183. 8.März 2009 Reminiscere A. 10-Uhr

Transcrição

183. 8.März 2009 Reminiscere A. 10-Uhr
183.
8.März 2009 Reminiscere
A. 10-Uhr-Gottesdienst / Johanneskantorei
B. 18-Uhr-SundaySpecial / Musik A.v.D.Hülshoff Gymnasium
Predigt Dr. Uwe Vetter /
Lesung / Predigttext Psalm 25 : 4-7
Wenn Gott gedenkt
oder
Virenentfernung in drei Szenen.
Lesung AT Ps. 25 (Lutherbibel)
(4) HERR (JHWH), zeige mir Deine Wege und lehre mich Deine Steige ! (5) Leite mich in
Deiner Wahrheit und lehre mich ! Denn Du bist der Gott, der mir hilft; täglich harre ich
auf Dich. (6) Gedenke, HERR, an Deine Barmherzigkeit und an Deine Güte, die von
Ewigkeit her gewesen sind. (7) Gedenke nicht der Sünden meiner Jugend und meiner
Übertretungen, gedenke aber meiner nach Deiner Barmherzigkeit, HERR, um Deiner
Güte willen !
_____________________________________________
Wörtliche Übertragung
(4) Deine Wege, HERR, lass mich kennen und Deine Pfade lehre mich ! (5) Lass mich treten (in der Spur) Deiner Wahrheit und lehre
mich, denn Du bist Gott meines Heils ! Auf Dich harre ich den ganzen Tag. (6) Gedenke Deines Inneren (wörtlich: deiner Eingeweide,
im übertragenen Sinn: deiner Erbarmungen), HERR, und Deiner Zuwendungen : seit ewig sind sie doch! (7) Sünden (Versäumnisse /
Verfehlungen meiner Jugendjahre - das was mir schief gegangen ist) und meiner (jüngeren) Missetaten (was ich mutwillig verbockt habe)
wirst Du (bitte) nicht gedenken! Nach Deiner Gnade denk an mich, Du, um Deiner Güte willen, HERR.
SundaySpecial Chor-Solo mit 2 Gitarren: „Ende Dezember“
Er sitzt allein so wie fast jeden tag
Auf ihrer bank an der wiese im park
Augen wie stahl und noch kein graues haar
Er blickt mich an und erzählt mir von ihr
Er sagt: neulich saß sie noch hier
Ging so schnell, wir ham´s nicht mal geahnt
Noch so vieles geplant
Dann bricht er ab und weint
Für mich ist es ende dezember
Unsre tage warn alle gezählt
Und ich hab an so vielen von ihnen gefehlt
Versäum keine blüte im frühling
Und feier sie ganz unbeirrt
Denn das leben geht gnadenlos weiter
Auch wenn deine freude daran stirbt
So viel storniert und auf morgen vertagt
So viel gedacht und sowenig gesagt
So viel verschenkt an den nagel gehängt
Er blickt mich an und er sagt: nimm dir zeit
Solang dir welche bleibt, ganz egal, wozu du dich entschließt
Wer das leben genießt der kann kein versager sein
Für mich ist es ende dezember
I
Passionszeit. Zeit, die Augen aufzumachen für das, was nicht spaßig ist in diesem Leben, was
zu schaffen macht, wo gelitten wird. Und diesmal war es ein Schulchor, Siebzehn-,
Achtzehnjährige, die ein Passionsszenario lieferten. Sie legten dem Gottesdienst einen „Fall“
vor, in Gestalt eines Popsongs, Titel: „Ende Dezember“. Ich hatte den Song zuvor noch nicht
gehört. Und er wird auch nicht die Charts im Sturm erobern. Was ihn trotzdem zum Hinhörer
macht, ist die Szene, die er erzählt.
Wenn man auf den Text achtet, wenn man mitbekommt, was da spielt, kann man sich schwer
entziehen. Da ist jemand gestorben, lang vor ihrer Zeit, wie raus gebrochen. Ein Leben, erst
halb gelebt. Noch nichts erledigt, nichts ausgekostet. Und zurück bleibt der Partner – auf der
Bank, wo sie immer gesessen haben. In Trauer, wie schockgefroren und kommt nicht drüber
weg.. … Auch wenn das nur Fiktion ist, ein Gedicht halt, es geht um was Wirkliches.
Irgendwie kann man sich’s nur zu gut vorstellen. Ja, es gibt diese Momente, da steht einem
die Welt still. °Ob man einen Menschen verliert. °Ob´s eine Beziehung ist, die sich auflöst.
°Oder das jähe Ende sorgloser Gesundheit. °Ein schlimmer Fehler, den man sich nicht
verzeiht. Ja, es gibt Tage, da stürzt die Welt ein, und die Uhren stehen still. -
II
Im Lied sitzt der am Boden zerstörte Mann auf der Parkbank, wo sie immer gesessen haben,
Tag für Tag, und lebt nach innen. Nach rückwärts gewandt, und wird nicht fertig damit und
kommt nicht frei. „Für mich ist es Ende Dezember“. heißt es im Refrain. Irgendwie dreht er in
einer Schleife von immer denselben Gedanken. Und es sind bittere Gedanken. In die Trauer
um den verlorenen Menschen mischt sich die Trauer um ein versäumtes Leben. Er macht sich
Vorwürfe, dass sie das bisschen Zeit, die sie hatten, irgendwie nicht gut genutzt haben.
So viel storniert und auf morgen vertagt
So viel gedacht und sowenig gesagt
So viel verschenkt an den nagel gehängt
Nicht wahr, solange noch Zeit ist, leben wir ganz entspannt mit unseren Versäumnissen und
Missetaten, was man so vermurkst. ´Da wächst schon Gras drüber`, oder ´es findet sich
bestimmt noch mal ne Gelegenheit, es wieder gut zu machen, irgendwann, nur keinen Stress`,
solange man Zeit hat. Aber wenn die Uhr angehalten wird, melden sich diese unguten Erreger
und nagen an der Seele, wie eine Vireninfektion. Was nicht mehr gut zu machen ist und nicht
mehr nachzuholen ist, das schiebt einen Stock ins innere Uhrwerk und blockiert:
Unsre tage warn alle gezählt
Und ich hab an so vielen von ihnen gefehlt
Für mich ist es ende dezember
Da sitzt der Mann einsam und sich selbst ausgeliefert da, und seine innere Not macht sich
Luft in einer bitteren, trostlosen Philosophie: Carpe Diem! rät er seiner Banknachbarin. Fasse
den Tag! so heißt sie auf klassisch. In unseren Worten: Feiere das Heute, es könnte die letzte
Gelegenheit sein! Denk nicht an morgen! Genieße, press aus jeder Minute, was sie an Spaß
hergibt! … Im Lied ist es nicht plump und partygeil formuliert, sondern leise, sanft,
melancholisch.
Versäum keine blüte im frühling
Und feier sie ganz unbeirrt
Denn das leben geht gnadenlos weiter
Auch wenn deine freude daran stirbt
nimm dir zeit solang dir welche bleibt, …
Wer das leben genießt der kann kein versager sein
Liebe Gemeinde, kennen Sie das? Ist das Ihr Lebensmotto: Lebe den Augenblick. Denk nicht
an morgen. Nichts aufschieben, nichts ansparen – lebe nur jetzt. Kein Sparen auf die Zukunft,
kein Büffeln fürs Abi, kein Warten oder Hoffen, keine Versprechen – nur was du genossen
hast, kann die keiner mehr nehmen. – Kennen Sie diese Philosophie? Klingt stark und
trotzig, enthält aber ganz viel Torschlusspanik, mit einem Schuss kalter Verzweiflung. Leb
nur jetzt! Leb wie verrückt! Denn morgen schon kannst du tot sein. CarpeDiem, besauf dich
am Heute! - ist das die Antwort auf das Leid? fragt uns der Himmel in der Passionszeit. Was gibt´s sonst? frage ich zurück.
Auch das Carpe Diem hat seine begrenzte Wahrheit. den Augenblick zu leben und nicht zu verschieben, als hätte man noch ein anderes,
zweites Leben, k a n n ein guter Rat sein, eine Schabbath-Weisung für Rast- und Ruhelose. Auch Jesus hat in der Bergpredigt in seiner Rede
über das Sorgen in ähnlicher Richtung votiert. Nur – ein Gesamtbild vom Leben gibt das nicht, und vor allem ist der Hintergrund, die
Perspektive einer Gotteswelt niemals auf den einen genossenen Moment zu beschränken.
III
Zweite Szene. Ich weiß nicht, ob Sie bemerkt haben, wie ähnlich sich die beiden Lieder heute
sind – nicht in der Sprache, aber in der Sache! Auch Psalm 25 ist ja ursprünglich ein Lied.
Die Melodie ist vergessen, nur die Verse gibt´s noch. Und wenn wir aufmerksam zuhören,
hören wir auch hier das Nagen und Knabbern an der Seele, das Bohren von Versäumnissen
und verpassten Chancen, aus Jugendsünden und Bockmist im Kopf. Mir scheint, auch der
biblische Sänger hängt irgendwie fest in der Vergangenheit, die Uhr steht und er kriegt sie
nicht ans Laufen. Aber während der Dezember-Song in diesem dunklen Verlies der bitteren
Wahrheiten bleibt und bittere Ratschläge gibt: Machs anders, Genieße das Leben, sonst bist
du ein Versager wie ich! rührt sich in dem alten Lied noch so was wie Überlebenswille. Wo
der eine trostlos räsoniert, schickt der andere einen Hilferuf aus dem Trauerloch, nach oben.
Psalm 25 ist ein Gedicht, aber auch ein Gebet, eine Suche nach Auswegen. HERR, zeige
mir Deine Wege und lehre mich Deine Steige ! (5) Leite mich in Deiner Wahrheit aus
meiner engen Wahrheit raus ! - Links das Dezemberlied und rechts das uralte Psalmlied –
was sie unterscheidet, ist eine Ahnung. Der Psalmsänger weiß: Es gibt nicht nur gestern,
nicht nur mein Heute, es gibt auch ein Morgen, selbst wenn ich das jetzt nicht glauben kann!
(4) Deine Wege, HERR, lass mich kennen und Deine Pfade lehre mich ! (5) Leite mich
in Deiner Wahrheit, denn Du bist Gott meines Heils ! Der Psalmsänger weiß: Wenn ich in
meiner Trauer allein bleibe, stecken bleibe in meiner kleinen Tunnelblick-Wahrheit, dann bin
ich mitgestorben und lebendig mitbegraben. Und so singt er:
Du bist der Gott, der mir hilft; …. Gedenke, HERR, an Deine Barmherzigkeit
und an Deine Güte, die von Ewigkeit her gewesen sind. Gedenke nicht der
Sünden meiner Jugend und meiner Übertretungen, gedenke aber meiner …
um Deiner Güte willen !
So geht das alte Lied. Und nun schauen Sie, was passiert. Schauen Sie, wie Gott den
Dezember beendet, wie ER hilft: ER gedenkt, an Seine Barmherzigkeit… Gedenkt nicht
der Sünden, Er gedenkt aber nach Seiner Güte… heißt es in der alten Glaubenssprache.
IV
Lassen Sie mich das, was da unsichtbar vor sich geht, in einem ganz unsentimentalen
Gleichnis sichtbar machen. Die meisten Weltuntergänge ereignen sich heute nicht zwischen
Menschen, sondern zwischen Mensch und Maschine, auf der virtuellen Bühne. Wer zu den
älteren Semestern gehört, dem ist da manches erspart geblieben. Wer noch im Beruf steht,
mit Computern und Internet umgehen muss, der ist Experte.
Die Methode des Ebenenwechsels ist häufig angewandt in der Zahlenwelt der Mathematik. Kultiviert hat sie im Bereich der Sprache lange
zuvor ein Herr namens Jesus, Rabbi, Christus, Gottessohn. In der Mathematik kennen wir das Logarithmenrechnen. Ein komplizierter
Rechenvorgang wird transferiert in die Logarithmen-Ebene und dort vergleichsweise einfach aufbereitet, gerechnet und gelöst; anschließend
wird das dort erzielte Ergebnis zurückversetzt auf die ursprüngliche Fläche und in die hohe Mathematik übersetzt: Fertig! So ähnlich ist es
mit den Gleichnissen Jesu auch. Die Metaphysik des Gottesreiches hat er immer wieder auf die Ebene allmenschlicher Alltagserfahrungen
transferiert: Weinbergstagelöhnerschaft, Aussaat im Frühjahr, Investment von anvertrauten ´Talenten`… alles Tätigkeiten, die jeder kennt
und im Prinzip beherrscht. Und anschließend sagte er: Ich zeige euch darin etwas, und dies ist nun ähnlich/gleich (homóios) dem Reiche
Gottes!
Neulich hätte ich um ein Haar in der vorzeitigen Ruhestand gehen können. Links neben
meinem Schreibtisch ist nämlich die Welt untergegangen! Das Antivirenprogramm im
Rechner war nicht richtig aktiviert. Tödliche Viren hatten sich eingenistet. Ein Horror, wenn
man weiß, was alles dran hängt! Das Predigtarchiv aus zwanzig Jahren Pfarramt, Vorträge,
halbfertig - Texte, an denen man Wochen gearbeitet hat, Ideenskizzen, Briefe, Liturgien,
Gebete, Vertrauliches, Formatiertes, Kopiervorlagen email-Ablagen mit wichtigen,
abrufbaren Inhalten… Dateien , Fotos, Scans, Vorgänge, Akten… der Herzschlag setzt aus,
wenn man mit ansieht, wie sich alles in Pikselwolken auflösen droht und irgendwo
unauffindbar verschwindet. Ich weiß, es war meine Nachlässigkeit. Ich hätte das AntivirenAbo prüfen müssen, eine Sünde! Hatte Warnhinweise verschleppt, eine Missetat, die einen
kommunikationsmäßig ´auf die Parkbank` verbannt. Wer nicht mehr online ist, den rufen die
Leute an und fragen, ob man verstorben sei, oder von gestern, oder von Ende Dezember 2008
vor Christi Geburt!
Was nun? - Selbstmord wäre eine Option, meinte eine Verwaltungsangestellte aufmunternd, ist aber umstritten, denn er belästigt die
Angehörigen und hinterlässt keinen guten Eindruck. - Fromme Menschen rufen den HERRN an, d.h. sie beten. Das geht zum Glück seit
Alters her auch off line und das rund um die Uhr: Himmel, hilf! Ich Sende mir einen Engel, der PCs auferstehen lassen kann! Wir wissen,
nicht alle Bitten werden erfüllt. Es gibt aber auch Ausnahmen. Hier ist eine:
V
Was tun ? - Biblische Menschen belästigen Gott und sagen: HERR, schau Dir das an: Nichts
geht mehr! sagen sie. Weißt Du …AusWege ? Bitte, lehre mich … Steige !
Und dann fällt das Zauberwort: Gedenke…! Gedenke nicht…! Sondern gedenke…!
Ich weiß nicht, ob Gott sich mit Computern auskennt. Muss Er wohl, wenn ER wirklich
allwissend ist. Was ich genau weiß, ist, dass Gott Gebete hört. Und manche davon er-hört ER
sogar und hilft. Und wenn ER hilft, dann geschieht das oft auf natürliche Weise, geräuschlos,
ohne Blitz und Donner, menschlich, durch irdisches Bodenpersonal. Zum Beispiel durch
Leute in einem computer-hotline-call-center, die sich ausnahmsweise mal richtig auskennen.
Waren Sie selbst schon einmal Zeuge jenes wunderbaren Vorgangs einer fern gesteuerten
Virus-Entfernung? Das geht so: Man ruft, sobald alle anderen Möglichkeiten erschöpft sind,
bei der hotline seines Vertrauens an, händigt seine Kreditkartennummer aus und per
„www.log-me-in-123.com“ überantwortet man seinen Rechner einer online-Operation.
Zuhause auf dem Bildschirm kann man die Operation mit ansehen. Wie der Mauspfeil wie
von Geisterhand gesteuert über den Bildschirm huscht und Schnitt für Schnitt, Ebene für
Ebene, Datei für Datei das Innenleben dieses Geräts abtastet. Macht hier ein Häkchen, und
löscht dort ein Häkchen, nimmt dieses raus und setzt ein anderes ein, verschiebt jenes in den
Papierkorb und fischt dort etwas raus und fügt es zusammen. Wie durch Wunderhand. Die
Operation dauert Stunden. Aber irgendwann ist es soweit. Man bekommt die Vollzugs-mail:
Jetzt neu starten. …Benommen erhebt man sich von der ´Parkbank`, alle heimlichen
Verwünschungen und CarpeDiem-Sätze fallen von einem ab. Man mailt seine Auferstehung
von den Toten in alle Welt. Der Dezember gibt uns frei, die Seelenuhr läuft. Es ist wieder
Echtzeit.
V
Liebe Gemeinde, Sie mögen den Vergleich für ziemlich schräg halten, aber für mich ist der
Psalm 25 ein uralter Hilferuf, und Gott sitzt an der hotline und logt sich ein in unser Problem.
Er schaltet sich ein in unsere Seele. Und was noch an Stärke in uns ist, dessen gedenkt Er,
das hebt und das löst und aktiviert ER. Und was uns blockiert, Versäumnisse /
Verfehlungen / Missetaten, und unsere Bitterkeit, dessen gedenkt ER nicht. Das verschiebt
Er dorthin, wo es nicht mehr schadet und nichts mehr zerstört. Und was an Güte und
Barmherzigkeit in Ihm ist, dessen gedenkt Er und fügt es ein und bringt uns ans Laufen.
Wenn Gott gedenkt, dann ist Er drin in unserer Welt, in unserem Leben, in unserer Seele.
Und ER trennt das Heile vom Unheilen, und das Reine vom Unreinen und das Gute vom
Bösen.
Beten meint nicht einen Bestellzettel nach oben reichen. Beten heißt sich überantworten,
sich öffnen und Gott herein lassen. Und wenn die Verbindung steht, fließt
Zuwendung/Gnade zurück. Etwas Aufweckendes, Belebendes erreicht uns. Und die innere
Uhr beginnt wieder zu ticken, in Echtzeit. Wir verlassen den Dezember und laufen wieder,
erst steif und dann immer besser, mit Ideen und Träumen, mit Plänen und Vorfreude und
einem Blick für andere Menschen.
Leben ohne Leid – das gibt es hier nicht. Aber Leben ohne Gott – das muss nun wirklich
nicht sein! sagt uns der Sonntag Reminiscere.
Deine Wege, HERR, lass mich kennen und Deine Pfade lehre mich ! … denn Du bist
Gott meines Heils ! Auf Dich harre ich den ganzen Tag.
Nach Deiner Gnade denk an mich, Du, um Deiner Güte willen, HERR.
Amén
Eingangslied eg 166 : 1-3, 5+6 Tut mir auf die schöne Pforte
Introituspsalm des Chores Psalm 71
Carlo Gesualdo ´In Te Domine speravi`
Herr, hoffe ich,
lass mich nimmermehr zuschanden werden
Gnadenspruch : (Rö 5:8)
Lesung AT Psalm 25 :1-7
Chor : Max Reger Passionsresponsorium
„Er, zum Schlächter geführt wie ein Lamm“
Lesung NT MatthEvg 8:1-4
Vor der Predigt: Wochenlied im Wechsel Chor / Gemeinde eg.302
v1 (Gemeinde) , v5 (Chor), v6 (Gemeinde)
Du meine Seele, singe
Predigt zu Psalm 25: 4-7
Lied nach der Predigt eg. 395 : 1-3 Vertraut den neuen Wegen
Chor : Max Reger :
Responsorium „Dein, o Herr, ist die Kraft“
/ „Gib Frieden uns heut, o Herr“
Bezeichnenderweise findet sich dieser Spruch sinngemäß bereits in der Bibel, im Ersten Korintherbrief Kapitel 15 Vers 32, und zwar als
Zitat, als Redensart, die unter den etwas seltsamen Christen in Korinth kursierte: „lasset uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot!“
sagten sie. Und der Apostel Paulus schüttelt sich und nennt das „böse Geschwätze!“, weil für ihn der Mensch, der nicht mehr hofft, und keine
Lebensperspektive mehr sieht, aufhört, menschlich zu sein und sich menschlich zu verhalten. Freilich – was Leben ist, da hat der Paulus
etwas andere, größere Vorstellungen als die seltsamen Korinther Christen. Zum Leben gehört für Paulus nicht nur die biologische Spanne
von Zeugung bis zum Hirntod. Leben ist für ihn Ein Geschenk, das vom Himmel gereicht einen gesegneten Weg nimmt und einen
individuellen Auftrag bekommt, und am Ende auf ein neues Geschenk wartet, die ´Auferweckung von den Toten` und das ´Schauen Gottes`
und das ´Zusammensein mit Christus` und die leibliche ´Gemeinschaft der Heiligen`. Dies ist das große Thema des Kapitels 15 im Ersten
Korintherbrief.

Documentos relacionados