Sprössling Nr. 15 - Fachschaft Biologie

Transcrição

Sprössling Nr. 15 - Fachschaft Biologie
Das Sprachrohr der Fachschaft Biologie Rostock
15. Ausgabe - 4/2012
SoSe 2012
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Sprössling
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2012 - Jahr des Weltuntergangs
Am 21.12.2012 ist es endlich so weit. Die höllische Hitzewelle heranrasender Himmelskörper sorgt dafür, dass sogar in
Deutschland im Dezember die Sonne scheint und wir Strandfeeling genießen können. Erst der Weltuntergang und danach
die Aftershow-Party - wir freuen uns schon darauf. Der ganze
Stress des Studiums war umsonst, die letzten Euros wurden
auf den Kopf gehauen und Weihnachtsgeschenke gibts auch
keine.
Zum Glück habt ihr ja uns - eure Sprösslingsredaktion, die
sogar bei aufkeimender Weltuntergangsstimmung die Fahne
hochhält. Also stürzen wir uns noch ein letztes mal in die Ostsee, den Klausurstress und ein hoffentlich unvergessliches
Sommersemester 2012.
Viel Erfolg für das kommende Semester wünschen
Kathi, Fabiola, René & Maik
inhalt
Titelfoto
Contest 5-7
Vorstellung
Fachschaftsrat 8-9
Bilderrätsel
10-11
Organisatorisches12
Impressum 13
Mit Sicherheit
verliebt
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Hörsaalkino 40
Kurische
Nehrung 24-27
Erstifahrt 14-15
Bufata 16-17
Forschungsschifftaufe
18-19
Comic 20-21
Titelfoto - Contest
René erklärt
die Welt
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Konfokales
Mikroskop
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Ihr habt uns eure schönsten Fotos geschickt und wir haben uns sehr über die rege
Teilnahme gefreut. Nach langem Überlegen haben wir uns dann für das eingesendete
Bild von Carole Berger entschieden.
Auch wenn am Ende nur ein Foto auf den Titel des Sprösslings kommen konnte,
sind viele der anderen Fotos viel zu gut, um sie euch vorzuenthalten!
Aufruf Mitarbeit
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Frauenkarrieretag 28
Rätsel
42-43
Schulgarten 29-30
Schulpraktische Übungen 31
Bachelorarbeit
I 32-34
Konrad Schwefel
Bachelorarbeit
II
35-37
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Merle Bruhns
Franziska Thoms
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Christina Kurowsky
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Euer Fachschaftsrat
Name: Nora Diehl
Studiengang: Bachelor Biowissenschaften, 2. Semester
Lieblingsessen: Schinkennudeln mit
Salat
Name: Juliane Kühn
Studiengang: Bachelor Biowissenschaften,
4. Semester
Lieblingsessen: Kartoffelsuppe mit Champignons
Name: Alex Hinze
Studiengang: Lehramt Biologie/
Geschichte, 4. Semester
Lieblingsessen: selbstgemachte
Pelmeni
Name: Ronny Uhlig
Studiengang: Promotionsstudium,
Abteilung Mikrobiologie,
1. Semester
Lieblingsessen: Entenbrust mit
Kartoffeln und Klößen
Name: Peter Luft
Studiengang: Bachelor Biowissenschaften, 6. Semester
Lieblingsessen: Kaßlerkamm aus
dem Ofen
Name: Laura Bethke
Studiengang: Bachelor Biowissenschaften, 2. Semester
Lieblingsessen: Raclette
Name: Ronja Breitkopf
Studiengang: Master Mikrobiologie/Biochemie,
2. Semester
Lieblingsessen: selbstgemachte Lasagne
Name: Marlen Becker
Studiengang: Bachelor Biowissenschaften, 6. Semester
Lieblingsessen: Reispfanne mit
ganz viel Gemüse
Name: Maik Rosenheinrich
Studiengang: Master Mikrobiologie/
Biochemie, 4. Semester
Lieblingsessen: Eierkuchen
Name: Carola Berger
Studiengang: Master Mikrobiologie/
Biochemie, 4. Semester
Lieblingsessen: Spätzle mit Jägerschnitzel
Name: Fabiola Henning
Studiengang: Master Meeresbiologie, 2. Semester
Lieblingsessen: Schokolade
Name: Felix Quade
Studiengang: Biologie Diplom,
13. Semester
Lieblingsessen: Lammkeule
mit Rotkohl und Bohnen
Name: Stefan Basler
Studiengang: Lehramt Biologie/Chemie,
10. Semester
Lieblingsessen: Spargel mit Kotelett
Name: René Janßen
Studiengang: Master Mikrobiologie/
Biochemie, 2. Semester
Lieblingsessen: Spaghetti Carbonara
Name: Aurelia Reichardt
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Studiengang: Bachelor Biowissenschaften, 2. Semester
Name: Luisa Düsedau
Lieblingsessen: Schokolade
Studiengang: Bachelor Bio-
wissenschaften, 2. Semester
Name: Lisa Knabe
Studiengang: Lehramt Biologie/
Mathe, 2. Semester
Lieblingsessen: Italienischer
Nudelsalat
Name: Christoph Prohaska
Studiengang: Bachelor Biowissenschaften, 4. Semester
Lieblingsessen: Wildschwein
Name: Ines Bartl
Studiengang: Master Meeresbiologie, 2. Semester
Lieblingsessen: Schokolade,
alles mit Fisch und Fleisch
Name: Katharina Wilke
Studiengang: Lehramt Biologie/Deutsch,
8. Semester
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Lieblingsessen: Spaghetti mit Krebsfleisch
Name: Ralf Hoffmann
Studiengang: Master Meeresbiologie,
2. Semester
Lieblingsessen: Hauptsache: viel
Name: Felix Mader
Studiengang: Bachelor Biowissenschaften, 6. Semester
Lieblingsessen: Fleisch in
allen Varianten und Nudeln
Name: Lisa Felgentreu
Studiengang: Bachelor Biowissenschaften, 4. Semester
Lieblingsessen: Spaghetti und viele
Kekse
Name: Elisa Merz
Studiengang: Bachelor
Biowissenschaften, 2.
Semester
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Nacktmull vs. Stirnlappenbasilisk
Wer kennt es nicht aus seiner Grundschulzeit, das gute
alte Zahlen-verbinden-Bild?
Also ran an den Stift und munter drauf los verbinden!
Vielleicht wird’s ja doch kein Stirnlappenbasilisk...
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dFachschaftscafé d
Organisatorisches
Montag 12.00 Uhr bis 13.00 Uhr
Mittwoch 12.00 Uhr bis 13.00 Uhr
dTermine d
20.04-22.04 Arbeitswochenende
26.04 Lange Nacht der Wissenschaften
28.04 Hochschulinformationstag (HIT)
09.05 Internationaler Tag
12.05 Sommerfest
29.05-01.06 Projektwoche
09.06 MNF-Sportfest
14.06-17.06 Woche der Botanischen Gärten
14.07 letzter Vorlesungstag
16.07-27.7 erster Prüfungszeitraum
17.09-28.09 zweiter Prüfungszeitraum
dKontakt d
[email protected]
(0381) 498 6045 (telefonisch sind wir nur
während der Sitzung erreichbar)
[email protected]
oder kommt einfach zur Sitzung
oder zum FS-Café
dFSR-Sitzung d
Impressum
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Herausgeber:
Fachschaftsrat Biologie der Universität Rostock
Chefredaktion:
René Janßen, Fabiola Henning, Maik Rosenheinrich, Katharina Wilke
Beiträge von:
Prof. Caroline Retzlaff-Fürst, Julia Schubarth, Katharina Wilke, Carola Berger, René Janßen, Fabiola Henning, Ronja
Breitkopf, Felix Mader, Ulla von Ammon, Anna Jagau, Martin Fritsch
Postadresse Herausgeber und Redaktion:
Fachschaftsrat Biologie
Albert-Einstein-Str. 3
18059 Rostock
E-mail:
[email protected]
Druck:
wir-machen-druck.de
Auflage:
250 Exemplare
Bildnachweise:
Titelfoto: Carola Berger.
sonstige: MSV Rostock, Caroline Retzlaff-Fürst, Maximilian Bertholt, Felix Mader, Martin Fritsch, Ronja Breitkopf,
Konrad Schwefel, Franziska Thoms
Die Meinung der Autoren muss nicht unbedingt mit der Meinung der
Redaktion übereinstimmen.
Nachdruck nur mit Quellenangaben gestattet. Die Wiedergabe von Fotos
ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet.
Belegexemplare werden erbeten.
Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann keine Haftung übernommen
werden. Mit Übergabe der Manuskripte und Bilder an die Redaktion erteilt
der Verfasser dem Herausgeber das Exklusivrecht zur Veröffentlichung.
Honorierte Arbeiten gehen in das Verfügungsrecht des Herausgebers über.
Printed in Germany.
© Copyright 2012 Fachschaftsrat Biologie der Universität Rostock
Alle Rechte vorbehalten.
„Der Sprössling“ im Internet: http://www.biofachschaft.uni-rostock.de/sproessling/
jeden Donnerstag 19.30 Uhr
Ulmenstr. 69, Haus 3
Raum 022
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Erstifahrt 2011
Was machen Bio-Erstis auf einem Jagdschloss in Friedrichswalde?
Jaa, das wusste keiner von uns so genau. Und vielleicht war das auch besser so, wer weiß, wer dann noch am 28.
Oktober um 17:07 Uhr mit Schlafsack, sieben Sachen und optimistischer Vorfreude in die S-Bahn nach Blankenberg eingestiegen wäre.
Nein.
Nur Spaß.
Gerade die Ungewissheit über das, was im nächsten Moment passieren könnte und die Überraschung über jede
Menge Unerwartetes haben die Fahrt letztendlich zu dem gemacht, was sie war: Ein ziemlich überragender Start ins
Bio-Studium. Praktisch eine Klassenfahrt nur ohne dass man sich kennt. Mit Landgut am See und leger aufgelegter
Fachschaft.
So haben wir fern ab von Hörsälen, Bibliotheken und Studentenwohnheimen die Chance bekommen Fuß zu fassen,
uns kennenzulernen, und zwar nicht nur als Studenten, sondern auch als Menschen. Beziehungsweise als Laura die
lacht, Hannah Hüpfburg oder Melvin das Mammut.
Drei Tage haben gereicht um zu zeigen, was für ein bunt gemischter Haufen wir sind und das dieser Haufen echt
was drauf hat. Es wurden unter verschärften Bedingungen Gedichte verfasst, Lieder komponiert, EGG-MCs und
Sexstellungen erfunden (und vorgestellt), „JA“ zu jeder noch so nassen und kalten Herausforderung gesagt, ferner
pfeilökonomische Schnitzeljagden bestritten, Gentlemen auf die Probe gestellt, Hirsche erklommen.
Nicht übel. Echt nicht übel.
Bleibt noch zu erwähnen, dass der Biofachschaftsrat es außerdem nicht versäumte, bei uns Bioanfängern für den
Erwerb des wirklich wichtigen Fachvokabulars zu sorgen. Darunter sei nur beispielhaft der hintere Gehirnteil von
Gliederfüßlern genannt (auch als Tritocerebrum bekannt).
Danke dafür.
Und danke an den gesamten Fachschaftsrat.
Es war zwar fies, in tiefster, stockfinsterer Nacht über Waldwurzeln und Dickicht stolpernde Erstis in Furcht und
Schrecken zu versetzen, sie in Plüschhandschellen zu legen und morgens mit dem Traumzauberbaumlied zu wecken. Doch sei darüber hinweggesehen. Ihr wart exzellent.
Text von Anna Ananas
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Bufata - Bundesfachschaftentagung
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Das kann unter anderem daran liegen, dass der FSR
Anschließend fand etwas später das Abschlussplenum
diesem Arbeitspapier mitgewirkt hat.
wurden. Das Arbeitspapier zum idealen Bachelorstudi-
Rostock seit dem Beginn der Arbeiten effektiv an
Nach einem Vortrag über die Tse-Tse-Fliege und
die gemeinen Trypanosomen, ging es zur MittagsDass die BuFaTa (Bundesfachschaftstagung) im Winter etwas anders wird als gewohnt, wurde be-
pause in die Mensa, welche ca. doppelt so groß
da wir dieses Mal nur zu dritt, statt wie geplant zu fünft uns auf die Reise machten, brauchten wir
ger gefüllt). Nachdem unser Hunger gestillt wurde,
Plaste des Kofferraums in der Hand hielt. Mit Geduld und genügend Tesafilm geklebt, ging es
Dort begannen die jeweiligen AK’s mit ihrer eigent-
heruntergekurbelt wurde, fiel es Stefan fast in den Schoß. Unter viel Gelächter und der Vermutung,
gar nicht mal so lange wie die letzten Jahre. Da wir
würden, wurde das Fenster wieder an seinen eigentlichen Platz zurückgebastelt. Mit der Gewiss-
turen in dem vorläufigen Arbeitspapier über einen
herunterkurbeln zu können, ging es fröhlich und etwas verunsichert auf die Autobahn. Wider aller
Nachdem das offizielle Ende der AK’s für den Tag
kamen nach 7 ½ Stunden und einer kleinen Extrarunde in der Würzburger Innenstadt (im Dunkeln
einzelt Grüppchen in die Altstadt Würzburgs auf.
Würzburg (ja Würzburg besitzt eine eigene Fakultät für die Biologie). Nach einer Begrüßung durch
gen sieben Uhr abends trafen wir uns alle im Zen-
folgen müssen – was auf eine nicht gute Organisation hindeutete) und einigen kleinen Gesprächen
welche den lustigen und interessanten Abschluss
welche unsere Schlafmöglichkeit für die nächsten drei Nächte darstellte.
Am nächsten Tag wurden die AK’s weitergeführt
Am nächsten Tag begann dann offiziell die BuFaTa mit der Begrüßung durch den Dekan der Bi-
Workshops statt, an denen wir teilnehmen konn-
(Erstellung eines idealen Bachelors, Lehramt, Studiengebühren, Fachschaftsarbeit und BuFaTa-
die Teilnehmer sogar Honig, welcher an der Uni
hat einen Flyer für die BuFaTa zu erstellen, saß ich in dem AK Bachelor/Master (Ba/Ma). Dieser
ten, bei dem die Teilnehmer, welche vorwiegend
gekrönt. Denn dieses Mal konnte ein Arbeitspapier fertig gestellt werden, welches als eine Art Stel-
abhalten konnten, oder Careerservice, bei dem ver-
würden. An dieser Stelle sei zu erwähnen, dass der reformierte Bachelor Biowissenschaften der
den.
statt, indem die Ergebnisse der Arbeitskreise erläutert
engang wurde nach fast 4 Jahren Arbeit verabschiedet,
eine neue Liste mit den Teilnehmern der BuFaTa zusammengestellt, ein Flyer für die BuFaTa-Werbung entwor-
reits auf der Hinfahrt deutlich. Angefangen hat es mit dem Beladen des kleinen Nissan Micra. Denn,
wie die Südstadtmensa ist (aber leider nicht weni-
fen und es wurde beschlossen, dass die BuFaTa, nachdem
den eingeplanten Uni-Bus nicht. Das erste Gepäckstück sollte verstaut werden, als Kathi ein Stück
versammelten wir uns alle wieder in der Biologie.
wieder aus dieser Vereinigung aufgrund verschiedener
weiter. Und ab zum Tanken (immer noch innerhalb von Rostock). Doch sobald das Fahrerfenster
lichen Arbeit. Der AK Ba/Ma dauerte dieses Jahr
dass wir Würzburg wahrscheinlich nicht mehr heute und schon gar nicht in diesem Auto erreichen
nur zu acht waren, konnten die jeweiligen Korrek-
heit, weder die Kofferraumklappe wie vom Hersteller gedacht zu öffnen, noch das Fahrerfenster
idealen Bachelor relativ schnell bearbeitet werden.
Erwartungen hielten die Basteleien (zur Not war genügend Tesafilm im Auto vorhanden) und wir
nach 4 Stunden eingeleitet wurde, brachen ver-
Karte lesen ist etwas schwierig) am Zielort an. Dieser befand sich in der biologischen Fakultät in
Aufgrund des schönen Wetters sogar zu Fuß. Ge-
den dortigen Fachschaftsrat, der Einteilung der Arbeitskreise (welche hätte schon lange zuvor er-
trum Würzburgs zu einer Nachtwächterführung,
untereinander, war der Tag auch schon vorbei und wir gingen in die Turnhalle eines Gymnasiums,
des Abends darstellte.
und beendet. Anschließend fanden verschiedene
ologie-Fakultät. Anschließend starteten die Arbeitskreise (AK’s), in denen verschiedene Themen
ten. Wie zum Beispiel Honigherstellung, bei dem
Werbung) diskutiert wurden. Während Stefan den Lehramts-AK mitgestaltete und Kathi versucht
hergestellt wurde, mitnehmen durften, Schülergar-
Arbeitskreis besteht seit mittlerweile 3 ½ Jahren und wurde dieses Mal endlich mit einem Erfolg
Lehrämter waren, sogar eine Unterrichtsstunde
lungnahme veröffentlicht wird. Darin geht es um einen idealen Bachelor, wie wir uns ihn vorstellen
schiedene spätere Jobmöglichkeiten erläutert wur-
sie ein halbes Jahr auf Probe Mitglied des V-Bio war,
Gründe austritt. Trotz weniger Teilnehmer, dauerte das
Plenum relativ lange, denn die Plenumleiterin konnte
nicht gerade gut in der hitzigen Diskussion durchgreifen.
Nachdem die Arbeit erledigt war, konnte zum Abschlus-
sessen und gemeinsamen Beisammensein übergegangen
werden. Es wurden diverse Spiele gespielt, die zum Teil
sogar biologischen Hintergrund hatten (wie das Stryer-
Spiel und Biologen-Munchkin) und Erfahrungen an den
jeweiligen Universitäten ausgetauscht.
Nach einer zu kurzen Nacht mit zu wenig Schlaf, aber
einem ausreichenden Frühstück, brachen wir zur Rück-
reise nach Rostock auf. Da wir ja nun über alle verschiedenen Tücken des Autos bescheid wussten, konnte
die Rückfahrt ohne weitere Probleme bewältigt werden
und wir kamen sicher wieder in Rostock an. Alles in al-
lem kann gesagt werden, dass die Winter-BuFaTa 2011
trotz relativ schlechter Organisation und sehr weniger
Teilnehmer ein Erfolg war.
Text von Ronja Breitkopf
Universität Rostock fast genauso aussieht, wie der von der BuFaTa entworfene.
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Einweihung Forschungsschiff 2011
An einem der überaus seltenen Sonnentage im September 2011 machte sich eine kleine Gruppe fleißiger
Um diese Station weiterhin in ihrer Arbeit zu fördern, wurde ihr nun also das neue Forschungsschiff „Nau-
lich ein großes Ereignis gebührend vorbereitet werden. Die Taufe des neues Forschungsschiffes! Dazu ver-
147000 Euro teure Nauplius zeichnet sich vor allem durch ihren sehr geringen Tiefgang von 1 m ab, welch-
Helferlein aus der angewandten Ökologie auf den Weg zur Biologischen Station Zingst. Hier sollte näm-
brachten die Heinzelmännchen die ganze Nacht in der gemütlichen Station und schnippelten Unmengen an
Gemüse und Obst, Salate wurden gemacht, Brötchen geschmiert und Kuchen gebacken. Im Vorgarten wurde
ein gemütliches Festzelt für die Gästeschar bereitgestellt und kurz bevor diese eintrudelten, wurde auch der
Grill angeworfen. Da auch an diesem Donnerstag, dem 29. September, keine Wolke den Himmel trübte, hätten die Voraussetzungen für die Feierlichkeiten nicht besser sein können.
plius“ zur Seite gestellt. Damit wurde die alte und nicht mehr ganz seetüchtige „Gammarus“ abgelöst. Die
er es ermöglicht, die flachen Küstengewässer zu befahren. Der Name wurde im Vorfeld der Veranstaltung
in einem Wettbewerb ermittelt. Der Gewinnername Nauplius bezieht sich auf eine griechische Sagenfigur,
Sohn des Meeresgottes Poseidon, und den gleichnamigen Argonauten. Zudem nennen sich auch die Eilarven der im Bodden allgegenwärtigen Ruderfußkrebse Nauplius.
Nach der ganz traditionellen Taufe mit Champagner am Schiff, durften die Gäste dann auch mal rauf und
Der Festakt begann mit einer Reihe von Vorträgen von Professoren der Universität Rostock, der Mitarbeiter
über den Bodden schaukeln. Mit der strahlenden Sonne, dem funkelnden Wasser und der Ostseebrise in
nochmal über die Anfänge der Feldstation Zingst informiert, die 1977 eröffnet werden konnte, nachdem
und erfolgreiches Forschungsleben zu wünschen und auch der Biologischen Station Zingst weiterhin ein so
der Biologischen Station und auch der Rektor der Universität hielt eine Rede. Hier wurden alle Zuhörer
Hochschullehrer, Mitarbeiter und Studenten diese weitgehend in Eigenleistung an den freien Wochenenden
erbaut hatten. Die schiefste Wand entstammt übrigens der Arbeitsleistung der Professoren:) Herausgekom-
men ist jedenfalls ein sehr gemütliches, kleines Forschungsgebäude, welches als wichtiger Stützpunkt für
der Nase ging eine sehr gelungene Feier zu Ende. Hiermit bleibt dem kleinen Forschungsschiff ein langes
reges Fortbestehen! Text von Ulla von Ammon
Fotos von Franziska Gladis und Maximilian Berthold
Forschungsarbeiten im Bodden und der Ostsee dient. Jeder Student, der die Möglichkeit hat, hier mal ein
Praktikum zu absolvieren oder in anderer Weise an diesen Ort kommen kann, möge diese nicht verstreichen
lassen. Es lohnt sich!
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Konfokale Laser-Scanning Mikroskopie und
ihre Anwendung in der Zoologie
Die konfokale Laser-Scanning Mikroskopie ermöglicht es gezielt organische oder anorganische
Objekte
mittels
Laserlicht
abzulichten
und
detailgetreu
in
ihrer
komplexen
Dreidimensionalität
darzustellen.
Der
Vorteil
dieses
Verfahrens
ist,
die
Objekte bleiben völlig intakt und können unbegrenzt oft untersucht werden.
Während beim Betrachten eines Präparates durch das Lichtmikroskop normalerweise nur eine scharf
erkennbare Fokus-Ebene zu sehen ist, und zusätzlich Vor- und Hintergrund durchscheinen, werden im
konfokalen Laser-Scanning Mikroskop alle nicht fokussierten Ebenen ausgeblendet. Im konfokalen Laser-Scanning Mikroskop wird Laserlicht auf die zu untersuchenden Präparate gelenkt. Die auftreffenden
Lichtstrahlen werden anschließend vom Präparat reflektiert oder fluoresziert (Fluoreszenz-Farbstoffe)
und von einem Detektor aufgenommen. Vor diesem Detektor befindet sich eine Lochblende (eine Art
Filter), durch die lediglich die Lichtstrahlen hindurchtreten, welche aus der Fokusebene (konfokal) des
Präparates stammen. Alle übrigen Lichtstrahlen gelangen nicht bis zum Detektor. Weiterhin wird das
verwendete Laserlicht über verschiedene Spiegel, gezielt auf das Präparat gelenkt und dieses kann Punkt
für Punkt abgescannt werden. Nach diesem Verfahren kann ein Präparat Ebene für Ebene abgelichtet
werden, ohne es zu beschädigen, und am Ende liegt ein vollständiges dreidimensionales Abbild vor.
In der Allgemeinen und Speziellen Zoologie der Universität Rostock findet das konfokale Laser-Scanning
Mikroskop eine mannigfaltige Anwendung. Angefangen von der Dokumentation der äußeren Morphologie bis hin zurAnalyse der Entwicklung einzelner Organsysteme verschiedenster Vertreter derArthropoda.
Die Kutikula der Arthropoden bietet sich beispielsweise an um exzellente Oberflächenaufnahmen kleinster Krebslarven anzufertigen. Durch das Verwenden verschiedenster Fluoreszenz-Farbstoffe werden
unter anderem die Zellkörper von Embryonen oder Larven angefärbt um den Verlauf ihrer Entwicklung
nachzuvollziehen. Die Entstehung der Muskulatur und damit das Verständnis des gesamten Bewegungsapparates oder aber die Entwicklung des Nervensystems, von der Nervenzelle bis hin zum gesamten
Strickleiternervensystem der Arthropoden, kann mit dem Mikroskop genauestens dokumentiert werden.
Text von Martin Fritsch
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Exkursionsbericht Kurische Nehrung
Wen die alljährlichen Touristenströme im Sommer nicht zum Verweilen in Rostock einladen, der dürfte
doch verwundert sein in Polen, der Oblast Kaliningrad und in Litauen Abhilfe zu finden. Weitgehend
unberührte Natur mit traumhaften Stränden und kaum einer Menschenseele weit und breit, laden förmlich ein erkundet werden zu wollen. Eine Exkursion, angeboten von der Biologischen Station Zingst,
bot mir und 12 anderen Studenten genau diese Chance. Nach nur zwei kleinen Treffen, ein paar Emails
und einem genehmigten Visum brachen wir zu unserer kleinen Rundreise auf.
Das erste Highlight der Reise war die über allem thronende Marienburg. Von 1309 bis 1454 Sitz der
Hochmeister des Deutschen Ordens ist die am Nogat gelegene Burg das größte Backsteingebäude Europas. Eine Erkundungstour führte uns durch Thronsäle, königliche Gemächer, Speise- und Folterkammern in alle Winkel dieser imposanten Anlage. Auch ein Mittelaltermarkt lies uns langsam aber sicher
in der Zeit zurückreisen.
Unser Hauptreiseziel sollte aber die russische Enklave um Kaliningrad sein, darum ging es auch ziemlich rasch weiter. Im Zug nach Kaliningrad stand das nächste große Highlight an, die Grenzkontrolle.
In Russland scheint man gern jeden noch so kleinen Winkel zu untersuchen, da war es doch schon
faszinierend, dass niemand auf die Idee kam das Gepäck der Reisegäste zu durchsuchen. Und auch Kaliningrad sollte überraschen, die Stadt, die in vergangenen Tagen große Namen wie Immanuel Kant und
E.T.A. Hoffmann hervorgebracht hatte, besteht zu fast 100 Prozent aus grauen Betonbauten. Der Sozialismus darf sich hier in allen Klischees bestätigt sehen. Allein der Dom bot hier einen Hoffnungsschimmer und erinnert an die goldenen Zeiten Königsbergs vor dem Krieg. Für unsere Botaniker sollte
es allerdings bei der Tagesexkursion in das Hochmoor Groß Moosbruch einige besondere Pflanzen zu
sehen geben um mit dem Sonnentau, dem Torfmoos und dem Wasserschlauch nur einige Spezialisten
zu nennen.
Spannender als Kaliningrad sollte für uns Biologen die seit 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Kurische Nehrung sein. Die Halbinsel gehört in die Herrschaftsgebiete Russlands und Litauens und ist etwa 100 km lang und an der breitesten Stelle gerade einmal 4 Kilometer mächtig. Vor allem
bei Ornithologen stellt sie ein beliebtes Reiseziel dar, denn der Vogelzug von Skandinavien in wärmere
Gefilde und zurück, findet zu großen Teilen über diesem Gebiet statt. Es verwundert also nicht, dass
gleich zwei Vogelstationen zur Besichtigung auf dem Programm standen. Eine davon sogar in Rossitten, wo sich unsere Herberge befand. Rossitten sollte zumindest im Zusammenhang mit dem Tierfilmer
Heinz Sielmann erwähnt sein, der sich der ansässigen Vogelstation sehr verbunden fühlte.
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Ein weiteres Spektakel stellten die Wanderdünen dar, die heute teilweise bepflanzt sind und so in ihrer
zerstörerischen Kraft etwas eingedämmt wurden - der Name ostpreußische Sahara kommt nicht von
ungefähr. Nach einem langen Marsch an den Dünen entlang und dem ein oder anderen Bernsteinfund
gelangten wir jedoch wieder sicher in unser Quartier. Bernsteine sind hier keine Seltenheit, sie werden
sogar im Tagebau gefördert und so war es auch nicht verwunderlich, dass selbst Dr. Baudler seinen
ersten Bernsteinfund vermelden konnte.
Auf der Fahrt zu unserem letzten Ziel, Klaipeda, kamen wir in Nida an der Sommerresidenz des
deutschen Nobelpreisträgers Thomas Mann vorbei, diese beherbergt nun ein kleines Museum, welches
wir gemeinsam mit unseren nun litauischen Reiseleitern besichtigten. Nachdem wir auch Klaipeda
besichtigt hatten und uns mit der Geschichte des Ähnchens von Tharau befasst hatten, hieß es Schiff
ahoi und mit der Fähre ging es nach fast drei Wochen, sicher auch mit einem weinenden Auge und den
tollen Erfahrungen im Herzen, wieder in Richtung Deutschland zurück.
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- Frauen Karriere Tag -
Schulgarten
Das Einzige was fehlt sind die Frauen!
Am 1. Dezember 2011 fand im Hauptgebäude der Universität Greifswald der 2. Frauen-Karriere-Tag in Mecklenburg-Vorpommern statt. Wie bereits im letzten Jahr gab es eine Absolventinnenbörse bei der sich die Studienabgängerinnen von Morgen über berufliche Perspektiven in unserem Land informieren konnten. Neu war dieses Jahr
der Doktorandinnentag bei dem man sich sowohl über Finanzierungsmöglichkeiten als auch familienspezifische
Themen informieren konnte. So stand das Thema „(Promotions-)Studium mit Kind“ im Fokus mehr als eines
Vortrages. Es war offensichtlich, dass sich die Veranstalter viel Mühe gaben den Teilnehmerinnen aktuelle und gut
aufbereitete Informationen auf den Weg zu geben. Alles in allem würden wir den Doktorandinnentag als eine gelungene Informationsveranstaltung bezeichnen – wäre da nicht ein kleines Problem: es gab kaum Teilnehmerinnen!
Obwohl es sich um ein für Studentinnen sehr brisantes und persönlich wichtiges Thema handelt bei dem es mehr
als genug Fragen gibt, waren wir zwei die Einzigen der Universität Rostock, die von dieser Möglichkeit Gebrauch
machten. Mädchen! Jammern hilft nichts! Zu oft wird sich über mangelnde Angebote beschwert und darüber, dass
Frauen keine Spitzenpositionen beziehen und Studentinnen nicht wissen wie sie Kind und Karriere unter einen Hut
bringen sollen. Jetzt gab es eine Chance sich zu informieren und Fragen zu stellen und wir finden es schade, dass
diese Möglichkeit von niemandem genutzt wurde.
Die Veranstaltung richtete sich besonders an Studentinnen, die demnächst mit dem Studium fertig werden und eine
Promotion anstreben. Von den insgesamt ca. 40 Teilnehmerinnen hatten, so unser Eindruck, die meisten bereits
die Promotion abgeschlossen oder waren im letzten Drittel. Man kann nicht erwarten, dass in einem Land wie
Mecklenburg-Vorpommern viel Geld in derartige Informationsveranstaltungen gesteckt wird, wenn der Rücklauf
so mangelhaft ist. Gleichzeitig kann man sicherlich nicht nur den Nicht-Teilnehmerinnen die Schuld in die Schuhe
schieben, niemand erwartet, dass sich jede ständig auf den aktuellsten Stand bringt. Universitätsweit waren wenige
Hinweise auf die Veranstaltung zu sehen. Insbesondere in den Naturwissenschaften besteht an der Uni Rostock
noch Nachholbedarf was die weibliche Repräsentation angeht, aber verstärkte Werbung für den Doktorandinnentag
blieb aus.
Text von Carola und Isi
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Die Abteilung Fachdidaktik Biologie arbeitet seit zwei
Semestern an der Entwicklung eines Hochschulgartens
im Botanischen Garten der Universität Rostock. Auf
einem Gebiet von ungefähr 400m2 entsteht in Kooperation mit den Mitarbeitern des Botanischen Gartens
ein Raum für kreative Forschung und Lehre. Speziell
für die Biologie-Lehrerausbildung, die Umweltbildung
und die Erwachsenenbildung werden Konzepte erarbeitet und teilweise bereits umgesetzt. Das bereits bestehende (Bildungs-) Angebot im Botanischen Garten, wie
beispielsweise das Projekt „Unigarten macht Schule“,
betreut von Frau Dr. Berndt vom Freundeskreis Botanischer Garten, wird erweitert und neue Forschungsmöglichkeiten rund um die Biologielehrer-Ausbildung erschlossen.
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Schulpraktische Übungen im grünen Klassenzimmer
Der Hochschulgarten RoSa soll als Modell für einen möglichen Schulgarten dienen und künftige Biologielehrer mit den Kompetenzen ausrüsten, die für die Gestaltung und/oder Entwicklung künftiger Schulgärten notwendig sind.
Gegenwärtig nehmen jährlich ca. 100 Studierende (108 Studierende im WS 2011/12) ein Lehramtsstudium für das Fach Biologie an der Universität Rostock auf. Im Sinne der zielgenauen Berufsvorbereitung
werden Biologielehramtsstudierende im Garten einerseits die Funktionen des Schulgartens praktisch kennen lernen, andererseits aber auch mit Schulklassen und anderen „Besuchern“ unmittelbar pädagogisch
tätig und in Forschungsprojekte eingebunden werden.
Der Hochschulgarten wird aus einer Kombination von Biotopgarten und Arbeitsschulgarten bestehen. Biotopgarten und Arbeitsschulgarten sind durch unterschiedliche Zielsetzungen charakterisiert. Im Arbeitsschulgarten steht der möglichst naturnahe Anbau von Nutz-und Zierpflanzen im Vordergrund. Im Biotopgarten werden Klein(st)biotope als „Kopien“ natürlicher Lebensräume gestaltet. Im Unterschied zu den
bestehenden Biotopanlagen des Botanischen Gartens sollen diese Biotope mit Blick auf die Anforderungen
des Biologieunterrichts von Studierenden selbständig entwickelt und verändert werden, z.B. Totholzstapel,
Nisthilfen, Kräuterspirale mit Trockenmauer.
Obwohl die Bedeutung der Betätigung im Schulgarten und außerschulischen Gelände für die Entwicklung
von Fähigkeiten und Fertigkeiten, sowie von sozialen und kognitiven Kompetenzen vielerorts betont wird,
ist dieser Bereich doch relativ gering empirisch untersucht. Deshalb sollen in der Rostocker Schulgartenakademie (RoSA) verschiedenste Forschungsprojekte angesiedelt werden, die zuverlässige Daten für
zukünftige Entwicklungen liefern. Aktuell untersucht beispielsweise Martha-Daniela Queren im Rahmen
ihrer Promotion, inwiefern die praktische Arbeit in den Nutzpflanzenbeeten des Schulgartens die Entwicklung von Wissen bei Schülern zum Schwerpunkt „Agro-Biodiversität“ fördert und einen Einfluss auf deren
Wahrnehmung von „Agro-Biodiversität“ ausübt. Auf der Grundlage der Ergebnisse der empirischen Untersuchung wird ein Modul „Agro-Biodiversität“ für die Arbeit mit Schülern und Lehrern entwickelt.
Weitere Forschungen, zum Beispiel wie sich die Arbeit im Garten auf das Fachwissen und kommunikative
Kompetenzen einer Schülergruppe auswirkt oder zum Thema „Gartentherapie“ sind in Vorbereitung.
Text von Prof. Retzlaff-Fürst
In diesem Semester gab es für einige Lehramtsstudenten die Möglichkeit Unterricht einmal anders zu
gestalten. Die 9. Klasse der Borwinschule beschäftigte sich innerhalb ihres Wahlpflichtkurses „Grünes
Klassenzimmer“ mit dem Schulgarten. Dieser Kurs ist ein gemeinsames Projekt der Rostocker Schulgarten
Akademie (kurz „RoSA“), welche am Lehrstuhl der Fachdidaktik Biologie gegründet wurde. Hierdurch
sollen Theorie und Praxis verbunden werden und die Handlungskompetenzen der Schüler im Bereich der
Umweltbildung gefördert werden.
Themen wie der Kompost, der Nachweis von Pflanzenspeicherstoffen, Frühblüher oder auch das Gartenjahr standen auf dem Programm. Da die Klasse mit einer Stärke von neun Schülern geradewegs dazu
einlud, praktisch zu arbeiten, nutzten wir das natürlich. Mit Bohrer und Schraubenzieher bewaffnet bauten
wir einen Komposter, der demnächst im Schulgarten zum Einsatz kommen soll. Außerdem zieren seit einigen Wochen, die von den Schülern selbst entworfenen Insektenhotels für Bienen, Ohrwürmer und Co. das
Gelände. Auch den kreativ gestalteten Beschriftungskärtchen für Gemüsebeete werdet ihr wohl im Frühjahr bei einem Streifzug durch den Schulgarten begegnen. Allgemein konnten wir Studenten uns in Sachen Unterrichtsmethoden und Medieneinsatz einmal so rich-
tig austoben. Frontalunterricht? Was ist das? Die Schüler waren gefordert. Auch wenn die Schülerzahl
nicht unbedingt repräsentabel für den heutigen Unterrichtsalltag ist, war es für uns eine gute Gelegenheit
uns auszuprobieren. Quatschende Schüler, die sich lieber dem Handy oder dem IPod widmen, gibt es
schließlich in jeder Klasse.
Als Fazit kann man feststellen, dass es wirklich wichtig ist, mit den Schülern wieder nach draußen in die
Natur zu gehen und ihnen den Ursprung all dessen zu zeigen, was für sie schon längst zur Selbstverständlichkeit geworden ist.
Text von Julia Schubarth
Frontalunterricht?
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Was ist das?
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Hamster, Laufräder und Haferflocken
Hannover nennt sich die schöne die Stadt in der ich meinen Bachelor absolviert habe. Wenn man in Hannover Biologie studiert, sind neben der Leibniz Universität Hannover auch noch die Tierärztliche Hochschule
Hannover (TiHo) und die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) in die Lehre involviert. Folglich kann
man auch an allen drei Hochschulen seine Bachelorarbeit schreiben, die zum Ende des Studiums bei jedem
Studenten ansteht.
Um mich für ein Thema zu entscheiden, hab ich mir zuerst überlegt was mir generell als Thema zusagen könnte und was mich in Vorlesungen besonders interessiert hat. Mit der Bachelorarbeit verbringt man schließlich
viel Zeit und sie kann unter Umständen auch schon für den Master richtungsweisend sein, deshalb sollte das
Thema wohl überlegt sein. Wenn mir die Dozenten, die für die ausgesuchten Themen verantwortlich waren,
sympathisch waren, habe ich diesen zu Anfang eine E-Mail geschrieben, in der ich geschildert habe, wie ich
darauf gekommen bin sie zu fragen und ob sie sich vorstellen könnten, eine Bachelorarbeit zu vergeben.
Die engere Wahl fiel schließlich auf zwei verschiedene meeresbiologische Themen bei zwei unterschiedlichen Dozenten und auf ein physiologisches Thema, bei einem Professor der TiHo, der auch die Physiologie
Vorlesung bei uns im Bachelor gehalten hatte.
Aufgrund verschiedener Umstände fiel die Wahl schließlich auf die Arbeitsgruppe von Professor Steinlechner und damit auf ein physiologisches Thema.
Nach einigen Besuchen bei besagtem Professor und einigen Fragen hier und Entscheidungen dort stand nach
einer Weile auch mein Thema fest und lautete „Maskiert Laufradaktivität den Kurztag-simulierenden Effekt
von Melatonin bei Zwerghamstern (Phodopus sungorus)?“. Ich hatte mir dieses Thema aus drei möglichen
ausgesucht, da mir die Thematik, wie sie der Professor schilderte sehr interessant vorkam und ich mich
gleich dafür begeistern konnte. Ich wollte außerdem lieber ein rein physiologisches als ein sehr verhaltensbiologisch lastiges Thema bearbeiten, was hiermit zu meiner Freude gegeben war.
Die Anmeldung für die Bachelorarbeit erfolgte beim Prüfungsamt der Universität Hannover, da dies die
Uni ist, an der die Biologen in Hannover eingeschrieben sind. Dort musste man einen vorgedruckten Bogen
ausfüllen, auf dem das Thema und die beiden Prüfer, sowie das Anfangs- und Enddatum eingetragen werden
mussten. Der Zeitraum in dem die Bachelorarbeit anzufertigen war betrug dabei genau 8 Wochen.
Für meinen Zweitprüfer entschied ich mich, indem ich einen Professor auswählte, der mir sympathisch war
und den ich durch eine Exkursion auch schon besser kennen gelernt hatte. Auch dies war ein Professor der
TiHo. Ich habe ihn angesprochen, ob er sich vorstellen könnte meine Bachelorarbeit als Zweitprüfer zu lesen.
Er sagte mir zu und somit stand auch mein Zweitprüfer fest.
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In der Arbeit ging es schließlich darum, den Dsungarischen Zwerghamstern, die im Langtagregime (Sommer) gehalten wurden durch orale Gabe von Melatonin über Haferflocken ein Kurztagsignal (Winter) zu
übermitteln. Den Erfolg ermittelte man an verschiedenen Anpassungsparametern der Tiere an den Winter,
wie zum Beispiel Fellfärbung, Gewichtsänderung und Aktivitätszeit.
Zunächst habe ich in dem Institut aber ein Praktikum gemacht, um mich in das Institut und meinen Versuch
einzuarbeiten. Dabei habe ich mit einigen Masterstudenten einen Versuch durchgeführt, der ähnlich wie der
für meine Bachelorarbeit aufgebaut war. So konnte ich mich mit der Materie und einigen Versuchsdurchführungen vertraut machen, bevor ich mich mit meinen eigenen Versuchstieren beschäftigte und mit meinem
Versuch begann. Dieser gliederte sich in die ersten Versuchswochen, in denen der Versuchsaufbau überprüft
wurde, die sogenannte Baseline. Danach begann der eigentliche Versuch, die Hamster wurden nun für mehrere Wochen mit Haferflocken gefüttert. Diese betreufelte man vorher mit einer definierten Menge von in
Ethanol gelöstem Melatonin. Computern zeichneten Tag und Nacht die Bewegungs- und Laufraddaten der
einzelnen Tiere auf, zudem wurden regelmäßig Gewicht und Fellindex bestimmt. Am Ende des Versuchszeitraumes töteten wir die Versuchstiere, um noch zwei verschiedene Färbungen des Gehirns durchzuführen
und hieraus weitere mögliche Erkenntnisse zu erlangen.
Anschließend folgte die Auswertung. Hier mussten zunächst die Computerdaten ausgewertet und graphisch
dargestellt werden. Eine lästige Arbeit, da zunächst alle Daten importiert und sortiert werden mussten. Doch
mit Musik im Ohr und Schokolade in Reichweite ließ sich auch dies gut meistern. Danach folgten die Ergebnisse der Fellfärbung, des Gewichtes und der Gehirnfärbungen, zum besseren Verständnis auch in einer
graphischen Darstellung. Verglichen und dargestellt wurden die Ergebnisse mit Excel, was sich nach einiger
Einarbeitung doch als hilfreich und bedienbar erwies. Von den Gehirnfärbungen wurden direkt unter einem
Fluoreszenzmikroskop Fotos gemacht und diese mit einem Programm namens ImageJ ausgewertet und anschließend mit Excel weiter verarbeitet.
Die Ergebnisse der Arbeit waren am Ende leider nicht signifikant, da ich nur sehr kleine Versuchsgruppen zur
Verfügung hatte, jedoch konnte überall zumindest eine Tendenz zum erwarteten Ergebnis gezeigt werden.
Dies war einerseits schade, da man mit größeren Versuchsgruppen wahrscheinlich signifikante Ergebnisse
erzielt hätte, andererseits war es schön, dass man ein Ergebnis erahnen konnte, denn dies machte das Schreiben der Arbeit angenehmer und man hatte das positive Gefühl etwas erreicht zu haben. So haben sowohl
Fellindex, als auch Gewicht, als auch die Aktivitätsergebnisse, sowie später die Gehirnfärbungen gezeigt,
dass das Melatonin die Versuchstiere in ein Winterregime versetzte, was bei den Kontrolltieren nicht der Fall
war. Die Winteranpassungen werden also intern durch das Melatonin und nicht extern über Licht ausgelöst.
Zudem war die orale Gabe des Stoffes für die Tiere wesentlich schonender als ein Spritzen des Stoffes unter
das Fell.
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Nachdem alle Daten ausgewertet waren, ging es ans Schreiben. Dies hieß zunächst nochmal die gelesenen
Paper wälzen und Informationen rausschreiben. Wenn man sich einen gut gegliederten, ausführlich strukturieren roten Faden macht und bedenkt welche Infos man verwenden und vermitteln möchte und wie man dies
mit dem eigenen Versuch verbindet geht das Schreiben doch recht schnell. Ich selbst war auch schneller fertig als erwartet. Daher hatte ich genug Zeit, um die Arbeit nochmal selber zu lesen und lesen zu lassen, bevor
es in den Druck ging. Dies erwies sich als äußerst hilfreich, da noch einige Fehler aufgeklärt werden konnten.
Den Druck selber habe ich bei einem Copy Shop in der Uni machen lassen, was nochmal einen Tag Zeit in
Anspruch nahm, bis Druck und Einband endgültig fertig waren.
Doch dann war die Arbeit geschafft, der Zeitpunkt der Abgabe war gekommen, eine große Erleichterung.
Im Anschluss galt es die Präsentation der Bachelorarbeit zu erarbeiten. Dies stellte sich als erneute Herausforderung heraus, da es nicht einfach ist eine oft um die 50 bis 100 Seiten umfassende Bachelorarbeit und alle
Bedenken und Mühen die dahinter stecken in einer 15 minütigen Präsentation vorzustellen. Doch auch dies
ist mir nach ein paar kreativen Tagen am Computer und einigen anschließenden Feinschliffen schließlich
gelungen und die mündliche Prüfung konnte kommen. An dem Tag der Prüfung war ich trotzdem tierisch
aufgeregt. Man macht sich allerlei Gedanken: Kann ich meine Mühen und Ergebnisse angemessen vermitteln, hoffentlich vergesse ich nichts, hoffentlich verspreche ich mich nicht, hoffentlich kann ich die Fragen
beantworten. Auch die Präsentation des ganzen vor einem größeren Publikum verursacht ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Aber ich konnte meinen vorbereiteten Stoff souverän rüberbringen und auch die
aufkommenden Fragen beantworten.
Und damit konnte die Bachelorarbeit mit einer äußerst zufrieden stellenden Note und Kuchen in der Kaffeeküche des Instituts abgeschlossen werden.
Text von Fabiola Henning
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Bachelorarbeit extern - ein Augenzeuge packt aus
Warum extern?
Um ganz vorne anzufangen: Ich heiße René,
bin 25 Jahre alt und habe, bevor ich hier den
Master Mikrobio und Biochemie letztes Jahr
begonnen habe, woanders studiert. Und zwar
an der beschaulichen Hochschule Niederrhein
(FH) in NRW den Studiengang Biotechnologie
und Chemie.
Ich kann nicht sagen, ob es bei allen FHs so
ist, aber an unserer gehörte die Forschung, vor
allem die Grundlagenforschung eher nicht zum
Hauptbetätigungsfeld. Als Konsequenz war es
üblich, dass man sich als Student einen Praktikumsplatz in einer Firma, einer Institution
oder einer Universität gesucht hat. Einige zogen es auch vor, in den heimischen Laboren
zu arbeiten, manche hatten auch keine andere
Möglichkeit. Doch selbst in diesen Fällen waren es selten reine Hochschulprojekte, sondern
meistens Auftragsforschung.
Die Vorbereitungsphase:
Als halbfertiger Student, in den meisten Fällen
ohne TA-Ausbildung, ist es nicht ganz so einfach, einen Job bei einer Firma finden. Dazu
macht man sich dann erst mal recht utopische
Vorstellungen:
der Arbeitsplatz sollte gut zu erreichen sein, das
Thema brandaktuell und vielversprechend, die
Ausstattung erstklassig, eine Rundum-sorglosBetreuung selbstverständlich sein und dass das
Ganze gut bezahlt wird, ist selbstredend.
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Während man dann zur stressigsten Klausurenzeit im
5.Semester seine Bewerbungen an die auserwählten
Firmen verschickt, haben sich die Erwarten meist
schon ein wenig zurückgeschraubt, z.B. in Richtung
„es sollte erreichbar sein, ich zieh sonst aber auch
um“ oder „ Bezahlung war mir eh nicht so wichtig,
Bafög muss reichen“ und beim Thema muss manchmal „es hat was mit Bio zu tun...“ ausreichen.
Das ist jetzt schon stark überzeichnet, aber im Groben war es schon so, dass man erst mal hoffen musste überhaupt einen Platz zu finden. Schließlich kann
man ja eigentlich nicht viel als halbfertiger Bachelor mit ein paar Praktikaerfahrungen. Und wenn eine
Firma dann einen Praktikanten ordentlich eingearbeitet hat, ist die Zeit auch schon wieder rum. Aber so
schlimm ist es in der Praxis nicht, viele Firmen können einen zeitweiligen Praktikanten nämlich ganz gut
gebrauchen. Hierbei muss man wissen, dass im Normalfall die Firma das Thema vorgibt und der Betreuer nur abnickt. Da es fast immer was zu optimieren
oder auszuprobieren gibt, sind Bacheloranten dafür
die passenden billigen Arbeitskräfte. Einige Betriebe
haben sich soweit auf Abschlussarbeiten eingerichtet,
dass immer ein Platz für einen Bacheloranden, Diplomanden was auch immer eingeplant wird und diese
meist aufeinander aufbauende Projekte bearbeiten.
Bewerbungsphase:
Zuerst mal hab ich an ausgewählte Firmen selbsterstellte Bewerbungen (mit Lebenslauf, Foto und dem
ganzen Krams) verschickt. Nachdem die Resonanz
darauf mickrig bis nicht vorhanden war, ist der Kreis
der Adressaten immer größer geworden, bis irgendwann jeder Biotechnologie-betreibende Hampel35
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mann in NRW eine Bewerbung per mail erhalten hatte. Daraus kristallisierten sich dann insgesamt drei Vorstellungsgespräche: beim Max
Planck Institut für Bioanorganische Chemie in
Mülheim an der Ruhr, bei Artes Biotechnology
in Langenfeld und bei Uniferm in Monheim an
der Ruhr.
Das MPI bot mit Abstand die forschungsorientierteste Atmosphäre, aber leider konnten sie
dort Studenten nichts bezahlen, was meinen
Vermieter sehr unglücklich gemacht hätte.
Das Vorstellungsgespräch war mehr ein „wann
wollen Sie denn gerne anfangen und welches
der folgenden beiden Themen interessiert Sie
mehr?“ bei einem sehr sympathischen Professor, der mir danach noch die komplette Einrichtung zeigte. Ich musste mich also nicht
mehr wirklich beweisen.
Danach gings zu Artes, wo ich der Sekretärin
für die präsentationsreife Neuformatierung
meiner Bewerbungsunterlagen sehr dankbar
bin. Die darauffolgenden Bewerbungen (nach
der Bachelorarbeit) haben auf jeden Fall mehr
Resonanz gebracht.
Die Firma, ein Dienstleister vor allem im Bereiche der Proteinexpression und Sekretion, bot
mir zwei mögliche Aufgabenfelder: eins im
Bereich der Molekularbiologie und eins, was
mit Fermentationen zu tun hatte. Das klang
schon richtig gut, leider gabs hier auch einen
finanziellen Dämpfer: max 200 Euro Vergütung monatlich, für eine Firma, die man nur
mit dem Auto praktikabel erreichen konnte.
Würde also eine eher magere Bachelorzeit für
mich werden, denn die Firma hatte mir gut gefallen und mit den Leuten (u.a. auch ein Absolvent der FH, der meine Dozentin noch kannte)
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konnte ich mir vorstellen, zusammenzuarbeiten. Es
war erst ein wenig erschreckend, direkt vier Leuten
zum Gespräch gegenüberzusitzen, aber es reduzierte
sich schnell auf zwei und nach dem Laborrundgang
war es schon ganz entspannt.
Nun aber noch zu Uniferm, dem größten deutschen
Backhefeexporteur. Obwohl ich mich erst gar nicht
für Backhefe interessieren konnte, stand eine Anzeige
der Firma bei meiner Dozentin an der Tür angeschlagen. Ein Versuch war es auf jeden Fall wert.
Auch hier jedenfalls schien die Bewerbung als Qualifikation zu reichen, es ging also eher darum, ob mir
das Thema gefallen würde. Daran hatte ich dann
keine Zweifel mehr, als ich vier schnieke parallelgesteuerte 1L-Fermenter auf mich warten sah. Ich sollte
zu Untersuchungszwecken im Labor der Qualitätssicherung die Hefefermentation im Kleinen nachstellen. Bei der Rundführung durch das gesamte Werk
fielen mir noch zwei Dinge auf: 1. Die Behälter für
die Hefe waren so groß wie mehrstöckige Häuser und
2. vom Dach der Behälter konnte man feststellen,
dass Monheim an der Ruhr noch abgelegener als die
anderen Städte war.
Ich habe dann zugesagt, was sicherlich auch mit der
Vergütung von 700 € pro Monat zu tun hatte, mit
denen ich dann ganz gut über die Runden gekommen
bin.
Die Bachelorarbeit:
Nachdem ich Ende Februar die letzte Klausur meines
Bachelorlebens geschrieben hatte, habe ich am ersten
März meine Stelle angetreten. Da ich seit Jahren in
Krefeld 5 Radminuten von der FH entfernt wohnte,
hatte ich mir nicht wirklich Gedanken über den Arbeitsweg gemacht, abgesehen von der reinen Entfernung. Also stand ich mitten im obligatorischen NRW-
Stau auf der A57. Im folgenden habe ich dann
meine Arbeitszeiten der Rush-hour angepasst.
Über meine konkreten Versuche darf ich nicht
berichten, weil alles der Geheimhaltung unterliegt (ein Nachteil aus Studentensicht, aber aus
Sicht der Firma nachvollziehbar), allerdings
dürfte das eh kaum jemanden interessieren.
Was ich aber erzählen kann ist, wie ich in der
Firma behandelt wurde und was ich aus dem
Projekt mitgenommen habe.
Was mir sehr gut gefallen hat, war meine persönliche Ansprechpartnerin, die sämtliche
Arbeitsschritte zu Beginn komplett mit mir
durchgegangen ist, gleichwohl konnte ich auch
alle anderen Labormitarbeiter fragen und mir
wurde immer geholfen. Mein Chef hingegen,
der technische Leiter der Produktion, hat die
Versuche geplant und quasi die theoretische
Führung übernommen. Das klingt für viele
nun vermutlich selbstverständlich, aber einige
Kommilitonen von mir mussten grundsätzlich
alleine schauen, wie sie klarkamen.
Praktischerweise war von vornherein der Zeitraum von März bis Ende Juni für die Versuche
angesetzt und die restliche Zeit bis zu meiner
Prüfung alleine für das Schreiben der Bachelorarbeit eingeplant. Auf diese Weise konnte
ich mich jeweils voll auf den praktischen und
dann auf den theoretischen Teil konzentrieren
(und ich brauchte ab Juli nicht mehr bezahlt
werden...).
Bei einigen Fragestellungen, die sich mir während der Versuche aufkamen, gab es auch einfach nur ein „ist nicht wichtig“. Das war für
mich als wissbegierigen Studenten recht irriierend. Aber meine Ergebnisse sollten keine
allgemeinen wissenschaftlichen Erkenntnisse
liefern, sondern zielgerichtet Probleme zu
behandeln. Das war auch ein deutlicher Unterschied
zur akademischen Philosophie.
Bei meinem Bachelorkolloq (Verteidigung) hätte
dann neben meinen 1. und 2. Korrekteur auch mein
Chef teilnehmen können.
Nach dem Abschluss meines Studiums wurde dann
noch eine befristete Kooperation zwischen FH und
Uniferm gebildet, um einige Aspekte aus meinen Versuchen mit den Möglichkeiten des Hochschullabors
zu untersuchen. Ein ganz angenehmer Nebeneffekt.
Fazit:
Zusammenfassend kann ich sagen, dass es für mich
eine sehr interessante und auch sehr stressige Zeit von
der Bewerbung bis zur Abgabe war. Ich war komplett
alleine für die Durchführung und Auswertung meiner
Versuche verantwortlich und musste dieses in den Arbeitsalltag der Laborleute integrieren, wo meine Versuche meistens hinten an stehen mussten. Auch bei
der Konzeption der Versuche war problemorientiertes
Denken weitaus wichtiger als reine Wissbegierde.
Mir hat das Arbeiten in einer Firma sehr gefallen
und wenn es möglich ist, werde ich es auch für die
Masterarbeit wieder anstreben. Allerdings arbeite ich
momentan am IOW und kriege dadurch Einblicke in
die nicht profitorientierte Seite der Wissenschaft, was
mir sonst fehlen würde. Die Berufspraxis, die man in
der Zeit sammeln kann, ist viel wert und manchmal
springen sogar hilfreiche Kontakte oder eine Übernahmechance bei heraus. Das kann z.B. an der Uni
aber genauso passieren.
Es ist also am ehesten eine Frage, für welchen Bereich man sich interessiert. Ich halte es auf jeden Fall
für sinnvoll, mal in der öffentlichen Forschung und
mal in einem wirtschaftlichen Betrieb Erfahrungen
gesammelt zu haben.
Text von René Janßen
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René erklärt die Welt:
Das ist meine kleine Rubrik, wo ich endlich klugscheißern darf wie ich will :-) Hier übersetze und trage
ich kleine, nicht immer sinnvolle und manchmal kuriose Fakten aus dem naturwissenschaftlichen Bereich
zusammen, um das überflüssige Wissen ein wenig zu erweitern.
Nr.1) rpm: bedeutet nur in Ausnahmefällen die oft angenommenen „rounds per minute“ (Schüsse pro Minute). Eigentlich steht es für „revolutions per minute“, im Deutschen also trotzdem die gemeinten „Umdrehungen pro Minute“.
Nr.2) Wie eiche ich ein Messinstrument? Gar nicht! Das machen nur die Spezialisten vom z.B. für Mecklenburg-Vorpommern zuständigen Eichamt in Kiel und kein „gewöhnlicher“ Student/Angestellter etc. Für uns
bleibt also das „Kalibrieren“, wofür man keine spezielle Zulassung braucht, das Höchste der Gefühle.
Nr.3) Wo wird bei der Gelfiltrationschromatografie eigentlich filtriert? Nirgendwo, deswegen heißt sie korrekt
auch Gelpermeationschromatografie oder SEC (engl.: size exclusion chromatographie). Daher kommen bei
diesem Verfahren auch die „größten“ Verbindungen zuerst im Chromatogramm.
Nr.4) Strychnin: Bevor Strychnin bei höheren Dosen die typischen Vergiftungserscheinungen von Atemnot,
Muskelzucken und schweren Krämpfen zeigt, wirkt es stark erregend. Dies nutzte Thomas Hicks beim olympischen Marathonlauf 1904, wo er sich anstatt dem verpöntem Wasser lieber Brandy mit Eiklar und ca. 1 mg
Strychnin reichen ließ. Er gewann...
Nr.5) Hunde schwitzen über ihre Zunge? Obwohl Hunde ihre Körpertemperatur vor allem durch Hecheln regulieren, können sie nicht über ihre Zunge schwitzen. Ihre ganz gewöhnlichen Schweißdrüsen befinden sich
woanders, vor allem in den Pfoten.
Nr.6) Wieviele Sinne besitzt der Mensch? Jeder Mensch hat mehr als die bekannten 5 Sinne nach Aristoteles,
irgendwo zwischen 9 und 20. Weitere Sinne sind zum Beispiel: Balance und Beschleunigung, Schmerz, Körperpositionierung, Temperatur, Hunger, Durst und Hunger sowie die daraus resultierenden großen und kleinen
Geschäfte und natürlich das Zeitgefühl.
Nr. 7) ...als wäre es gestern gewesen: Bisher gibt es noch keinen eindeutigen Beweis, dass so etwas wie ein
fotografisches Gedächtnis existiert. Allerdings gibt es Leute mit einem herausragenden autobiografischen Gedächtnis, die sich beispielsweise an jede Mahlzeit erinnern können (Hyperthymestisches Syndrom, z.B. bei
Marilu Henner).
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Mit Sicherheit verliebt
Zu welchen Themen haben heranwachsende Jugendliche die meisten Fragen und Unsicherheiten?
Verliebtsein, Sex, das andere oder eben das gleiche
Geschlecht, das eigene Aussehen.
Genau da setzt das Projekt „Mit Sicherheit verliebt“
an. Wir (Medizinstudenten und eine Lehramtstudentin) sind die Lokalgruppe Rostock dieses Präventionsprojektes der bvmd (Bundesvertretung der Medizinstudierenden Deutschlands) und unsere Aufgabe
ist es, genau diese Fragen und Unsicherheiten bei
Kindern und Jugendlichen zu klären.
Unser Ziel ist es, Jugendlichen Informationen zum
Thema Sexualität allgemein und STDs (sexuell übertragbare Erkrankungen) zu geben und sie zu einem
unverkrampften und gleichzeitig verantwortungsvollen Umgang mit dem eigenen Körper anzuregen. So
versuchen wir eine Basis zu schaffen, die sie in die
Lage versetzt, eine tolerante, selbstbewusste und sichere Einstellung zum Thema Sex zu entwickeln
Dazu gehen wir direkt in die Schulen und gestalten mit
den Schülern den Unterricht. Statt Frontalunterricht,
setzen wir auf einen gleichberechtigten Dialog zwischen
den Schülern und uns Studenten, um die Thematik zu
vermitteln. Unser thematischer Schwerpunkt liegt hierbei auf HIV/AIDS und anderen sexuell übertragbaren
Krankheiten, wie z.B. Hepatitis.
Um weiterhin diese Arbeit leisten zu können, brauchen
wir genau dich! Wenn du Interesse an ehrenamtlicher Arbeit mit Kindern und Jugendlichen hast und du mit uns
zu Schulbesuchen aufbrechen möchtest, dann melde dich
bei uns!
Wir treffen uns im Semester regelmäßig montags,
19.00 Uhr in den Fachschaftsräumen der Medizin, in der
Schillingallee 70.
Für weitere Informationen kannst du einfach auf unsere
Homepage schauen:
http://www.msv.uni-rostock.de/
Text von Katharina Wilke
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WIR
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SU C HE N
Hörsaalkino SoSe 2012
- Hansi‘s Flimmerstunde -
Eintritt FREI!
40
Wann? 20:00 Uhr
Wo? HS 001 in der Biologie
19.06.12 Die Rotkäppchen10.04.12 Black Swan
Verschwörung
24.04.12 Das Leben der Anderen
03.07.12 The Marine
08.05.12 The Producers
22.05.12 Die Zukunft ist Wild
05.06.12 Inception
40
h
DICH!
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Fabiola
Die Redaktion (Kathi, Fabila, René und Maik) sucht dich, weil wir immer noch mehr Ideen, mehr Kreativität benötigen, damit der Sprössling noch besser wird.
Wenn
DU! auch Lust zu schreiben oder Spaß am layouten hast, dann schick uns doch einfach eine mail an
[email protected]! Erfahrung ist nicht notwendig aber auch nie verkehrt.
WIR FREUEN UNS AUF DICH!
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Hier dürft ihr jegliche überschüssige Energie verballern, die im
Oberstübchen noch angestaut ist. Dazu haben wir zwei unglaublich
innovative und spannende Knobeleien für euch vorbereitet. Mit
unserem Logikrätsel trainiert ihr und mit
dem Wortrad könnt ihr sogar was gewinnen!
O
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R
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R
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I
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A
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P
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D
N
Und so gehts: Findet den Anfang der beiden Wörter und errätselt die
fehlenden Buchstaben. Als Ergebnis bekommt ihr einen englischen Eigennamen aus der Kategorie “Umweltschutz”. Und immer dem Zeiger
nach!
Folgend das Logikrätsel:
Mit Hilfe der fünf zuzuordnenden Kategorien (Marke, Farbe, Zeitschrift,
Stadt, Beruf) solltet ihr rausfinden können, wo der Sprössling geblieben
ist...viel Erfolg!
Der Ferrari ist rot.
Dem Bundespräsident gehört das silbrige Auto.
Im VW liegt ein Playboy.
Der BMW kommt aus Stralsund und steht neben dem blauen Auto.
Das Auto aus Rostock steht neben dem braunen Auto.
Der Metzger hat eine FAZ in seinem Auto.
Das Auto mit der Micky Maus steht neben dem Auto vom Bundespräsi
denten.
Das richtige Lösungswort sollte
zur Teilnahme am Gewinnspiel an
von Purves im Wert von ca. 70 € verlost.Außerdem werden noch 4 Eis-
schickt werden. Teilnahmeschluss ist
Angehörige und Mitarbeiter der Universität Rostock sind vom Gewinn-
[email protected]
der 31.07.2012.
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ge-
Das Auto aus Schwerin gehört dem Notar.
Unter allen richtigen Einsendungen wird ein Lehrbuch “Biologie”
Neben dem blauen Auto steht ein Smart.
Der Ford gehört dem Schreiner.
becher von unserer Lieblingseisdiele verlost! Fachschaftsratmitglieder/
spiel ausgeschlossen. Der Rechtsweg ist ebenfalls ausgeschlossen.
Die Eisbecher werden gesponsort von
unserem Lieblingseisladen - Eissscholle; Waldemarstraße 5, 18057 Rostock.
Das grüne Auto kommt aus Rostock.
Neben dem Auto aus Güstrow steht das Auto des Bäckers.
Das Auto mit der Bauernzeitschrift ist das vierte auf dem Parkplatz.
Neben dem Auto aus Bad Doberan steht kein BMW.
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