Heidepflege im BFB Mittelelbe

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Heidepflege im Bundesforstbetrieb
„Mittelelbe“ – ein Erfahrungsbericht Klaus-Peter Hurtig
Funktionsbereichsleiter Naturschutz
Bundesforstbetrieb Mittelelbe
Gliederung des Vortrages
1. Kurzvorstellung des BFB Mittelelbe
2. Umfang der Heidepflegeflächen im Bereich des BFB Mittelelbe
3. Pflegemaßnahmen im Land Sachsen
3.1.Liegenschaft Annaburger Heide inkl. LRT 2330 mit Erfolgskontrolle
3.2.Liegenschaft Authausener Wald (DBU)
4. Maßnahmen im Land Brandenburg (Liegenschaft Annaburger Heide)
5. Pflegemaßnahmen im Land Sachsen-Anhalt
5.1.Liegenschaft Annaburger Heide / Variantenvergleich und Erfolgskontrolle
5.2.Liegenschaft Glücksburger Heide
5.3.Liegenschaft Oranienbaumer Heide
6. Ausblick
Heidepflege im BFB Mittelelbe // Kl.-P.Hurtig// 31.08.2010 // Seite 2
1.Kurzvorstellung des BFB Mittelelbe – Räumliche Ausdehnung
1.Kurzvorstellung des BFB Mittelelbe – Zahlen und Fakten
17 BFB bundesweit seit 01.10.2009 (ehemals 36 Hauptstellen)
Hauptsitz in Durchwehna / Außenstellen in Züllsdorf und Roßlau
19 Reviere / 69 Mitarbeiter / 3 Lehrlinge
155 Liegenschaften / 31850 ha Fläche (davon 5246 ha Freigelände)
2 Betriebsbereiche (Ost / West) ; 1 Servicebereich
2 Funktionsbereiche (A&E , Naturschutz)
Aufgabenspektrum der forstlichen Betreuung :
-Dienstliegenschaften der Bundeswehr
-Geschäftsliegenschaften (AGV) und umfangreiche A&E-Flächen
-7 Naturerbeliegenschaften der DBU (10000 ha)
-3 Naturerbeliegenschaften zukünftig WWF , NABU , David
-Flächen der Bundeswasserstraßenverwaltung , Privatforstbetreuung
2.Umfang der Heidepflegeflächen im Bereich des BFB Mittelelbe (FFH)
Bundesland
Liegenschaft
LRT 2310/4030
Bemerkung
ha
MAP / SDB
Sachsen
Authausener
Wald
FFH DE 4342-304
5,80
DBU
Annaburger
Heide
FFH DE 4344-301
2,65
Zuständigkeit
Annaburger
Heide
25
FFH DE 4342-303
Brandenburg
BIMA - GL
BwDLZ D.-K.
BwDLZ DoberlugKirchhain
FFH DE 4344-303
Sachsen-Anhalt
Annaburger
Heide
FFH DE 4344-302
Zuständigkeit
400
Zuständigkeit
BwDLZ DoberlugKirchhain
Bundesland
Liegenschaft
LRT 2310/4030
Bemerkung
ha
MAP / SDB
Sachsen-Anhalt
Glücksburger
Heide
500
DBU
400
DBU
0
DBU
Gerundet :
16,5% d.LRT in
S-A
FFH DE 4143-401
Oranienbaumer
Heide
FFH DE 4240-301
Kühnauer Heide
FFH DE 4138-301
Summe
1333 ha
3.Heidepflege im Land Sachsen
3.1.Liegenschaft Annaburger Heide
LRT-Flächenumfang laut MAP für das FFH-Gebiet
Dünengebiet Dautzschen-Döbrichau (RANA 2005)
LRT
Flächenumfang ha
Erhaltungszustand
Entbuschung ha
laut MAP (ha)
2310
1.86
A : 0.42
B : 1.44
A : 0,00
B : 0,88
25.40
A : 0.21
B : 23,62
C : 1,57
A : 0.21
B : 23.62
C : 1.57
0.78
B : 0.78
B : 0.20
Trock. Sandheide
2330
Dünen mit off.Grasfl.
4030
Trock. eur, Heiden
Summe
28.04
26.48
dav. 2,65 ha Heide
dav.1,08 ha Heide
Erfolgskontrolle der Maßnahmen „Pflege des LRT 2330“
Offene Grasflächen mit Corynephorus und Agrostis auf Binnendünen
Beispiel : Abt.736 a3 Revier Rosenfeld (Winterheide) 5,62 ha / 118 srm/ha
Merkmal
Bewertung
RANA 2005
Bewertung
BFB 2010
Verbesserung
Verschlechterung
LR-typische
Strukturen
B
B
Verjüngung
Silbergras
Einzelgehölze
Festlegung v.
off.Sandb.
(P.piliferum)
LR-typisches
Artinventar
A
A
Artenzahl
stabil , mehr
Individuen
keine
Beeinträchtigungen
B
B
Verbuschung
auf <5%
Beschattung
Hackmateriallagerplätze
Störzeiger
Gesamtbewertung
Erhaltungszustand
B
B
LRT 2330 – Abt.736 a3 vor der Entbuschung Anfang 2008
LRT 2330 – Abt.736 a3 2 Vegetationsperioden nach der Entbuschung
LRT 2330 – Abt.736 a3 2 Vegetationsperioden nach der Entbuschung
LRT 2330 – Abt.736 a3 Holzlagerplatz mit Störungszeigern
Beispiele LRT 2330 zwei Vegetationsperioden nach der Pflege
Revier Rosenfeld Abt. 720 X
Flächengröße : 0,21 ha
Erhaltungszustand 2005 : A
Erhaltungszustand 2010 : A
Revier Rosenfeld Abt. 719 X1
Flächengröße : 1,57 ha
Erhaltungszustand 2005 : C
Erhaltungszustand 2010 : B
Fazit :
-Im MAP für das FFH-Gebiet „Dünengebiet Dautzschen-Döbrichau“ hat RANA
eine Entwicklungsprognose für den LRT 2330 abgegeben (B/A/B-gesamt B).
Durch die durchgeführte Pflegemaßnahme konnte ein Pflegezustand erreicht
werden , der einer guten B-Bewertung und auch der prognostizierten Entwicklung entspricht .
-Die angewandte Holzerntetechnologie (Harvester Ponsse mit Fällsammelkopf
und hydraulischen Messern , Rückung mit Forwarder) hat sich bewährt .
Verstärkt wurde beobachtet , daß verfahrensbedingt Bäume mit der Wurzel
herausgerissen wurden – Schaffung von Kleinstrukturen/Nährstoffentzug
-Das Verfahren der Zwischenlagerung von Hackmaterial auf der Fläche hat
sich als nachteilig erwiesen . Auf den Lagerplätzen breiten sich vermehrt
Störungszeigerarten aus (Sandrohr , Brombeere , Ackerkratzdistel u.a.)
Besser geeignet ist die Grünhackung auf der Fläche (Preis-und Absatzproblem)
-Zukünftige Pflegemaßnahmen werden durchgeführt , wenn der Verbuschungsgrad 40-50% erreicht . Damit kann der Erhaltungszustand B langfristig gesichert
werden . Die Entwicklung der ehemaligen Holzlagerplätze ist zu beobachten .
-Der angestrebte Verbuschungsgrad steht auch im Zusammenhang mit dem
Erhalt der Ziegenmelkerpopulation.
3.2.Liegenschaft Authausener Wald (DBU)
-Liegenschaft (2842 ha) ist durch hohen Waldanteil gekennzeichnet (95%)
-Vorhandenes Offenland sollte deshalb im Sinne der Biodiversität dauerhaft
offengehalten werden
-Dazu soll die aktuell etwa 5,8 ha große Fläche des LRT 4030 (mehrere
Kleinflächen) um gut 6 ha kompakt erweitert werden.
-Vorgesehen ist , auf einer ehemals militärisch genutzte Freifläche durch
Abplaggen der dichten Grasnarbe sowie der Sukzession (darunter auch
Spätblühende Traubenkirsche) mittels Raupe den Mineralboden freizulegen .
Darauf erfolgt durch Mulchgutübertragung eine Ansaat der Heide.
-Finanziert werden soll die Maßnahme über vorgezogene Naturschutzleistungen
(Ökokonten-VO). Ein potentieller Interessent wurde gefunden .
Ein ähnliches Verfahren wurde Mitte der 90er Jahre an mehreren Standorten
bereits erfolgreich angewendet , Pflege leistet derzeit der NABU .
Eine kleine Heidefläche (0,4 ha) grenzt an das geplante Gebiet an .
Vom NABU gepflegte kleine
Heidefläche (0,4 ha)
(Genisto pilosae-Callunetum)
Zur Plaggung vorgesehene Fläche mit
grasdominierter Kahlschlagsflur sowie
Prunus serotina
4.Maßnahmen im Land Brandenburg
Liegenschaft Annaburger Heide
-Die brandenburgischen Heideflächen befinden sich allesamt im
Zuständigkeitsbereich des BwDLZ Doberlug-Kirchhain (Freigelände).
-Eine gezielte Pflege hat bisher nicht stattgefunden , da die Flächen
munitionsbelastet sind und sich unmittelbar im Bereich der Schießbahnen befinden .
-Um den Erfordernissen des Brandschutzes besser gerecht zu werden ,
wurde auf Vorschlag von Bundesforst und BwDLZ ein entmunitioniertes
Schneisensystem geschaffen . Brände können so von den Schneisen
her sicher bekämpft werden oder laufen von selbst aus .
-Die Verjüngung der Heide erfolgt derzeit nur über ungeplante Brände .
Ein Konzept zur geregelten Heidepflege besteht noch nicht .
-Auf dem Fliegerhorst Holzdorf (außerhalb FFH) ist seit zwei Jahren das
Flämmen von knapp 2 ha Heidefläche geplant . Sowohl im Winter
2008/2009 als auch 2009/2010 mußte die Maßnahme wegen ungünstiger Witterung abgesetzt werden . Die Maßnahme soll in Zusammenarbeit
mit der Fliegerhorstfeuerwehr erfolgen .
Entmunitioniertes Brandschutzschneisensystem
Schießbahn 1 und 2 des MSB Annaburger Heide
5. Heidepflege im Land Sachsen-Anhalt
5.1.Liegenschaft-Annaburger Heide (Zuständigkeit BwDLZ D.-K.)
Nach der auf dem Workshop in Annaburg vorgeführten Entbuschung
größerer Flächen stand nun die eigentliche Pflege der Heideflächen im
Fokus .
Anwendung von zwei Pflegevarianten :
-Maschinelle Mahd durch Kleintraktor mit Mähwerk , Aufnahme des Mähgutes
durch eine Ballenpresse und Abtransport der Ballen mit Anhänger
Bisher bearbeitete Fläche : 23 ha
Plan 2010 : 15 ha
-Mulchung der Heide mit Sammelmulcher Dycker am Hanomag (BwDLZ)
Abtransport des abgelagerten Mulchgutes
Bisher bearbeitete Fläche : 10 ha
Plan 2010 : 3-5 ha
Kleintraktor IHC 423 (50 PS) mit Heck-Doppelmesser-Mähwerk Busatis
(Neu :Allrad-Kleintraktor Case 833 mit Zwischenachs-Mähwerk Busatis)
Kleintraktor IHC 423 mit Ballenpresse und Sammelanhänger
Bilder zum Mähverfahren
Verwendung der Heide für Firsthauben auf Reetdächern
Heidemulchung mit Sammelmulcher
Dycker des BwDLZ Doberlug-Kirchhain
Mulchfläche mit Strukturierung
Variantenvergleich
1.Heidemahd :
Vorteile
Nachteile
Stoffliche Verwertung der
Heide(Reetdachdeckerei , Biofilter)
Es verbleibt mehr Biomasse auf der
Fläche als beim Mulchen ,
Marktabhängigkeit
In der Regel kostenneutral bis leicht
positives Ergebnis
Höhere Anforderungen an die
Flächenvorbereitung (Stockhöhe bei
Entbuschung) und Befahrbarkeit der
Pflegeflächen
Großflächiger Einsatz ist möglich
Strukturierung durch Auslassen von
Partien unkompliziert
Vergraste Partien sowie Bereiche mit
Bi/Ki/Pa-Anflug werden in der Regel
ausgelassen
Durch die Schnitthöhe 10 cm
entsteht optisch ein gut
strukturierter Eindruck
Fixierung auf alte Heidebestände
Mahd nur bei trockener Witterung
2.Mulchung der Heide mit Sammelmulcher
Vorteile
Nachteile
Biomasseentnahme ist sehr hoch
(Fahren in Schwimmstellung),
Mulchgut eventuell für Heideansaat ,
wenn Alter und Reinheitsgrad passen
Bisher keine stoffliche Verwertung
und damit Refinanzierung (nur
Kosten)
Geringere Anforderungen an
Flächenvorbereitung ,
Geländeausprägung und
Homogenität der Heidebestände
Entsorgung des Mulchgutes ist
erforderlich
Es können alle Altersklassen der
Heide sowie auch vergraste und
verbuschte Bestände bearbeitet
werden
Mulcher besitzt Empfindlichkeit
gegenüber Hindernissen ,
insbesondere größere Stubben
Durch die kompakte , geländegängige
Maschine ist sehr flexibles Arbeiten
unabhängig von der Witterung
möglich
Das geringe Fassungsvermögen des
Auffangbehälters bedingt eine
geringere Produktivität
Erfolgskontrollen
-Basis bildet Kartieranleitung LRT für Sachsen-Anhalt vom 11.05.2010
-Bestandesauswahl : Flächen PSP 2 auf dem parallel sowohl gemulcht
als auch gemäht wurde (Exkursionspunkt 2009)
-Lebensraumtyp : 2310 Trockene Heiden mit Calluna und Genista
-Je Bearbeitungsverfahren wurde eine Fläche von 1 ha aufgenommen
-Ungemähte/ungemulchte Randbereiche und Strukturen in der Fläche
wurden mit einbezogen . Außerdem wurde eine Null-Fläche aufgenommen .
Ergebnisse
•
LR-typische Habitatstrukturen Gesamtbewertung B
Analoges Ergebnis für beide Probeflächen
-Durch Strukturierung alle Altersphasen vorhanden , Degenerationsphase unter 20% Bewertung A
-Offene Sandflächen unter 5% Deckung Bewertung C
-Charakteristische Flechten 5-10% Deckung Bewertung B
2. LR-typisches Artinventar Gesamtbewertung A
Genisto pilosae-Callunetum
LR-typische Art
Dominanzklasse
Mulchfläche
Mahdfläche
Calluna vulgaris
4
X
X
Deschampsia flex.
2
X
X
Agrostis capillaris
1
X
X
Rumex acetosella
+
X
X
Hieracium pilos.
+
X
X
Carex pilulifera
+
X
X
Danthonia dec.
+
Hypochoeris rad.
+
X
X
Hypericum perf.
+
X
X
Luzula campestris
+
X
X
9
10
Summe
X
3. Beeinträchtigungen Gesamtbewertung B
-Vergrasung , Verbuschung , Bäume
Bewertung B
insbesondere Molinia / Calamagrostis
Mulchfläche 20 %
Mahdfläche 25 %
-Eutrophierungs-u. Störzeiger , Neophyten
Bewertung B
geringe Anteile Calamagrostis /Rubus
Gesamtergebnis :
Durch beide Pflegeverfahren wurde bei annähernd gleichen natürlichen
Voraussetzungen ein Erhaltungszustand B erzielt .
Probefläche Mahd
Probefläche Mulchung
Unbearbeitete Vergleichsfläche
LRT-Bewertung der unbearbeiteten Vergleichsfläche
Kriterium
Istzustand
Bewertung
Strukturvielfalt
Altheide 80%
C
Offene Bodenstellen
3-4 %
C
Charakt.Flechten
5-6%
B
LRT-typisches
Artinventar
Calluna + 5 weitere
B
Blütenpflanzenarten
(viel Rosettenpflanzen)
Beeinträchtigungen
Verbuschung/-grasung
50 %
C
Störzeiger/Neophyten
20 % (Calamagrostis)
C
LRT-Strukturen
C
LRT-Arten
B
Beeinträchtigungen
C
Gesamt : C
Fazit
-Beide Verfahren sind zur Pflege der Calluna-Heiden geeignet
-Mit beiden Verfahren läßt sich Struktur auf den Mahdflächen erhalten
Das Mahdverfahren hat dabei optisch Vorteile .
-Das Mulchverfahren ist optimal bei kleinen Flächen und /oder
Vergrasung sowie bei komplizierteren Geländebedingungen
-Das Mähverfahren ist rationeller und deshalb für große , gut entbuschte
Flächen mit einfacheren Geländebedingungen geeignet
Brand am 03.06.2008
ISP/Annaburger Heide
Lungenenzian zwischen Pfeifengras
und Heide (August 2010) im Bereich
der Brandfläche von 2008
5.2.Liegenschaft Glücksburger Heide
Größe der Liegenschaft : 2596 ha
Heideflächen nach SDB : 500 ha
Problem :
Belastung mit großkalibriger Munition der GSSD/Wehrmacht
auf großen Teilen der Freiflächen – keine Befahrung mit
Technik ohne Entmunitionierung
Bisherige Pflegemaßnahmen :
Jahr
Mahdfläche ha
Bemerkung
2002
20
Nordteil
2003
26
Panzertrassen Südteil
2006
68
Nordteil
2007
86
Panzertrassen Südteil
2009
5
Nordteil
Summe
205
Pflegekonzept :
-320 ha Heidepflege durch Mahd (Vertrag Fa.Paech)
-70 ha Beweidung mit Heidschnucken/Ziegen/Eseln
-eventuell Ausweitung der Beweidung
Die Realisierbarkeit des Konzeptes muß unter dem Gesichtspunkt der
Munitionsbelastung überdacht werden (z.B.Entmunitionierung von
Arbeitsgassen) . Außerdem müssen mögliche Konflikte mit dem Waldgesetz geregelt werden.
Maßnahmen 2010 :
Mahd von 35 ha Heide im N
Die technische Ausführung erfolgt analog Annaburger Heide .
Für diesen Mahdeinsatz wurden etwa 20 ha mit Waldarbeitern und
Selbstwerbern entkusselt .
Gepflegte Heidefläche im Norden der Glücksburger Heide
(ehemaliger Hubschrauberlandeplatz)- Pflege durch Mahd
5.3.Liegenschaft Oranienbaumer Heide
Größe der Liegenschaft : 2114 ha
Heideflächen nach SDB : 400 ha
Heideflächen lt. HS Anh.: 293 ha
Vor 2000 : Entbuschung auf etwa 30 ha mit Waldarbeitern.
Eine direkte Heidepflege (Mahd etc.) vor 2008 ist nicht bekannt
Seit Sommer 2008 läuft ein Beweidungsprojekt auf etwa 300 ha .
Dazu wurden 210 ha entkusselt .
Beweidung erfolgt mit Heckrindern /Konikpferden (4:1) .
Pflege der LRT
2310 (Heiden auf Binnendünen)
2330 (Offene Binnendünen mit Silbergras und Straußgras)
4030 (Trockene europäische Heiden)
6120 (Basenreiche Sandrasen)
Maßnahmen 2010 :
-Ausweitung der Beweidung im Norden auf etwa 105 ha.
-Entbuschung dieser Fläche , Waldbereiche werden in die
Weidefläche integriert (Monitoring des Wildverbisses vor
Beweidung durch einen Forststudenten im Rahmen der
Bachelorarbeit)
-Entbuschung maschinell mit Harvester /Forwarder/Hacker
-Mahd von etwa 10 ha Altheide zu Vergleichszwecken
(Erfahrungen TÜP Senne – Dr.Lakmann)
-Umsetzung eines Wegekonzeptes zur touristischen Erschließung (Entmunitionierung der Wege)
Beweidung in der Oranienbaumer Heide (Heckrinder/Koniks)
6.Ausblick
-Die Pflege von über 1300 ha Heide stellt unter den gegebenen Bedingungen
(Munition , zunehmende Verbuschung)eine echte Herausforderung dar .
-Nur mit rationellen Verfahren , die zumindest kostenneutral sind , wird sich
auf lange Sicht die Pflege bewältigen lassen .
Deshalb setzt der BFB Mittelelbe auf bewährte technologische Verfahren wie
den Einsatz von Harvestern und Forwardern sowie die Heidemahd .
-Für die Finanzierung von Maßnahmen sollen zukünftig auch die Möglichkeiten
der Ökokonten-Verordnungen der Länder besser genutzt werden.
-Die Rechtssicherheit muß verbessert werden :
Auslegung des Waldgesetzes in S-A (Waldeigenschaft)
Bachelor-Arbeit der HS Erfurt in der Oranienbaumer Heide
Verhältnis Überschirmungsgrad/Bestockungsgrad
-Die Beweidung munitionsbelasteter Heideflächen wird zukünftig noch ausgeweitet .
Werden gesteckte Ziele dabei nicht oder nur teilweise erreicht , so muß über
Anpassungen (Art und Anzahl Weidetiere , unterstützende Verfahren wie Mahd)
nachgedacht werden .
Die eigene Erfahrung hat den Vorteil völliger Gewißheit .
Arthur Schopenhauer
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !

Heidepflege im BFB Mittelelbe

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