale Stadt“ für den Leipziger Osten, „URBAN II“ (EU) für den Leipziger Westen sowie für die Verwendung von EFRE-Mitteln zu entwickeln. Im Leipziger Osten ist dazu im Rahmen eines konzeptionellen Stadtteilplans ein Band von neuartigen Freiräumen zur Belebung von Brachflächen geplant. Im Leipziger Westen wird gerade mit der Erarbeitung eines konzeptionellen Stadtteilplans begonnen. Konzeptionelle Stadtteilpläne sollen dazu dienen, mittelbis langfristige Visionen für besonders problematische Stadtgebiete zu ent- wickeln und mit ersten Umsetzungsschritten zu koppeln. Für Gebiete mit „mittlerer Problemintensität“ sind maßnahmenbezogene Stadtteilpläne vorgesehen. Hier sind die beiden ersten Pläne für Gohlis und Leutzsch erarbeitet worden. Weiterhin werden die Sanierungsziele in den entsprechenden Gebieten aktualisiert und ein Abrisspool eingerichtet, in dem Rückbauwünsche koordiniert und abgestimmt werden können. Zur Zwischennutzung und Begrünung von Brachflächen werden Gestattungsvereinbarungen mit den Eigentümern getroffen. Einwohnerentwicklung im Untersuchungsraum des Teilplans Stadterneuerung 300 290 280 270 260 250 Tsd 1992 19931994 1995 1996 19971998 1999 2000 6/01 Ein besonderes Anliegen ist die Eigentumsbildung im Stadtgebiet. Hier waren in den vergangen Jahren 1000 Kauffälle bei einem durchschnittlichen Komplettpreis von 300.000 DM zu verzeichnen. Mit dem Wettbewerb „Trautes Heim“ wurden neue Lösungen für eigentumsfähige Wohnungen in Altbauquartieren und auf Lücken angeregt. Die Stadt Leipzig erwägt eine gezielte, zweistufige Förderung von Wohneigentum in Sanierungs- und Innenstadtgebieten. Abschließend stellt der Beigeordnete fest, dass zur Entwicklung des Wohnstandorts Leipzig auch eine aktive Wirtschaftspolitik gehört. Der Bau von Messe und Flughafen sowie die Ansiedlung von Porsche und BMW waren wichtige Schritte. Kauffall- und -preisentwicklung in Leipzig Kauffall- und -preisentwicklung in Leipzig Ein- und Zweifamilienhäuser Kauffälle 800 Unsanierte Mietshäuser Kaufpreis Kauffälle 700 400 600 350 500 400 800 1200 700 300 1000 250 800 500 600 300 150 200 400 100 100 Fälle 600 400 200 300 Kaufpreis 1400 1996 1997 1998 1999 2000 60 Haushalte mit 1 Pers. 50 Insges. 40 2 Pers. 30 3 Pers. 4 Pers. 20 qm 1992 1993 1995 1997 1999 2000 Daten: Amt für Statistik und Wahlen, Berechnung und Layout: Stadtplanungsamt, Stadtentwicklungsplanung, Leipzig 2001 Rückfragen Auf die Frage von Prof. Häußermann antwortet Herr Dr. Lütke Daldrup, dass es teilweise gelungen ist, Baurecht zurück zu nehmen, da Bebauungspläne im Zuge der Eingemeindungen aufgrund von Abwägungsmängeln aufgehoben werden konnten. Einige Vorhaben- und Erschließungs-Pläne sind wegen Nichterfüllung verfallen. Herr Prof. Häußermann fragt weiterhin, wie sich die Wanderungsbewegungen in sozialer Hinsicht beschreiben lassen. Die Abwanderung ist tatsächlich selektiv erfolgt. Schwerpunkte waren zunächst der Geschossbau, später dann die Eigenheime auf der grünen Wiese und die Binnenwanderung. In Grünau bleiben vor allem die wenig mobilen und älteren Einwohner zurück. Eine starke Belebung des Wohnungsmarktes durch die Ansiedlungserfolge ist eher unwahrscheinlich, dennoch bleibt ein erheblicher Imagegewinn für die Wohnungsmarktregion. Herr Prof. Bodenschatz fragt nach den Ergebnissen und Erkenntnissen aus dem Wettbewerb „Trautes Heim“. Herr Dr. Lütke Daldrup betont die Bedeutung neuen Wohnens in den Altbauquartieren, das auch zu einer sozialen Stabilisierung beitragen kann. Hierzu bereitet die Verwaltung ein Ausschreibungsverfahren für entsprechende Grundstücke vor. Hauptproblem bei der Mobilisierung von Grundstücken sind die überzogenen Erwartungen bezüglich der Grundstückserlöse. Es gilt vor allem, jetzt überzeugende Modellprojekte für städtische Einfamilienhäuser mittlerer Dichte zu schaffen. 200 50 200 100 DM Fälle DM Daten: Amt für Statistik und Wahlen, Berechnung und Layout: Stadtplanungsamt, Stadtentwicklungsplanung, Leipzig 2001 Wohnfläche je Einwohner in Leipzig - Entwicklung 1992 bis 2000 - 1996 1997 1998 1999 2000 Daten: Amt für Statistik und Wahlen, Berechnung und Layout: Stadtplanungsamt, Stadtentwicklungsplanung, Leipzig 2001 Stadt Leipzig, Dezernat Stadtentwicklung und Bau 2002 3 Demographische Entwicklung 5. Stadtwerkstatt Stadt 2030 - Leipzig 2030 Demografische Entwicklung und der kommunalpolitische Zinseszins Einwohnerentwicklung in der Region Leipzig Herr Pfeiffer schickt voraus, dass er keine Prognosen für das Jahr 2030 aufstellen kann, aber die Trends und Wirkungsverflechtungen der Bevölkerungsentwicklung darstellen möchte. Bewusstseinsund Verhaltensänderungen lassen sich nicht vorhersagen. Aber auf lange Sicht kann die lokale Politik Rahmenbedingungen schaffen, die einen kommunalpolitischen Zinseszins ergeben. Rückblickend auf die letzten 40 Jahre stellt Herr Pfeiffer fest, dass das Wirtschaftswachstum stetig sinkt, die Arbeitslosigkeit jedoch überproportional zunimmt. Parallel steigt die finanzielle Belastung der Arbeitnehmer durch Steuern und Preissteigerungen im Sozial- und Gesundheitswesen weiter an. Nachhaltige Reaktionen der Politik stehen noch aus. Gleiches gilt für die Integration von Ausländern, deren Zahl parallel ansteigt. 900 4 + 2010 2015 2020 2025 2030 Klar ist, dass derartige Projekte Geld kosten. Es darf jedoch keine Subventionswolke mehr über die Stadt gehängt werden, die falsche Erwartungen weckt und die Preise nach oben treibt. Die Förderungen und Investitionszulagen müssen so gestaltet werden, dass die Nachfrageseite gestärkt wird und die Mittel lokal umgesetzt werden. Weiter gehören dazu eine aggressive Bodenwertsteuerung und das Drängen auf Änderungen in der Wertermittlung, bei der Grundsteuer sowie im Bau- und Bodenrecht. Saldo der Zu- und Abwanderungen in die Region Leipzig nach Alter und Herkunfts-/Zielgebiet 1996-2000 6000 5000 Nachbar-Bundesländer 4000 Ausland 3000 übriges Deutschland Süddeutschland 2000 1000 0 -1000 empirica – 5 75 -7 er üb -7 0 70 -6 5 65 60 55 -6 0 5 0 -5 50 5 -5 45 -4 40 -4 0 5 -3 30 35 0 5 -3 25 -2 Alter 0 -2000 20 Die Bevölkerungszahl in der Region Leipzig hat sich stabilisiert, bei den 1530-Jährigen ist auf Grund starker Zuwanderung aus den neuen Bundesländern sogar ein positiver Saldo zu verzeichnen. Dennoch besteht ein Abwanderungssog, insbesondere nach Süddeutschland. Der Schock der Verluste in der Industrieproduktion ist noch nicht überwunden. Die Beschäftigung in der Produktion handelbarer Güter ist im Bundesvergleich sehr niedrig. Mit dem wachsenden Dienstleis- 7000 2005 Städtebaulich bedeutsam ist die Haushaltsentwicklung und die entsprechende Wohnungsnachfrage. Angesichts des „Honecker-Buckels“ (Baby-Boom Anfang der 70er-Jahre) ist bis zum Jahr 2015 mit einer verstärkten Nachfrage nach Wohneigentum zu rechnen (bis zu 70 Tausend Einheiten in der Region Leipzig). Um diese nicht an das Leipziger Umland zu verlieren, müssen zügig innerstädtische, eigentumsfähige Wohnungen entwickelt und angeboten werden. Neue Wohnformen müssen auch in Altbauquartieren erprobt werden. Im Rahmen des Forschungsprojektes Leipzig 2030 entwickelte empirica drei Szenarien: 1. Aufholen, 2. Mitschwimmen, 3. Nachhinken. Für Leipzig ist ein „Mitschwimmen“ und partielles „Aufholen“ erreichbar. Da Prozesse eine eigene Dynamik entfalten, gilt es, früh die Weichen zu stellen. Glasgow kann hierfür als positives, Liverpool als negatives Beispiel genannt werden. Die größten Herausforderungen stellen dabei die Einwande- 5 Analog zum Diktum „Die Wirtschaft ist unser Schicksal“ kann man Gleiches auch für die Demografie sagen. Zentrale Herausforderung ist die Alterung der Gesellschaft. Statistisch gesehen haben zehn Eltern heute sechs Kinder, die wiederum nur vier Enkel hervorbringen. Damit ist die Katastrophe vorprogrammiert. Bereits heute gibt es eine Konkurrenz der Städte um junge Leute. Die Gesellschaft und insbesondere die Städte müssen familienfreundlich werden. -2 empirica 1991 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 2000 rung und die wachsende Armut dar. Hier kann lokale Politik mitwirken. Erfolg ist angesichts der internationalen Verflechtungen nur mit Offenheit und gesellschaftlicher Integration möglich. Was sind die Chancen der Stadt Leipzig? Leipzig hat einen hohen Identifikationswert und eine besondere Lebensqualität. Weiche Standortfaktoren sind wichtig. Kommunale Spielräume gibt es insbesondere beim Real-Lebensstandard der Bürger durch günstige und bedarfsoptimierte Dienstleistungen. Es gilt, die Grundkosten für Verwaltung und Wohnen niedrig zu halten bzw. zu senken. Diese relativen Preise bestimmen die Position im Wettbewerb. 15 Tsd empirica Tsd tungssektor wird der Arbeitsmarkt immer lokaler. Bei stagnierender Nachfrage sind Zuwächse daher immer schwerer zu erreichen. Nennenswerte Effekte wären erst bei vier BMW-Werken spürbar. Die Beschäftigungslücke ist aus eigener Kraft nicht schließbar, auch Direktinvestitionen aus dem Ausland sind sehr spärlich. Die Region Leipzig muss ein Aufholwachstum organisieren. 0 400 430 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 -1 500 Aufholen Mitschwimmen Nachhinken 440 empirica 10 600 800 r5 Region Leipzig Stadt Leipzig Umland 450 -1 700 bei Reaktion: Gebremstes Wachstum 460 Aufholen Mitschwimmen Nachhinken te 800 470 850 Tsd bei Reaktion: mehr Zuwanderung 480 bei Reaktion: gebremstes Wachstum 5 900 bei Reaktion: mehr Zuwanderung un Einwohner der Stadt und Region Leipzig Haushaltsentwicklung in der Region Leipzig Stadt Leipzig, Dezernat Stadtentwicklung und Bau 2002 .Stadtwerkstatt Stadt 2030 - Leipzig 2030 Leipzig 2030 aus der Sicht des Auslobers, vertreten durch das difu Frau Reimann erläutert, dass der Antrag der Stadt Leipzig vor allem durch den offenen und offensiven Umgang mit dem Thema Schrumpfung überzeugen konnte. Schwerpunkt des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung der öffentliche Dienste und die Konsequenzen für den Städtebau. Um die Perspektiven für das Jahr 2030 diskussionsfähig und vermittelbar zu machen, ist die Entwicklung von Leitbildern und Utopien wünschenswert. Prognosen reichen hierfür nicht aus, auch die Akteure sollten benannt und eingebunden werden. Andere Städte integrieren verstärkt partizipatorische Elemente in ihren Arbeitsprozess. Diskussion Herr Schlegel fragt, ob die Ostdeutschen weiterhin die im Verhältnis niedrigeren Einkommen akzeptieren werden. Er bemerkt, dass der Erwerb eines Eigenheims auch eine Arbeitsplatzsicherheit erfordert, die häufig vermisst wird. Herr Pfeiffer entgegnet, dass das geringere Lohnniveau eine Chance ist. Moralische Argumente helfen nicht weiter, man muss die Vorteile vermarkten. Die Logik der Eigentumsbildung ist nicht direkt an das Wirtschaftswachstum gekoppelt. Herr Beck merkt an, dass die Flächenreserven im Stadtgebiet eine große Chance für Leipzig darstellen. Her Quester fragt, ob das Aufhol-Szenario überhaupt realistisch ist. Herr Pfeiffer gibt zu bedenken, dass die Polarisierung insbesondere in Ostdeutschland weiter zunimmt und Leipzig dabei auf der besseren Seite stehen kann. Herr Tiefensee betont, dass anhand der Szenarien die Faktoren zu benennen sind, die von der Politik im Sinne eines bestcase-Szenario beeinflusst werden können. Nicht der Rückgriff in die Instrumentenkiste des 20. Jahrhunderts, sondern neue Ideen und Verfahren sind gefragt. Dabei ist Schrumpfung nicht nur negativ, sondern als Chance zu begreifen. Entsprechend darf das Nachdenken über Leipzig im Jahr 2030 nicht von Negativ-Adjektiven bestimmt werden. Räumliche Szenarien Räumliche Szenarien für Leipzig 2030 Frau Dr. Doehler beschreibt die Ausgangssituation mit einem allgemeinen Nachfragerückgang in der Stadt. Die Folgen sind eine Polarisierung und die Auflösung der Stadtstruktur. Die Szenarien der Haushaltsentwicklung sollen daher im Rahmen des Forschungsvorhabens verräumlicht und die möglichen Konsequenzen beschrieben werden. Die skeptische Frage ist erlaubt, in wie weit der Schrumpfungsprozess mit den herkömmlichen Methoden und Kategorien planbar oder steuerbar ist. Es gilt daher, mit dem Forschungsvorhaben einen gedanklichen Freiraum zu eröffnen. Für die Schrumpfung gibt es historische und aktuelle Vergleiche. Leipzig steht nicht allein mit diesem Phänomen. Detroit hat seit den 70er-Jahren seine Einwohnerzahl halbiert, Manchester nahm von 700 Tausend auf 400 Tausend Einwohner ab. Mit diesem Bevölkerungsverlust ist auch ein Bedeutungsschwund verbunden. Das Scheitern im Wettbewerb und der Verlust der wirtschaftlichen Basis gehen einher mit einer Transformation der Stadtgesellschaft und einem Wandel der baulichen Strukturen. Das Forschungsvorhaben Leipzig 2030 soll insbesondere die folgenden Fragen beleuchten. 1. Dichte Die baulich-räumliche Dichte in Verbindung mit der Nutzungsdichte ist ein wichtiger Indikator für die Vitalität eines Quartiers. Die heutige Einwohnerzahl war um 1900 in einem sehr kompakten gründerzeitlichen Stadtkörper untergebracht. Im 20. Jahrhundert fand eine starke Ausdehnung der besiedelten Flächen und spätestens seit 1945 eine allgemeine Auflockerung statt. Die „perforierte Stadt“ ist gekennzeichnet durch erhebliche Leerstände und Lücken in der Stadtstruktur; funktionale Zusammenhänge Stadt Leipzig, Dezernat Stadtentwicklung und Bau 2002 werden aufgelöst, Infrastrukturen nur noch mangelhaft ausgelastet. Wird die Entwicklung zufällig und eher weiter dispers verlaufen oder findet eine Polarisierung durch soziale Segregation und die Aufgabe ganzer Stadtquartiere statt? Lässt sich die räumliche Entleerung bewusst lenken und sinnvoll lokalisieren? 2. Räumliche Szenarien a)Kontraktion - Rückbau vom Stadtrand her: In der Konsequenz dieses Szenarios werden periphäre Flächen der Natur zurückgegeben („Friede den Landschaften“), Leipzig „reißt sich zusammen“. Im Süden und Norden von Leipzig werden Flächen des Braunkohlenbergbaus renaturiert. Am westlichen und östlichen Stadtrand könnten Wohnbauflächen zurückgenommen werden. b) Die gegliederte Stadt: Hier werden brach fallende innerstädtische Flächen umgewidmet bzw. begrünt. Es entstehen Parks, Abstandsflächen und Freiräume für Infrastrukturen. Diese Entwicklung einer Vergrößerung und Modernisierung des öffentlichen Raumes lässt sich im Leipziger Osten am OttoRunki-Platz und dem Rabet veranschaulichen. Heute wird ein grünes Band als neuer Typ von Stadtraum vorgeschlagen. c) Auflockerung – die Präriestadt: Bei diesem Szenario sollen subsistente Stadtteile (Kerne) erhalten bleiben, während die Zwischenbereiche extensivieren und sich in der Nutzungs- und Baudichte (Plasma) erheblich ausdünnen können. Diese Räume bieten sich für neue Wohnund Arbeitsformen, aber auch eine stärkere Durchgrünung an. Es ist zu fragen, ob die Auflockerung gerade an verlärmten 5 Der Blick von außen Magistralen einsetzt (Präriestadt) oder die Geschäftsstraßen die Kerne der Stadtentwicklung sind. d)Stadtumbau - Neue Gebäudetypologien: Hier werden innerstädtische Brachflächen genutzt, um neue Wohnformen und –modelle einzuführen. Innovative Konzepte im Eigentumsbereich lassen die innere Stadt auch für Selbstnutzer wieder attraktiv werden. Zu einem neuen Image gehören angepasste Verkehrslösungen und Angebote für Familien. 5. Stadtwerkstatt Stadt 2030 - Leipzig 2030 Diskussion Der Blick von außen Herr Prof. Zlonicky fragt, wie viel Auflockerung Leipzig räumlich und wirtschaftlich verkraften kann und wie sich die Bewohner mit ihren Ansprüchen an Lebensqualität verhalten werden. Herr Dr. Fischer weist auf die großen Industriebrachen und Bahnanlagen hin. Herr Dr. Hähle betont den Zusammenhang zwischen urbanen Kernen und wirtschaftlicher Aktivität. Herr Weber fragt, wer die Entdichtung finanziert; immerhin ist Wohnen das teuerste Wirtschaftsgut. Dieses zu subventionieren oder zu bevorraten stellt eine hohe Belastung dar. Herr Prof. Häußermann ergänzt die vorgestellten räumlichen Szenarien um das „Donut“-Modell der amerikanischen Stadt mit ihrem ausgehöhlten Kern und dem Speckgürtel. Herr Kohlbrenner (Berlin) kommentiert die vorgetragenen Thesen in acht Punkten: 1. Ein großer Teil der Stadt ist nicht urban und war es auch nie. 2. Selbst wenn Städte schrumpfen, wachsen sie an anderer Stelle. Wie aber füllt man die entstehenden Löcher? 3. Wenn der Stadtumbau ohne Geld bewältigt werden soll, welche Schrumpfungsszenarien sind dann überhaupt noch steuerbar? 4. Was ändert sich räumlich, wenn das Überangebot und mangelnde Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt stärker auf die Preise durchschlagen würden? 5. Wie geht man mit den neuen Produktionsformen von Stadt um? Riesige Bahn, Militär und Gewerbeflächen könnten auf den Markt geworfen werden und die Situation erheblich verschärfen. 6. Das Angebot und die Vielfalt von Eigentumsformen müssen vergrößert werden. Dabei müssen die Lebensstile und Marktsegmente stärker berücksichtigt werden. 7. Es müssen neue Images für Orte und Quartiere produziert werden. Diese Identifikation funktioniert kleinräumig am Besten. 8. Wie kann Arbeit in der Stadt generiert werden? Wie kann der Bezug der wirtschaftlichen Leistungen zur Verbesserung der Lebensqualität erhöht werden? Frau Dr. Doehler sieht das wirtschaftliche Problem zunächst insbesondere für die Eigentümer. Aber auch die Stadt ist aufgrund hoher Kosten für die Vorhaltung einer Flächen deckenden Infrastruktur von der Schrumpfung erheblich betroffen. Probleme ergeben sich in Quartieren, die zunehmend unschön, unwirtschaftlich und unsicher sind. 3. Akteure Hier ist zu fragen, wie die Nachfrage und das Flächenangebot entsprechend der räumlichen Leitbilder mobilisiert bzw. gesteuert werden kann. Fragen von Preis, Leistung und Wohnumfeld nehmen angesichts des Wohnungsüberschusses an Bedeutung zu. Migration und Segregation sind die Folge von zunehmend differenzierten materiellen und sozialen Bedingungen und Bedürfnissen. Die Frage „Wie und wo will ich leben“ entzieht sich zunehmend dem planerischen Zugriff. Die Ansprüche an die Wohnungswirtschaft nehmen zu, guter Service und ein attraktives Wohnumfeld sind zunehmend gefragt. Entsprechend verändern sich die Positionen von Mietern, Hausverwaltung und Eigentümern. 6 Herr Pfeiffer merkt an, dass in den letzten Jahren 5 Mrd. DM an öffentlichen Mitteln in den Wohnungsbestand - zu einem großen Teil auf der grünen Wiese - geflossen sind. Dies ist ein riesiger volkswirtschaftlicher Verlust, den man heute in Form von „sunken capital“ akzeptieren muss. Im internationalen Vergleich ist in Leipzig sehr viel Infrastruktur im Zentrum konzentriert. Es gibt daher gute Gründe, die kompakte Stadt zu verteidigen, auch um die geschaffenen Werte zu erhalten. Herr Reiß-Schmidt (München) stellt fest, dass die Bedingungen der Boom-Stadt München und der schrumpfenden Stadt Leipzig sehr verschieden sind. In München müssen insbesondere die räumlichen Auswirkungen der Standortattraktivität verkraftet werden. Jedoch ist der Druck im Eigenheim-Sektor gering. Qualifizierte Kräfte fragen vermehrt individuelle und attraktive Mietobjekte (z. B. Lofts) nach, was auch der Flexibilität der Arbeitsmärkte entspricht. In München besteht durchaus Nachfrage nach Geschosswohnungen (etwa 1/3 derjenigen, die ins Umland gehen, mietet eine Wohnung), weniger nach Einfamilienhäusern. Die funktionale Dichte nimmt allerdings auch in München ab, Fragen der Integration und sozialen Sicherheit spitzen sich zu. Insgesamt nimmt die Leistungsfähigkeit der Städte ab, Schulen, Verkehr und Stadtwirtschaft sind besonders betroffen. Die Rahmenbedingungen sind alle auf ein stetiges Wachstum orientiert. Welche Änderungen können dazu führen, Stadt Leipzig, Dezernat Stadtentwicklung und Bau 2002 5. Stadtwerkstatt “Stadt 2030 - Leipzig 2030 dass auch aus der Schrumpfung gesellschaftlicher Nutzen erwachsen kann? Herr Reiß-Schmidt weist darauf hin, dass soziale Kriterien (Sicherheit, soziale und kulturelle Integration) in den Szenarien fehlen und unbedingt ergänzt werden sollten. Herr Prof. Häußermann (Berlin) fragt, wie das Leitbild der „gegliederten und aufgelockerten Stadt“ im Bezug zur „perforierten Stadt“ steht. Zwar ist die Monofunktionalität der Moderne nicht mehr erstrebenswert, aber vom räumlichen Bild der Stadtlandschaft her könnten sich interessante Parallelen ergeben. Das planerische Leitbild der Urbanität war bisher stets mit Mischung und Dichte verknüpft. Funktionierende Kerne sind per se heterogen, was eine Mindestgröße erfordert. Angesichts der Perforation stellt sich eher die Frage nach der Lebensqualität. Soziale Veränderungen müssen genau beobachtet werden, die Segregation ist auch eine Reaktion auf die neuen Wahlmöglichkeiten. Für den Wirtschaftsstandort ist eine Liberalität und Offenheit der Stadtgesellschaft konstitutiv. Das Szenario einer gegliederten, durchlöcherten Stadt ist dabei nicht erstrebenswert; vielmehr sollten entstehende Freiflächen den Wohnungen zugeordnet werden, um ihre Benutzung und die soziale Kontrolle zu gewährleisten. Im Rahmen einer offenen Planung sollen vielfältig nutzbare Strukturen erhalten und Zwischennutzungen ermuntert werden. Herr Prof. Bodenschatz (Berlin) bemerkt, dass man aus internationalen Erfahrungen lernen kann. US-amerikanische Städte haben beispielsweise auf das „Donut“Szenario mit Main-Street-Programmen reagiert, die auf einer breiten Koalition im Quartier basieren. Dort gibt es viele Beispiele für eigentumsorientierten Wohnungsbau in der inneren Stadt. Die Nachfrage nach Eigenheimen führt nicht zwangsläufig ins Umland. In den Städten müssen neue Typologien entwickelt und angeboten werden, die auch auf die Bedürfnisse der Einwanderer eingehen. Für eine stärkeren Durchgrünung der Stadt eignen sich vor allem kompakte, robuste Grünflächen. Innen- und Außenraum sollten erkennbar bleiben. Er hält die Bildung eines Städteverbandes ostdeutscher Städte für erforderlich. Der Blick von außen Herr Schwarze-Rodrian (Ruhrgebiet) ist neugierig, welche Qualitäten und welche Bilder die Schrumpfung erzeugt. Bestehende Ansätze wie „Trautes Heim“, Zone und Plasma sind auszuwerten und weiterzuverfolgen. Welche Ideen und kreativen Kräfte können in der Krise entstehen? Man sollte sich nicht mit Typen und Szenarien zufrieden geben, sondern eine reale Auseinandersetzung führen. Im Ruhrgebiet wurden die tatsächlichen Strukturdefizite angesichts der kulturellen und landschaftlichen Vorzeigeprojekte systematisch verdrängt. Die Öffentlichkeit muss daher regelmäßig in den Prozess einbezogen werden. Schließlich sollte der Blick nach außen geöffnet werden. Im Bezug auf die öffentlichen Dienstleistungen im Jahr 2030 ist konkret zu benennen, was nicht mehr bezahlbar ist bzw. in welcher Form umzustrukturieren ist. Insgesamt steht die Frage, ob man abwarten muss bzw. überhaupt abwarten kann. Fragen der Stadträte Herr Schlegel fragt, wie wir im Jahre 2030 wohnen werden, und ob dies tatsächlich mehr in Eigenheimen stattfinden wird. In Leipzig hat das Modell Mietwohnung und Kleingarten bzw. Datsche eine große Verbreitung ebenso wie der Genossenschaftsgedanke. Eigentum kann auch blockieren. Im Bezug auf die Siedlungsentwicklung ist der Ressourcenverbrauch zu beachten. Herr Dr. Fischer fragt angesichts fehlenden Zugriffs auf das Eigentum, wie die Entwicklung gesteuert werden kann. Herr Dr. Hähle ist an den finanziellen Konsequenzen der Szenarien interessiert. Herr Quester erinnert an das Strukturmodell für Hannover, wo Steuerungsmodelle für die Suburbaniserung erprobt werden. Diskussion „Und ewig lockt das Eigenheim“ Herr Reiß-Schmidt betont die Notwendigkeit, Planungsgewinne für die Kommune nutzbar zu machen. Es ist zu prüfen, inwieweit Jahrzehnte alte Brachen und Ruinen entschädigungslos überplant werden können. Die Rahmenbedingungen im Boden- und Planungsrecht müssen überprüft werden. Herr Prof. Häußermann regt an, neu über ehemals staatseigene Flächen (Bahn, Post, Militär) nachzudenken, die aufgrund der Privatisierung Stadt Leipzig, Dezernat Stadtentwicklung und Bau 2002 dem öffentlichen planerischen Zugriff entzogen sind. Das Instrument der Bodensteuer könnte hier Anwendung finden. Herr Weber stellt fest, dass die organisierte sächsische Wohnungswirtschaft angesichts des Leerstandes bald pleite sein wird. Viele Bestände sind nicht nur nichts wert, sondern verursachen hohe laufende Kosten. Im Bereich der Eigenheimförderung tendiert die Nachfrage für Bestandswohnungen (erbaut vor 1990) gegen null. Dominierender Wunsch bleibt das Einfamilienhaus auf der grünen Wiese, dessen ästhetisch funktionaler Wert jedoch meist äußerst gering ausfällt. Hier sind offenbar Urinstinkte angesprochen, die sich rationalen Erwägungen entziehen. Herr Geller gibt zu bedenken, dass viele Selbstnutzer im Bezug auf ihre Finanzkraft Schwellenhaushalte sind oder so spät mit dem Hausbau beginnen, dass sie spätestens als Rentner Probleme mit dem Kapitaldienst bekommen. Im Rahmen von Zwangsversteigerungen werden nur noch 50% des Verkehrswertes erreicht, von den Gestehungskosten ganz zu schweigen. Angesichts dieser enormen Kapitalvernichtung müssen Investitionen und Kredite viel zielgenauer ausgerichtet werden. Die Infrastruktur ist in den Neubaugebieten an der Peripherie oft mangelhaft. Daher ist eine Konzentration auf Lücken im Bestand vorzuziehen. Hinweise hierzu geben die Stadtentwicklungskonzepte. In Form von Kapitalgesellschaften (z. B. Bürgerstadt-AG) kann Boden- und Wohneigentum steuerlich und planerisch effektiver organisiert werden. So wird der Umbau von ganzen Quartieren denkbar. Herr Gerkens meint, dass hierfür große Widerstände zu überwinden sind. Im Rahmen des Stadtumbaus und der Flächennutzung sind weit reichende und langfristig wirkende Entscheidungen zu treffen. Einen wachsenden Einfluss üben dabei die Bürger bzw. Mieter aus. Sie sollen verstärkt ihr Wohnumfeld in Besitz nehmen und mitgestalten. Hierfür sind die Voraussetzung zu schaffen. Herr Dr. Weigel merkt an, dass die Grundstückspreise für eine breite Eigentumsbildung zu hoch sind. Im Rahmen der abschreibungsorientierten Sanierung sind phantasielose Grundrisse für Anleger entstanden. Mehr Vielfalt ist angesagt. 7 Schlussstatements Forschungsprojekt Leipzig 2030 Schlusstatements Herr Prof. Zlonicky bittet die Vertreterin des Auslobers, die Stadt Leipzig und die Bearbeiter um ihren Ausblick zur weiteren Bearbeitung des Forschungsvorhabens Leipzig 2030. Frau Reimann (difu) erläutert, dass sich im Rahmen des Wettbewerbs „Stadt 2030“ 21 Städte für die Teilnahme qualifiziert haben. Die 2030-Projekte, die sich durch die Kooperation zwischen Wissenschaft und Kommune auszeichnen, starten zwischen Mai 2001 und Mai 2002. Oberthemen sind Regionalisierung, soziale Integration und Identität. Dabei können Forschungsverbünde zwischen den Städten entstehen, unterstützt durch Workshops. In diesem Sinne ist die Stadtwerkstatt Leipzig ein geeignetes Forum. Die Frage steht, wie sich die Städte ihre Zukunft erschließen. Demographische Prognosen, vor allem Leitbilder und partizipatorische Ansätze sind hierfür geeignet. Leipzig geht ein schwieriges Thema offensiv an. Herr Wölpert (Stadt Leipzig) präzisiert den Forschungsschwerpunkt „Schrumpfende Stadt“. Anhand von Leitbildern und Szenarien wird überlegt, wie die Schrumpfung positiv für Leipzig gestaltet werden kann. - Empirica widmet sich dabei den demographischen Entwicklungen und der Überalterung. Das Institut wird Aussagen zur Entwicklung der Infrastruktur und der öffentlichen Dienstleistungen treffen. - Das Büro für urbane Projekte untersucht die Frage, ob und wie die Stadt räumlich umgebaut werden muss bzw. kann, um lebensfähige und attraktive Strukturen zu schaffen. Zu diesen Themen wird die Stadtwerkstatt wieder zusammenkommen, um erste Forschungsergebnisse zu kommentieren und zum Abschluss zu evaluieren. Für die Kommunikation mit dem Bürger sollen eine Internet-Seite eingerichtet und geeignete Veranstaltungsformen angeboten werden. 5. Stadtwerkstatt Stadt 2030 - Leipzig 2030 mit zu betrachten. Erfahrungen aus englischen und US-amerikanischen Städten sollen verstärkt einbezogen werden. Im Bereich des Boden- und Baurechts sind Instrumente neu oder weiter zu entwickeln. Angesichts des fortschreitenden physischen Verfalls kann mit Abriss- und Umbaumaßnahmen nicht gewartet werden. Mit 48% der Leipziger Wohnungen sind die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft und die Genossenschaften wichtige Partner im Prozess der Stadtentwicklung. Herr Dr. Lütke Daldrup betont, dass auch das Aufholszenario ein Wettbewerbsszenario mit anderen ostdeutschen Städten darstellt, einen Städteverbund der ostdeutschen Städte hält er daher nicht für realistisch. Aus seiner Sicht ist in Leipzig eine Stabilisierung erreichbar, dennoch erfordert es eine große Kraftanstrengung, einem möglichen Abwärtsstrudel entgegen zu wirken. Frau Dr. Doehler (Büro für urbane Projekte) nimmt die Anregungen und Kommentare der Stadtwerkstatt auf. Die perforierte Stadt ist in ihren konkreten Erscheinungsformen und Konsequenzen genau zu beschreiben. Hierfür sind sowohl aktuelle Bilder als auch Leitbilder für die Entwicklung von Nöten. Herr Pfeiffer (empirica) sieht in dem Forschungsprojekt auch einen didaktischen Aspekt. Die Chancen der Schrumpfung müssen deutlich werden. Die Wirkungen von Subventionen und Förderprogrammen sind zu hinterfragen, wobei die Nachfrageseite, insbesondere bei der Eigentumsbildung verstärkt beachtet werden muss. Herr Prof. Zlonicky fasst das Ergebnis der Veranstaltung in fünf Punkten zusammen: 1. Heute hat der Einstieg in das Forschungsvorhaben Leipzig 2030 stattgefunden. Es gibt eine erste Orientierung und eine große Bereitschaft zum Dialog. 2. Die 5. Stadtwerkstatt war die erste Veranstaltung einer Reihe mit dem Versuch, gemeinsam die Szenarien der realen und der wünschenswerten Stadtentwicklung zu betrachten. 3. Es müssen im weiteren Verlauf Bilder erzeugt werden, um Bürger anzusprechen und Beteiligungsmöglichkeiten zu eröffnen. 4. Für die nächste Stadtwerkstatt, die vom Teilnehmerkreis her ihre Kontinuität bewahren sollte, ist vorab ein erster Zwischenbericht der Bearbeiter erwünscht. 5. Die nächste Stadtwerkstatt wird voraussichtlich im Herbst 2002 stattfinden. Herr Dr. Lütke Daldrup schließt die 5. Leipziger Stadtwerkstatt mit einem Dank an alle Anwesenden und der Erwartung spannender Diskussionen in den nächsten Jahren zum Thema Stadt 2030. Herr Dr. Lütke Daldrup (Stadt Leipzig) spricht sich für eine Systematisierung der Ausgangslage aus. Maß und Form der Perforation sind zu beschreiben. Soll diese zugelassen oder aktiv erzeugt bzw. gesteuert werden? Wie robust sind die tradierten Blockstrukturen? Stadtwirtschaftliche Aspekte sind dabei strategisch 8 Stadt Leipzig, Dezernat Stadtentwicklung und Bau 2002