Mein Auslandsemester an der Edinburgh Napier University
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Mein Auslandsemester an der Edinburgh Napier University
Mein Auslandsemester an der Edinburgh Napier University Ulrike Aschendorf Auslandsemester an der Edinburgh Napier University, 2014/2015 Das Wintersemester 2014/2015 habe ich in Edinburgh, Schottlands Hauptstadt, verbracht. Hier wollte ich meinen langjährigen Wunsch erfüllen meine Sprachkenntnisse zu verbessern und das Leben in einem andren Land kennenlernen. Im Jahr davor habe ich mich auf einer Exkursion nach Edinburgh gemeinsam mit Frau Professor Barfuß die Napier University angeschaut. Die Edinburgh Napier University ist eine der modernsten Universitäten Schottlands. Bewerbung Ich habe mich schon sehr früh Beworben. Ich benötigte einen tabellarischen Lebenslauf und ein DAAD Sprach-Zeugnis. Die Bewerbung an der Gasthochschule wird über UCAS abgehandelt. Mit dieser Bewerbung sollte man so früh wie möglich anfangen, da sie sehr ausführlich ist, es werden z.B. ein Empfehlungsschreiben eines Professors und ein Motivationsschreiben verlangt, außerdem soll man natürlich all seine Noten wiedergeben und sonstige Extras. Auf dem Bewerbungsformular werden außerdem die Fächer gewählt. Allerdings werden zwei verschiedene Kombinationen benötigt. Die Fächerwahl war eine große Herausforderung, da es kaum Kurse im Lichttechnik Bereich gibt. Daher habe ich einige Fächer im Jahr davor vorgezogen, sodass die Kurswahl erleichtert wurde. Die zu anerkennenden Fächer habe ich mir bestätigen und unterschreiben lassen. Die Annahme kam gefühlte hundert Jahre später im Juni. Mir wurden meine Fächer bestätigt. Ich sollte die Fächer noch einmal bestätigen und habe dann wenige Tage später eine E-Mail mit allen wichtigen E-Mail Adressen bekommen. Außerdem habe ich einen „arrival guide“ bekommen sowie meine „Matrikel Nummer“ und eine Anleitung wie ich meinen Online-Zugang anlege. Da das Semester am 8 September begann habe ich meine Dozenten darüber informiert, dass ich die ersten beiden Wochen verpassen werde. Des weiteren habe ich mich für das PROMOS Stipendium beworben, wobei ich einmalig 900€ erhalten habe, was sich als eine nur sehr kleine Summe herausstellt. Das Formular kann auf der Hochschulseite gefunden werden. Dem Antrag beigelegt werden ein Lebenslauf, ein Statement der Motivation, ein Notenspiegel, ein Sprachzeugnis, ein Kurzgutachten einer Hochschullehrerin/eines Hochschullehrers. Anreise Zunächst bin ich mit meiner Familie angereist um eine Wohnung zu finden. Außerdem war geplant ein Auto mit zu nehmen um Ausflüge in die Schottischen Highlands zu machen. Die Wohnungssuche gestaltete sich als wahre Herausforderung, da es kaum Wohnungen für nur 4 Monate gibt. Also bin ich wieder nach Hause gefahren, da ich außerdem noch Klausuren in Deutschland schreiben musste. Ich habe schlussendlich ein überteuertes Zimmer bei Homestay gefunden. Im September, nur einen Tag nach meiner letzten Klausur bin ich dann mit Ryanair vom Flughafen Weeze nach Edinburgh geflogen. Die ersten beiden Wochen hatte ich zu diesem Zeitpunkt also leider schon verpasst. So also auch die “Freshers week”. In Edinburgh angekommen bin ich mit dem Bus zu meiner Gastfamilie gefahren. Nach kurzem Auspacken habe ich meine Mitbewohnerinnen kennengelernt. Ich habe in einem großen alten Herrenhaus in den Merchiston Gardens nur 5 Minuten entfernt von der Napier University (Merchiston Campus) gelebt. Im Erdgeschoss wohnte die fünfköpfige Familie und auf den oberen beiden Etagen Ich mit einer Niederländerin, einer Dänin und zwei Deutschen Mädels. Wir haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden. Gemeinsam haben wir uns eine Küche und ein großes Wohn-Esszimmer mit Kamin geteilt. Außerdem hatten wir 5 insgesamt 3 Badezimmer. Die Module Die Noten setzen sich aus verschiedenen Teilen zusammen, da viele Kursarbeiten durchgeführt werden. Schriftliche Hausarbeiten, Essays, Reporte, Plakate und Präsentationen haben so genauso Einfluss wie die Klausur. Dadurch verteilte sich der Stoff sehr gut auf das Semester und wurde auch mehr gefestigt. Mir persönlich gefiel diese Art des Lernens sehr gut. Ich habe drei Module gewählt und hatte durchschnittlich an zwei Tagen der Woche Unterricht. Jedes abgeschlossene Modul erbringt 10 Deutsche Credits, sodass ich 6 Fächer anerkannt bekomme. Gewählt habe ich Electrical machines bei Dr. Malcom Renton (ELE10102), hier wurde der Aufbau, Anschlüsse, Betrieb und Parallelbetrieb eines drei-Phasen Transformators sowie Drei Phasen Induktionsmotoren )Drehfeldtheorie, elektrische Eigenschaften, Prüfung und Ersatzschaltbildbestimmung und Doppelkäfigläufermotoren und Verluste und Temperaturanstieg (Mechanische Verluste, elektrische Verluste, Wirkungsgradkurve, Temperaturanstieg, Lebensdauererwartung und Hot-Spot-Messung. Des weiteren wurde das Starten, Bremsen und Auslegen von elektrische Maschinen, Startverhalten, Bremsmethoden, Lasten- Kühl, und mechanische Schutzeigenschaften, Umweltbelange und elektrischer Schutz durchgenommen. Die Endnote setzt sich hier aus einer „Corsework“ und einer Klausur zu 40% und 60% zusammen. Als zweites Modul hatte ich „Engineering applications – Electrical and Electronic“. Dieses Modul stellte sich als das beste heraus. Hier wurde eine Hardware und Software Lösung für ein technisches Problem entwickelt, einem Parkhaus. Ich habe viel praktische Erfahrung im Bau von elektronischen Schaltungen und der Programmierung von Steuersoftware. Die Endnote setzte sich zusammen aus einem Logbook mit 40%, einer Präsentation 20%, einem Poster 20% und einem Bericht mit 20%. Als letztes Modul habe ich mich für Electronic Systems bei Jay Hoy entschieden. Hier ging es um Schaltungsentwurf, verschiedene Verstärker Arten und aktive Filter, um Arten des Rauschens, Leistungsverstärker und Optoelektronik, Digital Analog und Analog Digital Umwandler, Design einer einfachen synchronen sequentiellen Schaltungen, Binäre Arithmetik, Techniken und Schaltungen. Das Fach bestand also aus zwei verschiedenen Fächern. Die Note setzte sich zusammen aus zwei Corseworks zu je 20% und zu 60% aus der Klausur. Die Napier University Die Betreuung und Organisation der Napier University ist hervorragend. Es wurden verschiedene Veranstaltungen angeboten. Außerdem konnte man sich wohl Unterstützung bei Essays holen. Außerdem gibt es verschiedene Freizeitbeschäftigungen wie z.B. Golf, Kajak, Rudern, Whisky Society, Badminton etc. Zusätzlich konnte man verschiedene Ausflüge buchen. Die Edinburgh Napier University betreibt auch das „Jack Kilby center“, welches 500 Computer beinhaltet und 24 Stunden am Stück geöffnet ist. Hier lässt es sich auch nachts über in Ruhe arbeiten. Die Bibliothek ist ebenfalls gut ausgestattet. Ich kann hier den „Silent room“ sehr empfehlen. Fortbewegung In Edinburgh bin ich meist zu Fuß gelaufen, da mein Weg bis in die Stadt ungefähr 20 Minuten lang war. Als alternative habe ich die „Lothian Busses“ benutzt. Dort hat ein Single Ticket £ 1.50 und ein Day Ticket £ 3.50 gekostet, wobei man das Day Ticket wirklich so viel nutzen konnte wie man wollte, dementsprechend war es keine schlechte Investition. Für Vielfahrer gab es noch eine £ 40 Fahrkarte für einen Monat die in der Stadt erworben werden konnte. Busfahren in Schottland ist sehr entspannt. Man stellt sich an, ist höflich und bedankt sich beim Fahrer beim Aussteigen. Nach einer Woche habe ich mir dann noch günstig ein Fahrrad auf „gumtree“ gekauft. Ausflüge Die Highlands Meine Schwester hat mich im September besucht. Wir haben uns ein Auto gemietet und sind gemeinsam in die Highlands gefahren. Da wir uns zuvor schon alles Um Edinburgh angeschaut haben (Boness, Musselburgh, North Berwick, Queensferry, Falkirk…) sind wir direkt nach Stirling gefahren und haben uns dort das Schloss angeschaut. Von dort aus sind wir nach Loch Lomond & The Trossachs National Park gefahren. Hier wurde es immer ländlicher. Das Wetter war super und der Umgebung wunderschön. Zunächst sind wir die „kleinen“ Straßen am rechten Ufer entlang gefahren und sind sind dann zurück zum linken Ufer auf der Schnellstraße über Crinlarich nach Glencoe wo wir übernachtet haben. Am nächsten Tag ging es über Onich nach Fortwilliam weiter nach Glenfinnan wo wir das Glenfinnan Viaduct besucht haben und vom Berg aus die Aussicht genossen haben. Weiter am Loch Eilt sind wir durch die Landschaft bis nach Mallaig gefahren. Von Mallaig sind wir mit der Fähre auf die Isle of Skye übergesetzt. Aus Skye haben wir wunderschöne Wasserfälle, Leuchttürme und Berge gesehen und eine Nacht verbracht. Von Skye sind wir weiter nach Inverness wo wir eine weitere Nacht verbracht haben und zurück durch den Caimgorms National Park nach Loch Onchy wo wir übernachtet haben. Am Nächsten Tag sind wir dann über Perth wieder nach Edinburgh gefahren wo wir noch einen Sonnigen Tag in Musselburgh verbracht haben. Abbildung 1 Loch Onchy Abbildung 2 Glenfinnan Viaduct Abbildung 3 Glenfinnan Monument Military Tattoo Im August waren wir auf dem Military Tattoo. Das war ein besonderes Spektakel mit vielen Dudelsack Spielern, Musikern, Tänzern und Soldaten. Es wurde die Entstehungsgeschichte Schottlands gezeigt und das Ganze mit verschiedener Beleuchtung des Schlosses und einem Feuerwerk abgerundet. Castle Im September war ich im Schloss, was für meinen Geschmack einen zu hohen Preis verlangt, da die Bornfire Night auf dem Carton Hill Arthurs Seat Weihnachtsmarkt Cramond Island Abstecher nach Dublin Ein paar Wochen vor den Klausuren haben wir einen Abstecher nach Irland gemacht. Den Flug habe ich sehr günstig bei Ryanair gefunden. Wir haben uns bei carhire3000 ein Auto gemietet und sind an die Westküste gefahren. Dort haben wir uns bei Sonnenuntergang die Klliffs of Moher angeschaut. Irland hat wunderschöne Landschaften und war ideal um sich noch einmal frei vom Klausurstess zu Machen. In Dublin haben wir die Jameson Tour durch die Jameson Destillery gemacht. Sie kostet rund 11 Euro und beinhaltet ein Tasting von drei verschiedenen Whiskeys und einen weiteren drink. Außerdem haben wir ein Zertifikat erhalten. Sprachliche Entwicklung Durch den Aufenthalt in Edinburgh hat sich mein Englisch sehr stark entwickelt. Lediglich mit Fachbegriffen hatte ich am Ende problem. Mein gefühl für die Sprache und vor allem das Zusammenleben mit meinen Mitbewohnerinnen erweiterte meinen alltäglichen Wortschatz. In den ersten Tagen war es schon ein wenig ungewohnt den Vorlesungen in der Uni zu folgen, doch nach einigen Vorlesungen gab es kaum noch Probleme beim Verfolgen der Vorlesung. Finanzielle Situation Schottland ist TEUER. So ziemlich alles ist einfach nur teuer. So habe ich mir auf gumtree ein Fahrrad gekauft und bin zu den größten Einkaufsläden ASDA, Morissons, Saintsburry gefahren. Allerdings war LIDL immer noch mit Abstand der günstigste. Die Studiengebühren in Schottland betrugen ca. 300 Pfund pro Modul. Außerdem musste ich die Deutschen Studiengebühren ebenfalls bezahlen, da das Schottische Semester kürzer ist. Fazit Mein Fazit läuft darauf hinaus, dass ich jedem nur raten kann, die Chance eines Auslandsemesters zu nutzen. Ich kann sagen, dass es eine meiner besten Entscheidungen meines Lebens war und ich mich dadurch sowohl sprachlich als auch persönlich weiterentwickeln konnte. Das Leben mit Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen hat super viel Spaß gemacht und vor allem hat es in mir das Verlangen nach mehr geweckt, so dass ich weitere Auslandsaufenthalte nicht ausschließen werde. Ulrike Aschendorf Liks Unterkünfte Anmedung http://www.napier.ac.uk/study/international/exchange-programmes/Pages/Exchangeprogrammes.aspx Unterkünfte www.citylets.co.uk www.edinburghstudentpad.co.uk www.unite-students.com www.homesforstudents.co.uk www.edinburgh.gumtree.com www.clickflatshare.co.uk/Edinburgh zoopla.co.uk gumtree.co.uk homestay.co.uk Sonstiges Gumtree.co.uk Autovermietung Carhire3000.co.uk