Snapchat - Deutsches Seminar
Transcrição
Snapchat - Deutsches Seminar
Snapchat: Anleitung, Nutzen und Reiz Deutsches Seminar Bachelorarbeit Dozierende: Prof. Dr. Christa Dürscheid Verfasst von: Lisa Marie Ribisel Studienfächer: Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft Geschichte 8. Semester Abgabedatum: 6. Juni 2016 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid 1 2 Lisa Marie Ribisel Einleitung................................................................................................. 1 1.1 These, Fragestellung und Struktur ________________________________ 1 1.2 Forschungsstand ______________________________________________ 2 Snapchat .................................................................................................. 3 2.1 Was ist Snapchat? _____________________________________________ 3 2.2 Kommunikationsoptionen auf Snapchat ___________________________ 5 2.2.1 Der Erwerb von Snapchat-Kommunikationspartnern ________________ 6 2.2.2 Anleitung - Bilder und Videos ___________________________________ 7 2.2.2.1 Mehrwert der Bilder und Videos _________________________________ 11 2.2.3 Anleitung - Chat und (Video-)Telefonie __________________________ 15 2.2.3.1 Mehrwert der Textnachrichten und (Video-)Telefonie ________________ 17 2.2.4 Anleitung – ‚Meine Geschichte‘ ________________________________ 20 2.2.4.1 Mehrwert der ‚Geschichten‘ ____________________________________ 21 2.2.5 Anleitung - Discover, Live-Story und Werbestrategien ______________ 26 2.2.5.1 3 4 Mehrwert von Discover und Live-Story ____________________________ 29 Umfrageergebnisse ................................................................................ 31 3.1 Nutzen und Gebrauch von Snapchat______________________________ 31 3.2 Snapchat, WhatsApp und soziale Netzwerke im Vergleich ____________ 34 Fazit ....................................................................................................... 37 5 Literaturverzeichnis 6 Anhang Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel 1 Einleitung 1.1 These, Fragestellung und Struktur Snapchat ist für seine flüchtigen Bild- und Videosequenzen bekannt und lange Zeit hielt sich hartnäckig das Gerücht, dass diese Applikation ausschliesslich für Sexting verwendet wird. Diese Anschuldigungen lösten sich zum Grossteil auf und nachdem sich Snapchat in den Vereinigten Staaten fest etablieren konnte und auch bei Politikern wie Barack Obama oder Bernie Sanders Anklang fand1, wird diese Applikation auch in der Schweiz zunehmend populärer. Da zur Thematik Snapchat kaum Forschungsarbeiten und Statistiken existieren, bleiben grundsätzliche Fragen wie „Was ist Snapchat genau? Welche Optionen der Kommunikation werden geboten? Wieso erfreut sich Snapchat einer solchen Popularität?“ offen. Aus diesem Grund widmet sich die Arbeit eingehend der Applikation Snapchat und es wird ein erster Ansatz herausgearbeitet, wie man sich dieser Thematik wissenschaftlich nähern könnte. Der erste Teil der Arbeit bildet eine Oberflächenanalyse, die detailliert festhält, welche multimodalen Kommunikationsoptionen Snapchat seinen Nutzern bietet, sowie dessen Funktionsweisen erläutert. Zudem werden die beliebtesten Bildmotive der SnapchatNutzer anhand eines eigenen Snapchat-Bildkorpus analysiert. Nachdem die jeweiligen Kommunikationsoptionen im Einzelnen erläutert wurden, werden die möglichen Vorund Nachteile dieser Art von Kommunikation untersucht, wobei darauf hingewiesen werden muss, dass sich die daraus gezogenen Schlüsse auf eigene Argumentationsstränge stützen. 1 Vgl. statista, distribution of snapchat users U.S., 02.16. / Heilpern, Bernie Sanders is using Snapchat, 27.01.2016. / Kroker, Geschichte von Snapchat, 11.02.2016. Hier und im Folgenden werden Beiträge aus dem Internet mit Autor/Kurztitel/(falls vorhanden) Publikationsdatum angegeben. Allgemein werden alle Literaturhinweise in den Fussnoten und nicht im Lauftext angegeben, um den Lesefluss nicht zu unterbrechen. Seite | 1 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Im zweiten Teil der Arbeit wird eine Umfrage empirisch ausgewertet. Diese fokussiert nicht nur Snapchat, sondern zieht auch einen Vergleich zu WhatsApp, Facebook, Instagram und Twitter. Die Arbeit verfolgt keine spezifische These; vielmehr ist es ihr Ziel, einen ersten wissenschaftlichen Versuch in die Einführung der Thematik Snapchat zu wagen, indem zuerst die Kommunikationsoptionen und Funktionsweisen erläutert werden, um danach den Mehrwert einer solchen Kommunikation herauszufiltern sowie einen Vergleich zu anderen Messengerdiensten und sozialen Netzwerken aufzuzeigen. 1.2 Forschungsstand Die seit 2011 bestehende Applikation Snapchat fand bislang in einigen wenigen Forschungsarbeiten Eingang. Shaheen Shariff widmet sich in „Sexting and Cyberbullying“ neben bekannten sozialen Netzwerken und Messengerdiensten auch Snapchat und dem Transferieren von anstössigen Bild- und Videosequenzen.2 Der Beitrag „Sex, Lies, or Kittens?“ untersucht den Nutzerhabitus eines Snapchat-Nutzers3 und relativiert den der Applikation stets vorgeworfenen Missbrauch für Sexting-Sequenzen.4 Nir Eyal befasst sich in „Hooked“ mit dem Bindungsverhältnis zwischen Nutzern und sozialen Netzwerken sowie auch mit der Applikation Snapchat. Er analysiert zusätzlich die Strategien der Unternehmen, die zwischen ihren Produkten und Nutzern ein Abhängigkeitsverhältnis schaffen.5 Jeremy Lipschultz untersucht in einem Beitrag seines Werkes den Datenschutz beziehungsweise die Datenschutzproblematik von Snapchat.6 Die spezifischen Funktionsweisen von Snapchat erforscht Philipp Steuer ausführlich in seinem Buch „Snap me if you can“ und auf seiner Internetseite befinden sich weitere Analysen zur 2 Shariff, sexting, 2015. Hier und im Folgenden ist der Nutzer dieser Applikation als „Snapchatter“ oder „(Snapchat-)Nutzer“ betitelt. Aus ökonomischen Gründen wird immer die männliche Form verwendet, gemeint sind jedoch beide Geschlechter. 4 Roesner, sex, lies, or kitten?, 2014. 5 Eyal, Hooked, 2014. 6 Lipschultz, social media communication, 2015. 3 Seite | 2 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Snapchat-Thematik.7 David Brake verfasste eine kurze Einführung in die Definition der Applikation Snapchat und deren Rezeption in den Medien.8 Für das hier untersuchte Themenfeld liegen keine weiteren relevanten Forschungsarbeiten vor. In den Medien wurde Snapchat vor allem in Hinblick auf Sexting-Missbrauch und die Datenschutzproblematik thematisiert.9 Ausser den Berichten von Philipp Steuer existieren noch keine Forschungsarbeiten, welche eine wissenschaftliche Einführung in die Bedienung der Applikation bieten und den Mehrwert dieser Kommunikationsform ausdeuten. Zudem findet sich in der Forschung bislang kein Vergleich zwischen Snapchat und WhatsApp und genau an diesem Punkt soll unter anderem angeknüpft werden. 2 Snapchat 2.1 Was ist Snapchat? Evan Spiegel und Bobby Murphy entwickelten im April 2011 während eines Seminarkurses ihres ‚Product Design‘ Studiums in Stanford einen Vorläufer der Applikation Snapchat. Das Endprodukt ‚Snapchat‘ ist seit September 2011 im Apple- und Playstore für iOS und Android Smartphones lanciert.10 Rapide verbreitete sich die kostenfreie Applikation und bereits nach einem Jahr konnten mehr als eine Million aktive Nutzer verzeichnet werden.11 Doch was genau ist Snapchat? Mit Snapchat können Bilder, Videos und Textnachrichten versandt werden und seit März 2016 besteht mit dem Chat 2.0 die Möglichkeit zur (Video-)Telefonie.12 Die Besonderheit dieser Applikation liegt im Selbstzerstörungsmechanismus der versandten Dateien. Nachdem der Empfänger die 7 Steuer, Snap me, 2016. Mehr Informationen auf seiner Internetseite: http://snapmeifyoucan.net/ Brake, sharing our lives, 2014. 9 Siehe hierzu: Horton, stop people from sexting, 16.09.2015. / Schüssler, Sexting, 29.11.2015. / NZZ, Snapchat wehrt sich, 02.11.2015. 10 Für das Windows Phone und Blackberry existiert bis zum heutigen Stand noch keine Option, Snapchat runterzuladen, siehe: Snapchat, Drittanbieter-Apps und Plugins. 11 Spiegel, let’s chat, 09.05.2012. 12 Team Snapchat, Chat 2.0, 29.03.2016. 8 Seite | 3 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Sequenz geöffnet hat, zerfällt diese nach wenigen Sekunden unwiderruflich, wobei die Maximaldauer der Anzeige bei zehn Sekunden liegt. Snapchat bietet zwar auch in der kostenfreien Version die Möglichkeit der Rekonstruktion, jedoch ist es dem ‚Snapchatter‘ innerhalb von 24 Stunden nur einmal erlaubt, eine Bild- oder Videosequenz zu wiederholen.13 Der Leitgedanke für die Entwicklung einer solchen Applikation beschreiben die Snapchat-Gründer wie folgt: „We wanted a place to share awkward selfies and funny photos with our friends. And after hearing hilarious stories about emergency detagging of Facebook photos before job interviews and photoshopping blemishes out of candid shots before they hit the Internet (because your world would crumble if anyone found out you had a pimple on the 38th day of 9th grade), there had to be a better solution.”14 Die Flüchtigkeit des Moments, welcher durch den Selbstzerstörungsmechanismus ausgelöst wird, soll der unnatürlichen Selbstinszenierung auf Facebook und Instagram entgegenwirken und Natürlichkeit und Authentizität retablieren. Der Sinn Snapchats liege somit in Folgendem: „We realize it’s a bit cliché, but this felt like a good time to share three ideas that really matter to us. These ideas will drive the decisions we make while developing Snapchat over the next year. We believe in sharing authentic moments with friends. It’s not all about fancy vacations, sushi dinners, or beautiful sunsets. Sometimes it’s an inside joke, a silly face, or greetings from a pet fish. Sharing those moments should be fun. Communication is more entertaining when it’s with the people who know us best. And we know that no one is better at making us laugh than our friends. There is value in the ephemeral. Great conversations are magical. That’s because they are shared, enjoyed, but not saved.“15 Der letzte Satzteil dieses Zitates soll genauer untersucht werden, denn es ist durchaus möglich, Bilder, Videos und Chats zu archivieren. Der Sender eines ‚Snaps‘16 kann seine Bild- und Videodatei auf seinem Smartphone in der Galerie abspeichern, indem er 13 Zusätzliche Sequenz-Rekonstruktionen können gegen ein Entgelt erworben werden: 3 Wiederholungen kosten 0.99 Dollar, 10 Wiederholungen kosten 2.99 Dollar und 20 Wiederholungen 4.99 Dollar, siehe hierzu: Steuer, Neues Snapchat-Update, 16.09.2015. 14 Spiegel, let’s chat, 09.05.2012. 15 Team Snapchat, Snapchat turns 1 today!, 26.09.2012. 16 Hier und im Folgenden stehen ‚Snaps‘ für das Versenden einer Bild-, Video- oder Textsequenz auf Snapchat. Seite | 4 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel vor dem Übermitteln den entsprechenden Funktionsknopf wählt.17 Diese Option existiert für Textnachrichten zwar nicht, jedoch kann ein Screenshot angelegt werden. Dem Empfänger bietet Snapchat keine explizite Option zur Speicherung der erhaltenen Bild-, Video- oder Textsequenz, jedoch ist es dem Empfänger möglich, einen Screen-shot des ‚Snaps‘ anzufertigen. Die Konsequenz einer solchen Archivierung ist, dass der Sender der Sequenz über diesen Vorgang informiert wird.18 Somit ist die Sicherung der zu sendenden und empfangenen Daten – wenn auch nicht vorgesehen – immerhin teilweise möglich. Die grundlegende Konzeptidee der flüchtigen Bilder floriert und Snapchat-Gründer Evan Spiegel wurde 2015 zum jüngsten Milliardär der Welt.19 Im November 2013 scheiterte der Versuch des Mediengiganten Facebook, der im Oktober 2014 WhatsApp aufkaufte20, Snapchat für drei Milliarden US-Dollar zu erwerben.21 Anfang 2016 lag der Wert von Snapchat bei 16 Milliarden US-Dollar,22 über 60% der nordamerikanischen Bevölkerung zwischen 13-34 Jahren nutzen diese Dienstleistung23, es werden über sieben Billionen Videos tagtäglich betrachtet und selbst das Weisse Haus ‚snapped‘ aktiv mit.24 2.2 Kommunikationsoptionen auf Snapchat In den Unterkapiteln 2.2.1 bis 2.2.5 werden die sieben Kommunikationsoptionen und deren Funktionsweisen untersucht. Die Unterkapitel 2.2.2.1 bis 2.2.5.1 widmen sich der Mehrwertigkeit der analysierten Optionen. Dabei muss angemerkt werden, dass diese 17 Siehe hierzu im Anhang: 2. Ergänzende Abbildungen , „Bildentstehung – Original 1“. Siehe hierzu: Snapchat, different Icons. 19 TA, jüngster Milliardär, 03.03.2015. Eine grosse Einnahmequelle von Snapchat stellt die Werbung in der Applikation dar, siehe hierzu Kapitel 2.2.5. 20 Frier, Facebook Deal, 28.10.2014. 21 Spiegel, Snapchat schlägt aus, 14.11.2013. 22 Handelszeitung, Snapchat 16 Milliarden Dollar wert, 04.03.2016. 23 Laut Angaben und Studien von Snapchat, online unter: Snapchat, Ads. Für mehr Informationen zu Statistiken, siehe: statista, distribution of snapchat users U.S., Februar 2016. 24 Kroker, Geschichte von Snapchat, 11.02.2016. 18 Seite | 5 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel Unterkapitel vor allem auf persönlichen Erfahrungswerten, dem Austausch mit anderen Snapchat-Nutzern und Medienberichten basieren. Es fehlen wissenschaftliche Belege, da noch keine Studien oder Forschungsberichte zu dieser Thematik existieren. 2.2.1 Der Erwerb von Snapchat-Kommunikationspartnern Snapchat bietet den Nutzern die Option, ein öffentliches oder ein privates Profil zu gestalten. Das öffentliche Profil erlaubt Unbekannten, diesen Snapchatter zu ‚abonnieren‘, wie es auch bei Facebook und Instagram möglich ist. Der Abonnent hat die Optionen, Nutzer mit öffentlichen Konten zu kontaktieren und deren Geschichten/Stories zu betrachten.25 Ein privates Konto hingegen erlaubt nur Snapchat-Nutzern aus der eigenen ‚Freundesliste‘, diese Optionen zu verwenden. Dem Snapchatter werden fünf Optionen für den Suchvorgang und den Erwerb von Snapchat-Kommunikationspartnern26 geboten, wie auf der unteren Abbildung ersichtlich ist. Abb. 1 Ein Kommunikationspartner kann integriert werden, wenn dessen Nutzername, ein selbstkreiertes Pseudonym eines Snapchatters, bekannt ist. Ausserdem kann er, falls er im Adressbuch des Smartphones gespeichert ist, durch die spezifische Suchfunktion hinzugefügt werden. Falls beide Snapchat-Nutzer und Smartphones physisch synchron 25 Die Option der ‚Story‘ behandelt das Unterkapitel 2.2.4. Hier und im Folgenden wird aus ökonomischen Gründen die männliche Form „(Snapchat-)Kommunikationspartner“ verwendet, jedoch sind stets beide Geschlechter gemeint. 26 Seite | 6 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel anwesend sind, ergibt sich die Variante, den ‚Snapcode‘ einzulesen, welcher beide Snapchat-Konten automatisch miteinander verknüpft. Ein Beispiel eines solchen ‚Snapcodes‘ ist auf der linken oberen Abbildung gegeben. Eine weitere Option ist ‚in der Nähe adden‘. Bei dieser Variante muss der Snapchat-Nutzer seine Standortdienste aktiviert haben, wodurch ihm alle Snapchatter in seiner näheren Umgebung angezeigt werden. Eine Option, in kurzer Zeit quantitativ vermehrt neue Snapchat-Kommunikationspartner zu erwerben, ist das Publizieren seines Nutzernamens auf sozialen Plattformen wie Facebook. Voraussetzung einer gelingenden Snapchat-Kommunikation bei privatisierten Konten ist, dass der Empfänger die Verknüpfungsanfrage der Konten durch seine Einwilligung bestätigt, ähnlich wie es auch bei sozialen Netzwerken der Fall ist. 2.2.2 Anleitung - Bilder und Videos Im Kapitel 2.1 wurde ersichtlich, dass das Hauptaugenmerk der Kommunikationsoptionen auf den Bild- und Videosequenzen liegt, denn dafür wurde die Applikation vorwiegend konzipiert. Ein Bild kann im Modus der Front- oder Hauptkamera durch das einmalige Antippen des weissen Kreises am unteren Rand der Benutzeroberfläche aufgenommen und an einen oder mehrere Kommunikationspartner versandt werden. Der Sender der Sequenz entscheidet über die Anzeigedauer auf dem Bildschirm seines Empfängers, wobei er zwischen einer und zehn Sekunden variieren kann. Durch eine physische Berührung der Benutzeroberfläche nach links oder rechts kann das Bild durch vier Farbfilter sowie durch Informationsfilter bearbeitet werden. Die Aktivierung des Standortdienstes bietet zusätzlich die Optionen, einen Geofilter zu verwenden. Ein Geofilter setzt sich meist aus einer Zeichnung und einem integrierten Schriftzug zusammen Seite | 7 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel und symbolisiert den standortbedingten Aufenthaltsort.27 Von diesen insgesamt acht Optionen können in einer Bild-Sequenz lediglich zwei angewandt werden, also nur ein Farbfilter und ein Informations- oder Geofilter.28 Des Weiteren besteht die Option, den ‚Snap‘ mit sogenannten ‚Stickern‘ zu verzieren, und das ‚Bemalen‘ des Snaps ist durch die sensible Benutzeroberfläche in elf verschiedenen Farben möglich. Die letzte wichtige Funktion ist das Integrieren einer Textnachricht. Der Snapchatter berührt dazu die Benutzeroberfläche und es erscheint ein verschiebbarer schwarzer Balken, in den sich Text- und Emoji-Sequenz integrieren lassen. Seit der Optimierung der Applikation zum Chat 2.0 im März 2016 ist die maximale Zeichenanzahl von 20 auf 80 erweitert worden.29 Im Vergleich dazu bietet WhatsApp eine Bildlegende an, die sich unterhalb der Bild- oder Videosequenz befindet und ein Zeichenlimit von 500 Zeichen aufweist. Auf der Abbildung 2 findet sich eine für Snapchat typische Bildsequenz, bei der ein Farbund Geofilter sowie eine Emoji-Sequenz angewandt wurden. 27 Ein Geofilter ist nicht für jeden Ort verfügbar. Wer sich z.B. in einer ländlichen Region aufhält, hat meist keinen Geofilter-Vorschlag, da diese oft standortbedingt an eine Stadt gebunden ist. Es gibt jedoch die Option, einen eigenen Geofilter zu kreieren, was online beschrieben ist unter: Snapchat, On-Demand Geofilter. 28 Nachdem der erste Filter ausgewählt wurde, muss der Snapchat-Nutzer einen Finger auf dem Bildschirm gedrückt lassen und synchron erneut nach links oder rechts ziehen, um einen zweiten Filter einzufügen. 29 Im Anhang befindet sich eine kommentierte Abfolge, wie ein solches Bild entstehen kann, unter: 2. Ergänzende Abbildungen, „Bild Entstehung“. Seite | 8 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel Abb. 2 Snapchat bietet den Nutzern für das Erstellen von Videosequenzen dieselben Adaptionsoptionen wie bei der Fotografie. Ein Video kann zusätzlich zu diesen Bearbeitungsoptionen durch eine physische Berührung nach links oder rechts langsamer, beschleunigt oder rückwärts abgespielt und versandt werden. Die letzte Bearbeitungsoption, die Snapchat seinen Nutzern bietet, erfreut sich besonderer Popularität. Eine Gesichtserkennungssoftware appliziert auf den ‚Snap‘ einen gesichts- und umgebungsverändernden Effekt.30 Wenn der Snapchat-Nutzer die Kamerafunktion aktiviert hat und auf der Benutzeroberfläche seine Gesichtsreflexion gedrückt hält, erkennt die Applikation die Konturen und am unteren Rand erscheinen alle verfügbaren Linsen. Täglich stehen dem Nutzer neue gesichts- und umgebungsverändernden Effekte zur Verfügung und die meisten dieser Linsen reagieren auf Gesichtsbewegungen ihres Nutzers, wodurch sie 30 Offizielle Informationen von Snapchat zur Option der ‚Linse‘ finden sich online unter: Snapchat, Linsen. Seite | 9 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel sich verändern und für Videos geeignet sind. Auf den folgenden Abbildungen wird die Veränderung ersichtlich: Abb. 3 Abb. 4 Eine reduzierte Auswahl der Linsen ist am unteren Rand der Abbildung 3 sichtbar. Wenn der Snapchat-Nutzer eine statische Haltung einnimmt, stagniert der Effekt, wie im selben Bild ersichtlich ist. Befolgt der Nutzer jedoch spezifische Anweisungen, in diesem Fall wäre es die Lockerung der Mundpartie, dann verformt und dynamisiert sich der Effekt. Wenn der Snapchat-Nutzer die Bild- oder Videosequenz präpariert und versandt hat, erkennt der Empfänger anhand der Färbung des Quadrates neben dem Namen des Senders, ob es sich um eine Bild- oder Videonachricht handelt.31 Zusammengefasst kann ein Snapchat-Nutzer seine aufgenommene Bild- oder Videosequenz durch vier Farbfilter, drei Informationsfilter, einer Ortsangabe, einer Textsequenz sowie durch das Verzieren von ‚Stickern‘, Malereien oder durch das Anwenden von 31 Bei einer roten Färbung handelt es sich um eine Bildsequenz, bei einer violetten um eine Videosequenz und bei blauer Färbung um eine Textsequenz. Ersichtlich ist dies im Anhang unter: 2. Ergänzende Abbildungen, „Empfangene Snaps“. Für mehr Informationen siehe: Snapchat, different Icons. Seite | 10 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel gesichts- und umgebungsverändernden Effekten optimieren. Zusätzlich kann die Videodatei verlangsamt, beschleunigt oder in gegenläufige Richtung versandt werden. 2.2.2.1 Mehrwert der Bilder und Videos Nachdem im vorangehenden Unterkapitel der Entstehungsprozess einer Bild- und Videosequenz auf Snapchat erläutert wurde, widmet sich das folgende Unterkapitel den Beweggründen, diese Applikation für einen solchen Zweck zu nutzen. Die Prämisse dieser Analyse stützt sich auf die Annahme, dass Snapchat vor allem junge Nutzer zwischen 18 und 24 Jahren verzeichnet32, welche zugleich soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram oder den Messengerdienst WhatsApp nutzen oder zumindest damit vertraut sind. Die verschiedenen Adaptionsoptionen und der Selbstzerstörungsmechanismus fördern, dass die Bild- und Videosequenzen als Ausdruck von Individualität, Authentizität und Unbeschwertheit wahrgenommen werden. Im Gegensatz zu Instagram und Facebook, bei denen die Selbstinszenierung und Makellosigkeit im Fokus stehen33, können auf Snapchat grotesk verzerrte Gesichter, peinliche, originelle, humorvoll, unästhetische und unbedeutende Alltagsbanalitäten versandt werden, denn diese Sequenzen sind flüchtig. Die Devise der Snapchat-Nutzer lautet hierbei, dass Instagram und Facebook zum ‚Internet‘ zählen und dass das Internet nie vergisst34, Snapchat jedoch vergisst und verzeiht. Der Druck, sich optimal inszenieren zu müssen, weil das World Wide Web alle veröffentlichten Daten archiviert, schwindet bei dem Gedanken, dass alle Bild-, Video- und Textsequenzen unwiderruflich zerstört werden. Zwar ist es 32 Snapchat, young audience. Vgl., Verhalten der Facebook- und Instagram-Nutzer und die Selbstpräsentation im Allgemeinen: Haferkamp, Facebook-Dilemma, S. 199-213. / Haferkamp/Krämer, creating a digital self, S. 129-149. / Brake, sharing ouf lives, 2014. / Eisermann, Bist du das?, S. 117-139. / Goffmann, presentation of self, 1959. 34 Für mehr Informationen zur Verwendung der Daten (Facebook), siehe: Görig, gemeinsam einsam, S. 155. / Gronenthal, einmal im Netz, S. 181-191. / Adamek, Facebook-Falle, 2011. 33 Seite | 11 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel eine illusionistische Vorstellung, dass Snapchat die versandten Sequenzen eliminiert35, jedoch herrscht sie in den Köpfen der Nutzer vor. Die Idee, keiner ästhetischen und thematischen Norm folgen zu müssen, sondern sich „selbst“ mit allen äusserlichen Makeln und Alltagsbanalitäten präsentieren zu können, löst den Reiz des Transfers von Bild- und Videosequenzen über Snapchat aus. Es ist davon auszugehen, dass Snapchat durch seine gesichts- und umgebungsverändernden Effekte einen grossen Unterhaltungswert besitzt. Ein Selbstbildnis mit Hunde- oder Hasenohren, einer verzerrten Stirn, einem Polizistenhut mit Schnauz oder dem Horn eines Einhorns zu versenden und zu empfangen ist humoristisch, ansprechend, amüsant und vor allem alltagsauflockernd.36 Im Übrigen versucht sich Facebook der Flüchtigkeit von Snapchat anzunähern, indem es vorübergehende Profilbilder und Live-Videos anbietet. Es ist jedoch so, dass auch diese in der Facebook-Galerie des Nutzers archiviert werden.37 Eine weitere Komponente der Nutzung von Snapchat ist die Integration seines Kommunikationspartners in seinen – wortwörtlich – ‚momentanen‘ Lebenszustand. Die Snapchat-Kommunikationspartner verflechten ihre alltäglichen Erlebnisse miteinander, so als ob das Gegenüber physisch anwesend wäre. Solche Bild- oder Videosequenzen könnten natürlich auch über den beliebten Messengerdienst WhatsApp transferiert werden, denn die Möglichkeit, Bild- und Videodateien zu versenden, ist in dieser Applikation ebenfalls gewährleistet. Das Unterlassen einer solchen Datenübermittlung über WhatsApp kann damit begründet werden, dass die meisten Bild- und Videosequenzen durch ihre Banalität nur Speicherkapazität verbrauchen würden. Es ist auch möglich, dass die In- 35 Für mehr Informationen zur Verwendung der Daten (Snapchat), siehe: Stern, Snapchat will Fotos speichern, 31.10.2015. / Der Standard, Snapchat speichert und verkauft, 31.10.2015. 36 Im Anhang befindet sich eine exemplarische Auswahl solcher Linsen, unter: 2. Ergänzende Abbildungen, „Linsen“. 37 Für Facebook Live-Videos, siehe: Steier, Facebook wird unpersönlicher, 08.04.16 / Facebook, using Facebook Live. / Facebook, Live-Video. Für ein vorübergehendes Profilbild, siehe: Facebook, temporäres Profilbild. / PeterCCM, Profilbild mit Verfalldatum, 25.09.2015. Seite | 12 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel halte der Sequenzen einen intimen Blick in die Privatsphäre gewähren, welche nicht auf dem Smartphone des Kommunikationspartners archiviert werden sollen. Der WhatsApp-Nachrichtenstrang, welcher vorwiegend aus Textsequenzen und Emojis besteht, wäre dann durchzogen von Bild- und Videodateien und das würde irritierend erscheinen. Die divergent etablierte Handhabung von Snapchat und WhatsApp veranlasst Nutzer beider Applikationen dazu, unbedeutende oder zu private Bild- oder Videoinhalte über Snapchat zu versenden.38 Philipp Steuer zeigt in einem Beitrag, dass über Snapchat innerhalb von einer halben Minute 8% mehr Bildsequenzen versandt werden als über WhatsApp, und die Tendenz ist steigend.39 Es wurde bereits festgestellt, dass der eigene Erfahrungswert zeigt, dass über Snapchat vor allem Alltagsbanalitäten versandt werden, wie die aktuelle Wettersituation, das Mittagessen, der Aufenthalt in einer Bibliothek oder das Nachtleben. Doch welches ist das beliebteste Motiv bei Snapchat? Um diese Fragestellung zu beantworten, wurde ein Korpus von 170 Bildsequenzen angelegt. In einem Zeitraum von 14 Tagen wurde von meinen eigenen Snaps sowie derer acht weiterer Snapchat-Freunde, die diesem Projekt zustimmten, Screenshots angefertigt.40 Es gab sechs weibliche und drei männliche Teilnehmer im Alter zwischen 21 und 24 Jahren. Um Anonymität zu gewährleisten, wurden nur diejenigen Bildsequenzen archiviert, welche keine Gesichtspartien beinhalteten. Dies soll dazu beitragen, dass die Probanden möglichst authentische ‚Snaps‘ zusenden und ihr Kommunikationsverhalten aufgrund des Wissens um die Archivierung nicht verändern. Eine gewisse Subjektivität und Manipulation ist jedoch nicht ausschliessbar, aber es wurde versucht, diese so geringfügig wie möglich zu halten. Die Bildsequenzen wurden in eine der folgenden Kategorien unterteilt: Berufs- und Universitätsalltag, Es- 38 Vgl. hierzu Kapitel 3.2. Steuer, Snapchat erfolgreich, 31.08.2015. 40 Der Bildsequenzen-Korpus befindet sich im Anhang unter „3. Die beliebtesten Bildmotive“. 39 Seite | 13 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel sen und Trinken, Nachtleben und Freizeit, Ortschaften, Wetter, Tiere oder Sonstiges. Da sich die meisten Sequenzen in mehreren Kategorien überschneiden, wurde aufgrund des Aussagewerts des Bildes entschieden, welcher Kategorie es zugehört. Wenn zum Beispiel eine Bildsequenz eine Ortschaft mit schönem Wetter beinhaltet, wurde entschieden, ob der Snapchatter das ‚Wetter‘ oder die ‚Ortschaft‘ hervorheben wollte. Die Auswertung der Daten zeigte folgendes Ergebnis: beliebteste Bildmotive 2% 10% 17% 7% Berufs- und Universitätsalltag Essen und Trinken Nachtleben und Freizeit Ortschaften 8% Wetter 12% Tiere 44% Sonstiges Abb. 5 Wie in der Grafik ersichtlich ist, beinhalten 75 der gesammelten 170 ‚Snaps‘ die Thematik ‚Essen und Trinken‘. Die zweite Rubrik bildet die Darstellung des alltäglichen Berufs- und Universitätslebens und umfasst knapp ein Fünftel des Bilderkorpus. Die Thematik des aktuellen Wetterzustandes umfasste 12 Bildsequenzen, lediglich drei Bildsequenzen beinhalteten das Motiv der Tierwelt. Im Übrigen beinhalteten nur 14 der 170 ‚Snaps‘ keine zusätzliche Text- oder Emojisequenz. Durch diese Grafik kann die These, dass ‚Snaps‘ vor allem aus Alltagsbanalitäten bestehen, gefestigt werden. Eine Verallgemeinerung ist durch die geringe Grösse des Korpus nicht möglich, jedoch Seite | 14 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel konnte gezeigt werden, was ein Snapchatter, der sich zwischen Universitätsstudium und Berufsleben bewegt, über Snapchat versenden könnte.41 2.2.3 Anleitung - Chat und (Video-)Telefonie Neben den Bild- und Videooptionen bietet Snapchat auch die Möglichkeit, eine Konversation mit Hilfe von Textnachrichten oder einem (Video-)Telefonat zu führen. Diese Konversationsmöglichkeiten sind stets in dialogischer Form, denn es gibt weder eine Option für ‚Gruppenchats‘ – wie es auf WhatsApp oder Facebook der Fall ist – noch für Gruppentelefonate. Um eine Chatkonversation zu eröffnen, streicht man von links nach rechts über den Namen des gewünschten Kommunikationspartners. Seit der Neuerung des Chat 2.0 ist es dem Snapchatter neben Text- und Emoji-Sequenzen möglich, kleine Videosequenzen und emotionswiderspiegelnde Sticker einzufügen. Dies ist auf der folgenden Abbildung demonstriert: Abb. 6 41 Für mehr Informationen zur Thematik ‚beliebtestes Fotomotiv‘ siehe Kap. 3.1. Seite | 15 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Auf dieser Abbildung der Snapchat-Chatoption sieht man deutlich, dass neben den normalen Schriftzeichen und Emojis auch eine Videosequenz durch das Gedrückthalten des Kamera-Ikons unten rechts versendet wurde. Die sogenannten ‚Sticker‘ erhält der Nutzer in einer grossen Vielzahl, indem das Smiley-Ikon unten rechts ausgewählt wird. Da eine grosse Varietät geboten wird, können ‚Sticker‘ vorselektiert werden, indem der Snapchat-Nutzer in das Textfeld beispielsweise ‚happy‘ eintippt und dann erst die Stickerfunktion anwählt, denn so stellt ihm Snapchat die passenden ‚Sticker‘ zur Verfügung.42 Dokumente, welche auf dem Smartphone gespeichert sind, können über das Symbol ganz unten links auf der Abbildung dem Kommunikationspartner zusätzlich übermittelt werden. Die Besonderheit dieser Chatform liegt darin, dass das Konzept der ‚Flüchtigkeit‘ auch hier seinen Eingang findet, denn der gesamte Chatverlauf zerfällt unwiderruflich, sobald der Snapchat-Nutzer das Menü der Chatfunktion verlässt.43 Es besteht somit nicht wie bei der heutigen SMS oder anderen Messengerdiensten wie WhatsApp die Option, den Nachrichtenverlauf zu betrachten.44 Ein Telefonat kommt zustande, indem der Snapchat-Nutzer die Chatfunktion aktiviert hat und das Telefonhörer-Ikon auswählt. Wenn die telefonische Verbindung steht, kann durch das Betätigen des Kamera-Ikons ein Videotelefonat zustande kommen. Der Snapchatter hat auch die Möglichkeit, eine Sprachnotiz zu senden, indem er das Ikon des Telefonhörers gedrückt hält. In diesem Unterkapitel wurde deutlich, dass die Chatfunktion auf Snapchat mehr Varianten der Kommunikation bietet als nur das Senden einer Text- und Emoji-Sequenz. Die handliche Bedienung ermöglicht es in kurzer Zeit, Videosequenzen, Sticker, Dokumente oder Bilder im Chat zu versenden, und auch die (Video-)Telefonie ist mit der 42 Für mehr Informationen: Snapchat, sending a Chat, 06.04.2016. Wenn der Empfänger die Textsequenz noch nicht geöffnet hat, kann der Sender sie nachlesen, aber sobald sein Kommunikationspartner die Nachricht geöffnet hat, zerfällt sie unwiderruflich. 44 Auf die Problematik des nicht vorhandenen Nachrichten-Verlaufs geht das Kapitel 2.2.3.1 und 3.2 ein. 43 Seite | 16 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Chatfunktion verknüpft. Welche Auswirkungen die Interaktion dieser differenzierten Kommunikationsoptionen und der Selbstzerstörungsmechanismus der Nachrichtensequenzen auf die Snapchat-Nutzer haben, ist im nächsten Unterkapitel sowie im Kapitel 3.2 behandelt. 2.2.3.1 Mehrwert der Textnachrichten und (Video-)Telefonie Im vorangehenden Unterkapitel wurden die Funktionen der Textnachrichten und der (Video-)Telefonie in Snapchat erläutert. Im Folgenden wird nun analysiert, weshalb diese Optionen für die Snapchat-Nutzer von Interesse sind; ferner soll ein Vergleich mit der Kommunikation auf WhatsApp gezogen werden. Eine detaillierte Gegenüberstellung eines Snapchat- und WhatsApp-Nachrichten-Korpus ist nicht möglich, da die Bedingungen der Konversationen grundlegend verschieden sind. Ein klassischer Verlauf von Nachrichtensträngen kann bei Snapchat nicht konzipiert und aufgezeigt werden, da jede dialogische Nachrichtensequenz nach dessen Öffnung gelöscht wird. Aus diesen Gründen kann im Folgenden nur ein hypothetischer Argumentationsstrang entstehen. Die folgenden Annahmen beruhen auf der Prämisse, dass der Kommunikationsstrang auf WhatsApp vor allem aus reinen Text-und Emoji-Sequenzen besteht und Bild- sowie Videodateien nur am Rande in den Kommunikationsverlauf miteinfliessen.45 Die Attraktivität Snapchats für die Nutzung sprachlicher Kommunikation liegt gerade darin, dass es vielseitige Kommunikationsoptionen bietet. Die Chatfunktion wird nicht mehr als reiner Text- und Emoji-Transmitter wahrgenommen, stets sind auch die Sticker-, Bild- und Videosequenzen Bestandteil solcher Nachrichten. Im Chatmenü ist dem Snapchat-Nutzer die Optionen gegeben, alle Funktionen, die Snapchat bietet, in einem sich wieder auflösenden Nachrichtenstrang zu vereinen. Zwar bietet auch WhatsApp die Optionen des Versendens von Bild-, Video-, Audiodateien, Dokumenten und der (Vi45 Vgl. hierzu Kapitel 3.2. Seite | 17 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel deo-)Telefonie, jedoch wäre dessen exzessiver Gebrauch für das Nutzerverhalten unüblich. Zudem bietet die Nutzeroberfläche von Snapchat eine schnellere Interaktion der einzelnen Kommunikationsoptionen als WhatsApp, denn jede Option ist nur durch eine einzige Berührung eines spezifischen Ikons zu erreichen. Eine weitere Möglichkeit, weshalb der Snapchat-Chat genutzt oder eben nicht genutzt wird, könnte gerade in der Inexistenz eines Nachrichtenverlaufes liegen. Der Mehrwert einer solchen Kommunikationsart könnte darin liegen, dass die Kommunikationspartner die erhaltenen Sequenzen konzentrierter wahrnehmen müssen, da sie nicht erneut rekonstruiert werden können, wie bei WhatsApp. Entsinnt man sich der alten SMSKommunikation, in der die Nachricht seines Kommunikationspartner nur solange verfügbar war, bis darauf geantwortet wurde, dann ist die Snapchat-Kommunikation extremeren Bedingungen ausgesetzt, denn sobald der Sequenzenstrang seines Kommunikationspartners geöffnet und das Chatmenü verlassen wurde, ist er unwiderruflich gelöscht. Doch weshalb könnte gerade darin der Reiz liegen? Einerseits können sich Trivialitäten mit einem reinen Unterhaltungswert zugesandt werden, welcher getrost in Vergessenheit geraten kann. Andererseits kann aber auch eine neue Kommunikationsqualität entstehen: Der Empfänger kann die Textsequenzen nicht beiläufig und unkonzentriert lesen, denn er wird gezwungen, sich auf die Nachricht des Senders zu fokussieren und ihr seine uneingeschränkte Aufmerksamkeit zu widmen. Ansonsten käme er in die unerwünschte Situation, beim Beantworten der Sequenz deren Inhalt vergessen zu haben und eine Nachfrage nach der Ursprungsnachricht beim Sender wäre notwendig, was diesem wiederum Desinteresse vermitteln würde. Diese Form von Kommunikation zwingt somit die Kommunikationspartner zur Aufmerksamkeit und Konzentration während der Wahrnehmung der Sequenz (um diese später zu beantworten) oder sie ‚zwingt‘ Seite | 18 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel zur direkten Erwiderung.46 Der Erfahrungswert hat gezeigt, dass wichtige Informationen, wie exemplarisch die Lokalität und die Zeit einer Verabredung, über WhatsApp versandt werden. Ob sich das Versenden von Textnachrichten bei Snapchat-Nutzern etablieren konnte, zeigt sich bei der Auswertung des Fragebogens in Kapitel 3.2. Die (Video-)Telefonie über Snapchat ist identisch wie bei WhatsApp. Die Vermutung ist, dass die Snapchat-Telefonie vor allem dann Verwendung findet, wenn sich die beiden Kommunikationspartner in einem zeitgleichen Nachrichtentransfer über Snapchat befinden und lediglich dadurch ein Telefonat entsteht, weil die Kommunikationspartner durch diese Option die Applikation nicht verlassen müssen. In diesem Unterkapitel konnte argumentativ gezeigt werden, dass der Snapchat-Chat durch seine innovativen Funktionen und seine leichte Handhabe für die Nutzer besonders attraktiv gestaltet ist. Die ‚Flüchtigkeit‘ der Sequenzen birgt eine neue Kommunikationsqualität, denn der Empfänger muss bereits beim erstmaligen Lesen der Sequenz, im Gegensatz zu anderen Messengerdiensten wie WhatsApp, seine ganze Aufmerksamkeit darauf richten, denn eine Möglichkeit der Rekonstruktion des Nachrichtenverlaufes ist nicht gegeben. Eine mögliche Folge wäre der Zwang zur direkten Erwiderung der Sequenz, der sich stärker ausprägt als auf WhatsApp. Dies wird im Kapitel 3.2 untersucht. 46 Diese These ist mit Hilfe des Fragebogens untersucht worden und weitere Erkenntnisse finden sich im Kapitel 3.1 und 3.2. Seite | 19 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel 2.2.4 Anleitung – ‚Meine Geschichte‘ Eine ‚Geschichte‘ kann erstellt werden, indem der Snapchat-Nutzer nach dem Präparieren der Bild- oder Videosequenz47 das weisse Quadrat mit dem kleinen Kreuz am linken unteren Rand der Benutzeroberfläche48 auswählt oder beim Sendenmenü ‚Meine Geschichte‘49 anwählt. Die erstellte ‚Geschichte‘ ist für alle kontoverknüpften SnapchatNutzer für eine Zeitspanne von 24 Stunden verfügbar und in diesem Zeitraum beliebig oft abrufbar.50 Ein Exempel einer solchen ‚Geschichte‘ findet sich im oberen Teil der Abbildung: Abb. 7 Auf dem Bild ist ersichtlich, dass der Snapchat-Nutzer zwei ‚Geschichten‘ erstellt hat. Der genaue Zeitpunkt der Erstellung ist unterhalb der Geschichtenüberschrift erkennbar. Der graue Kreis, welcher nicht mehr ganz ausgefüllt ist, steht repräsentativ für den Zeitraum der Verfügbarkeit der Sequenz, wobei in diesem Fall die maximale Zeitdauer 24 47 Siehe dazu Kapitel 2.2.2. Siehe dazu im Anhang: 2. Ergänzende Abbildungen, „Bild Entstehung - Original, 1“. 49 Siehe dazu im Anhang: 2. Ergänzende Abbildungen, „Bild Entstehung - Senden, 7“. 50 Für mehr Informationen, siehe: Snapchat, viewing Stories. 48 Seite | 20 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Stunden beträgt; folglich kann abgelesen werden, wie lange die ‚Geschichte‘ noch einsehbar ist. Rechts daneben befindet sich die Anzahl der Betrachter, welche durch das Augensymbol gekennzeichnet ist. Durch eine Berührung dieser Zahl öffnet sich ein Feld, welches alle Namen der Betrachter in chronologischer Reihenfolge wiedergeben würde. Unter dem Titel ‚Neueste Updates‘ befinden sich die ‚Geschichten‘ der ‚Snapchat-Freunde‘, welche noch nicht betrachtet wurden. Hat der Snapchat-Nutzer die ‚Geschichte‘ eines anderen Snapchatters geöffnet, verschiebt sich diese in die Kategorie ‚Alle Geschichten‘. Die hier vorgestellte Option nutzen nicht nur Privatpersonen, sondern auch bekannte Persönlichkeiten, öffentliche Institutionen und Politiker.51 2.2.4.1 Mehrwert der ‚Geschichten‘ Im vorhergehenden Unterkapitel wurden die Funktionen einer Snapchat ‚Geschichte‘ erläutert. Der Gebrauch dieser ‚Geschichten‘ für Privatpersonen und deren Intention, nämlich die Selbstinszenierung ihres Lebens, sind mit dem Gebrauch anderer sozialer Netzwerke wie Facebook oder Instagram vergleichbar. Anders als in der dialogischen Konversation ist es allen Snapchat-Freunden dieser Privatperson gestattet, die Bildoder Videosequenz zu betrachten. Die Ausprägung der sonst so prägnanten ‚Flüchtigkeit‘ von Snapchat minimiert sich, da der Snapchat-Freundeskreis 24 Stunden lang Zugriff auf dessen ‚Geschichte‘ hat. Die Auswirkungen der vorübergehenden Archivierbarkeit zeigen sich deutlich. Zwar werden in den ‚Geschichten‘ immer noch Alltagsbanalitäten erscheinen, jedoch nur diejenigen, welche einen hohen Unterhaltungswert enthalten sowie faszinierende und interessante Momente festhalten. Die Selbstdarstellung ist hierbei eine wichtige Komponente, denn dadurch, dass ein uneingeschränkter Zugriff innerhalb von 24 Stunden auf die erstellte Sequenz möglich ist, fällt der GeschichtenVerfasser in das bereits bekannte Soziale-Netzwerk-Muster zurück. Damit ist gemeint, 51 Eine Auswahl findet sich online unter: Snapchat, Snapcode Categories. Seite | 21 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel dass jedes Individuum im sozialen Austausch – und somit vor allem auch in sozialen Netzwerken – eine spezifische selbstkonstruierte ‚Rolle‘ spielt.52 Die Gründer von Snapchat sowie auch dessen Nutzer realisierten diese Tatsache und verwenden Snapchat, um diesem ‚Schauspiel‘ durch die suggerierte Flüchtigkeit zu entkommen.53 Die Option der ‚Geschichte‘ hingegen drängt die Nutzer erneut in die Rolle eines Darstellers, wie anhand folgender Beispiele demonstriert werden soll: Abb. 8 Abb. 9 Beide Abbildungen stammen aus einem selbsterstellten Snapchat-BildsequenzenKorpus und wurden als ‚Geschichte‘ publiziert. Die Abbildungen sollen exemplarisch zeigen, dass es sich hierbei nicht mehr um blosse Alltagsbanalitäten handelt, die ohne Nachdenken über die Wahrnehmung seines Kommunikationspartners versandt werden. Bei der linken Abbildung handelt es sich um die Inszenierung einer kunstinteressierten Besucherin der Pipilotti Rist Ausstellung und auf der rechten Abbildung befindet sich ein ‚Selfie‘, das der ästhetischen Norm eines sozialen Netzwerk Bildes gleicht. Es ist 52 53 Goffman, Theater, S. 19-48. Siehe hierzu Kapitel 2.1. Seite | 22 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel den Snapchattern natürlich feigestellt, auf Snapchat solch selbstdarstellerische Sequenzen zu versenden. Das Beobachterparadoxon liegt jedoch darin, dass selbstdarstellerische Sequenzen in einer dialogischen Snapchat-Kommunikation eher unüblich sind, bei einer ‚Geschichte‘ aber ist diese Selbstinszenierung wieder vorhanden. Es lässt sich zwar feststellen, dass diese Selbst-Präsentation im Gegensatz zu Facebook und Instagram auf grösserer Authentizität beruht, jedoch kann der Faktor, dass das Individuum sich selbst stets als möglichst interessant, humorvoll und ästhetisch ansprechend präsentieren möchte, nicht ausgeblendet werden. Da zu dieser Thematik keine empirischen Studien vorliegen, muss diese Beobachtung als Hypothese stehen bleiben und hat keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Neben Snapchattern mit privatisierten Konten können auch Personen des öffentlichen Lebens, Institutionen und Politiker die Option der ‚Geschichte‘ von Snapchat für ihre öffentlichen Konten nutzen. Doch wieso nutzen diese Snapchat, wenn sie bereits Twitter, Facebook und Instagram haben? Was suggerieren sie durch dessen Nutzung ihren Snapchat-Abonnenten, welche Sequenzen werden publiziert und welche Strategie steckt dahinter? Dass Personen des öffentlichen Lebens wie Kim Kardashian, Jared Leto, Gigi Hadid und Rihanna auf den ‚hippen‘ Snapchat-Zug aufgesprungen sind, ist nur eine natürliche Konsequenz ihres Strebens nach Omnipräsenz und ihrer Vermarktungsstrategie.54 Snapchat steht für Authentizität, Jugendlichkeit, Unterhaltsamkeit und vor allem für ganz viel Coolness. Dies will sich kaum ein ‚Celebrity‘ entgehen lassen und mit einem hohen Engagement werden ‚Geschichten‘ publiziert, welche neben ihren beruflichen Aktivitäten, wie das Posieren auf dem Runway, auch Banalitäten, wie das Konsumieren von Nahrung, zeigen. 54 Für mehr Informationen und Nutzernamen auf Snapchat, siehe: Unbekannt, Celebrities on Snapchat, 05.04.2016. Seite | 23 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Doch weshalb verwenden Politiker und seriöse politische Institutionen wie The White House, European Parliament, die CSU, die Linke-Partei und amerikanische Präsidentschaftskandidaten wie Bernie Sanders Snapchat?55 Dass Politiker soziale Netzwerke wie Facebook und vor allem Twitter für propagandistische Zwecke nutzen, um Wähler zu gewinnen, ihre politische Meinung kundzutun und ein ‚wir-und-unser‘ Gefühl zu suggerieren, ist nichts Innovatives.56 Die Verwendung einer Applikation wie Snapchat, bei der es vor allem um das Publizieren von Bild- und Videosequenzen und keinesfalls um Textsequenzen geht, scheint neu zu sein. Der Zeitgeist der angestrebten Authentizität, welche durch die ‚Flüchtigkeit‘ entstehen soll, zieht auch an ihnen nicht vorüber, denn durch die Verwendung von Snapchat ist es Politikern möglich, sehr junge potentielle Wähler anzusprechen. Ihre familiären und alltäglichen ‚Geschichten‘ lösen beim Snapchat-Nutzer Sympathien sowie ein Zusammengehörigkeitsgefühl aus. Dass jede einzelne publizierte Sequenz strategisch durchdacht wurde, ist anzunehmen, jedoch ist das Wirkungsgefüge der verwackelten, unbearbeiteten, amateurhaften Bild- und Videosequenzen authentischer für die Nutzer als Facebook und Twitter.57 So schreibt der Spiegel: „Im Gegensatz zu Twitter- oder den auf Hochglanz polierten Instagram-Konten wirken die Snapchat-Geschichten aber noch mal authentischer. Gerade das Unperfekte der Videos macht sie so anziehend. Man fühlt sich dabei. Obama und sein Gefolge sind wie Freunde, die ihre Urlaubsgeschichten posten. Nur geht es eben nicht nach Mallorca an den Strand, sondern zu einer Konferenz. Die Geschichten werden bei Snapchat nicht in einer klassischen Timeline, sondern eher wie Nachrichten in einem Messenger dargestellt. Wer sie öffnet, kann sich die Story anschauen. Dadurch entsteht ein pseudoprivater Chat. So stellt Snapchat eine größere Nähe her als andere Netzwerke.“58 55 Für mehr Informationen und Nutzernamen auf Snapchat, siehe: Hamburger Weltbeobachter, Politik auf Snapchat, 04.02.2016. / Heilpern, Bernie Sanders, 27.01.2016. 56 Siehe zu dieser Thematik: Bruns, Routledge Companion, 2016. (spezifische siehe dazu: Part I, Theories of Social Media and Politics, S. 5-151.) / Kaufmann, Politik im Web, 2011. / Flemming, überschätztes Medium, S. 259-281, inklusive Auswahlbiografie. 57 Zur Thematik Authentizität und soziale Netzwerke, siehe: Enli, Trust Me, S. 121-137. 58 Sickert, Politiker auf Snapchat, 23.02.2016. Seite | 24 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel Es ist somit das strategische Ziel der Politiker, durch diese Applikation eine persönliche Verbindung zwischen den Wählern und ihnen herzustellen, Privatheit zu suggerieren, sich als ‚alltägliche‘ und ‚freundliche‘ Zeitgenossen darzustellen, Lockerheit und Offenheit zu propagieren. Um dies zu verdeutlichen, befinden sich auf den unteren Abbildungen exemplarische Beispiele der Snapchat-Geschichte von The White House, European Parliament und Bernie Sanders. Abb. 10 Abb. 11 Abb. 12 Präsident Barack Obama schüttelt einem Mädchen freundlich die Hand, das European Parliament zeigt, wie ihre alltägliche Arbeitswelt aussieht und Bernie Sanders schlendert gemütlich die Strasse entlang. Die Politiker gewähren ihren potentiellen Wählern durch Snapchat einen Einblick in ihr Leben. Sympathien der Wählerschaft sind ihnen gesichert. Im Gegensatz zu Twitter, Instagram und Facebook ist Snapchat somit ein Medium, das pure Authentizität und Privatheit suggeriert. US-Präsident Barack Obama hatte die Wirkung des Gebrauchs sozialer Netzwerke auf die Wählerschaft bereits zu Seite | 25 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel seiner Kandidatur erkannt und stark genutzt. Was bei den Wahlen 2008 in einem „Internet-Wahlkampf“ gipfelte, wie Carsten Görig analysiert, könnte 2016 in einem SnapchatWahlkampf übergehen.59 Zusammengefasst kann gesagt werden, dass es Diskrepanzen zwischen den Verhaltensweisen von privaten und öffentlichen Konten bei Snapchat gibt. Wohingegen SnapchatNutzer mit privatisierten Konten in den ‚Geschichten‘ in das alte Selbstinszenierungsund Selbstdarstellungsmuster verfallen und sie erneut als ‚Schausteller‘ ihres eigenen Lebens auftreten, verhelfen die ‚Geschichten‘ den Snapchat-Nutzern mit öffentlichen Konten und somit auch Personen des öffentlichen Lebens und Politikern zur Authentizität und einer natürlichen Darstellung von Alltagsbanalitäten. 2.2.5 Anleitung - Discover, Live-Story und Werbestrategien Die letzten drei Funktionen, die Snapchat bietet und dieses Kapitel thematisiert, sind die Discover und Live-Story Optionen sowie die Werbestrategien, welche damit verknüpft sind. Was verbirgt sich hinter ‚Discover‘? Snapchat bezeichnet ‚Discover‘ als Rubrik ausgewählter Informationskanäle, welche mit Bild- und Videobeiträgen sowie Berichterstattungen interagieren und seit Januar 2015 erhältlich sind. Alle 24 Stunden aktualisieren sich die Beiträge.60 Snapchat ist somit neben einem Bild-, Video- und Textsequenzentransmitter gleichzeitig ein Informationsportal für Ökonomie, Politik, aktuelle Neuigkeiten, Natur, Unterhaltung und Musik. In der Schweiz lassen sich 17 festetablierte61 ‚Discover‘-Kanäle verzeichnen. 59 Görig, gemeinsam einsam, S. 143-145. Für mehr Informationen zur US-Präsidentschaftskandidatur und Snapchat, siehe: Heigl, Politik 2.0, S.13-38. / Enli, Social Media Incumbnet Advantage, S. 364-378. / Codianni, Democratic candidates, 27.01.2016. 60 Steier, Nutzernachrichten, 28.01.2015. 61 Wie in der Abbildung ersichtlich ist, bestehen die 17 Informationskanäle, welche in der Schweiz verfügbar sind, aus: CNN, Daily Mail, BuzzFeed, Sweet, Vox, National Geographic, Vice, Tastemate, MTV, Refinery29, Mashable, b/r sports, IGN, People, Comedy Central, food network, Cosmopolitan. Seite | 26 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Abb. 13 Lisa Marie Ribisel Abb. 14 Auf den oberen Abbildungen finden sich die beiden Optionen des Zugangs zu den Informationskanälen auf Snapchat. Auf dem linken Bild befindet sich die DiscoverOption in einer reduzierten Ansicht direkt unter ‚Meine Geschichte‘. Die Übersicht aller Informationskanäle öffnet sich durch das Anwählen des violetten Kreissymbols am oberen Bildschirmrand. Auf der rechten Abbildung sind nun alle Rubriken ersichtlich. Um einen Kanal zu öffnen, genügt die Berührung des Ikons.62 ‚Discover‘ ist durch seine Werbefläche die grösste Einnahmequelle von Snapchat und sehr erfolgreich, da sie sehr viele Snapchat-Nutzer erreicht.63 Die verfolgte Werbestrategie ist, innerhalb kurzer Zeit ein möglichst grosses und junges Publikum, die sogenannten Millennials64, zu erreichen. Snapchat ist dafür die optimale Werbeplattform, denn sie bietet mit ihren 100 Mil- 62 Für mehr Informationen über die Bedienung der ‚Discover‘-Kanäle, siehe: Unbekannt, using Discover, 07.04.2016. 63 Jarjour, CNN, MTV und Vice auf Snapchat, 12.04.2015. Für weitere Informationen, siehe: Flynn, Snapchat Discover, 27.01.2016. 64 ‚Millenials‘ (Synonym ‚Generation Y‘) werden Menschen genannt, die zwischen 1980 und 1995 geboren sind, siehe: Bund, Glück schlägt Geld, 2014. Seite | 27 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel lionen täglich aktiven Nutzern, wobei 52% zwischen 16 und 24 Jahren alt sind, das angestrebte Zielpublikum.65 Die Option der ‚Live-Story‘, welche Snapchat anbietet, befindet sich unterhalb der Discover-Rubrik, wie auf der oberen linken Abbildung ersichtlich ist. Diese ‚Live‘Reportagen bestehen, basierend auf ihrer Thematik, aus einer Zusammensetzung einzelner ‚Snapchat-Geschichten‘ ihrer Nutzer.66 Der Snapchat-Nutzer kann auch selbst mitwirken, indem er die Bild- oder Videosequenz direkt an diese Rubrik sendet, wobei seine Standortdienste aktiviert sein müssen.67 Das Ausselektieren der Sequenzen, welche dann in der Live-Story erscheinen, übernehmen Firmenangestellte von Snapchat. Der Untersuchungsgegenstand, welcher alle 24 Stunden variiert, trug in diesem Fallbeispiel den Titel „Shop the World“ und thematisierte alle öffentlichen Marktplätze. Dadurch, dass die Snapchat-Nutzer ihren Geofilter aktiviert hatten, kann der Betrachter nachvollziehen, um welche Lokalität es sich handelt. Beispielhaft demonstrieren die untenstehenden Abbildungen einen Einblick in eine solchen ‚Live‘-Story: Abb. 15 Abb. 16 65 Statista, distribution of Snapchat users worldwide, 2015. Snapchat ist dazu berechtig alle ‚Geschichten‘ ihrer Nutzer zu verwenden. 67 Snapchat, submitting to Live Stories, 07.04.2016. 66 Seite | 28 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Die soziale Komponente des Teilens von Eindrücken, Momenten und Impressionen ist eines der Hauptziele solcher ‚Live‘-Stories, bei denen ein Snapchatter die Option hat, authentische Ausschnitte seines Lebens mit Mitnutzern aus aller Welt für eine kurze Zeitspanne zu teilen. 2.2.5.1 Mehrwert von Discover und Live-Story Discover bietet neben Unterhaltungs- und Musikkanälen auch etablierten Zeitungsformaten wie CNN, Daily Mail oder National Geographic die Option, ihr Informationsmedium auch auf dasjenige von Snapchat auszuweiten. Der Reiz, diese Art von Journalismus zu nutzen, liegt darin, dass das Publikum bei Snapchat sehr jung ist.68 Die CNN etablierte Discover im Januar 2015 und ihre selbstdefinierte Motivation dazu lautet: „Now Snapchat users can get their daily download of news and information from CNN, right inside the app. […] ‘CNN’s Discover channel lives natively within the app - built from the ground up, exclusively for Snapchat. It’s beautiful, informative and driven by great images and video,’ said Samantha Barry, CNN’s head of social news. ‘This partnership provides us another avenue to showcase our creativity, and share CNN's brilliant coverage and storytelling with new audiences.’ […] ‘We’re always seeking out new audiences and advertisers, and it’s more important than ever to tailor content to suit the platform,’ said Andrew Morse, SVP and GM of CNN Digital. ‘Snapchat is one of the most engaging platforms out there, and we’re excited to be able to program content specifically for that audience.’ ”69 CNN erkannte das Potential von Snapchat, welches vor allem an zwei Kriterien liegt. Erstens besitzt Snapchat ein viel jüngeres Publikum als Instagram oder Twitter und zweitens entwickelt sich eine neue Art von Journalismus.70 Die Innovation liegt darin, dass über Discover die wichtigsten Neuigkeiten der jeweils vergangenen 24 Stunden prägnant zusammengefasst werden (müssen). Snapchat könnte mit Twitter in starke Konkurrenz treten, denn „Twitter lebt vom Live-Moment und dem chronologischen Erzählen. Snapchat könnte deshalb durchaus ein direkter Konkurrent werden. Vor al- 68 Statista, distribution of Snapchat users worldwide, 2015. CNN, Discover CNN on Snapchat, 27.01.2015. 70 Jarjour, CNN, MTV und Vice auf Snapchat, 12.04.2015. 69 Seite | 29 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel lem, weil es durch die Bewegtbilder noch viel unmittelbarer wirkt.“71 Die Berichterstattung mittels starker Interaktion von kurzen und prägnanten Bild-, Video- und Textsequenzen könnte durchaus mit herkömmlichen Informationsportalen konkurrieren. Diese Form von Journalismus ist vor allem für ein junges Publikum von Relevanz, das in kürzester Zeit auf den neuesten Stand der Weltgeschehnisse gebracht werden will. Es ist auch aus dem Grund reizvoll, weil die Nutzer die Applikation nicht mehr verlassen und auf andere Internetportale oder Applikationen zugreifen müssen, um an die Neuigkeiten zu gelangen, sondern all dies ist – wenn auch begrenzt - innerhalb ein und derselben Applikation möglich. Der Reiz der Live-Stories kann mit dem von Discover gleichgesetzt werden, denn auch hier kann der Snapchat-Nutzer schnell über Ereignisse in der Welt informiert werden. Die Besonderheit liegt darin, dass sämtliche Inhalte der Live-Stories von SnapchatNutzern stammen, was wiederum unter den Snapchattern ein starkes Gemeinschaftsgefühl auslösen kann. Nachdem die Snapchat-Nutzerin Claire Dodsen einen Monat lang sämtliche Live-Stories betrachtet hat, reflektiert sie ihre Erfahrungen wie folgt: “Like life, Live Stories can be funny or thought-provoking or just kind of pointless. Some of the most intriguing ones are the snapshots of everyday life, whether it's a rite of passage such as the first day of college or a random assemblage like "I’m on a Boat" about people’s afternoons on the water. Their broad scope is part of the beauty. (That said, "I’m on a boat"? Really Snapchat?). Live Stories feed our never-ending FOMO while indulging our laziness.”72 Live-Stories sind neben dem Informationsgehalt somit auch vor allem unterhaltsame ‚Zeitvertreibe‘, die mit grosser Faszination von Snapchattern genutzt werden. Rekapituliert man den Inhalt dieses Unterkapitels, dann kann herausgelesen werden, dass Discover von den Medien genutzt wird, um junge Snapchat-Nutzer anzusprechen. Ferner ist zu erkennen, dass sich eine neue Form des Journalismus abzeichnet. Die Li- 71 72 Nüesch, Journalismus von morgen, 02.03.2016. Dodson, Snapchat’s Live Stories, 21.10.2015. Seite | 30 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel ve-Stories verändern vor allem das gemeinschaftliche Gefüge, da sie durch die Gemeinschaft kreiert werden. Hierbei spielt neben dem informativen Teil auch die unterhaltende Komponente eine gewichtige Rolle. 3 Umfrageergebnisse Da kaum Statistiken über die Verwendung von Snapchat existieren, greift diese Arbeit auf die Auswertung einer selbsterstellten Umfrage zurück. Forschungsziel dieser Umfrage ist es, Tendenzen aufzuzeigen, für welche Zwecke Snapchat hauptsächlich Verwendung findet, sowie Präferenzen für Motive und Linsen herauszufiltern. Zusätzlich gibt es einen exkursartigen Vergleich zwischen Snapchat und dem Messengerdienst WhatsApp. An der Onlineumfrage nahmen insgesamt 32 Teilnehmerinnen und 18 Teilnehmer zwischen 16 und 28 Jahren teil, wobei das Durchschnittsalter bei 21.26 lag.73 Aufgrund der geringen Teilnehmeranzahl74 dieser Studie kann keine Verallgemeinerung stattfinden; sie dient lediglich dazu, Tendenzen aufzeigen zu können. 3.1 Nutzen und Gebrauch von Snapchat Grundvoraussetzung für die Teilnahme an der Umfrage ist die aktive Verwendung von Snapchat. Dabei zeigt sich, dass 50% der Probanden die Applikation täglich mehr als achtmal in Anspruch nehmen. Zusätzliche 30% nutzen die Applikation zwischen vier bis achtmal.75 Die Verwendung von Snapchat ist somit für die meisten der Teilnehmer zu einem festen Bestandteil ihres täglichen Lebens geworden. Folgende Grafik macht deutlich, welche Funktionen auf Snapchat tendenziell verwendet werden: 73 Alle Ergebnisse sind im Anhang einsehbar unter: „4. Fragebogen“. Zu Alter und Geschlecht, siehe: „Fragebogen – Frage 1“ / „Fragebogen – Frage 2“. 74 Hier und im Folgenden wird die männliche Form „Teilnehmer“ verwendet, gemeint sind jedoch immer beide Geschlechter. 75 Siehe hierzu im Anhang: „4. Fragebogen – Frage 4“. Seite | 31 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel Abb. 17 Aus dieser Grafik ist herauszulesen, dass mehr als die Hälfte der Probanden Snapchat für das Übermitteln von Bildsequenzen und ein Drittel für das Senden von Videosequenzen verwenden. Die Funktion der Textnachricht wird in einem geringen Ausmass angewendet und die (Video-)Telefonie findet lediglich bei einem von 50 Teilnehmern Verwendung.76 Das Nutzerverhalten liegt somit wie bereits vermutet auf dem Übermitteln von Bild- und Videosequenzen. Diese bestehen inhaltlich bei den Probanden zu rund 24% aus Selbstportraits mit Linsen und zu 14% Selbstportraits ohne Linsen. Die restlichen ‚Snaps‘ setzten sich in absteigender Reihenfolge aus Motiven des Essens, Nachtlebens, Urlaubes, Landschaften und vier weiteren Optionen zusammen.77 Bei der Analyse, welches die drei favorisierten Linsen sind, zeigt sich folgendes Ergebnis: 76 77 Siehe hierzu im Anhang: „4. Fragebogen – Frage 6“. Siehe hierzu im Anhang: „4. Fragebogen – Frage 9“. Seite | 32 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel Abb. 18 Die drei beliebtesten Linsen bestehen aus dem Face Swap, der Hundemaske und jeglichen Linsen mit gesichtsverzerrenden Eigenschaften und decken bereits 61% ab.78 Erstaunlich ist, dass 92% der Bild- und Videosequenzen einen zusätzlich eingefügten Text oder Emoji integrieren, obwohl die Textnachrichten-Funktion bei Snapchat kaum genutzt wird.79 Es kann somit die Hypothese aufgestellt werden, dass visuelle ‚Snaps‘ extradiegetisch angefügte Text- und Emojisequenzen beinhalten, um das SenderEmpfänger-Verhältnis zu vereinfachen.80 Allgemein schätzen Dreiviertel der Teilnehmenden den Selbstzerstörungsmechanismus der Sequenzen auf Snapchat.81 62% haben angegeben, dass sie bereits mindestens einen ‚Snap‘ versandt haben, der einen heiklen Inhalt zeigte und von dem keine Archivierung erwünscht war.82 Die Idee, dass die versandten Sequenzen nicht gespeichert werden, führt dazu, dass 56% das Anfertigen eines Screenshots als eine Art Vertrauensbruch 78 Siehe hierzu im Anhang: „4. Fragebogen – Frage 10“. Siehe hierzu im Anhang: „4. Fragebogen – Frage 8“. 80 Siehe zur Bild-Text Relation in sozialen Netzwerken und Ähnlichem: Siever, Multimodale Kommunikation, S. 320-341, S. 381-411. / Burger, Mediensprache, 2014. 81 Siehe hierzu im Anhang: „4. Fragebogen – Frage 11“. 82 Siehe hierzu im Anhang: „4. Fragebogen – Frage 12“. 79 Seite | 33 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel betrachten. Weitere 12% sehen diese Handlung teilweise als Vertrauensbruch an.83 In der optionalen offenen Frage zu Kritikpunkten an Snapchat beinhalteten von 19 Kommentaren drei die Kritik, dass es trotz der suggerierten Nicht-Archivierbarkeit möglich ist, Screenshots anzulegen.84 Zusammengefasst kann gesagt werden, dass ein Grossteil der Teilnehmer hauptsächlich Bild- und Videosequenzen über Snapchat übermitteln, die fast immer zusätzlich eine Text- oder Emoji-Sequenz beinhalten. Das beliebteste Motiv ist das Selbstportrait mit oder ohne Linse. Die suggerierte Flüchtigkeit und Nicht-Archivierbarkeit der ‚Snaps‘ wird bei den meisten sehr geschätzt und führt dazu, dass das Anlegen eines Screenshots regelrecht unerwünscht ist und sogar eine Form des Vertrauensbruchs darstellen kann. 3.2 Snapchat, WhatsApp und soziale Netzwerke im Vergleich Die Installation und aktive Nutzung von Snapchat war wie bereits erwähnt für alle 50 Teilnehmer Voraussetzung. Von allen Probanden nutzen zusätzlich insgesamt 49 WhatsApp, 39 Instagram, 37 Facebook und 7 Twitter.85 Vergleicht man die tägliche Nutzungshäufigkeit von Snapchat mit WhatsApp, stellt sich heraus, dass 80% der Teilnehmer WhatsApp täglich mehr als achtmal verwenden, wohingegen Snapchat nur von 50% der Probanden täglich mehr als achtmal genutzt wird.86 Die Funktionen, welche bei WhatsApp vor allem Verwendung finden, fallen im Vergleich zu Snapchat unterschiedlich aus, wie sich bei der unteren Grafiken zeigt. 83 Siehe hierzu im Anhang: „4. Fragebogen – Frage 11“. Siehe hierzu im Anhang: „4. Fragebogen – Frage 14“ (Antworten 7, 13, 15). 85 Siehe hierzu im Anhang: „4. Fragebogen – Frage 3“. 86 Siehe hierzu im Anhang: „4. Fragebogen – Frage 4“ / „4. Fragebogen – Frage 5“. 84 Seite | 34 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel Abb. 19 Es ist ersichtlich, dass die Diskrepanz vor allem in der Verwendung der Textnachrichten-Funktion liegt. Wohingegen diese Option auf Snapchat kaum genutzt wird, wird sie bei WhatsApp-Nutzer sehr aktiv angewandt. Im Gegensatz zu WhatsApp werden jedoch auf Snapchat deutlich mehr Bild- und vor allem Videosequenzen transferiert.87 Die Beweggründe für die Diskrepanz des Kommunikationsmittelgebrauchs dieser beiden Applikationen könnten darin liegen, dass die Archivierung von statischen oder bewegten visuellen Sequenzen unerwünscht ist, jedoch durchaus die Archivierung eines Textverlaufes. Es hat sich gezeigt, dass 78% der Teilnehmenden mindestens einmal in die Situation kamen, wo sie auf Snapchat eine Textsequenz erhielten und dessen Inhalt vergassen.88 Der Snapchatter befindet sich in eine Situation, die den Kommunikationsfluss stört, denn der Kommunikationspartner erwartet eine passende Reaktion auf die Textsequenz, welche durch das Vergessen des Inhaltes nicht gewährleistet werden kann. Bei der Verwendung von WhatsApp kann eine solche Situation durch die Archivierung des Nachrichtenverlaufes nicht entstehen, weshalb es durchaus möglich ist, dass WhatsApp Snapchat vorgezogen wird. Die Annahme, dass der fehlende Nachrichtenverlauf bei 87 88 Siehe hierzu im Anhang: „4. Fragebogen – Frage 6“ / „4. Fragebogen – Frage 7“. Siehe hierzu im Anhang: „4. Fragebogen – Frage 11“. Seite | 35 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Snapchat dazu führt, dass die Verwendung von WhatsApp präferiert wird, kann durch vier Kommentare – der insgesamt 19 Kommentare, die Verbesserungsvorschläge und Kritik an Snapchat beinhalteten – bestätigt werden, denn diese kritisieren den Zerfall des Nachrichtenstranges nach dessen Öffnung.89 Neben diesen Themen wurde auch der Kommunikationszwang auf Snapchat und WhatsApp untersucht. Die Teilnehmer mussten einschätzen, wie sehr sie sich dem Druck ausgesetzt fühlen, ihrem Kommunikationspartner umgehend auf Snapchat und WhatsApp antworten zu müssen. Dabei stellte sich raus, dass der Reaktionszwang auf Snapchat deutlich geringer ausfällt als auf WhatsApp. Lediglich 10% der Probanden tendieren zur Aussag,e auf Snapchat umgehend antworten zu müssen, wohingegen bei WhatsApp 46% dazu tendieren und weitere 16% teilweise diesem Druck unterliegen.90 Woran diese Abweichung des Empfindens eines Kommunikationszwanges liegt, kann nur hypothetisch aufgezeigt werden. So könnte es daran liegen, dass die Bild- und Videosequenzen, die vor allem über Snapchat transferiert werden, eine Banalität darstellen, die nicht zwingend eine Antwort benötigt, wohingegen auf WhatsApp vorwiegend Textsequenzen ausgetauscht werden, welche durchaus eine umgehende Reaktion, durch beispielsweise dem Stellen einer Frage, erfordern können. In Kapitel 2.2.2.1 wurde die Mehrwertigkeit der Bild- und Videosequenzen durch ‚Snapchat‘ analysiert. Dabei stand die Hypothese im Raum, dass die Flüchtigkeit der Sequenzen den Nutzer dazu bringt, seine ‚soziale-Netzwerk-Maske‘ abzulegen. Aus diesem Grund mussten die Teilnehmer folgende Aussage bewerten: „Die Selbstdarstellung und Selbstinszenierung geht durch die Flüchtigkeit der Sequenzen von Snapchat im Gegensatz zu Facebook und Instagram zurück.“ Diese Aussage wurde zu 16% als 89 90 Siehe hierzu im Anhang: „4. Fragebogen – Frage 14“ (Antwort 1, 3, 12, 17). Siehe hierzu im Anhang: „4. Fragebogen – Frage 11“. Seite | 36 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel sehr zutreffend, 44% eher zutreffend und 22% teilweise zutreffend bewertet.91 Die Hypothese kann zwar nicht mit Sicherheit bestätigt werden, jedoch zeigt sich eine befürwortende Tendenz. In der Schweiz ist die Nutzung von Snapchat zwar noch nicht so weit verbreitet wie in den Vereinigten Staaten, jedoch sind 47 der 50 Probanden der Meinung, „dass sich die Applikation Snapchat in der Schweiz fest etablieren kann, so wie WhatsApp, Instagram und Facebook.“92 Zusammengefasst konnte sich aus der Umfrage herausfiltern lassen, dass WhatsApp verbreiteter ist als Snapchat und somit auch mehr Verwendung findet. Der Fokus des Funktionsgebrauchs bei WhatsApp liegt auf dem Versenden von Textsequenzen, wohingegen er bei Snapchat auf dem Übermitteln von Bild- und Videosequenzen liegt. Eine der Hauptkritiken sehen einzelne Teilnehmende in dem fehlenden Nachrichtenverlauf bei Snapchat. Die Selbstinszenierung lässt bei Snapchat im Gegensatz zu anderen sozialen Netzwerken deutlich nach und der Kommunikationszwang ist geringer als bei WhatsApp. 4 Fazit Die Arbeit befasste sich mit den Kommunikationsoptionen von Snapchat und ihrer konkreten Anwendung sowie den Vor- und Nachteilen verglichen mit bekannten Messengerdiensten und sozialen Netzwerken. Der empirische Teil bestand aus einer Umfrage zu Snapchat. Diese kann zwar durch ihre geringe Teilnehmeranzahl von 50 Probanden zwischen 16 und 28 Jahren nicht als repräsentativ gelten, jedoch gewährleistete sie die Abzeichnung des tendenziellen Snapchat-Nutzerverhaltens. Im Allgemeinen müssen die Forschungsergebnisse dieser Arbeit mit Vorsicht behandelt werden, denn durch die 91 92 Siehe hierzu im Anhang: „4. Fragebogen – Frage 11“ Siehe hierzu im Anhang: „4. Fragebogen – Frage 13“ Seite | 37 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Inexistenz von Studien und Forschungsarbeiten zur Thematik Snapchat stützen sich die Aussagen vor allem auf die eigenen Erfahrungswerte mit der Applikation. Im ersten Teil dieser Arbeit sind folgende Erkenntnisse festzuhalten: Der SnapchatNutzer kann ein privates oder ein öffentliches Konto einrichten. Die Applikation verfügt über sieben verschiedene (Kommunikations-)Optionen: Bilder, Videos, Textnachrichten, (Video-)Telefonie, Geschichten, Live-Stories und Discover-Kanäle. Die Bild-, Video-, und Textsequenzen sind für den Empfänger lediglich für einige Sekunden sichtbar, wohingegen die Geschichten, Live-Stories und Discover-Beiträge 24 Stunden verfügbar sind. Jede dieser Optionen verfügt über spezifische Eigenschaften. So können die Bild- und Videosequenzen durch Farb-, Informations-, Geofilter, Linsen und Textsequenzen bearbeitet und Videos können zusätzlich verzögert, beschleunigt oder rückwärts abgespielt versandt werden. Die Innovation der Chat-Option in Snapchat liegt nicht nur im fehlenden Chatverlauf – denn auch hier verschwinden die Nachrichtensequenzen nach dem Öffnen, sondern in der Interaktion verschiedener Kommunikationsoptionen. In den Nachrichtenstrang können neben herkömmlichen Text- und EmojiSequenzen auch emotionsausdrückende Sticker, kleine Live-Videos, Bildsequenzen sowie Dokumente und Bilder aus dem Speicher des Smartphone eingefügt werden. Die Snapchat-Chat-Funktion umfasst somit mehrere einzelne Optionen von Snapchat, die alle durch eine Streichbewegung oder das Antippen eines Ikons verfügbar werden. In einer Snapchat ‚Geschichte‘ kann eine Bild- oder Videosequenz publiziert werden, die 24 Stunden für alle Snapchat-Freunde sichtbar ist. Die Live-Stories werden für und von Snapchattern gestaltet, wohingegen die Discover-Kanäle Informationsportale darstellen, die von Snapchattern nicht beeinflusst werden können. Nachdem die Kommunikationsoptionen in der Arbeit erläutert wurden, stand der Mehrwert der einzelnen Optionen im Fokus der Untersuchung. Ein grosser Mehrwert Seite | 38 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel lag in der Flüchtigkeit der Bild- und Videosequenzen, denn dadurch ist es dem Snapchat-Nutzer möglich, dem Selbstdarstellungsmechanismus, im Unterschied zu Facebook, Instagram und WhatsApp, auszuweichen. Die Konsequenz ist eine sinkende Hemmschwelle, Sequenzen zu versenden, die neben Selbstportraits mit oder ohne Linsen vor allem auch Alltagsbanalitäten wie das Abendessen, Landschaften und Wetter festhalten. Das Beobachterparadoxon liegt darin, dass die ‚Natürlichkeit‘ der Sequenzen erneut abnimmt, sobald der private Snapchat-Nutzer eine ‚Geschichte‘ publiziert, denn diese ist für alle Snapchat-Freunde für 24 Stunden beliebig oft zugänglich. Es kann sozusagen festgehalten werden, dass sich das Verhalten der Snapchat-Nutzer verändert, sobald eine Art ‚Archivierung‘ der Sequenzen vorliegt. So publizieren sie in die ‚Geschichte‘ Sequenzen mit einem hohem Unterhaltungswert oder ästhetischen Selbstdarstellungen, die mit denen von sozialen Netzwerken gleichgesetzt werden können. Die Option der ‚Geschichte‘ bietet im Gegensatz dazu Personen des öffentlichen Lebens, Politikern und Institutionen die Option, ihren ‚Snapchat-Abonnenten‘ einen Einblick in ihr alltägliches Leben zu geben und dies verschafft ihnen ‚Natürlichkeit‘ und Authentizität. Snapchat ist für Personen des öffentlichen Lebens, Politiker und Informationsportalen die geeignete Plattform, um ein möglichst junges Publikum zu erreichen. Die Discover-Kanäle, in denen unter anderem CNN, Daily Mail, Discover Channel sowie MTV vertreten sind, bilden eine neue Form des Journalismus, in dem interaktiv mit Video-, Bild- und Textsequenzen gearbeitet wird, um den Snapchatter möglichst schnell über ein Ereignis zu informieren. Die Innovation Snapchats ist die Verbindung all dieser beschriebenen Optionen in einer Applikation. Es ist nicht nur eine dialogische Kommunikationsplattform, die für den Austausch von Bild-, Video- und Textsequenzen sowie (Video-)Telefonie genutzt werden kann, sondern es ist durch die Discover-Kanäle und die Live-Stories ein InformatiSeite | 39 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel onsmedium, das über die Vorkommnisse in der Welt, neueste Kochrezepte, Musik- und Kleidertrends und vieles mehr berichtet. Die leichte Handhabung der Applikation ermöglicht es dem Nutzer, rapide zwischen den einzelnen Optionen zu wechseln und bindet ihn zugleich an Snapchat. Im zweiten und empirischen Teil dieser Arbeit stellte sich heraus, dass Snapchat von 50% der Teilnehmenden täglich mehr als achtmal verwendet wird. 49 der 50 Probanden verwenden ebenfalls WhatsApp und diese Applikation wird täglich von 80% mehr als achtmal benutzt. Wohingegen Snapchat vor allem für das Übermitteln von Bild- und Videosequenzen verwendet wird, nutzt man WhatsApp vorwiegend als Transmitter für Textnachrichten. Dies könnte daran liegen, dass das Archivieren von statischen und bewegten visuellen Sequenzen unerwünscht ist, jedoch bei Textnachrichten ist ein Verlauf erwünscht und wird als Vorteil betrachtet. Eine überraschende Feststellung war, dass sich lediglich 10% der Teilnehmenden einem Zugzwang zum umgehenden Antworten auf Snapchat ausgesetzt sahen, wohingegen knapp die Hälfte diesen Druck bei der Verwendung von WhatsApp verspüren. Im Allgemeinen stimmten die Teilnehmer der These zu, dass die Flüchtigkeit der Sequenzen auf Snapchat eine neue Dimension von Authentizität gewährleistet, denn durch das Wissen der Nicht-Archivierung können sie die selbstdarstellerische Soziale-Netzwerk-Maske ablegen. Fast alle Teilnehmenden waren auch der Meinung, dass sich Snapchat genauso etablieren wird wie der Messengerdienst WhatsApp oder die sozialen Netzwerke Facebook und Instagram. Die Arbeit bot einen ersten Einblick in die wissenschaftliche Einführung in die Thematik Snapchat. Die Verfasserin ist sich bewusst, dass die Inhalte durch fehlende Statistiken mit Vorbehalt betrachtet werden müssen. Für eine weiterführende Arbeit bietet es sich an, die Entwicklung dieser Applikation zu beobachten und konkrete Vergleiche zu WhatsApp, Facebook und Instagram zu ziehen. Seite | 40 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid 5 Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Literaturverzeichnis Sekundärliteratur: Adamek, Sascha (2011): Die Facebook-Falle. Wie das Soziale Netzwerk unser Leben verkauft, München. Brake, David (2014): Sharing our lives online. Risk and exposure in Social Media, Basingstoke. Bruns, Axel et. al. (Hg.) (2016): The Routledge Companion to Social Media and Politic, New York. Bund, Kerstin (2014): Glück schlägt Geld. Generation Y, was wir wirklich wollen, 2. Auflage, Hamburg. Burger, Harald/Martin, Luginbühl (2014): Mediensprache. Eine Einführung in Sprache und Kommunikationsformen der Massenmedien. 4., neu bearb. und erw. Aufl. Berlin, Boston. Eisermann, Thilo/Potz, Annika (2014): Bist du das?! Rollenbilder Jugendlicher im Internet, in: Dittler, Ullrich/Hoyer, Michael (Hg.): Social Network – Die Revolution der Kommunikation, S. 117-139. Enli, Gunn/Naper, Anja (2016): Social Media Incumbnet Advantage: Barack Obama’s and Mitt Romney’s Tweets in the 2012 U.S. Presidential Election Campaign. In: Bruns, Axel [et. al.] (Hg.): The Routledge Companion to Social Media and Politics, S. 364378. Enli, Gunn (2016): Trust Me, I Am Authentic! Authenticity Illusions in Social Media Politics. In: Bruns, Axel [et. al.] (Hg.): The Routledge Companion to Social Media and Politics, S. 121-137. Eyal, Nir (2015): Hooked. Wie Sie Produkte schaffen, die süchtig machen, München. Flemming, Felix/Marcinkowiski, Frank (2014): Das überschätzte Medium. Nutzung und Wirkung des Internet im Wahlkampf. In: Dittler, Ullrich/Hoyer, Michael (Hg.): Social Network – Die Revolution der Kommuni-kation, S. 259-281. Goffman, Erving (1959): The presentation of self in everyday life, Garden City: Double Day. Goffman, Erving (2002): Wir alle spielen Theater, 10. Auflage, München. Gronenthal, Thomas (2012): Einmal im Netz, immer im Netz. In: Dittler, Ulrich / Hoyer, Michael (Hg.): Auswachsen in sozialen Netzwerken, S. 181-191. Görig, Carsten (2011). Gemeinsam einsam. Wie Facebook, Google & Co. unser Leben verändern, 2. Auflage, Zürich. Haferkamp, Nina (2012): Das Facebook-Dilemma. In: Dittler, Ulrich / Hoyer, Michael (Hg.): Auswachsen in sozialen Netzwerken, S. 199-213. Seite | 41 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Haferkamp, Nina/Krämer, Nicole (2010): Creating a digital self. Impression management and impression formation on social networking sites. In: Drotner, Kirsten/SchrØder, Kim (Hg.): Digital content creation. Creativity, Competence, Critique, New York: Peter Lang, S. 129-149. Heigl, Andrea/Hacker, Philipp (2010): Politik 2.0. Demokratie im Netz, Wien. Kaufmann, Sina (2011): Politik im Web. Zwischen Wahlkampf und Netzpolitik, Bonn (Forum junge Politikwissenschaft Bd. 27). Lipschultz, Jeremy Harris (2015): Social Media Communication. Concepts, practices, data, law and ethics, New York. Roesner, Franziska/Gill, Brian/ Kohno, Tadayoshi (2014): Sex, Lies, or Kittens? Investigating the Use of Snapchat‘s Self-Destructing Messages, online unter: https://homes.cs.washington.edu/~yoshi/papers/snapchat-FC2014.pdf (20.04.2016) Siever, Christina (2015): Multimodale Kommunikation im Social Web. Forschungsansätze und Analysen zu Text-Bild-Relationen, Frankfurt am Main (Sprache, Medien, Innovationen, Bd.8). Steuer, Philipp (2016): Snap me if you can! Köln. (Internetseite: http://snapmeifyoucan.net/ (20.04.2016) Shariff, Shaheen (2015): Sexting and Cyberbullying. Defining the line for difitally empowered kids, New York: Cambridge University Press. Elektronische Quellen mit Autor: Codianni, Ashley/ Manduley, Christina: Democratic candidates make pitch on Snapchat for the millennial vote. In: CNN online, 27.01.2016, online unter: http://edition.cnn.com/2016/01/26/politics/democratic-candidates-snapchat-cnndiscover-iowa/ (14.04.2016) Dodson, Claire: Why Snapchat’s Live Stories are the most powerful new social media. In: Fast Company, 21.10.2015, online unter: http://www.fastcompany.com/3052322/why-snapchats-live-stories-are-the-mostpowerful-new-social-media (14.04.2016) Flynn, Kerry: Snapchat Discover one year later. How 23 Media Companies are building stories for Evan Spiegel, in: International Business Times, 27.01.2016, online unter: http://www.ibtimes.com/snapchat-discover-one-year-later-how-23-media-companiesare-building-stories-evan-2281851 (27.01.2016) Frier, Sarah: Facebook 22 Billion Dollar WhatsApp Deal buys 10 Million in Sales, in: Bloomberg Technology, 28.10.2014, online unter: http://www.bloomberg.com/news/articles/2014-10-28/facebook-s-22-billion-whatsappdeal-buys-10-million-in-sales (05.04.2016) Heilpern, Will: Bernie Sanders is using Snapchat to try to win over young voters. In: Business Insider, 27.01.2016, online unter: http://www.businessinsider.de/berniesanders-snapchat-campaign-2016-1?r=US&IR=T (14.04.2016) Seite | 42 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Horton, Helena: Will Snapchat's new update stop people from sexting using the app? In: The Telegraph Online, 16.09.2015, online unter: http://www.telegraph.co.uk/technology/news/11868102/Will-Snapchats-new-updatestop-people-from-sexting-using-the-app.html (20.04.2016) Jarjour, Michaël: Was CNN, MTC und Vice auf Snapchat zu suchen haben, in: Tages Woche online, 12.04.2015, online unter: http://www.tageswoche.ch/de/2015_15/leben/684995/ (07.04.2015) Kroker, Michael: Die Geschichte von Snapchat – von April 2011 bis Januar 2016, in: Wirtschafts Woche, 11.02.2016, online unter: http://blog.wiwo.de/look-atit/2016/02/11/die-geschichte-von-snapchat-von-april-2011-bis-januar-2016/ (31.03.2016) Nüesch, Danja: Der Journalismus von morgen – im Geiste von Snapchat?. In: SRF online, 02.03.2016, online unter: http://www.srf.ch/kultur/im-fokus/weblese/derjournalismus-von-morgen-im-geiste-von-snapchat (14.04.2016) PeterCCM: Facebook. Profilbild mit Verfalldatum. In: CCM online, 25-.09.2015, online unter: http://de.ccm.net/news/14995-facebook-profilfoto-mit-verfalldatum (03.05.2016) Schüssler, Martin: Nur für Sexting zu brauchen?, In: Tages-Anzeiger Online, 29.11.2015, online unter: http://www.tagesanzeiger.ch/digital/internet/nur-fuer-sextingzu-brauchen/story/24925312 (20.04.2016) Sickert, Teresa: Politiker auf Snapchat. Auf einen Chat mit dem Präsidenten. In: Spiegel Online, 23.02.2016, online unter: http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/socialmedia-app-politiker-bei-snapchat-a-1078115.html (14.04.2016) Spiegel, Evan: let’s chat, 09.05.2012, online unter: http://snapchat-blog.com/page/6 (31.03.2016) Steier, Henning: Snapchat verlässt sich nicht auf Nutzernachrichten, in: NZZ online, 28.01.2015, online unter: http://www.nzz.ch/digital/snapchat-discover-1.18470787 (07.04.2016) Steier, Henning: Facebook wird unpersönlicher, in: NZZ online, 08.04.2016, online unter: http://www.nzz.ch/digital/messenger-erste-wahl-facebook-wird-unpersoenlicherld.12394 (03.05.2016) Steuer, Philipp: Warum Snapchat so erfolgreich ist und 2016 alles zerstören wird, 31.08.2015, online unter: http://philippsteuer.de/warum-snapchat-so-erfolgreich-ist/ (20.04.2016) Steuer, Philipp: Wieso das neue Snapchat-Update viel bedeutender ist, als du denkst, 216.09.2015, online unter: https://medium.com/deutsch/warum-das-neue-snapchatupdate-viel-bedeutender-ist-als-du-denkst-26728d3c4d64#.1pjuur7hk (20.04.2016) Elektronische Quellen ohne namentliche Verfasser: CNN (Hg.): Discover CNN on Snapchat, 27.01.2015, online unter: http://cnnpressroom.blogs.cnn.com/2015/01/27/discover-cnn-on-snapchat/ (14.04.2016) Seite | 43 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Der Standard (Hg.): Snapchat speichert und verkauft künftig verschickte Fotos und mehr, 31.10.2015, online unter: http://derstandard.at/2000024858659/Snapchatspeichert-und-verkauft-kuenftig-verschickte-Fotos-und-mehr (12.04.2016) Facebook(Hg.): Tips for using Facebook Live, online unter: https://www.facebook.com/facebookmedia/best-practices/live (03.05.2016) Facebook (Hg.): Wie füge ich ein temporäres Profilbild hinzu?, online unter: https://www.facebook.com/help/816899741763786 (03.05.2016) Facebook (Hg.): Wie teile ich ein Live-Video auf Facebook?, online unter: https://www.facebook.com/help/1636872026560015 (03.05.2016) Hamburger Weltbeobachter (Hg.): Politik auf Snapchat, 04.02.2016, online unter: http://www.hamburger-wahlbeobachter.de/2016/02/politik-aufsnapchat.html.(14.04.2016) Handelszeitung (Hg.): Snapchat ist Investoren 16 Milliarden Dollar wert, 04.03.2016, online unter: http://www.handelszeitung.ch/invest/snapchat-ist-investoren-16milliarden-dollar-wert-1010325 (22.04.2016) Handysektor (Hg.): Werde zum Snapchat-Pro! – Coole Tipps für Snapchat, 18.04.2016, online unter: https://www.handysektor.de/themenmonate/detailansicht/article/werdezum-snapchat-pro-coole-tipps-fuer-snapchat.html (19.04.2016) Neue Zürcher Zeitung (Hg.): Snapchat wehrt sich gegen Datenschutzvorwürfe 02.11.2015, online unter: http://www.nzz.ch/digital/snapchat-wehrt-sich-gegendatenschutzvorwuerfe-ld.2843 (12.04.2016) Snapchat (Hg.): A young audience, online unter: https://www.snapchat.com/ads (07.04.2016) Snapchat (Hg.): Ads, online unter: https://www.snapchat.com/ads (22.04.2016) Snapchat (Hg.): Best Friends, online unter: https://support.snapchat.com/enUS/a/bestfriends (08.04.2016) Snapchat (Hg.): Campus Stories, online unter: https://support.snapchat.com/enUS/a/campus-story (08.04.2016) Snapchat (Hg.): Drittanbieter-Apps und Plugins, online unter: https://support.snapchat.com/de-DE/a/third-party (13.04.2016) Snapchat (Hg.): Friend Emojis, online unter: https://support.snapchat.com/enUS/a/friend-emojis (08.04.2016) Snapchat (Hg.): How to create an On-Demand Geofilter, online unter: https://support.snapchat.com/en-US/a/odg-howto (07.04.2016) Snapchat (Hg.): Linsen, online unter: https://support.snapchat.com/de-DE/ca/lenses (19.04.2016) Snapchat (Hg.): Sending a Chat, online unter: https://support.snapchat.com/enUS/a/chat (06.04.2016) Seite | 44 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Snapchat (Hg.): Snapcode Categories, online unter: http://www.snapchat.codes/categories/ (08.04.2016) Snapchat (Hg.): Snapstreak 101, online unter: https://support.snapchat.com/enUS/a/Snaps-snapstreak (08.04.2016) Snapchat (Hg.): Submitting to Live Stories, online unter: https://support.snapchat.com/en-US/a/post-live-story (07.04.2016) Snapchat (Hg.): Using Discover, online unter: https://support.snapchat.com/enUS/a/discover-how-to (07.04.2016) Snapchat (Hg.): Viewing Stories, online unter: https://support.snapchat.com/enUS/a/view-stories (07.04.2016) Snapchat (Hg.): What do the different Icons mean?, online unter: https://support.snapchat.com/en-US/a/icon-index (06.04.2016) Spiegel (Hg.): Kurznachrichtendienst: Snapchat schlägt 3 Milliarden Dollar von Facebook aus, 14.11.2013, online unter: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/snapchat-lehnt3-milliarden-angebot-von-facebook-ab-a-933521.html (22.04.2016) Statista: Distribution of Snapchat users in the United States as of February 2016, by age, online unter: http://www.statista.com/statistics/326452/snapchat-age-group-usa/ (19.04.2016) Statista (Hg.): Distribution on Snapchat users worldwide as of 2nd quarter 2015, by age, online unter: http://www.statista.com/statistics/315398/snapchat-user-age-distribution/ (19.04.2016) Stern (Hg.): Snapchat will künftig Fotos speichern und verkauften, 31.10.2015, online unter: http://www.stern.de/digital/online/snapchat-will-kuenftig-fotos-speichern-undverkaufen-6529878.html (12.04.2016) Tages-Anzeiger (Hg.): der jüngste Milliardär ist erst 24, 03.03.2015, online unter: http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/Der-juengste-Milliardaer-ist-erst24/story/21577903 (31.03.2016) Team Snapchat: Chat 2.0, 29.03.2016, online unter: http://snapchat-blog.com/ (06.04.2016) Team Snapchat, Snapchat turns 1 today!, 26. 09.2012, online unter: http://snapchatblog.com/page/5 (31.03.2016) Unbekannt: Celebrities on Snapchat, 05.04.2016, online unter: http://www.sugarscape.com/celebs/a1078970/celebrities-on-snapchat/ (14.04.2016) Seite | 45 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid 6 1. Lisa Marie Ribisel Anhang Abbildungsverzeichnis: Abbildung 1 Abbildung 2 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel Abbildung 3 Abbildung 4 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel Abbildung 5 Abbildung 6 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel Abbildung 7 Abbildung 8 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel Abbildung 9 Abbildung 10 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel Abbildung 11 Abbildung 12 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel Abbildung 13 Abbildung 14 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel Abbildung 15 Abbildung 16 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel Abbildung 17 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel Abbildung 18 Abbildung 19 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid 2. Ergänzende Abbildungen Lisa Marie Ribisel „Bild Entstehung“: In der folgenden Bildreihe ist die Entstehung eines Snapchat Bildes dargestellt, wobei alle vier Farbfilter, drei Informationsfilter und ein Geofilter als Varianten gezeigt werden. Original, 1: Die Zeitspanne kann unten links gewählt werden und variiert zwischen einer bis zehn Sekunden. Soll das Bild in der eigenen Smartphone Bildgalerie gespeichert werden, berührt man das zweite Ikon von links unten. Farbfilter, 2.1 : Die Farbfilter erhält man durch das Wischen nach links. Farbfilter, 2.2 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Farbfilter, 2.3 Informationsfilter, 3.1: Des Weiteren können durch das wischen nach links Geschwindigkeit, Zeit oder Temperatur angegeben werden. Wenn die Standortdienste aktiviert sind, erscheint zusätzlich ein Filter mit einer Ortsinformation Lisa Marie Ribisel Farbfilter, 2.4 Informationsfilter, 3.2 (Zeitangabe) Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Informationsfilter, 3.3 (Temperatur) Lisa Marie Ribisel Informationsfilter, 3.4 (Ortsangabe) Sticker, 4: Durch das antippen am oberen Bildrand weiss hervorgehobenen Buttons, kann ein ‚Sticker‘ eingefügt werden, welche ähnlich wie Emojis aussehen. Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Malen, 5: Durch das Antippen des Stift-Symbol oben rechts kann der Snapchatter zwischen 11 verschiedenen Farben wählen und malen, wie auf der rechten Abbildung ersichtlich ist. Textnachricht, 6: Ein Text mit max. 80 Zeichen kann durch das einmalige Tippen auf die Benutzeroberfläche verfasst werden. Senden, 7: Das Bild kann an mehrere Kommunikationspartner gleichzeitig verschickt werden. Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid „Empfangene Snaps“: Lisa Marie Ribisel Empfangene Snaps: Rotes Quadrat = Bild Violettes Quadrat = Video Blaues Quadrat = Text Wenn ich einen ‚Snap‘ versendet habe und dieser noch nicht geöffnet worden ist, erscheint das Quadrat als Pfeil mit denselben Farbbedeutungen wie oben. „Linsen“: Linse 1: Totenkopf Linse 2: Polizei-Kostümierung Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Linse 3: Panda Maske (mit selbst hinzugefügter Textsequenz und Filter) Linse 5: Ohren eines Fabelwesens Lisa Marie Ribisel Linse 4: Einhorn mit Regenbogen Linse 6: Waschbär (Textsequenz hinzugefügt) Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Linse 7: Hasenohren und Küken (Themenspezifisch zu Ostern erschienen) Effekt 9: langgezogene Stirnpartie Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Linse 8: 100 Dollar Note Effekt 10: Mona Lisa Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid 3. Die beliebtesten Bildmotive Kategorie: Berufs- und Universitätsalltag Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Kategorie: Essen und Trinken Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Kategorie: Nachtleben und Freizeit Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Kategorie: Ortschaften Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Kategorie: Wetter Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Kategorie: Tiere Kategorie: Sonstiges Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid 4. Lisa Marie Ribisel Fragebogen Fragebogen – Frage 1 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel Fragebogen – Frage 2 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel Fragebogen – Frage 3 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel Fragebogen – Frage 4 Fragebogen – Frage 5 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel Fragebogen – Frage 6 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel Fragebogen – Frage 7 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel Fragebogen – Frage 8 Fragebogen – Frage 9 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel Fragebogen – Frage 10 Eigene Antwort: 1.) Faceswap 2.) anternd 3.) noch nie benutzt Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel Fragebogen- Frage 11 Deutsches Seminar Universität Zürich Bachelorarbeit FS 16 Prof. Dr. Christa Dürscheid Lisa Marie Ribisel Fragebogen- Frage 12 Fragebogen- Frage 13 Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Frage 14: (Textantworten optional) Überlegen Sie sich, was sie an Snapchat stört und was sie ändern würden. Antwort 1 Chatts sollen nicht gleich verschwinden! Antwort 2 nichts Antwort 3 Das man die nicht Textnachrichten nicht rekonstruieren kann und Video nur 10Sekunden dauern. Antwort 4 Mich stört die Oberflächlichkeit und die meist inhaltslosen Snaps die man bekommt. Antwort 5 Keine moralischen Standards bzw Zensur... "Alles ist erlaubt"-mentalität (bzw wird durch die app gefördert. Gerade für teenager heikel... Antwort 6 automatisches abspielen aller Storys Antwort 7 Mich stört vor allem, dass trotzdem Screenshots gemacht werden können. Antwort 8 Das man die Bilder auch nicht heimlich speichern kann. Antwort 9 Es ist bereits viel zu ähnlich wie WhatsApp oder Facebook-Messenger, ich finde man sollte es wieder vereinfachen und all das Sticker Zeug seit dem letzten Update entfernen! Antwort 10 nichts Antwort 11 Stören tut mich nichts, weil ich sehe jeden Screenshot und ich sehe wer alles meine Story angeschaut hat Deutsches Seminar Universität Zürich Prof. Dr. Christa Dürscheid Antwort 12 Das der Chat verschwindet. Bachelorarbeit FS 16 Lisa Marie Ribisel Antwort 13 Möglichkeit einen Screenshot zu machen. Antwort 14 nichts Antwort 15 Keine Screenshots Antwort 16 Idioten die im Snapchat mehr Zeit verbringen als mit Ihrer Familie Antwort 17 nur 1mal am tag wiederholen. Antwort 18 Chats sollten nicht gleich verschwinden. Antwort 19 Die Snaps sollen wieder einzeln angeklickt werden müssen.