das geschäft mit dem ei

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das geschäft mit dem ei
Spitzensport sichtbar machen - www.inspiration-sport.de
AUSGABE DEZEMBER 2015 20. JAHRGANG WWW.SPONSORS.DE
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RUGBY
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34 olympische Fachverbände, tausende Spitzensportler, Trainer,
Betreuer und Funktionäre in Deutschland greifen ab sofort auf ein
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WINTERSPORT:
IM INTERVIEW:
INTERNATIONALISIERUNG:
ALLE RECHTE IM
ÜBERBLICK
CHRISTIAN HEIDEL,
1. FSV MAINZ 05
REISEFÜHRER
FÜR CHINA
20.11.15 15:54
E D I TO R I A L
KRISE ALS CHANCE
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) steckt in der größten Krise seiner 115-jährigen Geschichte. Zunächst war da das Darlehen von Robert Louis-Dreyfus in Höhe von 6,7 Millionen
Euro, das in keinem Buch des Organisationskomitees der Fußball-WM 2006 auftauchte.
Wenig später tauchte ein von Franz Beckenbauer unterschriebenes Dokument auf, das
dem damaligen FIFA-Vizepräsidenten Jack Warner, der heute lebenslang wegen Korruption gesperrt ist, umfangreiche Vorzüge zuteilwerden lassen sollte.
DFB-Präsident Wolfgang Niersbach trat infolge der nicht enden wollenden Negativschlagzeilen am 9. November zurück. Hauptgrund war nicht sein direkt nachgewiesenes,
persönliches Verschulden, sondern vielmehr das ungenügende Krisenmanagement inklusive einer mehr als unglücklichen Krisenkommunikation unter seiner Führung.
Spannend wird nun sein, welche Schlüsse der DFB aus den Vorkommnissen ziehen
wird. Der größte Sportverband der Welt mit insgesamt knapp sieben Millionen Mitgliedern und einem Umsatz im niedrigen dreistelligen Millionenbereich sollte seine Krise
als Chance begreifen! Als Chance, um umfangreiche strukturelle Veränderungen einzuleiten. Dass große Teile des operativen Geschäfts heute noch von ehrenamtlichen
Funktionären geführt werden, ist gemessen an Relevanz und wirtschaftlichem Volumen
nicht mehr zeitgemäß. Ein Anfang könnte die Präsentation eines hauptamtlichen Präsidenten darstellen. Zudem sollte die umfangreiche, undurchsichtige Gremienstruktur
verschlankt werden. Prozesse würden damit schneller und transparenter werden.
Eine weitere Möglichkeit wäre, die wirtschaftlichen Aktivitäten des Profisports stärker von den gesamtgesellschaftlichen und originären Vereinsaufgaben des DFB zu trennen. So wie es, mit Ausnahme von drei Clubs, mittlerweile alle Fußballbundesligisten
machen. Kapitalgesellschaften für den Profisport und ein e. V. für alle weiteren Belange.
Als Vorbild könnte dabei ausgerechnet der ADAC dienen. Jener Verband, der im vergangenen Jahr selbst in einen Skandal dramatischen Ausmaßes verwickelt war. Sie
erinnern sich: Der größte Automobilclub Europas hatte über Jahre die Ergebnisse seiner
Leserwahlen gefälscht. Nach Bekanntwerden der Manipulationen hatte sich der ADAC
jedoch ein Reformprogramm zur grundlegenden Neuausrichtung auferlegt. 2016 soll
die neue dreiteilige Organisationsstruktur aus e. V., gemeinnütziger Stiftung und nichtbörsennotierter Aktiengesellschaft umgesetzt werden. Ein Vorbild auch für den DFB?
Spricht man mit Mitarbeitern, die beim DFB auf operativer Ebene tätig sind, erhält
man breite Zustimmung für derartige Ideen. Entscheidend wird am Ende aber sein, die
traditionell starken Landesverbände und ehrenamtlichen Entscheidungsträger des DFB
von einer grundsätzlichen Umstrukturierung zu überzeugen. Dies
dürfte nicht einfach werden. Denn eine Neuausrichtung könnte die altgedienten Funktionäre ihre eigene Macht kosten.
Und wer sägt schon gerne am eigenen Stuhl?
Angesichts des Imageschadens, den der deutsche Fußball in den vergangenen Wochen erlitten hat, sollte jedem
Fußballfunktionär aber klar sein: Ein „Weiter so“ darf es
nicht geben. Die Interimspräsidenten Rainer Koch und
Reinhard Rauball beteuern zwar emsig, wie ernst es ihnen mit Aufklärung und Vertrauensauf bau ist. Aktuell
ist aber noch nicht absehbar, wie substanziell der Reformeifer wirklich ist. Man möchte den DFB-Verantwortlichen „Mut zur Veränderung“ zurufen. Denn dann könnte
selbst die größte Krise des DFB auch ihr Gutes haben.
PHILIPP KLOTZ
GESCHÄF TSFÜHRER
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23.11.15 10:11
FUSSBALL
RUGBY
TITEL
„Panik nicht nachvollziehbar“ 6
Das Geschäft mit dem Ei
Mainz 05 wird im Geschäftsjahr 2014/15 erstmals die Marke von 100 Millionen Euro Umsatz
überschreiten. Im Interview erklärt Manager
Christian Heidel die Strategie im Transfergeschäft und erläutert die Hintergründe des neuen Zehnjahresvertrags mit Vermarkter Infront.
Die Ende Oktober zu Ende gegangene Rugby-Weltmeisterschaft im Rugby-Mutterland England hat
gezeigt, dass der körperbetonte Sport in vielen Regionen der Erde die Massen elektrisieren kann.
Während Rugby in Deutschland in der Nische verschwindet, hat die Sportart in ihren Ursprungsländern Millionen von Anhängern. Dort ist sie für die Industrie eine heiß begehrte Werbeplattform
und für die wichtigsten Rugby-Verbände und -Ligen ein lukratives Geschäft. SPONSOR S analysiert
eine Sportart, die gerade die Welt erobert.
FUSSBALL
ANDERE SPORTARTEN
„Kann Panik nicht nachvollziehen“
6
Dominanz ausgebaut
34
VENUE & EVENT
20
Rückblick 2015
28
Mainz 05 knackt die Marke von 100 Millionen
Euro Umsatz. Im Interview spricht Manager
Christian Heidel über die Strategie.
Die Zahl der Vermarkter, TV-Sender und
Sponsoren im Wintersport ist überschaubar.
Bestehende Player bauen ihre Positionen aus.
Erstmals waren beim SPONSOR S Clubmanager
Summit in der BayArena über 250 Vertreter von
Clubs, Ligen und Verbänden vor Ort.
Fußball macht Schule
Rennstrecke statt Autohaus
Vorbericht SpoBiS
10
In den 90er-Jahren entstanden in Deutschland
die ersten Fußballschulen, jetzt sind es weitaus
mehr. Auch weil Proficlubs sie entdeckt haben.
Das neue Format der DTM bietet neue Vermarktungsoptionen. Wird es eine Verlängerung mit der ARD als Rechtehalter geben?
Heidenheimer Einflüsse
„Wir taktieren nicht“
14
24
30
Die SPONSOR S-Analyse zur Hospitality-Vermarktung der 36 Proficlubs bestätigt unter anderem eine höhere VIP-Auslastung der Stadien.
Beko steigt wohl als BBL-Titelsponsor aus. LigaGeschäftsführer Stefan Holz spricht über das
wichtigste Sponsoringrecht der BBL.
Englische Transferkönige
„Je eher, je lieber“
16
Die fünf größten europäischen Ligen transferierten in diesem Sommer 1340 Profis über ihre
Grenzen. England gab am meisten Geld aus.
31
Das Programm für den SpoBiS 2016 steht fest.
Die Ausschreibung der DFL und die OlympiaRechte von Eurosport stehen im Fokus.
32
Die NFL hat erneut drei Spiele in London ausgetragen. COO Peter Griffiths erklärt, wie er den
deutschen Markt erschließen will.
TITEL | RUGBY
Das Geschäft mit dem Ei
MEDIEN
Von Mallorca an die Elbe
18
Das vor fünf Jahren gegründete Hamburger Online-Bewegtbildportal Elbkick.tv ist mittlerweile eine bundesweit wachsende Unternehmung.
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34
Die kürzlich zu Ende gegangene Rugby-WM
elektrisierte vielerorts die Massen. Während
Rugby in Deutschland in der Nische verschwindet, hat es anderswo Millionen Fans. Rugby ist
für die Industrie sowie für Verbände und Ligen
ein lukratives Geschäft. SPONSOR S analysiert
eine Sportart, die gerade die Welt erobert.
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20.11.15 16:46
WINTERSPORT
Dominanz ausgebaut
WIRTSCHAFT
20
Nimm zwei
DIENSTLEISTER
48
Reiseführer für China
52
Die Zahl der Rechtevermarkter, TV-Sender
und Sponsoren im Wintersport ist mittlerweile überschaubar. Große bestehende
Player haben langfristig ihre Positionen im
Wintersportbusiness zementiert und bauen
diese weiter aus.
Wer ist das Versicherungsunternehmen
WWK, das seit dieser Saison nicht nur neuer
Hauptsponsor des FC Augsburg ist, sondern
auch das Stadion-Namensrecht des Clubs
gekauft hat? Und welche Ziele und welche Strategie stecken hinter der Doppelbuchung?
Das Wirtschaftspotenzial im Reich der Mitte
ist riesig. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) und
viele hiesige Clubs haben China daher als
Zielmarkt definiert. Es gibt aber auch viele
Fallstricke zu beachten. SPONSOR S gibt eine
Hilfestellungen für deutsche Clubs.
DIENSTLEISTUNGEN
MELDUNGEN
PERSONEN
DFB: Präsident gesucht
42
1.FC Kaiserslautern: Fans zahlen via Handy
1. FC Nürnberg: Grundig steigt aus
Formel 1: Nürburgring will Comeback
Zwischenruf
Reiseführer für China
52
Die DFL und ihre Clubs haben China als Zielmarkt definiert. Im Reich der Mitte gibt es aber
auch Fallstricke zu beachten.
2. Bundesliga: SCF mit Rekordergebnis
43
2. Bundesliga: FC St. Pauli mit Gewinn
Ausrüster: Adidas bekannter als Nike
Vierschanzentournee: Audi neuer Presenter
WIRTSCHAFT
„Bahnbrechend“
44
Fedex ist neuer Hauptsponsor der UEFA Europa
League. Brenda McWilliams-Piatek erläutert im
Interview die Gründe für das Engagement.
Dank Kurt Jara
Sponsorships
50
Kongress News
51
12
Oliver Poppelbaum, Bereichsleiter Sales & CRM
Hamburger SV
Köpfe
54
Profil
57
Melanie Steinhilber, Geschäftsführerin
Marketing/Sponsoring Uhlsport
Laut gedacht
58
Termine/Impressum
59
46
Nach dem Hauptsponsorship beim MSV Duisburg folgen möglicherweise weitere Engagements der Outdoormarke Black Crevice.
Nimm zwei
48
WWK hält das Stadion-Namensrecht und ist
Hauptsponsor des FC Augsburg. Welche Ziele
stecken hinter der Doppelbuchung von WWK?
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23.11.15 11:50
1 . FS V M A I NZ 0 5
„KANN PANIKMACHEREI
NICHT NACHVOLLZIEHEN“
Der 1. FSV Mainz 05 wird im Geschäftsjahr 2014/15 erstmals die Marke von 100 Millionen
Euro Umsatz überschreiten. Im Interview erklärt Vorstandsmitglied Christian Heidel die
Strategie im für den Club existenziellen Transfergeschäft und erläutert die Hintergründe
des neuen Zehnjahresvertrags mit Vermarkter Infront.
SPONSORS: Herr Heidel, seit Wochen ist Ihr
möglicher Wechsel zum FC Schalke 04 ein
Thema in den Medien. Wie ist der Stand
der Dinge?
HEIDEL: Ich habe schon immer gesagt, dass
ich mir nie vorstellen könnte, den Verein
mit dem Gefühl zu verlassen, dass es anschließend nicht geordnet weitergeht.
Deswegen ist ein Wechsel gefühlt von
Montag auf Dienstag, wie in der Branche
teilweise üblich, völlig ausgeschlossen.
Der 1. FSV Mainz 05 ist auch so etwas wie
mein Baby geworden, ich könnte niemals
bei einem anderen Verein sein und mitbekommen, dass in Mainz alles drunter
und drüber geht. Mehr gibt es da nicht zu
sagen.
SPONSORS: Als ein Punkt, der noch zu verändern wäre, wurde dabei stets die Struktur
des Präsidiums genannt, das aktuell neun
Mitglieder umfasst. Ist das noch zeitgemäß?
HEIDEL: Als Außenstehender kann man
das sicher schwer einschätzen. Die vergangenen 20 Jahre waren in genau dieser
Konstellation eine Erfolgsgeschichte.
Aber diese personelle Zusammensetzung
wird es in den nächsten 20 Jahren nicht
mehr geben. Es ist unsere Verpf lichtung,
den Verein für die Zukunft richtig aufzu6
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stellen. Da ist sich aber der gesamte Vorstand sehr einig.
SPONSOR S: Beim Thema Finanzen ist der
Club hingegen bereits jetzt gut für die Zukunft aufgestellt, abseits der Verbindlichkeiten für den Stadionbau ist der FSV kerngesund. Wie haben Sie das geschafft?
HEIDEL: Ganz einfach: Wir haben immer
versucht, nicht mehr auszugeben, als wir
eingenommen haben. Wir haben beispielsweise im Jahr 2007 auch einen Abstieg in
Kauf genommen und sind mit einem Festgeldkonto in die zweite Liga gegangen. DaVITA
Christian Heidel (52) gehört seit 1992
dem Vorstand des 1. FSV Mainz 05 an
und ist damit der dienstälteste Sportdirektor der Bundesliga. Bis 2005 führte
er die Tätigkeit ehrenamtlich aus und
war parallel kaufmännischer Geschäftsführer eines Autohauses in Mainz. In seine Zeit beim FSV fallen mit dem Ausbau
des Bruchwegstadions 2002 und dem
Neubau der Coface Arena bis 2011 zwei
große Stadionprojekte.
SPONSORS 12/15
Quelle: SPONSORS
mals hatten wir im Winter fünf Punkte
Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz,
haben uns aber gegen ein umfangreiches
Investment in den Kader entschieden. Unser Standpunkt war, dass man nur die Garantie hat, dass das Geld weg ist, wenn es
schiefgeht. Eine Garantie auf den Klassenerhalt haben wir nicht gesehen. Wir sind dann
mit gut gefüllter Kasse und drei Punkten
Rückstand auf den VfL Wolfsburg in die
zweite Liga abgestiegen.
SPONSORS: Zwei Jahre später sind Sie dann
wieder in die Bundesliga aufgestiegen und
haben dort ein neues Stadion gebaut. Wie
hoch sind die Verbindlichkeiten für den Bau
der Coface Arena noch?
HEIDEL: Bis auf 22 Millionen Euro ist alles
abbezahlt. Das macht uns schon ein wenig
stolz. Gerade weil die Arena erst 2011 eingeweiht wurde und 54 Millionen Euro plus
Kosten für die Einrichtung teuer war. Der
öffentliche Zuschuss für den Stadionbau lag
bei nur fünf Millionen Euro.
SPONSOR S: Sie haben jüngst angekündigt,
im laufenden Geschäftsjahr erstmals die
Umsatzmarke von 100 Millionen Euro zu
knacken. Wie viel Wachstumspotenzial
sehen Sie noch?
HEIDEL: Man darf nicht vergessen, dass von
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20.11.15 10:28
Fotos (2): Getty Images, FSV Mainz 05
unserem Umsatz etwa 35 Millionen Euro aus
dem Transfergeschäft stammen und wir
ohne diese Einnahmen bei 60 bis 70 Millionen Euro Umsatz liegen würden. Viel mehr
wird da perspektivisch auch nicht drin sein.
SPONSORS: Was heißt das für die Strategie
des Vereins?
HEIDEL: Wir müssen einfach versuchen, das
Thema Ein- und Verkauf immer weiter zu
verbessern. Das ist der einzige Weg, der mir
über Jahre eingefallen ist. Wir sind aber für
jeden anderen Hinweis dankbar.
SPONSORS: Ist es beim Thema Spielertransfers möglich, so viel anders als andere Clubs
zu agieren?
HEIDEL: Das ist eine Frage der Vereinsphilosophie. Es gibt Clubs, die versuchen die
Verträge ihrer Leistungsträger immer zu
verlängern. Wir sagen den Jungs, die nach
Mainz kommen und einen Vierjahresvertrag unterschreiben, dass es unser gemeinsames Ziel ist, sie nach einer sportlichen
Verbesserung in zwei oder drei Jahren an
einen größeren Club zu verkaufen. Das ist
bei Spielerverpflichtungen aufgrund von
vielen guten Beispielen mittlerweile unser
bestes Marketinginstrument.
SPONSORS: Viele Kollegen äußern sich derzeit beunruhigt über den neuen TV-Vertrag
der Barclays Premier League. Ist dadurch
Ihre Geschäftsidee gefährdet?
HEIDEL: Diese Panikmacherei wegen der
TV-Millionen der Premier League kann ich
überhaupt nicht nachvollziehen. Einige
denken offenbar, dass die Engländer jetzt
den gesamten deutschen Markt leer kaufen.
In der Premier League spielen maximal
500 Spieler, davon kommen vielleicht 20 aus
der Bundesliga.
SPONSORS: Aber für die meisten ehemaligen
Bundesligaprofis, die nach England wechseln, werden überdurchschnittlich hohe
Ablösesummen bezahlt.
HEIDEL: Wer glaubt, Kevin de Bruyne ist wegen des Fernsehgelds zu Manchester City
gewechselt, kennt sich nicht aus. Ich glaube,
der Eigentümer von Manchester City hat ein
Privatvermögen von 30 Milliarden Euro, der
lacht sich über das TV-Geld tot.
SPONSORS: Sie haben im Sommer Ihren besten Stürmer, den 29-jährigen Shinji Okazaki, für etwa zehn Millionen Euro an Leicester City verkauft. Ein guter Deal?
HEIDEL: Natürlich verkaufe ich ihn lieber für
zehn Millionen Euro nach England als für drei
Millionen innerhalb der Bundesliga. Außerdem: Das meiste Geld stecken die Engländer
doch in die Gehälter. Ein Beispiel: Shinji Okazaki wird derzeit leider nur eingewechselt und
hat ein Tor in der Premier League erzielt. So
ungefähr weiß ich, was er verdient. Dieses
Gehalt wird aber niemand auf diesem PlaneANZEIGE
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16.10.15
KÖPFE | SPORT
ten außerhalb Englands sonst bezahlen. Das
heißt: Sie werden ihn, sollte es sportlich nicht
klappen, was ich Shinji natürlich nicht wünsche, mit viel Geld aus dem Vertrag auslösen
müssen. Man merkt schon jetzt, welch hoch
bezahlte Profis die Engländer auf ihren Auswechselbänken und auf den Tribünen sitzen
haben. Wir haben auch versucht, den ein oder
anderen davon zu holen. Da gab es nur die
Diskussion: Wie viel des Gehalts zahlt der
englische Club mit?
SPONSOR S: Abseits vom Transfergeschäft:
Sie haben Ihre Erlöse im Marketing in den
vergangenen zehn Jahren vervierfacht.
Dennoch glauben Sie, dass kein weiteres
Wachstum mehr möglich ist?
HEIDEL: Wachstum schließe ich nicht aus,
aber unsere Möglichkeiten sind beschränkt.
An welcher Stellschraube soll Mainz 05 drehen? Beim TV-Geld sind wir vom sportlichen Erfolg abhängig und stehen mit
30 Millionen Euro aktuell schon ziemlich
gut da. Beim Sponsoring sind uns natürliche
Grenzen gesetzt.
SPONSORS: Warum?
HEIDEL: Mainz hat 200 000 Einwohner, der
größte Arbeitgeber sind die Schott Glaswerke, dann kommen das ZDF und dann die
Stadtwerke. Zu wem soll ich hier bei der
Suche nach einem Hauptsponsor gehen?
SPONSORS: Sie haben jüngst einen zehnjährigen Vertrag mit der Vermarktungsagentur
Infront Sports & Media geschlossen. Andere Clubs wollen ihre Vermarktungspartnerschaften lieber beenden. Sie gehen eine ein,
ohne finanzielle Notwendigkeit. Warum?
HEIDEL: Das hat zwei Gründe. Zum einen:
Wir sind Mainz 05 und nicht der FC Bayern
oder Borussia Dortmund mit schier unglaublichen Möglichkeiten. Wir müssen
schauen, was in drei bis fünf Jahren ist, und
kennen unsere Verträge. Wir nehmen die
Veränderung wahr, dass es für Clubs aus
dem Mittelfeld der Bundesliga ohne die
ganz große Tradition aus 50 Jahren immer
schwieriger wird, an größere Sponsorenverträge zu kommen. Die Sponsoren engagieren sich, ganz ohne Kritik äußern zu
wollen, lieber an vierter Stelle beim FC Bayern oder bei großen Traditionsclubs wie
dem Hamburger SV, weil über die viel mehr
berichtet wird, anstatt Topsponsor bei
Mainz 05 oder dem FC Augsburg zu sein.
SPONSOR S: Diese bringen natürlich auch
deutlich höhere Medienreichweiten.
Dieses Interview wurde beim SPONSOR S Clubmanager Summit 2015 geführt. Die Zitate von
Christian Heidel stammen aus einem Gespräch mit Moderator Philipp Klotz.
8
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HEIDEL: Genau. Ich habe mal eine Statistik
gemacht: Mainz 05 war in den vergangenen
Jahren zweimal auf dem Titel der „Sport
Bild“ und des „Kicker“. Aber nur, weil wir
einmal sieben Spiele in Serie zum Saisonstart gewonnen haben. Und wer ist
sonst drauf? Zu 70 Prozent FC Bayern und
Borussia Dortmund und dann kommen der
FC Schalke 04 und der Hamburger SV. Das
ist ja alles auch ganz logisch und nachvollziehbar. Wir müssen nur die richtigen
Schlüsse daraus ziehen.
SPONSOR S: Ihr Club hat zuletzt auch ein
knappes Jahr nach einem neuen Hauptsponsor als Nachfolger für Entega gesucht.
HEIDEL: Weil wir auf Kontinuität und Nachhaltigkeit setzen und keinen Trikotsponsorvertrag über ein Jahr abschließen wollten.
Wir haben Sponsorenverträge, die für Mainzer Verhältnisse sehr, sehr gut sind. Aber
bekommen wir die gleiche Summe in fünf
Jahren noch einmal? Für Mainz 05 geht es
darum, das Risiko zu verringern. Wir haben
etwa 20 Millionen Euro Einnahmen aus Sponsoring und Marketing, allerdings sehr
Hauptsponsor- und Naming-Right-lastig. Allein die beiden zahlten knapp sieben Millionen Euro in der Vergangenheit. Mit Infront
haben wir einen großen Partner an der Seite,
der zum einen neue Partner akquirieren
kann. Zum anderen reduzieren wir unser
zukünftiges Risiko bei Ausfall von Sponsoren.
SPONSOR S: Sehen Sie nicht in der Internationalisierung auch im Bereich Sponsoring
Wachstumsmöglichkeiten?
HEIDEL: Wir sind nicht so vermessen, bei
diesen Erlösen ohne fremde Hilfe in den
kommenden Jahren auf 25 oder 30 Millionen
Euro zu kommen. Unsere Möglichkeiten,
das muss man realistisch einschätzen, sind
begrenzt. Gerade bei internationalen Sponsoren brauchen wir einen Partner, der uns
hilft. Wir können jetzt nicht einfach ein
Büro in Tokio aufmachen und dann rennen
uns die Japaner die Bude ein. Zudem war
uns einfach wichtig, aus einer Position der
Stärke verhandeln zu können. Wir brauchten die Signing Fee nicht zwingend. Das war
sicher ein Vorteil in unseren sehr fairen
Verhandlungen.
SPONSORS: Die zehn Millionen Euro werden
Sie dennoch gern mitgenommen haben.
HEIDEL: Diese Summe haben Sie jetzt
gesagt.
SPONSORS: Herr Heidel, vielen Dank für das
Gespräch.
N. Lehnebach
PETER RETTIG (52) ist
nicht mehr Vorsitzender der Geschäftsführung der TSG 1899
Hoffenheim. Er stand
seit dem 1. Oktober
2013 an der Spitze des
Fußballbundesligisten. Damit wird die Geschäftsführung
der TSG künftig bis auf Weiteres aus
FRANK BRIEL und PETER GÖRLICH bestehen. Briel wird dabei weiterhin für die
Bereiche Finanzen, Organisation und IT
zuständig sein. Görlich wird wie geplant
neu in die Geschäftsführung aufsteigen
und neben der Kommunikation das neue
Feld „Sport & Innovation“ verantworten.
Zudem übernimmt er zunächst auch die
von Rettig verantworteten Felder.
PETER JACKWERTH
bleibt für zwei weitere
Jahre Vorstandsvorsitzender des FC Ingolstadt 04. In der Vergangenheit hatte er
unter anderem die Fusion vom MTV 1881
Ingolstadt und dem ESV Ingolstadt vorangetrieben. Seit der Fusion der beiden Vereine im Jahr 2005 ist er Vorstandsvorsitzender des neu gegründeten FC Ingolstadt
04. Außerdem wurden die beiden Vorstände ANDREAS SCHLEEF und MARTIN
WAGENER bei der Mitgliederversammlung von 181 stimmberechtigten Mitgliedern einstimmig bestätigt. Wagener ist
neben seiner Tätigkeit als Vorstandsmitglied Leiter der Rechtsabteilung bei Audi,
Schleef befindet sich in Rente.
MARTIN SCHÄFER ist
seit dem 18. Oktober
neuer Aufsichtsratsvorsitzender des VfB
Stuttgart. Er ist zudem
stellvertretender Sprecher der Geschäftsleitung bei Würth und
dort für den Außendienst-Vertrieb zuständig. Als Stellvertreter Schäfers fungieren Hartmut Jenner und Wilfried Porth
im VfB-Aufsichtsrat. Der bisherige Aufsichtsratschef JOACHIM SCHMIDT und
sein Stellvertreter Eduardo Garcia waren
jüngst zurückgetreten, nachdem das Gremium auf der Mitgliederversammlung zuvor nicht entlastet worden war. Die neuen
Mitglieder des Rats werden erst auf der
Mitgliederversammlung 2016 gewählt.
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20.11.15 10:30
H O S P I TA L I T Y
HEIDENHEIMER HEBEL
Mehr Logen in der 2. Liga, eine bessere VIP-Auslastung in der Bundesliga und sinkende
Preise für Business Seats: Das sind die Ergebnisse der aktuellen SPONSORS-Analyse zur
Hospitality-Vermarktung der 36 Fußball-Erst- und -Zweitligisten, die in dieser Saison von
einem kleinen Club aus Süddeutschland maßgeblich beeinflusst wurde.
D
Fotos(4): Aramark , picture alliance
durchschnittlich 91,8 Prozent gehalten werliegt vor allem daran, dass die große Mehrer 1. FC Heidenheim hat in der Saiden. Zumindest, wenn man den Angaben
heit der Bundesligisten keine baulichen
son 2015/16 großen Einfluss auf die
der Clubs Glauben schenkt.
Veränderungen im Bereich ihrer Logen vorsteigenden Zahlen im HospitalityIm Bereich der Business Seats legten die
genommen hat. Außerdem verfügen AufBereich der 2. Bundesliga. Der FCH
18 Erstligisten sogar leicht zu. Hier liegt die
steiger SV Darmstadt 98 und die Absteiger
schloss im Sommer dieses Jahres
Auslastung in dieser Saison bei 91,8 Prozent
SC Freiburg und SC Paderborn nicht über
den Umbau seiner Heimspielstätte ab. Da(2014/15: 90,5 Prozent). Möglicherweise
Logen und hatten deshalb auf diese Rechmit können der schwäbische Club und sein
auch, weil die Preise für die Business Seats
nung keine Auswirkung.
Vermarkter Ufa Sports nun 37 anstelle von
im Vergleich zum
bislang 17 Logen verVorjahr leicht gesunmarkten. Außerdem
ken sind.
kamen 337 Business
Die preiswertesten
Seats auf der Ostalb
Business Seats sind
hinzu, sodass die
dabei im Bremer
Voith-Arena seit dieWeser-Stadion zu erser Saison 1310 statt
werben. In der Hanse973 Business Seats
stadt kostet das günshat.
tige Saison-Ticket im
Der 1. FC HeidenVIP-Bereich gerade
heim liegt damit
einmal 1490 Euro. Die
deutlich über dem
teuersten Business
Schnitt der 2. BundesSeats bekommt der
liga. Im Mittel hat ein
Fußballfan in dieser
Zw e it l ig a-S t a d i o n
Saison beim FC Bayderzeit 24 Logen und
ern München. In der
damit vier mehr als in
Münchner
Allianz
der Vorsaison – auch
Arena kostet die teudank des 1. FC Heierste Business-Seatdenheim.
Kategorie pro SpielMit der reinen Lozeit 12 000 Euro – wogenanzahl haben sich
bei die Tickets auch
die Heidenheimer im
für die Spiele von
Zweitliga-Vergleich
Zweitligist 1860 Münmittlerweile hinter
chen gelten.
Fortuna Düsseldorf
In der 2. Liga ist die
(43 Logen) und dem
Auslastungsquote der
FC St. Pauli (39 Logen)
Business Seats derauf den dritten Platz
weil weiter zurückgevorgearbeitet. Dies
gangen und liegt nun
belegt die aktuelle
bei durchschnittlich
SPONSOR S -Analyse
83 Prozent (2014/15:
zur Hospitality-Ver85 Prozent) – trotz
marktung in der Bunebenfalls leicht rückdesliga
und
der
2. Bundesliga (siehe V I P - B E R E I C H E ( VO N O B E N I M U Z S ) : V f L Wo l f s b u r g , S V D a r m s t a d t 9 8 , H e r t h a B S C , H a m b u r g e r S V. läufiger Preise.
Die günstigsten
große Tabelle rechts).
Business Seats verkauft in der 2. Liga der
Eine erfreuliche Entwicklung zeigt sich
VfL Bochum. Ab 1350 Euro pro Saison könim Fußball-Oberhaus bei der Hospitality1. Liga: Im Schnitt 48 Logen
nen VIP-Kunden im Rewirpowerstadion den
Auslastung. Anders als in den Vorjahren,
In der Bundesliga ergibt sich ein anderes
VfL spielen sehen.
als die Auslastung der Logen Jahr für Jahr
Bild. Dort hat sich die Anzahl der Logen von
kontinuierlich um einige Prozentpunkte
durchschnittlich 47 pro Club in der Saison
sank, konnte in diesem Jahr das Niveau von
2014/15 auf nun 48 kaum verändert. Dies
K. Hartmann
14
kh_Hospitality_2S.indd 2
W W W. S P O N S O R S . D E 1 2 / 2 0 1 5
20.11.15 15:43
HOSPITALITY IN DER BUNDESLIGA UND 2. BUNDESLIGA (SAISON 2015/16)
Club (Stadion)
Logen
Business Seats
teuerster Business Auslastung BusiSeat (¤)1
ness Seats (in %)
günstigste Loge
(in ¤)
teuerste Loge
(in ¤)
1. FC Köln (Rheinenergiestadion)
56 (769)
50 000
140 000
100
2721
3000 (0 %)
5500 (0 %)
99
1. FSV Mainz 05 (Coface Arena)
37 (665)
71 500
140 000
81
2060
2775 (0 %)
3490 (-7 %)
68
Bayer 04 Leverkusen (Bay Arena)
24 (280)
42 000
125 000
83
1350
3500 (0 %)
5000 (+19 %)
81
Borussia Dortmund (Signal Iduna Park)
18 (260)
80 000
192 000
100
3865
2885 (+2 %)
7375 (+6 %)
100
Borussia Mönchengladbach (Stadion im Borussia-Park)
42 (612)
56 2003
77 8043
100
2064
2900 (0 %)
4675 (0 %)
100
Eintracht Frankfurt (Commerzbank-Arena)
81 (966)
42 000
198 000
75
2302
4000 (0 %)
6000 (0 %)
100
FC Augsburg (WWK-Arena)
48 (520)
42 000
68 000
100
1500
2750 (+14 %)
6000 (+9 %)
100
FC Bayern München (Allianz Arena)
106 (1374)
103 500
304 000
100
2151
7000 (0 %)
12 000 (0%)
100
FC Ingolstadt 04 (Audi-Sportpark)
18 (240)
50 000
120 000
100
1500
1650 (-15 %)
6625 (+36 %)
k. A.
FC Schalke 04 (Veltins-Arena)
82 (974)
77 500
113 500
94
2950
3400 (-3 %)
4950 (-27 %)
k. A.
Hamburger SV (Volksparkstadion)
50 (700)
71 500
250 000
90
3100
3600 (0 %)
7500 (-12 %)
79
Hannover 96 (HDI-Arena)
31 (378)
60 000
85 000
100
1510
2500 (0 %)
5500 (0 %)
91
Hertha BSC (Olympiastadion)
57 (630)
65 000
95 000
70
2474
3600 (+ 3%)
15000 (0 %)
71
0 (0)
/
/
/
700
2598 (+53 %)
2998 (+20 %)
100
80 (850)
25 000
100 000
96
2500
1490 (0 %)
4200 (0 %)
88
SV Darmstadt 98 (Merck-Stadion am Böllenfalltor)
SV Werder Bremen (Weser-Stadion)
TSG 1899 Hoffenheim (Wirsol Rhein-Neckar Arena)
2
2
Auslastung Logen Anzahl Business
(in %)
Seats
günstigster Business Seat (in ¤)1
Anzahl Logen
(Plätze)
41 (514)
73 200
k. A.
100
1600
3690 (0 %)
3690 (0 %)
95
66 (1000)
54 000
179 600
79
2500
3400 (0 %)
5100 (0 %)
84
VfL Wolfsburg (Volkswagen Arena)
32 (530)
60 000
120 000
100
1436
3060 (0 %)
5700 (0 %)
100
Durchschnitt
48 (626)
60 200
144 244
92
2127
3211
6128
91
1. FC Heidenheim (Voith-Arena)
37 (340)
k. A.
k. A.
100
1310
k. A.
k. A.
96
1. FC Kaiserslautern (Fritz-Walter-Stadion)
11 (144)
48 000
64 000
k. A.
1616
2000 (0 %)
3990 (0 %)
k. A.
1. FC Nürnberg (Grundig-Stadion)
19 (180)
36 000
50 000
84
886
1800 (-36 %)
5000 (0 %)
79
1. FC Union Berlin (Stadion an der Alten Försterei)
27 (270)
60 000
120 000
100
1734
2200 (0 %)
5000 (0 %)
k. A.
DSC Arminia Bielefeld (Schüco Arena)
24 (256)
37 500
45 000
63
1000
2650 (k. A.)
Eintracht Braunschweig (Eintracht-Stadion)
20 (250)
63 000
k. A.
100
1300
1650 (0 %)
k. A.
100
FC St. Pauli (Millerntorstadion)
39 (468)
50 000
80 000
85
2401
2400 (0 %)
2800 (0 %)
60
Fortuna Düsseldorf (Esprit Arena)
43 (877)
54 000
k. A.
k. A.
1266
2595 (0 %)
4000 (0 %)
k. A.
FSV Frankfurt (Frankfurter Volksbank Stadion)
10 (110)
45 000
55 000
k. A.
580
2900 (0 %)
3900 (0 %)
k. A.
Karlsruher SC (Wildparkstadion)
27 (363)
18 6005
77 5005
100
410
1870 (+34 %)
2500 (0 %)
83
MSV Duisburg (Schauinslandreisen-Arena)
29 (290)
22 000
88 000
90
1537
1700 (k. A.)4
3750 (k. A.)4
78
RB Leipzig (Red Bull Arena)
18 (318)
k. A.
k. A.
k. A.
1167
k. A.
k. A.
k. A.
VfB Stuttgart (Mercedes-Benz Arena)
4
2650 (k. A.)
4
70
SC Freiburg (Schwarzwaldstadion)
0 (0)
/
/
/
900
1700 (-3 %)
5000 (-17 %)
94
SC Paderborn 07 (Benteler Arena)
0 (0)
/
/
/
1080
2100 (-22 %)
3600 (-14 %)
74
SpVgg Greuther Fürth (Stadion am Laubenweg)
16 (160)
40 000
40 000
100
690
1800 (0 %)
3000 (0 %)
82
SV Sandhausen (Hardtwaldstadion)
11 (112)
45 000
45 000
100
650
1450 (-1 %)
2500 (-1 %)
96
TSV 1860 München (Allianz Arena)
106 (1374)6
103 5006
304 0006
1006
2151
1699 (k.A.)
3300 (k.A.)
k.A.
VfL Bochum (Rewirpowerstadion)
Durchschnitt
0 (0)
/
/
/
1848
1350 (0 %)
4600 (+8 %)
81
24 (296)
43 258
66 450
k. A.
1199
1991 (k. A.)
3706 (k. A.)
83
Alphabetische Sortierung; Stand: November 2015; 1 in Klammern: Preisveränderung im Vgl. zur Saison 2014/15; 2 Logenpreise für 10er-Loge; 3 Logenpreise für 12er-Loge; 4 Preisveränderung im Vgl. zur 3. Liga; 5 Plätze werden einzeln vermarktet (Logengrößen: 6 bis 25
Plätze); 6 Die Logen der Allianz Arena werden vom FC Bayern München vermarktet. Für die Heimspiele des TSV 1860 München gibt es keine separate Logen-Vermarktung
SPONSOR S 12/15
W W W. S P O N S O R S . D E 1 2 / 2 0 1 5
kh_Hospitality_2S.indd 3
Quellen: Angaben der Clubs, SPONSOR S
15
20.11.15 15:43
DT M
RENNSTRECKE
STATT AUTOHAUS
Das neue Format der DTM mit zwei Rennen pro Wochenende bietet der Vermarktung
mehr Optionen. Trotzdem hat die Serie in der Saison 2015 wieder TV-Zuschauer verloren.
Der Vertrag mit Rechtehalter ARD ist ausgelaufen. Wird es eine Verlängerung geben?
D
er Dezember ist traditionell der Monat der Jahresrückblicke. Kuriose,
ernsthafte, lustige, traurige und
auch spektakuläre Geschichten der
vergangenen zwölf Monate werden
aufgewärmt und über alle Plattformen erneut in die Welt hinausgejagt.
Mit welcher Szene die DTM in den Rückblicken auftaucht, ist für Autorennen typisch: mit einem Unfall. Im August schob
Audi-Pilot Timo Scheider seine Konkurrenten Robert Wickens und Pascal Wehrlein
(beide Mercedes) bei Regen von der Strecke.
Auf Anweisung seines Motorsportchefs
Wolfgang Ullrich. Dessen Funkspruch wurde öffentlich und damit ein handfester
Skandal.
Ein differenzierter Blick auf die DTM-Saison 2015 bringt deutlich mehr zutage als verbeultes Blech. Die größte Umstellung für alle
Beteiligten war das neue Format mit zwei,
wenn auch kürzeren, anstatt eines Rennens
pro Wochenende. Für die Vermarktung der
DTM scheint das neue Rennformat die richtige Entscheidung gewesen zu sein. „Früher
war der Samstag ein B-Tag und der Sonntag
ein A-Tag“, sagt Walter Mertes, Vorstand
Marketing und Sponsoring des DTM-Promoters ITR, „heute haben wir zwei A-Tage“. Die
Zuschauerzahlen an den Rennstrecken sind
zwar gestiegen – allerdings nur marginal: In
der Saison 2014 lag der Schnitt pro Veranstaltung bei 70 450 Zuschauern, in der abgelaufenen Saison bei 70 778.
Eingebettet in zwei Renntage wurde
durch das neue Format der Samstagabend
so aufgewertet. Allerdings bislang nur auf
dem Papier. Denn laut ITR-Chef Hans-Werner Aufrecht müsse der Samstagabend vom
Hersteller-Trio der DTM noch stärker genutzt werden. Mertes stimmt dem zu und
hat auch eine konkrete Idee: Nach Abschluss der Rennen könnten Audi & Co.
etwa ihre neusten Straßenmodelle auf die
Strecke schicken. Fahrer: die DTM-Piloten.
Passagiere: eingeladene Kunden. Davor und
danach könne es Veranstaltungen in den
großen mobilen Hospitalitys der Unternehmen geben. Quasi eine Verkaufsveranstal24
fs_DTM_1S.indd 1
tung an der Rennstrecke anstatt im Autohaus. Auch wenn Audi diese Möglichkeit
teilweise schon genutzt habe, würden die
Hersteller nach Ansicht von Mertes hier
noch Potenzial liegen lassen.
Um das Erlebnis vor Ort weiter zu stärken, soll laut Mertes zudem die Anzahl von
Konzerten im Rahmen der DTM-Rennen
weiter ausgebaut werden. 2015 gab es sechs
solcher Events verteilt auf vier Wochenenden. Und auch die Zusammenarbeit mit
anderen Rennserien wie der FIA World Rallycross Championship wird weitergeführt.
Wie in diesem Jahr soll auch 2016 ein Lauf
am Saisonauftakt-Rennwochenende auf
dem Hockenheimring ausgetragen werden.
Uhrenpartner gesucht
Zum Saisonauftakt wird auch die Sponsorenstruktur der DTM kaum Änderungen
erfahren haben. Mit Aral, Bosch, Dekra,
Deutsche Post, Hankook und Kfzteile24 haDTM IN DER ARD (AB 3 JAHREN)
Marktanteil in %
Zuschauerzahlen in Mio.
1,5 1,39
11,1
1,0
0
2009
10,6
1,23
2010
1,43
1,35
10,0
1,20
2012
2013
10,3
2011
9,9
12,5
8,6
1,09
10
7,5
1,02
0
2014
2015
8,3
DTM-RENNEN 2015
IN DER ARD
Zuschauer ab 3 J.
(ø in Mio.); Sa/So
Marktanteil (in %)
Hockenheimring
0,71 / 1,22
8,2
Lausitzring
1,28 / 0,81
7,4
Norisring
1,35 / 1,25
11,1
Zandvoort
1,06 / 1,13
8,9
Spielberg
1,12 / 0,93
8,9
Moskau
0,97 / 1,01
8,5
Oschersleben
0,65 / 1,17
7,7
Nürburgring
0,82 / 0,78
7,1
Hockenheimring
0,71 / 1,28
7,4
1,02
8,3
Rennen
Schnitt 2015
SPONSORS 12/15
Q u e l l e n : A R D, S p e e d w e e k , S P O N S O R S
ben sechs der aktuell sieben Partner Verträge bis mindestens 2017. Der Listenpreis
liegt pro Jahr bei rund zwei Millionen Euro.
Einzig der ADAC, seit 2002 Partner der DTM,
hat noch nicht über 2015 hinaus unterschrieben. Es ist jedoch kaum vorstellbar,
dass sich der Automobilclub zurückzieht.
Die Anzahl der an den Strecken werbenden Partner wird die DTM 2016 leicht erhöhen. Bislang hatte die ITR vier sogenannte
Streckenpakete verkauft – an Aral, die Deutsche Post, Hankook und Kfzteile24. Für 2016
ist die ITR nach SPONSOR S-Informationen
davor, zwei weitere Partner zu akquirieren
– spannend wird sein, ob diese aus dem
bestehenden Partnerpool kommen oder
ganz neue Sponsoren sein werden.
Darüber hinaus gibt es ein spezielles
Werbepaket, das erstmals angeboten wird:
Die DTM sucht einen Uhrenpartner. Dessen
potenzielle Rechte: Werbepräsenz in der
Boxengasse, dem Fahrerlager, auf den Videoleinwänden und auch auf Teilen der
Strecke, wie beispielsweise im Umfeld der
Startaufstellung. Zudem dürfte das Unternehmen die Siegeruhr im Rahmen der Siegerehrung überreichen und eine DTM-Uhr
auf den Markt bringen. Nicht zu verwechseln ist die Uhrenpartnerschaft mit dem
offiziellen Zeitnehmer der DTM, denn das
ist Serienpartner Bosch.
Mertes bewirbt seine Werbepakete mit
dem Argument Exklusivität: „Wir sind die
einzige Rennserie, die pro Kameraeinstellung nur einen Werbepartner im TV-Bild
hat“, sagt er. Darüber hinaus achte die ITR
sehr auf die Gleichbehandlung der Partner:
Nach jedem Rennen misst der Vermarkter
laut Mertes die On-Screen-Zeit der Unternehmen. Durch einen entsprechend angepassten Aufbau bei den folgenden Rennen
garantiere die ITR so die gleiche Sichtbarkeit für alle Partner. Wer weniger im Bild
war, bekommt beim nächsten Rennen mehr
TV-relevante Fläche.
Ungeklärte TV-Situation
Auf welchem TV-Sender die DTM und somit
auch die Partner 2016 zu sehen sein werden,
W W W. S P O N S O R S . D E 1 2 / 2 0 1 5
23.11.15 11:28
ist jedoch noch unklar. Der Vertrag mit der
ARD ist ausgelaufen und wurde bisher nicht
verlängert. Axel Balkausky, Sport-Koordinator des „Ersten“, wollte sich auf Nachfrage nicht zum vakanten Recht äußern.
Verhandlungsführer aufseiten der ITR ist
die MMP Veranstaltungs- und Vermarktungs GmbH, die Agentur von CHIO-Vermarkter Michael Mronz. Wie aus der Branche zu hören ist, sollen auch die Privatsender RTL, Sat.1 und Sport1 Interesse an dem
Recht bekundet haben. Die ITR lässt sich
momentan zwar nicht in die Karten schauen – doch eine Einigung wird noch für den
Dezember erwartet.
Tendenziell scheint eine Verlängerung
mit der ARD, die zuletzt rund 4,5 Millionen
Euro pro Saison für die Rechte gezahlt haben soll, am wahrscheinlichsten. Für die
Serie würde dies weiterhin eine Übertragung ohne Werbeunterbrechung garantieren. Zudem ist ein öffentlich-rechtlicher
Sender in Deutschland ohne Motorsportrecht nur schwer vorstellbar. Und es ist
nicht absehbar, dass ARD, ZDF und Co. Motorsportrechte abseits der DTM einkaufen.
Nichtsdestotrotz gibt es auch Argumente, die für einen Wechsel des TV-Partners
sprechen. So gibt es beispielsweise seit Jahren Unstimmigkeiten zwischen der ARD
und den Herstellern über die Dauer der
Übertragungen. Während Audi, BMW und
Mercedes-Benz immer wieder eine ausführlichere Vor- und Nachberichterstattung
fordern, beharrt die ARD darauf, dass es
kaum eine Sportart mit so viel TV-Zeit bei
ihr gebe wie die DTM. Und obwohl jährlich
wiederkehrend Gespräche zu diesem Punkt
stattfinden, scheint die Situation hier nach
wie vor festgefahren.
Eine weitere Komponente ist die Verkürzung der Winterpause. Die DTM ist
zwischen November und April im deutschen TV praktisch nicht existent. Hier
wünscht sich die Serie mehr Einsatz vom
TV-Partner. Sowohl in diesem Zeitraum
als auch während der Saison könnten
Fahrer beispielsweise in sportfremden
Formaten auftauchen, um die Popularität
der Motorsportler zu steigern. Eine Disziplin, in der sich die privaten Sender
durchaus hervortun.
Das am einfachsten messbare Argument
für einen Senderwechsel liefern die Einschaltquoten, die seit Jahren zwar minimal,
aber doch kontinuierlich sinken. Seit 2011
hat die DTM fast ein Drittel ihrer Zuschauer
verloren (siehe Grafik). Auch durch das neue
Format konnte die sinkende Tendenz nicht
gestoppt werden. Während 2014 im Schnitt
1,09 Millionen Zuschauer ab drei Jahren die
sonntäglichen Rennen verfolgten, schalteten
in dieser Saison am Sonntag durchschnittlich 1,06 Millionen ein, der Wochenendschnitt beider Rennen lag bei 1,02 Millionen.
Die DTM, das sei fairerweise gesagt, ist
natürlich nicht die einzige Motorsportserie,
die konstant TV-Zuschauer verliert. Selbst
in der Formel 1 ist dies seit Jahren der Fall,
wenn auch auf einem weitaus höheren Niveau. Und zudem ist die „Königsklasse“ in
vielfältiger Weise deutlich präsenter in den
Jahresrückblicken. Das würden sich die
DTM-Macher zweifellos auch auch für ihre
Serie wünschen.
F. Schilling
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fs_DTM_1S.indd 2
23.11.15 11:29
S P O N S O R S C LU B M A N AG E R S U M M I T
RÜCKBLICK 2015
Die nationalen Teamsportarten abseits des Fußballs
haben sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt: Strukturen wurden verbessert und professionelle
Konzepte umgesetzt. Diese Entwicklung spiegelte sich
auch beim SPONSORS Clubmanager Summit 2015 wider.
Erstmals waren über 250 Vertreter von Clubs, Ligen und
Verbänden in der BayArena Leverkusen vor Ort.
M . S C H A D E (Bayer 04 Leverkusen), U . S C H W E N K E R (DKB Handball-Bundesliga),
D . H O P P (Adler Mannheim) und C . H E I D E L (1. FSV Mainz 05), (von oben links im Uzs.)
sh_Nachbericht_CMS_2S.indd 2
20.11.15 10:32
Impressionen
*
PRESENTED BY
A K T I V E R AU S TAU S C H : Teilnehmer diskutierten mit Experten über für Clubs, Ligen
S. HOLZ (Beko Basketball Bundesliga) und
und Verbände wichtige Themen wie zum Beispiel „Neue Vermarktungswege“.
W. B R E N S C H E I DT (Deutscher Basketball Bund)
N E T WO R K I N G : Alte Bekannte tref-
A H A - E F F E K T: Diskussionen lieferten span-
H . P. K R E U Z E R (Journalist), W. H O L Z H ÄU S E R (Goldmedia),
fen und neue Kontakte knüpfen.
nende Erkenntnisse und neue Impulse.
M . W E I LG U N Y (SV Darmstadt 98) und P. K LOT Z (SPONSOR S )
*
Offizieller Fotomedienpartner des SPONSORS
Clubmanager Summit 2015
M . D R OT L E F F (Krombacher),
C . H O R S T M A N N (Horstmann Strategie &
T. V E N N E M A N N (Repucom) und
Management Consulting) und M . S T E N G E R
M . W E L L I N G (Rot-Weiss Essen)
(Deutscher Fußball-Bund)
U . S C H W E N K E R (HBL), F. F L AT T E N
A . H E I M (Nürnberger Basketball Club),
(VfL Gummersbach) und F. M Ü C K
T. O E H L E R (s.Oliver Baskets) und
(Appventures)
F. R E I C H E R T (2plus)
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29
20.11.15 10:32
BASKETBALL
„WIR TAKTIEREN NICHT“
Seit 2009 ist Beko Titelsponsor der Basketball Bundesliga (BBL), den zum
Saisonende auslaufenden Vertrag will der Haushaltsgeräte-Hersteller aber wohl nicht
verlängern. Im Interview äußert sich der neue BBL-Geschäftsführer Stefan Holz zum
Stand der Gespräche und zu den Plänen mit dem wichtigsten Sponsoringrecht der Liga.
beim SPONSOR s Clubmanager
Summit 2015 den auslaufenden
Vertrag mit Liga-Namensgeber
Beko thematisiert und sich für
andere Interessenten positioniert.
Ein taktischer Zug, um Beko zu
einer schnellen Verlängerung zu
bewegen?
HOLZ: Nein, wir taktieren nicht.
Wir haben mit Beko ein sehr gutes Verhältnis, aber der Vertrag
läuft bekanntlich mit dieser Saison aus, und Beko hat uns mitgeteilt, diesen – Stand jetzt – nicht
nochmals verlängern zu wollen.
Da gebietet es die kaufmännische
Vorsicht einfach, jetzt das Radar
zu öffnen.
SPONSORS: Es gibt auch Stimmen,
die fest von einer Verlängerung
Bekos ausgehen, auch weil die
Unternehmensführung basket- N E U E R B B L- C H E F S T E FA N H O L Z : „ K a u f m ä n n i s c h e Vo r s i c h t .“
ballbegeistert ist. Zumal das Unken wie Beko, die auf den großen deutternehmen sich seit sieben Jahren engaschen Markt kommen wollen und hier
giert – und die Basketball Bundesliga (BBL)
rasch Bekanntheit auf bauen müssen,
das einzige Sponsoring in Deutschland ist.
Dotcoms oder große nationale Player.
HOLZ: Wir sind auch noch in Gesprächen
mit dem Unternehmen. Andererseits hat
SPONSORS: Unternehmen wie diese würde
Beko auch nach eigenen Angaben seine
sicherlich jeder Verband gern als Sponsor
Ziele der Partnerschaft erreicht und seine
haben. Würden Sie für eine Partnerschaft
Markenbekanntheit in fünf Jahren deutlich gesteigert. Möglicherweise benötigen
VITA
Sie unsere Plattform einfach nicht mehr
in dem Maße, wie dies vor sieben Jahren
Stefan Holz (48) ist seit dem 1. Septemder Fall war. Wir gehen erst mal davon
ber als Nachfolger von Jan Pommer neuaus, dass wir einen neuen Partner finden
er Geschäftsführer der Beko Basketball
müssen.
Bundesliga (BBL). Vor seinem Einstieg
SPONSOR S: Stehen Sie schon in konkreten
war er seit Januar 2009 mit mehreren
Verhandlungen?
Firmen als selbstständiger UnternehHOLZ: Wir haben erste Gespräche mit Unmensberater in der Sportmedienszene
ternehmen und Agenturen geführt, ohne
tätig. Zuvor war er von 2002 bis Ende
aber einen Vermarktervertrag zu unter2008 Geschäftsführer innerhalb der
schreiben. Es kommen auch vor allem
Dolce Media Gruppe, die unter anderem
Agenturen auf uns zu, da die Laufzeit in
für die Vermarktung des Fernsehformats
der Branche kein Geheimnis ist und man„Wetten, dass..?“ zuständig war. Holz hat
cher das Thema auf dem Schirm hat.
1996 seinen Doktor der Wirtschaftswissenschaften an der Universität St. Gallen
Grundsätzlich denke ich, dass wir aufgemacht.
grund unserer Leistungswerte und Zielgruppenstruktur für drei Unternehmensarten interessant sind: ausländische MarSPONSORS 12/15
Quelle: BBL
30
nl_BBL_Interview_Holz_1S.indd 1
mit einer starken Marke Abstriche
bei der Lizenzsumme machen?
HOLZ: Grundsätzlich sind wir auf
der Suche nach einem starken
Partner, der sich strategisch einbringt und mehr als ein Sponsor
ist – ähnlich, wie es unser Medienpartner Deutsche Telekom tut.
Ein Unternehmen, das großes
Interesse an einer Aktivierung
hat. Und das natürlich nicht unter
einer Laufzeit von drei Jahren.
Aber für weniger als die derzeitige Summe wollen wir unser wichtigstes Recht sicherlich nicht
hergeben.
SPONSORS: Beko soll zuletzt etwa
eine Million Euro pro Jahr bezahlt
haben.
HOLZ: Das kann ich natürlich
nicht kommentieren. Ich kann
allerdings sagen, dass das Recht
laut einer Analyse von Repucom
einen gewichteten Werbewert
von an die sieben Millionen Euro hat. Wir
werden sehen, was davon im Markt zu erzielen sein wird.
SPONSORS: Wir würden eher von deutlichen
Abschlägen ausgehen. Soll das Rechtepaket
an sich unverändert bleiben?
HOLZ: Da sind wir intern noch in der finalen Eruierung. Gut möglich ist aber, dass
wir die Namensrechte an unseren weiteren
Events, dem Pokal Top Four, dem Champions Cup und dem Allstar Day, künftig separat vermarkten.
SPONSORS: Abseits vom Namensgeber: Welche Vermarktungsmöglichkeiten wollen
Sie kurzfristig noch ausschöpfen?
HOLZ: Um hier nur mal zwei Möglichkeiten
aufzuzeigen: Ich kann mir gut vorstellen,
dass wir zeitnah einen Timekeeper-Partner
haben werden, ähnlich Tag Heuer bei der
Fußballbundesliga. Das Thema liegt einfach auf der Straße. Dazu wird Basketball
sicherlich noch nicht stark genug als B2BPlattform vermarktet.
SPONSOR S: Herr Holz, vielen Dank für das
Gespräch.
Foto: SPONSORS / picture alliance
SPONSOR S: Herr Holz, Sie haben
N. Lehnebach
W W W. S P O N S O R S . D E 1 2 / 2 0 1 5
20.11.15 10:27
S P O N S O R S B U S I N E S S S U M M I T 2 01 6
WACHSTUMSFELD MEDIEN
Das Programm für den SpoBiS am 1. und 2. Februar 2016 ist veröffentlicht. Neben der
Medienrechteausschreibung der Deutschen Fußball Liga steht auch die Vergabe der
Rechte für die Olympischen Spiele an Discovery im Fokus. Einblicke ins Programm.
leister, der 2003 in der Schweiz gegründet
wurde, ist mit inzwischen 1600 Mitarbeitern in über 30 Ländern zum globalen Player geworden. Kürzlich haben amerikanische Sportmanager für 39 Millionen Euro
Anteile an Sportradar gekauft, darunter
auch Michael Jordan, NBA-Legende und Besitzer der Charlotte Hornetts. Einblicke in
das technik-getriebene und wachstumsstarke Geschäftsfeld gewährt in Düsseldorf
Carsten Koerl, CEO von Sportradar.
S. Hemminger
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SPOBiS – SPONSORS Business Summit
1./2. Februar 2016 | Congress Center Düsseldorf
Programm und Anmeldung jetzt online!
Weitere Informationen unter: www.spobis.de
Foto: Getty images
Foto: ProSiebenSat1
Foto: DFL
2024 in Europa gesichert haben. Peter
Hutton, seit März CEO von Eurosport, wird
erklären, was der paneuropäische Sender
mit dem Recht vorhat.
Konsolidierungen gehören im sich immer weiter diversifizierenden Medienmarkt
zur Tagesordnung. Neben Eurosport hat
auch die Inhouse-Agentur DOSB New Media, die unter anderem das Portal Sportdeutschland.tv betreibt, mit ProSiebenSat.1
einen neuen Mehrheitseigner. Die Sendergruppe will die Sportplattform „mittelfristig zu einer der führenden in Deutschland“
ausbauen, sagte Markan Karajica, Chief
Commercial Officer von ProSiebenSat.1, bei
der Übernahme. Beim SpoBiS wird er die
konkreten Pläne erläutern.
Bei allen Medienangeboten im Sport werden Daten immer wichtiger. Sportradar hat
sich darauf spezialisiert. Der Datendienst-
Foto: Eurosport
E
s geht um jährlich mindestens eine
Milliarde Euro. Seit Monaten bereitet
die Deutsche Fußball Liga (DFL) die
Ausschreibung der audiovisuellen
Rechte der Fußballbundesliga ab der
Saison 2017/18 vor. Im Januar 2016 werden
die offiziellen Unterlagen verschickt, vergeben werden die Rechte dann im April.
Beim SpoBiS wird Christian Seifert, Vorsitzender der DFL-Geschäftsführung, erklären, welche Pakete angeboten werden und
wie die Milliarden-Euro-Grenze tatsächlich
überschritten werden soll.
Neben der Fußballbundesliga stellen die
Olympischen Spiele ein Ereignis dar, das
die Aufmerksamkeit von Millionen von
Menschen garantiert. Aus diesem Grund
dürfte sich Discovery – seit 2014 Eigentümer
von Eurosport – für 1,3 Milliarden Euro die
Übertragungsrechte des IOC für 2018 bis
TAK TG E B E R D E S S P O RTB U S I N E S S: Christian S eife r t (D FL), Pete r H ut ton (Eurospor t), M arkan Karajic a (ProSie be nS at .1) und C arste n Koe rl (S por tradar) (v. l . n . r.)
W W W. S P O N S O R S . D E 1 2 / 2 0 1 5
sh_Vorbericht_SpoBiS_1S.indd 2
31
20.11.15 10:33
R U G BY
DAS GESCHÄFT MIT DEM EI
Die jüngst zu Ende gegangene Rugby-Weltmeisterschaft in England elektrisierte in
vielen Regionen der Erde die Massen. Während der körperbetonte Sport in Deutschland
in der Nische verschwindet, hat er in seinen Ursprungsländern Millionen von Fans. Rugby
ist für die Industrie eine begehrte Werbeplattform und für die wichtigsten
Rugby-Verbände und -Ligen ein lukratives Geschäft. SPONSORS analysiert eine
Sportart, die gerade die Welt erobert.
fo_TT_8S.indd 1
20.11.15 16:30
S
Studie betrachteten 14 Top-Rugby-Märkte
Ei aus Leder, außerhalb des Vereinigten Köie rammen ihre massigen Beine in
der größte Anteil der Rugby-Fans ein übernigreichs vor allem in jenen Ländern popuden morastigen Boden, voll Indurchschnittlich hohes Einkommen — in
lär, die zum Commonwealth of Nations
brunst klopfen sie sich auf die geIrland etwa sind unter den Top-Verdienern
gehören: Neuseeland („All Blacks“), Austrawaltigen Oberschenkel, schauen
gleich 52 Prozent Rugby-Fans. In der Gruplien („Wallabies“) und Südafrika („Springgrimmig aus rollenden Augen und
pe der irischen Bevölkerung mit einem
boks“) stellen allesamt Spitzenmannschafstrecken dabei weit die Zunge heraus. Der
niedrigen Einkommen sind hingegen geraten. Vor diesem Hintergrund verwundert
„Haka“, ein ritueller Maori-Tanz, soll die
de einmal 13 Prozent an Rugby interessiert.
es nicht, dass aus einer Studie des Markteigene Mannschaft stark machen und die
forschungsinstituts Yougov anlässlich der
Gegner einschüchtern. Das vor jedem
Rugby-Weltmeisterschaft 2015 hervorgeht,
Spiel zelebrierte Ritual der „All Blacks“,
Mehr Fans als bei der UEFA EURO
dass Südafrika derzeit mit 70 Prozent den
der legendären neuseeländischen RugbyDass es kaum eine große Rugby-Nation auf
größten Anteil an Rugby-Fans in der BevölNationalmannschaft, ist inzwischen
der Welt gibt, in der das Spiel mit den hohen
kerung hat. Auf den weiteren Plätzen folgen
weltweit bekannt – und Teil der FaszinaTorstangen nicht bei vielen BesserverdieNeuseeland (63 Prozent), Wales (44 Prozent)
tion, die diesen Sport ausmacht. Das
nenden beliebt ist, wissen die Verantwortund Frankreich (42 Prozent).
spektakuläre Auftreten der Neuseeländer
lichen des Rugby-Weltverbandes (World
Die Franzosen stellen laut Yougov mit
und ihr Showtalent fördern Rugby gleiRugby) schon länger. Der Verband zeichnet
21,7 Millionen wiederum in absoluten Zahchermaßen.
nicht nur für die Organisation, sondern
len die größte Rugby-Fanbasis der Welt,
Die Sportart vereint dabei eine unerauch für die Vermarktung der wichtigsten
dicht gefolgt von Südafrika mit 21,4 Millioschrockene Härte mit einer unendlichen
Wettbewerbe im sogenannten Rugby Union
nen. Auf Rang drei landet etwas überraLeidenschaft, Aggressivität und Dynamik.
(Fünfzehner-Rugby) verantwortlich, der am
schend die USA (18,7 Millionen), was allerRugby ist aber auch geprägt von Fairness
weitesten verbreiteten Rugby-Art der Welt.
dings mehr der gewaltigen Bevölkerungsund Respekt vor dem Gegner, einer tiefen
Der Rugby World Cup nimmt dabei heuzahl geschuldet sein dürfte als der RugbyVerwurzelung in der Kultur und Geschichte die Stellung des sportlich und wirtschaftBegeisterung in den Staaten. Diese ist mit
te der Ursprungsnationen und einem einlich wichtigsten Events im weltweiten Rugacht Prozent noch relativ überschaubar.
zigartigen Mannschaftsgeist.
by ein. Wobei die Bekanntheit und das InDoch auch in Ländern wie Italien (14,7 MilAttribute wie diese lassen die Zahl der
teresse an der Rugby-WM in den einzelnen
lionen), Argentinien (11,6 Millionen) oder
Rugby-Anhänger stetig steigen: Während
Ländern – analog zum Interesse an der
Japan (11 Millionen) gibt es mittlerweile
„König Fußball“ im weltweiten Interesse
Sportart weltweit – höchst unterschiedlich
eine große Anzahl an Menschen mit Interdie klare Nummer eins ist, sehen Experten
ausgeprägt ist (siehe Grafik unten).
esse am Rugby.
in Rugby eine der am schnellsten wachsenDie wichtigsten Eckdaten der jüngst zu
Auf die Frage, ob sich aus der beachtliden Sportarten der Welt. Laut einer aktuEnde gegangenen Rugby-WM dokumentieren
chen Basis auch ein kommerzieller Erfolg
ellen Untersuchung der Unternehmensbeeindrucksvoll die auch unter kommerziellen
für die Sportart ableiten lässt, liefert die
ratung Ernst & Young gibt es heute bereits
Gesichtspunkten positive Entwicklung der
Marktforschung ebenfalls interessante Antin 119 Ländern der Erde 6,6 Millionen aktiSportart. Wurden bei der ersten Auflage der
worten. So hat in zehn der innerhalb der
ve Rugbyspieler. Tendenz steigend.
WM, 1987 in Australien und Neuseeland,
Von Haus aus ist Rugby
noch 600 000 Tickets vereigentlich eine zutiefst
kauft, waren es 28 Jahre
RUGBY-WM: BEKANNTHEIT UND INTERESSE NACH LÄNDERN
englische Angelegenheit
später in England rund 2,48
und wurde der Legende
Millionen Karten. Etwa eine
Bekanntheit der Rugby-WM
Interesse an der Rugby-WM*
nach 1823 im mittelhalbe Million der Besucher
englischen Städtchen Rugkam dabei aus dem AusGroßbritannien
84 %
Frankreich
32 %
by während eines Fußballland, die Auslastung der
Frankreich
80 %
Großbritannien
31 %
spiels geboren. Ein Schüler
Stadien lag bei 98 Prozent.
soll im Streit um die AusDamit lockte die WM 2015
Australien
78 %
Argentinien
27 %
legung von Spielregeln den
insgesamt eine Million Fans
Argentinien
77 %
Australien
18 %
Ball kurzerhand in das Tor
mehr in die Stadien als etwa
der gegnerischen Manndie UEFA EURO 2012 in Polen
Italien
61 %
Italien
18 %
schaft getragen haben.
und der Ukraine (siehe Gra1871 spaltete sich die
fik S. 37). In den Fanzonen
Japan
48 %
Japan
12 %
Rugby Football Union, der
in England und Wales verUSA
39 %
USA
12 %
englische Rugby-Verband,
sammelten sich während
nach Streitigkeiten vom
der Rugby-WM zusätzlich
Deutschland
24 %
Deutschland
4%
englischen Fußballverband
über eine Million Fans. Dass
Brasilien
20 %
Brasilien
4%
ab und Rugby wurde eine
ein Public Viewing auch abeigenständige Sportart.
seits des Fußballs funktioAuch wegen seines Urnieren kann, wurde damit
A l l e A n g a b e n i n P r oze n t ; B a s i s : 1 0 0 0 r e p r ä s e n t a t i v B e f r a g te i m j e w e i l i g e n L a n d (A l te r : 1 6 – 6 9 J a h r e) ; * To p -2- B ox „ s e h r
i n te r e s s i e r t “ u n d „ i n te r e s s i e r t “
sprungs wurde der Kampf
eindrucksvoll unter Beweis
um den ovalen Ball, um das
gestellt.
SPONSORS 12/15
Quelle: Repucom
W W W. S P O N S O R S . D E 1 2 / 2 0 1 5
fo_TT_8S.indd 2
35
23.11.15 11:09
65 Prozent Medienerlöse
Im Fernsehen hat sich das Event nicht
weniger erfolgreich entwickelt: Die Spiele der Rugby-WM 2015 wurden laut World
Rugby in 205 Länder übertragen und
brachten es auf eine kumulierte Reichweite von über vier Milliarden TV-Zuschauern. Zum Vergleich: 1987 wurde das
Event noch in 17 Länder übertragen und
erreichte 200 Millionen Menschen. Das
Beratungsunternehmen Repucom ermittelte für den Rugby World Cup 2015 allein
für die weltweiten Top-5-Märkte eine
Reichweite von fast 500 Millionen Zuschauern. Großbritannien liegt dabei mit
kumuliert 294 Millionen Zuschauern klar
an der Spitze, gefolgt von Frankreich mit
162 Millionen.
Die höchste Reichweite eines einzelnen
Spiels der Rugby-WM 2015 wurde dabei
überraschenderweise in Japan erreicht.
25 Millionen Menschen sahen dort den Sieg
der „Brave Blossoms“ gegen Samoa. In England lag bei Spielen des eigenen Teams die
Einschaltquote bei fast 50 Prozent. Das Bru-
derduell England gegen Wales lockte in der
Spitze über elf Millionen Zuseher an den
Bildschirm. In Frankreich sahen bis zu 13,1
Millionen TV-Zuschauer die „Les Tricolores“
gegen Irland live bei TF1.
Wenig überraschend, dass der RugbyWeltverband sich mit der achten Weltmeisterschaft der Geschichte äußerst zufrieden
zeigt. Verbandschef Brett Gosper nennt sie
sogar die „größte und beste aller Zeiten“.
Der volkswirtschaftliche Nutzen für die
Gastgeber soll laut Ernst & Young bei insgesamt 2,2 Milliarden Pfund (umgerechnet
rund 3,1 Milliarden Euro) liegen.
Der Umsatz des Weltverbandes mit dem
Event konnte gegenüber 2011 um gleich 50
Prozent gesteigert werden. Die ursprünglich
erwarteten Einnahmen des Verbandes von
250 Millionen Pfund (rund 355 Millionen
Euro) sollen sogar noch einmal übertroffen
worden sein. Der Rugby-Weltverband rechnet mit einem Überschuss von rund 80 Millionen Pfund (115 Millionen Euro), der zu
einem wichtigen Teil wieder in den Sport
investiert werden soll.
Rund 65 Prozent der Erlöse von World
Rugby stammt aus den Medienrechten. Allein in Großbritannien sollen rund 40 Millionen Pfund (57 Millionen Euro) über diese
Einnahmesäule erlöst worden sein. 1987
waren es gerade einmal drei Millionen
Pfund (vier Millionen Euro). Dabei hätte der
Rugby-Weltverband mit seiner weltweiten
Medienvermarktung wohl noch höhere Einnahmen erzielen können. Die Strategie des
Verbandes sah nämlich vor, die Medienrechte in vielen nicht-traditionellen RugbyMärkten an Free-TV-Sender zu vergeben.
Insbesondere in Märkten wie Indien, China,
Brasilien und den USA sieht World Rugby
großes Potenzial für die Sportart und verzichtet dabei teilweise auf höhere Erlöse aus
dem Pay-TV.
Marktanteil „weit über Schnitt“
Auch auf dem deutschen Markt erhofft
sich der Rugby-Weltverband mittelfristig
Wachstum und schaut deshalb gern etwas
genauer hin. Das taten 2015 auch die Deutschen Rugby-Fans, die insgesamt 31 der 48
MEHR ALS
50
MIO.
ZUSCHAUER
So viele verschiedene Zuschauer ließen sich in der vergangenen Saison von unseren
Wintersportübertragungen begeistern. Auch in dieser Saison bieten sie mit ihren hohen Reichweiten
beste Voraussetzungen für eine effiziente Kampagne – und das über fünf Monate hinweg.
Mehr Informationen unter www.ard-werbung.de/sportschau
fo_TT_8S.indd 3
0677-11-15_AZ_Rückrunde+Wintersport_420x142_Sponsors_ISO_ECI.indd 1
Immer mehr Wert.
20.11.15 17:28
WM-Spiele live und exklusiv bei Eurosport
verfolgen konnten. Dazu zählten unter anderem die Eröffnungspartie, das Finale sowie die wichtigsten Gruppenspiele und alle
Partien ab dem Viertelfinale. Wer kein Spiel
verpassen wollte, hatte die Option, das gesamte WM-Turnier über den Eurosport Player, das kostenpflichtige Web-TV-Angebot der
Eurosport-Gruppe, im Internet zu verfolgen.
Die Bilanz bei Eurosport fällt unter dem
Strich zufriedenstellend aus: Der paneuropäische Sportsender verzeichnete über
die sechswöchige WM hinweg kumuliert
9,58 Millionen Zuschauer in Deutschland
und eine durchschnittliche Live-Reichweite von 177 000 Zuseher pro Spiel. Die Einschaltquoten liegen damit leicht über denen von Wettbewerber Sport1, der bei den
vorangegangenen Events 2007 und 2011
Live-Bilder gesendet hatte. Der Marktanteil blieb allerdings – teilweise bedingt
durch die diesmal für den deutschen Markt
in der Primetime liegenden TV-Zeiten – ein
Stück unter denen der Events zuvor (siehe
Grafik S. 39 oben).
Den Triumph der Neuseeländer im Finale gegen Australien verfolgten bei Eurosport
in der Spitze immerhin 518 000 Zuschauer.
Und das, obwohl zeitgleich an einem Samstag das Top-Spiel der Fußballbundesliga lief.
Besonders die jungen Zuschauer stimmen
Susanne Aigner-Drews, Geschäftsführerin
Discovery Networks GSA, positiv: „In den
werberelevanten Zielgruppen lag der
Marktanteil aller Rugby-Programme weit
BESUCHERZAHLEN BEI SPORTGROSSEVENTS (AUSWAHL)*
FIFA Weltmeisterschaft 2014 (Brasilien)
3,43 Mio.
FIFA Weltmeisterschaft 2010 (Südafrika)
3,18 Mio.
Rugby Weltmeisterschaft 2015 (England)
2,48 Mio.
Rugby Weltmeisterschaft 2011 (Neuseeland)
1,47 Mio.
UEFA EURO 2012 (Polen/Ukraine)
1,44 Mio.
FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011 (Deutschland)
1,35 Mio.
Cricket Weltmeisterschaft 2015 (Austr./Neuseeland)
1,20 Mio.
UEFA EURO 2008 (Österreich/Schweiz)
1,14 Mio.
Rugby Six Nations 2015
1,04 Mio.
IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft 2015 (Tschechien)
741 690
Tennis US Open 2014
713 640
FIBA Basketball-Weltmeisterschaft 2014 (Spanien)
675 470
Rugby
Fußball
andere Sportarten
* k u m u l i e r te Z a h l e n d e r B e s u c h e r vo r O r t w ä h r e n d d e s j e w e i l i g e n Eve n t s
SPONSORS 12/15
Quelle: SPONSORS
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MEHR
SPORTSCHAU AB
23. JAN.
Wenn am 22./23. Januar 2016 die Fußball-Bundesliga in die Rückrunde startet, beginnen die Wochen der
Entscheidungen. Traditionell sind die Reichweiten der Sportschau dann noch höher als in der Hinrunde.
Kein Wunder, denn es geht in den Begegnungen um alles und das Involvement ist noch größer.
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fo_TT_8S.indd 4
Immer mehr Wert.
20.11.15 16:03
19.11.15 09:27
FA S Z I N I E R E N D E B I L D E R VO N D E R R U G BY-W M 2 0 1 5 : „ D i e Ü b e r t r a g u n g s q u a l i t ä t b r a u c h t s i c h n i c h t vo r d e m F i n a l e e i n e r F I FA W M z u ve r s te c ke n .“
über Senderschnitt.“ Im Finale in der Zielgruppe der jungen Männer (14 bis 49 Jahre)
sogar bei 5,2 Prozent (siehe Grafik S. 39 unten). Durch diese Werte hätte sich die umfangreiche Live-Übertragung, so AignerDrews, nicht nur für den TV-Sender, sondern auch für Partner wie Landrover und
DHL ausgezahlt. Die beiden Unternehmen,
die auch als offizielle Sponsoren des Events
auftraten, hatten als Presenter der RugbyÜbertragungen bei Eurosport eingebucht.
Laut Werner Starz, Director Product Development Eurosport bei Discovery, befindet sich die Rugby-WM mittlerweile auch
mit ihrem Produktionsstandard auf Augenhöhe mit dem Fußball: „Die Rugby-WM ist
noch einmal in eine neue Dimension vorgestoßen. Von der Kamera, die der Schiedsrichter vor der Brust trägt, bis hin zu der in
der Kabine der Teams: So komme ich in die
Wohnzimmer der TV-Zuschauer. Die Übertragungsqualität in der Live-Berichterstattung braucht sich nicht vor dem Finale einer
FIFA WM oder UEFA Champions League zu
verstecken.“
In anderer Hinsicht könnte sich der Fußball sogar etwas beim Rugby abschauen. Der
Videobeweis, über dessen Einführung im
Fußball seit Langem diskutiert wird, ist
beim Rugby längst Standard. Wenn der
Schiedsrichter eine Szene nicht genau einschätzen kann, unterbricht er die Partie und
verständigt sich kurz über Funk mit seinen
Kollegen vor den Bildschirmen. Zugleich
laufen Zeitlupen der Szene auf den Videotafeln im Stadion, sodass auch alle Zuschauer sich ein Urteil bilden können. Der
Schiedsrichter kann nach dem Videobeweis
eine zuvor getroffene Entscheidung revidie-
ren. Sollte ihm ein schwereres Foul entgangen sein, ist der Videobeweis auch nachträglich einsetzbar, um einen Spieler auszuschließen.
Der technische Aufwand rund um die
Übertragungen hat seinen Preis: Beim britischen Host Broadcaster der Rugby-WM
2015, Independent Television (ITV), waren
insgesamt 1500 Mitarbeiter im Einsatz. Eurosport profitierte von den hohen Produktionsstandards und bot den Zuschauern
ge auf die Sportart haben – insbesondere
auf die großen Rugby-Events“, verspricht
Starz. Ins Sendekonzept passt es da gut,
dass Rugby in der 7er-Variante ab 2016 wieder olympisch wird – zuletzt war es das
1924. Das könnte der Sportart auch hierzulande helfen: „Wenn sich Deutschland für
die Olympischen Spiele qualifizieren sollte,
kann das dem Rugby hierzulande einen
positiven Effekt bescheren“, erwartet Starz.
[]
38
fo_TT_8S.indd 5
»Deutsche Firmen investieren
über 70 Millionen
Euro pro Jahr
in die Sportart
Rugby«
zusätzlich noch eigene Features an, in denen Geschichten aus dem Rugby erzählt
wurden – etwa ein Portrait der neuseeländischen Nationalmannschaft. Laut Starz
eine Stärke der Sportart: „Rugby liefert gute Vorlagen für personalisierte Stories. Und
die Zuschauer lassen sich gerade mit großen Duellen wie zuletzt Neuseeland gegen
Australien oder England gegen Wales gut
abholen.“
Für die Zukunft zeigt sich Eurosport gegenüber weiteren Rugby-Übertragungen
offen: „Natürlich werden wir weiter ein Au-
Deutscher Rugby braucht Impulse
Solche Impulse sind hierzulande dringend
nötig: In Deutschland fristet Rugby aktuell
noch immer ein Randsportdasein. Der
Deutsche Rugby-Verband (DRV) zählt derzeit rund 130 Vereine und 14 000 Mitglieder.
Zum Vergleich: In Japan, wo 2019 der nächste Rugby World Cup stattfindet, sind derzeit
mehr als 1500 Clubs und 122 000 Spieler registriert. In England gibt es allein über
600 000 Kinder und Jugendliche, die Rugby
spielen. Englands Verband, die Rugby Football Union, hat insgesamt 2,5 Millionen aktive und passive Rugby-Anhänger. Wenn
man sich überlegt, dass ein Inselstaat wie
Fiji mit 850 000 Einwohnern zur internationalen Rugby-Spitze gehört und das deutsche Bundesland Bayern allein 15-mal so
viele Einwohner hat, so lässt sich leicht
ausmalen, welches Potenzial in Deutschland schlummert.
Andreas Ullmann vom Beratungsunternehmen Repucom beobachtet „bei der
Sportart Rugby in Deutschland in den vergangenen Jahren durchaus einen positiven
Trend“. Eine Anfang November von Repucom exklusiv für SPONSORS durchgeführte
repräsentative Internetbefragung beweist:
W W W. S P O N S O R S . D E 1 2 / 2 0 1 5
23.11.15 11:10
einzelne Top-Deals sogar jährliche Summen im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich (siehe untere Grafik S. 40).
Beim Sponsoring deutscher Unternehmen wie Adidas, Allianz, BMW, DHL, Henkel
und SAP handelt es sich meist um strategische Investitionen in globale Engagements
oder einzelne internationale Märkte. Auch
Fotos (2): picture alliance
QUOTE UND MARKTANTEIL RUGBY-WM*
177 000
169 000
122 000
Millionen vom Capri-Sonne-Chef
2,2 %
Immerhin 22 Prozent der Deutschen zwischen 14 und 65 Jahren zeigen sich am Rugby zumindest interessiert. Bei den Männern
(32 Prozent) ist das Interesse dabei deutlich
stärker ausgeprägt als bei den Frauen (13
Prozent).
Sogar 36 Prozent der befragten Deutschen hätten Interesse an einer TV-Übertragung von Spielen der deutschen RugbyNationalmannschaft, bei den Männern ist
es sogar jeder Zweite. Ullmann wertet das
als Fingerzeig: „Eine Teilnahme der deutschen Rugby-Nationalmannschaft an der
WM oder den Olympischen Spielen könnte
die Sportart ins Rampenlicht rücken.“ Solche Highlights seien „das Salz in der Suppe,
um eine breite Öffentlichkeit zu erreichen
und neue Fans hinzuzugewinnen“. Am besten passiert das nicht nur alle vier Jahre.
Der Director Consulting und Business
Development von Repucom hat deshalb
noch weitere Vorschläge: „Ein Impuls könnte auch von Sponsoren kommen, die zum
Beispiel gemeinsam mit dem Verband ein
jährliches Event in Deutschland ins Leben
rufen.“ Deutsche Firmen investieren laut
Repucom pro Jahr kumuliert über 70 Millionen Euro in die Sportart Rugby, also in das
Sponsoring von globalen Events, Verbänden, Teams und Ligen.
Auch die jährlichen Investitionen für
Sponsorships der internationalen RugbyVerbände summieren sich zu einem beachtlichen Betrag: 175 Millionen Euro wurden
in diesem Jahr aufgebracht. Sportausrüster,
Banken und Bierbrauer vereinen dabei zusammen fast die Hälfte der Investitionen
auf sich (siehe obere Grafik S. 40). Ein Spitzenteam wie das der „All Blacks“ erlöst über
W W W. S P O N S O R S . D E 1 2 / 2 0 1 5
fo_TT_8S.indd 6
in Deutschland könnte laut Ullmann mit
wenig Aufwand ein Rugby-Engagement mittelfristig größere Bekanntheitswerte hervorrufen und die Deutschen gleichzeitig
näher an die Sportart herangeführt werden.
Er regt an, etwa pro Jahr ein Länderspiel
gegen eine Top-Nation als großes Event zu
inszenieren, das dann auch im Fernsehen
übertragen wird. Der Repucom-Berater prognostiziert, dass „mit der entsprechenden
Bewerbung über 20 000 Zuschauer ins Stadion gelockt werden können“. Er geht sogar
noch weiter: „Ein Spiel gegen die ‚All Blacks‘
mit dem obligatorischen ‚Haka‘ würde es
sogar bis in die ‚Tagesthemen‘ schaffen.“
1,2 %
0,8 %
2007
2011
2015
* Durchschnit t Live-Über tragungen in Deutschland, Zuschauer ab 3 Jahren
TOP-TV-SPIELE DER RUGBY-WM 2015*
Finale: Neuseeland vs. Australien
358 000
1,9 %
158 000
5,2 %
1. Halbfinale: Südafrika vs. Neuseeland
343 000
2,0 %
150 000
5,1 %
2. Halbfinale: Argentinien vs. Australien
313 000
1,3 %
136 000
3,1 %
Viertelfinale: Australien vs. Schottland & Irland vs. Argentinien
242 000
1,4 %
119 000
3,6 %
Vorrunde: Neuseeland vs. Georgien
239 000
0,9 %
79 000
1,8 %
Zuschauer gesamt
Zuschauer Männer
(14 – 49 Jahre)
Marktanteil in %
* D u r c h s c h n i t t L i ve - Ü b e r t r a g u n g e n i n D e u t s c h l a n d b e i E u r o s p o r t
SPONSORS 12/15
Q u e l l e n : S P O N S O R S, E u r o s p o r t
Ideen wie diese sind für Volker Himmer
nicht allzu neu. Der Geschäftsführer des
Deutschen Rugby-Verbands(DRV) weiß:
„Der Jugend fehlt es hierzulande an Vorbildern, die deutsche Rugby-Auswahl war
noch nie bei einer WM dabei.“ Diesmal kam
für sie, trotz einiger Fortschritte, in der letzten Qualifikationsrunde gegen Russland
das Ende. Auch wenn beim World Cup zuletzt die Kluft zwischen den Top-Nationen
und den eher jungen Rugby-Ländern kleiner
geworden ist und sich Deutschlands
Weltranglistenplatz Nummer 31 nicht so
schlecht anhört, ist der Abstand zu den TopTeams groß. Himmer kennt die Gründe
dafür: „Der DRV wird noch immer von Ehrenamtlichen mit einer präsidialen Struktur geführt.“ Auch deshalb hat er kein Geld,
um mal eben die „Wallabies“ einfliegen zu
lassen – so wie es kürzlich die USA gemacht
haben.
Das US-Team bestritt vor der WM in Chicago ein Testspiel gegen Australien. Kostenpunkt: rund eine Million Euro. Solche
Summen können hierzulande vom DRV bei
Weitem nicht bewegt werden. Der Jahresetat des Verbandes ist in etwa genauso
hoch. Als das Bundesministerium des Inneren (BMI) 2010 dem Verband die Förderung strich, stand der DRV sogar vor der
Zahlungsunfähigkeit. An dem Minus von
über 200 000 Euro arbeitet sich der Deutsche
Verband noch heute ab. „Das konnten wir
nicht ohne Weiteres ausgleichen“, sagt Himmer. Der Sanierungsplan läuft noch bis zum
Jahr 2018.
Die DRV-Mannschaft will dennoch für
2019 einen neuen Anlauf Richtung World
Cup starten, muss dabei aber auf Fördermittel des Bundes verzichten. Gelder fließen, seitdem klar ist, dass Rugby in dieser
39
20.11.15 16:05
Variante olympisch wird, nur noch in den
7er-Rugby. Etwa 300 000 Euro pro Jahr. Erlösquellen des Verbandes sind neben den
öffentlichen Zuschüssen des Bundes und
Unterstützung des Weltverbandes in erster
Linie die Mitgliedsbeiträge. Über klassisches Sponsoring kamen indes zuletzt weniger als 50 000 Euro pro Jahr in die Verbandskassen.
Hoffnung macht den Verantwortlichen
hierzulande vor allem das Engagement des
Heidelberger Milliardärs und Unternehmers
Hans-Peter Wild, Besitzer der Firma CapriSonne. Durch einen vor gut einem Jahr geschlossenen Vertrag mit Capri-Sonne als
offiziellem Premium-Sponsor der HerrenNationalmannschaften im 15er- und
7er-Rugby des DRV fließen dem Verband
nach SPONSOR S -Informationen bis 2017
rund 750 000 Euro im Jahr zu. „Der Vertrag
besiegelt die nächste Stufe auf unserem
gemeinsamen Weg, den Rugby-Sport in
Deutschland auf internationales Niveau zu
bringen“, sagt Förderer und Rugbyfan Wild.
Er unterstützt schon seit Jahren mit der 2008
gegründeten „Wild Rugby Academy“ den
deutschen Rugby-Nachwuchs und ist für
den DRV ein überlebenswichtiger Mäzen.
Der Capri-Sonne-Chef investiert derzeit
auch massiv in die deutsche Rugby-Infrastruktur und lässt in Heidelberg ein modernes Trainingszentrum bauen. Zehn Millionen Euro sollen die Kunstrasenplätze, ein
sogenanntes Rugby-Haus sowie Übernachtungsmöglichkeiten und ein Kraftraum für
die Athleten insgesamt kosten. In dem neuen Rugby-Zentrum sollen die deutschen
Nationalteams, aber auch Talente gefördert
werden. Vor allem die Region um Heidelberg, neben Hannover ohnehin die deutsche
Rugby-Hochburg, soll von dem Zentrum
profitieren.
Um einen Markt wie Deutschland besser
entwickeln zu können, ist künftig auch verstärkt der Weltverband gefordert. CEO Gosper hatte zuletzt immerhin angekündigt,
RUGBY-SPONSOREN INTERNATIONALER VERBÄNDE NACH BRANCHEN
Sonstige
IT-Kommunikation / Telekommunikationsanbieter
Freizeit / Sportbekleidung & Ausrüster
10,9 %
4,7 %
Verkehr / Automobilhersteller
24,1 %
5,0 %
Verkehr / Fluglinien
5,1 %
Medien / TV-Rechtehalter
5,5 %
12,9 %
Finanzen / Banken
IT-Kommunikation / Internetanbieter
9,5 %
10,7 %
11,6 %
Finanzen / Versicherungen
Getränke / Bier
A l l e A n g a b e n i n P r oze n t
TOP-5-SPONSORENVERTRÄGE NATIONALER RUGBY-VERBÄNDE
Unternehmen
Team
Engagement
Laufzeit bis
Summe*
New Zealand Rugby
Ausrüster
2019
15 Mio. ¤
New Zealand Rugby
Trikotsponsor
2018
12 Mio. ¤
Rugby Football Union (England)
Trikotsponsor
2016
9 Mio. ¤
South African Rugby Union
Trikotsponsor
2015
8 Mio. ¤
Rugby Football Union (England)
Ausrüster
2020
7 Mio. ¤
„mehr Geld und Know-how“ in Zukunftsmärkte investieren zu wollen. Ob Deutschland dazu zählt und der Deutsche Rugby
Verband künftig wesentlich mehr als die
rund 100 000 Euro pro Jahr an Unterstützung
erhält, ließ er allerdings offen. Bis zur Qualifikation für ein großes Turnier scheint der
Weg noch weit. Selbst Nationen wie Rumänien oder Georgien stehen in Europa noch
vor Deutschland.
Die Nationalspieler dieser Länder spielen
meist in Frankreich, in der ersten oder zweiten Liga, und messen sich mit den Besten.
So wie einst Robert Mohr. Der ehemalige
deutsche Rugby-Nationalspieler war einer
der wenigen Deutschen, die den Sprung in
eine ausländische Profiliga geschafft haben.
Bis 2012 spielte er für den französischen
Zweitligisten Atlantique Stade Rochelais,
mit dem er 2010 in die erstklassige französische Top 14 aufstieg. Mohr soll sich künftig – in Kooperation mit der Wild Rugby
Academy, wo er angestellt ist – unter anderem der Vermarktung des deutschen Rugbys widmen. Auch für den DRV und die
Rugby-Bundesliga soll er verstärkt nach
neuen Partnern suchen.
Um mit den großen europäischen Ligen
mithalten zu können, ist es für die Bundesliga – bis auf wenige Ausnahmen eine reine
Amateurliga – noch ein sehr weiter Weg. Im
europäischen Ligabetrieb gibt es derzeit –
analog zur Stärke der nationalen Auswahlteams – drei kommerziell höchst erfolgreiche Ligen: Neben der Top 14 in Frankreich,
die rund 300 Millionen Euro pro Jahr umsetzt und als die stärkste Rugby-Liga der
Welt gilt, ist hier die Aviva Premiership in
England (rund 200 Millionen Euro Umsatz)
und die Guinness Pro12 zu nennen, eine
internationale Liga mit Teams aus Irland,
Wales, Schottland und Italien (siehe auch
Grafik rechts).
In Frankreich sollen Rugby-Spitzenspieler Gehälter von bis zu einer Million Euro
pro Jahr verdienen. Auf die hohen Löhne in
den europäischen Top-Ligen müssen die
Spieler der „All Blacks“ übrigens verzichten.
Das begehrte schwarze Hemd mit dem Silberfarn darf nur tragen, wer im eigenen
Land aktiv ist – Legionäre werden nicht
berücksichtigt. Wer sich den bewegenden
„Haka“ vor Augen ruft, mit denen die neuseeländischen Weltmeister sich und ihre
Sache inszenieren, der versteht, dass Ehre
und Stolz für sie mehr wiegen als Geld.
* S u m m e n p r o J a h r, te i l w e i s e g e s c h ä t z t
SPONSORS 12/15
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Q u e l l e n : S P O N S O R S, R e p u c o m
F. Oediger
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20.11.15 16:08
RUGBY-WETTBEWERBE UND MEISTERSCHAFTEN (AUSWAHL)
Name
Teilnehmer
Organisator
erste Austragung
Rhythmus
Rugby World Cup
20 Nationalmannschaften (Top 12 der vorherigen WM + acht Qualifikanten)
World Rugby
1987
alle vier Jahre
RBS Six Nations
England, Frankreich, Irland, Italien, Schottland, Wales
Six Nations Rugby
1883
jährlich
The Rugby Championship
Argentinien, Australien, Neuseeland, Südafrika
SANZAR
1996
jährlich
European Nations Cup
36 europäische Nationalmannschaften*
Rugby Europe
2000
alle zwei Jahre
Rugby World Cup Sevens
24 Nationalmannschaften im 7er-Rugby
World Rugby
1993
alle vier Jahre
HSBC World Rugby Sevens Series
Serie von derzeit zehn 7er-Rugby-Turnieren mit 24 Nationalmannschaften
World Rugby
2000
jährlich
European Rugby Champions Cup
Höchster Europapokal-Wettbewerb mit Teams aus Großbritannien, Frankreich, Italien und Irland
(Nachfolger des Heineken Cup)
European Professional Club Rugby
1995
jährlich
European Rugby Challenge Cup
Zweithöchster Europapokal mit Teams aus Großbritannien, Frankreich, Italien, Irland und Rumänien
European Professional Club Rugby
1996
jährlich
Super Rugby
Internationale Meisterschaft mit Teams aus Neuseeland, Australien, Südafrika, Argentinien und Japan
SANZAR
1996
jährlich
Top 14
Liga der 14 Top-Teams in Frankreich
Ligue Nationale de Rugby
1892
jährlich
Aviva Premiership
Liga der 12 Top-Teams in England
England Rugby Limited
1987
jährlich
Guinness Pro12
Internationale Liga mit je vier Teams aus Irland und Wales sowie je zwei Teams aus Schottland und Italien
Guinness Pro12
1987
jährlich
ITM Cup
Liga der 14 Top-Teams in Neuseeland
New Zealand Rugby Union
2006
jährlich
Rugby-Bundesliga
Liga mit 16 Teams in Deutschland
Deutscher Rugby-Verband
1971
jährlich
* O h n e d i e Te i l n e h m e r d e r R B S S i x N a t i o n s , D a u e r j ewe i l s z we i J a h r e , Te a m s a u f g e te i l t i n s i e b e n S t ä r ke k l a s s e n . J e d e z we i te D u r c h f ü h r u n g d i e n t g l e i c h ze i t i g a l s Q u a l i f i k a t i o n f ü r d e n R u g by Wo r l d C u p .
SPONSORS 12/15
Quelle: SPONSORS
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Teilnahme unter 18 Jahren nicht erlaubt.
Spielen kann süchtig machen.
Infos unter www.bzga.de.
FUSSBALL
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20.11.15
16:09
19.11.2015
13:47:15
Deutscher Fußball-Bund
Foto: Getty Images
PRÄSIDENT GESUCHT
Wolfgang Niersbach ist als Präsident des
Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zurückgetreten. Der 64-Jährige, der insgesamt
27 Jahre für den Verband arbeitete, zog die
Konsequenzen aus der Affäre um die Vergabe der FIFA WM 2006. In der Woche zuvor
hatte die Steuerfahndung sowohl die DFBZentrale in Frankfurt als auch Niersbachs
Privatwohnsitz in Dreieich durchsucht. „Ich
bleibe dabei und möchte noch einmal unmissverständlich klarstellen, dass ich von
den Hintergründen der im Raum stehenden
Zahlungsflüsse keinerlei Kenntnis hatte“,
teilte der ehemalige DFB-Boss mit. Die beiden Vizepräsidenten Reinhard Rauball und
Rainer Koch übernehmen bis auf Weiteres
die Amtsgeschäfte beim DFB. Wer der langfristige Nachfolger von Niersbach wird, steht
dagegen noch nicht fest. Am 17. November
sprachen sich die Landes- und Regionalvertreter des DFB nach einem Treffen für den
Schatzmeister und CDU-Politiker Reinhard
Grindel aus. Die Vertreter der Deutschen
Fußball Liga, die ein Drittel der Stimmanteile haben, würden gern noch etwas länger
mit der interimistischen Doppelspitze Koch
und Rauball weiterarbeiten, um sich grundsätzlich Gedanken über die künftige DFBFührungsstruktur machen zu können. Weitere Entscheidungen standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest.
SCHWERER ABSCHIED FÜR NIERSBACH: „27 Jahre DFB waren für mich immer viel mehr als ein Beruf.“
Stadion Nürnberg
GRUNDIG STEIGT AUS
Der 1. FC Kaiserslautern hat eine neue Bezahlmethode an den Kiosken im Fritz-WalterStadion eingeführt. Seit November können Bier und Bratwurst über das Smartphone bezahlt
werden. Möglich macht dies ein von dem Unternehmen Payment Solution Services und
der Schweizer Ergonomics AG entwickeltes sogenanntes NFC-basiertes Wallet mit dem
Namen „Tap-it“. Es handelt sich um ein mobiles Bezahlsystem, also eine digitale Geldbörse im Handy. Bislang ist der 1. FC Kaiserslautern der einzige Club im deutschen Profifußball
mit einem NFC-Wallet. Künftig will das Unternehmen mit weiteren Clubs über die Integration des Systems sprechen.
Die Nürnberger Fußball-Arena verliert zum
Jahresende ihren Namensgeber Grundig.
Nach SPONSORs-Informationen hatten sich
das Unternehmen und die Stadt Nürnberg
als Stadioneigentümer einst auf einen Zwei-
Formel 1
NÜRBURGRING WILL FORMEL 1 ZURÜCK
Carsten Schumacher, Geschäftsführer von
Capricorn Nürburgring, möchte die Formel
1 wieder in die Eifel zurückholen. Gespräche
mit Serien-Promoter Bernie Ecclestone über
ein Comeback 2017 laufen. Eine Rückkehr
2016 war an den zu hohen Risiken gescheitert. Ein Problem sei die betriebswirtschaftliche Seite: „Im Nachhinein haben wir niemanden getroffen, der gesagt hätte, dass
wir eine falsche Entscheidung getroffen
haben – eher im Gegenteil“, sagte Schumacher gegenüber Motorsport-Total.com.
42
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Künftig hoffen die Verantwortlichen auf ein
geringeres finanzielles Risiko. „Wir bemühen uns um ein Formel-1-Rennen für 2017
und sind in entsprechenden Gesprächen
mit Bernie Ecclestone. Das Thema Formel
1 ist nicht vom Tisch“. Weiter sagte der
Nürburgring-Chef: „Ich wünsche mir, dass
die Formel 1 zu alter Stärke zurückfindet
und dass das Preis-Leistungs-Verhältnis
stimmt. Dann werden wir die Chance haben, wieder volle Ränge in Deutschland zu
erleben.“
Foto: Getty Images
Fritz-Walter-Stadion
LAUTERN-FANS ZAHLEN MIT HANDY
GRUNDIG STADION: Ein neuer Name muss her.
jahresvertrag mit Verlängerungsoption bis
2017 geeinigt, die aber nicht gezogen wurde.
Beide Parteien hatten sich im Sommer aber
geeinigt, den Vertrag noch bis Jahresende
zu verlängern. Grundig soll 800 000 Euro pro
Jahr für das Recht bezahlt haben. Ein Nachfolger ist bisher nicht bekannt.
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20.11.15 15:44
I N T E R N AT I O N A L I S I E R U N G
REISEFÜHRER FÜR CHINA
Das Wirtschaftspotenzial im Reich der Mitte ist riesig. Die Deutsche Fußball Liga (DFL)
und viele hiesige Clubs haben China daher als Zielmarkt definiert. Es gibt aber auch viele
Fallstricke zu beachten. Hilfestellungen für deutsche Clubs.
D
er FC Bayern München war diesen
Sommer schon zum zweiten Mal in
China, der VfL Wolfsburg bestritt
bereits im Sommer 2012 in Guangzhou ein Spiel, und es ist zu erwarten, dass der FC Schalke 04 seine verschobene Chinareise nächsten Sommer nachholen wird. Mittlerweile hat auch die DFL
China als einen ihrer Ziel- und Wachstumsmärkte definiert. Einiges wird seitdem seitens der deutschen Clubs unternommen,
um in China Fuß zu fassen.
Wenn auch längst nicht alle chinesischsprachigen Club-Webseiten deutscher Vereine in China gehostet sind – trafficlastige
Webseiten lassen sich in China nur gut
öffnen, wenn auch Server in China benutzt
werden – werden die hauseigenen ClubMedien zunehmend dem Markt angepasst.
Doch reicht das aus, um mittel- bis langfristig im Wettbewerb gegen Clubs wie den
FC Barcelona, Real Madrid oder Manchester
United zu bestehen?
Eines vorweg: Eine erfolgversprechende
Blaupause, die einem deutschen Club dabei
hilft, sich dauerhaft in China zu etablieren,
gibt es bislang nicht. Sicherlich können
Clubs auf Erfahrungswerte aus der Industrie zurückgreifen. Klar ist aber auch, Fallstricke lauern in der sozialistischen Marktwirtschaft von China an allen Ecken.
Turbulenzen antizipieren
Bei aller Euphorie sollte bei einem Markteintritt in China beispielsweise bedacht
werden, dass gerade im Land der Mitte ein
adäquates Reagieren auf mögliche ökonomische, politische und gesellschaftliche
Turbulenzen fester Bestandteil der Planungen sein sollte. Damit gemeint sind starke
wirtschaftliche Schwankungen, die unter
dem amtierenden chinesischen Staatschef
Xi Jinping immer stärker werdende Beeinträchtigung der Pressefreiheit oder auch
schwere Menschenrechtsverletzungen.
Eine Trennung zwischen Sport und Politik ist längst nur noch das Wunschdenken
einiger Sportfunktionäre. Falsches oder zu
spätes Reagieren auf Vorkommnisse wie
gewaltsam niedergeschlagene Demonstrationen, die Unterdrückung ethnischer Minderheiten oder die Inhaftierungen bekann52
hr_hs_TippChina_2S.indd 1
ter Aktivisten und Künstler kann sich für
einen Sportclub mit oftmals bewusst nach
außen getragenen ethischen Leitbildern
wie Toleranz, Respekt, Solidarität oder
Weltoffenheit medial ungünstig auswirken.
Noch keine Volkssportart
Zunächst müssen deutsche Clubs in China
erkennen, dass der dortige nationale Fußball noch kein provinzübergreifender Volksoder Breitensport ist. Ebenso fehlt es an
einer gewachsenen Fußballtradition, wie
wir sie aus Europa kennen. Zwar fördert die
chinesische Regierung den nationalen Fußball in den kommenden Jahren durch ambitionierte Projekte. Beispielhaft sind hier
die Einführung von Fußballunterricht in
den Grund- und Mittelschulen durch das
Erziehungsministerium zu nennen, aber
auch die Gründung von Fußballteams an
Universitäten oder das Eröffnen von Fußballzentren zur Nachwuchsförderung.
In der Liste der populärsten Sportarten
Chinas rangiert der Fußball laut dem
„Sporting Goods Industry China Report
2015“ jedoch nach wie vor hinter Basketball
auf Rang zwei. Möglicherweise ist das aber
auch nur eine Momentaufnahme. Der Fußball rückt zunehmend in den Fokus der
Öffentlichkeit – auch angesichts der geplanten Projekte der Regierung.
Daher ist jetzt die richtige Zeit für den
deutschen Fußball, aktiv zu werden! Dabei
sollte die kontinuierliche Steigerung des
eigenen Bekanntheitsgrades neben der Pflege der chinesischen und in China aktiven
Sponsoringpartner höchste Priorität haben.
Kontakte zu knüpfen ist in China essentiell, ist von Deutschland aus jedoch
schwierig. „Guanxi“ lautet das Zauberwort,
AUTOR
Heiko Stroh arbeitet seit vier Jahren als Senior Sales & Marketing Manager bei der Perform
Media Deutschland GmbH und ist dabei vor
allem für den Sportdatenanbieter Opta tätig.
Er arbeitete und lebte bereits in Shanghai und
Hongkong und ist auch aus familiären Gründen
sehr eng mit China verbunden.
SPONSORS 12/15
Quelle: SPONSORS
ein in der chinesischen Geschäftswelt fest
verankerter und gelebter Begriff, welcher
so viel wie persönliches Netzwerk bedeutet.
Um die steigende Bekanntheit im Land
in Interesse beziehungsweise in „Fanschaft“ umzuwandeln, ist ein Netzwerk mit
den lokalen Regierungsvertretern, vor allem aber mit der lokalen Presse notwendig.
Dafür muss man wissen, dass es in China
keine homogene Medienlandschaft gibt. Es
existieren in der Volksrepublik über das
gesamte Land verteilt mehr als 2000 Tageszeitungen, knapp 10 000 Zeitschriften, 350
TV-Stationen und unzählige Webseiten.
Die Reichweiten der größten zehn Tageszeitungen variieren von Provinz zu Provinz und von Stadt zu Stadt und reichen von
einer Auflage von drei Millionen (zum Beispiel bei der staatlichen, in ganz China erhältlichen „Renmin Ribao“) bis zu einer
Auflage von etwa 800 000 (bei der regionalen Tageszeitung „Guangzhou Ribao“).
Clubs sollten daher ihre PR-Strategien an
die lokalen Gegebenheiten anpassen und
zudem ein gutes Verhältnis zur Lokalregierung pflegen. Erstens, um so den Zugang
zu den reichweitenstärksten staatlichen
TV-Sendern wie CCTV, Hunan TV oder Zhejiang TV zu erleichtern. Und zweitens, weil
beinahe jedes Medium einen anderen
Schwerpunkt der Berichterstattung und
unterschiedliche Zielgruppen hat.
Werden zudem Kontakte zu den nichtstaatlichen Medienhäusern gepflegt, können Clubs potenziell bis zu einer Milliarde
Chinesen mit ihrem Content erreichen.
Die Frage, welches Medium Clubs wann
und mit welchem Content bedienen sollten,
ergibt sich gegenwärtig unter anderem aus
den Aktivitäten des Erziehungsministeriums und der Provinzregierungen, die für
die Umsetzung der von der Zentralregierung vorgegebenen Fußballprojekte verantwortlich sind. Wird in den staatlichen Medien über diese Projekte berichtet, zum
Beispiel über die Eröffnung eines neuen
Leistungszentrums, könnte die hierduch
erhöhte Aufmerksamkeit über die regionalen Kanäle für den Club genutzt werden.
Weil deutsche Clubs durch die Zentralvermarktung ihrer klassischen TV-Rechte
nach wie vor ihr wichtigstes Werkzeug zur
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20.11.15 16:49
Foto: picture alliance
B AY E R N - FA N S I N C H I N A : „ E s g e n ü g t n i c h t , z u m F l u s s z u ko m m e n m i t d e m Wu n s c h , F i s c h e z u f a n g e n . D u m u s s t a u c h d a s N e t z m i t n e h m e n .“
Steigerung des eigenen Bekanntheitsgrades
in die Hände Dritter oder Vierter legen, ist
es umso wichtiger, dauerhaft die Präsenz
vor Ort zu steigern.
„Made in Germany“
Aufgrund der großen Konkurrenz aus Europa ist es in China zudem wichtig, sich
beim Markenaufbau von der Masse anderer
ausländischer Clubs abzuheben. Der große
Vorteil hierbei ist, dass Deutschland sowie
Produkte und Dienstleistungen „Made in
Germany“ in China einen hervorragenden
Ruf genießen.
Werte wie Disziplin, Zuverlässigkeit oder
hoher Qualitätsanspruch, die Deutschland
zugeschrieben werden, lassen sich in China
marketingtechnisch hervorragend umsetzen. Bereits erfolgreiche nationale Kampagnen der Vereine, oftmals aufbauend auf
Social Responsibility, Clubgeschichte oder
Vereinsleitbild werden in China hingegen
auf wenig Verständnis stoßen. Zu groß ist
der kulturelle Unterschied zu Deutschland.
Vielmehr müssen die Sportmedienlandschaft wie auch der potenzielle Fan mit
clubspezifischem, auf den „Kunden“ zugeschnittenem Content versorgt werden. Positive Beispiele gibt es dafür bereits einige:
Der NBA-Club Golden State Warriors, der
zum chinesischen Neujahrsfest mit speziellen Trikots auflief. Die Kooperation zwischen der NBA und dem chinesischen Online-Riesen Tencent – vor allem in Hinblick
auf den NBA-League-Pass. Aber auch Kooperationen wie zwischen dem FC Bayern
und dem chinesischen Sportportal Hupu
zeigen, wie man das Interesse am eigenen
Produkt mittels guter Ideen und Partnerschaften steigern kann.
Dieses Interesse gilt es, im nächsten
Schritt zu kapitalisieren. Beispielsweise
über neue Sponsoren oder über E-Commerce-Plattformen. Dabei ist vor allem der Onlinehandel in China für ausländische UnW W W. S P O N S O R S . D E 1 2 / 2 0 1 5
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ternehmen nach wie vor eine große Herausforderung. Um erfolgreich agieren zu
können, müssen logistische, juristische und
marktspezifische Besonderheiten beachtet
werden. Will ein Club etwa auf der chinesischen B2C-Plattform Tmall.com Handel
betreiben, sollte eine Firma in China registriert sein. Zudem muss ein Unternehmen
akzeptieren, dass sämtliche Kundendaten
im Besitz von Tmall bleiben und Geschäfte
nur unter strengen Preissetzungsregeln in
der chinesischen Währung Renminbi abgewi-ckelt werden können. Fakten, die für
beinahe alle digitalen Marktplätze in China
Gültigkeit haben.
Nummer 4 heißt Tod
Beim Anbieten von Merchandising-Artikeln
auf dem chinesischen Markt ist es zudem
wichtig, eine abgestimmte Produktpallette
zu entwickeln. Symbolik hat in China eine
ganz besondere Bedeutung. Bestimmte Farben und Zahlen bedeuten beispielsweise
Wohlstand (Rot) oder Glück (8), während ein
Trikot mit der Nummer 4 (Tod) sicherlich
keinen reißenden Absatz finden wird. Die
Liste solcher in ganz China weit verbreiteter
symbolischer Besonderheiten ist lang, die
Gefahr groß, hier ins Fettnäpfchen zu
treten.
Clubs benötigen in China zudem einen
umfangreichen Customer-Service. Der chinesische Binnenmarkt ist aufgrund des
Überangebots von in- und ausländischen
Waren nicht nur bei der Preisgestaltung
extrem hart umkämpft. Die 1,4 Milliarden
potenziellen Kunden sind inzwischen ausgesprochen anspruchsvoll und wählerisch
geworden. Die Tatsache, dass Social Media
im chinesischen Onlinehandel zudem eine
weitaus größere Rolle einnimmt als in
Deutschland, lässt die serviceorientierten
chinesischen Käufer sehr schnell in den
chinesischen Netzwerken aktiv werden.
Beispielsweise, wenn sie mit dem Produkt,
der Lieferung oder möglichen Reklamationen unzufrieden sind. Der Ruf eines Clubs
kann somit weitaus schneller Schaden nehmen als in Europa.
Eine CRM-Strategie für das bevölkerungsreichste Land der Erde unterscheidet
sich hingegen nicht grundlegend vom deutschen Ansatz. Lediglich Postadressen spielen gegenüber Handynummern und E-MailAdressen eine immer untergeordnetere
Rolle. Der Einsatz einer auf den chinesischen Markt spezialisierten CRM-Software
ist unbedingt zu empfehlen.
Das Team für die Bereiche Customer Service und CRM sollte idealerweise von China
aus geführt werden, um Probleme wie unterschiedliche Zeitzonen, Produktpiraterie
und Missverständnisse in der Kommunikation mit chinesischen Kunden, Kooperationspartnern und Angestellten zu minimieren. Will man in China operative Geschäfte abwickeln, ist eine der GmbH entsprechenden Rechtsform wie beispielsweise
eine „Wholly Foreign-Owned Enterprise“
(WFOE) unumgänglich.
Es zeigt sich: Das bevölkerungsreichste
Land der Erde bietet dem Fußball zweifellos
einen riesigen Markt mit gewaltigem Potenzial, der aber auch erst wenig erschlossen
ist. Ein Markteintritt in China erfordert viel
Sitzfleisch, Engagement und eine Menge
Erfahrung. Andererseits boomt der deutsche Fußball, China investiert endlich in
den nachhaltigen Aufbau des Fußballs im
eigenen Land, und die internationale Sportkonkurrenz steht in den Startlöchern.
Die deutschen Clubs sollten es daher
wagen, mit vollem Einsatz im Land der Mitte aktiv zu werden. Dazu passt ein altes
chinesisches Sprichwort, das übersetzt lautet: „Es genügt nicht, zum Fluss zu kommen
mit dem Wunsch, Fische zu fangen. Du
musst auch das Netz mitnehmen.“
H. Stroh
53
20.11.15 16:50
KÖPFE DES MONATS
P R E S E N T E D BY
WIRTSCHAFT
SABINE BENDIEK (49)
wird Anfang 2016 neue
Vorsitzende der Geschäftsführung von
Microsoft Deutschland. Als Area Vice
President wird sie den
Bereichen Sales, Marketing und Services vorstehen und direkt
an Jean-Philippe Courtois, President Microsoft International, berichten. Sie folgt
auf ALEXANDER STÜGER, der die Geschäfte von Microsoft derzeit noch interimsweise führt, nachdem Christian P.
Illek Ende Februar zur Deutschen Telekom zurückgekehrt war. Mit Bendiek wird
erstmals eine Frau an der Spitze von Microsoft Deutschland stehen.
INTERSPORT
ABSCHIED NACH 16 JAHREN
FRANZ JULEN wird die Intersport International Corporation GmbH (IIC) nach
16 Jahren als CEO auf persönlichen
Wunsch zum 31. Dezember 2016 verlassen. In Zukunft will er nicht mehr operativ tätig sein und außerhalb von Intersport verschiedene Aufsichtsratsmandate
wahrnehmen. Laut Jussi Mikkola, Chairman of the Board of Management der IIC,
wird nun „in Ruhe“ ein Nachfolger gesucht. Nach seinem Start als Chief Operating Officer (COO) der International Corporation GmbH Anfang 1998 wurde Julen
im Jahr 2000 zum CEO ernannt.
STEFAN MEURER
wird zum 31. Dezember 2015 als Geschäftsführer der inzwischen zur Gauselmann Gruppe gehörenden Maxcat Vertriebs GmbH (Vertrieb
X-Tip Sportwetten) ausscheiden. Der Maxcat-Gründer übergibt die gesamte Vertriebsverantwortung an die gemeinsamen Gechäftsführer THOMAS FITZNER
und GERALD DREES, die bereits seit Juni
2015 im Amt sind. Meurer wird als Selbstständiger mit der Meurer Beteiligungs
GmbH den Vertrieb der Sportwettenmarke X-Tip weiterhin beraten.
FRANK RÖVEKAMP
(60) ist seit dem
12. Oktober neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats bei Vodafone Deutschland. Er
folgt auf PHILIPP
HUMM, von dem sich
Vodafone zum 1. Oktober getrennt hatte.
Rövekamp war bereits früher für den Vodafone-Konzern tätig gewesen. Von 2006
bis 2009 war der gebürtige Niederländer
Chief Commercial Officer der britischen
Muttergesellschaft Vodafone Plc. Aktuell
sitzt Rövekamp zudem beim Postunternehmen Post NL und beim Softwareunternehmen Unit 4 im Aufsichtsrat.
FABRICE MEGARBANE (41) wird zum
Jahreswechsel neuer
Geschäftsführer von
L’Oréal Deutschland
mit Sitz in Düsseldorf.
Er berichtet an Jochen
Zaumseil, Executive
Vice President für Westeuropa. Megarbane folgt auf NATHALIE ROSS, die nach
zweieinhalb Jahren als Geschäftsführerin
innerhalb der L’Oréal-Gruppe wechseln
wird. Megarbane ist bereits seit 2000 für
die L’Oréal-Gruppe tätig. Zuletzt verantwortete er seit 2011 den Geschäftsbereich
Consumer Products in der Geschäftsregion Afrika/Naher Osten.
ULRIKE VON MIRBACH (36) hat Mitte
Oktober die Marketingleitung von Mini
Deutschland übernommen. Sie folgt auf
FLORIAN BAUMEISTER, der innerhalb der
BMW Group zu BMW Deutschland gewechselt ist. Von Mirbach arbeitet bereits
seit mehreren Jahren für die BMW Group.
Sie war unter anderem in der klassischen
Kommunikation und der Handelskommunikation tätig und verantwortete die Bereiche Messen und Events sowie zuletzt
die Marketingstrategie für die Marke
BMW in Deutschland.
WOONG HUR (48) ist
seit dem 9. November
neuer Präsident und
CEO von Kia Motors
Deutschland. Er folgt
auf JIN HA KIM, der
als Director of General
Markets von Kia Motors tätig ist. Hur bildet künftig gemeinsam mit Steffen Cost (Chief Operating Officer) das Führungsteam der deutschen
Kia-Tochter in Frankfurt. Zuletzt war Hur
seit 2014 als Executive Director von Kia
Motors Russia tätig. Von 2006 bis 2013 arbeitete er in verschiedenen Vertriebspositionen in Korea für das Kia-Schwesterunternehmen Hyundai Motors Corporation.
HENRIK HENRIKSSON wird zum 1. Januar 2016 neuer Vorstandsvorsitzender
von Scania. Er wird die
Nachfolge von PER
HALLBERG bei der im
schwedischen Södertälje ansässigen Volkswagen-Tochter antreten. Henriksson ist seit 2012 Vorstandsmitglied bei Scania und verantwortet die Bereiche Vertrieb und Marketing.
Neben seiner neuen Position als Vorstandsvorsitzender wird der Schwede zudem ab Beginn des neuen Jahres Mitglied
der Geschäftsführung von Volkswagen
Truck & Bus sein.
54
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20.11.15 10:25
P R O FI L
DAS ENERGIEBÜNDEL
Melanie Steinhilber redet viel, laut und ist sehr impulsiv.
Die Uhlsport-Geschäftsführerin ist damit wie geschaffen für die emotionale
Sportbusiness-Branche. Auf das Bier im Stadion kann sie dagegen gut verzichten.
M
it ihr „wird es nicht langweilig“,
können Steinhilbers Arbeitskollegen bestätigen. Einer von ihnen
machte diese Erfahrung bei einer
längeren Zugfahrt mit der 39-Jährigen, für die er unpassenderweise zwei
Plätze in einem Ruhewaggon reserviert
hatte. Es kam, wie es kommen musste:
Nach zwei Ermahnungen von älteren Fahrgästen ging die Reise der Uhlsport-Marketing-Geschäftsführerin im Bordrestaurant
des ICE weiter. „Ich kann nicht drei Stunden nicht reden. Außer, wenn ich schlafe“,
sagt Steinhilber.
Obwohl sie in einem kleinen Ort am Neckar geboren wurde, fließt auch spanisches
Großstadtblut durch ihre Adern – besser
gesagt katalanisches. Von 1976 bis 1994
wuchs sie in Barcelona auf, ihr Vater ist
waschechter Katalane. „Ich bin wirklich
sehr emotional – wenn ich begeistert bin,
aber auch wenn mir etwas nicht passt. Mir
merkt man absolut an, ob ich gut oder
schlecht gelaunt bin“, sagt sie. Spanisches
Temperament eben.
Je länger man sich mit Steinhilber unterhält, desto weniger bekommt man den
Eindruck, dass sie aus Baden-Württemberg
stammt und dort seit über einem Jahrzehnt
lebt. Sie spricht dialektfreies Hochdeutsch
und bezeichnet sich selbst als „Meerkind,
das eher das Flachland als das Gebirge
sucht“. Im Winter geht es mit ihrem Mann
traditionell nach Sylt. Steinhilber liebt die
raue Nordsee, besonders bei einem Tee in
Keitum nach einem Nordic-Walking-Ausflug durch die Dünenlandschaft.
Nicht nur auf Sylt, sondern auch fast jeden Abend ab 20 Uhr in der Heimat in Oberndorf werden bei Wind und Wetter die Walking-Stöcke ausgepackt. „Ich nehme da
gern auch mal jemanden mit, um mich zu
unterhalten“, sagt sie. Die zweifache Mutter
würde nie einen Sport ausüben, bei dem sie
nicht parallel reden kann.
Austausch und Kommunikation waren
dem Barça-Fan Steinhilber immer wichtig.
Nach ihrer Zeit in Katalonien zog es sie 1994
nach Dublin. Nach dem Abitur wollte sie
nicht gleich studieren, sondern sie gönnte
sich eine Auszeit, um ihr Englisch zu vertiefen. Ihre Gastfamilie bezeichnet SteinhilW W W. S P O N S O R S . D E 1 2 / 2 0 1 5
he_Profil_1S.indd 3
MELANIE STEINHILBER
Geboren 12. 12. 1975 in Oberndorf am
Neckar
Familienstand verheiratet, zwei Kinder
AUSBILDUNG
1982–1994 Deutsche Schule Barcelona
1994–1995 Sprachschule Malahide, Dublin
1995–2000 Studium Angewandte Sprachund Kulturwissenschaft, Johannes Gutenberg Universität, Mainz
2000–2001 Studium Internationales Marketing, Fachhochschule Reutlingen
BERUFLICHER WERDEGANG
2002–2004 Assistentin der Geschäftsführung, Uhlsport, Balingen
2004–2007 Leiterin MarCom, Uhlsport,
Balingen
2007–2010 Marketingleiterin, Uhlsport,
Balingen
2010–2013 Marketing- und Sponsoringleiterin, Uhlsport, Balingen
2013–2014 Head of Marketing & Produktmanagement, Uhlsport, Balingen
2014–2015 Prokuristin, Uhlsport, Balingen
seit März 2015 Geschäftsführerin Marketing/Sponsoring, Uhlsport, Balingen
ber rückblickend als „etwas surreal für irische Verhältnisse“. Ihre Gasteltern stammten aus Puerto Rico und Kuba, der Gastvater
war ein hochrangiger Manager bei Motorola. Mit der Familie lernte sie Irland kennen.
Zudem reifte bei Steinhilber die Erkenntnis,
dass sie in der Wirtschaft arbeiten wollte,
allerdings nicht in der Mobilfunkbranche.
„Ich bin technisch überhaupt nicht versiert,
ich quäle mich da eher“, gibt Steinhilber zu.
Bis heute bezeichnet sie sich als „sehr oldschool“. Steinhilber hat immer ein Buch
dabei, braucht immer Stift und Zettel, um
sich Notizen zu machen.
Sie ist viel unterwegs im Unternehmen.
An einem typischen Tag sitzt die Managerin
keine fünf Minuten an ihrem Schreibtisch
– ein Büro hat sie in ihren 14 Jahren bei Uhlsport noch nie wirklich gebraucht. Ihr ist
wichtig zu wissen, was in ihren Abteilungen
los ist, sie hat ein offenes Ohr für ihre Mitarbeiter.
Donnerstags hat sie jedoch ihre Ruhe.
Denn seit der Geburt ihres Sohnes vor elf
Jahren arbeitet Steinhilber einmal pro Woche von zu Hause aus. „Für mich ist das wie
eine heilige Kuh, die ich versuche zu schützen“, sagt sie. Zum einen beruflich: Alle
Kunden wissen, dass Steinhilber am Donnerstag telefonisch erreichbar ist und sie
alle E-Mails abarbeitet. Zum anderen privat:
„Ich koche schon am Mittwochabend vor
und sehr oft backe ich einen Kuchen zum
Kaffee. Denn einmal in der Woche wird mit
der Familie zusammen gegessen“, sagt die
Cider-Liebhaberin („Ich kann Bier nicht
ausstehen.“). Auf den Tisch kommt dann
von deftigen schwäbischen Spätzle bis zur
spanischen Paella alles. Wenn alle Stricke
reißen, wird auch mal Pizza für die vierköpfige Familie bestellt.
Einzig für die irische Küche hat Steinhilber wenig übrig. Dafür aber für die Musik. Die zur Jugendzeit glühende U2-Anhängerin griff damals in einem Dubliner Pub
sogar ein Autogramm von Leadsänger Bono ab – wofür sie aber erst ein Pint mit ihm
trinken musste. In absoluten Ausnahmesituationen greift also selbst Melanie Steinhilber zum Bier.
H. Eberhardt
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20.11.15 16:48
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