kurz und knapp - FAHRGAST aktuell

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kurz und knapp - FAHRGAST aktuell
derFahrgast
Kurznachrichten
kurz und knapp
Preiswertes „Einsteiger-Ticket“
Teurer – nicht wirtschaftlich?
Der zweigleisige Ausbau der Bahnlinie
zwischen Münster und Dortmund über
Lünen wird teurer und ist möglicherweise
nicht wirtschaftlich. Die kalkulierten Ausbau-Kosten beziffert die DB AG auf rund
400 Mio. EUR. Im Dezember 2008 waren
noch 180 Mio. EUR veranschlagt, die im
April 2010 auf 377 Mio. EUR korrigiert
wurden. Nun prüft die DB AG erst die
Wirtschaftlichkeit der Maßnahme. Über
die derzeit eingleisige Strecke verkehren
die IC-Züge von Hamburg nach Köln. (re)
Foto: © DB AG
Derzeit hat die DB AG ein neues An­gebot
für Gelegenheitsfahrgäste.
Zu Festpreisen (34,50 EUR 2. Klasse einfache Fahrt, 49,50 EUR 1. Klasse einfache
Fahrt, 69 EUR 2. Klasse hin und zurück,
99 EUR 1. Klasse hin und zurück) wird das
Bahnfahren schmackhaft gemacht.
Die Preise verstehen sich pro Person
­inklusive Sitzplatzreservierung. Familienkinder reisen auch hier kostenlos mit.
Das „Einsteiger-Ticket“ findet seinen
Weg nicht via Ebay, Lidl oder Tchibo zur
Kundschaft, sondern wird überall dort
verkauft, wo es DB-Fahrkarten gibt. Es ist
in allen Vertriebsstellen der DB AG zu
gleichen Konditionen erhältlich.
Das „Einsteiger-Ticket“ hat einen
einfachen Tarif, ist aber nicht unbedingt
immer das preiswerteste Angebot. Ein
genauer Preisvergleich mit sonstigen
­
Sparangeboten oder auch der Erwerb
­einer passenden Bahncard können sich
trotzdem lohnen. (mo)
gebene Schwerpunkte auswählen. Dabei
ist eine Schwerpunktsetzung zugunsten
des Schienenverkehrs nicht möglich, obwohl eine Verlagerung auf die Schiene
jahrzehntelang zu den politischen Standardfloskeln gehörte. Im Hauptteil des
For­mulars sind dann Kommentare zu allgemeinen Fragen und den zehn Kapiteln
der BVWP-Grundkonzeption möglich. Die
Kurz- und Langfassung der Grundkonzeption stehen ebenso zur Verfügung wie
­eine Erläuterung des sogenannten Konsultationsverfahrens. (red.)
Weitere Prüfung erforderlich
Ob der Fernbahnhof Hamburg-Altona
verlegt werden soll, wird von der DB AG
weiter geprüft. Für Planungen hat die
DB AG 13 Mio. EUR bereitgestellt. Dabei
wird auch die Wirtschaftlichkeit eines
alternativen Fernbahnhofs im Norden von
Hamburg geprüft. Der Altonaer Bezirks­
amtsleiter Jürgen Warmke-Rose habe
sich, wie die örtliche Presse berichtet, auf
eine angebliche Zusage der DB AG verlassen, dass der Bahnhof verlegt wird, und
kritisiert, dass die DB AG jetzt erst mit der
Prüfung beginne. Ein großes Wohnungsbauprojekt liegt deswegen auf Eis. (re)
So in etwa könnte man die Situation in
Neubrandenburg zusammenfassen. Denn
zum Umbau des Bahnhofs Neubrandenburg soll nach derzeitigem Stand erst
dann ein fernzugtauglicher Bahnsteig gebaut werden, wenn nach Ansicht der DB
Station & Service AG Bedarf vorhanden ist.
(mo)
Foto: © Rainer Engel
Bürgerbeteiligung
Bundesverkehrswegeplan
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Ende Januar hat die DB AG Pressemel­
dungen dementiert: Die Neubaustrecke
Wendlingen – Ulm werde keine Mehrkos­
ten durch vergessene Leistungen oder Risiken verursachen. Die Baukosten würden
bei 2,89 Mrd. EUR bleiben. Lediglich in­
flationsbedingt würden sich diese Kosten
um 350 Mio. EUR erhöhen. Nachdem die
DB AG die Kosten des Projekts „Stuttgart
21“ um 1,2 Mrd. EUR nach oben korrigiert
hatte, meldete die Stuttgarter Zeitung,
dass auch der Kostenrahmen für die anschließende Neubaustrecke nicht gehalten werden könne. (re)
„Ohne Fernzug kein fernzugtauglicher
Bahnsteig, ohne fernzugtauglichen
Bahnsteig kein Fernzug!“
Der Erwerb einer Bahncard kann trotz
Sonderangeboten immer noch die beste
Lösung sein.
Bundesverkehrsminister Ramsauer hat die
Grundkonzeption und den Fahrplan für
die Aufstellung des neuen Bundesverkehrswegeplans 2015 (BVWP) vorgestellt.
Die Pressemitteilung betont neben
Grundsätzen wie „klare Priorisierung“
und „Realismus bei der Finanzierbarkeit“
in erster Linie die Beteiligung der Öffentlichkeit bei Projektauswahl und -bewertung.
Außerdem hat das Bundesverkehrs­
ministerium eine spezielle Form der Öffentlichkeitsbeteiligung für den BVWP
gewählt: Man kann in einem Web­for­
mular (www.bmvbs.de) zunächst vorge-
Nicht teurer
Ausbau teurer – und unwirtschaftlich?
Eingleisige IC-Strecke Münster – Dortmund
am Ausweichbahnhof Capelle
Elektrifizierung München – Lindau
und Nürnberg – Hof
Der Ausschuss für Wirtschaft, Infra­
struktur, Verkehr und Technologie des
Bayerischen Landtags hat zwei ähnliche
Anträge von Freien Wählern, CSU und
FDP zur Elektrifizierung der Bahnstrecke
München – Memmingen – Lindau beschlossen. Einhellig wird eine Verschiebung der Maßnahme auf 2020 oder später
abgelehnt. Daran, dass die DB AG als er-
derFahrgast 1/2013
derFahrgast
Kurznachrichten
sten „Meilenstein der Planung“ den ursprünglichen Termin 2017 gekippt hatte,
kann man wohl nichts mehr ändern.
Zusätzlich hat der Ausschuss einen SPD-­
Antrag zur Elektrifizierung der FrankenSachsen-­Magistrale angenommen. (red.)
bestehenden klassischen Schalterbetrieb
ablöst. Dies ist deshalb bemerkenswert,
weil auch heute noch Diskussionen in Erinnerung sind, dass der direkte Fahrkartenvertrieb in Offenburg ganz aufgegeben
werden sollte. (mo)
Offenburg mit neuem Reisezentrum
Foto unten: Statt fünf Schaltern nun ein
Reisezentrum und eine Bäckerei
Foto: © Matthias Oomen
In der Ortenauhauptstadt Offenburg
­eröffnete kürzlich ein neu eingerichtetes
Reisezentrum, welches den bislang noch
Aufgelesen:
Schwandl’s Tram Atlas Deutschland
2012
In einer fremden Stadt die öffentlichen
Verkehrsmittel zu nutzen, hat durchaus
seine Vorteile: Die Fernbahnhöfe liegen
häufig direkt in der Innenstadt, der
Stress der unbekannten Wege entfällt
genauso wie die lästige Suche nach
Parkplätzen.
Doch einer der Nachteile ist, dass
man sich natürlich nicht überall gut mit
den fremden ÖPNV-Netzen auskennen
kann und die Reisevorbereitung, z.B.
durch Ausdrucken von Netzkarten im
Vorfeld der Reise, häufig eher lästig als
bequem ist.
Schwandl’s Tram Atlas Deutschland
2012 bietet hier Abhilfe und liefert in einem handlichen Buch sämtliche Pläne
für alle deutschen Städte, in denen es
eine Tram oder einen O-Bus gibt, auch
die Regiotramnetze sind enthalten.
Selbstverständlich ist auf den Kartenausschnitten auch das Fernbahnnetz
abgebildet.
Fahrgäste erhalten wichtige Informationen zu Linienlauf und Haltestellen, Grundtakten und Betreibern. Für
Eisenbahninteressierte stehen zudem
noch Eckdaten wie Streckenlänge, Spur-
derFahrgast 1/2013
weite, eingesetzte Fahrzeuge oder Angaben zur Elektrifizierung bereit.
Schwandl’s Tram Atlas Deutschland
2012 ist ein hilfreicher Begleiter im öffentlichen Stadtverkehr.
Schwandl’s Tram Atlas Deutschland
2012
Robert Schwandl Verlag
erschienen am 7. Juni 2012
dritte, überarbeitete Ausgabe
144 Seiten, ca. 70 Netzpläne, ca. 150
Farbfotos, Text deutsch & englisch
ISBN 978 3 936573 33 6
14,50 EUR
Auch erhältlich als Schwandl’s Tram
Atlas Schweiz & Österreich
(ISBN 978 3 936573 27 5).
Veranstaltungstipp:
Naturwanderung in Oberbayern
Das PRO BAHN-Mitglied Eugen
­Reißing konzipiert und leitet in regelmäßigen Abständen geführte Wanderungen durch das Münchner Umland
mit Bahn und Bus, die vom Bund
Naturschutz veranstaltet werden. So
steht zum Beispiel am Samstag, dem
9. März 2013 die Wanderung „von
Geltendorf zum Ammersee – eine
Landschaft von der Eiszeit geprägt“
oder am Samstag, dem 8. Juni 2013
die Wanderung „Bad Kohlgrub – Grafenaschau: durch Moore und wiedervernässte Filze“ auf dem Programm.
Die vollständige aktuelle Übersicht
wird in der PRO BAHN Post, dem Rundbrief vom Fahrgastverband PRO BAHN
Oberbayern, unter www.pro-bahn.de/
oberbayern/pbp/ oder im Bildungswerkprogramm der Bund Naturschutz-Kreisgruppe München über
www.bn-muenchen.de ª Umweltbildung ª Bildungswerk veröffentlicht.
Abkürzungsverzeichnis dieser Ausgabe
ABS – Ausbaustrecke
Branchenmin. – branchenübliches Minimum
Branchenmax. – branchenübliches Maximum
BVG – Berliner Verkehrsbetriebe
DB AG – Deutsche Bahn AG
EU – Europäische Union
EUR – Euro
EVG – Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft
GBK – Gütegemeinschaft Buskomfort e.V.
GDBA – Gewerkschaft Deutscher
Bundesbahnbeamter und Anwärter
HKX – Hamburg-Köln-Express
IAI – Innovint Aircraft Interior GmbH
NBS – Neubaustrecke
NRW – Nordrhein-Westfalen
NWO – Verband Nordrhein-Westfälischer
Omnibusunternehmen e.V.
ÖBB – Österreichische Bundesbahnen
ÖPNV – öffentlicher Personennahverkehr
PBefG – Personenbeförderungsgesetz
SPNV – Schienenpersonennahverkehr
UNESCO – Organisation der Vereinten Nationen
für Bildung, Wissenschaft und Kultur
V – Geschwindigkeit
VCD – Verkehrsclub Deutschland
VDV – Verband Deutscher
Verkehrsunternehmen
ZOB – Zentraler Omnibusbahnhof
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