Leseprobe laden - Digital Engineering Magazin
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1/12 Dezember/Januar Eine Publikation der WIN-Verlag GmbH & Co. KG D: Euro 14,40 CH: SFr 24,50 A: Euro 14,90 ISSN 1618-002X Innovative Lösungen für Konstrukteure, Entwickler und Ingenieure www.digital-engineering-magazin.de PROMOTION N ic h t l in e a r e S tr u k t u roptimi e r u n g Realistische Simulationen mit SIMULIA Rapid Prototyping S. 20 3D-Drucker effektiv und gewinnbringend einsetzen Werkzeug- und Formenbau S. 54 Industrielle Fertigungsprozesse trotz Losgröße 1 Cloud Computing S. 60 Visualisierung + Berechnung ohne Hardware-Grenzen Die Welt wird einfacher. CAD-Datenmanagement: Es lebe die Freiheit! Nieder mit dem Systemzwang! Reibungslose Entwicklungsprozesse leben von Produktdaten, die ungehindert fließen können: zwischen Werkzeugen, Systemen, Mitarbeitern und Partnern. Geschlossene Datensilos und geheime Datenformate rauben den Unternehmen dagegen die Möglichkeit, ihre Prozesse optimal zu gestalten. Initiativen wie der ProSTEP iViP „Codex of PLM Openness“ unterstreichen, wie wichtig offene Systeme für innovative Unternehmen heute sind. Offene Systeme sichern Handlungsfreiheit! Erfahren Sie mehr unter www.contact.de/open Editorial CAM/CAD Kompetenz im Werkzeug- und Formenbau Liebe Leser, die EuroMold, traditionell die letzte große Fachmesse im Jahr, steht unmittelbar vor der Tür und damit neigt sich 2011 auch schon dem Ende zu. Trotz Staatsschulden- und Euro-Krise war dieser Jahrgang eigentlich ein guter. Viele Unternehmen haben nach wie vor Auftragsbücher, die sich sehen lassen können, und auch der Auftragseingang hält sich wacker. So vermeldete Anfang November der Verband VDMA für September 2011 eine Steigerung beim Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagenbau von plus einem Prozent gegenüber dem schon guten Ergebnis vom Vorjahr. Ein deutlicher Rückgang – wie von einigen Wirtschaftsexperten erwartet – im durch Schulden- und Euro-Krisen belasteten Ordermonat September blieb damit aus. Die Branche wächst erfreulicherweise weiter. Im von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich Juli bis September 2011 ergibt sich insgesamt sogar ein Plus von acht Prozent im Verhältnis zum Vorjahr, bei den Inlandsaufträgen ein Plus von 13 Prozent und bei den Auslandsaufträgen ein Plus von fünf Prozent. Sie sehen, die Wirtschaft läuft weiterhin rund und gibt sich überraschend stabil gegenüber den Störimpulsen seitens der Finanzmärkte. Die Chancen für einen erfolgreichen Jahresausklang stehen gut, denn mit den Fachmessen SPS/IPC/DRIVES und EuroMold finden zum Jahresende zwei bedeutende Veranstaltungen für die gerade in Deutschland so wichtigen Industriebranchen Automatisierung, Antriebstechnik und den Werkzeug- und Formenbau statt. Hier werden die Weichen für das neue Jahr gestellt und die Produkte und Lösungen geordert, die bis weit in das neue Jahr produziert und ausgeliefert werden. Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau kann jedenfalls auch für 2012 optimistisch sein und sollte sich nicht zu sehr von so manch trüber Konjunkturaussicht die Laune verderben lassen, sondern weiterhin seine hohe Innovationskraft ausspielen. Passend zur EuroMold haben wir auch unser Fokus-Thema ausgewählt. Bei „Rapid Prototyping“ steht insbesondere der vielseitige Einsatz von 3D-Druckern im Mittelpunkt. Auf zehn Seiten finden Sie alles Wissenswerte rund um Geräte, Kosten und Materialien. Anwendungsbeispiele zeigen, wie sich heutzutage Prototypen schnell und relativ kostengünstig herstellen lassen. Mehr Informationen finden Sie ab Seite 20. Mehr Effizienz mit Software von Sescoi WorkNC – Schnell, präzise und zuverlässig fertigen – Automatische Fräsbearbeitung mit der führenden 2 bis 5 Achsen CAM/CAD-Lösung Ihrer Branche. WorkXPlore – 3D-CADDaten darstellen, analysieren und austauschen – kosten- und ressourceneffizient bis zur Fertigstellung. WorkPlan – Alle Ressourcen Ihres Unternehmens effizient managen – ERP, genau auf Ihre Bedürfnisse maßgeschneidert. Besuchen Sie uns auf der EuroMold in Frankfurt! Halle 8.0, Stand F22 Schnell, effizient und zuverlässig – Softwarelösungen für den Werkzeug- und Formenbau sowie die Einzelfertigung. Rainer Trummer, Chefredakteur [email protected] 06102 - 7144 - 0 · sescoi.de 4 Inhalt Fokus Rapid Prototyping: 3D-Drucken als effektives Werkzeug im Wettbewerb um Marktanteile und Kunden. Firmen erschließen sich mit den neuen, schnellen und farbigen Rapid-Prototyping-Maschinen wirtschaftlichen Mehrwert. Anwendungsbeispiele wie der Schuhhersteller Clarks machen dies deutlich. (Seite 20). Aktuell Technologie-Lösungen Aktuelle Wirtschaftsmeldungen Menschen und Märkte 30 Kundenkonferenz von Siemens PLM Software präsentierte neue DigitaleFabrik-Anwendungen in Tecnomatix 10. 43 32 Premium-Produkte besser erklären mit 3DVIA Composer: Einführung des neuen Winterreifens von Dunlop. 46 Fluid-Förderung mit Mikrozahnringpumpen: elektronisch kommutierte DC-Kleinstantriebe von FAULHABER. 34 Praxisbericht Werner Weitner: fertigungsgerechtes CAD-System und integrierte FEA-Simulationen. 48 Bürsten für industrielle Anwendungen: Neues Testcenter von Kullen. 36 50 20 CIREX setzt zum Richten und Kalibrieren von Gussteilen auf VierSäulen-Pressensysteme von TOX PRESSOTECHNIK. CR-8000 von Zuken: Neue Lösung für das MultiboardDesign auf Systemebene. 37 22 Deutsche Edelstahlwerke produzieren Spezialstähle für die Herstellung von Hochdruckrohren. 38 6 Fachmesse EuroMold erwartet 1.500 Aussteller und 60.000 Fachbesucher. 10 Aktuelle Technikmeldungen Trends und Technologien 12 Veranstaltungskalender 18 Im Fokus Rapid Prototyping 3D-Drucken ist ein effektives Werkzeug im Wettbewerb um Marktanteile und Kunden. Kürzere Entwicklungszyklen, mehr Innovation durch 3D-Drucken bei Schuhhersteller Clarks. Vorteile eines Inhouse-3D-Druckers im Vergleich zur Nutzung von Druckdienstleistern. 3D-Drucker unterstützt Span Architects bei der Konzept- und Angebotspräsentation. Entwicklung des elektrischen Zweirads Gocycle mit Hilfe von Schnellspritzguss-Prototypenteilen. 1/2012 24 Maschinensicherheit: durchgängige Lösungskonzepte von Pilz in der Sicherheitstechnik. CAD & Design KUKA.CNC kombiniert die Vorteile eines Industrieroboters mit denen einer CNC-Steuerung. Simulation & Visualisierung 26 Integrative Werkstoffmodellierung von Kunststoffen: Materialien effizienter und durchgängig simulieren. 40 28 Europäische COMSOL-Konferenz informierte über neue Entwicklungen in der multiphysikalischen Simulation. 42 Management Neue Lösung der DAXware-Produktfamilie von Huengsberg für EngineeringDatenkommunikation bei Meiller. 52 Reibungslose Migration einer Projektmanagement-Lösung bei Garner CAD Technic. 54 3D-CAD Daten dreidimensional drucken 3D-Drucker Von durchgängigen Lösungskonzepten in der Sicherheitstechnik bis hin zu Spezialstählen für die Herstellung von Hochdruckrohren in der Chemie-Industrie – finden Sie innovative und praxisgerechte Technologielösungen ab Seite 30. 3D-Modelle schnell, sauber, günstig, in Farbe ausdrucken www.zprinter.de Der Einsatz von Cloud Computing im Maschinenbau schafft mehr Flexibilität und Freiheit für Ingenieure. Private und Public Clouds bieten Rechenleistungen als unbegrenzten Service aus der Streckdose für Simulation und Visualisierung. (Seite 60). Branche Werkzeug- und Formenbau Tebis für mehr Fertigungskapazität: Industrielle Fertigungsprozesse trotz Losgröße 1. 56 Aktuelle VISI-Version bei Maschinen& Formenbau Leinetal MFL: Hohe Zeitersparnis bei Konstruktionsänderungen. 58 EDITORIAL 3 TITELBILD-HINWEIS 6 IMPRESSUM 65 VORSCHAU 66 DIGITAL ENGINEERING-Marktplatz 17 Viewer Performance native-3D CAD-Viewer Viewer für Präsentation und CAD-Animation � Universalviewer 2D + 3D � freie 3D CAD-Viewer � Autoren-Werkzeuge � Publishing � � Professionelle 2D Drucklösungen für CAD/GIS und Grafik Titelthemen Special Redaktionell erwähnte Firmen in dieser Ausgabe Cloud Computing und Engineering RealityServer von NVIDIA: Visualisierungsservice aus der Steckdose. 60 „STAR-CCM+ Power-on-Demand: Flexibler Service für Strömungssimulation in der Cloud von CD-adapco. 62 Autodesk Cloud bietet Software as a Service für mehr Mobilität, neue Viewing- und Kommunikationsfunktionen. 64 AKON S. 30, ANSYS S. 16, Autodesk S. 12, 64, B&R S. 15, CADFEM S. 16, 40, CD-adapco S. 62, Cenit S. 14, CIREX S. 37, COMSOL Multiphysics S. 42, Clarks S. 22, Dassault Systèmes S. 12, DEMAT S. 10, Deutsche Edelstahlwerke S. 38, Deutsche Messe S. 6, Dunlop S. 46, e-Xstream S. 40, Faulhaber S. 34, Frimo Sontra S. 56, GCT S. 54, Horn Systemhaus S. 22, HP S. 26, Hüngsberg S. 53, Invenio S. 8, Karbon Kinetics S. 28, Kisters S. 20, KUKA S. 32, Kullen S. 36, Mastercam S. 12, Mecadat S. 58, Meiller S. 53, Messe München S. 8, MFL S. 58, Missler Software S. 14, MSC Software S. 16, NVIDIA S. 60, Objet S. 24, Pilz S. 30, Procad S. 6, Proto Labs S. 28, Schwindt S. 14, 46, Siemens S. 9, 43, 48, SimuForm S. 9, SolidWorks, S. 14, Spaceclaim S. 12, Span Architects S. 26, , The Project Group S. 54, Tebis S. 56, TOX PRESSOTECHNIK S. 37, Werner Weitner S. 48, ZUKEN S. 50. 29.11 bis 02.12.2011 Halle 11, Stand D 48 www.kisters.de E-mail: [email protected] Tel.: 0241 9671-111 6 Aktuell Macher und Märkte Im Einsatz Titelbild: SIMULIA von Dassault Systèmes Der internationale Motorenhersteller Perkins verwendet zur Optimierung des Designs seiner industriellen Motorenkomponenten solidThinking Inspired von Altair Engineering. Perkins hat 2011 in die dreidimensionale Konzeptdesignsoftware solidThinking Inspired investiert, um damit seine Entwürfe in kürzester Zeit visualisieren, untersuchen und beurteilen zu können. Die Möglichkeit, die Pro-EngineerGeometrie direkt zu nutzen, war zusammen mit der einfachen Handhabung der Software der Schlüsselfaktor für die Entscheidung von solidThinking Inspired. bofrost, europäischer Anbieter im Direktvertrieb von Eis- und Tiefkühlspezialitäten, hat sich für IBM Cognos als Business-Intelligence-Lösung entschieden. Im Rahmen eines Proof of Concept konnten IBM Deutschland und der Business-Partner CENIT AG die Entscheider auf Seiten von bofrost von den Möglichkeiten und der Leistungsfähigkeit der IBM-Cognos-Business-IntelligencePlattform überzeugen. Im nächsten Schritt ist es geplant, die BI-Plattform im Rahmen eines Implementierungsprojekts in die bestehende IT-Infrastruktur zu integrieren und sukzessive die Anforderungen aus den Bereichen Vertrieb und Controlling an das Berichtswesen sowie die detaillierte Analyse umzusetzen. CENIT unterstützt mit den Lösungen im Bereich Business Optimization & Analytics (BOA) Firmen in der Unternehmenssteuerung sowie dem Management von Chancen und Risiken, Geschäftsprozessen, Projekten und Daten. Das Angebot umfasst Business-Intelligence- und Performance-Management-Lösungen auf Basis führender Technologie-Anbieter wie IBM Cognos bis hin zu hochwertiger Management-Beratung. COMAC, die chinesische staatseigene Commercial Aircraft Corporation of China, verfolgt das Ziel, zu einem der weltweit führenden Hersteller von Passagierflugzeugen zu werden. Eine wesentliche Etappe auf dem Weg dorthin stellt die Optimierung der abteilungs- und standortübergreifenden Zusammenarbeit in der Entwicklung und in der Produktion sowie die Optimierung des Automatisierungsprozesses dar. Nach einem intensiven Benchmark unter den gängigen PLM-Anbietern hat sich COMAC für PTC als Partner entschieden. Windchill, die PTC-Plattform für das Produktlebenszyklus-Management (PLM), wird nun unternehmensweit für die Entwicklung der großen Passagierflugzeuge eingeführt. Damit knüpft COMAC an die erfolgreiche Zusammenarbeit mit PTC im Bereich der kleineren Passagierjets ARJ21 CPC und C919 an. 1/2012 SIMULIA ist die Marke für realistische Simulation von Dassault Systèmes, dem PLMWeltmarktführer für Lösungen zur virtuellen Produktentwicklung und für virtuelle Produkterlebnisse. SIMULIA bietet Werkzeuge, die Simulation als integralen Bestandteil der Produktentwicklung ermöglichen. Hierzu gehören Abaqus Unified FEA für anspruchsvolle lineare und nichtlineare Berechnungen, alleinstehend oder in CATIA integriert, Simulation Lifecycle Management (SLM) für das Verwalten von Simulationsdaten und -prozessen sowie Isight zur Automatisierung des Berechnungsprozesses und darauf aufbauend zur Untersuchung von Designvarianten bis hin zur Parameteroptimierung. Als neueste Erweiterung ist in Abaqus Topologieoptimierung integriert, die es unter Berücksichtigung nichtlinearer Randbedingungen wie etwa Kontakt oder Plastizität ermöglicht, bereits in einer frühen Entwurfsphase optimierte Designvarianten zu ermitteln. Dassault Systemes Deutschland GmbH Büro Aachen Elisabethstr. 16 52062 Aachen Tel. +49 241 474 01 0 Mail: [email protected] www.3ds.com/de/products/simulia PROCAD Auszeichnung mit dem Microsoft Award für innovative v. l: Stephan Cloud-Software Harms (MiIm Rahmen der diesjährigen MicrosoftPartnerkonferenz wurde Procad mit dem begehrten Microsoft Cloud Service Partner Excellence Award ausgezeichnet. Das Gewinner-Produkt heißt PROOM und nutzt Microsofts CloudLösung Windows Azure, damit Unternehmen XXL-Dateien schnell und einfach austauschen können. „Der Anstoß für PROOM kam von unseren Kunden aus dem Maschinen- und Anlagenbau, die mit ihren Entwicklungspartnern häufig riesige CAD-Modelle austauschen oder Hunderte von Zeichnungen für Montagegruppen irgendwo auf der Welt bereitstellen“, erklärt PROCAD-Geschäftsführer Volker Wawer. E-Mail-, DVD- und FTP-Server sind für den schnellen und sicheren Datenaustausch in Unternehmen nicht geeignet. Auch herkömmlichen FilesharingPlattformen fehlen wichtige Kontrollmöglichkeiten, beispielsweise Zugriffsberechtigungen oder Informationen zur Dateiverwendung. crosoft), Till Pleyer, Stefan Kühner (PROCAD), Bernd Stopper (Microsoft). Bild: Frank Ossenbrink Die preisgekrönte Lösung von Procad schafft hier Abhilfe und unterstützt Unternehmen darin, extrem große Dateien auszutauschen und in virtuellen Projekträumen gemeinsam an diesen Dateien zu arbeiten. Bernd Stopper, Mitglied der Geschäftsleitung von Microsoft Deutschland, betonte bei der Übergabe der Auszeichnung die große Bedeutung der Microsoft-Partner und ihrer innovativen Lösungen für die deutsche Industrie. Procad setzt seit 15 Jahren auf neueste Microsoft-Technologien und steht Jahr für Jahr als Gold-Partner auf der höchsten Stufe des Microsoft-Partnermodells. H a n n over M esse Digital Factory mit neuem Standort in Halle 7 Die Digital Factory, Internationale Leitmesse für integrierte Prozesse und IT-Lösungen, erhält von 2012 an auf der HANNOVER MESSE eine neue Heimat. Ihr künftiger Standort in Halle 7 befindet sich in direkter Nachbarschaft zu den Prozessautomationsthemen der Industrial Automation. Nördlich der Digital Factory kommen die Themen rund um industrielle Zulieferlösungen und Leichtbau mit der Industrial Supply hinzu. Auf der Di- gital Factory zeigte sich in diesem Jahr deutlich, dass der Einsatz von IT mittlerweile weit über die üblichen Standardsoftwarethemen hinausgeht. Die Industrie-IT bestimmt heute die Produkte an sich und zunehmend auch die Produktions- und Entwicklungsprozesse sowie die dazugehörigen Dienstleistungen. Die neue Positionierung in Halle 7 bildet die Basis für das Zentrum der IKT-Lösungen innerhalb der HANNOVER MESSE. 29. November bis 02. Dezember 2011 in Frankfurt / Main PLU . T N I R P D G AN ER. IN e P R IN T E . N E N IO T DR E I FUNK M . LE B -, DruckO g und Scan NULL PR et verbindun tern lerer rucker mit In erungen mitt D er erste D r die A nford fü ll ie ez Sp ser eM FP die unktion. rt, macht die und Kopierf ie p zi n n ko en ammitglieder Unternehm d mobilen Te un und großer n le ka lo ckinhalten beit zwischen zung von Dru ut N e Zusammenar am ns emei , sowie die g als je zuvor. und Partnern aus leichter en rt o d n a St en von beliebig /sim plify om/de/go w w w.h p.c FP E DER NEU NJET T2300 eM G N I S NDu G HP DE ETvErbI N r E T N I MIT teS ie ih r a l Geben S m it ZahlunG G e r ät in von S c h r if t t u G r e e in .0 0 0 € b iS Z u 1 © 2011 Hewlett-Packard Development Company, L.P. Aktuell Macher und Märkte i n ve n io gr ü n det i n ve n io V irtual T ech n ologies G mb H Markt für digitale Absicherung wächst In den letzten 25 Jahren hat sich invenio als anerkannter Partner für EngineeringDienstleistungen auf dem Markt etabliert. Heute deckt das Unternehmen alle Phasen im Produktentwicklungsprozess ab: von der ersten Idee bis zur Serienfertigung. invenio setzt seit langem auf die digitale Produktabsicherung, um den Kunden bestmögliche Ergebnisse liefern zu können. Mit der Gründung der invenio Virtual Technologies GmbH am 1. Oktober 2011 unterstreicht das Unternehmen die Relevanz dieses Bereichs. Als Geschäftsführer der Gesellschaft agieren Dipl.Ing. Kai F. Wißler und Dipl.-Ing. Hermann Gaigl. Gemeinsam mit den anderen invenio-Gesellschaften ist die invenio Virtual Technologies GmbH unter dem Dach der invenio AG zusammengefasst. Damit will das Unternehmen seinen Anspruch als Premiumanbieter festigen. productro n ica 2 0 1 1 set z t M a S S st ä be i n der B atterieproduktio n Präsentation des Produktionsumfelds von Hochleistungsbatterien Die productronica, Weltleitmesse für innovative Elektronikfertigung, präsentiert in enger Zusammenarbeit mit dem Fachverband Productronic im VDMA, der RWTH Aachen, dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie und führenden Unternehmen eine eigene Sonderschau „Batteriefertigung und Leistungselektronik“. Erstmals wird damit im Rahmen einer Messeveranstaltung das komplette Produktionsumfeld von Batterien gezeigt – von der Beschichtung des Elektrodenmaterials bis hin zum fertigen Modul. Auf 200 Quadratmetern Fläche stellen Digatron Industrie-Elektronik, ERSA, F&K Delvotec, IBG Automation, KUKA Roboter, KMS Automation, M+W Group, Manz, o.m.t, Reis Robotics, Siemens, ULT und Viscom ihre innovativen Lösungen innerhalb der Prozesskette aus. Die Sonderschau findet in der Halle B2 der productronica statt. Ab Herbst 2012 erweitert die Messe München ihr Portfolio im Geschäftsbereich „Neue Technologien“: Mit der neuen, zukunftsstarken Messeveranstaltung Energy Storage wird die gesamte Wertschöpfungskette innovativer Batterie- und Energiespeichertechnik abgebildet. Die Energy Storage findet jährlich parallel zu den Weltleitmessen electronica oder productronica auf dem Gelände der Neuen Messe München statt. Begleitend zu der Fachmesse wird ein mehrtägiger Kongress durchgeführt. Die neue Energy Storage 2012 öffnet erstmals vom 13. bis 16. November 2012 ihre Pforten. Bild: Messe München 8 N euer web - auftritt Übersichtliche Gestaltung Auf der Startseite finden Sie die Top-News sowie die Themen-Rubriken, in denen die Meldungen und Beiträge – zur besseren Übersichtlichkeit – einsortiert werden. Dies sind CAD/CAM/Design, PDM & PLM, Simulation, Visualisierung & VR, Digitale Fabrik, Rapid Prototyping, Hardware, Dienstleistungen, Antriebstechnik, Automatisierung, Elektrotechnik, Fluidtechnik, Konstruktionselemente, Verbindungstechnik und Werkstoffe. Neuer HTML-Newsletter In unserem neuen, wöchentlichen HTML-Newsletter präsentiert Ihnen die Redaktion des DIGITAL ENGINEERING Magazins die interessantesten News aus den Bereichen CAD, CAM, PLM, Hardware, Veranstaltungen, Forschung, Konstruktionskomponenten und Werkstoffe. Unter der Rubrik „Newsletter“ können Sie den Newsletter schnell und unkompliziert abonnieren. 1/2012 Aktuell Macher und Märkte S ieme n s S imu F orm Deutscher Maschinenbau im Konstruktions-Chaos Bis zu 20 Prozent werden deutsche Konstruktionsserver von Bauteil-Dubletten ausgelastet, schätzt ein Drittel der deutschen Experten in der Metallbearbeitung. Das ergab eine Studie des Dortmunder Softwarespezialisten SimuForm im Rahmen der EMO Hannover 2011, der Werkzeugmaschinenindustrie-Leitmesse. Weitere 27 Prozent der knapp 150 befragten Fachkräfte schätzen die Dublettenzahl auf bis zu 30 Prozent in Ihrem Unternehmen. Trotz vernetzter Arbeitswelt, auch in Unternehmen scheitert der Vorsprung an der Kollaboration – nur in wenigen Unternehmen gibt es eine Knowledge Base über die Entwicklungen der vergangenen Jahre. Tatsächlich nutzen 78 Prozent der befragten Unternehmen kein Werkzeug zum geometrischen Abgleich von neu zu entwickelnden Teilen mit bereits konstruierten Bauteilen. Lediglich sechs Prozent verfügen über eine solche Lösung. SimuForm bietet im Rahmen einer GeoSearch-Suite die technische Lösung zur Indizierung und Vernetzung aller CAD-relevanten Daten und Informationen aus einer heterogenen IT-Landschaft eines Kunden. Somit sind alle relevanten Daten auf Fileservern, in Datenbanken, im ERP- und PDM-System nahezu in Echtzeit aus einer homogenen Software zugreifbar. Mit einer so gestrafften Konstruktionsvorstufe wird Wissen verfügbar gemacht, zudem lernt das System mit. 36 Prozent der Befragten sind daher der Meinung, neben Systemen zur globalen Verwaltung von Unternehmensprozessen – die Warenwirtschaft steht hier als Beispiel für eine effiziente Integration – sei auch eine Wissensbasis im technischen Sinn nötig. Nur bei 18 Prozent der Unternehmen sind die CAD-Daten in einer beliebigen Form durchsuchbar. Effizienz gewinnen die Prozesse nicht nur durch die Beschleunigung in der Umsetzung. Intelligente Verknüpfungen mit Bestandsdaten, auch aus der Kostenrechnung und der Angebotsabteilung, helfen bei Systemen wie der GeoSearch-Suite rund um die Ähnlichkeitssuche SimuForm Similia auch bei der Angebots- oder Kalkulationserstellung. Mehr als ein Drittel der Unternehmen verfügen laut eigener Aussagen über keinerlei Schnittstelle zwischen Warenwirtschaft oder Kalkulation und den CADDaten. Gerade bei international agierenden Unternehmen ist eine konsistente, zentrale Datenablage kaum möglich. Hier kann die GeoSearch-Suite hohen Mehrwert generieren. Verstärkung bei Industriesoftware durch CFK-Simulation Durch die Übernahme von Vistagy mit Sitz in Walt ham, Massachusetts, USA, erweitert Siemens sein Industriesoftware-Portfolio mit einer speziellen Software für das Design und die Fertigung moderner Verbundwerkstoffe (CFK). Eine entsprechende Vereinbarung wurde Anfang November unterzeichnet. Mit dieser Akquisition kann Industry Automation, eine Division des Siemens-Sektors Industry, seine Position Industriesoftware-Sektor weiter ausbauen. Die Übernahme soll noch in diesem Kalenderjahr erfolgen. Anbieter und Verarbeiter von Verbundwerkstoffen wie etwa Karbonfaser-Teilen stehen vor der Aufgabe, die Kosten zu senken und die Zeit bis zur Markteinführung ihrer Produkte weiter zu verkürzen, um die Wettbewerbsvorteile von Verbundwerkstoffen, die bereits großflächig für Komponenten in der Luftfahrt oder in Windkraftanlagen eingesetzt werden, gegenüber anderen Materialien zu nutzen. Genau dieses Ziel verfolgt Siemens durch die Integration der industriespezifischen EngineeringSoftware in sein Industrie-Portfolio für Product Lifecycle Management (PLM). Siemens gehört bereits heute zu den Technologieführern bei der Automatisierung von Produktionslinien für KarbonfaserKomponenten. Durch die Akquisition von Vistagy wird Siemens zum weltweit einzigen Unternehmen, das den gesamten Wertschöpfungsprozess für Karbonfaser-Teile von der Produktdefinition über die Entwicklung bis hin zur Fertigung durchgängig mit seinen Softwaretools unterstützen kann. Vistagy hat seinen Sitz in Waltham, Massachusetts, USA. Weltweit setzen rund 300 Kunden die Software-Lösungen des Unternehmens ein. Die Anwendungsfelder erstrecken sich von der Entwicklung, dem Design und der Fertigung komplexer Verbundwerkstoff-Komponenten und großen Flugzeug-Bauteilen bis hin zum Design und der Fertigung von Sitz-Systemen und Ausstattungs-Komponenten. Siemens plant, den Software-Anbieter in die Business Unit Siemens PLM Software zu integrieren, die zur Siemens-Division Industry Automation gehört. Die Siemens-Business-Unit stellt die weitere Betreuung aller Vistagy-Kunden sicher. Während der letzten Jahre hat die Siemens-Division Industry Automation bereits mit dem USamerikanischen Unternehmen UGS (2007), Innotec in Deutschland (2008), Elan Software Systems in Frankreich (2009) und Active SA in Brasilien (2011), jeweils in ihren Bereichen führende Industriesoftware-Anbieter übernommen. Weitere Informationen im Internet unter: www.siemens.com/automation 1/2012 9 10 Aktuell EuroMold 2011, 29. November bis 2. Dezember W eltmesse f ü r W erkzeug - und F ormenbau , D esign und P roduktentwicklung Auf geht’s zur EuroMold Die 18. EuroMold, Weltmesse für Werkzeug- und Formenbau, Design und Produktentwicklung, findet vom 29. November bis 2. Dezember 2011 statt. Bis zu 1.500 Aussteller aus 45 Ländern und 60.000 Fachbesucher werden erwartet. Auch die Ausstellungsfläche verzeichnet einen Zuwachs um 4,1 Prozent – zahlreiche Aussteller haben ihre Stände vergrößert. Mit dem Gastland Korea und innovativen Sonderschauen zeigt die EuroMold zahlreiche Highlights und baut damit ihre Position als internationale Leitmesse der Produktentwicklung weiter aus. A uf rund 75.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche zeigt die EuroMold in den Messehallen 8, 9, 11 und der Galleria neueste Entwicklungen in sämtlichen Bereichen der Produktentwicklung. Highlights der EuroMold 2011 sind neben dem Gastland Korea die Sonderschauen „Innovationen durch Werkzeugund Formenbau“ und „E-Production für jedermann“ sowie Konferenzen, Foren und Workshops. Gastland Korea Das Gastland Korea spielt inzwischen als asiatische Industrienation eine wichtige Rolle. Auf der EuroMold 2011 werden sich neben koreanischen Unternehmen auch staatliche koreanische Forschungseinrichtungen und relevante Fachverbände wie KODMIC präsentieren. Ein wichtiger Meilenstein in der Beziehung zwischen Korea und Europa ist das Freihandelsabkommen, das am 1. Juli 2011 vorläufig in Kraft tritt. Die Beziehungen zur Europäischen Union, die bereits jetzt schon nach China der zweitwichtigste Handelspartner Südkoreas ist, werden dadurch sicherlich noch weiter verstärkt. Für einen Großteil der Exportgüter aus der EU nach Südkorea entfällt durch das Freihandelsabkommen der Zoll. Davon sollten vor allem der deutsche Maschinen- und Anlagenbau und weitere Industriebereiche profitieren. Highlights und Sonderthemen Die EuroMold 2011 greift neueste Entwicklungen in der Branche auf und trägt diesen mit innovativen Sonderschauen und Workshops Rechnung. Das Sonderthema „E-Production für jedermann“ findet bereits zum dritten Mal auf der EuroMold statt und hat sich seit seiner Premiere zu einem Besuchermagnet in der Halle 11 entwickelt. Auf der EuroMold 2011 gibt diese Sonderschau einen detaillierten Einblick in Trends und künftige Einsatzmöglichkeiten der additiven Verfahren. Neu auf der EuroMold 2011 ist die Sonderschau „Innovationen durch Werkzeug- und Formenbau“ in der Halle 8.0. Mit dem Slogan„Deutscher Formenbau – Wir schaffen Werte“ werden auf etwa 400 Quadratmetern besondere Exponate präsentiert und der Werkzeug- und Formenbau als Schlüsseltechnologie mit besonderer Bedeutung für Deutschland als Industriestandort dargestellt. Ergänzt wird die Sonderschau durch einen Bildungsbereich, in dem die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten im Werkzeug- und Formenbau aufgezeigt werden. Ebenfalls neu auf der EuroMold 2011 ist die Sonderschau „EngineeringDienstleister“. Halle 11 als „House of Creation“ Die architektonisch eindrucksvolle Halle 11 bildet als „House of Creation“ ein weiteres Highlight der EuroMold 2011. Die Themenbereiche „design + engineering“, „Werkstoffe“, „Simulation + VR“ sowie „Rapid Prototyping und Manufacturing“ sind hier vereint. 1/2012 Internationale Konferenzen, Foren und Workshops Bereits zum 13. Mal findet auf der EuroMold die internationale „Wohlers Conference“ statt – 2011 unter dem Motto „Design Innovation from Additive Manufacturing“ (Donnerstag, 1.12.2011). Neu sind drei Konferenzen, die in Kooperation mit dem Haus der Technik in Essen angeboten werden: Die zweitägige Konferenz Spritzgießwerkzeuge (29.11 bis 30.11.2011), die Konferenz „Entwickeln mit Kunststoffen (30.11.2011) sowie die Konferenz „Vorkalkulation von Spritzgießwerkzeugen“ (01.12.2011). Erstmals präsentiert die EuroMold zudem die Konferenz „Strategien und Trends im Werkzeug- und Formenbau“, die am 30.11.2011 in Kooperation mit dem Süddeutschen Kunststoffzentrum Würzburg veranstaltet wird. Darüber hinaus bietet die EuroMold 2011 traditionell das Forum „design + engineering“ in Halle 11.0 mit den Sessions zu den Themenbereichen „Design + Engineering“, „Simulation und VR“ „Rapid Prototyping“ und „Industriedesign“. Im Rahmen das Gastlandes Korea finden das zweitägige Forum Korea in Halle 9.0 statt. Die Teilnahme an diesen Foren ist für EuroMold-Besucher kostenfrei. Die EuroMold unterstützt zudem den internationalen Konstruktionswettbewerb Formula Student bereits zum vierten Mal mit einem Konstruktions-Workshop am 2.12.2011. Das erfolgreiche Messekonzept überträgt der EuroMold-Veranstalter DEMAT GmbH verstärkt in attraktive ausländische bw Märkte. Besuchen Sie uns bei EuroMold 29. November – 2. Dezember Frankfurt, Deutschland Halle 11 Stand D48 Wir machen 3D-Druck für jeden Anwendungsfall verfügbar Z Corporation 3D Drucker setzen Standards für Geschwindigkeit, Farbe, niedrige Kosten und Benutzerfreundlichkeit. Für weitere Informationen, besuchen Sie uns auf www.zcorp.de. ZPrinter® 150 ZPrinter® 250 ©2011 Z Corporation. Alle Rechte vorbehalten. ZPrinter® 350 ZPrinter® 450 ZPrinter® 650 12 Aktuell EuroMold Austeller M astercam – H alle 8 , S ta n d F 1 1 3 Mastercam-X6-Version Mastercam X6 wird allen interessierten Anwendern und Kunden auf der diesjährigen EuroMold in Frankfurt präsentiert. Inhaltlich liegt der Fokus vor allem auf der Präsentation der neuen Bearbeitungsstrategien der kommen- den Software-Generation. Die deutsche Version wird unter anderem die neue Zusatzapplikation Mastercam Blade Expert enthalten, ein Produkt, das zahlreiche Bearbeitungsstrategien im Bereich Mehrachsen beinhaltet und unter anderem auf die Bearbeitung von Impellern abzielt. Als zusätzliches Highlight stellt die Intercam SA, der europäische Distributor des Mastercam Zusatzprodukts Robotmaster, gemeinsam mit dem deutschen Vertriebspartner, der unicam Software GmbH, einen KUKA-Fräsroboter mit der neuen KUKA-CNC Steuerung (KR C4) vor. A utodesk – H alle 1 1 , S ta n d E 2 4 Entwicklungsprozess für Kunststoffprodukte abgedeckt Autodesk präsentiert sein Portfolio für das Digital Prototyping, die neuen Autodesk-Cloud-Dienste sowie die Produkte für den Werkzeug- und Formenbau. Gezeigt werden die verschiedenen Autodesk Suites, Autodesk Inventor, Inventor Tooling, die Industrie-Design-Lösung Autodesk Alias, Autodesk Showcase zur Visualisierung sowie Autodesk Moldflow für die Simulation von Spritzgussprozessen. Besucher können live vor Ort die Herstellung von Kunststoffteilen erleben: Eine Vertikalmaschine der Firma Babyplast produziert Büroklammern direkt auf dem Messestand. Durch die Autodesk-Lösungen wird der gesamte Entwicklungsprozess für Kunst- 1/2012 stoffprodukte abgedeckt: Angefangen vom Design der äußeren Form über die Konstruktion des oft recht komplexen Innenlebens der Kunststoffteile und die Simulation des KunststoffSpritzgießens bis zur Detail-Konstruktion des Werkzeugs. Vor allem durch die Simulation von Spritzgussvorgängen können enorme Zeit- und Kosteneinsparungen erzielt werden. Autodesk wird auf der Messe zusammen mit den Fachhändlern AURON GmbH, e4e engineers for engineers GmbH, Mensch und Maschine Integra GmbH, Mensch und Maschine Systemhaus GmbH, MF Software Sales + Service Group, MOTIVA DVSupport GmbH und MTC GmbH vertreten sein. S pace C laim – H alle 1 1 , S ta n d E 6 7 Neue Version SpaceClaim Engineer 2011+ SpaceClaim zeigt seine aktuelle Version 2011+ des 3D-Direktmodellierers sowie spezielle Funktionen für Fertigung, Formenbau und Rapid Prototyping auf der Fachmesse. Neben SpaceClaim werden die fünf deutschen Vertriebspartner in Halle 11 am Stand E67 vertreten sein und ihr Leistungsprofil präsentieren: Sie zeigen SpaceClaim als ideales 3D-Tool für die Geometrieaufbereitung und den Fremddatenimport. Mit dem Release 2011+ wird die Einsatzstärke in der Industrie weiter ausgebaut, um eine Lösung zu bieten, die für kleine Engineering-Dienstleister und Fertigungswerk- stätten genauso geeignet ist. Das System ermöglicht es Ingenieuren, 3D-Geometrie rasch zu entwerfen, zu bearbeiten oder für Folgeprozesse zu verändern – und dies ohne ein kompliziertes, teures CAD-System erlernen und bedienen zu müssen. Die neuen Erweiterungen in Version 2011+, dem achten Release des Direktmodellierers, umfassen die Konzeptmodellierung, Werkzeuge zur Modell-Vorbereitung für die Simulation und für Rapid Prototyping sowie robuste Funktionen für die Fertigung wie etwa NC-Modellvorbereitung, Vorrichtungsbau, Werkzeugbau und Blechbearbeitung. D assault S y st è mes – H alle 1 1 , S ta n d C 1 1 0 Außergewöhnliches Produktdesign für außergewöhnliches Kochgeschirr Dassault Systèmes, zeigt auf der diesjährigen EuroMold, wie Fissler seine gesamte Prozesskette mit Hilfe von PLMLösungen organisiert. Ziel des Herstellers von Kochgeschirr ist es, durch innovative Technologien die Entwicklungszeiten neuer Produktserien – angefangen bei der ersten Produkt idee über die Vorentwicklung bis zur marktreifen Produktion – weiter zu verkürzen. Auf dem Stand von Dassault Systèmes wird anhand eines Showcase anschaulich dargestellt, wie Fissler mit Softwarelösungen von Dassault Systèmes die gesamte Prozesskette der Produktentstehung abdeckt. Im Zentrum stehen dabei vor allem die Werkzeugkonstruktion und die Fertigung. Die Besucher können sich vor Ort aber nicht nur von der technologischen und qualitätsbezogenen Vorreiterrolle des Unternehmens überzeugen, sondern auch vom hohen Nutzwert der Produkte selbst. Ein Show-Koch aus Südkorea, diesjähriges Partnerland der Messe, wird live am Stand asiatische Spezialitäten in Schnellkochtöpfen von Fissler zubereiten. Für die Entwicklung und Konstruktion seiner Produktsortimente und den dazu notwendigen Werkzeugen und Vorrichtungen verwendet das Unternehmen mit Sitz und Produktion in Idar-Oberstein das CAD-/CAM-System CATIA und die PDM-Lösung ENOVIA SmarTeam. Neue Firmenadressen Sie benötigen neues Adressmaterial für Ihre Umsatzsteigerung? Sie wollen Ihre Produkte potentiellen Neukunden gezielt anbieten? Wir liefern Ihnen die passenden Firmen-Adressen nach Schlüsselworten wie z. B. SAP, Oracle, Java, C++, SQL, .NET, OOAD, CRM, Microsoft Office, Lexware, 3D-CAD, AutoCAD, Catia, CNC, CAE, CANalyser, CanOE, Design Patterns, UML oder, oder, oder … Nennen Sie uns einfach Ihre Schlüsselbegriffe. 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Die Product-Lifecycle-Management-(PLM-)Experten zeigen Lösungen, die ein klares Ziel verfolgen: nachhaltige Prozessautomatisierung. Als Value Added Reseller für das gesamte Dassault-PLM-Portfolio – CATIA V5/V6, DELMIA, DYMOLA, SIMULIA, ENOVIA, 3DVia Composer – präsentiert sich CENIT mit seiner Branchenexpertise gerade für den Werkzeug- und Formenbau. Dabei spielt die neuartige V6Technologie-Plattform eine zentrale Rolle. Hierbei werden alle Aspekte einer durchgängigen Prozesskette beleuchtet. An einem Beispiel aus der Missler Software stellt exklusiv auf der Euromold die Neuheiten der führenden Software-Produktlinie TopSolid aus. Als CAD/CAM-Komplettlösung ist die Software für den Formenbauer das ideale Mittel, um ein Werkzeug von der ursprünglichen Planung bis zur Änderung von kon struierten Teilen problemlos zu erstellen. Zu den wichtigsten Punkten der neuen 2011-Version gehören Eine verbesserte Ergonomie: Neue Toolbar, kontextabhängige Menüoptionen auf bestimmten Werkzeugkomponenten und mehrfaches Vergeben von Bauteileigenschaften geben einen schnellen Überblick über das Projekt und erhöhen erheblich die Produktivität. Neue Analyse-Hilfsmittel: Mit TopSolid’Mold können Formenbauer die Formteildicke und die Bauteilfläche für die drei Hauptrichtun- Praxis wird verdeutlicht, wie Daten und Prozesse – unter Weiterverwendung von CATIA V5 – mit ENOVIA V6 verwaltet und Teilaufgaben wie etwa Werkzeugaufbau oder NC-Programmierung mit V6 bearbeitet werden können. Auffälliger Blickfang des Messestandes in Halle 8 ist eine Roboterzelle mit einem Composite-Bauteil aus dem Motorsport. Diese Live-Präsentation gibt einen Einblick in das große Potenzial des CENIT-eigenen Softwarebaukastens FASTSUITE. Die speziellen Lösungen der FASTSUITE-Produktfamilie unterstützen im Bereich Werkzeug- und Formenbau intuitiv wie effektiv bei der Simulation und Automatisierung komplexer Maschinen- und Roboterparks. Dabei ist es zweitrangig, ob es sich um eine Blech-, Kunststoff- oder CompositeVerarbeitung handelt. FASTSUITE ergänzt dabei die bestehenden Standardlösungen CATIA und DELMIA. S C H W I N D T – H alle 1 1 . 0 , S ta n d B 1 0 9 S olidWorks – H alle 1 1 , S ta n d E 0 6 Viele Neuerungen in SolidWorks 2012 Die Dassault Systèmes SolidWorks Corp. präsentiert mehr als 200 Neuerungen der 3D-Konstruktionslösung SolidWorks 2012. Geschäftsabläufe lassen sich so produktiver und profitabler gestalten. Zahlreiche Verbesserungen in den Bereichen Baugruppen- und Zeichenfunktionen, integrierte Simulation, Kalkulation, Leitungsführung, Erstellung von Bildern und Animationen sowie Produktdatenverwaltung sind die Basis für größere Innovationsfähigkeit sowie Produktivität. Die Vorteile für Konstrukteure auf einen Blick: • Automatisierung der am häufigsten verwendeten Konstruktionsfunktionen 1/2012 gen des Werkzeugs direkt berechnen und darstellen. Verbesserungen von Normkomponenten und Formeinsätzen: Neue Funktionen für geschlossene Trennflächen und neue Methoden für die Befestigungen zusammen mit einer verbesserten Anbindung an und Datenübernahme aus TopSolid’Design sind wichtige Optimierungen für den Formenbauer. Cadmould, dem führenden Simulationssystem für Spritzguss ist TopSolid’Mold auch näher gekommen mit einer Analyse der Teile, Kontrolle der Konstruktion und der Bauteiländerungen der Konstruktionen für eine verbesserte Produktivität. • Erhöhte Leistung und Qualität für einen optimierten Workflow • Grundlegende Änderung der Produktentwicklungsprozesse für schnellere Konstruktionen • Erweiterte Funktionalitäten für die Zusammenarbeit und Teamkonnektivität für mehr Kreativität und Effizienz Auf dem Design + Engineering-Vortragsforum in Halle 11.0, Stand F 68, wird Ralf-Dieter Otto, Territory Technical Manager Central Europe bei SolidWorks, am Mittwoch, dem 30. November 2011 um 15.00 Uhr zu dem Thema „Parallelisierung der Konstruktion und Produktkommunikation mit SolidWorks und 3DVIA Composer“ referieren. Innovativ im Bereich Fertigung Als einer der führenden Dassault Systèmes Value Added Reseller (VAR) für PLM-Lösungen zeigt SCHWINDT CAD/CAM-Technologie GmbH auch in diesem Jahr wieder auf der EuroMold in Frank-furt/Main zukunftsorientierte Innovationen im Fertigungsbereich. Besucher können über wichtige Neuerungen und Themen in der Werkzeug- und Betriebsmittelkonstruktion, sowie in der NC-Programmierung mit CATIA, DELMIA, ENOVIA und 3DVIA informieren. Wir präsentieren: ENOVIA V6 mit CATIA V5 und NX ENOVIA V6 ermöglicht im Multi-CAD-Umfeld die Vereinheitlichung und Beschleunigung der Entwicklungsprozesse. NC-Programmierung mit CATIA/ DELMIA V6. Trends und Technologien B&R X20 System fit für maritimen Einsatz Nach umfassender Prüfung durch das unabhängige Zertifizierungsinstitut Germanischer Lloyd (GL) wurde das B&R X20 System mit dem begehrten Qualitätssiegel für maritime Anwendungen ausgezeichnet. Alle getesteten X20-Module wie CPUs, I/Os und Bus Controller überzeugten durch hohe Funktionalität und Betriebssicherheit und konnten so den Qualitätskriterien im maritimen Bereich Rechnung tragen. So sind die Komponenten für die Umweltkategorien D und EMC1 klassifiziert, was den Einsatz unter Deck (inklusive Brücke und Maschinenraum) mitberücksichtigt. Als international anerkannte Prüfinstanz ist GL unter anderem zuständig für die Etablierung technischer Standards im Schiffs- sowie Offshore-Bereich usw. Neben dem internationalen Ansehen GL-geprüfter Komponenten und einer damit verbundenen raschen Schiffsabnahme bietet das Qualitätssiegel umfassende Information zu Sicherheit und Qualität industrieller Produkte. Als wesentliches Entscheidungskriterium im maritimen Bereich findet das GL-Siegel aber auch Aufmerk- SpaceMouse Pro ™ 3Dconnexion 6 DoF Technology 4 Funktionstasten Das X20 System von B&R wurde kürzlich für den Einsatz im maritimen Umfeld GL-zertifziert. Bild: B&R samkeit bei Maschinenbauern in nichtmaritimen Segmenten. So wird das Prüfsiegel heute bereits von Anwendern aus unterschiedlichsten Branchen als wichtiges Auswahlkriterium herangezogen. Das X20 System ist sowohl komplette Steuerungslösung als auch dezentrales I/O-System. Die innovative Dreiteilung in Busmodul, Elektronikmodul und Klemmenblock erlaubt unterschiedliche Bestückungsvarianten auf einer Basisplattform. Mit den ultrakompakten 8-Kanal-, 12-Kanal und 16-Kanal-Modulen profitieren Anwender von Einsparpotenzialen im Schaltschrank bis zu 50 Prozent. NEU Ergonomisch optimiertes Design B aumer Bild: Baumer Platzsparender und flexibler Kapazitivsensor Für die sichere Detektion von Objekten bei engen Platzverhältnissen bringt Baumer den neuen Kapazitivsensor CFDK 25 auf den Markt. Der Sensor zeichnet sich durch ein sehr flaches Gehäuse und besonders vielseitige Montagemöglichkeiten aus. Die flache Bauform mit nur 6 Millimetern Bauhöhe ermöglicht einen einfachen Einbau, beispielsweise unter einem flachen Förderband. Dort kann der Sensor bündig eingelassen werden und benötigt so weit weniger Platz als optische oder Ultraschall-Sensoren. Um die Integration des Kapazitivsensors in Maschinen und Anlagen zu erleichtern, bietet Baumer passend zum Sensor einen innovativen Montagerahmen an. Über diesen kann der Sensor nicht nur mit Schrauben, sondern auch mit Kabelbindern, Klettband oder Kleber befestigt werden. Aus dem Montagerahmen lässt sich der Sensor einfach und ohne Werkzeug entfernen und wieder einsetzen (Snapout/Snap-in). Diverse fix eingestellte Schaltabstände von 2 bis 25 Millimetern machen ein Potentiometer überflüssig und den CFDK 25 zur Plug-and-Play-Lösung. Um auch in anspruchsvollen Umgebungen eine hohe Produktlebensdauer zu gewährleisten, besteht das Gehäuse des Kapazitivsensors aus dem robusten Kunststoff Polyamid 12. Der Sensor ist für platzkritische Anwendungen in Montage- und Handlingsautomaten oder in Druck- und Verpackungsmaschinen geeignet. SpaceMouse Pro verbindet modernes Design mit intelligenter Funktionalität Mit der SpaceMouse Pro erweitern wir unser Produktportfolio um ein weiteres intuitives und intelligentes 3D-Navigationsgerät. Die neue 3DMaus richtet sich an alle professionellen Anwender, die mehrere Stunden täglich mit ihrer 3D-Software arbeiten und dabei ein ergonomisches Werkzeug benötigen, mit der sie die Präzision ihrer virtuellen Prototypen verbessern und den Konstruktionsprozess beschleunigen können. Die neue SpaceMouse Pro überzeugt durch ihre ergonomische Form und 15 große, programmierbare Funktionstasten, die sich individuell belegen lassen. Sie beschleunigen die Auswahl von Befehlen, reduzieren das Umgreifen zwischen Standardmaus und Tastatur und ermöglichen dem Anwender, sich auf seine Konstruktion zu konzentrieren. Über das On-Screen Display auf dem Rechnerbildschirm können Anwender zudem schnell erkennen, welche Befehle den vier intelligenten Funktionstasten zugewiesen wurden. Erfahren Sie mehr über die SpaceMouse Pro ™ www.3dconnexion.de/digital 16 Aktuell Trends und Technologien M S C S oft w are mit n euer V ersio n M arc 2 0 1 1 Nichtlineare Strukturberechnungen und Multiphysics-Analysen MSC Software hat die neue Version des Finite-Elemente-(FE)-Programms Marc präsentiert. Mit dieser benutzerfreundlicheren und schnelleren Version können jetzt auch Ingenieure mit weniger Berechnungserfahrung nichtlineare Analysen sofort produktiv einsetzen. Gleichzeitig hält die Version 2011 für bereits erfahrene Marc-Anwender zahlreiche neue Funktionalitäten bereit, beispielsweise für die Berechnung von Rissfortschritt, Bruchmechanik oder Composites. Eine gänzlich neu gestaltete Benutzeroberfläche mit intuitiver Menüanordnung sowie erheblich erweiterte CAD-Schnittstellen und Vernetzungsfunktionen geben dem Anwender ab sofort die Möglichkeit, sich schnell in das Programm Marc einzuarbeiten und Simulationsmodelle zeitund kosteneffizienter aufzubauen. Neue Geometrie- und Vernetzungsfunktionen in Marc Mentat. Bild: MSC Software Mit der neuen Marc-Version lassen sich sowohl lineare als auch nichtlineare Kontaktprobleme auf einfache Weise modellieren und analysieren. Für letztere steht erstmals auch der Segment-to-SegmentKontaktalgorithmus zur Verfügung, der bislang nur für Analysen kleiner Verformungen anwendbar war. Mit seiner Hilfe lassen sich gegenüber der klassischen Node-to-Segment-Methode wesentliche Verbesserungen bei der Stetigkeit von Spannungsverläufen erzielen. Auch für Multiphysics-Analysen, beispielsweise zum Berechnen von Wärmeausbreitung oder Elektrostatik, hält das 2011-Release neue Funktionalitäten bereit. Im Bereich Bruchmechanik und Rissfortschrittssanalyse bietet das Release eine Erweiterung der „Virtual Crack Closure Technique“ (VCCT) und die Neuimplementierung der Lorenzi-Methode an. Die bisherige Berechnung von Rissfortschritt beruhte auf automatisierter Neuvernetzung, Aufhebung innerer Zwangsbedingungen oder Netzauftrennungstechniken entlang bestehender Elementkanten. Marc 2011 bietet nun eine zusätzliche Technologie an, mit der ein direkter Schnitt durch die vom Riss zu durchlaufenden finiten Elemente vorgenommen wird. Für Composite-Berechnungen bietet die Version 2011 mit der „Strain Invariant Failure Technique“ (SIFT) ein neues Versagenskriterium an. Im Bereich der Ergebnisauswertung konnte mit der Einführung zweier neuer Post-Codes die Möglichkeit eröffnet werden, die insbesondere bei Composites mit großer Lagenanzahl anfallenden Ergebnismengen deutlich zu reduzieren: Zur Durchführung harmonischer und transienter Elektromagnetik-Analysen stehen ab jetzt Tetraederund Dreieckselemente zur Verfügung. Dadurch wird die Vernetzung komplexer Geometrie durch vergleichsweise einfache Vernetzungsalgorithmen möglich. Anwendung finden diese Elemente beispielsweise in der Simulation von induktionsbedingten Erwärmungsprozessen. Marc verfügt über eine hochentwickelte Solver-Technologie für das parallele Job Processing auf zwei und mehr Prozessoren und stellt hiermit die Basis für deutlich verkürzte Rechenzeiten. Die in der Version 2011 neu implementierte Out-of-CoreFähigkeit des Pardiso-Solvers zeigt eine der In-Core-Lösung vergleichbare Performance und ermöglicht somit Parallelrechnungen von noch größeren Modellen ohne Mehrkosten für den Anwender. CADFEM und ANSYS Über 1.000 Teilnehmer beim Simulations-Anwendertreffen Auf der „ANSYS Conference“ und dem „29. CADFEM Users´ Meeting“ konnten die Veranstalter, die CADFEM GmbH und ANSYS Germany, in diesem Jahr über 1.000 Teilnehmer aus Industrie und Forschung begrüßen. Während der Anwenderkonferenz, die vom 19. bis 21. Oktober 2011 im Stuttgarter Congresscenter stattfand, präsentierten viele Firmenvertreter von marktführenden Unternehmen, wie sie Simulationslösungen als ihr Erfolgsrezept verwenden und sich nach und nach ein wachsendes Nutzenpotenzial erschließen. In mehr als 200 Vorträgen sowie 26 halbtägigen Kompaktseminaren wurden die aktuellen Möglichkeiten und künftige Entwicklungstrends der Simulationstechnologien dargestellt. Neben den bisherigen Hauptanwendungen der 1/2012 numerischen Simulation – nämlich der Strukturmechanik, der Strömungsmechanik, der Elektromechanik und Hochfrequenztechnik – rücken Multiphysik und Systemsimulation immer mehr ins Zentrum des Anwenderinteresses. Schon während des Eröffnungsplenums betonte James E. Cashman, CEO von ANSYS, dass die Strategie seines Unternehmens gemäß der Devise „Engineering the System“ ausgerichtet ist, um damit die Nutzung von virtuellen Prototypen noch effizienter zu realisieren. Die folgenden Fachvorträge und Industrie-Sessions beschäftigten sich unter anderem mit den Anwendungsbereichen der Elektromobilität und Batterieentwicklung, des Werkzeugmaschinenbaus, der Windkraft und der Elektronik, aber auch der Biomecha- nik und Medizin sowie des Bauwesens. Im Ausstellungsbereich der Konferenz konnte man mit annähernder Lichtgeschwindigkeit virtuell durch Tübingen fliegen – relativistische Raumzeit wurde so simuliert und visualisiert. Eine reale Probefahrt ließ sich dagegen mit den Elektro-Sportwagen Tesla Roadster unternehmen. Außerdem stand ein Opel Ampera zur Begutachtung bereit. Weitere Fahrzeuge präsentierten vier Studententeams, die sich am Wettbewerb Formula Student beteiligt hatten. All diese Fahrzeuge wurden mit Hilfe der ANSYS-Software entwickelt und optimiert. Insgesamt beteiligten sich über 30 ausstellende Firmen, darunter die Hauptsponsoren HP, Intel, Fujitsu, EnginSoft und NVIDIA. www.usersmeeting.com Markt Digital Engineering-Marktplatz KOMPAS-3D Maximilianstraße 11-15, 80539 München Tel.: +49-(0)89-216 82 35 www.ascon.net / [email protected] KOMPAS-3D, die preisgekrönte Lösung für Mechanik-CAD von ASCON, bietet die effektive Entwicklung von Industrieprodukten, die Konstruktion und die Erstellung der Dokumentation für einen angemessenen Preis. KOMPAS-3D vereinigt in sich alle Grundfunktionen für die professionelle, parametrische 3D-Modellierung, die Möglichkeiten der 2D-Zeichnungserstellung und des Entwurfs, spezielle Applikationen für die Oberflächenmodellierung, das Photorendering, für die Bewegungssimulation, für die dynamische und kinematische Analyse, den Export und den Import aus anderen CAD/AEC/PLM-Lösungen. KOMPAS ist eine kosteneffektive Lösung. Sie bietet professionelle Funktionalität, die Handhabung großer Baugruppen, einfache Erlernbarkeit, schnellen technischen Support und, was das Wichtigste ist, – sie schont das Budget. Mit KOMPAS-3D verschwenden Sie keine Ressourcen und zahlen nur den Effektivwert! Laden Sie die kostenlose Version von KOMPAS-3D von www.ascon.net/de herunter. SolidLine AG Am Eichelgarten 1 65396 Walluf Tel.: +49 6123 9950-0 Ein Unternehmen der Bechtle Gruppe Fax: +49 6123 73031 E-Mail: [email protected] Internet: www.solidline.de Ganzheitlich und transparent - mit innovativen SolidWorks Lösungen! SolidLine bietet individuell zugeschnittene Lösungen für konstruktionsnahe Branchen. Wir unterstützen den gesamten Produktentwicklungsprozess vom ersten Entwurf bis zur Fertigung und liefern alle Komponenten für eine lückenlose Prozesskette. Mit unseren Lösungen bringen Sie Ihre Produkte schneller zur Marktreife und profitieren von höherer Qualität und optimierten Prozessen. Wir setzen auf langfristige, partnerschaftliche Kundenbeziehungen. InterCAM-Deutschland GmbH Am Vorderflöß 24a 33175 Bad Lippspringe Tel.: 0 52 52 / 98 999 0 E-Mail: [email protected] Internet: www.mastercam.de Mastercam: Perfektion für schnelles, effizientes und produktives Arbeiten! Die InterCAM-Deutschland GmbH ist der deutsche Distributor von Mastercam, der leistungsstarken CAD/CAM-Lösung des US-amerikanischen Herstellers CNC Software. Mastercam bietet Fräsen in 2 bis 5 Achsen, Drehen, Drahten, künstlerische Reliefbearbeitung, 2D- und 3D-Design, Flächen- und Solidmodeling und somit alles für den Werkzeug-, Formen- und Maschinenbau sowie für die Holz-, Stein- und Kunststoffbearbeitung. Der Vertrieb erfolgt über ein Netz qualifizierter Partner, die ihren Kunden von kompetenter Beratung über Hilfestellung bei Installation und Inbetriebnahme des CAD/ CAM-Systems hinaus mit umfangreichen Schulungsangeboten zur Seite stehen. Mit aktuell über 157.000 Installationen ist Mastercam das weltweit meisteingesetzte System auf dem Markt PC-basierter CAM-Software. Camtek GmbH CAD/CAM-Systeme Werkstraße 24 71384 Weinstadt Tel.: 071 51 / 97 92-02 E-Mail: [email protected] Internet: www.Camtek.de CAD/CAM-System OPTICAM Drahterodiersystem integriert in SolidWorks CAD/CAM-System PEPS Version 7.0 PEPS Bearbeitungsmodule: 2,5 D Fräsen, 3 D Fräsen, 5 Achsen simultan Fräsen, Drahterodieren, 2-50 Achsen Drehen, 6 Achsen 3D simultan Laser- und Wasserstrahlschneiden, DNC-Systeme, Direktschnittstellen zu allen gängigen CAD-Systemen und eine Auftragsund Programmverwaltung inklusive Anbindung an SAP-und ERP-Systeme. DeltaCAD PTRO, Rue les rives de l‘Oise F-60280 Venette Tel.: +33 (0)3 44 90 78 40 Internet: www.gpure.net DeltaCAD ist ein Anbieter für CAD, PLM, CAE und Workflow Strategien im Ingenieursbereich. GPure ist die optimale Lösung, um DMU-Modelle (Digital Mockup) für ProjektAbläufe, Konzept-Überprüfung, Bewerbungsanfragen, 3D Dokumentation, CAE und Web-Visualisierungen anzupassen. GPure kann sehr große DMUs für den Schiffsbau, Anlagen-Design, Luftfahrt-, Eisenbahn- und Automobil-Industrie händeln. Dank der AutomatisierungsMaschine reduziert es die DMU-Adaptierungskosten wesentlich und sichert die Reproduzierbarkeit. Durch die zahlreichen anwendbaren CAD- und Visualisierungs-Import/ Export-Formate und durch die Integrations-Features kann GPure in vielen PLM/CAD-Systemen genutzt werden. TAROX Systems & Services GmbH Stellenbachstr. 49-51, 44536 Lünen Tel: 0231/98980-300 E-Mail: [email protected] Internet: www.tarox.de Sie wollen auf allerhöchstem Niveau arbeiten und müssen immer erstklassige Ergebnisse liefern? TAROX Workstations werden nicht nur diesen Anforderungen gerecht, sondern sind je nach Konfiguration in der Lage ein hohes Maß an 3DEffekten, Echtzeit-Animationen, 3D-Modellierungen oder architektonischen Darstellungen zu generieren. Dem Anwender wird mit dem „Arbeitswerkzeug“ – TAROX Workstation – ermöglicht, diese Ergebnisse in einer möglichst ruhigen Umgebung und schnell zu erzielen. Der Grafik kommt hier eine besondere Rolle zu; daher setzt TAROX ausschließlich zertifizierte ATI FirePro oder NVIDIA® Quadro® Grafikkarten und zugehörige Treiber ein. Diese sind für fast alle professionellen Anwendungen verfügbar und garantieren eine durchgängig hohe Performance, womit eine klare Abgrenzung zu herkömmlichen PC-Systemen geschaffen wird. ACATEC Software GmbH Am Spehrteich 12 30989 Gehrden Tel.: +49 (5108) 9159-0 E-Mail: [email protected] Internet: www.acatec.de spyydmaxx Enterprise® ist eine modulare und objektorientierte Konfigurations- und CAD-Automationslösung. Automatisiert werden u.a. Autodesk Inventor, NX, Pro/ENGINEER, Solid Edge und SolidWorks. Kundenindividuelle und erklärungsbedürftige Produkte erfordern in den Prozessen der Auftragsgewinnung und der Auftragserfüllung erhebliche Bearbeitungszeiten. spyydmaxx Enterprise® beschleunigt diese Prozesse um Faktoren und steigert damit die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig. Gleichzeitig wird die gleichbleibende Qualität der automatisch generierten Produktunterlagen und Produktdaten gewährleistet. 6/201 02 9 2 55 18 Aktuell Veranstaltungskalender Wenn Sie in diesem Bereich eine Ihrer Veranstaltungen platzieren möchten, wenden Sie sich bitte an Frau Maike Gundermann, Tel. 0 63 41/3 89 10 21 (PLZ 46000-79999 + Ausland), Frau Martina Summer, Tel. 0 81 06/3 06-1 64 (PLZ 00000-45999, 80000-99999). 30000 10000-80000 00000+80000 00000-99999+A+CH 00000-99999 00000-99999 00000-99999 Anbieter 80000 +++ Seminare & Schulungen +++ Seminare & Schulungen +++ Seminare & Schulungen +++ Seminare & Schulungen +++ Seminare & Schulungen +++ Seminare & Schulungen +++ PLZ 1/2012 Firma/Anschrift Schwerpunkte Termine Schwindt CAD/CAMTechnologie GmbH Callenberger Str. 8 96450 Coburg Tel.: 0 95 61 - 55 60-0 Fax: 0 95 61 - 55 60-10 E-Mail: [email protected] Internet: www.schwindt.eu Ihr Dienstleister für CATIA und PLM Aktuelle Termine und Orte finden Sie unter www.schwindt.eu Transcat PLM GmbH Am Sandfeld 11c 76149 Karlsruhe Tel.: +49 7 21 - 9 70 43 - 0 Fax: +49 7 21 - 9 70 43 - 9 71 [email protected] www.transcat-plm.com IT-PLM Thementag in München Informieren Sie sich über folgende Themen: - Optimierungspotentiale bei akt. CATIA Administrationsthemen - PLM Infrastruktur - Effizienzsteigerung durch optimierten CATIA Betrieb - PDM Administration und Betrieb Datum: 08.12.2011, Zeit: 10:00–16:00 Ort: Transcat PLM GmbH München/Unterschleißheim V6 Starter Seminare Infos und Anmeldung unter http://www.transcat-plm.com/de/training/kursdatenbank.html kostenfreie Webseminare zu wichtigen Themen rund um CATIA, ENOVIA, SIMULIA, 3DVIA Composer CADFEM GmbH ANSYS Competence Center FEM Marktplatz 2 85567 Grafing b. München Tel.: +49 (0)8092-7005-0 Fax: +49 (0)8092-7005-77 E-Mail: [email protected] Internet: www.cadfem.de Technische Informationstage ANSYS Strukturmechanik • 30.11. in Leipzig • 01.03. in Zürich on Ingenieur zu Ingenieur und anhand von Beispielen aus V der Praxis vermitteln die Veranstaltungen einen technischen Überblick über die Simulationsmöglichkeiten des Programms ANSYS in verschiedenen strukturmechanischen Anwendungsbereichen. Die Teilnahme ist kostenfrei. www.cadfem.de/strukturmechanik Weitere Termine und Themen: www.cadfem.de/infotage COMSOL Multiphysics GmbH Berliner Straße 4 37073 Göttingen Tel.: +49-(0)551-99721-0 Fax: +49-(0)551-99721-29 E-Mail: [email protected] Internet: w ww.comsol.de COMSOL Multiphysics Workshops und Trainingskurse Unsere Software ist ein Werkzeug für virtuelle Produktentwicklung basierend auf der Finite-Elemente-Methode. In unseren Veranstaltungen erlernen Sie verschiedene Modellierungstechniken und erstellen selbständig Simulationsmodelle. Wir zeigen Ihnen, wie Sie COMSOL Multiphysics effektiv und produktiv für Ihr eigenes Aufgabengebiet einsetzen können. Im Mittelpunkt stehen die vielfältigen Möglichkeiten, physikalische Phänomene miteinander zu koppeln. Einführung in die Multiphysik-Simulation: www.comsol.de/events CFturbo® Software & Engineering GmbH Unterer Kreuzweg 1 01097 Dresden Tel.: 0351 / 40 79 04 - 79 Fax: 0351 / 40 79 04 - 80 E-Mail: [email protected] Internet: w ww.cfturbo.de Die CFturbo® Software & Engineering GmbH ist ein Dienstleistungs- und Softwareunternehmen mit Hauptsitz in Dresden und einem Büro in München. Tätigkeitsschwerpunkte sind CAEBerechnungs- und Entwicklungsdienstleistungen auf dem Gebiet der Turbomaschinen. Dazu gehören Auslegung, Entwurf, Simulation - insbesondere CFD und FEM, Optimierung, Prototypenbau und Konstruktion von Turboladern, Turbinen, Verdichtern, Ventilatoren, Gebläsen und Pumpen. Die Firma entwickelt und vermarktet das Turbomaschinen-Entwurfsprogramm CFturbo® und führt kundenspezifische Softwareentwicklungen durch. CFturbo®-Schulungen 14.12.2011, Dresden 18.01.2012, Dresden 08.02.2012, Dresden 14.03.2012, Dresden 18.04.2012, Dresden 09.05.2012, Dresden CENIT Akademie Industriestraße 52-54 70565 Stuttgart Tel.: +49 711 7825-3393 Fax: +49 711 782544-4393 E-Mail: [email protected] www.cenit.de/akademie Die CENIT Akademie unterstütz Anwender, Führungskräfte und Administratoren im Produkt Lifecycle Management (PLM). Das Angebot umfasst Kurse in den Bereichen CATIA, PDM, NC, DELMIA, FEM sowie Systemadministration. Aber auch Branchenkurse für Automobil und Luftfahrt gehören zum Portfolio. www.cenit.de/ akademie GOM - Gesellschaft für Optische Messtechnik mbH Mittelweg 7-8 38106 Braunschweig Tel.: +49 531 39029 0 Fax: +49 531 39029 15 E-Mail: [email protected] Internet: www.gom.com GOM Inspect Einführungsseminare Netzbearbeitung und Inspektion von 3D-Punktwolken MSC.Software GmbH Am Moosfeld 13 81829 München Tel.: 089 / 431 987 0 Fax: 089 / 436 17 16 E-Mail: [email protected] Internet: www.mscsoftware.com Fatigue Training CAE Based Fatigue, Durability and Damage Tolerance 29. November - 1. Dezember 2011 in München Betriebsfestigkeit und Lebensdauer sind Produkteigenschaften mit zentraler Bedeutung. Mit MSC Fatigue können Ingenieure alle relevanten kritischen Stellen ermitteln und die Lebensdauer von Produkten bei jeder beliebigen Kombination von zeit- oder frequenzabhängigen Belastungsbedingungen schnell und genau vorhersagen. Information und Anmeldung: http://pages.mscsoftware. com/AM_FatigueTraining 2011_Home.html Hier die nächsten CATIA Kurse: CATIA V5 Basiskurs CATIA V5 NC Prismatic & Surface Machining Wir sind Mitausteller auf der EUROMOLD 2011 vom 29.11. - 02.12.2011 in Frankfurt statisch/dynamisch – linear/nichtlinear – implizit/explizit oder auf Anfrage unter Freecall: 0800-CATIAV6 Infos und Anmeldung unter www.transcat-plm.com/ vera Trainingskurse: www.comsol.de/training http://www.cfturbo.de/ training.html www.cenit.de/ webseminare Kostenlose Web-Seminare zu aktuellen PLM-Themen und Produkten. Beispielsweise zu Dymola, 3D VIA Composer uvm. Die kostenlose GOM Inspect Software eröffnet den freien Zugang zur 3D Datenbearbeitung für alle. Anwender aus den Bereichen RP, CAD/CAM, CAE und CAQ erlernen in diesem Seminar den Umgang mit GOM Inspect. Die eintägigen GOM Inspect Einführungsseminare bieten praktische Übungen zu Datenimport, Netzbearbeitung, 3D-Inspektion, 2D-Inspektion, GD&T, Prüfberichte, Daten-Export, etc. GOM Inspect Einführungsseminare Netzbearbeitung & Inspektion in Braunschweig Mo. 12.12.2011 www.gom.com/de/ 3d-software.html Termine Software Factory GmbH Parkring 4 85748 Garching bei München Tel.: 089 / 323 501-10 Fax: 089 / 323 501-53 E-Mail: [email protected] Internet: www.sf.com Workshops, Seminare und Consulting zu folgenden Themen: Entwicklerworkshop Pro/ TOOLKIT, JLink Entwicklerworkshop und Workshop Windchill Customization auf Anfrage Inhouse Workshops auf Anfrage Infos auf www.sf.com oder per Email an [email protected] • Software-Entwicklung mit Pro/TOOLKIT und J-Link für Creo Parametric (Pro/ENGINEER) • Anpassungen von Windchill • Migration von Pro/INTRALINK 3.x Datenbanken • Wanddickenprüfung in Creo Parametric (Pro/ENGINEER) mit WALLCHECK für Creo Software Factory – die TOOLKIT | EXPERTEN für Creo und Windchill Hannover Messe, 23.-27. April 2012 KISSsoft AG Uetzikon 4 8634 Hombrechtikon Switzerland Tel.: +41 55 254 20 50 Fax: +41 55 254 20 51 E-Mail: [email protected] Internet: www.KISSsoft.AG Die KISSsoft AG stellt Maschinenbau-Berechnungsprogramme für die Nachrechnung, Optimierung und Auslegung von Maschinenelementen (Zahnräder, Wellen, Lager, Schrauben, Federn, Passfedern, Presssitze und andere) her. KISSsoft bietet auf der Grundlage von internationalen Berechnungsstandards (ISO, DIN, AGMA, FKM, VDI etc.) weitgehende Optimierungsmöglichkeiten. Die Anwendung erstreckt sich vom einfachen Maschinenelement bis zur automatischen Auslegung von kompletten Getrieben. Schnittstellen zu allen wichtigen CADs runden dieses Angebot ab. 13.-14.12. Zahnrad & Welle Einsteigerschulungen DSC Software AG Am Sandfeld 17 76149 Karlsruhe Tel.: 07 21/ 97 74-1 00 Fax: 07 21/ 97 74-1 01 E-Mail: [email protected] Internet: www.dscsag.com DSC Lösungen erweitern den Leistungsumfang von SAP in den Bereichen Product Lifecycle Management und DokumentenManagement um: • eine intuitive und effiziente Bedienoberfläche mit intelligenter Prozessunterstützung • die Integration von Produktentwicklung und Fertigungsplanung • zahlreiche praxisnahe Zusatzlösungen, Integrationen für CAx, Office und vieles mehr Aktuelle Veranstaltungen finden Sie auf www.dscsag.de Megatech Software GmbH Standorte: • Hamburg • Berlin • Düsseldorf www.megacad.de Die Megatech Software GmbH entwickelt seit 25 Jahren CADKonstruktionsprogramme und ist damit einer der ältesten und erfahrensten Anbieter dieser Art auf dem deutschen Markt. Im Mittelpunkt: MegaCAD, die 3D/2D-Spezialsoftware zum freien Konstruieren ohne Einschränkungen. Ausgereifte Funktionen sorgen für ein extrem einfaches und schnelles Arbeiten vom ersten Entwurf bis zur produktionsreifen Lösung. Lernen Sie die Vorteile von MegaCAD jetzt kennen - in einem kostenfreien und unverbindlichen Workshop für Konstrukteure. Aktuelle MegaCAD Kennenlern-Workshops zu ausgewählten Themen: www.megacad.de (unter Service + Support) PROCAD GmbH & Co. KG Vincenz-Prießnitz-Str. 3 76131 Karlsruhe Tel.: 07 21 / 96 56-5 E-Mail: [email protected] Internet: www.procad.de PDM-Anwender zeigen Ihre PDM-Projekte PROCAD entwickelt das Produktdaten- und Dokumentenmanagement-System PRO.FILE und realisiert PLM-Lösungen. Diese sind bei ca. 800 Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus und in der Fertigungsindustrie erfolgreich im Einsatz. In der Veranstaltungsreihe „Teach at Tea Time“ stellen Anwender Ihre PLM-Projekte vor und berichten über ihre Erfahrungen und den Nutzen im Einsatz von PRO.FILE. Aktuelle Termine unter: Info und Anmeldung auf www.KISSsoft.AG www.procad.de 30000 80000 Mehr unter www.procad.de consult ID-Consult GmbH Irmgardstr. 1 81479 München Tel.: 089 - 890 63 64-0 Fax: 089 - 890 63 64-22 E-Mail: [email protected] Internet: www.id-consult.com Virtual Shape Research GmbH Nenndorfer Straße 3 30952 Ronnenberg/Hannover GERMANY www.virtualshape.com ID-Consult - In der frühen Phase der Produktentwicklung werden 80% der künftigen Produktkosten festgelegt. Zur Absicherung der Erfolgspotenziale muss ein Tool die Kreativität der Entwicklungsmannschaft unterstützen und flexibel gegenüber Änderungen sein. Genau das sind die Stärken von METUS®. Die Visualisierungs- und Optimierungssoftware kommt bei der Konzeption variantenreicher und komplexer Produkte zum Einsatz und ermöglicht die einfache und flexible Strukturierung und Verknüpfung aller entwicklungsrelevanten Informationen und Daten. Integriert in PLM-Systeme wird eine nachhaltige Effizienzsteigerung in allen Stufen der Wertschöpfungskette erreicht. 13. - 15. März 2012 Commercial Vehicle Technology Symposium, TU Kaiserslautern Sehen Sie neueste Lösungen für die Entwicklung hochwertiger, ästhetischer Designmodelle und deren realitätsnahe Präsentation. Auf Basis von Rhinoceros® 3D bieten wir Ihnen effiziente Lösungen für die Entwicklung höchster Qualität an. Sei es die Geometrieentwicklung, Analyse, Echtzeitvisualisierung oder einfache Kommunikation – gestalten Sie Ihren Designprozess optimal mit führender Technologie bei bestmöglicher Kostenstruktur. EuroMold, Frankfurt a.M. 29. Nov. - 02. Dez. 2011 Halle 11, Stand B141 Vortrag & Ausstellung ID-Consult mit METUS® „Virtuelle Produktentwicklung“ aus dem Bereich Varianten- & Konfigurationsmanagement. Bei Live-Produktdemonstrationen erhalten Sie einen Eindruck der Leistungsfähigkeit unserer Lösungen. +++ Seminare & Schulungen +++ Schwerpunkte +++ Roadshows & Marketing +++ Roadshows & Marketing +++ CH 00000-99999 1+2+4 70000 Firma/Anschrift 1/2012 Usergroups & Messen Anbieter 80000 PLZ 19 Aktuell Veranstaltungskalender 20 Im Fokus Rapid Prototyping Überblick ü ber den vielseitigen E insatz von 3 D - D ruckern „3D-Drucker“– in aller Munde V on J ochen D auber Das Thema 3D-Druck und der Einsatz dieser Technologie ist heutzutage schon sehr vielseitig. Jedoch taucht auf der anderen Seite immer noch sehr häufig die Frage auf, welche wirtschaftlichen Mehrwerte sich denn nun wirklich für Firmen, die diese neuen, schnellen und farbigen Rapid-Prototyping-Technologien einsetzen, erschließen. Über Stellenwert und den Einsatz von 3D-Druckern in diversen Anwendungsbeispielen informiert dieser Bericht. 3 D Drucken ist „in“, und die Berichte über das Thema 3D-Drucken häufen sich, aber meist geht es darum, was alles in der Zukunft möglich sein könnte. Warum nicht einen 3D-Drucker auf den Mond stellen und eine neue Raumstation ausdrucken oder die defekte Kaffeemaschine einfach durch den Ausdruck einer neuen ersetzen? Gerade wegen dieser fantastischen Visionen wird häufig übersehen, dass bereits heute branchenübergreifend 3D-Drucker in Unternehmen gewinnbringend eingesetzt werden. So bauen innovative und führende Unternehmen auf diese neuen generativen Techniken und fertigen (drucken) 3D-Prototypen, um sie in allen Unternehmensprozessen von der Idee bis zum fertigen Produkt zu nutzen, um Fehler zu vermeiden und Kosten zu senken. 3D-Drucken ist keine Vision, sondern ein effektives Werkzeug im Mitbewerb, in den immer schneller agierenden Märkten von heute. Man erkennt Parallelen zwischen der Evolution der 3D-Drucker, die haptische Modelle aus 3D-Daten erstellen und den Bürodokumentendruckern. Die Techniken werden schneller, die Materialfolgekosten sinken, der vollfarbige Druck ist verfügbar und die Ausgabequalität wird perfektioniert. 1/2012 Außerdem sind die Geräte einfacher zu bedienen und immer bürofreundlicher. Die bereits dritte Generation der 3D-Drucker befähigt heute viele Firmen, sich von Unternehmensrestriktionen wie mangelnder Zeit und mangelndem Budget zu befreien. So konnten diese Firmen Dank der eingesetzten 3D-Drucker ihre Kommunikation mit Kollegen und externen Partnern verbessern, Kosten reduzieren, Prozesse straffen und zugleich ihre Wettbewerbsfähigkeit deutlich steigern. Ingenieure skizzieren einfach ihre Ideen im CAD-System, drucken diese mit einem Klick aus, und zeigen diese im Unternehmen herum. So einfach ist es jetzt, Endscheider zu inspirieren und den besten Entwurf zu identifizieren. Anwendungsbeispiele für den Einsatz von 3D-Druckern Noch nie war es für Ingenieure und Designer leichter, Innovationen transparent und verständlich durchzusetzen. Und dies über die Bereiche der Konzeption, Detailplanung, Test und Fertigung hinaus bis in die Unternehmensbereiche Vertrieb und Marketing. Fanden sich ursprünglich Rapid-Prototyping-Technologien überwiegend in den fertigenden Unternehmen, haben die schnellen 3D- Drucker inzwischen auch führende Unternehmen aus den Bereichen Design, Architektur, GIS, Medizin usw. erobert. Mehr als nur eine Vision sind 3D-Drucker als Innovationsmotor im täglichen Einsatz. Die Cisco Consumer Business Group (CBG) in Dänemark nutzt schnelle, vollfarbige 3DDrucker bei der Herstellung ihrer eleganten Unterhaltungselektronikprodukte. Die Fähigkeit von CBG, einen Prototyp nach dem anderen herzustellen, ermöglicht es dem Unternehmen, die ehrwürdige skandinavische Designtradition zu bewahren – funktional, minimal und erschwinglich – und diese mit der rasanten Geschwindigkeit der heutigen Verbraucherelektronikwelt in Einklang zu bringen. Der Schuhhersteller Timberland verwendet 3D-Drucker, um farbige SohlenPrototypen zu erstellen. So kann der Schuhhersteller den Komfort, die Performance und die Marktfähigkeit neuer Designs besser beurteilen. Prototypen, deren Herstellung Timberland früher 1.200 Euro gekostet hat, können jetzt mit einem schnellen 3D-Drucker für nur 35 Euro erstellt werden. Dabei wurde die Herstellungszeit für einen Prototyp von einer Woche auf 90 Minuten gesenkt. Diese Kombination aus Geschwindigkeit und geringen Kosten ermöglicht eine enge- Rapid Prototyping re Zusammenarbeit zwischen Technikern und Marketingexperten. Der Hersteller von Elektrowerkzeugen und Zubehörteilen, Maschinenteilen und Heimwerkerprodukten sowie technologiebasierten Montagesystemen Black & Decker beschleunigt die Entwicklung ästhetischer und ergonomischer Produkte mit Konzeptmodellen aus dem 3D-Drucker. Die Fertigungszeit für Modelle konnte so um bis zu 75 Prozent verkürzt werden. Das führte zu kürzeren Designzyklen, ästhetischeren und ergonomischeren Produkten und zu schnelleren Markteinführung. Bei der Denby Pottery Company konnten die Designer mit 3D-Druckern die Prototypenerstellung von vier Wochen auf zwei Stunden reduzieren. Auf diese Weise lassen sich neue Produktreihen doppelt so schnell wie früher auf den Markt bringen. Dank genauerer Modelle können Designer ihre Designs besser intern kommunizieren und Kunden und Lieferanten leichter überzeugen. Weitere Einsatzmöglichkeiten finden sich in der Architektur zum Fertigen ästhetischer und exakter Gebäudemodelle in nur Bruchteilen der Zeit, die eine Modellerstellung im handwerklichen Musterbau bisher benötigt hat oder in einem Animationsstudio zur Entwicklung animierter Filmcharaktere. Im Museum of Modern Art werden die mit 3D-Druckern erstellten Figuren gezeigt. Ein weiteres Beispiel ist die Fertigung von haptischen 3D-Karten „on Demand“. Die Geschwindigkeit, erschwingliche Materialien und die Vollfarb-Druckfähigkeit neuer 3DDrucker machen es möglich, Satellitenbilder in physische 3D-Landschaften zu verwandeln. Auch Krankenhäuser nutzen 3D-Drucker, um hochkomplizierte Operationen zu vereinfachen. Die Chir- urgen können vor der Operation an den gedruckten 3D-Modellen trainieren. All diese Beispiele zeigen: 3D-Drucker sind mehr als nur einen Vision. Vielmehr versetzen 3D-Drucker Designer und Ingenieure in die Lage. ihre Ideen und Visionen zu kommunizieren und können damit die Basis für den Unternehmenserfolg legen. Die Stärken der 3D-Drucker, etwa hohe Geschwindigkeit, Farbfähigkeit, niedrige Kosten und Bürofreundlichkeit, sind die maßgeblichen Argumente für einen 3D-Drucker im eigenen Unternehmen. Immer mehr Unternehmen setzen auf eigene Rapid-Prototyping-Lösungen „inhouse“, um so schnell und unabhängig Funktion und Design von Entwürfen und Konstruktionen zu kommunizieren und zu prüfen. Das führt zu greifbaren Renditen. Materialfolgekosten und Produktivität Bei der Auswahl der geeigneten Technologie darf jedoch nicht nur der Anlagenpreis im Vordergrund stehen, vielmehr ist die Betrachtung der Materialfolgekosten und der Produktivität einer 3D-Drucktechnik bei der Systementscheidung unabdingbar. Tintenstrahl-3D-Drucker zum Beispiel drucken ein typisches Handmodell in weniger als zwei Stunden und das bei Materialkosten von nur rund 0,2 Euro pro Kubikzentimeter Bauteilvolumen. Damit können diese Firmen mehr Modelle als bisher bereits im frühen Designprozess einsetzen. Gedruckte 3D-Modelle lassen sich in den Materialeigenschaften an ihre Anwendungen anpassen. Sie sind einfach nachzubearbeiten, zu kleben, zu galvanisieren oder zu lackieren. Das ermöglicht eine einfache, schnelle und realitätsnahe Modellherstellung für jeden. Im Fokus Die heutigen Generationen der 3D-Drucker sind vollautomatisiert. Einige von ihnen recyceln sogar das nicht für den Druck verwendete Material und führen es dem nächsten Modelldruck zu. So erreicht man niedrige Materialfolgekosten, da kein Supportmaterial mehr als Verschnitt in den Papierkorb wandert. Einer der größten Mehrwerte einiger 3D-Drucker ist die Möglichkeit, vollfarbige 3DModelle zu drucken. Auch hier ist wieder die Analogie zum normalen Bürodokumentendrucker zu erkennen. So lassen sich Modelle direkt mit fotorealistischen Texturen fertigen. Das steigert den Kommunikationswert der Prototypen und führt zu einem besseren Verständnis für Funktion und Design, noch bevor teuere Fertigungsprozesse notwendig werden. Da viele Produkte, zum Beispiel in der Konsumgüterindustrie, anspruchsvolle Farbtexturen, Beschriftungen und auffällige Verpackungen haben, ist es sehr wichtig, schon in frühen Phasen des De signprozesses bei der Kommunikation allen Beteiligten das richtige Verständnis für die Form und das gewünschte Design zu verschaffen. Das wurde bis vor kurzem noch mit geränderten Darstellungen am Monitor gemacht. Nun geht man einen Schritt weiter und vollfarbige 3D-Drucker fertigen echte Design-Handmuster. Dabei steht zu beachten, dass nur wenige 3D-Drucker diesen echten Vollfarbdruck beherrschen und eigentlich nur Einfarbdrucker sind. Auch wenn der Ausdruck einer ganzen Raumstation oder einer Kaffeemaschine noch in weiter Ferne liegt, 3D-Drucker im täglichen Arbeitsbw umfeld sind keine Vision mehr. Jochen Dauber ist verantwortlich für den Vertrieb von 3D-Druckern bei der Kisters AG. 21 22 Im Fokus Rapid Prototyping K ü rzere E ntwicklungszyklen , mehr I nnovation bei C larks Schuhmodelle in wenigen Stunden Die Erfindung des Schuhs liegt mindestens 9000 Jahre zurück. Da überrascht es nicht, dass die Schuhbranche äußerst traditionsverhaftet ist. Ganz besonders, da sich ein Verfahren, das im Wesentlichen handwerklicher Natur ist, nur schwer automatisieren lässt. Clarks hat hier einen Paradigmenwechsel vollzogen und digitale Prototypen entwickelt, die im Zusammenspiel mit rasch ausgedruckten, farbigen 3D-Schuhmodellen enorme Produktivitätsgewinne ermöglichen. So konnte das Unternehmen seine Marktposition deutlich verbessern. D ie traditionelle, von vielen Herstellern auch heute noch gepflegte Vorgehensweise beim Entwurf eines neuen Schuhs beginnt mit handschriftlichen Skizzen auf Papier. Die so entstandenen Zeichnungen werden dann von den Designteams so lange überprüft und überarbeitet, bis der Produktmanager das Konzept genehmigt. Während dieser Zeit wird das benötigte Obermaterial bestellt, und schließlich geht das Design an eine Schuhfabrik, die sich in den meisten Fällen im Ausland befindet. Dort werden Muster hergestellt und nach zwei bis drei Wochen an das Designteam geliefert. Designer und Produktmanager setzen sich erneut zusammen, um die Muster zu überprüfen, notwendige Änderungen zu definieren, weitere Muster zu bestellen und so weiter und so fort, bis sie schließlich mit dem Ergebnis zufrieden sind. In einer Branche, die durch schnell wechselnde Moden gekennzeichnet ist, ist dies ein extrem zeitaufwändiger und teurer Prozess. lung um das digitale Schuhdesign und die automatisierte Herstellung von Prototypen. Das Ergebnis ist ein 3D-Konzeptionierungsprozess, der weltweit seinesgleichen sucht. „Durch unsere ingenieurstechnischen Kenntnisse in Verbindung mit 185 Jahren Erfahrung in der Schuhherstellung konnten wir den gesamten Prozess auf ein völlig neues Niveau heben“, erläutert Ross Authers, Digital Development Manager bei Clarks. Nach einer ersten Papierskizze werden die Designs sehr schnell in 3D-CADSoftware übertragen, wo sie jederzeit problemlos modifiziert werden können. Wenn die Produktmanager mit dem digitalen Konzept zufrieden sind, lassen sie einen physischen Prototypen herstellen. Die Clarks-Entwickler können mit der 3D-Drucktechnologie der Z Corporation direkt vom Schreibtisch aus einen Prototypen erstellen lassen – ein einfacher Tastendruck genügt. Zeit-/Kostensenkung und Qualitätssteigerung „Anstatt zwei bis drei Wochen auf einen kostspieligen Prototypen zu warten, ha- Vollständige Automatisierung Zur Reduzierung von Zeit- und Kostenaufwand nahm Clarks eine grundlegende Modernisierung dieses Prozesses vor. Nach jahrelangen Investitionen in Prozesse und Personal ergänzte das Unternehmen seine bestehenden Abläufe für die Laufsohlen- und Leistenentwick- 1/2012 Schuhmodelle von Clarks im 3D-Drucker von Z Corp. Bilder: Clarks Im Fokus Rapid Prototyping Innovative Schuhdesigns rasch ausdrucken und die realistischen Modelle bewerten. Schuhmodell und Verkaufsexemplar. ben wir nun innerhalb eines einzigen Tages einen kompletten, mehrfarbigen Prototypen unseres Designs vorliegen“, freut sich Authers. „Durch den geringen Produktions- und Versandaufwand sparen wir erheblich Zeit und Geld. Der effizientere Prozess macht sich auch bei der Qualität des fertigen Schuhs positiv bemerkbar, den unsere Kunden außerdem sehr viel früher in den Regalen der Händler vorfinden.“ Ein wichtiges Element der Designprüfung besteht darin, die mittels 3D-Druck erstellten Modelle tatsächlich in den Händen zu halten. Auch wenn man 3D- wir unserem Unternehmen neue Marktsegmente und -regionen erschließen. Wir stehen vor einer Revolution der Produktionseffizienz und nähern uns einer neuen Ära, in der Schuhe von A bis Z mit technischer Unterstützung gefertigt werden. Obwohl wir in einer altehrwürdigen Branche tätig sind und auf eine 185-jährige Geschichte zurückblicken, spüren wir deutlich den Wind des Wandels und freuto en uns darüber! Fallstudie Clarks Schnelle, günstige Erstellung von Farbprototypen Ergebnisse • Verkürzung des Design-/Entwicklungszyklus von Monaten auf Wochen • Robustere Designstufen ermöglichen die Produktion von mehr und hochwertigeren Schuhmodellen innerhalb kürzerer Zeit • Höhere Produktivität bewirkt die frühere Markteinführung aktueller Schuhmoden • 3D-Druck gibt Designern und Prüfern noch vor der Produktionsphase einen besseren Eindruck vom Look & Feel eines Schuhs • 3D-Druck ermöglicht die Erzeugung von Prototypen innerhalb weniger Stunden anstelle von zwei bis drei Wochen herkömmlicher Verfahren • 3D-Druck als Initialzündung für den Eintritt in eine neue Innovationsära, die Clarks einen messbaren Wettbewerbsvorteil verschafft Modelle am Bildschirm nach Belieben drehen kann, geht nichts über ein Modell, das fühl- und greifbar vorliegt. „Wenn man ein Modell am Bildschirm dreht, ist dies ein künstlicher Vorgang, der von einem festen Blickwinkel aus erfolgt“, ergänzt der Digital Development Manager. „Dabei sieht man nicht die feinen Veränderungen, die entstehen, wenn das Licht aus unterschiedlichen Winkeln auf das reale Material fällt und man den Schuh ganz normal in der Hand hält und ihn bewegt. Bei diesen natürlichen Bewegungen folgt das Auge dem Schuh in jeder Sekunde, so dass er seine Form zu ändern scheint. Das ist wichtig, denn an einem Schuh gibt es bekanntermaßen keine einzige gerade Linie. Daher muss man ihn in allen drei Dimensionen betrachten können.“ In Großbritannien erstellt Clarks pro Tag ein bis zwei 3D-Modelle auf diese Art; dazu kommen die äußerst populären Miniatur-Schuhmodelle für Marketing- und Vertriebszwecke. Während es in der Vergangenheit Monate dauerte, um vom Konzept zum genehmigten Produkt zu gelangen, kann dieser Zyklus mit der neuen Automatisierungsstrategie auf wenige Wochen verkürzt werden – ein wichtiger Vorteil in einer so zeitkritischen Branche. Nach der abschließenden Genehmigung kann das 3D-Modell dann in anderen Niederlassungen rund um den Globus gedruckt werden, was weitere Zeit- und Kosteneinsparungen mit sich bringt. „Wir können in Rekordzeit – sehr viel schneller als unsere Mitbewerber – auf neue Marktbedingungen reagieren und gewinnen so wertvolle Zeit für die Entwicklung außergewöhnlicher Designs“, meint Authers. „Auf diese Weise können Ihr Dienstleister für CATIA und PLM Themen ENOVIA V6 mit CATIA V5 und NX NC-Programmierung mit V6 Produktpräsentation mit 3DVIA Composer Besuchen Sie uns auf der Halle 11.0, Stand B109 29.11. - 2.12.2011 www.schwindt.eu Schwindt_Anz. Euromold, Digital Engineering Format: 44x132mm · 25.10.11_ud_rz 1/2012 23 24 Im Fokus Rapid Prototyping D ie wichtigsten V orteile eines D esktop - 3 D - D ruckers Hausintern oder outsourcen? Die zahlreichen Vorteile von 3D-Druck und Rapid Prototyping sind schon seit Jahren bekannt. Ob Konstruktionsprüfungen, Funktionsprüfungen oder eine schnellere Einführung der neuen Produkte – die Geschäftsführung muss sich selten erst von den Vorteilen überzeugen lassen. Dennoch lagern die meisten Unternehmen 3DModellierung nach wie vor aus, hauptsächlich aus finanziellen Aspekten. Die wichtigsten Vorteile eines 3DDruckers erläutert unser Bericht. W as viele Unternehmen nicht wissen: Die 3D-Druckbranche ist weit vo rangeschritten. Eine neue Reihe von qualitativ hochwertigen 3D-Desktop-Druckern zu erschwinglichen Preisen macht das „Zu-teuer“-Argument mittlerweile zunichte. Dieser Bericht schafft einen Überblick über die Vorteile von hausinternem Inkjet-basierten 3D-Druck im Vergleich zu ausgelagertem Prototypenbau. Schnellere Markteinführung Ein weit verbreiteter Mythos in Sachen Bearbeitungszeit beim Outsourcen ist, dass es „nur zwei bis drei Tage dauert, bis die Modelle fertig sind. Das trifft allerdings nur sehr selten zu. Tatsächlich dauert das Erstellen eines 3D-Modells bei einem Dienstleister von der Einsendung bis zum Erhalt etwa eine Woche. Die meisten Verzögerungen finden schon statt, bevor eine Modellbestellung abgegeben wird. Ein häufiger Grund sind die hohen Kosten von ausgelagertem Prototypenbau. Eine typische Antwort wäre beispielsweise „Bestellen wir kein Modell, solange wir nicht weit genug mit der Kon 1/2012 struktion fortgeschritten sind, damit sich die Kosten rentieren.“ Wenn wir jetzt auch noch die internen Konstruktionsprüfungen, Bestellungen, Genehmigungsprozesse und andere Verfahren in Betracht ziehen, kann die tatsächliche Verzögerungszeit der Konstruktion fünf bis zehn Mal so lang sein wie die eigentliche Bearbeitungszeit von einem Dienstleister. In vielen Fällen muss dieser Prozess zwei oder drei Mal wiederholt werden, bevor ein Produktdesign für die Produktion freigegeben wird, was zu Verzögerungen bei der Markteinführung führt. Verzögerte Markteinführungszeiten sind nicht der einzige Nachteil. Obwohl einige Schritte parallel ausgeführt werden können, geht ein Großteil der Zeit mit Warten auf die Rückkehr der Modelle von einem Dienstleister verloren. Im Vergleich dazu benötigt ein interner 3D-Drucker nur wenige Stunden, um ein Prototypmodell herzustellen. Ganz zu schweigen von weiteren Zeiteinsparungen durch Drucken über Nacht oder am Wochenende, wenn niemand im Büro ist. Das spart Zeit in der Einführung von neuen Produkten am Markt. Und da die Entwicklung in der Regel während der Zeit, in der sich die Konstruktion bei einem Dienstleister befindet und nachdem das Modell zurückgekommen ist, weitergeht, werden Kon strukteure häufig mit einer Verzögerung bei der Entwicklung konfrontiert. „Dieses Detail kann ignoriert werden, im Endprodukt sieht es sowieso anders aus...“, hört man häufig bei internen Meetings und so- gar bei externen Marketingpräsentationen. Durch die Möglichkeit, 3D-Modelle innerhalb weniger Stunden zu drucken, können Entscheidungen getroffen werden, die auf korrekten Prototypen und Daten basieren und nicht auf dem Vorstellungsvermögen. In einer Umfrage unter über 1.000 Besitzern von Objet-3D-Druckern hat knapp ein Drittel von einer Verkürzung der Produkteinführungszeiten von 25 Prozent oder mehr berichtet, etwa die Hälfte der Befragten konnte eine Verkürzung der Produkteinführungszeiten von mindestens 10 Prozent oder mehr bestätigen (siehe Diagramm oben). Prototypenbau schafft Wettbewerb Neue Produkte und Innovationen sind zweifellos mit Wettbewerbsvorteilen verknüpft. Aufgrund der verkürzten Produktlebenszyklen müssen Unternehmen neue und bessere Produkte noch schneller auf den Markt bringen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Eines der größten Hindernisse bei der Einführung von neuen Produkten in Unternehmen ist der Produktentwicklungszyklus, der oft lang und mühsam ist. Früher und häufiger Prototypenbau mithilfe eines internen 3D-Drucksystems bildet die Basis für effektivere Produkteinführungen Im Fokus Rapid Prototyping und die Unternehmen können neue Innovationen vor ihren Konkurrenten präsentieren. Überlegen Sie mal: Wenn ein Bild tausend Worte spricht, wie viele tausend Worte spricht dann wohl eine lebensechtes 3D-Modell? Konstrukteure können sämtliche Produktideen schnell visualisieren, ohne von langwierigen Prozessen, Budgetentscheidungen und Genehmigungen zum Outsourcen aufgehalten zu werden. Innovative Designideen lassen sich mit 3D-Modellen effektiv kommunizieren, wodurch sichergestellt wird, dass keine guten Ideen übergangen werden, nur weil Teammitglieder und Manager die Erklärungen des Designers möglicherweise nicht verstehen. Weniger Herstellungsfehler Prototypenbau reduziert Herstellungsfehler und spart Kosten, da Konstruktionsdetails verfeinert werden können, bevor teure Formen hergestellt werden. Dies trifft sowohl auf die Herstellung von Prototypen durch Dienstleister als auch durch hausinterne 3D-Drucker zu. Wenn der Prototypenbau jedoch direkt verfügbar ist und mehrfach wiederholt werden kann, ohne enorme Kosten zu verursachen, sinkt die Fehlerwahrscheinlichkeit erheblich. Konstrukteure können verschiedene Ideen testen, bis sie die optimale Konstruktion finden, und kleine Abweichungen lassen sich modellieren und auf ihre Funktionalität prüfen. In einer aktuellen Umfrage bei über 1.000 Besitzern von Objet-3D-Druckern konnte knapp ein Drittel der Befragten mithilfe eines hausinternen 3D-Druckers von Objet die Wiederholungen um mindestens 25 Prozent reduzieren, etwa die Hälfte der Befragten konnte von einer Reduzierung von mindestens 10 Prozent oder mehr berichten (siehe Diagramm oben). Geringe Kosten Ein ausgelagerter Prototyp kann zwischen mehreren hundert US-Dollar für eine einfache Konstruktion und mehreren tausend US-Dollar für komplexere Modelle kosten. Den gleichen Prototyp auf einem hausinternen 3D-Drucker zu erstellen, ermöglicht es, Kosten erheblich einzusparen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein ausgelagertes Bauteil drei- bis fünfmal Mal so teuer wie ein hausintern gedrucktes ist. Größere Diskretion Ein weiterer Vorteil des hausinternen 3DDruckens liegt in der Sicherheit des geisti- gen Eigentums. Auf dem hart umkämpften Markt kann eine preisgegebene Konstruktion eine verlorene Chance bedeuten, was es sehr wichtig für Unternehmen macht, dass ihre Konstruktionen absoluter Geheimhaltung unterliegen. Sobald detaillierte Kon struktionen das Unternehmensnetzwerk und -gelände verlassen, besteht ein potenzielles Risiko, dass Konstruktionsdetails in die falschen Hände gelangen. Modellgenauigkeit und -qualität Unabhängig davon, wie ein Prototyp produziert wird, ist das Ziel, ein reales Produkt genau zu simulieren. Hochwertige, präzise Modelle sind in jedem Bereich wichtig für Passform-, Form- und Funktionsprüfungen. Qualitativ hochwertige, Inkjet-basierte Desktop-3D-Drucker, die ultradünne Schichten jetten, bieten eine funktionelle und visuelle Genauigkeit,** die SLA-Prototyping in nichts nachsteht und es teilweise sogar übertrifft. Sie können die kleinsten Bauteile und genausten Details, glatte Oberflächen und sogar bewegliche Bauteile in einem einzigen Arbeitsschritt drucken. Und durch eine Auswahl an Modellmaterialien und verschiedenen Nachbearbeitungsoptionen ist das Erstellen von Modellen möglich, die dem Endprodukt in Optik und Haptik sehr ähneln. Mit den modernen kostengünstigen Inkjet-basierten Objet-Desktop-3D-Druckern kann die benötigte Genauigkeit und Qualität dank dem fortschrittlichen 3D-Prototyping erreicht werden, und zwar zu geringeren Kosten und bequemer als durch Outsourcen zum SLA-Dienstleister. verbesserte Innovation, mehr Diskretion, produktivere Designprozesse, qualitativ hochwertigere Konstruktionen und schnellere Markteinführungszeiten auf langfristige Vorteile ausdehnen. Die neue Objet-Familie der Desktop3D-Drucker bietet alle Vorteile des hausbw internen 3D-Drucks. *Preise gelten für Europa. Internationale Preise können abweichen. Preise zuzüglich optionales Zubehör, Versandkosten, lokale Steuern und Zollgebühren. **Die aktuelle Benchmark-Studie der T.A. Grimm & Associates, Inc., zu 3D-Druckern hat ergeben, dass die Objet Alaris30 (heute als Objet24/30 auf dem Markt) die beste Qualität mit Bestnoten für Langlebigkeit, Oberflächenbeschaffenheit und Formstabilität bietet. Fazit Hausinterne, qualitative Inkjet-basierte 3DDruckmöglichkeiten bieten enorme Vorteile für den gesamten Produktentwicklungszyklus. Prototypenbau, der nur Stunden anstelle von Wochen dauert und nur einen Bruchteil der Kosten für das Outsourcen verursacht, während es vergleichbare beziehungsweise bessere Qualität und Genauigkeit bietet, ermöglicht eine frühe und häufige Modellierung von Konstruktionsänderungen. Kreativität und Innovation wird so gefördert und eine genaue Konstruktionsprüfung ermöglicht, bevor kostspielige Vorproduktionen durchgeführt werden. Ein hausinterner Desktop-3D-Drucker rentiert sich in der Regel schnell, selbst wenn der Bedarf an ausgelagerter Modellierung gering ist. Die kurzfristigen wirtschaftlichen Erträge lassen sich durch 1/2012 25 26 Im Fokus Rapid Prototyping A rchitekturentw ü rfe besser pr ä sentieren mit physischen 3 D - M odellen Schnell und automatisch im Büro erstellen In der Architektur ist es gang und gäbe, neben einer Konstruktion am Computer auch physische Modelle zu fertigen, mit denen ebenfalls futuristische Architekturentwürfe präsentiert werden können. Um jedoch zügig auf spezifische Kundenanfragen reagieren zu können, ist ein schneller Modellbau von Vorteil, auch gegenüber Wettbewerbern. Dank des Einsatzes von HP-3D-Printern ließen sich bei Span Architects in kürzester Zeit schnell und kostengünstig Modelle erstellen und zugleich neue Projekte in die Wege leiten. D as Architekturbüro Span Architects in Wien wurde 2003 von Sandra Maninger und Matias del Camp gegründet. Im Moment arbeitet Span Architects an einem Hochhaus in China. Die Modelle hierfür sind komplex und zeitintensiv; Präzision ist hier ganz besonders wichtig. „Ein Modell manuell in dieser Art und Qualität herzustellen, ist meiner Meinung nach nahezu unmöglich“, so Matias del Camp. „Im Normalfall wird aus diesem Grund heutzutage der Modellbau ausgelagert, was wiederum hohe Kosten verursacht.“ Maßstabsgetreu und schnell physische Modelle anfertigen Brauchte man beispielsweise für ein Modell in der Größe eines Schuhkartons bisher etwa vier bis sechs Tage, werden mit dem Einsatz eines HP-3D-Printers lediglich 24 Stunden benötigt und das bei derselben Größe. Früher wurden Model- le noch per Hand gebaut, auch komplexe Geometrien mit vielen Kurvenlinien und komplizierten Details, was enorm viel Zeit in Anspruch nahm. Dank der schnellen automatischen Modellfertigung innerhalb weniger Stunden mit modernster 3DTechnologie lassen sich maßstabgetreue, physische Modelle anfertigen, die perfekt die Entwürfe der Architekten ebenso wie die Wünsche des Kunden umsetzen. Zugleich können jede Menge an Ressourcen eingespart werden – sowohl an Zeit als auch an Kosten. Durch den Einsatz von HP-3D-Drucklösungen im Büro dauert es nicht mehr Tage oder gar Wochen bis zur Erstellung eines Modells. Mit dem „Unser architektonisches Design zeigt typischerweise kurvenlineare Formen, inspiriert von organischer Baukunst. Die Modelle, die wir mit dem HP Designjet 3D Printer vollautomatisch erstellen, vermitteln unseren potenziellen Kunden einen hervorragenden Eindruck von unseren Design-Konzepten; Sie können die architektonischen Ideen sofort erfassen“, erklärt Matias del Campo, Principal, SPAN Architecture and Design. Rapid Prototyping ABS-Kunststoff, der in den HP-3D-Printern zum Einsatz kommt, lassen sich mühelos ineinandergreifende Teile arrangieren, mit anderen Materialien kombinieren und auch eine Vielfalt von Oberflächengestaltungen anwenden. Entwürfe in Form von robusten, leichten Modellen HP-Designjet-3D-Drucker erstellen Modelle mit ABS, einem häufig verwendeten Kunststoff mit hoher Schlagbiegefestigkeit, der sich nahezu ideal für die Umsetzung von Designentwürfen eignet. ABS vergilbt oder verformt sich auch nach längerer Zeit nicht und wird nicht spröde, sodass die Modelle jahrelang präsentiert und aufbewahrt werden können. Modelle, die mit einem HPDesignjet 3D-Drucker gedruckt wurden, sind außerdem so leicht, dass sie bequem und sicher zur Kundenpräsentation transportiert werden können. Die mit den HPDesignet-3D-Druckern erzeugten physischen Modelle können zu 100 Prozent recycelt werden, was die Auswirkungen des Druckens auf die Umwelt reduziert. Der verwendete Modellträger ist nicht toxisch und lässt sich bedenkenlos über den Abfluss entsorgen. Bedienungsfreundliche 3D-Tischdrucker von HP Die Bedienung eines HP-Designjet-3DDruckers erfordert keine spezielle Schulung. Die intuitiv nutzbare Software und die voreingestellten Konfigurationen ermöglichen ein problemloses Drucken der meisten 3D-Dateien, die mit BIM-/ CAD- und Entwurfs-Visualisierungssoftware erstellt wurden, sodass man sich vollständig auf die Entwürfe konzen trieren kann. Die 3D-Drucklösungen von HP sind sauber und einfach zu bedienen: Nach dem Drucken wird der Vorgang automatisch beendet; Bedienereingriffe sind kaum nötig. HP-Designjet-3D-Drucker sind dafür konzipiert, über hunderte von Stunden physische Modelle in höchster Qualität ohne Wartung zu drucken. Der selbstreinigende Drucker wurde für Büroumgebungen entwickelt und ist in der Lage, die Wünsche der Kunden exakt umzubw setzen. 28 Im Fokus Rapid Prototyping E ntwicklungsprozesse beschleunigen mit S pritzgussverfahren Voll in Fahrt mit Gocycle V on M att B aile y Der unaufhaltsame Aufstieg des Elektrofahrzeugs scheint sich tatsächlich abzuzeichnen. Bis 2030 werden voraussichtlich fast acht Milliarden Menschen in Ballungsgebieten leben. Der Ruf nach einem kostengünstigen, effizienten und sauberen Verkehrsmittel ist hier kaum zu überhören. Speziell dafür wurde das elektrische Zweirad Gocycle von der britischen Firma Karbon Kinetics konzipiert und hergestellt. Entwickelt wurde das Fahrzeug teilweise mithilfe eines innovativen Verfahrens von Protomold, dem Schnellspritzguss-Dienst von Proto Labs. S tädtische Pendler auf der ganzen Welt sind zunehmend über die schlechte Verkehrsinfrastruktur, die ständig steigenden Fahrtkosten und das Vorgehen von Stadtverwaltungen zur Reduzierung von Verkehrsstaus frus triert. Mit dem leichten zweirädrigen Serien-Elektrofahrzeug der Firma Karbon Kinetics lassen sich Transportierbarkeit, Design und Elektroantrieb kombinieren, daneben bietet es dem Fahrer die gesundheitlichen Vorteile des Fahrradfahrens und gleichzeitig eine mühelose, emissionsfreie Art der Fortbewegung auf Knopfdruck. Die zweite Generation des preisgekrönten Elektrofahrzeugs verwendet einen leistungsstarken Elektromotor, der diskret in der Vorderradnabe versteckt ist. Gocycle wird nicht nur leiser und ruhiger sein, sondern darüber hinaus auch über einen leistungsstärkeren Antrieb verfügen, mit dem der Fahrer schnell Geschwindigkeiten bis zu 25 Kilometer pro Stunde erreichen und mit einer Aufladung der neuen und leichten Lithiumbatterie eine Strecke von bis zu 64 Kilometern zurücklegen kann – das Fahrzeug fährt damit doppelt so weit und ist um ein Kilogramm leichter als die erste Generation. Obwohl das traditionelle Fahrrad in den letzten Jahren eine Renaissance erlebt hat, ergab eine Zielgruppenstudie, dass es nicht jedem liegt, in die Pedale zu treten. So scheuen beispielsweise viele Zentralrahmen des Gocycle. Bilder: Matt Bailey 1/2012 Pendler die Anstrengungen, die erforderlich sind, um längere Strecken zurückzulegen, insbesondere jedoch die Unannehmlichkeiten, wenn sie auf dem Weg ins Büro ins Schwitzen geraten. Gocycle reagiert auf diese Probleme und bietet Pendlern ein Fahrzeug, das modern und ansprechend gestaltet wurde. Mit dem Ziel, leichte Elektrofahrzeuge – von kleinen Stadtautos bis hin zu Elektromotorrädern – zu entwickeln und zu vertreiben, wurde das Unternehmen Karbon Kinetics im Jahr 2002 von Richard Thorpe gegründet, der zuvor direkt und indirekt als Konstrukteur für die weltweit namhaftesten Motorsportfirmen, darunter McLaren Cars, Bentley, Audi, Ferrari und Mercedes, gearbeitet hatte. Am Anfang stand das Gocycle, ein leichtes Elektrofahrrad, das über den ersten in Spritzguss angefertigten Rahmen aus Magnesiumlegierung der Geschichte verfügt. Angesichts seiner Berufserfahrung ist es keine Überraschung, dass Thorpe bei der Entwicklung des Gocycle klar definierte, hohe Ansprüche an die Fertigung stellte. Diese setzen die sorgfältige Auswahl und die Beauftragung von Technologielieferanten und Dienstleistern voraus, die den Anforderungen gewachsen waren. „Wir haben die besten Fertigungsmöglichkeiten gewählt, die weltweit zur Verfügung standen“, so Thorpe. „Proto Labs stellte unseren Produktentwicklern einen einzigartigen Service zur Verfügung, mit dem unser Entwicklungsprozess deutlich beschleunigt wurde. Nach dem Hochladen eines 3D-CAD-Modells in das automatisierte Online-Angebotssystem Pro- Im Fokus Rapid Prototyping Richard Thorpe, Konstrukteur von Gocycle und Gründer von Karbon Kinetics. toQuote erhält man innerhalb weniger Stunden Preise, Optionen und Tipps für eine bessere Formbarkeit.“ Während der Rahmen des Gocycle aus Magnesium hergestellt wird, wird für wichtige mechanische Teile wie die Hinterradaufhängung ein speziell entwickelter, mit langen Glasfasern gefüllter Nylon (Polyamid) verwendet. Protomold verfügte über die Expertise im Spritzgießen dieses leichten und dennoch stabilen Materials, das zu 60 Prozent aus Glas besteht. Dem Geschäftsführer des Unternehmens John Tumelty zufolge, haben die leitenden Ingenieure des Unternehmens nie zuvor mit einem Material mit derart hohem Glasgehalt in einem Teil gearbeitet, bei dem die kosmetischen Oberflächenanforderungen besonders hoch waren. Aus diesem Grund war man sich unsicher, wie gut das Material beim Spritzgussverfahren fließen würde. „Verformungen sind in der Regel häufiger, wenn glasgefüllte Kunststoffe zum Einsatz kommen“, so John Tumelty. „Mit steigendem Glasgehalt vermehren sich oft auch die Probleme.“ In enger Zusammenarbeit mit Karbon Kinetics hat das Team von Protomold die CAD-Geometrie aller Bauteile untersucht, die gefertigt werden sollten. Die gewonnenen Daten wurden in die interne Software zur Füllanalyse, Protoflow, eingegeben, um eine optische Prognose des Spritzgussverfahrens erstellen zu können. Das Ingenieurteam des Unternehmens nutzte die Prognose zum Test verschiedener Anspritzpunkte für den Kunststoff in den Formhohlraum (be- die Oberfläche des Bauteils und letztendlich sieht man den schwarzen Kunststoff hinter Glasfaser. Dieser merkwürdige Silbereffekt ist alles andere als attraktiv.“ Da der wachsende Markt für Elektrofahrräder heiß umkämpft sein wird, ist es von entscheidender Bedeutung, Produkte schnell entwickeln zu können. „Unsere Untersuchungen zeigen, dass der Markt für elektrische Zweiräder im kommenden Jahrzehnt voraussichtlich zweistellige Wachstumsraten aufweisen wird“, so Richard Thorpe. „Protomold hat unseren Produktentwicklern eine einfache, schnelle, reaktionsfähige und kostengünstige Methode zur Verfügung gestellt, um voll funktionsfähige Spritzgussprototypen und -teile aus Kunststoff zu erhalten. Durch die Skalierbarkeit des Fertigungsprozesses können wir die Stückkosten von Gocycle bei steigendem Verkaufsvolumen senken. Langfristig wird die Design- und Fertigungstechnologie von Gocycle in der Lage sein, ein Einsteigerfahrzeug zu einem Preis von 1.000 Euro anzubieten und dabei traditionelle Elek troräder, was Wert und Leistung betrifft, in bw den Schatten zu stellen.“ kannt als Anguss) und analysierte die unterschiedlichen Druck- und Temperaturbedingungen, die für das erfolgreiche Fertigen eines Bauteils notwendig sind. Am Ende des Projekts hatte Protomold insgesamt 47 individuelle Spritzgusswerkzeuge entwickelt, die dann für die Herstellung der benötigten Teile verwendet wurden. Ein besonders wichtiges Designkriterium beim Gocycle war die Langlebigkeit. Daher war es sehr wichtig, Prototypen aus dem für die Produktion vorgesehenen Material zu gewinnen, an denen die Kon strukteure Tests durchführen konnten. Protomold konnte Werkzeuge entwickeln, die das Auftreten potenzieller Schwachstellen für den Fall beseitigen würden, dass der Materialfluss beim Spritzgussvorgang ungleichmäßig ausfallen würde. Auch das Aussehen und die sichtbare Fertigungsqualität von Gocycle standen ganz oben auf der Liste der Designkriterien. Die meisten Teile des Fahrzeugs besitzen ein gleichmäßiges, schwarz glänzendes Ober flächen-Finish. Die Ingenieure von Protomold erreichten dies, indem sie die genaue Geschwindigkeit bestimmten, mit der das Material in das Werkzeug eingespritzt werden musste. Ein elles nicht perfektes Oberindividu ls a h c u flächen-Finish würde Gerne a atei. n Ihrer D o v r das Aussehen und die te s Mu Haptik von Gocycle im oberen Marktsegment beeinträchtigen. „Bei Teilen, bei denen die Ästhetik eine große Rolle spielt, kommt es durch eine plötzliche Materialbeschleunigung leicht zu Abweichungen der Farbe und der Oberflächenbeschaffenheit“, so Tumelty. „Unterläuft beim Formen von MateriaAm Helgenhaus 15-19 lien mit sehr hohem 35510 Butzbach Tel. +49 6033 74888-0 Glasanteil ein Fehler, [email protected] steigen die Fasern an 3D-DRUCKEN MIT THERMOPLAST uck Gratisdr ! nfordern a h c i e l g 1/2012 www.medacom.de www.3ddrucker.de 29 30 Automatisierung Maschinensicherheit Pilz bietet ein komplettes Paket an Dienstleistungen: von der Risikobeurteilung über das Sicherheitskonzept und -design bis hin zur Systemintegration und Validierung. G anzheitliche B etrachtung hilft bei der U msetzung der E N I S O 1 3 8 4 9 - 1 Sicherheit auf ganzer Linie von A lexander H ein Die Umsetzung der EN ISO 13849-1 unter der neuen Maschinenrichtlinie stellt Maschinenbauer vor Herausforderungen. Unternehmen sind gezwungen, ihre bestehenden Sicherheitskonzepte zu überdenken und anzupassen. Um die Normen sicher und effizient umzusetzen, hat sich der sächsische Sondermaschinenbauer AKON schulen und beraten lassen und vertraut bei der Sicherheitstechnik auf möglichst durchgängige Lösungskonzepte von Pilz. U m den hohen Engineering-Aufwand für neue Anlagen zu minimieren, legen Maschinenbauer großen Wert auf durchgängige Lösungen. Ziel ist es, wiederkehrende Anforderungen und Problemstellungen möglichst effizient und schnell lösen zu können. Das gilt auch für das Thema Maschinensicherheit. Mit dem Inkrafttreten der EN ISO 13849-1 unter der neuen Maschinenrichtlinie rückt dieses Thema für Kon strukteure und Entwickler stärker in den Vordergrund. Maschinenbauer sind gezwungen, bestehenden Sicherheitssysteme und Bestände neu zu bewerten. Nur dann können sie gewährleisten, dass auch nach dem endgültigen Auslaufen der alten EN 954 ihre Maschinen allen Anforderungen in Sachen Sicherheit entsprechen. Die AKON Konstruktionsbüro GmbH & Co. KG aus Geringswalde im Städtedreieck Dresden, Leipzig und Chemnitz hat 1/2012 sich diesen Herausforderungen früh gestellt. „Wir wollten rechtzeitig handeln und haben uns daher bereits frühzeitig mit der neuen Maschinenrichtlinie auseinandergesetzt“, erinnert sich Roland Leonhardt, Elektro-Konstrukteur bei AKON. Klare Linie beim Safety-Design gesucht AKON konzipiert und baut Sondermaschinen und Werkzeuge insbesondere im Bereich Automotive. Das sächsische Unternehmen bietet ein umfassendes Portfolio von der Planung, Projektierung und Entwicklung bis hin zur Konstruktion von Spritzgieß-, Druckgieß- und Stanzwerkzeugen sowie von Montageautomaten und Sondermaschinen. Auch Programmierung und Herstellung der Maschinen führt AKON komplett im eigenen Haus durch. Der Sondermaschinenbauer liefert sowohl komplette Montagelinien als auch einzelne Montageautomaten. Bis dato hatte AKON unterschiedliche Sicherheitstechnologien und -systeme verwendet. „Der Einsatz von Komponenten verschiedener Hersteller hat uns bei der Entwicklung von neuen Maschinen immer wieder vor Herausforderungen gestellt. Es fehlte eine klare Linie beim Safety Design“, weiß Elektro-Konstrukteur Carsten Richter. Um den Anforderungen der neuen Maschinenrichtlinie gerecht zu werden und dabei trotzdem künftig den administrativen und planerischen Aufwand in Grenzen zu halten, griff AKON auf die Beratungs- und Schulungsleistungen von Pilz zurück. Der Lösungsanbieter für sichere Automation begleitete bei der Umstellung auf die neue Norm. Gemeinsam zur Maschinensicherheit Im ersten Schritt erhielten die Ingenieure von AKON individuelle Schulungen zur neuen Maschinenrichtlinie und den Än- Automatisierung Maschinensicherheit Das konfigurierbare Steuerungssystem PNOZmulti mini von Pilz steuert und überwacht Sicherheitsfunktionen wie Not-Halt, Schutztüren und Lichtschranken. Weil PNOZmulti Mini kompatibel zu Automatisierungskomponenten anderer Hersteller ist, setzt AKON das Steuerungssystem als Sicherheitsstandard für alle Maschinentypen ein. derungen der EN 13849-1. In gemeinsamen Workshops wurden ganz allgemein die Anforderungen an die Sicherheitsfunktionen für die Maschinen definiert. „Wir wollten unser allgemeines Knowhow in Bezug auf die Maschinensicherheit auf den neuesten Stand bringen“, erläutert Carsten Richter. Darauf aufbauend erarbeiteten AKON und Pilz dann spezifische Sicherheitskonzepte für die einzelnen Maschinentypen. Der Zusammenarbeit liegt eine definierte Struktur zugrunde: In einem KickoffMeeting wird zunächst das Layout der Maschine besprochen und die notwendigen Anforderungen an die Sicherheitstechnik ausgelotet. Als Basis dient die Risikobeurteilung. Aus dieser entwickelt Pilz zusammen mit dem Maschinenbauer ein gezieltes Sicherheitskonzept. Dazu gehört insbesondere die Festlegung der geforderten Eigenschaften für jede Sicherheitsfunktion. Danach folgt die Bestimmung des erforderlichen Performance Levels (PL). Dabei gilt: Je höher das Risiko, desto größer sind die Anforderungen an das Steuerungssystem und damit den PL. Die Funktionen werden so laufend präzisiert und Produkte für die Sicherheitstechnik ausgewählt und validiert. Für die Planung und die Verifikation der sicherheitstechnischen Ausrüstung seiner Maschinen setzt AKON den Safety Calculator PAScal von Pilz ein. Mit diesem lassen sich die Sicherheitslevels für die verschiedenen Sicherheitsfunktionen bestimmen und die benötigten Sicherheitsfunktionen mit den Einzelkomponenten aus Herstellerbibliotheken modellieren. Mithilfe von PAScal konnte AKON die notwendigen Komponenten für die Sicherheitsfunktion auswählen. Allerdings kommt es bei der sicherheitstechnischen Ausstattung von Maschinen nicht nur auf einzelne Komponenten an, sondern auf deren Zusammenspiel: Komplettlösungen mit exakt aufeinander abgestimmten Komponenten aus sicherer Sensorik und sicherer Steuerungstechnik bieten ein hohes Potenzial für Einsparungen. Komplettlösungen mit Vorteilen Entsprechende Sensoren und Auswerteeinheiten von einem Hersteller arbeiten mit abgestimmten Schnittstellen zwischen den Komponenten. Der Anwender muss keine Datenblätter prüfen oder aufwändige Testberichte einsehen, um sicherzustellen, dass die ausgewählten Komponenten auch in der Praxis reibungslos zusammenarbeiten. Je nach Anforderung kommen verschiedene Sensortypen zum Einsatz, darunter berührungslos codierte Näherungsschalter PSENcode, magnetische Sicherheitsschalter PSENmag oder auch SicherheitsLichtschranken, -vorhänge und -gitter PSENopt für den Finger- und Handschutz. Sie schützen den Werker, wenn er zu Wartungs- oder Rüstzwecken in den Produktionsprozess eingreifen muss. Steuerungssystem setzt Standards Die entsprechende Auswertung der Sensoren und die Steuerung der Maschinen erfolgt bei allen Anlagen mit dem konfigurierbaren Steuerungssystem PNOZmulti Mini von Pilz. Dieses steuert und überwacht Sicherheitsfunktionen wie Not-Halt, Schutztüren und Lichtschranken. Das Basisgerät PNOZ mm0.1p ist für die Auswertung mehrerer Sicherheitsfunktionen konzipiert und arbeitet unabhängig von der eingesetzten Betriebs- oder Standard- Klein und flexibel in der Montage – magnetischer Sicherheitsschalter PSENmag. Bilder: Pilz steuerung. Das Steuerungssystem ist in der Lage, bis zu 8 der 20 Eingänge sowie die vier Testtakte in Standardausgänge umzukonfigurieren. Mit diesen konfigurierbaren Kontakten ist die Kommunikation einzelner Informationen zu einer Betriebs- oder Standardsteuerung direkt über das sicherheitsgerichtete Auswertegerät möglich, ohne dass der Anwender in eine Feldbus- oder Ethernet-Schnittstelle investieren muss. Weil PNOZmulti Mini kompatibel zu Automatisierungskomponenten anderer Hersteller ist, setzt der Maschinenbauer das Steuerungssystem als Sicherheitsstandard für alle Maschinentypen ein. AKON kann somit eine passende Betriebssteuerung wählen, ohne sich über die Anbindung der Sicherheit Gedanken machen zu müssen. Dank der konsequenten Umstellung auf neue gesetzliche und normative Anforderungen hat sich AKON rechtzeitig auf die Anforderungen der EN ISO 13849-1 vorbereiten können. Durch die Zusammenarbeit mit Pilz hat der Sondermaschinenbauer inzwischen genug Know-how aufgebaut, um die sicherheitstechnische Ausstattung seiner Maschinen selbst planen und umsetzen zu können. Bei Fragen jedoch steht das Unternehmen aus Ostfildern noch beratend zur Seite. „Wir sind nun für die neue Norm gerüstet und profitieren obendrein von einem schlüssigen Sicherheitskonzept, auf das wir uns bei der Konstruktion und Entwicklung unserer Anlagen verlassen können“, berichten Roland Leonhardt und Carsten Richter to übereinstimmend. Alexander Hein, Technisches Büro Dresden, Pilz GmbH & Co. KG. 31 1/2012 32 Automatisierung Robotersteuerung mit integriertem CNC-Kern KUKA.CNC Ohne Umwege von A lexander B a y Mit KUKA.CNC bietet sich die Möglichkeit, CNC-Programme nach DIN 66025 direkt mit der Robotersteuerung abzuarbeiten. Durch die Einbindung des CNC-Kerns auf der Robotersteuerung wird der Industrieroboter zu einer Bearbeitungsmaschine mit offener Kinematik, die die Vorteile eines Industrie roboters mit denen einer CNC-Steuerung kombiniert. D as Bearbeiten mit Industrierobotern ist eine weit verbreitete Anwendung. Die Flexibilität eines Industrieroboters ermöglicht einen großen Einsatzbereich, den man bisher vor allem für die Nachbearbeitung von Serienprodukten nutzte. Wasserhähne und Armaturen werden robotergeführt geschliffen und poliert, Spritzgussteile von einem Roboter besäumt und zugeschnitten und Gussteile nachbearbeitet, geputzt oder entgratet. Zwar gibt es viele Systeme zur OfflineProgrammierung von Robotern auf Basis von CAD/CAM-Systemen, bisher fehlte aber die Durchgängigkeit der Prozessdaten bis zur Robotersteuerung. Grundvoraussetzung für die Bearbeitung der Programme war bislang die Übersetzung der CNC-Programme in die jeweilige Robotersprache mit Hilfe eines angepassten Postprozessors. Dabei kam es automatisch zu Informationsverlusten, da stets Funktionen aus dem CNC-Programm in den unterschiedlichsten Robotersprachen nicht unterstützt wurden. Diese Einschränkung gibt es mit KUKA. CNC nicht mehr. Durch die direkte Integration eines CNC-Kerns auf der Robotersteuerung werden für das Roboter-Bearbeitungssystem zusätzliche Funktionen frei Haus mitgeliefert. Mit KUKA.CNC bietet die KUKA Roboter GmbH die Möglichkeit, CNC-Programme nach DIN 66025 direkt mit der Robotersteuerung abzuarbeiten. Der komplette Standardcode-Umfang kann über KUKA. CNC interpretiert und vom Roboter um- 1/2012 gesetzt werden (G-Funktionen, M/H/T- fläche, Werkzeugradiuskompensation, Funktionen, lokale und globale Unterpro- große Punktevorausschau, erweiterte gramme, Steuersatzstrukturen, Schleifen, Spline-Bahnplanung und komfortable usw.). Durch diese Möglichkeiten erwei- Werkzeugverwaltung kombiniert. Die CNC-Kern-Einbindung ermöglicht tern sich die Einsatzgebiete eines Industrieroboters vor allem für die folgenden zudem eine direkte Verarbeitung des CNC-Programms auf der RobotersteuAnwendungsfelder: • Fräsen von Formteilen aus weichen/mit- erung. Sowohl CAD/CAM-Programmietelfesten Materialien wie Holz, Kunst- rer als auch CNC-Maschinenbediener stoff, Aluminium, Verbundmaterialien können somit mit ihrem bestehendem usw. • Polieren und Schleifen von Formteilen • Beschichten und Oberflächenbehandlung komplexer Bauteil oberflächen • Besäumen und Beschneiden komplexer Bauteile und Bauteilkonturen • Laser-, Plasma-, Wasserstrahlschneiden von komplexen Bauteilen Durch die direkte Einbindung des CNC-Kerns auf der Robotersteuerung wird der Roboter zu einer Bearbeitungsmaschine mit offener Mit KUKA.CNC ist die direkte Verarbeitung von G-Code auf Kinematik, die die Vorder Robotersteuerung möglich. Dies erlaubt der integrierte CNC-Kern. teile eines Industrieroboters, zum Beispiel der große Arbeitsbereich, die hohe Flexibili- Know-how einen Industrieroboter protät, niedrige Investitionskosten und die grammieren und bedienen. Neben der grundsätzlichen Möglichsechsachsige Bearbeitung mit den Vorteilen einer CNC-Steuerung wie G-Code- keit, über den in der Robotersteuerung Programmierung, CNC-Benutzerober- integrierten CNC-Kern entsprechende Automatisierung Robotersteuerung mit integriertem CNC-Kern Der CNC-Modus bringt vor allem für Bahnprozesse große Vorteile. Bearbeitungsprogramme mit einer großen Anzahl an Bahnpunkten können über den CNC-Kern und dessen Unterfunktionen genauer und mit reduzierten Taktzeiten abgearbeitet werden. Diese Genauigkeits- und Taktzeitverbesserungen sind durch die erweiterten Bahnplanungsfunktionen im CNC-Kern begründet. Die Bahnplanung mit einer Punktevorausschau von mehr als 500 Punkten ermöglicht es dem Roboter, im Bearbeitungsprozess vor allem Geschwindigkeiten konstant zu halten und Beschleunigungs- und Bremsrampen optimal zu planen. Aber auch die Bahngenauigkeit wird durch diverse Spline-Interpolationen im CNC-Kern verbessert. Akima- und B-Spline-Berechnungen stellen sicher, dass der Roboter möglichst genau seine Sollbahn abfährt. Diese typischen CNCFunktionalitäten werden mit den herkömmlichen Funktionen einer Robotersteuerung verbunden und schaffen ein optimales Bearbeitungsergebnis. Aber auch der Einsatz eines Roboters im Umfeld von herkömmlichen CNCBearbeitungsmaschinen wird durch die Möglichkeit der G-Code-Verarbeitung neu definiert. In automatisierten Bearbeitungsanlagen kann künftig neben der Werkzeugmaschine auch der Roboter per DIN-66025-Code programmiert und bedient werden. Dies erleichtert die Roboterintegration und bietet vor allem dem Bediener an der Maschine einen wesentlichen Vorteil. Dieser muss künftig nicht mehr roboterspezifische ProgrammierKenntnisse haben, sondern kann mit vorhandenem CNC-Wissen auch den Roboter bedienen. Bearbeitungsmaschine und Automatisierungsanlage verschmelzen zu einer Einheit Ein Sonderfall der automatisierten Bearbeitung ist die Bearbeitung von Bau- Beziehen Sie Position! Rahmen druckt mit! Vorteile für Bahnprozesse teilen, die vom Roboter gehandhabt werden. Die Kombination von Bearbeitung und Handhabung macht diese Prozessvariante besonders effizient. Da der Roboter die Bauteile fasst, an eine Bearbeitungsstation führt, dort die Bearbeitung durchführen lässt und anschließend einem Ablagesystem übergibt, ist keine weitere Transport- oder Handhabungskinematik für die ProzessautoDer CNC-Modus bringt vor allem für Bahnprozesse große Vorteile. Bilder: KUKA matisierung notwendig. Bearbeitungsmaschine und Automatisierungsanlage verschmel- wird die Prozesskette geschlossen und zen in einem solchen Beispiel zu einer kompakt gehalten. Umwege in PostproEinheit, was einen großen Einfluss auf zessorwerkzeuge sind nicht nötig und durch die direkte Anbindung an das CAD/ das Thema Kosteneffizienz hat. Durch die CNC-Programmierung eröff- CAM-System lassen sich Optimierungen net sich der Robotik eine Vielzahl neuer auf jeder Prozessebene vornehmen. r t Programmiersysteme. Der Markt an CAD/ CAM-Systemen bietet für unterschied- Alexander Bay ist Produktmanager bei der lichste Bearbeitungsanwendungen ent- KUKA Roboter GmbH. sprechende Speziallösungen. Dadurch werden sich auch künftig die Möglichkeiten der Roboterprogrammierung und -verwendung entsprechend vervielfältigen. Zunehmend mehr CAD/ NORTEC 2012: Präsentieren Sie Ihr CAM-Systeme haben Unternehmen den Entscheidern des Nordens. diese Entwicklung ernortec-hamburg.de kannt und statten ihre Softwaresysteme mit entsprechenden Modulen zur Roboterprogrammierung und Simulation aus. Gerade die Kombination und Durchgängigkeit der kompletten Prozesskette aus dem CAD-System über ein angeschlossenes CAM-Modul bis hin zur roboterspezifischen Bahn- und Prozessplanung ist der große Vorteil dieser Lösung. Durch das direkt angeschlossene Robotersystem samt CNC-Kern HMC00D1007A NORTEC 2012 Ausstelleranzeige, Anzeige 90x130 mm 4c, ISO coated v2, Satzspiegel-AZ, nw 16.08.11 Programme abzuarbeiten, bietet KUKA weiterhin den vollen Funktionsumfang einer Robotersteuerung an. So lässt sich für unterschiedliche Anwendungen zwischen einem CNC-Betrieb und einem herkömmlichen Roboter-Betrieb umschalten. Dadurch kann man für den jeweiligen Prozess die ideale Steuerungs-, Programmierund Bedienumgebung auswählen. 33 1/2012 34 Automatisierung Mikrozahnringpumpen Bild 1: Die neue, hermetisch dichte Mikrozahnringpumpe fördert fast pulsationsfrei. Bild: HNPM L anglebige K leinstantriebe f ü r die dosierte F luid - F ö rderung Kleine Kraftzwerge V on A ndreas Z eiff und D ietrich H omburg Moderne Elektronik und Präzisionsmechanik erlaubt es heute, viele Dinge des Alltags und der Arbeitswelt zu miniaturisieren. Das spart nicht nur Platz, sondern schont in Zeiten hoher Rohstoffpreise auch den Geldbeutel und die begrenzten Ressourcen. Ein gelungenes Beispiel für die Miniaturisierung im Bereich der FluidFörderung sind Mikrozahnringpumpen. Ihr einfacher ventilloser Aufbau erlaubt kompakte Maße bei nahezu pulsationsfreiem und gut regelbarem Förderstrom. Als Antrieb für solche Fluid-Maschinen eignen sich besonders elektronisch kommutierte DC-Kleinstantriebe. J e kleiner man ein Gerät bauen kann, umso einfacher ist es zu transportieren, aufzustellen oder in vorhandene Anlagen zu integrieren. Die präzisen Fertigungsverfahren für Bauteile aus Metall, Keramik oder Kunststoff erlauben zudem enge Passungen und Spalte, was sich besonders vorteilhaft auf den Wirkungsgrad bei kleinen und kleinsten Fluid-Maschinen, zum Beispiel Verdrängerpumpen, auswirkt. Die HNP Mikrosysteme GmbH aus Parchim bei Schwerin nutzt diese neuen Chancen und fertigt eine kompakte, dabei hermetisch abgeschlossene Mi- 1/2012 krozahnringpumpe für die kontinuierliche Dosierung auch aggressiver Medien (Bild 1). Um einen in Baugröße und Leistungsabgabe an die Fördercharakteristik der Pumpe ideal angepassten Antrieb zu finden, arbeiteten die Pumpenspezialisten mit den Antriebsexperten von FAULHABER aus Schönaich bei Stuttgart zusammen. So entstand ein kompaktes Förderaggregat aus Pumpe und Antrieb, das sich für eine Vielzahl auch exotischer Anwendungen eignet. Einsatzbereiche, bei denen die gezielte Dosierung kleiner Flüssigkeitsmengen gefordert wird, sind vielfältig. Kommen dann noch Anforderungen nach langjährigem Betrieb und einem dichtungslosen Pumpenaufbau hinzu, ist Hightech gefragt. Einsatzgebiete solcher Kraftzwerge sind beispielsweise die Förderung kristallisierender, luftempfindlicher oder ausgasender Medien sowie der Einsatz bei Brennstoffzellen, die Förderung von Harnstofflösung (AdBlue) zur Abgasentstickung bei Dieselmotoren oder die Dialyse- und Analysetechnik. Der hermetisch abgeschlossene Pumpenkopf wird über eine starke Seltener- Automatisierung Mikrozahnringpumpen den-Magnetkupplung angetrieben; das vermeidet Leckagen auf der Antriebsseite. In Verbindung mit den zur Verfügung stehenden Werkstoffen wie nickelbasiertem Hartmetall, Edelstählen, Keramik auf Aluminium- oder Zirkonoxidbasis oder Siliziumcarbid und Kunststoffen wie PTFE, PEEK und FKM lassen sich die Pumpen den unterschiedlichen, auch korrosiven Förder-Medien anpassen. Die nur 22 Millimeter im Durchmesser bei 69 Millimeter Baulänge große Pumpe für 24 Volt Betriebsspannung wiegt rund 100 Gramm und kann 4,8 bis 72 Milliliter pro Minute bereitstellen bei bis zu fünf bar Förderdruck. Die förderbare Viskositätsbandbreite reicht, dank der Zahnringausführung (Bild 2), von 0,3 bis 100 mPas. Dabei betragen die Pulsation zirka sechs Prozent und der Differenzdruckbereich null bis fünf bar. Das ventillos arbeitende Zahnringprinzip garantiert geringste Scherkräfte bei der Förderung. Kompakte Kleinstantriebe Als Antrieb der Pumpe dient ein elektronisch kommutierter Gleichstrommotor mit integriertem Speed Controller (Bild 3). Durch die bürstenlose Ausführung steigt die Lebensdauer und Zuverlässigkeit des Antriebs. Eine an den Motor angepasste Drehzahlregelung wird über einen im Durchmesser mit dem Motor identischen Speed Controller garantiert, der hinten am Motor angebaut ist. Der Anwender kann die Drehzahl daher leicht über einen analogen Eingang mit null bis zehn Volt regeln. Ein digitaler Eingang legt die Drehrichtung fest. Der digitale Frequenzausgang liefert für weitere Überwachungsfunktionen ein 15-mA-Ausgangssignal mit sechs Impulsen pro Umdrehung. Die Versorgungsspannung der Antriebe liegt bei 12 oder 24 VDC, dabei leisten die 22-Millimeter-Motoren rund neun Watt und bis zu 59,9 mNm Drehmoment. Der Speed Controller wird über ein separates Flachbandkabel mit fünf bis 28 VDC versorgt. Der hohe Wirkungsgrad des Motors mit etwa 68 Prozent sowie der Regelelektronik mit über 95 Prozent erlauben lange Betriebszeiten selbst in akkugestützten, mobilen Geräten. Das robuste Gehäuse aus Edelstahl und der weite Temperaturbereich von -40 bis +85 Grad Celsius erlauben auch Outdoor-Einsätze, zum Beispiel bei Umweltmessungen im Gelände. Dem kommt die kurzzeitige erhebliche Überlastbarkeit der Kleinstantriebe ent- 35 Bild 2: Der geschlossene, ventillose Pumpenkopf mit magnetischer Kupplung vermeidet Leckagen auf der Antriebsseite. Bild: HNPM gegen; so können die erhöhten Losbrechmomente der Pumpe, beispielsweise nach nächtlichem Temperaturabfall und damit einhergehender gestiegener Viskosität des Fördermediums, gut überwunden werden. Moderne Kleinstantriebe in bürstenloser Ausführung stehen für lange wartungsfreie Lebensdauer bei sehr guter Dynamik. Je nach Anwendung lässt sich der Antrieb dabei mit integriertem Speedoder Motion Controller als Kompakteinheit oder als noch kleinerer Antriebsmotor vor Ort und externem Steuerungsmodul verbauen. In beiden Fällen wird die geräteinterne Steuerung von schnöden Regelungsaufgaben am Motor entlastet. So lassen sich die kleinen Kraftzwerge problemlos und schnell sowohl in neue als auch in bestehende Anlagen einbinden. Das spart Entwicklungszeit und Kosten und beschleunigt die Time to Market.r t Funktionsprinzip der Mikrozahnringpumpen Die Mikrozahnringpumpen, auch Gerotorpumpen genannt, eignen sich als so genannte Verdrängerpumpen zur Förderung flüssiger Medien ohne partikelhaltige Verunreinigungen. Die kompakte Blockbauweise mit magnetischer Kupplung des inneren Pumpenrotors reduziert die Baulänge. Die eigentliche Pumpe besteht aus einem außenverzahnten Innenrotor und einem innenverzahnten Außenrotor, die leicht exzentrisch zueinander gelagert sind. Die Rotoren befinden sich mit ihren zykloidenförmigen Verzahnungen in kämmendem Eingriff. Durch die Rotation entstehen so mehrere, gegeneinander abgedichtete Förderkammern (Bild 5). Der Zu- und Ablauf des Mediums wird über nierenförmige Schlitze im Pumpengehäuse gesteuert. Bei der Rotation entstehen auf der Saugseite durch die Exzentrizität sich vergrößernde Förderkammern, während auf der Druckseite sich die Kammern verkleinern und das Medium aus der Pumpe herauspressen. Durch die Form beziehungsweise Lage der Rotoren und Steuerschlitze kann die ventillose Pumpe bei geringem Totvolumen einen kontinuierlichen quasi pulsationsfreien Förderstrom aufbauen. Bei Bedarf wird durch Drehrichtungswechsel der Förderstrom der selbstansaugenden Pumpe auch umgedreht. Je nach Materialauswahl für Gehäuse und Rotoren (Metalllegierungen oder Keramik beziehungsweise Kunststoff ) lassen sich auch extrem korrosive Medien präzise fördern. Dipl. Chem. Andreas Zeiff und Dipl.-Ing. (FH) Dietrich Homburg arbeiten als Fachjournalisten beim Redaktionsbüro Stutensee. Bild 3: Der elektronisch kommutierte Kleinstmotor mit integriertem Speed Controller lässt sich leicht in eigene Anwendungen einbinden. Bild: FAULHABER 1/2012 36 Komponenten Bürsten für industrielle Anwendungen N eues T est C enter von K ullen Bürsten auf dem Prüfstand V O N M ichael G rupp Bürsten sind überall: Sie entgraten massive Motorblöcke und befördern empfindliche Tomaten, sie reinigen Backbleche und dichten Türen ab. Jede Bürste ist anders – und Kullen geht der optimalen Bürste gründlich an die Borste. Mit wissenschaftlicher Akribie und im neuen TestCenter. Erprobung der Abtragleistung, abhängig von Bauteil, Werkstoff und Besatzmaterial. D ie Welt der Bürsten ist grenzenlos. In der Automobil-Industrie werden ganz andere Ansprüche an eine spanlos arbeitende Bürste gestellt als zum Beispiel in der Lebensmittel-Industrie, wo Hygiene eine dominierende Rolle spielt. Dementsprechend viele Bürsten gibt es auf dem Markt: von der Drahtbürste über Kunststoffbürsten bis hin zu Modellen mit Naturborsten. Typische industrielle Anwendungen sind zum Beispiel die Kantenverrundung von Schneidwerkzeugen nach dem Schleifprozess oder die Entfernung von Graten an Gussteilen. Einblick in das neue Kullen-TestCenter. Bilder: Kullen 1/2012 Über 141.000 unterschiedliche Bürsten bietet Kullen an – und damit StandardBürsten aus einem so breiten Produktportfolio wie wohl kein anderer Wettbewerber. Dazu kommen die zahlreichen Möglichkeiten von kundenspezifischen Entwicklungen. Der optimalen Bürsteneigenschaft geht der Reutlinger Hersteller systematisch auf den Grund – in seinem neuen TestCenter. „Natürlich haben wir schon früher kundenspezifische Bürsten entwickelt und getestet. Aber im neuen TestCenter haben wir jetzt das technische Equipment plus Anwendungsmaschinen an einer Stelle im Unternehmen zentralisiert“, erläutert Marketingleiter Frank Hakh. Bürsten für die Industrie Kullen beschäftigt weltweit rund 500 Mitarbeiter. Im Stammwerk in Reutlingen sowie in den zwei Tochterfirmen in Großbritannien (R.I.B., Llandovery und Kleeneze Sealtech, Bristol), bei Beilun, dem chinesischen JointVenture, und bei HK-Entgrattechnik, dem Spezialisten für mechanisches Entgraten (ebenfalls Sitz in RT). Das Produktionsprogramm von Kullen umfasst mehr als 141.000 Bürstentypen und wird in über 74 Länder exportiert. Die Hightech-Fertigung unterstützt maßgeschneiderte Bürstenlösungen wie auch wirtschaftliche Großserien für nahezu alle Anwendungsbereiche. Praxisnahe Dauererprobung Neben zahlreichen Prüfgeräten befindet sich hier auch ein modernes CNC-Center, mit dem die Bürste nach Einzeltests der praxisnahen Dauererprobung ausgesetzt wird. Vorher stehen aber üblicherweise der Test und die Optimierung einzelner Bürsteneigenschaften auf dem Plan. Welches Material, welche Bürstenform, welche Borstenlänge und -form kommen in Frage? Gerade in der Fertigung ist Kullen besonders flexibel. Das Portfolio reicht von hohen und damit wirtschaftlichen Auflagen bis hin zu handgearbeiteten Kleinserien für Spezialanwendungen. „Lösungen für Neukunden sind bei uns oft auch Neu-Entwicklungen“ erklärt Frank Hakh weiter. „Natürlich bieten wir auch unsere Standard-Bürsten an, aber von Kullen kommen vor allem auch die optimierten Bürsten. Denn es gibt immer etwas zu verbessern – die Standzeit, die Gründlichkeit, die Wirtschaftlichkeit.“ Und so laufen gerade im Dauertest Kullen-Bürsten, mit denen Dichtflächen, Ausfräsungen, Taschen und Bohrungen von Getriebegehäusen entgratet werden. Diese speziell für den Kunden entwickelten Teller- und Pinselbürsten sind exakt an die Konturen des Bauteils angepasst und für den Nass-Einsatz geeignet. Ziel der Tests ist die Verkürzung der Taktzeit bei gleichzeitiger Optimierung der Prozess-Sicherheit. „Durch unsere Erfahrung können wir Testserien und Testdauer im Normalfall kurz halten“, da ist sich Hakh sicher. „Aber auf Kundenwunsch testen wir auch schon mal über die gesamte Lebensdauer einer Kullen-Bürste. Und das kann dauern.“ r t Komponenten Pressensysteme R ationelles R ichten von G ussteilen Produktiver pressen Das niederländische Unternehmen CIREX – die weltgrößte Wachsausschmelz-Gießerei – setzt zum Richten und Kalibrieren von Gussteilen auf Vier-Säulen-Pressensysteme von TOX PRESSOTECHNIK. G eht es um Gussteile, die nach dem Wachsausschmelzverfahren hergestellt werden, gilt der niederländische Spezialist CIREX international gesehen als eine der ersten Adressen. Das Wachsausschmelzverfahren kommt vor allem für die Produktion aufwändig geformter beziehungsweise schwieriger Bauteile zur Anwendung. Aufgrund relativ geringer Werkzeugkosten rechnet sich dies bereits ab kleineren Stückzahlen. Bei diesem Verfahren wird das Modell zuerst in Wachs gegossen, wobei die Wachsmodell-Fertigung für größere Serien auch mittels Spritzgießen erfolgen kann, und dann mit einer keramischen Schicht quasi versiegelt. Anschließend kommen die Gießformen (bei kleinen Bauteilen auch Gießtrauben genannt) in den Autoklaven. Dort schmilzt das Wachs und übrig bleiben die keramischen Formen, die in einem weiteren Ofen einem Sinter-/ Backprozess unterzogen werden. Nun lässt sich in die Keramikmodelle das entsprechend verflüssigte Metall eingießen. Nach dem Abkühlen schlägt man die Keramikschicht ab und übrig bleiben die kontur- und formnahen Gussteile. Frank ten Tusscher, verantwortlicher Qualitätsingenieur bei CIREX, führte dazu aus: „Mit dem Wachsausschmelzverfahren ist es möglich, den Konstrukteuren eine große Gestaltungsfreiheit zu erlauben und trotzdem eine hohe Teile-Genauigkeit zu erzielen. Wir erreichen hier problemlos Toleranzen im Bereich weniger ZehntelMillimeter und können die Teile auch reproduzierbar genau herstellen.“ Effizient-präzises Richten genauer Gussteile CIREX liefert hauptsächlich anspruchsvolle Serien-Bauteile für die Automotive-Indus trie, zum Beispiel für die Bereiche Kraftstoff- pumpen-Gehäuse, Cabrioverdeck-Schließmechanik und Motorkomponenten, und außerdem Bauteile für den Maschinenbau, die Medizintechnik, die Elektrotechnik und vor allem auch für die Luftfahrtindustrie. Die Gießteile bestehen zumeist aus Stahl oder aus Edelstahl. Obwohl gerade das Wachsausschmelzverfahren dünnwandige und exakte Werkstücke möglich macht, müssen die Gussteile oftmals nachgearbeitet werden. Dies erfolgt im Normalfall im tschechischen Zweigwerk von CIREX durch Kontrolle sowie anschließendes Richten/Kalibrieren und Oberflächen-Finish. Um die Kapazitäten dem stetig wachsenden Geschäftsgang anzupassen, investierte CIREX in eine weitere Kalibrierpresse. Nachdem man schon mit der bestehenden Kalibierpresse, die von TOX PRESSOTECHNIK hergestellt und über die niederländische Tochter-Gesellschaft geliefert wurde, beste Erfahrungen machen konnte, entschieden sich Frank ten Tusscher und seine Kollegen auch diesmal für ein TOX-Pressensystem: „Die vorhandene Presse arbeitet seit Jahren äußerst zuverlässig und sehr präzise. Jedoch sind die Zyklus-Zeiten schon voll ausgereizt und wir benötigten dringend mehr Kapazität. Zudem wollten wir mit der neuen Presse sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Achse richten, was bis dato in zwei getrennten Prozessstufen geschieht und folglich sehr zeitaufwändig ist.“ Gesamtansicht der Sonderpresse von CIREX zum Richten, bestehend aus einer TOX-4-Säulen-Presse MAG 050 sowie zwei links und rechts angeflanschten Richt-Einheiten. Bild: TOX PRESSOTECHNIK Flexibler und leistungsfähiger durch Funktionsintegration Nach ausführlicher Bedarfsanalyse und Beratung durch die Anwendungsingenieure von TOX PRESSOTECHNIK fiel die Wahl auf eine Vier-Säulen-Presse der Baureihe MAG. Diese Pressen zeichnen sich durch eine optimale Belastungsverteilung über die gesamte Aufspannfläche sowie eine minimale symetrische Aufbiegung, auch unter Hochlast, aus. Der hier verwendete Pressentyp MAG 050 hat einen Werkzeugeinbauraum von 430 Millimetern Länge und ist mit einem TOX-Kraftpaket-Antriebszylinder S 75 mit 300 Millimeter Gesamthub, davon 20 Millimeter Krafthub, ausgerüstet. Der Antrieb leistet zum vertikalen Richten/Kalibrieren maximal 493 kN Presskraft. Zum horizontalen Richten/Kalibrieren ist eine pneumohydraulische KT-Antriebseinheit, bestehend aus zwei Hydraulikzylindern, die über einen TOX-Druckübersetzer ES angetrieben werden, installiert. Diese kompakte Kombination liefert Presskräfte bis 300 kN bei einem Hub von total 150 Millimetern. Wie Frank ten Tusscher erklärte, sind diese Presskräfte 500 kN in vertikal und 300 kN in horizontal sowie die Hübe optimal für diese Anwendung und bergen sogar Reserven für künftige Richt- und Kalibrieraufgaben. Die Steuerung ist so konzipiert, dass die Abläufe zum einen manuell/halbautomatisch oder auch automatisch erfolgen und dass sich zum anderen mehrere Prüfprozesse für verschiedene Werkstücke hinterlegen beziehungsweise bei Bedarf erneut abrufen lassen. Abschließendes Resümee von CIREX: „Mit dem neuen Pressenbeziehungsweise Antriebskonzept erzielen wir eine deutliche Produktivitätssteigerung bei einem erheblichen Flexibilitätszuwachs. Wir konnten die Zykluszeit stark verkürzen, weil die Presse anders angesteuert wird. Außerdem können wir jetzt der Steuerung den Zyklusablauf vorgeben. Das Umstellen erfolgt praktisch rüstfrei durch einen Knopfdruck und es muss nur das entsprechende Werkzeug beziehungsweise die Teileaufnahme ausgewechselt werrt den.“ 1/2012 37 38 Automatisierung Spezialstähle für die Chemie-Industrie H erstellung von H ochdruckrohren Stahl muss halten, was er verspricht V on M elanie B iskup Das Spielzeugauto, der Infusionsbeutel, die Mülltonne oder die Shampooflasche – sie alle bestehen aus Polyethylen, einem vollständig recycelbaren Kunststoff. Hergestellt wird er in so genannten Low-Den sity-Polyethylen-(LDPE-)Anlagen, in denen die aus Rohbenzin gewonnenen Ethen-Moleküle unter extrem hohem Druck und Temperaturen zu langen Ketten verknüpft werden. Dementsprechend hoch sind auch die Anforderungen, die die aus Hochdruckrohren zusammengesetzten LDPE-Anlagen erfüllen müssen. Zur Herstellung dieser Rohre werden daher ausschließlich Spezialstähle verwendet. Elektrolichtbogenofen der Deutschen Edelstahlwerke in Witten. E in führender Hersteller von Spezialstählen für die Hochdruckrohrindustrie ist die Deutsche Edelstahlwerke GmbH. Jährlich liefert das Unternehmen etwa 1.200 Tonnen Spezialstahl in die Hochdruckrohrindustrie – darunter auch Vormaterial für die Verbindungsstücke und die Rohrbögen der gigantischen Anlagen, die in der Regel aus bis zu 400 einzelnen Hochdruckrohren und Hochdruckkomponenten bestehen. „Bei der Herstellung von Polyethylen herrschen in der LDPE-Anlage zwischen 3.200 und 3.600 bar Druck und bis zu 300 Grad Celsius“, erläutert Peter Grüneberg, Vertriebsmitarbeiter Spezialstahl der Deutschen Edelstahlwerke GmbH. Zum Vergleich: Eine herkömmliche Haushaltswasserleitung verfügt über einen Druck von mindestens 3 bar. „Unter diesen extremen Bedingungen kommen für das Vormaterial nur hochfeste und hochzähe Stähle mit einem sehr geringen Anteil an Phosphor, Zinn und Antimon in Frage, da diese Elemente die Zähigkeit des Stahls negativ beeinflussen würden“, fügt Grüneberg hinzu. Um die hohen Anforderungen der Hochdruckrohrindustrie in Sachen Zähigkeit und Festigkeit erfüllen zu können, beliefern die Deutschen Edelstahlwerke ihre Kunden mit Spezialstählen, die auf einer ausgewogenen Kombination der Legierungselemente Nickel, Chrom, Molybdän und Vanadin basieren. Dazu gehören zum Beispiel die drei Werkstoffe Firmodur 6580, Firmodur 6957 und Firmodur 6959. „In den letzten Jahren hat sich ein eindeutiger Trend zum 1.6957 entwickelt“, so Grüneberg. „Die Rohrproduzenten tendieren zu immer dünnwandigeren Rohren. Das heißt, bei gleichem Innendurchmesser liegt der Außendurchmesser eines Standardreaktorrohrs heute bei 150 Millimeter, früher waren es um die 180 Millimeter. Und je dünner die Wände, umso höher sind die Ansprüche an den Stahl. Der 1.6957 erfüllt sie, da sein Nickelgehalt im Vergleich zu den anderen Werkstoffen deutlich höher liegt und sich das positiv auf die Durchvergütbarkeit und damit auf die Zähigkeit des Materials auswirkt.“ Bei Nischenprodukten zählt Erfahrung Schmiedemaschine am Standort Krefeld. 1/2012 Gegenüber einer sehr hohen Produktvielfalt und einem Jahresversand von rund einer Million Tonnen Edelstahllangprodukte jährlich sind die Spezialstähle für Hochdruckrohre wahrlich kein Massen- Automatisierung Spezialstähle für die Chemie-Industrie produkt der Deutschen Edelstahlwerke. Im Gegenteil: Mit 1.200 Tonnen im Jahr handelt es sich um ein absolutes Nischenprodukt, dessen Herstellung jedoch viel Know-how und moderne Technik erfordert. Das bestätigt auch Werner Kordasch, Produktionsmanager bei der BHDT GmbH. Das österreichische Unternehmen stellt Hochdruckanlagen und Hochdruckkomponenten für die chemische Industrie her und ist seit 2004 Kunde der Deutschen Edelstahlwerke. „Als Lieferant für die Chemieindustrie müssen wir viele Sicherheits- und Lizenzvorschriften einhalten und die Herstellung unserer Rohre ausführlich dokumentieren. Diese Dokumentation beginnt bereits beim Stahllieferanten“, so Kordasch und er fügt hinzu: „ Bei der Auswahl setzen wir vor allem auf langjährige Erfahrung. Wir arbeiten nur mit Firmen, die den Werkstoff kennen und wissen, wie sie ihn behandeln müssen.“ BHDT bekommt im Jahr rund 500 Tonnen Spezialstahl in Form von 16 Meter langen Stäben mit einem Durchmesser zwischen 60 und 250 Millimeter von den Deutschen Edelstahlwerken geliefert. Dickere Qualitäten werden für die Herstellung von Flanschen und Schrumpfbuchsen eingesetzt. „Es gibt nicht viele Edelstahlproduzenten, die Stäbe in dieser Länge liefern“, ergänzt Kordasch. Wenn das Vormaterial die Betriebe von BHDT erreicht, hat es allerdings schon einen langen Fertigungsprozess durchlaufen. Er beginnt am Standort Witten der Deutschen Edelstahlwerke, wo im Elek trolichtbogenofen selektierter Schrott gemeinsam mit den Legierungselementen erschmolzen wird. Während des Schmelzprozesses wird viel Sauerstoff hinzugegeben, um den unerwünschten Phosphor in der Schlacke abzuscheiden. Bei der anschließenden sekundärmetallurgischen Behandlung in der Vakuumanlage (VODAnlage) entweichen unter vermindertem Druck die im Metall gelösten Gase, was vor allem in Kombination mit einer Spülstandbehandlung zu einem höheren Reinheitsgrad führt. Ein Verfahren, das in den frühen 60er Jahren am Standort Witten erfunden wurde und seitdem zu den Spezialitäten des Unternehmens gehört. Je nach gewünschter Endabmessung wird der flüssige Stahl dann entweder in Kokillen zu Blöcken oder in der Stranggussanlage zu Vierkant-Brammen vergossen. Weiter geht es mit derWarmumformung. Dünnere Abmessungen bis etwa 150 Mil- limeter rund, meistens Stranggussmaterial, werden im Walzwerk weiterverarbeitet. Blockgussmaterial wird nach Krefeld transportiert, wo es auf einer der größten Langschmiedemaschinen der Welt, der RF 70, zu Stäben mit einem Durchmesser von etwa 155 bis 250 Millimeter verarbeitet wird. Bei kleineren Zielabmessungen mit einem Durchmesser zwischen 50 und 135 Millimetern und einer maximalen Länge von 14 Metern kommt alternativ die Wittener Schmiedemaschine LSX 25 zum Einsatz – je nach Kundenwunsch oder Vorgabe der Anlagenhersteller, die traditionell häufig das Schmiedeverfahren dem Walzen vorziehen. Zu guter Letzt erfolgt eine anspruchsvolle Wärmebehandlung, bei der durch das Härten und Anlassen des Stahls die gewünschten Festigkeits- und Zähigkeitseigenschaften fixiert werden. Nach abschließender Ultraschallprüfung und Adjustage erfolgt der Transport zum Kunden. Peter Grüneberg, Vertriebsmitarbeiter Spezialstahl der Deutschen Edelstahlwerke, mit Stäben für Hochdruckrohre. Bilder: Deutsche Edelstahlwerke / BHDT Sicherheit und Langlebigkeit – eine Frage des Reinheitsgrads „Sobald die Stäbe bei uns eingetroffen sind, werden sie nach erfolgter Eingangskontrolle an Tieflochbohrmaschinen längs gebohrt“, erklärt Werner Kordasch. Es entsteht ein Rohr, dessen Innenoberfläche im Anschluss mithilfe von Honmaschinen weiter verfeinert wird. Um initiale Risse in der Oberfläche auszuschließen, führt auch BHDT noch eine Ultraschall- oder Wirbelstromprüfung durch. Dann werden an den Rohrenden Gewinde angebracht, mit denen sich die einzelnen Rohre später zu ganzen Hochdruckanlagen verbinden lassen. Bei der abschließenden Autofrettage wird das Rohr noch einmal auf Herz und Nieren geprüft, indem man es einem über dem späteren Betriebsdruck und über der Streckgrenze liegendem Innendruck aussetzt. Eine Messeinrichtung hält fest, wie stark sich das Rohr dabei verformt. In der Schweißerei erhält das Rohr noch einen Heizmantel aus einem einfachen, nahtlosen Stahlrohr, das dem Hochdruckrohr übergestülpt und mit einer Schrumpfbuchse fixiert wird. Diese dient außerdem der weiteren Abdichtung. Investitionen in ein kleines, aber wichtiges Segment 800 Hochdruckrohre fertigt BHDT jährlich für den Einsatz als Reaktor- oder Kühlrohre in LDPE-Anlagen. Zahlen, die belegen, wie speziell dieses Marktsegment ist: 39 Tieflochbohrmaschine der Firma BHDT. Weltweit werden pro Jahr nur etwa ein bis zwei neue Anlagen gebaut – vorzugsweise dort, wo Ölquellen natürlicherweise vorhanden sind, etwa im mittleren Osten. In Europa besteht das Kerngeschäft eher aus der Erweiterung und Instandhaltung bestehender Anlagen. Dass der weltweite Bedarf des umweltfreundlichen Polyethylens zurückgeht, zeichnet sich mit Blick auf die asiatischen Märkte nicht ab. Die Deutschen Edelstahlwerke wollen diese Entwicklungen künftig weiter begleiten und arbeiten kontinuierlich daran, den Reinheitsgrad der Stähle und damit die Lebensdauer der Hochdruckrohre weiter zu erhöhen. „Mit der 2014 abgeschlossenen Modernisierung der Sekundärmetallurgie am Standort Witten schaffen wir die besten Voraussetzungen dafür“, berichtet Peter Grüneberg von der mit 50 Millionen Euro bezifferten größten Investition für den Standort seit 20 Jahren. Das neue Konzept verbessert nicht nur die logistischen Prozesse, die Umwelttechnik und die Arbeitssicherheit, sondern steigert mit einer erweiterten Legierungsbunkeranlage und VD/VOD-Anlagen der jüngsten Generation langfristig Produktqualität, Reinheitsto grad und Werkstoffvielfalt. 1/2012 40 Simulation & Visualisierung Simulation innovativer Werkstoffe I ntegrative W erkstoffmodellierung von K unststoffen Materialien effizienter simulieren von M artin K racht Die Anforderung, mit Energie sparsam und effizient umzugehen, durchdringt heute alle Bereiche technischer Entwicklungen. Eine wesentliche Rolle nimmt dabei der Leichtbau ein. Unter anderem wird deshalb immer öfter über die Substitution von Metallteilen durch Kunststoffbauteile nachgedacht. Durch die Verstärkung von Kunststoffen mit Fasern werden besonders gute gewichtsbezogene Steifigkeiten und Festigkeiten sowie sehr gute Ermüdungseigenschaften erzielt. Die großen Chancen stellen den Konstrukteur allerdings auch vor große Herausforderungen, zu deren Bewältigung die rechnerische Simulation ein ideales Hilfsmittel ist. D as Spritzgussverfahren mit kurzfaserverstärkten Thermoplasten wird der enormen Designfreiheit und der kostengünstigen Herstellung vor allem bei großen Stückzahlen besonders gerecht. Außerdem lassen sich über die Ausrichtung der Fasern gerichtete mechanische Eigenschaften realisieren, die auf die jeweiligen Einsatzbedingungen abgestimmt sind. Das große Potenzial der Kunststoffe ist dabei allerdings noch keineswegs ausgeschöpft. Hinzu kommen die besonderen elektrischen, magnetischen, optischen und thermischen Eigenschaften der Kunststoffe, die vielfältige Einsatzmöglichkeiten erschließen. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen bietet sich die rechnerische Simulation an. Verstärkte und damit heterogen aufgebaute Werkstoffe lediglich durch globale Kennwerte zu beschreiben, ist dabei oft nicht mehr Ziel führend. Neue Methoden berücksichtigen bei der Materialmodellierung die Mikrostruktur. Matrix, Bild 1: Lastverhalten abhängig von der Faserausrichtung. 1/2012 Fasern und andere Inklusionen werden durch Angabe der relevanten Eigenschaften und des jeweiligen Massenanteils zu einem Materialmodell komponiert. Diverse Einflussfaktoren sind zu berücksichtigen ser Aufgabenstellung das Verhalten von heterogenen Werkstoffen auf der Grundlage ihrer Mikrostruktur beschrieben und vorhergesagt werden. Dazu werden geeignete Materialgesetze synthetisiert, die Ein wesentlicher Einfluss auf die Mikrostruktur ergibt sich aus der Orientierung der Faserpartikel aufgrund des Spritzgussprozesses. Die Bilder: CADFEM unterschiedliche Aus- Bild 2: Materialmodellierung – Einzelphasen. richtung der Fasern führt zu einer signifikanten Variation der mit FE-Programmen (Finite Elemente) zur lokalen Materialsteifigkeiten in Verbin- Analyse komplexer Bauteile gekoppelt dung mit einem stark anisotropen Ver- werden können und die Faserlage aus halten. Kritische Bereiche, in denen die dem Spritzgussprozess berücksichtigen. Faserorientierungen auf engem Raum Dieser integrative Ansatz fußt auf der Sistark variieren, zum Beispiel Bindenähte, mulation des Spritzgießens, das heißt der gehören zu den besonderen Aufgaben Berechnung des Füllvorgangs der Baufür die Berechnung. Vor allem in diesen teilform. Die daraus resultierende FaserlaBereichen ist auch das nichtlineare Belas- ge wird anschließend auf das Modell der tungsverhalten des Werkstoffs zu berück- Strukturberechnung übertragen. sichtigen, das durch die Kunststoffmatrix dominiert wird. Die wesentlich steiferen, Eine durchgängige üblicherweise verwendeten Glas- oder Simulationsumgebung nutzen Kohlefasern, verhalten sich hingegen na- Die Einbettung der Werkstoffmodelliehezu linear bis zum Bruch. Dadurch erge- rung in eine durchgängige Simulationsben sich erhebliche Unterschiede beim umgebung ist entscheidend für einen Vergleich der Steifigkeiten quer und längs effizienten Produktentwicklungsprozess. zur Hauptfaserrichtung (Bild 1). Weitere Deshalb wird von DIGIMAT für das von Einflussfaktoren sind die Temperatur und der CADFEM GmbH vertriebene FE-Programmsystem ANSYS ein eigens konzidie Belastungsgeschwindigkeit. Mit der Software DIGIMAT der belgi- piertes Menü zur Verfügung gestellt, das schen Firma e-Xstream kann im Sinne die- den Benutzer durch alle notwendigen Simulation & Visualisierung Simulation innovativer Werkstoffe Schritte führt, ohne dass die gewohnte Oberfläche verlassen werden muss. Die integrative Simulation zur Analyse von Spritzgussbauteilen berücksichtigt also den Herstellungsprozess. Das entsprechende Vorgehen wird im Folgenden beschrieben: Für den heterogen aufgebauten Verbundwerkstoff werden effektive Eigenschaften eines Ersatzmaterials durch Homogenisierung der einzelnen Materialphasen generiert (Bild 2). Das Homogenisierungsverfahren basiert auf der mikromechanischen analytischen Grundlösung von Eshelby, die von elliptischen Inklusionen ausgeht. Der Vorteil einer analytischen Grundlösung besteht in den geringen Anforderungen an die Rechenzeit. Dadurch wird die direkte Kopplung an FE-Programme und die Simulation nichtlinearer Effekte am Bauteil bei sinnvollen Rechenzeiten möglich. Absicherung durch Tests realen Materialverhaltens Um quantitative Aussagen zu treffen, ist es notwendig, das synthetisch erzeugte Materialmodell mit dem realen Materialverhalten abzugleichen. Für diesen als „Reverse Engineering“ bezeichneten Abgleich werden einfache Experimente verwendet, in der Regel Zugversuche, aber auch Drucktests und Biegeproben. Die Proben werden aus einfachen, im Spritzgussverfahren hergestellten Probenplatten entnommen und sollen nicht nur die möglichen Anisotropieachsen repräsentieren – empfohlen sind 0°, 45°, 90° zur Flussrichtung –, sondern auch bei Temperaturen und Belastungsgeschwindigkeiten getestet werden, die für den Bauteileinsatz typisch sind. Ausgewählte Materialparameter des synthetischen Modells werden im Reverse Engineering so verändert, dass in der Simulation die Versuchsergebnisse möglichst genau wiedergegeben werden. Wenn die für die Anpassung des Materialgesetzes erforderlichen Messdaten nicht in eigenen Prüflaboren ermittelt werden, können diese auch über die Materialhersteller oder externe Labore bezogen werden. DIGIMAT stellt hierzu mit dem Modul MX eine eigene Plattform zur Verfügung, die nicht nur eine Datenbank enthält, sondern auch Speicherung und Pflege eigener Daten ermöglicht und die Kommunikation mit den in der Datenbank vertretenen namhaften Herstellern erleichtert. 41 Schließlich müssen noch die Orientierungen aus dem Spritzgussmodell auf das Modell für die strukturmechanische Simulation übertragen werden. Dieser Mapping genannte Prozess ist erforderlich, weil die Modelle in der Regel unterschiedlich diskretisiert sind. Die Implementierung dieser Technologie an gängige FE-Solver wie zum Beispiel ANSYS erfolgt nach dem Prinzip der Arbeitsteilung: In der Schnittstelle zu DIGIMAT fragt der FE-Solver Bild 3: Detailmodellierung repräsentativer Volumenelemente. die Materialeigenschaften auf Elementebene an, extern in DIGIMAT wird dann das Verhalten unter Berücksichti- Prozesskette: Spritzguss – gung der Orientierungen berechnet und strukturmechanische Simulation Damit hat sich die Prozesskette zwischen dem FE-Solver zur Verfügung gestellt. Der Homogenisierungsansatz ermög- Spritzguss und strukturmechanischer Silicht auch die Auswertung der Ergeb- mulation geschlossen. Überdies ermögnisse bis auf Phasenebene. Spannungen licht die Materialsynthese parametrische und Dehnungen, aber auch Versagens Studien der Einflüsse bei Veränderungen indikatoren können für die Matrix und in den einzelnen Materialphasen von der die Inklusionen getrennt ausgegeben Matrix über die Fasern bis hin zu zusätzliwerden. Sehr detaillierte Analysen des chen Partikeln. Die Methodik ist nicht nur Materialverhaltens, möglicher Lastpfade dem Werkstoffspezialisten zugänglich, und Versagensmuster sind durch Ausmo- sondern stellt in der eingängigen praktidellieren des Materialaufbaus, das heißt schen Umsetzung vor allem auch für den der Form und Verteilung der Mikrostruk- Konstrukteur ein wichtiges und unverturbestandteile, mit Hilfe der FE-Metho- zichtbares Werkzeug für die Auslegung de möglich. Der damit verbundene Be- spritzgegossener Bauteile dar (Bild 4). Der integrative Ansatz findet in der rechnungsaufwand erzwingt allerdings die Beschränkung auf einen charakteris- kunststoffverarbeitenden Industrie grotischen Ausschnitt. Ein solches repräsen- ßes Interesse. Nicht nur große Materialtatives Volumenelement kann mit DIGI- hersteller, auch Automobilzulieferer, MAT aufgebaut werden. Es wird an den Haushaltsgeräte- oder ElektronikherFE-Solver übergeben, vernetzt, mit Rand- steller richten ihre Aufmerksamkeit zubedingungen und Lasten versehen und nehmend auf das Thema „integrative Sito mulation“. analysiert (Bild 3). Bild 4: Prinzip der integrativen Simulation mit DIGIMAT. 1/2012 42 Simulation & Visualisierung COMSOL-Konferenz, 26. bis 28. Oktober 2011 F ü nfte E urop ä ische C O M S O L - K onferenz 2 0 1 1 in L udwigsburg Ein umfassendes Programm Vom 26. bis 28. Oktober stellten in Ludwigsburg bei Stuttgart Ingenieure, Wissenschaftler und Forscher ihre Arbeiten und Erfolge aus dem Bereich multiphysikalische Simulation vor. Mit rund 400 Teilnehmern wurde die europäische COMSOL-Konferenz in diesem Jahr eröffnet. Über die neuesten Anwendungen und Möglichkeiten in der multiphysikalischen Simulation wurde in 120 Anwendervorträgen, 90 Poster-Sessions und 24 Minikursen umfassend informiert. D ie COMSOL-Konferenz 2011 bot den Konferenz-Teilnehmern aus ganz Europa die Möglichkeit, sich über die neusten Entwicklungen im Bereich multiphysikalischer Simulation zu informieren und auszutauschen. Svante Littmark, CEO von COMSOL, läutete den ersten Tag der Konferenz ein mit den Visionen des Unternehmens und gab einen Ausblick auf die künftige Entwicklung der Software-Umgebung COMSOL Multiphysics. „Wir freuen uns, die diesjährige europäische COMSOL-Konferenz in Ludwigsburg ausrichten zu können“, sagte Dr. Bernhard Fluche, Geschäftsführer Comsol Multiphysics GmbH. „Mit Keynote-Vorträgen von Siemens und Bosch konnten wir so zwei lokale, namhafte Großunternehmen dafür gewinnen, an der Konferenz vorzutragen und ihre Erfahrungen mit den Teilnehmern aus den unterschiedlichen Industrie- und Forschungsbereichen zu teilen.“ So berichtet Alexander Frey von der Siemens AG über den Einsatz der Comsol-MultiphysicsSoftware in einem Vortrag über „Design and Development of Microsystems within a Corporate Research Environment by Utilizing Comsol Multiphysics“. Auch Jan Ohs 1/2012 von der Robert Bosch GmbH bot eine interessante Keynote über „Modelling degradation phenomena in PEM fuel cells using Comsol Multiphysics”. Darüber hinaus wurde in KeynotePräsentationen aus den Bereichen Dia gnostik, Mikrosystemtechnik, Brennstoffzellentechnologie und Bauphysik über Möglichkeiten der multiphysikalischen Simulation in praktischen Anwendungen sowie den Einsatz der Software in Forschung und Lehre berichtet. Die Vortragenden der technischen Präsentationen kommen aus allen Indus trie- und Forschungsbereichen und behandeln Themengebiete wie Akustik, Biotechnologie, CFD (Computational Fluid Dynamics), Verfahrenstechnik, Wärmeübertragung, elektromagnetische Felder, Strukturanalyse, mikroelektromechanische Systeme, Mikrofluidtechnik, Optik und piezoelektrische Geräte. Wie bereits in den letzten Jahren fanden zahlreiche Minikurse und Übungen statt, in denen sich die Anwender der Simulationssoftware weiterbilden konnten. Poster Sessions und eine umfangreiche begleitende Fachausstellung rundeten das Konferenzangebot ab. Besonderes Highlight der Veranstaltung war die Produktpräsentation von Version 4.2a, ein umfassendes Update der Modellierungs- und Simulationsumgebung Comsol Multiphysics. Mit 4.2a erscheinen zwei neue Produkte, einmal das Particle-Tracing-Modul, mit dem es möglich ist, Teilchenbahnen für jede beliebige Teilchen-Feld-Analyse zu berechnen und zu visualisieren. Ferner bietet die neue Version den LiveLink, eine bidirektionale Schnittstelle für Creo Parametric, sowie zahlreiche andere neue Funktion, die ein leistungsfähigeres Modellieren ermöglicht. Comsol Multiphysics ist somit noch technischer geworden und bietet zugleich eine einheitliche Simulationsumgebung für alle Anwendungen. Die Gold-Sponsoren der COMSOL-Konferenz 2011 sind MatWeb, SpaceClaim und Wenger Engineering. Weitere Sponsoren sind BS SimCon, HLRS und Simpleware. Mediapartner waren in diesem Jahr Design World, Konstruktionspraxis, Microwave Journal, Machine Design, Maschinenmarkt, Nanoforum, Tech Briefs, Physik Journal, Physics World und Scientific bw Computing World. CAD & Design PLM Connection Europe in Linz, Österreich M arkteinf ü hrung der neuen V ersion N X 8 und T ecnomatix 1 0 Einfachere Handhabung Auch in diesem Jahr trafen sich Kunden zur europäischen Anwenderkonferenz vom 17. bis 19. Oktober wieder in Linz. Sie bot mit 140 Vorträgen zu Teamcenter-, NX- und Tecnomatix-Produkt-Funktionalitäten wertvolle Einblicke in den Einsatz in unterschiedlichen Branchen. Mit 850 Teilnehmern aus 25 Ländern weltweit wurden die Erwartungen im Vergleich zum Vorjahr erneut übertroffen. Die Ausstellerzahl hat sich auf 40 erweitert. Das Hauptgewicht der Konferenz lag auf den Präsentationen der neuen Version NX 8 und von Tecnomatix 10. Zu Tecnomatix 10 haben wir uns mit Andreas Saar, Vice President Produktentwicklung, und Mirko Bäcker, Manager Produktmarketing für Tecnomatix bei Siemens PLM Software, unterhalten. Digital Engineering Magazin: Welchen ersten Eindruck vermittelt Ihnen die neue Version Tecnomatix 10? Andreas Saar: Der Hauptschwerpunkt von Tecnomatix 10 liegt in der Vielfalt der Technologie. Das beginnt mit der digitalen Analyse einzelner Prozessschritte über die Optimierung von Arbeitsbedingungen und Betriebsmitteln bis hin zur Fabrikoptimierung und -planung gesamter Fertigungs- und Montagelinien. Aber größte Bedeutung hatte bei der Entwicklung von Tecnomatix 10 die Benutzerfreundlichkeit. Die heutigen Fertigungsprozesse sind sehr komplex und die Datenflut steigt immer weiter an, speziell wenn man einen Blick in die Automobil- oder in die Aerospace-Industrie wirft. Die eigentliche Aufgabe besteht hier darin, diese Information so einfach und so handlich wie möglich dem Anwendern zur Verfügung zu stellen, und zwar in der Kombination aus digitalen und grafischen Daten. Bislang war es noch immer sehr kompliziert, doch jetzt wird Anwendern die Möglichkeit gegeben, das User-Interface selbst der jeweiligen Aufgabe und Rolle anzuordnen, also anwenderspezifisch anzupassen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Ausgabe und Bereitstellung der Daten für den Shopfloor, also für die Werkstatt und Produktion. Hier ist man jetzt einen Mit der Entwicklung des 3D-PDF-Viewers und Integration in eine existierende Software Lösung wird dieser Vorgang extrem vereinfacht und handhabbar. Damit lassen sich sogar dreidimensionale Daten kompletter Baugruppen integrieren und visualisieren. Der User, der dieses PDF „...was neu hinzugekommen ist, ist die Schnittstelle Teamcenter zu Plant Simulation, über die man aus der Teamcenter-Umgebung das Simulationsmodell laden und in Plant Simulation dann weiterverarbeiten kann…“, erläutert Mirko Bäcker, Manager Produktmarketing für Tecnomatix bei Siemens PLM Software. großen Schritt weitergekommen und hat sich bei Arbeitsanweisungen auf einen Dokumenten-Standard, das PDF, festgelegt, das sehr häufig genutzt wird, um Daten einfach und auch sicher zu verschicken. Bisher hatten wir das Problem, dass 3D-Daten als Anhang zu einem Datensatz verschickt wurden, wie auch Fotos oder weitere Dokumente und Zeichnungen. Tecnomatix 10 ermöglicht die Erstellung von 3D-PDFArbeitsanweisungen. Komplexe Montageverfahren lassen sich damit leichtverständlich darstellen. dann standardmäßig mit einer Adobe Reader Applikation öffnet, kann das Modell am Bildschirm anklicken, drehen und von allen Seiten betrachten. Man spricht hier von einem dynamischen PDF. Damit hat man natürlich einen großen Sprung bei der Bereitstellung von Information gemacht. Die meisten so genannten Arbeitsanweisungen sind in der bisherigen Form statisch und man hatte bis jetzt erhebliche Probleme, diese Vielzahl an Informationen aktuell an der richtigen Stelle zum richtigen Zeitpunkt verfügbar zu machen. Doch durch die neue 3D-PDFArbeitsanweisung werden komplexe Montageverfahren leicht verständlich. Ein weiterer Bereich, den wir noch nicht angesprochen haben, ist die Fabrikoptimierung, die Simulation von Durchflussanalysen, also die Optimierung von 1/2012 43 44 CAD & Design Materialflüssen, was vor allem im Werkstattbereich sehr wichtig ist. Mirko Bäcker: In diesem Zusammenhang sollte man auch die Schnittstelle von Teamcenter zur Plant Simulation erwähnen. Plant Simulation ist ein objektorientiertes Simulationswerkzeug, mit dem sich digitale Modelle logistischer Systeme (etwa für die diskrete Produktion) erstellen lassen, um somit die Eigenschaften des Systems untersuchen und seine Leistung optimieren zu können. Schon länger im Bestand ist die FactoryCAD und FactoryFlow-Integration zu Teamcenter. Aber was neu hinzugekommen ist, ist die Schnittstelle Teamcenter zu Plant Simulation, indem man aus der Teamcenter-Umgebung das Simulationsmodell laden und in Plant Simulation dann weiterverarbeiten kann inklusive aller Ressourcenstrukturen, Fabrikinformation, Prozessdaten. Eben das, was man in der Prozessplanung aufgesetzt hat und dann in der Materialflusssimulation weiterverarbeiten möchte. Erweitert wurde auch das Thema Time Management ( Zeitwirtschaft), für die klassische Prozessplanung, das Anreichern von Prozessdaten mit Zeitinformationen. Hier setzen wir auf die Integration von TiCon, einem MTM-Anbieter. MTM steht für Methods Time Measurement, auch Arbeitsablauf-Zeitanalyse (AAZ), eine Methode zur Analyse von Arbeitsabläufen und zur Ermittlung von Plan- und Vorgabezeiten. DEM: Die digtiale Fabrik war sehr in Richtung Automobilindustrie orientiert. Ist das immer noch der Fall oder gibt es weitere Branchen, die ganz besonders von der Integration dieser Lösung profitieren? Andreas Saar: Die Automobilindustrie ist Vorreiter in der Anwendung der digitalen Fabrik (DF) und auch diejenige, die es am PLM Connection Europe in Linz, Österreich Tecnomatix 10 bietet realistischere menschliche Figuren, geeignet zur Analyse komplexer Arbeitsumfänge. Bilder: Siemens PLM Software Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Ausgabe und Bereitstellung der Daten für den Shopfloor, also für die Werkstatt und Produktion. meisten vorangetrieben und nach wie vor den größten Nutzen hat, wobei die DF ja ein umfangreiches Thema ist – von der Digitalisierung der Fabrik an sich bis zu ganzen Prozessabläufen und vielem mehr, die wir als Siemens PLM mit unserem Produktspektrum abdecken. Aber auch im Aerospace- und Defence-Bereich ist in großem Maße die ganze Prozessseite über Tecnomatix und NX CAMTools digital abgedeckt. Im Vergleich zur Automobilindustrie, in der zum Teil komplette Fertigungslinien digitalisiert sind, Tecnomatix 10 ermögicht Prozessplanung in einer intuitiven und hochgradig konfigurierbaren Benuteroberfläche, die die Produktivität steigert. 1/2012 werden hier meist komplexe Arbeitsstationen abgedeckt, beispielsweise der Zusammenbau eines Düsentriebwerks. Dafür bieten wir die Tools, die ein automatisches Zusammenbauen komplexer Arbeitsschritte als digitales Abbild eines automatisierten Bewegungsablaufs dem Werker zur Verfügung stellt. Im Maschinenbau ist DF seltener im Einsatz und beschränkt sich hauptsächlich auf die Maschinensimulation, den CAM-Ablauf, was wir unter Teilefertigung verstehen. DEM ….wie hoch ist die prozentuale Verteilung auf die genannten Branchen? Mirko Bäcker: Der Automotivbereich nimmt hier mit 30 Prozent die Vorreiterrolle ein, gefolgt jeweils von Aerospace und Defence mit 25 Prozent und dem Maschinenbau. Zunehmend im Trend liegt der Schiffsbau- und Energie-Sektor. DEM: Für Großunternehmen ist die digitale Fabrik weitgehend fester Bestandteil der Produktionsplanungs- und Veränderungsprozesse, jedoch stehen kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) CAD & Design PLM Connection Europe in Linz, Österreich wegen des hohen Aufwands zur Modellierung einer Integration immer noch kritisch gegenüber. Hat sich in diese Richtung schon etwas verändert? Andreas Saar: Es ist ein großer Aufwand, eine gesamte Fabrik digital abzubilden. Man braucht große Mengen an 3D-Daten; eigentlich erreicht man das in erster Linie bislang nur in der Automobilindustrie. Aber ich denke, wenn mehr und mehr Informationen und Daten auch von den Lieferanten zur Verfügung gestellt werden, – sei es das digitale Abbild eines Roboters oder auch Werkzeuge, um Produktionshallen zu scannen – wird es immer einfacher. Dann gehe ich davon aus, dass die digitale Welt auch im Mittelstand nach und nach Einzug hält. Die Zeit wird kommen … es ist alles nur eine Frage der Zeit. In Deutschland können wir dort schon gute Erfolge verbuchen, bei denen Tecnomatix-Produkte zum Einsatz kommen. Mirko Bäcker: Wie schon gesagt wurde, kann die digitale Fabrik sehr vielseitig sein und selbst große Hersteller, einschließlich Automotive, haben nicht alle Lösungen komplett implementiert, die hier auf der Veranstaltung in den Vorträ- In der Qualitätssicherung spielen PMIs (Product Manufacturing Information) eine große Rolle; das sind Informationen, beispielsweise Formlagetoleranzen, Oberflächengüte usw., die zur Variantenanalyse an das Modell angehängt und automatisch in nachfolgenden Programmen in der Fertigung ausgelesen werden. Andreas Saar: In erster Linie gilt es, Prozesse stabil und sicher zu machen. Im Bereich Teilefertigung beispielsweise geht es zu 90 Prozent darum, dass Werkzeugmaschinen heutzutage so komplex sind und Werker an Maschinen ohne Abbildung beziehungsweise ohne digitale Simulation gar nicht mehr sicher arbeiten können. Es soll also primär ein sicherer Prozess gewährleistet werden, der auch qualitätsmäßig abgesichert ist. Mit Hilfe der digitalen Fabrik lassen sich Prozesse optimieren und effizienter gestalten. „Klar ist, dass wir versuchen, Informationen, die ja heutzutage in vielen verschiedenen Systemen verfügbar sind, einfacher zugänglich, also digital verfügbar zu machen“, so Andreas Saar, Vice President Produktentwicklung bei Siemens PLM Software. gen vorgestellt wurden. Mit einer Idealsituation, so wie wir sie gerne hätten, hat man nur selten zu tun, deswegen ist die digitale Fabrik für KMUs durchaus einsetzbar und da gibt es derzeit große Erfolge: Es existiert eben auch die digitale Fabrik in kleinen Dimensionen. Sie können mit einer nichtintegrierten Lösung starten, etwa mit der Materialflusssimulation an einem Arbeitsplatz, und selbst Firmen, die über solch eine Lösung verfügen, sprechen dann von der digitalen Fabrik. Andere sagen, man muss mindestens einen bestimmten Umfang an Software-Lösungen implementiert haben. Es ist also eine Frage der Auslegung. DEM: Für welche Teilbereiche wird bevorzugt die digitale Fabrik eingesetzt? 45 und mehr Unternehmen auf die PLM-Lösungen von Siemens PLM Software. DEM: Wie sehen Sie persönlich die künftige Entwicklung der Integration von Tecnomatix in produzierenden Unternehmen? Andreas Saar: Klar ist, dass wir versuchen, Informationen, die ja heutzutage in vielen verschiedenen Systemen verfügbar sind, einfacher zugänglich, also digital verfügbar zu machen. Mirko Bäcker: HD-PLM ist hier das Stichwort: Mit HD-PLM werden wir eine Umgebung schaffen, die ein intuitives Arbeiten ermöglicht und eine Transparenz auf Produktdaten und Projektstatus schafft, die in dieser Form bislang nicht erreicht wurde. Mirko Bäcker: In einem Unternehmen, DEM:Herr Saar, Herr Bäcker, vielen Dank das hohe Qualitätsstandards voraussetzt, für das Gespräch. will man die richtigen Entscheidungen treffen. Hat man früher noch nach Bauch- Das Interview führte Birgit Wimmer. gefühl entschieden, ist das heute nicht mehr möglich, weil die Welt nicht nur auf der Produkt-, sondern auch auf der Produktionsseite immer komplexer wird. AUCH BEIM DATENAUSTAUSCH Unternehmen tauschen Informationen und DaVORNEWEG FAHREN. ten mit Zulieferern und Produktionsstätten, die engDAX – eine Lösung der DAXware Produktfamilie. sich auf dem ganzen Globus verteilen, aus. Datenaustausch über OFTP, OFTP2, FTP und Internetportal mit ENGDAT und weiteren Zusatzmodulen Aufgrund dieser Komplexität setzen mehr www.huengsberg.com 1/2012 46 CAD & Design Virtuelle Produktpräsentation Visualisierung des optimierten Reifenaufbaus. E inf ü hrung des neuen W interreifens von D unlop Premiumprodukte besser erklären von T homas O tto Die Firma Dunlop bringt in diesem Herbst ihren neuen Winterreifen SP Winter Sport 4D auf den Markt. Da die Lamellenstruktur des Reifens mit bloßem Auge nicht erkennbar ist, sollen virtuelle Hilfsmittel in 3D diese Markteinführung ergänzen. 3D ermöglicht es, die Lamellen und den Reifenaufbau für Händler und Endverbraucher zu visualisieren. So können kostenaufwendige Muster gespart werden. Doch nicht nur das: Die Innovationsleistung des Reifens lässt sich als interaktive Animation oder Film mit einzelnen Lernthemen wesentlich effektiver darstellen. W er einen neuen Winterreifen entwickelt, ist stets auf der Suche nach einem Multitalent: Der Reifen soll auf Schnee, Nässe und trockener Fahrbahn sehr gutes Handling und Bremsverhalten zeigen sowie Aquaplaning-Sicherheit und hohe Laufleistung mit geringem Rollwiderstand verbinden, um Energie zu sparen. Dies erfordert eine Optimierung von Produkteigenschaften, die nicht selten zueinander im Konflikt stehen: denn was nützt dem Kunden eine Superhaftung, die mit geringer Laufleistung erkauft werden würde? Reifenbau ist wie ein Zehnkampf: Den Wettbewerb kann nur derjenige gewinnen, der im Stadion über alle Disziplinen hinweg hohe Leistungen abliefert, ohne bei einer einzelnen einzubrechen. 1/2012 Innovativer neuer Winterreifen Seit der Einführung des SP Winter Sport M2 im Jahre 1994 konnte Dunlop mit seinen Winterreifen diverse Erfolge bei Zeitschriftentests und Erstausrüsterfreigaben erzielen. Die Entwicklung des neuen Profils basiert immer auf dem jeweiligen Vorgängerprofil, die Neuentwicklungen sind evolutionär. So folgten auf den M2 der M3 im Jahr 1999, 2005 dann der 3D und schließlich in diesem Herbst der SP Winter Sport 4D. Dunlop betrachtet die Lamellentechnologie als Schlüssel zum Erfolg. Im aktuellen Reifen geht es darum, die Lamellendichte zu erhöhen, um mehr Traktionskanten in der Kontaktfläche zur Straße anzubieten. Dabei stellt sich folgendes Problem: Je mehr Einschnitte, desto weicher werden die Profilblöcke, dadurch 3DVIA Composer Mit interaktiven 3D-Darstellungen können Hersteller technische Produkt unterlagen erzeugen, die Kunden und Partnern dabei helfen, komplexe Informationen leichter und schneller zu erfassen. 3DVIA Composer ist für Anwender vorgesehen, die nicht mit CAD-Programmen arbeiten, und setzt weder CAD-Kenntnisse noch eine CAD-Ausbildung voraus. Das Tool erlaubt es, Formatvorlagen und intelligente Ansichten zu erstellen, die für jeden Inhalt verwendet werden können, um die visuelle Einheitlichkeit von Marketing und Vertrieb zu gewährleisten und überzeugende 3DProduktpräsentationen zu bieten. www.3ds.com/de/ products/3dvia/3dvia-composer Auszug aus dem Digital Engineering Magazin. Das komplette Magazin erhalten Sie als Printausgabe unter www.digital-engineering-magazin.de bzw. Tel. 089/20959179. Copyright 2011, WIN-Verlag GmbH & Co. KG, alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Vervielfältigung aller Art und digitale Verwertung nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. E-Mail: [email protected]. CAD & Design Virtuelle Produktpräsentation 47 4D-Lamellensystem des Reifens Dunlop SP Winter Sport 4D • Hohe Lamellendichte für exzellente Traktions- und Bremseigenschaften auf Schnee ohne Einbuße in Blocksteifigkeit dank der formschlüssigen 3D-Lamellen über der gesamten Lauffläche • Verbindungslamellen sorgen für zusätzliche Seitenführung • Kombination beider Lamellenarten: 4DLamellensystem • Mikroblöcke verbessern den Kontakt zur Fahrbahnoberfläche www.schwindt.eu/Dunlop Darstellung der Reifenkonstruktion des Dunlop SP Winter Sport 4D im 3DVIA Composer. könnte das Fahrverhalten auf trockener Straße leiden. Die Lösung fand Dunlop in 3D-Lamellen, die durch die spezielle Ausformung in vertikaler Richtung Formschluss erzeugen und damit die Beweglichkeit der Lamellen einschränken. Um die Haftung bei Nässe weiter zu verbessern und die Lauffläche bei niedriger Temperatur flexibel zu halten, kommt im 4D eine neue Laufflächenmischung mit funktionalisierten Polymeren zum Einsatz. Diese ermöglichen eine effiziente Anbindung der Füllstoffe, die für eine konstante Steifigkeit der Gummimischung über einen weiten Temperaturbereich sorgt. So wird bei winterlichen Verhältnissen ein verbesserter Kontakt der Profilblöcke mit der Straßenoberfläche erreicht. 3D-Visualisierung der Reifenstruktur Wie lässt sich nun diese Innovation am besten gegenüber den Händlern und Kunden vermitteln? Da die 3D-Lamellen in Natura sehr klein sind, kann man die Innovation am Point of Sale schlecht darstellen. Als Lösung bietet sich deshalb eine einfach zu bedienende Applikation mit einem virtuellen Reifen an, den der Händler und Endverbraucher spielerisch erleben kann. Deshalb entschied sich Dunlop zum Einsatz des 3DVIA Composer, eines PLMProdukts von Dassault Systèmes, das die effiziente Erstellung von Dokumentationen und Präsentationen ermöglicht und exzellente 3D-Viewing-Funktionalität besitzt. In Videoszenen mit steuerbarer Zeitleiste lassen sich so komplexe Abläufe leicht erklären. Die Software bietet differenzierte Zugriffsrechte und verfügt über ein kompaktes, schnelles Datenformat. Es wird ein kostenloser Viewer zur Verfügung gestellt. Somit kann 3DVIA Composer als Werkzeug zur Produktpräsentation für Mitarbeiter, Geschäftspartner und Kunden eingesetzt werden: zur interaktiven 3D-Darstellung wird nur ein Browser und eine aktuelle Grafikkarte benötigt (siehe zum Beispiel www.schwindt.eu/Dunlop – bitte Internet Explorer verwenden). Visualisierungstool mit breitem Einsatzspektrum Konstruktionsdetails und Entwicklungsideen wie etwa die neuen Lamellen an Dunlops Winterreifen lassen sich so anschaulich präsentieren. 3DVIA Composer ist deshalb in der Endkundenkommunikation insbesondere auch zur Visualisierung von Premiumprodukten geeignet. Denn diese erfordern einen höheren Kommunikationsaufwand, weil sie oft Eigenschaften bieten, die der Verbraucher ohne 3D-Visualisierung nicht sehen würde, die aber das Endprodukt funktionaler, komfortabler und auch teurer machen. Gleichzeitig werden dem Hersteller Werkzeuge an die Hand gegeben, einer- seits Innovationen effektiv darzustellen, andererseits aber nicht mehr ProduktKnow-how preiszugeben als erforderlich und somit Repliken zu vermeiden, zum Beispiel durch eine Vergröberung der Abbildungsqualität. 3DVIA Composer bietet somit ein Tool zur Veröffentlichung außerhalb des Erzeugungs-CAD-Systems, was zur Unterbindung des Wissenstransfers an Unberechtigte beiträgt. Bei der Erstellung von Dokumentationen lassen sich die erläuternden Texte durch die bessere 3DDarstellung massiv reduzieren und damit auch Übersetzungskosten senken. Somit verfügt Reifenhersteller Dunlop über ein Visualisierungswerkzeug, mit dem Innovationen effektiv an viele Beteiligte vermittelt werden können – von der Produktidee über den gesamten Produktentstehungs- und Dokumenta tionsprozess bis hin zum Autofahrer. Interessierte können sich die Reifenvisualisierung von Dunlop zeigen lassen auf der Fachmesse EuroMold (29. November bis 2. Dezember in Frankfurt/Main) bei der Firma SCHWINDT in Halle 11.0 Stand B 109. Erläuterung der 4D-Lamellen. Bilder: Dunlop 1/2012 48 CAD & Design Maschinenbau P roduktentwicklung optimieren durch C A D - S ystem Schnell zum richtigen Konstruktionsergebnis V on P hilipp M ikschl Die Werner Weitner GmbH hat ihre Fertigungskompetenz in einer eigenen Konstruktionsabteilung gebündelt. Dafür wurde im Laufe der Zeit ein umfassender Maschinenpark aufgebaut, mit dem sich sämtliche Bearbeitungsverfahren in der spanenden Fertigung umsetzen lassen. Bei der Suche nach einem CAD-Werkzeug entschied sich das Unternehmen für das 2D/3D-System Solid Edge von Siemens PLM Software. D as mittelständische Unternehmen Werner Weitner GmbH in Eichstätt entwickelt und fertigt mit etwa 200 Mitarbeitern Kfz-Spezialwerkzeuge, Werkstattausrüstungen, Präzisionsteile und -Werkzeuge sowie Sondermaschinen für die Automobilwelt, die Medizintechnik und die Luft- und Raumfahrt. Der Automotive-Bereich umfasst Reparaturstände für Motoren, Getriebe und Achsen einschließlich der kundenindividuell kon struierten Aufnahmen sowie verschiedene Typen von Reparaturpressen und Spezialgeräte wie Ventil-Montage-Werkzeuge oder Federbeinspanner. Viele Branchengrößen – darunter Mazda, Daimler, KTM oder MAN – schätzen die Expertise und das Qualitätsbewusstsein des Zulieferers für ihren After-Sales-Bereich. Seit seiner Gründung 1968 folgt das Unternehmen der Philosophie, eine möglichst große Fertigungstiefe anbieten zu können. Anwenderfreundlichkeit und Durchgängigkeit spart Kosten Maßgebliche Entscheidungskriterien für Solid Edge waren damals die nötigen Investitionskosten, die Funktionalität, eine einfache Erlernbarkeit und die nahtlose Verzahnung mit den CAM-Werkzeugen der Fertigung. Die speziell für die Bedürfnisse des Mittelstands konzipierte Software Solid Edge bot Werner Weitner das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis. Eine Be- 1/2012 nutzerführung, in der Befehle und Optionen sinnvoll strukturiert sind, und eine Vielzahl von integrierten Lernprogrammen ermöglichen es den Konstrukteuren, ohne umfangreiche, zeitaufwendige Schulungen ihre Aufgaben in der gewünschten Schnelligkeit zu erfüllen. Selbst unerfahrene Anwender finden einen leichten Zugang und können sich die nötigen Arbeitsschritte selbst aneignen. In die vorhandene Software-Umgebung ließ sich das CAD-System ohne Probleme einbinden, wodurch ein umfassender Datenaustausch garantiert ist. Mit Solid Edge kann das Unternehmen seine 3D-CAD-Modelle aus der Konstruktion verlustfrei an die Fertigung übergeben und dort 1:1 weiterverwenden. Sogar Feinheiten, beispielsweise der Typ einer Bohrung, werden ohne Nacharbeiten automatisch erkannt. Diese Einfachheit und Durchgängigkeit ist ein hohes Gut, weil sich der Zulieferer damit für seine auftragsbezogene Entwicklung der Kfz-Spezialwerkzeuge optimal an die Fahrzeugzyklen der Kunden anpassen kann. Als offizieller Entwicklungspartner der AutomotiveUnternehmen arbeitet Werner Weitner deren Werkzeugideen passgenau bis zur Serienreife aus. Mit der steigenden Komplexität eines Fahrzeugs wächst ebenso der Bedarf an After-Sales-Hilfsmitteln für die Vertragswerkstätten der großen Automobilkonzerne. Im Bereich der mechanischen Spezialwerkzeuge hat sich Motor-Getriebe-Reparaturstand für MotorradWerkstätten. das Unternehmen bei Daimler und MAN den Rang eines Toplieferanten erarbeitet. Mit der Anzahl der Aufträge stiegen in der Folge auch die Anforderungen an die Konstruktion. „Solid Edge hat sicherlich zu dem Erfolg der Firma beigetragen. Für unsere Aufgaben sind wir mit der Funktionalität von Solid Edge noch an keine Grenzen gestoßen“, erklärt Wolfgang Wiesent, Entwicklungsleiter bei Werner Weitner. Im Vergleich zu anderen CAD-Systemen hat Solid Edge durch seine einfache Bedienung deutliche Vorteile. „Die Anwenderfreundlichkeit schätzen wir sehr. Nach einem Projekt mit einem anderen CAD- CAD & Design Maschinenbau System freut sich jeder Kollege, wenn er wieder mit Solid Edge arbeitet kann“, sagt Wiesent. Selbst konstruktionsferne Mitarbeiter, etwa die Fertigungsmeister, die das System als Nachschlagwerk nutzen, finden sich nach einer kurzen Einführung ausreichend zurecht. Nutzen durch Simulationsfunktionalität für FEA Einen weiteren Nutzen hat Werner Weitner durch die in Solid Edge integrierte Simulationsfunktionalität für Finite-Element-Analysen (FEA). Diese wurde speziell für alltägliche Konstruktionsaufgaben entwickelt und unterstützt Anwender mit einfach durchzuführenden, präzisen Analysen von Baugruppen und -teilen. Durch die direkte Integration ins CAD-System lassen sich Konstruktionen bei entsprechenden Simulationsergebnissen in derselben Arbeitsumgebung umgehend anpassen. Aufgrund der Sicherheitsbestimmungen der europäischen Maschinenrichtlinie muss das Unternehmen insbesondere alle neu entwickelten Hebezeuge ausgiebigen Statik-Tests unterziehen. In der Vorbereitung zur Übergabe der Konstruktionen an einen unabhängigen Prüfer, die das zertifizierte Qualitätsmanagement nach ISO 9001 zwingend vorschreibt, leistet die statische Belastungssimulation in Solid Edge wertvolle Dienste. Neuentwicklung eines Getriebekopfs in Solid Edge. Die FEA-Berechnung liefert dem Kon strukteur Hinweise, wie sich sein fertigungsgerecht entwickeltes Baugruppenmodell unter Last verhält. „Mit Hilfe einer Simulation erkennen wir frühzeitig etwaige Defizite in den Konstruktionen und können schneller reagieren. Dadurch sparen wir viel Zeit und Geld“, erklärt Wiesent. Aufwendige Nacharbeiten an der Konstruktion werden auf ein Minimum reduziert, wodurch sich die benötigte Zeit pro Auftrag verringert. Zusätzlich erhält der externe Statikprüfer von den Konstrukteuren bei Werner Weitner detaillierte Informationen, welcher Abschnitt des Bauteils oder der -gruppe besonders untersucht werden muss. Die Kommunikation mit dem externen Statiker verläuft dadurch einfacher, schneller und insgesamt günstiger. Simulation ermöglicht Prozessinnovation Exemplarisch zeigte sich der Nutzen einer hauseigenen FEA-Simulation an der Neukonstruktion des Getriebekopfes eines Motorreparaturstands. Die Vorgänger-Version enthielt neben Standardteilen fünf verschiedene Spezialbauteile, deren Fertigung insgesamt etwa zehn Bearbeitungsschritte vom Sägen bis hin zum Schweißen erforderte. Das neue Design ersetzt dies durch ein einziges Aluminium-Gussteil, wodurch sich die Herstellung und Bearbeitung des Getriebekopfes wesentlich vereinfacht und beschleunigt. „Das Gussteil ist zu kompliziert, um die Spannungen per Hand zu berechnen. Die Unterstützung durch die Simulation hat uns gewissermaßen die Kon struktion erst ermöglicht“, berichtet Wiesent. Für die FEA-Berechnung wurde in Solid Edge ein Last-Dummy gezeichnet, das Maße und Gewicht eines Motors darstellt, und an die Baugruppe angeflanscht. Simuliert wird je nach AnwendungsVorgängermodell des fall und KundenanforGetriebekopfs. beste- derung die doppelte bis hend aus mehreren dreifache Sicherheit der Teilen. offiziell ausgewiesenen maximalen Belastung. Der gesamte Prozess 49 von der Simulationsvorbereitung in Solid Edge über die Eingabe der Werte bis hin zur Berechnung im Computer dauert bei den Baugruppen von Werner Weitner etwa zwei Stunden. Der Zeitaufwand ist gut investiert: Die hier gewonnenen Informationen erleichtern und verkürzen nachgelagerte Arbeitsschritte erheblich. „Bereits nach wenigen Simulationen hat sich die Anschaffung der Software amortisiert. Deren Einsatz lohnt sich für uns wirklich“, freut sich Wiesent. Anwenderspezifischer Support Die Simulationsmöglichkeiten von Solid Edge haben die Konstrukteure von Werner Weitner auf einem Anwenderforum der PBU CAD-Systeme GmbH kennengelernt. Der Vertriebs- und Solutionpartner von Siemens PLM Software bietet kundenspezifische Beratungen, Einführungen und Schulungen zum Einsatz von Softwarewerkzeugen für das Produktlebenszyklus-Management von Siemens PLM Software. Nach einer kurzen individuellen Vor-Ort-Demonstration konnten Wolfgang Wiesent und seine Kollegen die Simulation produktiv nutzen. PBU begleitet den Einsatz durch einen laufenden, stets verfügbaren Support. „Mit der Zusammenarbeit mit PBU sind wir sehr zufrieden. Bei Fragen bekommen wir sehr schnell für uns passgenaue Antworten“, bw erklärt Wiesent. Wirtschaftliche Herausforderung • Hohes Qualitätsniveau sichern • Entwicklungszeiten reduzieren • Strikte Sicherheitsbestimmungen exakt einhalten • Flexibilität wahren und Kosten senken Schlüssel zum Erfolg • Umfassende hauseigene Fertigungskompetenz • Solid Edge für Durchgängigkeit von CAD zu CAM • Umfassendes Qualitätsmanagementsystem • Solid Edge Simulation für statische FEA-Berechnungen Ergebnisse • Nahtloser Informationsfluss von Konstruktion zur Fertigung • Komplexe Konstruktionen leichter und schneller umgesetzt • Richtige Konstruktionsentscheidungen zu einem früheren Zeitpunkt • Zeitintensive Nacharbeiten verringert • Aufwand für statische Überprüfungen reduziert • Kosten gespart 1/2012 50 CAD & Design Elektronik- und Elektrotechnik N eue L ö sung f ü r das M ultiboard - D esign auf S ystemebene Leiterplatten-Packages in 3D V on T homas O tto Zuken, ein Anbieter von Lösungen für die Elektronik- und Elektrotechnik-Entwicklung, hat auf seiner Kundenkonferenz „engineering days“ im Oktober in Ulm eine neue Lösung für die Multiboard-Systementwicklung von der Konzeption bis zur Fertigung präsentiert. Ein Baustein dieser Lösung ist das ebenfalls neue Tool Design Force. Es wurde für die Entwicklung und Analyse von IC-Packages und Leiterplatten geschaffen. Diese Software ist die einzige ihrer Art, die sowohl Single- und Multiboard-Design sowie eine Chip-on-Package-onBoard-Verbindungsoptimierung in einer nahtlosen 2D/3D-Umgebung ermöglicht. Der vollständig integrierte Design-Prozess der Lösung CR8000 reicht von der anfänglichen Systemplanung (System Planner) über detailliertes SchaltungsDesign (Design Gateway) und Leiterplatten-Design auf System ebene (Design Force) bis hin zur Generierung fertigungsrelevanter Dokumente und Ausgaben. Z uken bringt mit CR-8000 eine neue Produktlinie für das LeiterplattenDesign auf den Markt, die speziell für das Multiboard-Design auf Systemebene entwickelt wurde. CR-8000 ist eine komplette Neuentwicklung für das Multiboard-Design von der Konzeption bis zur Fertigung. Sie ist primär darauf ausgelegt, die ständig wachsenden Anforderungen im Bereich Design-Optimierung auf Systemebene zu erfüllen. Zukunftsfähige DesignTechnologien in CR-8000 • Benutzeroberflächen – Die Kombination von Maus und Touchpad sorgt für eine geringere Anzahl von Mausklicks und -bewegungen, weniger Dialoge und Bedienpanels • Hardware – 64 Bit, Multithreading und Multi-Core-Prozessoren • Grafiken – OpenGL und DirectX • Netzwerkumgebungen – Unterstützung von Stand-alone Client, Datenserver, Application-Server und Cloud Computing. www.zuken.com/cr-8000 1/2012 Der vollständig integrierte Design-Prozess beginnt mit der Systemplanung, bei der wichtige Entscheidungen über DesignAufteilung, Komponentenauswahl sowie Form und Funktion des Produkts oder Systems getroffen werden und reicht über die Entwicklung detaillierter Stromlaufpläne und Layouts bis hin zur optimierten Ausgabe von Fertigungsdaten. Alle Produkte in diesem Entwicklungsprozess unterstützen und vereinfachen das Multiboard-Design auf Systemebene: •S ystem Planner – eine Design-Umgebung auf Systemebene für die frühe Planung und Aufteilung von elektronischen Systemen. •D esign Gateway – eine Lösung für das Design logischer Schaltungen und die Prüfung elektronischer Designs von Single- und Multiboards auf Systemebene. •D esign Force – eine Lösung für die Entwicklung und Analyse von Leiterplatten und IC-Packages auf Systemebene in Kombination des üblichen 2D-Modus mit einer Echtzeit-3D-Darstellung unter Verwendung moderner Technologien für die Benutzeroberflächen. •D FM Center – eine umfassende Lösung für die Fertigungsvorbereitung und Ausgabe von Fertigungsdaten in gängigen Formaten. „Während der Entwicklungsphase von CR-8000 stellten wir fest, dass eine einfache Singleboard-Systementwicklung heute nicht mehr ausreicht“, so Gerhard Lipski, CEO Zuken USA/Geschäftsführer von Zuken Europa und Mitglied des Vorstands. „Multiboard-Design muss während des gesamten Prozesses möglich sein. Wir haben jedoch erkannt, dass wir die Lösung komplett neu entwickeln mussten.“ Erste Multiboard-Design-Lösung auf Systemebene Die neue Software Design Force für die Entwicklung und Analyse von ICPackages und Leiterplatten ist die einzige ihrer Art, die sowohl Singleboard und Multiboard Design als auch eine Chipon-Package-on-Board-Verbindungsoptimierung in 3D ermöglicht. Design Force vereint die interaktive und automatische Leiterplattenentflechtung, Design-Analyse und Constraint-Verwaltung in einer zentralen Umgebung. So können Entwicklungsteams ganze System-Designs mit einem einzigen Tool entwickeln – CAD & Design Elektronik- und Elektrotechnik von PCB-Prototypen bis zu komplexen Multiboard-Systemen. Dank moderner Benutzeroberflächen in einer 3D-Umgebung kann der Entwickler mit der einen Hand eine Maus und mit der anderen ein Touchpad bedienen und somit zweihändig arbeiten. Die neue Benutzeroberfläche ermöglicht ein schnelleres Aufrufen von Menüs sowie das Arbeiten mit weniger Mausklicks und kürzeren Mausbewegungen und ist somit deutlich schneller und intuitiver als vergleichbare EDA-(Electronic-DesignAutomation-)Lösungen. Während des Design-Prozesses kann der Entwickler nahtlos zwischen 2D und 3D wechseln, um konventionelles 2D- und 3D-Design in Echtzeit zu verbinden. „Design Force stellt eine leistungsfähige Weiterentwicklung für das Design von Leiterplatten dar und wurde von uns in enger Zusammenarbeit mit Kunden auf der ganzen Welt entwickelt“, so Steve Chidester, Leiter für Produktmarketing bei Zuken EAS. Unternehmen wie Medtronic prüfen derzeit, inwieweit Design Force dabei helfen kann, den Design-Prozess zukunftssicher zu machen, die Produktentwicklung zu beschleunigen und die Produktqualität zu steigern. Zuken will das schnellste EDA-System auf dem Markt bieten und nutzt deshalb für Design Force moderne Hard- und Software – native 64-Bit-, Multithreading- und Design Force – die neue ZukenLösung für das Design und die Analyse von IC-Paketen und Leiterplatten mit Echtzeit-3DAnsicht. in 2D und 3D. Verschiedene Client-ServerImplementierungen einschließlich Cloud Computing werden unterstützt. Zentrale Design-Umgebung Die Integration von High Speed Design in Design Force ermöglicht Entwicklern und Layout-Designern somit die Durchführung von Analysen zur Signalintegrität, EMV und Power Integrity, die Verwaltung von Constraints sowie das Autorouting. Eine verbesserte Produktqualität wird durch die frühzeitige Erkennung von Design-Fehlern und die Prüfung von Leistungsanforderungen durch eine integrierte Design-Analyse und OnlineDesign Rule Checks erreicht. Entwickler können gemeinsam Chip, Package und Leiterplatte entwickeln, innenliegende Bau- „Eine der großen Herausforderungen bestand darin, einen besseren Entwurfsprozess und eine einfachere Benutzeroberfläche zu verwirklichen, die von Ingenieuren und EDA-Anwendern akzeptiert werden würde. Unsere Partner-Kunden haben unsere Software in ihrem Entwurfsprozess evaluiert, um die Funktionalität, die Performance und die Machbarkeit des neuen EDA-Prozesses zu testen.“ Kazuhiro Kariya, Chief Technical Officer, Zuken Inc. Multi-Core-Prozessoren. Die Lösung verfügt über schnelle Grafiken via OpenGL und DirectX und bietet so ein beinahe sofortiges Rendering. Dank dieser Grafikleistung können Entwickler innenliegende Bauteile platzieren und verwalten, Layer anzeigen und bearbeiten sowie Verbindungen von Chip, Package und Leiterplatte sowie Multiboards optimieren. Dabei erlaubt die Lösung das nahtlose Verschieben und Bearbeiten von Designs 51 teile integrieren und Fertigungsvorschriften in Echtzeit verifizieren. Dadurch wird gewährleistet, dass sowohl Fertigungsvorschriften als auch die Entwicklungsabsicht während des gesamten Design-Prozesses eingehalten werden. System Planner für die frühe Planung und Aufteilung von elektronischen Systemen unter den Gesichtspunkten Blockdiagramm, Stückliste, physikalischer und geometrischer Planung. Bilder: Zuken Als Element von CR-8000 und dessen Entwicklungsprozess auf Systemebene ist Design Force vollständig mit System Planner (Design-Planung auf Systemebene) und Design Gateway (Schaltungsentwicklung auf Systemebene) integriert. to 16 . E U R O F O R U M - J A H R E S TA G U N G Elektronik-Systeme im Automobil Der Branchentreff für Fahr zeug- und Elektronikexperten! 14. und 15. Februar 2012, München 13. Februar 2012 (Fachtag „Systems Engineering“), München Ihre Highlights in 2012: uelle Referentenbeiträge Neue exklusive und top-akt n sentiert in vier eigenen Fore Größere Themenvielfalt, prä g ndveranstaltun Werksbesichtigung und Abe www.elektroniksysteme-automobil.de Mehr Infos finden Sie hier! 52 Management Datenaustausch N eue L ö sung f ü r E ngineering - D atenkommunikation bei M eiller CAD-Daten sicher und zentral austauschen V on T homas O tto Um den Engineering-Datenaustausch mit den zahlreichen Zulieferern sowie den OEM-Kunden zu beschleunigen, zu standardisieren und zukunftsfähig zu machen, setzt Meiller seit Mai 2011 auf eine Lösung der DAXware-Produktfamilie von Huengsberg. M eiller bietet Produkte für die Baulogistik und Entsorgungswirtschaft wie etwa Kipper in diversen Konfigurationen – vom universell einsetzbaren Einzelprodukt bis zur individuell zugeschnittenen Systemlösung. Hinzu kommen Fahrzeugausstattungen wie etwa Hydraulik. Außerdem ist Meiller führender Hersteller von Aufzugstüren für den gesamten europäischen Markt. Zahlreiche Aufkäufe, Neueröffnungen von mehreren Produktions- und Montagestätten in Osteuropa und Kooperationen prägten den Geschäftsverlauf der vorigen Jahre bei Meiller. Das Unternehmen bringt immer wieder Innovationen hervor, so zum Beispiel 2008 ein neues Dreiseitenkipperprogramm, 2009 wurde das HinterkipperBaukastensystem sowie eine Fülle teils patentierter technischer Lösungen, insbesondere bei Hydrauliksystemen und -antrieben, eingeführt. 2010 kam Meiller i.s.a.r.-control, eine Innovation für die Kipper- und Gerätefernsteuerung, auf den Markt. Herausforderung, die Datenaustausch-Lösung zu erneuern Meiller-Kipper, deren CAD-Daten bei Entwicklungsprozessen mit Partnern und Zulieferern ausgetauscht werden. Bilder: Meiller 1/2012 Für den Engineering-Datenaustausch mit OEM-Kunden sowie Zulieferern wurde bei Meiller bis Frühjahr 2011 ein älteres System für den Datenaustausch eingesetzt. Doch dieses System stieß längst an die Grenzen der Leistungsfähigkeit und bot keine Unterstützung für OFTP2 (Odette File Transfer Protocol). OFTP2 ist der neue Standard von Odette, einer Organisation für Kommunikationsstandards in der Au- toindustrie, für den sicheren Datenaustausch über das Internet. Gerade OFTP2 ist für Meiller eine wichtige Anforderung, da der Meiller-Kunde Daimler künftig mit seinen Zulieferern über dieses Austauschprotokoll kommunizieren möchte. Deshalb suchte Meiller nach einer neuen, für die wachsenden Bedürfnisse des Unternehmens flexibel anpassbaren Lösung, die aber auch möglichst viel Standardisierung im gesamten Engineering-Datenverkehr ermöglichen und den Zertifikaten der Meiller-OEMKunden entsprechen sollte. Das Ziel der Anforderung bestand da rin, im Engineering-Datenaustausch künftig schnelle Verbindungen nutzen zu können, offen und flexibel zu sein, externe Lieferanten und Engineering-Dienstleister so anzubinden, dass diese die für sie speziell bereitgestellten Daten selbst herunterladen können. Offen und flexibel heißt aber nicht, wie in der Vergangenheit eine Vielfalt von Wegen anzubieten und zu supporten: Datenaustausch zum Beispiel per CD, per Odette-ISDN oder per verschlüsselter E-Mail. Diese Möglichkeiten sollten im ersten Schritt zu einer Standard-Lösung zusammengefasst werden. Außerdem sollten Workflows und das Abspeichern der Sendeprotokolle automatisiert und zum Beispiel eine automatische E-Mail-Benachrichtigung eingerichtet werden. „Da wir mit vielen OEMs Daten austauschen, war eine Forderung unserer Geschäftsführung, eine hohe Daten-Qualität und -Sicherheit im Datenaustausch bereitstellen zu können“, sagt Stephan Management Datenaustausch Seeger, Head of Engineering Processes bei Meiller. Aufgabe dieser Abteilung ist es, die Ingenieurs-Entwicklungsprozesse zu definieren und zu administrieren. Strategie und Lösung Fündig wurde Meiller bei der Huengsberg AG. Mit Florian Böhm, Senior Sales Manager bei Huengsberg, setzte das MeillerTeam ein Zukunftsszenario auf, dass alle gewünschten Datenaustausch-Möglichkeiten mit OEMs, aber auch mit kleineren Unterlieferanten, einschloss: So wurde die ideale Dimension der Lösung erarbeitet, die Voraussetzungen für die Installation im Hause Meiller geschaffen, sowie mögliche Anwendungsszenarien dargelegt. Für Huengsberg sprach – neben der räumlichen Nähe – vor allem die umfangreiche Projekterfahrung in der Autoindustrie. Das bedeutete für Meiller, die neue Lösung rechtzeitig, wie mit Kunden und Partnern vereinbart, einsetzen zu können – und natürlich Investitionssicherheit. So setzt Meiller nun auf einen mehrkanaligen Betrieb von OFTP über ISDN und OFTP2 über Internet, um sowohl der großen Anzahl von Lieferanten als auch der steigenden Datenvolumina Herr zu werden. Die Lösung ging planmäßig im Mai dieses Jahres produktiv; nun ist man gerüstet, wenn in naher Zukunft Daimler über OFTP2 austauschen möchte. erledigt. Ziel ist es, mehr zu automatisieren und den Datenaustausch an den Konstrukteurs-Arbeitsplatz zu verlegen. „Es gibt bereits einen Workflow, der festlegt, welche Daten an wen versendet werden dürfen und bei welchen Daten welche Genehmigungen einzuholen sind. Somit ist es einfach, im nächsten Schritt Workflows mit Usern und Rechten zu hinterlegen. Hier ist die Huengsberg-Lösung für unsere Bedürfnisse optimal“, sagt Rico Thiele, CAD- und PDM- Koordinator und -Betreuer bei Meiller. Zukunftspläne für den Engineering-Datenaustausch Funktionen der Huengsberg-Lösung „Für uns war es wichtig, dass man unsere neue Lösung einfach administrieren kann, ohne Makros programmieren zu müssen. Das ist mit der Huengsberg-Lösung gegeben“, sagt Engineering-Manager Seeger, der bei Meiller neben den Entwicklungsprozessen und dem Produktdaten-Management zurzeit auch noch für die Kommunikation der Engineering-Daten verantwortlich ist. Das Huengsberg-System ist aber so aufgesetzt, dass die Verantwortung für den Datenaustausch projektweise an die Fachabteilung übergeben werden kann – inklusive rollenspezifischer Übergaberichtlinien und automatischer Archivierung. Das Senden, Empfangen, Weiterleiten von Engineering-Daten an die Konstruktionsabteilung , die Korrespondenz mit der Geschäftsführung bei der Herausgabe kritischer 3D-Daten sowie die händische Archivierung – all dies wird zurzeit noch von der Abteilung Engineering Processes Q1 2012 mit OFTP2 selbst bei einer gängigen Internetanbindung von 6 MBit eine Beschleunigung um den Faktor 100.“ Der automatischen Komprimierung und Dekomprimierung aus- und eingehender Daten und der Verarbeitung von ENGDAT-Nachrichten wird dabei genauso Rechnung getragen wie einer automatischen Benachrichtigung aller am Datenaustausch beteiligten Personen. So wird eine lückenlose Dokumentation sowie umgehende Bearbeitung eingehender Datenpakete sichergestellt. Hintergrund: Meiller nutzt bereits heute eine leistungsfähige Netzwerkanbindung von 70 MBit, jedoch nicht für den Datenaustausch, sondern für die Entwicklung. Die CAD-Umgebung ist so aufgesetzt, dass alle Daten auf einem zentralen Server in München liegen und andere Entwicklungsstandorte mit Thin Clients und Desktop Sharing angeschlossen sind. Es werden nur Bildinformationen, keine CADDaten übertragen, und die Konstrukteure können überall flüssig arbeiten. Stephan Seeger, Head of Engineering Processes bei Meiller (oben), und Rico Thiele, CAD- und PDM-Koordinator, betreuten die Einführung der Huengsberg-Lösung für den Engineering-Datenaustausch. Vorteile für Meiller „Der Datenaustausch wird unserer Meinung nach in Zukunft stark zunehmen. Während wir bisher intensiveren Austausch vorwiegend mit MAN und Daimler hatten, wird sich der Datenverkehr mit Renault, Volvo und anderen OEMs intensivieren“, beschreibt Seeger. „Einen kompletten Kippaufbau in CATIA-Nativdaten mit etwa 300 MByte zu übertragen, dauert heute mit ISDN noch einige Stunden. Bei einem aktuellen Auftrag müssen wir 34 Modelle pro Woche zu unserem OEMKunden übertragen, da glüht die Leitung permanent“, bemerkt der CAD- und PDMKoordinator Thiele. „Wir erwarten hier ab Meiller wird das Webportal von engDAX einsetzen, um vor allem kleine Lieferanten in den Datenaustauschprozess integrieren zu können und eine nahtlose unternehmensübergreifende Kommunikation zu ermöglichen. „Wir führen zurzeit ein neues Produktdaten-Managementsystem ein und haben vor, die Datenaustausch-Lösung dort zu integrieren und damit etwa im zweiten Quartal nächsten Jahres produktiv zu gehen“, erläutert Seeger. Lieferanten-Informationsportale mit Einbindung ins PLM sind eine bei den Pkw-Herstellern etablierte Lösung. Für einen Mittelständler wie Meiller ist eine solche Komplettintegration jedoch zu aufwendig. Mit einer„schlanken“ Schnittstelle und der Huengsberg-Portallösung kann das Unternehmen die Anforderungen an die Schnelligkeit, Standardisierung, Automatisierung und Qualitätssicherung der Datenkommunikation zielgerichtet umsetzen. Einsparungen werden vor allem durch die Automatisierung regelmäßiger Anwendungen, wie Verschlüsselung, De-/ Komprimierung und Benachrichtigung aller Beteiligten erwartet. Insbesondere die Integration kleinerer Zulieferer, die nun ebenfalls über ein zentrales System angebunden werden können, stellt einen erheblichen Vorteil dar. 1/2012 53 54 Management Projektmanagement R eibungslose M igration einer P rojektmanagement - L ö sung Schritt für Schritt von M artin H espe In knapp sechs Monaten ist es dem Ingenieurdienstleister für Luft- und Raumfahrt Garner CAD Technic (GCT) GmbH gelungen, sein Projektmanagement-System Microsoft Project Server 2003 und die dazugehörige SharePoint-Implementierung auf die nächsthöhere Version 2007 zu heben. Unterstützt wurde die Ingenieurfachgesellschaft dabei von TPG The Project Group, Full-Service-Anbieter für unternehmensweites Projektmanagement. Eine besondere Herausforderung bei diesem Upgrade war zum einen das Überspielen von rund 1.000 laufenden Projekten aus dem alten in das neue System, ohne dass bei diesem Prozess Daten verloren gingen oder zerstört wurden. Zum anderen musste eine individuelle Schnittstelle zum ERP-System Microsoft Dynamics NAV entwickelt werden, um Projektdaten reibungslos austauschen zu können. H ebt ein hochentwickeltes Militärflugzeug wie der Airbus A400M zum ersten Mal ab, ist das für die verantwortlichen Luft- und Raumfahrtingenieure ein emotionaler Moment: Monatelang, manchmal sogar jahrelang, haben die Experten die Teilsysteme entwickelt und ihr Zusammenspiel erprobt. Neben dem spezialisierten Fachwissen der Ingenieure muss auch das Planen und Verwalten eines derart komplexen Projekts reibungslos erfolgen. Zu diesem Zweck setzt Susanne Bohlin, IT-Strategy-Managerin beim Ingenieurdienstleister Garner CAD Technic, das Projektmanagement-System Microsoft Project Server auf Basis von Share- Point ein. „Als Zulieferer in der Luft-und Raumfahrtindustrie bieten wir unseren Kunden das gesamte Leistungsspektrum – vom einsatzfertigen Maschinenteil über das gesamte Projektmanagement bis hin zur Koordination der Subunternehmer“, beschreibt Susanne Bohlin die Anforderungen einer Ingenieurfachgesellschaft in der Luft- und Raumfahrt. Zeit fürs Upgrade Als die Kunden von GCT wie Airbus, Boeing oder EADS nach und nach das Aufrüsten ihrer Microsoft Project Server- und SharePoint-Systeme in Angriff nahmen, war auch für Garner der Zeitpunkt für ein Upgrade gekommen, denn gerade beim Planen und Bauen von Flugzeugen, Raumfahrzeugen oder auch Satelliten ist es sehr wichtig, die reibungslose Kommunikation mit dem Kunden zu gewährleisten. Ein weiterer ausschlaggebender Grund für ein Upgrade des Microsoft-Systems war neben der Kompatibilität mit den Kundensystemen die übersichtlichere, projektübergreifende Dokumentenverwaltung. „Beim Test von Microsoft Project Server 2007 haben wir festgestellt, dass diese neue Version komplett anders war, viel ausgereifter als die Version 2003“, schildert Bohlin. In der Version 2003 war SharePoint als Content-Management-System lediglich über eine Schnittstelle an den Microsoft Project Server angebunden. In der Version 2007 ist SharePoint sozusagen das Betriebssystem für den Microsoft Project Server. Das heißt, die gesamte Funktionalität des Microsoft Project Server ist nun in die Webseitenstruktur von SharePoint eingebettet. Dadurch können die Projektleiter die zu Verfügung stehenden Funktionen Bei GCT wurde das Projektmanagement-System Microsoft Project Server 2003 auf Version 2007 optimiert. Bilder: GCT, TPG 1/2012 Management Projektmanagement einfacher nutzen. Auch die verbesserten Kollaborationsmöglichkeiten mit allen Office-Produkten und SharePoint waren überzeugend. Hohe Anforderungen Das gesamte Projekt sei sehr vielschichtig gewesen, beschreibt die IT-Managerin die Migration. Denn neben dem reinen Upgrade der Microsoft-Project-ServerVersion 2003 auf die nächste Version 2007 galt es, zusätzlich viele unternehmensspezifische Erweiterungen umzusetzen. Beispielsweise sollte das Anlegen der Projekte durch den Projektmanager erleichtert werden, Projektstammdaten müssten so nicht mehr manuell mit dem ERP-System Microsoft Dynamics NAV abgeglichen werden. Außerdem wünschte sich GCT eine Erweiterung seiner so genannten Skill-Management-Datenbank. In dieser Datenbank pflegt der Dienstleister alle wichtigen Informationen zu seinen freiberuflichen Ingenieuren, etwa besondere Qualifikationen oder bereits erfolgte Kundeneinsätze. Braucht nun ein GCT-Kunde wie Boeing auf einen Schlag 200 Ingenieure für einen ganz bestimmten Job, kommt diese Skill-Management-Datenbank zum Einsatz. Um diese komplexe Aufgabe zu stemmen, hat das Team um die IT-Managerin Susanne Bohlin zusammen mit den Fachleuten von TPG zunächst einmal den groben Rahmen des Projekts abgesteckt. Mit Hilfe der von TPG entwickelten Migrationsmethode konnten beide Teams in sieben Schritten – angefangen bei der Planung über eine Test-Migration bis hin zur Produktivsetzung – die Anforderungen von GCT auf Machbarkeit prüfen und schließlich umsetzen. Schrittweise Umsetzung In einem ersten Schritt begannen die beiden Teams dann, die Funktionalität der Skill-Management-Datenbank zu erweitern. Dazu integrierten sie TPG ResourceLink in die Datenbank. Dieses Produkt sorgt dafür, dass sämtliche Ressourcendaten aus unterschiedlichen Quellen automatisch in den Microsoft Enterprise Resource Pool importiert und so im Hintergrund ständig aktualisiert werden. Für den schnellen Zugriff auf die benötigten Daten wurde die Datenbank schließlich noch als Web-Frontend in SharePoint eingebettet. Im zweiten Schritt folgte die Entwicklung des ProjectSelfCreator, einer Webseite, die die Neuanlage eines Projekts erheblich vereinfacht: Der Projektleiter gibt jetzt nur noch die Stammdaten seines Projekts ein. Der ProjectSelfCreator speichert diese Daten dann automatisch im Microsoft Project Server und SharePoint. Aus dem ERP-System Microsoft Dynamics NAV generiert der ProjectSelfCreator eine neue Projektnummer und legt das Projekt mit einer eigenen Nomenklatur mit einem neuen Namen ab. Und schließlich entwickelten GCT und TPG mit Hilfe des Microsoft-Partners KumaVision die Schnittstelle zwischen dem Microsoft Project Server und Microsoft Dynamics NAV völlig neu. Seltsame Fehlermeldungen Dass bei einem derart komplexen Projekt allerdings nicht immer alles nach Plan läuft, mussten die beiden Teams von GCT und TPG bei der Entwicklung des Programms für die Neuanlage von Projekten feststellen. Beim Test des Programms gegen eine neu angelegte Instanz des Microsoft Project Server klappte zunächst alles gut. Doch sobald die Fachleute von GCT und TPG ein neues Projekt angelegt und dieses gegen eine migrierte Instanz getestet haben, also gegen ein Projekt, das aus dem alten in das neue System gehoben worden war, gab es immer wieder die Fehlermeldung „Project Resource not found“. Ein benutzerdefiniertes Feld im Microsoft Project Server 2003 war die Ursache. Es dauerte lange, bis die Teams wussten, an welchem Feld genau das Problem lag. Doch dann war der Fehler schnell behoben. Schnelle Migration Beide Teams machten sich daran, das Testsystem aufzubauen und ein Projekt nach dem anderen in das System einzuspielen und an das neue System anzupassen. Das heißt, nicht nur die MicrosoftProject-Server-Daten wurden aus der alten in die neue Version überspielt. Es wurde auch jeder einzelne Workspace aus SharePoint 2.0 migriert. Das heißt, sämtliche Dokumente, die zum Projekt gehören, etwa Aufgabendefinition und Zeichnungen, mussten von GCT und TPG sorgfältig in SharePoint 2007 gehoben werden. Nachdem die Einzelanpassung mehrerer Projekt-Sites gut verlaufen war, wagten die Fachleute den nächsten 55 In der Version 2003 war SharePoint als Content-Mangement-System lediglich über eine Schnittstelle an den Microsoft Project Server angebunden. Schritt und übertrugen gleich mehrere hundert Projekt-Sites in einem Durchgang. Um hierbei wirklich alle Übertragungsfehler zu eliminieren, die von den Pilotanwendern gemeldet worden waren, wiederholte das Team dieses Procedere ganze drei Mal – nach wie vor auf dem Testsystem. Das Testsystem hatte schließlich einen gewissen Reifegrad erreicht und die Teams begannen, das neue Produktivsystem vorzubereiten, also neue, sehr leistungsfähige Server aufzusetzen und Features und Schnittstellen darauf einzurichten. Zudem mussten die Benutzer über die Umstellung informiert und geschult werden. „Ende November dann haben wir das 2003er-System gesperrt und angefangen, die rund 1.000 Projekte aus dem Test- in das Produktivsystem zu übertragen. Und auch wenn es viel Arbeit war, so viele Projekte in das neue System zu übertragen, gab es kaum Fehler“, erinnert sich Susanne Bohlin. Nachdem die Produktivmigration abgeschlossen war, wurde auf die Arbeitsplatzrechner der Mitarbeiter noch die Client-Version des aktualisierten Microsoft-Systems installiert und anschließend das Produktivsystem live geschaltet. Die gesamte Migration lief für ein derartig großes Projekt überraschend schnell ab. Das erste Treffen zwischen GCT und TPG fand im Mai 2010 statt, das Projekt selber wurde zwischen Mai und September abgewickelt, gefolgt von intensiven Tests im Oktober. Und schon im November ging das neue Produktivsystem an den Start. Derzeit arbeiten 15 Projektmanager und rund 350 Projektmitarbeiter regelmäßig mit der neuen Version von Microsoft Project Serbw ver und SharePoint 2007. 1/2012 56 Branche Werkzeug- und Formenbau T ebis - L ö sungen im E insatz bei F rimo S ontra CAD/CAM für mehr Fertigungskapazität von M ichael K locke Serienproduktion scheidet eigentlich im Werkzeug- und Formenbau mit der dort üblichen Losgröße 1 aus. Wer jedoch wie Frimo Sontra in der Fertigung auf Standardisierung, Durchgängigkeit und Simulation setzt, kommt der industriellen Fertigung nahe und erarbeitet sich so Vorteile im Wettbewerb. Simulation und NC-Dokumentation über Tebis Viewer geben den Maschinenbedienern das gute Gefühl, dass alles glatt laufen wird. „W ir stehen Tag für Tag vor ganz unterschiedlichen Fertigungsanforderungen. Da ist es für uns natürlich besonders wichtig, einen durchgängigen, verlässlichen und prozesssicheren Weg von der Konstruktion bis hin zum fertigen Bauteil zu haben“, sagt Jürgen Fichtner, Betriebsleiter bei der Frimo Sontra GmbH. Denn der Standort ist in der Frimo-Unternehmensgruppe das Kompetenzzentrum für Produktionseinrichtungen, die für das Stanzen, Pressen, Formen und Verformen von Kunststoffen benötigt werden. Die Fertigung von Werkzeugen und Anlagen für die Verarbeitung von Composite-Werkstoffen hat dabei in den letz- 1/2012 ten Jahren besondere Bedeutung für das Unternehmen erlangt. Vielleicht ist diese Vielfalt auch einer der Gründe, warum in Sontra schon seit über 20 Jahren mit den CAD/CAM-Systemen der Tebis AG aus Martinsried gearbeitet wird, die ja in der Branche als besonders vielseitig und flexibel gelten. Bis vor einiger Zeit waren allerdings noch zwei weitere Systeme im Einsatz. Gleichzeitig hemmte zu häufiges Umspannen eine effiziente Komplettbearbeitung, und mangelnde Sicherheit bei der Programmerstellung verhinderte mannarme Bearbeitung beziehungsweise die flächendeckende Bedienung mehrerer Maschinen durch einen Mitarbeiter. Simulation bringt Sicherheit und Effizienz „In einem ersten Schritt haben wir die Programmierung für die 2,5D-Bohr- und Fräs-Bearbeitung auf Tebis umgestellt“, erläutert Volker Hohmann, bei Frimo Sontra verantwortlich für die NC-Programmierung. „Wir haben uns dabei an den standardisierten und papierarmen Fertigungsprozessen der Automobilhersteller orientiert, die beispielsweise mit Farbcodes sicherstellen, dass jedes Detail in der Geometrie die richtige Bearbeitung bekommt.“ Anschließend wurde der Tebis-Simulator eingeführt, zunächst mit der Absicht, bei 5-Achs-Simultan-Programmen sicher und effektiv arbeiten zu können. „Wir haben Bauteile mit 5 bis 6 Tonnen Gewicht auf dem Tisch. Bei der Bearbeitung muss der Maschinenkopf ganz nahe am Bauteil entlangfahren“, schildert Jürgen Fichtner die Motivation. „In diesen Situationen muss der Bediener die Gewissheit haben, dass alles kollisionsfrei abläuft. Denn er kann oftmals nicht einmal sehen, was passiert.“ Damit die Maschinenbediener die Bearbeitungen anschauen können und Zugriff auf alle benötigten Informationen haben, wurde die NC-Dokumentation auf Tebis Viewer umgestellt. Jetzt müssen keine dicken Papierbündel mehr durchgeblättert werden, bis man die benötigten Informationen findet, man kann vielmehr einfach den entsprechenden 3D-Datensatz öffnen. Einen weiteren Pluspunkt bringt Volker Hohmann ins Gespräch: „Der Simulator hilft uns, die Maschinen besser auszunutzen, weil wir bereits vor der Programmierung genau feststellen können, welches die kleinstmögliche Maschine für einen Auftrag ist. Früher wurde schon mal vorsichtshalber die nächstgrößere Maschine genommen, was zu unnötigen Staus an den größeren Maschinen führte.“ Komplettbearbeitung und Mehrmaschinen-Bedienung Nach der Einführung des Simulators konnte man bei Frimo Sontra die meisten Bauteile mit nur zwei Aufspannungen allseitig bearbeiten und auch die Mehrmaschinen-Bedienung wurde zum Standard. Es gab jedoch noch Ausnahmen: „Wir hatten zu der Zeit noch zwei von sieben Mitarbeitern in der NC-Programmierung, die ihre 3D-NC-Programme nicht mit Tebis berechneten“, erklärt Jürgen Fichtner. 1114_DEM_METAV_90x266_de_METAV 2012 18.10.11 15:53 Seite 1 „Bei diesen Projekten konnte die durchgängige Prüfung mit dem Tebis-Simulator nicht angewendet werden.“ So lag es nahe, die NC-Bearbeitung komplett auf Tebis umzustellen. Dabei ergaben sich auch organisatorische Vorteile: Schließlich arbeiten jetzt alle Mitarbeiter der NC-Programmierung mit dem gleichen System. Projekte lassen sich so viel leichter weitergeben. Auch wenn die Mitarbeiter zunächst skeptisch waren, als eine neue, erst einmal ungewohnte Arbeitsumgebung Einzug hielt, so konnten sie sich dennoch in kürzester Zeit mit Tebis anfreunden. Dazu trägt auch die gut strukturierte Arbeitsumgebung in Tebis mit Werkzeugdatenbank und NC-Schablonen bei, die schnell zum benötigten NC-Programm führen. Hierfür hat Volker Hohmann mit seiner Mannschaft etwa 20 unterschiedliche Startmodelle aufgebaut, eingeteilt nach den bei Frimo Sontra typischen Bauteilklassen, beispielsweise Aluminium-Gussteile oder Schneidmesser. Auch externe Dienstleister arbeiten mit diesen Startmodellen und lassen sich so nahtlos in den etablierten Fertigungsablauf integrieren. 2012 META V 28. Februar – 3. März Düsseldorf Jürgen Fichtner, Betriebsleiter bei Frimo Sontra, freut sich über die hinzugewonnene Fertigungskapazität. Bilder: Tebis www.metav.de Serienproduktion von CFK-Formen Welche Erfolge Frimo mit der Startmodell- und Schablonentechnik von Tebis erzielt, zeigt ein Projekt, bei dem es galt, 2.800 Formhälften zu bearbeiten. Diese Formen werden zur Fertigung von CFK-Bauteilen für den Einsatz in der Luftfahrtindustrie genutzt, jede davon mit individuellen Konturen bei einer garantierten Formtoleranz von maximal +/-0.05 Millimeter und einer Fertigungszeit zwischen 6 und 10 Stunden. Durch die Tebis-NCSchablonen konnte man die NC-Programme in jeweils maximal einer Stunde erstellen. Der dank Tebis-Simulator-Technik stabile Prozess führte dazu, dass nur ein Maschinenbediener notwendig war, obwohl bis zu drei Maschinen gleichzeitig eingesetzt wurden, um die hohe Anzahl an Formen zeitgerecht zu fertigen. Den größten Vorteil seiner aktuellen CAD/CAM-Umgebung sieht Jürgen Fichtner bei der hohen Prozesssicherheit, auf die er sich heute verlassen kann. Etwa 30 Prozent der Bearbeitungszeit auf den Klein- und Mittelmaschinen ist unbeaufsichtigt – bei Teilen in Losgröße 1. Die simulatorgeprüften Werkzeugwege schließen unangenehme Überraschungen im Blick auf Endschalterauslösungen oder gar Kollisionen aus. Gleichzeitig führen optimale Vorgehensweisen, Werkzeugabfolgen und Strategien, die in Startmodellen und Schablonen hinterlegt sind, zu effizienterer Zerspanung. „Wir konnten drei zusätzliche Maschinen von einem anderen Standort übernehmen und mit unserem vorhandenen Personal betreiben, was gut 12.000 Stunden zusätzlicher Fertigungskapazität im Jahr entspricht, die wir nicht mehr als Lohnferrt tigung zukaufen müssen“, schließt Jürgen Fichtner. Internationale Messe für Fertigungstechnik und Automatisierung r V fü zur TA ME t trit ein hen sse utsc e e rd .03.12 .M e l n k 3 in in llen .12 – 0 4 332 4 2 ab a se, m 27.0 1805 6 s la vo .K l. 0 er 2 gültig ber Te d ü ist t in fahr gebot r 2011 .de e ück n d R Das A Oktob .metav n u w b n. * Hin hnhöfe hbar a der ww Ba ist buc in.) o M / d ro un 4 Eu (0,1 Mit hn r Ba de * UR E 89 Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V. Corneliusstraße 4 · 60325 Frankfurt am Main Tel. +49 69 756081- 0 · Fax +49 69 756081- 74 [email protected] · www.metav.de 58 Branche Werkzeug- und Formenbau P raxisbericht : C A D / C A M - L ö sung V I S I bei M F L Deutlicher finanzieller Vorteil von T heo D rechsel Bereits seit über fünf Jahren vertraut der Werkzeug- und Formenbauer Maschinen- & Formenbau Leinetal MFL GmbH auf die CAD/CAM-Lösung VISI. Bei der Konstruktion der hochwertigen Werkzeuge und Formen weiß die Software bei MFL vor allem durch ihre Flexibilität, Schnelligkeit und das gute Preis-Leistungsverhältnis zu überzeugen. S eit 1999 konzipiert der Werkzeugund Formenbauer MFL hochwertige Produkte für namhafte Hersteller aus zahlreichen Branchen – einer dieser Kunden ist ein Spezialist für Industrie- und Bauhelme jeglicher Art. Vor Jahren entwickelte dieses Unternehmen ein innovatives Bauteil, das bis vor kurzem noch als einteiliges Kunststoffbauteil hergestellt wurde. Aktuell besteht diese Neuheit aus vier Komponenten mit einem hohen Maß an Genauigkeit und Formstabilität. Die Montage der Spritzgussteile erfolgt heute automatisiert über Ultraschallschweißen, die Festigkeit wird entscheidend erhöht. Das Bauteil sollte leichter werden und möglichst automatisiert gefertigt werden können inklusive der nachgelagerten Montagetätigkeiten, so dass sich die Stückkosten verringern. Ein weiteres Ziel ist es, einen verbesserten Tragekomfort in Verbindung mit erhöhter Sicherheit zu erreichen. Diese Anforderung wird durch ein innenliegendes bewegliches Visier erzielt, das den kom- binierten Bauhelm in den Vordergrund treten lässt. Bis heute sind eine Menge an Wissen und Optimierungen eingeflossen. Die Form für das Bauteil stellt MFL her, produziert wird es vom Zulieferer in Niedersachsen. Seit 2007 wird VISI, eine CAD/ CAM-Lösung für den Werkzeug- und Formenbau, durchgängig bei der Entwicklung und Fertigung des Werkzeugs eingesetzt. „Wir nutzen VISI bereits in der Anfangsphase eines Projekts. Das Bauteil haben wir innerhalb von drei Monaten als reine VISI-Konstruktion in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden entwickelt. Die Konstrukteure des Kunden setzen ein anderes System ein, waren aber alle beeindruckt von der schnellen Konstruktion mit VISI“, blickt Thomas Prause, Konstruktionsleiter bei MFL, zurück. Hohe Zeitersparnis bei Konstruktionsänderungen Auch bei MFL intern merkt man den Unterschied. Jeder Arbeitsgang wird regis triert, es wurde eine Nachkalkulation betrieben und anhand der Daten ein direkter Vergleich zwischen dem alten System und VISI erhoben. Die Zeiten verringerten sich um ein Drittel, die Zeitersparnis zeigt sich vor allem bei Änderungen. Gegenüber einem vollparametrischen System würde sich die Geschwindigkeit fast verdoppeln. Ein anderer Vorteil ist die Flexibilität von VISI. Manche Kunden wünschen 2D-Daten, andere legen Wert auf Zeichnungen nach bestimmten Standards. Die Neustädter Konstrukteure Das Spritzgießwerkzeug „Helm“ wird bereits in der Serienproduktion erfolgreich eingesetzt. 1/2012 CAD/CAM-System VISI VISI umfasst neben Modulen für die Konstruktion und die NC-Programmierung auch spezielle Anwendungen des Werkzeug- und Formenbaus. Das System bietet Schnittstellen zu allen wichtigen Datenformaten. Zu den Stärken der Software zählt insbesondere die extrem kurze Berechnungszeit der Werkzeugwege für das 5-Achsen-Simultanfräsen. In Deutschland zeichnet der seit 1998 mit dem VISI-Vertrieb beauftragte Distributor MECADAT CAD/CAM Computersysteme GmbH aus Langenbach mittlerweile für über 4.000 Installationen verantwortlich. www.mecadat.de müssen demzufolge flexibel auf die Anforderungen reagieren und Änderungen schnell durchführen können. Das bestehende CAD/CAM-Produkt von MFL zeigte rasch, dass es den Anforderungen der Konstrukteure nicht gewachsen war. Klar war, dass kein vollparametrisches System eingesetzt werden kann, sondern eines benötigt wird, in dem man relativ einfach die Parametrik verlassen kann, ohne dabei an Qualität zu verlieren. In VISI lassen sich Artikel gut zerschneiden und wieder vereinigen, ohne dass Fehler auftreten. Auf dem Technologietag eines Fräsmaschinenherstellers sahen die Konstrukteure eine Präsentation zu VISI. Der erste Eindruck war sehr positiv, deshalb ließen sich die MFL-Mitarbeiter von MECADAT, dem deutschlandweiten VISI-Distributor, eine Sechs-Wochen-Testversion installieren und sich darin einweisen. In dieser Zeit wurde eifrig getestet und schwierige Kundendaten eingelesen. Letztendlich waren die Neustädter vor allem von der Flexibi- Branche Werkzeug- und Formenbau Maschinen- & Formenbau Leinetal MFL GmbH Das mittelständische Unternehmen aus Neustadt am Rübenberge wurde 2005 zusammengeführt und beschäftigt aktuell 60 Mitarbeiter. MFL bietet seinen Kunden insbesondere aus Automobil- und Elektroindustrie, Messtechnik und Kunststoff, ebenso wie Werkzeugmaschinenbau und Verpackungsindustrie hochwertigen Werkzeug- und Formenbau. Die größten Kunden bedingen im Übrigen nicht mehr als 12 Prozent des Umsatzes – diese Vielfältigkeit ist ein Grund für das Erfolgsgeheimnis der Neustädter. www.mfl-leinetal.de lität des Systems beeindruckt. „Denn Flexibilität ist auch eine unserer Stärken. Unser Ziel ist es, einem Kunden innerhalb kurzer Zeit ein Prototypen-Werkzeug an die Hand geben zu können, damit ein erster Eindruck entsteht. Auch der preisliche Rahmen wird schon früh festgelegt“, erläutert Mario Kioscha, einer der Geschäftsführer von MFL. durch das VISI PEPS Wire, das – sogar noch deutlich günstiger als die Vorgängersoftware – komplett in VISI integriert ist. Auch die CAM-Software, die teilweise noch aus dem alten System stammt, wird sukzessive durch VISI-CAM ersetzt. Kürzlich wurde eine 5-Achs-HSC-Fräsmaschine angeschafft, für die jetzt auch das 5-Achs-Fräsen von VISI implementiert wurde. Auch das VISI-PDM-System zur Verwaltung der Dokumente soll eingeführt werden, um die innerbetrieblichen Abläufe besser koordinieren zu können. Bei MFL gibt es zwar bereits eine Lösung für das Dokumentenmanagement, diese Software wurde allerdings zugunsten von VISI zurückgestellt, weil der Werkzeug- und Formenbauer ein durchgängiges System bevorzugt. Aktuelle VISI-Version mit Füllsimulation und neuem Parasolid-Kern Aktuell wird in Neustadt das Release 19 von VISI eingeführt, vor allem im Blick auf die 64-Bit-Version, und erste Versuche zeigen schon, dass VISI damit noch wesentlich schneller läuft. „Neuerungen wurden insbesondere im CAM-Bereich implementiert. Passend zu den Bedürfnissen der Optimierung des Automobilindustrie gibt es Schnittstellen CAD/CAM-Prozesses bei MFL zu den wichtigsten Mitbewerbern. Durch Tritt ein Kunde an MFL heran, wird ein den neuen Parasolid-Kern läuft das SysProdukt frühzeitig aus kunststofftechni- tem noch stabiler und schneller als bisher. scher Sicht geprüft, um bereits im Vor- Für den Einstieg in die Kunststoffsimufeld wahrscheinlich auftretende Probleme lation gibt es jetzt VISI Flow Lite, um auf ansprechen zu können. VISI entwickelte niedrigerem Niveau rheologische Prozessich dabei zum unverzichtbaren Partner. se inklusive Füllanalyse, Bindenähte oder Direkt nach der Testphase wurde mit VISI Lufteinschlüssen zu zeigen. Damit wird weitergearbeitet und die Arbeitsplätze der Einstieg in die Füllsimulation erleichkontinuierlich auf aktuell fünf ausgebaut. tert“, berichtet Ansgar Claes, VertriebsmitDas hängt auch damit zusammen, dass arbeiter von MECADAT. VISI ständig erweitert wird mit Modulen, Bei MFL wird mittlerweile im Werkdie bei MFL gut ins Portfolio passen. Das zeug- und Formenbau ausschließlich mit alte Drahterodiersystem wurde ersetzt VISI konstruiert. Bei einem Mittelständler ist es schwierig, ein neues System zu implementieren, da nebenbei das Tagesgeschäft weitergeführt werden muss. Und das funktionierte bei VISI gut, da die bei einem parametrischen SystemAufbau anfallenden abstrakten Vorgänge entfallen. Inzwischen sind sechs Mitarbeiter geschult. Der UmMario Kioscha (rechts), Thomas Prause (Mitte) und Ansgar Claes (links): jahrelange Zusammenarbeit zwischen MFL und MECADAT. stieg auf VISI hat sich Durchgängige VISI-Lösung seit 2007 bei MFL auch im CAM-Bereich: Schiebermechanik und Helmschale (von oben). Bilder: MFL schnell gelohnt, bereits nach drei Monaten Einarbeitung verbesserten sich die Zeiten und nach einem halben Jahr zeigte sich auch finanziell ein deutlicher Vorteil. Maßgeblich war dabei der gute Support, den MECADAT anbietet. Die Reaktionszeit ist kurz, die Problemlösung erfolgt sehr engagiert. Im Vergleich zu den Wettbewerbern macht es sich positiv bemerkbar, deutschlandweit nur einen Ansprechpartner zu haben. „Über den Support hinaus sind wir ebenfalls sehr zufrieden mit der Software. Nicht zuletzt, weil das Preis-Leistungsverhältnis von VISI einfach gut ist. Die Erfahrung zeigt zwar, dass es auch ohne diese CAD/CAM-Lösung funktionieren würde, aber deutlich langsamer, unflexibler und damit unattraktiver“, zieht Mario Kioscha to ein positives Fazit. 1/2012 59 60 Special Cloud Computing und Engineering S oftware as a S ervice von N V I D I A Visualisierungsservice aus der Steckdose Produktvisualierung Mercedes-Benz. High-End-Visualisierung während der Produktentwicklung und fürs Marketing oder als Postprocessing von Crash- oder Strömungssimulationen – dies sind rechenintensive Anwendungen, die von hochskalierbaren und flexibel verfügbaren Rechenumgebungen stark profitieren. Hier bietet sich die Nutzung von Cloud Computing an. Das DIGITAL ENGINEERING Magazin hatte Gelegenheit, Tom-Michael Thamm, Director für Software Product Management im NVIDIA Advanced Rendering Center Berlin, einige Fragen zum Nutzen- und Einsparpotenzial sowie zu den Zukunftsaussichten von Cloud Computing im Umfeld der Produktentwicklung zu stellen. DIGITAL ENGINEERING Magazin: Warum ist die Cloud gerade so in Mode? Oder ist es aus Ihrer Sicht Teil eines grundlegenden Wandels? Tom-Michael Thamm: Hinter dieser neuen Entwicklung steht die alte Idee, Computerleistungen als Service zu verstehen, Service, den man quasi durch die „Steckdose“ abzapfen kann. Der Stromzähler kann in dem Zusammenhang als Taxometer verstanden werden. DEM: Einer der führenden Anbieter ist NVIDIA mit RealityServer. Welche Kunden aus der Produktentwicklung nutzen RealityServer heute? Was sind typische Anwendungen? Tom-Michael Thamm: Der RealityServer findet auf dem weiten Feld der Designvisualisierung sowie im Bereich der OnlineKonfiguratoren – zum Beispiel Küchenkonfiguratoren – Anwendung. Kunden sind unter anderem die Autoindustrie oder Möbelhäuser. „Für den Endkunden ist Rendering in der Cloud sehr attraktiv, da er seine Bildberechnungszeiten dramatisch verkürzen und daher eine höhere Produktivität bei geringeren Hardware-Kosten erzielen kann.“ DEM: Bitte skizzieren Sie die Lösung RealityServer mit ihrer Hardwarestruktur. Tom-Michael Thamm: Der RealityServer ist im Kern eine Client-Server-basierte 3D-Visualisierungsplattform. Die Serverseite verteilt und visualisiert 3D-Szenen 1/2012 Tom-Michael Thamm ist Director für Software Product Management bei NVIDIA. auf dem Cluster. Der Server kommuniziert mittels üblicher Web-Services mit einer Client-Applikation. Die Bandbreite der Client-Hardware reicht von einem Smartphone über Tablets bis hin zum traditionellen Desktop. Die Serverseite sollte aus Rechnern bestehen, die High Performance CPUs und Professionell NVIDIA GPUs enthalten. Special Cloud Computing und Engineering DEM: NVIDIA kooperiert hierzu mit Amazon. Was sind die Vorteile für den Kunden? Tom-Michael Thamm: Amazon Web Service (AWS) bietet schon seit längerem CPU- und GPU-basierten Software-Service an. NVIDIA arbeitet mit AWS zusammen, um Rendering als Cloudservice zu etablieren. Die dabei zum Einsatz kommende Rendering-Technologie, genannt iray, benutzt die GPU- sowie die von NVIDIA entwickelte CUDA-Architektur. Große Software-Häuser, die führend auf dem Gebiet der digitalen Content Creation sind, sind auch mit an Bord. Für den Endkunden ist Rendering in der Cloud sehr attraktiv, da er seine Bildberechnungszeiten dramatisch verkürzen und daher eine höhere Produktivität bei geringeren Hardware-Kosten erzielen kann. DEM: Wie skaliert Ihre Rendering Software mental ray in der Cloud? Ist die Software auf 1.000 CPUs tausend mal schneller als auf einer CPU? Tom-Michael Thamm: Nein, mental ray ist damals nicht dafür entwickelt worden. mental ray skaliert mit bis zu 16 CPUs ganz ansehnlich, mehr aber nicht. Was NVIDIA in diesem Kontext zum Einsatz bringt, ist das vor drei Jahren entwickelte Rendering-Produkt iray. iray skaliert auf großen GPU-Clustern hervorragend. Bei 1.000 GPUs, das heißt mindestens 250 Rechner im Cluster, kann man bei großen Szenen noch einen Performance-Zuwachs sehen. DEM: Was braucht ein Kunde, um Ihr RealityServer performant zu nutzen? Wie sieht das Preismodell aus? Tom-Michael Thamm: Ein Kunde kann mit vier RealityServer-Lizenzen – das heißt, vier Maschinen, bestückt mit jeweils zwei CPUs sowie zwei GPUs – bereits sehr performante Resultate erzielen. Vier RealityServer-Lizenzen stellen das Basispaket dar. DEM: Bietet RealityServer eine weitergehende verwaltete Lösung, innerhalb derer Kunden mit ihren Daten arbeiten können? Oder geht es nur darum, Jobs abzuarbeiten? Tom-Michael Thamm: Das hängt im Großen und Ganzen von der Verwendung des RealityServer ab. Die Applikation, die unter Verwendung des RealityServer entwickelt wird, bestimmt, was mit den Daten gemacht wird, unter an- 61 derem kann sie auch bidirektionale Verbindungen beinhalten, also Kommunikation von der Client-seitigen Applikation zur Cloud und umgekehrt. DEM: Eignet sich Cloud Computing für rechenintensive Anwendungen während der Produktentwicklung vorwiegend für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs)? Oder auch für große Auto- und Flugzeughersteller, die meist über umfangreiche eigene Hardware-Ressourcen verfügen? Tom-Michael Thamm: Zunächst müssen wir in diesem Kontext zwischen einer Public Cloud, wie es etwa EC2 (AWS) oder Peer 1 ist, und einer Private Cloud unterscheiden. Die Autohersteller haben in der Regel ihre Private Cloud, die sie dann zum Beispiel ihren Händlern zur Verfügung stellen, um darauf unter anderem Autokonfiguratoren laufen zu lassen. Für KMUs, etwa Architekturbüros, lohnt sich der Einsatz der Public Cloud dadurch, dass die Erstellung von Animationen und hochaufgelösten Bildern in einem Bruchteil der Zeit mittels des Rendering Service in der Public Cloud erledigt werden kann. DEM: Welche Zukunftsperspektiven geben Sie dem Cloud Computing insbesondere im Umfeld der Produktentwicklung? Tom-Michael Thamm: Ich sehe darin eine große Zukunft: Computeservice aus der Steckdose, für jeden Haushalt, jede Schule, jede Firma erhältlich. Das eröffnet neue Perspektiven und Chancen. Es setzt allerdings ein Umdenken in der davon betroffenen Software- und der Nutzung von Rendering-Software über Cloud Computing: Schneller zu realistischer Plastizität virtueller Produkte. Visualisierung eines Maschinendetails. Hardware-Branche voraus. Softwarepakete müssen als Software as a Service zur Verfügung gestellt, digitale Brücken zwischen unterschiedlichen Anwendungen müssen geschaffen, die Verbraucherhardware kann wesentlich verkleinert werden. DEM: Herr Thamm, vielen Dank für dieses Gespräch. Das Interview führte Thomas Otto. MercedesKarosseriebau. 1/2012 Bilder: NVIDIA 62 Special Cloud Computing und Engineering S imulation mit beliebig skalierbaren H ardware - R essourcen Mehr Flexibilität für die CAE-Analyse CD-adapco, ein Anbieter von Software für die Strömungssimulation, ist eines der ersten Unternehmen, das seinen Kunden die Nutzung der Software über Cloud Computing anbietet. Das DIGITAL ENGINEERING Magazin befragte David Vaughn, Vice President Worldwide Marketing bei CD-adapco, zu den Inhalten, dem Kundennutzen und Preis-Leistungsverhältnis des Angebots „STAR-CCM+ Power-on-Demand“. DIGITAL ENGINEERING Magazin: Warum hat CD-adapco damit begonnen, Software für die Nutzung in Verbindung mit Cloud Computing anzubieten? David Vaughn: Mit dem Angebot der „Power Session“ hat CD-adapco die Lizenzvergabe im CAE-Bereich revolutioniert und den Anwendern ermöglicht, ihre ganze Computer-Hardware zu nutzen, ohne Software-Sanktionen in Form hoher Lizenzpreise zahlen zu müssen. Die „Power Session“ war das erste große CAE-Angebot, das unlimitierte parallele Bearbeitung zu einem fixen Preis unterstützte. DEM: Und was war Ihre Motivation beziehungsweise die Anforderung von Kunden? David Vaughn: Der „Power Session“ folgte das Angebot des „STAR-CCM+ Poweron-Demand“. Die Hauptvorteile der „Power-on-Demand“-Lizenz sind erstens: der Zugang zu unbegrenzten Sitzungen UND parallelen Prozessoren. Zweitens: Der Zugang zu der Lizenz von jeder Hardware in der Cloud. Die Motivation von CD-adapco bestand darin, unsere Anwender mit einer Lizenzflexibilität auszustatten, die es ihnen ermöglicht, sich auf die Innovation ihrer eigenen Produkte und Dienstleistungen zu konzentrieren. DEM: Können Sie dieses Angebot „STARCCM+ Power-on-Demand“, das CD-adap- 1/2012 co seit 2010 bietet, noch etwas genauer skizzieren? David Vaughn: STAR-CCM+ Power-onDemand ermöglicht unseren Kunden, die Nutzung von STAR-CCM+ stundenweise abzurechnen – im Gegensatz zu der traditionellen Jahresmiete. Das ist der „On-Demand“-Teil, und der alleine bietet schon große Vorteile bei der Verwaltung kurzfristiger Projekte oder Kapazitätsengpässen in Zeiten starker Nutzung. Die eigentliche Stärke in „Power-on-Demand“ ist aber der Zugang zu unbegrenzten Sitzungen und parallelen Prozessoren. Mit anderen Worten, man hat Zugang zu unbegrenzten „Power Sessions“. DEM: Wo liegt der größte Kundennutzen? David Vaughn: Es ist die perfekte Methode, um verschiedene Konstruktionen zur selben Zeit zu analysieren. Betrachten wir zum Beispiel eine Versuchsplanung, wo alle Modelle zeitgleich berechnet werden und jede dieser Simulationen auf unbegrenzt vielen Cores gerechnet werden kann. Ähnlich wird die gleichzeitige Berechnung mehrerer Konstruktionsparameter ermöglicht. Und letztendlich ist da noch der „Cloud“-Vorteil: Die „Power-on-Demand“Lizenz ist von jedem Hardwaresystem in der Cloud verfügbar. Dies beinhaltet sowohl Cloud-Service-Anbieter als auch private Firmencomputer-Systeme. DEM: Clouds welcher Anbieter nutzt das Angebot von CD-adapco? Wie wird der Datenschutz sichergestellt? David Vaughn: Das Schöne an dieser Methode ist, dass man zwischen Hard- und Software-Anbietern klar trennen kann. Der Kunde hat die Möglichkeit, einen beliebigen Hardware-Anbieter zu wählen, der die für ihn nötigen Sicherheitsbedingungen erfüllt. Die einzige Bedingung besteht darin, dass das Netzwerkportal offen ist, um eine Verbindung zum „Power-onDemand“-Lizenzserver herzustellen. DEM: Können Sie konkrete Preis-Leistungsvorteile für den Kunden benennen? David Vaughn: Unser Abrechungsmodell ist sehr einfach: 20 Euro pro Stunde, wobei die Zeit nach Echtzeit und nicht „CPU-Zeit“ berechnet wird. Von unseren Kunden haben wir sehr positives Feedback erhalten, sie mögen dieses Lizenz- David Vaughn, CD-adapco, VP, Worldwide Marketing. Special Cloud Computing und Engineering 63 Thermische Analyse eines Computers. Designstudie bei Cervélo. modell. Es gibt ja auch einen deutlichen Nutzen, wenn man mit mehreren Prozessoren/Knoten arbeitet. Wenn zum Beispiel eine Simulation 1.000 Stunden auf einem Knoten benötigt, würde der Gesamtpreis 20.000 Euro betragen. Aber wenn dieselbe Simulation eine Stunde auf 1.000 Knoten benötigt, liegt der Preis bei nur 20 Euro! Bilder: CD-adapco Turbolader in der Benutzeroberfläche von STAR-CCM+. DEM: Wie kommuniziert der Client mit der Cloud? Wie gestaltet sich der Workflow von der Modellvorbereitung bis zur Auswertung der Simulationsergebnisse? David Vaughn: CD-adapco bietet seinen Kunden die größtmögliche Flexibilität an. Der typische CAE-Prozess ist in drei Teilbereiche gegliedert: 1. Pre-Processing, 2. Simulation, 3. Post-Processing. In der Regel sind die Phasen 1 und 3 sehr interaktiv, während die Berechnung der Physik die meiste CPU-Zeit in Anspruch nimmt, dafür aber unbeaufsichtigt laufen kann. Cloud-Angeboten, die nur für Phase 2 angeboten werden, kann CD-adapcos „Power-on-Demand“ auch für das Preund Post-Processing verwendet werden. DEM: Eignet sich STAR-CCM+ Power-onDemand für Unternehmen jeder Größe vom kleinen Ingenieurbüro bis zum Konzern? David Vaughn: Firmen aller Größen und DEM: Ist dieses Geschäftsmodell für CDForm nutzen die Vorteile von STAR-CCM+ adapco zukunftsweisend? Power-on-Demand, wie die VerkaufszahDavid Vaughn: Die Nachfrage der Kunlen beweisen. Der Nutzen und die Flexiden ist außerordentlich. Wir habilität dieses Lizenzierungsmodells ben schon über 160.000 Stunden machen es so attraktiv bei ver„Unser Abrechungsmodell ist sehr einfach: „Power-on-Demand“ verkauft. schiedensten Aufgabenstellungen: Eine Zahl, die noch stetig steigt, da Kapazitätsengpässe, kurzfristige 20 Euro pro Stunde, wobei die Zeit nach Echtunsere Kunden die Flexibilität, die Projekte, Entwurfsoptimierungen, zeit und nicht „CPU-Zeit“ berechnet wird.“ diese „On-Demand“-Lizenzierung Leistungskontrolle usw. mit sich bringt, schätzen lernen. Zur Erinnerung: Mit „Power-on-De- DEM: Wie sieht Ihre Prognose zur WeiDEM: Welche Umprogrammierungen mand“ haben Sie die Möglichkeit, ent- terentwicklung des Cloud-Markts für rean STAR-CCM+ waren dazu erforderlich? weder auf ihrem lokalen Rechner oder chenintensive Aufgaben im ProduktentSkaliert die Software jetzt auf beliebig einem externen Rechner zu arbeiten. Bei stehungsprozess aus? Welche Pläne hat viele CPUs, oder, anders gefragt: Lässt beiden Möglichkeiten wird die Lizenz CD-adapco? sich ein Simulationslauf durch Nutzung von der Cloud initialisiert, aber die Simu- David Vaughn: Wir sehen ein großes Hunderter oder Tausender CPUs im Ver- lation selber muss nicht dort laufen. Wachstumspotenzial für dieses Modell. hältnis zu einer Mehrprozessor-WorkstaAußerdem arbeitet STAR-CCM+ basie- Firmen sind im Begriff, ihre Datensichertion weiter signifikant beschleunigen? rend auf einem Client-Server-Modell. Bei heitsbestimmungen und die oft veralteDavid Vaughn: STAR-CCM+ war schon von einer guten Netzwerkverbindung kann ten IT-Vorschriften zu überdenken. jeher für hocheffiziente parallele Berech- STAR-CCM+ also auf irgendeinem Sernungen ausgelegt. „Power-on-Demand“ ver betrieben werden, während der In- DEM: Herr Vaughn, vielen Dank für dieist nur ein anderes Abrechnungsmodell, genieur die Software über die grafische ses Gespräch. so dass keine signifikanten Änderungen in Benutzeroberfläche lokal steuert. Im GeSTAR-CCM+ selber nötig waren. gensatz zu den meisten anderen CAE- Das Interview führte Thomas Otto. 1/2012 64 Special Cloud Computing und Engineering Z ugriff auf C A D - F unktionalit ä ten ü berall und jederzeit Nur der Himmel ist die Grenze V on C hris D ouglass Der Einsatz von Cloud Computing im Maschinenbau schafft mehr Flexibilität und Freiheit für Ingenieure. Er kann gerade kleineren Unternehmen einen innovativen Aufschwung bescheren, weil er den kostengünstigen Zugang zu schier grenzenlosen Rechenkapazitäten ermöglicht. C loud Computing ist motiviert durch das Bestreben, eine dynamische, optimierte, bedarfsgerechte Lastverteilung in modernen Netzwerken zu erreichen und eine IT-Infrastruktur zu konzipieren, die den Nutzern abstrahiert in der Cloud zur Verfügung steht. Die Forderung nach erhöhter Mobilität der Anwender und die wachsende Verbreitung von mobilen Endgeräten wie Smartphones und Tablettcomputern tragen zur Popularität dieses Konzepts bei, das Daten und Rechenleistung so komfortabel zur Verfügung stellt. Die Cloud ist immer verfügbar. Wenn aber Bandbreite und Netzbelastung keine Online-Verbindung sinnvoll ermöglichen, kann der Anwender in der Regel auch offline arbeiten und später mithilfe von Synchronisierungsfunktionen seine Daten aktualisieren. Fixkosten reduzieren Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist Cloud Computing interessant, weil es hohe Fixkosten in variable Kosten umwandelt. Das Unternehmen muss seine Hard- und Software-Installationen nicht für die Lastspitzen auslegen. Beim Cloud Computing entste- Zugriff auf Projektdaten via Cloud. 1/2012 Inventor Optimization. hen in der Regel nur Kosten, wenn die Computer-Leistung tatsächlich gebraucht wird, im Normalfall also nur, wenn es konkrete Projekte gibt. Dagegen fallen kaum Kosten an, wenn die Auftragsbücher leer sind. Kleinen Firmen und Ingenieurbüros bietet Cloud Computing die Möglichkeit, unbegrenzte Computerleistung – vor allem für rechenintensive Anwendungen – in Anspruch zu nehmen, die zu teuer in der Beschaffung wäre. Mangelnde Computerleistung kann kleinere Büros und Firmen daran hindern, sich an anspruchsvolle Aufgaben wie FEM-Berechnungen, Simulationen oder aufwendige Visualisierungen zu wagen. Häufig ist der mobile Zugriff auf die Systeme und Daten vor Ort notwendig oder wünschenswert, um Konstruktionen zu präsentieren, zu überprüfen, zu korrigieren oder zu ergänzen. Die dienstbasierte CloudArchitektur bietet hierfür gute Lösungen. Sie erlaubt den schnellen, kostengünstigen und ubiquitären Datenzugriff. Zudem sind Cloud-Lösungen leichter zu aktualisieren und daher immer auf dem neuesten Stand der Technik. Bilder: Autodesk Autodesk-Cloud-Dienste Autodesk bietet unter dem Sammelbegriff Autodesk Cloud eine Reihe neuer webbasierter Funktionen, Produkte und Services an und liefert seinen Kunden mehr Mobilität, neue Viewing- und Kommunikationsfunktionen und die notwendige Rechnerleistung. Einige dieser Funktionen stehen allen Autodesk-Anwendern zur Verfügung. In den Genuss des kompletten Umfangs der Möglichkeiten kommen allerdings nur die Subscription-Kunden, die einen Autodesk-Servicevertrag abgeschlossen haben. Drei GByte Online-Speicher stehen ihnen pro Subscription-Lizenz zur Verfügung, um Projektdokumente abzulegen und überall und jederzeit darauf zugreifen zu können. Der enorme Aufwand für die Verwaltung einer IT-Infrastruktur, der notwendig wäre, um vergleichbare Kapazitäten intern vorzuhalten, entfällt. Das SaaS-Modell ist für Autodesk nicht neu: Schon vor zehn Jahren startete der Hersteller Autodesk Buzzsaw, die Collaboration-Plattform für Ingenieure, die eine Special Cloud Computing und Engineering effiziente Zusammenarbeit aller ermöglicht, die an der Planung umfangreicher Infrastrukturprojekte beteiligt sind. Dieser Dienst bleibt Teil des Autodesk-Cloud-Angebots. Die Weiterentwicklung des CloudComputing-Portfolios ist eine logische Konsequenz. Heute stehen Autodesk-Kunden über ein Dutzend Cloud-Anwendungen zur Verfügung. Sie können mit dem Dienst Autodesk Cloud Documents Zeichnungen und andere Dokumente in ihrem bevorzugten Webbrowser oder in mobilen Geräten anschauen, auch mit anderen Anwendern austauschen, selbst wenn diese keine Autodesk-Software einsetzen. Autodesk Cloud Documents ist der Puffer in der Kommunikation zwischen der jeweiligen Konstruktionslösung des Unternehmens und den Web-Services, auf den dann die Viewer, aber auch die Simulationstechnologien zugreifen können. Cloud Documents unterstützt sogar die Verwaltung von Konstruktionsdaten aus Fremdsystemen (die namhaften Systeme, für die Autodesk Converter anbietet) und die Konvertierung „on the fly“, das heißt ohne Zwischenschritte beim Aufruf der jeweiligen Dateien. Dieser Dienst bietet ein benutzerfreundliches, so genanntes „Single Sign on“ für den Anwender, der sich nur einmal mit seiner E-Mail-Adresse anmeldet und dann automatisch im Rahmen des Lizenz- und Subscription-Vertrags auf alle Funktionen zugreifen kann. Die Anwender laden beispielsweise DWG-Zeichnungen direkt aus AutoCAD in ihren Online-Arbeitsbereich und verwenden AutoCAD WS, um die Zeichnungen zu überprüfen, zu editieren oder gemeinsam mit einem Kollegen zu bearbeiten. Dabei verfolgen beide die wechselseitigen Cursor-Bewegungen in Echtzeit, sehen etwaige Änderungen und Anmerkungen oder senden sich Hinweise in einem Chat-Fenster. Die Autodesk Design Review Mobile App dient dazu, 2D- und 3DDWF-Dateien auf mobilen Geräten wie iPad, iPhone und iPod touch unterwegs oder vor Ort zu prüfen, zu korrigieren und zu kommentieren. Die Produkte AutoCAD WS und Autodesk Design Review Mobile App sind im iOS App Store erhältlich. Die Bibliothek der Factory Design Suite, die via Cloud stetig aktualisiert und erweitert wird, und die Tests von Autodesk in den USA mit flexibleren Lizenzmodellen in der Cloud (etwa MoldFlow WS) sind weitere Beispiele. Autodesk Subscription-Kun- den erhalten darüber hinaus ausgereifte, neue Funktionalitäten für rechenintensive Aufgaben wie Inventor Optimization, die bislang nur Unternehmen mit teuren High-End-Supercomputern und Serverfarmen ausführen konnten. Aufgrund von begrenzten Ressourcen und Zeitdruck können Konstrukteure und Ingenieure heute meist nur eine sehr limitierte Anzahl an Projektideen validieren. Oft wählen sie daher einen eher pragmatischen Weg, eine grobe Überschlagsrechnung oder die Erfahrung: „Hat beim letzten Mal funktioniert“. Inventor Optimization bietet nun in der Cloud die Möglichkeit, für eine Konstruktion oder ein kritisches Bauteil mehrere Parameter zu variieren und die Form oder das Material im Blick auf ausreichende Festigkeit oder geringes Gewicht in einer FEM-Analyse zu optimieren. Wenn beispielsweise drei Parameter mit jeweils drei verschiedenen Werten zu untersuchen sind, sind neun Rechenläufe notwendig, um die Kombination der Parameter zu finden, die das Optimum liefert. Rechenintensive Optimierungen dieser Art erledigt Inventor Optimization in der Cloud, die sich hier als überlegen zeigt und – je nach Anwendung – solche Aufgaben um ein vielfaches schneller als ein Desktop-System erledigt. 65 Impressum Herausgeber und Geschäftsführer: Hans-J. Grohmann ([email protected]) DIGITAL ENGINEERING MAGAZIN im Internet: http://www.digital-engineering-magazin.de So erreichen Sie die Redaktion: Chefredaktion: Rainer Trummer (v.i.S.d.P.), [email protected], Tel.: 0 81 06 / 350-152, Fax: 0 81 06 / 350-190 Redaktion: Thomas Otto (ltd. Redakteur; -161, [email protected]), Birgit Wimmer (-160, [email protected]) Textchef: Armin Krämer (-156; [email protected]) Mitarbeiter dieser Ausgabe: Matt Bailey, Alexander Bay, Melanie Biskup, Jochen Dauber, Chris Douglass, Theo Drechsel , Michael Grupp, Alexander Hein, Martin Hespe, Dietrich Homburg, Michael Klocke, Martin Kracht, Philipp Mikschl, Andreas Zeiff. So erreichen Sie die Anzeigenabteilung: Anzeigenverkaufsleitung: Martina Summer (0 81 06 / 30 61 64, [email protected]) Mediaberatung: Maike Gundermann (0 72 72 / 7 70 95 10, [email protected]) Anzeigendisposition: Chris Kerler (-220; [email protected]) So erreichen Sie den Abonnentenservice: A.B.O. 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Vorzugspreis Euro 78,40 (Inland) für Studenten, Schüler, Auszubildende und Wehrpflichtige – nur gegen Vorlage eines Nachweises, im Ausland zuzüglich Versandkosten. 15. Jahrgang Erscheinungsweise: achtmal jährlich Einsendungen: Redaktionelle Beiträge werden gerne von der Redaktion entgegen genommen. Die Zustimmung zum Abdruck und zur Vervielfältigung wird vorausgesetzt. Gleichzeitig versichert der Verfasser, dass die Einsendungen frei von Rechten Dritter sind und nicht bereits an anderer Stelle zur Veröffentlichung oder gewerblicher Nutzung angeboten wurden. Honorare nach Vereinbarung. Mit der Erfüllung der Honorarvereinbarung ist die gesamte, technisch mögliche Verwertung der umfassenden Nutzungsrechte durch den Verlag – auch wiederholt und in Zusammenfassungen – abgegolten. Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung kann trotz Prüfung durch die Redaktion vom Herausgeber nicht übernommen werden. Copyright © 2011 für alle Beiträge bei der WIN-Verlag GmbH & Co. KG Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses Verbot fallen insbesondere der Nachdruck, die gewerbliche Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in elektronische Datenbanken und die Vervielfältigung auf CD-ROM und allen anderen elektronischen Datenträgern. ISSN 1618-002X, VKZ B 47697 Dieses Magazin ist umweltfreundlich auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Außerdem erscheinen bei der WIN-Verlag GmbH & Co. KG: Magazine: AUTOCAD & Inventor Magazin, DIGITAL MANUFACTURING, e-commerce Magazin, KMUplus Magazin, digitalbusiness, Virtual Reality Magazin Partnerkataloge: Autodesk Partnerlösungen, DIGITAL ENGINEERING SOLUTIONS, IBM Business Partner Katalog, Partnerlösungen für HP Systeme Datensicherheit Der Schutz der Kundendaten genießt dabei höchste Priorität und die Erfahrung mit Buzzsaw in über zehn Jahren sieht Autodesk als Beleg für sein Know-how in punkto Datensicherheit. Die Verschlüsselung des Datenverkehrs, die strenge Kon trolle der Zugriffsberechtigungen und mehrfache, redundante Sicherheitsmechanismen sind selbstverständlich. Beim Umgang mit Daten und der Diskussion des Datenschutzes sind verschiedene Datenarten zu unterscheiden. Die personenbezogenen Daten sind wohl die sensibelsten. Bei technischen Daten geht es darum, firmenspezifisches Wissen zu schützen, um nicht den technischen Vorsprung oder Auftraggeberdaten preiszugeben. Da Cloud Computing nicht bedeutet, dass alle Daten in einer Public Cloud liegen müssen, sind die Anforderungen im Detail und im jeweiligen Anwendungsfall zu prüfen, um die optimale Lösung zu finden. Eventuell bieten sich je nach Sicherheitsanforderung gemischte („hybride“) Formen von Public und Pri bw vate Clouds an. 1/2012 66 Vorschau Im nächsten Heft (erscheint am 31. Januar 2012) SIMULATION Special CAE-Funktionalität in CAD-Systemen Simulationstools integriert im CAD-System bieten einen Mehrwert im Entwicklungsprozess. Neben gesteigerter Benutzerfreundlichkeit und Durchgängigkeit kann sich die Integration auch förderlich auf die Genauigkeit und Effizienz der konstruktiven Lösungsfindung auswirken. Durch raschen Variantenvergleich und Optimierung lassen sich Kosten reduzieren. CFK (Carbon-faserverstärkter Kunststoff) – Konstruktion, Simulation und Fertigung Vor allem im Automobil- und Schiffbau könnten Verbundwerkstoffe vermehrt eingesetzt werden, wenn die Komplexität und der Zeitaufwand für Entwicklung und Produktion der Bauteile reduziert würden. Genau dieses Ziel verfolgt Siemens durch die Integration der industriespezifischen Engineering-Software von Vistagy in sein PLM-Industrie-Portfolio. Neue CAE-Funktionalität in SolidWorks 2012: Ergebnisse einer Strömungssimulation direkt auf die Schalengeometrie anwenden. SolidWorks Volumendarstellung der Composite-Lagen-Entwicklung mit FiberSIM, integriert in Siemens NX Modeling – am Beispiel eines Lüfterflügels für ein Jet-Triebwerk. Die Farben zeigen die Richtung der Lagen. HARDWARE Bild: Siemens 3D-Grafiklösungen (Grafikkarten, Rendersysteme) NVIDIA Maximus Workstations sind die erste einheitliche Plattform, mit der sich Konstruktion, Simulation und hochwertige Visualisierung kombinieren lassen, um einen interaktiveren und strafferen Entwicklungsprozess zu ermöglichen. Neue NVIDIA-Workstation ermöglicht es, Entwicklungsschritte wie 3D-Konstruktion, Simulation und Visualisierung parallel laufen zu lassen. Bilder: NVIDIA 1/2012 Praxisberichte Innovative Baugruppen und Komponenten Lesen Sie in Anwender- und Praxisberichten, welche innovativen und kostensparenden Technologielösungen neu auf dem Markt sind. Im nächsten Heft berichten wir über Antriebe und Automatisierungstechnologien für Werkzeugmaschinen. n be ga us atis 2 A gr Zeitschrift für Produktentwicklung, CAx-Technologien, Datenmanagement und Integration 7/11 September/Oktober Eine Publikation der WIN-Verlag GmbH & Co. KG D: Euro 14,40 CH: SFr 24,50 A: Euro 14,90 ISSN 1618-002X Innovative Lösungen für Konstrukteure und Entwickler www.digital-engineering-magazin.de PROMOTION Trends rechtzeitig erkennen mit einem persönlichen Abonnement 3D-Drucker Kostenreduktion durch Prototypen-Fertigung S. 18 Antriebstechnik Einbaufertige Lineareinheiten von MISUMI S. 36 Metallbearbeitung S. 46 Praxisberichte: Stahlbau und durchgängige CNC-Fertigung CO M O S F E E D V O N S I E M E N S I N D U S T RY S O F T WA R E Wirtschaftliche Anlagenplanung www.digital-engineering-magazin.de/abo www.digital-engineering-magazin.de DiE ultimativE lösung füR ihREn PRototyPEnbau Kompakt, erschwinglich und multimaterial: Die neue Objet260 Connex verwendet die weltweit einzige 3D-Drucktechnologie, die Prototypen mit bis zu 14 verschiedenen Materialeigenschaften in nur einem Druckvorgang herstellt. Sie können sicher sein, dass das Modell für jede noch so komplexe Idee dem Original in Bezug auf Optik, Haptik und Funktion in nichts nachsteht. ’’ Dank der Objet260 Connex wurden die visuellen und funktionalen Fähigkeiten unserer Prototypen deutlich verbessert, wodurch sie bestens für reale Funktionstests geeignet sind. Objet hat nicht nur unseren Produktentwicklungszyklus um mehrere Wochen verkürzt, sondern hat uns auch dabei geholfen, bereits sehr früh im Konstruktionsprozess den ’’ richtigen Weg einzuschlagen. Roland Essmann, Leiter Labor Controls bei Elster (führender Anbieter im Bereich Messtechnik), Deutschland besuchen sie uns auf der Euromold 29. November bis 2. Dezember 2011 Frankfurt/Main halle 11.0 stand D90 The Power to Create www.objet.de [email protected]