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„Erfolg und Werte auf turbulenter See. Talente leben mit kühlem Kopf und warm ums Herz!“ Autor: Margareta Maria Heinrich Weites Meer, sanfte Wellen, leichter Wind, weiße Wolken, blauer Himmel, hinter den Horizont blicken und liebevoll Träume verschicken. Bereits beim Lesen der Zeitungsanzeige, für eine Leserreise an die Nordsee, spürte ich das Abenteuer auf See, die salzige Luft und die leichte Brise, die mir über das Gesicht weht. Intuitiv meldete ich mich an und reiste mit. Talente2Day Geisteshaltung 1: Lebe DEINE Talente und lasse alles andere weg! In Cuxhaven gibt es Liebe, die Alte Liebe! Die „Alte Liebe“ ist die stromseitige Begrenzung des Hafens am Elbefahrwasser. Von dieser Galerie aus, können Besucher die Schifffahrt auf der Elbe beobachten. Man sagt, die „Alte Liebe“ wurde auch deshalb gebaut, damit die Menschen hingehen können um nachzusehen, ob das Meer noch da ist. An einem nebeligen und kühlen Tag, besuchte ich Helgoland. Das Passagierschiff nahm ab Cuxhaven Ziel auf diese markante Insel im Atlantik. Die Passagiere wurden aus und eingebootet. Mit erfahrenen Griffen, packten uns die Seemänner an den Armen, um uns in ein kleineres Boot umzuladen, das uns ans Ufer Helgolands brachte. Ich spazierte neugierig über die Insel, zur „Langen Anna“, ein 47 Meter hoher freistehender Brandungspfeiler im äußersten Nordwesten. Am Hafen entdeckte ich ein kleines Fischgeschäft. Ich spürte die Energie von frischen Fischen, Fischfang und Seefahrt, ging in das Geschäft und kaufte mir ein Heringsbrötchen. In unmittelbarer Nähe des Fischgeschäftes war, wie für 1 mich gemacht, eine Sitzbank. Vor mir das weite Meer, in mir das Gefühl von Weite, in der Hand mein Fischbrötchen. Ich mag die salzige Atlantikluft und die nebelige Atmosphäre auf Helgoland, das fühlt sich für mich heimelig an, fast wie ein zuhause. Das Leben läuft dort sehr langsam ab, es gibt keine Autos, keine Hektik. Talente2Day Geisteshaltung 2: In der Ruhe liegt die Kraft! Das Highlight der Nordseereise, war der Besuch der Sail. Das Treffen der Großsegler und Festival der Windjammer in Bremerhaven. Ich sah zum ersten Mal DIE „Alex.“ Die „Alexander von Humboldt“, eine deutsche Dreimastbark, als Feuerschiff 1906 in der Weserwerft in Bremen erbaut. Sie lag mit anderen Großseglern vor Anker, wie auch die „Gorch Fock. Der Dreimastsegler „Alexander von Humboldt“ ist in der Gesellschaft bekannt aus der Werbung, für Bier und modernen Lebensstil, das Schiff mit dem grünen Segeltuch. Ein Reisekollege, der bereits Segelerfahrung auf der „Alexander von Humboldt“ hatte, fragte den Kapitän, ob wir kurz an Bord gehen dürfen. Der Kapitän stimmte zu und sagte „JA.“ Talente2Day Geisteshaltung 3: Deine Talente lieben ist dein Ziel! Als ich zum ersten Mal „meine Alex“ betrat, wusste ich sofort, dass ich dabei sein will, dabei sein muss, wenn die „Alex“ auf große Fahrt geht. Ich war vollkommen losgelöst von Zeit und Raum, habe die Stimmung und die Atmosphäre in mir aufgesogen und in jeder Zelle gespeichert. Meine Begeisterung war grenzenlos. Ich fühlte Weite, Freiheit, Leichtigkeit und gigantische Lust, für eine kurze Zeit, die bayerischen Berge mit dem offenen Meer zu tauschen. Ich fragte den Kapitän, ob ich mich an Deck umsehen darf und entdeckte MEINE „Alex.“ 2 Die hohen Masten, das Stabteak Deck, der grüne Metallrumpf, die grünen Segel, das Steuerrad, die Reling, die „Alex“ gehörte für ein kurzes Zeitfenster mir. Talente2Day Geisteshaltung 4: Frage nach dem, was du haben willst! Ich war grenzenlos begeistert und nicht mehr zu bremsen! Für mich war sofort klar: Da will ich mit! Das ist meine Welt! Zurück in München gab es für mich nichts anderes als mich über den Anmeldeablauf zu informieren, um mitsegeln zu können. Ich wurde Mitglied der S.T.A.G., der Sail Training Association Germany. Wenige Tage später war der aktuelle Routenplan in meinem Briefkasten. Meine Entscheidung fiel auf den Schlag rund Skagen, im September 2001. Die Ausrüstung war fix in einem Spezialgeschäft am Chiemsee besorgt. Seesack, Gummistiefel, Windjacke, Akupressur Bänder , Segelschuhe, warme Mütze und mit einem Herzen voller Lust auf Hochseeabenteuer. Talente2Day Geisteshaltung 5: Ich sehe nur das, was ich weiß! Ich ging in Flensburg an Bord eines eindrucksvollen Traditionsseglers und wurde Mitglied der Besatzung. Die Aufgaben waren Ruder gehen unter Anleitung, Wache stehen, Segel setzten und reffen, die Backschaft (Küchendienst). Alle Aufgaben an Bord waren für mich neu. Die weiblichen Topsmatrosen hatten aber für uns „Gastmatrosen“ viel Geduld. Ich spürte das Vertrauen in ihr Wissen, das Vertrauen in das Wissen des Kapitäns, der Marke Seebär. Trotz des heftigen Seeganges, fühlte ich mich als Teil der Mannschaft, sicher an Bord und gut aufgehoben. So segelte ich als aktives Mitglied der Besatzung, in der Woche des 11.September 2001, auf der „Alexander von Humboldt“ von Flensburg rund Skagen nach Bremerhaven. 3 Talente2Day Geisteshaltung 6: Beharrlicher Fokus auf das Ziel! Wir hatten von Anfang an sehr schwere See. Durch den heftigen Seegang stampfte das Schiff. Wir konnten kaum Fahrt machen. Leider war es deshalb auch nicht möglich Helgoland anzusteuern und zu ankern. Das hätte uns zuviel Zeit gekostet. Wie schade, ich hatte mich so sehr darauf gefreut, diese Insel nochmals zu besuchen, auf der ich im Frühjahr nicht nur von meiner Fischsemmel auf der Sitzbank, begeistert war. Der Tagesrhythmus bestand aus 4 Stunden Wache, danach 8 Stunden Pause. Das Ziel im Fokus, ohne emotionale Befindlichkeiten, mit Disziplin handeln, gemeinsam im Team ein visionäres Projekt realisieren. Ich stand festgegurtet an der Reling und hatte Wachdienst. Es regnete, war kalt, ungemütlich. Die Herausforderung für mich war, diese heftige Konfrontation mit den Elementen zu meistern. Mit Windjacke wetterfest angezogen, Mütze und Kapuze auf dem Kopf, Gummistiefel an den Füssen, spürte ich die Regentropfen im Gesicht. Alleine, an der Reling der „Alexander von Humboldt“ festgemacht, Wache schieben bei Regen, nur mit mir im Einklang. Kaum vorher in meinem Leben war ich so sehr bei mir, so sehr in meiner Mitte, so sehr in der Ruhe und in der Kraft. Losgelöst von allem, was schwer macht und schwer ist. Die salzige Luft, die kristallklare Atlantikbriese, kraftvoll, so als ob ich mit jedem Atemzug die Weite des Atlantiks erahne. Talente2Day Geisteshaltung 7: Reise und sehe die Welt draußen. Halte inne und sehe die Welt in dir! Der Rumpf der Alex ist aus Metall. Meine Koje lag unter dem Meeresspiegel. Das Schiff hat einen Tiefgang von 5 Metern. Ich hörte die Wellen von Ost- und Nordsee, wie sie an meine Kojenwand schlugen und lauschte ihren Botschaften. Sie erzählten mir Geschichten von Entdeckern, Seefahrern, Piraten und Fischfang. Ich lag warm und weich in meiner Koje, als ich plötzlich am Bein gezupft wurde, um geweckt zu werden. Der Komatrose informierte mich über den aktuellen Wetterbericht und die Situation auf dem Schiff. Ich schlug die Decke zurück und stand auf. 4 Meine Lieblingsaufgabe war Ruder gehen. Angelehnt an einer Holzwand stand ich seemännisch am großen Ruderrad der „Alexander von Humboldt“. Das gefällt mir, das mag ich, steuern, nicht rudern. Bei der Übernahme des Steuers vom Vorgänger stellte ich fest, dass die Kompassnadel vom Kurs abwich. Mit Ausdauer, Vehemenz, Leidenschaft und Liebe brachte ich „meine Alex“ wieder auf Kurs. Es braucht immer Mühe, Mut, Durchhaltevermögen, Wissen, Durchsetzungsvermögen, viel Liebe und Zeit, eine Sache und Ideen auf Kurs zu bringen. Nach vier Stunden Wache freute ich mich auf Freizeit. Ich wollte auf einer Bank sitzen und einfach nur das Meer bewundern. Mein Dienst war vorbei. Es kam etwas Sonne zu uns durch, die See war nicht mehr ganz so aufgebracht, als der Kapitän den Befehl zum Segel setzen gab. Talente2Day Geisteshaltung 8: Es gibt viel zu tun. Traue es dir zu! Ich schaute von unten in dieses unendlich schöne Grün des Segeltuchs, packte mit an, zog im Team mit den Anderen die Leinen. Mit ganzem Krafteinsatz, mit Liebe zum Tun gemeinsam Segel setzen. Den Motor abstellen und die Windkraft nutzen. Bei der Begrüßung an Bord gab der Kapitän, seiner Mannschaft für diesen Schlag, einen sehr wichtigen Tipp, der vor Seekrankheit schützt. Viel essen, viel trinken. Nichts lieber als das! Auf Tee, Kaffee und Alkohol verzichten. Alkohol gab es nur beim Captains Dinner, während der Zeit auf See sowieso nicht. Ich hielt mich an die Regeln, habe sehr viel gegessen und ausschließlich heißes Wasser getrunken, die Akupressur Bänder Tag und Nacht getragen. Es ist bis heute ein Phänomen für mich, dass ich nicht seekrank geworden bin. Verlasse Dich nie auf das was Andere sagen, sondern immer nur auf das, was Du selber wahrnimmst, riet mir ein Kollege vor Beginn der Reise. Es kam die Zeit der Wachablösung, mein Vorgänger sagte zu mir: „Es ist alles ruhig, Du brauchst nicht aufpassen. Doch, ist musste aufpassen, weil ein Frachtschiff entgegen kam. Vertrauen in die eigene Wahrnehmung, Vertrauen in das eigene Wissen, Vertrauen in das eigene Tun. 5 Die Zeit an Bord der „Alex“ verging sehr schnell. Ich war ja beschäftigt mit meinen neuen Aufgaben. Wache stehen, Ruder gehen, Backschaft. Besonders vergnüglich für mich ist es, in die Weite zu sehen, die Linie, auf der sich Horizont und Meer begegnen, zu beobachten. Talente2Day Geisteshaltung 9: Spüre, wie die Erde dich trägt. Spüre dich und dein Tun! Zähne putzen, duschen, anziehen, essen, konnte ich nur mit einer Hand. Mit der anderen Hand musste ich mich immer wegen des starken Seeganges irgendwo festhalten. Wir segelten in einer Woche von der Ostsee rund Skagen in die Nordsee, von Flensburg nach Bremerhaven. Eine Woche ohne Alltagaufgaben an Land, ohne Fernseher, Radio Handy, Zeitungen und sonstigem Kram. Talente2Day Geisteshaltung 10: Ich sage was ich meine und bekomme was ich will! Mit zunehmender Landnähe bekamen die Mobil Telefone Funkverbindung. Die erste Nachricht, für die Bordbesatzung und mich war: „Draußen ist Krieg, Manhattan liegt in Schutt und Asche, es sind 30 000 Tote. Schau mal, ob Dein Flug nach München geht!“ Was war das, was ist da geschehen, am 11.September 2001? Der Kapitän hatte die Informationen über Funk empfangen, er wusste Bescheid. Um Panik auf dem Schiff zu vermeiden, gab er die Nachricht jedoch nicht an die Crew weiter. Was mach ich nun, wenn draußen Krieg ist? Wo gehe ich hin? Bleibe ich in Norddeutschland, wen kenne ich hier? Schlage ich mich sofort irgendwie durch nach Bayern, mit meinem Seesack auf der Schulter? Bleibe ich auf dem Schiff? Oder bleibe ich in Hamburg, rufe ich Gerry in Florida an, oder meinen Chef, oder doch lieber meine Brüder? 6 Talente2Day Geisteshaltung 11: Wirksamkeit ist das Maß der Wahrheit! Auf dem Schiff entwickelte sich Chaos. Fragen, Ängste, Unsinn, Wichtigtuerei und Spott wegen meiner Ängste und Fragen. Über die Realität an Land hatten wir keine konkreten Informationen. Pille, der Schiffsarzt, rief am Flughafen in Hamburg an. Seine Info an mich: Alle Flüge starten! Wie gut für mich, ich war erleichtert! Entschieden und zielstrebig ließ ich das Chaos auf der „Alexander von Humboldt“ hinter mir. Meiner Intuition folgend ging ich von Bord. Ich wollte heim, sicher ankommen, zuhause in München. Eine großartige Schiffsreise erfüllte meinen Traum nach Abenteuer und wirkt bis heute mit vielen Facetten von Erfahrungen in meinem Leben. Copyright: Margareta Maria Heinrich 7