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nobleSee
2011
Das Magazin der Hohentwiel Schifffahrtsgesellschaft m.b.H.
Neue Hauben in der Küche
Starkoch Heino Huber für die Hohentwiel
Landgang im Heimathafen Hard
Interview mit Bgm. Harald Köhlmeier
Literatur an Bord
Worte sind eine edle Fracht
Rund um den See
Fahrplan 2011
Der beliebteste
Pegelstand am Bodensee
Willkommen an Bord der Träume
Editorial
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Es gibt keine Grenzen, wenn man ein Ziel vor Augen hat.
Immer, wenn wir alles klar machen für eine neue Saison, kommen mir manchmal kurz Zweifel, ob wir das
auch wirklich schaffen. Sie kennen das sicher. Man kann nicht mehr gut schlafen, tausend Dinge wandern
einem durch den Kopf. Und dann gelingt das kleine Wunder doch. Wir fahren hinaus auf den wundervollen
Bodensee mit diesem herrlichen Schiff, das mich auch heute, nach so vielen Jahren Dienst an Bord, immer
noch zutiefst berührt.
Vor Ihnen liegt die erste Ausgabe unserer „nobleSee“. Das offizielle Magazin der Hohentwiel Schifffahrtsgesellschaft erscheint ab heuer einmal jährlich, pünktlich zum Saisonauftakt im Frühling. Wir nehmen Sie
mit auf die Reise, werden für Sie hinter die Kulissen blicken, in die Tiefe der Geschichte eintauchen, Sie in
herrliche Landschaften entführen und mit unserem umfangreichen Programm hoffentlich dazu verführen,
unser herzlich willkommener Gast zu sein. Ich wünsche Ihnen nun beste Unterhaltung mit unserem neuen
Magazin und freue mich sehr auf ein baldiges Wiedersehen an Bord der Hohentwiel.
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Ihr Kapitän Adolf Franz Konstatzky
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Auf Hochglanz poliert.
So viel Glanz und Tradition will gepflegt sein.
Jährlich werden einige hundert Stunden allein in
die Pflege der Grand Old Lady investiert. Übrigens:
Diese Arbeiten erledigen auf der Hohentwiel vor
allem männliche Besatzungsmitglieder.
Aye aye, Captain!
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Wellness für die Damen.
Es gibt mehrere Gründe, weshalb wir alle Damen bitten, an Bord der Hohentwiel auf hohe oder zu spitze
Absätze (Mindeststärke 2 x 2 cm) zu verzichten. An
erster Stelle möchten wir, dass Sie sich in jeder Seelage absolut sicher fühlen. Natürlich dankt es auch
unser wunderschönes Schiffsparkett und strahlt
deshalb nach so vielen Jahren immer noch in voller
Pracht. Besonders aber wünschen wir Ihnen, dass der
Alltag außen vor bleiben darf und alle Damen entspannte und genussvolle Stunden an Bord erleben.
Laissez-faire mit Stil steht auf unserem Programm!
Inhalt
06 Ganz nah dran
Hard am Bodensee.
39 Rund um den See
Der Fahrplan 2011
12 Heino Huber - Neue Hauben in der Küche
Hohentwiel Gastronomiegesellschaft m.b.H.
40 Glück muss man haben
Für kleine Piraten.
16 Dinner zum Nachkochen
Gesunde Genüsse aus süßen Wassern.
41 Willkommen im Club
Verein Int. Bodensee-Schifffahrtsmuseum e.V.
18 Hollywood am See
Klappe auf, Film ab.
44 Es war einmal - und es war einmal schön!
Ausflug in die Geschichte.
22 Tausendundeine Pracht
Insel Mainau – Perle im See.
48 Das Herz, die Dampfmaschine.
Blick hinter die Kulissen.
26 Abtauchen und Auftauen
Urlauben mit Wohlfühlgarantie.
51 Dicker Fisch an der Angel
Landgang einer Lady.
28 Worte sind eine besondere Fracht
Literatur an Bord.
56 Stich für Stich ein Meisterwerk
Corporate Fashion: Markenzeichen Kleidung.
30 Im Hafen der Ehe
Plädoyer für mehr Gemeinsamkeit.
61 Quanten auf dem Sprung
VIB – Very Important Butler
32 Bühne des Lebens
Kultur am Wasser – Bregenzer Festspiele.
62 Nobler Start in eine neue Saison
Premiere an Bord.
34 Traumschiff zu chartern
Bestimmen Sie den Kurs.
65 Gute Scheine bringen Glück
Geschenkideen für jeden Anlass.
36 Jedem seine Fahrt
Die Hohentwiel macht Programm.
66Impressum
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Detailverliebt und reich bestickt.
Wir leben in einer Zeit, die geprägt ist von Zurückhaltung. Dezente, schnörkellose Eleganz dominiert
nicht nur die Architektur und Mode, sondern selbstverständlich auch den Umgang untereinander. Das
ist gut so, meinen wir und setzen mit der Hohentwiel
umso lieber einen kräftigen Kontrapunkt.
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Gaumenfreude
Das erste schwimmende Gourmet-Restaurant?
Warum nicht. Wir sind bereit dafür.
Damit Sie auch zu Hause nicht auf unsere
ausgezeichnete Küche verzichten müssen,
gibt es ab sofort eine kleine süße Verführung
zum Mitnehmen: Die feine Hohentwiel
Edelmilchschokolade – handgefertigt
aus mindestens 45% bestem
Madagaskar-Kakao.
e
24 Karat Tischkultur
Feines Porzellan aus Dubai.
Das Besteck aus Italien.
Seit Menschengedenken blüht der Welthandel
mit exotischen Waren aller Art
von möglichst weit her.
Wir sind stolz auf diese neuen Errungenschaften,
die unsere Tische schmücken und
das Auge hoch erfreuen.
Interview mit Bürgermeister Harald Köhlmeier von Eva Engel
Ganz nah dran
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Hard am Bodensee
Freizeit- und Erholungswert. Unsere Gäste lade ich
ein, Hard mit seiner rund 10 km langen Naturlandschaft am See zu entdecken: bei einem Spaziergang,
einer Radtour oder einer Bootsfahrt, aber auch kulturell und kulinarisch bieten wir so einiges an „Wellness für die Sinne“ an.
Besitzt jeder Harder auch ein Boot? In puncto
Schifffahrt gibt es natürlich eine lange Tradition,
da wir ja seit Jahrhunderten am See leben und
arbeiten. Was früher noch zum Broterwerb diente,
hat sich bis heute als „Seefahrer-Gen“ weitervererbt und ist nun für viele Harderinnen und Harder
zum Hobby geworden. In sieben Häfen gibt es rund
1350 Liegeplätze für Boote, etwa 70 % davon sind
Harderinnen und Harder, die diesem Hobby frönen.
Wie soll sich das Ufer Ihrer Meinung nach entwickeln? Allerorts wird mehr Gastronomie in
Ufernähe gefordert. Das Seeufer ist die Visitenkarte
von Hard und es hat wesentlichen Einfluss auf unsere Lebensqualität. Eine Weiterentwicklung kann also
nur unter äußerster Schonung der Naturlandschaft
erfolgen. In puncto Gastronomie am Seeufer können wir unseren Gästen ohnehin schon sehr viel anbieten: Das Cafe am See, die Restaurants Mole Hard,
Fischerheim am Schleienloch und Schwedenschanze, um nur einige zu nennen. Unter dem Aspekt, dass
wir auch ausgezeichnete Gastronomiebetriebe im
Ortszentrum haben, also quasi gleich um die Ecke,
denke ich, sind wir betreffs Kulinarik ohnehin schon
sehr gut ausgestattet.
In einen Hafen einzulaufen ist die eine Sache. Nach
Hause zu kommen, die andere. Geschützt in der
schönen Harder Bucht, liegt die Hohentwiel etwas
abseits vom großen Trubel am eigenen Steg vor
Anker. Hier ist sie zuhause. Hier darf sie ruhen und
Kraft tanken für neue Ausfahrten.
Hard ist außergewöhnlich. Die natürliche Uferlandschaft spiegelt auch den Ort wieder. Offen und
freundlich, dem See zugewandt, präsentiert sich die
beschauliche Gemeinde für den Besucher als bezauberndes Tor zum Bodensee. Ein Ort, an dem man
sich zurücklehnt und in die Ferne blickt. Eine Gemeinde, die zusammensteht und stolz ist auf ihre
einzigartige Umgebung.
Harald Köhlmeier ist amtierender Bürgermeister von
Hard. Bereits sein Vater hat die Marktgemeinde am
Bodensee jahrzehntelang erfolgreich geführt.
Die Menschen, die hier leben und arbeiten, die Natur,
die es zu schützen und zu pflegen gilt, all das ist für
Harald Köhlmeier nicht nur Politik und Arbeit, sondern vor allem ein persönliches Anliegen. Und wohl
kaum einer könnte besser darüber erzählen, als er:
Herr Köhlmeier, wenn es Hard nicht geben würde,
müsste man es dann erfinden? „Erfinden“ hat den
Beigeschmack eines künstlich fabrizierten Idealbildes. In Hard gibt es weniger etwas zu erfinden, als
vielmehr etwas zu entdecken. Viele landschaftlich
besonders reizvolle Orte, Menschen und Geschichten haben unseren Ort im Laufe der Zeit geprägt
und wir haben dadurch unsere eigene, ganz besondere Identität am Bodensee entwickelt. Hard bietet
nicht nur den Einheimischen viel an Lebensqualität,
sondern auch die Besucher schätzen den hohen
Ist die Bevölkerungszahl steigend? Wenn ja, welche
Bevölkerungsschichten siedeln sich neu in Hard
an? Rund 13.500 Einwohner genießen in Hard eine
ausgezeichnete Lebensqualität, denn trotz der Nähe
zu den regionalen Zentren hat sich unsere Gemeinde ihren ländlichen Charme bewahrt und verfügt
dazu über ein intaktes und gepflegtes Gemeinwesen. Ein starker Zuzug von jungen Familien, der
jüngst verzeichnet wird, zeigt, dass die Gemeinde
interessant und zukunftsgerichtet ist. Das liegt nicht
zuletzt an den attraktiven Flächen für Wohnimmobilien, die von der Gemeinde ausgewiesen werden.
Auch viele erfolgreiche Unternehmer stehen zum
Standort Hard oder siedeln sich neu an.
2000 Hektar Naturschutzgebiet sind eine große
Verantwortung. Wie aufwendig ist es für eine
Gemeinde, solch ein Gebiet zu erhalten und zu
pflegen? Unsere Naturschutzgebiete bieten seltenen
Tier- und Pflanzenarten ein Refugium, das sorgfältig bewahrt werden muss, andererseits wollen
wir diese Oase aber auch gerne vorzeigen und für
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den Tourismus nutzen. Der rechtliche Rahmen für
die Durchführung dieser „Pflege der Landschaft“ ist
durch den Naturschutz stark eingeschränkt. Insbesondere die öffentlich zugänglichen Naturschutzgebiete Ried, Rheindelta und Schleienlöcher werden
durch die Gemeinde einer kostenintensiven Pflege
der Fuß- und Radwege zugeführt, um sie als Naherholungsgebiet anbieten zu können.
Wenn man durch Hard fährt, zieht es einen unwillkürlich ans Wasser. Beeinflusst die Weite des
Sees auch die Psyche der Menschen hier? Am
Wasser zu sitzen und seinen Blick über die grüne
Landschaft und den See schweifen zu lassen oder
den Segelbooten bei ihren Windmanövern zuzuschauen, ist Erholung pur. Der See ist unser großes
Potential, aus dem wir immer wieder neue Kraft
schöpfen können, und das spürt man durch die Offenheit und Lebensfreude unserer Einwohner.
Die Hohentwiel lief im Jahr 1913 vom Stapel und
hat heute ihren Heimathafen in Hard. Wie groß
war Hard damals? Ein typischer Fischerort? Wie
hat sich der Ort inzwischen verändert? Als die
Hohentwiel zum ersten Mal auslief, hatte Hard rund
3600 Einwohner und 208 Häuser. Hard entwickelte
sich im Laufe seiner abwechslungsreichen Geschichte von einem reinen Bauern- und Fischerdorf zur
aufstrebenden Tourismus-, Wirtschafts- und Wohngemeinde. Umgeben von geschützten Erholungslandschaften und einzigartigen Grünoasen sind wir
heute einer der wenigen Orte im Dreiländer-Eck mit
unverbautem und naturnahem Seeufer.
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Wie stark beeinflusst der Tourismus am Bodensee im Sommer das Leben im Ort? Im Sommer
pulsiert das Leben am See, wo sich Radler, Spaziergänger und Freizeitsportler tummeln, darunter vor
allem auch Segler- oder Motorbootfahrer, die in
unseren Häfen anlegen. Davon profitieren unsere
Gastronomie und Hotellerie, die in der warmen Jahreszeit gut gebucht sind. Besonders freuen wir uns
auch über die vielen Gäste, die uns schon seit vielen
Jahren treu sind. Die neue Radwegbrücke mit einer
eigens ausgebauten Zulaufstrecke wird zukünftig
viele Radler nach Hard „lotsen“ und eine weitere Belebung bringen.
Das neue „Hotel am See“ bietet höchsten Komfort in direkter Seenähe. Glauben Sie, dass die
Bodenseegemeinden Nachholbedarf in punkto
Tourismus haben bzw. dieser noch ausbaufähig
ist? Speziell für eine Gemeinde wie Hard ist die Tourismus- und Freizeitwirtschaft eine wichtige ökonomische Basis, die sich bei uns aber eher auf die
Sommersaison konzentriert. Mit dem neuen „Hotel
am See“ haben wir für die Tourismusgemeinde Hard
einen echten Glanzpunkt bekommen. Damit schließen wir eine Lücke in unserem touristischen Angebot.
Die Überraschung ist gelungen. Der neue gastronomische Geschäftsführer der Hohentwiel
Gastronomiegesellschaft m.b.H. heißt Heino Huber von Eva Engel
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Neue Hauben in der Küche
Er könnte überall das Zepter schwingen. Die Welt
trägt Künstler wie ihn mit Entzücken auf ihren Schultern. Aber er bleibt hier. Er liebt die Jahreszeiten, das
Zyklische. Er ist durch und durch Europäer. Ein Freigeist. Ein Denker. Heino Huber, Haubenkoch, Buchautor, mehrfach ausgezeichnet mit allen Ehren, die
der gastronomische Fachadel zu vergeben hat, ist
vor allem Mensch geblieben. Einer, der kompromisslos liebt, was er tut.
Seit mehreren Monaten steht er unter Strom. Viele
Bühnen gilt es gleichzeitig zu bespielen und er tut
es mit einer Verve, die zu bewundern ist. Er lässt alle
Zweifler im Regen stehen und scheint wie neu geboren. Das Deuring Schlössle in Bregenz bleibt bis auf
Weiteres sein Hauptquartier, sein Reich, in dem er in
einzigartigem Ambiente höchste Kochkunst zelebriert. Im neu eröffneten Gasthaus Maurachbund
am Tor zur Bregenzer Altstadt, kreiert Huber mit seinem Team die Liebe zum Einfachen und Ehrlichen.
Eine Küche, die mit dem Alltag versöhnt. Und jetzt
die Hohentwiel. Die Hohentwiel? Ein Schiff, das einer
Legende gleich jeden Sommer über den Bodensee
gleitet. Traumhaft schön. Nun kocht also Heino Huber auf einem königlich anmutenden Schiff. Klingt
wie ein Märchen, fast zu gut, aber 100%ig wahr.
Von Landgängen und neuen Ufern.
Der 1962 geborene Lustenauer ist eine erklärte
„Wasserratte“. Die Großeltern besitzen direkt am
See ein Grundstück im Naturschutzgebiet Fußach.
Er verbringt seine Kindheitssommer im Bubenparadies. Bereits mit fünf Jahren kann er schwimmen,
segeln und natürlich fischen. Bis heute spielt der See
eine große Rolle im Leben des Vielbeschäftigten. Als
Präsident des Bregenzer Wasserskiclubs ist ihm der
Kontakt zum Wasser so selbstverständlich wie das
Filetieren eines Zanders. Der Besitz eines Katamaran
Tornado, dem schnellsten Zweimannboot der inter-
nationalen Klasse, spricht für sein Temperament und
seinen Sportsgeist.
Nach Kindheitsidylle am See folgt die Förderung
jener Talente, die da sonst noch in ihm schlummern. Der Junge kocht, und er tut es gern und gut.
Er maturiert in Österreichs gastronomischer Eliteschule Schloss Kleßheim und sammelt erste Erfahrungen bei seinem Vater Ernst Huber, der selbst ein
anerkannter Spitzenkoch war. Irgendwann muss er
dann fort, hinein ins Abenteuer Leben. Die Stationen lesen sich wie der Fahrplan zu einer besonderen Biographie: Er lernt bei Cipriani in Harry’s Bar
in Venedig, Taillevent und Faugeron in Paris, Eckart
Witzigmann in München und schließlich wieder daheim, im geliebten Vorarlberg. 1989 übernimmt er
das exklusive Gourmethotel „Deuring Schlössle“ in
der historischen Altstadt von Bregenz. Sieben Jahre
später erhält er die Gault Millau-Auszeichnung mit
3 Hauben und 17 Punkten für „absolute kulinarische
Höhepunkte“. Ein Meilenstein, der viele Türen öffnet.
Der See gibt die Richtung vor.
Fische sind seine absolute Spezialität. Nicht umsonst
wurde Heino Huber von Gourmet-Papst Christoph
Wagner, Co-Autor seines Buches „Fischküche“, zu
einem der fünf besten Fischköche Österreichs ernannt. Alles aus Bach, Fluss, Teich und See hat seine
ungeteilte Aufmerksamkeit. An Bord der Hohentwiel
wird der Fisch eine bedeutende Rolle einnehmen.
„Es liegt in der Natur der Sache, dass wir auf dem
Bodensee selbstverständlich nur das Beste aus heimischen Gewässern servieren.“
Die logistische Herausforderung hat ihn zudem von
Anfang an interessiert. Als ihm Kapitän Adolf Franz
Konstatzky seine Vorstellungen von der neuen Gastronomie an Bord der Hohentwiel präsentiert, erkennt Heino Huber sofort, worin der spezielle Reiz
dieser Aufgabe liegt. „Die Hohentwiel ist ein einzig-
„Ich schwimme nicht
gegen den Strom.
Ich schaffe mir lieber
mein eigenes Meer
an Möglichkeiten.“
Heino Huber
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artiges Schiff, das natürlich die bestmögliche Küche
verdient.“ Erklärtes Ziel beider Geschäftsführer der
neu gegründeten Hohentwiel Gastronomiegesellschaft: „Die Präsentation und Frische der Speisen
und Getränke an Bord muss keinen Vergleich mit
gehobener Gastronomie an Land scheuen.“
Die neue Schiffsküche ist ein Meisterstück geworden.
Heino Huber und Kapitän Konstatzky sind stolz. Die
reine Finishingeinheit an Bord ist ausgestattet mit
dem Besten, was die Gastrotechnik bietet. Das hoch
professionelle Küchenteam unter der Leitung von
Heino Huber bereitet sämtliche Arbeitsgänge in der
unmittelbar am Landesteg der Hohentwiel gelegenen „Landküche“ vor. Alles, was nicht vorbereitet
werden kann, wird dann an Bord vollendet. Hier herrschen übrigens dieselben strengen Qualitätskriterien,
die in allen Huber-Betrieben gepflegt werden: In die
Küche kommt nur, was auch bei Tisch brillieren kann.
Die Hohentwiel-Küchen an Land und
Bord wurden vollständig erneuert,
u.a. mit einzigartiger Küchentechnik
Fischküche
aus Bach, Fluss, Teich und See
von Heino Huber, Christoph Wagner
der Fa. Bohner aus Bad Waldsee,
Baden-Württemberg.
Pichler Verlag
220 Seiten, mit zahlreichen Fotos von
Kurt-Michael Westermann
€ 24,90
ISBN: 978-3-7088-0421-7
Ernährungsmediziner aus allen Ländern sind sich
einig: Wir sollten unseren Speiseplan fleischärmer
gestalten und dafür zweimal pro Woche Fisch
essen. Ebenso einig sind sich Ökologen, dass der
Zustand der Meere eine solche Versorgung in den
nächsten Jahren keinesfalls zulassen wird. Seen,
Teiche, Flüsse und Bäche bieten sich daher als
„Ausweichquartier“ für Fischgenießer an. Denn
gerade die süßen Wasser sind für Fischgourmets
bestens sortiert. Forellen, Saiblinge, Zander und
Welse bieten ein echtes „Gesundheitsreservoir“ an
mehrfach ungesättigten Fettsäuren und wirken sich
günstig auf den Cholesterinspiegel aus. Vor allem
aber erfreuen Süßwasserfische den Gaumen und
regen die Kreativität guter Köche, wie eben Heino
Huber, einem der besten Fischköche Österreichs, an.
„Die Hohentwiel ist ein schwimmendes Museum, ein
Zeitzeuge von unschätzbarem Wert für die Nachwelt.
Wir möchten diesem Kulturgut Rechnung tragen und
nur den besten Service an Bord bieten. Exzellente
Küche und außergewöhnliches Ambiente gehören
für mich untrennbar zusammen. Mit Heino Huber
konnten wir einen kreativen, verantwortungsvollen
und überaus kompetenten Partner mit ins Boot holen
– darüber freue ich mich persönlich besonders.“
Kapitän Adolf F. Konstatzky
Gesunde Genüsse aus süßen Wassern. Rezepte von Heino Huber.
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Dinner zum Nachkochen
zurückgehen und langsam köcheln lassen. Ganz
vom Herd nehmen und vor dem Passieren durch
ein Tuch noch einmal ca. 30 Minuten stehen lassen.
Dann können die zarten Aromen richtig aufgenommen werden, nicht umsonst heißt dieser Gundfond
in Frankreich fumet de poisson (also so wie der Rauch,
Duft). Ganz im Gegensatz zu einer kräftigen Rindssuppe, die durch längeres Kochen immer aromatischer wird, entwickeln sich beim Fischfond leicht tranige und unangenehme Töne, wenn dieser zu lange
köchelt oder zieht. Um das Aroma zu intensivieren,
kann der Fond nach dem Abseihen reduziert - also
eingekocht - werden.
Hechtnockerl
500 ml Weißweinsud:
250 g Wurzelgemüse (Karotten, Lauch, Sellerie,
Petersilienwurzel, Fenchel)
500 ml Weißwein
1 Zitrone
Salz, Pfefferkörner, Lorbeerblatt, Fenchelsamen
Kräuter nach Belieben (Petersilienstängel)
Alle Zutaten mit 2 Liter Wasser kalt am Herd aufsetzen
und nur kurz köcheln lassen. Eignet sich vor allem zum
Pochieren von zart schmeckendem, magerem Fisch.
150 g Hechtfarce:
300 g Hechtfleisch, 1 EL Pernod, 3 EL Noilly Prat
(franz. Wermut), 1 Ei, 300 ml Sahne, Salz, Pfeffer,
Cayennepfeffer
Alle Zutaten entweder mit einem professionellen Cutter
oder einem Standmixer zerkleinern.
Pot au Feu von Bodenseefischen mit Hechtnockerl
Die Fischstücke in wenig Fischfond pochieren, den
Rest des Fonds für das Servieren erhitzen und gut
abschmecken. Die Hechtnockerl aus der Hechtfarce
so klein wie möglich abstechen und in Weißweinsud
oder kräftig gesalzenem Wasser pochieren.
Die Fische und Hechtnockerl auf die Teller verteilen,
mit Tomatenwürfeln, blanchiertem Gemüse, Kräutern und Safran schön anrichten und mit der heißen
Fischsuppe übergießen.
Zutaten für 6 Personen
600 g Fischfilets
(Aal, Felchen/Reinanke, Egli/Flussbarsch,
Lachsforelle, Zander)
600 ml Fischfond, gut abgeschmeckt
Fischfond
750 g Fischkarkassen
250 g Wurzelgemüse
(Karotten, Lauch, Sellerie, Petersilienwurzeln, Fenchel)
200 ml Weißwein
1 Zitrone
4 cl Pernod
10 cl Nolly Prat (französischer Wermut)
Salz, Pfefferkörner, Lorbeerblatt, Fenchelsamen,
Cayennepfeffer, Curry, einige Safranfäden, Kräuter
nach Belieben (Petersilienstängel)
Alle Zutaten mit 2 Liter Wasser kalt am Herd aufsetzen. Möglichst rasch aufkochen lassen, es ist aber
wichtig, den Moment zu erwischen, bevor der Fond
richtig zu kochen beginnt. Dann auf kleine Hitze
Mariniertes Gemüse mit Eglifilets, Kräutern und Blüten
Mariniertes Gemüse mit Eglifilets, Kräutern und Blüten
Zutaten für 6 Personen
Für das Gemüse 1 Zucchini
1 Karotte
1 Kohlrabi
frische Erbsen
Für den Salat
Wiesenkräuter aus Wildsammlung (Beifuss, Frauenmantel, Spitzwegerich, Wiesenschaumkraut, Scharbockskraut, Bachbunge etc.) Blüten aus Wildsammlung oder
Garten, Kapunzinerkresse, Bergstiefmütterchen, Himmelschlüssel, Malve, Tigaten... und vieles mehr.
300 g Eglifilets
50 g Butterschmalz
50 ml Grund-Vinaigrette (3 Teile Öl und 1 Teil Essig, Salz,
Pfeffer, Prise Zucker)
20 ml natives Olivenöl
20 ml Fischfond oder Weisswein
Tomatenpesto Das Gemüse putzen und in dünne Scheiben oder Bänder schneiden... in Salzwasser blanchieren oder noch
besser im Dampfgarer kurz garen. Wildkräuter kräftig
durchwaschen und umgehend abtropfen. Dann aus
den Bändern und Kräutern mit der Ruccola einen gefälligen Salat anrichten. Mit Grund-Vinaigrette und nativem
Olivenöl beträufeln. Die Eglifilet in Butterschmalz kurz
links und rechts anbraten und auf dem Salat anrichten.
Quelle: „Fischküche aus
Bach, Fluss, Teich und See.“
von Heino Huber
und Christoph Wagner
Kneipp Verlag
„Die Kennung der Maschine ist Gold Null Charly Sierra Charly. Ermitteln Sie das Flugziel.“ „Das ist
ein Privatflug nach Österreich, Bregenz. Müsste jeden Moment abheben.“ „Autorisieren Sie eine
Maschine für 007. Und Bond. Wenn Sie nicht gleich jeden Verdächtigen umbringen, wäre ich Ihnen
zutiefst verbunden.“ „Ja Ma´am. Ich tu mein Bestes.“ Aus ein Quantum Trost.
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Hollywood am See
Nachts am Flughafen. Ein Privatjet landet und weiße
Schrift leuchtet auf: Bregenz-Austria. Moment mal.
Bregenz hat überhaupt keinen Flughafen! „Nur“
eine Seebühne und einen Schaufelraddampfer, der
Zuschauer zur Aufführung chauffiert und wieder
abholt. Genau diese Szene ist Ende 2008 auf den
Kinoleinwänden der Welt zu sehen. In kurzer Zeit ist
die Hohentwiel Schauplatz von drei internationalen
Kinoproduktionen.
James Bond legt an.
Ob es uns bald so gehen wird wie den Menschen
in Los Angeles, die im Kino sitzen und einen Film
schauen, in dem ein Kino zu sehen ist, in dem sie
sitzen? Auch ein Venezianer mag Erfahrung damit
haben, die Brücke vor seiner Wohnung regelmäßig
in einem Megaplexx bewundern zu können.
Für unsereins aber ist es schon aufregend, in einem
DVD-Menü neben SIENA, LONDON und PORT-AU
-PRINCE plötzlich BREGENZ aufblinken zu sehen.
Der neue Bond. Ein Film wie jeder andere? Wohl
kaum. „Ein Quantum Trost“ nahm weltweit in wenigen Monaten 575 Millionen Dollar an den Kinokassen ein und brach in Großbritannien den Rekord von
„Harry Potter und der Feuerkelch“. Allein in Deutschland sahen den Film zehn Tage nach seiner Premiere
über 3 Millionen Besucher.
d
„Bond, Sie haben in Bregenz
einen Mann getötet“, M.
Es ist Tradition, für James-Bond-Filme die schönsten
Plätze der Welt zu suchen.
So betrachteten die Drehbuchautoren Fotos von der
Seebühne und der Hohentwiel, ließen sich inspirieren
und schrieben dann das Skript.Zum Casting in Bregenz
versammelten sich vor dem Kornmarkttheater 5200
Fans, 1500 wurden ausgewählt; zu diesem Zeitpunkt
ahnten sie noch nicht, dass es im Frühling 2008
unterdurchschnittlich kalt werden würde und sie in
festlicher Kleidung nächtelang ausharren werden.
Die Hohentwiel, Kapitän Konstatzky und die gesamte
nautische Crew sind für 5. und 6. Mai gebucht – die
beste Buchung seit Sommer 1913. Damals kamen
innerhalb eines Monats König Friedrich August III. von
Sachsen und Graf Ferdinand Zeppelin an Bord. Die
Aufregung ist heute genauso groß. Wird die Szene
den Schnitt überleben? Bald herrscht Gewissheit:
Der Dampfer ist im Film!
Majestätisch macht er sich auf der Leinwand, wenn
er neben der Seebühne landet. Elegant gekleidete
Menschen schreiten von Bord, unterdessen sich
der britische Geheimagent eine Verfolgungsjagd
liefert und sich durch das 300 Tonnen schwere Auge
der Tosca-Bühne kämpft, während sich in Rauch
gehüllte Priester in der blauen Iris versammeln und
die Sänger Puccinis Opern-Thriller schmettern. Was
für ein Moment.
Der Atem des Himmels berührt.
Einen mindestens so ergreifenden Moment erlebt
Reinhold Bilgeri am 25. August 2010, als für ihn
vor dem Festspielhaus ein roter Teppich ausgerollt
wird zur Premiere seines Films „Der Atem des
Himmels“. Die Feier beginnt am Nachmittag auf
der Hohentwiel, wo sich Schauspieler, das Filmteam
und zahlreiche Prominenz auf die ausverkaufte
Vorführung einstimmen.
„Der Raddampfer pflügte durch schwarzes Wasser.
Erna nahm ihr Glas in Empfang, prostete ihm zu und
drehte sich zur Sonne hin, die schon tief über den
Schweizer Bergen stand“, schreibt Bilgeri in seinem
2005 erschienen Roman mit dem selben Titel.
z
„Gerade die Tatsache, dass die Hohentwiel
einst fast zum Wrack verkommen war,
hat meine Phantasie beflügelt.“
sagt der Autor und Filmproduzent. Für seine Geschichte holt er das Schiff ins Leben zurück „in allem
Glanz und aller Herrlichkeit“. Drei Tage reichen für
die Dreharbeiten auf der Hohentwiel: ein Tag für die
Begehung, einer um das Setdesign vorzubereiten,
einer um zu drehen.
„Die Zusammenarbeit mit der Schiffscrew war eine
helle Freude, die haben sich bis hinauf zum Käpt´n
für uns ins Zeug gelegt, weil sie wussten, dass wir hier
an einem Traum arbeiten, der erfüllt werden wollte.
Die Hohentwiel konnte auch nur wiedergeboren
werden, weil jemand an sie glaubte“, erzählt Bilgeri.
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Wettertechnisch verlaufen die Dreharbeiten perfekt
- kein Seegang, ein warmer Herbsttag über glattem
Wasser. Genau wie im Roman.
Nach Bilgeris Wünschen, der nicht nur Buch und
Drehbuch geschrieben, sondern auch produziert und
Regie geführt hat, manövriert Kapitän Konstatzky sein
Schiff immer wieder ins rechte Licht und setzt ihm
damit ein Denkmal auf großer Leinwand.
I
„Alles verlief so glatt, wie´s Wasser war.
Das grandiose Schiff, das passende Wetter, die
freundliche und kompetente Crew verhalfen
zum schönsten aller Drehtage. Der Atem des
Himmels war greifbarer denn je…“
Man nehme eine große Portion Emotion,
hülle sie in edles Tuch, kehre die Krümel
des Firlefanz getrost unter den Teppich und
präsentiere mit der Unerschrockenheit eines
tibetischen Mönches seine goldene Idee.
Wir helfen Ihnen gerne dabei.
agenturengel
werbung und kunst
Marktplatz 14
6850 Dornbirn Austria
T +43 (0)5572 398182-0
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A Dangerous Method verführt.
Bald darauf wird die Hohentwiel zum dritten Mal in
zwei Jahren Schauplatz einer internationalen Kinoproduktion. „A Dangerous Method“ spielt kurz vor
dem ersten Weltkrieg und handelt von den Psychoanalytikern C. G. Jung, Sigmund Freud, und deren
Affären mit einer jüdischen Russin.
In den Hauptrollen sind Michael Fassbender („Inglorious Basterds“), Viggo Mortensen („Herr der
Ringe“) und Keira Knightley („Fluch der Karibik“) zu
sehen.
Auf der Suche nach geeigneten Drehplätzen reist
Regisseur David Cronenberg im Sommer 2009
durch Europa. Diese Reise führt ihn auch an den
Bodensee. Er sieht den Dampfer und weiß:
NM
„Dieses Schiff muss ich haben!“
Kurzerhand verlegt er die Handlung, die eigentlich
am Zürichsee spielen und dort gedreht werden
soll, an den Bodensee. Skeptiker argumentieren, es
sei doch bekannt, dass die Hohentwiel auf dem Bodensee und nicht auf dem Zürichsee fährt. Cronenberg nimmt das in Kauf und möchte auf keinen Fall
den Namen des Schiffes ändern. Der Film soll 2011
in die Kinos kommen.
Die Klappe fällt hingegen noch lange nicht – bald
wird sich wieder ein Regisseur in den Schaufelraddampfer verlieben und ihn auf die großen Leinwände
der Welt zaubern.
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Sorgen legt man gut verschnürt am Ufer ab,
wo sie geduldig auf einen warten, bis man
sie wieder abholen kommt. Das Schiff legt ab.
Majestätisch erhebt sich das Panorama der
verschneiten Alpenkette in der Ferne.
Und im smaragdgrünen Wasser taucht ein
tropfenförmiges Eiland auf.
Die Insel Mainau Tausendundeine Pracht
Anlegeplatz. Drei jüngere und eine ältere Frau wanken von Bord und kichern wie übermütige Mädchen
– es ist nicht das schaukelnde Schiff, sondern zuviel
Prosecco, den sie an Bord getrunken hatten, um den
runden Geburtstag der Mutter zu feiern. Schon lange hatte sie sich wieder einen Sonntagsausflug mit
ihren Töchtern gewünscht. Wie früher.
Der Sonntagsausflug früher…
war nicht immer schön. Widerspenstiger Nachwuchs
wurde gewaltsam durch Parks geschleift, an klebrigen Händchen voller Bestechungs-Eis. Geschwister
wurden in selbst genähte Kleidchen gesteckt und
heulend aus Drecklachen gezogen. Finstere Gedanken an verpasste Fernsehserien überschatteten den
Tag. Tanten und Großmütter schauten Grab-Pflänzchen in einbetonierten Blumeninseln an. „Gut, dass
wir die Kinder nicht mitgenommen haben.“ Die Frauen nicken, sehen sich um und fragen sich, wo die Primeln von damals sind.
In Shakespeares Garten…
blühen eine Million Tulpen, Narzissen und Hyazinthen im Frühlingsgras, als habe Gott mit Farbe her-
umgespritzt. Allein in den Wiesen an der Südflanke
der Mainau pflanzen Gärtner alljährlich über 100.000
Tulpenzwiebeln in 400 Sorten. Soviel Schönheit tut
fast weh, will festgehalten werden. Fotoapparate,
Smartphones, i-pods und Digitalkameras werden
gezückt. Einen Augenblick! Flattert zwischen den
Blumen ein hauchzarter Luftgeist, blass wie Elfenbein, von Schleiern umhüllt, mit Blüten im Haar? Wie
es hier wohl bei Vollmond aussieht? Shakespeare
muss auf der Mainau gewesen sein, als er den „Sommernachtstraum“ schrieb. Die Seele baumelt. Die
Fantasie fliegt.
2500 Jahren bekommen sie viel Aufmerksamkeit.
Die Orchideenausstellung im Palmenhaus gilt als
eine der bedeutendsten Europas. 3000 kunstvoll arrangierte Orchideen berauschen, schimmern in sattem Violett, sind nahezu durchsichtig oder kanariengelb und verwandeln das monumentale Glashaus in
einen aufregenden Dschungel.
V
„Bäume sind Gedichte, die die Erde in den
Himmel schreibt.“ Khalil Gibran
:
„Was die Raupe Ende der Welt nennt, nennt
der Rest der Welt Schmetterling.“ Laozi
Wundervolle Flügel haben sie, die Schmetterlinge.
Umgeben von rauschenden Wasserfällen und exotischen Gewächsen fliegen bis zu 1000 bunte Falter
von 80 verschiedenen Schmetterlingsarten frei zwischen den Besuchern, bei tropischen 26 Grad und 80 90 Prozent Luftfeuchtigkeit. Wöchentlich werden 400
Puppen von Züchtern aus Costa Rica, England und
Holland geliefert. Das Schmetterlingshaus auf der
Mainau ist das größte seiner Art in Deutschland. Im
Schmetterlingsgarten unweit davon dienen ausgesuchte Blüten- und Honigpflanzen auf 500 m Fläche
als Eiablageplatz, als Futterpflanzen für die Raupen
oder als Nektarlieferant für die Schmetterlinge. Ein
faszinierendes Schauspiel!
2
Düfte, Kräuter und Orchideen.
Der Duftgarten im Hangbereich betört mit mehr als
150 verschiedenen Duftpflanzen die Sinne. Was es
alles gibt! Vielleicht sollte man den Garten daheim
doch neu gestalten. Den Kräutergarten wiederbeleben, mit Engelwurz, Herzgespann, Bibernelle und
Thymian. Damit man sie nicht vergisst, wie Steckrüben, Pastinaken und Schwarzwurzeln, um die man
sich auf der Insel Mainau in diesem Sommer besonders kümmert. Orchideen haben´s da leichter. Seit
Müllers „Linde vor dem Tore“, Fontanes „Birnbaum“,
J.R.R. Tolkiens „Ents“ – der Baum war immer ein Gefährte des Menschen, wurde besungen, beschrieben
und bewundert. Großherzog Friedrich I., der 1853
die Insel erwarb, ließ nach und nach fremdländische Gehölze aus fast allen Kontinenten auf dem
Hochplateau der Insel anpflanzen. Heute wachsen
hier Weihrauchzedern, japanische Zierkirschen und
Trompetenbäume. Arboretum wird die Sammlung
24 | 25
genannt, abgeleitet vom lateinischen Wort Arbor
(=Baum). Besonders sind die Urweltmammutbäume, auch Metasequoien oder chinesisches Rotholz
genannt. Erst im Jahr 1941 in einer unzugänglichen
Bergregion in China entdeckt, war dieser Baum zuvor
nur durch Fossilienfunde bekannt.
Schwedischer Krieg und Frieden.
Erste Besiedelungsspuren auf der Insel Mainau reichen bis 3000 vor Christus zurück. Eine bewegte
Geschichte folgt. Während des Dreißigjährigen Krieges landeten schwedische Truppen mit 13 Schiffen
am Ufer der Mainau, die mit doppelten Mauern geschützt war. Die Insel wurde so schlecht verteidigt,
dass die Schweden die Insel schon am vierten Tag
einnehmen konnten. Nach dem Westfälischen Frieden 1649 verwüsteten die Schweden die Insel und
zogen mit Beute im Wert von 4,5 Mio. Gulden ab. Ist
es Ironie, dass die Insel 1907 ausgerechnet Königin
Viktoria von Schweden vermacht wurde? Ihr Sohn
Lennart heiratete eine Bürgerliche, verzichtete auf
sämtliche Titel und eine mögliche Thronfolge, machte das Eiland zu seinem neuen Zuhause und sagte:
„Sie ist eine kokette kleine Dame, diese Mainau, die
stets und ständig große Aufmerksamkeit fordert,
noch mehr Liebe und vor allem unaufhörlich neue
Kleider.“
Die Royale Gesellschaft m.b.H.
Lennarts Tochter, die Gräfin Bettina Bernadotte
wuchs mit ihren vier jüngeren Geschwistern auf
dem Schloss der Insel Mainau auf und besuchte
öffentliche Schulen in Konstanz. Schon als Schülerin arbeitete sie auf der Insel ihres Vaters, unter anderem als Eisverkäuferin oder im Garten. 2007 übernahm sie die Geschäftsführung der Mainau GmbH.
Die Gesellschaft beschäftigt ganzjährig 150 Personen,
sowie weitere 150 Saisonkräfte im Sommer und
arbeitet ohne staatliche Subventionen.
Gräfin Bernadotte lebt mit ihrem Mann und den
drei Kindern in Konstanz. Sechs Tage im Monat hat
sie im Kalender nur für die Familie reserviert, auch
in der Hochsaison. Für ihre Tochter hat sie am 3. Juni
2007 eine Magnolie gepflanzt. Bernadotte besitzt
die schwedische Staatsbürgerschaft und spricht
Deutsch, Schwedisch, Englisch, Französisch und
Spanisch. Kultur hat für sie einen hohen Stellenwert:
Stahlskulpturen des Bildhauers Thomas Röthel werden ab 7. Mai im Mainaupark ausgestellt. Die Reihe
„Jazz unter Palmen“ startet am 10. Juni und unter
dem Motto „Klingende Mainau“ gibt es am 14. Mai
wieder ein Hörerlebnis.
Captain Hook und Peter Pan zu Gast.
Unsere vier Besucherinnen haben sich inzwischen
im Schlosscafé gestärkt und schauen beschämt den
Kindern auf der fahrenden Holzeisenbahn und in
der „Wasserwelt“ zu. „Schade, dass wir unsere Kinder nicht mitgenommen haben.“ Ein mit 170.000
Litern Wasser gefüllter See auf der Insel gehört zu
den schönsten Spielplätzen am Bodensee. Die kleinen Piraten fahren mit Flößen oder ziehen sich an
Holzfähren hin- und her. Rundherum Holzhäuser als
Klettergerüste, die mit Hängebrücken und Kettenstegen verbunden sind. Dazu Wasserrinnen und extra Matschtische. Das ist anders als früher. Im Kiosk
am Spielplatz steht ein Wäschetrockner – sollten
die Kinder allzu tief in die Wasserwelt eingetaucht
sein, können die Eltern die nassen Klamotten selber
trocknen. Für die Kleinen gibt es ein Pfauengehege,
einen Bauernhof und einen Streichelzoo mit Ziegen
und Ponys.
Als die Frauen wieder das Boot betreten, fragen sie
sich eines: Warum hatten sie die Idee zu diesem
Sonntagsausflug nicht schon früher? Spätestens im
Sommer, wenn die 30.000 Rosenstöcke blühen, werden sie wiederkommen. Und im Herbst, wenn die
Dahlienfelder leuchten. Auf der Mainau muss man
zu jeder Jahreszeit gewesen sein.
Mainau Insel Cruise 2011
Sonntag, 29. Mai 2011
Sonntag, 28. August 2011
Information und Buchung:
[email protected]
T +43 (0)5574 63560
Der ideale Urlaubsort liegt laut Umfrage eines großen deutschen Reiseveranstalters direkt am
Wasser, besticht durch unberührte Natur, beste Wasserqualität, saubere Strände, bietet kulinarische
und kulturelle Highlights, sowie eine gewisse Nähe zur eigenen Kultur. Zudem ganz oben auf der
Wunschliste stehen: Ein gepflegtes Wellness- und Schlechtwetter-Angebot.
Abtauchen und Auftauen
Ja, natürlich ist es in Thailand schön. Italien ist auch
eine Reise wert. Und erst die Côte d’Azur – Nizza,
Cannes. Sie wollen da aber nicht ernsthaft im Sommer hin. Sie wollen eigentlich direkt am Wasser wohnen, in blitzsauberem frischem Süßwasser ausgiebig
baden und schwimmen, Speisen und Getränke genießen, die aus der Region stammen und höchsten
Ansprüchen gerecht werden, eine Natur erleben,
die alles zu bieten hat und von Menschen umgeben
sein, die eben diese sehr zu schätzen wissen.
Das ideale Hide-Away an Mitteleuropas drittgrößtem
Binnensee hat jetzt einen Namen:
Seehotel Am Kaiserstrand.
Nach zweijähriger Umbauzeit und Renovierung
wurde es pünktlich zur Sommersaison 2010 eröffnet. Das neue Seehotel Am Kaiserstrand mit seinen
****Sternen ist ein Gesamtkunstwerk mit direkter
Seeanbindung. Und wenn wir sagen „direkt“, dann
meinen wir, hier kann man – ohne eine Straße überqueren zu müssen – am frühen Morgen im Bademantel rausspazieren, über den Steg ins Badehaus
wandern, sich auf dem Deck eine Liege aussuchen,
die Stiegen in den sauberen Bodensee hinabschlendern und einfach drauflosschwimmen. Das klingt
nicht nur phänomenal, das ist auch mindestens so.
Bewegte Zeiten im Glanz der Monarchie.
Genau vor einem Jahrhundert hat sich der in der
Lochauer Bucht gelegene Edelsitz Maihof in eine
prächtige Herberge verwandelt. Das war im Juni
1910. Noch während der österreichisch-ungarischen
Monarchie verwandelte sich dieses einzigartige
Fleckchen Erde in eine wahre Boomtown.
Kaiser Karl I. genoss 1917 mit seiner Gattin Zita die
Sommerfrische im Seehotel. Arm in Arm flanierten
die beiden die Uferpromenade entlang und sie waren schlichtweg begeistert von der Kulisse. So erzählt eine nette Anekdote, dass der letzte österreichische Kaiser den wunderbaren Ort am Bodensee zum
„schönsten Strand Österreichs“ erkor.
Per Dekret wurde noch im selben Jahr die Verwendung des Prädikats „kaiserlich“ gestattet. Fortan
nannte sich das Anwesen „Kaiser-Strand-Hotel“ und
entwickelte sich zunehmend zu einem anerkannten
Kur- und Erholungshotel.
Entspannen und wieder zu sich finden.
Heute können Gäste ein Flair der Extraklasse genießen. Man betritt das völlig renovierte und neu
gestaltete Hotel und freut sich bereits über den
ungewöhnlichen Blick. Von der Lobby schweift dieser direkt hinaus auf den Bodensee. „Die Gäste sind
26 | 27
Im Seehotel Am Kaiserstrand****
immer begeistert von diesem ersten Eindruck. Man
kommt vom Parkplatz oder der Tiefgarage in die Lobby und voilà: Der See liegt direkt vor der Haustüre“,
meint die nette Rezeptionistin.
Das Entrée begeistert mit Großzügigkeit, hellen Farben und edlen Materialien. Dies setzt sich auch in
den 102 Zimmern und Suiten mit einer Konsequenz
durch, die erstaunen lässt. Herrlich bequeme Betten,
gepflegtes Ambiente und wunderbare Badezimmer
lassen sofort ein Gefühl aufkommen, dass man hier
einfach mal eine Zeit lang bleiben möchte.
Die Koffer werden schnell abgestellt und raus geht
es, auf einen der zahlreichen Balkone. Von dort hat
man einen wundervollen Blick direkt auf den Bodensee, auf die Schweizer Alpen, nach Bregenz. Tief einatmen ist hier angesagt. Die gute Seeluft ist natürlich auch was für all jene, die sich gerne eine Auszeit
von der Stadt, dem Alltag oder dem Trubel ganz
allgemein, gönnen wollen.
Wellness – Die sanfte Revolution.
Sich verwöhnen lassen, steht im Seehotel Am Kaiserstrand ganz hoch im Kurs. Bereits fünf Monate
nach der offiziellen Eröffnung wurde die Küche
von Gault Millau mit einer begehrten Haube aus-
gezeichnet. Traditionelle österreichische Küche und
saisonale Leckerbissen wechseln sich ab. Zudem lädt
das Hotel jeden Sonntag zum Sonntagsbrunch und
abends zum Candlelight-Dinner.
Der großzügige Wellness-Bereich mit allem, was
Sauna- und Massage-Liebhaber schätzen, erfreut
Auge, Körper und Seele gleichermaßen.
Übrigens: Es gibt einen Landesteg für die Hohentwiel
direkt vor dem Hotel. Also, wenn Sie zu Gast sind im
Seehotel Am Kaiserstrand, freuen wir uns über einen
Besuch an Bord. Oder Sie buchen gleich die „Nacht
der Sinne“ – unser tolles Kooperations-Angebot.
Alles weitere dazu finden Sie in diesem Magazin auf
der Seite 37. Wir empfehlen eine rasche Buchung.
Nacht der Sinne 2011
Freitag, 17. Juni 2011
Information und Buchung:
[email protected]
T +43 (0)5574 63560
Seit dem Jahr 2008 ziehen österreichische Schriftsteller/innen die Gäste der Hohentwiel
in Bann: während die malerischen Landschaften der Seeufer vorbeiziehen, lesen sie aus
den neuesten Werken von Daniela Egger
28 | 29
Literatur an Bord
Christian Futscher an Deck.
Verena Rossbacher liest aus
“Verlangen nach Drachen”.
Der Bodensee und die Literatur – schon in historischen Überlieferungen gehören die beiden zusammen und erzeugen in ihrem alchemistischen
Wechselspiel legendäre Begebenheiten. Hölderlins
poetischer Blick in die Alpen vom Konstanzer Ufer
in die Schweizer Berge („Heimkunft / An die Verwandten“). Kafkas Verzweiflung, als er krank darniederlag und in sein Tagebuch notierte: „Hilfe kommt
aus Bregenz“. Oder auch die begehrten Rückzugsorte an den Ufern des Sees, die schon zahlreiche
große, literarische Geister anzogen. Sie alle zeigen
nur die Spitze eines sprachgewaltigen Bergmassivs, das sich rund um die Ufer dieses Sees erhebt.
In konstanter Bewegung mal verebbt und wieder
zu neuer Höhe anwächst.
Entführung in fremde Welten.
Da ist es nur natürlich, dass auf diesen Wassern gelesen werden muss. Und welches Ambiente könnte stimmiger sein als die ehrwürdigen Räume des
Schaufelraddampfers der ehemaligen königlichen
württembergischen Schiffsflotte? Sie sind schon
etwas Besonderes, diese Abende auf der Hohentwiel, die im Wechsel von kulinarischen Genüssen
und sprachlichen Exkursen in fremde Welten entführen. Kapitän Adolf Konstatzky liebt die Literatur
wie das Wasser, und als er 2008 eine Kooperation
mit Literatur Vorarlberg vorschlug, war das Interesse
auf beiden Seiten hellwach. Vorwiegend druckfrisch,
wenn nicht sogar noch unveröffentlicht sollen sie
sein, die Texte, die dem konzentrierten Publikum prä-
sentiert werden. Und einen Bezug zu Vorarlberg sollen sie auch haben, die geladenen Autor/innen, aber
wie immer gehören Ausnahmen zur Regel – denn an
einem starren Programm ist niemand interessiert.
Querverweise und Mythen.
Im Herbst 2008 machten die beiden Autoren Michael
Stavaricˇ und Kurt Bracharz den Auftakt zu der Reihe,
die jeweils im Frühjahr und im Herbst in die Abendsonne startet. Der Text „Böse Spiele“ von Stavaricˇ
erschien im Jahr 2009 als Roman bei C. H. Beck. Ein
Vorabdruck in der Vorarlberger Literaturzeitschrift
„miromente“ war Anlass, das noch in Entstehung
begriffene Werk auf der Hohentwiel zu präsentieren.
Auch der zweite Autor der ersten Literaturfahrt an
Bord der Hohentwiel, Kurt Bracharz, präsentierte
einen druckfrischen Text: „Pantomime vor Blinden“
erschien im Herbst 2008 im Skarabaeus Verlag. Seine
selten erzählten, weil selbst erfundenen Sagen und
skurrilen Umdeutungen historischer Ereignisse, haben einen hohen Unterhaltungswert voller Anspielungen und Querverweise. Bracharz ist ein Meister
dieses Fachs, denn er gehört zu einer verschwindenden Spezies unter den Autoren. Unter seiner Feder
werden selbst Kochrezepte zu Literatur, weil er literarische Verbindungen kennt wie kein anderer.
Lesereigen im Frühjahr.
2009 folgte ein intensiver und bilderbuchgleicher
Abend mit Christian Futschers „Blumen des Blutes“
und Verena Rossbachers „Verlangen nach Drachen“.
Die zwei Autoren stammen aus Vorarlberg und so
unterschiedlich sie auch schreiben, erregen beide
großes Interesse im Feuilleton und riefen beim Publikum der Gourmetfahrt große Begeisterung hervor.
Das Herbstprogramm bestritten Norbert Loacker
mit seinem aktuellen Buch „Der Zufällige“ und Erika
Kronabitter mit dem ersten Teil ihrer inzwischen
fertig gestellten Trilogie „Viktor. Die Entlassung aus
dem Paradies“.
Martin Prinz und Nadja Spiegel gaben den Frühjahrsauftakt 2010. „Über die Alpen“ heißt der preisgekrönte
Roman von Martin Prinz, dessen erstes Buch „Der
Räuber“ gerade zur selben Zeit als Kinofilm präsentiert wurde.
Ein bemerkenswertes junges Talent ist Nadja Spiegel. 2010 gerade mal 17 Jahre alt, veröffentlichte sie
im Februar 2011 ihren ersten Roman und las daraus
einen preisgekrönten Text.
Vor einer begeisterten Zuhörerschaft gestalteten
Rainer Juriatti und Reinhold Bilgeri die Herbstfahrt
2010. Sie lasen aus ihren Romanen „Die gedehnte
Zeit“ und „Der Atem des Himmels“.
+
Wort, Wasser und Wein Alchemie an Bord der Hohentwiel.
Nach der Lesung bleibt bei einem Glas Rotwein Zeit
für ein persönliches Gespräch mit dem Autor oder
der Autorin.
Der Büchertisch der Buchhandlung Brunner bietet
eine Auswahl der Werke der anwesenden Schriftsteller/innen, und die familiäre Atmosphäre vor dem
Hintergrund einer malerischen Uferkulisse tun ihr
übriges – diese Literaturabende sind bei Publikum
und Autor/innen gleichermaßen beliebt.
Literatur auf See 2011
Raimund Jäger und Peter Wawerzinek lesen am
Sonntag, 22. Mai 2011
Herbst-Termin: Sonntag, 18. September 2011
Information und Buchung:
[email protected], T +43 (0)5574 63560
Es gibt Dinge, die werden sich nie ändern. Wenn zwei verliebt sind,
wollen sie zusammen sein und dieses Glück auch mit allen teilen.
Gold ahoi!
Im Hafen der Ehe
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Mit vollem Glanz voraus.
Gemeinsam statt einsam.
Spätestens nach dem dreißigsten Geburtstag wird
es den meisten dann doch mulmig, sofern sie noch
auf Solopfaden wandeln. Das moderne Singledasein
hat so seine Tücken. Einerseits genießt man die Jahre der Freiheit, andererseits schielt man irgendwann
verschämt nach fremden Säuglingen und Arm-inArm schlendernden, glücklichen Paaren.
c
„Liebhaben von Mensch zu Mensch,
das ist vielleicht das Schwerste, was uns
aufgegeben ist, das Äußerste, die letzte Probe
und Prüfung, die Arbeit, für die alle andere
Arbeit nur Vorbereitung ist.“
Rainer Maria Rilke
Wer meint, es liege in der Natur des Menschen, alleine durchs Leben zu wandeln, irrt. Macht es doch
deutlich mehr Freude sein Leben mit einem lieb
gewonnenen Menschen, einer eigenen Familie zu
teilen. Gesünder ist es allemal. Verheiratete leben
länger – sagt die Statistik. Auch wenn dafür geliebte
Gewohnheiten geopfert werden, so bekennen Paare
doch unisono, wie sehr sie das Miteinander schätzen.
Zeremonienmeister der Gefühle.
Alle Welt blickte am 29. April 2011 entzückt nach England. Es schien, als würde die Zeit für ein paar Stunden
still stehen - weltweit. Eine Märchenhochzeit wie aus
einer anderen Zeit beherrschte tagelang die Medien.
Dabei machte es keinen Unterschied, ob man eher
Boulevard- oder seriöse Tagespresse bevorzugt, es
schien einfach nur ein Thema zu geben. Kaum jemand
konnte sich dem Zauber dieses Ereignisses entziehen.
Und glaubt man Trendforschern, so wird die Ehe nach
der königlichen Hochzeit von Prinz William und Kate
Middleton in den kommenden Jahren einen wahren
Boom erleben. Romantik ist wieder„in“ und gerade in
einer Welt, die manchmal so gar keinen Halt zu bieten
scheint, erfährt eine der ältesten Institutionen wieder
eine wahre Renaissance bei jungen Verliebten und
verliebten Junggebliebenen.
Auch in der Mode lässt sich diese Trendwende schon
seit einigen Saisonen beobachten. Rüschen, Blümchen, Bordüren und Spitze dürfen wieder so manches
erwachsene Damen-Outfit zieren.
Die Hohentwiel für den schönsten Tag im Leben.
Die Trauung an Bord der Hohentwiel, auf Wunsch
vom Kapitän, wird zu einem unvergesslichen Erlebnis, zur ultimativen Traumhochzeit im Kreis der Familie und Freunde. Wir informieren Sie gerne ausführlich
über alle Möglichkeiten für eine Hochzeit an Bord und
planen mit Ihnen gemeinsam diesen speziellen Tag.
Charter Privat und Business 2011
Information und Buchung:
[email protected], T +43 (0)5574 63560 31
Goldschmiede
Gassner
Gerbe 23 6863 Egg /Austria
T+ F 0 0 4 3 ( 0 ) 5512 2 26 3
office @ goldschmiede-gassner.at
w w w.g old s chmie d e - ga s s n e r. at
Die Festspiele prägen den Bregenzer Sommer
seit dem Jahr 1946 – damals wurde Mozarts
Jugendwerk „Bastien et Bastienne“ auf zwei
Kieskähnen aufgeführt. Heute kann der jeweilige Bühnenbildner seiner Fantasie in Bregenz
völlig freien Lauf lassen: Holzpiloten werden
gezogen und neu geschlagen, ganz wie es der
Konstruktion des Bühnenbildes entspricht.
32 | 33
Knietief im Wasser Bühne des Lebens
Der Bühnenaufbau ist es, der schon im Frühjahr
Interessierte auf die leeren Reihen der Tribüne
strömen lässt, denn das Bühnenbild in seiner Entstehungsphase ist eine Schau technischer Meisterleistungen. Überhaupt spielt die Architektur eine
wesentliche Rolle, der Weg von den beiden Baukränen am See bis zum neuen Festspielhaus macht es
deutlich: Ideenreichtum, Kreativität und Querdenken
sind die Erfolgsgaranten der Bregenzer Festspiele.
Vive la Révolution im Orchestergraben.
Das internationale Festival zieht Besucher aus aller
Welt an. Vorarlberg wird für einige Wochen im Jahr
zur großen Bühne. Bunt gestalten sich auch die kulturellen Angebote rund um die Festspiele, und die
Landschaft tut ihr übriges: 259.084 Besucher zählte
die Produktion Aida im Jahr 2009.
Auch dass die Wiener Symphoniker ebenso zu den
Bregenzer Festspielen gehören wie der See selbst, ist
ein Zeichen für die stete Qualität durch all die Jahre.
Das Orchester sitzt inzwischen unter dem schützenden Dach des Hauses im Orchestergraben und wird
live per Bild und Ton auf die Bühne übertragen, denn
wetterfest sind nur die Gäste und die Sänger/innen,
nicht aber die empfindlichen Musikinstrumente.
Großes Kino auf dem See.
Für das spektakuläre Bühnenbild zu Puccinis
Opernthriller Tosca begeisterte sich im Juli 2007
das Produktionsteam der James Bond-Filme. Produzentin Barbara Broccoli und Regisseur Marc
Forster entschieden kurzerhand, die Bühne am
See zum Schauplatz des neuesten Bond-Streifens
Quantum of Solace zu machen. Der Film kam im
November 2008 in die Kinos – darin sind siebeneinhalb Minuten packende Action im Festspielhaus und auf der Seebühne zu sehen. Die Jagd
durch das Festspielhaus läuft am Schluss ab wie
ein apokalyptischer Stummfilm – immer wieder
durchsetzt mit den eindrucksvollen Szenen der
Oper.
Ein Besuch aus vergangenen Zeiten.
Das reale Leben um die Festspielbühne ist mindestens so spannend, etwa wenn die Hohentwiel bei der
Seebühne anlegt und sich die Brücke leise über den
Steg schiebt.
Die Gäste schreiten dann eindrucksvoll zu ihren Sitzplätzen, die Dämmerung senkt sich über die Kulisse
des spektakulären Bühnenbildes und das Spiel beginnt, während der ehrwürdige Schaufelraddampfer
sich leise in der Ferne verliert – ein Besucher aus
einer früheren Welt.
Haubenküche und Sonnenuntergang.
Heuer steht das berühmteste Werk des italienischen
Komponisten Umberto Giordano auf dem Spielplan
– André Chénier. Die Oper erzählt eine dramatische
Geschichte vor dem Hintergrund der französischen
Revolution. Die Passagiere der Hohentwiel-Festspielfahrt gehen um 18.00 Uhr im Hafen Bregenz
oder beim Seehotel Am Kaiserstrand an Bord und
genießen eine dreistündige stimmungsvolle Rundfahrt auf dem Bodensee mit einem 4-Gang-Menü
aus der Haubenküche von Heino Huber.
Festspielfahrten 2011
Information und Buchung:
[email protected]
T +43 (0)5574 63560
Jedes Wasserfahrzeug hat genau einen
verantwortlichen Schiffsführer.
Kapitän Adolf Franz Konstatzky
ist „Hausherr“ auf dem wohl schönsten
Schaufelraddampfer Europas,
der Hohentwiel.
Die Hohentwiel ist ein Dampfschiff von märchenhafter Schönheit. Die perfekte Location für
jegliche Art von Veranstaltung, Feier oder Präsentation.
Bestimmen Sie den Kurs
Adolf Franz Konstatzky
1965
Geboren in Bregenz/Vorarlberg, aufgewachsen in
Hörbranz/Vorarlberg.
1980 - 1984
Ausbildung zum Bootsbauer.
1981
Erste Patente A-Schein und Fahrtbereich II
(Küstenfahrt).
1990
Anlässlich der Inbetriebnahme Tätigkeit auf
der Hohentwiel begonnen.
1993
Fahrgastschiffpatent für den Bodensee für
Dampf- und Motorschiffe.
1991 - 1996
Zweiter Bildungsweg, Fernstudium an der Universität
Hagen, Studium Maschinenbau an der TU Dresden.
2004
Übernahme der Geschäftsführung am 01. Januar.
Bilanz der geschäftsführenden Tätigkeit
2004
Eingliederung des bis dahin ausgelagerten Bereichs
öffentliche Rundfahrten in das Unternehmen,
zunächst aber noch Vertrieb der Fahrkarten durch
die Internationale Bodensee Tourismus GmbH.
2005 - 2009
Kontinuierlicher Ausbau des Fahrtenangebotes.
2009
Aufbau eines eigenen Vertriebssystems für
die öffentlich zugänglichen Rundfahrten.
2010
Eingliederung der bis dahin von der Greber
Gastronomie durchgeführten Gourmet- und
Festspielfahrten in das Unternehmen.
2011
Gründung einer eigenen Gastronomiegesellschaft
mit Heino Huber. Übernahme der Bordgastronomie.
Mit der Hohentwiel bisher
s 3.694 Fahrten durchgeführt
s 530.262 Passagiere befördert
s Zurückgelegte Distanz in Kilometern:
219.429 - also mehr als 5x um die Erde.
Die Hohentwiel kann bis zu einer Gruppengröße
von 250 Personen von Ende April bis Mitte Oktober
gechartert werden. Wenn Sie die Hohentwiel in dieser Zeit chartern möchten, empfehlen wir eine frühzeitige Reservierung. 135 Plätze befinden sich unter
Deck und sind wetterunabhängig. Gemeinsam besprechen wir Ihren Wunschtermin, Teilnehmerzahl,
Abfahrtszeiten, Route, Bordgastronomie, musikalische Unterhaltung und sonstige Details.
Hinter jedem unvergesslichen Event steckt perfekte Organisation. Qualität, Stil und Souveränität sind
die wichtigsten Zutaten für das gelungene Firmenjubiläum, den etwas anderen Betriebsausflug, die
Konferenz, Produktpräsentation oder das besondere Dankeschön an Premiumkunden. Sie wählen den
Hafen, wir fahren für Sie. Jeden Anlass, jede Idee,
die Sie zu einem Erlebnis machen möchten, verwandelt das Dampfschiff Hohentwiel in First Class
Augenblicke.
Die ganz persönliche Kreuzfahrt.
Chartern Sie die Hohentwiel für das außergewöhnliche Geburtstagsfest, das Familienfest, zum Jubiläum, zur Taufe, zur Goldenen Hochzeit oder einfach,
um mal im Kreise aller Freunde einen speziellen Tag
zu genießen. Wir beraten Sie über die schönsten
Routen und stellen Ihnen ein individuelles Programm
zusammen. So unterbrechen wir auch gerne unsere
Fahrt für einen Spaziergang auf der Blumeninsel
Mainau oder für eine Weinprobe in Meersburg. Auf
„hoher“ See inne halten und eine Runde schwimmen? Warum nicht. Wir machen Träume wahr und
rufen: „Leinen los!“
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Es gibt viele Möglichkeiten, seine Zeit zu verbringen. Reisen Sie mit der Hohentwiel in eine andere
Epoche. Für alle, die gerne unvergessliche Stunden auf dem Bodensee verbringen möchten, bietet die
Hohentwiel eine Fülle an öffentlichen Fahrten.
Der See. Das Schiff. Die Fahrten.
s 1B Dixie - Mit Musik übers Wasser gleiten.
Auf dem Bodensee ist die große Zeit der Dampfschifffahrt wieder lebendig geworden. Begleitet
von Dixiemusik erleben Sie bei einer Rundfahrt
den unvergleichlichen Zauber des Reisens im Stil
der vorigen Jahrhundertwende.
s Dixieland – Jazz On Board. Swing Easy auf
der Hohentwiel.
Wir nehmen Sie mit nach New Orleans! Unter dem
Motto „Jazz on Board“ swingt das ganze Schiff.
Verbringen Sie in lockerer Atmosphäre einen tollen Abend mit Freunden oder zu zweit. Passend
zur Musik erwartet Sie unser Chefkoch mit Köstlichkeiten aus unserer Bordküche.
s Lunchfahrten - Reisen wie zu Kaisers Zeiten.
Nehmen Sie sich ganz bewusst eine Auszeit vom
Alltag. Genießen Sie traumhafte Stunden an Bord
zweier Legenden. Mit dem liebevoll restaurierten
„Rheinbähnle“, einem historischen Dampfzug,
fahren Sie entlang des Rheins direkt zur Schiffsanlegestelle. Dort gehen Sie an Bord der Hohentwiel
und genießen bei einer 2-stündigen Rundfahrt
die schöne Bodenseelandschaft und ein 3-gängiges Lunchmenü mit Aperitif. Zurück zum Ausgangspunkt Ihrer Nostalgiereise geht es wieder
mit dem romantischen Rheinbähnle und spektakulärem Blick auf die Alpen.
Lehnen Sie sich zurück, lauschen Sie dem sanften
Stampfen der Dampfmaschine, genießen Sie exklusive Weine, kulinarische Leckerbissen, musikalische
Unterhaltung und das einzigartige Flair auf dem
schönen Bodensee. Wählen Sie aus dem attraktiven
Fahrtenangebot 2011.
Rundfahrten - Rund um den See.
Erleben Sie bei einer Rundfahrt auf dem Bodensee
den Zauber der Hohentwiel. Genießen Sie das nostalgische Flair, die maritime Stimmung an Deck, die
vornehme Eleganz in den Salons und lassen Sie sich
von der mächtigen Dampfmaschine beeindrucken.
Unsere Servicecrew verwöhnt Sie während der Fahrt
mit exquisiten Kuchen, Kaffee, Erfrischungsgetränken
sowie kleinen Leckerbissen aus der Bordküche.
s Sunday Jazz Brunch - Der Geheimtipp.
Sonntage sind was Wunderbares. Man kann ausschlafen und viele genießen es, langsam in den
Tag zu starten. Wir laden zum Sunday Jazz Brunch
auf die Hohentwiel. Bei einer herrlichen Rundfahrt
auf dem Bodensee entspannen Sie in lockerer Atmosphäre an Bord. Dazu servieren wir ein köstliches Frühstück und belebende Livemusik. Darauf
freut sich Ihre ganze Familie.
s Captain’s Dinner – Das Dinner auf See.
Warum nicht außergewöhnlich leben? Eine
Dinnerfahrt mit der Hohentwiel verspricht willkommene Abwechslung. Sie können von verschiedenen Häfen rund um den Bodensee zusteigen
und genießen einen besonderen Abend auf dem
Bodensee. Im Hafen Ihrer Wahl gehen Sie an Bord,
wo Sie von unserer freundlichen Servicecrew bereits mit einem Aperitif erwartet werden. Genießen
Sie ein köstliches Gourmetmenü und bewundern Sie
dabei die vorbeiziehende Landschaft.
s Gourmetfahrten - Alles, was das Herz begehrt.
Kulinarische Höhepunkte, exklusive Weine, musikalische Unterhaltung und oftmals ein pittoresker Sonnenuntergang stehen auf dem Programm, wenn die
Hohentwiel zu einer Gourmetfahrt ausläuft.
Im Heimathafen Hard gehen Sie an Bord, wo Sie von
unserer Servicecrew bereits mit einem Aperitif erwartet werden. Das Schiff legt ab und geht auf große
Fahrt, hinaus auf den abendlichen, oft spiegelglatten
Bodensee. Genießen Sie ein köstliches 5-GängeMenü und bewundern Sie dabei die vorbeiziehende
Landschaft.
s Festspielfahrten - Das Spiel auf dem See.
Stimmen Sie sich an Bord der Hohentwiel auf einen
einzigartigen Abend ein. Im Hafen Bregenz oder
beim Seehotel Am Kaiserstrand gehen Sie an Bord
und werden von unserer Servicecrew mit einem
prickelnden Aperitif willkommen geheißen. Während einer schönen Rundfahrt servieren wir Ihnen
ein 4-gängiges Festspielmenü. Direkt bei der Seebühne legt die Hohentwiel nach der Festspielfahrt
an, damit Sie das Spiel auf dem See erleben können.
s Mainau Insel Cruise - Zu Gast im Blumenmeer.
Seit Jahrzehnten begeistert die drittgrößte Insel im
Bodensee jährlich tausende Besucher mit ihrer Blumen- und Pflanzenpracht. Exklusiv mit der Hohentwiel können Sie diesen zauberhaften Ort im Rahmen
einer Insel Cruise nun näher kennenlernen. Sie reisen
individuell an und parken auf der Insel Mainau unterhalb der Schwedenschenke. Der Empfang mit Aperitif
findet im Schlosshof statt. Anschließend werden Sie
durch die Gärten der Mainau geführt. Dann bittet die
Hohentwiel zum Boarding. An Bord erwarten Sie ein
exquisites Dinner mit 3-Gang-Menü, eine Live-Band
sowie eine dreistündige Reise auf dem Bodensee.
s Literatur auf See - Worte sind eine besondere
Fracht.
Im Frühjahr und Herbst veranstalten wir gemeinsam
mit Literatur Vorarlberg jeweils eine Literaturfahrt an
Bord der Hohentwiel. Namhafte Autoren lesen aus
ihren Werken. Zwischen den Lesungen wird ein ausgezeichnetes Dinner serviert. Im Anschluss können
die Bücher erworben werden und die Autoren stehen
gerne für persönliche Autogramme und Widmungen
zur Verfügung. Bachmannpreisträger 2010 Peter Wawerzinek und der Bregenzer Autor Raimund Jäger
werden uns auf unserer ersten Literaturfahrt im Mai
begleiten und aus ihren neuesten Werken vortragen.
s Nacht der Sinne - Mit der Seele baumeln.
Gönnen Sie sich einen Kurzurlaub am Bodensee. Das
schönste Dampfschiff Europas und das neu eröffnete
Seehotel Am Kaiserstrand**** bieten Ihnen ein unvergessliches Arrangement. Die „Nacht der Sinne“ enthält:
Fahrt auf der Hohentwiel ab/an Anlegesteg Seehotel
Am Kaiserstrand****, 5-Gänge Gourmet-Dinner inkl.
Getränken an Bord mit Tischmusik, Zigarrenlounge
und Whisky-Tasting mit Barmusik, zwei Übernachtungen im Seehotel Am Kaiserstrand**** inkl. reichhaltigem Frühstücksbuffet und 1x Halbpension.
Öffentliche Fahrten 2011
Information und Buchung:
[email protected]
T +43 (0)5574 63560
Wünsche erfüllen und ein würdevolles Dasein auch in den letzten Tagen ermöglichen - Maja Dornier
hat sich dies zur Lebensaufgabe gemacht. Seit nunmehr 25 Jahren unterstützt sie mit der Hilfe von
Fachkräften und Ehrenamtlichen bestehende Hospizeinrichtungen und die Betreuung im häuslichen
Bereich.
Volle Fahrt voraus. Noch nie gab es so viele verschiedene Möglichkeiten die Hohentwiel zu erleben.
Vom legeren Sunday Jazz Brunch bis zur feinen Gourmetfahrt – eine Fahrt ist schöner als die andere.
Jedes Programm ist individuell und präsentiert die Hohentwiel in ihren vielen Nuancen immer
wieder neu.
„Es geht um eine Frage,
die uns alle irgendwann
betrifft. Die Maja Dornier
Hospizstiftung ermöglicht
einen Abschied in Würde.“
Maja Dornier
Information und Buchung
www.hohentwiel.com
[email protected]
T +43 (0)5574 63560
In Würde leben bis zuletzt
Der Fahrplan 2011
2007 die Maja Dornier Hospizstiftung gegründet. Stiftungszweck ist die Unterstützung bestehender Hospizeinrichtungen sowie die Förderung der Betreuung im
häuslichen Bereich. Ein weiterer Schwerpunkt der Stiftungsarbeit liegt in der Sensibilisierung der Öffentlichkeit. Expertengespräche zur Lösung ethischer Fragen
am Lebensende stehen ebenso auf dem Programm
wie die Veranstaltung des Lindauer Hospiztages, der
am 8. Oktober 2011 zum 5. Mal statt findet und allen
Interessierten offen steht. Dies alles auch in Zukunft zu
ermöglichen, ist Maja Dornier ein Herzensanliegen.
Helfen auch Sie, damit ein gutes Sterben überall in unserer Gesellschaft möglich wird. Die Maja Dornier Hospizstiftung nimmt als anerkannt gemeinnützige Einrichtung Spenden und Nachlässe zur Verwirklichung
des Stiftungszweckes entgegen.
Maja Dornier Hospizstiftung
Rickenbacher Str. 119 | 88131 Lindau / Bodensee
[email protected]
T + 49 (0) 8382 703 281 | F +49 (0) 8382 703 810
Spendenkonto Nr. 3170081
Deutsche Bank AG | BLZ 65070084
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Maja Dornier blättert in Erinnerungen. Fotos vom
alljährlichen Hospiz-Sommerfest im schönen Garten wechseln sich ab mit Zeitungsausschnitten.
Ein Titelbild fällt auf. Es zeigt eine unheilbar erkrankte
ältere Dame. In der einen Hand die Zigarette, in der anderen das Glas Sekt. Die Nägel in zartem Rot lackiert.
Ein beeindruckendes Bild, das viel Wirbel verursachte
und doch genau auf den Punkt bringt, um was es Maja
Dornier geht: „Unsere Patienten sind Gäste. Und wir
nehmen die Bedürfnisse und Wünsche unserer Gäste
sehr ernst.“
1986 gründete sie mit Christa Popper eine der ersten
Hospizgruppen Deutschlands. Heute ist sie die Vorstandsvorsitzende der Maja Dornier Hospizstiftung.
Seit Januar 1998 steht das Hospizzentrum Haus Brög
zum Engel für stationäre Gäste offen. Unheilbar Kranken, die nicht zuhause gepflegt werden können oder
nicht wissen wohin, bietet das Hospizzentrum seine
Gastfreundschaft an. Die ambulante Hospizberatung
hilft pflegenden Angehörigen zu Hause. Lebensqualität steht im Mittelpunkt der stationären und ambulanten ganzheitlichen Betreuung. Maja Dornier hat eigens
für die Sicherung der finanziellen Basis des Hospizes
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April
So 24 1B Dixie / Gourmetfahrt
Sa 30 Gourmetfahrt
Mai
So 01 1B Dixie / Dixieland – Jazz on Board
So 08 Lunchfahrt / 1B Dixie
Do12 Gourmetfahrt
So 15 Rundfahrt / Captain’s Dinner
Do19 Gourmetfahrt
So 22 Lunchfahrt / 1B Dixie / Literatur auf See
Mi25Gourmetfahrt
So 29 Rundfahrt / Mainau Insel Cruise
Juni
Do02 Rundfahrt / Captain’s Dinner
So 05 Lunchfahrt / 1B Dixie / Gourmetfahrt
Sa 11 Dixieland – Jazz on Board
So 12 Rundfahrt / Captain’s Dinner
Mo13 Rundfahrt
Fr 17 Nacht der Sinne
So 19 Lunchfahrt / 1B Dixie / Gourmetfahrt
Do23 Rundfahrt / Captain’s Dinner
Fr 24 Rundfahrt
Do30 Gourmetfahrt
Juli So 03 Gourmetfahrt
Do07 Gourmetfahrt
So 10 Lunchfahrt / 1B Dixie / Captain’s Dinner
Do14 Gourmetfahrt
So 17 Rundfahrt / Dixieland – Jazz on Board
Mi 20 Festspielfahrt
Do21 Gourmetfahrt
So 24 Sunday Jazz Brunch / 1B Dixie /
Festspielfahrt
Mi 27 Festspielfahrt
Do28 Rundfahrt / Dixieland – Jazz on Board
Sa 30 Captain’s Dinner
So 31 Lunchfahrt / 1B Dixie / Festspielfahrt
August
Mi 03 Gourmetfahrt
Do04 Festspielfahrt
So 07 Lunchfahrt / 1B Dixie / Festspielfahrt
Di 09 Festspielfahrt
Mi 10 Rundfahrt / Gourmetfahrt
Do11 Festspielfahrt
So 14 Sunday Jazz Brunch / 1B Dixie
Di 16 Gourmetfahrt
Mi 17 Festspielfahrt
So 21 Lunchfahrt / 1B Dixie / Festspielfahrt
Di 23 Dixieland – Jazz on Board
So 28 Rundfahrt / Mainau Insel Cruise
Mi 31 Gourmetfahrt
SeptemberDo01 Dixieland – Jazz on Board
Fr 02 Rundfahrt
So 04 Rundfahrt / Dixieland – Jazz on Board
Do08 Gourmetfahrt
So 11 Lunchfahrt / 1B Dixie / Captain’s Dinner
Do15 Gourmetfahrt
So 18 Literatur auf See
Do22 Gourmetfahrt
Do29 Gourmetfahrt
Oktober
So 02 1B Dixie / Dixieland – Jazz on Board
Do06 Gourmetfahrt
Sa 08 Gourmetfahrt
Nur für die kleinen Piraten von Irmgard Kramer
Wussten Sie, dass die Hohentwiel ein schwimmendes Museum ist? Werden Sie Mitglied im Verein
Internationales Bodensee-Schifffahrtsmuseum e. V. und tragen Sie dazu bei, den letzten Zeugen der
Dampfschifffahrt auf dem Bodensee zu erhalten.
Willkommen im Club
Glück muss man haben
Die Piratenmama sagt zum Piratenkind: „Schatz,
räum´ endlich deinen See auf. Ich lass dir inzwischen
ein Bad ein.“ Das Piratenkind trollt sich ins Kinderzimmer. Auf dem Teppich liegt der Bodensee. Das
Piratenkind fischt ein Segelschiff aus dem See und
wirft es in eine Plastikkiste. „Wenn die früher nach
Hause gehen würden, müsste ich nicht so viel aufräumen“, schimpft das Piratenkind und holt zwei
Schwimmer aus dem See, die gerade um die Wette
geschwommen sind und jetzt in der Kiste darüber
streiten, wer gewonnen hat. Das Piratenkind nimmt
ein Motorboot aus den Wellen. Rein in die Kiste!
Kann sein, dass der Motorbootfahrer und seine Bikinischönheit zerquetscht werden - in dem Punkt ist
das Piratenkind nicht zimperlich. Es zupft an einem
Gesträuch. Verflixt. Das war die Insel Mainau. Bäume, Blumenblüten und Pensionistinnen mit weißen
Haaren fliegen durch die Luft. Ein hoher schriller Ton
lässt das Piratenkind aufhorchen. Der Ton kommt
von der Seebühne. Immer dieser Saustall im Sommer! Mit beiden Händen hebt das Kind einen Kopf
aus dem Wasser. Im Auge steht eine Opernsängerin
und singt eine Arie. Das Kind bringt den Kopf der
Mama in die Küche. „Sieht im Rosenbeet bestimmt
hübsch aus“, sagt die Piratenmama und versenkt
den Kopf im Spülwasser. Endlich Ruhe vor der Sin-
gerei. Der See ist schon fast leer. Nur der Raddampfer
tuckert noch durchs Wasser, hübsch anzusehen.
Das Piratenkind nimmt ihn aus dem See und steigt
damit in die Badewanne. Vergnügt sieht es zu, wie
der Dampfer über seinem Bauchnabel hin und her
gondelt. HOHENTWIEL steht auf dem Dampfer.
Männchen laufen aufgeregt an Deck umher. Einer
schwenkt die Mütze. Es ist eine Kapitänsmütze. „Ich
bin Kapitän Konstatzky. Wir möchten dich gern auf
unser Schiff EIN…LA…DEN!“, brüllt der Kapitän
durch seine Hände, die er zu einem Trichter geformt
hat. Einladen? Das Piratenkind war noch nie eingeladen worden. „Okay“, sagt das Piratenkind, macht
sich klein und schwimmt an die Breitseite des Schiffes. Ein Matrose, den sie Röhricht nennen, zieht das
Piratenkind an Bord. „Eine Cola zur Begrüßung?“,
fragt der Matrose. Cola? Nie gehört. Das Piratenkind
nimmt einen Schluck aus der Flasche und ist beeindruckt. Darin sollte man baden! Es macht sich klein,
klettert auf den Flaschenrand und taucht mit einem
Kopfsprung ins Innere. Der Kapitän verschließt die
Flasche, während das Piratenkind trinkt, bis es nicht
mehr kann. Dann muss es rülpsen und geht beinah
unter. Hilfesuchend sieht das Kind aus der Flasche.
Im Schiff ist ein Bullauge. Im Bullauge ist ein blaues
Auge. Es gehört der Piratenmama. „Piratenkind! Da
bist du ja!“ Ein Seesturm bringt die Hohentwiel mitsamt der Flasche ins Schaukeln.„Ein Orkan!“, brüllen
die Männchen und krallen sich fest. Die Piratenmama hat den Stöpsel aus der Badewanne gezogen.
Nun kreiselt die Hohentwiel in den Ausguss, fließt
durch die Kanalisation in die Kläranlage, kommt
gesäubert wieder in den Fluss und von dort in den
Bodensee. Der Kapitän tupft sich den Schweiß von
der Stirn. „Glück muss man haben“, sagt er, will einen Schluck trinken und öffnet die Colaflasche. Das
Piratenkind klettert an seinem Mund vorbei aus der
Flasche, springt in den See, macht sich groß, kriecht
auf den Teppich, wirft die Hohentwiel in die Plastikkiste, nimmt den Bodensee und gießt ihn in Mamas
Rosengarten. Endlich aufgeräumt!
Das Dampfschiff Hohentwiel entführt in eine andere
Epoche. Gäste, die sich der Hohentwiel besonders
verbunden fühlen, können dem „Verein Internationales Bodensee-Schifffahrtsmuseum e.V.“ als Förderer beitreten. Ihre Förderung wird an den Verein
weitergeleitet und Sie ermöglichen so unmittelbar,
dass dieses Juwel auch in Zukunft faszinieren wird.
Unser Verein zählt bereits 3000 Mitglieder in Österreich, Deutschland und der Schweiz und ist seinerseits Gesellschafter der Hohentwiel Schifffahrtsgesellschaft m.b.H.
Der Verein trägt die Errichtung und den Betrieb eines
Bodensee-Schifffahrtsmuseums in Form des restaurierten und vollständig instand gesetzten Dampfschiffs Hohentwiel. Durch eine Spende können Sie
symbolisch Eigentümer von Schiffsbestandteilen
werden. Setzen Sie sich mit uns in Verbindung, wir
informieren Sie gerne: [email protected]
Mitgliedsbeitrag
Privatpersonen € 16 / CHF 25
Vereine € 30 / CHF 50
Juristische Personen, Gemeinden € 160 / CHF 250
Als Mitglied bieten wir Ihnen
s Einladung zur Jahreshauptversammlung auf
der Hohentwiel mit Ausfahrt s Zusendung des
aktuellen Fahrplanes s Einladung zu besonderen
Fahrten der Hohentwiel per E-Mail s Bevorzugte
Kartenzuteilung bei Fahrtenbuchung s Kostenlose
jährliche Zusendung unseres neuen Bordmagazins
„nobleSee“
Ein Leben für den Frieden
Abschied von Altlandrat Klaus Henninger.
Er galt als brillanter Redner, ausgestattet mit einem wachen Verstand und Humor, als vielseitig interessierter und emsiger Arbeiter. Im Alter von 81
Jahren ist im Jänner dieses Jahres Altlandrat und
Hohentwiel-Gründungspräsident Klaus Henninger
verstorben. Ohne Klaus Henninger gäbe es wohl
auch keine Hohentwiel.
Es war seine Idee, das letzte Dampfschiff der Bodenseeflotte wieder instand zu setzen und er hat
Schweizer, Österreicher und Deutsche für dieses
unglaubliche Vorhaben an einen Tisch gebracht.
Er war beseelt von der Vision, dass dieses Schiff die
Grenzen überschreitet und alle zusammenführen
soll. In einer Festschrift aus dem Jahre 1990, liest
sich das in seinen Worten so:
„Im künftigen Einsatz soll uns die Hohentwiel zusammenführen und zusammenhalten; uns, die von
der Geschichte getrennten Brüder einer Sprache,
mit unseren Gästen und Freunden. Wir wollen das
Glück pflegen, im Frieden wieder einander näherzukommen, zueinander zu finden. Möge uns die
Hohentwiel voranbringen.“
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42 | 43
Ausflug in die Geschichte von Karl Fritz
A
ls die „Hohentwiel“ am 1. Mai 1913 zu ihrer
Jungfernfahrt auslief, ahnte keiner der geladenen
Ehrengäste von der abenteuerlichen Laufbahn, die
dem neuen Stolz der württembergischen Dampferflotte bevorstehen sollte. An Bord des Schiffes
befand sich der Oberbaurat der Eisenbahndirektion
Stuttgart Eugen Kittel, der von 1895 bis 1902 Werftchef in Friedrichshafen war. Zu den weiteren Gästen zählten die beiden Escher Wyss-Konstrukteure
Josef Schätti und Franz Kretzschmar, der Gestalter
der Innenräume, Professor Hans von Heider und der
Vorstand der Dampfschifffahrts-Inspektion Friedrichshafen, der ehemalige Fregattenkapitän Wilhelm Rollmann. König Wilhelm II. von Württemberg,
der im Juli 1909 an der Jungfernfahrt des Schwesterschiffes „Friedrichshafen“ teilgenommen hatte,
musste wegen dringlicher Staatsgeschäfte absagen.
D
ass die „Hohentwiel“ als Ersatzschiff für den
überalterten Dampfer „Eberhard“ aus dem Jahre
1870 das letzte Dampfschiff der Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen sein sollte, stand
an diesem Maientag des Jahres 1913 noch in den
Sternen. Das Schiff erhielt seinen Namen nach dem
mächtigen Basaltkegel des Hohentwiel nahe der
Stadt Singen, der damals zu den Besitztümern des
Königreiches Württemberg zählte. Die „Hohentwiel“
wurde mit geringfügig größeren Abmessungen
als Schwesterschiff der 1909 in Dienst gestellten
„Friedrichshafen“ unter der Baunummer 589 bei
der renommierten Zürcher Maschinenfabrik Escher
44 | 45
Es war einmal - und es war einmal schön!
N
Wyss in Auftrag gegeben. Zwei „Zeitgenossen“ der
„Hohentwiel“ aus diesem Hause befinden sich heute noch im aktiven Liniendienst. Der Salondampfer
„Gallia“ auf dem Vierwaldstättersee und der Zürichseedampfer „Stadt Rapperswil“. Wie die meisten Bodenseeschiffe der damaligen Zeit wurde auch die
„Hohentwiel“ als sogenanntes Halbsalonschiff konstruiert. Nach der Auffassung sämtlicher, damals am
Bodenseeverkehr beteiligten Schifffahrts-Unternehmungen, galten Schiffe mit einem zur Hälfte in den
hinteren Rumpfteil eingebauten Salon als Idealtyp
für den damals noch ganzjährigen Betrieb auf dem
nichtregulierten Alpenrandsee. Inneneinrichtung
und Fahrkomfort blieben von dieser Bauweise unbeeinflusst.
Schon auf seiner Abnahmefahrt am 21. April 1913 erwies sich die „Hohentwiel“ als ausdauerndes und besonders schnelles Schiff. Auf der 42 Kilometer langen
Messstrecke ab Mitte der Bregenzer Bucht bis zum
Landesteg Waldhaus Jakob am Eingang des Konstanzer Trichters wurde die vereinbarte Höchstgeschwindigkeit von 28 Stundenkilometern für die Dauer von
einer Stunde um mehr als einen Kilometer überschritten. Mit seiner ventilgesteuerten, Zweizylinder-Heiß
dampf-Verbundmaschine erreichte das Schiff eine
Geschwindigkeit von 29,13 km/h. Die dabei gemessene Maschinenleistung betrug bei 62 Umdrehungen
in der Minute 950 Pferdestärken. Damit wurde zwar
nicht ganz der im Vorjahr aufgestellte Rekord der bayerischen „Bavaria“ von 30,3 km/h erreicht, aber mit
dieser Leistungsreserve war die „Hohentwiel“ in der
Lage, fast mühelos jede Verspätung aufzuholen.
Als neuer Stolz der württembergischen Flotte wurde
die „Hohentwiel“ anstelle der älteren „Koenigin Charlotte“ mehrfach für Fahrten des königlichen Hofes,
wie anlässlich eines Besuches von König Friedrich
August III. von Sachsen am 12. August 1913 sowie
der Feier zum 75. Geburtstag des Grafen Ferdinand
von Zeppelin am 8. Juli 1913 herangezogen. Den
sächsischen König verband eine enge Freundschaft
mit dem württembergischen Königshaus. Als passionierter Bergsteiger war ein Ausflug von König Friedrich August in die bayerischen oder österreichischen
Alpen meist mit einem Abstecher nach Friedrichshafen verbunden.
Bei dieser Gelegenheit konnte König Wilhelm II. seinem Gast aus Sachsen den neuen Stolz der württembergischen Flotte präsentieren. Auch die beiden
treuen Begleiter des populären württembergischen
Königs, die Spitzerhunde Ali und Rubi durften auf
dem neuen Dampfer mitfahren.
1913
1984
In der übrigen Zeit wurde die „Hohentwiel“ von Anfang an im strengen Kursverkehr beansprucht. Neben den Querverbindungen nach Romanshorn und
Rorschach, verkehrte das Schiff schwerpunktmäßig
auf der Längsroute zwischen Friedrichshafen, Konstanz und Bregenz. Nicht allzulange konnte sich die
„Hohentwiel“ noch in höfischem Glanze sonnen,
denn schon 15 Monate nach der Indienststellung
des Dampfers, brach der Erste Weltkrieg aus. Von
Jahr zu Jahr wurde der Fahrplan immer mehr ausgedünnt, was sich auch auf die Einsätze der „Hohentwiel“ auswirkte. Betrugen die jährlichen Fahrleistungen im Jahre 1914 noch rund 38.000 Kilometer, so
waren es 1918 gerade einmal 19.000 Kilometer.
ach Auflösung der Länderbahn-Direktionen
wurden die Bodenseeschiffe der Häfen Friedrichshafen, Konstanz und Lindau ab 1920 Bestandteil der
Deutschen Reichsbahn. Obwohl König Wilhelm II. am
30. November 1918 auf den Thron verzichtete und
den Titel Herzog von Württemberg annahm, hielt
insbesondere die Bevölkerung von Friedrichshafen
dem populären und stets volksverbundenen Monarchen auch weiterhin die Treue. Dadurch lässt sich
auch erklären, weshalb im Gegensatz zu einer Reihe
bayerischer und österreichischer Schiffe die drei von
1890-1901 in Dienst gestellten württembergischen
Königsschiffe „Koenig Karl“, „Koenigin Charlotte“
und „Koenig Wilhelm“ ihre Namen beibehielten.
Nur die königlichen Wappen an den Radkästen wurden durch eine neutrale Strahlenkranzzier ersetzt.
Die kostbaren Bronzereliefs auf rotem Grund der
Dampfer „Friedrichshafen“ und „Hohentwiel“ blieben jedoch unangetastet. Beide Wappenschilder
stammten aus der Stuttgarter Hoferzgießerei Hugo
Pelargus und wurden wegen Rohstoffmangels erst
nach Beginn des Zweiten Weltkrieges demontiert.
Während der Restaurierung der „Hohentwiel“ wurde
dieses kunsthistorisch wertvolle Relief im Jahre 1988
wieder originalgetreu rekonstruiert.
Der beginnende Massentourismus nach dem Ersten Weltkrieg leitete auch das Ende der früheren
Reisekultur ein. Mit der sprunghaft ansteigenden
Frequentierung der II. Schiffsklasse durch Tagesausflügler der unteren Einkommensschichten, war die
bisherige Raumaufteilung der Halbsalonschiffe auf
Dauer nicht mehr zeitgemäß. Zusammen mit sieben
1990
1890
1901
Königsschiffe im Dienst
„Koenig Karl“„Koenigin Charlotte“und
„Koenig Wilhelm“
weiteren Dampfschiffen erhielt deshalb auch die
„Hohentwiel“ von 1932/33 neue Salonaufbauten auf
dem Vorschiff und dem Oberdeck. Der Hecksalon
wurde nun für die Passagiere II. Klasse freigegeben.
Die Substanz des von Professor Hans von Heider im
funktionalen Jugendstil gestalteten Salons blieb
vorläufig erhalten, wurde aber dann 1934/35 endgültig mit einfachen Holzmöbeln ausgestattet.
Als Folge der nach Kriegsausbruch am 1. September 1939 unverzüglich eingeleiteten Rationierung
des Dieseltreibstoffes, wurden sämtliche großen
Motorschiffe nach und nach „an die Kette gelegt“.
Die Fahrleistungen der noch vorhandenen Dampfschiffe stiegen von nun an wieder sprunghaft in die
Höhe. Dank einer rechtzeitig eingegangenen Luftlagemeldung, konnte die „Hohentwiel“ in den Abendstunden des 27. April 1944 in Konstanz zurückgehalten werden und entging damit dem um 2.09 Uhr
einsetzenden Großangriff der Royal Air Force auf
die Stadt Friedrichshafen. Diesem Angriff fielen das
Schwesterschiff „Friedrichshafen“ und der Dampfer
„Württemberg“ zum Opfer.
Als eines der ersten deutschen Bodenseeschiffe
überhaupt, erhielt die seit 1943 grau getarnte „Hohentwiel“ schon 1946 ihr weißes Kleid zurück. Dies
war vor allem ein Verdienst des heimatverbundenen
Oberlehres Hannes Birkle aus Friedrichshafen, der
im Hinterland der bis zu 70 Prozent zerstörten Stadt
mit Erfolg mehrere Malerwerkstätten mobilisierte.
Bei den zwischen 1950 und 1954 veranstalteten
Wettfahrten um das „Blaue Band des Bodensees“,
belegte die „Hohentwiel“ im September 1950 nach
dem favorisierten Motorschiff „Austria“ einen ehrenvollen zweiten Platz. Bei den weiteren Wettfahrten,
insbesondere dem legendären Dampferrennen von
1952, konnte sich die „Hohentwiel“ allerdings nicht
mehr gegen das letzte und leistungsstarke Dampfschiff, dem 1929 erbauten „Nachzügler“ des Dampfzeitalters, die „Stadt Überlingen“ durchsetzen.
Nach Indienststellung des neuen Motorschiffes „Stuttgart“ am 29. Juli 1960 war die „Hohentwiel“ in Friedrichshafen entbehrlich geworden. Um die nach der
Stillegung des Dampfers „Stadt Meersburg“ im Konstanzer Schiffspark entstandene Lücke zu schließen,
wurde die „Hohentwiel“ am 13. September 1960
in die Konzilstadt verlegt. Eine Ausmusterung der
„Hohentwiel“ war für das Jahresende 1961 vorgesehen. Aber durch ein Explosionsunglück auf der
Bodanwerft in Kressbronn am 19. November 1961,
verzögerte sich die Fertigstellung des Motorschiffes
„München“ um mehrere Monate. Mehr oder weniger zwangsläufig musste deshalb die „Hohentwiel“
im Frühjahr 1962 noch einmal unter Dampf gesetzt
werden. Das „Aus“ für den inzwischen 49 Jahre alten
Dampfer kam dann aber doch früher als geplant.
Nach einer Beinahe-Kollision und einem unverzüg-
lich eingeleiteten Schnellstop mit einem Segelboot
vor der Insel Mainau, war ein Schaden am Dampfeinlassventil des Hochdruckzylinders aufgetreten.
Das in Anbetracht der bevorstehenden Ausmusterung nur provisorisch instandgesetzte Ventil barst
endgültig am 3. August 1962, als die „Hohentwiel“
als Zuschauerschiff für das Konstanzer Seenachtsfest auslaufen sollte. Da sich das neue Motorschiff
„München“ inzwischen seit dem 1. August im Dienst
befand, konnte nun endgültig auf den Dampfer verzichtet werden. Er wurde sang- und klanglos an der
Konstanzer Hafenmole abgestellt und am 1. November 1962 aus der Flottenliste gestrichen. Sein Überleben verdankte das Schiff einem glücklichen Zufall.
Auf der Suche nach einem geeigneten Clubhaus,
wurde der Bregenzer Segelclub auf den ausgemusterten Veteranen aufmerksam.
Der Verein erwarb das Schiff im April 1963 zum damaligen Schrottwert von 10.000 D-Mark. Rund 20
Jahre lang diente die „Hohentwiel“ als schwimmende
Clubgaststätte, was einem Abbruch auf Zeit gleichkam. Buchstäblich fünf Minuten vor zwölf gelang es
der 1984 ins Leben gerufenen Vereinigung „Internationales Bodensee-Schifffahrts-Museum“ den sich
inzwischen in einem wrackähnlichen Zustand befindenden Dampfer zu erwerben. Unter der Leitung
des in Hard wohnhaften Schiffsingenieurs Reinhard
E. Kloser, der sich sein Fachwissen und seinen pragmatischen Umgang mit Dampfmaschinen bei der
Hochseeschifffahrt angeeignet hatte, wurde das
Schiff in mühevoller Kleinarbeit neu aufgebaut. Die
Arbeiten waren mit einem Puzzlespiel vergleichbar,
denn alle Maschinenteile mussten beim „Entkernen“
des Schiffes sorgfältig katalogisiert und festgehalten
werden. Als Werkstätte dienten die zusammengerosteten Radkastenanbauten, von Kloser ironisch als
„russische Feldschmiede“ bezeichnet. Aber das kühne, von zahlreichen Seeanwohnern stirnrunzelnd
zur Kenntnis genommene Vorhaben gelang. Da
während der Restaurierung die Pläne der ursprünglichen Inneneinrichtung als verschollen galten, wurde
als Kompromiss der von Professor Bernhard Pankok
entworfene Salon des unglücklichen Schwesterschiffes „Friedrichshafen“ gewählt. Am 17. Mai 1990
begann während der vielbeachteten zweiten Jungfernfahrt, für die „Hohentwiel“ ein bis dahin kaum
für möglich gehaltener, neuer Lebensabschnitt.
Inschrift auf James Watt-Denkmal, Erfinder der Dampfmaschine: „Der König, seine Minister und viele Edelleute, sowie andere Bürger des Königreichs haben dieses Denkmal gesetzt dem James Watt,
welcher sich zu einer hervorragenden Stellung erhob unter den berühmtesten Männern der Wissenschaft und den wahren Wohltätern der Welt. Geboren zu Greenock 1736, gestorben zu Heathfield in
Straffordshire 1819.“ von Irmgard Kramer
48 | 49
Das Herz, die Dampfmaschine.
An der Reling hängen Geschirrtücher zum Trocknen
im Frühlingswind. Weingläser türmen sich am Steg.
Material wird an Bord getragen. Das Deck geschrubbt.
Die Maschinen geölt. Geschäftiges Treiben auf der
Hohentwiel eine Woche vor der ersten Ausfahrt.
Der Chefmaschinist Christian Hämmerle fuhrwerkt
im Radkasten. Lichtflecken funkeln durch die starke
Sonneneinstrahlung aus einem hellgrünen Wasser.
Viel gibt es noch zu tun – Hämmerle hebt Bleigewichte heraus, verlegt eine Leitung, die durch den
Radkasten läuft und positioniert das Blei wieder so,
dass das Schiff keine Schlagseite bekommt. Nach ei-
ner langen Winterpause kann er es kaum erwarten,
wieder in See zu stechen.
Der Dampf gerät in Bewegung. Landstrom wechselt
auf Bordstrom mithilfe von 2 Generatoren.
Vom Berg aufs Wasser.
Alte Geräte und Maschinen faszinierten Christian
Hämmerle schon als Kind. Als er sich damals seine
Zukunft ausmalte, sah er sich als jemand, der an Oldtimern herumschraubte. Er lernte Elektromechanik und Maschinenbau. Nach der Lehre arbeitete
er 5 Jahre bei der Karrenseilbahn und kam seinem
Zukunftsbild schon sehr nahe – die Karrenseilbahn
war seit 1956 in Betrieb und galt als renovierungsbedürftig. Genau 40 Jahre später wurde sie nach nur
acht Monaten Bauzeit neu eröffnet. Und Hämmerle
bewarb sich auf der Hohentwiel. 1997 kam er an
Bord. Jetzt kann er seinem Faible für alte Maschinen
nachgehen. „Nur der Ölbrenner wird elektronisch
geregelt, alles andere läuft mechanisch“, erklärt
Hämmerle und schwärmt von den schönen Ventilsteuerungen „seiner“ Dampfmaschine.
Der Maschinist fährt. Der Kapitän lenkt.
Der Kapitän steht am Ruder und meldet sich über
das Sprachrohr oder den Maschinentelegraphen im
Maschinenraum – wie auf der Titanic, nur Eisberge
gibt´s keine im Bodensee. Volle Kraft voraus. Hämmerle dreht am Handrad. Die Kurbelwelle fängt an
zu schwingen, schiebt das Gestänge für die Ventile
vor und zurück. Anfangs macht die Maschine 30
Umdrehungen. Sobald das Manöver beendet ist,
steckt der Kapitän den Kurs, und berechnet die Geschwindigkeit. Die Hohentwiel fährt normalerweise
zwischen 10 und 20 km/h.
Arbeitstage dauern länger.
Während die Gäste der Hohentwiel noch zu Hause
vor dem Spiegel stehen, um sich fein zu machen,
heizt Hämmerle zweieinhalb bis drei Stunden vor
Ablegen ein. Kohle braucht er keine zu schippen. Es
genügt, einige Schalter an einer Tafel zu bedienen,
um den Ölbrenner in Betrieb zu nehmen – die einzige Elektronik im Maschinenraum.
Eine Kesselwasseranalyse folgt. „Das gleiche Prinzip wie zuhause in der Waschmaschine“, erklärt der
Chefmaschinist. Eine Lauge muss die Härte des Wassers unterbinden, das bedarf regelmäßiger Kontrolle.
Hämmerle putzt und kontrolliert die Maschine, kümmert sich um die Tropf-Öler, das sind gläserne Vasen,
gefüllt mit honiggelbem Öl. Eingefasst in goldglänzendes Messing erinnern sie an die Olivenölspender
in teuren italienischen Restaurants. Ein Öler sitzt
über jedem Maschinengelenk. Die Tropfmenge wird
mit einer Nadel reguliert. Je nachdem wie weit sie
herausgezogen wird, entsteht ein Loch bestimmter
Größe, durch das stetig Öl aufs Gelenk tropft. Sechs
Stunden später sind die Öler leer und müssen gefüllt
werden. Das Öl läuft unter der Dampfmaschine zusammen, wird gesammelt, gefiltert und wieder verwendet.
Noch ist es aber nicht so weit. Während die Gäste
eintrudeln und das Schiff am Ufer fest vertäut ist,
lässt Hämmerle sachte die Schaufelräder rotieren.
In kurzem Hemd und Uniformhose arbeiten Christian Hämmerle und ein zweiter, der insgesamt 6
Besatzungsmitglieder, bei 55 Grad und einem Höllenlärm. Einer steht immer am Fahrstand um die
Befehle des Kapitäns durchzuführen, der andere
schmiert und kontrolliert die Maschine.
In einem Bereich mit 250 Grad Celsius ist es besonders schwierig, die Öler zu füllen. Geschicklichkeit ist
nötig. Sich zu verbrennen wäre allerdings weniger
tragisch, als die Finger zwischen die sich bewegenden Kolben zu bekommen.
Manchmal hantieren die Männer mit Schraubschlüsseln von 30 Kilo. Der Dampf muss reguliert
werden. In jedem der zwei Kessel sind 9000 Liter.
Bei Volllast werden je Kessel viereinhalb Tonnen
Seewasser verdampft.
Auf die Frage nach dem Lärm, antwortet Hämmerle:
„In jeder Tischlerei ist es lauter.“ Dann gibt er zu, dass
das Arbeiten ein bisschen entspannter ist, wenn er
Ohrenschützer trägt. Es sind die Ölbrenner, die den
Lärm verursachen. Kohlefeuer sind lautlos. Das hat
Hämmerle auf der Stettin in Hamburg miterlebt, dem
weltweit größten, noch kohlegefeuerten, seegehendem Dampf-Eisbrecher, wo er den Heizern zusah,
wie sie mit zwei riesigen Kesseln Dampf erzeugten
und per Hand bis zu 1500 kg Kohle in den 6 Feuern
pro Stunde verfeuerten. Die Hohentwiel verbraucht
in einer bis zwei Wochen 14000 Liter Treibstoff, je
nachdem wie viele Fahrten gemacht werden.
Hämmerle und sein Team sind permanent mit der
Maschine beschäftigt. Was klappert links unten? Was
scheppert rechts oben? Woher kam das Rumpeln?
Die Männer hören jedes ungewöhnliche Geräusch,
wie der Arzt beim Abhören der Lunge.
Um sich weiterzubilden, liest Hämmerle SchiffsbauLiteratur aus Antiquariaten. Er pflegt Kontakt zu den
Maschinisten der Dresdner Dampfschifffahrt, was
nicht einfach ist. „Im Winter sind die auch nicht unterwegs und im Sommer kommen wir selbst nicht
weg.“ Die große Seefahrt interessiert Hämmerle
nicht. Dazu ist er viel zu ortsverbunden. Aber einmal auf einem anderen historischen Dampfer oder
einem Rahsagler zu arbeiten, würde ihn schon reizen. Bis es soweit ist, bleibt ihm „stets a Hand breit
Wasser unterm Kiel“ zu wünschen.
Als würde man einen überdimensionalen Wal
aus dem Bodensee ziehen. Ganz langsam.
Im Schneckentempo verschwand Ende März 2010
die Hohentwiel in der Werfthalle Romanshorn.
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Dicker Fisch an der Angel
Es ist eine wahre Herausforderung und hat nicht
umsonst zahlreiche Schaulustige angezogen. Die
mehrere hundert Tonnen schwere und beinahe
60 Meter lange Lady wurde an dicken Stahlseilen
Zentimeter für Zentimeter auf einem sogenannten
Schiffsschlitten in die Schweizer Werfthalle gezogen.
„Eine durchaus spannende Geschichte war das“, erinnert sich Kapitän Konstatzky. „Wäre nur irgendwas
schief gegangen bei der Auswasserung, hätten wir
den Saison-Beginn Ende April vergessen können.“ Es
ist alles bestens verlaufen und der Kapitän war hoch
zufrieden mit der Leistung der Männer.
Durchschnittlich alle fünf Jahre muss die Hohentwiel zur großen Inspektion einrücken. Im Frühjahr
des vergangenen Jahres ging der Großauftrag an
die Bodenseewerft Romanshorn.
Landausflug und verdiente Pause.
210.000 Kilometer hat die Hohentwiel seit ihrer
zweiten Jungfernfahrt im Jahre 1990 zurückgelegt
und insgesamt 500.000 Fahrgäste transportiert –
ohne jegliche Panne, wie Kapitän Konstatzky stolz
betont. Doch im vergangenen Jahr war die große
Überholung und Sicherheitsprüfung fällig. Rund drei
Wochen lag die Hohentwiel auf dem Trockenen, was
gut 100.000 Euro an Kosten verursachte.
Der Schaufelraddampfer wurde nicht nur gründlich
gereinigt und frisch gestrichen, auch die Sicherheit
war ein zentrales Thema. Mit Ultraschall wurden die
Unterwasserschale, aber auch die Maschine, der Antrieb, die Steuerung und die Rettungseinrichtungen
des Schiffes genau überprüft. Probleme sind keine
aufgetreten, lediglich ein Ruder-Lager musste ausgetauscht werden. Zudem wurde der Unterwasseranstrich erneuert, der Rumpf wurde auf eventuelle
Schäden untersucht, an der Ruderanlage wurden
Verschleißteile ersetzt und die Schaufelräder neu
lackiert. Viele der notwendigen Arbeiten führte die
sechsköpfige Besatzung der Hohentwiel selbst durch
und half damit, die Kosten in Grenzen zu halten.
Wirtschaftlich gesehen war 2010 für die Hohentwiel
ein erfolgreiches Jahr. Trotz Wirtschaftskrise in den
vergangen Jahren, konnten die guten Vorjahresergebnisse wieder erreicht werden. Neben hochkarätigen Businessveranstaltungen, waren besonders
Hochzeiten an Bord mit Trauung durch den Kapitän
sehr beliebt. Bei den öffentlichen Fahrten waren Steigerungen zu verzeichnen, was Kapitän Konstatzky
und sein Team darin bestätigte, dass die Vielzahl an
unterschiedlichen Programmen den Gästen einen
Anreiz bietet, auch mehrmals pro Saison eine Fahrt
mit der Hohentwiel zu buchen.
Traumhafte Aussichten für ein traumhaftes Schiff.
Die Hohentwiel im Trockendock. 13 Meter Breite und 56,8
Meter Länge, mit einem Gewicht
von 365 Tonnen. Ein imposantes
Stück Schifffahrtsgeschichte.
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die schönsten Strände Europas.
Abheben mit InterSky
Kultur erleben.
Die beliebten Städtereisen in die deutschen Städte
wie Hamburg oder Berlin sind mit InterSky auch in
diesem Sommer problemlos möglich. Mit bis zu drei
Flügen am Tag lassen sich Kulturreisen, sowie auch
Kurztrips in die deutschen Metropolen planen und
individuell gestalten.
und die Verlässlichkeit der Fluglinie sind nur einige
der Vorteile, die ein Flug mit InterSky bietet. Mit einer Flugzeit von etwa eineinhalb bis zwei Stunden
lassen sich die beliebtesten Städte in Deutschland
und Österreich, sowie auch traumhafte Urlaubsorte
im Süden Europas in kürzester Zeit bequem erreichen. Die Maschinen der Bodensee-Airline sind ausgestattet mit 50 edlen weißen Sitzen mit großzügigem Sitzabstand, sodass ausreichend Platz für Bein
und Knie besteht und auch während des Fluges den
Passagieren bester Komfort geboten werden kann.
Wien - eine Stadt reich an Facetten und Charme.
InterSky bringt Geschäftsleute, sowie auch Privatreisende bis zu dreimal täglich in die schöne Stadt
an der Donau. Mit einer Flugzeit von nur 1 Stunde und 25 Minuten lässt sich die österreichische
Bundeshauptstadt schnell erreichen. Viele Menschen, die Wien bereits besucht haben, bezeichnen diese als Ihre europäische Lieblingsstadt.
Nicht umsonst, denn hier verbindet sich Alt und
Neu mit viel Charme. Genießen, Staunen und Erleben ist hier angesagt! Neben den üblichen Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel dem Schloss
Schönbrunn, dem Stephansdom, dem Belvedere
oder der Hofburg, gibt es so viel mehr zu entdecken. Gerade im Frühjahr und in den Sommermonaten gibt es viele Events, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen soll. Dank der optimalen
Flugzeiten von Friedrichshafen nach Wien kann
man auch aus wenigen freien Tagen viel Zeit vor
Ort herausholen, um sich vom Charme Wiens, seinen herrschaftlichen Bauten und kulinarischen
Schmankerln bezaubern zu lassen.
Hamburg ist immer eine Reise wert, denn in der
Hansestadt gibt es viel zu erleben. Neben dem Hafen,
in dem die bekanntesten Kreuzfahrtschiffe aus aller
Welt einlaufen, ist auch die schöne Innenstadt rund
um das Rathaus ein Besuch wert. Ein Spaziergang
entlang der Alster oder ein Shoppingtrip quer durch
die Stadt, nach einer Nacht auf der Reeperbahn und
dem anschließenden Besuch auf dem Fischermarkt,
welcher bereits in den frühen Morgenstunden seine
Tore öffnet, wird jeder Tag zu einem einzigen Erlebnis.
Neben Hamburg zählt auch die Bundeshauptstadt
Berlin zu einem kulturellen Highlight und ist ein beliebtes Ziel für Touristen aus aller Welt. Besonders im
Sommer ist die Großstadt facettenreich und amüsant. Bei einem Spaziergang entlang der ehemaligen Berliner Mauer lassen sich die berühmten Sehenswürdigkeiten, wie das Brandenburger Tor, der
Potsdamer Platz oder der Reichstag auf eigene Faust
erkunden. Berlin hat so viel zu bieten, bei jedem Besuch lässt sich Neues entdecken.
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Vom Check-in zum Gate sind es nur wenige Schritte. In
kürzester Zeit ist die Sicherheitskontrolle passiert und
zwischen Boarding und Abflug vergehen nur wenige Minuten. Schnell und pünktlich, aber ohne Hektik
und Stress, so kommt man mit der Bodensee-Airline
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sowie auch nach Münster/Osnabrück und Graz. Die
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Ganz egal ob an die wunderschönen Strände auf
den Inseln Elba, Sardinien und Korsika oder an die
Küste Kroatiens oder Italiens, überall gibt es eine einzigartige Landschaft zu entdecken. Neu in diesem
Jahr wird die Baleareninsel Menorca angeflogen. Die
östlichste Insel der Balearengruppe lässt keine Wünsche offen. Durch das türkisfarbene Meer, die langen
Sandstrände und einsamen Buchten wird Urlaubern
eine spektakuläre Urlaubskulisse geboten.
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Ein weiteres Highlight in diesem Sommer wird durch
die Ausweitung der Strecken nach Kroatien geboten.
Durch einen zusätzlichen Flug nach Zadar im Süden
Kroatiens werden in dieser Sommersaison Kurztrips
in die Hafenstadt ermöglicht. Bekannt für ihre Kultur
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fast 3000 Jahre alten Stadt, mehrere Nationalparks.
Diese gelten als Geheimtipps für Naturliebhaber.
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Das Schönste,
was wir erleben können,
ist das Geheimnisvolle.
Es ist das Grundgefühl,
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von wahrer Kunst
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Wer es nicht kennt
und sich nicht wundern,
nicht mehr staunen kann,
der ist sozusagen tot
und sein Auge erloschen. Albert Einstein
Ratternde Nähmaschinen, hohe Schneidetische,
dampfende Bügelstation, Schnitte aus Papier,
Schneiderpuppen, Scheren, Nadeln, Stickereien,
goldene Knöpfe – eine Schneiderei wie aus dem
Bilderbuch. Das Studio für Corporate Fashion
von Melissa Engel im Dornbirner Oberdorf entführt in eine andere Welt. Nicht weit von einer
der ehemals größten Textilfabriken Österreichs
beginnt altes Handwerk wieder neu zu blühen.
Melissa Pia Engel geb. 1986, erste Erfahrungen mit
15 in einem Schneideratelier in Almuñécar in Andalusien, Spanien. Mit 16 Beginn einer dreijährigen
Damenschneider-Lehre bei Art + Event Graz, Damenschneiderei für die Oper Graz, Schauspielhaus und
Next Liberty. Sofort nach bestandenem Lehrabschluss
zieht sie nach Nicaragua/Managua um als Projektleiterin einen Schneiderkurs für junge Frauen zu leiten.
Von 2008-2010 absolviert sie die Meisterschule für
Mode in München mit Abschluss „Staatl. Geprüfte
Modegestalterin“. Anstellungen von 2008 bis 2010
u.a. bei Bregenzer Festspiele, Wolford AG und Gasser
Textilveredelungs GmbH. Seit 2011 Geschäftsführerin von „Melissa Engel - Corporate Fashion“, Dornbirn.
www.melissaengel.com
Stich für Stich ein Meisterwerk
Damals, als die Hohentwiel zur ersten Fahrt auslief,
stand die Textilindustrie in Vorarlberg vor ihrer großen
Blüte. Die Hohentwiel gibt es heute noch. Die Liebe
zum heimisch gefertigten Textil ist gerade wieder im
Entstehen.
In einem renovierten Wohnhaus für die Arbeiter eines
ehemaligen Textilriesen hat Melissa Engel, 24, ihr
Atelier für Corporate Fashion eröffnet. Dort, wo einst
die Arbeiter gelebt haben, stehen nun Maschinen
und es wird fleißig gearbeitet - an den neuen Uniformen für die Hohentwiel.
„Dies ist eigentlich mein Elternhaus. Sie haben mir
das Erdgeschoss für mein Atelier zur Verfügung gestellt. Ich finde es schön, dass es ein Ort ist, an dem
bereits einmal vor hundert Jahren in gewisser Weise
Textilgeschichte geschrieben wurde. Das Dornbirner
Oberdorf ist ja voll davon. Es arbeitet sich jedenfalls
sehr gut hier“, lacht die sympathische junge Frau.
Dass der Schneiderberuf nicht unbedingt zu den
Begehrtesten zählt, davon kann sie ausführlich berichten. Lediglich 6 weitere Schüler haben mit ihr vor
Jahren in Gleinstätten in der Steiermark den Lehrabschluss zur Damenschneiderin gemacht. Dabei gibt
es für alle Schneiderlehrlinge in gesamt Österreich
nur mehr zwei sogenannte Block-Berufsschulen, d.h.
die Lehrlinge aus dem gesamten Bundesgebiet werden auf Wien und die Steiermark aufgeteilt. „Man
kommt sich schon ein wenig so vor, als würde man
zu einer aussterbenden Spezies gehören. Aber das
Feedback der Menschen ist toll. Wenn man erzählt,
man ist Schneiderin, erntet man vor allem Erstaunen,
Bewunderung und Respekt.“
Schwierig war es, eine entsprechende Lehrstelle zu
finden. Melissa Engel wollte in einer traditionellen
Theater-Schneiderei lernen, von denen gibt es aber
im gesamten deutschsprachigen Raum nur mehr
sehr wenige. Jene, die noch nicht privatisiert oder
ausgelagert wurden, bilden aus wirtschaftlichen
Gründen keine Lehrlinge mehr aus. Durch Zufall
wurde sie dann doch fündig. Die Schneiderei für die
Vereinigten Bühnen Graz hatte seit 20 Jahren keinen
Lehrling mehr ausgebildet.„Es war ein großes Glück,
dass ich genommen wurde und die Ausbildung war
sehr interessant und umfassend.“
6
Corporate Fashion.
Wenn Kleidung zum Markenzeichen wird.
„Ich glaube, dass Firmen immer mehr erkennen,
wie wichtig es ist, dass sich ihre Mitarbeiter auch
optisch mit dem Unternehmen identifizieren. Ich
finde es äußerst reizvoll, die Philosophie eines Betriebes per Nadel auf den Punkt zu bringen. Für die
Mitarbeiter hat es eigentlich auch nur Vorteile. Die
Firmenphilosophie wird besser gelebt und man
spart sich mitunter private Ausgaben für Kleidung.
Gerade Vorarlberg, mit seinen vielen Tourismus- und
Dienstleistungsbetrieben hat hier durchaus Nachholbedarf.“
Der erste große Auftrag ließ nicht lange auf sich
warten. Die Hohentwiel benötigte für die Mitarbei-
terinnen und Mitarbeiter der neuen schiffseigenen
Gastronomie mehrere Garnituren an Uniformen. Das
besondere Flair an Bord, sowie die starke Corporate
Identity der Hohentwiel mussten berücksichtigt werden. Kapitän Konstatzky wünschte sich einen nostalgischen Touch, ohne dabei historisierend zu wirken.
Melissa Engel entwickelte in Kooperation mit Stefanie Wladika eine Linie, die sich gegenüber herkömmlichen Gastronomie-Ausstattungen vor allem durch
Individualität, beste Materialwahl, Langlebigkeit und
höchste Qualität in der Verarbeitung auszeichnet.
Alle Entwürfe wurden von Hand gezeichnet und gefertigt. Das heißt, ein großer Anteil der Arbeit wird
auch tatsächlich nicht mit der Maschine, sondern
von Hand mit Nadel und Zwirn genäht. Der antistatische nachtblaue Wollmischstoff ist strapazierfähig
und pflegeleicht. Die Damen tragen klassische Wickelröcke in A-Linie mit reich verzierter Schürze und ein
passendes Sakko. Die Herren-Sakkos sind traditionell
mit Plaque und Filzkragen verarbeitet. Die Männer
tragen eine klassische Bundfaltenhose und ein Sakko mit tiefem schmalem Revers, stoßenden Kanten
und abgerundeten Jackenkanten, die nach unten
auseinanderlaufen – ein Zitat der typischen Herrenmode um 1900. Auffälliges Detail bei Damen und
Herren:
Das Hohentwiel-Logo wurde in Gold eingestickt. Die
Sakkos sind vorne mit zwei Knöpfen und schöner goldener Kette zusammengehalten. Die verwendeten
Knöpfe mit Anker und die Epauletten zum Schmuck
der Schulterpartie sind Sonderanfertigungen und
verleihen dem Outfit den typischen Marine-Look.
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Ein besonderer Duft liegt in der Luft. Schokohasen werden produziert. Kurz vor Ostern einen
Konditor und Chocolatier zu besuchen, ist keine
gute Idee. Rainer Troy nimmt sich trotzdem alle
Zeit, die es eben braucht, um die neue Hohentwiel- Schokolade zu präsentieren.
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Die Suche nach Perfektion und exzellenter Qualität sind die Grundpfeiler von illycaffè.
Deshalb setzt sich illycaffè für eine nachhaltige Kaffeeproduktion in der gesamten
Produktionskette ein: Vom Boden, auf dem der Kaffee angebaut wird, bis hin zu den
Kaffeebauern und den Technologien zur weiterverarbeitung.
Dieses Engagement hat es ermöglicht, dass illycaffè die bedeutendsten nationalen
als auch internationalen Qualitäts- und Umweltzertifizierung (ISO-9001, ISO-1400) erhalten
hat und in das EMAS-Register aufgenommen wurde, dem Gemeinschaftssystem für das
freiwillige Umweltmanagement von Unternehmen.
Im März 2011 erhielt illycaffè als erstes Unternehmen weltweit das „Responsible Supply
Chain Process“-Zertifikat von Det Norske Veritas (DNV) verliehen. Dieses attestiert illycaffè
seinen nachhaltigen Ansatz gegenüber allen an der Produktionskette beteiligten
Akteuren, nsbesondere gegenüber den Kaffeeproduzenten.
Das Theatercafe in Bregenz ist eine Institution. Seit
nunmehr 50 Jahren versorgt die Familie Troy mit
süßen Köstlichkeiten, die sogar dem Gault Millau
eine Auszeichnung Wert waren, alle Naschkatzen.
Als erste Konditorei Österreichs wurde das Theatercafe 1990 mit dem Titel „Bester Konditoreibetrieb“
geehrt. Täglich werden hier köstliche Torten, Kuchen, Strudel und Feingebäck nach hauseigenen Rezepten und aus frischen Zutaten gefertigt. Bei Troy
dürfen auch Weizenallergiker beruhigt genießen. In
sämtlichen Konditoreiprodukten wird ausschließlich
bestes Dinkel-Urkorn-Mehl verarbeitet.
Neben dem klassischen Kaffeehausbetrieb hat sich
Rainer Troy auch immer mit der Herstellung feiner
Tafelschokoladen und Pralinen beschäftigt. Über 30
Sorten Tafelschokolade und 40 Pralinen-Variationen
werden von Hand gemischt, gegossen, veredelt und
verpackt und sind ganzjährig exklusiv im Theatercafe erhältlich. Bei allen Produkten verzichtet Troy zur
Gänze auf chemische Weichhalter, Konservierungsund Farbstoffe.
Die Tafelschokolade „Hohentwiel“ ist wie alle TroySchokoladen eine Geheimrezeptur und beinhaltet
Madagaskar-Kakao 43%. Sie ist ab sofort an Bord der
Hohentwiel erhältlich und soll die Zeit bis zur nächsten
Ausfahrt symbolisch versüßen.
Theatercafe Rainer Troy
Kornmarktplatz 4, 6900 Bregenz
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Ich führte ein Leben im Hintergrund, und ich liebte es. Es war eine Aufgabe, wie für mich gemacht.
Schon als Kind erforschte ich die menschlichen Verhaltensweisen, was meiner Laufbahn als Butler
sehr zu Gute kam von Daniela Egger
Vib
Very Important Butler
Quanten auf dem Sprung
Am Ende meines langen Berufslebens stand ich im
Dienst des preußischen Königs Wilhelm II. An einem
herrlichen Abend Mitte Juli 1913 entspann sich ein
Wendepunkt meines Lebens, der mich mit neuem
Tatendrang erfüllte. Es war auf der Hohentwiel, ein
Schaufelraddampfer mit bewegender Geschichte,
die an diesem Abend aber erst jungfräuliche drei
Monate alt war. Der Raddampfer gehörte der württembergischen Dampferflotte an. Der besagte 13.
Juli 1913 war der 75. Geburtstag von Ferdinand
Graf von Zeppelin, ein enger Vertrauter des Königs,
in dessen Diensten ich stand. König Wilhelm II. lud
eine illustre Gesellschaft in den herrschaftlichen
Salon der Hohentwiel, um den Geburtstag seines
Freundes zu feiern.
Meine Aufgabe war es, dezent im Hintergrund zu
bleiben und zu gegebener Zeit Getränke nachzuschenken. Ich war verantwortlich für den Ablauf
des Service und hatte ein kompetentes Team unter
mir, sodass ich mich ganz meiner Aufgabe widmen
konnte. Ich beobachtete. Ich beobachtete IHN.
Stunde (natürlich waren weder er noch die anderen
Anwesenden zu diesem Zeitpunkt nüchtern), ein
flammendes Plädoyer für den Fortschritt zu halten,
den er insbesondere in der Luftfahrt wähnte. Den
Spott seiner Ingenieure und auch des Königs möchte ich nicht wiedergeben, er zeugt nur von Phantasielosigkeit. Der Mann hatte zu diesem Zeitpunkt
herbe Rückschläge einstecken müssen, einer seiner
Zeppeline war im Sturm zerstört worden, sie boten
eine zu große Angriffsfläche. Er war finanziell in Bedrängnis, dessen war ich mir sicher, ich entnahm es
aus den stummen Blicken seiner Gattin. Aber Geld
interessierte ihn nicht. Die Luftfahrt interessierte ihn
– er hatte eine Vision. Und während er von seiner Vision sprach, sah er einzig und alleine mir in die Augen. Er hatte auf diesem Schiff einen Verbündeten
gefunden. Der Sternenhimmel begann bereits zu
verblassen, einige der Gäste schliefen, die Köpfe an
die Tische geneigt, und der Graf stürmte aufgewühlt
an Deck. Er floh die müde Schar, ich folgte ihm etwas
besorgt.
Der Blick in die Augen.
Ich möchte einen kurzen Exkurs über die Kunst des
Beobachtens machen, weil sie die wesentliche Aufgabe eines Butlers ist. Diese Kunst ermöglicht es, sich
unsichtbar zu machen und im richtigen Moment
präsent zu sein. Graf Ferdinand war ein Idealist und
gab sich sehr schnell als solcher zu erkennen. Er trat
auf mich zu und sah mir dabei in die Augen, als er
das Glas von meinem Tablett nahm. Bedenken Sie,
ich war damals nichts weiter als „der Butler“. Damit
hatte er sich als hoffnungsvoller Menschenfreund
gezeigt. Niemand sah zu dieser Zeit einem Domestiken in die Augen – wozu auch?
Phantasten vereinigt euch!
Das Schiff fuhr in die Morgendämmerung, der Graf
flehte mit flackerndem Auge die Sterne an zurückzukehren. Und ich erkannte: In ihm brannte das Wissen.
Dieser Mann wusste, dass sein Traum von einem eleganten, stillen Transportmittel möglich war. Er war
kein Phantast. Ich begriff, dass er Recht hatte. Ich sah
seine Vision, und ich sah, dass er sich nur in einem
Punkt irrte.
In dieser Nacht hatte ich, dezent im Hintergrund verborgen, mit ihm den Blick auf die Sterne gerichtet.
Die Kleidung des Butlers fiel von mir ab, ich verließ
den zauberhaften Schaufelraddampfer im Morgengrauen als ein neuer Mensch.
Es würde Luftschiffe geben, die lautlos und schwerelos durch die Lüfte schweben, ohne Spuren zu hinterlassen, weder Abgase noch Kondensstreifen. Ich
konnte sie sehen, sie umschwebten meinen erleuchteten Geist. Als der Graf mich heftig umarmte, war
ich schon kein Butler mehr. Er hatte mich erkannt.
Der Blick in die Sterne.
Neben der Entourage des Königs und einer angemessenen Anzahl von Honoratioren waren nur einige persönliche Gäste anwesend, und in mir keimte
der Verdacht, dass sich der Graf zu langweilen begann – was ihn dazu bewog, zu fortgeschrittener
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Premierenfieber an Bord der Hohentwiel
am 27. April 2011
Nobler Start in eine neue Saison
Spannung lag in der Luft, als sich nach dem ersten
Glas Champagner die Gäste zu den Tischen begaben. Würde Starkoch Heino Huber die illustren Gäste
an Bord der Hohentwiel zu überzeugen wissen? Auf
den Punkt gebracht: Alles war vom Feinsten. Gemeinsam mit der Restaurantleiterin Lucy Teresa Werner und dem gesamten Gastroteam begeisterte und
überzeugte Heino Huber die zahlreichen Gäste auf
der Hohentwiel mit seinen Kreationen. Musikalisch
begleitet wurde dieser einzigartige Saisonauftakt
von der zauberhafen Sängerin Isabella Pinscek...und
Kapitän Adolf Franz Konstatzky freute sich, dass die
enormen Anstrengungen der vergangenen Monate
solch reiche Früchte trugen.
Landrat Frank Hämmerle
Heino Huber, Kapitän Adolf F. Konstatzky, Sascha Müller
Francoise Rogginer, Pia Köhlmeier
Landrat Lothar Wölfle, Werner Hartmann, Joseph Mazzel
Marcel Fischer, Hans Kubat mit Gattin
Kapitän Konstatzky & Rainer Troy
Isabella Pinscek
Birgit Dünser mit Begleitung
Chef-Maschinist Christian Hämmerle, Katharina Mutzke, Anne Oehring
Frau Pretterhofer
Sascha Müller, Jörg Handreke
Uwe Jauß, Hugo Rogginer
Helmut Kleiner, Frau Sieber
Restaurantleiterin Lucy Teresa Werner
Ehab Salem
Ehepaar Guth
Markus Zemansky
Danke!
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Gute Scheine bringen Glück
Wir danken der Hohentwiel Schifffahrtsgesellschaft mbH für
das uns entgegengebrachte Vertrauen in unsere Leistungen
und Produkte.
Wir bedanken uns für den Auftrag zur Ausstattung der Bordund Festlandküche mit dem RATIONAL SelfCooking Center®.
Allen Gästen der Hohentwiel wünschen wir genussvolle,
unverwechselbare Stunden an Bord.
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Es war ein lauer Sommerabend, und Kapitän Adolf
Konstatzky erinnert sich gerne daran zurück: „Eines
Tages wurde in unserem Büro ein Gutschein für
eine Gourmetfahrt abgeholt. Der Herr erkundigte
sich, ob wir wohl ein Mikrofon an Bord hätten. Wir
bejahten dies und dachten uns nichts weiter dabei.
Eines Abends war er dann Gast auf der Hohentwiel,
gemeinsam mit der Empfängerin des Gutscheines,
seiner Freundin. Draußen auf dem See zwischen
zwei Gängen lieh er sich mein Mikrofon und machte seiner Freundin einen Heiratsantrag, den sie natürlich unter tosendem Applaus der übrigen Gäste
angenommen hat. Das hat uns alle sehr berührt und
mir gezeigt, wie viel Glück so ein kleines Stück Papier
bringen kann. Seither gestalten wir unsere Hohentwiel-Gutscheine mit sehr viel Aufmerksamkeit und
Liebe, man weiß ja nie...“
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Festspielfahrt m. Eintritt Kat. I € 207 / CHF 280
Festspielfahrt m. Eintritt Kat. II € 185 / CHF 250
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Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich
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