Boot Camp ade

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Boot Camp ade
Bericht AeroFly Mac Ansicht:Layout 1
15.06.2009
10:58 Uhr
Seite 58
Bei Modellen der Team-Edition sieht man ausser dem
gewählten Modell auch noch ein Bild des Piloten.
Wollten Benutzer von
Computern der Firma
Apple bisher einen
Flugsimulator nutzen,
waren sie gezwungen,
das Betriebssystem
Windows parallel auf
ihrem Rechner zu installieren oder eben einen zusätzlichen PC zu
nutzen. Nun hat Ikarus/IPACS als erster
Hersteller eine Version
ihres Simulators für diese Kundengruppe erstellt. Lesen Sie im Folgenden unsere Erfahrungen damit.
Diese im Text erwähnte Elektronik (unten) wird
benutzt, um in bestimmten Fällen die Signale des
Senders an das Interface anzupassen.
Ohne geht gar nichts: Hier werden die Ausgänge
des Senders den Funktionen des Simulators zugeordnet (oben).
Die Auswahl an Szenerien ist sehr groß (links). Szenerien mit mehreren Standpunkten sind gekennzeichnet.
Der Hirobo Eagle von Dominik Hägele (rechts) und
dessen Einstellung machen beim Herumturnen viel
Spaß. An den Autos im Hintergrund erkennt man die
Qualität der fotorealistischen Szenerien.
herum, um die Reaktionen bei Steuereingaben kennenzulernen. Durch die wirklich gelungene Umsetzung des Modells fühlt sich
das alles sehr »echt« an und so geht’s in die
ersten 3D-Figuren, für die das Vorbild der Simulation ja abgestimmt ist. Mal gucken, wie
der Dominik seine Modelle so einstellt...
aerofly professional Deluxe
Platinum Edition für Mac OS X
Boot Camp ade
Als ich auf der Spielwarenmesse in Nürnberg den Stand von Ikarus besuchte, staunte
ich nicht schlecht, als man mir eine BetaVersion des aerofly professional Deluxe für
die Rechner aus dem Hause Apple präsentierte. Da ich seit Anfang des Jahres stolzer
Besitzer eines MacBooks bin, war meine
Neugierde darauf nur schwer zu verbergen.
Schnell war dann vereinbart, dass ich ein Besprechungsmuster bekomme, sobald der Simulator serienreif ist. Bei meinem Besuch
der Firma IPACS, den Entwicklern des aerofly, über den ich in der kommenden Ausgabe
berichten werde, konnte ich dann mein
Exemplar in Empfang nehmen.
In der Verpackung findet man neben der DVD
(eine CD wäre für die Datenmenge schlichtweg viel zu klein) mit der Software den USBDongle, ein Anschlusskabel mit einem Universal-Adapter für verschiedene SchülerBuchsen und eine ausführliche Anleitung.
Installation
Die Installation führte ich neben dem Gespräch mit den Mitarbeitern von IPACS
durch. Der Gedanke dabei war, dass, falls etwas nicht funktioniert, direkt jemand helfend
zur Seite stehen würde. Diese Hilfe war aber
nicht erforderlich. Nach dem Kopieren einer
Image-Datei auf die Festplatte des Rechners,
was aufgrund der Größe von etwa fünf Giga58
byte schon etwas Zeit in Anspruch nahm, konnte diese Image-Datei geöffnet und entpackt
werden. Danach steht schon das
Verzeichnis »AeroFly Professional Deluxe« bereit und mit einem
Doppelklick auf die darin enthaltene Datei geht’s direkt los. Auch für den
USB-Dongle musste kein Treiber oder ähnliches installiert werden. So einfach wünscht
man sich das auch bei mancher PC-Software.
Features
Sämtliche Programmfeatures entsprechen
der in ROTOR 1/2007 vorgestellten PC-Version. Daher möchte ich mich nur auf die wesentlichen beschränken:
Man hat insgesamt 46 Szenerien zur Auswahl,
die größtenteils fotorealistisch und teilweise
sogar mit wählbaren Pilotenstandorten gestaltet sind. Zudem verfügt die Platinum Edition
über insgesamt 119 verschiedene, detailgetreu nachgebildete Modelle aus allen Kategorien. Ob Heli, Kunstflug-Maschine, Segler
oder Scale-Modell – da findet jeder etwas.
Die Simulation geht soweit, dass man Spiegelungen der Landschaft auf den Modellen
erkennen kann, oder auch Modelle, die hinter Gebäuden oder ähnlichem entlang fliegen, durch darin vorhandene transparente
Flächen (z. B. Fenster) zu sehen sind.
rung nicht erkennen. Manchmal sollte man einfach die Anleitung lesen. Dort findet man nämlich den Hinweis, dass manche Fernsteuerungen nicht erkannt werden und man in diesem
Fall eine beiliegende Elektronik, die offenbar
die Impulse aufbereitet, am Dongle anstecken
und daran das Anschlusskabel anschließen soll.
Und schon funktionierte es perfekt und ich
konnte die Belegung der Steuerfunktionen einstellen und die Fernsteuerung kalibrieren. So
einfach sind die kleinen Freuden.
Der Lieferumfang des aerofly professional Deluxe
Platinum Edition.
Zwei Piloten können gleichzeitig den Simulator nutzen. Für den dadurch auch möglichen Seglerschlepp steht ein so genannter
Splitscreen-Modus zur Verfügung.
Anschluss der
Fernsteuerung
Die Fernsteuerung, in meinem Fall die mx16iFS, wird über den beiliegenden USB-Dongle mit dem Rechner verbunden. Dazu liegt
ein Kabel bei, an dessen Ende sich ein 3,5mm-Klinken-Stecker befindet. Dieser ist eine
Stereo-Version, die zu den Schülerbuchsen
der Graupner-Pultsender passt, aber eben
nicht zu den DSC-Buchsen der Handsender,
die mit einer Mono-Buchse ausgestattet sind.
Leider findet man auch am Universal-Adapter keinen entsprechenden Stecker, dieser ist
aber im Zubehör bei Ikarus erhältlich.
Doch was war das? Selbst mit dem passenden
Stecker konnte der Simulator meine FernsteueROTOR 6/2009
Fliegen
Mein MacBook arbeitet mit einem Intel Core
2 Duo mit einer Geschwindigkeit von 2 GHz
verfügt über 2 GB RAM-Speicher und ist mit
einer Grafikkarte NVIDIA GeForce 9400M,
die auf maximal 256 MB Speicher zugreift,
ausgestattet. Damit würde der AFPD auf einem PC-System auf jeden Fall sehr gut laufen
– wie sieht’s nun auf dem Mac aus?
Nach der Auswahl des ersten Modells – als
Heli-Pilot natürlich erstmal Dominik Hägele’s Eagle aus der Team-Edition – drückte
ich auf »FLY« und schon steht das Modell
mit hochdrehendem Rotor auf dem Flugplatz
vor mir. Die Rotorblätter biegen sich bei
schnellen Pitchbewegungen und noch niedriger Drehzahl vorbildgetreu in die jeweilige
Richtung. Die Durchbiegung lässt auch mit
zunehmender Drehzahl nach. Wow! Das ist
ja schonmal supergenau nachempfunden.
Bei entsprechender Drehzahl hebe ich das
Modell ab und schwebe erstmal – wie beim
Erstflug eines »richtigen« Modells – etwas
ROTOR 6/2009
Allein dieser Gedanke im Hinterkopf macht
schon Spaß. Und man hat auch den Eindruck,
dass das Vorbild wirklich so oder zumindest annähernd so am Knüppel liegen kann. Um das
genau zu erfahren, müsste man natürlich – genau wie die Team-Piloten – den Simulator und
das Modell abwechselnd fliegen. Da mir dieser
Vergleich aber fehlt, glaube ich es einfach mal.
Die anderen Helis aus der Team-Edition fliegen sich auch so, wie man sich das vorstellt.
Bei Nico Niewind’s Logo 500 spürt man,
dass V-Stabi im Modell arbeitet und hat genau die gleiche Eingewöhnung an dessen
Regelung, wie man sie auch am realen Modell durchlebt. Klasse!
Was mir etwas merkwürdig vorkommt, sind
die Startpositionen der sogenannten TrueScale-Modelle. Diese sind im Maßstab 1 : 1
zum Vorbild ausgeführt, werden aber scheinbar auf den Positionen der Modelle gestartet.
Durch die natürlich viel größeren Dimensionen kommt es bei manchen Szenerien vor,
dass man sozusagen darin steht. Es ist sehr
beeindruckend, wenn man das Gefühl hat,
dass direkt neben einem der Heckrotor einer
Robinson R22 dreht.
Beim Fliegen wirkt auch die Akustik sehr
realistisch. Unter Last bricht die Motordrehzahl zusammen, bei schnellen Sinkflügen
tourt der Motor dagegen auf. Auch der
Sound des Rotors ist sehr gelungen. Was mir
auffiel, ist lediglich, dass sich alles etwas
heller anhört als in der Realität, was aber sicherlich auch mit den verwendeten Notebook-Lautsprechern zu tun hat. Mit einem
optimalen Soundsystem, wage ich mal zu
behaupten, wird das auch passen.
Als »Spielkind«, wie ich es nunmal manchmal bin, probierte ich natürlich auch einige
der fotorealistischen Szenerien durch, um zu
sehen, wie weit man die Simulation getrieben hat. Besonders die Szenerie »GoldenGate-Bridge« hat’s mir irgendwie angetan.
Man kann mit den Modellen unter der Brücke hindurch fliegen und muss dabei natürlich die passende Entfernung einschätzen, da
man sonst mit dieser kollidiert. Auf dem Abhang, an dem man sich befindet, wird der
Schatten der Modelle absolut realistisch dargestellt. Dadurch lässt sich die Annäherung
an feste Gegenstände sehr genau abschätzen.
Und Konturenflug den Abhang hinunter und
auch wieder hoch ist einfach genial.
Übrigens habe ich es in keinem Fall geschafft, die Framerate (Bilder pro Sekunde)
der Simulation unter 70 zu drücken. Meistens lag sie bei 80. Wenn man nun bedenkt,
dass das normale Fernsehbild z. B. mit nur 50
Hertz arbeitet, ist dies ein sehr guter Wert für
eine so komplexe Simulation, die die tatsächliche Flugphysik und Umwelteinflüsse
so perfekt abbildet.
Fazit
Endlich kann die Gemeinde der Mac-User
ohne Klimmzüge einen wirklich hochwertigen und realistischen Simulator nutzen. Der
aerofly professional Deluxe in der Mac-Version arbeitet sehr gut. Die Installation ist einfacher als die vieler PC-Programme. Zudem
sind alle Szenrien und Modelle kompatibel
zu denen der PC-Version, so dass man hier
von Beginn an auf viele im Internet verfügbare Downloads zurückgreifen kann. Bleibt
nur im Namen aller Mac-User zu sagen: danke, Ikarus/IPACS!
-mf59