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FACTS INTERAKTIV su185f. am Seite 1 von www.yout rade.ch r GESELLSCHAFT I LINKS ZUM TI-iEMA =.British Monarchy Harte Schule für Prinzessinnen A_ bt__ ~ c I z Ausland ~ Wirtschaft _ _ _ Gesellschaft Die Töchter von Andrew und Fergie sollen in der Schweiz die Schulbank drücken. Im Nobelinternat Aiglon VD erwartet sie ein striktes Regime. . - Medern Wissen -~ Cornpub! - Von Rolf Hürzele! Internet _sport ~~~ Kultur Wetter Archiv S.knJ.poT DesktoFactsletter ~Factsforward Dossier ~' Multimedia __ Übersicht I ~~ ~~ ~ ~ ~ ~ ~ Toas ~ Abonnement _ _ _ Bestellen Mediadaten Openchat VIP-Chal POP-Chat .~ Forum -~ Kontakt AY sI R iwr4 ~ _e _s _ Yam Casino ' Newsquiz I . Die Unterkunft erinnert an ein Flüchtlingsheim. Die Zimmer sind eng wie Zellen. Die Farbe an den Wänden ist verblichen, der Boden abgewetzt. Die Möbel stammen aus den Fünfzigerjahren - der Lack ist längst ab. Hier hausen keine gestrandeten Kriegsflüchtlinge aus dem Balkan, sondern die Kinder der Crème de la Crème aus aller Welt. Die Rede ist vom Aiglon-Collège in den Waadtländer Alpen bei Villars-sur-Ollon. Das Institut gilt als die renommierteste Adresse der feinen Schweizer Internate, auch wenn der äussere Eindruck auf den ersten Blick alles andere als pompös ist. In dieses Collège ziehen im kommenden Frühjahr voraussichtlich zwei Prinzessinnen ein: Beatrice, 1O , und Eugenie, 9, die beiden Töchter von Prinz Andrew und Sarah Ferguson, deren Verbindung vor drei Jahren geschieden wurde. Die Kinder der Herzogin und des Herzogs von York stehen an fünfter und sechster Stelle der englischen Thronfolge, noch vor Prinz Edward, dem jüngsten Sohn von Queen Elisabeth II. Vergangene Woche meldete der ((Sunday Telegraph)) auf der Frontseite, dass Prinz Andrew von einem Besuch des Aiglon-Collège vor Monatsfrist ((beeindrucktist». Jetzt sei auch die Queen rnit der Ausbildung ihrer Enkel im Schweizer Internat einverstanden; sie hat traditionell das letzte Wort bei der Erziehung ihrer Grosskinder. Zudem haben die mit den finanziellen Belangen betrauten Vertrauensanwälte der beiden Mädchen grünes Licht gegeben für die teure Schweizer Ausbildung. Aiglon kostet zu Beginn pro Kind 35 O00 Franken jährlich; der Preis steigt bis zur Hochschulreife kontinuierlich auf je 58 O00 Franken. Die Blaublüter Beatrice und Eugenie sollen in den kommenden Jahren offenkundig nicht im Luxus erzogen werden, eine Tatsache, die seit je der Tradition der Windsors entspricht. Die schulischen Einrichtungen in 4iglon sind zwar professionell, doch die Unterkünfte sind spartanisch. Neben den zu zweit und zu viert belegten 3chlafkammern sind Badezimmer und Essräume iöchstens mit dem Standard von Drittklasshotels iergleichbar. Iünfzehn Gebäude, vom Chalet bis zum heruntergekommenen Hotel, bilden inmitten des Weilers Chesières den Internatskomplex. Knapp dreihundert junge Menschen im Alter von 9 bis 18 Jahren und aus 47 Nationen leben derzeit in diesem Dorf im Dorf. Sie absolvieren ein britisches Ausbildungscurriculum, das zur Hochschulreife führt. Mit dem Einzug von Beatrice und Eugenie ins Internat ist ein Umzug der Herzogin in die Schweiz geplant. Laut ((Sunday Telegraph)) ist Sarah «Fergie» Ferguson vom Wunsch beseelt, möglichst nah bei ihren Töchtern zu leben. Der ((Daily Mirror)), deutlich profaner, unterstellt der ständig mit finanziellen Nöten kämpfenden Fergie ~ I ~ Tans0 TE? I JM ~ Print I . Irnrnoclick Jobclick Autoclick INFO-PARTNER > Aiglon CoUeae I l http://www.facts.ch/stories/99 14-ges-college.htm -~ ~ ; . ì , Y l l l ! I r ] < : A ; ,I 'i < ' V . Für die Erziehung sorgen beide Die heute 40-jährige Sarah Ferguson heiratete am 23 Juli 1986 den um ein Jahr jüngeren Prinz Andrew in der Westminster Abbey. Aus diesem Anlass verlieh ihnen die Queen die Titel Herzog und Herzogin von York. Die Ehe wurde zehn Jahre später geschieden. Das Paar hat zwei Kinder; Beatrice kam 1988 zur Welt, zwei Jahre spater ihre Schwester Eugenie. Persona non grata Die unkoventionelle Art von Fergie sowie ihre verschiedenen Affaren machten sie im Buckingham Palace zur Persona non grata. Die Queen uberiiess ihr nach etlichen Querelen vor 18 Monaten das zweihundert Jahre alte Anwesen Birch Hall in der Grafschafl Surrey als Wohnsitz. Doch Fergie weigerte sich dort einzuziehen, weil sie sich die hohen Unterhaltskostennicht leisten konnte. Deshalb blieb sie mit ihren Töchtern im Landhaus ihres Exgatten Andrew wohnen Beruflich machte sie sich als Gestalterin von Kinderbüchern einen Namen. Prinz Andrew ist Offizier in der englischen Marine. Als Pilot nahm er in den Achtzigerjahren am FalklandKrieg gegen Argentinien teil. Vor Jahresfrist wollte sich Andrew von der militarischen Laufbahn verabschieden Doch hat er sich jungst entschieden, weiterhin fur die Navy tätig zu sein. Gemeinsame Pflichten Andrew und Fergie teilen sich trotz ihrer Trennung in die Erziehungspflichten. Anlässlich ihrer Skiferien im waadtländischen Villars besuchten sie im Februar das Internat Aiglon, wo die Töchter voraussichtlich die MittelschulAusbildung absolvieren werden , . , I I , ,!,;!-D;!';, I > Schweizer Internate rnit internationalem Renommee Institut Monte Rosa, VD Schultypen. Primarschule, Sekundarschule, Berufswahlschule, Handelsschule Schulprogramme für Kinder aus: USA, D. Sprachkurse. Ferienkurse Den Schulern werden individuelle Lernprogramme angeboten. 21.04.99 FACTS INTERAKTIV Seite 2 von 1 steuerliche Vorteile bei einem Wohnortswechsel in die Schweiz. Gegenwärtig lebt Fergie mit ihren Kindern auf dem Anwesen Sunninghill Park bei Ascot, dem Wohnort ihres Exgemahls Andrew. Aiglon ist nicht irgendein Internat, sondern eine Institution, die seit ihrer Gründung zumindest indirekt mit der königlichen Familie in Verbindung steht. Der britische Lehrer John Corlette eröffnete das Schweizer Haus 1949 im Waadtland. Er wollte hier die pädagogische Tradition des Deutschen Kurt Hahn weiterführen. Dieser hatte nach seiner Flucht vor den Nazis in den Dreissigerjahren in Schottland das Internat Gordonstoun eröffnet, das Prinz Philip und später dessen Söhne Charles, Andrew und Edward besuchten. Corlette war dort als Lehrer tätig. Kurt Hahn propagierte eine ganzheitliche Erziehung des jungen Menschen. «Bei uns werden akademische, musische und sportliche Fähigkeiten gleichermassen gefördert)), sagt Richard McDonald, Internatsrektor von Aiglon. «Wir verlangen vor allem Selbstverantwortung und Eigeninitiative.» Die schulische Infrastruktur für die Selbstentfaltung ist in Aiglon grosszügig. Bei aller Bescheidenheit der Wohnräume sind beispielsweise die Einrichtungen für die naturwissenschaftlichen Fächer aufwändig. Ein grosszügiges Atelier und gediegene Konzerträume laden zur musischen Entfaltung ein - alles vergleichbar mit den besten Schweizer Mittelschulen. In der Privatschule ist das Regime allerdings härter. Die jungen Menschen sollen in Aiglon nämlich keinesfalls verweichlicht werden. Deshalb müssen sich Internatsbesucher einem strikt geregelten Tagesablauf unterziehen, das kaum dem Geschmack verwöhnter Kinder aus besserem Haus entspricht. Der Ausgang ist auf wenige Stunden wöchentlich limitiert. Rauchen und Alkohol sind verboten; das Sackgeld wird strikt kontrolliert. Spüren die Pubertierenden die Flammen der Liebe in sich, müssen sie diese entweder sogleich löschen oder ihre Lust allenfalls in den Ferien ausleben. Dies fordern zumindest die Bestimmungen der Hausordnung. Werden Zuwiderhandlungen entdeckt, versteht die Schulleitung keinen Spass. Wer nicht spurt, wird zuerst drei bis vier Tage zur Fronarbeit in die Obhut von einheimischen Familien in der Umgebung geschickt. Im Wiederholungsfall droht ein Einfachticket Richtung Heimat, sei sie in Monaco oder in den Molukken. Die pädagogische Konsequenz hat Geschichte. In den Fünfziger- und Sechzigerjahren waren die schulischen Anforderungen von Hahns Pädagogik offenbar derart streng, dass sich Prinz Charles selbst als Erwachsener noch darüber beklagte. Auf dem Höhepunkt seiner öffentlich gemachten Lebenskrise, während der Scheidung von Prinzessin Diana, bekannte er sich zum Leidensdruck, den er als Jugendlicher im schottischen Internat Gordonstoun erlitten hatte. Nicht nur das Bullying, die Einschüchterungen durch seine Mitschüler, machten ihm zu schaffen. Auch die disziplinarische Härte fand der Königssohn qualvoll. «Heute sind wir allerdings wesentlich milder geworden)), sagt McDonald zu allfälligen Vorwürfen. Zur Persönlichkeitsbildung gehört gemäss diesem pädagogischen Ansatz die spirituelle Bildung. Die morgendliche Meditation vor dem Unterricht wird auch für die Prinzessinnen Beatrice und Eugenie obligatorisch sein. Wer wie sie christlich getauft ist, muss zudem den sonntäglichen Gottesdienst regelmässig besuchen. Unentschuldigte Absenzen haben die bekannten Strafen zur Folge. «Ich hoffe nicht, dass der Eintritt von Beatrice und Eugenie auf unseren geregelten Tagesablauf Einfluss haben wird)), sagt Rektor McDonald im Hinblick auf seine prominenten Schülerinnen. Die potenziell stets gefährdeten Jung-Royals werden höchstens zusätzliche Sicherheitsmassnahmen nötig machen. Für den diskreten http://www.facts.ch/stories/9914-ges-college.htm - ._. _-.- -. -- Institut Le Rosey, Rolle,VD Schultypen: Kindergarten, Primarschule, Sekundarschule, Gymnasium. Schulprogramme fur Kinder aus: USA, GE. CH, F Ferienkurse Le Rosey wurde 1880 gegrundet, im Winter findet der Unterricht in Gstaad statt. Institut auf dem Rosenberg, SG Schultypen. Primarschule, Sekundarschule, Gymnasium, Handelsschule Schulprogramme für Kinder aus' USA, GB, I, D Sprachkurse. Ferienkurse Die jungeren Kinder sind in einr speziellen Villa mit grosszügigem Umschwung untergebracht. Collège du Léman, Versoix. GE Schultypen, Kindergarten, Primarschule. Sekundarschule, Gymnasium Schulprogramme für Kinder aus' GB, F, Sprachkurse. Ferienkurse Das 1960 gegrundete Collège liegt in einer zauberhaften landschafllichen Umgebung Lyceum Alpinum, Zuoz, GR Schultypen: Primarschule, Gymnasium, Vorbereitung Fachhochschulen, Handelsschule Schulprogramme fur Kinder aus: D. I Sprachkurse. Internationales Baccalauréat Den Schülern werden individuelle Förderkurse mit intensiver Betreuung angeboten. Die Preise variieren zwischen 45 000 und 60 O00 Franken pro Kind und Jahr 21.04.99 FACTS INTERAKTIV Seite 3 von. Schutz durch Bodyguards wird indes nicht die Internatsleitung, sondern das Elternhaus aufkommen müssen. Der Besuch englischer Kinder in Schweizer Internaten geht auf die Viktorianer zurück. Im letzten Jahrhundert schickten wohlhabende Familien ihre Töchter in die Schweiz, damit sie an so genannten Finishing Schools in der frischen Alpenluft ihre schicklichen Manieren perfektionierten. Seit dem Zweiten Weltkrieg ist auch die akademische Ausbildung hier zu Lande vermehrt gefragt. Ein Internatsbesuch macht laut dem Berner Pädagogen Jürgen Oelkers auch für die Persönlichkeitsentwicklung Sinn: «Die Distanz zur vertrauten Umgebung erweitert den Horizont und ermöglicht neue Perspektiven.)) Den Prinzessinnen ist das zu gönnen; doch auch die Schule profitiert von ihnen. Wenn sie schliesslich dereinst im Waadtland erscheinen werden, rechnet Rektor McDonald «mit einer noch grösseren Anerkennung für unser Internat)). Zumindest weltweite Publizität ist ihm gewiss. http://www.facts.ch/stories/99 14-ges-college.htm 21.04.99