leseprobe - Sponsors.de
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WIRTSCHAFTSFAKTOR SPORT DIE HÄNGEPARTIE WIE DAS MONOPOL DEN GLÜCKSSPIELMARKT LÄHMT HAUPTSPONSOR MEHR ALS EIN LOGO AUF DEM TRIKOT WEITERBILDUNG KARRIERE IM SPORTBUSINESS VOM AMATEUR ZUM PROFI DAS BRINGT EIN BREIT ANGELEGTES SPONSORING AUF CHAMPIONS-LEAGUE-NIVEAU KREATIVE AKTIONEN RUND UMS FINALE IN BERLIN FANS IN AKTION DIE NEUE, INTERAKTIVE AUSSTELLUNG DES VFL WOLFSBURG EINE BEILAGE VON SPONSORS ZUM START DER BUNDESLIGA-SAISON 2015/16 Deutschland wird Ihnen langsam zu klein? Wir bringen nicht nur den FCB international ins Spiel. International sind die Zweikämpfe härter. Da ist es gut, wenn man eine stark besetzte Bank hat. Mit über 3.000 Experten in rund 50 Ländern sorgen wir dafür, dass Sie auch auswärts ganz oben mitspielen. Ganz gleich, ob es um den Zahlungsverkehr, den Außenhandel oder die Sicherung von Zins- und Währungsrisiken geht. Machen Sie es wie der FC Bayern. Mit uns als Hausbank treibt der Rekordmeister in den USA und Asien seine Internationalisierung weiter voran. Mehr unter: hvb.de/international IMPRESSUM DAS GESCHÄFT MIT DEM SPORT er Sport stellt einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor in Deutschland dar. Laut einer Studie des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) aus dem Jahr 2013 tragen die mit dem Sport direkt verbundenen Produktionen und Dienstleistungen 3,3 Prozent – rund 73,1 Milliarden Euro – zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Folglich – und nicht nur weil wir Fußballweltmeister sind – lässt sich mit Fug und Recht behaupten, dass Deutschland eine Sportnation ist. Aber wie die anderen Wirtschaftszweige stehen auch der Sport und das Geschäft mit dem Sport, das sich selbst gern als Sportbusiness bezeichnet, vor neuen Herausforderungen. Vor allem durch die Digitalisierung und die voranschreitende Internationalisierung eröffnen sich neue Möglichkeiten für die Branche. Mit den Möglichkeiten und Herausforderungen gehen die Akteure der SportbusinessSzene naturgemäß unterschiedlich um: Ersichtlich wird dies zum Beispiel in der Qualität des Sportsponsorings. Häufig werden die Potenziale dieser einzigartigen Kommunikationsdisziplin nicht annähernd ausgeschöpft. Auf der anderen Seite gibt es zahlreiche Sponsoren, die ihre Partnerschaften kreativ mit Leben füllen und als Vorbilder für gut gemachtes Sponsoring dienen. Einige dieser Fallbeispiele finden Sie in diesem Heft. Doch das Thema Sponsoring ist nur ein kleiner Auszug, auf den neue Kräfte einwirken und Herausforderungen warten. Egal, ob die Akteure auf der Seite des Sports sitzen, also in Clubs, Verbänden und Ligen, oder bei den zahlreichen Medien und Dienstleistern oder in der werbetreibenden Industrie: Um mit der voranschreitenden Professionalisierung Schritt halten zu können, benötigt die Branche gut ausgebildete Mitarbeiter und qualifizierte Führungspersonen. Ein Thema, auf das das neue Bildungsangebot der „SPOAC“ abzielt. Die „Sports Business Academy by WHU“ fördert auf höchstem Niveau Beschäftigte der Branche sowie Quereinsteiger und bereitet sie auf eine Karriere im Sportbusiness vor (siehe Seiten 4 /5). Ein Ausbildungsangebot, das es in dieser Qualität für das Sportbusiness bisher nicht gab. Es ist ein weiteres Indiz dafür, dass Sport als Wirtschaftsfaktor auch künftig eine zentrale Rolle in Deutschland einnimmt. Titelfoto: picture alliance D MARCO KLEWENHAGEN GESCHÄF TSFÜHRENDER CHEF- SPONSORS Verlags GmbH Theodorstraße 42–90 (Haus 11) 22761 Hamburg Tel: 040/4133008-0 Fax: 040/4133008-49 E-Mail: [email protected] www.sponsors.de VERLEGER UND HERAUSGEBER Manfred Schlösser GESCHÄFTSFÜHRENDER CHEFREDAKTEUR & MITHERAUSGEBER Marco Klewenhagen (MK) MITGLIED DER GESCHÄFTSFÜHRUNG Philipp Klotz (PK) REDAKTION Abteilungsleiter: Florian Oediger (FO) Redaktion: Peter Bock (PB), Henning Eberhardt (HE), Kathrin Hartmann (KH), Matthias Kettenburg (MKE), Nils Lehnebach (NL), Holger Rehm (HR), Frieder Schilling (FS) EVENT & KOMMUNIKATION Abteilungsleiter: Holger Reitlinger Projektleiterin & Redakteurin Specials: Silke Hemminger (SH) Projektleiter: Jule Nocker, Sascha thor Straten Wolf VERTRIEB Key Account Manager: Nina Borstelmann, Marcel Brockschmidt, Daniel Portz, Philip Rieneck, Sophie-Charlotte Sassmannshausen LAYOUT EHS Edition Hamburger Satz-Druck GmbH Industriestraße 10 22869 Schenefeld Geschäftsführer: Mike Reschke Artdirector: Jasmin Spreckels LEKTORAT Timo Appelles, Mai Laubis DRUCK Druckerei Hofmann Infocom GmbH Emmericher Straße 10 90411 Nürnberg BEILAGE / DRUCKAUFLAGE 361 000 Exemplare ERSCHEINUNGSTERMIN 6. August 2015 ÜBER SPONSORS SPONSORS ist der führende deutschsprachige Aufbereiter und Anbieter von Informationen im Sportbusiness. Das Portfolio reicht von der medialen Aufbereitung (Print, Online, TV) bis hin zu Kongressen und Corporate Events. Das monatlich erscheinende SPONSORS MAGAZIN liefert tiefgründige Analysen und journalistisch sauber aufbereitete Hintergründe. SPONSORS ONLINE bietet täglich exklusive Meldungen und gilt als unentbehrliche Nachrichtenplattform. Darüber hinaus ist SPONSORS Herausgeber von Reports und Studien. Die jährlichen SPONSORS KONGRESSE decken alle für die Branche relevanten Bereiche ab. SPONSORS Kongresse und Corporate Events bieten mit kumuliert 300 Referenten und 3000 Teilnehmern Wissenstransfer auf Spitzenniveau und sind die führenden Plattformen für professionelles Networking im Sportbusiness. R E DA K T E U R U N D M I T H E R AU S G E B E R 8/2015 3 Foto: Witters/DFL* Foto: Falco Peters KARRIERE IM SPORTBUSINESS Sport ist ein wachsender Wirtschaftszweig, in dem viele arbeiten wollen. Doch die Anforderungen an die Mitarbeiter steigen stetig weiter an. Ein neues Bildungsangebot macht Branchenteilnehmer sowie Quereinsteiger fit für Führungsaufgaben im Sportbusiness. as Geschäft mit dem Sport boomt. Das vergangene Sportjahr war voller Rekorde: Es wurde so viel Geld umgesetzt wie noch nie zuvor. Laut Studien durchbrach allein das weltweite Umsatzvolumen im Sportsponsoring 2014 die Marke von 30 Milliarden Euro. Die 18 Fußballbundesligisten erlösten in der Saison 2013/14 einen Ertrag von 2,45 Milliarden Euro. Für die Zukunft ist weiter mit einer Steigerung der weltweiten Umsätze in der gesamten Sportbranche zu rechnen. Auch weil der Sport inzwischen ein solch prosperierender Wirtschaftszweig ist, steigen im Umfeld die Anforderungen an die handelnden Personen stetig. Bei den Clubs und Verbänden werden qualifizierte Mitarbeiter ebenso händeringend gesucht wie gut ausgebildete Experten aufseiten der Sponsoren, Medien oder Vermarktungsagenturen. Dieser Entwicklung entsprechend steigt auch die Nachfrage nach adäquaten Weiterbildungsmöglichkeiten. Angebote gibt es viele, Interessierte verlieren oft schnell den Überblick. „Doch die Diskrepanz zwischen Wissenschaft und Praxis ist bei vielen dieser Angebote zu groß“, analysiert Marco Klewenhagen, Geschäftsführender Chefredakteur vom führenden Sportwirtschaftsmedium SPONSOR S, den Weiterbildungsmarkt. D 4 Deshalb habe SPONSORS 2014 gemeinsam mit der WHU – Otto Beisheim School of Management diese Lücke schließen wollen. Entstanden ist daraus die „SPOAC – Sports Business Academy by WHU“. Die SPOAC ist ein berufsbegleitendes Weiterbildungsangebot für künftige Führungskräfte im Sportbusiness. Sie vereint die akademische Kompetenz der WHU mit dem praktischen Wissen und Netzwerk von SPONSORS und seinen Partnern. Die international renommierte WHU bringt ihre langjährige Erfahrung in die Aus- und Weiterbildung von Führungskräften mit ein, die eben auch im Sport verstärkt gesucht werden. Die Grundlage dafür schaffen Professoren, die international zu den besten ihres Fachs zählen. Neben den wissenschaftlichen Lehrkräften werden auch die Inhalte der Programme gemeinsam ausgewählt. Als führender Branchendienst und Kongressveranstalter im Sportbusiness steht SPONSOR S in ständigem Austausch mit den wichtigsten Akteuren der Szene und verfügt über ein einzigartiges Netzwerk mit mehr als 10 000 Kontakten. „Durch diese Kooperation können wir größtmögliche Nähe zu Führungskräften der Sportbranche garantieren. Zudem richten wir die einzelnen Lerninhalte an echten Bedürfnissen des Marktes aus“, erklärt Prof. Dr. Sascha L. Schmidt, wis- senschaftliche Leiter der SPOAC. „Hierin unterscheiden wir uns deutlich von anderen Bildungsangeboten.“ DFB, DFL und DOSB als Partner Neben der WHU und SPONSORS als Initiatoren bringen sich auch die führenden deutschen Sportinstitutionen aktiv in die Weiterbildungsangebote der SPOAC ein. Von Beginn an sind mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), der Deutschen Fußball Liga (DFL) und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) die gewichtigsten Vereinigungen des deutschen Sports als Partner dabei. Zudem hat die weltweit agierende Sportmarketingfirma WWP Weirather – Wenzel & Partner einen langfristigen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Vertreter der Partner sitzen mit im Beirat, wo alle wichtigen Fragen zur strategischen Ausrichtung und Weiterentwicklung der SPOAC diskutiert werden. Bei der konkreten Vermittlung von Wissen setzt die SPOAC konsequent auf die sogenannte „Case Methode“. Sie beruht auf einem an der Harvard Business School entwickelten Lernansatz, der auf angehende Führungskräfte ausgerichtet ist. Reale Problemstellungen, die ausschließlich aus dem Sportbusiness stammen, werden anhand von Fallbeispielen * C.Seifert (DFL) und Dr. M. Vesper (DOSB) sind Gastdozenten an der SPOAC. 8/2015 Foto: Kai Myller in der ersten Veranstaltung multimedial vor der eigentlichen macht derweil Christian Seifert. Präsenzveranstaltung von den Er ist seit 2005 Vorsitzender der Studierenden bearbeitet. Im HörGeschäftsführung der DFL, die in saal wird der Fall dann diskutiert der Saison 2013/14 mit 2,45 Milliund eine Lösung entwickelt. Der arden Euro den zehnten UmsatzDozent bindet die Studierenden rekord in Folge vermelden konnauf Grundlage ihrer beruflichen te. Im Modul „Strategy in Action“ Vorerfahrung aktiv ein. „Der wird Seifert die erfolgreiche EntSPOAC-Dozent muss noch vor wicklung der Liga mit den Studieder ersten Lerneinheit die renden diskutieren und Einblicke Lebensläufe der Studierenden in Mission, Vision und Strategie verinnerlicht haben, um auf dieder DFL gewähren. Vor seiner ser Basis die Diskussion im Klas- D I S K U S S I O N S B E DA R F: S t u d i e r e n d e a n a l y s i e r e n r e a l e Fa l l b e i s p i e l e . Tätigkeit bei der DFL war Seifert senraum vorzubereiten“, erklärt unter anderem Vorstandsvorsitzender der Schmidt. „Das hat wenig mit einer herre Erkenntnisse erwartet Schmitt von Karstadt Quelle New Media und Marketingkömmlichen Vorlesung zu tun und ist sehr Gastdozent Oliver Bierhoff: „Als ehemalidirektor bei MTV Networks. auf individuelle Fragen und Bedürfnisse ger Fußballprofi hat er eine beachtliche Als Quereinsteiger ins Sportbusiness der Teilnehmer ausgerichtet.“ zweite Karriere hingelegt und die deutweiß Seifert um die Bedeutung der WeiAuch das Auslandsmodul mit einer sche Fußballnationalmannschaft auch zu terbildung. In einem Trailer der SPOAC Studienreise nach Boston hat mit herwirtschaftlichen Erfolgen geführt.“ betont er, wie wichtig es ist, „sich darüber kömmlicher Studienpraxis wenig zu tun. Bierhoff ist nur einer von bisher im Klaren zu sein, was man kann und was Auf dem Campus der renommierten Har20 hochrangigen Branchenexperten, die als man vielleicht nicht gut kann. Und dann vard Business School erleben die StudieGastdozenten an der SPOAC ihre Praxiserdas richtige Maß zu finden, was die eigerenden die fallstudienbasierte Lernmethofahrung einbringen. „Um den notwendigen ne Person angeht, den eigenen Stil zu entde an ihrer Herkunftsstätte. Darüber hinnächsten Entwicklungsschritt zu machen, wickeln.“ Um die vorhandenen Potenziale aus erhalten die Teilnehmer an einem der braucht es eine engere Zusammenarbeit nutzen zu können, bedarf es der Reflexion bedeutendsten Sport-Standorte der USA zwischen Sport und Wissenschaft. Genau über die eigenen Fähigkeiten und die PerEinblicke in den amerikanischen Sporthier setzt die SPOAC an“, lobt Bierhoff das sönlichkeit. Die Studierenden der SPOAC businessmarkt und schärfen damit ihr Programm und begründet damit auch sein können an einem persönlichen Coaching Profil als internationale Experten. Engagement als Gastdozent. Den Auftakt und einer Karriereberatung teilnehmen. Die Ausrichtung des Angebots dürfte SPONSORS-Chef Klewenhagen ist überauch die Studierenden des ersten JahrDAS STUDIENANGEBOT DER SPOAC gangs der SPOAC überzeugt haben. Zu den zeugt: „Wer die SPOAC durchläuft, erhält Teilnehmern zählen unter anderem allerbeste Voraussetzungen, in der SportADVANCED EXECUTIVE PROGRAM Mitarbeiter vom 1. FC Köln, dem Olympiabusinessbranche eine veritable Karriere IN SPORTS BUSINESS stadion Berlin und den Weltverbänden zu machen.“ Die Überzeugung beruht auf berufsbegleitendes Studienprogramm Studienbeginn 6. Sept. 2015 FIFA und FEI, der Internationalen Reiterdem umfassenden Angebot zur berufsDauer 1 Jahr mit 30 Präsenztagen lichen Vereinigung. Generell richtet sich begleitenden Weiterbildung. Das reicht das Weiterbildungsprogramm an Berufsvon dreitägigen Zertifikatskursen über ZERTIFIKATE tätige, die eine Karriere im Sportbusiness ein einjähriges Programm „für künftige berufsbegleitende Zertifikatskurse anstreben, unabhängig davon, ob sie beFührungskräfte“ bis zu einem zweijähriZertifikat 1 Sports & Media: 28.–30. Okt. 2015 reits in dieser Branche tätig sind oder aus gen Teilzeit-MBA, natürlich mit dem Zertifikat 2 Selling Sports Rights - From einem anderen Bereich kommen. „QuerSchwerpunkt Sportbusiness. Gleichwohl Contact to Contract: 4.–6. Nov. 2015 Zertifikat 3 Best of Leadership: 30. Nov. einsteiger aus angrenzenden Wirtschaftswissen die Initiatoren um die Hürde der bis 2. Dez. 2015 bereichen sind ausdrücklich willkomKosten für die Weiterbildungsangebote. Dauer pro Zertifikatskurs 3 Tage men“, so Klewenhagen. „Deshalb bieten wir eine Finanzierungsoption an, die es Interessierten ermögWHU PART-TIME MBA licht, unabhängig von ihrer finanziellen Bierhoff ist Gastdozent SPORTS BUSINESS TRACK Situation bei uns zu studieren“, sagt Mit der Skisprung-Ikone Martin Schmitt berufsbegleitendes General-ManagementSPONSORS-Chef Klewenhagen. hat sich auch ein ehemaliger Topathlet Studium mit dem Schwerpunkt Sportbusiness für das Anfang September startende ProDie SPOAC dürfte somit alle VorausDauer 2 Jahre mit 102 Präsenztagen gramm angemeldet, „um auch auf Aufgasetzungen schaffen, dass durch künftige Weitere Infos www.spoac.com ben im wirtschaftlichen Bereich bestens Spitzenmanager das Sportbusiness weiSPONSORS Special 8/15 vorbereitet zu sein“, wie er sagt. Besondeter prosperiert. SH 8/2015 5 VOM AMATEUR BIS ZUM PROFI Tipico ist der Branchenführer im deutschsprachigen Sportwettenmarkt. Auch im Sportsponsoring gehört das Unternehmen zu den größten Akteuren in Deutschland. Seit fast einem Jahr unterstützt Tipico nun auch Amateurfußballer. Wie passt das zusammen? W 8/2015 chem Erfolg der Münchner insgesamt bis zu 22 Millionen Euro. Neben der Partnerschaft mit dem FC Bayern werden auch der Hamburger SV, SC Freiburg und RB Leipzig in der Bundesliga beziehungsweise 2. Bundesliga gesponsert. Es gibt nur wenige Unternehmen in der Bundesliga, die derart engagiert sind. vergangenen Jahres einen Weg gefunden, auch Kicker von der Oberliga bis zur Kreisklasse oder auch in den zahlreichen bunten Ligen zu unterstützen. Unter der Voraussetzung, dass alle Spieler mindestens 18 Jahre alt sind, bietet der Sportwettenanbieter in Kooperation mit Karstadt Sports den Amateurfußballern die Möglichkeit, ihre neuen Trikotsätze mit bis zu 60 Prozent der Anschaffungskosten zu finanzieren. Mehr noch: Wer zusätzlich einen lokalen Sponsor, sozusagen als Tipico-Franchisepartner, für seine Mannschaft gewinnen kann, kann die neue Spielkleidung sogar zum Nulltarif bekommen. Die Teams können ihre Ausrüstung von Marken wie Adidas, Nike, Puma und Jako über einen Konfigurator selbst zusammenstellen. Das besondere Sponsoringangebot von Tipico und Karstadt Sports kommt bei den HobbyKickern offensichtlich gut an: 14 000 Trikots mit dem Tipico-Logo auf der Brust wurden innerhalb der vergangenen zehn Monate bereits geordert. Foto: picture alliance ie Oliver Kahn an einem Wirtshaustisch mit verbissenem Gesichtsausdruck mit Peter Schmeichel darum wetteifert, wer der bessere Torhüter war, ist sehr unterhaltsam. „Ich war so gut, wegen mir haben sie eine Brücke gebaut“, kontert Kahn augenzwinkernd, als Schmeichel ihm vorher sagt: „Ich habe Räder geschlagen, wenn mein Team ein Tor geschossen hat.“ In mittlerweile sechs WerbeEpisoden messen sich die beiden früheren Welttorhüter im Quartettspiel anhand ihrer Erfolge, die auch mal ganz und gar wenig sportlich sind. Beide sind Werbebotschafter für Sportwetten von Tipico. Zu sehen sind die Fernsehspots in Dänemark und Deutschland, unter anderem bei Sky Deutschland, Sportdigital, Kabel1 und Sport1. Am Ende schaut Kahn immer seinem Gegenspieler tief in die Augen und sagt den Satz: „Es ist noch lange nicht vorbei.“ Der Satz passt auch gut zur Sponsoringstrategie von Tipico. Erst vor Kurzem startete Tipico sein Engagement beim FC Bayern München – Kahns früherem Club, mit dem er Z W E I achtmal deutscher Meister und einmal Champions-League-Sieger wurde. Seit 1. Juli ist der Wettanbieter neuer PlatinPartner des Rekordmeisters. Laut Branchenkennern führte der Wettanbieter, der sich auch mit einer eigenen gemeinnützigen Stiftung engagiert, 2014 über 125 Millionen Euro Steuern ab. Damit dürfte Tipico einen Marktanteil von über 50 Prozent in Deutschland haben und wie der FC Bayern ebenfalls Primus inter Pares sein. Christian Gruber, Tipicos Geschäftsführer Kommunikation und Marketing, sieht die Partnerschaft als einen „Zusammenschluss von zwei Premium-Marken“. Bis zum Ende der Saison 2018/19 investiert das Unternehmen je nach sportli- B R A N C H E N F Ü H R E R : T i p i c o s p o n s e r t d e n F C B aye r n . Trikots für Freizeit-Kicker Für Spitzenfußball muss jedoch eine Basis gelegt werden – und die liegt im Amateurfußball. Zwischen Kiel und München sind an jedem Wochenende über 170 000 Mannschaften aus rund 26 000 Vereinen im organisierten Spielbetrieb aktiv. Jeder von ihnen hat einen winzigen Anteil am Weltmeistertitel der Nationalmannschaft im vergangenen Jahr in Brasilien. Doch vielerorts sind die Kassen der Schatzmeister leer. Teams und Vereine haben es nicht immer leicht, einen Partner oder Sponsor zur Finanzierung der neuen Spielkleidung zu finden. Angesichts dessen hat Tipico im September Soziale Verantwortung „Wir sehen uns als Partner des Sports sowohl bei den Profis als auch bei den Amateuren“, erklärt Gruber das Breitensponsoring. Während mit dem Engagement beim FC Bayern vorrangig die Reichweite der eigenen Marke gesteigert wird, dient die Trikotsponsoringaktion im Amateurbereich vor allem dazu, „soziale Verantwortung zu übernehmen und dadurch unsere Glaubwürdigkeit zu untermauern“, sagt Gruber. Werbebotschafter Oliver Kahn fasst die Worte Grubers seit gut zwei Jahren auch deshalb mit „Ihre Wette in sicheren Händen“ zusammen. Für die geförderten Amateurkicker ist zudem auch ihre professionelle Spielkleidung gesichert. SH 7 „Ich arbeite jetzt für ein großes Unternehmen.“ „Nur eins? Das wäre mir zu wenig.“ Sie wollen mehr? Als internationales Unternehmen im Bereich der Sportvermarktung arbeiten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit mit vielen führenden Sponsoren zusammen. Dazu brauchen wir Menschen mit Know-how in verschiedensten „Sportarten“ wie Marketing, 7Zig^ZWhl^gihX]V[idYZgJciZgcZ]bZchgZX]i#:g[V]gZcH^ZbZ]gWZgjchVj[lll#hedgiÃkZ#YZ$`Vgg^ZgZ# Ein Unternehmen von Lagardère Unlimited. STORYTELLING AUF DREI ACHSEN MAN gehört zu den Vorreitern für gelebtes Sponsoring in der Fußballbundesliga. Nun setzen die Münchner auch im digitalen Bereich Maßstäbe. Warum lohnt sich das für den Bushersteller? AN ist zufrieden mit den Ergebnissen der vergangenen Fußball-Saison: Zwölf Bundesligisten, darunter drei Teilnehmer aus der Champions League und der Europa League, der Deutsche Meister sowie der Pokalsieger fahren mit Bussen aus dem Hause MAN. Mannschaftsbusse gehören zu Fußball-Clubs wie die Fußballschuhe zum Spieler. Dass sich MAN in diesem Bereich engagiert, liegt also nahe. Doch warum wirbt M A N N I , D E R ein Bushersteller auch auf Banden im Stadion, auf klassischen Werbemitteln in Printmedien und mit Geschichten um seine Dreiachser auf digitalen Plattformen wie Youtube? Denn: Welcher Fußballfan kauft schon einen Bus? Welche Ziele stehen dahinter? „Selbstverständlich wollen wir mit unseren Sponsorships nicht primär Busse verkaufen, sondern auf die Wahrnehmung der Marke MAN einzahlen“, sagt Hartmut Sander, Leiter Brand Management bei MAN. Image und Markenbildung in der Öffentlichkeit stehen im Fokus. Die Fußball-Sponsorings tragen einen großen Teil dazu bei. „Wir nutzen aktuelle Themen, die bei den Menschen und in den Medien für Gesprächsstoff sorgen“, sagt Sander. „Diese Themen verknüpfen wir dann mit unseren Botschaften.“ M Am Puls der Zeit Der Lokführerstreik der GDL 2014 war so ein Thema, das bundesweit Wellen schlug und das sich die MAN-Marketer kreativ zunutze machten. Als Ersatz für ausfallende Züge zu Bundesliga-Spielen stellte MAN für die Fans der Partner-Vereine FC Bayern München und Hamburger SV Busse als „Sonderzüge“ zur Verfügung. „Der Sport liefert regelmäßig Anlässe, die wir 8/2015 für die Positionierung der eigenen Marke nutzen. Dazu begleitete MAN den BVB im Juli auf dessen Asia Tour. Bei Spielen in Japan und Malaysia, die zu den größten Fußballmärkten in Asien gehören, machte der BVB-Partner den Teambus für die Fans erlebbar. Digitaler Fokus Dem Ausbau der digitalen Kanäle kommt in der Gesamtstrategie von MAN eine entscheidende Rolle zu. Gebündelt werden alle Aktionen rund um die FußballB U S FA H R E R P R Ä S E N T I E R T: D i e Tr u c k s f ü r # k l o p p o s t r a u m . Sponsorships auf der Webseite MANschaftsbus.de und einem damit für uns nutzen können und die bei den verlinkten Facebook-Profil. Im vergangeFans gut ankommen“, so Sander. „Die nen Jahr konnten die Facebook-Fans von größte Herausforderung ist dabei, dass wir 68 000 auf mittlerweile 92 000 gesteigert am Puls der Zeit schnell reagieren, planen werden. Dem gewachsenen Interesse entund entsprechend handeln müssen.“ sprechend wurde die Webseite mobil So auch beim DFB-Pokal 2015. Im Halboptimiert und in der Werbung als Zielseifinale hatten sich Ende April mit Borussia te kommuniziert. Dortmund und dem VfL Wolfsburg zwei Seit 2014 kooperiert der Bushersteller Partner-Vereine von MAN durchgesetzt. mit Axel Springer, dessen KreativwerkBis zum Finale am 30. Mai blieben nur statt Creative Services die Website MANvier Wochen Zeit, um das öffentliche Inschaftsbus.de betreibt. Im Rahmen einer teresse für die Marke MAN zu nutzen. Kooperation mit der zu Springer gehörenJürgen Klopp lieferte dann bei der Beden „SportBild“ werden regelmäßig unter kanntgabe seines Rücktritts beim BVB die den Lesern Mitfahrten in echten Mannthematische Steilvorlage: Im Falle eines schaftsbussen verlost. Pokalsieges wollte er „noch einmal auf Zudem wurde gemeinsam ein Comedem Laster um den Borsigplatz fahren“. dy-Format mit Matze Knop entwickelt, Daraus entwickelte MAN den Claim „Kann der als „MANni, der Busfahrer“ in monatman Kloppos Traum vom Laster wahr malichen Videos humoristische Einblicke in chen? MAN kann“, der für Werbemaßnahdie Teambusse gewährt. Mit den Ergebmen genutzt wurde. Durch Berlin fuhren nissen der eingeschlagenen Digitalstradann mit #kloppostraum gebrandete Lasttegie ist Sander zufrieden. Er will diese wagen. Unter Fans, die Bilder von den Lakünftig erweitern: „Für die kommende stern auf Twitter posteten, wurden vom Saison haben wir schon Pläne und prüfen BVB signierte Bälle verlost. „Eine Win-winderzeit verschiedene Technologien.“ Situation: Der Fan freut sich über den Ball Wenn dann die Partner-Vereine wieder und wir können mit ihm in den direkten mit sportlichen Erfolgen glänzen, wird Dialog treten“, so Sander zur Strategie. MAN die Vorlagen sicherlich wieder gern Auch international möchte MAN nun thematisch umsetzen. den Fußball als Kommunikationsplattform SH 9 * Offizieller Partner von: X-WETTEN X-GEWINNE Kein X-TiP Shop in Ihrer Nähe? Einfach QR-Code mit dem Smartphone oder Tablet einscannen, registrieren und Ersteinzahlungsbonus online erhalten. * Hinweis: Wir verdoppeln Ihre Ersteinzahlung im Shop bis zu 100 €! (Nur in Verbindung mit einer vollregistrierten X-TiP CARD plus). Es gelten die gültigen Bonus-Bestimmungen. Spielteilnahme erst ab 18 Jahren. Glücksspiel kann süchtig machen. Hilfe unter: www.bzga.de SPIELERISCHE FANBINDUNG Der VfL Wolfsburg hat eines der modernsten Vereinsmuseen in Europa. Dabei setzt der Club vor allem auf Interaktivität und will bei den Fans Emotionen wecken. Das gelingt vor allem auch durch spezielle Aktionen. s ist der Traum vieler BundesligaFans: einmal in der Halbzeitpause in der Spielerkabine sitzen, neben Stars wie Diego Benaglio oder Naldo, und von den Profis sogar für die Leistung in der ersten Hälfte beglückwünscht zu werden. Beim VfL Wolfsburg kann man dieses Gefühl seit einigen Monaten zumindest virtuell erleben, dank Blue-Screen-Technik, in der VfL-FußballWelt, dem Vereinsmuseum, das im März eröffnet wurde. Die VfL-FußballWelt ist in das im vergangenen Jahr neu gebaute AOK Stadion integriert, in dem das Frauen-BundesligaTeam und die U23 der Wolfsburger kicken, direkt neben der Volkswagen Arena. In der interaktiven Ausstellung bilden naturgemäß auch historische VereinsDevotionalien eine Facette. Wichtiger ist den Verantwortlichen aber, dass Fans den Club wirklich erleben können. „Wir glauben nicht, dass es entscheidend für den Besucher ist, dass im Wesentlichen Trophäen ausgestellt werden“, sagt VfL-Geschäftsführer Thomas Röttgermann. Vielmehr sollen in der 800 Quadratmeter großen Ausstellung „der Stolz und das Zugehörigkeitsgefühl der Fans vertieft werden“. E Besucher als Akteur Deswegen gibt es gleich 16 verschiedene Stationen, an denen die Besucher in die Rolle eines VfL-Profis schlüpfen und die Ausstellung als Teil des Teams durchlaufen. „So ist der Gast ganz nah dran, wird 8/2015 ein Teil der Mannschaft und erlebt, was im Alltag eines Fußballers passiert“, zeigt sich Röttgermann begeistert. Es beginnt damit, dass der Besucher sich mit seiner „Traumelf“ einloggt. Dann wird ein Pressefoto geschossen, bei dem man von VfL-Manager Klaus Allofs auf dem Bild als Neuzugang begrüßt wird, inklusive Trikotübergabe. Bei anderen Stationen kann man sich mit den VfL-Profis beim Ball-Jonglieren, im Dribbling und bei Schnellkrafttests messen. Die eigenen Leistungen werden dabei mit denen von Ex-Spielern wie Roy Präger oder aktuellen Stars wie Marcel Schäfer verglichen. Bei einem Elfmeter steht man sogar VfL-Keeper Benaglio gegenüber. Der ehemalige Schweizer Nationaltorwart wird im realen Tor virtuell eingeblendet und hechtet nach dem Schuss. Die Grenze zwischen realer und virtueller Welt verschwimmt dann schnell. Die eigenen Leistungen werden mithilfe eines Chips im Armband gespeichert und können nach dem Besuch im Internet abgerufen werden. In der Halbzeit geht es in die Kabine und danach durch den Spielertunnel wieder zurück aufs Feld – so wie die Wolfsburger Profis in die Volkswagen Arena einlaufen. Später stehen die Besucher der Erlebniswelt für ein 15-sekündiges Interview vor einer TV-Kamera und sollen ihre Stimmung nach einer Partie beschreiben. Der Club wird auch seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht: Um Kindern und Jugendlichen wichtige Bildungs- inhalte wie eine gesunde Ernährung zu vermitteln, wurde zum Beispiel das „Grünweiße Klassenzimmer“ eingerichtet. Dort werden aktuell dreimal pro Woche Workshops für Schüler angeboten, die in jeweils 90 Minuten von einem Pädagogen des Clubs durchgeführt werden. Dieser außerschulische Lernort soll in den kommenden Monaten noch intensiver genutzt werden. Wichtiger Zugang zu Fans Die Wolfsburger haben vor der Umsetzung des Projekts Ideen bei internationalen Sportmuseen gesammelt, unter anderem auch beim National Football Museum in Manchester. Bis zur Eröffnung der Ausstellung arbeiteten zehn VfL-Mitarbeiter und eine Agentur zweieinhalb Jahre an der interaktiven Ausstellung. Auch künftig soll die VfL-FußballWelt auf dem neuesten Stand bleiben. Dabei wird die Interaktivität der Besucher „als wichtigster Baustein dauerhaft eine große Rolle spielen“, kündigt Röttgermann an. Er sieht das Museum gar als „einen unserer wichtigsten Zugänge zu unseren Anhängern“. Man könne den Fans durch die interaktive Gestaltung des Museums die eigenen Werte ideal vermitteln. Bei so viel Akribie verwundert es nicht, dass der VfL mit dieser fanzentrierten Erlebniswelt in der Bundesliga eine Vorreiterrolle einnimmt. Es hat sich schnell herumgesprochen, dass sich Fans am besten spielerisch begeistern lassen – und nicht nur die jungen. SH 11 SPORTZÜNFTE MITGLIEDERANZAHL DER 34 DEUTSCHEN OLYMPISCHEN SPITZENSPORTVERBÄNDE Verband 2014 Veränderung zu 2013 absolut in % Deutscher Fußball-Bund 6 851 892 29 659 0,4 Deutscher Turner-Bund 5 018 819 9853 0,2 Deutscher Tennis Bund 1 445 117 -27 080 -1,9 Deutscher Schützenbund 1 373 890 1472 0,1 Deutscher Leichtathletik-Verband 834 887 -18 189 -2,2 Deutscher Handball-Bund 786 748 -16 625 -2,1 Deutsche Reiterliche Vereinigung 697 067 -11 823 -1,7 Deutscher Golf Verband 637 735 2638 0,4 Deutscher Tischtennis-Bund 588 547 -10 167 -1,7 Deutscher Schwimm-Verband 565 702 -4970 -0,9 Deutscher Skiverband 564 686 -2027 -0,4 Deutscher Volleyball-Verband 446 177 -5540 -1,2 Deutscher Badminton-Verband 200 271 -401 -0,2 Deutscher Basketball Bund 192 164 152 0,1 Deutscher Segler-Verband 186 808 508 0,3 Deutscher Judo-Bund 161 164 609 0,4 Bund Deutscher Radfahrer 138 181 757 0,5 Deutscher Kanu-Verband 119 392 1185 1,0 Deutscher Verband für Modernen Fünfkampf 109 825 5894 5,4 Deutscher Ruderverband 82 597 -713 -0,9 Deutscher Hockey-Bund 81 189 3777 4,7 Deutscher Boxsport-Verband 71 733 1974 2,8 Deutscher Ringer-Bund 64 270 -762 -1,2 Deutsche Taekwondo Union 54 871 -791 -1,4 Deutsche Triathlon-Union 53 788 1696 3,2 Snowboard Verband Deutschland 37 839 -1641 -4,3 Deutscher Eishockey-Bund 28 071 680 2,4 Deutscher Fechter-Bund 25 943 360 1,4 Bundesverband Deutscher Gewichtheber 24 632 330 1,3 Deutsche Eislauf-Union 18 293 -842 -4,6 Deutscher Rugby-Verband 13 985 133 1,0 Bob- und Schlittenverband für Deutschland 6371 170 2,7 Deutsche EisschnellaufGemeinschaft 1457 -104 -7,1 Deutscher Curling-Verband 727 -24 -3,3 Noch treiben mehr als 21 Millionen Menschen in einem der deutschen olympischen Spitzenverbände Sport. Doch die Kurve zeigt nach unten. Stand: Dezember 2014 SPONSORS Special 8/15 12 Steigerung Rückgang Quelle: DOSB einahe hätte der Deutsche Curling-Verband (DCV) im vergangenen Jahr Geschichte geschrieben – wenn auch negativ. Als erster olympischer Fachverband in der Historie der Bundesrepublik sollte er die komplette Spitzenförderung durch das Bundesinnenministerium (BMI) verlieren. Für den Verband hätte dies wohl das Aus bedeutet, schließlich finanzierte er zuletzt 95 Prozent seines Jahresetats (rund 450 000 Euro) mithilfe der Steuergelder aus Berlin. Zum Jahreswechsel konnten die Curler dann aufatmen. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und das BMI nahmen ihren Beschluss zurück. Unter der Bedingung, dass die DCV-Verantwortlichen ihre Sportart weiter professionalisieren, etwa durch die Neubesetzung des Amts des Vizepräsidenten Sport und die Gewinnung neuer Nachwuchssportler und Mitglieder. 24 Mitglieder hat der Deutsche Curling-Verband von 2013 auf 2014 verloren. Die Zahl erscheint zunächst nicht hoch, gemessen an den 727 überhaupt im Verband vereinten Curlern ist sie es aber doch. Schon jetzt bildet der DCV das Schlusslicht in der Mitgliedertabelle der 34 deutschen olympischen Spitzenverbände des DOSB (siehe links). Mit einem Rückgang von 3,3 Prozent seiner Mitglieder innerhalb eines Jahres liegt der Verband deutlich über dem Schnitt. 21 484 838 Sportler trugen im November 2014 einen Mitgliedsausweis eines der innerhalb der Spitzenverbände organisierten Vereins. Das sind zwar knapp 40 000 weniger als 2013 (minus 0,2 Prozent). In Anbetracht des B demografischen Wandels ist der Rückgang aber wenig überraschend. Zudem sind Zuwachs und Rückgang recht gleichmäßig verteilt: 18 Verbände verbuchten ein Plus, 16 Verbände ein Minus. Wie bereits in den Vorjahren hat der Deutsche Fußball-Bund mit rund 6,8 Millionen Mitgliedern die meisten und konnte gemessen an den absoluten Zahlen mit 29 658 Neuzugängen den größten Zuwachs feiern (im Vergleich zu 2013). Auf Platz zwei rangiert erneut der Deutsche Turner-Bund mit fünf Millionen Mitgliedern (plus 0,2 Prozent). Den dritten Rang nimmt der Deutsche Tennis Bund mit 1,4 Millionen Mitgliedern ein (minus 1,9 Prozent). Allerdings hat der Deutsche Tennis Bund beinahe so viele Mitglieder verloren, wie der DFB gewonnen hat, nämlich 27 080. In absoluten Zahlen ist es der höchste Verlust aller 34 Spitzenverbände. Damit setzt sich die Talfahrt der vergangenen Jahre fort. Eine Kehrtwende dürfte der Verband nur dann schaffen, wenn er noch stärker und offensiver als zuletzt versucht, alle Gesellschaftsschichten anzusprechen, um den Ruf der elitären und kostenintensiven Sportart abzulegen. Ebenfalls hohe Mitgliederrückgänge mussten die Wintersportverbände im Snowboard (minus 4,3 Prozent), Eislauf (minus 4,6) und Eisschnelllauf (minus 7,1) bekannt geben. Zu den Gewinnern gehörten im Jahr 2014 die Deutsche TriathlonUnion (plus 3,2), der Deutsche Hockey-Bund (plus 4,7) und der Deutsche Verband für Modernen Fünfkampf (plus 5,4). Die Detailzahlen belegen zudem, dass Vereinssport – sowohl olympische als auch nicht-olympische Sportarten – vor allem die junge Bevölkerung bis zum Alter von 26 Jahren anspricht. So sind fast 83 Prozent aller Jungen zwischen sieben und 14 Jahren Mitglied in einem Sportverein. Von den Mädchen sind es in dieser Altersgruppe 62 Prozent. Bei den 19- bis 26-Jährigen sind immerhin noch 41 Prozent der Männer in einem Sportverein, bei den gleichaltrigen Frauen sind es deutlich weniger, nämlich 24 Prozent. KH 8/2015 LICENSE IMPOSSIBLE Die Hängepartie im Sportwettenmarkt kommentiert der Chefredakteur von „games & business“, Stefan Dreizehnter etreutes Zocken für den guten Zweck. Daraus leitete das Glücksspielmonopol in Deutschland jahrzehntelang seine Existenzberechtigung ab. Lotto, Toto, Oddset, Spielbanken, Glücksspirale. Hier durften die Deutschen nach dem Willen des Gesetzgebers ihren „Spieltrieb“ kontrolliert befriedigen. Einen Trieb, den man im Land der Dichter, Denker und Bausparer nur naserümpfend akzeptierte. Wenn er schon befriedigt werden sollte, dann aber nicht der Lust wegen, sondern für gute Zwecke – wie den Breitensport. Damit konnte man die Bedenkenträger und das schlechte Gewissen ruhigstellen. Die Glücksspielanbieter mussten aufgrund des Monopols keine private Konkurrenz fürchten. Eine bequeme Situation für alle Beteiligten. B Dingen auf Kosten der privaten Sportwettenanbieter, die ihr Geschäft legal und lizenziert in Deutschland betreiben wollen. Anbietern ins Ausland. Geld, das im Land bleiben könnte. Scheitern mit Ansage Hier und da verkommt der Kampf der Freunde des Glücksspielmonopols gegen legale private Glücksspielanbieter zum Krampf. Zum Beispiel sollen Geldströme zu ausländischen Glücksspielanbietern unterbunden werden. Eine Idee, die genauso viel Aussicht auf Erfolg hat wie das Verbot von Glatteis. Auch in anderen Bereichen des Glücksspielmarktes finden sich ähnlich Krampf statt Regulierung Die Art und Weise, wie es den Freunden des staatlichen Glücksspielmonopols gelungen ist, ihr überholtes Geschäftsmodell trotz der geforderten Öffnung des Marktes über die Runden zu bringen, sieht auf den ersten Blick leicht einfältig aus, erweist sich aber auf den zweiten Blick als höchst intelligent. Die sicherste Me- 8/2015 Foto: picture alliance Der Spieltrieb und das Monopol Der „Spieltrieb“ hat den Freunden des staatlichen Glücksspielmonopols jedoch einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Warum sollte er sich mit dem müden staatlichen Oddset zufriedengeben, wenn er auch wirklich spannende Sportwetten haben konnte. Dank Internet und findiger Unternehmen aus dem Ausland können dies die Wett-Freunde seit rund 15 Jahren. Dem Glücksspielmonopol lief die Kundschaft scharenweise davon. Lotto, Toto & Co entdeckten aber schnell die Instrumente der Marktwirtschaft, hielten dagegen und rührten die Werbetrommel – und zwar so kräftig, dass ihnen der Europäische Gerichtshof auf die Finger klopfte. Wer so massiv für sein Glücksspiel werbe, könne nicht von sich behaupten, dass er die Spielsucht bekämpfe, so die Richter. Das staatliche Monopol war, über alle Glücksspielformen hinweg, gekippt. Da man den neuen Anforderungen gerecht werden musste, bastelten nun die Bundesländer, die für das Glücksspiel zuständig sind, ein entsprechendes Gesetzeswerk. Jahre später kann man feststellen, dass es ihnen gelungen ist, ihr Glücksspielmonopol bis heute zu retten – auf Kosten der Spielfreiheit und vor allen S P O R T S P O N S O R I N G VO N M E R K U R : A m E n d e b ewe i s t d e r We t t- Ku n d e s e i n e A u to n o m i e . thode, eine Marktöffnung für weitere Anbieter zum Scheitern zu bringen, ist die Beschränkung der Konzessionen auf 20. Und exakt diese Methode hat man gewählt. Denn es ist logisch, dass spätestens der 21. Bewerber klagt. Warum die und ich nicht? Genauso kam es. 20 Bewerber wurden gekürt und mit Punkten bewertet. Schön für die Gewinner, aber völlig nutzlos für sie. Keiner im Bewerberverfahren hat bisher tatsächlich eine Lizenz bekommen, denn Gerichte haben sie, wie erwartet, auf Eis gelegt – das Monopol hat Zeit gewonnen. Die Sportwetten blühen trotzdem in Deutschland. Täglich wetten deutsche Sportfans millionenfach über ausländische Wettplattformen. Mehr als 4,5 Milliarden Euro bringen die Wettfreunde aus Deutschland den hier nicht zugelassenen absonderlich anmutende Vorschriften. So muss künftig zwischen zwei Spielhallen, je nach Bundesland, ein Mindestabstand von mal 200, mal 500 Metern sein, damit der Spieler nach Verlassen der Spielhalle auf seinem Fußweg „abkühlen“ kann. Unnütz, denn drei von fünf Spielgästen kommen mit dem Auto. In Berlin will man der Spielsucht sogar per Gesetz mit dem absoluten Getränkeverbot für Gäste in Spielhallen zu Leibe rücken. Die „Logik“ dahinter: Wer Durst hat, spielt nicht, und wer nicht spielt, kann nicht süchtig werden. Die Gralshüter des Glücksspielmonopols haben ganze Arbeit geleistet. Anstatt ein ausgewogenes Regelwerk für das Glücksspiel in Deutschland zu schaffen, haben sie sich einen Schonraum eingerichtet, der den Glücksspielmarkt in eine fatale Schieflage gebracht hat. 13 OFFIZIELLER FASHION-PARTNER HIW:J0;SPJWFYVK7:;IVHIV&VIQIR YRHHIW*'7X4EYPM [ [ [VS]VSFWSRGSQ VIRTUELLE BANDENWERBUNG Seit Jahren wird in der Sportwirtschafts-Szene über virtuelle Werbung diskutiert. Beim Audi Cup 2015 wurde die Digitaltechnik in Deutschland nun erstmals während eines ganzen Turniers eingesetzt. Den Sponsoren werden damit völlig neue Werbemöglichkeiten eröffnet. derte Werbebotschaften efeschmäcker sind ja fektiv die richtige Zielgruppe bekannt lich vererreichen“, so Glas. schieden: In China, Die digitale Überblendem größten Autodung von Bandenwerbung markt der Welt, ist allerdings nicht nur für verkaufte Audi 2014 sein weltweit agierende AutomoOberklassemodell A6L am bilkonzerne von Bedeutung. häufigsten. In den USA, So konnte beim Audi Cup dem zweitgrößten Markt, beispielsweise in Großbriwar hingegen der SUV Q5 tannien auf derselben Bandas am meisten abgesetzte denfläche ein anderer SportModell. In Europa, der drittwettenanbieter oder eine wichtigsten Absatzregion, andere Tourismusregion wurde die positive Verwerben als in Italien. kaufsentwicklung im verAllerdings bringt die digangenen Jahr maßgeblich gitale Überblendung auch von der A3-Serie getragen. einige Herausforderungen So unterschiedlich die mit sich. Zunächst einmal Geschmäcker, so differenmüssen die Systeme die geziert muss die Ansprache T E S T L AU F: B e i m S p i e l F C B aye r n – S C Fr e i b u r g w u r d e 2 0 1 4 ü b e r b l e n d e t . wünschten Bereiche des Kaan die jeweilige Kundschaft Beim diesjährigen Audi Cup, einem merabildes, also die Bandenwerbung, exsein. Die individuelle Werbeausrichtung hochklassigen internationalen Vorbereiakt erkennen und digital ersetzen. Externe soll sich künftig auch bis ins Sportspontungsturnier für die Liga-Wettbewerbe im Störquellen wie Sonneneinstrahlung, Nesoring fortsetzen. Fußball, das am 4. und 5. August in der bel oder auch Rauchschwaden von BengaDaher arbeitet Audi mit dem FC Bayern Münchner Allianz Arena stattfand, wurde los müssen dabei in der digitalen ÜberarMünchen, bei dem das Unternehmen diese Technik nun erstmals über ein ganzes beitung ebenso mit eingerechnet werden zugleich Anteilseigner ist, und dem DienstTurnier in Deutschland eingesetzt. Neben wie die Spieler auf dem Feld, die sich vor leister AIM Sport Marketing an der Entwickdem FC Bayern München nahmen der AC den Banden naturgemäß bewegen. „Unser lung von virtueller Werbung. Dahinter steht Mailand, Real Madrid und Tottenham HotAnspruch ist es, dass es am Bildschirm so eine Technik, die es ermöglicht, Werbebanspur teil. Für die Zielmärkte Großbritannien, rüberkommt, als wäre es real“, so Glas. „Für den im Stadion digital zu überblenden. Mit Italien, China und die Vereinigten Arabidas lernende System bieten dabei Livediesem sogenannten „digital overlay“ könschen Emirate wurde jeweils ein separates Spiele die besten Bedingungen, um es weinen Sponsoren ihre Bandenwerbung für die TV-Signal produziert, das mit virtueller terzuentwickeln.“ unterschiedlichen Länder beziehungsweise Werbung überblendet wurde. In der Fußballbundesliga beschäftigt Absatzmärkte individuell anpassen, in desich derzeit maximal eine Handvoll Clubs nen die Fußballspiele übertragen werden. konkret mit der digitalen Bandenwer„Wir testen dieses Projekt nun schon seit Effektive Werbebotschaften bung. Eine zeitnahe, flächendeckende vier Jahren, auch in enger Zusammenarbeit „Virtuelle Werbung bietet uns als Sponsor Einführung scheint also daher noch nicht mit der Deutschen Fußball Liga. Im Mai riesige Potenziale, unsere Marke und unin Sicht. Auch weil bislang keine dauerdieses Jahres gab es einen sogenannten sere Botschaften in internationalen Zielhaft fehlerfreie technische Lösung vorlag. Innovationstag der DFL mit diversen märkten zu verankern“, sagt Thomas Glas, Die Technik hat Audi mit dem FC Bayern Anbietern dieser Technologie“, erklärt AnLeiter Sportmarketing bei Audi, und nennt und seinem Engagement in den verdreas Jung, Marketingvorstand des FC Baydamit den Grund für die Mitentwicklung gangenen Monaten nun entscheidend ern. „Die Ergebnisse waren sehr aufder Technologie. Beispielsweise können vorangetrieben. Das Ziel ist es, die Techschlussreich, um diese Technologie hoffentdurch „digital overlay“ in China das beliebnik in der kommenden Bundesligasaison lich in naher Zukunft mit den notwendigen teste Modell durch Schriftzeichen oder in zu nutzen. Damit wird das Thema weiter Genehmigungen zu versehen und sie auf Italien in der Landessprache eingeblendet an Dynamik gewinnen. dem Markt einzuführen.“ werden. „Dadurch können maßgeschneiSH Foto: picture alliance G 8/2015 15 COMMUNITY DER KÖNIGSKLASSE Die Hypovereinsbank wirbt auf einer der zweifellos wertvollsten Fußball-Bühnen: der Champions League. In der vergangenen Saison nutzte sie diese für ihre Kampagne „Road to Berlin“, mit der erfolgreich eine Community aufgebaut werden konnte. Branchenprimus FC Bayern München gelernt hat, stellte zu Beginn des Konzeptionsprozesses nach einer Situationsanalyse der „Königsklasse“ fest: „In der Champions League wird zwar viel Geld für Werbung ausgegeben, aber die eigentlichen Stärken der Kommunikationsplattform werden digital bislang nur selten ausgespielt.“ Die Sponsoren hätten hier noch deutlichen Nachholbedarf, „vor allen Dingen im Hinblick auf die digitale Aktivierung“, so Beringer. Doch speziell für plattformübergreifende Interaktionen biete die Champions League massives Potenzial, die „digitalen Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt“, so Beringer. Und trotzdem habe O P D E N H ÖV E L U N D R I E D L E : S c h a f f u n g vo n i n te r e s s a n te n I n h a l te n . es bislang noch keine wirklich starken Ideen in diesem filialen – in Aschaffenburg, Berlin, FlensBereich gegeben. Die „Road to Berlin“burg und Nürnberg „HVB-Arenen eingeKampagne nutzte diese Lücke und generichtet“. Gezeigt wurde Premium-Fußrierte dadurch Aufmerksamkeit. ball: die UEFA Champions League. Um den Dialog mit den Kunden zu Neben Riedle hatte die Bank unter anstarten, entschied man sich gemeinsam derem auch Thomas Helmer und Giovane mit der Hypovereinsbank für ein sogeElber als „Local Heros“ engagiert, die für nanntes Multi-Channel-Konzept. Die reFachsimpeleien und Fotos mit den Kunalen „HVB-Arenen“ in den ausgewählten den dabei waren. Kommentiert wurden Filialen wurden dazu in der digitalen Welt die Spiele vor Ort von ARD-„Sportschau“begleitet. Dazu wurden diverse OnlineModerator Matthias Opdenhövel, der Plattformen miteinander vernetzt. „Auf Champions-League-Botschafter der Hyder einen Seite konnten so ausgewählte povereinsbank ist. So schuf das UnterKunden der Hypovereinsbank zu exklunehmen eigene Geschichten, die es in die siven Events eingeladen werden“, sagt digitale Welt verlängerte. Beringer, „auf der anderen Seite konnten Entwickelt wurde die Kampagne von wir so Inhalte für die digitalen Plattforder Agentur Lobeco. Geschäftsführer Lomen generieren.“ renz Beringer, der sein Handwerk beim er würde nicht gern mal gemeinsam mit Karl-Heinz Riedle, immerhin Weltmeister von 1990, Fußball gucken? Ausgewählten Kunden der Hypovereinsbank war dies im Frühjahr vergönnt. Im Rahmen seiner „Road to Berlin“-Kampagne hatte das Finanzinstitut in sogenannten Flagship-Filialen – also Vorzeige- Foto: Mertel W 8/2015 Digitales Zentrum der Kampagne war eine eigens eingerichtete Microsite. Inhaltlich befüllt wurden sie und die komplette Kampagne von einer fünfköpfigen Redaktion. Diese war bei den Events vor Ort, entwickelte den Inhalt und sorgte für dessen digitale Verbreitung. Soziale Medien wie Facebook und Twitter wurden zudem für den Dialog mit Kunden und Fußballfans genutzt. Zur Anregung der Kommunikation und Interaktion wurden beispielsweise Grafiken und Statistiken zu den teilnehmenden Teams für die Fans gegenübergestellt. Moderator Opdenhövel unterstützte den Sprung von Off- zu Online. Auf der Website der Hypovereinsbank schrieb der Journalist einen eigenen Blog, die Community wiederum konnte ihm über diesen Weg Fragen stellen. Die Bank nutzte die Bekanntheit des Moderators zudem als Multiplikator: Opdenhövel hat aktuell nahezu 300 000 Follower beim Kurznachrichtendienst Twitter. Dies bedeutete nicht nur eine massive Verbreitung der Inhalte, sondern gleichzeitig die „Erschließung einer potenziellen neuen Zielgruppe“, so Beringer. Denn viele seiner Follower dürften bislang keine HypovereinsbankKunden gewesen sein. Die Analyse nach Abschluss der Kampagne untermauert den Erfolg der eingeschlagenen Strategie. Über den gesamten Zeitraum – der Anpfiff erfolgte mit dem Achtelfinale, Abpfiff war nach dem Endspiel in Berlin – wurden insgesamt 2450 Inhalte über die digitalen Plattformen abgesetzt. Diese resultierten in mehr als 440 000 direkten Interaktionen der Hypovereinsbank mit Champions-League-Fans. „Das Ziel, eine Community aufzubauen, ist erreicht“, bilanziert Beringer. „Die Hypovereinsbank wird in dieser Gruppe nicht mehr nur als Sponsor wahrgenommen, sondern liefert auch interessante Inhalte.“ Und Weltmeister gibt es in Deutschland mittlerweile weitere – die nächste Kampagne kann also kommen. SH 17 Foto: WWP EINSTIEGSHÜRDE 107 EURO 107 bis 5422 Euro: Die Preise der VIP-Tickets für Sportveranstaltungen sind auch im Jahr 2015 unterschiedlich hoch. Das günstigste Angebot gibt es dabei etwas überraschend im Fußball. Die Hospitality-Preise der wichtigsten Sportevents 2015 im Überblick. n den ungeraden Jahren, wenn weder Olympische Spiele noch Fußball-Weltoder -Europameisterschaften anstehen, rücken traditionell andere Sportevents in den Vordergrund. So auch 2015. Wobei, ganz ohne Fußball-Weltmeisterschaft vergeht auch dieses Jahr nicht. So fand vor Kurzem die WM der Frauen in Kanada statt. Dass der Stellenwert dabei durchaus ein anderer als beim Herrenturnier ist, zeigt sich auch in der von „Match Hospitality“ gewählten Preisstruktur für die VIP-Tickets. Lag das günstigste Hospitality-Angebot bei der FIFA WM 2014 noch bei 521 Euro, waren einige Spiele in Kanada bereits ab 107 Euro zu sehen. Es ist zugleich das günstigste Business-Ticket aller betrachteten Sportevents. Wobei der Großteil der Vorrundenspiele gar nicht einzeln, sondern nur in „Doubleheadern“ angeboten wurde, also für zwei an einem Tag in einem Stadion stattfindende Partien. Für diese Pakete starteten die Preise bei 160 Euro. Das Hospitality-Programm wurde dabei übrigens unter dem Motto „Fußball mit Flair“ angepriesen und mit dem klaren Appell „Nicht verpassen“ abgeschlossen. Diesen Appell richten sicherlich auch die Vertriebsmitarbeiter für die Hospitality-Angebote aller I 18 VIP-PREISE FÜR SPORTEVENTS 2015* Event Neujahrsspringen der Vierschanzentournee PDC World Darts Championships BMW IBU Biathlon-Weltcup in Ruhpolding Hahnenkammrennen, Abfahrt der Herren im Audi FIS Weltcup Ski Alpin Super Bowl Austragungsort GarmischPartenkirchen London Ruhpolding Nettopreise der niedrigsten Sitzplatz-Kategorie 190 € 315 € (Endspiel) 250 € (Tagesticket) 1080 € (Gesamtevent) Kitzbühel 1000 € Phoenix (USA) 2569 € BMW IBU BiathlonWeltmeisterschaften 2015 Kontiolahti (Finnland) DFB-Pokalfinale der Frauen Köln 190 € (Tagesticket) 1510 € (Gesamtevent) 150 € IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft Tschechien 111 € (Vorrunde) 464 € (Endspiel) DTM-Rennen auf dem Hockenheimring Hockenheim 395 € French Open Paris 230 € (1. Runde) 605 € (Herrenfinale) DFB-Pokalfinale der Herren Berlin 600 € EHF Champions League Final Four Köln 697 € (Zwei-Tages-Ticket) Finale UEFA Champions League Berlin 2450 € (Endspiel) FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Kanada 107 € (Vorrunde) 497 € (Endspiel) Wimbledon Championships London 524 € (1. Runde) 5422 € (Herrenfinale) Formel 1 – Großer Preis von Deutschland Solheim Cup (Golf) Nürburgring 954 € St. Leon-Rot 545 € (Tagesticket) 1635 € (Gesamtevent) * Auswahl, Preise teilweise gerundet und umgerechnet. Hospitality-Angebote können sich in Qualität und Service erheblich voneinander unterscheiden. Karten sind teilweise nicht einzeln, sondern nur im Paket zu erwerben. SPONSORS 1/15 Quelle: SPONSORS anderen Sportevents an ihre potenziellen Kunden. Dabei konnten sie zudem damit argumentieren, dass die Ticketpreise im Vergleich zum Vorjahr nicht oder nur geringfügig gestiegen sind. Konstant waren beispielsweise die Ticketkosten beim BMW IBU BiathlonWeltcup in Ruhpolding Mitte Januar, wo der Tagespass wie 2014 bei 250 Euro lag. Vom 18. bis 20. September gibt es mit dem in St. Leon-Rot bei Heidelberg ausgetragenen Solheim Cup noch ein weiteres Highlight. Das dreitägige Golf-Kräftemessen zwischen den besten Spielerinnen Europas und Amerikas wird erstmals in Deutschland ausgetragen und gilt als exklusive Kommunikationsplattform. Entsprechend hochpreisig sind auch die Angebote für VIPs. Für die drei BusinessBereiche mit insgesamt 1500 Plätzen und die 18 Logen (360 Plätze) liegt das günstigste Tagesticket bei 545 Euro. Theoretisch. Denn: Tagestickets gibt es gar nicht zu kaufen. Es werden nur Dreitagespässe angeboten – und die werden auch nur dann verkauft, wenn man direkt vier abnimmt. Damit verschiebt sich der Preis, für den man Zutritt zu der Barsebäck Lounge inklusive Blick auf das Grün des 18. Lochs erhält, auf mindestens 6540 Euro. NL 8/2015 MEHR ALS EIN LOGO AUF DEM TRIKOT Es ist unbestritten: Sportsponsoring ist eine Kommunikationsdisziplin mit einzigartigen Potenzialen. Um im Werbeumfeld mit den anderen Sponsoren allerdings bestehen zu können, muss das Engagement ganzheitlich und kreativ genutzt werden. m Durchschnitt 6,77 Milliarden Kontakte pro Saison erzielt ein Unternehmen mit seinem Logo auf dem Trikot eines Bundesligaclubs durch die mediale Berichterstattung. Diese Zahl hat der Sportrechtevermarkter Sportfive errechnet. „Sport ist das letzte große Live-Event, das Millionen von Menschen verbindet und damit zunehmend attraktiver für Marken wird“, weiß Sven Müller, Senior Director Sponsorship Planning bei Sportfive. „Es gibt nach wie vor keine bessere Plattform als die Fußballbundesliga, um große Reichweite zu generieren.“ Ein Argument, mit dem sich häufig ein potenzieller Sponsor überzeugen lässt. So weit, so verständlich. Allerdings liegt genau hier auch die größte Herausforderung des Sponsorings. „Viele glauben, dass ein Sponsoring alleine aus der Logopräsenz auf dem Trikot besteht“, so Müller, „dabei ist das Logo nur eines von insgesamt mehr als 300 Einzelrechten, die ein Unternehmen innerhalb eines Hauptsponsorings für sich und seine Kommunikationsziele nutzen kann.“ I Ganzheitlich verankern Diese Rechte kann der Sponsor „aktivieren“, um sich von anderen Sponsoren im Werbeumfeld abzuheben. Markenexperte Müller spricht in diesem Zusammenhang lieber von Integration statt Aktivierung: „Das Sponsorship muss im Unternehmen ganzheitlich verankert werden und alle Mitarbeiter müssen Lust darauf haben, es für ihre Abteilungen zu nutzen.“ Gelungene Beispiele hierzu gibt es viele, eines davon heißt Evonik, seit 2007 Hauptsponsor bei Borussia Dortmund, ein anderes Commerzbank. Zwei langfristige Partnerschaften mit Bundesligaclubs, die beispielhaft dafür stehen, dass Sponsorships ein lohnendes Investment sein können. Die Bank betitelt seit 2005 die Heimspielstätte von Eintracht Frankfurt, die seitdem „Commerzbank-Arena“ heißt. 8/2015 „Die Fans kommen so mit der Marke Evonik in einem positiven Umfeld in Kontakt. Damit positioniert sich der Spezialchemiekonzern als starke Marke und potenzieller Arbeitgeber“, erklärt Müller. „Im besten Fall werden so aus Fans künftige Mitarbeiter.“ Wichtig dabei ist, dass die Aktionen rund um das Sponsorship für alle Beteiligten – also den Club, den Sponsor und den Fan – einen nachhaltigen Wert haben. Langfristig kreativ H AU P T S P O N S O R : Tr i ko t b r a n d i n g p l u s 3 0 0 we i te r e R e c h te . Jüngst verlängerte die Commerzbank den Vertrag bis 2020 und bleibt damit weitere fünf Jahre Namensgeber der Frankfurter Arena. Mit Beginn der Partnerschaft platzierte die Bank über 20 000 Logos in und um die Arena, um die Marke zu verankern. Zudem wurde das Stadion stringent in alle kommunikativen Maßnahmen der Bank integriert. Zum Beispiel war die Arena integraler Bestandteil im TV-Spot mit der Frauen-Nationalmannschaft, der von April bis Ende Juni dieses Jahres im Fernsehen zu sehen war. Evonik nutzt in regelmäßigen Abständen aktuelle Ereignisse als Aufhänger für Werbekampagnen rund um sein Sponsorship. Anzeigen mit Claims wie zum DFB-PokalFinale des BVB („Jetzt ist es raus: Jürgen Klopp geht nach Berlin! Und sein Team nimmt er gleich mit!“) sorgen für Schmunzeln bei den Fans. Darüber hinaus ist Evonik Partner der Fußballschule von Borussia Dortmund, die Fußballcamps für Kinder und Jugendliche unter anderem auf dem Trainingsgelände des Clubs veranstaltet. Das Schwierige dabei: Sponsorships werden heutzutage immer kurzfristiger vor Saisonstart abgeschlossen und mit kurzen Laufzeiten verkauft. Beides dient einem erfolgreichen Sponsoring nur bedingt, da Storytelling, Imageaufbau und Bekanntheitssteigerung eine langfristige Planung und Umsetzung benötigen. „Dabei gibt es leider immer noch zu wenig kreative Ideen. Darin versuchen wir die Sponsoren seit geraumer Zeit zu unterstützen“, erklärt Müller den bei Sportfive vollzogenen Paradigmenwechsel von der alleinigen Vermarktung hin zur umfassenden Beratung. „Wir gehen hin, hören zu und kommen nach vier Wochen mit Ideen wieder.“ So wird Sponsoring künftig hoffentlich nicht mehr mit klassischen Werbeformen wie Plakatwerbung gleichgesetzt. Wünschenswert wäre, dass es seine Vorteile gegenüber anderen Werbeformen ausspielen kann. Am Ende profitieren davon dann alle Beteiligten – wie bei den Sponsorships von Evonik und der Commerzbank. Beide Sponsoren hatten folglich seinerzeit ihre Sponsorships verlängert. SH 19 . e d r e f P 3 3 3 e i . i w e r k d r a e i St w t h c Lei 33 PS) 3 ( W k , 245 e auweis zientem b t ffi h e c i e it m . di L und Au Audi Q7 rbrauch r e e o V u t e o m n M e r I®De iger 7 3.0 TFS ei niedr udi.de/q b a m e ik k r m a a t s hr Dyn für me Kraftstoffverbrauch in l/100 km: kombiniert 8,3–7,7; CO2Emission in g/km: kombiniert 193–179. Angaben zu den Kraftstoffverbräuchen und CO2-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit vom verwendeten Reifen-/Rädersatz.