attachment_id=224 - Die Willi Ostermann Revue
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Auf der „Schäl Sick“ geboren und aufgewachsen, der Vater Westfale, die Mutter gebürtig aus dem Raum Düsseldorf. Als Jugendlicher war er Fan von Militärkapellen. Nicht gerade die günstigsten Voraussetzungen, um der beliebteste und bekannteste Liedermacher Kölns und des Rheinlands zu werden. Die Rede ist von dem legendären Willi Ostermann. Erzähltheater-Spezialist Volker Hein zeichnet in seiner „Willi-Ostermann-Story“ die Lebensgeschichte des Tondichters als humorvolles musikalisches Portrait nach. Ostermanns Lebensstationen – von der „Kinddäuf“ bis zum „Himmelspöözje“ – werden in Anekdoten und seinen unvergessenen Liedern lebendig. Seine Schlager sind ebenso amüsante wie scharfsinnige Milieuschilderungen, deren Popularität bis heute unübertroffen ist. Aus ihnen spricht und klingt der unverfälschte „rheinische Optimismus“, von dem auch Ostermanns Lebenslauf geprägt war: Schon als Jugendlicher unterhält er Mitschüler und Familie mit gekonnten Parodien und betreibt als Jungunternehmer auf dem Dachboden des Nachbarhauses ein Puppentheater, es folgte sein erfolgreiches Debüt als Stimmungssänger, als der Kölsche Karneval sein Eigenleben zu verlieren drohte, „erfand“ Ostermann gewissermaßen das Karnevalslied neu und schrieb einen Sessionshit nach dem anderen. Später war er erfolgreich als Verleger der Noten seiner Lieder und der anderer Komponisten tätig und wurde als beliebtester „Unterhaltungsexport“ des Rheinlands bei Gastspielen in ganz Deutschland gefeiert. Kurz vor seinem Tod, schon auf dem Sterbebett, schrieb er die heimliche Nationalhymne der Kölner „Heimweh nach Köln“, besser bekannt durch die Liedzeile „Ich mööch zo Foß noh Kölle gon“. Mit rheinischem Schalk und kölschem Zungenschlag berichtet Volker Hein aus Willi Ostermanns Leben, als wäre er selbst dabei gewesen. Als erfahrener Krätzchenssänger blättert er mit Verve in Ostermanns Lieder-Chronik, begleitet von H.P. Katzenburg am Klavier. SEITE 16 MITTWOCH, 28. DEZEMBER 2011 WELT KOMPAKT KÖLN Die Rückkehr des Willi Ostermann Volker Hein und Hans Peter Katzenburg lassen den kölschen Komponisten im Senftöpfchen hochleben Z WELT KOMPAKT: Sie gastieren mit der Willi Ostermann Story am 30. und 31. Dezember im Senftöpfchen. Was darf Ihr Publikum erwarten? VOLKER HEIN: Wir erzählen die Lebensgeschichte des beliebten und erfolgreichen Kölner Komponisten Willi Ostermann, der 1876 geboren wurde und der das kölsche Karnevalslied erfunden hat. Ostermanns Story verbinden wir mit seinen Liedern, die zu seinen Lebensstationen und Begebenheiten passend eingeflochten werden, so als wären wir dabei gewesen. Gab es vor Ostermann keine Kölner Karnevalslieder? HANS PETER KATZENBURG: Es gab Volkslieder, Kirmeslieder und Stimmungslieder, aber Lieder extra für und über den Karneval – die hat Willi Ostermann mit dem Song „Däm Schmitz sing Frau eß durchgebrannt“ ins Leben gerufen. Was ist so besonders an Willi Ostermanns Liedern, dass Sie gleich eine ganze Revue über sein Leben geschrieben haben? F-T-FOTO/ THOMAS FÄHNRICH um Jahreswechsel gibt es die „Willi Ostermann Story“ im Senftöpfchen Theater. Dafür verantwortlich sind Volker Hein (Schauspieler und Sänger) und Hans Peter Katzenburg (Pianist und Komponist). Für ihre Vorstellung am 30. Dezember um 20.15 Uhr gibt es noch Karten. Vor der Show traf sich Alice Keldenich mit den beiden Protagonisten und sprach mit ihnen über Ostermanns Vermächtnis, das Einzigartige an seinen Liedern und die Besonderheit, einen Jahreswechsel auf der Bühne zu erleben. Sie bringen Willi Ostermanns kölsche Karnevalslieder auf die Bühne: Volker Hein (l.) und Hans Peter Katzenburg VOLKER HEIN: Die Inspiration dazu hat eine Ostermann-Biografie ausgelöst. Dadurch bin ich erst auf die Idee gekommen, eine musikalische Reise durch sein spannendes, anekdotenreiches Leben auf die Bühne zu bringen. Das Besondere ist sein Talent, Erfahrungen des Alltags in kölsches Liedgut zu verwandeln, das auch noch nach 100 Jahren das Lebensgefühl der Menschen anspricht. Die Idee zur Ostermann-Revue war geboren, jetzt musste ich nur H. P. Katzenburg davon überzeugen. War es ein sehr schwieriges Unterfangen, Sie für diese Idee zu begeistern? HANS PETER KATZENBURG: Ich hatte musikalische Vorurteile. Ich bin in der Klassik und der E-Musik zu Hause, für mich war Ostermann erst einmal nur ein Karnevalsschlagerkomponist. Doch die Beschäftigung mit seiner Musik hat mich von der Qualität überzeugt. Obwohl er keine Noten konnte, hat er wunderbare Melodien komponiert, die mich manchmal an die Spätromantiker erinnert haben. Haben Sie einen Lieblingssong? VOLKER HEIN: Das ist eine schwere Entscheidung. Auf jeden Fall sein letztes, auf dem Sterbebett komponiertes Lied „Heimweh nach Köln“ von dem die meisten nur den Refrain „Ich möch zo Foß noh Kölle jonn“ kennen. Der normale Kölner weiß wenig über Ostermanns Leben und hält ihn für einen Komponisten der 1950er-Jahre. Dabei ist er bereits 1936 – viel zu früh – verstorben. Er war vor allem in den 1920er-Jahren ein, auch im Ausland gefeierter Star. Sie werden Silvester auf der Bühne des Senftöpfchens erleben. Ein ungewöhnlicher Ort, um den Jahreswechsel zu begehen. Wie feiern Sie normalerweise? VOLKER HEIN: Für mich als Schauspieler ist es völlig selbst- verständlich auch während der Festtage auf der Bühne zu stehen. Seine Freunde trifft man eben danach. HANS PETER KATZENBURG: Außerdem findet der Jahreswechsel in der Pause statt. Zeit genug, das neue Jahr mit einem Glas Sekt zu empfangen. Planen Sie bereits neue Projekte, was steht im kommenden Jahr an? VOLKER HEIN: Zunächst haben wir noch einige Vorstellungen der Ostermann Story, wir planen auch Gastspiele mit dem Stück. Dann denken wir an eine Geschichte über den Kölner Komponisten Jupp Schmitz. Kölnische Rundschau 15. Februar 2011 Kölner Stadtanzeiger · 17. Februar 2011 Express Köln · 3. Februar 2011 H.P. Katzenburg Volker Hein wurde 1968 in Köln geboren. Als Jugendlicher war er Mitglied im legendären Altermarktspielkreis und lernt so die kölsche Sproch von der Pieke auf. Seine Schauspielausbildung absolvierteer in Wien und Köln. Sein erstes Engagement führte ihn im Jahr 1988 ans Volkstheater Millowitsch. Auf Anregung der Kabarettistin Lore Lorentz brachte er 1989 - gemeinsam mit H.P. Katzenburg - sein erstes Soloprogramm mit Texten und Liedern von Erich Kästner heraus. Es folgten zahlreiche Stückverträge an freien Bühnen in Köln, Bonn und Düsseldorf. – Rollenauswahl: Valentin (Faust, Goethe), Nero (Nero lässt grüßen, M. Walser), Amadeus (Titelrolle, P. Shaffer), Alan (Equus, P. Shaffer), Luigi (Mamma hat den besten Shit, Fo), Fred (Die respektvolle Dirne, Sartre), Peter Peter (Ingeborg, Goetz), Oronte (Der Menschenfeind, Moliére). Literarische Kabarett- und Rezitationsprogramme: Ringelnatz, Tucholsky, Morgenstern, Busch u.v.m.. Seine sehr bekannt gewordene „Goethe-Revue“ wurde anlässlich des 250. DichterGeburtstags im Jahr 1999 vom Goethe-Institut zu einem Gastspiel nach Rom eingeladen. Sehr erfolgreich war auch das Theater-Solo »Novecento – Die Legende vom Ozeanpianisten« nach dem Bestseller von Alessandro Baricco. Von 1996 bis 2002 war Hein Künstlerischer Leiter des Horizont Theaters in Köln. Viele Inszenierungen trugen dort und tragen noch heute (Ox und Esel) seine Handschrift als Regisseur. 1997 wurde seine Arbeit mit dem Kölner Kinder- und Jugendtheaterpreis ausgezeichnet. Regie, Auswahl: Happy End (Brecht/Weill, 1991), Leonce und Lena (Büchner, 1993), Die Physiker (Dürrenmatt, 1994), Ich und Du (von Zadow, 1995), Der Herr Karl (Merz/Qualtinger, 1996), Es war die Lerche (Kishon, 1997), Ox und Esel (Ebel, 1999), Die Tochter des Ganovenkönigs (de Bont, 2000), norway.today (Bauersima, 2003), Offene Zweierbeziehung (Rame/Fo, 2007), Meisterklasse (McNally, 2009). Darüber hinaus wirkte er in zahlreichen Kino-, TV- und HörfunkProduktionen mit (Auwahl): Peanuts – Die Bank zahlt alles (Kino), Das erste Semester (Kino), Helden und andere Feiglinge (Kino), Zucker für die Bestie (ZDF), T.V. Kaiser (RTL), Höllische Nachbarn (RTL), Familie Heinz Becker (WDR). Volker Hein ist derzeit auch Ensemblemitglied der Kammeroper Köln, er spielt und singt u.a. in den Operettenproduktionen »Die lustige Witwe«, »Im Weißen Rössl« und »Die Fledermaus« (Rollendebüt als Gefängnisfaktotum Frosch). wurde 1962 in Köln geboren. Das Klavierspiel eignete er sich seit dem 12. Lebensjahr im Selbststudium an. An der Universität zu Köln studierte er Musikwissenschaft. Sein erstes Theaterprojekt, das er auch musikalisch begleitete, war 1981 ein Tucholsky-Abend. Seit 1989 arbeitet er mit Volker Hein zusammen für Literatur-kabarett-Programme: Revuen mit Texten und Liedern von Kästner, Ringelnatz, Goethe, Tucholsky, Morgenstern und Wedekind. Auch fast alle Kompositionen der Chansons in diesen Programmen stammen aus seiner Feder. Seit 1990 ist er Komponist zahlreicher Bühnenmusiken für das Horizont Theater, u.a. für die Inszenierungen Die geliebte Stimme, Die Physiker, Prometheus in Fesseln, Faust, Aprikosenzeit und komponierte die Musicals »Verdammt für alle Sendezeit« und »Löwe sein ist wunderbar«. Bis 2005 war Katzenburg Musikalischer Leiter des Theaters. Von 1992-97 war er Inhaber eines Tonstudios mit eigener Musikproduktion. In dieser Zeit schrieb er neben Bühnenmusiken auch Kompositionen für Werbe-, Industrie- und Spielfilme. Zudem betreute er zahlreiche CD-Produktionen im Jazz- und Popbereich. Von1997-98 absolvierte er eine Ausbildung in Improvisationstheater und Comedy bei Jochen Baum (Köln) und bei »Chicago City Limits« (New York) 2001 gründete er die Performance-Theatergruppe »Multimediatheater Köln« und produzierte die Performances »Creatures« und »Chameleonidae«. Das Ensemble wurde 2005 mit der Gestaltung einer Bühnenshow für EPSON bei der Cebit Hannover beauftragt. Seit 1995 wirkt H.P. Katzenburg außerdem als Keyboarder der international erfolgreichen Band Grave Digger mit. Mit Grave Digger hat er zahlreiche CDs eingespielt und weltweite Tourneen unternommen. Auch Rockbands wie Mayqueen und Ebi haben ihn als Keyboarder bzw. Pianisten für ihre Live-Produktionen oft engagiert. H.P. Katzenburg betreibt ein Tonstudio und leitet seinen eigenen Musikverlag Emotive-Music. Er engagiert sich auch musik- und theaterpädagogisch, seit 2004 ist er Mitglied im Künstlerrat der Yehudi Menuhin Stiftung Deutschland, die das »MUS-E«-Projekt in ganz NRW an Schulen durchführt. Seit 2006 ist Katzenburg Künstlerischer Leiter einer »MUS-E«-Modellschule. Mit Sang un Klang durch Kölle Musikalischer Altstadt-Rundgang (mit Live-Musik und -Gesang) mit Volker Hein und »herrschmitz« Treffpunkt: Willi-Ostermann-Brunnen Diese ganz besondere Stadtführung * können Sie für Ihr Familien- oder Firmenfeier oder »us Spass an der Freud« buchen: [email protected] * Dauer ca. 2 Stunden Die Willi Ostermann Story kann an alle Bühnengrößen und -formen angepasst werden. Dauer ca. 130 Minuten zzgl. Pause Das Programm eignet sich auch als Format für »Dinner-Theater«: Die Story kann auf 4 Programmblöcke zu je 20 - 25 Minuten angepasst werden. Ein gestimmter Flügel sollte vorhanden sein oder angemietet werden. Die Willi Ostermann Story kann ggf. auch mit einem E-Piano mit authentischem Flügelklang aufgeführt werden. Das E-Piano wird von heinkultur gestellt. Eine Beschallungsanlage kann über heinkultur angemietet werden. Honorar: nach Vereinbarung Kontakt: heinkultur · Volker Hein Merkensstraße 3 50825 Köln Tel. 01 71 - 2 80 22 52 [email protected]