service - Kreis Lippe

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service - Kreis Lippe
9. Jahrgang, Nr. 7
Oktober 2013
Magazin
service
Inhalt
service
Im Zeichen der Rose
Veranstaltungskalender
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser
des Lippe Magazins,
ein Lipper hängt in Kölle. Wer in
diesen Tagen in die Domstadt fährt und
vielleicht sogar das Stadion des 1. FC Köln
besucht, der sieht auf Werbeplakaten
vielleicht den Lipper Tobias Priß mit
seiner Familie. Wie es dazu kam, erzählen
wir in dieser Ausgabe.
Von anderen Lippern, die aufbrachen,
um in der Fremde groß rauszukommen,
soll hier ebenfalls die Rede sein. Jahr
für Jahr verließen tausende Ziegler die
Heimat, um in Deutschland, Holland,
Dänemark oder sogar Russland Beschäftigung zu finden. Lohn der harten Arbeit:
Mit dem verdienten Bargeld stiegen
sie gesellschaftlich in Lippe auf. Wir
berichten über das Leben der Wanderarbeiter und welche Spuren diese in
Lippe hinterlassen haben.
Und zu guter Letzt noch ein Hinweis
in eigener Sache: Der Kreis Lippe ruft
einen Fotowettbewerb zum 40. Geburtstag des Gesamtkreises Lippe aus. Alle
leidenschaftlichen Fotografen unter
Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, sind
aufgerufen, Ihr Bild der lippischen Rose
einzureichen. Die besten Bilder werden
in einem Kalender veröffentlicht.
Ihre
Meike Delang
Kreis Lippe
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umwelt
Kutsche fahren will gelernt sein
Der Ort Kachtenhausen
wirtschaft
Typen mit Ideen
Der Traum vom neuen Bad
Was ist die Charta
der Grundrechte der EU?
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tradition
Exotische Farbwelten
Lippe ist für mich …
Zieglerwesen damals und heute
Lippisch Platt
bildung
Kinderseite
Faszination Pharmazie
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genuss
Genusstage OWL 2013
Christianes kleine Küche
Lippisch genießen
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gesundheit
Teamwork – entscheidend
für den Erfolg!
Mobil bis ins hohe Alter
Verantwortungsvoller Umgang
ferien
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Der Sü
den vom Te
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Weg der Stille
Hennes meets Hermann
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Impressum
Lippe-Magazin
Herausgeber:
Kreis Lippe
Der Landrat
Felix-Fechenbach-Str. 5, 32756 Detmold
Telefon: 05231 62-0, Telefax: 05231 62-2151
e-mail: [email protected]
www.kreis-lippe.de
Chefredaktion:
v.i.S.d.P. Anne Helpup, Kreis Lippe
Redaktionskonferenz:
Justin Blum, Meike Delang, Madita Fischer,
Malik Schacht, Kreis Lippe
Marie-Theres Hahn, Stiftung Standortsicherung
Frank G. Müller, topp+möller
Lippe Tourismus & Marketing AG
Layout: Melanie Meier
Erscheint im Verlag topp+möller
Verlagsanschrift:
topp+möller GmbH & Co. KG
Postfach 2854, 32718 Detmold
Am Gelskamp 14-16, 32758 Detmold
Telefon: 05231 9199-0, Telefax: 05231 9199-10
e-mail: [email protected]
www.topp-moeller.com
Mediadaten 1/2013
Anzeigen:
Jürgen Krusch
e-mail: [email protected]
Bankverbindungen:
Sparkasse Detmold, Kto.-Nr. 366 40, BLZ 47 650 130
Postgiro Hannover, Kto.-Nr. 800 62-309, BLZ 25 010 030
Stand: Juni 2013
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Ökumenischer Pilgerweg von Schwalenberg nach Corvey
Weg der Stille
links: Der Weg führt auch am Schwalenberger
Stadtwasser vorbei.
rechts: Der Aussichtsturm auf dem Hungerberg.
Vier außergewöhnliche Zielorte auf
vier verschiedenen Etappen: Der Weg der
Stille verbindet auf etwa 40 Kilometern
den historischen Stadtkern Schwalenbergs
mit dem Schloss Corvey in Höxter. Es sind
Wander- und Pilgeretappen von jeweils 10
bis 15 Kilometern Länge, die zum Wandern und hören einladen, die Sinne öffnen
und zur inneren Ruhe und Gelassenheit
beitragen.
Die Zielorte Schwalenberg, Marienmünster, Brenkhausen und Corvey bieten
eindrucksvolle Schwerpunkte, die den
»Weg der Stille« zu etwas Besonderem werden lassen. Der Weg führt durch den Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge und
wechselt sich mit Kirchpfaden aus dem
Spätmittelalter, Forstwegen und dichten
Waldwegen ab und lädt dazu ein, Abstand
vom schnelllebigen Alltag zu gewinnen
und zu den eigenen Quellen zu finden. Der
Weg der Stille ist ein Gemeinschaftsprojekt
der Kreise Lippe und Höxter, der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Höxter,
der Lippe Tourismus & Marketing AG und
der Lippischen Landeskirche.
Der Ausgangspunkt in Schwalenberg
beginnt mit einer Schleife entlang des
Schwalenberger Stadtwassers zur evangelisch-reformierten Kirche der Stadt, in
deren Inneren das Emmaus-Tafelbild zu
beachten ist, das zu den bedeutendsten
Malereien aus dem 17. Jahrhundert im
westfälischen Bereich zählt. Durch den
Schwalenberger Wald führt der Weg vorbei
an der Oldenburg, die um 1100 errichtet
wurde. Über die Stationen der Benediktiner-Abtei in Marienmünster und dem
Aussichtsturm auf dem Hungerberg geht
es auf der zweiten Etappe durch den Luft-
kurort in Vörden zum Heiligengeisterholz
in Bremerberg. Die weiteren Ziele sind das
koptisch-orthodoxe Kloster in Brenkhausen, das Naturschutzgebiet Räuschenberg
und der abschließende Höhepunkt in
Höxter mit der Kilianikirche in Corvey. ✽
Der Weg ist in beide
Richtungen mit
dem Logo »Weg der
Stille« gekennzeichnet, das jederzeit
gut ersichtlich ist.
Informationen über den Pilgerweg,
Karten sowie verschiedene Tourrouten
gibt es im Internet unter
www.weg-der-stille.de oder
www.outdooractive.com
Corvey mit der Kilianikirche und dem Schloss sind Start- oder Endpunkt des Weges.
Eine der Stationen ist die Benediktiner-Abtei
in Marienmünster.
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oben links: Flammendender Teutoburger Wald (Aquarell 1978) /oben Mitte: Bolivianische Frauen am Brunnen (Aquarell 1962)
unten links: Frühling in Hiddesen (Aquarell 1976) / unten Mitte: Bolivianische Landschaft (Aquarell 1955) / rechts: Impressionen aus Bolivien (Öl 1946)
Nachlass des Malers Kurt Bialsototzky im Lippischen Landesmuseum
Exotische Farbwelten
Unter dem Titel »Exotische Farbwelten«
ist bis zum 1. Dezember eine Ausstellung des Künstlers Kurt Bialsototzky im
Lippischen Landesmuseum in Detmold zu
sehen. Und der Titel hält, was er verspricht.
Kurt Bialsototzky – auch Kurt Bial genannt – schaut in seinem langen bewegten
Leben auf viele Stationen zurück: 1896 in
Posen geboren, studiert er später an der
Berliner Kunstgewerbeschule und gerät als
Sohn einer jüdischen Familie schnell in die
Fänge der Nationalsozialisten. Verfolgt und
verhaftet, gelingt ihm 1939 die Flucht über
Paris nach Bolivien, seine Galerie muss er
im Stich lassen. Kurt Bial lebt und arbeitet
in La Paz und später in Cochabamba bis zu
seiner Rückkehr nach Deutschland im Jahre
1964. Von 1973 bis 1985 wird zunächst Bad
Salzuflen und dann Hiddesen sein neuer
und Hiddesen zugleich letzter Lebensmittelpunkt. Hier erinnert heute ein Ehrengrab
der Stadt Detmold würdig an den Maler.
Viele seine Werke sind von Bials
Auslandsaufenthalten geprägt: In Bolivien beeindruckt ihn die Farbvielfalt, vor
allem der Indio-Märkte und der bunten
Gewänder der Einheimischen. Die Farben
spiegeln sich in seinen Bildern wider. Doch
die Freude an den warmen Tönen macht
er sich auch nach seiner Rückkehr nach
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Kurt Bialsototzky als junger Künstler…
…und in seinen späteren Schaffensjahren.
Deutschland zu Eigen. In Lippe wie auch
auf späteren Reisen nach Südafrika,
Madeira oder den kanarischen Inseln
entstehen farbenfrohe Werke.
Ursprünglich vom Expressionismus
beeinflusst, kennzeichnen seine Bilder
zunächst eine klare und knappe Linienführung. Als Künstler setzt er sich mit dem
arbeitenden Menschen in faszinierenden
Genreszenen auseinander. Auch Natur
und Landschaft beeinflussen sein vielseitiges Schaffen. Max Osborn, Präsident
des Verbandes deutscher Kunstkritiker,
schreibt 1937 über den Maler: »Er ist
durchaus ein Mann der Farbe, in breiten,
hellen Flächen baut Bialostotzky seine
Bilder auf, mitunter glaubt man, einen
verjüngten Liebermann-Geist zu spüren.«
Die posthume Ausstellung »Exotische
Farbwelten« im Lippischen Landesmuseum knüpft an eine Präsentation
aus dem Jahre 1984 – noch zu Lebzeiten
des Künstlers – an, die ebenfalls in der
Residenzstadt stattfand. Die jetzige
Ausstellung zeigt die Werke Bials so
umfassend wie noch nie. Als großzügige
Schenkung von mehr als 500 Gemälden
und Zeichnungen an das Landesmuseum
ist sie seiner Tochter Hilde Pearton
(im Jahr 2004) und, nach ihrem Tod,
ihrem Ehemann Prof. Dr. Maurice Pearton
(im Jahr 2012) zu verdanken. Vermittelt
hat die Schenkung das Detmolder Ehepaar Birte und Rolf-Erich Wandhoff,
das die Bilder persönlich aus London
✽
abgeholt hat.
Fotowettbewerb zum 40. Geburtstag des Gesamtkreises Lippe
Im Zeichen der Rose
Sie begleitet Lippe schon weit über
den 40. Geburtstag des Gesamtkreises
hinaus: die lippische Rose. Über Jahrhunderte hinweg hat sie Bestand und ist heute
Identifikationsmerkmal für knapp 350.000
Lipperinnen und Lipper. Zum diesjährigen
Jubiläum des Kreises ruft Landrat Friedel
Heuwinkel jetzt alle auf, ihr schönstes Foto
der lippischen Rose per E-Mail einzusenden. Die zwölf originellsten Bilder werden
zum Jahreswechsel auf einen immerwähg
renden Kalender gedruckt.
»Wir sind stolz, Lipper zu sein. Die
lippische Rose symbolisiert dieses Selbstgefühl seit Jahrhunderten«, betont Landrat
Heuwinkel. Und tatsächlich finden sich an
zahlreichen Orten in Lippe – und darüber
angehinaus – lippische Rosen aus vergangeögen,
ner Zeit: auf Grenzsteinen, in Torbögen,
engestickt auf Kissen oder auf Familienlenwappen. Neben Rhein und Westfalenuss
ross ist sie zudem seit dem Anschluss
m
Lippes an Nordrhein-Westfalen im
Jahre 1947 Bestandteil des Landes-wappens. Die lippische Rose ist hi-es
storisch gesehen der älteste Teil des
Wappens und wurde vormals seit
1218 im Wappen der Edelherren
✽
zur Lippe geführt.
Teilnehmen kann jeder, der die Rechte an dem Bild besitzt und diese für den Wettbewerb an den Kreis Lippe abtritt. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Jeder
Teilnehmer kann ein Foto in druckfähiger Qualität (mind. 1 MB) einreichen. Da die
Fotos als Quadrat abgedruckt werden, sollte der Bildausschnitt entsprechend gewählt
werden. Darüber hinaus sind Angaben zum Fotografen (Name, Alter und Wohnort),
zum Ort der Aufnahme sowie eine kurze Beschreibung zur Bedeutung der abgelichteten lippischen Rose für den Fotografen notwendig. Diese Informationen werden auf
der Rückseite des Kalenderblattes abgedruckt.
Einsendeschluss ist der 31. Oktober.
Fotos können an [email protected] geschickt werden.
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In Wendlinghausen gehen die Schüler der Kartoffel auf den Grund.
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Gutes aus der Region genießen auf Schloss & Gut Wendlinghausen
Genusstage OWL 2013
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Schloss & Gunt
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Kulinarische Leckerbissen und jede
Menge Nützliches: Das versprechen die
Genusstage OWL am 28. und 29. September auf Schloss & Gut Wendlinghausen.
Im Rahmen des Erntedank-Schlossfestes
werden jeweils von 11.00 bis 18.00 Uhr über
100 Aussteller und Vermarkter regionale
Köstlichkeiten und nützliche Produkte
präsentieren. Gefördert vom Land NRW
hat der Projektträger BiOlokal e.V. rund um
seinen Vorsitzenden August Rettig und in
Kooperation mit der Lippe Tourismus &
Marketing AG sowie dem Veranstaltungsmanagement der Wirtschaftsförderung
des Kreises Lippe ein tolles Programm auf
die Beine gestellt. »Unser Ziel ist es, ein
Bewusstsein für die Qualität heimischer
Produkte zu schaffen und eine Identifikation mit Betrieben in der Region OWL
zu erzielen«, betont August Rettig. Auch
Landrat Friedel Heuwinkel wirbt für die
Veranstaltung: »Wir haben in Lippe und
ganz OWL hervorragende regionale Produkte. Besonders in Hinblick auf eine gesunde Ernährung und die Wertschätzung
hiesiger Erzeugnisse ist es wichtig, schon
die Jüngsten damit vertraut zu machen.«
Neben NRW-Umweltminister Johannes
Remmel und Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl ist er Schirmherr
der Genusstage 2013.
Bereits im Vorfeld wurden Kinder und
Jugendliche aus ganz Ostwestfalen-Lippe
mit ins Boot geholt. Sechs Grundschulklassen aus der Region kamen – im wahrsten
Sinne des Wortes – in den Genuss, auf Bau-
Lammhaxen kulinarisch zubereitet.
ern- und Gutshöfen zu erfahren, wo Möhren und Kartoffeln wachsen und wie sie auf
den Teller kommen. »Auf den Genusstagen
kochen die Kleinen dann mit den Großen«,
erläutert Schlossherr Joachim von Reden
das weitere Konzept. Sie und die Besucher
werden Teil einer Live-Kochshow, in denen
die Kinder selbst etwas Leckeres aus regionalen Lebensmitteln zubereiten.
Mit dabei ist auch die Hochschule OWL,
die vor den Sommerferien zu einem Ideenwettbewerb für die Genusstage aufgerufen
hat. Alle 8. und 9. Schulklassen konnten ihr
Lieblingsrezept, gekocht mit regionalen
Produkten, einschicken. Fünf Rezepte
werden auf den Genusstagen vom Team
des Studiengangs Lebensmitteltechnologie
professionell zubereitet und von einer Jury
bewertet. »Eine solche Veranstaltung für
ganz Ostwestfalen-Lippe, in Gemeinschaft
mit Jugendlichen, ist eine Chance, die
man nutzen muss. Was für tolle regionale
Hier kommen regionale Erzeugnisse auf den Teller.
Nachhaltige Landwirtschaft für Qualitätsprodukte
aus der Region.
Produkte wir haben, zeigen uns Vereine
wie BIOlokal und Lippe Qualität. Ihre
Arbeit hervorzuheben und bekannt zu
machen, ist Teil unserer Aufgabe«, erläutern Günter Weigel und Birgit Dabbert,
Projektverantwortliche bei der LTM AG
✽
und dem Kreis Lippe.
Weitere Informationen zu den Genusstagen OWL finden Sie im Internet unter
www.genussregion-owl.de
9
Lippe im Herbst
Veranstaltungskalender
ab September 2013
Dörentrup
»Genusstage OWL«
28. + 29. September,
11.00 bis 19.00 Uhr
Schloss & Gut Wendlinghausen.
Horn-Bad Meinberg
»Hörnchenfest«
29. September
Innenstadt.
Lage
»Lagenser Zeitreise
mit verkaufsoffenem Sonntag«
29. September
Innenstadt.
Detmold
»Krumme Kulturnacht«
2. Oktober, 18.00 Uhr
Krumme Straße/Unter der Wehme.
Bad Salzuflen
»dIRE sTRATS«
2. Oktober, ab 20.00 Uhr
Bahnhof.
Leopoldshöhe
»Kartoffelfest«
3. Oktober, 11.00 Uhr
Heimathof.
Extertal
»Brunnenfest und Brunnenlauf«
3. Oktober, 11.00 Uhr
Rathausplatz Bösingfeld.
Schieder-Schwalenberg
»Oktoberfest-Wochenende«
3. bis 6. Oktober
Freizeitzentrum am SchiederSee.
Lemgo
»TBV Lemgo – SG FlensburgHandewitt«
4. Oktober, 19.45 Uhr
Lipperlandhalle.
Detmold
»1. Meisterkonzert
Thomanerchor Leipzig«
4. Oktober, 19.30 Uhr
Konzerthaus, Hochschule für Musik.
Lemgo
»Musikfestival ,mixTour –
Renaissance der Musik‘«
4. bis 13. Oktober
Verschiedene Veranstaltungsorte.
Lemgo
»Wandelkonzert durch die vier
Lemgoer Innenstadtkirchen«
5. Oktober, ab 18.00 Uhr
Kirche St. Pauli.
10
Blomberg
»Gitarrenkonzert mit Adam Rafferty +
Gabriella Quevedo«
5. Oktober, 19.00 Uhr
Kulturhaus »Alte Meierei«.
Detmold
»Residenzfest
mit verkaufsoffenem Sonntag«
5. + 6. Oktober
Innenstadt.
Bad Salzuflen
»Konzert für Violine und Klavier«
6. Oktober, 16.30 Uhr
Kirche zu Bergkirche.
Detmold
»Cup der guten Worte – Poetry Slam«
8. Oktober, 21.00 Uhr
Kaiserkeller.
Schieder-Schwalenberg
»Öffentliches Schaubrauen«
10. Oktober, ab 9.00 Uhr
Brauhaus.
Lemgo
»,Slam trifft Renaissance-Jam‘ –
Freiheit von Wort und Ton 2013/1530«
11. Oktober, 19.30 Uhr
Rathaus.
Augustdorf
»Herbstkirmes«
11. bis 13. Oktober
Festplatz am Inselweg.
Extertal
»This ist Gothic Fest II«
12. Oktober
Burg Sternberg.
Kalletal
»Anke Johannsen Band«
12. Oktober, 20.00 Uhr
Deele Brosen.
Schieder-Schwalenberg
»8. Brakelsieker Volkslauf«
12. Oktober, ab 14.45 Uhr
Start und Ziel: Sportplatz Brakelsiek.
Blomberg
»Kartoffelfest
mit verkaufsoffenem Sonntag«
12. + 13. Oktober
Innenstadt.
Lage
»12. Töpfermarkt«
13. Oktober, 10.00 bis 18.00 Uhr
LWL-Ziegeleimuseum.
Blomberg
»HSG Blomberg-Lippe – SG BBM
Bietigheim«
13. Oktober, 16.00 Uhr
Sporthalle Ulmenallee.
Oerlinghausen
»Oerlinghauser Herbstnacht«
17. Oktober, 19.00 bis 23.00 Uhr
Innenstadt.
Lemgo
»Bruchmarkt
mit verkaufsoffenen Sonntag«
18. bis 20. Oktober
Innenstadt.
Schieder-Schwalenberg
»Autorentage zu Anita Albus«
18. bis 20. Oktober
Robert-Koepke-Haus.
Extertal
»2. Country-Nacht«
19. Oktober, 19.00 Uhr
Gästehaus Hotel Zur Burg Sternberg.
Horn-Bad Meinberg
»Bad Meinberger Bauernmarkt«
19. + 20. Oktober
Kurpark und Innenstadt.
Lemgo
»TBV Lemgo – Füchse Berlin«
20. Oktober, 15.00 Uhr
Lipperlandhalle.
Bad Salzuflen
»Abschluss: Musik für Spaziergänger«
20. Oktober, 16.30 Uhr
Kirche zu Bergkirchen.
Lemgo
»TBV Lemgo – GWD Minden« (Pokal)
23. Oktober, 20.15 Uhr
Lipperlandhalle.
Lemgo
»Beatrice Egli«
24. Oktober, 20 Uhr
Lipperlandhalle.
Lage
»Martinimarkt
mit verkaufsoffenem Sonntag«
25. bis 27. Oktober
Innenstadt.
Blomberg
»HSG Blomberg-Lippe –
VfL Oldenburg«
30. Oktober, 19.30 Uhr
Sporthalle Ulmenallee.
Lippe ist für mich…
Extertal
»Grünkohlexpress«
1. November
Bahnhof Bösingfeld.
Sechs Fragen an:
Schlangen
»Schlänger Markt
mit verkaufsoffenem Sonntag«
2. bis 4. November
Innenstadt.
Name:
Funktion:
Wohnort:
Arbeitsort:
Augustdorf
»20. Augustdorfer Varietee«
9. November, 20.00 Uhr
Witex-Halle.
Hava Pala
selbständige Frisörmeisterin
Bad Salzuflen, Ortsteil Schötmar
Lemgo
Ausstellungen
Lemgo
»Lippischer Künstlerbund:
Schrift und Zeichen«
bis 6. Oktober
Städtische Galerie Eichenmüllerhaus.
Detmold
»Sonderausstellung:
Unser Denkmal – Wir machen mit«
bis 13. Oktober
Lippisches Landesmuseum.
Lage
»Schwarze Keramik«
bis 13. Oktober
LWL-Ziegeleimuseum.
Detmold
»Verflixt! Geister, Hexen und
Dämonen«
bis 31. Oktober
LWL-Freilichtmuseum.
Lügde
»86. Martinimarkt in Elbrinxen«
26. bis 27. Oktober
Elbrinxer Marktscheune.
Detmold
»Die Senner – älteste Pferderasse
Deutschlands«
bis 31. Oktober
LWL-Freilichtmuseum.
Detmold
»Herbstkonzert des
Polizeichores Detmold«
26. Oktober, 19.30 Uhr
Stadthalle.
Detmold
»Kurt Bialostotzky. 1896-1985 –
Exotische Farbwelten«
bis 1. Dezember
Lippisches Landesmuseum.
Lügde
»Benefizkonzert des Brjansker
akademischen Chores«
27. Oktober, 17.00 Uhr
Kloster.
Detmold
»Die Falkenburg. Ursprung Lippes«
bis 31. Dezember
Lippisches Landesmuseum.
Lippe ist für mich …?
…mein Geburtsort und Wahlheimat.
Lippe bedeutet für mich Geborgenheit und
Sicherheit. Vor einigen Jahren bin ich in die
Heimat meiner Eltern, die Türkei, gezogen.
Nach drei Jahren bin ich aber nach Lippe
zurückgekehrt, weil ich gemerkt habe, wie
sehr ich Lippe verhaftet bin.
Gibt es einen Lieblingsort in Lippe.
Wenn ja, was macht ihn dazu?
Retzen, dort bin ich aufgewachsen. Das
Haus, in dem wir lebten, und der dazugehörige Garten liegen mir besonders
am Herzen. Von dort hat man einen idyllischen weiten Blick über die Felder und
die lippische Landschaft.
Wenn Sie ein »waschechter« Lipper
sind: Sind Sie stolz, ein Lipper zu sein?
Wenn Sie ein »Beutelipper« sind:
Was sind die Eigenarten der Lipper und
wie gehen Sie damit um?
In meiner Brust schlagen zwei Herzen:
ein deutsches und ein türkisches. Ich kann
mir aus beiden Kulturen das Beste ziehen:
die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der
Lipper und die Gelassenheit der Türken.
Ich sage von mir, dass ich eine waschechte
Lipperin bin, da ich hier geboren und aufgewachsen bin. Ein traditioneller Lipper
würde mich natürlich als »Beutelipperin«
bezeichnen, da meine Familie noch nicht
seit drei Generationen in Lippe lebt. So
gesehen ist meine Tochter nun die erste
waschechte Lipperin in der Familie.
Haben Sie einen Kulturtipp für uns?
Lippe ist Kultur! Nehmen Sie sich die
Zeit, sich umzusehen und aufmerksam
durch die Gassen der Altstädte zu gehen.
Die alten Fachwerkhäuser atmen und
leben Kultur und Tradition.
… und wie sieht es aus mit einem
Lieblingsrestaurant? Welches können Sie
empfehlen und warum?
Ich gehe gerne ins Restaurant Munzur in
Bad Salzuflen. Dort gibt es ostanatolische
Küche, von einem Geschmack, der nicht
zu überbieten ist. Am liebsten esse ich den
Grillteller und die Vorspeisen.
Gibt es etwas, was Lippe aus Ihrer
Sicht fehlt?
Ich bin alleinerziehende Mutter von
einer siebenjährigen Tochter. Von daher
finde ich, dass zu wenig für junge Familien
und Jugendliche in Lippe getan wird. Ich
würde mir mehr Freizeitmöglichkeiten
für Jugendliche wünschen und für junge
Familien, gerade für Alleinerziehende,
mehr Kindergärten und billigere Mieten
✽
in den Innenstädten.
11
Ein Zweispänner in Aktion.
Der Oesterholzer Martin Horstmann lehrt das Fahren von Ein- bis Vierspännern
Kutsche fahren will
gelernt sein
»Kutschfahrten fördern die Geselligkeit«, ist sich Martin Horstmann sicher.
Seit dem Jahr 2006 bildet der Oesterholzer
Fahrschüler aus, die die Kunst des Kutschenfahrens erlernen möchten. Denn
das will gelernt sein: »Wer mit einer
Kutsche fahren will, der sollte sich ausbilden lassen.« Und das sagt der 54-jährige
Fahrlehrer ganz uneigennützig. Denn die
Sicherheit steht für ihn an erster Stelle:
»80 Prozent der Unfälle mit einer Kutsche
passieren, weil irgendetwas vom Fahrer
nicht beachtet wurde.« Martin Horstmann
gehört zu den ganz wenigen Menschen
in Lippe, die eine vierspännige Kutsche
fahren und zudem auch noch das Fahren
mit der Kutsche ausbilden dürfen. In den
vergangenen Jahren hat sich der begeisterte Pferdeliebhaber mit verschiedenen
Lehrgängen weitergebildet. Begonnen hat
er mit dem C-Trainerschein für den Breitensport. Darauf folgten der B- und A-Trainerschein, die ihn zum Ausbilden der vierspännigen Kutschenfahrten berechtigen.
In seinem aktuellen Kurs, in dem er
das ein- und zweispännige Kutschfahren
ausbildet, konnte der Lehrer des Fahr- und
Kutschvereins Teutoburger Wald seinen 100.
Schüler begrüßen. »In dieser ganzen Zeit ist
nur einer durchgefallen. Der war so nervös,
Hier gibt’s das ServicePlus!
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+ Achsvermessung
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12
oben: Beim Kutschfahren gibt es einen Dresscode
für die Fahrer.
unten: Parcoursfahren mit einem Einspänner.
Parcoursfahren mit einem Zweispänner.
dass ihm das Geschirr immer aus den
Händen gefallen ist«, erinnert sich Horstmann. Ein Jahr später hat er die Prüfung als
Kursbester bestanden, versichert er.
Für jeden Einsteiger, der die Kutschfahrausbildung absolvieren möchte, ist der
Basispass erforderlich. Hier werden Kenntnisse zur Pferdekunde und Grundwissen
zum Kutschenfahren vermittelt. Zudem ist
der Pass die Voraussetzung für das kleine
Fahrabzeichen (Klasse 4). »Mit diesem sind
die Absolventen sicher im Umgang mit
dem Gespann und können ohne weiteres
auch auf der Straße fahren.« Horstmann
erinnert daran, dass sich theoretisch jeder
ein Pferd vor die Kutsche spannen dürfte
– auch ohne Fahrabzeichen. Doch er rät
davon ab, ohne Grundkenntnisse mit einer
Kutsche zu fahren. Schon gar nicht alleine.
»Ein Fahrer, der ohne Begleitung unterwegs ist, handelt meiner Meinung nach
grob fahrlässig.« Und das habe mehrere
Gründe, erklärt er. Zum einen müsse der
Fahrer die Pferde beherrschen können.
Dies könne aber bei einem Problem mit
dem Geschirr oder der Führungsleine
nicht mehr gewährleistet werden. Zum
anderen habe ein einzelner Fahrer kaum
noch Einfluss auf die Pferde, wenn diese
unerwartet die Flucht ergreifen wollen.
Für Martin Horstmann steht fest,
dass die Fahrten mit einer Kutsche die
Geselligkeit fördern. Besonders wenn es
darum gehe, vierspännig zu fahren. »Wir
brauchen mindestens vier Leute, um die
Pferde anzuspannen. Und eigentlich auch
genauso viele für die Fahrt, weil jederzeit
etwas passieren kann, was ich als Fahrer
nicht alleine lösen kann«, erklärt der erfahrene Lehrer, der auf die Unterstützung der
kompletten Stallgemeinschaft auf seinem
Hof zählen kann. Bei den Fahrten, die mitunter auch 20 bis 30 Kilometer lang sind,
gebe es schließlich nichts Besseres, als in
einer Gruppe unterwegs zu sein.
Für das Fahren mit der Kutsche, besonders mit Vierspännern, räumt Horstmann
auch gleich mit einem Irrglauben auf.
»Viele Menschen meinen, dass sie mit
Peitschen die Pferde dazu bringen, auf sie
zu hören. Das stimmt nicht. Die Peitsche
ist vielmehr ein Instrument der Kommunikation mit dem Pferd.« Durch das reine
Anlegen der Peitsche bezwecke er einen
Richtungswechsel, ebenso wie mit der
Führungsleine, die lediglich zum Lenken
diene. »Je unsensibler ich damit umgehe,
desto weniger werden die Tiere auf mich
hören«, ergänzt der Oesterholzer. Zudem
habe der Fahrer noch seine Stimme und
✽
die Bremsen als Hilfe.
Ein Vierspänner kurz vor dem Ausritt.
Die Fahrlehrgänge werden vom Fahr- und Kutschverein Teutoburger Wald in regelmäßigen Abständen angeboten. Auch Interessierte, die nur als Beifahrer die Fahrten
begleiten wollen, sind bei den Kursen willkommen. Den Teilnehmer werden hier
die Aufgaben eines Beisitzers vermittelt, und sie lernen außerdem an einem Wochenende die Sicherheitsaspekte im Straßenverkehr und beim Anspannen kennen.
Weitere Informationen gibt es unter www.fahrverein-teuto.de
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Das Herstellen der Ziegel war mit viel körperlicher Arbeit verbunden.
Eine Tradition, die gepflegt werden muss
Zieglerwesen
damals und heute
Traditionen müssen gepflegt, erhalten
und vor allem weitergegeben werden.
Einen ganz entscheidenden und prägnanten Anteil an einer lippischen Tradition
hat ohne Zweifel das Zieglerwesen. Viele
Zieglervereine feiern in diesen Jahren ihre
100-, 115- oder 125-jährigen Bestehen
und erhalten damit ein Stück weit die
Geschichte der lippischen Wanderarbeiter.
Getreu dem Motto: »Eintracht und Liebe
im schönen Verein, erhalten dem Leben
den Jugendschein.«
Um die Erinnerung wachzuhalten, fanden und finden Zieglerfeste statt.
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Denn so steht es geschrieben auf den
Fahnen des Ziegler- und Handwerkervereins Cappel-Mossenberg-Wöhren oder
des Ziegler- und Arbeitervereins Kalldorf.
Ein Zeichen des Zusammenhalts und der
Gemeinsamkeit unter den Vereinsmit-
Ofensetzer bei der Arbeit im Ringofen.
gliedern, teilten sie doch alle das gleiche
Schicksal: harte Arbeit fernab der Heimat.
»Ziegler hatten ein schweres Los«, erklärt
der 75-jährige Erhard Arning, der selbst
aus einer Ziegler-Dynastie stammt. Die
Vorfahren des Kalldorfers waren allesamt
Ziegler oder Zieglermeister. Er selbst ist seit
35 Jahren im Ziegler- und Arbeiterverein
Kalldorf Mitglied.
»Sie hatten woanders einfach das, was
sie hier in Lippe nicht hatten«, beschreibt
Arning die Situation der jungen Männer,
die in der Ferne ihr Geld verdienten. Sie
waren zwischen März und Oktober auf den
Ziegeleien, arbeiteten fast rund um die Uhr
und waren von Ostfriesland bis Stuttgart,
Berlin und Dresden und sogar in Holland,
Dänemark oder Polen und Russland
unterwegs. »In Lippe blieben nur noch die
Tagelöhner«, weiß Dietmar Albrecht, Vorsitzender des Ziegler- und Handwerkervereins Cappel-Mossenberg-Wöhren, dessen
Großvater ebenfalls Ziegler war. Und der
Kalldorfer Arning ergänzt: »Als die Ziegler
wiederkamen, verfügten sie über Bargeld,
während die Tagelöhner im Dorf weitgehend nur mir Deputaten entlohnt wurden.
Dieser Unterschied führte zu einem merkbaren sozialen Aufstieg der Ziegler in der
dörflichen Gesellschaft.«
Die steigende Bevölkerungszahl aufgrund einer deutlich verbesserten medizinischen Versorgung brachte für die lippischen Arbeiter nur wenige Alternativen:
»Entweder sie wanderten nach Amerika
aus oder sie wurden Ziegler«, sagt Albrecht.
Ein Großteil der jungen Männer entschloss
sich also dazu, auf Ziegeleien zu gehen, um
so die Familie zu ernähren. Im Jahr 1905
verließen bis zu 14.000 Lipper ihre Heimat
in nahezu alle Richtungen – der Höhepunkt in der rund 300-jährigen Geschichte
des lippischen Zieglerwesens.
»Zu dieser Zeit arbeitete etwa jeder
dritte erwerbstätige Mann als Ziegler«, sagt
Jessica Zimmermann, wissenschaftliche
Volontärin im Ziegeleimuseum in Lage.
Zusammen mit Standortleiter Willi Kulke
hat sie die aktuelle Sonderausstellung
»Wanderarbeit: Menschen – Mobilität –
Migration« (bis 29. September) konzipiert,
die unter anderem die lippischen Wanderziegler thematisiert. Neben dem Ziegeleimuseum versuchen heute noch einige
Zieglervereine die Geschichte der Ziegler
zu wahren. Von den ehemals 70 Vereinen
in Lippe existieren mittlerweile jedoch
nur noch 18. Davon sind derzeit 15 dem
lippischen Ziegler-Ring angeschlossen,
der seit 1968 ein Zusammenschluss der
noch verbliebenen Zieglervereine ist.
oben: Das Zieglerwesen war ein weit verbreitetes Handwerk in Lippe
unten: Die Tradition der Ziegler lebt auch noch heute weiter.
»Vor kurzem haben wir alle Vereinssachen des Zieglervereins Nalhof erhalten«,
berichtet Zimmermann. Weil sich dort
kein Nachfolger für den Vorstand gefunden habe, habe sich der Verein im Frühjahr auflösen müssen. »Die Fahne, der
Schriftverkehr, die Anstecknadeln und die
Rechnungsbücher sind jetzt bei uns im
Museum.«
»Heutzutage ist es nicht mehr so einfach, junge Menschen für einen Zieglerverein zu begeistern«, spricht Albrecht
aus Erfahrung. Seit 1999 ist er Vorsitzender
des im Jahre 1898 gegründeten Vereins
und weiß, dass der demographische
Wandel auch seinen Verein trifft. Wurden
Zieglervereine damals hauptsächlich
wegen des gleichen Berufsstandes und
Schicksals gegründet, steht heute die
Pflege der damaligen Traditionen im Vordergrund. Albrecht: »Wichtig ist aber, dass
die Förderung der Geselligkeit, die schon
in den ersten Statuten niedergeschrieben
wurde, weiterhin besteht.« Nur durch
die Gemeinschaft könne schließlich
auch die Brauchtumspflege, die Wahrung
Fotos: LWL-Industriemuseum – Ziegelei Lage
der Geschichte und Tradition sowie das
Gedenken an die Verstorbenen erhalten
werden.
Besonders die Bereitschaft vieler
Vereine, seit Mitte der 1970er Jahre auch
Frauen die Mitgliedschaft zu ermöglichen,
hat dabei geholfen, die Mitgliederzahlen
stabil zu halten. Während Kalldorf bereits
1976 dem Mitgliederschwund auf diese
Art entgegen wirkte, sollten die Frauen in
Cappel, Mossenberg und Wöhren erst
1994 die Möglichkeit bekommen, in den
Verein einzutreten.
Dass viele Vereine nach wie vor die
Traditionen am Leben erhalten, zeigt die
große Resonanz, die die Jubiläumsveranstaltungen noch immer erfahren. Die
Begeisterung der Menschen, die sich regelmäßig um die Aufarbeitung und Pflege dieser Traditionen widmen, Dorfrundmärsche
organisieren und, wie das Ziegeleimuseum
in Lage, die Erinnerungen an das lippische
Zieglergewerbe bewahren, sorgt dafür, dass
die Vereine auch weiterhin viele weitere
Jubiläen feiern und zum Gedenken der
lippischen Wanderarbeiter beitragen. ✽
15
Für den Sport.
Interview mit Torben Kietsch, Geschäftsführer der HSG Blomberg-Lippe
Teamwork – entscheidend
für den Erfolg!
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Torben Kietsch
Platz 8 in der vergangenen Saison –
Klassenerhalt rechtzeitig gesichert –
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Herr Kietsch, welche Zielsetzungen
verfolgt die HSG in dieser Spielzeit?
Geht noch mehr?
Wir haben die mit Abstand jüngste
Mannschaft der Liga – im Schnitt gerade
einmal knapp 20 Jahre jung. Deswegen
tun wir gut daran, uns realistische Ziele
zu setzen. Mehr Spiele als letztes Jahr zu
gewinnen, ist sicherlich einer unserer Vorsätze. Mit großem Einsatz und attraktivem,
schnellen Handball vor allem unser Heimpublikum zu begeistern und neue Fans
hinzugewinnen, steht ebenfalls auf unserer
Agenda. Was nach Ende der BundesligaHauptrunde zu Buche steht, wird man sehen. Platz 6 wäre ein Traum, da muss dann
aber wirklich alles passen. Letztendlich geht
es zunächst darum, möglichst frühzeitig
den Klassenerhalt dingfest zu machen, alles
andere ist dann das Bonus-Programm.
Wie interpretieren Sie Teamwork
speziell für Ihren Verein und wie funktioniert das?
Teamwork ist bei unserer HSG wohl
eines der absolut dominanten Schlagwörter. In der Bundesliga kann unsere Mannschaft nur bestehen, wenn alle richtig
»Gas geben«, füreinander fighten und
konzentriert und im Verbund auf der Platte
stehen. Aber auch abseits des Feldes geht
es nur als Team. Ich denke da vor allem
an unsere zahlreichen ehrenamtlichen
Helfer, die z.B. rund um die BundesligaHeimspiele als Ordner agieren, den Aufund Abbau bewerkstelligen oder die beste
Caféteria der Liga betreuen.
Oder nehmen wir das Hallenprojekt
in den Fokus: Auch hier ging es nur Hand
in Hand mit allen Beteiligten. Und das
Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen.
Wir haben nun eine moderne, schicke
Spielstätte, die Lust auf mehr macht und
neue Möglichkeiten bietet.
Rudi Kaup ist, neben seinem Hauptjob
als Vorstand des Elisenstifts, ehrenamtlich
als Beiratsmitglied in der HSG tätig. Mit
ihm tausche ich mich quasi täglich aus, er
ist einer meiner engsten Vertrauten. Insbesondere bei wichtigen Entscheidungen
hole ich mir gerne bei ihm Rat. Dies gilt
aber z.B. auch für Uwe Leidt und Jens
Genge, die ebenfalls den Beirat bilden und
ins Tagesgeschäft mit eingebunden sind.
Zudem ist Trainer und Sportdirektor André
Fuhr mein erster Ansprechpartner bei vielen Themen. Da wird auch mal kontrovers
diskutiert. Letztendlich vertreten wir aber
nach außen eine Linie – und das ist gut
so! Auch in dieser Hinsicht agieren wir als
Team, was uns trotz der arbeitsintensiven
Aufgabe bei der HSG stark macht.
Vor und nach den Heimspielen haben
Sie sicherlich immer eine ganze Menge
Arbeit? Wer unterstützt Sie dabei und
wie laufen eigentlich die Vorbereitungen
dafür?
Wie schon erwähnt, würde rund um die
Bundesliga-Heimspiele an der Ulmenallee
ohne unsere treuen, ehrenamtlichen Helfer nichts laufen. Deren Unterstützung ist
einfach großartig, viele von ihnen sind seit
zig Jahren mit dabei. Ansonsten organisieren wir die Heimspiele natürlich vor allem
aus der Geschäftsstelle heraus. Hier halten
mir »FSJ’lerin« Jana Grote, Marketingmitarbeiter Julian Hofmann und temporär
weitere Praktikanten den Rücken frei.
Wenn Sie langfristig die Ziele der
HSG definieren, was steht dabei im Vordergrund?
Seit 2006 sind wir wieder in der ersten
Liga – mittlerweile fest verankert. Wir
agieren sehr solide und auch wirtschaft-
>>>
Wenn man Ihre Aktivitäten als Geschäftsführer aus der Distanz so betrachtet, fällt auf, dass Sie einen sehr engen
Kontakt zu Rudi Kaup vom Elisenstift
pflegen. Treffen Sie Ihre Entscheidungen
eigentlich immer gemeinsam?
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Landrat Friedel Heuwinkel mit Neuzugang
Lisa Bormann-Rajes.
Dr. med. Titus Bertolini (Mannschaftsarzt ) mit
der Rekonvaleszentin Ann-Cathrin Kamann.
lich. Mit dem Rückenwind unserer Helfer,
unserem breitgefächerten PartnerNetzwerk und dem Publikum wollen wir
kontinuierlich daran arbeiten, Schritt
für Schritt die Entwicklung des Vereins
voran zu treiben. Die aktuelle Bundesliga-Mannschaft hat immenses Potential
– das wollen wir weiter herauskitzeln und
auch mal die Großen ärgern. Und auch
im Nachwuchsbereich werden wir unsere
Stellung als deutscher Top-Verein festigen
und weiter ausbauen. Bei der Realisierung
agieren wir aber weiterhin solide, orientieren uns am Machbaren, keine »wilden
Werke« – eben typisch lippisch bodenständig. Wenn wir dies im Blick haben,
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Hermann vor dem Stadion des 1. FC Köln.
Tobias Priß und Fabian Pappalardo im Stadion ihres Clubs.
Wie die Leidenschaft zum 1. FC Köln Lipper und Rheinländer verbindet
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werden wir unseren Weg gehen und in der
Handball-Welt noch das eine oder andere
Ausrufungszeichen setzen.
Das Interview führte Jürgen Krusch.
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Hennes meets Hermann
Eigentlich hat Fabian Pappalardo mit
dem Kreis Lippe so gar nichts am Hut. Das
Hermannsdenkmal? Schön und gut. Aber
wer den Kölner Dom direkt vor der Haustür
hat, der braucht kein lippisches Wahrzeichen. Der 30-Jährige ist »ne echte Kölsche
Jung«, der 1.FC Köln sein Verein. Bei jedem
Spiel ist Fabian Pappalardo dabei, und
auch die übrigen Tage der Woche schlägt
sein Herz für rot und weiß. Im Fanshop des
Vereins bringt er Trikots, Schals, Kaffeebecher, Socken, Krawatten, Schnuller und
den Plüsch-Hennes, das Maskottchen der
Kölner, unter die FC-Fans. Und hier beginnt die Geschichte: Kein Kölsche Jung,
aber ebenso fußballverrückt ist Tobias
Priß. Weil der Detmolder eine Frage zum
neuen Trikot hat, wendet er sich im vergangenen Jahr an den Fanshop-Mitarbeiter
Fabian Pappalardo. Fußball verbindet. So
abgedroschen die Phrase auch klingen
mag, bei dem Lipper und dem Rheinländer
trifft sie zu, denn ab sofort werden Trainerwechsel und Neuzugänge, Siege und
Niederlagen über E-Mail oder Smartphone
und schließlich auch von Angesicht zu
Angesicht diskutiert.
Bei einem Besuch in Detmold lernt
Fabian Pappalardo die Vorzüge des Lipperlandes kennen, allen voran natürlich das
Hermannsdenkmal auf der Grotenburg.
Nicht ganz der Kölner Dom, aber dennoch
einen Besuch wert, befindet er und lädt
zum Gegenbesuch an den Rhein. Weil Tobias Priß jedoch nicht nur FC-Fan mit Leib
und Seele ist, sondern auch waschechter
Lipper, gibt’s vorher noch den Hermann
im Miniaturformat für seinen Gast. Dieser
ziert heute eine Schrankwand in Köln. Das
Nicht der Kölner Dom, aber auch ganz schön groß: Fabian Pappalardo vor dem lippischen Wahrzeichen.
RheinEnergieStadion hat Hermann auch
schon gesehen, nur zu seinem Pendant
Hennes hat er es noch nicht geschafft.
Die Fan-Freundschaft trägt weitere
Früchte: Im Mai bewirbt sich Tobias Priß
mit seiner Frau und seinen beiden Kindern
bei einer Aktion des Kölner Express und
des FC-Sponsors Erima als »Fan-Familie
des Jahres«. Den Hinweis auf die Aktion
bekam er – wie kann es anders sein – von
Fabian Pappalardo. Kurzerhand wirft
sich die ganze Familie in ein Köln-Trikot,
macht ein Foto und schickt es ein.
Die gute Nachricht kommt ein
paar Tage später: »Vier gewinnt«
titelt der Express und lädt
die Detmolder zu einem
Fotoshooting für eine groß
angelegte Werbekampagne nach Köln ein. Beim
Werbespot zur Präsentation des neuen Trikots
spielen sie eine Hauptrolle – neben den
aktuellen Profis des 1. FC Köln, Sascha
Bigalke, Jonas Hector und Bruno Nascimento. Später lernt die Familie zudem
die Alt-Stars Stephan Engels, Herbert
Zimmermann und Hannes Löhr kennen –
mehr FC geht nicht.
Wie die Leidenschaft zum 1. FC Köln
Lipper und Rheinländer verbindet,
zeigt dieses Beispiel. Und eins steht fest:
Hennes und Hermann sind gar nicht
✽
so weit voneinander entfernt.
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Falko Sieker
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»Archäologisches Freilichtmuseum in Oerlinghausen«
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Die in Vergessenheit geratene Sprache
Martina Scheideler aus Lügde stellt ausgefallene Delikatessen
für Feinschmecker her
Typen mit Ideen
Ein frisches knackiges Brötchen mit
Omas guter Erdbeermarmelade, dazu ein
Ei mit Jodsalz aus der Papppackung und
eine Tasse Kaffee, gesüßt mit handelsüblichem Raffineriezucker: So oder so
ähnlich sieht bei vielen Menschen das
tägliche Frühstück aus: Durchaus lecker,
aber nicht wirklich spektakulär.
Echte Abwechslung, nicht nur bei
der ersten Mahlzeit des Tages, bietet hier
das ausgefallene Feinkostsortiment von
Martina Scheideler. Die Lügderin produziert in einer kleinen Manufaktur, in
ihrem Wohnhaus in der Bahnhofsstraße,
nicht nur scharfe und würzige Aufstriche
wie Chili-Apfel-Gelee oder Feigen-SenfAufstrich, sondern auch extravagantes
Blütensalz, Blütenzucker und pfiffige Essigsorten. »Angefangen hat das Ganze vor
etwa zehn Jahren aus einem Hobby heraus.
Mit der Zeit habe ich dann immer mehr
Produkte hergestellt und diese als Teil des
Sortimentes im früheren Teeladen hier in
Lügde verkauft«, erinnert sie sich. Heute
kann man die Kreationen von Martina
Scheideler nicht nur auf verschiedenen
Genussveranstaltungen in der Region
kaufen, sondern auch über einen eigenen
Online-Shop im Internet. Der Großteil des
endeten Obstes und der benutzten
verwendeten
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Genuss
Alles aus einer Hand: Martina Scheideler mit einer Auswahl ihrer selbst hergestellten Gaumenschmeichler.
Im Moment haben es ihr vor allem Geschmacksexperimente mit verschiedenen
Essigvariationen angetan. Tipps, wozu
zum Beispiel Ringelblumen-, Kapuzinerkresseblüten- oder Hibiskusblütenessig
besonders gut passen, bekommt der Käufer bei Martina Scheideler natürlich gratis
dazu. »Es sind schon sehr ausgefallene
Sachen dabei, und die Herstellung ist teilweise recht aufwendig, aber
die Nachfrage zeigt,
dass die Menschen
gerne neue Dinge ausprobieren wollen«.
Auf die Frage, ob denn auch auf dem
heimischen Küchentisch Gläschen und
Fläschchen aus eigener Herstellung
zum Einsatz kommen, antwortet sie:
»Na klar, wenn auch nicht jeden Tag. Es
sind ja schon besondere Produkte mit speziellem Geschmack.« Aktuell produziert
die Lügderin viele Senf-Aufstriche und
scharfe Variationen. »Besonders Chili ist
✽
grade sehr beliebt«, sagt sie.
Wer auf den Geschmack gekommen ist,
sollte auf jeden Fall den Online-Shop
von Martina Scheideler unter
www.ostaras-köstlichkeiten.de
besuchen.
Außerdem ist die Lügderin auf
folgenden Märkten mit einem Stand
vertreten:
– Bauernmarkt in Bad Meinberg
am 19. und 20. Oktober
– Wintermarkt auf dem Rittergut Großgoltern in Barsinghausen
am 2. und 3. November
– Adventsmarkt in Hämelschenburg
vom 29. November bis 1. Dezember
Bunt und ausgefallen: Die Produktpalette von
Martina Scheideler hat jede Menge exotische Spezialitäten zu bieten und wächst ständig weiter.
22
Lippisch Platt
»Lippsk Platt is eun austwestfälsken
Tungenslag. Vandage gifft dat nich mer
velle Lüe, de lippsk Platt küert.« Wer diesen
Satz zumindest inhaltlich versteht, darf
sich glücklich schätzen, denn mit der
Sprachform Lippisch Platt können heutzutage nicht mehr viele Menschen etwas
anfangen.
Einer, der das alte Lippsk Platt seit
Kindesbeinen an kennt, ist Heinz Schäfermann aus Pivitsheide V.L. Der 78-Jährige
ist nicht nur Leiter der Fachstelle für
Mundart und Brauchtumspflege beim
Lippischen Heimatbund und Mitglied im
Bundesrat für Niederdeutsch, sondern
engagiert sich auch seit über 30 Jahren in
der »Plattdeutschen Gruppe« des Heimat- und Verkehrsvereins Pivitsheide
V.L. Ungefähr 20 solcher »Klöngruppen«
existieren derzeit in Lippe. »Bei uns zu
Hause wurde damals Platt gesprochen,
und so bin ich schon in frühester Kindheit,
quasi seit ich hören kann, damit in Verbindung gekommen. Heute ist die Sprache
leider zu einem Kulturgut geworden, das
immer mehr in Vergessenheit gerät«, sagt
Heinz Schäfermann. Das habe vor allem
mit den Einflüssen und Folgen der letzten
Weltkriegsgeschehnisse zu tun. »Damals
sind viele Vertriebene aus den ehemaligen
Ostgebieten oder Ausgebombte aus dem
Ruhrgebiet und anderen Regionen nach
Lippe gekommen. Da diese Menschen
kein Platt verstanden haben, wurde in
Lippe mehr und mehr Hochdeutsch
ps von
Tip
Opa
Schröder
Auch
August
Schröder
aus Lothe
erinnert sich
an die Zeiten, als er
noch Lippisch Platt gesprochen hat. »Leider beherrschen heutzutage nur noch wenige Lipper diese
gesprochen«, erklärt der 78-Jährige. Zwar
hätte man hier und da auch weiterhin die
alte Sprachart benutzt, aber mit der Zeit
geriet Lippisch Platt immer mehr in den
Hintergrund. Heute engagiert sich Heinz
Schäfermann für den Erhalt der lippischen
Mundart. »Wichtig wäre es, wenn die angehenden Pädagogen schon in der Uni mit
solchen regionalen Sprachformen vertraut
gemacht würden. Es geht nicht darum,
dass die Kinder in der Schule später perfekt Platt sprechen, aber sie sollen wenigstens der Sprache einmal begegnet sein
und um ihre Existenz wissen«, begründet
er. Die Länder der Europäischen Union
hätten sich in einer gemeinsamen Charta
schließlich auch zum Schutz der Regionalund Minderheitensprachen verpflichtet.
»Dann müssen sie aber
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links: Auch heute noch
werden Bücher in
lippisch Platt herausgegeben, wie hier
vom Lippischen
Heimatbund.
rechts: Lustiges auf Platt
findet man unter anderem in diesem Werk
»De vamuckten Fleugen« von Fritken
Schemmels von 1964.
alte Mundart«, bedauert der 90-Jährige.
Ein lippischer Vers in plattdeutsch ist
ihm über die Jahrzehnte im Gedächtnis
geblieben:
We wunnerschön es iuse lippske heume,
man draw dat blauß nich öberseuhn
un mott auk mol in’n Lippsken blüiben,
nich jümmerteo in’t Iutland teuhn.
Die »Übersetzung« gibt es in der
nächsten Ausgabe des Lippe Magazins.
Lippsk Platt
Lippisch Platt ist ein Dialekt im niederdeutschen Sprachraum und stellt
eine Variante des Ostwestfälischen dar,
welches wiederum eine Dialektgruppe
des Westfälischen ist. Das Lippisch
Platt zeichnet sich vor allem durch das
Fehlen der Brechung der alten Kurzvokale aus. Beispiele hierfür sind Braut/
Breaot (Brot), Feut (Fuß) oder Kaise
(Käse). Außerdem werden Laute wie
»sch« oder »ch« wesentlich betonender
ausgesprochen.
Gedächtnis der Menschen in Lippe verschwindet. »Denn das wäre sehr schade
und ein Verlust an Kultur und Identität«,
fasst Heinz Schäfermann zusammen. ✽
Bei wem jetzt das Interesse an der
lippischen Mundart geweckt wurde,
der ist herzlich eingeladen, selbst
einmal an einem »Klönabend« teilzunehmen. Für Fragen zu Terminen,
Vereinen, Gruppen oder Lippisch Platt
selbst steht Heinz Schäfermann unter
Tel.: 05232 89067 gerne zur Verfügung.
Übrigens: Am Sonntag, 20. Oktober,
findet im »Hörster Krug« in Lage, Teutoburger-Wald-Straße 1 das diesjährige
gesamtlippische Plattdeutschentreffen
statt. Beginn ist um 14.30 Uhr. Hierzu
sind alle Freunde der plattdeutschen
Mundart herzlich willkommen.
23
Hallo Liebe Kinder,
WENN ICH IN DIESEN TAGEN AUS DEM FENSTER
SCHAUE, DANN IST ES OFT GANZ SCHÖN GRAU
UND NASS. MORGENS IST ES JETZT WIEDER LANGE DUNKEL
UND ABENDS GEHT DIE SONNE FRÜH UNTER. DER HERBST
HAT ABER NATÜRLICH AUCH SEINE SCHÖNEN SEITEN.
DAS ERNTEDANKFEST ZUM BEISPIEL ZEIGT DIE VORZÜGE DIESER
JAHRESZEIT AUF, DENN FELD- UND GARTENFRÜCHTE GIBT ES
JETZT BESONDERS VIELE. MEINE RÄTSEL UND SPIELIDEEN
DREHEN SICH DIESMAL AUCH UM DAS TRADITIONSFEST
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25
Heute: Scharfer Herbst
Gute Küche
will gelernt sein.
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kleine Küche
Liebe Leserinnen und Leser
des Lippe Magazins,
genau vor einem Jahr habe ich für Sie
an gleicher Stelle ein leckeres Kürbisgericht herausgesucht, denn welche Frucht
passt besser zu der Jahreszeit als diese.
Auch in diesem Herbst stelle ich Ihnen
ein Kürbisrezept vor. Ein Rezept, das es
in sich hat. Gepaart mit Garnelen und
Chilischoten wird der Kürbis zu einem
ganz besonderen Geschmackserlebnis.
Ich wünsche Ihnen wie immer
ein gutes Gelingen, viel Spaß beim
Nachkochen und einen guten Appetit!
Ihre
Christiane
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Garnelen mit Chilischoten und Kürbis
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Zutaten (für 2 Personen):
2 Zwiebeln
400 g Kürbisfruchtfleisch
1 rote und 1 grüne Chilischote
1 gelbe und 1 rote Paprika
3 EL Pinienkerne
2 TL Rapsöl
300 ml Tomatensaft
Salz, Pfeffer (nach Geschmack zusätzlich etwas Chiligewürz)
1 TL Currypulver
240 g küchenfertige Garnelen
6-8 EL geriebener Käse
Und so wird’s gemacht:
1. Zwiebeln schälen und mit dem Kürbis würfeln. Chilischoten und
Paprika waschen und entkernen, Chilischoten in Ringe und
Paprika in Streifen schneiden.
2. Pinienkerne in einer Pfanne fettfrei rösten und herausnehmen.
Backofen auf 180 Grad (Umluft 160 Grad) vorheizen.
3. Öl in einer Pfanne erhitzen, Kürbis- und Zwiebelwürfel sowie
Chiliringe kurz darin anbraten (ca. 3 Minuten) und mit Tomatensaft ablöschen. Paprikastreifen dazugeben, mit Salz, Pfeffer und
Currypulver würzen und weitere 5 Minuten dünsten. Wer mag,
kann die Mischung noch mit etwas Chilipulver (Chiliflocken)
abschmecken.
4. D
Die Garnelen abspülen und trocken tupfen und
m
mit der Kürbismischung in eine Auflaufform
(ca. 25 x 30 cm) geben, mit Käse und Pinienkernen
bestreuen und im Backofen auf mittlerer Schiene
ca. 25-30 Minuten backen.
Dazu schmeckt besonders gut
Baguette oder Wildreis.
Hinweis:
Beim Hokkaido-Kürbis kann die Schale mit verwendet
werden,
man spart sich ein mühseliges Schälen.
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Die Kürbismischung sollte nur max. 5 Minuten in der
Pfanne dünsten, weil die Mischung sonst zu weich wird und
Pfann
verliert.
an Geschmack
Geschm
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immer mehr an Bedeutung gewonnen und
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Eine
große
W
Wanne,
Alu-Wanne,
bis
m Rand gefüllt mit
zum
frischen rosa Fleischstücken, wird von
Kurt Lux auf die Anrichte gehoben. Gleich
daneben warten bereits zwei weitere
Behältnisse mit geschälten Kartoffeln
auf ihre Weiterverarbeitung. Was nach
den Speisenvorbereitungen für eine
große Festgesellschafft ausschaut, ist im
Barntruper Wirtshaus »Zum Raben« ganz
normales Tagesgeschäft.
»Diese Menge brauchen wir an
einem gewöhnlichen Wochentag, samstags und sonntags ist es deutlich mehr«,
erklärt Küchenchef Kurt Lux. Grund für
diese wahren Berge an Zutaten sind
die XXL-Gerichte, die der 45-Jährige
gemeinsam mit Ehefrau Nicole seit rund
vier Jahren auf der Speisekarte ihres
»Raben« anbieten.
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Von 1.200 Gramm schweren Schnitzeln
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be zwei Kilogramm Bratwurst-Monüber
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stern bis hin zu fünfpfündigen Hamburger-Variationen: Wer große Portionen liebt
und mit einem überdurchschnittlichen
Appetit ausgestattet ist, der kommt im
»Raben« voll auf seine Kosten. »Wir bieten
aber natürlich auch kleinere Portionen an,
und wer seinen Teller nicht schafft, dem
packen wir den Rest selbstverständlich
zum Mitnehmen ein«, sagt Gastronomin Nicole Lux. »Unsere Zutaten kaufen
wir frisch in der Region ein, das Fleisch
kommt direkt von einem Fleischer hier
aus Barntrup. Wichtig ist, dass auch bei
großen Portionen Geschmack und Qualität stimmen: Nur XXL allein reicht nicht«,
fügt Kurt Lux an.
Dieses Konzept erfreut auch die Gäste,
die sogar aus Hannover, Bielefeld oder
Gütersloh nach Barntrup kommen. Rund
Nicole und Kurt Lux mit einer Tagesportion
Kartoffeln und Fleisch.
Nicht nur die Speisen im Raben haben
XXL-Format.
70 hungrige Besucher finden im »Raben«
gleichzeitig Platz, außerdem stehen bei
schönem Wetter weitere Tische und Stühle
im Biergarten hinter dem Wirtshaus parat.
»Am Wochenende bieten wir ein großes
Schnitzelbuffet für 13,50 Euro an, bei dem
Kinder bis neun Jahre gar nichts und Kinder von zehn bis zwölf Jahren nur die Hälfte zahlen müssen«, sagt Nicole Lux. Wegen
des großen Andrangs sei eine rechtzeitige
Reservierung unbedingt zu empfehlen.
»Am Wochenende haben wir die Tische an
einem Abend wirklich viermal oder mehr
ausgebucht«, sagt der Küchenchef.
Den größten XXL-Burger, den es im
»Raben« zu bestellen gibt, hat in vier Jahren übrigens erst ein einziger Gast an Ort
und Stelle aufgegessen. »Wer großen Durst
mitbringt, für den haben wir auch das
passende Getränk aus Drei-Liter-Gläsern
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parat«, verrät das Ehepaar Lux.
Auf den Geschmack gekommen?
Dann besuchen Sie das
Wirtshaus »Zum Raben«
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auch das Augustinum Detmold
wird in diesem Jahr ganz besonders auf dieses Datum einstimmen.
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Gäste und Besucher zu einem bunten Herbstmarkt.
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Palette die Ernte aus der ganzen
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e.V. in Form von leckeren Marmeladen und Gelees. Probieren Sie
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Schmuck, Keramik und Tonwaren
sowie Karten und Kalender laden Für eine unterhaltsame Auszeit
zum Stöbern ein. Der Eine-Welt- vom Markt-Besuch sorgen am
Nachmittag im Augustinus-Saal
die Kinder der Tagesstätte „Regenbogen“. Damit Sie den Tag auch
kulinarisch genießen können, lädt
unser Restaurant zu einer entspannten Pause mit Waffeln und
Kaffee ein. Und wer es lieber deftig
mag, für den hat unser Küchenchef
eine herzhafte Suppe zubereitet.
Freuen Sie sich auf einen bunten
Herbsttag im Augustinum Detmold, das Sie in unseren Hausführungen an diesem Tag auch gerne
näher kennen lernen können.
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Was ist
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der Grundrechte
der EU?
Die EU beruht auf Grundsätzen wie
Freiheit, Demokratie und der Wahrung
der Menschenrechte. Die Erinnerung an
die Vergangenheit kann helfen, sich der
Bedeutung dieser Grundsätze bewusst zu
werden, Herausforderungen von heute
anzugehen und an einem Europa von
morgen mitzugestalten. Deshalb fördert
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von Stätten, Mahnmalen und Archiven,
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Die Charta der Grundrechte der EU sichert jedem Unionsbürger Grundrechte zu.
Erstmals wurden diese so umfassend und verständlich niedergeschrieben.
Die Charta orientiert sich an der Europäischen Menschenrechtskonvention und
der Europäischen Sozialcharta, den mitgliedstaatlichen Verfassungen und internationalen Menschenrechtsdokumenten sowie an der Rechtsprechung der europäischen Gerichtshöfe. Seit 2009 ist sie mit dem Inkrafttreten des Vertrags von
Lissabon rechtsgültig.
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EchU
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Bei der Pharmatechnik ist die Stipendiatin voll in ihrem Element.
Lisa Rohling fühlt sich pudelwohl in Lippe.
Stiftung Studienfonds OWL: Lisa Rohling studiert
Pharmatechnik an der Hochschule OWL in Lemgo
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In der vorherigen Ausgabe des Lippe
Magazins haben wir Ihnen Julia Johannhanwahr vorgestellt. Sie ist Stipendiatin der Stiftung Studienfonds OWL. Ihr
Stipendium wird von der Stiftung Standortsicherung Kreis Lippe finanziert. Neben
ihr gehört auch Lisa Rohling zu den rund
900 seit 2006 geförderten Studierenden in
OWL. Sie studiert Pharmatechnik an der
Hochschule OWL in Lemgo und erhält seit
Oktober 2012 ein Leistungsstipendium
der Stiftung. Lisa Rohling ist vorerst die
letzte Studierende, die wir in unserer Serie
vorstellen.
Bis zur 9. Klasse wollte Lisa Rohling
noch Tierärztin werden. Doch dann stellte
sie im Rahmen eines Schülerpraktikums
fest, dass dieser Beruf zwar abwechslungsreich und interessant ist, aber einfach
nicht zu ihr passt. Mit der Wahl ihrer
Leistungskurse Chemie, Mathe und Physik
hat sie dann in der Oberstufe die naturwissenschaftliche Richtung eingeschlagen.
Die drei Fächer prüfte sie auch hinsichtlich
eines möglichen Studiums, merkte jedoch
schnell, dass in keinem der Studiengänge
alle oder wenigstens zwei der Fächer vereint würden.
Nach eingehender Recherche stieß
die 21-jährige Stipendiatin dann auf die
Verfahrenstechniken, wovon ihr die Pharmatechnik am besten gefiel: »Um festzustellen, ob es sich hierbei um einen geeigneten Studiengang handelt, habe ich im
Mai 2011 bei Vorlesungen und Praktika
der Hochschule OWL des Studiengangs
Pharmatechnik hospitiert und wusste danach genau, dass ich diesen Studiengang
beginnen wollte«, erzählt die gebürtige
Niedersächsin.
Das berufliche Einsatzgebiet der
Absolventen des Studiengangs Pharmatechnik ist vor allem die Arzneimittelproduktion und -entwicklung. So ist das
wesentliche Ausbildungsziel des Studiengangs die Vermittlung von Kenntnissen
und Fertigkeiten, die eine Bearbeitung
von Aufgaben der industriellen Pharmazie ermöglichen. Auch Lisa Rohling
möchte nach dem Bachelorstudium
Erfahrungen in der Industrie sammeln.
Am liebsten in OWL, wo sie sich in ihrem
neuen Wohnort Lemgo schnell eingelebt
hat: »Ich fühle mich hier pudelwohl«,
sagt sie. »Ich habe Praktika und Vorlesungen sowohl am Standort Lemgo als
auch in Detmold. Mir gefällt von beiden
Städten der Innenstadtbereich sehr gut«,
sagt die Studierende.
In ihrer Freizeit treibt Lisa Rohling
Sport. »Ich laufe und schwimme gern,
habe viele Jahre Handball gespielt. Leider
ist dies zur kommenden Saison nicht mehr
möglich, da das Studium sehr zeitaufwendig ist«. Doch diesen zeitlichen Aufwand
investiert sie gern: »Ich finde die Thematik einfach faszinierend, auch wenn es
manchmal anstrengend ist und der Schlaf
darunter leidet«, gibt sie zu. Trotzdem
setz sie sich immer noch gern hinter ihre
Lehrbücher, liest oder erarbeitet sich
bestimmte Themengebiete: »Ich möchte
es einfach können und verstehen. Ich hatte
bereits während meiner Schulzeit diesen
Ehrgeiz, die Mechanismen und Prinzipien
verstehen zu wollen. Dies zeigt sich jetzt
auch wieder im Studium«, erläutert die
zukünftige Bachelor of Science.
Das Stipendium der Stiftung Studienfonds OWL bietet ihr sowohl ideelle als
auch finanzielle Vorteile: »Durch die
finanzielle Unterstützung konnte ich
mir mehr Fachliteratur und meine
Praktikumsausrüstung, wie Kittel und
Schutzbrillen, kaufen. Durch die vielen
Besichtigungsangebote und das Netzwerk bekomme ich zudem die Möglichkeit, an Veranstaltungen teilzunehmen
und zu Messen zu fahren, von denen
man andernfalls nicht erfahren hätte.
Durch die Treffen konnte ich außerdem
neue Kontakte knüpfen und interessante
Personen kennenlernen«, schließt die
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Stipendiatin.
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Mai 2013
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Sturzprophylaxe bei „diakonis“ schafft mehr Sicherheit und Beweglichkeit
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Verlagsanschrift: topp+möller GmbH & Co. KG
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Mobil bis ins hohe Alter
Stürze passieren besonders im hohen Alter schnell: Die Augen sehen
nicht mehr so gut, die Bewegungen
sind eingeschränkter. Die Reaktion,
um sich eventuell noch rasch abzufangen, ist langsamer als früher.
Die Folgen sind oft fatal. Um dieses
Risiko zu vermindern, wird in den
Seniorenheimen von „diakonis“ ein
gezieltes Mobilitätstraining für die
Bewohner angeboten, die mit dem
Rollator noch gut zu Fuß sind.
Dazu hat sich zum Beispiel in der
Elisabethstraße in Detmold eine feste Trainingsgruppe von zehn Personen gefunden, die ein bis zwei Mal
pro Woche für eine Dreiviertelstunde
zusammenkommt. Dabei sitzen die
Bewohner im Kreis. Vor jedem steht
ein Stuhl, an dessen Lehne sie sich
bei den Übungen im Stand festhalten.
Bewegungstherapeutin Anette Woop
packt aus einer Kiste jede Menge
Fußmanschetten aus, die den Na-
men der Teilnehmer zugeordnet
sind. „Das sind unsere Quälgeister“, lacht Anette Woop, während
sie die Hilfsmittel verteilt. Bestückt
sind sie mit Gewichten zwischen
500 Gramm und zwei Kilogramm
– individuell abgestimmt auf jeden
Teilnehmer. Woop: „Die schwersten
Gewichte von je zwei Kilo stemmen
hier zwei Damen – sie sind 92 und
94 Jahre.“
Dann legt die Gruppe los. Zum Warm
werden wird nach Musik auf der
Stelle marschiert, auf die Hacke und
auf die Spitze gestellt. Dann folgen
drei Übungen mit Wiederholungen,
um die Beinkraft zu stärken. Mal halten sich die Teilnehmer auch nur mit
einer Hand an der Stuhllehne fest –
das schult das Gleichgewicht.
Die Senioren strengen sich an. Alle
halten durch, auch wenn Anette
Woop immer wieder betont, dass
jeder die Pause auch schon früher
machen kann. „Stabilität reduziert
die Stürze. Damit wollen wir die
Immobilität weit hinausschieben“,
erklärt Woop. Immer wieder werden
die Muskeln mit leichten Klopfern
gelockert. „Ich war doch eigentlich
ganz artig“, scherzt eine Dame während sie sich auf die Oberschenkel
klatscht.
Ziele der Sturzprophylaxe
Verbesserung von Körperhaltung
und Gleichgewichtsfähigkeit
Reduktion von Stürzen
Verbesserung der Beweglichkeit
Erhaltung der Selbstständigkeit
zeitliches Hinausschieben von
Pflegebedürftigkeit
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unter www.diakonis.de
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links: Die Patientenzimmer haben direkten Zugang
zu einer kleinen, gemütlichen Terrasse.
Mitte: Nuklearmedizinische Untersuchung
rechts: Priv. Doz. Dr. med. Eva Fricke, Chefärztin
der Klinik für Nuklearmedizin am Klinikum Lippe.
Klinik für Nuklearmedizin am Klinikum Lippe
Verantwortungsvoller
Umgang
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Mission mit Herz und Hand: So arbeitet die Gossner Mission
seit 175 Jahren. Auf diesem Weg will sie weiter gehen. Immer an
der Seite der Armen. Bitte helfen Sie uns dabei.
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der Grundschule Lage-Ehrentrup. Sie braucht dringend ein massives
Schulgebäude, denn bislang lernen die Kinder in Bambushütten.
Wir bauen eine neue Schule.
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HELFE
N!
Die Nuklearmedizin ist der Fachbereich
der Medizin, der sich mit der Diagnostik und der Therapie von Erkrankungen
mittels offener radioaktiver Substanzen
beschäftigt. Geringe Mengen an radioaktiv
markierten Arzneimitteln werden dazu
verwendet, Vorgänge im Körper sichtbar
zu machen oder eine therapeutische
Wirkung zu erzielen. Die Nuklearmedizin
arbeitet mit sogenannten kurzlebigen
radioaktiven Substanzen. Das bedeutet,
daß die Radioaktivität schon allein durch
den radioaktiven Zerfall nicht lange im
Körper verbleibt. Zusätzlich scheidet der
Körper die Substanzen aus, so dass bei
den meisten Untersuchungen schon
am Folgetag keine bedeutsamen Mengen mehr im Körper nachweisbar sind.
Sogenannte Gammakameras messen die
Strahlung, die den Körper verlässt, und
erstellen daraus Bilder.
Seit Anfang 2013 hat die Klinik für
Nuklearmedizin eine neue Chefärztin:
Privatdozentin Dr. med. Eva Fricke.
Die Spezialität der Nuklearmedizin war
und ist die Untersuchung und die Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen.
»Wurde eine Erkrankung der Schilddrüse
festgestellt, so ist die Radiojodtherapie oft
eine geeignete Behandlungsmethode«,
so Dr. Fricke. »Haupteinsatzgebiet der
Radiojodtherapie ist die Schilddrüsenüberfunktion. Aber auch eine Vergrößerung der Schilddrüse oder ein Morbus
Basedow können unter bestimmten
Voraussetzungen durch eine solche Therapie behandelt werden.«
Was bedeutet Radiojod-Therapie?
Es wird dem Körper durch einmaliges
Schlucken einer Medikamentenkapsel
eine geringe Menge radioaktives Jod (Jod131) zugeführt. »Die dabei verabreichte
Jodmenge ist so gering, dass selbst bei Jodunverträglichkeit keine Nebenwirkungen
auftreten«, erläutert die Chefärztin. »Das
Jod wird über die Darmschleimhaut in
den Blutkreislauf aufgenommen und sehr
schnell in der Schilddrüse angereichert.
Hier wird die Strahlung des Jod-131 wirksam. So kommt es zu einer Bestrahlung der
Schilddrüsenzellen. Ein geringer Strahlenanteil dringt nach außen und ermöglicht
eine Messung des zeitlichen Verlaufs der
Speicherung des Jods in der Schilddrüse.«
Akute Nebenwirkungen treten sehr selten auf, Spätfolgen sind nicht zu befürchten. Insbesondere besteht kein erhöhtes
Krebsrisiko, wie über 60 Jahre Erfahrung
an Millionen von Patienten gezeigt haben.
Ein erhöhtes genetisches Risiko, das heißt
eine Gefahr der Erbgutschädigung, wurde
ebenfalls nicht festgestellt. Ein Kinderwunsch sollte lediglich in den nächsten
6 Monaten zurückgestellt werden, dies gilt
für Frauen und Männer. Danach bestehen
keine Bedenken gegen eine Schwangerschaft.
Alles für einen angenehmen Krankenhausaufenthalt
Eine Radiojod-Therapie muß immer
stationär erfolgen, d.h., der Patient muß
für 3 bis 7 Tage ins Lemgoer Klinikum. »In
den letzten Monaten haben wir ganz viel
getan, um den notwendigen Krankenhausaufenthalt so angenehm wie möglich zu
gestalten«, sagt Frau Dr. Fricke. Zwar führt
die Therapie zu keinerlei Änderungen im
Befinden des Patienten und hat keine Auswirkungen auf die Körperfunktionen, der
Patient braucht also nicht im Bett zu liegen, aber er darf das Therapiezimmer nicht
verlassen und darf auch keinen Besuch
empfangen. »Aus diesem Grund haben unsere Therapiezimmer eine schön gestaltete
Terrasse, die von den Patienten jederzeit
genutzt werden kann. Die Zimmer sind mit
Fernseher, Internetanschluß sowie einem
Bad mit Dusche ausgestattet. Persönliche
Gegenstände wie Bücher, Spiele, Laptop
oder auch Handarbeiten helfen, die Zeit zu
verbringen.«
Und PD Dr. Eva Fricke versichert: »Für
das Team der Klinik für Nuklearmedizin
ist der verantwortungsvolle Umgang mit
strahlenden Substanzen das A und O.
Wir halten uns streng an die deutschen
Richtlinien für den Strahlenschutz. Unsere
Arbeitsvorgänge, Befunde und Qualitätskontrollen werden regelmäßig von der
Bezirksregierung Detmold und der Ärzt✽
lichen Stelle Münster überprüft.«
37
oben: Mittelpunkt von Kachtenhausen:
Die evangelisch-reformiete Kirche.
unten: Immer wieder sind alte Höfe und
Hofstellen zu entdecken.
Durch Kachtenhausen fließt der Haferbach.
Eine lebendige Gemeinde
Der Ort Kachtenhausen
Der Haferbach fließt durch den Ort,
aber auch die Bundesstraße 66 zerschneidet ihn. Kachtenhausen ist ein Ort, der
viele Gesichter hat. Zum einen gibt es
hier viel Industrie und mittelständische
Betriebe. Zum anderen gibt es einen engen
Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft, die
zu feiern versteht. Einige dieser Feierlichkeiten sind inzwischen weit über Lages
Grenzen hinaus bekannt. Kachtenhausen
ist einer der 14 Ortsteile der Zuckerstadt.
In diesem Jahr gab es ein besonders
großes Fest: Mit einem sagenhaften Umzug wurde im Juni das 800-jährige Bestehen des Dorfes gefeiert. Zahlreiche Vereine
präsentierten sich dabei. Das Fest fiel auf
die Mittsommernachtsfeier – auch die
gehört zu den Traditionen des Ortes. Doch
alles der Reihe nach.
Da sind zunächst die rührigen Vereine:
Der Turn- und Sportverein Kachtenhausen ist mit mehr als 1.500 Mitgliedern der
größte Sportverein in Lage, welcher auch
jährlich den Haferbachlauf mit mehr als
hundert Teilnehmern ausrichtet. Dazu
kommen jährliche Veranstaltungen wie
das Osterfeuer, welches zusammen mit
der Jugendfeuerwehr Lage, Löschgruppe
38
Kachtenhausen, veranstaltet wird, das
Terrassenfest oder der Tanz in den Mai
in der Mehrzweckhalle. Am 18. Oktober
1913 wurde der Verein ins Leben gerufen, Grundstock war die Turnabteilung.
1932 wurde nach mehreren Anläufen die
Fußballabteilung gegründet. Im Jahre
1956 wurde der TuS Kachtenhausen um
die Abteilung Badminton erweitert. 1992
wurde das neue Vereinsheim mit dem
neuen Fitnessstudio eingeweiht. Mit der
wirbelschonenden Gymnastik wurde der
Einstieg in den gesundheitsorientierten
Sport vorgenommen.
Die Karnevalabteilung im Männergesangsverein (MGV) »Frohsinn« Kachtenhausen veranstaltet jeden zweiten
Samstag im Januar die große KarnevalsPrunksitzung. Ferner wird im Februar
der Kinderkarneval und am Samstag vor
Rosenmontag eine Kostümparty gefeiert.
Der Schlachtruf: »Kachensen Helau« ist
dann allgegenwärtig.
Alle zwei Jahre gibt es in Kachtenhausen
die von den Vereinen gemeinsam veranstaltete Mittsommernacht. Die Idee für die
Mittsommernacht am Haferbach wuchs in
der jährlichen Terminabstimmung der Ver-
eine und Institutionen im Herbst 1994.
Ziel war es, endlich ein gemeinsames
Fest für Kachtenhausen und Ohrsen
zu etablieren. Pfarrer Dirk Gerstendorf
nahm die Idee auf und setzte sich mit den
Vorständen der Vereine in Verbindung,
welche die Idee positiv aufnahmen und
Unterstützung zusagten. Das passte gut,
denn im Mittelpunkt des Dorfes steht die
evangelisch-reformierte Johanneskirche.
Hier kommen viele der Kachtenhausener
zu den Gottesdiensten zusammen. Es
sollte kein reines Dorffest Kachtenhausens sein, das da im Entstehen begriffen
war. Von Anfang an sollten Wellentrup
und Ohrsen-Ehlenbruch mit einbezogen
werden, weil alle drei Ortschaften seit
jeher in Verbindung stehen, sie alle liegen
am Haferbach. Es sollte unter freiem
Himmel gefeiert werden, da bot sich
natürlich der Sommer an. Wenn die
Nacht am kürzesten ist, rund um diese
Zeit wird traditionell an einem Wochenende gefeiert. Später kam noch der
Freitag hinzu. Und die Tradition will es
ebenfalls, dass sich die Vereine im fröhlichen Wettkampf messen, sozusagen
✽
ein »Spiel ohne Grenzen«.
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Statt Kontonummer und
Bankleitzahl gibt es in
Zukunft IBAN und BIC
SEPA (Single Euro Payments Area = einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum) bringt Veränderungen im bargeldlosen Zahlungsverkehr
möglich, dass Sie schon jetzt nach Ihrer
IBAN und dem BIC gefragt werden, z. B.
von Vereinen, Versorgern und sonstigen Unternehmen, die von Ihrem Konto
per Lastschrift Zahlungen abbuchen
und nun ihre Verfahren auf SEPA umstellen müssen.
In diesem Zusammenhang ist es auch
möglich, dass Sie um Unterschrift eines
sogenannten „SEPA-Lastschriftmandates“ gebeten werden. Sofern Sie die fälligen Beträge wie bisher von Ihrem
Konto abbuchen lassen möchten, können Sie dieses Mandat unterschreiben
und an den Zahlungsempfänger zurücksenden.
Nach der Einführung des Euro als gemeinsame Währung folgt nun die
Schaffung des einheitlichen EuroZahlungsverkehrsraums „SEPA“. Zahlungen wie Überweisungen und
Lastschriften in Euro sind zukünftig
nach europaweit einheitlichen Verfahren vorzunehmen. Für Privatpersonen ist die Umstellung recht
einfach, bei Unternehmen und Vereinen ist der Arbeits- und Vorbereitungsbedarf jedoch deutlich höher
Leichter Wechsel für Privatpersonen
Für Privatpersonen ändert sich im Wesentlichen nur die Kennzeichnung des
Kontos. Statt wie bisher Kontonummer
und Bankleitzahl wird die sogenannte
IBAN (International Bank Account
Number = Internationale Bankkonto
Nummer) und der BIC (Business Identifier Code = ehemalig Bankleitzahl)
benötigt.
IBAN = „Nachfolger“ der Kontonummer: Länderkürzel + Prüfziffer +
Bankleitzahl + bisherige Kontonummer (auf 10 Stellen mit 0 aufgefüllt).
Die IBAN ist recht leicht zu merken: Sie
besteht aus Ihrer 10-stelligen Kontonummer (Ihre Kontonummer ggf. von
vorn mit 0 aufgefüllt) und der 8-stelligen Bankleitzahl, davor kommen der
Ländercode DE für Deutschland und
eine 2-stellige Prüfziffer. Das heißt: Bis
auf vier Zeichen ist Ihnen die IBAN bereits vertraut. Der BIC (Business Identifier Code, internationale Bankleitzahl) der Sparkasse Paderborn-Detmold lautet WELADE3LXXX. Ihre IBAN
Serkan Durgun
Gruppenleiter Electronic Banking und
Projektleiter SEPA in der Sparkasse Paderborn-Detmold
und den BIC finden Sie als unsere Kunden auf Ihren Kontoauszügen. Oder
nutzen Sie den IBAN-Rechner auf unserer Homepage (www.sparkasse-paderborn-detmold.de/sepa).
Sie können ab sofort mit IBAN und BIC
arbeiten, offizieller Start ist der 1. Februar 2014. Zwar können Sie als Privatperson in einer zweijährigen Übergangsfrist bis zum 1. Februar 2016
auch noch die nationale Kontonummer
mit Bankleitzahl nutzen, es ist aber
sinnvoll, sich bald umzugewöhnen.
Angabe von IBAN und BIC schon jetzt
Da Unternehmen und Vereine bereits
ab 1. Februar 2014 nur noch nach den
SEPA-Regeln arbeiten dürfen, ist es
Größerer Aufwand für Unternehmen
und Vereine
Für Unternehmen und Vereine ist es
wichtig, sich umgehend mit den SEPARegelungen vertraut zu machen! Ab 1.
Februar 2014 ist für Unternehmen und
Vereine SEPA-konformer Zahlungsverkehr Pflicht. Für diese Kundengruppe
gibt es KEINE Übergangszeit. Auch rein
inländischer Zahlungsverkehr, wie die
Abbuchung von Vereinsbeiträgen regionaler Vereinsmitglieder, muss SEPAgerecht erfolgen! Bitte unterschätzen
Sie den Vorbereitungsaufwand nicht.
Inormationen zu den SEPA und zur Vorbereitung in Ihrem Unternehmen oder
Verein finden Sie z. B. unter www.sparkasse-paderborn-detmold.de). Natürlich stehen die BeraterInnen in all
unseren Filialen sowie meine Kolleginnen und Kollegen und ich aus dem Spezialistenteam Electronic Banking
unseren Kunden gern zur Verfügung.
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