Differenzierung durch Lentikular-Drucke

Transcrição

Differenzierung durch Lentikular-Drucke
Workflow/Drucktechnik
Differenzierung durch Lentikular-Drucke
René Buri, Bern
Nebst einer «präzisen« Druckmaschine braucht es für den Lentikular-Druck (siehe FGI
5.2010) bereits vor dem Druck eine hochwertige und stressfreie Produktion, was sich
im Druck in kurzen Rüstzeiten und weniger Makulaturen niederschlägt. War früher
die Herstellung der Druckplatten ein «kleines Stück Alchemie» – ist heute bequem
per Computer-to-Plate möglich.
urch den Druck von effektvollen Lentikular-Bildern (Wechselbilder und Minimovies, 3D-, Zoom- und Morphingeffekte)
können sich Druckereien sehr gut von ihren
Konkurrenten differenzieren. Allerdings ist
ohne das nötige Wissen und die richtigen
Werkzeuge die Produktion von hochwertigen Lentikular-Drucken kaum machbar. Bereits kleine Ungenauigkeiten in der Druckvorbereitung können die gewünschten
Effekte zunichte machen. Die Heidelberger
Druckmaschinen AG (Heidelberg) erleichtert Anwendern ihres Druckerei-Workflows
Prinect sowie ihrer CtP Suprasetter Technologie den qualitativ hochwertigen Lentikular-Druck.
Um Lentikular-Bilder moiré-frei zu drucken, kann der Anwender mit dem neuen
Prinect Screening Editor jetzt linsengenaue
Raster erzeugen. Ein innovativer Algorithmus sorgt dafür, dass die Rasterlinien immer
absolut deckungsgleich zu den Linsen der
Folie erzeugt und Moiré-Effekte damit vermieden werden. Zusätzlich ermöglicht eine
neue Funktion des Suprasetters die automatische Anpassung an die Auflösung des Belichters an die verwendete Lentikularfolie,
um zu verhindern, dass zum Beispiel bei
einem Flip beide Bilder zur selben Zeit sichtbar sind. Mit der Prinect Signa Station lassen
sich zudem Nutzen linsengenau so auf dem
Bogen montieren, damit jeder Nutzen exakt
gleich aussieht. Dies führt zu einer hohen
Materialausnutzung der teuren LentikularFolien.
Die Software ermöglicht einen fest definierten Workflow ohne «Ausprobieren».
Alle wichtigen Einstellungen werden im
vollautomatischen Prinect Workflow ein-
D
Vorher Dreitagebart – nachher glattrasiert.
Vorher Normalfrisur – nachher Glatze – immer mehr
werden auch Plakate in Lentikulartechnik gedruckt.
deutig festgelegt und damit potenzielle Fehlerquellen ausgeschlossen.
Das Resultat sind zuverlässig qualitativ
hochwertige Lentikular-Drucke, kurze Rüst-
Suprasetter Technologie sorgt für hochqualitative
www.ch.heidelberg.com
Die Lenticular-Technik
Der Lenticulardruck (siehe Fachhefte 5-2010)
ermöglicht es, einen dreidimensionalen Effekt
bzw. Bewegungsabläufe darzustellen ohne zusätzliche benötigte Hilfsmittel, beispielsweise
eine 3D-Brille. Er ist somit das einzige Veredelungsverfahren im Druck, welches es ermöglicht,
Bewegungsabläufe darzustellen.
Je nach Anzahl der eingearbeiteten Bilder sind
entweder abrupte Bildwechsel (das klassische
Wackelbild) oder sogar fliessende Kurzanimationen möglich.
Echte 3D Lenticulardrucke Die Tiefenwirkung
zeichnet den 3D Lentikulardruck aus. Dieser
wird erreicht durch die Aufteilung des Motivs
auf verschiedene Bildebenen.
Wackelbilder (Flip) Der Flip, oder auch Wackel- bzw. Wechselbild, besteht aus mindestens
zwei und bis zu zehn verschiedenen Bildern,
welche durch kippen des Druckerzeugnisses ein
jeweils anderes Bild zeigen.
Der neue Lentikular-Workflow in Verbindung mit der
zeiten und wenig Makulatur. Änderungen
sind noch in letzter Minute möglich. Die
Korrekturwerte lassen sich zudem automatisch erzeugen und für Folgeaufträge speichern.
«Mithilfe des Lentikular-Workflows von
Heidelberg gewinnen Druckereien eine
hohe Produktionssicherheit», erläutert Mark
Ihlenfeldt, Produktmanager im Bereich
Computer-to-Plate von Heidelberg. «Unsere
Kunden müssen sich nicht länger mit aufwendigem Ausprobieren aufhalten, sondern
können sich darauf verlassen, dass die Präzision in der Vorstufe zu einem entsprechend hochwertigen Endprodukt führt. Mit
unserem Training und unserer Beratung
kommen Einsteiger und Profis schnell zu
guten Ergebnissen.»
Morphing Beim Morphing hat man zwei, farblich zusammenpassende Bilder.
Das erste Motiv wandelt sich in einer fliessenden Bewegung in das zweite Bild um, sodass ein
Zusammenhang zwischen den beiden Motiven
hergestellt wird.
Zoom Plötzlicher Zoom auf weit entfernte Objekte oder Logos sind mit dieser Technik möglich.
Fly-Eye Bei diesem Effekt handelt es sich um
eine andere Methode als die übliche Rasterlinsentechnik. Beim Fly-Eye werden die Bildmotive unter jeder Rasterlinse vollständig abgebildet. Aufgrund der Technik sind allerdings nur
sehr kleine Muster aus geometrischen Formen
möglich, welche entweder den Hintergrund
oder den Vordergrund bilden. Ein darauf gesetztes Motiv wird von den einzelnen für sich
dreidimensional wirkenden Musterelementen
umgeben. So entsteht ein räumlicher Gesamteindruck.
Animation Mit bis zu 26 Einzelbildern kann
eine kurze Animation entweder einen Bewegungsablauf darstellen oder eine kleine Geschichte erzählen, welche den Betrachter fesselt. Eine Serie von Einzelbildern kommt auch
hier, wie im klassischen Film, zum Einsatz und
ermöglicht so die Animation.
Quelle: ww.wackelbild.de
Ergebnisse.
17
Fachhefte grafische Industrie 6.2010