SKF Bundeszentrale Infos aus der Kinder

Transcrição

SKF Bundeszentrale Infos aus der Kinder
SKF Bundeszentrale
Infos aus der Kinder- und Jugendhilfe: unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
im Rahmen der Diskussion um die SGB VIII-Novellierung wird inzwischen immer
häufiger das Thema Absenkung der Jugendhilfestandards in der Arbeit mit
unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen aufgerufen (z. B. vom Deutschen
Städtetag). Am 22. April 2016 fand ein Treffen der Ministerpräsidenten und der
Kanzlerin zur Asyl- und Flüchtlingspolitik statt. In dem dort gefassten Beschluss geht
es in Punkt 4 um die Versorgung von unbegleiteten Minderjährigen und um einen
damit verbundenen Prüfauftrag, der ebenfalls in diese Richtung zielt:
„Im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe wird die Unterbringung, Versorgung und
Betreuung von unbegleiteten Minderjährigen sichergestellt. Deren angemessene,
bedarfsgerechte und flexible Versorgung stellt Länder und Kommunen vor große
Herausforderungen. Vielfach haben die Betroffenenspezifische Bedarfe. Diese
können sich von den Bedarfen der Kinder und Jugendlichen unterscheiden, die vom
Jugendamt aus ihren Familien heraus in Obhut genommen werden. Bei
unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen sind Integration und Verselbständigung
wichtige Ziele. Vor diesem Hintergrund prüfen Bund und Länder gemeinsam, wie
dem
Umstand der spezifischen Bedarfe Rechnung getragen und die
Steuerungsmöglichkeiten mit Blick auf die Kostenentwicklung und die Ausgestaltung
durch die Länder verbessert werden können. Der Chef des Bundeskanzleramts und
die Chefin und Chefs der Staats- und Senatskanzleien der Länder werden sich in
ihrer gemeinsamen Besprechung am 12. Mai 2016 mit dem Ergebnis dieser
Überprüfung befassen.“
Anlässlich dieses Beschlusses warnt der Bundesfachverband unbegleitete
minderjährige Flüchtlinge davor, die langjährigen Erfolge der Kinder- und Jugendhilfe
bei Integration und Schutz von UMF und jungen heranwachsenden Flüchtlingen zu
gefährden.
Die Stellungnahme des Bundesfachverbandes sowie den Beschluss der
Ministerpräsidentenkonferenz finden Sie hier: http://www.b-umf.de/
In Anbetracht der Debatte um eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe, also der
Gesamtzuständigkeit der Kinder- und Jugendhilfe für alle Kinder und Jugendlichen,
ist dieses Signal nicht zielführend.

Der Landschaftsverband Rheinland, bei dem die Landesstelle NRW angesiedelt
ist, hat in einer „Zwischenbilanz“ Zahlen zu UMF in NRW vorgelegt. Aktuell leben
ca. 67.500 Flüchtlinge in Deutschland, die ohne Eltern oder
Personensorgeberechtigte eingereist sind. Knapp 20% von ihnen (13.1000) sind
in NRW untergebracht. Die Daten finden Sie hier:
http://www.lvr.de/de/nav_main/derlvr/presse_1/pressemeldungen/press_report_4
2754.jsp

ProLumA - Prozessbeschreibungen zur Leistungserbringung für
unbegleitete minderjährige Ausländerinnen und Ausländer bzw. Flüchtlinge
(UMA / UMF) durch die öffentliche Jugendhilfe: Das LWL-Landesjugendamt
Westfalen hat gemeinsam mit acht Jugendämtern und dem Institut für
Sozialplanung und Organisationsentwicklung (INSO) Kernprozesse für die
Bereiche Allgemeiner Sozialer Dienst, Amtsvormundschaft und Wirtschaftliche
Jugendhilfe spezifisch für UMA/UMF beschrieben. Die Ergebnisse können unter
dem nachfolgenden Link heruntergeladen werden:
http://www.lwl.org/LWL/Jugend/Landesjugendamt/LJA/erzhilf/zas-andereaufgaben/wjh
Jacqueline Kauermann-Walter
Referat Kinder- und Jugendhilfe
Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e. V.
Agnes-Neuhaus-Str. 5
44135 Dortmund
Tel.: +49 231 55 70 26-38
Fax: +49 231 55 70 26-60
[email protected]
www.skf-zentrale.de
www.facebook.com/SkF.de