A Controlled Trial of Chinese Herbal Medicine for Premenstrual

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A Controlled Trial of Chinese Herbal Medicine for Premenstrual
Journal Club
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A Controlled Trial of Chinese Herbal Medicine
for Premenstrual Syndrome
Chou PB, Morse CA, Xu H.
J Psychosom Obstet Gynaecol 2008;29,3:185–192
Premenstrual syndrome (PMS) is a common disorder troubling many women during their reproductive years. The
Chinese have been using herbal medicines to treat menstrual cycle related symptoms for centuries. The present
study examined the effectiveness of Chinese herbal medicine for the treatment of PMS among Australian women
within the theoretical framework of traditional Chinese
medicine (TCM). Sixty-one women were assigned randomly into two groups within different TCM patterns.
Herbal medicine and placebo were provided sequentially
for a period of three months. There were significant differences (p < 0.01) in scores after three months of treatment
between Chinese herbal medicine and placebo in premenstrual physical and psychological symptoms, depression,
anxiety and anger favoring herbal medicine, but with no
difference in perceived stress (p > 0.05). There were highly
significant reductions (p < 0.001) between baseline and the
end of the third herbal treatment month in all assessments
in both groups except that a significant result (p < 0.05)
was recorded on perceived stress only in the herbs-first
group. No adverse effects were reported by any participant.
The results support the hypothesis that the symptoms occurrence and severity of PMS can be effectively reduced by
the use of Chinese herbal medicine.
Kommentar
schen Leber und Milz (n = 21), Herz- und Milz-Leere (n =
13) und Leber- und Nieren-Yin-Leere (n = 12). Die Frauen
jeder Diagnosegruppe wurden sequenziell einer Gruppe I
oder II zugeordnet. Gruppe I erhielt die ersten drei Monate
Verum und die folgenden drei Monate Placebo, bei Gruppe II war es umgekehrt. Die an die Diagnose angepassten
Rezepturen aus Granulat wurden jeweils zehn Tage vor der
Menstruation gegeben. Die Granulate stammten von unbedenklichen Kräutern und waren von der australischen
Arzneimittelbehörde (TGA) zugelassen. Verwendet wurden
folgende Rezepturen, ggfs. mit Abwandlungen: Xiao Yao
San, Dan Zhi Xiao Yao San, ggfs. mit Zugabe von Shen
Ling Bai Zhu San, Gui Pi Tang oder Yin-Tonika. Die Dosierungen werden leider nicht mitgeteilt. Das Placebo bestand
aus gebackener Maisstärke mit 1 % Süßholzpulver, glich
dem Kräutergranulat in Größe, Form und Farbe und hatte
einen bitteren Kräutergeschmack.
Zielgrößen waren verschiedene Parameter: Symptomscore
der physischen (PHYS) und der psychischen Symptome
(PSYC), ferner Short Form Beck Depression Inventory,
Spielberger State Trait (bzgl. state-anxiety und state-anger), Perceived Stress Scale (PSS). Das Problem des multiplen Testens, nämlich dass es durch eine größere Anzahl
von Prüfgrößen vermehrt zu zufällig bedingten Ergebnissen kommen kann, wurde durch eine Multivarianzanalyse
(MANOVA) bzw. die Bonferroni-Korrektur gelöst.
Im Ergebnis zeigte sich in Gruppe I nach drei Monaten eine
Symptomreduktion von 69 % (PHYS) bzw. 75 % (PSYC),
die ersten drei der o. g. psychischen Variablen verbesserten
sich um 24 bis 43 %. Diese Ergebnisse waren hochsignifikant. Nicht signifikant war allein die Reduktion des wahrgenommenen Stresses mit 16 %. In der Gruppe II lagen die
Verbesserungen unter Placebo um die 20 % bei den PMSSymptomen und um 10 % bei den psychischen Variablen.
Auch im direkten Vergleich beider Gruppen unterschieden
Wenn Änderungen des Lebensstils nicht mehr ausreichen,
sind die Therapieoptionen der konventionellen Medizin
beim prämenstruellen Syndrom (PMS) wenig befriedigend. Die Unterdrückung der Ovulation durch Ovulationshemmer ist eine Möglichkeit, die tief in die Physiologie
eingreift, die psychischen Symptome aber unzureichend
bessert [1]. Daher werden besonders Antidepressiva vom
SSRI-Typ favorisiert, die jedoch ihre Nebenwirkungen haben und von vielen Frauen nicht akzeptiert werden. Annehmbar ist noch die Therapie mit Calciumcarbonat, für
die Evidenz bestehen soll [2], die hierzulande jedoch wenig
üblich ist. Eine Studie mit 466 Frauen hatte einen 48%igen
Rückgang des Symptomscores gezeigt [3]. Häufiger werden
Agnus castus-Extrakte eingesetzt, die jedoch in der offiziellen Medizin keine ausreichende Anerkennung finden [4].
Im Extremfall reicht das Therapiespektrum bis zur Hysterektomie und Oophorektomie [5, 6]. Gut verträgliche und
gleichzeitig wirksame Alternativen sind daher von größerem Interesse. In der chinesischen Medizin wurde das PMS
seit der Ming-Dynastie (1368–1644) vielfach beschrieben
und mit Arzneitherapie behandelt.
Die vorliegende Studie unterzog die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Chinesischen Arzneitherapie (CA) bei dieser Indikation einer wissenschaftlichen Prüfung. Es handelt
sich um eine doppelblinde placebo-kontrollierte klinische
Crossover-Studie. Australische Frauen, die eine Behandlung wünschten, durchliefen eine Vorphase von zwei Monaten, um die Diagnose zu sichern. Ein erheblicher Teil
schied dabei aus oder erfüllte nicht die Einschlusskriterien.
65 Frauen blieben für den Einschluss in die Studie übrig.
Bei der Eingangsuntersuchung wurde eine Zuordnung zu
den dabei relevanten chinesischen Syndromen vorgenommen: Leber-Qi-Stagnation (19 Frauen), Disharmonie zwi-
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