Flugsimulationen

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Flugsimulationen
special FlugSimul AtiOnen
Fliegerrevue SPeCiAl
Im Anflug: Neuheiten
bei Flugsimulationen
Flugsimulatoren und -simulationen erfreuen sich größter Beliebtheit. Der technische
Fortschritt bei Hard- und Software erlaubt immer schönere und realistischere Darstellungen. Ob am heimischen Computer oder als Abenteuer im gemieteten Profi-Simulator.
Neuheiten wie die Bombardier CRJ 700/900 sind nicht nur heiß ersehnte Ergänzungen für die etablierten PC-Flugsimulatoren wie dem Microsoft Flight Simulator X oder Prepar3d. Add-ons wie neue
Flugzeuge oder Flughäfen erhalten mit ständig neuen Flugzielen und Herausforderungen den Spaß am
Hobby. Gerade der Regionaljet CRJ 700/900 bietet sich dann mit dem Erscheinungstermin Anfang
2016 perfekt für unterhaltsame Kurz- und Mittelstreckenflüge an.
Wem das präzise Fliegen als Verkehrsflieger am Computer nicht genug Action bietet, findet in militärischen Flugsimulationen mit Sicherheit, was er sucht. Der Zugang zu diesen Programmen ist dank
dem Internet nie einfacher gewesen. Für die kostenlose Online-Plattform DCS:World steht ein Update
und der Sprung auf Version 2.0 an. Neben ständig neuen Modulen bieten aber auch klassische Erweiterungen noch viel: Wir werfen einen Blick auf die neu aufgelegte Flugzeugsammlung „Flaming Cliffs 3“.
Ein neues Update steht auch für die Online-Luftkampfsimulation WarThunder ins Haus. Neue Flugzeuge und eine verbesserte Grafik-Engine versprechen einiges. Ungeachtet des Spaßfaktors, den diese Programme bieten, haben Simulatoren aber auch einen ernsten Anwendungszweck. Eurosimtech
konnte Anfang diesen Jahres die Übergabe der Simulationsumgebung VBS3 an die Bundeswehr melden - in ihr werden die Bediener von Überwachungsdrohnen ausgebildet. Auch die klassische Pilotenausbildung ist ohne Simulatoren heute undenkbar.
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Fliegerrevue 12/2015
FlugSimulAtiOnen special
Fotos: Ultraleicht Fluggruppe „Nordeifel“ e.V.
Die Bombardier cRJ 700/900 ist ein sehr erfolgreiches und vor
allem modernes Regionalflugzeug. Moderne Bordsysteme wie ein
Heads-up-Display sind auch für simulatorpiloten ein leckerbissen
12/2015 Fliegerrevue
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special FlugSimul AtiOnen
Hochauflösende Grafikdetails und exakt nachempfunde Bordsysteme machen zusätzliche Flugzeuge
wie die cRJ 700 für simulatorfans interessant.
neuHeiten FÜr FSX, X-PlAne unD CO.
Mega Airports werden erweitert
Damit Flugsimulationen auch langfristig ihren Spaß nicht verlieren, bedarf es hin und wieder neuer
Flugziele und Flugzeuge. mit der mega-Airports-reihe erweitert sich die Auswahl.
Highlight des Flughafen Frankfurt ist enthalten:
Die neue Landebahn Nordwest mit den Taxiway-Brücken über die Autobahn. Mit dem Baubeginn für das Terminal 3 in diesem Jahr bietet
sich Fans des Flughafens hier der momentan
aktuellste Stand des Drehkreuzes.
Beleuchtung bietet die Erweiterung jede Menge technischer Details. Neben Navigationseinrichtungen sind aber auch bauliche Details wie
die High-Speed-Taxiways enthalten. Sogar ein
statischer A380 der Emirates lässt sich auf
Wunsch ans Gate E stellen.
Mega Airport Frankfurt die Zweite
Die Zukunft von Zürich
La Dolce Vita in Rom
Deutschlands größter Flughafen ist zugleich einer der beliebtesten Start- und Zielpunkte für
Flüge — sowohl im Simulator als auch der Realität. Das German-Airport-Team hat sich der
Neuauflage des Flughafens und seines Umfelds
gewidmet.
Ab Anfang Dezember laden 140 km2 neue
Flughafenumgebung und -gebäude zum Erkunden ein. Enthalten ist das neue Lufthansa Terminal-A-Plus, Terminal B sowie der neue ICE
Bahnhof und viele weitere Gebäude auf dem
Flughafengelände. Diese basieren auf den Vermessungsdaten der Fraport AG. Auch das neue
Eine weitere Neuauflage ist gerade erst mit Zürich verfügbar geworden. Die zweite Version
des Mega-Airport Zürich bietet sogar einen
Blick in die Zukunft des größten Flughafens der
Schweiz.
Während in der Realität noch am Terminal 2 gebaut wird, ist der in Mega-Airport Zürich schon abgeschlossen. Auch das Rollfeld
wurde an die aktuellen Ausbaumaßnahmen angpasst. Um Platz für den Airbus A380 zu schaffen, mussten Rollwege verändert werden. Neben einer neuen Bodentextur mit hoher
Auflösung und speziellen Nachteffekten der
Ein weiteres Urlaubsziel ist mit dem Mega-Aiport Rom erschienen. Der Flughafen mit bewegter Geschichte, interessanter Architektur
und schöner Lage ist der größte Italiens. Hochauflösende Texturen, optimierte Lichter für
Nachtanflüge und die Kompatibilität für computergenerierten Flugverkehr lassen den Flughafen lebendig erscheinen.
Die neuen Mega-Airports sind also wie geschaffen für einen kurzen Abstecher mit dem
Lieblingsflugzeug. Und ab 2016 kann man ja
schließlich die CRJ 700 ausprobieren.
 CB
Ob Frankfurts neue Gebäude und Bahnhof (links), Zürichs malerischer abend (Mitte) oder die Urlaubsstimmung in Rom: Mega-airports bieten viel atmosphäre.
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Fliegerrevue 12/2015
Grafiken: Aerosoft GmbH
I
mmer die gleichen Ziele anzufliegen ist auf
Dauer auch für Verkehrspiloten undankbar.
Abwechslung und Herausforderungen machen das Fliegen überhaupt erst interessant.
Für den Flight Simulator X und Prepar3d kündigt Aerosoft einige Neuheiten an.
FlugSimulAtiOnen special
Foto: TSGT Ben Bloker/USAF
egal ob Jet, Warbird oder gar Mehrmotorige - der richtige
Joystick sorgt für mehr spaß bei jeder Flugsimulation.
SAiteK X-55 rHinO
Einer für Alle
Die neuste erweiterung im Sortiment von Saitek ist der X-55-rhino-Joystick mit Schubsteuerung,
kurz HOtAS (hands on throttle and stick). Wir haben das gerät getestet.
Einfach und gut - einfach gut?
Im Lieferumfang enthalten sind Joystick, Schubregler und ein Paket mit vier Federn. Die verschiedenen Federn ermöglichen es den Widerstand des Joystick an die persönliche Vorliebe
anzupassen. Beide Steuergeräte benötigen nur
einen USB-Port am Rechner — da das Gieren
mit dem Joystick möglich ist, entfallen auch die
sonst nötigen Ruderpedale.
Die Ausführung der Geräte ist eher einfach.
Gummiertes Plastik und der sparsame Einsatz
von Metall vermitteln trotzdem ein gutes Handling. Zu bemängeln gibt es allerdings die Ergonomie des Joysticks. Die beiden großen Rundblickknöpfe oder „Coolie Hats“ lassen sich durch
ihre Höhe nur umständlich bedienen. Das gleichzeitige Auflegen der Hand auf die dafür vorgsehene Fläche und die Bedienung der obersten
Knöpfe ist quasi unmöglich. Das ist für stundenlange Flüge evtl. ermüdend. Der Schubregler bietet angenehmen Widerstand, gute Ergonomie und ist unser heimlicher Star in dem
Paket - er kann es ohne weiteres mit der Konkurrenz von Thrustmaster aufnehmen. Bei mehr-
motorigen Flugzeugen kann eine Schubsperre
entfernt und beide Motoren können indiduell
angesteuert werden.
Solide Leistung für wenig Geld
Die im Internet verfügbare Betriebs-Software
erlaubt es, sehr detaillierte Einstellungen und
Umprogrammierungen vorzunehmen. Einfache
Simulationen lassen sich dann komplett mit
dem X-55 bedienen.
Das wirklich beste Argument für den X-55
bietet aber das Preis-Leistungs-Verhältnis. Der
X-55 ist wahrlich nicht der hochwertigste Joystick auf dem Markt — wer jedoch mit etwa 200
Euro alle Steuerelemente abdecken möchte,
und dafür kleinere Abstriche in Verarbeitung
und Gewicht hinnehmen kann, ist mit dem X-55
gut beraten.
Wer den Sprung von einem Einsteigermodell zu einem richtigen HOTAS wagen will, und
sich besonders für militärische Flugsimulationen interessiert, sollte hier unbedingt einen
Blick riskieren!
 CB
Foto: Mad Catz
W
er gerne einmal am heimischen Computer abhebt hat auf dem Markt der
Steuergeräte die Qual der Wahl. Für
jeden Geldbeutel findet sich eine Lösung, und
auch Sonderwünsche, wie ein ganzes CessnaCockpit, lassen sich befriedigen.
Für militärische Flugsimulationen sieht es
da ganz ähnlich aus. Der bisher wahrscheinlich
marktführende Warthog-HOTAS der Firma
Thrustmaster hat mit dem X-55 Rhino einen
interessanten Konkurenten bekommen.
12/2015 Fliegerrevue
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special FlugSimul AtiOnen
Die Hawker Hunter Mk. i ist das
schnellste Flugzeug in WarThunder.
neuer COntent-PAtCH mit FlugZeugen unD grAFiK-uPDAte
WarThunder Update 1.53
Die kostenlose Online-luftkampf-Simulation Warthunder hat ein neues update bekommen. neben
der neuen grafik-engine Dagor 4.0 wurden auch einige neue Flugzeuge in das Spiel eingefügt.
Dagor 4.0 - Wasser und Licht
Es werde Licht! Mit der neuen Grafik-Engine
Dagor 4.0 macht WarThunder einen optischen
Sprung nach vorn. Besonders auffällig sind die
Änderungen im Terrain. Viele Umgebungen die
man in WarThudner erkunden kann weisen Wasser auf. Ob für Flugzeugträgergefechte im Pazifik oder dem englischen Kanal — Wasser wird
mit der neuen Grafikumgebung viel realistischer
aussehen. Außerdem können mehr Objekte wie
Vegetation und Gebäude dargestellt werden.
Durch die Algorithmen kann die Umgebung dann
auch besser ausgeleuchtet werden. Oberflächen weisen größere Farbverläufe auf, und wirken deshalb weitaus authentischer.
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Fliegerrevue 12/2015
Neue Flugzeuge
Mindestens genauso sehnsüchtig erwartet wie
das Update für die Grafik sind die neuen Flugzeuge. Unter den neuen Fliegern sind einige
Versionen bereits im Spiel enthaltener Maschinen. Die frühen Versionen der Messerschmitt
Bf 109 oder Dornier Do 17 Z sind ebenso wie
die Lockheed P-38E und P-38K oder der Jagdbomber Jak-9B bedacht.
Ganz neu ist hingegen der russische Langstreckenbomber Pe-8. Die sowjetische Version einer „fliegenden Festung“ wird eine maximale Bombenlast von 4 x 1000 kg tragen
können und über eine Vielzahl von Abwehrbe-
waffnung verfügen. Ganz neu wird die Hawker
Hunter Mk.I am Ende des britschen HawkerForschungsbaums stehen.
Der Mach 0.94 schnelle Tagjäger wurde
entwickelt, um sowjetischen Bomberformationen abzufangen. Im Spiel wird die Hunter ihr
eigenes, spezifisches Flugmodell erhalten und
sich mit Luftbremse und Bordkanonen mit russischem MiGs oder amerikanischen Sabres
messen. Auf Simulatorpiloten wartet außerdem
ein authentisches Cockpit. Fans des Spiels warten schon lange auf das Update — wer sich für
historische Flugzeuge interessiert, kann hier
unbesorgt Zugreifen
 CB
Grafiken: Gaijin
F
ans von spannenden Luftkämpfen und
historischen Militärflugzeugen kommen
bei WarThunder auf ihre Kosten. Ohne etwas dafür bezahlen zu müssen, kann man nach
dem Herunterladen des Spiels historische Luftfahrzeuge in drei verschiedenen Modi fliegen.
Von Arcade, als einfaches Ballerspiel, über realistischere Gefechte mit authentischem Flugmodell bis hin zum vollen Simulator mit akkurater Steuerung bis ins Detail. Seit Ende
Oktober gibt es eine neue Version mit vielen
Neuheiten.
es werde licht: die alte Grafik-engine (links) im Vergleich zur neuen (rechts) — mit mehr lichteffekten.
THE SIMULATION COMPANY
FLIEGEN
von zu Hause aus!
X-Plane 10.41 ist die neueste Version dieses hochrealistischen Flugsimulators für Windows,
Mac und Linux Systeme. Perfekt geeignet zum Simulieren von VFR sowie IFR Trainingsflügen
sowie aktualisierbarer Navigationsdatenbank. Die moderne 64 Bit Engine erlaubt komplexe
Landschaften, Airports und Flugzeuge ohne größere Einbußen in der Performance.
HARDWARE FÜR DAS
REALISTISCHE FLUGVERGNÜGEN
CH Pro Pedals USB
GF - Pro Yoke System
GPS 5
GF - Modulsystem
www.aerosoft.de
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AERO
Halle A4
Foto: Gaijin
SpECiAl FLUgSImUL ATIonen
vIrTUeLLe reALITÄT
Die Vogel-Flug-Simulation
Fliegen wie ein vogel - diese Phrase wird oft bemüht, wenn es um Fliegerei oder Flugsimulationen geht.
ein wirkliches gefühl, wie ein vogel zu fliegen, bekommt man derzeit wohl nur im Simulator „Birdly“.
W
ie ein Vogel über die Landschaft gleiten, nur vom Schlagen der Flügel getragen. Dieser Traum faszinierte
schon die Flugpioniere. Der Flugsimulator „Birdly“ macht genau das mit Hilfe ausgefeilter Technologie und virtueller Realität zur „Wirklichkeit“.
Fliegen wie ein Rotmilan
Der Simulator besteht im Wesentlichen aus einer 3D-Brille und einer Liege mit Sensoren und
pneumatischen Kolben. Der Eindruck des Fliegens entsteht durch die Verknüpfung von Sinneseindrücken und Körperbewegungen. Die
3D-Brille gibt die ich-Perspektive des Vogels
wieder, nur das Rauschen der Luft und das
Schlagen der Flügel sind für den „Piloten“ zu
hören. Ein Ventilator bläst, abhängig von der
Geschwindigkeit, Luft ins Gesicht des Piloten.
Durch das Schlagen der Flügel mit den Armen
und die Bewegung der Flügelspitzen mit den
Händen erfolgt die Steuerung. Durch diese besonders intuitive Art der Steuerung muss niemand erst fliegen lernen — ein einzigartiges Erlebnis.
Entstanden ist die idee und Durchführung
an der Züricher Universität für Kunst und De-
mILITÄrFLUgSImULATIon DCS: worLD
Flaming Cliffs 3
Für eine der detailiertesten militärflugsimulationen überhaupt
erscheint eine ganze Sammlung von Jets neu auf DvD.
H
inter der DCS-Reihe steht ein einfaches
Konzept. Alle Flugzeuge und Hubschrauber sind kompatibel - kaufen muss man
nur diejeigen die man auch fliegen will. Als einsteigerfreundliche Sammlung der Reihe gibt es
die „Flaming Cliffs“-Serie, die sich auf vereinfachte Bedienung und Abwechslung konzentriert — statt auf ein einzelnes Flugzeug mit hochdetalliertem Flugmodell.
Reichlich Jet-Power
Entsprechend üppig sind die enthaltenen Flieger. Neben den Jägern wie F-15C, Su-27, Su-33
und MiG-29A und MiG-29S stehen auch Bodenangriffsflugzeuge wie die A-10A, Su-25T, und
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Fliegerrevue 12/2015
Su-25 zur Wahl. Die leicht vereinfachten Cockpit- und Bedienmodelle bereiten Simulatorpiloten dann spielerisch auf die vollwertigen Simulatormodule vor.
im Vergleich zur vorherigen Version hat sich
einiges getan - neben graphisch überarbeiteten Cockpits bei den russischen Flugzeugen
und der F-15C profitiert Flaming Cliffs 3 auch
von verbesserter Ki und Flugdynamik. Das macht
sich sowohl bei Landungen mit den Jets bemerkbar, als auch beim Flugweg von Luft-LuftRaketen.
Für Einsteiger in die militärische Flugsimulation ist Flaming Cliffs 3 ein echter Tipp!
 CHRiSTOPH BECKERT
sign ZHdK, in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Somniacs SA. Ziel des Projekts ist es
,völlig neue Anwendungen für VR-Anwendungen (Virtuelle Realität) und -Produkte zu entwickeln. Derzeit tourt der Simulator zu verschiedenen Präsentationen überall in der Welt.
Mitte des Jahres konnten Besucher auf einer
Ausstellung des New Yorker Museums des bewegten Bildes einen Ausflug wagen. Während
VR-Brillen aktuell auch am PC Einzug halten,
hat Somniacs einen völlig neuen Weg beschritten. Der Traum vom Vogelflug ist in der virtuellen Welt wahr geworden.
 CB
FLUgSImULATIonen SpECiAl
SwISS AvIATIon TrAInIng
Wie aus Airbus
Boeing wird
Swiss Aviation Training, kurz SAT, die Flugschule der Swiss
International Airlines, hat den ersten Simulator für die
neueste Langstreckenversion der Boeing 777 erhalten —
dank eines bislang weltweit einmaligen Umbaus.
Blick in die geschäftige Simulatorenhalle der SAT
W
enn eine Airline neue Flugzeuge kauft,
muss auch das Ausbildungsgerät angepasst werden. Die Langstreckenflotte der Swiss wird neben dem Airbus
A330/340 ab 2016 auch neun Boeing 777300ER einsetzen. Deshalb wurde in einer einzigartigen Aktion ein Simulator von Airbus auf
Boeing umgebaut.
Fotos: Swiss Aviation Training
Ein einzigartiger Umbau
Ganze zwei Jahre hat es gedauert, sechs Tonnen neues Material und Elektronik wurden verbaut. Die Ausmaße der Arbeiten sind am Endergebnis kaum zu erkennen — trotzdem hat sich
der Umbau für die SAT gelohnt. Der Simulator
ist durch den Umbau nicht nur ökonomischer
als ein Neukauf, er verfügt nun auch über neue
innovative Funktionen.
Aus dem alten A330/340-Simulator wurden am Projektstart neun Tonnen Material entfernt, dazu zählen viele Einbauten — unter anderem elf Kilometer Kabel. Die ausgebauten
Teile wurden in 26 Kisten an den Hersteller und
Umbau-Partner CAE zur Verwertung geschickt.
Dank neuster Technologien konnte bei der anschließenden Ersetzung und Ergänzung der
Hardware viel gespart werden. Beispielsweise
mussten „nur“ sechs Kilometer Kabel wieder
eingebaut werden.
Wichtig für die SAT sind auch die neu hinzugekommen Funktionen des Simulators. Dieser unterstützt nach dem Umbau nun auch die
automatisierte Kommunikation des Flugzeugs
mit Flugverkehrs- und Bodenleitstelle. Außerdem wurde eine Schnittstelle für die Simulation des iBag geschaffen. Das iBag ist eine Weiterentwicklung des EFB (electronic flight bag
- elektronische Flugunterlagen) und ist ein iPad
auf dem alle flugrelevanten Dokumente enthalten sind. So kann auch das „papierlose Cockpit“ bereits in die Pilotenausbildung einfließen.
Der Simulator erreicht laut SAT eine Übereinstimmung von 99,9% mit dem Originalcockpit
— so entfällt ein Anschlußtraining vom Simulator ins echte Boeing-Cockpit.
Neben dem Flugsimulator werden dieses
Jahr noch Verfahrens- und Kabinensimulatoren
in Betrieb genommen, gefolgt von einem Servicetrainer Anfang 2016. Bis die ersten Boeings
an Swiss ausgeliefert werden, ist man also schon
bereit!
 CHRiSTOPH BECKERT
Der Airbus-Sidestick wird ausgebaut und muss dem typischen Boeing-Steuer weichen
Das Boeing-Cockpit ohne Einbauten macht noch einen recht tristen Eindruck...
… ist aber nach der Fertigstellung auf dem neusten Stand der Flugzeugtechnik.
12/2015 Fliegerrevue
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