Begegnung Zoo

Transcrição

Begegnung Zoo
Zoopädagogik aktuell
Nr. 19 März 2006
ISSN 0949 8362
Begegnung Zoo
VERBAND DEUTSCHSPRACHIGER ZOOPÄDAGOGEN
Impressum
Begegnung Zoo
Zoopädagogik aktuell
Nr. 19, März 2006
Herausgeber:
Verband deutschsprachiger
Zoopädagogen e. V.
Redaktion:
Katrin Matthieu, NaturschutzTierpark Görlitz
Ruth Dieckmann, Zoologischer
Garten Köln
Anke Krull, Krefeld
Lothar Philips, Zoologischer Garten Köln
Redaktionsanschrift:
Katrin Matthieu, Naturschutz-Tierpark Görlitz
Zittauer Str. 43
02826 Görlitz
Erscheinungsweise:
2 mal pro Jahr, Sonderheft
Gestaltung / Satz
Lothar Philips, Köln
Titelbild:
EAZA-Rhino-Kampagne,
Ray Amin & Renauld Fulconis
© bei den Herausgebern.
Die Artikel geben nicht
notwendigerweise
die Meinung der Herausgeber
und der Redaktion wieder.
ISSN 0949 8362
Begegnung Zoo,
Zoopädagogik aktuell Nr. 20
erscheint im November 2006
Redaktionsschluss
ist der 15.9.2006
Artikel und Zuschriften bitte, soweit
möglich unformatiert, auf Diskette
mit einem Ausdruck einsenden.
Wir freuen uns über Leserbriefe
und Manuskripte, behalten uns
allerdings Abdruck, Kürzungen
und Änderungen vor.
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
nichts ist so haltbar wie ein Provisorium. Als ich nach der Erkrankung von Sylvia Buchen den Satz
unserer Verbandszeitung übernahm, dachte ich, es ginge um ein, zwei Ausgaben. Nun sind es mit
den Tagungsbänden mehr als zehn geworden. Das allein zeigt, dass ich diese Aufgabe immer mit
Freude erfüllt habe. Die Fehler, die ich in der Hektik zu verantworten habe, bitte ich mir zu verzeihen. Mein tiefer Dank gilt allen, die am Zustandekommen dieser Zeitschrift beteiligt waren.
Besonderer Dank aber an Frank Oberwemmer, der ab der nächsten Ausgabe den Satz von „Begegnung Zoo“ übernimmt und so eine Last von meinen Schultern nimmt.
Als scheidender Setzer eine Bitte an alle Autoren (selbstverständlich habe ich Verständnis dafür,
dass ein Autor Vorstellungen davon hat, wie sein Artikel aussehen soll): Reichen Sie ihre Artikel
als Datei auch unformatiert ein. Die Abbildungen bitte auch einzeln. Das erleichtert die Arbeit
ungemein.
Als Setzer verabschiede ich mich also von Ihnen, werde aber weiter als Autor an der Zeitschrift
mitarbeiten.
Bei der Leküre der Artikel wünsche ich Ihnen viel Freude.
Lothar Philips
Inhalt Begegnung 19
Inpressum
Vorwort
Inhalt
Leserbrief
Der Great-Ape-Trust – Besuch bei Kanzi
und Co.
Zoopädagogik einmal universitär
SteinZeit – Geschichten in Schichten
Außerschulische Bildung zwischen den
Meeren
FÖJ im Zoo Neuwied
2
3
3
4
Anke und Hans-Peter Krull
Leopold Slotta-Bachmayr
Stephanie Heinzelmann, Pascal
Vetter, Nina Kunz
11
Jörg Bosse
Jasmin Mühlisch, Mirko Thiel
14
16
Das Zoonarium – Rostocks neues Zentrum
für Naturerlebnis und Umweltbildung im Zoo
Zweite Elefantengeburt im Wuppertaler Zoo
Zooschule Leipzig und neue Lehrpläne
EAZA Kampagne: „SAVE the RHINO“
„Save the Rhinos“ im Zoo Köln
arazpa education policy
Stadtkinder brauchen Abenteuer in der
Natur
Reiseeindrücke aus Frankreich
Zooschule Hoyerswerda
Abkürzungen
Labyrinth
Freischaffende Zoopädagogin
EAZA-NEWS
Termine
Osnabrück trauert um Klaus Hinrichs
Buchbesprechungen
Sachkundenachweis
Autoren
6
8
19
Martina Schürer
Gabriele von Domaros
Gaby V. Schwammer
Ruth Dieckmann
20
21
23
25
29
Ulla Didriksen
Monika Niehaus-Osterloh
Liane Semjank
32
36
40
41
41
42
44
45
46
47
50
51
Sabine Schoierer
Birgit Strunk
Zum Einreichen von Texten
Liebe Autoren,
BITTE !!!
Reicht Eure Artikel ungesetzt ein. Die Bilder
bitte extra in Druckqualitat (9X13, 300 dpi).
Es ist eine wahnsinnige Arbeit gesetze Artikel für „Begegnung Zoo“ umzusetzen. Ich
weiß nicht, wer folgende Ratschläge aufgesetzt hat, aber er/sie spricht mir aus der Seele!
Lothar Philips
Dreizehn nicht ganz ernst gemeinte Regeln für
das richtige Abfassen von wissenschaftlichen
Artikeln
1. Lesen Sie nie die Hinweise für Autoren.
Schreiben Sie einfach so, wie es Ihnen gefällt und wie Sie es gewohnt sind. Die Schriftleitung soll sich gefälligst nach Ihnen richten.
2. Schicken Sie zu Ihrer Arbeit eventuell eine
Diskette mit. Benutzen Sie unbedingt immer
das allerneuste auf dem Markt befindliche
Programm und machen Sie nicht den Fehler, die Abspeicheroption „Speichern unter“
und dann das Auswählen einer älteren Fassung eines gängigen Programms zu benutzen. Selbstverständlich hat die Schriftleitung
immer alle aktuellen Programme vorrätig,
auch wenn Sie aus den USA die Betaversion
bekommen haben. Wozu gibt es ein Internet
und Softwarepiraten? Natürlich gilt dies
besonders für Grafik.
3. Senden Sie Ihre erste Fassung nicht so
sorgfältig bearbeitet ein. Die Schriftleitung will
schließlich immer ihren Senf dazugeben.
Behalten Sie sich einige kleine Überraschungen für die Korrekturfahnen vor.
4. Legen Sie Abbildungen und Tabellen bei
der ersten Fassung immer als schlechte Kopie oder als schwachen Ausdruck bei. Die
Schriftleitung kann sich selbstverständlich
einen Eindruck von der Qualität machen, die
bei Ihnen liegt, und wird die Originale dann
schon anfordern.
5. Alternativ können Sie natürlich Abbildungen oder Tabellen bereits beim ersten Mal in
hochwertiger Qualität vorlegen. Wenn Sie
dann die Korrekturfahnen erhalten, ändern
Sie handschriftlich in den Tabellen und senden Sie keinesfalls eine Tabelle als Computerdatei und wenn, dann nur in allerneuster Programmfassung (Grund: s.o.).
6. Benutzen Sie in Abbildungen und Grafiken möglichst viele Graustufen und kaum
erkennbare Schraffierungen. Auch der Text
sollte mit reichlich Sonderzeichen versehen
sein. Legen Sie aber keine Originale bei.
7. Reichen Sie Abbildungen niemals, aber
auch wirklich niemals im Seitenspiegelformat
ein (Woher sollen Sie das auch kennen? Die
Zeitschrift, zu der Sie Ihren Artikel senden,
ist Ihnen doch eigentlich nur vom Hörensagen bekannt). Die Schriftleitung wird sich
schon melden, wenn es durch das Verkleinern oder Vergrößern zu einer Verschlechterung kommt.
8. Wenn Sie Abbildungen als Druckvorlagen
einsenden, vergessen Sie nie, den Ausdruck
auf bereits vorher benutztem oder möglichst
grauem Recyclingpapier zu machen.
Schließlich muss gespart und an die Umwelt
gedacht werden.
9. Wenn Sie schon den Fehler machen, eine
Diskette mit zu senden, dann machen Sie
nicht den weiteren Fehler, eine gängige
Schrift zu verwenden. Natürlich arbeiten Sie
alle Grafiken bereits ein und senden sie nicht
noch einmal separat mit. Die kommen schon
klar damit, sind doch alles Computerfreaks!
10. Wenn Sie die Korrekturfahnen bekommen,
legen Sie diese erst einmal zur Seite und
widmen sich den wichtigen Angelegenheiten.
Die Leute sollen warten, schließlich wollen
die etwas von Ihnen, oder etwa nicht?
11. Kommen Sie niemals auf die Idee, für die
Korrekturen in der Druckfahne die Korrekturzeichen nach Duden zu verwenden. Das
macht es der Schriftleitung zu einfach.
Schreiben Sie außerdem undeutlich und hinterlassen Sie wenigstens einige unverständliche Zeichen, an denen sich die Schriftleitung die Zähne ausbeißen kann. Die sollen
auch mal denken!
12. Kaufen Sie niemals zusätzliche Sonderdrucke Ihrer Veröffentlichung, auch wenn die
Arbeit sehr lang ist. Schließlich haben wissenschaftliche Zeitschriften einen großen
Etat und können froh sein, dass Sie ihnen
überhaupt einen Artikel haben zukommen
lassen. Sie machen sich einfach Kopien, das
ist billiger.
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13. Wenn Sie Ihren Artikel eingesandt haben,
erwarten Sie selbstverständlich die Korrekturfahnen innerhalb der nächsten zwei Wochen sowie die Veröffentlichung innerhalb
höchstens sechs Wochen. Sie sind der Autor, darauf haben Sie ein Anrecht. Und fragen Sie jede Woche nach, wann denn die
Veröffentlichung kommt. Das hält die Schriftleitung auf Trab und überzeugt sie von der
Wichtigkeit ihrer Einsendung.
Leserbrief
Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH
Tierpark Berlin-Friedrichsfelde Am Tierpark 125 D-10307 Berlin
Heras
Lothar Philips
Verband deutschsprachiger
Zoopädagogen e.V.
c/o Zoologischer Garten Köln
Riehler Str. 173
Bildung Erholung Naturschutz Forschung
50735 Köln
Ihre Zeichen
Ihre Nachricht vom
Unsere Nachricht vom
Unser Zeichen
Bla/bau
Tel.: (030) 5 15 31-0
Fax: (030) 5 12 40 61
Tag
26.10.2005
Lieber Herr Philips,
besten Dank für die Übersendung der beiden Exemplare von „Zoopädagogik aktuell”
18/September 2005.
Wie ich Ihnen schon auf der VDZ-Tagung in Berlin sagte, wird es weiterhin Zooschularbeit in
Berlin geben. Und was den Tierpark betrifft, so hat sich die Situation ergeben, daß das Land
eine halbe Lehrkraft wieder zur Verfügung stellt, die nach den großen Ferien ihre Arbeit in der
Tierparkschule aufgenommen hat. Auch die Zooschule ist über eine Sponsoringaktion weiterhin
in Betrieb.
Natürlich kann und will ich mich nicht in Ihre Verbandsarbeit einmischen, aber ich gebe doch
zu bedenken, daß tendenzielle Artikel, wie der von Herrn Stadie zum Beispiel, dann doch eher
kontraproduktiv sind.
Ich würde mich freuen, wenn Sie in Ihrer kommenden Ausgabe eine entsprechende
Ergänzung bringen könnten, damit nicht ein falscher Eindruck entsteht.
Mit besten Grüßen nach Köln, wo hoffentlich auch bald ein Elefant das Licht der Welt
erblickt!
Zoopädagogik aktuell Nr. 19
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Der Great-Ape-Trust – Besuch bei Kanzi und Co.
Anke und Hans-Peter Krull
Auch nach 20 Jahren Zoolehrerdasein hat die
Beschäftigung mit Primaten nichts von ihrer ursprünglichen Faszination verloren. Im Gegenteil –
die Begeisterung ist mit der Zunahme an Erfahrung und Wissen eher noch gewachsen. Um für
die eigene Arbeit mit Orang-Utans auf die Erfahrung anderer zurückgreifen zu können, suchten
wir 2005 Kontakt zu Leuten, die schon länger mit
Menschenaffen arbeiten. Ein Film im Fernsehen
über Kanzi, den „sprechenden“ Bonobo, beeindruckte uns so sehr, dass wir über das Intenet
und per e-mail Kontakt zu Dr. Sue Savage
Rumbaugh aufzunehmen versuchten. Sie arbeitet
seit über 20 Jahren mit Bonobos, denen sie über
eine Tastatur mit Lexigrammen eine Symbolsprache beigebracht hat. Zum Zeitpunkt der Kontaktaufnahme arbeitete Sue noch am Language-Research-Center in Atlanta/Georgia. Ein für die Osterferien vorgesehener Besuch in Atlanta musste
verschoben werden, da Sue genau zu diesem
Zeitpunkt mit allen Bonobos nach Des Moines in
Iowa zum Great-Ape-Trust umsiedelte.
Der Great-Ape-Trust ist eine aus privaten Initiativen entstandene Institution, die sich zum Ziel
gesetzt hat, die besonderen Fähigkeiten der großen Menschenaffen zu erforschen, sie in verschiedenen Veranstaltungen der Öffentlichkeit bekannt
zu machen und an Schutzprogrammen mitzuwirken. Auf einem 80 ha großen Gelände entstehen
im Moment vier große Anlagen für Gorillas,
Bonobos, Schimpansen und Orangs. Bei der reichen Ausstattung des Trusts verwundert es dann
nicht, dass sich hier Leute zusammenfinden, die
schon lange mit Primaten arbeiten. Zu ihnen gehört neben der schon erwähnten Dr. Sue Savage
Rumbaugh auch Dr. Rob Shumaker, der seit über
10 Jahren eine Symbolsprache mit den OrangUtans Azi und Indah trainiert hat. Indah verstarb
leider im November 2004. Seit Februar 2005 leisten Knobi und seit Oktober 2005 Allie Azi Gesellschaft. Rob war vorher am Smithsonian National
Zoological Park in Washington DC. Er arbeitet mit
Dr. Karyl Swartz zusammen, die auch schon einige Jahre mit Orangs forscht. Informationen über
den Great-Ape-Trust kann man im Internet – auch
in kleinen Filmsequenzen – unter:
www.greatapetrust.org
einholen.
Unser Empfang im Great-Ape-Trust im Oktober
2005 war überaus herzlich. Sue führte uns durch
die Anlage der Bonobos, deren Außenanlage noch
nicht fertig gestellt war. Da sie vor unserem Besuch einige Wochen krank war, ging sie zusammen mit ihrer Schwester Liz zum ersten Mal nach
Wochen wieder ins Innengehege, während wir
davor standen. Die Begrüßung durch die Bonobos
war entsprechend stürmisch. Erste Versuche, über
den fest im Gehege installierten Computer-Bildschirm mit Kanzi und Panbanisha zu kommunizieren, funktionierten nicht richtig, da der Touchscreen auf Berührungen anders reagierte als das
alte Keyboard in Atlanta.
Zur Familie gehören inzwischen acht Bonobos.
Panbanishas Sohn Nyota lernte quasi spielerisch
von Anfang an die Fülle der Lexigramme des Keyboards. Eines der ersten Zeichen war das für
Milch. Einen Videorecorder, der außerhalb des
Geheges steht, aber für die Bonobos zu sehen
ist, können die Tiere selber schalten. Nach Sues
Aussage sehen sie bestimmte Filme und davon
einzelne Ausschnitte besonders gern.
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Ziel dieser Haltung ist nicht das natürliche Verhalten in einem naturähnlichen Gehege zu zeigen,
sondern in der Konfrontation der Tiere mit menschlichen Verhaltensweisen auszuloten, wieviel sie
zu leisten im Stande sind. Da die Bonobos Sprache verstehen und über die Tastatur antworten
können, haben einige Tests phantastische Ergebnisse geliefert.
Wie eine kleine Sequenz im Internet zeigt, ist das
Verhältnis von Dr. Rob Shumaker zu dem OrangWeibchen Knobi auch sehr vertraut und eng. Die
Arbeit mit dem großen Männchen Azi findet jedoch an einem Trenngitter statt. Auch die OrangUtans haben ganz abstrakte Zeichen als Symbole für bestimmte Gegenstände und Eigenschaften erlernt, die sie über einen Computer-Bildschirm
einsetzen und steuern können. Dadurch ist auch
hier eine Kommunikation zwischen Mensch und
Tier möglich. Wer das „Poker-face“ von OrangUtans kennt, ist überrascht wie schnell sie komplizierte Zusammenhänge erfassen, was erst an
ihren richtigen Antworten erkennbar wird.
Alles in allem war der Besuch beim Great-ApeTrust eine großartige Erfahrung. An dieser Stelle
sei auch Kirk Brocker, dem Executive Director für
eine Einladung zum Essen gedankt. Besonders
möchten wir uns aber bei Sue, Rob und Karyl bedanken, die uns überaus herzlich aufnahmen und
unsere vielen Fragen ohne Ermüdungserscheinungen beantworteten. Wir sind sicher, dass
wir vom Great-Ape-Trust noch viel hören und sehen werden.
Nach dem Aufenthalt in Des Moines reisten wir
noch nach Atlanta weiter, wo wir das Yerkes National Primate Research Center an der Emory
University, das Language Research Center der
Georgia State University und den Zoo besuchten.
Aber das wäre eine eigene Geschichte.
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Zoopädagogik einmal universitär
Leopold Slotta-Bachmayr
Tiergartenbiologie und Zoopädagogik machen Gott sei Dank auch vor Universitäten
nicht halt. Angehende Biologen freuen sich,
wenn sie einmal aus dem Labor oder dem
Mikroskopierraum heraus kommen, um am
lebenden Tier zu arbeiten.
Tiergartenbiologie selbst umfasst viele wichtige Bereiche, die mit dem Management von
Tierpopulationen in Gefangenschaft beginnen. Aspekte des tierischen Verhaltens und
der daraus abzuleitenden Gehegegestaltung
umfassen, aber auch den Pfleger und die
Besucher nicht außer acht lassen dürfen.
Pfleger, die im Zoo arbeiten und denen ihre
Arbeit so leicht und so sicher wie möglich
gemacht werden soll. Besucher, die in den
Zoo kommen um sich hier zu erholen, beziehungsweise um hier etwas zu erleben. Lernen steht dabei sicherlich nicht im Vordergrund. Alle diese Aspekte müssen bei der
Planung eines Zoos bzw. einer Anlage berücksichtigt werden.
Kaum jemand befindet sich in der glücklichen
Lage, einen gesamten Zoo planen zu können. Nicht so die Studenten in dieser Lehrveranstaltung. Glücklicherweise hat der Leiter der Lehrveranstaltung im Lotto gewonnen.
Nun überlegt er, einen neuen Zoo zu bauen.
Dazu mussten ihn die Studenten allerdings
überzeugen. Wozu braucht man einen Zoo
eigentlich? Die Überzeugungsarbeit war nicht
allzu schwer und die Studenten können nun
mit der Planung eines Zoos beginnen. Zielsetzung ist, dass sich die Besucher in diesem Zoo bilden können und dass etwas zur
Erhaltung gefährdeter Tierarten getan wird.
Bei der Planungsarbeit sollen die Studentinnen und Studenten lernen,
• dass Zoos ein Konzept, einen Roten
Faden haben.
• wie sie die Tiere entsprechend dem
Roten Faden auswählen.
• wie sie den Besuchern diesen Roten
Faden deutlich machen.
• wie sie eine Anlage unter Berücksichtigung der Ansprüche von Tier, Pfleger und Besucher planen.
• Wie sie ihre Planung richtig präsentieren.
Am Bespiel einer Gehegeplanung für den
Seidenlaubenvogel wird verdeutlicht, wie diese Ziele erarbeitet werden.
Der Zoo:
Das Thema des Zoos ist die Beziehung zwischen Tier und Mensch. Verschiedene Bereiche aus dem Leben und Zusammenleben
werden durch ausgewählte Tierarten verdeutlich (Bildungsaspekt). Es werden vor allem gefährdete Arten gehalten (Artenschutzaspekt).
Der Zoo hat folgende Bereiche:
• Ernährung: Fingertier, Reptilien, Kolibri,
• Familienleben: Weißhandgibbons
• Wohnen: Feldhamster, Nacktmull,
Rote Waldameise,
• Arbeit: Pferd, Blattschneiderameisen,
• Partnerschaft: Pfau, Laubenvogel,
Enten, Spinnen, verschiedene Entenarten,
• Spiel/Freizeit: Faultier, Primaten.
Im Bereich Partnerschaft wurden folgende
Tiere gewählt:
Pfau: beeindruckt Weibchen durch tolles
Outfit.
Gibbons: leben monogam in einem ausgeprägtem Sozialsystem.
Seidenlaubenvogel: baut aufwendige Allee,
um das Weibchen anzulocken.
Spinnen: zeigen deutliche Geschlechtsunterschiede, die Männchen leben ganz
schön gefährlich.
Enten: zeigen deutliche Geschlechtsunterschiede, die Männchen kommen ganz schön
herum.
Für die weitere Planung wurde die Anlage des
Seidenlaubenvogels (Ptilonorhynchus violaceus) ausgewählt.
Er lebt in Australien und Neuguinea.
• Seine Körperlänge beträgt zwischen
27 und 33 cm.
• Seine Nahrung besteht aus Insekten
und Früchten.
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•
•
Er baut eine Allee, um Weibchen anzulocken. Das eigentliche Nest wird
vom Weibchen selbst errichtet
Der Seidenlaubenvogel ist weltweit
nicht gefährdet.
Die Allee des Seidenlaubenvogels
Was?
Ein Nord-Süd ausgerichteter Gang
(zwei Wände) mit einem Balzplatz
davor.
Woraus? Das Grundgerüst sind kleine Äste;
Blätter, Federn, Blüten und Glassplitter werden als Deko eingesetzt.
Wie?
Zuerst wird das Areal gesäubert,
dann die Wände aus Ästen erbaut.
Borkenstückchen sind Werkzeuge (!),
um die Allee mit Saft aus Blüten und
Beeren anzumalen.
Warum? Die Weibchen bevorzugen das Männchen mit dem schönsten Balzplatz.
Sie werden in den Gang „gelockt“,
um sich dort zu verpaaren.
Die Anlage selbst ist so gestaltet, dass die
Umgebung den Besucher anzieht und einen
Zusammenhang mit dem Seidenlaubenvogel herstellt.
Ein Gang führt durch eine „Laube“ (die Besucher fühlen sich wie ein Seidenlaubenvogel)
Die Perspektive des Vogels bringt die Besucher näher zum Tier.
Die Anlage ist rund. Die Unterbringung der
Vögel in einer Hütte ermöglicht eine
ganzjährige Betrachtung. Australische
Symbole am Gehege selbst zeigen die
Herkunft des Seidenlaubenvogels.
Dadurch soll auch das Interesse der
Besucher an Australien und seiner Tierwelt
geweckt werden.
In der Anlage befinden sich
• 1 Männchen und 2 Weibchen
• Objekte für Nest/Alleebau
• Gräser, Bäume und Sträucher mit
Früchten
• Wasserstelle
Nach: Perrins, Die große Enzyklopädie der Vögel, Orbisverlag 1996
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Zoopädagogik einmal universitär
Ergänzt werden diese Planungen noch durch
eine Tafel über den Seidenlaubenvogel und
eine Tafel über seine Allee.
Die Planungen werden nach einer allgemeinen Einführung in die Tiergartenbiologie
Schritt für Schritt erarbeitet. Nach jedem
Planungsschritt erfolgt eine Präsentation und
Diskussion der Ergebnisse und gegebenenfalls eine Veränderung des Plans. Zum
Abschluss wird das gesamte Konzept präsentiert.
Eine Gruppe bekommt den Zuschlag für die
Errichtung ihres Zoos.
Begegnung Zoo Nr. 19
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SteinZeit – Geschichten in Schichten
Stephanie Heinzelmann, Pascal Vetter, Nina Kunz
Ein ganzjähriges Projekt im Natur- und Tierpark
Goldau
Wer sagt, dass ein Tierpark immer über Tiere
reden muss?
„Vom Naturdrama zum Naturerlebnis –
der Natur- und Tierpark Goldau
Die Landschaft des Natur- und Tierparks ist geprägt durch
ein vergangenes Naturdrama, den Goldauer Bergsturz. Am
2. September 1806 gegen 17 Uhr brachen an der Südflanke
des Rossbergs über 30 Millionen Kubikmeter Geröll ab und
donnerten zu Tal. Innert fünf Minuten begruben die riesigen Gesteinstrümmer das Dorf Goldau und seine Umgebung. 457 Bewohner fanden den Tod, das Ausmass der Verwüstung war fürchterlich. Doch so schrecklich die Folgen,
so einmalig war auch die Welle der Solidarität, die das Ereignis auslöste. In den letzten 200 Jahren verwandelte sich die
Steinwüste in eine einzigartige Naturlandschaft zurück, die
Mensch und Tier wieder lebenswerte Heimat geworden ist.“
So beginnt der Flyer zu unserer neuen ganzjährigen Aktion. Die Entscheidung, ein geologisch weitgefasstes Thema aufzugreifen,
erscheint auf den ersten Blick etwas gewagt.
Ist doch die Hauptmotivation unserer Besucher erwiesenermassen das Erleben, Füttern
und Beobachten von Tieren. Der Titel der
Aktion – sinnigerweise „SteinZeit im Tierpark“
– lässt zwar ein weites Spektrum offen, doch
Tiere finden darin nur sehr bedingt Platz.
Trotzdem, dem Tierpark Goldau fiel diese
Entscheidung leicht. Bereits im Leitbild ist
festgehalten, dass der Tierpark „…sich mit
Biotop-, Tier- und Artenschutz sowie Geologie“ beschäftigt. Zwischen hausgrossen
Felsbrocken am Fusse des Rossberges
gelegen ist die Katastrophe schon seit der
Eröffnung 1925 Alltag für den Tierpark. Nun
gilt es nur noch, unsere kleinen und grossen
Besucher für das etwas ungewohnte Thema
im Jahr 2006 zu begeistern.
Ein Ziel für alle – alle für ein Ziel
Die ganzjährigen Aktionen des Tierpark
Goldau umfassen alle Bereiche, die in irgendeiner Weise der Besucherinformation, Bildung und Marketing zugeordnet werden können. D.h. es soll ein umfassendes Angebotsspektrum erarbeitet werden, das möglichst
alle Zielgruppen berücksichtig. Die Aktionen
finden also auch Einzug in die Menüplanung
Abriss-Stelle
des Restaurants, im Shop und natürlich in
die Zoopädagogik. Konkret heisst das für die
SteinZeit zum Beispiel:
- eine interaktive Ausstellung an vier Stationen im Park zur Entstehung des Bergsturzes, seinen Auswirkungen, des heutigen
Naturschutzgebietes und zu Steinen jeglicher
Art im heutigen Leben.
- Führungen für Gruppen zum Thema „Als
der Berg ins Rutschen kam“
- ein Workshop für Schulklassen „Als Geologe die Welt entdecken“
- eine Forschungsstation in den Frühlingsferien mit dem Titel „Lebende Steine – Steine
fürs Leben“
- ein Info-Mobil „Was war in der Steinzeit los?“
mit zusätzlichen Veranstaltungen für Kinder
zum Leben in der Steinzeit, z.B. Feuer machen oder Werkzeuge herstellen
- Stein-Künstler führen live Arbeiten am Stein
vor
- Steinprodukte und Bücher zum Thema im
Tierpark-Shop
- „Steinbrecher-Menüs“ im Restaurant (z.B.
mit Steinobst)
- vertiefende Informationen im Internet (Links
und Downloads)
- Exkursionen ins Bergsturz-Gebiet
- eine Goldwaschaktion
- eine Lehrerweiterbildung zum Bergsturz
sowie Flora und Fauna im Gebiet
Von Selbstgebasteltem und Professionellem
Mit drei Beispielen aus der SteinZeit möchten wir noch andere Aspekte hervorheben.
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Frühlingsaktionen:
Der Tierpark Goldau hat eine lange Tradition
von so genannten Frühlingsaktionen. Jeweils
an Ostern startet für mehrere Wochen (Frühlings-Schulferien) eine Forschungsstation.
Nach Bär, Wasser, Totholz und anderen Themen ist es dieses Jahr die Forschungsstation „Lebende Steine – Steine fürs Leben“.
Forschungsstationen sind eigentlich nichts
anderes als ausgeweitete Touch-Tables oder
Mobile, wie sie in anderen Zoos genannt
werden. Dabei steht aber das forschende
Lernen und Erleben noch mehr im Vordergrund als sonst. Gerne geben wir über Inhalte auf Anfrage Auskunft. Unsere Forschungsstationen lassen wir jeweils von unseren Teilzeitmitarbeitern, den TierparkRangern, welche die Stationen auch betreuen, selber erarbeiten. Dieses Vorgehen empfehlen wir weiter: mit 1-2 etwas häufiger verfügbaren Teammitgliedern als Projektleiter
organisiert unser 20köpfiges Team die Planung und Umsetzung selbständig. Dies
nimmt uns nicht nur Arbeit ab, sondern fördert die Motivation und Eigenverantwortung
der Ranger. Zudem ist der Austausch von
Wissen zwischen den Teammitgliedern, die
zwischen einigen Monaten bis mehreren Jahren bei uns tätig sind, riesig.
Stunden dauern und von uns Zoopädagogen
oder von den Tierpark-Rangern durchgeführt
werden. In der Regel müssen die Lehrpersonen dies bezahlen, zur Feier des
200jährigen Gedenkjahres bieten wir dieses
Jahr den neuen Workshop gratis an – auf
eigene Kosten. Damit können wir unsere
Kompetenzen auch auf einem nicht zoologischen Thema beweisen. Aus dem Inhalt: Die
Schüler (3. – 5. Klasse) versetzen sich in die
Rolle eines Forschers und lernen als erstes
ein typisches Tätigkeitsfeld eines Geologen
kennen. Anhand von Versuchen an Steinen
treten sie in direkten Kontakt mit dem wichtigsten Gestein des Bergsturzes: die Nagelfluh (ein Konglomerat). Dabei schlagen sie
aus einem grossen Block gleich selber die
Bestandteile heraus. Mit Hilfe eines Rutschexperimentes und dem Betrachten der Abrissstelle gehen sie den Ursachen des Bergsturzes auf den Grund. Zum Schluss erfahren sie über ein Hörspiel die Auswirkungen
des Bergsturzes auf die Menschen. Wir sind
sehr gespannt, wie die Nachfrage nach diesem nur zum Teil im Lehrplan verankerten
Thema ist.
Schulprogramme:
Der neueste Workshop im Tierpark trägt den
Titel „Als Geologen die Welt entdecken“.
Workshops sind Schulprogramme, die ca. 2,5
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12
SteinZeit – Geschichten in Schichten
Ausstellung:
Die auf diesen April neu erarbeitete Ausstellung „SteinZeit“ ist wie fast alle Ausstellungen des Tierparks auf einem Rundgang im
Gelände angeordnet. Wir möchten hier nicht
den Inhalt, Layout oder pädagogische Überlegungen dazu erläutern. Vielmehr geht es uns
darum, dass wir nicht nur versuchen professionelle Arbeit zu leisten sondern auch gleichzeitig unsere Aufgabe als Bildungsinstitut
wahrzunehmen. In der Regel werden die
Ausstellungen im Tierpark unter der Projektleitung einer/eines Praktikanten/in erarbeitet
– natürlich unter unserer Aufsicht und in Absprache mit der Geschäftsleitung sowie in
Zusammenarbeit mit Texter, Graphiker etc.
Die „SteinZeit“ wurde von einer Geographin
als Gesamtprojekt übernommen, welche vor
zwei Jahren bei uns als Praktikantin bereits
eine kleinere Ausstellung erarbeitet hatte. So
oder so gilt: unsere Ausstellungen – seien
es Wechselausstellungen oder Längerfristige – bieten ein ideales Lernfeld für junge
Fachleute, welche im Bereich der Umweltbildung Erfahrungen sammeln möchten.
Zudem vermeiden wir damit eine Engstirnigkeit, denn neue Leute bringen neue Ideen und
eine unvoreingenommene Sicht tut uns
immer gut. In diesem Sinne gilt natürlich…
Weitere Auskünfte, Kontakt:
Stephanie Heinzelmann, Pascal Vetter, Nina Kunz
([email protected]
…Zusammenarbeit gesucht
Es ist ja ganz im Sinne der Welt-Zoo- und
Aquarium Naturschutz-Strategie, möglichst
Kooperationen zu suchen, nicht nur bei Ganzjahresaktionen. Aber gerade bei solchen
Aktionen können und wollen wir nicht alleine
arbeiten. Wir nehmen diese zum Anlass, die
bestehenden Zusammenarbeiten mit lokalen
Naturschutz-Organisationen, anderen
Bildungsinstitutionen und Fachleuten noch
mehr zu intensivieren. So haben wir bei der
letzten Ganzjahresaktion „Tierisch nützlich“
mit einem Museum kooperiert (von Planung
bis hin zum gemeinsamen Auftritt und Anlässen), dieses Jahr stehen die lokalen Fachleute mit ihrem Wissen über die Region im
Vordergrund.
Zoopädagogik aktuell Nr. 19
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Außerschulische Bildung zwischen den Meeren
Jörg Bosse
Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung in Schleswig-Holstein und im Wildpark Eekholt
Hoch im Norden, mitten in SchleswigHolstein, nur wenige Kilometer entfernt von
Hamburg, befindet sich der Wildpark Eekholt.
Der Wildpark umfasst eine Gesamtfläche von
ca. 67 ha. Er zeigt seinen Besuchern in einer
abwechslungsreichen Landschaft einheimische Wildtiere in ihren natürlichen Lebensräumen und verdeutlicht Abhängigkeiten
zwischen Pflanze, Tier und Mensch.
Ziel der Umweltbildungsarbeit im Wildpark
Eekholt ist neben der Vermittlung von
persönlichen Naturerlebnissen und Naturerfahrungen eine Entwicklung von Verhaltensweisen zugunsten von Natur und Umwelt im Sinne einer Bildung für nachhaltige
Entwicklung. Originale Tierbegegnungen,
Sinneserfahrungen, sowie kreative und
erlebnisorientierte Elemente sind feste
Bestandteile der umweltpädagogischen
Betreuungen. Bereits 1999 wurde der
Wildpark Eekholt durch die Landesregierung
zum Regionalen Pädagogischen Umweltzentrum ernannt.
2005 besuchten nahezu 250.000 Besucher,
davon rund 100.000 Kinder und Jugendliche
den Wildpark. Mehr als 13.000 Kinder nutzten
2005 die umweltpädagogischen Betreuungen, nahezu 7.500 Kinder lebten und erlebten mehrere Tage den Wildpark.
Zertifizierung
Anknüpfend an die Zielsetzung der agenda
21 hat sich die Regierung des Landes
Schleswig-Holstein eine Fortentwicklung der
Umweltbildung zu einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)zum Ziel gesetzt.
Ein wichtiger Schritt hierfür ist die Zertifizierung der verschiedenen außerschulischen Bildungsanbieter im Sinne der BNE.
An der Erarbeitung des Zertifizierungsverfahrens und der Qualitätskriterien für die
Zertifizierung von Bildungseinrichtungen bzw.
Bildungsangeboten war auch der Wildpark
Eekholt als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft
für Natur- und Umweltbildung (ANU) beteiligt.
Eine Zertifizierung soll für Schulen und
andere Nutzer die Qualität des Bildungsangebotes sichern. Die Bildungsanbieter
ihrerseits können mit dem Zertifikat werben,
nachdem sie im Zertifizierungsprozess ihre
Arbeit unter Beweis gestellt haben.
„Nachhaltig(keit) zwischen den Meeren“
Zur weiteren Stärkung des BNE-Ansatzes
im Bildungsangebot der außerschulischen
Umweltbildung erfolgte ab Oktober 2004 die
Durchführung eines Projektes „Nachhaltig(keit) zwischen den Meeren“. Neben 36
weiteren Bildungsanbietern wirkte auch an
diesem Projekt der Wildpark Eekholt mit. Die
„ecco Unternehmensberatung GmbH“ bot
Koordination und Unterstützung in Form von
Einzelberatungen, Betreuung sowie Begleitung von Qualitätszirkeln und Weiterbildungsangeboten. Begleitet wurde das
Projekt durch 3 Zukunftskonferenzen, mit
dem Ziel, alle Aktiven des Projektes zu
bündeln und Gemeinsames entsprechend
der BNE-Zielsetzung zu definieren. Dieses
Projekt ist als offizielles UN-Dekade-Projekt
2005/2006 anerkannt.
Begegnung Zoo Nr. 19
14
Es geht weiter: Gründung eines
„Netzwerkes BNE“
Nach Beendigung des Projektes entwickelte
sich hieraus Ende 2005 ein „Netzwerk BNE“,
das von 16 außerschulischen Bildungsanbietern gegründet wurde. Ziele des Netzwerkes sind , die Förderung für BNEProjekte voranzutreiben, der BNE in Schleswig-Holstein eine Lobby zu geben und und
den Qualitätsstandard der BNE-zertifizierten
Einrichtungen bekannt zu machen – es geht
also weiter voran.
Und was bedeutet das für die praktische
Arbeit?
Stärkung der Qualität durch Zertifizierung ist
sehr zu begrüßen. Aber eine Zertifizierung
bringt auch eine Menge Arbeit mit sich:
Überprüfung und Korrektur des Konzeptes,
Überarbeitung des Betreuungsangebotes,
Weiterentwicklung von Fortbildungsangeboten, eine jährliche Selbstevaluation...
Die Anforderungen und die Arbeitsbelastungen steigen, denn Theorie und Praxis
müssen passen. Für den Wildpark Eekholt
als privatwirtschaftliche Bildungseinrichtung
zählt jeder Besucher, der den Wildpark
zufrieden verlässt – und wiederkommt!
Der Weg ist also nicht unbeschwerlich, es
sind doch einige Klippen zu umschiffen. Es
ist eine Herausforderung an die personellen
und finanziellen Kapazitäten der Bildungseinrichtungen - aber dieser Weg bringt uns
in der Bildungsarbeit weiter – nicht nur im
Norden zwischen den Meeren.
Zoopädagogik aktuell Nr. 19
15
FÖJ im Zoo Neuwied
Jasmin Mühlisch, Mirko Thiel
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In einem Zoologischen Garten gibt es sehr
viele verschiedene Aufgabengebiete. Jeder
einzelne Bereich unterscheidet sich vollkommen von den Anderen. Leicht zu verstehen ist das, wenn man die Arbeit der
Tierpfleger mit der Verwaltung vergleicht.
Aber auch innerhalb der Tierpflege sind die
Unterschiede sehr Groß. Die Arbeiten im
Vogelrevier gestalten sich völlig anders als
die im Katzen- oder Affenrevier. Wer in
unserem Betrieb ein „Freiwilliges Ökologisches Jahr“ leistet, lernt so ziemlich jede
Arbeit, die in einem Zoo anfällt kennen. Hier
nun ein kleiner Ausschnitt aus dem Tätigkeitsfeld unserer FÖJ’ler.
Was ist überhaupt ein FÖJ?
Das „Freiwillige Ökologische Jahr“(FÖJ) ist
ein von Bund und Land gefördertes ökologisches Bildungs- und Orientierungsjahr, in
dem junge Leute von 16 bis 26 Jahren etwas für die Natur und ihre Umwelt tun können. Man kann kreativ sein, endlich selber
mal mit anpacken und nicht einfach nur immer
darauf warten, das andere etwas verändern.
Während des FÖJ wird in den vielfältigen
Bereichen des Umwelt- und Naturschutzes
gearbeitet:
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Praktischer Arten- und Biotopschutz
(z.B. Anlage und Pflege von Biotopen,
Gewässern, Hecken, Streuobstwiesen),
Technischer Umweltschutz (Windund Sonnenenergie, Abfall und Abwasser),
Zustandserfassung und Planung von
Flora und Fauna, von Umweltbelastungen,
Ökologische Land- und Forstwirtschaft,
Umweltorientierte Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung,
Verwaltungstätigkeit im Umweltbereich.
Man kann dieses Jahr in den verschiedensten Einsatzstellen wie, Umweltzentren, Naturparks, Umweltbehörden, Forstämtern
oder ökologisch wirtschaftenden Wein- und
Landbaubetrieben und diversen Zoos durchführen.
Der Zoo Neuwied ist seit dem Jahr 2001 als
Einsatzstelle anerkannt und in dieser Einsatzstelle lernt man viele verschiedene Tätigkeitsbereiche kennen: Die Arbeiten in der
Tierpflege ebenso wie die täglich anfallende
Büroarbeit und die pädagogischen Arbeiten
in einer Zooschule.
Der Schwerpunkt dieser FÖJ-Stelle liegt in
der pädagogischen Betreuung von Kindern
im Grundschulalter, kurz gesagt der Zooschularbeit.
An erster Stelle steht dabei die Schulklassenbetreuung:
Jedes Jahr besuchen etwa 600 Schulklassen den Zoo Neuwied. Ungefähr die Hälfte
wird von der Zooschule durch Führungen
oder Unterrichtseinheiten betreut. Während
der Führungen lernen die Kinder grundsätzliches über die Biologie verschiedener Tierarten, und darüber hinaus wird ihnen der Tierund Naturschutzgedanke vermittelt. Wie groß
ist eigentlich ein Straußenei? Warum ist ein
Flamingo rosa? Ist eine Schlange wirklich
glitschig, rutschig und nass? Diese und andere Fragen werden im Laufe eines Rundgangs durch den Zoo geklärt.
Für die Arbeit in der Zooschule müssen die
FÖJ’ler also erst mal „Tiergartenbiologie“ lernen. Nicht nur das Wissen über die Biologie,
das Verhalten oder die Systematik der einzelnen Tierarten, sondern vor allem auch wie
man dieses Fachwissen Kindern anschaulich erklärt.
Aber Zooschularbeit bedeutet nicht nur Unterricht mit Schulklassen, auch bei den verschiedenen Kindergeburtstagsprogrammen
lernen die Kinder unsere Tiere kennen.
Begegnung Zoo Nr. 19
16
Immer mehr Kinder verbringen ihren Geburtstag im Zoo Neuwied, da die verschiedenen Angebote mit viel Spaß und Action
verbunden sind.
Eines dieser Programme sind die „Zoolympischen Spiele“. Die Teilnehmer der
Geburtstagsgesellschaft wetteifern mit den
Tieren. Sie können herausfinden, ob sie
vielleicht auch so schnell laufen können wie
ein Gepard oder so weit springen wie ein
Känguru. Gleichzeitig erfahren sie dabei,
warum die Tiere in ihren Disziplinen so
besonders gut sind. Wie bei jeder „Sportveranstaltung“ bekommen die Kinder natürlich auch hierbei am Ende eine Urkunde.
Eine „Wildtiersafari“ durch den Zoo Neuwied
ist auch immer ein Erlebnis. Hier sieht man
Großkatzen, Affen, Seehunde und Schlangen, die man sehr genau beobachten muss.
Nach der Safaritour, darf nämlich jeder Teilnehmer eine Tiermaske basteln. Wie bei einer richtigen Safari üblich, werden diese als
Trophäe mit nach Hause genommen.
Im Zooschulbüro gibt es auch immer viel zu
tun.
Die Terminverwaltung der Führungen und
Kindergeburtstage, also das Telefonieren mit
Eltern und Lehrern, erfordert viel Zeit und
manchmal auch viel Geduld. Spezialführungen müssen geplant, bzw. organisiert und
benötigtes Material besorgt werden.
Eine weitere Aufgabe der Zooschule im Zoo
Neuwied ist die Beschilderung auf dem Zoogelände. Alte oder defekte Schilder müssen
erneuert oder ausgetauscht, neue entworfen
werden. Hierzu zählen auch unsere „Interaktiven Schilder“ für Kinder. Sie probieren
selber aus, ob sie es schaffen einen so großen Schritt wie der Strauß zu machen, können durch aufklappen verschiedener Schilder erfahren, wo manche Tiere leben oder
wovon sie sich ernähren oder am eigenen
Leib erfahren wie groß die Hörner von
Watussi-Rindern sind.
Im Zoo Neuwied bieten wir für Kinder auch
einen speziellen Kinderzooführer an. Dieser
wurde von einer ehemaligen FÖJ’lerin vollkommen überarbeitet. Mit neuen Tieren,
neuen Rätseln und mit mehr Bildern.
In den Wintermonaten ist in der Zooschule
nicht so viel zu tun. In der Zeit hat man die
Gelegenheit, in den Bereich der Tierpflege
rein zu schnuppern. Zoos sind in verschiedene Reviere aufgeteilt. FÖJ’ler können in
jedem Revier mind. 2 Wochen lang mitarbeiten. Egal ob im Vogelrevier, im Exotarium, im
Euro-parevier oder im Katzenrevier - überall
gibt es viel zu tun. In dieser Zeit muss man
Futter zubereiten, Ställe ausmisten, Käfige
reinigen und diverse andere anfallende Arbeiten erledigen. Man kann mithelfen, die
Gehege zu gestalten und auch eigene Ideen
umsetzten. Bei diesen Arbeiten verliert man
die Angst vor Tieren, und lernt mit ihnen respektvoll und behutsam umzugehen. „Nebenbei“ erfährt man viel Interessantes über
die Tiere, ihre Verhaltensweisen und ihre
Haltung.
Die Arbeit in der Tierpfleger macht den meisten Teilnehmern sehr viel Spaß, obwohl es
eine große Umstellung ist, wenn man gerade aus der Schule kommt. Vor allem im Winter ist es in den Außenrevieren sehr kalt und
man muss so manches Mal frieren. Aber
auch daran gewöhnt man sich und mit den
richtigen Klamotten ist das ganze nur halb
so schlimm.
Aber nicht nur im Zoo lernen die Teilnehmer
etwas dazu. Fünf mal im Jahr finden mehrtägige Seminare statt, bei denen viele verschieden Themen behandelt werden. „Wald und
Mensch“, „Landwirtschaft und Vollwerternährung“, „Alternative Energie“, „Lokale
Agenda“ und „Land und Meer“.
Zoopädagogik aktuell Nr. 19
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FÖJ im Zoo Neuwied
Zu jeden Seminar werden Experten eingeladen, es wird gebaut, geforscht, experimentiert und diskutiert. Man kann mit den
anderen FÖJ’lern seine Erfahrungen austauschen und nicht zuletzt kommt auch der
Spaß nicht zu kurz
Bewerben muss man sich dann bei den Einsatzstellen selber. Das FÖJ beginnt meist am
1. August, die Arbeitszeiten sind 38,5 Stunden pro Woche und es gibt auch ein monatliches Taschengeld.
Weitere Infos unter: www.foej-rlp.de
Hier noch ein Hinweis für alle die jetzt mehr
über das „Freiwillige Ökologische Jahr“ wissen möchten.
Wie kann man sich für ein FÖJ bewerben?
Das FÖJ gibt es in allen Bundesländern. Die
Liste der rheinland-pfälzischen Einsatzstellen
bekommt man gegen einen frankierten und
adressierten Din-A4-Umschlag bei der
Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd
Forstliches Bildungszentrum Rh. - Pf.
In der Burgbitz 3
57627 Hachenburg
Fotos: Zoo Neuwied
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Das Zoonarium
Ulrike Lamp
Rostocks neues Zentrum für
Naturerlebnis und Umweltbildung im
Zoo
Der Rostocker Zoo möchte seine Besucher
schon mit der Gestaltung des ZOONARIUMs
neugierig machen und auf eine spannende
Entdeckungsreise in das Reich der Natur
einladen.
Etwas abseits vom Hauptweg gelegen, gelangt man in einen „Geheimnisvollen Garten“
mit uralten Baumriesen zwischen denen sich
ein Weg in eine langgestreckte Höhle schlängelt. Hat der neugierige Entdecker diese betreten, findet er sich auf einem Dschungelpfad wieder, auf dem ihm die verschiedensten Tiere aller Kontinente und längst vergangener Erdzeitalter begegnen.
Hinter mehreren „magischen Türen“ verbergen sich fremde Welten und aufregende
Abenteuer. Während eine Tür in die Welt des
Mikrokosmos führt, entfaltet sich hinter einer anderen ein märchenhafter Ozean und
durch eine weitere magische Tür gelangt man
in eine urwüchsige mecklenburger Seenlandschaft. Dazwischen räkelt sich ein afrikanische Leopard über einem in Südamerika
beheimateten Faultier und aus einem Gebüsch trifft den Erkundungsfreudigen der intensive Blick eines madagassischen Fingertieres. Baumpilzartige Vorsprünge laden zu
Tasterlebnissen ein, während die Geräusche
von einer lebhaften Vogelwelt zeugen.
So eingestimmt, sind die Sinne für neue Erlebnisse im Rostocker Zoo geöffnet. Denn
das Eigentliche sind natürlich immer noch die
Tiere auf den Anlagen und in den Gehegen.
Auf 1,5 bis 2-stündigen Zooexpeditionen,
Safaris und Rallyes erkunden Kinder und
Erwachsene, wie unsere Tiere leben, woher
sie kommen und hier und da auch wie sie
sich anfühlen.
Dafür stehen eine 56 ha große Parklandschaft mit einem wunderbaren alten Baumbestand und ca. 1500 Tiere aus 250 Arten,
Rassen und Formen zur Verfügung.
Drei vom Schulamt abgeordnete Zoopädagoginnen bieten spannende Biologiestunden und Projekte, wobei Themen und
Methoden individuell mit den Wünschen der
einzelnen Klassen abgestimmt werden. Im
freizeitpädagogischen Bereich stehen Kinder- und Erwachsenengruppen erfahrene
Zooführer und Besucherbetreuer für Führungen, Kindergeburtstagsfeiern und andere
Gruppenveranstaltungen zur Verfügung.
neue Adresse:
Zoonarium
Zoo Rostock GGmH
Rennbahnallee 21
18059 Rostock
neu: Tel.: 0381/ 2082-211
Fax: 0381/ 2082-231
Zoopädagogik aktuell Nr. 19
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Zweite Elefantengeburt im Wuppertaler Zoo
Martina Schürer
Als festgestellt wurde, dass Kibo mit einem
Nabelbruch zur Welt gekommen war, wurde
erfahrenen Zootierärzten weltweit digital der
Nabelbruch übermittelt. Innerhalb kürzester
Zeit stand fest. Es muss operiert werden.
Durch den schnellen operativen Eingriff unseres Tierarztes gab es keine weiteren Probleme.
Drei Tage nach der Geburt konnte das kleine Bullenkalb der Öffentlichkeit vorgestellt
werden.
Am 3. Juni 2005 konnten wir die erste erfolgreiche Elefantengeburt von „Bongi“, einem
weiblichen Jungtier, melden. Am 9. Oktober
2005 wurde nun der kleiner Bulle „Kibo“ geboren. Seine Mutter ist die 13jährige Numbi,
die ihren Sohn ebenfalls sofort annahm und
trinken ließ.
Die Geburt verlief wieder ohne Komplikationen und dauerte 40 min. Bongi benötigte nur
19 min, um auf die Welt zu kommen, was
allerdings als Rekordzeit gehandelt wird. Alle
Fachleute betonen diesbezüglich den guten
physischen Gesundheitszustand der Wuppertaler Elefantenkühe, die durch spezielle
„hands on“ -Trainingseinheiten fit gehalten
werden.
Die Presse schrieb:
„Die langen Pilgerströme, die sich gestern
Vormittag durch den Zoo bewegten, hatten
nur ein Ziel – das Elefantenhaus. Hier stellte
sich der Neu-Wuppertaler Kibo dem Blitzlichtgewitter – und das putzmunter“.
Mit seiner Halbschwester tobt er nun durch
das Gehege und erfreut große und kleine
Besucher.
Fotos: D. Kranz, B. Scheer
Die Daten der Kälber zur Übersicht:
Kälber
Geschlecht
Geburtsdatum
Uhrzeit
Dauer der Geburt
Geburtsgewicht
Größe bei der Geburt
Tragzeit
Muttertier
Rang der Mutter
Erzeuger
Es ist kaum zu glauben. 2007 erwarten wir
in Wuppertal das dritte Jungtier!
Diesmal ist die Leitkuh trächtig.
Bongi
weiblich
3.6.2005
21.04 Uhr
19 min
106 kg
87 cm
641 Tage
Punda, 13 Jahre
Letzter Rang von 4 Kühen
Tusker, 13 Jahre
Kibo
männlich
9.10.2005
21.20 Uhr
40 min
101 kg
90 cm
626 Tage
Numbi, 13 Jahre
Rang 2
Tusker, 13 Jahre
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Zooschule Leipzig und neue Lehrpläne
Gabriele von Domaros
Seit 2004 gibt es in Sachsen neue Lehrpläne. Sie ermöglichen in stärkerem Maße fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen.
Pro Schuljahr und Klassenstufe sind dafür
im Lehrplan 14 Unterrichtstage eingeplant,
die von den Kollegen selbst gestaltet werden.
Die Zooschule Leipzig stellte sich auf diese
neuen Anforderungen an Bildung und Erziehung ein und es entstanden die Lehrerhandreichungen Projekt „Arche“ Heft 1 und
Heft 2.
Durch Neuorientierung der Aufgaben des
Zoos (Welt-Zoo-Naturschutzstrategie) ergeben sich für die Zooschule ideale Möglichkeiten des fächerverbindenden Unterrichtes
im Zoo.
Die Tiere werden nicht nur von ihrem arteigenen Verhalten und von der artgemäßen
Haltung betrachtet, sondern die Schüler lernen die Probleme kennen, die weltweit zur
Vernichtung von Arten führen.
Hier bietet sich die Fächerverbindung Geografie, Ethik bzw. Religion an.
Außerdem werden Projekte zum Schutz der
Tiere vorgestellt, die der Zoo Leipzig unterstützt.
Durch geeignete Arbeitsblätter erwerben die
Schüler selbstständig Wissens. Dabei ist das
Bildungszentrum des Leipziger Zoos, das
Entdeckerhaus „Arche“, auch für Schüler ab
Klasse 9 ein idealer Ort, um vorhandenes
Wissen aufzufrischen und neues Wissen hinzuzufügen.
Ab Schuljahr 2006/2007 werden die neuen
Lehrpläne für die Klassenstufen 9 eingeführt.
Als Angebot für die Mittelschule und das
Gymnasium wurde vom Zoo Leipzig die
Lehrerhandreichung Nummer 3 gedruckt.
Diese Lehrerhandreichung enthält Projekte
für die Klassenstufen 9-12 der Mittelschulen
und des Gymnasiums.
Der Erwerb umfassenden und anwendungsfähigen Wissens, die Entwicklung von LernMethoden- und Sozialkompetenz und die
Werteorientierung stehen im Mittelpunkt dieser Projekte. Gleichzeitig wird ein Beitrag zum
§ 37 des Sächsischen Schulgesetzes geleistet. Darin steht, dass jeder Lehrer für die
Umwelterziehung mit verantwortlich ist.
Zur Informationsbeschaffung und -verarbeitung werden vor allem die Unterrichtsfächer Deutsch und Informatik benötigt. Harmonisch fließen die Fächer Biologie, Ethik,
Religion, Gemeinschaftskunde, Geografie,
Chemie, Kunst und Englisch in die einzelnen
Projekte ein.
Die Themen können im Rahmen einer
Unterrichtseinheit oder als Projektunterricht
über mehrere Tage durchgeführt werden.
Das Anfertigen von Belegarbeiten durch die
Schüler bietet sich an.
Zur Auswahl stehen die nachfolgenden Projekte, die mit Bildungs- und Erziehungszielen,
Einsatzmöglichkeiten und Lehrplanbezügen
in den Heften vorgestellt werden.
Entdeckerhaus „Arche“
Ökosystem Korallenriff
Verhaltensbiologie
Biologische Vielfalt
Eine Kopplung der Arbeitsblätter „Arche“ mit
den o. g. Projekten sorgt für eine ideale Verbindung von Allgemein- und Spezialwissen.
Das Interesse der Lehrer an den Lehrerhandreichungen ist sehr groß, weil
• Kontakte zur Lehrplankommission
dazu beitrugen, dass der Zoo in die
Lehrpläne integriert wurde,
• die Lehrerhandreichungen im Regionalschulamt den Referenten und
Schulleitern vorgestellt werden,
• die Materialien mit ihren Einsatzmöglichkeiten in Lehrerfortbildungen
und pädagogischen Tagen den Kollegen in der Schule nahe gebracht
werden, die die neuen Lehrpläne umsetzen müssen.
Zur Anschauung nachfolgend zwei Arbeitsblätter aus dem Entdeckerhaus „Arche“.
Alle drei Lehrerhandreichungen können gern
als Anregung bei uns bestellt werden
([email protected]).
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Zooschule Leipzig und neue Lehrpläne
Begegnung Zoo Nr. 19
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EAZA Kampagne: „SAVE the RHINO“
Gaby V. Schwammer
Der Europäische Zooverband EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) hat
europaweit unter dem Titel „Save the Rhinos“
zu einer Kampagne aufgerufen. Der Tiergarten Schönbrunn (Zoo Wien) reagierte umgehend und die zoopädagogische Abteilung
erarbeitete eine umfassende Sonderausstellung, die innerhalb der OZO (Österreichische Zoo Organisation) landesweit präsentiert wird.
Großflächig wird über die Gefährdung und
Bedrohung der Nashornarten informiert und
umfassend über die zahlreichen Schutzbemühungen berichtet. Bei dieser Kampagne gibt es viele Informationen zum Wesen
dieser „Kraftpakete“, zu deren biologischen
Leistungen und über den Artenschutz für diese faszinierenden Spezies. Darüber hinaus
wird in einer groß angelegten Aktion unter
dem Kennwort „Rhino“ zu einer Spendenaktion aufgerufen.
Nashörner sind kraftvolle und beeindruckende Tiere, die es schon seit 50 Millionen Jahren gibt. Ihr bewährter Trick war ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume. Trotzdem stehen die heute noch existierenden fünf Nashornarten am Rande der
Ausrottung. Durch die sukzessive Zerstörung ihrer Lebensräume und durch Wilderei
– die Jagd auf ihr Markenzeichen, „das Horn“,
sind sie besonders gefährdet. Die EAZA
Rhino-Kampagne versucht, die letzten Urzeit-Giganten zu retten. Sie brauchen uns
JETZT, um auch in Zukunft überleben zu
können!
Was mit dieser Kampagne erreicht werden soll:
*Rettung der Nashornarten
*Erhaltung natürlicher Lebensräume
*Aufklärung über Bedrohungsfaktoren
*Unterstützung wissenschaftlicher
Projekte
Durch diese europaweite Kampagne wird ein
umfangreiches Wissen über die fünf Nashornarten vermittelt – eine wichtige Grundlage zum Verständnis der Arten- und Naturschutzbemühungen um diese „Urzeit-Giganten“.
Die Nashornarten sind akut vom Aussterben
bedroht. Es liegt an uns allen, ihre natürlichen
Lebensräume zu erhalten und so ihr Überleben zu sichern.
Dauer der Kampagne: Bis September 2006
Der Tiergarten Schönbrunn bietet diese Ausstellung (deutsch und/oder englisch) auch
allen interessierten EAZA-Zoos in digitaler
Form als zur Verfügung gestellt. Dies ist ein
besonderes Service des Wiener Zoos – werden doch diese Ausstellungsdaten (druckfähige, digitale Daten) kostenlos angeboten.
Weitere Informationen:
[email protected]
Zusätzlich zur Ausstellung gibt es im Tiergarten Schönbrunn ein vielfältiges Programm-Angebot mit zahlreichen Aktivitäten
zu dieser Kampagne.
Bereits im Jänner fand ein so genannter ZooAktiv-Tag statt. Geboten wurden Sonderführungen und ein umfangreicher Info-Corner mit einem konzentrierten Einblick in seine Aktivitäten im Dienst des Artenschutzes.
22. Jänner 2006 / Zoo-Aktiv-Tag
10:00 Uhr Sonderführung zum Thema „Artenschutzprojekte des Schönbrunner Tiergarten“
Zoopädagogik aktuell Nr. 19
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14:30 Uhr Fütterung der Großen Pandas
mit Live-Kommentaren und
Informationen zu Forschungs-,
Zucht- und Schutzprojekte.
15:00 Uhr Spezialführung „Gelebter Artenschutz“
16:00 Uhr Fütterung der Koalas mit LiveKommentaren und
Informationen zu Forschungs-,
Zucht- und Schutzprojekten
06.-10. Februar / Semesterferienspiel
Rhino-Ausstellung
Info-Corner mit Begreifbarem aus der wiss.
Lehrmittelsammlung
Rätselrallye durch die Rhino-Ausstellung
und der Schönbrunner Tierwelt
Belohnung für alle Teilnehmer
06.-12. März / Aktionstage „EAZA–Rhino
Kampagne“
Info-Corner mit aktuellsten News über
Rhinos
Sonderführungen im Stundentakt für Schüler
Rhino-Quizspiel – Belohnung für alle Teilnehmer
Weitere Programmangebote:
www.zoovienna.at
Seit dem Start der EAZA Kampagnen im
Jahre 2000 nimmt der Tiergarten Schönbrunn
mit viel Engagement teil. Für jede dieser Kampagnen (Bushmeat, Rainforest, Tiger &
Shellshock) wurden dafür spezielle Ausstellungen erarbeitet, die jedes Mal interessierten EAZA Institutionen zur Verfügung gestellt
werden konnten.
Bis jetzt konnte der Tiergarten Schönbrunn
durch ein umfangreiches zoopädagogisches
Programmangebot und speziellen Veranstaltungen insgesamt €
€ 62.403,-(!) für gezielte
Schutzprojekte dieser EAZA Kampagnen
sammeln. Wiederholt und mehrmals wurde
der Wiener Zoo für diesen gewaltigen Einsatz ausgezeichnet.
Begegnung Zoo Nr. 19
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„Save the Rhinos“ im Zoo Köln
Ruth Dieckmann
Pünktlich zur EAZA-Rhino Campaign 2005/
2006 hat der Zoo Köln ein Nashornhaus bekommen. Zwar hält er schon seit 1872 Nashörner und auch das besagte Haus ist
nunmehr 143 Jahre alt – doch war es bisher
Herberge dreier verschiedener DickhäuterArten und lief unter dem Namen „Elefantenhaus“. Nachdem 2005 die letzte Elefantin das
Haus verließ, wurde es, dem tiergär tnerischen Schwerpunkt entsprechend, in
„Nashornhaus“ umgetauft. Die ehemaligen
Stellflächen der Elefanten blieben leer, sie
sind nach heutigen tiergärtnerischen Erkenntnissen für eine Tierhaltung nicht wirklich mehr geeignet.
Wir nutzten die Gelegenheit, eine solch großzügige Fläche direkt gegenüber unseren
Spitzmaulnashörnern zur Verfügung zu haben und konzipierten eine Ausstellung. Konzept und Inszenierung wurden gemeinsam
mit unserem nun schon langjährigem Partner ARA (Arbeitsgemeinschaft Regenwald
und Artenschutz) und unserer Grafikerin
Anica Alsleben erstellt. Auf 8 Tafeln wird die
Situation der fünf Nashornarten in freier Wildbahn aufgegriffen. Jede Nashornart „erzählt“
dabei einen anderen Aspekt des Naturschutzes.
Im Rahmen der EAZA-Kampagne unterstützt
der Zoo Köln das Projekt der ZGF zur
Wiederansiedlung der Spitzmaulnashörner in
North-Luangwa-Park und bewirbt dies großflächig. Ein fünfminütiger Filmzusammenschnitt zeigt den Ringtausch der Spitzmaulnashörner von Frankfurt über Südafrika nach
Sambia im Rahmen des Projektes. Eine eigene Tafel stellt die Ziele der Kampagne zusammen und wirbt um Spenden, die entweder direkt in einen großen Spendentrichter
eingeworfen oder überwiesen werden können.
Flankiert wird die Ausstellung zur Hausinnenseite hin von drei Nashornsilhouetten,
an denen sich hinter Klapptafeln „Nashorngeheimnisse“ zu Biologie und Verhalten verbergen.
Im Innenraum des Hauses spannen sechs
Tafeln den Bogen von den prähistorischen
Nashörnern über das erste Panzernashorn
in Köln bis zum Dürer’schen Nashorn.
Auf der Außenanlage wurde der ehemalige
Graben aufgeschüttet, so dass das Haus
jetzt auch von dort zu betreten ist. Eine Installation von drei immer kleiner werdenden
Nashornsilhouetten aus Stahl macht schon
von weitem auf die Ausstellung aufmerksam
und symbolisiert zugleich den dramatischen
Rückgang der Spitzmaulnashörner.
Für die Kampagne wurde außerdem ein Zoomobil entwickelt, ein Informationsstand, der
an Wochenenden, Feiertagen und speziellen
Aktionstagen über die Nashörner informiert
und für Spenden wirbt. Das Bundesamt für
Naturschutz stellte uns zu Anschauungszwecken ein echtes Nasenhorn sowie eine
nasenhornhaltige Medizinpille zur Verfügung.
Die Zooschule hat einen Beobachtungsbogen
entwickelt, der nicht nur über Hintergründe
informiert, sondern auch zum genauen Beobachten der Tiere einlädt.
Zoopädagogik aktuell Nr. 19
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Bau interaktiver Elemente
Neue Tafel
Drei Aktionswochenenden strukturieren
zudem das Kölner „Nashornjahr“: am 22./
23.April, am 20./21. Mai und am 23./24. September 2006 finden „Nashorn-Aktionstage“
statt. An verschiedenen Stationen können
Familien mit Kindern dann mehr über die Biologie, Bedrohung und die Rangertätigkeit
der Nashornschützer kennen lernen und
selbst ein Ranger-Zertifikat erwerben.
Das letzte Aktionswochenende gipfelt in der
Präsentation einer über 1 km langen „Nashornschlange“ aus Nashornsilhouetten, die
von Kindern und Erwachsenen gestaltet und
mit denen Spenden gesammelt wurden. Ziel
ist es, 3600 Silhouetten aufzuhängen, die
symbolisch für die noch verbliebenen Spitzmaulnashörner und deren Rettung stehen.
Bleibt zu hoffen, dass dann am Ende des
Jahres eine beachtliche Summe in den
Schutz der Nashörner fließen kann.
Blick auf die Rückwand
Begegnung Zoo Nr. 19
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Save the Rhinos
Rettet die Nashörner
„Save the Rhinos“ im Zoo Köln
Kopiervorlage
Zoopädagogik aktuell Nr. 19
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Der erste von 3600...
28
Begegnung Zoo Nr. 19
Kopiervorlage
Die Spenden gehen in ein Projekt zum Schutz
der Spitzmaulnashörner.
Am 23./24. September 2006 werden die Silhouetten im Zoo aufgehängt. Jedes Kind, das mit
einer gestalteten Silhouette und einer Spende
für die Nashörner kommt, hat freien Eintritt.
Gestaltet die Nashorn-Silhouetten bunt oder mit
Texten.
Oder sammelt einfach Unterschriften von
Leuten, die eine Spende für Nashörner geben.
Das Spitzmaulnashorn war einst das häufigste
Nashorn Afrikas, heute gibt es nur noch 3600
Tier.
Helft mit, sie zu retten!
arazpa education policy
Sowohl die Welt Aquarium- und Zoo-Naturschutzstrategie als auch die EAZA-Standarts verlangen von jeder Zoo-Organisation
eine schriftliche „Policy“. Diese Forderung
wollen wir gerne erfüllen, allein „was ist eine
Policy“? Im Wörterbuch findet man: Grundsatz,
Methode, Richtlinie, Taktik, Strategie, Verfahrensweise, Philosophie. Im Englischen scheint das
keine Rolle zu spielen, im Deutschen aber sehr
wohl. Wie also wollen wir das Kind nennen? Im
Folgenden die Übersetzung der arazpa
education policy, vielleicht kommt ja einem
der Leserinnen oder Leser die Erleuchtung!
Für sachdienliche Hinweise immer offen
Lothar Philips
Hier also die deutsche Übersetzung:
Mission Statement (Leitbild, Einsatzauftrag)
Gute Lernangebote bieten, die die Menschen mit
der Natur verbinden. Solche Erfahrungen wecken
bei der Öffentlichkeit größeres Verständnis und
tragen dazu bei, dass Menschen mit ihrer natürlichen Umwelt im Einklang leben können.
Purpose (Ziel, Bestimmung)
Diese Grundsätze sind von der Australasian Regional Association of Zoological Parks and
Aquaria (ARAZPA) Education Advisory Group
entwickelt worden, um ein koordiniertes Verfahren in der Zoopädagogik in ARAZPA Institutionen zu gewährleisten. Es dient der Formulierung
von Prinzipien, Richtlinien und Minimalstandards
für die unterschiedlichen Bereiche, in denen Zoos,
Parks und Aquarien tätig sind. Das Dokument
berücksichtigt die sich ändernden Bedürfnisse der
pädagogischen Praxis und Philosophie in Zoos,
Parks und Aquarien.
Die ARAZPA Education Advisory Group wird
dieses Dokument jährlich überarbeiten.
Pädagogik in Zoos, Parks und Aquarien –
Was ist das?
Pädagogik in Zoos, Parks und Aquarien ist ein
besonderes Feld der Umwelterziehung. Sie bietet der Öffentlichkeit Zugang zu lebenden Pflanzen und Tieren, um deren Verständnis der Zusammenhänge und für den Naturschutz zu verbessern. Das schließt experimentelles Lernen in
einer einzigartigen Umgebung ein:
• Lenken der Aufmerksamkeit auf soziale und
ökologische Aspekte, die mit dem Schutz der
natürlichen Umwelt zusammenhängen
• Erwerb von neuen Perspektiven, Werten, Wissen und Fertigkeiten
• Teilnahme an formalen und informalen Lernprozessen;
• Befähigung der Menschen, positive Aktionen für
unsere Umwelt durchzuführen.
Grundsätze der Zoopädagogik
Pädagogik ist das „Hauptgeschäft“ von Zoos,
Parks und Aquarien. Wenn die ARAZPA Organisationen die hier vorgestellten Grundsätze übernehmen, werden sie zu guten Modellen für eine
Bildung für ökologische und nachhaltige Nutzung
der Umwelt.
Wie?
Pädagogik in Zoos, Parks und Aquarien: 1. bietet einzigartige Lernerlebnisse, die die
Menschen mit ihrer natürlichen Umwelt verbinden.
Das wird erreicht, indem man:
• die Phantasie und Gefühle der Besucher anregt, um sie zu positiven Aktionen zu befähigen;
• inspirierenden, herausfordernden und lustvollen
Lernerfahrungen inner- und außerhalb unserer
Institutionen sowie „online“ schafft;
Zoopädagogik aktuell Nr. 19
29
• multi-sensorische Erfahrungen schafft, die die
unterschiedlichen sozialen Hintergründe und Lernstile der Besucher berücksichtigen;
• angemessene Erfahrungsmöglichkeiten bereitstellt, die die Besucher mit lebenden Tieren und
Pflanzen in Berührung bringen;
• die Erfahrung aller Mitarbeiter einsetzt, um begeisternde und bleibende Erfahrungen zu ermöglichen;
• die Öffentlichkeit durch besondere Aktivitäten
wie Führungen hinter den Kulissen oder spezielle
Führungen einbindet.
2. bindet die gesamten Öffentlichkeit ein.
Das wird erreicht, indem man:
• formale und informale Lernmöglichkeiten für alle
Besucher schafft;
• den Menschen zeigt, wie sie sich umweltverantwortlich verhalten können;
• Information und Kommunikationstechnologien
für jedermann bereitstellt;
• Mitglieder der Kommunen bei der Planung von
zielführenden Programmen berät,
• Partnerschaften mit den Kommunen entwickelt;
• pädagogische Forschung erleichtert
3. erlaubt Lebenslanges Lernen.
Das wird erreicht, indem man:
• Mitarbeitern und Gemeindevertretern die Gelegenheit gibt, laufend ihr Wissen und ihre Fertigkeiten für Umweltaktionen auszubauen;
• bedeutungsvolle Erfahrungen schafft, die Menschen jeden Alters, sozialen Hintergrunds und
Grades des Verständnisses erreichen.
Wer? Wann?
4. ist ganzheitlich und durchdringt alle Bereiche der Organisation.
Das wird erreicht, indem man:
• eine wirksamen Kommunikation zwischen Mitarbeitern, freien Mitarbeitern und relevanten Organisationen schafft;
• ein koordiniertes Verfahren der Pädagogik in
Zoos, Parks und Aquarien implementiert;
• die Prinzipien effektiven Lernens in allen Bereichen der Planung einbezieht;
• sicher stellt, dass alle Mitarbeiter und freien
Mitarbeiter mit der pädagogischen Strategie ihrer Institution vertraut sind;
• die Mitarbeiter und freien Mitarbeiter fortbildet,
damit sie in der Lage sind an der Umsetzung der
pädagogischen Strategie der Zoos, Parks und
Aquarien mitzuwirken;
• regelmäßige Evaluation des Kerngeschäfts um
sicherzustellen, dass die aktuellen Methoden eingesetzt werden.
Was?
5. lässt die Menschen verstehen, wo ihr
Platz in der natürlichen Umwelt ist und dass
sie einzeln und gemeinschaftlich für ökologische Nachhaltigkeit aktiv werden müssen.
Das wird erreicht indem man:
• Umweltaktionen für nachhaltiges Leben durchführt, an denen die Besucher teilhaben können;
• die breite Öffentlichkeit in pädagogische
Naturschutzprogramme einbezieht;
• Besucher und Gemeinden mit Umweltprogrammen und informationen in Berührung
bringt;
• outreach Programme entwickelt, entweder
durch eine einzelne Institution oder in Zusammenarbeit von Zoos, Parks, Aquarien und Naturschutzorganisationen in der Region.
6. Verknüpft soziale, umwelt- und ökonomischen Ziele.
Das wird erreicht, indem:
• die Zoopädagogik den gleichen Rang wie
andere Schlüsselaufgaben erhält;
• sicher gestellt wird, dass eine angemessene
Finanzierung existiert, um die Entwicklung und
Durchführung effektiver Zoopädagogik in Zoos,
Parks und Aquarien zu erlauben;
• eine dauerhafte Unterstützung durch neue und
alte Partner sicher gestellt wird;
Begegnung Zoo Nr. 19
30
arazpa education policy
• soziale, Umwelt- und ökologische Initiativen
und Strategien von Regierungs- und
Gemeindebehörden unterstützt und implementiert werden;
• für regionale pädagogische Initiativen zusätzliche Mittel bereitgestellt werden.
Dokumente zur Unterstützung
Die ARAZPA Education Advisory Group wird
zur Förderung dieser Policy Materialien zu
folgenden Bereichen erstellen:
• Links und Partnerschaften;
• Sammlungen von Unterrichtsmaterialien;
• gute zoopädagogische Aktivitäten;
• Arbeitsplatzbeschreibungen für Zoopädagogen;
• Fallstudien von guten Umsetzungsbeispielen;
• Referenzmaterialien und sonstige Dokumente
von Bedeutung;
• Beispiele professioneller Entwicklung für
ARAZPA Pädagogen.
ARAZPA
Education
Philosophy
Structure
Processes
Partnerships/Links
Planning
ƒ Other Government
Agencies
ƒ Sponsors
ƒ Other Zoo departments
ƒ Site environment practices
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Key messages
Interpretive Methodologies
Collections
Exhibits
Conservation programs
Learning Programs
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Learning Technologies
Conservation programs – exsitu/insitu
Outreach Programs
Special Events
Online Learning
Family Learning Programs
Keeper Talks & other presentations
Signage and brochures
Interpretive strategies
Publications
Special events
Pre-school programs
Community Programs
Schools education – on/off site
Teacher professional development
Adult education
Volunteer training
Holiday Programs
Staff training
Übersetzung: L.P.
Zoopädagogik aktuell Nr. 19
31
Stadtkinder brauchen Abenteuer in der Natur
Ulla Didriksen
Ein Hauptproblem,
dem man gegenübersteht, wenn man Kindern etwas über Natur und Umwelt beibringen will, ist, dass
für sie die Natur zu
etwas geworden ist,
dass sie gerade besuchen. Sie ist nicht
Bestandteil ihres alltäglichen Lebens.
Deshalb haben sie mangelhafte Kenntnisse
von der und unzulängliche Einstellungen zur
Natur, was ihre Einstellung im späteren Leben bestimmt.
Neulich nahm Sofie aus der 5ten Klasse an
einem „Arbeitstag“ im Kinderzoo teil. Der Tag
fing um 7.30 Uhr an, und als die Kuh gemolken worden war, sagte Sophie, dass sie dieses Mal nicht in der „Kuh-Mannschaft“ sein
wollte. Sie würde lieber in der Ziegen- oder
Pferde-Mannschaft sein. Als sie gefragt wurde, warum, antwortete sie, dass sie schon
einmal mit ihrem alten Kindergarten an einem
„Arbeitstag“ teilgenommen hätte.
Dann erzählte sie detailliert über jenen Arbeitstag, die fünf Stunden mit den Kühen und
den Hühnern und darüber, wie sie Waffeln
gebacken hatten. Sie erzählte ihre Geschichte, als ob das gestern gewesen wäre und
nicht fünf Jahre her.
So etwas macht einem Pädagogen Gänsehaut.
Es ist fantastisch, wenn man erlebt, dass
diese Tätigkeiten von einem Kind nach so
vielen Jahren nicht vergessen worden sind.
Die Arbeit mit Haustieren ermöglicht Kindern
gute Erfahrungen, Nachdenklichkeit und ein
Verständnis für die Tiere und die Produkte,
die sie uns geben. Durch die Arbeit mit Tieren ist das Kind in seinem Herzen getroffen.
Es hat gesehen und mit allen Sinnen gefühlt.
Auf diese Weise wird Kindern ein Einblick
gegeben, der hoffentlich Kenntnisse und (vernünftige) Einstellungen zur Tierhaltung fördert, die sie später im Leben vertreten. Das
klappt aber nur, wenn solch ein Arbeitstag
nicht eine isolierte Erfahrung bleibt. Eines der
Hauptprobleme der heutigen Natur- und
Umweltbildung ist genau das, dass die Natur etwas geworden ist, was man nur besucht.
Sie ist kein wirklicher Teil des täglichen Lebens von Kindern. Einzelne Besuche in der
lokalen Waldschule mit einem Führer (ein
Besuch im Zoo, ein Besuch auf dem Bauernhof und vielleicht eine Woche zelten in der
dänischen Natur) sind oft die einzigen Ausflüge, die die meisten Kinder während ihrer
Schulzeit machen.
Landschaft und Natur sind institutionalisiert
worden.
Naturwissenschaft hat eine geringe
Priorität
Kinder und junge Leute haben gewöhnlich
wenig Erfahrungen mit lebenden Tieren. Mehr
als 80% der dänischen Bevölkerung lebt in
Städten oder deren Nähe, ihre Erfahrung mit
Natur ist eher sporadisch und die natürliche
Welt liegt ihnen fern. Heutzutage gewinnen
die Kinder einen Großteil ihrer Natur- und Tiererfahrung vor dem Fernseher. Nur wenige
Orte in Dänemark bieten den Kindern Gelegenheit zu direktem Tierkontakt. Der Zoo
Kopenhagen ist einer dieser Orte. Erfahrungen mit Tieren und deshalb auch mit der Natur haben nur eine geringe Priorität. Wir alle
sind von der Natur abhängig und nutzen ihre
Produkte jeden Tag. Und dennoch interessiert
es die meisten Leute herzlich wenig, wie
Pflanzen wachsen und Tiere leben. Wie alle
Lebewesen von einander abhängig sind und
wie auch wir von der Natur abhängen.
Begegnung Zoo Nr. 19
32
Biologie nimmt einen untergeordneten Rang
ein, wenn man bedenkt, wie wenige Stunden
das Fach – in allen Stufen – erteilt wird. Tatsächlich haben die Schüler Naturwissenschaften nicht durchgängig in ihrer Schullaufbahn. Lehramtsstudenten müssen keine
großen Kenntnisse in Naturwissenschaften,
Technik oder Biologie haben. Das sind die
Studenten, von denen wir in ein paar Jahren
erwarten, dass sie unseren Kindern gute und
positive Naturerfahrungen vermitteln!! In der
Höheren Schule zählt das Fach nicht für den
Zugang zur Hochschulbildung. Nur Mathematik, Physik und Chemie spielen eine Rolle.
Laut Ausbildungsgesetz muss die „grüne Linie“ in allen Fächern sichtbar sein. Biologie
ist ein interdisziplinäres Fach, das mit Sport,
Kunst, Ökonomik, Geschichte, Erdkunde,
Sozialwissenschaften und Sprachen verbunden werden kann. Tatsache ist jedoch, dass
die Biologie verschwindet. Viele Lehrer werden in den naturwissenschaftlichen und technischen Unterricht geworfen, ohne selbst die
notwendige Ausbildung zu haben. Biologie
wird nur in den Klassen 7 und 8 angeboten.
Unsere heutigen
Kinder kennen
die Natur nur aus
dem Fernsehen.
Als engagierter Vermittler werden Sie
zugeben, dass Kinder und junge Leute einen völlig andere Einstellung
zur Natur haben,
als man wünscht.
Kinder verbringen
den kompletten Tag
in einer Einrichtung
und die jüngeren
ihre größte Zeit. In
einer örtlichen Behörde in Nord-Zealand fand
es die Sozial-Abteilung notwendig, den Eltern von Babys einen Brief zu schreiben,
dass Kinder auch Zeit zuhause, vorzugsweise mehrere Tage am Stück brauchen.
Damit sie auch mal bis Mittag im Schlafanzug bleiben können und ohne echte Aufgabe einfach einmal spielen können, eine Erfahrung, die jedes Kind machen sollte.
Die meisten Kinder „bewegen“ sich in Autos.
Einige fahren Fahrrad oder gehen spazieren.
Eine neue von der Polizei gemachte Untersuchung zeigt, dass mehr als 25 % der dänischen Eltern nicht wollen, dass ihre Kinder
am Schulradfahrer-Test teilnehmen. Der Test
wird mit 6 Jahren gemacht.
Eine Umfrage unter Schülern am Zoo hat
gezeigt, dass die meisten Kinder heute einen Computer und einen Fernseher in ihrem
Zimmer haben. Viel Zeit wird vor dem Bildschirm verbracht. Sogar in den „SFO“ oder
Jugendzentren sind Computerspiele oftbeliebter als Außenaktivitäten oder Ausflüge.
Paradoxerweise ist die Menge der Natur- und
Tierbücher in der Bibliothek der Kinder überwältigend, und die Bücher werden ausgeliehen und gelesen! Jedes kleine Kind kann
Tierlaute nachahmen, bevor es sprechen
kann. Aber es hat nur selten Gelegenheit,
lebenden Tieren zu begegnen. In den Zoo
kommen Kinder von 1 und 2 Jahren, die noch
nie ein Tier berührt haben. Enorme Grenzen
(Ängste) müssen überwunden werden, wenn
sie zum ersten Mal ein Kaninchen halten.
Zoopädagogik aktuell Nr. 19
33
Die meisten Kinder antworten „Käse“, wenn
man fragt, was eine
Maus isst. Wenn Kinder bei einem Zoobesuch das Schlachten eines Huhnes beobachten, erkennen
sie es nicht als das
Hühnerfleisch, das sie
grillen, bis die Federn
gerupft sind. Die Einstellung zu Haustieren
ist anders als vor 10
Jahren. Für die meisten Kinder sind Haustiere Kanarienvögel,
Katzen und Hunde. Wenn man über Schweine, Kühe und Pferde sprechen will, muss man
über Tiere auf dem Bauernhof sprechen.
Glücklicherweise sind Kinder und junge Leute neugierig
Kinder sind neugierig, aufmerksam und wissbegierig, wenn man ihnen die Möglichkeit gibt,
die Natur, Tiere und Pflanzen kennen zu lernen. Besonders Tiere können ein fantastisches pädagogisches Werkzeug sein, um
ihre volle Aufmerksamkeit zu erlangen.
Viele Waldpädagogen haben gesagt, dass sie
sich viele Jahre früher um ihren Posten beworben hätten, wenn sie gewusst hätten, wie
gut es ist, mit Kindern in den Wald zu gehen.
Tiere können unsere Gefühle ansprechen wir finden Tiere süß, aufregend, widerlich
oder interessant.
Gleichzeitig wird auch
unser Intellekt angesprochen. Wir wollen
mehr wissen und können nicht aufhören, Fragen zu stellen.
Wie nimmt eine Schlange ihre Umgebung
wahr? Wo ist die Kloake? Hat eine Schlange Zähne? Sind sie giftig? Kann ich einer auf
dem Land begegnen?
Warum sind Reptilien
in Dänemark bedroht?
und so weiter. Die Kinder werden von sich
aus anfangen, Fragen zu stellen und werden
den Antworten aufmerksam zuhören. Erfahrungen wie diese maximieren die Lernbegierde. Das ist genau die Art Erfahrung, die Sofie
im Kinderzoo hatte. Eine Erfahrung, die stark
und klar in ihrem Bewusstsein blieb.
Wie wird aus Erfahrung Umweltbildung?
Es ist sehr wichtig, dass man seine Naturund Umweltbildung dem Alter der Kinder, ihrem Verständnis der Außenwelt und ihrem
kognitiven Lernniveau entsprechend organisiert.
Kinder zwischen 2 und 5 müssen positive
Erfahrungen sowohl mit Tieren als auch mit
der Natur machen. Ihnen muss erlaubt werden, alle ihre Sinne und ihren Körper einzusetzen. Sie personifizieren Tiere oft und geben ihnen häufig Namen.
Kinder von 6 bis 11 fühlen sich häufig zu dem
Thema hingezogen. Sie sind bereit, über
Natur und Tiere zu lernen, aber nur wenn sie
in der Gesellschaft von engagierten Erwachsenen sind. Kinder in diesem Alter sind nicht
fähig, selbstständig für Tiere zu sorgen. Die
Verantwortung sicherzustellen, dass die Tiere gut versorgt sind, liegt bei den Erwachsenen. Jedoch lieben es die Kinder, zu experimentieren. Sie finden es aufregend, einen
Fisch oder einen Vogel zu sezieren und Herz,
Lungen und Gehirn zu finden.
Kinder, die älter als 11 Jahre sind, müssen
entsprechend ihrer Einstellung zur Natur und
Umwelt arbeiten. In diesem Alter können sie
mit abstrakten Themen wie Tier und Umwelt
umgehen. Sie können jetzt auf eine ökologische Weise denken und sind im Stande, ein
globales Verstehen aufzubauen, wie die Welt
funktioniert. Es ist wichtig, zu diskutieren und
unterschiedliche Perspektiven zu betrachten.
Vielen Waldpädagogen fehlt die nötige Strenge, um mit dieser Altersgruppe umzugehen.
Diese Kinder hören nicht, und meinen unabhängig zu sein. Es ist aber wichtig, sie zu
erreichen, da abzuholen, wo sie sind, und die
Diskussion für sie relevant und echt zu machen. Sonst verlieren wir sie später.
Begegnung Zoo Nr. 19
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Stadtkinder brauchen Abenteuer in der Natur
Diese Phasen beschreiben die natürliche
Entwicklung, die Abfolge der Aneignung der
natürlichen Welt und der Umgebung durch
Kinder. Wenn sie während ihrer Adoleszenz
Natur nicht auf allen Niveaus erfahren, werden Kinder später im Leben Schwierigkeiten
haben, sich mit Natur- und Umweltthemen
sowohl lokal als auch global zu beschäftigen.
Mit anderen Worten: viele Kinder entwickeln
kein Naturverständnis. Sie bleiben auf dem
Kindergarten-Niveau (2-5 Jahre), wo alles
am Tiere und an der Natur personifiziert ist.
zu werden, die die wechselseitige Abhängigkeit von Tieren und Pflanzen verstehen.
Wenn Kinder auf diese Weise depriviert sind,
bleiben sie bei anthropomorphischen Betrachtungsweisen und bauen kein Umweltverständnis auf, so dass ihnen ein Verständnis natürlicher Abläufe verschlossen bleibt.
Naturwissenschaft wird langweilig und ist
bedeutungslos für den eigenen Lebensstil.
Die jungen Leute werden nicht raus in die
Natur gehen. So entsteht dann eine zunehmende Lücke zwischen Natur- und Geisteswissenschaft.
Deshalb ist es wichtig, in und mit der Natur
zu arbeiten. Wir wissen, dass es wichtig ist,
dass die Kinder eine ganze Woche im
Kopenhagener Zoo zur Schule gehen und
dort über Tiere und ihre Ökosysteme lernen.
Oder beispielsweise erfahren, dass die Kröten, Geckos und Zwergwachteln nur im
Tropenhaus sind, weil sie biologische Schädlingsbekämpfung betreiben. Sie lernen
draußen in Zelten zu leben, über offenem
Feuer zu kochen, sie gewöhnen sich an die
Dunkelheit, schauen auf die Sterne und erfahren den Rhythmus des Tages. Es ist wichtig, dass die jungen Leute, während der Arbeit in ihren Schulprojekten, Kontakte zu
Gesellschaften und Organisationen knüpfen,
die im Umweltschutz arbeiten.
Alle Umweltpädagogen, auch die Angestellten der Umweltabteilung, haben eine Verantwortung, die Botschaft auf eine klare Weise
zu verbreiten, so dass Kinder sie verstehen
können.
Wir müssen sie in die richtige Richtung schicken, damit sie Einstellungen gegenüber der
Natur aufbauen, die das Leben respektieren
und ihnen gleichzeitig helfen, zu Menschen
Übersetzung: L.P.
Zoopädagogik aktuell Nr. 19
35
Reiseeindrücke
Monika Niehaus-Osterloh
Eseln und Maultieren gewidmet. Dabei geht
es weniger um elegante Reitpferde, als um
die schweren Rassen wie Ardennais, Auxois,
Brabacon, Comptois, Percheron etc., die
immer noch als Arbeitstiere eine Rolle
spielen, aber auch aus Liebhaberei gezüchtet
werden. Sie zeigen den ganzen Tag über in
einer großen Arena, was sie als Zugtiere, sei
es einzeln oder im Gespann, zu leisten
vermögen. Wenn diese Kolosse, geführt von
ihrem meneur, durch den Ring traben oder
galoppieren, dann dröhnt der Boden. Dass
diese „Kaltblüter“ keineswegs temperamentlos sind, muss zuweilen auch der ein
oder andere meneur erleben, der dabei zu
Boden geht.
Erstaunlich war die große Anzahl an ausgestellten Eseln und Maultieren, vorwiegend
große und sehr große Rassen wie Baudet
de Poitou, Grand Noir de Bercy, Mule Poitevin
und Mule de Pyrenées.
Der Salon International de l’Agriculture 2006
Der Salon International de l’Agriculture ist eine „Grüne Woche“, eine Messe rund um die
Landwirtschaft, die einmal im Jahr im Februar/März in Paris an der Porte de Versailles stattfindet. Neben Ackerbau, Landmaschinen und Regionalprodukten bildet die
Viehzucht einen weiteren und besonders
populären Schwerpunkt: So viele ausgesuchte Vertreter alter und neuer Haus- bzw.
Nutztierrassen findet man wohl kaum an
einem anderen Ort auf so engem Raum.
Daher ist diese Messe auch für Pariser
Familien ein Magnet, und so empfiehlt es
sich, zeitig aufzustehen. Schon um Viertel
vor Neun bilden sich vor den Schaltern lange
Schlangen (die man, wenn man’s weiß, als
visiteurs étrangers an eigenen Kassen
umgehen kann), und bereits kurz nach
Einlass um Neun füllen sich die Hallen.
Eine Halle ist traditionellerweise Pferden,
In einer zweiten Halle finden sich Schafe,
Ziegen, Schweine und vor allem Rinder. Die
Schafe – übrigens die einzigen tierischen
Teilnehmer, die sich in der Mehrzahl nicht
besonders wohl zu fühlen schienen; den
geschorenen schien es zu kalt, den „angezogenen“ zu warm – waren in zahlreichen
Rassen vertreten, von Basco-Béarnaise
über Contentin und Dorset-Down bis Merino,
Rouge de Roussillon, Texel und Vendeen. Die
Ziegen hatten offenbar mit der ungewohnten
Umgebung keinerlei Probleme; an Rassen
waren beispielsweise Angora, Chèvre du
Rove und Saanen zu sehen. Die Tiere wirkten
wach und neugierig, und ihnen gelangen auch
die meisten Ausbrüche.
Begegnung Zoo Nr. 19
36
aus Frankreich
Gut vertreten waren Schweine, die den
ganzen Trubel äußerst phlegmatisch hinnahmen. Auch hier dominierten die mittelgroßen bis große Rassen wie Basque,
Bayeux, Cul-noir du Limousin, Gascon und
Large White.
Der Stolz der Ausstellung sind aber zweifellos
die Rinder. Ob Bullen oder Ochse, Kühe oder
Kälber, alle sind auf Hochglanz poliert und je
nach Rasse auch mit Bändern oder Glocken
geschmückt. Wir haben über 30 Rassen
gezählt, von Aubrac bis Tarantaise. Einige der
Charolais- und Limousin-Bullen werden
wirklich gewaltig und bringen es auf 1’500—
1’600 kg Gewicht. Fast schon wie eine
Karikatur wirken Bullen und Kühe der Rasse
Weiß-Blaue Belgier mit ihrer extrem bemuskelten Hinterfront.
Natürlich gibt es auch hier eine große Arena,
in dem die Tiere vorgeführt, kritisch beäugt
und bewertet werden. Die besten Vertreter
ihrer Rasse erhalten die begehrte rot-weißblaue Schärpe, die für die Züchter und
Besitzer ebenso wer tvoll ist wie eine
olympische Medaille.
Geflügel – sonst ein weiterer Schwerpunkt
des Salons – gab’s diesmal nur in Plastikform
– la grippe aviaire, hélas.
Insgesamt ist der ganze Salon, obwohl
international, stark französisch geprägt, nicht
nur, was das Publikum angeht (englische
oder deutsche Laute waren nirgends zu
vernehmen), sondern auch in seiner Bedeutung als nationales Ereignis (Monsieur le
President Chirac ist uns an diesem Vormittag
dreimal über den Weg gelaufen, und statt die
Hand zu küssen, rammen einem seine
Leibwächter die Ellenboden in die Rippen).
Auch der ganz überwiegende Teil der
vorgestellten Rassen sind französischen
Ursprungs, englisch/irisch/schottische oder
deutsche Rassen sind eher die Ausnahme.
Typisch französisch ist auch der völlig
unsentimentale Umgang mit Nutztieren als
Fleischlieferanten. Vis à vis mit dem lebenden
Inventar kann man die geräucherten, gepökelten, gewürzten und gesalzenen Produkte
zum Verzehr erwerben (Jan fand das taktlos).
Und Frankreich wäre nicht Frankreich, wenn
es nicht eine eigene — und sehr besuchenswerte — Halle gäbe, wo regionale
Spezialitäten aus allen Ecken des Landes
ausgestellt sind und probiert werden können.
Dass auch die entsprechenden Getränke
dazu nicht fehlen, bedarf keiner Erwähnung.
Diese Messe haben wir sicher nicht zum
letzten Mal besucht.
Und wer all diese Eindrücke mit nach Hause
nehmen will, dem sei das Buch „Bestiaux,
un patrimoine français“ des renommierten
Fotographen Yann Arthus-Bertrand empfohlen, der die Messe seit 15 Jahren
fotographisch begleitet. Der Wälzer kostet 49
Euro und wiegt vier Kilo. Man sollte ihn also
erst kurz vor Verlassen der Messe erwerben.
Zoopädagogik aktuell Nr. 19
37
Reiseeindrücke
Der Parc zoologique de Paris –
ein Zoo geht vor die Hunde
Paris ist eine Stadt der Superlative und hat
dementsprechend nicht nur einen, sondern
gleich zwei Zoos – einen relativ kleinen im
Jardin des Plantes und einen großen im Herzen des Bois des Vincennes im Osten der
Stadt. Wir kennen diesen Zoo seit mehr als
30 Jahren. 1970, kurz nach dem Abitur, waren wir zum ersten Mal dort und waren begeistert vom Parc zoologique de Viencennes,
wie er damals noch hieß.
Der Zoo galt lange als einer der größten und
schönsten Tiergärten Europas: Gegründet
1934, nach dem großen Erfolg einer provisorischen Einrichtung auf der Kolonialausstellung, wurde er am 2. Juni desselben Jahres vom damaligen französischen Präsidenten Alfred Lebrun eingeweiht. Im Zoo, der ein
Gelände von rund 15 Hektar umfasst und
ganz im Geiste seines großen Vorbildes in
Hamburg, dem Zoo Carl Hagenbeck, mit
zahlreichen künstlichen Betonfelsen ausgestattet wurde, lebten in seiner Glanzzeit ca.
1’400 Tiere (darunter rund 70 Säuger- und
Vogelarten) in großzügigen Gehegen. Als
Prestigeobjekt der französischen Hauptstadt
erhielt der Zoo als Gastgeschenk ausländischer Staatsoberhäupter immer wieder zoologische Raritäten, so die berühmte PandaDame Yen Yen, einem der ersten (oder war’s
der erste?) Riesenpandas in Europa, die
1973 als Gabe Chinas nach Paris kam (und
2000 im Alter von 28 Jahren dort starb –
leider ohne Nachwuchs). Bekannt wurde der
Zoo auch für seine Nachzuchterfolge, zum
Beispiel bei Asiatischen Elefanten und Okapis. Und er war ein Besuchermagnet: Zu seinen besten Zeiten kamen mehr als eine Millionen Besucher jährlich in den Tierpark. Eine
Attraktion war auch der 65 m hohe „Grand
Rocher“, ein künstlicher Betonfelsen à la
Hagenbeck, den man besteigen konnte und
der – bei guter Sicht — einen atemberaubenden Blick über Paris bot. Bei unserem Besuch Ende 1990 war er wegen Baufälligkeit
geschlossen worden, 1997 wurde er dann
mit großem Pomp wiedereröffnet – in der
Rückschau eine Farce.
Nach längerer Pause haben wir den Pariser
Zoo 2005 wiederbesucht, um vom Gelände
und vom „Grand Rocher“ ein paar Aufnahmen zu machen. Ein typischer Apriltag
mit strahlender Sonne, kurzen Regenschauern und scharfen Schatten. Vor dem
Eingang keine Besucherschlangen, eine
gelangweilt strickende Kassiererin, die auf
unsere Frage nach einem „Guide“, einem
Zooführer, nur müde den Kopf schüttelt und
auf den Parkwächter im Häuschen zwei
Schritte weiter weist. Der entwertet bedächtig
unsere Karten und kramt dann einen kleinen
Lageplan des Zoos hervor, auf dem er mit
dickem schwarzen Filzstift die Elefanten, die
Tiger, die Löwen, die Bären, die Gibbons und
... und... und ... durchstreicht, bis kaum mehr
ein Viertel der Gehege übrig bleiben. Auf
unsere erstaunte Frage meint er traurig:
„Madame, notre parc tombe en ruine!“
Und das ist keineswegs übertrieben. Vom
Eingang Porte de Paris stößt man rechts und
links sofort auf Baustellenabsperrungen,
doch dahinter scheint sich schon lange nichts
mehr getan zu haben, so überwuchert ist
alles. Im leeren Löwengehege liegt als
„Farbfleck“ ein vergessener orangeroter
Markierungskegel. Die meisten überdachten
Galerien sind geschlossen. Der größte Teil
des Tierbestandes ist dem kleinen Faltplan
zufolge in den Zoo im Jardin des Plantes oder
andere französische Zoos ausgelagert. Die
Schilder vor den leeren Gehegen, auf denen
auf das Fütterungsverbot hingewiesen wird,
unterstreichen die Leere. Statt Besuchermassen ein paar versprengte Kindergartengruppen, die seltsam verloren wirken. Das
Restaurant ist ebenso geschlossen wie die
kleine Boutique und fast alle „Büdchen“.
In Gehegen, die noch „bewohnt“ sind, sind
die Käfigzugänge von den Freigehegen aus
überall notdürftig abgestützt. Durchgänge
sind verbarrikadiert, die Zugänge zu den
Tierpflegerunterkünften mit Balken und
Metallverstrebungen gesichert. Zwar tollen
noch etliche Paviane auf ihren Kunstfelsen
herum, doch auch hier zeigen sich überall
Risse, an denen die Jungtiere eifrig herumpuhlen, bis der Beton herausrieselt. Eines der
wenigen verbliebenen Highlights ist die
wunderschöne Giraffengruppe aus mehr als
Begegnung Zoo Nr. 19
38
aus Frankreich
einem Dutzend Tieren (darunter zwei erwachsene Bullen), deren Nachwuchs schwungvoll über das geräumige Gelände galoppiert.
Ein Tierpfleger, den wir – zugegebenermaßen in nicht gerade perfektem Französisch
– zum desolaten Zustand des Zoos befragen
wollen, breitet nur die Arme und verdreht die
Augen, was wohl soviel wie „schaut doch
selbst“ bedeuten soll.
Aus dem Verfall ragt der renovierte, kolossale
Grand Rocher heraus. Aber der moderne
Aufzug, der den Besucher bequem auf die
65 m hohe Aussichtsplattform bringen soll,
ist längst schon wieder außer Betrieb. Also
365 Stufen hochsteigen. Der Ausblick über
Paris ist so grandios wie eh und je, doch ein
Blick über den Zoo macht das ganze Ausmaß
der Misere deutlich: Von oben sieht man die
zusammengebrochenen Wände der Betonverkleidungen, aus denen überall Maschenwerk und geborstene Stahldrähte hervorstehen, „Danger“-Schilder allerorten, Innenhöfe, die wegen Einsturzgefahr nicht mehr
betreten werden dürfen, vernagelte Zugänge
und verrammelte Wirtschaftsgebäude, die in
die Felsenkonstruktion eingebettet waren. Im
Nachhinein erscheint es wie Hohn, dass man
den Grand Rocher mit soviel finanziellen
Aufwand restauriert hat, Tiergehege und
Wirtschaftsgebäude aber derart hat vor die
Hunde gehen lassen. Dieser Zoo verfällt nicht
zur Ruine – er ist praktisch schon eine Ruine.
Es gibt Rettungsversuche.
So ruft der Bürgermeister von
Vincennes, Laurent Lafon, im
Internet
http://www.mairievincennes.fr/
zvisiterfiles/
r27zoo/r27zoo.html
in einem flammenden Appell dazu auf, den Zoo zu
unterstützen. In Eingaben an das Ministerium
für Bildung und Forschung hat er auf die
desolate Lage des Zoos hingewiesen und
eine Total-renovierung des Zoos gefordert;
sonst stehe eine „vollständige und unwiderrufliche Schließung“ der ganze Anlage
bevor.
Das war im August vorigen Jahres. Getan
hat sich – nichts. Und auch in den Medien
herrscht zu diesem Thema anscheinend
taktvolles Schweigen. Paris hat offensichtlich
andere Sorgen. (Damals bewarb sich die
Stadt um die olympischen Spiele 2012, die
schließlich nach London gingen). Der Erhalt
eines Zoos steht da wohl ganz hinten auf der
Prioritätenliste. Wer den Parc Zoologique
noch einmal besuchen möchte, sollte sich
beeilen – niemand weiß, wie lange er noch
steht.
Fotos: Jan Osterloh
Zoopädagogik aktuell Nr. 19
39
Zooschule Hoyerswerda
Liane Semjank
Zooschulpädagogische Arbeit und Projekte
werden seit 1986 durch die Zooschule
Hoyerswerda angeboten. Der Standortwechsel auf die Kinder- und Jugendfarm ermöglicht seit 2001 eine noch intensivere und
mit praktischen Elementen angelegte Gestaltung der Projekte sowie des Unterrichtsablaufes.
Die Kinder- und Jugendfarm/ Zooschule
Hoyerswerda befindet sich seit 1995 in
Trägerschaft des Christlich – Sozialen
Bildungswerkes Sachsen e. V. und ist, durch
die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e. V. anerkannter
„Arche – Hof“.
Der CSB Sachsen e. V., durch den Leiter der
Kinder- und Jugendfarm/ Zooschule mit einem Sitz im Vorstand des Vereines der Zoofreunde Hoyerswerda e. V. vertreten.
Zu den Aufgaben der Zooschule gehört es,
die Ressourcen des Zoos für die Bildungsund Erziehungsarbeit von Kindern und Jugendlichen zu nutzen. Im besonderen Blickpunkt stehen dabei für uns, die Liebe zur
Natur und zu den Tieren zu entwickeln, das
Umweltbewusstsein zu fördern, Kenntnisse
über Tiere und Pflanzen zu vermitteln, ökologische Zusammenhänge zu erfassen sowie die Bereitschaft und das Interesse für
Tier- und Artenschutz zu wecken.
Dazu bietet das Christlich – Soziale Bildungswerk Sachsen e. V. auf der Kinder- und
Jugendfarm Hoyerswerda einen lehrplanbezogenen Projektunterricht zu verschiedenen Themen des Sachkunde- und des
Biologieunterrichtes für alle Schulbereiche an.
•
„Wirbeltiere verschiedener Lebensräume“
• „Auf den Speiseplan von Mensch und
Tier geschaut“
Es besteht ebenfalls die Möglichkeit saisonal angepasst Projekt und Wandertage
durchzuführen.
Erfolgreiche Höhepunkte der Jahre 2003/
2004 und 2005 im Projekt- und Zooschulunterricht der Kinder- und Jugendfarm/ Zooschule Hoyerswerda waren die Zoo – Schul
– Tage unter der Thematik „Schüler lernen
von Experten“ in Zusammenarbeit mit dem
Zoo Hoyerswerda. An zehn Stationen war es
für zehn Schulklassen (ca.250 Schüler)möglich, eine besonders interessante
Wissensvermittlung von Experten zu erhalten.
In den Ferien bieten wir ein spezielles Ferienprogramm an, dass an der Zookasse oder in
der Zooschule rechtzeitig vor dem jeweiligen
Ferienbeginn erhältlich ist bzw. in der Presse und auf unseren Internetseiten veröffentlicht wird. Auch in den Schulen der Stadt und
der Umgebung wird es rechtzeitig bekannt
gegeben.
Wir unterstützen auch mit Videovorführungen, einer Bastelstraße sowie Spiel- und
Wissenswettbewerben ihre Erlebnisse vor
Ort (Kindergeburtstage, Präsentationen, Kindertage und ähnliches).Wir freuen uns auf
Ihren Besuch! Für Informationen, Anregungen und Vorschläge sind wir jederzeit dankbar.
Weiter Informationen finden Sie unter:
http://www.vzp.de/hoyerswerda/hoyerswerda.htm
Themenangebote 2005/2006 der Zooschule Hoyerswerda für den Grund – Mittelschul- und Gymnasialbereich:
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„Fische ,Lurche ,Kriechtiere“
„Vögel und Säugetiere“
„Abenteuer im Regenwald“
„Würmer, Spinnen und Insekten“
„Rangordnungsverhalten als Teil des
Sozialverhaltens im Tierbereich“
„Wirbeltiere und Evolution“
Begegnung Zoo Nr. 19
40
Abkürzungen
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AGM Annual General Meeting
(Jahreshaupversammlung),
CAMP Conservation Assessment and
Management Plan-Prozess (Einschätzung und Verwaltungsplan für Naturschutz),
CBSG Conservation Breeding Spezialist Group,
CP Collection Planning (Tierbestandsplanung),
ICP Institutional CP,
IUCN Welt Naturschutz Union,
PHVA Population and Habitat Viability
Assessment (Einschätzung der Lebensfähigkeit von Habitaten und Lebensräumen),
RCP Regional CP,
SSC Species Survival Commission,
ZIMS Zoo Information Management
System (die neue allumfassende Zoosoftware),
ZSL Zoological Society London
Die Conservation Breeding Specialist Group
(CBSG: Spezialistengruppe für Naturschutz
und Erhaltungszucht) ist ein Teil der IUCN
(Welt Naturschutz Union. Die CBSG ist eine
der größten der über 110 Spezialistengruppen, die in der Species Survival Commission (SSC: Kommission zum Überleben
der Arten) vereinigt sind. Die SSC ist eine
von sechs IUCN Kommissionen.
L.P.
Niedlich!
Von wem stammt das? War ohne Angaben
bei den Artikeln (bitte melden) L.P.
Zoopädagogik aktuell Nr. 19
41
Freischaffende Zoopädagogin
Sabine Schoierer
Training in Kommunikation
Was ich ausdrücken möchte, soll
auch bei meinem Gesprächspartner so ankommen, wie ich es meine.
Dafür brauche ich einen klaren
sprachlichen Ausdruck und eine
Körpersprache, die das Gesprochne unterstützt oder gar verstärkt.
Ihre konkrete Anfrage richte Sie bitte per
Email oder telefonisch an Sabine Schoierer.
Auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten wird dann
nach Absprache ein Training entwickelt.
Tiergestützte Trainings
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vermitteln soziale Kompetenz,
unterstützen Lernbereitschaft und Ausdrucksfreudigkeit der Studierenden
durch Aktivierung des Spieltriebs im
Training, durch Herabsetzen der eigenen Hemmschwelle und den Abbau von
Ängsten generell.
Unbeschwertes aber effektives Lernen
wird möglich durch ungewöhnliche
Orte, eindrucksvolle Medien und kompetente Trainer, die aktuelle Inhalte und
Sicherheit vermitteln.
Das Tier ist zweifellos eines der eindrucksvollsten und beispielhaftesten
Medien, wenn es um das Erlernen von
Kommunikation geht.
Das Tier ist unbestechliche Trainingshilfe. Es kann nur in Mustern denken
und handeln, die ihm arteigen sind. Es
ist an uns, seine Vokabeln zu erlernen
und mit ihm in Kontakt zu treten. Gelingt das, sind diese Erfolge übertragbar auf jegliche Lebensbereiche.
Tiergestützte Trainings finden in Teilbereichen sowohl in Zoos statt, als auch
mit Pferden auf Reitanlagen und mit
Hunden an unterschiedlichsten Einsatzorten.
Mit Tier gestützten Trainings legt sich
jeder Teilnehmer eines Kurses die perfekte Basis für weiterführende Gruppentrainings, Coachings und erhält
auch selbst als Trainer wichtige neue
Impulse.
Zielgruppe sind Menschen, die häufig
vor einem Auditorium sprechen oder die
überhaupt erfolgreicher ihre Gesprächsführung gestalten möchten.
Sabine Schoierer
Zoopädagogik und Marketing
Kantstr. 7
91413 Neustadt a. d. Aisch
Fon:
Mobil:
Email:
09161 – 66 21 68
0160 93 29 18 80
[email protected]
Begegnung Zoo Nr. 19
42
Workshops um Wild- und Haustiere
Wildtiere leben in den unterschiedlichsten
Lebensräumen unserer Erde zu Land und im
Wasser.
Sie haben sich in Jahrmillionen langer Evolution an ihre Lebensräume angepasst.
Oft haben sie sich zu faszinierenden Spezialisten entwickelt, was sich in Körperbau,
Bewegungsart, Paarungsverhalten und Nahrungsaufnahme zeigt.
Hinter die Geheimnisse ihrer Lebensart zu
kommen, ein besseres Verständnis für sie
und ihren Lebensraum zu entwickeln, über
ihre Bedrohung durch den Menschen zu erfahren und sich selbst bewusster im Umgang
mit wertvollen Ressourcen durch erlerntes
Wissen verhalten zu können, ist Ziel der
Workshops.
So manches Wildtier hat in unserer modernen Zeit die menschlichen Behausungen in
den reichen Industrienationen erobert. Es
erfüllt dort keinen wirtschaftlichen Nutzen,
sondern dient der Gesellschaft des Menschen.
Das macht es aber noch lange nicht zum
Haustier. Es ist lediglich zum Heimtier geworden.
Das heißt, seine sämtlichen Bedürfnisse sind
die eines Wildtieres, auch wenn es sich noch
so zahm dem Menschen gegenüber verhält.
Dies muss bedacht werden bei der privaten
Haltung von Reptilien, Amphibien, Fischen,
Insekten, Spinnen und diversen Vogelarten
wie z.B. den Papageienartigen.
Das Haustier ist ein vom Menschen seid rund
10.000 Jahren domestiziertes ehemaliges
Wildtier. Das heißt, es wurden bestimmte Eigenschaften züchterisch durch Selektion
hervorgehoben (z.B. Milchleistung des Rindes, Hüteeigenschaft von Hunden usw.) und
dafür andere reduziert.
Durch die jahrtausende währende Zucht hat
das Haustier Eigenschaften der ursprüngli-
Schlittenhund
chen Wildform einbüßen müssen, die für den
Menschen unattraktiv waren und die meist
auch für das Tier überflüssig wurden.
Die Jagd oder die lange Suche nach nahrhaften Weidegründen entfällt, da der Mensch
das Tier vollkommen versorgt.
Das Haustier mag seiner Wildform optisch
noch in vielem gleichen und es hat sich erstaunlich vieles aus seinem wilden Verhaltens -katalog erhalten. Die Zeit der Domestikation
hat es aber an menschliches Leben angepasst.
Eine Eigenschaft die dem Heimtier und erst
recht dem Wildtier fehlt.
Was ist aber zu vergleichen?
Verhilft uns die Kenntnis
über die jeweiligen Wildformen zu besserem Verständnis über Haltung,
Pflege und Training unserer Haustiere?
In den Workshops erarbeiten wir Methoden zur
neutralen Verhaltensbeobachtung, beleuchten
Hintergründe zum Sachverhalt und setzen Erkenntnisse praktisch um.
Wolf
Zoopädagogik aktuell Nr. 19
43
EAZA-NEWS
Die Artikel aus den EAZA-NEWS sind jetzt
unter:
www.eaza.net
erhältlich!
Introduction
Headlines
Contributions
Subscriptions
Articles
Opinion
Book reviews
Publications
Headlines EAZA News 53
January, February, March 2006
• American zoos join 'Save the Rhinos'
• Animal theft, a serious problem
• Programme activities with animals in zoos
• Educating Educators
• House of the forest
• Ten simple things
• A cold-blooded crisis
• Breeding of pig-nosed turtles
Full versions of abridged articles
Complimentary photos and articles
Headlines EAZA News 52
October, November, December 2005
• Successful 22nd EAZA Annual Conference
• Rhino Campaign launched
• Shellshock in China
• Towards coral reefs in tanks
• Brand new bay for sea lions
• Educational time traveling
• Captive flamingos, what do they need?
• Cooperation for tapir conservation
Full versions of abridged articles
Complimentary articles
Begegnung Zoo Nr. 19
44
Termine
Termine
01.04.2006
10.4. – 15.10.2006
15. – 17.4.2006
20. - 22.4.2006
22. - 23. 4.2006
05.08.2006
19.08.2006
25. - 27.8.2006
23.-24.9.2006
2.10 - 8.10.2006
6. - 8.10.2006
31.10.2006
3.- 5.12.2006
Wuppertal, 15 Uhr
Köln
Köln
Schwerin
Köln
Köln
Köln
Osnabrück
Köln
Madrid
Cottbus
Köln
Köln
Eröffnung der neuen Brilenpinguinanlage
Eine Ausstellung zu Waldküche und Waldapotheke
“Alles rund um’s Ei” und Osterdorf Lampeshausen
50 Jahre Zoo , Canidentagung
Nashorn-Tage
Sommernacht in Zoo und Flora
Patentag
30 Jahre Zooschule
Familientage, u.a. Alles rund um’s Nashorn
EAZA-AGM
Regionaltagung Ost,
Halloween im Zoo, Lange Nacht im Aquarium
Nikolaus im Zoo
Wald-Mensch
Eine Ausstellung des Zoologischen Gartens
Köln zu den Geheimnissen aus Waldküche
und Waldapotheke in der Ausstellungshalle
des REGENWAL-Des.
Die Wälder der Erde, auch unsere heimischen Wälder, beherbergen eine Vielzahl von
Tier- und Pflanzenarten, die vielen Menschen
Nahrung und Heilstoffe bieten. Doch das
Wissen um den vielfältigen Nutzen der Wälder ist vielerorts verloren gegangen.
Die Ausstellung Wald-Mensch enthüllt verborgenes Wissen um verschiedene Waldprodukte und erzählt Geschichten von Indianern, Hexen und Jägern.
Ein besonderer Spaß für die ganze Familie,
denn der Weg durch die Ausstellung verläuft
in Form einer Rallye. Auch für Schulklassen
besonders geeignet!
Der Eintritt ist im Zooeintritt inbegriffen.
Ruth Dieckmann
Zoopädagogik aktuell Nr. 19
45
Osnabrück trauert um Klaus Hinrichs
Birgit Strunk
Am 28.11.2005 verstarb im Alter von 71 Jahren Klaus Hinrichs nach über dreijährigem
Kampf an den Folgen seiner Krebserkrankung.
Fast drei Jahrzehnte lang hat er sich unermüdlich für den Zoo und besonders die Zooschule Osnabrück eingesetzt. Bereits 1970
begann er, zusammen mit seinen Studenten
der damaligen Pädagogischen Hochschule
Osnabrück, im Zoo Lehrwegsführungen anzubieten, um Schulklassen nicht unbetreut
durch den Zoo toben zu lassen. Diese Bemühungen führten in Zusammenarbeit mit
dem damaligen Zoodirektor Paul Andreae
schließlich auch zur Gründung der Osnabrücker Zooschule, in der Helga Rademacher am 11.09.1976 die erste Unterrichtsstunde gab.
Parallel zur aufblühenden Zooschule bot
Klaus Hinrichs nach wie vor in jedem
Sommersemester, zunächst dienstags, dann
freitags, die Zoolehrwege im Lehrplan der
Universität Osnabrück an. Damit gab der
einerseits vielen Studenten die Möglichkeit,
bereits im Studium zur Lehrerausbildung
praktische Unterrichtserfahrung zu sammeln,
andererseits bot diese Veranstaltung auch
vielen Lehrern mit ihren Schulklassen die
Chance, ihren Zoobesuch sinnvoll zu bereichern. Zum 25-jährigen Jubiläum dieser Veranstaltung im Sommer 1995 hatten 552 Studenten in 205 Lehrwegführungen über 45.000
Schüler in rund 2.100 Schulklassen unterrichtet. Einige der derzeit in der Zooschule
Osnabrück unterrichtenden Pädagogen sowie viele ehemalige Zoolehrer sind aus diesen Zoolehrwegen hervorgegangen und haben bei Klaus die ersten Schritte ins zoopädagogische Leben getan. Mit dem Frühjahr
1989 kam ein weiterer Schwerpunkt in der
zoopädagogischen Arbeit hinzu: die Gestaltung von Gehegeschildern. Angeregt durch
eine Examensarbeit, in der ein Gehegeschild
in mehreren Ausführungen exemplarisch
gestestet wurde, entstand für die Wintersemester eine neue Lehrveranstaltung, in
deren Verlauf in zehn Jahren viele Gehegeschilder für den Zoo entworfen worden sind.
Das neue Konzept wurde 1991 auf einem von
Klaus initiierten Workshop im Zoo Osnabrück
auch anderen Zoos vorgestellt und wurde bis
heute auch mehrfach kopiert.
Mit Klaus Hinrichs verliert die Zooschule
Osnabrück kurz vor ihrem 30jährigen Jubiläum ihren „Mann der ersten Stunde“, einen
unermüdlichen Streiter für den Lernort Zoo
und die zoopädagogischen Belange.
Wir werden ihn in dankbarer Erinnerung behalten.
Begegnung Zoo Nr. 19
46
Buchbesprechung
Der deutsch-amerikanische Biologe Ernst
Mayr, der Anfang 2005 im Alter von 100 Jahren gestorben ist, ist einer der wichtigsten
Vertreter der modernen synthetischen Evolutionstheorie. Konzepte der Biologie ist sein
25. Buch. Es stellt eine Sammlung von zwölf
Aufsätzen dar, die sich mit einem breiten
Spektrum von biologisch-philosophischen
Themen beschäftigen. So geht es zum Beispiel um die Biologie als Wissenschaft, um
den Artbegriff, Darwins Einfluss auf die moderne Gedankenwelt, die Evolution des Menschen und die Frage nach intelligentem Leben im Weltall.
Mayr hat den Teil der Biologie, über den er
schreibt, selbst maßgeblich geprägt. Und er
geht den Dingen gern auf den Grund, sei es
historisch, philosophisch oder konzeptuell,
und so stehen Aristoteles und Kant neben
den neuesten Erkenntnissen aus Molekularbiologie und Anthropologie.
chung
Buchbespre
Konzepte der Biologie
Ernst Mayr (aus dem Englischen von
Susanne Warmuth)
Hirzel-Verlag, 2005
Preis: 32 Euro
Beispielsweise erläutert er wichtige biologische Entwicklungen vor Darwin, macht klar,
dass dessen Evolutionstheorie sich aus fünf
damals radikal neuen und relativ unabhängigen Thesen zusammensetzt und schildert
den Weg dieser Theorie bis heute.
Eines von Mayrs Hauptanliegen ist die Darstellung der Biologie als eigenständige Wissenschaft: Da sich die Naturwissenschaften
historisch von Mathematik und Physik herleiten, gilt die Biologie vielen als „weiche“ Wissenschaft, die sich nicht auf eherne Naturgesetze berufen kann. Mayr zeigt, dass dies
ein falscher Denkansatz ist und nicht die Biologie an die „harten“ Naturwissenschaften,
sondern das Konzept der Naturwissenschaft
an die Biologie angepasst bzw. erweitert
werden muss. Die Trennlinie zwischen Natur- und Geisteswissenschaften verläuft nämlich direkt durch die Biologie: auf der einen
Seite Physiologie, Molekularbiologie, Genetik etc., auf der anderen Seite die Evolutionstheorie. Letztere ist wie Geologie und Astronomie eine historische Wissenschaft, die
sich nicht per Experiment erforschen lässt,
sondern bei der man nur verschiedene historische Modelle erarbeiten und gegen die
vorliegenden Befunde testen kann.
Der Ton des Buches ist locker, nicht belehrend. Und bissig kann der alte Mann auch
sein: Im Zusammenhang mit der Suche nach
intelligentem Leben auf fernen Sternen fragt
er sich, ob die dazu aufgewandten finanziellen Mittel nicht besser zum Erhalt der Biodiversität auf Erden eingesetzt würden statt
für mögliche fossile Bakterienüberreste auf
dem Mars. Originalton Mayr: „Sollten wir vielleicht eine Suche nach irdischer Intelligenz
starten?“
Das Buch erfordert keine speziellen Vorkenntnisse und ist flüssig zu lesen; die gewiss nicht
einfache Übersetzung ist rundum gelungen,
und das Buch ist sorgfältig lektoriert (heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr).
Daher sind die „Konzepte der Biologie“ trotz
des nicht gerade bescheidenen Preises für
jeden biologisch Interessierten ein Lesevergnügen, das den Horizont erweitert.
Monika Niehaus
Zoopädagogik aktuell Nr. 19
47
Buchbesprechung
Rückläufig ist die Bestandsentwicklung
vornehmlich bei den Bewohnern offener
Agrarlandschaften (z.B. Rebhuhn), Feuchtgebieten (z.B. Trauerseeschwalbe) sowie bei
insektenfressenden Zugvögeln (z.B. Wendehals). Im Gegensatz dazu haben Arten, die
vor noch nicht allzu langer Zeit als bedroht
galten, erfreulich zugenommen, darunter
Greifvögel, Eulen und nichtziehende Waldvögel. Auch Neuzugänge (sog. Neozoen),
wie Halsbandsittich, Kanada- und Nilgans,
sind inzwischen im Rheinland heimisch geworden. Diese Entwicklungen gelten übrigens nicht nur für das Rheinland, sondern
für weite Gebiete Mitteleuropas. Das spricht
nicht für ein Gleichgewicht der Natur, wie es
immer wieder propagiert wird, sondern eher
für eine sich ständig ändernde Biodiversität
in Mitteleuropa, und so ist auch das Motto
des Buches zu verstehen – Panta rhei – alles ist im Fluss.
Die Vögel des Rheinlandes (Nordrhein)
Ein Atlas der Brut- und Wintervogelverbreitung 1990 bis 2000
Michael Wink, Christian Dietzen und Benedikt
Giebing
Romneya-Verlag/Verlag NIBUK, 2005
Preis: 29 Euro
(Bezug über NIBUK, D. Prestel, Hermaerather Str. 9, 53819 Neunkirchen)
Der von den drei Autoren vorgelegt, über 400
Seiten starke, großformatige Vogelatlas zeigt
die aktuelle Verbreitung von 241 Brut- und
Wintervogelarten auf einer Gesamtfläche von
mehr als 13’000 km² (Größe der Kartierungsquadranten: 33 m²). Jede Ar tmonographie enthält ein prägnantes Farbfoto
der vorgestellten Art. Durch Vergleich mit früheren Erfassungen (1987, 1990) lässt sich
die Bestandsentwicklung über einen Zeitraum
von fast 30 Jahren erfassen und die Frage
beantworten, welche Vogelarten ab- oder
zugenommen haben bzw. wo die Situation
unverändert geblieben ist.
Der Atlas enthält für jede Vogelart eine Karte
der Brut- und/oder Winterverbreitung sowie
bei Brutvögeln eine Karte, an der sich die
Veränderung der Verbreitung im Vergleich zu
den ersten Kartierungen (1974—1984) ablesen lässt. Die Autoren interpretieren diese
Entwicklung und geben eine Abschätzung
der Bestände. Der Atlas kann in dieser Hinsicht als Referenzwerk für Mitteleuropa gelten und dürfte daher nicht nur für Ornithologen, sondern auch im Natur- und Artenschutz sowie in der Landschaftsplanung Tätige interessant sein.
An dieser Stelle der Rezension erfolgt meist
eine beredte Klage über den Preis. Diesmal
ist das Gegenteil der Fall: Autoren und Verlag ist es gelungen, ein sorgfältig gestaltetes, qualitativ hochwertiges und informatives
Buch zu einem erstaunlich günstigen Preis
herauszubringen. Ein Preis/Leitungsverhältnis, wie man es selten findet!
Monika Niehaus
Begegnung Zoo Nr. 19
48
chung
Buchbespre
Buchbesprechung
Unter Mitwirkung von Dr. Leopold SlottaBachmayr ist einmal wieder eine schöne
Ausgabe von
Grundschule
Sachunterricht
Kallmeyerverlag
dieses Mal zum Thema Nutztiere erschienen.
Das Material ist abwechslungsreich und
motivierend und seinen – auf den ersten Blick
– abschreckenden Preis von 18,- €€ (für die
Älteren unter uns: 36,- DM oder 250,Schillinge) sicher wert.
Wohltuend ist die kompetente und sachliche
Behandlung des Themas, die nie die emotionalen Aspekte aus dem Blick lässt. Hier
wird eine angemessene Einstellung gegenüber dem Tier (und der Natur) angebahnt.
Ich wünsche diesen Materialien eine weite
Verbreitung in unseren Schulen.
Lothar Philips
Zoopädagogik aktuell Nr. 19
49
Sachkundenachweis
Der Weg zum BNASachkundenachweis
besteht aus drei
Schritten:
1. Vor-Informationen selbst
erarbeiten
2. Intensive Wiederholung und Besprechung im
Kurssystem
3. Nachweis der Sachkunde
Daraus ergeben sich die Bausteine des Konzeptes:
1. Schulungsordner zum Selbststudium. Die Schulungsordner (siehe Rückseite) beinhalten alle für die
Prüfung notwendigen Informationen. Aufgrund der
Stoffmenge sollte die Vorbereitungszeit mindestens 4
- 6 Wochen betragen.
2. Seminar im BNA-Schulungszentrum Hambrücken. Die
Seminare umfassen je Themengebiet - Kleinsäuger,
Vögel, Terraristik und Aquaristik - jeweils 2 Tage.
Dazu steht ein vorbildlich ausgestattetes Fortildungszentrum in der BNA-Geschäftsstelle in
Hambrücken zur Verfügung.
3. Die Prüfung nach § 11 Tierschutzgesetz durch eine
von den Tierschutzreferenten der Länder anerkannte
Kommission. Idealerweise findet sie am 3. Tag direkt
im Anschluss an das jeweilige Seminar statt. Sie
umfasst einen schriftlichen und einen mündlich/
praktischen Teil.
Begegnung Zoo Nr. 19
50
Autoren
Dr. Leopold Slotta-Bachmayr
Leiter
Tiergarten Wels
Jörg Bosse
Zoopädagoge
Wildpark Eekholt
Ruth Dieckmann
Zoopädagogin
Zoologischer Garten Köln
Dr. Ulla Didriksen
Zoopädagogin
Zoologischer Garten Kopenhagen
Gabriele von Domaros
Zoopädagogin
Zoologischer Garten Leipzig
Stephanie Heinzelmann, Pascal Vetter,
Nina Kunz
Zoopädagogen
Natur und Tierpark Goldau
Anke und Hans-Peter Krull
Zoopädagogen
Zoologischer Garten Krefeld
Jasmin Mühlisch, Mirko Thiel
FÖJler/ Zoopädagoge
Zoologischer Garten Neuwied
Dr. Monika Niehaus-Osterloh
Schriftstellerin
Düsseldorf
Lothar Philips
Zoopädagoge
Zoologischer Garten Köln
Sabine Schoierer
Freischaffende Zoopädagogin
Neustadt/Aich
Martina Schürer
Zoopädagogin
Zoologischer Garten Wuppertal
Gaby V. Schwammer
Zoopädagogin
Schönbrunner Tiergarten Wien
Liane Semjank
Zoopädagogin
Zoologischer Garten Hoyerswerda
Birgit Strunk
Zoopädagogin
Zoologischer Garten Osnabrück
Zoopädagogik aktuell Nr. 19
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