Schulversuch "10. Schuljahr" an der Gutenberg
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Schulversuch "10. Schuljahr" an der Gutenberg
Schulversuch "10. Schuljahr" an der Gutenberg-Schule Reutlingen Begründung und konzeptionelle Überlegungen Allgemeine Lernausgangslage Alle Schüler unserer Schule haben einen offiziellen, formalen Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot, da sie aufgrund ihrer persönlichen Lernausgangslage auf ein Mehr an Hilfe angewiesen sind, um erfolgreiche Lern- und Entwicklungsprozesse durchlaufen zu können. Wir verstehen uns als ein Lern- und Erziehungsort, an welchem unsere Schülerinnen und Schüler individuelle und sonderpädagogische Förderung, Zuwendung und Anerkennung erfahren in einer Form und einem Setting, das ihrer persönlichen Lernausgangslage entspricht Die Schüler kommen mit vielerlei Erfahrung von schulischer Überforderung und schulischen Misserfolgen in die Gutenberg-Schule und benötigen Rahmen und Strukturen, um wieder Zutrauen zu sich selbst zu fassen, Mut zum Lernen zu finden, Schule (wieder) als einen lebenswerten Ort zu erfahren und das Anpacken neuer Herausforderungen meistern zu können. Spezifische Blickwinkel auf unsere Schüler, die unsere Schule bislang nach der 9. Klasse verlassen und eine daran anschließende Einrichtung (BVJ, VAB, Sonderberufsfachschule) besuchen 1. Blickwinkel: Seelische Behinderungen und spezifische Umweltbedingungen benötigen besondere Lösungen, um Schüler vor einem möglichen Scheitern in der Phase nach dem Besuch der Förderschule und einem damit verbundenen Absturz zu bewahren / Halt und enge Begleitung, sowie ein vertrauter Rahmen wird auch bzw. vor allem in der Berufsvorbereitungsphase benötigt Immer häufiger fallen uns Schüler auf, die kognitiv den Abschluss an einer allgemeinen Schule (Werkrealschule) erreichen könnten, die aber aufgrund traumatischer Erfahrungen in ihrer Vergangenheit und/oder aufgrund sozioökonomischer Lebensumstände Verhaltensstrategien entwickelt haben, die nicht mit erfolgreichem Lernen an allgemeinen Schulen (WRS, GMS und zukünftig RS) zu vereinbaren sind und so dem erfolgreichen Schulbesuch dort im Wege stehen. Beispielsweise sind im familiären Umfeld andauernde existentielle Probleme vorhanden, die von den Schülern dauerhaft bewältigt werden müssen, im häuslichen Umfeld sind nur eingeschränkte Anregungen und/oder Unterstützungen und nur wenig verlässliche soziale Strukturen vorhanden. Daher ist unser Bildungsauftrag auch im dem Sinne definiert, Schülern die benötigte Förderung, welche ihren individuellen Begabungen und Besonderheiten entspricht, zukommen zu lassen. Darüber hinaus sollen sie Akzeptanz und Verständnis für ihre Probleme finden und einen wertschätzenden sowie toleranten Umgang erfahren. Eine weitere Besonderheit unserer Schüler besteht darin, dass viele von ihnen eine große Angst davor haben, neue Erfahrungen zu machen und über wenig Selbstvertrauen verfügen. Deshalb benötigen die Schüler vielfältige Anregungen und Anstöße, um Neues zu sehen, Neues zu wagen, Neues zu erfahren und sich auf Neues einzulassen. Verlässliche Gemeinschaften, in denen sie darüber hinaus vielseitige soziale Erfahrungen machen können, sind ebenso unabdingbar. Ganz wichtig hierbei ist für unsere Schüler eine verlässliche Vertrauensperson (wie sie bei uns durch das Klassenlehrersystem vorhanden ist), welche sie über längere Zeit durch die eben beschriebenen Prozesse leitet und begleitet. Speziell die Arbeit in der Hauptstufe hat zum Ziel, die Schüler in die Lage zu versetzen, bisher erworbene Techniken und Kenntnisse in verschiedenen Lebens- und Arbeitsbereichen anzuwenden und zu vertiefen und durch eigenverantwortliches, zunehmend selbstständiges und problemorientiertes Lernen lebenspraktische Kompetenzen zu erwerben. Die in der Oberstufe organisierten und praktizierten Unterrichtsformen sollen dies sowohl für den Bereich der privaten Lebensführung, für die Aneignung beruflicher Qualifikationen und damit für die Erwerbstätigkeit ermöglichen. Dies gelingt vor allem durch die besondere Betonung des praktisch-handelnden Unterrichts und durch die enge Verzahnung mit den für die Berufsausbildung und gesellschaftlichen Eingliederung zuständigen Stellen. Das primäre Ziel - vor allem der Klasse 9 - ist es, den Schülern mit Hilfe ihrer vertrauten Personen und einer ihnen bekannten, angst- und stressfreien und strukturierten Umgebung, den Übergang zwischen Schule und Beruf hin zu einem selbstständigen Leben zu erleichtern. Immer wieder haben wir die Erfahrung gemacht, dass Schüler, die über Jahre bei uns beschult wurden und diesen (beschriebenen) langen, beschwerlichen und von vielen Kämpfen (vor allem FÜR die Schüler!) geprägten Weg erfolgreich bewältigt haben, am Ende der Klasse 9 stabile Persönlichkeiten geworden sind, mit durchaus vorhandenen Zielen und mit wieder erlerntem Selbstvertrauen in ihre Fähigkeiten - und dem Wissen darum, was ihre ganz individuellen Stärken sind. Im Rahmen der nachgehenden Betreuung für ehemalige Schüler wurde in den letzten Jahren immer wieder deutlich, dass vor allem Schüler, deren Lebenswelt eben nicht stabil und mit Vertrauen geprägt ist und wo nur wenig oder gar keine Unterstützung von Seiten der Eltern zu erwarten ist (Oft, weil diese es eben einfach nicht leisten können!) im Laufe des 10. Schuljahres, welches alle an einer Berufsschule absolvieren müssen, in dieser neuen und unbekannten Schulumgebung teilweise wieder in solche Verhaltensmuster zurückfallen, die in dem Sicherheit und Struktur vermittelndem Umfeld unserer Schule (längst) überwunden waren/schienen. Schule schwänzen, Abbruch von Praktika, häufiger Drogen- und Alkoholkonsum, ungeplante Schwangerschaften, Begegnungen mit der oder Abtauchen in die Kriminalität (Drogenhandel, Körperverletzung, Haftstrafen...) sind immer wieder zu beobachtende Folgen, wenn bekannte, verlässlich und Sicherheit vermittelnde Strukturen und Vertrauenspersonen wegfallen, die die bisherige Schulkarriere unserer Schüler begleitet und unterstützt haben. Somit bleiben nach unserer Wahrnehmung leider eine ganze Reihe von Schüler übrig, die den Schritt in das Berufsleben/in eine berufsvorbereitende Maßnahme nach der 9. Klasse an der Förderschule nicht oder nur schwerlich vollziehen können, weil sie die bereits beschriebene sonderpädagogischen Begleitung/Unterstützung noch brauchen. Eine verlängerte Begleitung und Unterstützung an unserer Schule, auch nach Erfüllung der allgemeinen Schulpflicht, scheint hier notwendig und sinnvoll, um diesen letzten Baustein vor der Ausbildung erfolgreich zu bewältigten. Ziel 1: Hauptschulabschluss in dem Setting eines 10. Schuljahres an der Förderschule 2. Blickwinkel: Entwicklungsverzögerung der Schülerschaft / Verlängerung der allgemeinen Schulpflicht Entwicklungsverzögerungen sind bei den Schülern unserer Schule an der Tagesordnung. Im Schnitt sind die Schüler 2-3 Jahre in ihrer gesamten oder in Teilen ihrer Entwicklung verzögert. Dies bedeutet, dass sie in sehr vielen Bereichen mehr Unterstützung und Begleitung benötigen als Gleichaltrige. Durch individuelle Lern- und Entwicklungsbegleitung möchten wir erreichen, dass Kinder und Jugendliche im Rahmen ihrer Möglichkeiten lernen können, ihr Leben in eigener Zuständigkeit und Verantwortung zu gestalten. Dafür bekommen sie bzw. entwickeln sie zunehmend gemeinsam mit ihrer Lehrkraft im Laufe ihrer Schulzeit kleinschrittige, vielfältige und passgenaue Lernarrangements, die ein Höchstmaß an Aktivität und Teilhabe an allen Bildungsprozessen ermöglichen. Bildung meint hier nicht ausschließlich inhaltliche und formale Bildungsziele wie Fachund Sachkompetenz, Methodenkompetenz oder personale Kompetenz, sondern vor allem auch soziales Lernen und die Erfahrung und Entwickung von tragfähigen Beziehungen. Die Eigenverantwortung und Miteinbeziehung der Schüler in bzw. für ihren eigenen Bildungsprozess spielt eine zunehmend größere Rolle im Verlauf der Schulzeit. Dieser Prozess benötigt viel Zeit. Die Erfahrung der letzten Jahre hat uns gezeigt, dass trotz aller Bemühungen viele Jugendliche diesen Entwicklungsrückstand am Ende von Klasse 9 nicht oder nicht vollständig aufgeholt haben. Die Entwicklungsverzögerungen, mit denen diese Schüler ihre Schulkarriere begonnen haben, begleiten sie trotz aller uns zur Verfügung stehender sonderpädagogischer Unterstützungsangebote und Interventionen wie ein Schatten während ihres gesamten Schulbesuchs. Die Herausforderung des Schulwechsels nach Klasse 9 ist für diese Schülergruppe deshalb besonders beschwerlich. Erschwerend kommt dabei oft hinzu, dass unsere Schüler eine meist unstete Schullaufbahn hinter sich haben und sich nach Stabilität und Verlässlichkeit sehnen. Wie bereits unter Punkt 1 ausführlich beschrieben, benötigt auch diese Schülergruppe besonders viel Halt, vielfältige Erfahrungsmöglichkeiten im vertrauten Umfeld um sich individuell stabil entwickeln zu können. Diese Schüler könnten unserer Meinung nach von unserem angedachten erweiterten Bildungskonzept einer Klasse 10 ebenfalls rundum profitieren. Ziel 2: Individuelle Stärkung der persönlichen Entwicklung in einem 10 Schuljahr, danach vereinfachter Hauptschulabschluss im anschließendem Besuch der Sonderberufsfachschule (beispielsweise der Wilhelm-Maybach-Schule oder der Laura-Schradin-Schule in Reutlingen) 3. Blickwinkel: Inklusive Lösungen perfektionieren / Start an gefestigten Orten, Evaluierung der Möglichkeiten und Exportieren der Klasse 10 an Gemeinschaftsschulen Inklusion stellt das Schulsystem vor vielfältige und neue Herausforderungen, um den individuellen Voraussetzungen einer heterogenen Schülerschaft gerecht zu werden. Im Rahmen des sonderpädagogischen Dienstes sowie in der inklusiven Arbeit stellen wir vor allem in der Sekundarstufe 1 fest, dass die aktuelle Situation noch nicht ausreichend auf die Bedürfnisse der Schüler mit einem (festgestelltem) Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot vorbereitet ist. Gemeinschaftsschulen sind von ihrer Idee genau das Setting für alle Schüler, aber aktuell sind die Strukturen noch nicht soweit entwickelt, dass die oben beschriebenen Schüler erfolgreich in die Phase der Ausbildung begleitet werden können. Schüler mit einem Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot, welche an inklusiven Settings in unterschiedlichsten Schularten teilhaben, verlassen dadurch diese möglicherweise ohne einen allgemeinen, berufsqualifizierenden Bildungsabschluss. Es gibt somit eine Gruppe von Schülern, die nach Klasse 9 weiter ein sonderpädagogisches Angebot benötigen, um den für eine Ausbildung oder für eine berufsvorbereitende Maßnahmen notwendigen Abschluss zu erreichen. Wir würden gerne für die Übergangsphase an Lösungen und Möglichkeiten arbeiten, welche wir evaluieren wollen, um sie dann in die Entwicklung an Gemeinschaftsschulen einfließen lassen können bzw. die Klasse 10 in ihrer besonderen Form eventuell auch "expandieren" oder "exportieren" zu können. An unserer Schule möchten wir die Entwicklung der Inklusion mit einem sich gerade bildenden Fachteam qualitativ neu ausrichten und dabei nicht nur die Schüler der Grundstufe im Auge haben. Vision und Ausblick: "Individuelle Stärkung und Vorbereitung auf ein erfolgreiches Berufsleben" Aus den genannten Gründen ist es uns ein großes Anliegen, für die umschriebenen Schülergruppen im Rahmen eines Schulversuches ein 10. Schuljahr bei uns anbieten zu können, welches diesen Jugendlichen in vertrauter Umgebung mit den eingangs genannten Unterrichtsprinzipien, pädagogischen Grundsätzen und vertrauten, verlässlichen Personen und Strukturen den Schritt in ein erfolgversprechendes, berufsqualifizierendes Ausbildungsangebot und somit den Start in ein eigenständiges Leben erleichtert, und ihnen damit eine größtmögliche Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen kann. Wir sind davon überzeugt, dass dann manche unserer Schüler mit Sicherheit ungleich größere Chancen hätten, einen gelingenden Start in eine Ausbildungsmaßnahme zu erfahren. Ganz wichtig ist uns hier der Hinweis, dass wir keine Konkurrenz für schon bestehende Schulformen sein wollen – sondern vielmehr eine Lücke schließen möchten, die den Bedürfnissen derjenigen Schüler gerecht wird, die auch im 10. Schuljahr den Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot in einem ganz besonderem Umfang nötig haben. Zusammengefasst hier nochmals die möglichen Ziele eines 10. Schuljahres an der GutenbergSchule: Die Beschulung der in Frage kommenden Schüler läuft im 10. Schuljahr bei uns im Haus mit bekannten Strukturen, vertrauten Personen und vertrauter Umgebung. Ein Praxisteil wird an unserer Schule in dem bereits bekannten, erprobten und bewährten Rahmen des Betriebstags erfolgen, sowie (angedacht) im Rahmen eines Werkstatttages in den Bereichen Holz, Elektrik/Elektronik (Lehrkraft der Schule) und Metall (vom Förderverein angestellter Arbeitserzieher). Kooperationen mit den auch bislang an der Berufseingliederung beteiligten Schule(n) werden zukünftig angestrebt, um den Übergang dorthin weiter positiv vorzubereiten und um das Angebot der praktischen Handlungsfelder zu erweitern (Farbe, Haustechnik, Hauswirtschaft/ Pflege). Schüler, die aufgrund ihres körperlichen und seelischen Entwicklungsrückstandes zum Beispiel die Wilhelm-Maybach-Schule für zwei Jahre besuchen, bis sie den dort angebotenen Abschluss machen, könnten das erste Schuljahr (eben jenes 10. Schuljahr) bei uns im Haus absolvieren und dann erst im zweiten Jahr an die Wilhelm-Maybach-Schule wechseln. Am Ende des 10. Schuljahres ist es möglich den Hauptschulabschluss bei uns im Hause zu machen. Angesprochen sind all jene Schüler, die bisher in Förderschulen beschult worden sind, kognitiv aber durchaus in der Lage sind den regulären Hauptschulabschluss zu machen, die aber besondere Rahmenbedingungen (wie beschrieben) zum Erreichen dieses Abschlusses benötigen. Weiterhin gilt dies für bisher inklusiv beschulte Schüler, die an der Hauptschulprüfung an ihren bisherigen Schulen nicht teilnehmen können und der Anteil der Schüler (und die wird es vermutlich zunehmend geben), die einen qualifizierenden Abschluss der Gemeinschaftsschule nicht erreichen werden (Gründe sind vielfältig) und die somit die Chance auf den Erhalt eines Hauptschulabschlusses bekommen. Dem Leitsatz der Veranstaltung des MKJS am 18. April „Gemeinsam gute Schule machen“ folgend, wonach die Bildung in unserer heutigen Wissensgesellschaft eine immer wichtigere Rolle spielen wird, sehen wir uns mit dem hier beschriebenen Konzept bestätigt. Denn der gesellschaftliche Wandel stellt uns und unser Tun vor neue Herausforderungen, u.a. auf die, jeden einzelnen jungen Menschen - und besonders diejenigen mit einem Handicap im Bereich Lernen und damit erschwerten Zugangsmöglichkeiten zu einem qualifizierenden schulischen Abschluss und daraus folgend der erschwerten Teilhabe am allgemeinen gesellschaftlichen Leben - auf dem Weg zu einer bestmöglichen und erfolgreichen Bildungsbiografie die notwendigen Chancen/Möglichkeiten bereitzustellen. Zudem wird mit dem Ausbau von inklusiven Bildungsangeboten den Förderschulen ein essentieller Auftrag zur Weiterentwicklung des förder(sonder-)pädagogischen Systems aufgetragen. Die zukünftigen sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren haben im Zuge der geplanten Änderung/Anpassung des Schulgesetzes den Auftrag, Unterstützungsleistungen u.a. an der Schnittstelle zur beruflichen Bildung/Qualifizierung durch entsprechende Angebote zu entwickeln. Dies können explizit auch eigene Bildungsangebote der sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren sein, um einerseits auf die Bedürfnisse der Schüler einzugehen, und um andererseits den Eltern eine Wahlmöglichkeit zu geben. Dass dies nach zu erwartender neuer Gesetzeslage auch Schüler ohne (Lern-)Behinderung sein können, macht die Einrichtung des oben beschriebenen Angebots geradezu notwendig. Möglichkeit der Realisierung Klasse 8 Klasse 9 Klasse 10 Berufsschule Aufgrund der Vermutung, die „Bruchgefahr“ der Schnittstelle von bisher Ende Klasse 9 auf Ende Klasse 10 für einen Teil der Schüler nur zu verschieben, wurde im Dialog mit dem MKJS eine komplexere und umfassendere Möglichkeit des Aufbaus eines 10. Schuljahres mit fließendem Übergang in die Berufsschule/-vorbereitung mit individuellen Abgangsmöglichkeiten entwickelt. FöS Fös 15h/ BS 15h Klasse 8 Klasse 9 FöS 15h / BS 15h HS? ? BS (Vollzeitunterricht) HS vereinf. HS Klasse 10 / Berufsschule 1. Jahr HS Berufsschule 1./2. Jahr Betrieb andere Berufsschule Dieses Modell ist eng verzahnt durch eine gemeinsame Verantwortung für die Schüler durch die Förderschule und der Berufsschule Diese „Berufsvorbereitungsstufe“ (Klasse 9 und 10) könnte flexibel nach den individuellen Bedürfnissen/ Möglichkeiten/Fähigkeiten/Entwicklungsständen der Schüler zu einem direkten Hauptschulabschluss, in eine betriebliche Ausbildung oder in einer Linie zu einem vereinfachten Hauptschulabschluss (wie bisher) führen. Der Zugewinn zur ursprünglichen Planung ist, dass die Berufsschule früher involviert wird und die Zusammenarbeit noch enger erfolgt. Die Schüler werden schon frühzeitig in Klasse 9 an die Berufsschule herangeführt. Die Klasse 10 kann an der Förderschule, an beiden Schulen oder zunehmend an der Berufsschule angesiedelt werden – je nach Bedarf. Aufgrund der aktuellen Erfahrungen und Beobachtungen erscheint es derzeit sinnvoll, den Schwerpunkt der Beschulung in dieser Phase an der Gutenberg-Schule zu gestalten. Die Entwicklung dieses Modells wird begleitet werden von einer Konzeptgruppe, die sich aus unterschiedlichen und noch nicht benannten Gruppen (evtl. Seminar für Sopäd. Stuttgart II, PH, PR, SSA, …?) zusammensetzt. Eventuell müssen vorhandene/bestehende Bildungsbereiche des aktuellen Bildungsplans ergänzt werden. Unabdingbar ist die Aufnahme einer curricularen Arbeit/Konzeptionsentwicklung, insbesondere für die Klasse 10. Der Versuchsstatus ist nicht in Frage gestellt und auch die ursprünglich formulierten Ideen haben keine Gelingensgarantie. Die aktuelle Planung bedeutet einen Einstieg in einen Schulentwicklungsprozess, der jederzeit den Bedingungen der Schule und vor allem den der Schüler angepasst werden muss. Gutenberg-Schule Reutlingen Melanie Püchner-Dammnik, Sonderschullehrerin Stefanie Widmaier-Ramadan, Sonderschullehrerin Roland Köhler, Sonderschulrektor Reutlingen, 19.05.2015