Nachhaltigkeitsbericht 2004-2005

Transcrição

Nachhaltigkeitsbericht 2004-2005
Inhaltsverzeichis 2
NACHHALTIGKEITSBERICHT 2004/2005
BUILDING ON SUSTAINABILITY
Copyright © 2005
HeidelbergCement AG
Berliner Straße 6
69120 Heidelberg
Konzept und Realisation
Unternehmenskommunikation HeidelbergCement
IFOK – Institut für Organisationskommunikation,
Bensheim
Studio Delhi, Konzept und Design, Mainz
Koch Lichtsatz und Scan GmbH, Wiesbaden
ColorDruck Leimen GmbH, Leimen
Bildnachweis
Bildarchiv HeidelbergCement, Heidelberg
Dieser Nachhaltigkeitsbericht liegt auch in englischer
Sprache vor.
Weitere Informationen senden wir Ihnen gerne zu.
Diesen Nachhaltigkeitsbericht und weitere Informationen zum Unternehmen finden Sie auch im
Internet unter
www.heidelbergcement.de
Kontakt
Unternehmenskommunikation
Telefon: 0 62 21/ 4 81-227
Telefax: 0 62 21/4 81-217
Email:
[email protected]
Der Nachhaltigkeitsbericht wurde auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.
Strategische Geschäftsregionen
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Nachhaltigkeit & Strategie
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HeidelbergCement AG
Berliner Straße 6
69120 Heidelberg
www.heidelbergcement.de
Vorwort
Strategische Geschäftsregionen
■ Nordamerika
Kanada, USA
■ Mittelmeer
Türkei
Vor drei Jahren veröffentlichten wir den ersten konzernweiten Umweltbericht und bekannten
uns zum Leitbild der nachhaltigen Entwicklung. Mit unserem ersten Nachhaltigkeitsbericht
belegen wir nun die Fortschritte im Umweltbereich und erweitern unsere Berichterstattung
gleichzeitig um soziale und ökonomische Aspekte.
Die Bedeutung umweltrelevanter Ziele bleibt ungeschmälert. Wir arbeiten daran, die
Kohlendioxidfreisetzungen und andere Emissionen weiter zu reduzieren und den Verbrauch
natürlicher Rohstoffe zu vermindern. Unsere konzernweite Strategie steht fest: mehr Sekundärstoffe und kontinuierliche technische Verbesserungen. Eine ständige Herausforderung
Dr. Bernd Scheifele,
ist auch die Arbeitssicherheit. Daher werden wir die Arbeitssicherheitssysteme an unseren
Vorstandsvorsitzender von
Standorten weiter ausbauen. Unseren Mitarbeitern wollen wir, wo immer möglich, langfristige
HeidelbergCement
Arbeitsplätze und ein motivierendes Arbeitsumfeld mit guten Entwicklungschancen bieten.
Trotzdem werden wir auch künftig Arbeitsplätze abbauen müssen, um unsere Aktivitäten in
einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld zu erhalten und damit die übrigen Arbeitsplätze
zu sichern. Wir stehen dabei im engen Dialog mit den Arbeitnehmervertretern und versuchen, Entlassungen soweit wie möglich zu vermeiden sowie ausscheidende Mitarbeiter
beim Neuanfang zu unterstützen.
Bei allen Herausforderungen, die noch vor uns stehen: Wir haben schon viel erreicht. Wir
konnten die spezifischen Kohlendioxid-Emissionen in den vergangenen Jahren deutlich senken,
haben zahlreiche Werke modernisiert und damit die lokalen Umweltbelastungen vermindert. Wir tragen zur Wertschöpfung an unseren Standorten bei und sind ein anerkannter Partner im gesellschaftlichen Umfeld unserer Werke.
Ein international tätiges Unternehmen mit 1.500 Standorten weltweit hat viel zu berichten.
Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit Informationen zu unserem Nachhaltigkeitsbericht beigetragen haben, möchten wir unseren Dank aussprechen.
Neben Beispielen für unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten zeigen wir in dem Bericht vor
allem, welche konzernweiten Nachhaltigkeitsziele wir verfolgen und wie wir uns ständig verbessern wollen. Dabei richten wir Ihren Blick auf unser Kerngeschäft, die Zementproduktion,
und orientieren uns an den Richtlinien des World Business Council for Sustainable Development ebenso wie an der Global Reporting Initiative. Zu Fragen, Kritik oder Anregungen
möchten wir Sie einladen. Wir freuen uns auf den Dialog mit Ihnen.
Heidelberg, im Mai 2005
Für den Vorstand
Dr. Bernd Scheifele
Vorstandsvorsitzender
HeidelbergCement ist Mitglied von:
World Business Council for
Sustainable Development
Tochterunternehmen haben weitere Niederlassungen in: Bulgarien, Finnland, Island,
Italien, Kasachstan, Portugal, Saudi-Arabien, Spanien und Usbekistan
■ Afrika
Benin
Gabun
Ghana
Liberia
Niger
Nigeria
Rep. Kongo
Sierra Leone
Tansania
Togo
■ Zentraleuropa-West
Deutschland, Österreich, Schweiz
■ Westeuropa
Belgien, Frankreich, Großbritannien,
Niederlande
■ Nordeuropa
Dänemark, Estland, Lettland, Litauen,
Norwegen, Russland, Schweden
■ Zentraleuropa-Ost
Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Polen,
Rumänien, Slowakische Republik,
Tschechische Republik, Ukraine, Ungarn
■ Asien
Bangladesh
Brunei
China
Indonesien
Singapur
Vereinigte Arabische
Emirate
■ maxit Group
■ Konzernservice
Inhalt
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2
Aufbau und Wachstum
4
8
Nachhaltigkeit und Strategie
10
12
24
36
44
20
Der Markt für Zement
21
Mehrwert schaffen
23
Produkte optimieren
Umwelt und Ressourcen
26
Im Überblick: Der Prozess
28
Klimaschutz fördern
30
Rohstoffe schonen, Sekundärstoffe nutzen
32
Emissionen senken
34
Lokale Umweltwirkungen mindern
Mitarbeiter und Gesellschaft
38
Unsere Mitarbeiter
40
Unsere Standorte
42
Case Study: Standort Górazdze
Im Dialog
Dr. Bernd Scheifele und Prof. Klaus Töpfer
Partnerschaft und Dialog
48
50
Nachhaltigkeit verankern
Märkte und Mehrwert
44
46
Unsere Vision
Management und Integration
14
18
Das Unternehmen
Initiative ergreifen
Ausblick
52
Ziele und Programm
54
Anhang GRI Content Index
56
Glossar
Impressum
Aufbau und Wachstum 3
Aufbau und
Wachstum
HeidelbergCement hat einen langen Weg vom
ersten Zementwerk in Heidelberg bis zum internationalen Konzern zurückgelegt. Heute gehören
wir zu den führenden Baustoffherstellern in der
Welt. Nach den großen Expansionsschritten der
neunziger Jahre sind die Konsolidierung unserer
internationalen Wettbewerbsposition, Effizienzsteigerung und nachhaltiges Wachstum unser Ziel.
4 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005
Das Unternehmen
Im Jahr 1873 begann Johann Philipp Schifferdecker den Bau eines Zementwerks in Heidelberg und legte damit den Grundstein für einen internationalen
Konzern: Heute sind bei HeidelbergCement 42.000 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter an 1.500 Standorten in 50 Ländern tätig. Der Gesamtumsatz lag
zum Ende des Geschäftsjahres 2004 bei 6,9 Milliarden Euro.
später übernahm HeidelbergCement gemeinsam
mit einem finanziellen Investor die Anteilsmehrheit
am indonesischen Zementhersteller Indocement.
Der Zementabsatz stieg im Jahr 2004 auf mehr als
65 Millionen Tonnen; damit sind wir unter den
Zementproduzenten die Nummer vier in der Welt.
Im Fokus: Zement
Ob Häuser, Straßen, Brücken, Tunnel oder Industrieanlagen – mit unseren Produkten entstehen Bauwerke
für die Welt von heute und morgen. Unsere Produktpalette umfasst Zement, Beton und Baustoffe.
Konzernweit verfügen wir über eine Zementproduktionskapazität von 81 Millionen Tonnen. Zement
ist auch der Stoff, um den es in diesem NachhaltigUnser Weg bis heute
keitsbericht für die Jahre 2003 und 2004 geht.
Bis Mitte der 60er Jahre waren wir ausschließlich in
Süddeutschland tätig. Erste internationale Schritte
Eine breite Palette an Zementprodukten
unternahmen wir mit der Beteiligung an dem fran-
Das fein gemahlene Bindemittel aus den Haupt-
zösischen Zementhersteller Vicat im Jahr 1968 und
bestandteilen Kalkstein, Ton und Mergel muss unter-
dem Kauf von Lehigh Cement in den USA neun Jahre
schiedliche Anforderungen der Bauindustrie erfüllen.
später. Durch die politischen Veränderungen im
Neben Standardzementen bieten wir daher Produkte
ehemaligen Ostblock öffneten sich die Länder in
mit speziellen Eigenschaften bei der Verarbeitbarkeit,
Zentral- und Osteuropa: Die sich entwickelnden
Festigkeitsentwicklung oder Zemente mit hohem
Marktwirtschaften boten ein gutes Umfeld für Inves-
Widerstand gegen chemische Angriffe. Dazu zählen
titionen in der Tschechischen Republik, in Polen,
schnell erhärtende, feuerfeste und sulfatbeständige
Ungarn, Kroatien, Rumänien, Bosnien-Herzegowina,
Tonerdezemente, Zemente für Abdichtungen im
der Ukraine und Russland.
Deponiebau und Sonderzemente für Wasserbau-
Mit dem Kauf der belgischen CBR 1993 verdop-
werke oder den Kläranlagenbau. Andere Zemente
pelte HeidelbergCement sein Geschäftsvolumen
sind speziell für Injektionen im Erdreich und die Sanie-
nahezu. Der Erwerb der skandinavischen Scancem-
rung von Mauerwerken geeignet. Den Wünschen
Gruppe im Jahr 1999 eröffnete neue Märkte in Nord-
unserer Kunden folgend, entwickeln wir unsere Pro-
europa, Großbritannien, Afrika und Asien. Zwei Jahre
dukte und unser Angebot kontinuierlich weiter.
Aufbau und Wachstum 5
6,9 Mrd Euro
Konzernumsatz
im Jahr 2004
6 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005
51%
Anteil des Zementgeschäfts am
Konzernumsatz im Jahr 2004
Konzernumsatz 2004 nach Regionen: 6.929 Mio Euro
Zentraleuropa-West:
Westeuropa:
Zentraleuropa-Ost:
Nordeuropa:
846
929
657
716
Nordamerika: 1.699
maxit Group: 1.053
Konzernservice: 505
Afrika-Asien-Türkei: 1.007
Mitarbeiter im Konzern 2004 nach Regionen: 42.062
Zentraleuropa-West:
Westeuropa:
Zentraleuropa-Ost:
Nordeuropa:
4.409
3.640
8.363
4.084
Nordamerika: 5.551
maxit Group: 4.902
Konzernservice: 54
Afrika-Asien-Türkei: 11.059
Aufbau und Wachstum 7
Unsere Geschäftsregionen
Heidelberg ist Sitz der Hauptverwaltung von HeidelbergCement. Von hier aus koordinieren wir die Aktivitäten in unseren Geschäftsregionen:
! Die Region Zentraleuropa-West umfasst die Län-
der Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Neben Zement und Transportbeton produzieren
und verkaufen wir Betonprodukte, Kalk, Kalksandsteine, Sand und Kies. Beim Zement sind wir
die Nummer eins in Deutschland.
! In der Region Westeuropa sind die Beneluxstaaten
und Großbritannien zusammengeschlossen. In
Belgien und den Niederlanden stellen wir auch
Transportbeton her und fördern Sand und Kies.
! Skandinavien sowie das Baltikum einschließlich der
Region um St. Petersburg in Russland bilden die
Region Nordeuropa. In den meisten Ländern sind
wir Marktführer im Zementbereich. Daneben produzieren wir Transportbeton und Zuschlagstoffe.
! In der Region Zentraleuropa- Ost sind wir der
! Zum Konzernservice gehören HC Trading und
HC Fuels. HC Trading betreibt weltweiten Handel
größte Investor im Baustoffbereich. Unsere Aktivi-
mit Zement und Klinker und gehört zu den
täten erstrecken sich auf die neuen EU-Mitglieds-
größten Handelsgesellschaften in dieser Branche.
staaten Polen, Tschechien, Ungarn und Slowakei
HC Fuels handelt mit fossilen Brennstoffen, vor
sowie Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Rumänien
allem Kohle, die es an konzerneigene und fremde
und Ukraine.
Unternehmen verkauft.
! In der Region Nordamerika mit den USA und
Kanada produzieren wir Zement, Transportbeton,
Das Zementgeschäft in den Regionen
Betonprodukte sowie Zuschlagstoffe. Trotz des
Der Anteil des Zementgeschäfts beträgt 51 Prozent
schwachen Dollar hält Nordamerika unter allen
am Gesamtumsatz des Konzerns. Er variiert in den
Konzernregionen bei Umsatz und operativem Cash-
einzelnen Regionen zwischen 43 Prozent in Zentral-
flow die Spitzenposition bei HeidelbergCement.
europa-West und mehr als 90 Prozent in der Region
! In der Region Afrika-Asien-Türkei ist Heidelberg-
Afrika-Asien-Türkei. Den höchsten Umsatz im Zement-
Cement in 17 Ländern vertreten. Während wir
bereich verzeichnet HeidelbergCement mit 1 Milliarde
in Afrika ausschließlich Zement produzieren,
Euro bei einer Zementkapazität von 11 Millionen
betätigen wir uns in der Türkei und in Asien auch
Tonnen in Nordamerika. Die Region mit der größten
im Transportbetongeschäft. In Asien sind wir in
Zementkapazität im Konzern ist Asien mit 20 Millionen
Bangladesh, Brunei, China, Indonesien, Singapur
Tonnen.
und den Vereinigten Arabischen Emiraten aktiv.
In China werden wir 2005 ein neues Zementwerk
Lokale Verantwortung für globale Ziele
eröffnen. In Indonesien halten wir die Mehrheit
Zement ist ein lokales Geschäft. Deshalb ist das opera-
am zweitgrößten Zementhersteller des Landes mit
tive Geschäft regional organisiert. Damit bleiben wir
einer Zementkapazität von 16 Millionen Tonnen.
flexibel und können auf Änderungen und neue Heraus-
! In der maxit Group sind unsere Aktivitäten in den
forderungen der Märkte jederzeit schnell reagieren.
Bereichen Trockenmörtel, Leichtzuschläge und
Einheitliche Management-Leitlinien und das Prinzip
bauchemische Produkte zusammengefasst. maxit
der Zielvereinbarung sind verbindliche Grundlagen
Group ist in 25 Ländern, darunter Russland und
für den gesamten Konzern, um Verantwortung, Auf-
China, tätig und Marktführer in Europa.
gaben und Entscheidungsbefugnisse zu delegieren.
Nachhaltigkeit und Strategie 9
Nachhaltigkeit und
Strategie
Die Präsenz in 50 Ländern prägt unser Unternehmen. Das Ziel der nachhaltigen Entwicklung ist
dabei allen Regionen und Geschäftseinheiten
gemeinsam. Wir bauen auf die drei Pfeiler einer
nachhaltigen Entwicklung: Ökonomie, Ökologie
und gesellschaftliche Verantwortung. Wir schaffen
Mehrwerte für unsere Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten und Aktionäre. Wir schonen die natürlichen
Ressourcen – die Grundlage unseres Wirtschaftens.
Und wir nehmen unsere gesellschaftliche Verantwortung an den Standorten und gegenüber unseren
Mitarbeitern wahr.
10 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005
Unsere Vision –
Gemeinsame Ziele verbinden uns
Wir sind regional aufgestellt, aber durch gemeinsame Ziele miteinander
verbunden: Deshalb haben wir, verbindlich für alle Standorte, eine Corporate
Mission entwickelt und darin auch unsere Vision einer nachhaltigen Entwicklung zum Ausdruck gebracht.
Nachhaltigkeit und Strategie 11
Ethische Grundsätze in unserer Corporate Mission
Ökologie: Ressourcenschonung für
In unserer Corporate Mission haben wir uns zu ökolo-
die Wirtschaft von morgen
gischen, sozialen und ökonomischen Zielen verpflich-
Mehr Wohlstand in sich entwickelnden Volkswirt-
tet: Wir handeln verantwortungsvoll gegenüber der
schaften kann zu höherem Ressourcenverbrauch und
Umwelt, fördern den Erhalt von Identitäten und Kul-
verstärkter Umweltbelastung führen. Deshalb ver-
turen und begegnen Mitarbeitern, Kunden, Geschäfts-
binden wir unser wirtschaftliches Engagement in den
partnern, Mitgesellschaftern und Aktionären mit
Wachstumsmärkten mit dem Transfer fortschritt-
Respekt und Wertschätzung. Wir sorgen dafür, dass
licher Technik und von Know-how in Umweltfragen.
in unserer Gruppe die Menschenrechte beachtet
Die Zementherstellung gehört zu den energieinten-
werden und verfolgen eine aktive, offene Kommuni-
siven Industrien. Ein vorrangiges Ziel unserer Nach-
kation sowie eine transparente Informationspolitik.
haltigkeitsstrategie ist daher der Klimaschutz.
Damit wollen wir zu den weltweit Besten unserer
Als rohstoffabbauendes Unternehmen sind wir
Branche werden. Die ethischen Grundsätze in unse-
uns der hohen Verantwortung für die Nutzung
rer Corporate Mission sind die Grundlage für unsere
der Naturschätze bewusst. Soweit technisch möglich,
Nachhaltigkeitsziele.
ersetzen wir natürliche Rohstoffe durch Sekundär-
i
www.heidelbergcement.de;
Suchpfad: Wir über uns ! Corporate Mission
stoffe und Biomasse, reduzieren Emissionen und Lärm;
die Landschaftsbeeinträchtigungen an den Standorten halten wir so gering wie möglich. Zu einer nach-
Ökonomie: Wachstum und Gewinne durch
haltigen Wirtschaftsweise gehört das Denken in lang-
Fairness und Verantwortung
fristigen Perspektiven: Schon vor der Erschließung
Wir wollen weiter wachsen und angemessene Erträge
neuer Rohstofflager planen wir für die Zeit nach der
erzielen. Unsere wirtschaftlichen Ziele erreichen wir
Nutzung.
langfristig nur, wenn wir einen Mehrwert für unsere
Anspruchsgruppen erzeugen:
Soziale Verantwortung: Mitarbeiter und
! Wir wollen, dass unsere Kunden durch hohe Qua-
Gesellschaft an unseren Standorten
lität der Produkte und partnerschaftliche Zusam-
Unser Erfolg basiert auf kompetenten und engagier-
menarbeit von unserem Wissen profitieren.
ten Mitarbeitern. Wir sind an langfristigen Arbeits-
! Unseren Mitarbeitern wollen wir langfristig ein
plätzen interessiert und bieten Möglichkeiten, sich
sicheres Einkommen und gute Qualifikationen
persönlich und fachlich weiterzubilden. Wir begegnen
verschaffen.
unseren Mitarbeitern und ihren Interessenvertretern
! Wir pflegen respektvolle Beziehungen zu Liefe-
ranten und gehen mit Wettbewerbern fair um.
mit Wertschätzung. Aktive und offene Kommunikation
prägen den Umgang miteinander. An allen unseren
! Unser wirtschaftliches Handeln ist von kaufmänni-
Standorten beachten wir die UN-Menschenrechtskon-
scher Vorsicht und rechtsstaatlichen Grundsätzen
vention. Wir arbeiten kontinuierlich daran, die Sicher-
geprägt.
heit an den Arbeitsplätzen weiter zu steigern.
! Wir fördern die Wertschöpfung an unseren Stand-
Als internationales Unternehmen respektieren wir
orten und tragen vor allem dort zu mehr Wohl-
unterschiedliche Kulturen, fördern Vielfalt und lernen
stand und Lebensqualität bei, wo sich die Wirt-
voneinander. Durch Wertschöpfung sowie Engage-
schaft im Aufbau befindet.
ment für die Gesellschaft tragen wir zur Entwicklung
! Mit mehr Wachstum erreichen wir angemessene
Dividenden und einen steigenden Unternehmenswert für unsere Aktionäre.
! Wachstum und Ertrag sind auch Voraussetzung,
um einen Mehrwert für die Umwelt zu erzielen –
durch Investitionen in fortschrittliche Technologien
und konzernweites Umweltmanagement.
an unseren Standorten bei. Dabei pflegen wir den
offenen Dialog über unsere Aktivitäten.
Management und Integration
13
Management und
Integration
Wir setzen konzernweit auf lokale Verantwortung
für unsere Nachhaltigkeitsziele. Unser Managementsystem für ökologische und soziale Fragen bietet
dafür den Rahmen. Austausch und Interaktion im
Konzern ermöglichen es uns, kontinuierlich voneinander zu lernen. Denn Nachhaltigkeit ist ein Prozess.
Auf allen Ebenen bei HeidelbergCement.
14 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005
Nachhaltigkeit verankern
Unsere Vision und unsere Ziele einer nachhaltigen Entwicklung wollen wir
auf allen Ebenen in der Gruppe verankern. Dazu haben wir organisatorische
Maßnahmen im Konzern ergriffen, die Umweltschutz und Arbeitssicherheit
sowie soziale Ziele in unser unternehmerisches Handeln integrieren. Schritt
für Schritt bauen wir geeignete Managementstrukturen aus.
! Positionen zu umwelt- und wirtschaftspolitischen
Umweltschutz und Arbeitssicherheit
Auf Konzernebene ist das Group Environmental Com-
Themen zu entwickeln und in Gremien zu ver-
mittee (GEC) zuständig für Umweltschutz und
treten.
Arbeitssicherheit. Die Aufgaben unserer internationalen Experten aus den Geschäftsregionen ist es,
Ein Kernstück unseres Umweltmanagements ist der
! Leitlinien und Standards für den Umweltschutz
Group Benchmark Report: Die Geschäftsregionen
im Konzern zu entwickeln,
liefern alle drei Monate Umweltdaten, die zweimal
! die Situation des Umweltschutzes im Konzern
zu bewerten sowie Ziele und Maßnahmen zu erarbeiten,
jährlich zusammengefasst werden.
Außerdem haben wir uns dem Ziel verpflichtet,
in allen unseren Zementwerken Umweltmanagement-
! den konzernweiten Wissensaustausch zu fördern,
systeme einzuführen. Mehr als 80 Prozent unseres
! Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu initi-
Zementes wird in Werken mit entsprechenden
ieren und
Systemen produziert.
Westeuropa
HeidelbergCement Konzern
Afrika-Asien-Türkei
Berichtspflicht
Vorstand
Strategische Vorgaben
Information
Koordination
Umweltkoordinator im Heidelberg Technology Center (HTC)
Group Environmental Committee
0
20
40
60
Vertreter aus den
Regionen
80
! Zentraleuropa-West
Director EU
Public Affairs
! Westeuropa
100
Zentraleuropa-Ost
Zentraleuropa-West
Nordamerika
Nordeuropa
Zementproduktion in Werken mit Umweltmanagementsystemen,
in Prozent
! Nordeuropa
! Zentraleuropa-Ost
! Nordamerika
! Afrika-Asien-Türkei
Organisation im Umweltbereich
Heidelberg
Technology
Center
Management und Integration 15
Umweltexperten aus allen Geschäftsregionen sind im Group Environmental Committee vertreten.
Soziale Verantwortung
Kooperation mit Mitarbeitervertretungen
Eine ähnliche Struktur wie im Umweltschutz haben
Die konstruktive und respektvolle Zusammenarbeit
wir für Personalfragen aufgebaut. Die Personalver-
mit den Mitarbeitervertretungen ist ein Grundprinzip
antwortlichen der Regionen arbeiten eng mit dem
unserer Personalstrategie. Die Vertretung der Arbeit-
Personalverantwortlichen für den Konzern zusammen.
nehmerinteressen auf europäischer Ebene ist seit
Seine Aufgabe ist es,
1996 im Europäischen Betriebsrat zusammengefasst.
! die vom Vorstand festgelegte Personalstrategie im
Infolge der Osterweiterung der EU waren weitere
Konzern umzusetzen,
! sicherzustellen, dass die Personalstrategien der
Länder in den Europäischen Bertriebsrat einzubeziehen.
Die Verteilung der Sitzplätze wurde neu verhandelt
Regionen auf diejenige des Konzerns abgestimmt
und die bestehende Vereinbarung neu gefasst. Die
sind,
Betriebsvereinbarung sichert den Arbeitnehmervertre-
! daraus einheitliche Standards abzuleiten und
innerhalb der Gruppe umzusetzen,
! Personalservice für das Konzernpersonal zur Ver-
fügung zu stellen,
! den Vorstand bei der Entscheidung über Personal-
tern umfassende Informations- und Anhörungsrechte zu länderübergreifenden Themen in Europa zu.
Unabhängig von gesetzlichen Regelungen akzeptieren wir das gewerkschaftliche Engagement von
Mitarbeitern.
themen auf Konzernebene zu beraten.
Nachhaltigkeitsziele konzernweit stärken
Die Personalverantwortlichen des Konzerns und der
Unter der Projektleitung der Unternehmenskommu-
Regionen treffen sich zweimal im Jahr. Alle zwei Jahre
nikation wurde gemeinsam mit dem Leiter des Group
kommen sie außerdem mit den Ländervertretern
Environmental Committee, dem Personalverantwort-
zusammen.
lichen des Konzerns und dem Leiter Finanzcontrolling
und -reporting der erste Konzern-Nachhaltigkeitsbericht erstellt. Diese Arbeitsgruppe bildet die Basis
für ein Steuerungskomitee, das zukünftig die Nachhaltigkeitsziele im Konzern weiter stärken wird.
16 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005
Risikomanagement
Nachhaltigkeit – ein Thema für das
Unser Engagement für eine nachhaltige Entwicklung
Risikomanagement
beruht auch auf wirtschaftlichen Erwägungen: Wir
Bei der Beurteilung gesamtwirtschaftlicher Branchen-,
wissen, dass unser soziales und ökologisches Umfeld
Markt-, Währungs- und anderer Risiken beziehen
die ökonomische Entwicklung des Unternehmens
wir auch diejenigen wirtschaftlichen Risiken mit ein,
beeinflusst. Deshalb berücksichtigen wir diese Themen
die sich aus den sozialen und umweltbezogenen
auch in unserem Risikomanagement – einem unter-
Anforderungen von Politik und Gesellschaft ergeben.
nehmensweiten Früherkennungssystem, mit dem wir
Dazu zählte im Jahr 2004 der Handel mit Kohlen-
uns gegen bestandsgefährdende Risiken absichern.
dioxid-Emissionsrechten. Das Risikomanagement hat
Das Risikomanagement erfasst und bewertet die
uns geholfen, uns rechtzeitig auf die organisatori-
Risiken in den Werken und Regionen systematisch.
schen und finanziellen Auswirkungen des Emissions-
Alle Konzernunternehmen und strategischen Geschäfts-
handels vorzubereiten.
einheiten sind in die Risikoberichterstattung eingebunden. Für alle wesentlichen Risiken haben wir Krisenpläne aufgestellt, und wir prüfen regelmäßig, ob das
Managementsystem auch effektiv ist.
Das Risikomanagementsystem bietet Sicherheit für
Investoren und Aktionäre und wird jährlich von einem
externen Wirtschaftsprüfer kontrolliert.
Management und Integration 17
Wissensmanagement
Wir befinden uns im Wandel von der Industrie- zur
Informations- und Wissensgesellschaft. Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftlicher Erfolg hängen nicht
mehr alleine vom Einsatz materieller Produktionsfaktoren wie Kapital, Maschinen und Rohstoffe ab.
Immer entscheidender wird die optimale Vermittlung
und Kombination von Informationen und Wissen.
Deshalb haben wir ein Wissens-Netzwerk für den
gesamten Konzern aufgebaut und investieren kontinuierlich in das effiziente Management unseres
Wissens.
Im Knowledge Management Board steuern Vertreter aus verschiedenen Geschäftsregionen sowie des
Heidelberg Technology Centers (HTC) das interne
Wissensmanagement und begleiten unsere Aktivitäten
in Gremien wie dem World Business Council for Sustainable Development (WBCSD), dem europäischen
Zementverband CEMBUREAU sowie nationalen
Verbänden.
Expertenwissen konzernweit bündeln
Das Knowledge Management Board hat 16 Expertengruppen zu allen Themen eingerichtet, zu denen wir
das Wissen konzernweit bündeln wollen. Dazu zählen
beispielsweise der Einsatz von Sekundärstoffen, Emissions- und Immissionsmessungen oder Emissionsminderungen. Im Jahr 2003 führte das Board außerdem einen Wettbewerb für technische Innovationen
durch. Insgesamt reichten die Mitarbeiter 108 Vorschläge ein.
World of Cement
Ein Pfeiler unseres Wissensmanagements ist das Intranetportal World of Cement – WOC. WOC bietet
eine Daten- und Informationsbasis mit über 14.000
aktuellen Dokumenten sowie eine Bibliothek mit
Best Practice Beispielen. Sie ist den Mitarbeitern im
gesamten Konzern zugänglich.
Über das Intranetportal World of Cement des HeidelbergCement
Technology Centers (HTC) profitieren die einzelnen Standorte von
Erfahrungen und Wissen anderer Werke im Konzern.
Märkte und Mehrwert 19
Märkte und
Mehrwert
Wir sind ein wachstumsorientiertes Unternehmen.
Dabei verfolgen wir zwei Strategien: Wo immer
möglich, wollen wir zu den Marktführern gehören.
Und wir investieren vorrangig in Wachstumsmärkte – dort, wo Zement für den Aufbau der Wirtschaft und der Gesellschaft benötigt wird. Mit
unseren wirtschaftlichen Aktivitäten wollen wir einen
Mehrwert für unsere Kunden, Mitarbeiter, Investoren und Lieferanten schaffen und zur Entwicklung
der Standorte beitragen.
20 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005
Der Markt für Zement
Der Markt für Zement ist von einer zentralen Eigenschaft des Produktes
und seiner Rohstoffe geprägt: Hohe Transportkosten begrenzen den Absatzradius über Land. Unsere Märkte sind daher weitgehend regional ausgerichtet.
Wer neue Märkte gewinnen will, muss in neue Standorte investieren.
HeidelbergCement hat in den vergangenen Jahren weltweit viele Zementwerke
zugekauft und damit seine Position auf dem Weltmarkt ausgebaut.
Die Baukonjunktur bestimmt unser Geschäft
Zement- und Klinkerabsatz nach Regionen (in 1000 t)
Je mehr gebaut wird, desto mehr Zement wird ge-
2003
2004
braucht. Die Entwicklung unserer Märkte ist damit
Zentraleuropa-West
7.560
7.138
eng an die Konjunktur gekoppelt, denn die Bautätig-
Westeuropa
8.750
8.649
keit ist dafür ein Gradmesser. Wachstumsmärkte sind
Nordeuropa
5.361
5.359
insbesondere Osteuropa und der asiatische Raum.
Zentraleuropa-Ost
9.720
9.804
12.531
13.414
Nordamerika blieb auch 2004 deutlich expansiv. Europa entwickelte sich uneinheitlich. Im Laufe der Jahre
Nordamerika
Afrika-Asien-Türkei
Insgesamt
7.144
20.822
51.066
65.186
2003 und 2004 verbesserte sich die Weltwirtschaft
deutlich, und in vielen Regionen stieg die Bautätigkeit
wieder an. In Deutschland blieb die Baunachfrage
Untersuchung durch das Bundeskartellamt
abermals am schwächsten.
Die deutsche Kartellbehörde hat im Jahr 2003 Bußgelder gegen Unternehmen der deutschen Zement-
Marktführer in vielen Ländern
industrie in Höhe von rund 700 Millionen Euro ver-
HeidelbergCement ist, bezogen auf das Absatzvolu-
hängt. Davon entfallen 278,5 Millionen Euro auf
men, der viertgrößte Zementhersteller der Welt. Auf
HeidelbergCement. Der Vorwurf lautet auf Quoten-
vielen reifen Märkten sind wir Marktführer, und
und Preisabsprachen. Er ist zum überwiegenden Teil
zunehmend bauen wir auch unsere Position in den
nicht berechtigt. Völlig unangemessen ist die Höhe des
Wachstumsmärkten aus.
Bußgeldes. HeidelbergCement hat, wie die überwie-
Wo immer möglich, streben wir an, regionaler
gende Zahl der betroffenen Unternehmen, Rechtsmit-
Marktführer zu werden. Wir wollen uns vor allem auf
tel eingelegt. Über das Rechtsmittel ist bisher nicht
wachsende Märkte konzentrieren – dort, wo für den
entschieden worden. Um künftige Kartellverstöße zu
Auf- und Ausbau von Wirtschaft und Gesellschaft
vermeiden, setzen wir die internen Vorsorgemaßnah-
Zement gebraucht wird. Als Zielgröße haben wir uns
men wie Schulungen fort.
ein Verhältnis von reifen zu wachsenden Märkten
von 50 zu 50 Prozent gesetzt. Dabei wollen wir vor
allem dort investieren, wo ausreichende Rohstoffreserven und langfristige Marktchancen gewährleistet sind.
Märkte und Mehrwert 21
Mehrwert schaffen
Unser Ziel ist es, einen Mehrwert für unsere Kunden, Mitarbeiter, Investoren, Lieferanten und Standorte zu schaffen. Wir wollen allen, die mit uns in
wirtschaftlicher Beziehung stehen, eine langfristige Perspektive bieten. Die
Voraussetzungen sind gut, denn unsere Investitionen sind kapitalintensiv und
daher zukunftsorientiert.
Kunden
In den Mittelpunkt unserer wirtschaftlichen Aktivitäten stellen wir die Anforderungen unserer Kunden
aus der weiterverarbeitenden Industrie, Architekten,
Bauunternehmen sowie öffentliche und private Bauherren. Marktnah, häufig im unmittelbaren Kundenkontakt, entwickeln wir Produkte und Anwendungen
ständig weiter. Das Know-how unserer Bauberater in
den Werken und beim Heidelberg Technology Center
stellt die Brücke zwischen den Produkteigenschaften
und den spezifischen Anforderungen unserer Kunden dar.
Im jährlichen Bauforum bringen wir beispielsweise
unsere Kunden im deutschsprachigen Raum mit den
Investoren
zahlreichen Partnern im Baubereich in einem konstruk-
Der Kurs der HeidelbergCement-Aktie stieg im Jah-
tiven Dialog über die Zukunft im Bausektor zusammen.
resverlauf 2004 um 32 Prozent und schloss zum
i
www.heidelberger-bauforum.de
Jahresende mit 44,30 Euro nur leicht unter seinem
Höchststand. Unsere Aktie, die zu den wichtigsten
Mitarbeiter
Baustoffwerten in Europa gehört, ist in rund 30
Der Personalaufwand für alle Geschäftsbereiche betrug
Aktienindices vertreten. Hauptanteilseigner sind die
im Jahr 2004 1.365 Millionen Euro. Davon entfallen
Schwenk Beteiligungen GmbH & Co. KG mit 22,44
mit 610 Millionen Euro etwa 45 Prozent auf den
Prozent sowie Herr Dr. h. c. Adolf Merckle mit 12,80
Bereich Zement. Der Personalaufwand sank 2004 konzenweit um 0,6 Prozent, im Bereich Zement stieg er
konsolidierungsbedingt um 3,3 Prozent. Einen Mehr-
Dialog mit unseren Aktionären
wert schaffen wir für unsere Mitarbeiterinnen und
Auch 2003 und 2004 haben wir einen intensiven
Mitarbeiter nicht nur durch Löhne und Gehälter, son-
Dialog mit unseren Aktionären, Analysten und
dern auch durch ein Mehr an Wissen: Ein Ziel unse-
Investoren geführt. Privatanlegern bieten wir mit
rer Personalpolitik ist es, die Mitarbeiter weiter zu
unserer Website sowie der Aktionärshotline den
qualifizieren, um ihnen die besten Voraussetzungen
gleichen Informationsstand wie institutionellen
für eine berufliche Fortentwicklung zu geben.
Anlegern und Analysten.
i
www.heidelbergcement.de!Investor Relations
Aktionärshotline: +49 (0) 62 21/4 81- 696
22 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005
Wertschöpfungsrechnung Konzern (in Mio EUR)
Einkaufsrichtlinien – Prinzipien für unsere
2003
2004
6.344
6.929
Zusammenarbeit mit Lieferanten
Materialaufwand
-2.469
-2.656
Unsere Einkaufsrichtlinien regeln die Beziehun-
Sonstige betriebl. Aufwendungen
-1.670
-1.892
Abschreibungen
-512
-626
Amortisation Goodwill
-186
-346
1.916
1.531
Gesamtleistung
Nettowertschöpfung
gen zu unseren Lieferanten: Bei der Auswahl der
Lieferanten achten wir auf Gesundheits-, Umweltund Sicherheitsaspekte. Die Beziehungen zu
unseren Lieferanten beruhen auf Respekt, strenger Geschäftsethik und Glaubwürdigkeit. Die
Prozent. Fast 65 Prozent der HeidelbergCement-
Einkaufsrichtlinien verbieten es, persönliche Provi-
Aktien befinden sich im Streubesitz. Das Finanzma-
sionen, Geschenke oder Dienstleistungen von
nagement profitierte von einer sich stetig verbessern-
Lieferanten anzunehmen. Alle beschafften Waren
den Bonitätseinschätzung und konnte eine Reihe
und Dienstleistungen müssen den lokalen Ver-
von Finanztransaktionen zur Verbesserung der Ver-
ordnungen der Länder entsprechen, in denen sie
schuldungssituation etablieren.
eingesetzt werden. Zukünftig werden wir auch
Menschenrechts- und Arbeitsstandards in unse-
Lieferanten
ren Einkaufsrichtlinien berücksichtigen. Durch
Im Bereich Zement arbeiten wir bei einem Einkaufs-
Lieferantenaudits werden wir sicherstellen, dass
volumen von 2,6 Milliarden Euro konzernweit mit
diese Rechte und Standards auch bei den Her-
etwa 30.000 Lieferanten zusammen. Darin enthalten
stellern vor Ort eingehalten werden.
sind Investitionen in Höhe von 290 Millionen Euro.
Mit 20 Prozent Anteil am Einkaufsvolumen stellt die
Energiebeschaffung den größten Posten dar. Weltweit
bilden daher die Optimierung des Primärbrennstoffeinsatzes und die Nutzung von Sekundärbrennstoffen
Verteilung der Konzern-Wertschöpfung 2004 (2003)
einen Schwerpunkt unserer Investitionen.
Mitarbeiter 70,0% (71,7%)
Standorte
Unsere wirtschaftliche Tätigkeit gibt Impulse für die
Entwicklung an unseren Standorten. Insgesamt zahlen wir 175 Millionen Euro Steuern an unseren Standorten. Beiträge zur Standortentwicklung leisten wir
auch durch unser Einkaufsvolumen. Im Einzugsbereich
eines Zementwerkes vergeben wir Aufträge an etwa
300 regionale Lieferanten. Im gesamten Konzern
decken sie mit etwa 1,3 Milliarden Euro etwa 50 Prozent des Einkaufsvolumens ab. Vor allem in den sich
Darlehensgeber 16,2% (13,8%)
entwickelnden Märkten ist der Anteil an Gütern und
Dienstleistungen aus dem unmittelbaren Umfeld der
Werke deutlich größer, da der Bedarf an regionalen
Öffentliche Hand 9,3% (7,6%)
Gütern und Dienstleistungen dort meist noch höher
Aktionäre 2,8% (6,0%)
ist. Einen Mehrwert für unsere Standorte erzielen wir
Andere Gesellschafter in
auch durch den Transfer von Technik und Know-how:
Wir modernisieren die Werke und senken damit die
lokalen Umweltbelastungen.
Beteiligungsgesellschaften
1,7% (0,9%)
Märkte und Mehrwert 23
Produkte optimieren
Im Jahr 2004 haben wir weltweit mehr als 65 Millionen Tonnen Zement
verkauft. Damit sind große Mengen an Material- und Energieströmen von der
Rohstoffgewinnung bis zum Bau verbunden. Zu verantwortlichem Handeln
im Markt gehört es für uns, die Kunden über das ökologische Profil unserer
Produkte zu informieren. Auch in der Umweltpolitik und der Wirtschaft werden
Bewertungen über den gesamten Lebenszyklus – von der Rohstoffgewinnung
bis zur Entsorgung – immer wichtiger.
Umweltwirkungen der Produkte mindern
Zement ist ein Halbfertigprodukt. Sein ökologisches
Profil kann daher nur im Zusammenhang mit dem
wichtigsten Folgeprodukt Beton beurteilt werden.
Energetische Bilanzen zeigen, dass vor allem die
Zementherstellung den Energieverbrauch von Beton
bestimmt. Ein hoher Prozentsatz der Gesamtenergie
für die Betonproduktion ist auf das Brennen des
Zementklinkers – eines Vorprodukts von Zement –
inklusive der energetischen Vorketten zurückzuführen.
Dieser Prozessschritt bei der Herstellung von Zement
braucht hohe Temperaturen und ist damit sehr energieintensiv. Ein höherer Anteil an Zumahlstoffen wie
Hüttensand oder Flugasche schlägt sich im ökologischen Profil positiv nieder.
Aktiv für mehr Transparenz
Die Integrierte Produktpolitik, ein umweltpolitischer
Schwerpunkt der Europäischen Union, will das Denken in Lebenszyklen in der Wirtschaft fördern. Unter
anderem sollen die Marktpartner Informationen über
Betonfertigteile machen das Bauen effizienter.
die ökologischen Auswirkungen eines Produktes erhalten. Produktdeklarationen – Environmental Product Declarations (EPDs) – nach der internationalen
heitlichen Datenformat und einer Methode zur Daten-
Umweltnorm ISO 14025 fassen Umweltdaten über
erhebung für eine Produktdeklaration nach ISO
den gesamten Lebensweg zusammen.
14025. Im Laufe des Jahres 2005 sollen die Daten
Auch HeidelbergCement beteiligt sich an der Diskussion um eine Integrierte Produktpolitik und enga-
der europäischen Zementindustrie ermittelt werden.
Unsere Bauberater informieren Kunden bereits
giert sich bei der Entwicklung von Produktdekla-
heute über die ökologischen Footprints der verschie-
rationen. Cementa in Schweden und ENCI in den
denen Zementarten und vor allem über die Emissi-
Niederlanden haben eigene EPDs entwickelt, die
onen an Kohlendioxid. So ist sichergestellt, dass die
allen Kunden zur Verfügung stehen. Im europäischen
Kunden die erforderliche Informationsbasis haben, um
Zementverband CEMBUREAU arbeitet Heidelberg-
sich für die ökologisch bessere Variante entscheiden
Cement mit anderen Zementherstellern an einem ein-
zu können.
Umwelt und Ressourcen 25
Umwelt und
Ressourcen
Wir wissen, dass die natürlichen Ressourcen
die Basis unseres Wirtschaftens sind. Klimaschutz,
Ressourcenschonung, Minderung von Emissionen
und möglichst geringe Umweltbelastungen an
unseren Abbau- und Produktionsstätten sind unsere
vorrangigen Ziele im Umweltschutz. Dafür bauen
wir auf hohe technische Standards. Konzernweiter
Austausch von Wissen und die Einführung von
Umweltmanagementsystemen an allen unseren
Standorten schaffen dafür die Grundlage.
26 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005
Im Überblick: Der Prozess
Rohstoffe gewinnen und zerkleinern
Die Rohstoffe Kalkstein, Ton und Mergel werden in
Steinbrüchen durch Sprengen oder Reißen abgebaut
und zu den Brecheranlagen transportiert. Dort wird
das Gestein auf die Größe von Straßenschotter
zerkleinert.
Mischen, Mahlen und Trocknen
Transportbänder, Seil- oder Schienenbahnen sowie
in Ausnahmefällen LKWs bringen den Rohschotter
zum Zementwerk. Dort wird er in Mischbetten eingelagert und homogenisiert. Nach teilweise weiterer
Zugabe von Rohstoffen wie Quarzsand und Eisenerz
wird er mehlfein gemahlen und getrocknet. Von dort
gelangt das Rohmehl in Silos.
Brennen
Aus dem Rohmehl entsteht bei 1.450 °C in Drehrohröfen Zementklinker. Beim Klinkerbrennen kommen
neben den Primärbrennstoffen wie Kohle und Öl
Nachhaltigkeit der Zementindustrie
zunehmend Sekundärbrennstoffe wie Altreifen, Altöl,
Die Cement Sustainability Initiative (CSI) des
Kunststoffe oder Biomasse zum Einsatz. Sobald der
WBCSD hat in einer Studie folgende Themen als
Klinker den Ofen verlässt, wird er abgekühlt und in
die zentralen Herausforderungen für die Zement-
Klinkersilos zwischengelagert.
industrie identifiziert:
! Klimaschutz
Mahlen
! Roh- und Brennstoffe
Zementmühlen mahlen den Klinker unter Zusatz von
! Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit
Gips, Anhydrit und zum Teil weiteren Zumahlstoffen
! Emissionen
wie Hüttensand oder Flugasche zu Zement.
! Umweltwirkungen am Standort
! Berichterstattung und Kommunikation
Abfüllen, Verladen, Transportieren
In reifen Märkten wird Zement überwiegend als lose
Wir setzen uns Ziele und berichten über Fort-
Ware auf Straßen- und Schienenfahrzeuge oder auf
schritte und Maßnahmen. Abfall (Cement Kiln
Schiffe verladen. In den Wachstumsmärkten wird ein
Dust) und Wasserverbrauch zählt die Cement
großer Teil in Säcken zum Kunden transportiert.
Sustainability Initiative zwar nicht zu den vorrangigen Themen für die Zementindustrie. Trotzdem erheben wir seit dem Jahr 2004 dazu
Daten und werden sie im Nachhaltigkeitsbericht
2006/2007 veröffentlichen.
i
www.wbcsd.org
Umwelt und Ressourcen 27
Steinbrüche stehen am Beginn einer langen Wertschöpfungskette. Ohne kontinuierliche Gewinnung von Kalkstein kann kein Zement produziert werden. Wir sind daher dem
verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Rohstoffen verpflichtet.
Rohstoffe gewinnen
Zerkleinern
Mahlen und Trocknen
Eisenerz und
Quarzsand
Steinbruch
Brecher
Schottermischbett
Rohmehlsilos-
Walzenschüsselmühle
Zementsilos
Packmaschine/Palettierer
Zyklonvorwärmer
Klinkersilos
Hüttensand, Gips
und Kalkstein
Calcinator
Drehofen
Kugelmühle
Klinkerkühler
Brennen
Mahlen
Abfüllen, Verladen, Transportieren
28 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005
Klimaschutz fördern
Die Zementindustrie setzt weltweit etwa fünf Prozent der vom Menschen
verursachten Kohlendioxid-Emissionen frei. Die Hälfte davon geht auf die
Entsäuerung des Kalksteines bei der Klinkerherstellung zurück, 40 Prozent auf
die Brennstoffe beim Brennen des Zementklinkers und je fünf Prozent auf
elektrische Energie und Transport. Klimaschutz ist eines der zentralen Ziele
unserer Nachhaltigkeitsstrategie.
Unser Ziel: Kohlendioxid senken
Absolute Brutto- und
Netto-CO2-Emission
(Mio t CO2 )
Mit dem wirtschaftlichen Fortschritt in vielen Län-
Das Kyoto-Protokoll – Ein globaler Aktions-
dern steigen auch die Bautätigkeit und der Verbrauch
plan gegen den Treibhauseffekt
Im Jahr 1997 einigte sich ein Großteil der Staaten-
wicklung dieser Länder leisten, dabei aber das Klima
gemeinschaft im Kyoto-Protokoll darauf, die Emis-
40
möglichst wenig belasten. Das wichtigste klimarele-
sionen von klimagefährdenden Stoffen zu redu-
vante Gas bei der Zementproduktion ist Kohlendioxid
zieren, und verständigte sich im weiteren Verlauf
(CO2). Seit dem Jahr 2002 erheben wir die CO2-
auf den Emissionshandel als politische Maßnah-
Emissionen im gesamten Konzern. Grundlage ist das
me. Den teilnehmenden Staaten steht dabei ein
45
,
45 9
,2
43
,
41 0
,9
39
,
37 0
,4
39
,
37 4
,9
39
,
38 6
,2
von Zement. Wir möchten unseren Beitrag zur Ent-
50
30
20
10
20
04
20
03
20
02
20
00
19
90
0
CO2-Protokoll des World Business Council for Sus-
begrenztes Kontingent an Emissionsrechten zu;
tainable Development, dass in allen Werken imple-
die Rechte sind zwischen den Unternehmen aus
mentiert ist.
den einbezogenen Branchen handelbar. Im näch-
i
brutto
netto
www.ghgprotocol.org
sten Schritt sind Investitionen für den Klimaschutz
in Entwicklungsländern oder sogenannten Trans-
79
6
78
5
78
5
76
5
74
0
71
1
73
4
70
6
72
3
69
8
Spezifische Brutto- und
Netto-CO2-Emission
(kg CO2 / t Zement)
800
Für den Konzern haben wir uns das Ziel gesetzt,
formationsländern anrechenbar. In der Fachsprache
die spezifischen Netto-Kohlendioxid-Emissionen pro
spricht man von Joint Implementation oder Clean
Tonne Zement von 1990 bis 2010 um 15 Prozent
Development Mechanism. Bereits im Januar 2005
zu reduzieren. Das Reduktionsziel bezieht sich auf alle
begann der Handel mit den Emissionsrechten in
voll oder quotal konsolidierten Zementunternehmen
der Europäischen Union.
in unserem Konzern, einschließlich aller zukünftigen
i
www.unfccc.int/2860.php
Akquisitionen. Es wird zwischen Netto- und Brutto600
Emissionen unterschieden. Brutto-Emissionen umfas-
400
200
20
04
20
03
20
02
20
00
19
90
Einhaltung der Qualitätsstandards des Produktes
Emissionen Einsparungen beispielsweise durch den
Zement die energieintensive Produktion des
Einsatz von Sekundärbrennstoffen, die als CO2-neu-
Zwischenproduktes Klinker.
tral bewertet werden, abgezogen sind.
0
brutto
netto
sen alle direkten Emissionen, während bei Netto-
! Fossile Energieträger wie Kohle oder Öl ersetzen
wir zunehmend durch Sekundärbrennstoffe.
Unsere Maßnahmen zum Klimaschutz
Zur Minderung der Kohlendioxid-Emissionen ergrei-
Auf dem Weg zum Ziel
fen wir folgende Maßnahmen:
Unsere Aktivitäten zeigen Erfolg: Im Jahr 2004 betru-
! Wir modernisieren unsere Produktionsanlagen
gen die spezifischen Brutto-CO2 -Emissionen 723
kontinuierlich, um die höchstmögliche Effizienz
Kilogramm pro Tonne Zement. Die absoluten Brutto-
bei der Zementherstellung zu gewährleisten.
Emissionen lagen 2004 trotz erhöhter Klinkerpro-
! Wo immer möglich, ersetzen wir Klinker im Zement
durch andere Materialien. Damit mindern wir bei
duktion in Osteuropa, Asien und Nordamerika mit
39,6 Millionen Tonnen nur knapp über dem Vorjah-
Umwelt und Ressourcen 29
500.000 Tonnen
Einsparung an CO2-Emissionen
über die nächsten 10 Jahre bei Indocement
resniveau. Verglichen mit dem Basisjahr 1990 haben
wir bereits eine Einsparung von 73 Kilogramm CO2
Erstes CDM-Projekt in Indonesien
pro Tonne Zement erreicht. CO2 -Emissionen aus Bio-
Indocement, die indonesische Tochtergesellschaft von HeidelbergCement, hat
masse lagen in 2004 bei 596.000 Tonnen. Indirekte
bereits 2002 ein Clean Development Mechanism (CDM)-Projekt initiiert. Im
CO2 -Emissionen aus dem Strombezug externer Lie-
Februar 2005 erkannten die United Nations (UN) die Berechnungsmethode
feranten betrugen 5.6 Millionen Tonnen. Entsprech-
für die Emissionseinsparung an. Das Unternehmen wird als erstes der indo-
end unserer Selbstverpflichtung erheben wir auch die
nesischen Zementindustrie klinkerarme Zemente einführen. Außerdem wer-
spezifischen Nettoemissionen, die sich im Vergleichs-
den verstärkt Sekundärbrennstoffe, vor allem Reisschalen und Rückstände
zeitraum um 11 Prozent verringerten.
aus der Palmölproduktion, zum Einsatz kommen. Die Sekundärbrennstoffe
ersetzen fossile Brennstoffe wie Kohle. Jährlich wird Indocement mehr als
500.000 Tonnen CO2 -Emissionen über die nächsten zehn Jahre einsparen.
Die Vorbereitung des Projektes dauerte zwei Jahre und wurde in enger
Kooperation mit der Weltbank durchgeführt. Das Projekt liegt gegenwärtig
den United Nations zur Begutachtung vor.
30 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005
Rohstoffe schonen,
Sekundärstoffe nutzen
Die gerechte Verteilung der natürlichen Ressourcen auf die Generationen
ist eines der grundlegenden Ziele der nachhaltigen Entwicklung. Der zunehmende wirtschaftliche Fortschritt in vielen Ländern verlangt von uns,
intelligent mit den Ressourcen umzugehen.
13,9 %
Anteil alternativer Brennstoffe
am Gesamtenergieeinsatz des Konzerns
Kunststoffschnitzel – einer der häufigsten Sekundärbrennstoffe, mit dem HeidelbergCement begrenzte fossile Energieträger ersetzt.
Umwelt und Ressourcen 31
Klinkeranteil senken
Wo immer möglich, ersetzen wir Klinker durch Zumahl-
Wesentliche Sekundärbrennstoffe
stoffe wie Hüttensand und Flugasche. Konzernweit
haben wir uns das Ziel gesetzt, den Klinkeranteil im
Biomasse
Altreifen
Zement bis 2010 auf 80 Prozent zu senken. Im Jahr
2004 konnten wir den Klinkeranteil bereits auf 83 Prozent reduzieren.
Sekundärbrennstoffe nutzen
Bei HeidelbergCement gibt es zahlreiche Aktivitäten,
um fossile Energieträger durch Sekundärbrennstoffe
zu ersetzen. Welche Stoffe eingesetzt werden, hängt
Kunststoffe
Lösungsmittel
Altöl
unter anderem von ihrer Verfügbarkeit und ihrem
Brennwert ab. Außerdem achten wir auf die chemische
Zusammensetzung, um schädliche Emissionen und
nachteilige Auswirkungen auf die Umweltverträglichkeit des Produktes zu vermeiden. Bei Auswahl und
Einsatz der Sekundärstoffe richten wir uns nach der
Am häufigsten nutzen wir Kunststoff, oft mit Pro-
gemeinsam im World Business Council for Sustainable
duktionsabfällen aus Papier, Pappe oder Textilien
Development entwickelten Leitlinie.
gemischt. Von zunehmendem Interesse ist auch Bio-
Altreifen und Altöl kommen schon lange als Sekundärbrennstoffe in der Zementherstellung zum Einsatz.
masse. Dazu zählt unter anderem Tiermehl, das seit
der BSE-Krise europaweit eingesetzt wird. Außerdem
nutzen wir Holz und mit steigender Tendenz Klärschlamm, Nuss- und Reisschalen sowie andere lokal
Anneliese Zementwerke AG/ Deutschland:
Ein Vorreiter beim Einsatz von Sekundär-
verfügbare Stoffe energetisch.
Der Einsatz alternativer Brennstoffe betrug 2003
brennstoffen
inklusive neu konsolidierter Werke 13,2 Prozent des
Im Werk Ennigerloh unseres Tochterunternehmens
gesamten Energieeinsatzes im Konzern und konnte im
Anneliese Zementwerke AG beträgt der Sekun-
Jahr 2004 auf 13,9 Prozent gesteigert werden. Der
därbrennstoffanteil 66 Prozent, im Werk Pader-
Anteil an Biomasse betrug im Jahr 2004 3,2 Prozent.
born sogar 78 Prozent. In Ennigerloh kommen
vor allem Reifen, Plastik- und Papierreststoffe
Wasserverbrauch reduzieren
sowie Tiermehl, in Paderborn vorwiegend Reifen,
Im Jahr 2004 haben wir erstmals die Wasserverbräuche
Tiermehl und Tierfett sowie getrockneter Klär-
konzernweit erfasst. Wasser wird unter anderem für
schlamm zum Einsatz. Um diese Quoten realisie-
die Kühlung, als Prozesswasser, zur Staubminderung
ren zu können, wurden in Ennigerloh seit 1999
im Steinbruch sowie als Trinkwasser verwendet. Eine
fast acht Millionen Euro, in Paderborn seit 2000
erste Analye der spezifischen Wasserverbräuche von
fast vier Millionen Euro investiert. So installierten
50 berichtenden Werken hat deutlich gemacht, dass
die Werke unter anderem Vorrats-, Homogeni-
die Verbräuche über einen weiten Bereich schwanken.
sierungs- und Dosieranlagen für verschiedene
Dies liegt sowohl an der unterschiedlich eingesetzten
Sekundärbrennstoffe. Unsere Anlagen erfüllen
Technik als auch an uneinheitlichen Erfassungsme-
die rechtlichen Vorgaben für die Mitverbrennung
thoden. Unser Ziel ist es daher, zuverlässige Daten für
von Abfällen.
alle unsere Werke zu erhalten, um gezielt Minderungsmaßnahmen ergreifen zu können.
32 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005
Emissionen senken
An vielen Stellen des Produktionsprozesses von Zement entstehen
Emissionen. Ein emissionsfreies Werk gibt es nicht, aber durch
moderne Filtertechniken, innovative Verfahren und prozessintegrierten Umweltschutz konnten wir die Belastungen für Mensch und
Umwelt deutlich senken.
! Schwefeloxide (SO X ) können ebenfalls im Klin-
Entwicklung der Emissionen von Staub,
Stickoxiden und Schwefeloxiden
kerbrennprozess entstehen. Ausgangsstoff ist
Spezifische Emission
35
a
(g/t Klinker)
30
25
Staub
20
Stickoxide
15
Schwefeloxide
10
Absolute
b
Emission (t/a)
2003
2004
2004
210
160
8.300
1.620
1.730
90.000
840
770
40.000
der Schwefel im Rohmaterial. Zum größten Teil
wird es in die Klinker eingebunden. Sulfidische
Schwefelverbindungen im Rohmaterial können
zu erhöhten SOX -Emissionen führen. Die SOX Emissionen konnten wir von 2003 bis 2004 von
840 auf 770 Gramm pro Tonne Klinker senken.
5
a
>0
,1
0,0
5–
0,1
0
<0
,0 5
Zahl berichtender Öfen 2004
Emission von
Quecksilber
b
Um eine Vergleichbarkeit der Daten zu gewährleisten, wurden
neu konsolidierte Werke rückwirkend berücksichtigt.
Die absoluten Emissionen wurden anhand der verfügbaren spezifischen Emissionsfaktoren für alle Werke extrapoliert.
! Schwermetalle kommen in Rohmaterialien und
Brennstoffen vor. Die meisten Schwermetalle werden im Klinker eingebunden, flüchtige Schwermetalle und deren Verbindungen weitgehend mit
g Quecksilber/ t Klinker
! Staub fällt beim Materialabbau sowie beim Mahlen,
Brennen, Abfüllen, Verladen und beim Transport
Emission von
Dioxinen und Furanen
an. Zur Entstaubung der Abluft kommen in unseren Werken modernste Elektro- und Schlauchfilter
ten wir die Emission im Jahr 2004 deutlich senken.
30
25
Abgeschiedene Stäube – allgemein als Cement
20
Kiln Dust (CKD) bezeichnet – werden soweit mög-
15
lich in den Prozess zurückgeführt. Im Jahr 2004
10
konnten wir trotz gestiegener Klinkerproduktion
5
die Menge der zu deponierenden Stäube von
0
<0
,0 5
0,0
5–
0,1
0,1
–0
,5
>0
,5
Zahl berichtender Öfen 2004
zum Einsatz. Bezogen auf eine Tonne Klinker konn35
µg TEQ /t Klinker
TEQ : Toxizitätsäquivalent
158.000 (2003) auf 134.000 Tonnen reduzieren.
! Stickstoffoxide (NOX ) entstehen bei der Klinker-
herstellung aufgrund der hohen Temperatur von
2000 °C. Um NOX -Emissionen zu reduzieren, optimieren wir den Ofenbetrieb im kontinuierlichen
Verbesserungsprozess und setzen Minderungstechniken wie das Selective Non Catalytic Reduction (SNCR)-Verfahren ein. Von 2003 auf 2004
haben wir einen leichten Anstieg der spezifischen
NOX -Emissionen von 1620 auf 1730 Gramm pro
Tonne Klinker.
den Ofenstäuben in Entstaubungsanlagen abgeschieden. Im Jahr 2004 haben wir verstärkt die
Quecksilberemissionen unserer Werke überprüft.
Diesen Prozess werden wir weiter intensivieren.
! Dioxine und Furane werden wegen der langen
Verweildauer bei hohen Temperaturen und Sauerstoffüberschuss im Zementofen zerstört. Um die
Neubildung von Dioxinen im Abgas zu vermeiden, ist es wichtig, die Ofenabgase schnell unter
den kritischen Temperaturbereich abzukühlen.
Es ist unser Ziel, alle unsere Öfen auf Dioxin- und
Furan-Emissionen zu überprüfen.
! Lärm entsteht in Steinbrüchen und Werken überall
dort, wo Aggregate, Maschinen oder Transportmittel eingesetzt werden. Schallschutz setzt bereits
bei der Auslegung der Anlagen an. Erschütterungen treten vor allem beim Rohstoffabbau auf
und werden durch spezielle Sprengtechniken vermindert.
Umwelt und Ressourcen 33
Unser Ziel: Kontinuierlich besser werden
Staub, Stickoxide und Schwefeldioxid sind neben
Beste verfügbare Technik in
Kohlendioxid die Hauptemissionen beim Klinker-
Edmonton, Kanada
brennprozess. Die Fortschritte unserer Reduktions-
Lehigh Inland Cement in Edmonton, Kanada,
maßnahmen verfolgen wir mit Indikatoren, die den
ersetzte im Jahr 2004 das bisherige Filtersystem
„Guidelines for Emission Monitoring and Reporting
des Drehofens durch einen neuen Schlauchfilter.
in the Cement Industry“ des WBCSD entsprechen.
Wie bei anderen Filterprojekten setzten wir auch
Zudem überprüfen wir die Emissionen auf Dioxine
hier auf moderne Umweltschutztechnologie nach
und Furane, Schwermetalle und flüchtige organi-
bester verfügbarer Technik (Best available tech-
sche Verbindungen (VOC). Im Jahr 2004 stellten wir
nology/BAT). In nur 34 Tagen war der Umbau
36 Prozent des Klinkers in Öfen her, bei denen alle
abgeschlossen. Der neue Filter funktioniert wie
in der angegebenen Richtlinie genannten Komponen-
ein überdimensionaler Staubsaugerbeutel. Insge-
ten überwacht wurden. Die kontinuierliche Messung
samt 11.000 Quadratmeter Filterfläche wurden
der Staub, NOX - und SOX -Emissionen erfolgte für
installiert. Sieben Millionen Euro investierte Lehigh
45 Prozent der Klinkerproduktion. Wir modernisieren
Inland in das System – mit vorzeigbarem Ergeb-
fortlaufend unsere Anlagen, um Emissionen zu min-
nis: Durch die Maßnahme konnten die staubför-
dern. Unser konzernweites Know-how entwickeln wir
migen Emissionen um mehr als 90 Prozent redu-
vor allem über Expertengruppen weiter.
ziert werden.
Durch moderne Filtertechnologie sanken die spezifischen Emissionen von Staub pro Tonne Klinker im Jahr 2004 im Konzern auf 160 Gramm.
34 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005
Lokale Umweltwirkungen mindern
Beim Gesteinsabbau greifen wir in die Landschaft ein und nutzen mineralische Rohstoffe, die über Jahrmillionen entstanden sind. Damit das Wachstum
unseres Unternehmens mit einer nachhaltigen Entwicklung für die Umwelt einhergeht, ist der verantwortungsbewusste Umgang mit den natürlichen Rohstoffen
unser Ziel.
Von Anfang an mitgedacht: Rekultivierung
und Renaturierung
Bereits bei der Auswahl der Flächen planen wir anspruchsvolle Konzepte für den Abbau und die Folgenutzung. Oft arbeiten wir eng mit Wissenschaftlern
von Universitäten und mit Naturschutzverbänden zusammen. In unserer Konzernbilanz 2003 beliefen sich
die Rückstellungen für die Rekultivierung ehemaliger
Steinbrüche auf 142,8 Millionen Euro, im Jahr 2004
auf 138,4 Millionen Euro. Die Flächen richten wir
entweder als Nutzfläche für die Land- oder Forstwirtschaft her oder stellen sie für den Naturschutz zur
Verfügung. Unsere Steinbrüche und Kiesgruben sind
eine Bereicherung für die Landschaft und schaffen
Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten, die in modernen Agrarlandschaften zunehmend verdrängt werden. Im WBCSD haben wir uns verpflichtet, bis zum
Jahr 2006 Folgenutzungspläne für alle Standorte aus-
Renaturierte Steinbrüche bieten Rückzugsgebiete für zahlreiche
Tier- und Pflanzenarten.
zuarbeiten. Zukünftig wollen wir außerdem Pläne zur
Förderung der Biodiversität für unsere Abbauflächen
entwickeln. Castle Cement in Großbritannien ging mit
Nach dem Abbau: Beispiele von
Biodiversity Action Plans bereits in Vorleistung.
unseren Standorten
Der ehemalige Steinbruch Górazdze in Polen wurde
der natürlichen Sukzession überlassen und bietet
Rekultivierung
heute vielfältigen Lebensraum mit Seen, Büschen und
Rekultivierung bezeichnet alle aktiven Maßnah-
Felswänden. Im tschechischen Malomerice entstan-
men, um stillgelegte Abbauflächen wieder der
den biologische Lehrpfade. Das Gelände wird mit einer
Landwirtschaft, der Forstwirtschaft oder Freizeit-
lokalen Umweltgruppe gemanagt. Lehigh Inland in
aktivitäten zuzuführen.
Kanada begleitet zusammen mit der Canadian National Railway und mit Ducks Unlimited ein Wasser-
Renaturierung
vogel-Biotop in einer rekultivierten Tongrube. Den
Bei der Renaturierung werden aufgelassene Stein-
Steinbruch Gerhausen/Beiningen bei Schelklingen
brüche durch einheimische Pflanzen und Tiere
in Deutschland überließ man in Teilbereichen ebenfalls
weitgehend ohne Zutun der Menschen wieder
der natürlichen Sukzession: Heute bieten Kleinge-
besiedelt (natürliche Sukzession). So kann sich
wässer Lebensraum für seltene Libellen, Amphibien
eine dem natürlichen Standort angepasste, viel-
und Vögel. Ein Teil des Steinbruchgeländes steht
fältige Lebensgemeinschaft entwickeln.
Wissenschaftlern für systematische Langzeituntersuchungen zur Verfügung.
Umwelt und Ressourcen 35
138,4 Mio Euro
Rückstellungen in 2004 für die
Rekultivierung ehemaliger Steinbrüche
Bis zum Jahr 2006 wird HeidelbergCement für alle Abbauflächen Folgenutzungsplanungen entwickeln.
Expertengruppe für Best Practice
Zusammenarbeit mit Naturschutzverbänden und
In der Expertengruppe „Raw Materials and Mining“
Umweltbehörden, um zu sachorientierten Lösungen
tauschen sich Verantwortliche vor Ort, Geologen und
zu kommen. Bei Bedarf legen wir Ersatzflächen an,
Biologen regelmäßig über Best Practice Standards
um die Vernetzung der Biotope sicherzustellen.
aus. Die Expertengruppe befasst sich auch mit der
Natura 2000-Richtlinie der Europäischen Union, die
europaweit ein zusammenhängendes Netz an
Biotopen schaffen will. Wir unterstützen dieses Ziel
bei unseren Aktivitäten: Für Abbauflächen, die in
Natura-2000-Gebieten liegen, setzen wir auf eine
Moderation der Planungsverfahren sowie auf gute
Castle Cement: Biodiversität fördern, Lebensräume schaffen
Während der Planungsphase für die Erweiterung des Steinbruchs Ketton in Großbritannien ergaben ökologische Studien, dass die Entwicklung von Fledermausquartieren wünschenswert wäre. Castle Cement
legte daher eine künstliche, 63 Meter lange Fledermaushöhle in der Nachbarschaft des Steinbruchs an. Der
Stollen wurde mit Kalksteinblöcken aus dem Steinbruch erbaut und mit einer drei Meter dicken Schutzschicht aus Kalkstein, Ton und Boden überdeckt. Inzwischen haben verschiedene Fledermausarten die
neuen Quartiere angenommen. Auch für die Pflanzenwelt hat Castle Cement neue Lebensräume geschaffen. In den Steinbrüchen Ribblesdale und Ketton wurde auf rekultiviertem Areal samenreiches Mähgut aus
der Umgebung ausgebracht und damit Kalkmagerrasen gezielt gefördert. Dieser blumen- und insektenreiche Wiesentyp ist in Großbritannien durch die Intensivierung der Landwirtschaft selten geworden. Die ehemaligen Abbauflächen von Castle Cement werden durch einen lokalen Naturschutzverband verwaltet.
Mitarbeiter und Gesellschaft 37
Mitarbeiter und
Gesellschaft
Wir nehmen unsere soziale Verantwortung an
unseren Standorten ernst. Respekt gegenüber unseren Mitarbeitern und ihren Interessenvertretern
bestimmen die Zusammenarbeit. Wir fördern unsere
Mitarbeiter durch Qualifikation und Weiterbildung
auf einem hohen Niveau. Unsere Verantwortung
reicht aber noch weiter: Der Konzern profitiert von
den lokalen Standorten, und wir wollen, dass die
Standorte auch vom Konzern profitieren. Als internationales Unternehmen respektieren wir dabei
nationale Identitäten und Kulturen.
38 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005
Unsere Mitarbeiter
Im Jahr 2004 waren durchschnittlich 42.062 (im Vorjahr: 37.774) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei HeidelbergCement beschäftigt, davon
25.542 im Bereich Zement. Konzernweit stieg ihre Anzahl in diesem Bereich
von 2003 auf 2004 um 4.265. Dies ist vor allem auf die Konsolidierung
von Indocement und die quotale Einbeziehung unserer chinesischen Beteiligung China Century Cement zurückzuführen.
Arbeitsplätze sichern
Mitarbeiter im Geschäftsbereich Zement nach Regionen
Trotz steigender Mitarbeiterzahl haben wir in den
2003
2004
gesättigten Märkten wegen der schwachen Baukon-
Zentraleuropa-West
2.166
1.924
junktur Arbeitsplätze abgebaut. Auch in den wach-
Westeuropa
2.671
2.595
senden Märkten werden wir die Effizienz in einigen
Nordeuropa
2.540
2.388
Werken weiter steigern und daher Arbeitsplätze redu-
Zentraleuropa-Ost
7.995
6.508
Nordamerika
2.070
2.034
Afrika-Asien-Türkei
3.835
10.093
21.277
25.542
zieren müssen. Da unsere Märkte regional ausgerichtet sind, verlagern wir die Produktion nicht an billigere
Insgesamt
Standorte. Wenn wir Arbeitsplätze abbauen, sichern
wir vielmehr den Bestand der Werke und die verbleibenden qualifizierten Arbeitsplätze. Beim Personal-
Qualifizierung für die Zukunft
abbau suchen wir mit Gewerkschaften und Betriebs-
In der Qualifizierung unserer Mitarbeiter sehen wir
räten nach möglichst sozialverträglichen Lösungen.
eine Kernaufgabe der Personalentwicklung. Dazu bieten wir konzernweite Programme an, wie das International Management Candidate Program (IMCP) für
Outplacement – Unterstützung der
junge Mitarbeiter mit Managementpotenzial und das
Mitarbeiter beim Neueinstieg
Senior Management Development Program (SMDP)
Wegen mangelnder Rentabilität des polnischen
für erfahrene Führungskräfte. In allen Geschäftsre-
Zementwerks Strzelce Opolskie mussten wir Ende
gionen und zum Teil auf Werksebene gibt es außer-
2003 die Entscheidung fällen, die Produktion
dem Weiterbildungen zu Führung und Management,
dort gänzlich einzustellen. Von den 190 Mitarbei-
Betriebswirtschaft, Verkauf, Produktion, Qualitäts-
tern wurden 52 im Jahr 2004 entlassen, bis Ende
management, Informationstechnologien und Fremd-
März 2005 die übrigen 138. Um den Übergang
sprachen.
in neue Arbeitsplätze zu erleichtern, richtete
das Werk die Transfergesellschaft Occupational
Attraktive, leistungsorientierte Entgeltsysteme
Adaptation Center (OAC) ein. OAC unterstützt
Unsere Vergütungssyteme sind leistungs- und ergeb-
die berufliche Neuorientierung und bietet ver-
nisorientiert. In Zukunft wollen wir das Prinzip der
schiedene Trainings an. Die Berater suchen neue
Zielvereinbarungen noch konsequenter nutzen, um
Arbeitsplätze in der Region und vermitteln Know-
unsere Ziele zu ereichen. Wir werden attraktive vari-
how bei Existenzgründungen. Die Aktivitäten
able Entgeltsysteme schaffen, die unseren Mitar-
des OAC zeigen Erfolg: Von den 52 im Jahr 2004
beitern Anreize geben, sich für den wirtschaftlichen
entlassenen Mitarbeitern meldeten sich 43 beim
Erfolg unseres Unternehmens zu engagieren.
OAC. Bis Ende 2004 waren davon 33 wieder in
neuen Beschäftigungsverhältnissen.
Mitarbeiter und Gesellschaft 39
Arbeitsschutz und -sicherheit
Arbeitsschutz hat bei uns schon seit langem einen
hohen Stellenwert und wird durch vielfältige Schulungen und Weiterbildungen unterstützt. Viele
Werke haben integrierte oder eigenständige Managementsysteme für Arbeitsschutz und -sicherheit aufgebaut. In der Arbeitsgruppe „Health and Safety“
des WBCSD haben wir im Jahr 2004 eine Richtlinie
für eine industrieweit einheitliche Erfassung von
Arbeitssicherheitsdaten erstellt und auf dieser Basis
für 2003 erstmals einheitliche Unfalldaten erhoben.
Im Jahr 2003 mussten wir leider drei Todesfälle (zwei
Mitarbeiter von HeidelbergCement, ein Subunternehmer) beklagen. Im Jahr 2004 erhöhte sich diese
Zahl auf insgesamt acht, davon fünf eigene Mitarbeiter. Wir haben erkannt, dass wir im Bereich Arbeits-
Konzernweit werden wir unsere Managementsysteme für Arbeitsschutz und -sicherheit weiter ausbauen.
sicherheit aktiver werden müssen. Deshalb haben
wir eine Expertengruppe gegründet, die sich dieser
2003
2004
Problematik konzernweit annimmt. Ein Schwerpunkt
Unfallhäufigkeitsrate 1
10,5
8,1
für die Zukunft ist, unsere Unterauftragnehmer ver-
Unfallschwereindikator 2
281
167
stärkt in unsere Bemühungen für höhere Arbeits-
Todesfallrate 3
1,1
2,4
sicherheit einzubeziehen.
Gesundheitsprogramme
In einer Reihe von Werken können unsere Mitarbeiter an Gesundheitsprogrammen teilnehmen. So bietet
1
2
3
Anzahl der Unfälle von eigenen Mitarbeitern mit mindestens
einem Ausfalltag pro 1.000.000 gearbeiteten Stunden
Anzahl der durch Unfälle ausgefallenen Arbeitstage von eigenen
Mitarbeitern pro 1.000.000 gearbeiteten Stunden
Anzahl der Todesfälle von eigenen Mitarbeitern pro 10.000
eigene Mitarbeiter
Indocement ein Programm zum „Gesunden Leben“
sowie Seminare zum Thema Aids an. Auch in Gabun
führen wir Kampagnen zur Aids-Aufklärung durch.
In Ghana stehen Berater zur Verfügung, und unser
Werk in Tanzania bietet Mitarbeitern und ihren Familien umfassende Gesundheitsprogramme an.
Arbeitssicherheit in der Türkei
Akçansa mit den beiden Standorten Çanakkale und Büyükçekmece ist einer der führenden Zementhersteller in der Türkei. Im August 2003 startete das Unternehmen ergänzend zum Qualitäts- und Umweltmanagement den Aufbau eines Managementsystems für Arbeitsschutz und -sicherheit nach der Norm
OHSAS 18001. Alleine im Werk Çanakkale wurden mehr als 3.600 Risikoanalysen durchgeführt und über
500 Personen geschult. Dabei lag ein großes Augenmerk nicht nur auf den 280 Mitarbeitern, sondern
auch auf den Subunternehmern. Schulungsthemen waren Bewusstseinstraining, erste Hilfe, Analysen der
Arbeitsunfälle im Jahr 2003 und Sicherheitstrainings. Im Frühjahr 2004 bestätigte das British Standard
Institute (BSI) Euroasia die Übereinstimmung der Managementsysteme beider Werke mit OHSAS 18001.
Damit ist Akçansa das erste OHSAS 18001-zertifizierte Unternehmen in der Turkish Cement Manufacturers
Association (TCMA).
40 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005
Unsere Standorte
Es ist unser Prinzip, dass lokale Mitarbeiter das Management vor Ort übernehmen und lokale Lieferanten sowie Dienstleister für uns arbeiten. Damit
tragen unsere wirtschaftlichen Aktivitäten zur Wertschöpfung an den Standorten bei. Als Corporate Citizen engagieren wir uns vor Ort und stärken
damit unsere Wirtschaftsstandorte.
Die HeidelbergCement Afrika Akademie
Im Jahr 2002 gründeten wir die HeidelbergCement
Afrika Akademie, um das lokale Management
an unseren afrikanischen Standorten zu fördern.
An dem zweijährigen Programm nehmen ausgewählte junge Mitarbeiter mit Managementqualitäten teil. Der erste Jahrgang absolvierte
vier Module zu Führung und Management und
arbeitete anschließend einige Monate in ande-
Wirtschaftliche Impulse für unsere Standorte
ren afrikanischen Niederlassungen, um Führungs-
Unsere Zementwerke werden zumeist von lokalen
erfahrungen zu sammeln und interkulturelle
Mitarbeitern geführt, und jedes Werk beschäftigt
Fähigkeiten zu erweitern. Das Programm trägt
etwa 300 einheimische Lieferanten und Dienstleis-
erste Früchte. Ein Teilnehmer aus Ghana arbeitet
ter. Mit Löhnen, Investitionen, Einkäufen und Steu-
mittlerweile als Controller für den Konzern in
ern fördern wir die wirtschaftliche Entwicklung an
Heidelberg und wird seine Erfahrungen künftig in
den Standorten in den sich entwickelnden Märkten
einer weiterführenden Position in seiner Heimat
und tragen zur Stabilisierung in den gesättigten
einbringen.
Märkten bei.
Engagement für die Gesellschaft
! In Zentraleuropa-West engagieren wir uns für
Die Beispiele für unser Engagement im Umfeld unserer
bessere Chancen junger Menschen auf dem
Werke sind so zahlreich wie die Kulturen und so vielfäl-
Arbeitsmarkt. Ein Beispiel ist das Projekt KIS –
tig wie die Menschen an den Standorten. Deshalb kön-
Kooperation Industrie und Schule – in Heidelberg.
nen wir nur die Bandbreite der Aktivitäten aufzeigen:
Gemeinsam mit Gymnasien bieten wir praxisnahe
! In Nordeuropa setzt sich unsere schwedische
Unterrichtsmodule und Vortragsreihen zu Themen
Tochter Cementa als größter privater Unterstützer
wie Industrialisierung oder Globalisierung an. In
für den Erhalt der Agrarlandschaft im Süden
Heidelberg sind wir außerdem einer der Haupt-
der Insel Öland ein. Das Gebiet wurde im Jahr
sponsoren des renommierten Musikfestivals
2004 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt.
„Heidelberger Frühling“.
! In der Geschäftsregion Westeuropa ist Castle
! In Nordamerika umfasst das Spektrum unseres
Cement der Hauptsponsor der Nationalen Insekten-
Engagements Spenden für soziale, kulturelle und
Woche der Royal Entomological Society. Durch
sportliche Aktivitäten bis hin zur aktiven Unter-
Veranstaltungen, Ausstellungen und eine Website
stützung von Bildungseinrichtungen oder kommu-
will die Initiative der Öffentlichkeit näher bringen,
nalen Initiativen. So engagiert sich der Werks-
welche hohe Bedeutung Insekten in Ökosystemen
leiter von HeidelbergCement im texanischen
haben.
Waco mit anderen Industriemanagern für die
i
www.nationalinsectweek.co.uk
Kommunalentwicklung. Außerdem unterstützt
Mitarbeiter und Gesellschaft 41
HeidelbergCement in der Geschäftsregion den Bau
öffentlicher Gebäude durch kostenlosen Zement
und Arbeitskraft.
! In Zentraleuropa-Ost liegt ein Schwerpunkt der
Aktivitäten im Engagement für sozial Benachteiligte und in der Förderung von Wissenschaft. Beispiele sind das Kinderheim von Skorogoszcz in
Polen oder das Mendel-Museum in der tschechischen Republik. Mit finanzieller Unterstützung
von Ceskomoravský Cement stehen in Brünn
Abtei und Garten, in denen Gregor Mendel seine
legendären Versuche zur Pflanzenzüchtung durchführte, als Zentrum für wissenschaftliche Untersuchungen zur Verfügung.
i
www.mendel-museum.org
Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Walldorf bei Heidelberg lernen in unserem Projekt KIS –
Kooperation Industrie und Schulen – die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Zement kennen.
! In der Region Afrika-Asien-Türkei fördern wir
Infrastruktur für Bildung und Gesundheit. So stell-
Gesellschaftliche Verantwortung überlassen wir nicht
te die Ghacem Cement Foundation Zement zum
nur den Standorten. Auch auf Konzernebene sind wir
Bau von öffentlichen Einrichtungen wie Schulen,
aktiv: Dazu zählen kurzfristige Spendenaktionen für
Kliniken oder Krankenhäusern in Ghana bereit.
die Tsunami-Opfer ebenso wie längerfristige Koopera-
Indocement erarbeitete Community Development
tionen. Ein Beispiel ist die Zusammenarbeit mit
Programme für Indonesien, um soziale Einrich-
CARE International. Seit dem Jahr 2001 unterstützen
tungen und Initiativen für Erziehung, Gesundheits-
wir die Aktivitäten der Hilfsorganisation zur Siche-
förderung sowie soziale und ökologische Ver-
rung der Wasserversorgung in Afrika. Die Spenden
besserungen zu fördern.
fließen in Brunnen-Projekte in Niger.
Górazdze unterstützt unter
anderem das Philharmonische
Kammerorchester Oppeln;
hier bei einem Auslandskonzert in Brüssel
42 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005
Case Study: Impulse für den
Standort Górazdze
Das polnische Zementunternehmen Górazdze Cement S.A. ist eines von
vielen Zukäufen der vergangenen Jahre. Unser Ziel war und ist es, Górazdze zu
einem der modernsten und effizientesten Zementwerke in Europa auszubauen.
Durch hohe Sozial- und Umweltstandards sowie starke wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wollen wir zur nachhaltigen Entwicklung in der Region beitragen.
150 Mio Euro
Umsatz im Jahr 2004
Der HeidelbergCement-Standort Górazdze in Polen auf dem Weg zu einem der modernsten und leistungsfähigsten Werke in Europa
Die Zementproduktion in Górazdze startete im Jahr
investiert. Damit stieg die Gesamtkapazität des Wer-
1977, zunächst als staatseigenes Unternehmen, seit
kes um 35 Prozent auf 2,8 Millionen Tonnen Klin-
1991 privatwirtschaftlich. Seit 1993 gehört die
ker pro Jahr. Der Umsatz lag im Jahr 2004 bei 695
Górazdze Cement S.A. zu unserem Unternehmen.
Millionen Polnische Zloty (170 Millionen Euro).
Wirtschaftlichkeit – Basis für ökologische und
weil wir unsere Produktion am Standort Górazdze
soziale Fortschritte
konzentrierten. Schon vor der Modernisierung lagen
Unmittelbar nach der Übernahme der Werke begann
die Produktionskosten im Werk Strzelce Opolskie
HeidelbergCement mit Modernisierungsmaßnahmen.
wesentlich höher als in Górazdze. Daher wurde die
Allein zwischen 2001 und 2004 haben wir 249 Millio-
Produktion zunächst zurückgefahren und im Jahr
nen Polnische Zloty (61 Millionen Euro) vor allem in
2005 endgültig eingestellt. Wir sehen uns beim Rück-
die Klinkerbrenntechnologie des Werks Górazdze
bau des Werks in der Verantwortung und unterstützen
Die Investitionen waren aber nur wirtschaftlich,
Mitarbeiter und Gesellschaft 43
die lokalen Behörden, das Werksgelände in ein Indust-
kündigen. Wir stehen aber zu unserer Verantwortung
riegebiet umzuwandeln. Ein erster polnischer Inves-
für die betroffenen Mitarbeiter und unterstützen
tor konnte bereits gefunden werden. Damit hat die
sie bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt
Region Aussicht auf 50 neue Arbeitsplätze.
(siehe S. 38).
Wertschöpfung schaffen
wir unseren Mitarbeitern zahlreiche Weiterbildungs-
Górazdze trägt in vielfacher Hinsicht zur lokalen Wert-
möglichkeiten, um sie für steigende Anforderungen
schöpfung bei. Mit 960 Mitarbeitern sind wir einer
zu qualifizieren. Kurse finden in den Bereichen Tech-
der größten Arbeitgeber am Standort. Im Jahr 2004
nik, Finanzen, Vertrieb sowie im Qualitätsmanage-
zahlten wir Steuern und Sozialleistungen in Höhe von
ment statt. Konzernsprache ist Englisch. Daher können
55 Millionen Polnische Zloty (13,5 Millionen Euro).
unsere Mitarbeiter laufend an Englischsprachkursen
Außerdem arbeiten wir mit 86 lokalen Zulieferern
teilnehmen.
Als Teil eines internationales Unternehmen bieten
zusammen, von denen wir 97 Prozent aller einge-
Außerdem erhalten sie eine Reihe freiwilliger sozi-
kauften Waren und Dienstleistungen beziehen. Die
aler Leistungen. So bieten wir ein Programm zur
Anlagen und Einrichtungen für die Werksmoder-
Gesundheitsvorsorge an und unterstützen mit zins-
nisierung stammen zu 90 Prozent von polnischen
günstigen Darlehen beim Bau oder Kauf eines Eigen-
Zulieferern.
heims.
Umweltverträglichkeit erhöhen
Durch die Modernisierung des Werkes haben wir den
Zementindustrie in Polen
Energieverbrauch trotz Kapazitätserweiterung deut-
Die polnische Zementindustrie war einer der ers-
lich gesenkt: Heute verbrauchen wir zehn Prozent
ten voll privatisierten Industriezweige des Landes;
weniger Strom und 18 Prozent weniger Wärmeener-
alle polnischen Zementwerke gehören inzwischen
gie als vor der Modernisierung. Mit derzeit 81 Kilo-
zu internationalen Konzernen. Das wirtschaft-
wattstunden pro Tonne Zement ist Górazdze eines
liche Umfeld in Polen war in den letzten Jahren
der energieeffizientesten Zementwerke der Welt und
durch eine schwache Baukonjunktur geprägt.
liegt auch deutlich unter dem Konzern-Durchschnitt
Erst 2004 belebte sich die Nachfrage. Der Anteil
von 112 Kilowattstunden. Gleichzeitig haben wir seit
der Bauindustrie am Bruttoinlandsprodukt sank
1998 den Anteil alternativer Brennstoffe von 2,6 auf
von 13,3 Prozent im Jahr 2000 auf zehn Prozent
10,5 Prozent erhöht und nähern uns damit dem
im Jahr 2003. Die steigende Produktivität der
derzeitigen Konzernwert von 14 Prozent an. Für 2006
Zementwerke ebenso wie die verhaltene Markt-
haben wir uns einen Anteil von 25 Prozent als Ziel
entwicklung führten dazu, dass die Zahl der
gesetzt. Auch mit unseren Rekultivierungsarbeiten
Beschäftigten in der Zementindustrie stark sank:
sind wir führend in Polen. Seit 1984 wurden 270
Waren es im Jahr 2000 noch 8.300, lag die
Hektar Land wieder aufgeforstet. Im Jahr 2000 führ-
Anzahl im Jahr 2003 bei 4.900 Personen.
ten wir ein Umweltmanagementsystem nach ISO
14001 ein und verfügen außerdem über ein Arbeitssicherheitssystem nach OHSAS 18001.
Soziale Leistungen bieten
Wir sind an langfristigen Beschäftigungsverhältnissen
interessiert, um uns wichtiges Know-how zu sichern.
Trotzdem mussten wir wegen der Schließung des Werkes Strzelce Opolskie insgesamt 190 Mitarbeitern
44 Nachhaltigkeitsbericht 2004
Im Dialog: Bernd Scheifele mit Prof. Klaus Töpfer
Dr. Bernd Scheifele, Vorstandsvorsitzender der HeidelbergCement AG, im Gespräch mit Prof. Dr. Klaus Töpfer, Exekutivdirektor des Umweltprogramms der
Vereinten Nationen – United Nations Environment Programme (UNEP), bei der Sustainable Investment Konferenz 2005 in Frankfurt
Scheifele: Herr Professor Töpfer, Ihr Engagement
Stabilisierung fortsetzen müssen. Ist es nicht der
für ökologische Nachhaltigkeit und die Belange der
wichtigste Beitrag von Unternehmen zu einer nach-
Entwicklungsländer sorgen für einen vollen Termin-
haltigen Entwicklung, wirtschaftlich zu agieren und
kalender und Gespräche in allen Regionen der Welt.
Gewinne zu erzielen?
Töpfer: Dabei ist mir auch und vor allem der Dialog
Töpfer: Unternehmen sind keine Wohlfahrtseinrich-
mit der Wirtschaft wichtig. Nicht erst beim Weltgip-
tungen und sollen es auch nicht sein. Die Wertschöp-
fel in Johannesburg wurde deutlich, welchen Stellen-
fung steht im Mittelpunkt ihrer Tätigkeiten. Damit
wert die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen
schaffen Unternehmen die Basis für Wohlstand und
und Gesellschaft für eine nachhaltige Entwicklung
Arbeitsplätze. Ihre Möglichkeiten, dabei die wirt-
haben. Public Private Partnership ist das Stichwort,
schaftliche, soziale und ökologische Entwicklung posi-
das erhebliche Lösungspotenziale verspricht.
tiv zu beeinflussen, sind jedoch vielfältig: Unternehmen, die Lieferanten vor Ort beauftragen oder
Scheifele: Ein Stichwort mit einer schwierigen Kon-
die lokale Infrastruktur unterstützen, tragen zur
notation: Public Private Partnership klingt nach Zu-
sozialen Entwicklung an ihren Standorten bei. Unter-
satzkosten für die Wirtschaft. Auch wir haben für die
nehmen, die in effiziente Technologien und hohe
Tsunami-Opfer gespendet, und unsere Standorte
Umweltstandards investieren, entlasten die Umwelt.
unterstützen zahlreiche kulturelle und soziale Initia-
Aber das ist keineswegs nur eine Frage der Moral:
tiven. Trotzdem: Solche Leistungen sind schwierig
Vielmehr schaffen sich diese Unternehmen günstige
zu begründen, wenn wir in stagnierenden Märkten
Standortbedingungen, und Investitionen gegen betrieb-
um den Erhalt von Arbeitsplätzen kämpfen und in
liche Umweltauswirkungen führen zu Wettbewerbs-
den Wachstumsmärkten den Kurs der wirtschaftlichen
vorteilen, die sich auch wirtschaftlich auszahlen.
Im Dialog 45
Scheifele: Markt und Wirtschaft sehen wir ebenfalls
Initiative des WBCSD, hat gezeigt, dass hier neue,
als Grundlagen, um nachhaltige Entwicklung zu
unbeachtete Märkte liegen. Es lohnt sich für die
fördern. Dabei investieren wir zunächst in Wachstums-
Unternehmen, ihren Namen frühzeitig zu etablieren.
märkte. Zu unseren größten Investitionen in den
Das setzt aber voraus, andere Wege zu gehen: Statt
vergangenen Jahren gehören unsere Werke in Indone-
Standardlösungen sind innovative Produkte und Leis-
sien und China. Die Wirtschaft boomt dort. Damit
tungen erforderlich, die sich an den Lebensbedingun-
wachsen natürlich auch die Möglichkeiten für innova-
gen in den armen Ländern orientieren. Die gesamte
tiven Umweltschutz in diesen Märkten.
Wassertechnologie ist ein besonders gutes Beispiel.
Töpfer: Der Aufschwung in Asien oder in Osteuropa
Scheifele: Ein interessanter Gedanke. Heidelberg-
hat deutliche Chancen für die Umwelt. Es wird sehr
Cement ist schon jetzt eines der wenigen international
klar, dass auch mehr in Umweltschutz investiert wer-
agierenden Zementunternehmen, die sich auch in
den muss. Bei steigendem Wohlstand nehmen außer-
Afrika engagieren. Wir haben Standorte in zehn afrika-
dem armutbedingte Umweltbelastungen, wie das
nischen Ländern. In Afrika begegnen uns ganz eige-
Abholzen der Wälder zur Energiegewinnung, ab. Des-
ne Herausforderungen. Dazu zählt, selbst in den
halb betone ich immer wieder den engen Zusam-
Ländern mit hohem Wasseraufkommen, die Versor-
menhang zwischen Entwicklung und Umweltschutz.
gung mit sauberem Trinkwasser. Eines unserer sozi-
Gleichzeitig führen mehr Konsum und Produktion
alen Projekte befasst sich daher mit diesem Thema.
aber zu mehr Ressourcenverbrauch. Schon heute zei-
Dabei arbeiten wir mit Care International zusammen.
gen die Engpässe auf dem internationalen Stahlmarkt und die Diskussion um das „Oil Endgame“, dass
Töpfer: Die Wasserversorgung ist eine unserer vor-
es um mehr geht als um pessimistische Zukunfts-
rangigen Herausforderungen. 50 Prozent der Men-
szenarien von Umweltschützern. Wir reden hier über
schen in Entwicklungsländern haben keinen ausrei-
harte Fakten für die Industrie. Daher sind Investitio-
chenden Zugang zu sauberem Wasser, und durch
nen in eine höhere Energieeffizienz und in neue,
wachsende Weltbevölkerung und Klimawandel wird
erneuerbare Energien unverzichtbare Zukunftsinvesti-
ihr Anteil weiter zunehmen. Wasser kann ein Grund
tionen.
für viele Konflikte im 21. Jahrhundert werden. Wir
müssen daher in bessere, effizientere Nutzung von
Scheifele: Als ein Unternehmen mit hohem Energie-
Wasser investieren und brauchen dazu eine engere
einsatz sind diese Fragen für uns von elementarer
Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und öffent-
Bedeutung. Bis zum Jahr 2010 wollen wir daher den
lichen Behörden. Es gibt einige Initiativen, die Public
Anteil von Sekundärbrennstoffen auf 30 Prozent
Private Partnerships zum Thema Wasser anstoßen
erhöhen und damit unabhängiger von den Energie-
wollen. Ein Beispiel ist die Water Initiative des World
märkten werden. Und wir steuern dem steigenden
Economic Forums unter Mitwirkung der Weltbank,
weltweiten Energieverbrauch entgegen. Nachhaltigkeit
des IUCN und der UNEP. Damit kommen wir also
hat viel mit Wirtschaftlichkeit „in the long run“ zu tun.
wieder zum Anfang unseres Gesprächs zurück …
Allerdings sehe ich auch die Grenzen dieses wirtschaftsorientierten Nachhaltigkeitsansatzes: Benach-
Scheifele: Herr Professor Töpfer, ich freue mich dar-
teiligt sind die ärmsten Länder dieser Welt, die
auf, den Dialog über dieses Thema fortzusetzen.
kein interessantes Umfeld für Investitionen bieten.
Töpfer: Das ist richtig: Einige Länder verlieren den
Anschluss an die wirtschaftliche Entwicklung in der
Welt. Dazu zählt beispielsweise Afrika südlich der
Sahara. Hier liegt eine Kernaufgabe der Entwicklungszusammenarbeit. Aber auch Unternehmen können
aktiv werden – und das nicht nur aus altruistischen
Gründen. „Doing Business with the Poor“, eine
Partnerschaft und Dialog 47
Partnerschaft und
Dialog
Wir verstehen uns als Partner in der Gesellschaft. Die Basis für gute Beziehungen ist die offene
Kommunikation: Deshalb pflegen wir eine transparente Informationspolitik und informieren wahrheitsgetreu sowie verantwortungsbewusst. Und
wir suchen die lebendige und konstruktive Auseinandersetzung: im internationalen Rahmen ebenso
wie auf lokaler Ebene.
48 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005
Initiative ergreifen
Auf Konzernebene ebenso wie in den Regionen haben wir uns mit Partnern
aus Wirtschaft und Gesellschaft zusammengeschlossen, um Best Practice
Standards für mehr Nachhaltigkeit in der Zementindustrie zu fördern. Auch
in der Politik setzen wir uns für umsetzbare Nachhaltigkeitsziele ein. Dafür
stehen wir im engen Austausch mit unseren Anspruchsgruppen.
Internationale Initiative für Nachhaltigkeit
und Naturschutz, nachhaltige Standortpolitik und
in der Zementindustrie
Perspektiven nachhaltigen Bauens. Weitere Dialog-
Im Jahr 1999 schlossen sich zehn weltweit führende
veranstaltungen werden folgen.
Zementproduzenten unter der Schirmherrschaft des
i
www.initiative-nachhaltigkeit.de
World Business Council for Sustainable Development
(WBCSD) zur Initiative für Nachhaltigkeit in der
Sich beteiligen – Umweltpolitik gestalten
Zementindustrie zusammen. Im März 2002 beschlos-
Die Beteiligung von Stakeholdern ist nicht nur ein
sen die Unternehmen einen Aktionsplan mit sechs
Prinzip für eine nachhaltige Unternehmensführung,
Schlüsselthemen. Neben den Umweltthemen Klima-
sondern auch für eine Politik der Nachhaltigkeit.
schutz, Nutzung von Brenn- und Rohstoffen, Emissi-
Wir wollen dazu einen Beitrag leisten und sind auf
onen und lokale Umweltwirkungen zählen dazu
internationaler und nationaler Ebene aktiv:
Arbeitschutz und Arbeitssicherheit sowie Berichter-
! Dazu engagieren wir uns personell und finanziell
stattung und Kommunikation. Zu jedem Thema wurde
bei CEMBUREAU, dem Verband der europäischen
eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die Leitfäden zu Good
Zementindustrie in Brüssel. Wir wollen eine um-
Practice Standards und gemeinsame Protokolle für das
setzbare Industriepolitik fördern, die sich am Prin-
Reporting entwickelt. HeidelbergCement ist in allen
zip der Vereinfachung ebenso orientiert wie an
sechs Arbeitsgruppen aktiv und leitet die Arbeitsgruppe
dem der nachhaltigen Entwicklung. So begrüßen
Emissionsüberwachung und -berichterstattung. Die
wir prinzipiell den Emissionshandel als ein ökono-
Initiative hat uns zahlreiche Impulse gegeben.
misch orientiertes Instrument des Klimaschutzes,
i
www.wbcsd.org
setzen uns aber gleichzeitig dafür ein, dass die
Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Zement-
Initiative für Nachhaltigkeit in der deutschen
industrie gewährleistet ist. Weitere Themen, mit
Zementindustrie
denen wir uns 2003 und 2004 bei CEMBUREAU
Die Sozialpartner der deutschen Zementindustrie
befasst haben, waren Arbeitsschutz- und Arbeits-
haben im Jahr 2000 ein gemeinsames Engagement
sicherheit, Chemikalienpolitik sowie Integrierte
für eine nachhaltige Entwicklung aufgenommen.
Produktpolitik.
Die Initiative setzte sich als Ziele, das Leitbild einer
nachhaltigen Entwicklung in den Unternehmen zu
i
www.cembureau.be
! Auf nationaler Ebene sind wir bei econsense –
verankern, den Dialog zwischen den Sozialpartnern
Forum Nachhaltige Entwicklung der Deutschen
und anderen Anspruchsgruppen anzuregen und die
Wirtschaft beim Bundesverband der Deutschen
Idee der nachhaltigen Entwicklung gegenüber Mit-
Industrie (BDI) aktiv. 23 Mitgliedsunternehmen
arbeitern zu kommunizieren. Ein erster Stakeholder-
aus neun Branchen arbeiten hier zusammen, um
dialog fand im November 2003 in Berlin statt und
politische Rahmenbedingungen für nachhaltige
befasste sich mit den Themen Rohstoffgewinnung
Innovationen zu fördern. Im offenen, konstrukti-
Partnerschaft und Dialog 49
ven Dialog will econsense die Belange der Wirtschaft in die Nachhaltigkeitsdiskussion einbringen.
Brevik Vel – Gute Kommunikation mit Tradition
Unter anderem organisierte HeidelbergCement im
Die Kooperation zwischen der Bürgerinitiative
Jahr 2004 gemeinsam mit BASF und Tetra Pak
Brevik Vel (Gutes Brevic) und Norcem in Norwe-
unter dem Dach von econsense eine Veranstal-
gen zeigt, wie gute Kommunikation funktioniert:
tung mit dem Titel „Ökobilanzen als Wegweiser
Im Jahr 1980 plante Norcem den Einsatz von
für nachhaltig wirtschaftende Unternehmen“.
Sekundärbrennstoffen. Die Bevölkerung von Brevik
i
www.econsense.de
reagierte alarmiert auf die Pläne und schloss sich
zu einer Initiative zusammen. Diese Auseinander-
Im direkten Kontakt – Dialog und Partnerschaft
setzung war der Anfang für eine langfristige
an unseren Standorten
Beziehung zwischen den Bürgern und dem Unter-
Dialog und Partnerschaft bekommen eine besondere
nehmen. Heute treffen sich die Initiative und
Bedeutung an unseren Standorten, denn hier ist der
Vertreter von Norcem regelmäßig zwei bis vier Mal
Kontakt zwischen den Werken und den Bürgern vor
im Jahr. Die Mitglieder – jeder dritte Haushalt in
Ort am unmittelbarsten. Viele Beispiele in unserem
Brevik – erhalten Informationen aus dem Werk.
Unternehmen haben gezeigt, dass sich Offenheit und
Damit bildete sich eine solide Vertrauensbasis: So
Kommunikation mit den Bürgern und ihren Inter-
plädierte die Initiative bei der Regierung dafür,
essenvertretungen auszahlen. Um die Transparenz
dass Norcem eine Abfallbehandlungsanlage über-
zu erhöhen, werden wir die Nachhaltigkeitsbericht-
nehmen solle. Umweltgruppen waren skeptisch,
erstattung künftig ausbauen.
dass ein Unternehmen sowohl Sekundärbrenn-
i
www.heidelbergcement.de
Suchpfad: Umwelt ! Umweltbericht
stoffe aufbereitet als auch einsetzt. Die Mitglieder
von Brevik Vel trauten dem Unternehmen aber
den sicheren Betrieb der Anlage zu.
Ausblick 51
Ausblick
Nachhaltigkeit erreichen wir nicht von heute auf
morgen. Um Schritt für Schritt ein Stück näher zu
kommen, brauchen wir konkrete Ziele und Maßnahmen. Deshalb haben wir erstmalig eine Agenda für
Nachhaltigkeit aufgestellt, an deren Umsetzung wir
uns zukünftig messen lassen wollen.
52 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005
Ziele und Programm
Kurztitel
Seite
Ziele und Maßnahmen
Stand 2004/Fortschritt gegenüber Umwelt- Frist
bericht 2002
Nachhaltigkeitsmanagement
Organisation
14
Ausbau unseres Nachhaltigkeitsmanagements:
Einrichtung eines Nachhaltigkeitskomitees
Neu
"
2005
Integration
14
Integration von Nachhaltigkeitskriterien in Entscheidungsprozesse in Anlehnung an die Nachhaltigkeitsinitiative der Zementindustrie im
WBCSD (CSI)
Berücksichtigung von Umweltschutz, v.a. von Klimaschutz, bei
Investitionsentscheidungen
#
2006/
laufend
Umweltmanagement
14
Aufbau von Umweltmanagementsystemen
(UMS) an allen unseren Zementstandorten
80% der Zementproduktion aus
Werken mit UMS
$
2006
Internes Reporting
15
Erweiterung unseres internen Nachhaltigkeitsreportings um soziale und ökonomische Informationen
Neu
"
2005/
laufend
Externes Reporting
49
Fortführung der externen Berichterstattung über
unsere Nachhaltigkeitsziele und Leistungen
– via Internet
– via Nachhaltigkeitsbericht
Nachhaltigkeitsbericht 2004 / 2005
#
2006 /
2007
Stakeholder
49
Verstärkte Einbindung von Stakeholdern
Neu
"
laufend
Wissensmanagement
17
Investition in Wissensmanagement: weiterer
Ausbau des Intranets World of Cement (WOC)
sowie bedarfsorientierte Einrichtung und Fortführung von konzernweiten Expertengruppen
Ziele: – 800 Nutzer /Monat
– 2.000 Downloads /Monat
Zugriffsdaten auf WOC
– 700 Nutzer/Monat
– 1.500 Downloads/Monat
#
2006
Soziales
Personalverantwortung 38
Verantwortungsvoller Umgang mit Personal in
stagnierenden oder zurückgehenden Märkten
durch sozialverträgliche Lösungen und Unterstützung bei der Wiedereingliederung
Neu
"
laufend
Internationalität
40
Förderung durch internationale Besetzung von
Managementprogrammen
Neu
"
laufend
Arbeitsschutz
und -sicherheit
39
Umsetzung der CSI-Richtlinien im Bereich
Arbeitsschutz- und Arbeitssicherheit in unseren
Zementstandorten
Verbesserung der Berichterstattung
Neu
"
2010
Einkauf und
Lieferanten
22
Daten zum Arbeitsschutz in Werken
und bei Fremdarbeitern erstmals für
2003 einheitlich erhoben
Erweiterung der Einkaufsrichtlinien um Aussagen Neu
zum Umgang mit Lieferanten und Unterauftragnehmern bezogen auf Umwelt, Menschenrechte und Arbeitsstandards
laufend
"
2006
Ausblick 53
Kurztitel
Seite
Ziele und Maßnahmen
Stand 2004/Fortschritt gegenüber Umwelt- Frist
bericht 2002
Ökologie
CSI-Richtlinien
Klimaschutz
28
bis
35
Umsetzung der Richtlinien der NachhaltigkeitsNeu
initiative der Zementindustrie im WBCSD (CSI) in
den Bereichen Klimaschutz, Roh- und Brennstoffe,
Emissionsüberwachung und Lokale Umweltwirkungen
"
2006
28
Aufbau eines Reportings über die Umsetzung der Neu
CSI-Richtlinien
"
2006
28
Reduzierung unserer spezifischen CO2Nettoemissionen um 15 Prozent (Basis: 1990)
durch
– Senkung des Klinkeranteils im Zement
auf 80%
– Weitere Erhöhung des Einsatzes von
Sekundärbrennstoffen auf 30%
– Weitere Minderung des spezifischen
Energieverbrauchs auf 3.500 kJ/kg Klinker
$
2010
11,1%
83%
2010
14%
2010
3.600 kJ/kg
2010
Roh- und Brennstoffe
30
Anwendung der CSI-Richtlinien über den Einsatz Neu
von Roh- und Brennstoffen
Berichterstattung über den Einsatz von Roh- und
Brennstoffen
"
2006
Emissionen
32
Festlegung von Minderungszielen für Staub-,
Stickoxide und Schwefeldioxid und regelmäßige
Fortschrittsberichte
Neu
"
2006
Lokale
Umweltwirkungen
34
Entwicklung von Plänen für Renaturierung
und Rekultivierung unserer Steinbrüche
Entwicklung von Plänen zur Förderung der
Biodiversität an unseren Steinbrüchen
Neu
"
2006
": neu, keine Vergleichsbasis
$ : Verbesserung
$
#: Verschlechterung
#: keine Änderung
54 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005
GRI Content Index
Dieser Bericht orientiert sich an dem Leitfaden für
Nachhaltigkeitsberichte der Global Reporting Initiative
GRI
Kurztitel des Indikators
Seite
(GRI) vom Juni 2002. Die GRI zielt auf eine internationale Harmonisierung der Berichterstattung und entwickelte dazu Berichtsgrundsätze sowie ein Set an
Indikatoren. Der Leitfaden mit den Indikatoren wur-
Vision und Strategie
1.1
Vision und Strategie
10 –11
1.2
Stellungnahme des Vorstands
Vorwort
de in Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und
zahlreichen Stakeholdern erarbeitet.
Profil
2.1
Name
U1
Mehr Transparenz
2.2
Wichtigste Produkte
4
Wir wollen die Bestrebungen nach besserer
2.3
Betriebsstruktur
6
Vergleichbarkeit der Berichte unterstützen und haben
2.4
Geschäftsbereiche
4, 6
daher die Daten und Fakten aus unserem Bericht
2.5
Länder mit Standorten
4, 6, U3– 4
2.6
Besitzverhältnisse
21
4, 20
im GRI Content Index der Indikatorenliste der GRI
2.7
Märkte
zugeordnet. Interessierte Leserinnen und Leser kön-
2.8
Größe der Organisation
4, 6, 38
nen so schnell die gewünschten Informationen im
2.9
Stakeholder
9, 49, 52
Bericht finden. Außerdem soll der Index zeigen, wie
2.10
Kontaktperson
U6
2.11
Berichtsperiode
4
2.12
Datum des letzten Berichts
Vorwort, 52
weit wir die GRI-Indikatoren anwenden konnten.
Viele Indikatoren und Informationen decken wir ab,
2.13
Berichtsgrenzen
Vorwort, 4
einige waren für uns nicht relevant, andere konnten
2.14
Wichtige Änderungen
4, 7, 38
wir nicht ermitteln. In weiteren Fällen werden wir erst
2.15
Tochtergesellschaften
beim weiteren Ausbau unseres Nachhaltigkeitsmanagements über diese Themen berichten können.
29, 31, 35,
39, 49, U 3 – 4
2.16
Änderungen im Reporting
2.17
Entscheidungen zur
32, 39
Nichtanwendung von GRI
Kern-Indikatoren und Zusatz-Indikatoren
2.18
Definitionen bei Berichterstattung
28, 32, 33,39
Die GRI unterscheidet Kern-Indikatoren und Zusatz-
2.22
Zugang zu weiteren Informationen
11, 23, 49
Indikatoren. Kern-Indikatoren sind unabhängig vom
berichtenden Unternehmen interessant, Zusatz-
Governance und Management
Indikatoren liefern darüber hinaus weitere Informa-
3.1
Governance-Strukturen
tionen. Die Zusatz-Indiktoren sind im GRI Content
3.3
Verfahren zur Risiko-Identifizierung
16
Index kursiv markiert.
3.4
Verfahren zur Risikoüberwachung
16
i
www.globalreporting.org/guidelines/2002.asp
3.6
15, 16
Organisation für ökonomische,
ökologische und soziale Grundsätze
14 – 17
3.7
Mission und Werte
11
3.10
Konsultation von Stakeholdern
49, 52
3.11
Informationsgewinnung
durch Stakeholder
3.12
Informationen
3.13
48 – 49
Verwendung der Stakeholder49
Berücksichtigung des
Vorsorgeprinzips
16
Ausblick 55
GRI
Kurztitel des Indikators
Seite
GRI
Kurztitel des Indikators
Seite
Gesellschaftliche/Soziale Indikatoren
3.14
Externe Vereinbarungen /Initiativen
48 – 49
LA1
Mitarbeiter
7, 38
3.15
Mitgliedschaften in Verbänden
48 – 49
LA2
Netto geschaffene Beschäftigung
38
3.16
Management der Produktionskette
21, 22, 23
LA4
Information, Beratung,
22, 23
LA5
Erfassung von Arbeitsunfällen/
Tätigkeitsänderungen
4, 7, 38
LA6
Gesundheits- und Sicherheits-
3.19
Nachhaltigkeitsprogramm
52 – 53
komitees
14
3.20
Zertifizierung der Management-
LA7
Kennzahlen zu Verletzungen etc.
39
LA8
Grundsätze und Programme
3.17
Management indirekter
Auswirkungen
3.18
Verhandlung mit Angestellten
Standortverlagerungen,
systeme
Krankheit
14, 52
zu HIV/AIDS
15
39
39
LA 12
Angestelltenboni über
7
LA16
Unterstützung zur
Beschäftigungssicherung
38
von Märkten
6
HR1
Umgang mit Menschenrechten
11
EC3
Kosten für Einkauf
21, 22
HR3
Menschenrechte in Zulieferkette
22, 52
EC5
Lohnzahlungen und Zusatz-
HR4
Verhinderung von Diskriminierung
40, 52
leistungen
21, 38, 41, 43
HR5
Gewerkschaftsfreiheit
15
EC 6
Auszahlung an Kapitalgeber
21, 22
HR14
Erträge, die in lokale Gemeinden
EC 8
Gesamtausgabe aller gezahlten
zurückfließen
42
22
SO1
Umgang mit Gemeinden
11, 22, 40 – 41
SO2
Bestechung und Korruption
22
SO3
Politisches Lobbying
48 – 49
Ökonomische Indikatoren
EC 1
Nettoumsatz
EC 2
Geografische Aufteilung
Steuern
EC 10
Spenden an Anwohner und
Gemeinden
EC 13
gesetzliche Verpflichtungen
40 – 41
Indirekte ökonomische
Auswirkungen
SO6
22, 42– 43
Gerichtsentscheide zu Monopolund Kartellregulierungen
PR2
43
20
Produktinformation und
Labeling
23
Ökologische Indikatoren
EN1
Materialverbrauch
30 – 31
EN2
Sekundärmaterial
30 – 31
EN3
Direkter Energieverbrauch
31, 42
irrelevant
EN5
Gesamter Wasserverbrauch
31
2.19, 3.2, EN9, EN12, EN13, HR6
EN7
Auswirkungen auf Biodiversität
34 –35
EN8
Emissionen klimarelevanter Gase
28 – 29
EN10
NOx, SOx und andere
2.21, EC9, EN6, EN15, EN16, LA3, LA9
Luftemissionen
32– 33
EN11
Gesamtabfallmenge
27
EN 17
Initiativen für erneuerbare
EN 26
EN 27
Nicht angegeben
2.17, 2.20, 3.5, 3.8, 3.9, EC4, EC7, EN4, EN14, 2.21, LA10,
Energien/Energieeffizienz
28 – 29, 30 – 31
Veränderung von Naturräumen
34 –35
Programme zum Schutz der
Ökosysteme/Arten
Nicht bekannt
34 –35, 53
LA11, HR7, PR1, PR3
56 Nachhaltigkeitsbericht 2004 /2005
Glossar
CSI – Cement Sustainability Initiative Nachhaltig-
Schlauchfilter Filtertechnik zur Staubabscheidung.
keitsinitiative der Zementindustrie unter der Schirm-
Auch als Gewebefilter bezeichnet, funktioniert der Fil-
herrschaft des ! WBCSD.
ter ähnlich wie ein Staubsaugerbeutel.
Dioxine und Furane Halogenierte aromatische Koh-
SNCR – Selective Non Catalytic Reduction
lenwasserstoffe. Unerwünschte, toxische und krebs-
Nichtkatalytische Reduktion von ! Stickoxiden (NOX).
erzeugende Nebenprodukte bei Verbrennung und
Beim SNCR-Verfahren werden die Stickoxide aus dem
Herstellung chlorierter organischer Verbindungen.
Klinkerbrennprozess durch Eindüsen von Ammoniak
Elektrofilter Filtertechnik zur Staubabscheidung. Die
oder eines anderen Reduktionsmittels in das Ofenabgas
elektrisch aufgeladenen Staubpartikel werden an
bei Temperaturen von 900 bis 1.000 °C zu Stickstoff
Niederschlagsplatten abgeschieden.
(N2) und Wasser (H2O) reduziert.
Entsäuerung Austreiben des chemisch gebundenen
Stakeholder Anspruchsgruppen von Unternehmen
Kohlendioxids (CO2) aus dem Kalkstein bei über
Stickoxide Entstehen bei Verbrennungsprozessen mit
800 °C. Der Kalkstein (CaCO3) geht dabei in den so
hohen Temperaturen und werden bei Sonneneinstrah-
genannten gebrannten Kalk (CaO) über.
lung durch photochemische Reaktionen zu gesund-
Flugasche Fester, teilchenförmiger Verbrennungs-
heitsschädlichem bodennahem Ozon umgewandelt.
rückstand aus Kohlekraftwerken. Zumahlstoff für
TEQ – Toxizitätsäquivalent Summenparameter aus
Zement.
17 Dioxinen und Furanen um die !Toxizität von
Flüchtige organische Verbindungen (VOC) Verbin-
!Dioxinen und Furanen zu bestimmen.
dungen mit zum Teil direkt schädigender Wirkung auf
Toxizität Giftigkeit
Mensch und Umwelt (z.B. Benzol). Außerdem sind sie
Treibhauseffekt Erwärmung der Erdatmosphäre auf-
ähnlich wie ! Stickoxide Vorläufersubstanzen für
grund der Freisetzung klimawirksamer Spurengase
bodennahes Ozon.
wie Kohlendioxid, Methan oder Fluorchlorkohlen-
Global Reporting Initiative (GRI) Internationale
wasserstoffe (FCKW).
Initiative. Erarbeitet einen weltweit angewandten
UN-Menschenrechtskonvention „Allgemeine
Leitfaden für Nachhaltigkeitsberichte.
Erklärung der Menschenrechte“ der Vereinten Natio-
i
www.globalreporting.org
Hüttensand Feinkörniges, glasiges Nebenprodukt
aus der Roheisenherstellung im Hochofen. Er ent-
nen aus dem Jahr 1948.
i
www.unhchr.ch/udhr/index.htm
WBCSD – World Business Council for Sustainable
steht, wenn die glutflüssige Schlacke in kaltem
Development Zusammenschluss von mehr als 175
Wasser abgeschreckt wird. Zumahlstoff für Hoch-
internationalen Unternehmen, die auf die drei Pfeiler
ofenzemente.
ökonomisches Wachstum, ökologisches Gleichgewicht
Klinker Zwischenprodukt bei der Zementherstellung
und sozialer Fortschritt bauen.
und Hauptbestandteil der meisten Zementsorten.
Wird bei 1.450 °C aus Kalkstein, Ton und Mergel in
einem Drehofen gebrannt.
OHSAS 18001 Occupational Health and Safety
Assessement Series: Weltweit akzeptierter britischer
Management-Standard zur systematischen Berücksichtigung von Gesundheits- und Arbeitsschutz in
Unternehmen.
Ökobilanz Analyse der Stoff- und Energieströme
und ihrer Umweltwirkungen entlang des Lebenswegs
eines Produktes.
Vorwort
Strategische Geschäftsregionen
■ Nordamerika
Kanada, USA
■ Mittelmeer
Türkei
Vor drei Jahren veröffentlichten wir den ersten konzernweiten Umweltbericht und bekannten
uns zum Leitbild der nachhaltigen Entwicklung. Mit unserem ersten Nachhaltigkeitsbericht
belegen wir nun die Fortschritte im Umweltbereich und erweitern unsere Berichterstattung
gleichzeitig um soziale und ökonomische Aspekte.
Die Bedeutung umweltrelevanter Ziele bleibt ungeschmälert. Wir arbeiten daran, die
Kohlendioxidfreisetzungen und andere Emissionen weiter zu reduzieren und den Verbrauch
natürlicher Rohstoffe zu vermindern. Unsere konzernweite Strategie steht fest: mehr Sekundärstoffe und kontinuierliche technische Verbesserungen. Eine ständige Herausforderung
Dr. Bernd Scheifele,
ist auch die Arbeitssicherheit. Daher werden wir die Arbeitssicherheitssysteme an unseren
Vorstandsvorsitzender von
Standorten weiter ausbauen. Unseren Mitarbeitern wollen wir, wo immer möglich, langfristige
HeidelbergCement
Arbeitsplätze und ein motivierendes Arbeitsumfeld mit guten Entwicklungschancen bieten.
Trotzdem werden wir auch künftig Arbeitsplätze abbauen müssen, um unsere Aktivitäten in
einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld zu erhalten und damit die übrigen Arbeitsplätze
zu sichern. Wir stehen dabei im engen Dialog mit den Arbeitnehmervertretern und versuchen, Entlassungen soweit wie möglich zu vermeiden sowie ausscheidende Mitarbeiter
beim Neuanfang zu unterstützen.
Bei allen Herausforderungen, die noch vor uns stehen: Wir haben schon viel erreicht. Wir
konnten die spezifischen Kohlendioxid-Emissionen in den vergangenen Jahren deutlich senken,
haben zahlreiche Werke modernisiert und damit die lokalen Umweltbelastungen vermindert. Wir tragen zur Wertschöpfung an unseren Standorten bei und sind ein anerkannter Partner im gesellschaftlichen Umfeld unserer Werke.
Ein international tätiges Unternehmen mit 1.500 Standorten weltweit hat viel zu berichten.
Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit Informationen zu unserem Nachhaltigkeitsbericht beigetragen haben, möchten wir unseren Dank aussprechen.
Neben Beispielen für unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten zeigen wir in dem Bericht vor
allem, welche konzernweiten Nachhaltigkeitsziele wir verfolgen und wie wir uns ständig verbessern wollen. Dabei richten wir Ihren Blick auf unser Kerngeschäft, die Zementproduktion,
und orientieren uns an den Richtlinien des World Business Council for Sustainable Development ebenso wie an der Global Reporting Initiative. Zu Fragen, Kritik oder Anregungen
möchten wir Sie einladen. Wir freuen uns auf den Dialog mit Ihnen.
Heidelberg, im Mai 2005
Für den Vorstand
Dr. Bernd Scheifele
Vorstandsvorsitzender
HeidelbergCement ist Mitglied von:
World Business Council for
Sustainable Development
Tochterunternehmen haben weitere Niederlassungen in: Bulgarien, Finnland, Island,
Italien, Kasachstan, Portugal, Saudi-Arabien, Spanien und Usbekistan
■ Afrika
Benin
Gabun
Ghana
Liberia
Niger
Nigeria
Rep. Kongo
Sierra Leone
Tansania
Togo
■ Zentraleuropa-West
Deutschland, Österreich, Schweiz
■ Westeuropa
Belgien, Frankreich, Großbritannien,
Niederlande
■ Nordeuropa
Dänemark, Estland, Lettland, Litauen,
Norwegen, Russland, Schweden
■ Zentraleuropa-Ost
Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Polen,
Rumänien, Slowakische Republik,
Tschechische Republik, Ukraine, Ungarn
■ Asien
Bangladesh
Brunei
China
Indonesien
Singapur
Vereinigte Arabische
Emirate
■ maxit Group
■ Konzernservice
Inhaltsverzeichis 2
NACHHALTIGKEITSBERICHT 2004/2005
BUILDING ON SUSTAINABILITY
Copyright © 2005
HeidelbergCement AG
Berliner Straße 6
69120 Heidelberg
Konzept und Realisation
Unternehmenskommunikation HeidelbergCement
IFOK – Institut für Organisationskommunikation,
Bensheim
Studio Delhi, Konzept und Design, Mainz
Koch Lichtsatz und Scan GmbH, Wiesbaden
ColorDruck Leimen GmbH, Leimen
Bildnachweis
Bildarchiv HeidelbergCement, Heidelberg
Dieser Nachhaltigkeitsbericht liegt auch in englischer
Sprache vor.
Weitere Informationen senden wir Ihnen gerne zu.
Diesen Nachhaltigkeitsbericht und weitere Informationen zum Unternehmen finden Sie auch im
Internet unter
www.heidelbergcement.de
Kontakt
Unternehmenskommunikation
Telefon: 0 62 21/ 4 81-227
Telefax: 0 62 21/4 81-217
Email:
[email protected]
Der Nachhaltigkeitsbericht wurde auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.
Strategische Geschäftsregionen
➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ Aufbau & Wachstum
➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔
➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔
➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔
➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔➔
Nachhaltigkeit & Strategie
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HeidelbergCement AG
Berliner Straße 6
69120 Heidelberg
www.heidelbergcement.de
Inhaltsverzeichis 2
NACHHALTIGKEITSBERICHT 2004/2005
BUILDING ON SUSTAINABILITY
Copyright © 2005
HeidelbergCement AG
Berliner Straße 6
69120 Heidelberg
Konzept und Realisation
Unternehmenskommunikation HeidelbergCement
IFOK – Institut für Organisationskommunikation,
Bensheim
Studio Delhi, Konzept und Design, Mainz
Koch Lichtsatz und Scan GmbH, Wiesbaden
ColorDruck Leimen GmbH, Leimen
Bildnachweis
Bildarchiv HeidelbergCement, Heidelberg
Dieser Nachhaltigkeitsbericht liegt auch in englischer
Sprache vor.
Weitere Informationen senden wir Ihnen gerne zu.
Diesen Nachhaltigkeitsbericht und weitere Informationen zum Unternehmen finden Sie auch im
Internet unter
www.heidelbergcement.de
Kontakt
Unternehmenskommunikation
Telefon: 0 62 21/ 4 81-227
Telefax: 0 62 21/4 81-217
Email:
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Der Nachhaltigkeitsbericht wurde auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.
Strategische Geschäftsregionen
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Nachhaltigkeit & Strategie
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Berliner Straße 6
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