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piemont
TERROIR DIVO
DIVO
Nr. 76
Oktober 2014
DÉFENSE ET ILLUSTRATION DES VINS D’ORIGINE
P IEM ONT
INHALT
• Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
• Liebeserklärung an den Wein und ans Piemont . .
• Franco Martinetti . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
• Cascina Bruciata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
• Die Rebsorten des Piemonts . . . . . . . . . . . .
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• Gute Adressen im Piemont . . . . . . . . . . . . . . 9
• Tenuta Olim Bauda . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
• Azienda Agricola Elvio Cogno . . . . . . . . . . . 11
• Azienda Malvirà . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
• Azienda Montalbera . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
TERROIR DIVO
EDITORIAL
Lebensfreude alla Piemontese
Nein, sorgenfrei ist auch das Leben der Piemonteser
Winzer nicht. Und wer aus Versehen im Gespräch mit
ihnen Themen wie Politik, Europäische Union oder allgemeine wirtschaftliche Situation streift, staunt bisweilen
ob der Heftigkeit, mit der die Produzenten ihrem Ärger,
ihrer Frustration, ja ihrer Wut über die wahrhaft lamentable Situation Italiens Luft machen. « Am besten wäre
es, wenn die Schweiz das Piemont als 27. Kanton aufnehmen würde », meint Valter Fissore von der Azienda
Cogno nur halb im Spass.
Schweizer Weinfreunde und Feinschmecker hätten zweifellos nichts gegen diesen Vorschlag einzuwenden, gehört doch das Piemont zu den beliebtesten Reisezielen
von Gourmets. Gerade jetzt im Herbst, wenn zarte
Nebelschleier die Hügel der Langhe umhüllen und Trüffel
sowie Steinpilze auf den Speisekarten stehen, zeigt sich
das Piemont, die Heimat der Bewegung Slow Food und
von weltberühmten Weinen wie Barolo und Barbaresco,
aber auch von Barbera, Moscato d’Asti, Roero Arneis
und zahlreichen anderen autochthonen Spezialitäten,
von seiner allerschönsten Seite. Es bietet nicht nur zauberhafte Landschaften, sondern auch eine Fülle kultureller
Sehenswürdigkeiten. Ungeachtet aller Modernisierung
hat sich das Piemont einen weitgehend bäuerlich geprägten Charakter bewahrt, eine Eigenständigkeit, die
seine Bewohner, aber auch seine hochstehende Essund Trinkkultur auszeichnet. Grund genug, dem grossen
Franco Martinetti für eine Liebeserklärung an seine
Heimat das Wort zu erteilen. Und unsere Piemonteser
Produzenten nicht nur zu porträtieren, sondern auch
nach ihren Geheimtips zu fragen, damit Sie, liebe DIVOMitglieder, bei Ihrer nächsten Piemontreise genau wissen,
wo Sie übernachten, speisen oder einkaufen sollen.
Buon viaggio !
Claudia Heine
Eric Duret
Walter Zambelli
Für das Team DIVO
Piemont
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DÉFENSE ET ILLUSTRATION DES VINS D’ORIGINE
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Nr. 76 OKTOBER 2014
FRANCO MARTINETTIS LIEBESERKLÄRUNG AN DEN WEIN UND ANS PIEMONT
«Der Wein steht im Leben des Menschen für eine Metapher: Seine Produktion ist eng verbunden mit einer
Welt voller Symbole und Allegorien.
Seit Urzeiten ist der Wein organisch
mit der Religion verknüpft: das Getränk
Gottes, das Blut der Erde, Emblem
der Ewigkeit, überwindet er doch den
winterlichen Tod der Natur. Der zu
Wein gewordene Most ist zudem ein
starkes Initiations-Symbol, das es dem
Menschen erlaubt, seine Grenzen zu
überschreiten und, wenn auch nur
vorübergehend, die göttliche Sphäre
zu betreten.»
Eine Weinbaugegend ist viel mehr als
der Wein, den sie produziert: Sie repräsentiert eine Synthese der Natur,
der Küche, der Geografie, der Kunst,
der lokalen Wirtschaft und vor allem
der Menschen, die in der Region leben,
sowie ihrer Traditionen.
Die Natur liefert die Rohstoffe, der
Mensch transformiert sie in sein
Produkt. Nirgendwo sonst ist dieser
Prozess so faszinierend wie im Piemont, wo noch immer zahlreiche einzigartige Rebsortenvarietäten kultiviert
werden und wo die Tradition weiterhin
eine bedeutende Rolle im Alltagsleben
spielt.
In den letzten Jahren rangiert das
Piemont punkto Wein auf dem ersten
Platz, und zwar dank der Vielfalt der
Rebsorten und der Anstrengungen der
Winzer in der Qualitätsweinproduktion:
Nicht umsonst ist das Piemont die
Heimat der am meisten gepriesenen
Weine Italiens und eine der wichtigsten
Weinbauregionen der Welt. Seine
Weine verdienen sicherlich einen Ehrenplatz an der Seite anderer Weine
mit internationalem Ruf. Die Region ist
sogar noch bedeutender, da sie neben
den grossen Weinen wie Barolo,
Barbaresco und dem omnipräsenten
Barbera ein umfassendes Sortiment
von anderen, mehr oder weniger raren
Weinen produziert, die dazu beitragen,
den Ruf der typischen lokalen Rebsorten zu befestigen.
Der ausgeprägt territoriale Stil der
piemontesischen Weine beschert uns
Produkte, die, obwohl aus denselben
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Rebsorten gekeltert, je nach Zone
ausgesprochen unterschiedliche Charakteristiken aufweisen. Das gilt für
die grossen Familien des Dolcetto, der
Barbera sowie für die grossen Weine
aus Nebbiolo.
Auf dem regionalen Territorium wirken
rund 120 000 Weinbaubetriebe, 55 %
davon liegen in Berg- und Hügelzonen.
Eine mühevolle Angelegenheit, allerdings belohnt durch die Produktion
exzellenter Weine. Die piemontesische
Weinregion steht an der Spitze der
Exzellenz: eine Produktion von jährlich
3 Mio. Hektolitern im Schnitt, 70 %
davon mit Herkunftsbezeichnung.
Die Region bewahrt sich eine ganze
Welt von Traditionen, Sitten und Gebräuchen, die anderswo längst vergessen sind: Wer sie besucht, wird
unweigerlich fasziniert sein von ihrer
unglaublichen Vielfalt, ihrer Landschaft,
der Schönheit ihrer Natur, den Menschen und der Küche. Das Piemont ist
ein historischer Teil Europas und hat
viel zu bieten, unterscheidet es sich
doch durch seine Geschichte und
seine Kultur von anderen, deswegen
nicht weniger interessanten Regionen
Italiens. Im Piemont war der Barock
und nicht die Renaissance die wichtigste und am meisten prägende
Epoche für Entwicklung und Blüte
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der Künste. In dieser Region gibt es
ein kulturelles und künstlerisches Erbe,
das verblüffend reich ist an Kirchen,
Klöstern, Dörfern, Fresken und Schlössern – wunderbare Entdeckungen für
Kunstgeschichtsfreunde. Zudem ist die
Piemonteser Küche exzellent und sehr
reichhaltig ; sie bietet eine Fülle verschiedener Gerichte und Rezepte. Es
ist kein Zufall, dass sie als die beste
ganz Italiens gilt.
Mit den Alpen als Hintergrund besitzt
die piemontesische Landschaft eine
einzigartige Faszination und zeigt sich
Mitte Oktober von ihrer allerschönsten
Seite. Nach dem Ende der Weinlese
wechseln die Rebblätter ihre Farbe
und bilden ein bezauberndes Mosaik
in unzähligen Farbschattierungen. Die
Blätter der zuerst geernteten Rebsorten Dolcetto und Barbera färben sich
rot, die später gelesenen Nebbioli
erkennt man an ihren grünen Blättern.
Doch was macht diese Region derart
interessant ? Das Piemont ist wie eine
Blume, die sich nach und nach öffnet
und ihre Schönheit fast widerwillig
offenbart. Das Piemont gründlich zu
kennen, verlangt zweifellos Zeit und
eine gewisse Anstrengung – aber es
lohnt sich…!
Franco Martinetti
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TERROIR DIVO
FRANCO MARTINETTI
DER GRANDSEIGNEUR, DEM NUR DAS BESTE
GUT GENUG IST
Es ist immer ein besonderer Moment, wenn man Franco Martinetti trifft, den
Grandseigneur aus dem Piemont. Der distinguierte Turiner ist geborener Gourmet,
Önogastronom, Weinproduzent und eine der herausragenden Persönlichkeiten
in der Weinwelt. «Ich bin ein atypischer Winzer», lacht er, «ich habe keine Reben,
lebe in der Stadt, besitze aber Weinkultur und erst noch zwei Trüffelhunde…»
Sein fast fanatisches Streben nach
Qualität, nach Eleganz und Harmonie,
kurz: nach Perfektion, ist legendär. Er
ist kein Selbstkelterer, sondern «Eleveur», einer also, der die allerbesten
Trauben von ausgewählten Lagen bei
Produzenten seines Vertrauens kauft
und dann selber vinifiziert und ausbaut.
Da für ihn nur das Beste gut genug
ist, begleitet er jeden Produktionsschritt von der Rebe bis ins Glas mit
unerbittlicher Strenge. Bis vor kurzem
war er zudem Präsident der berühmten
Académie Internationale du Vin. Als
einziger Italiener hat er die Ehre, Mitglied der Académie des Vins de France
zu sein.
Franco Martinetti, wie immer mit vollendeter Eleganz gekleidet und von
einer verbindlichen Liebenswürdigkeit,
die so gar nichts Aufgesetztes hat, erwartet uns in einem der besten Lokale
des Piemonts: im Ristorante La Fioraia
in Castello di Annone. «Oh, technische
Degustationen sind wichtig», versichert
er uns, um mit feinem Lächeln anzufügen, «aber nichts für mich. Ich finde,
man muss Weine zum Essen probieren.» Wobei sich «zum Essen» schon
bald als fast unverschämte Tiefstapelei
entpuppt, wartet doch ein siebengängiges Menü der Superlative auf uns.
Kreiert von Maestro Martinetti persönlich – «ich kann zwar nicht kochen,
aber ich habe den Geschmack der
verschiedenen Zutaten sehr genau
im Kopf und stelle so neue, originelle
Rezepte zusammen», umgesetzt von
Ornella Cornero, der grossen Köchin
des Fioraias.
PAARTANZ…
Franco Martinetti wäre nicht Franco
Martinetti, wenn er uns seine Weine
ohne Gegenpart präsentieren würde.
Das wäre ihm denn doch zu einfach.
Paarweise treten die edlen Flaschen
an, immer verdeckt natürlich. Schon
der Auftakt ist ein Paukenschlag: Zum
Aperitivo werden Franco Martinettis
noch verblüffend jugendlicher Quarantatre (übrigens sein Jahrgang) metodo
classico brut 2006 und ein klassischer
Champagne Dom Perignon brut 2004
ausgeschenkt.
Als Begleiter des ersten Gangs
(Scampi in pasta kataifi con salsa di
nocciole) hat (neben einem PulignyMontrachet 2011 Les Combettes von
Jacques Prieur) der Timorasso Martin
2011 seinen Auftritt, den man nur als
glanzvoll bezeichnen kann. Kein Wunder, wird er von manchen Kritikern
als bester Weisswein Italiens gefeiert !
«Der Timorasso, eine alte autochthone
Sorte, stammt aus dem südöstlichen
Piemont, aus der Region von Tortona»,
erzählt Franco Martinetti. «Dass er fast
verschwunden wäre, hat mit dem Zusammenbrechen der alten bäuerlichen
Tauschwirtschaft zu tun. Früher verdienten sich die Bäuerinnen ein bisschen Taschengeld, indem sie auf dem
Markt ihre Eier feilboten. Zu Bargeld
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ÖNOGASTRONOM FRANCO MARTINETTI
LÄSST SEINE EIGENEN
WEINE
GEGEN GROSSE KLASSISCHE
CRUS
ANTRETEN
kamen die Bauern sonst nur durch
den Verkauf von Wein und Seide.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts
wurden die Seidenraupen durch eine
aus Amerika eingeschleppte Krankheit
dahingerafft, die Reben erlitten dasselbe Schicksal durch die Phylloxera.
Viele Bauern waren deshalb gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Später,
als wieder Wein angebaut wurde,
setzte man auf Sorten wie Barbera
oder Cortese – und der Timorasso geriet in Vergessenheit.» Die Renaissance
des Timorasso und damit der gesamten Region der Colli Tortonesi ist einem
engagierten Winzer aus Monleale,
Walter Massa, sowie Franco Martinetti
zu verdanken, der die Trauben von
Massa seit mittlerweile 14 Jahren
zum weltberühmt gewordenen Martin
keltert.
… UND FELICITÀ CONDIVISA
Nun, wir wollen unserer Leserschaft
nicht den Mund wässrig machen mit
der Fortsetzung des famosen Menüs,
das Franco Martinetti unter das Motto
stellt: «La felicità è reale sole se condivisa» – Glück ist nur real, wenn man
es mit anderen teilen kann. Doch immerhin: Die Weine wollen wir Ihnen
nicht vorenthalten, angefangen beim
Gavi Minaia 1986 (ausser Konkurrenz
sprich ohne Gegenspieler und noch
ganz da, ohne graue Haare…). Dann
folgt der beeindruckend kraftvolle
Barbera Montruc 1985 (neben dem
hocheleganten Vosne-Romanée 2005
Les Beaumonts von Dujac Fils et Père),
der Franco Martinetti dazu animiert,
von seinem verstorbenen Freund Giacomo Bologna zu erzählen, dem visionären Neuerer des Barberas, welcher
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der ehemals sträflich unterschätzten
Brotsorte des Piemonts zu ungeahntem Ansehen verholfen hat. Montruc –
genannt nach Frank Sinatras Lied «My
way», «denn wir produzierten diesen
Barbera nach neuer Methode, auf
unsere Art eben…» Dann der tiefgründige, reiffruchtige Sulbric 1989,
eine Mariage aus Barbera und Cabernet Sauvignon (neben dem Château
Pichon Longueville Comtesse de Lalande 2007 und dem Darmagi 1986
von Angelo Gaja). Und schliesslich als
krönender Abschluss der grandiose
Barolo Marasco 2008 (neben dem
Hermitage rouge 2009 von Jean-Louis
Chave).
Wir sind tief beeindruckt von der Qualität von Franco Martinettis Weinen,
die allen ihren Gegenspielern mit Leichtigkeit Paroli bieten, ja, sie sogar nicht
selten zu übertrumpfen vermögen.
Eindrücklich aber auch, wie gut diese
Weine altern – immerhin ein wichtiges
Qualitätszeichen wahrhaft grosser
Weine.
Im Lauf des Abends erinnert sich
Franco Martinetti an seine Anfänge.
An seine erste Liebe, eine junge
Pariserin, die er, damals kaum über
zwanzig und weitgehend mittellos, bei
ihren Eltern besuchte. Und an den
Beginn seiner lebenslangen Passion:
«Ich träumte davon, im Tour d’Argent
zu essen», erzählt er, «konnte mir
das aber eigentlich nicht leisten.» Mit
einem geliehenen Anzug wagte er das
Abenteuer, betrat ganz allein das
sagenumwobene, teure Spitzenrestaurant – und damit eine andere Welt.
«Von jenem Augenblick an war ich verloren…» Die umfangreiche Weinkarte
schüchterte ihn ein. Der einzige Wein
darauf, den er dem Namen nach
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kannte, war der teuerste ; er bestellte
notgedrungen den billigsten. Und
fragte, ob er die Weinkarte kaufen
dürfe. Drei Wochen später, längst wieder in Turin, erhielt er sie vom Oberkellner des Tour d’Argent zugeschickt.
«Ich studierte diese Karte von vorne
nach hinten, informierte mich über
jeden Wein, der aufgeführt war – zwei
Jahre später kannte ich jeden Cru,
jedes Terroir. Und später, als ich viel
Geld verdiente, kaufte und probierte
ich all diese Weine…»
Seine Leidenschaft für Wein führte ihn
1974 dazu, selber Wein zu produzieren, den Wein zu seinem Lebensinhalt
zu machen. Klar, dass auch da immer
nur die Perfektion Leitstern sein
konnte. Und dass sehr viel von ihm
selbst, seiner Kultiviertheit, seiner Persönlichkeit in seinen Weinen steckt.
«Gewöhnliche Dinge mag ich nicht»,
meint er und rümpft dazu leicht die
Nase. Gewöhnlich ? Nein, gewöhnlich
sind die Weine des Franco Martinetti
gewiss nicht !
l Gavi DOCG, Minaia 2012:
Frische, Mineralität und Finesse
Lagerfähigkeit: bis 2016 • Ref.: 77012
Rebsorte: Cortese
Preis für Mitglieder: CHF 31.50
l Barbera d’Asti DOCG,
Bric dei Banditi 2012: berühmt
und beliebt
Lagerfähigkeit: bis 2018 • Ref.: 77712
Rebsorte: Barbera
Preis für Mitglieder: CHF 16.65
l Barolo DOCG, Marasco 2008:
ein Barolo von grosser Klasse
Lagerfähigkeit: bis 2020 • Ref.: 300008
Rebsorte: Nebbiolo
Preis für Mitglieder: CHF 55.80
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TERROIR DIVO
FRANCESCO BARAVALLE,
BARBARESCO
DER
ÖNOLOGE
VON
CASCINA BRUCIATA,
ZEIGT UNS DIE BESTEN
LAGEN
VON
CASCINA BRUCIATA
CARLO BALBO, DER NATUR VERPFLICHTET
Francesco Baravalle erwartet uns im Städtchen Barbaresco, das hoch über dem
Tanarotal zwischen Alba und Asti auf einem langgezogenen Hügel thront. Der
Name soll entweder auf die «barbarischen Sarazenen» zurückgehen, welche die
Langhe im 10. Jahrhundert erobert hatten, oder auf ein nahe gelegenes Waldgebiet namens «Barbarica Sylva». Barbarescos Lage war in früheren Zeiten von
strategischer Bedeutung, waren doch die beiden Erzrivalen Alba und Asti aufs
Blut verfeindet. Barbaresco und seine weit herum sichtbare Torre del Bricco aus
dem 12. Jahrhundert, noch heute der mächtigste Turm im ganzen Piemont,
waren Teil eines ganzen Netzes von Wehr- und Wachttürmen – und folglich
begehrter Zankapfel zwischen Alba und Asti. Das Turmdach allerdings fiel 1821
einem Freudenfeuer zum Opfer, das die Gemeinde zu Ehren von König Vittorio
Emmanuele I. entfacht hatte…
WIE BARBARESCO ZU DEM
WURDE, WAS ES IST
Das lauschige Städtchen mit seinen
700 Einwohnern – einer davon, Angelo
Gaja, lenkt bei unserem Besuch mit
sicherer Hand seinen Wagen durch die
engen Gassen – liegt inmitten eines
geologisch interessanten Weingebiets.
Francesco Baravalle, promovierter
Önologe der Universität Turin mit
Berufserfahrung im In- und Ausland
und seit 2009 auf Cascina Bruciata für
den Keller verantwortlich, kommt ins
Schwärmen, als er uns die Ausblicke
auf die Rebberge rundherum zeigt.
Der Fluss Tanaro hat sich tief in die
hügelige Landschaft gefressen, deren
Böden vornehmlich aus sehr mineralhaltigem und tonigem Mergel bestehen. Die Güte dieser Reblagen hatte
einst Domizio Cavazza erkannt, Leiter
der Weinbauschule von Alba. 1893
gründete er mit einigen Mitstreitern die
Cantina Sociale del Barbaresco und
wurde so zum noch heute verehrten
«Padre del Barbaresco». «Vorher verkauften die Weinbauern ihre Trauben
oder ihren Wein nach Barolo, erst jetzt
wagten sie es, ihre Produkte unter
dem Namen Barbaresco anzubieten»,
erzählt unser Begleiter.
EIN GROSSER CRU NAMENS
RIO SORDO
Wir steigen ins Auto, etwas weniger
luxuriös als das von Signor Gaja, und
folgen Francesco, der sich in den
Sattel seiner Vespa geschwungen hat
und uns munter vorausfährt. Immer
wieder hält er an und zeigt uns eine
der insgesamt 24 Barbaresco-Lagen,
oft amphitheaterförmige Hänge in Südwest- oder Südostlagen. Naturgemäss
dominiert der Nebbiolo, aber auch
Barbera, Dolcetto und andere Varitäten
werden kultiviert. Der berühmte Wein
namens Barbaresco, seit 1980 mit
einer DOCG geschützt, muss zu 100 %
aus Nebbiolo bestehen.
EIN KLEINES FLÄSCHCHEN BARBARESCO GEFÄLLIG? CARLO BALBO IST WINZER MIT LEIB UND SEELE.
DER SANFTE HÜNE HAT SEINEN DEGUSTATIONSRAUM MIT GROSSEM GESCHMACK EINGERICHTET.
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BLICK
VON DER
AZIENDA CASCINA BRUCIATA
AUF DIE
Mit sichtlichem Stolz präsentiert uns
Francesco Baravalle den grossen
Schatz der Cascina Bruciata: den Cru
Rio Sordo, «um dessen Trauben sich
die Einkäufer der besten Kellereien der
Langhe streiten», wie Carlo Petrini, der
Gründer von Slow Food, einst in seinem Barolo-Barbaresco-Atlas schrieb.
Eine Lage mit kalkreichen Lehmböden,
die «optimale Voraussetzungen für die
Erzeugung eines erstklassigen Barbaresco bieten.» 3,5 Hektaren Reben
besitzt das Weingut in dieser Spitzenlage. Der Urgrossvater des heutigen
Besitzers, Carlo Balbo, bekam 1880
die Gelegenheit, die Azienda zu kaufen.
Grund war ein verheerender Brand,
der das Gutshaus (Cascina Bruciata
bedeutet verbranntes Haus) teilweise
zerstört und den vormaligen Besitzer
zum Verkauf bewogen hatte. Generation um Generation hegte und pflegte
die Familie Balbo ihre Rebberge im Rio
Sordo, doch erst Carlo Balbo wagte
im Jahr 2000 den Schritt, seine kostbaren Trauben nicht mehr zu verkaufen, sondern selbst zu vinifizieren und
abzufüllen. Insgesamt kultiviert er acht
Hektaren Reben, die Hälfte davon mit
Nebbiolo bestockt ; drei Hektaren sind
dem Dolcetto vorbehalten. Zu Beginn
seines Abenteuers wurde er unterstützt
vom jungen Önologen Guido Martinetti,
einem der beiden Söhne von Franco
Martinetti (siehe S. 4), heute steht ihm
Francesco Baravalle zur Seite.
SPITZENLAGE RIO SORDO
und Seele. Die Reben sind seine Welt,
seine Bestimmung. Den Keller und das
Reden überlässt er gerne seinem quirligen Önologen. Seine Hände wirken
wie Pranken, ein richtiger Handwerker, stolz auf seinen Beruf, per Du
mit jedem Rebstock. Das Schicksal
hat es nicht immer gut gemeint mit
Carlo Balbo. Ob er darum so ein leidenschaftlicher Verfechter des biologischen Weinbaus ist ? «Kann schon
sein», räumt er ein. «Mit den Jahren
habe ich immer mehr angefangen, zu
hinterfragen, was für Mittel wir eigentlich verwenden, welche Auswirkungen
die auf unsere Gesundheit, aber auch
auf die Umwelt haben. Eines Tages
vor sechs Jahren hatte ich einfach
genug und habe den Stier bei den
Hörnern gepackt.» Von Bio zu reden
sei allerdings bedeutend einfacher, als
biologisch zu arbeiten. Zertifiziert ist
der Betrieb nicht. Balbo winkt ab:
«Eine Zertifizierung in Italien ist das
Papier nicht wert, auf dem das Zertifikat steht…!» Heute sprächen viele von
biologischem Weinbau, «was sie dann
allerdings im Rebberg treiben, ist eine
andere Sache. Wer biologisch arbeiten
will, muss zweihundertprozentig davon
überzeugt sein», betont er energisch,
um dann mit einem Lachen anzufügen:
«Dafür schläft man nie mehr ruhig…»
Aber seit ein, zwei Jahren tauchen in
seinen Rebbergen hie und da plötzlich
wieder Feldhasen auf.
WINZER AUS LEIDENSCHAFT
NEBBIOLO, ABER NICHT NUR
Carlo Balbo, ein bärtiger Rübezahl mit
sanften Augen, in denen zuweilen der
Schalk aufblitzt, ist Winzer mit Leib
Nicht nur die Umwelt, auch die typischen alten Piemonteser Sorten liegen
Carlo Balbo am Herzen. Eine Wucht
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ist der Dolcetto d’Alba Rian 2012
mit seiner absolut unwiderstehlichen,
süssen Kirschenfrucht, im Gaumen
strahlend fruchtig, frisch und unkompliziert. Vielversprechend auch der
erste Jahrgang der Freisa, es ist der
2012er, der sich nach einem Jahr in
gebrauchten Barriques kraftvoll und
rassig, wenn auch noch mit etwas
rustikalen Tanninen zeigt.
Doch natürlich dreht sich hier fast alles
um den Barbaresco, der in drei Versionen vinifiziert wird: als «einfacher»
Barbaresco, als Barbaresco Rio Sordo
und als Barbaresco Rio Sordo Riserva.
Alle drei stammen aus dem prestigereichen Cru Rio Sordo, von dreissigbis vierzigjährigen Reben, werden mit
den eigenen Hefen vergoren und nur
ganz leicht filtriert («damit keine Fliegen
im Wein sind…»), aber ihr Ausbau
unterscheidet sich: der erste reift ein
Jahr in Barriques und grossen Holzfudern, der zweite wird ein Jahr lang
in neuen und einjährigen Barriques
erzogen, die Riserva schliesslich hat
Anrecht auf zwei Jahre in Barriques.
Schön sind sie alle, die Riserva 2008
begeistert durch ihre Finesse, die Frische ihrer Aromen, ihrem feinen, gradlinigen, sehr eleganten Körper mit
bestens eingebundenen Tanninen. Ein
tiefgründiger Wein, der ein bisschen
Zeit braucht, um sich zu öffnen. So
wie Carlo Balbo. Wie sagte Francesco ? Man kann kein grosser Winzer
sein, wenn man nicht zugleich eine
grosse Persönlichkeit ist.
l Langhe DOC, Usignolo,
Nebbiolo 2010: ein sortentypischer, trinkfreundlicher Nebbiolo
Lagerfähigkeit: bis 2015 • Ref.: 320710
Rebsorte: Nebbiolo
Preis für Mitglieder: CHF 17.10
l Barbaresco DOCG 2009:
ein kraftvoller und trotzdem
eleganter Terroirwein
Lagerfähigkeit: bis 2021 • Ref.: 320809
Rebsorte: Nebbiolo
Preis für Mitglieder: CHF 28.35
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TERROIR DIVO
DIE REBSORTEN
DES PIEMONTS
Barbera
Obwohl die Barbera heute die am meisten
verbreitete rote Rebsorte des Piemonts ist,
so liegt ihr Ursprung höchstwahrscheinlich
anderswo. Erstmals schriftlich erwähnt wird
sie im Piemont tatsächlich erst 1798 in der
Nähe von Asti, in der Region Monferrato ;
wirkliche Bedeutung erlangt sie nach der
Reblausinvasion 1879. Historisch ist die Sorte
Barbera in ganz Italien anzutreffen ; eine kürzlich erstellte
genetische Studie konnte keinerlei Verbindungen zwischen
ihr und den anderen piemontesischen Rebsorten aufzeigen.
Vermutlich ist die Barbera also das Produkt einer natürlichen
Kreuzung zwischen zwei unbekannten Rebsorten irgendwo
aus Italien und wurde vor nicht allzu langer Zeit ins Piemont
eingeführt. Ihr Name könnte von Vinum Berberis abstammen,
einem vergorenen mittelalterlichen Getränk auf der Basis von
Berberitzenbeeren (Berberis vulgaris), die von intensivem Rot
sind und einen adstringierenden Geschmack aufweisen. Kultivierte Fläche: 24178 ha, vorwiegend im Piemont, aber auch in
der Lombardei, in der Emilia-Romagna und in Süditalien, dann
in der Neuen Welt in Kalifornien, Argentinien und Australien.
Nebbiolo
Der Nebbiolo ist der König unter den Rebsorten des Piemonts. Erstmals erwähnt wird
er 1266 in Rivoli (Provinz Turin) unter dem
Namen nibiol, was ihn zu einer der ältesten
bekannten Rebsorten macht. Dank seinem
hohen Alter hat er diverse Mutationen und
Biotypen hervorgebracht: Nebbiolo Lampia
(am weitesten verbreitet), Nebbiolo Michet
(durch Viren verursacht) und Nebbiolo Bolla (am Verschwinden).
Was den lange als Biotyp betrachteten Nebbiolo Rosé betrifft,
hat die DNA-Analyse gezeigt, dass es sich bei ihm in Tat und
Wahrheit um ein Kind des Nebbiolo handelt, genauso wie
beim Bubbierasco in Saluzzo, der im ganzen Piemont verbreiteten Freisa, dem Neretto aus Bairo im Nordpiemont, der
Vespolina im Oltrepò Pavese, der Negrera, der Rossola Nera
und der Brugnola im Veltlin. Der Name Nebbiolo stammt
möglicherweise vom hellen Belag, der auf der Haut der reifen
Traubenbeeren eine Art Nebel (italienisch nebbia) bildet. Im
Veltlin heisst der Nebbiolo Chiavennasca, im Aostatal Picotendro, in Carema Picotèner, im Val d’Ossola Prünent und in der
Region Novara Spanna. Wenn man blind Weine eines gewissen
Alters verkostet, dann wird der Nebbiolo oft mit Pinot noir
verwechselt, auch wenn die beiden keinerlei genetische Verbindung aufweisen. Kultivierte Fläche: 5992 ha, vor allem im
Piemont und da besonders in den berühmten Appellationen
Barolo und Barbaresco. Diese Rebsorte verträgt das Reisen
schlecht, sodass ihre Anbauflächen ausserhalb Italiens zu
vernachlässigen sind.
Nascetta
Diese früher in der Region zwischen Alba und Mondovì
verbreitete weisse Rebsorte, auch Anascetta oder Nas-Cëtta
geschrieben, wird heute fast nur noch rund um das Dorf
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Novello kultiviert, in der piemontesischen Provinz Cuneo. Die
Nascetta war schon fast verschwunden, als Elvio Cogno sie
1994 vor dem Vergessenwerden rettete ; noch heute ist er
einer der wenigen Produzenten dieser aromatischen Rebsorte
(siehe S. 13). Ihre Etymologie und ihre genetische Herkunft
sind unbekannt. Kultivierte Fläche: 21 ha, vor allem in der
Region Novello.
Arneis
Der Arneis, auch Bianchetta di Alba, Bianchetto oder irreführend (da keine genetische Verbindung zum Nebbiolo besteht)
Nebbiolo Bianco genannt, ist die wichtigste weisse Rebsorte
der Region Roero und der Langhe im Norden des Piemonts.
Möglicherweise wurde die Sorte Arneis erstmals 1432 in Chieri
(in der Provinz Turin) unter dem lokalen Namen ranaysii erwähnt, der sich in die moderne Bezeichnung Arneis verwandelt
hätte. Der Name Arneis ist zum ersten Mal 1877 nachgewiesen.
In den 1970er Jahren von Vietti und Bruno Giacosa gerettet,
wird der Arneis heute in geringem Ausmass in Australien und
Neuseeland sowie in den USA kultiviert. Seine genetische Herkunft ist unbekannt. Kultivierte Fläche: 1122 ha, vor allem in
der Region Roero.
Cortese
Der Cortese ist eine weisse Sorte aus dem
Südosten des Piemonts, die erstmals 1614
in Casale Monferrato in der Provinz Alessandria erwähnt wird. Etymologie und genetische
Herkunft sind unbekannt. Kultivierte Fläche:
2953 ha, vor allem in der DOCG Gavi oder
Cortese di Gavi.
Ruchè
Der Ruchè ist eine vermutlich aus der Region von Castagnole
Monferrato in der Provinz Asti stammende rote Rebsorte. Etymologie und genetische Herkunft sind unbekannt. Die Vermutung, die Sorte sei aus dem Burgund eingeführt worden, entbehrt jeder ernsthaften Grundlage. Kultivierte Fläche: 100 ha,
vor allem in der DOC Ruchè di Castagnole Monferrato.
Moscato Bianco
Es gibt Dutzende Rebsorten verschiedener
Farbschattierungen, die in ihrem Namen den
Bestandteil Muscat, Moscato oder Moscatel
tragen. Gemeinsam ist ihnen allen die Präsenz von Monoterpenen wie Citronellol, Geraniol oder Linaool, was ihnen das sogenannte Muskat-Aroma verleiht. Genetisch
sind sie aber in der Regel nicht miteinander
verwandt. Eine der bekanntesten Sorten dieser Gruppe ist der
Muscat Blanc à petits grains, der etwa zum Muscat de Frontignan verarbeitet wird. In Italien nennt man ihn Moscato
Bianco, im Piemont Moscato d’Asti. Hier ist er die am meisten
verbreitete weisse Rebsorte und ergibt den berühmten Moscato d’Asti. Man darf ihn nicht mit seinem Sohn Moscato
Giallo verwechseln, wie es die Walliser bis 2008 getan haben.
Damals ergaben DNA-Versuche, dass er wider Erwarten seit
langem unter dem Namen Muscat du Pays oder Muscat Vert
im Wallis wuchs, während der Muscat Blanc à petits grains
einfach Muscat oder Muscat Blanc genannt wurde.
José Vouillamoz
8
Nr. 76 OKTOBER 2014
GUTE ADRESSEN
UND TIPS VON
UNSEREN WINZERN
Franco Martinetti
Á Ristorante La Fioraia • Via Mondo, 26 •
I-14034 Castello di Annone
Tel. 39 0141 401 106
Hochstehende, raffinierte Küche, sehr gute
Weinkarte, angemessene Preise. Unbedingt zu
empfehlen !
Á Ristorante Violetta • Località Valle
San Giovanni, 1 • I-14042 Calamandrana
Tel. +39 0141 769 011
www.ristorantevioletta.it
Typische, traditionelle Küche mit gutem PreisLeistungsverhältnis.
Á Ristorante Il Cascinalenuovo (1 Stern Michelin) •
Statale Asti – Alba, 15 • I-14057 Isola d’Asti
Tel. +39 0141 958 166
www.ilcascinalenuovo.com
Tradition und Innovation, Übernachtungsmöglichkeit.
Á Ristorante Il Vigneto • Località Ravinali, 19 •
I-12060 Roddi
Tel. +39 0173 615 630
www.ilvignetodiroddi.com
Gute, kreative Küche zu vernünftigen Preisen
mitten in den Rebbergen. Zimmer verfügbar.
Á Trattoria I Bologna • Via Sardi, 4 •
I-14030 Rocchetta Tanaro
Tel. +39 0141 644 600
www.trattoriaibologna.it
Traditionelle Küche in familiärer Ambiance.
Übernachtungsmöglichkeit.
Carlo Balbo und Francesco
Baravalle, Cascina Bruciata
Á Rocca Civalieri • Strada Cascina
Rocca Civalieri, 23 • I-15028 Quattordio (AL)
Tel. +39 0131 797333
www.roccacivalieri.it
Luxuriöses Relais mit angeschlossenem Spa und
gutem Restaurant.
Á Agriturismo Rio Sordo • Strada Rio Sordo, 20 •
I-12050 Barbaresco
Tel. +39 3392 131 799
www.agriturismoriosordo.it
Mitten in den Rebbergen. Preisgünstig.
Á Agriturismo Le Due Cascine •
Regione Mariano, 22 • I-14050 San Marzano Oliveto
Tel. +39 0141 824 525
www.leduecascine.com
Sehr gastfreundliches Haus.
Á Albergo Ristorante Casa Nicolini •
Strada Nicolini Basso, 34 • I-12050 Barbaresco
Tel. +39 0173 638 139
www.casanicolini.com
Restaurant mitten in den Reben – und direkt neben
der Cascina Bruciata. Übernachtungsmöglichkeit.
Á Agriturismo Tenuta la Romana •
Strada Canelli, 59 • I-14049 Nizza Monferrato
Tel. +39 0141 727 521
www.tenutalaromana.it
Schönes Gebäude aus dem 18. Jahrhundert mit
geschmackvoll eingerichteten Zimmern.
Á Ristorante Le Due Lanterne •
Piazza Garibaldi, 52 • I-14049 Nizza Monferrato
Tel. +39 0141 702 480
Terroirküche zu sehr korrekten Preisen.
Á Ristorante Cascina Martini • Via Gianoli, 15,
Frazione Corteranzo • I-15052 Musirengo
Tel. +39 0141 693 015
www.cascinamartini.com
Gute Küche zu sehr korrekten Preisen.
Á Alla dispensa del convento •
Via Vittorio Emanuele 19/o • I-12051 Alba
Tel. +39 0173 351 23
www.alladispensadelconvento.it
Grosse Auswahl an Käse, aber auch Salami, Pasta,
Brot, Olivenöl und anderen feinen Sachen…
Á Agrisalumeria Luiset •
Piazza San Francesco, 5 • I-12051 Alba
Tel. +39 0173 229 134
www.agrisalumeria.it
Sie mögen Salami? Dann ist dieses Geschäft genau
das Richtige für Sie – ein kleines Wursteldorado !
Diana, Dino und Gianni Bertolino,
Olim Bauda
Á Trattoria del Belbo da Bardon •
Valle Asinari, 25 • I-14050 San Marzano Oliveto
Tel. +39 0141 831 340
Historische Trattoria mit traditioneller Küche und
bemerkenswerter Weinkarte (eine der umfassendsten im ganzen Piemont, lokale und internationale
Weine).
Nadia Cogno und Valter Fissore
Á Cà San Ponzio • Via Rittane, 7 • I-12060 Vergne
Tel. +39 0173 560 510
Romantisches Bed & Breakfast in einem alten
Bauernhaus.
Á Villa Beccaris • Via Bava Beccaris, 1 •
I-12065 Monforte d’Alba
Tel. +39 0173 78 158
www.villabeccaris.it
Stilvoll und luxuriös.
Á L’Angolo di Rosina • Piazza Caduti, 5 •
I-12060 Novello
Tel. +39 0173 509 113
Gut gelegenes Restaurant mit überzeugender,
lokaler Küche. Übernachtungsmöglichkeit.
Á Albergo Ristorante Giardino Da Felicin •
Via D. Vallada, 18 • I-12065 Monforte d’Alba
Tel. +39 0173 78 225
www.felicin.it
Gepflegtes und gemütliches Restaurant mitten
in Monforte d’Alba mit origineller Küche. Schöne
Zimmer.
Á WIMU Museo del vino • Castello Comunale Falletti
di Barolo, Piazza Falletti • I-12060 Barolo
Tel. +39 0173 386 697
www.wimubarolo.it
Sehr sehenswertes, innovatives Weinmuseum.
Roberto Damonte, Malvirà
Á Villa Tiboldi • Case Sparse, 127 •
I-12043 Canale (CN)
Tel. +39 0173 970 388
www.villatiboldi.it
Unser Agriturismo ist ein nostalgisches ländliches
Hotel voller Charme mit atemberaubender Aussicht
und einem guten Restaurant, das nicht nur Hotelgästen offensteht.
Á Ristorante All’Enoteca • Via Roma, 57 •
I-12043 Canale
Tel. +39 0173 958 57
www.davidepalluda.it
In modernem Ambiente verwöhnt Davide Palluda
seine Gäste mit einer persönlich gefärbten Terroirküche. Weinkarte mit 400 Weinen.
Á Canonica di Corteranzo • Via Recinto, 15 •
I-15020 Musirengo
Tel. +39 0141 693 110
www.canonicadicorteranzo.it
Exklusive, raffinierte Gastfreundschaft in einem
Haus aus dem 17. Jahrhundert.
Á Sunstar Boutique Hotel Castello di Villa •
Via Mario Bausola, 2 • I-14057 Isola d’Asti
Tel. +39 0141 958 006
www.piemont.sunstar.ch
Stilvolles, charmantes kleines Hotel mit italienischem Garten und vorzüglichem Restaurant.
Á Agriturismo La Casa in Collina •
Località S. Antonio, 30 • I-14053 Canelli
Tel. +39 0141 822 827
www.casaincollina.com
Gepflegte Piemonteser Atmosphäre.
Á La Villa • Via Torino, 7 • I-14046 Mombaruzzo
Tel. +39 0141 793 890
www.lavillahotel.net
Eine um 1600 erbaute, mitten in den Reben
gelegene Villa, die zum Träumen, (Hochzeit-)
Feiern oder auch einfach zu einem GeniesserWeekend einlädt. Ausgezeichnetes Restaurant.
Á Ristorante Il Centro • Via Umberto I, 5 •
I-12040 Priocca
Tel. +39 0173 616 112
www.ristoranteilcentro.com
Wo sich Innovation und Tradition die Hand geben.
Sehr schönes Ambiente, Weinkarte mit 600 Weinen.
Á Relais 23 • Via San Colombano, 25 •
I-14043 Castelnuovo Belbo
Tel. +39 0141 769 109
www.relais23.it
Kleines, feines Hotel inmitten eines ausgedehnten
Parks. Sehr empfehlenswertes Restaurant in
modernem Design, geführt vom jungen, inspirierten
Küchenchef Marco Fortina.
Paolo Bersighelli, Montalbera
Á Ristorante San Marco (1 Stern Michelin) •
Via Alba, 136 • I-14053 Canelli
Tel. +39 0141 823 544
www.sanmarcoristorante.net
Elegantes Restaurant mit korrekten Preisen.
Á Ristorante L’Angolo del Beato •
Vicolo Cavallieri, 2 • I-14100 Asti
Tel. +39 0141 531 668
www.angelodelbeato.it
Gute, traditionelle Küche zu korrekten Preisen.
DIVO
DÉFENSE ET ILLUSTRATION DES VINS D’ORIGINE
Á Ristorante-Enoteca La Braja •
Via San Giovanni Bosco, 11 • I-14030 Montemagno
Tel. +39 0141 653925
www.labraja.it
Traditionelles Restaurant, spezialisiert auf klassische Piemonteser Gerichte, allen voran auf solche
mit Steinpilzen und Trüffeln.
9
TERROIR DIVO
GIANNI (LINKS) UND DINO BERTOLINO LEITEN
(KAMERASCHEUEN) SCHWESTER DIANA
DAS
FAMILIENWEINGUT
ZUSAMMEN MIT IHRER
TENUTA OLIM BAUDA
IM ZEICHEN DER BARBERA
Imposant, von einer grossen Vergangenheit kündend, wacht die Tenuta Olim
Bauda von der baumbewachsenen Krete eines Rebhügels aus über ihre Umgebung. Einst (= «olim») von einer Familie Bauda gegründet, deren Namen sie noch
heute trägt, gehörte sie später unter anderem dem von Verdi geschätzten Tenor
Giovanni Battista De Negri, dessen Musikzimmer wirkt, wie wenn der grosse
Sänger eben erst gerade zur Tür hinausgegangen wäre.
1961 gelangte die Tenuta in den Besitz
der Winzerfamilie Bertolino. Heute sind
es die Geschwister Dino (Rebbau und
Produktion), Diana (Administration) und
Gianni (Verkauf), die für die Geschicke
des Guts zuständig sind.
Finesse, aromatische Reintönigkeit und
Eleganz – das suchen die Bertolinos in
ihren Weinen. Im Keller stehen unter
schönen alten Dachziegeln funkelnde
Inoxstahltanks in diversen Grössen.
«Wir legen grössten Wert auf Sauberkeit», betonen Dino und Gianni, die
uns durch das Gut führen. Die von
Hand gelesenen Trauben werden
separat nach Lagen ausgebaut, mit
DIE TENUTA OLIM BAUDA
DIVO
eigenen Hefen lange an der Maische
vergoren und nach abgeschlossener
Gärung noch ein paar Tage auf der
Maische liegengelassen. «Das verleiht
den Weinen ihre intensiven Fruchtaromen.»
(15 %) und kleinen Anteilen von Grignolino, Nebbiolo, Chardonnay und
Freisa.
Berühmt wurden die Bertolinos mit
ihrem Barbera d’Asti Superiore Nizza.
Diese Unterzone ist seit jeher bekannt
für ihre frühe Reife und ihre überzeugende Qualität. «Einst kauften die
Händler zuerst Barberatrauben aus
Nizza und erst dann aus anderen
Regionen», erzählt Gianni. «Doch
dann, nach dem Zweiten Weltkrieg,
haben es die Winzer verschlafen,
Schritt zu halten mit dem Fortschritt».
Ab den 1980er Jahren kam es zu
einer Renaissance, die schliesslich in
der offiziellen Akzeptierung der Unterzone Nizza gipfelte. Ihre Richtlinien
sind strenger ; der maximale Ertrag
liegt bei 70 Quintali (gegenüber 80 für
den normalen Barbera d’Asti). «2002
haben nur drei Aziende Barbera d’Asti
Superiore Nizza produziert, darunter
wir, mittlerweile sind es 39.»
Gavi del Comune di Gavi
DOCG 2013: ein mineralischer
Weisswein von schöner Finesse
Lagerfähigkeit: bis 2017 • Ref. 322113
Rebsorte: Cortese
Preis für Mitglieder: CHF 14.40
NIZZA – OHNE CÔTE D’AZUR
Die 30 Hektaren Reben werden nach
den Regeln der Integrierten Produktion
bewirtschaftet, die Reben sind begrünt
und werden mechanisch bearbeitet.
Die Hauptsorte ist mit 43 % der Fläche
unangefochten die Sorte Barbera, gefolgt von Moscato (33 %), Cortese
THRONT AUF EINER BAUMBEWACHSENEN
KRETE
DÉFENSE ET ILLUSTRATION DES VINS D’ORIGINE
UND UMFASST
l Barbera d’Asti Superiore
DOCG, Le Rocchette 2011: ein
wunderbar harmonischer Wein
Lagerfähigkeit: bis 2018 • Ref.: 321711
Rebsorte: Barbera
Preis für Mitglieder: CHF 17.10
30 HEKTAREN REBEN
10
Der Nizza, gewachsen auf lehmigen,
tiefgründigen Böden und vom Gambero Rosso bereits dreimal mit den
begehrten drei Gläsern ausgezeichnet,
wird rund dreissig Monate in französischen Barriques verfeinert. Er ist sehr
konzentriert, kraftvoll, robust, dicht,
opulent – und braucht einige Zeit, um
sein Holz zu integrieren. Wesentlich
zugänglicher und süffiger präsentiert
sich der ohne Holzkontakt ausgebaute
La Villa, der alles auf die Karte Frucht
setzt – ein perfekter Alltagswein Unser
Favorit allerdings ist der Dritte im
Bunde : Le Rocchette, traditionell
eineinhalb Jahre lang in grossen, 25
Hektoliter fassenden Holzfudern aus
Alliereiche ausgebaut. Er verkörpert
das, was wir am Barbera so lieben:
strahlende Frucht, tiefgründige, komplexe Aromatik, fleischige Struktur und
saftige Säure.
l Barbera d'Asti Superiore
DOCG, Nizza 2009: ein
aussergewöhnlich gelungener
Wein mit strahlender Frucht
Moscato d'Asti DOCG,
Centive 2013 (perlend, leicht
süss): ein köstlicher Moscato,
ein wahres Fruchtkörbchen
Lagerfähigkeit: bis 2017 • Ref. 301209
Rebsorte: Barbera
Preis für Mitglieder: CHF 26.10
Lagerfähigkeit: bis 2015 • Ref. 322713
Rebsorte: Muscat
Preis für Mitglieder: CHF 12.95
DIE
ELF
HEKTAREN REBEN
LIEGEN ALLE RUND UM DIE
DER AZIENDA COGNO
KELLEREI, IN BESTEN
HÜGELLAGEN
AZIENDA AGRICOLA ELVIO COGNO
BURGUNDISCHES PROFIL UND
PIEMONTESISCHER CHARAKTER
Valter Fissore ist ein bekennender Burgunderfan. Das bräuchte man eigentlich
nicht weiter zu erwähnen, denn seine Weine sprechen für sich. «Das Burgund,
das ist Emotion, Warmherzigkeit, Finesse, feinkörnige Textur, grosse Eleganz,
Länge…», kommt er ins Schwärmen. Bordeaux ? Zu kommerziell, winkt er ab.
«Was die Leute heute suchen, das ist Identität – nicht nur im Wein.»
Identität haben die Weine der Azienda Cogno fürwahr, es sind grossartige
Weinpersönlichkeiten mit viel Charakter, durch und durch authentische, von
ihren Terroirs geprägte Piemonteser, aber von atemberaubender Eleganz und
Raffinesse.
Schnell wird klar, dass Valter Fissore
ein Angefressener ist, ein Fanatiker,
ein absoluter Perfektionist von leicht
reizbarem Temperament. «Er hat nicht
gerade einen einfachen Charakter»,
lacht seine Frau Nadia Cogno und
knufft ihn in die Seite, «aber er macht
gute Weine…!»
Elvio Cogno, Nadias Vater, der zuvor
die Azienda Marcarini in La Morra geführt hatte, konnte 1980 das aus dem
18. Jahrhundert stammende prächtige
Herrenhaus in seiner Heimatgemeinde
Novello kaufen, das stolz auf der Krete
des Bricco Ravera steht, umgeben
von Rebhügeln, so weit das Auge
reicht. Die elf Hektaren des Guts liegen
alle rund um die Kellerei, «das ist äusserst praktisch, die Lese geht schnell
DIVO
und wenn es heiss ist, sind die Trauben
in kürzester Zeit im Keller», wie Valter
anmerkt. Das Anwesen wurde mit
viel Geschmack zu einem wahren
Schmuckstück renoviert, in warmem
Gelb erstrahlt es in der abendlichen
Sonne. Der Keller ist ebenso stilsicher
gestaltet, funktionell und von schlichter
Schönheit, kein Stäubchen, keine
Spinnwebe trübt den Eindruck. Im
Gärkeller stehen platzsparende rechteckige Inoxstahltanks. «Ich finde es
lächerlich, dass gewisse Produzenten die Rückkehr zu Zementbehältern
propagieren», meint der Hausherr provokativ. Bei ihm werden alle Weine im
Stahltank vergoren, spontan, also ohne
selektionierte Hefen und mit möglichst
wenig Schwefel.
DÉFENSE ET ILLUSTRATION DES VINS D’ORIGINE
Das wichtigste sei sowieso die Arbeit
in den Rebbergen. Rigoros begrenzte
Erträge und absolute Sorgfalt, heisst
hier die Devise. Das beinhaltet seit
einigen Jahren biologischen Anbau, ab
2015 offiziell zertifiziert. «Wir haben
uns nicht aus Opportunismus für Bio
entschieden, weil das gerade Mode
ist», unterstreicht Valter, «sondern weil
die Weine deutlich besser werden,
fruchtiger, delikater.» Das maschinelle
Bearbeiten der Böden zerstört die
oberflächlichen Wurzeln und zwingt
die Reben, ihre Wurzeln in die Tiefe
wachsen zu lassen, was sich in
komplexeren, tiefgründigeren Weinen
niederschlägt. Wie Carlo Balbo von
STILSICHER, FUNKTIONELL UND VON SCHLICHTER
SCHÖNHEIT : DAS REICH VON VALTER FISSORE
11
TERROIR DIVO
Cascina Bruciata beobachtet auch
Valter Fissore auffallend mehr Insekten
und Kleintiere im Ökosystem Rebberg,
seit er auf biologische Bewirtschaftung
umgestellt hat. Ist Biodynamik ein
Thema ? «Nein, nein», wiegelt er ab,
räumt aber ein, nur bei abnehmendem
Mond abzufüllen.
DER NATUR VERPFLICHTET
Im Keller wird so hygienisch und so
natürlich wie möglich gearbeitet. Doch
wo steht Valter Fissore stilistisch ?
Bei den Vertretern der modernen, in
Barriques gereiften Baroli (kurze Maischegärung, teilweises Entfernen der
Traubenkerne, zugänglichere Weine mit
weichen, runden Tanninen) oder bei
den Traditionalisten (lange Maischegärung, Ausbau im grossen Holzfuder) ?
Er ist ein überzeugter Vertreter des
traditionellen Stils, wobei er das Wunder fertigbringt, charaktervolle, rassige,
langlebige Weine zu keltern, die trotzdem durch vollendete Eleganz und
Präzision begeistern. «Die Maischegärung dauert bei uns sehr lange. Je
nach Jahrgang können das gut und
gern einmal 40 oder 45 Tage sein. Das
ist ziemlich extrem.» Der Nebbiolo sei
sehr anfällig auf Oxydation, dem trage
man schon bei der Ernte Rechnung,
indem die – natürlich von Hand gelesenen – Trauben mit Trockeneis geDIE AZIENDA COGNO,
GROSSEN: VALTER FISSORE, PERFEKTIONISTISCHER QUALITÄTSFANASTILIST, KELTERT WEINE VON BURGUNDISCHER ELEGANZ UND FINESSE
EINER DER GANZ
TIKER UND FEINSINNIGER
kühlt und unverzüglich in den Keller
transportiert werden. Ohne vorherige
Standzeit setzt die alkoholische Gärung ein, mit einer Remontage alle
zwei bis drei Stunden in den ersten
zwei Wochen. Sobald nur noch 30
oder 40 Gramm Zucker im Most vorhanden sind, wird der Tank ganz
aufgefüllt und der Tresterhut bleibt
heruntergedrückt. In den folgenden 25
bis 30 Tagen macht der Jungwein eine
Art «macération carbonique» durch,
die Traubenkerne bleiben im Most.
«Das verleiht dem Wein zwar mehr
Tannin, aber mildes, komplexes, elegantes Tannin. Ganz im Unterschied
zu den modernen Baroli, bei denen
die Tannine vom Holz stammen und
deshalb trockener sind. Moderne Baroli
sind schnell gut und zugänglich, altern
aber schlechter.»
Nach der Gärung reift der Jungwein
in nicht getoasteten Holzfudern aus
slawonischer Eiche. Die edlen Fässer
stammen aus Österreich, sie sind «sehr
teuer und sehr gut», quasi die Rolls
Royce unter den Fudern. «Das A und
O in der Vinifikation ist Sauberkeit», ist
Valter überzeugt.
«Der Wein darf erst ins Holz, wenn er
wirklich tadellos sauber ist – und dann
wird er möglichst nicht mehr berührt,
zwei oder drei Jahre lang.» Kein
Umziehen also, denn jeder Kontakt
mit Sauerstoff bedeutet Oxydation und
Verlust von Frucht. «Das ist das
Schwierigste, die Frucht nicht zu
verlieren…»
HERRENHAUS IN NOVELLO, LIEGT AUF EINEM REBHÜGEL UND BIETET
PANORAMA: REBHÜGEL, FELDER, BAUMGRUPPEN, SO WEIT DAS AUGE REICHT
EIN PRACHTVOLLES
RUNDHERUM EIN ATEMBERAUBENDES
DIVO
UNBESTRITTEN
DÉFENSE ET ILLUSTRATION DES VINS D’ORIGINE
12
Nr. 76 OKTOBER 2014
Langhe DOC, Anas-cëtta
Nascetta di Novello 2011/12:
eine Rarität von grosser Finesse
Lagerfähigkeit: bis 2015/16 • Ref.: 70911/12
Rebsorte: Nas-cetta
Preis für Mitglieder: CHF 16.80
l Barbera d’Alba DOC, Bricco
dei Merli 2011: der Inbegriff
eines eleganten Barberas mit
seidigen Tanninen
Lagerfähigkeit: bis 2017 • Ref.: 71911
Rebsorte: Barbera
Preis für Mitglieder: CHF 18.90
l Langhe DOC, Montegrilli 2011:
ein vornehmer, komplexer Wein
Lagerfähigkeit: bis 2018 • Ref.: 77211
Rebsorten: 50% Barbera, 50% Nebbiolo
Preis für Mitglieder: CHF 24.30
l Barbaresco DOCG, Bordini
2010: ein Barbaresco von
grosser Finesse
l Barolo DOCG, Ravera 2009:
ein sehr eleganter, noch jugendlicher Klassiker
l Barolo DOCG, Bricco Pernice
2008: ein grossartiger Barolo
voller Rasse
Lagerfähigkeit: bis 2022 • Ref.: 312410
Rebsorte: Nebbiolo
Preis für Mitglieder: CHF 36.–
Lagerfähigkeit: bis 2024 • Ref.: 74309
Rebsorte: Nebbiolo
Spezialpreis für Mitglieder: CHF 39.50
Lagerfähigkeit: bis 2025 • Ref.: 74508
Rebsorte: Nebbiolo
Preis für Mitglieder: CHF 62.10
EIN GROSSER STILIST
Schon die Degustation der Fassproben
direkt im Keller, aber auch die Verkostung der abgefüllten Weine illustriert
eindrücklich, wovon Valter spricht.
Grossartig alle vier Baroli, nicht zuletzt
der tiefgründige, unglaublich finessenreiche Ravera, geradlinig, vornehm und
komplex. Brillant aber auch die anderen Weine, ausnahmslos aus autochthonen Piemonteser Sorten gekeltert.
Eine spannende Rarität ist die weisse
Anas-cëtta: duftige Nase (Noten von
Grapefruit, Aprikosen, Pfirsich), glasklarer Körper von schöner Fülle, getragen von angenehm frischer Säure und
lang ausklingend auf mineralischen
Salznoten. Elvio Cogno, Nadias Vater,
gilt als der Nascetta-Pionier, der die
wertvolle Varietät vor dem Vergessen
gerettet hat.
Verführerisch der kirschfruchtige, harmonische Dolcetto d’Alba, wunderschön der Barbera Bricco dei Merli –
Frucht, Eleganz und Finesse im vollendeten Dreiklang. Eine wahre Offenbarung dann der Barbera d’Alba Pre
Phylloxera aus Trauben von über hundertjährigen, wurzelechten Stöcken.
Ein Wein wie Samt und Seide, der
eine Geschichte erzählt, die einen tief
berührt und Emotionen weckt. Es
sind allesamt grosse Weine, von
burgundischer Eleganz und Finesse,
präzis gezeichnet von einem grossen
Stilisten.
DIVO
AZIENDA MALVIRÀ
EIN PIONIERBETRIEB AUS DEM ROERO
« An flüssigen Mitteln fehlt es uns nicht », scherzt Roberto Damonte, als er uns
durch die Kellerei Malvirà führt. In der Tat: Rund eine Million Flaschen liegen hier
an Lager und warten darauf, in alle Herren Länder exportiert zu werden.
Roberto ist gerade von einer Reise
nach Japan zurückgekehrt, wo sich
der Arneis – der bestens zur japanischen Küche passt – zunehmender
Beliebtheit erfreut. Die eigenständige
Piemonteser Sorte ist die einzige
weisse Varietät, die in der DOCG Roero
zugelassen ist. Lange Zeit diente sie
bloss dazu, dem Nebbiolo, dem sie
in kleinen Anteilen zugesetzt wurde,
den letzten Schliff zu verleihen, dann
drohte sie zu verschwinden. Dass sie
ab Ende der 1970er Jahre einen regelrechten Siegeszug antrat und damit
die Renaissance des Roero einläutete,
ist nicht nur, aber auch der Familie
Damonte zu verdanken.
Auf den durchlässigen, sehr kalkhaltigen, mit Mergel versetzten Sandsteinböden der Region entfaltet die Sorte
Arneis ihren ganzen Charme, mit floralen und fruchtigen Noten und einer
angenehm frischen Herbe im Gaumen.
Auf der Azienda Malvirà ist sie die
unangefochtene Königin und nimmt 18
der insgesamt 42 Hektaren Reben ein,
DÉFENSE ET ILLUSTRATION DES VINS D’ORIGINE
gefolgt von Nebbiolo (12 ha), Barbera
und Brachetto (je 3 ha) sowie den
weissen Sorten Favorita, Sauvignon
blanc und Chardonnay. Nur Arneis und
Nebbiolo haben Anrecht auf die DOCG
ÖNOLOGE ROBERTO DAMONTE LEITET DIE
AZIENDA MALVIRÀ ZUSAMMEN MIT SEINEM
JÜNGEREN BRUDER MASSIMO
13
TERROIR DIVO
INMITTEN
DER
REBBERGE
LIEGT DIE
VILLA TIBOLDI,
EIN WAHRES
JUWEL
FÜR RUHESUCHENDE
REISENDE,
DIE SICH AUCH KULINARISCH VERWÖHNEN LASSEN MÖCHTEN
Roero, die anderen Weine kommen
unter der DOC Langhe auf den Markt.
Strahlend zeigt uns Robert Damonte
die allerersten Flaschen seines jüngsten Kindes, des aus Arneis gekelterten
Spumante Rive Gauche, der gerade
von einer mobilen Abfüllequipe in
Flaschen gefüllt, verkorkt und etikettiert wird. «Sozusagen eine Weltpremiere…!» Doch nun komplimentiert
uns Roberto ohne Umstände in seinen
arg verbeulten Suzuki, legt krachend
den Gang ein und braust los, senkrecht einen Steilhang hoch. «Ihr habt
ja wohl keine Angst», setzt er unbeschwert voraus, und erinnert sich
lachend, ohne unsere Antwort abzuwarten, an eine japanische Journalistin,
die bei einem ähnlich wilden Ritt durch
die Rebberge geschrieen habe vor
Schreck.
Roberto Damonte zeigt uns die verschiedenen Crus des Gutes, das er
zusammen mit seinem jüngeren Bruder
bewirtschaftet. Massimo ist verantwortlich für die Rebberge, Roberto
wirkt im Keller, wo er mittlerweile
von seinem Sohn Giacomo, ebenfalls
Önologe wie der Vater, unterstützt wird.
dass die abschüssigen Hügel hier einst
unter einem Meer verborgen waren,
und preist die Vorzüge von Renesio,
Trinità, Saglietto und wie die Crus
alle heissen. Wir fühlen uns in einen
bezaubernden Garten Eden versetzt,
immer wieder werden die Rebzeilen
unterbrochen von Zypressen, Kirsch-,
Haselnuss-, Aprikosen-, Feigen- und
Pfirsichbäumen. Der Pfirsichanbau in
der Region löste vor mehr als hundert
Jahren übrigens eine regelrechte Goldgräberstimmung aus, «damals war ein
Kilo Pfirsiche zehnmal mehr wert als
ein Kilo Nebbiolotrauben», wie Roberto
erzählt. So wurden denn Reben im
grossen Stil ausgerissen und durch
Pfirsichbäume ersetzt.
Und was geschieht heute mit den
Früchten ? «O, die verwenden wir alle
selber. Sie kommen roh oder als
Konfitüre verarbeitet in unserem Hotel,
der Villa Tiboldi, auf den Tisch. Und
bei uns zu Hause natürlich auch», fügt
der bekennende Feinschmecker an.
Die Obstplantagen werden wie die
Rebberge seit einigen Jahren biologisch kultiviert, «wir sind in der Umstellungsphase».
Da und dort stehen kleine Kapellen
mitten in den Reben. «Die halfen früher
gegen die häufigen Hagelschläge.»
Und heute ? «Heute haben wir Hagelkanonen, die einen Heidenlärm vollführen. Mehr als Gebete helfen die
allerdings auch nicht, glauben muss
man wohl an beide. Wobei, wenn ich
es recht bedenke: Seit wir die Kanonen
haben, hat es nie mehr gehagelt…»
NOMEN NON EST OMEN !
Malvirà, der Name der ursprünglichen,
in den 50er Jahren von Vater Giuseppe
Damonte gegründeten Kellerei mitten
im Städtchen Canale, bedeutet übrigens «mal girato», schlecht gelegen,
und bezieht sich auf die nördliche
(statt südliche) Ausrichtung des Innenhofs des Stammsitzes. 1979 hat die
Azienda das Zentrum verlassen und
ihr neues Domizil am Fuss des TrinitàHügels bezogen, unterhalb der bildschönen Villa Tiboldi, eines Horts
des Friedens, der Schönheit und des
Genusses. Mit viel Liebe und Geschmack hat die Familie unter der
Leitung von Robertos Frau Patrizia
das alte Herrenhaus renoviert und zu
einem kleinen, sehr feinen Hotel mit
DER BARRIQUEKELLER DER AZIENDA MALVIRÀ. «AN FLÜSSIGEN
MITTELN FEHLT ES UNS NICHT…», SCHERZT DER HAUSHERR
PFIRSICHE STATT TRAUBEN
Immer wieder heisst uns Roberto aussteigen, erklärt uns den Unterschied
zwischen verschiedenen BrachettoKlonen («der Brachetto lungo del
Roero hat riesige Trauben – eine
Traube ergibt eine Flasche»), zeigt uns
die Ausrichtungen der Hänge, lässt
uns die versteinerten Müschelchen im
Boden bewundern, die davon zeugen,
DIVO
DÉFENSE ET ILLUSTRATION DES VINS D’ORIGINE
14
Nr. 76 OKTOBER 2014
Roero Arneis DOCG 2013:
ein charaktervoller, fruchtiger
und geschmeidiger Weisswein
Roero Arneis DOCG Saglietto
2012: ein dynamischer,
mineralischer Terroirwein
l Roero DOCG, Renesio Riserva
2007: harmonisch, tiefgründig
und komplex
Lagerfähigkeit: bis 2017 • Ref.: 75813
Rebsorte: Arneis
Preis für Mitglieder: CHF 13.95
Lagerfähigkeit: bis 2018 • Ref.: 78712
Rebsorte: Arneis
Preis für Mitglieder: CHF 18.90
Lagerfähigkeit: bis 2018 • Ref.: 70207
Rebsorte: Nebbiolo
Preis für Mitglieder: CHF 36.–
l Mosto Parzialmente
Fermentato, Birbet 2013: ein
süffig-eleganter Schaumwein
l Roero DOCG, Riserva,
Mombeltramo 2009: ein
zauberhafter Nebbiolo von
seltener Eleganz
gastronomischem Restaurant umgewandelt. Schöner kann man kaum
übernachten…
Auf der Terrasse dieser Villa Tiboldi
sitzen wir nun nach unserer Rebbergsafari, geniessen den herrlichen Blick,
die wohltuende Stille – und das qualitativ hochstehende Weinsortiment des
Hauses. Das Herzstück sind natürlich
die aus Arneis gekelterten Weine, die
auf den fossilienreichen Böden einen
ganz besonderen Charakter entwickeln. «Die Erfahrung hat uns gelehrt,
dass es dem Arneis besser bekommt,
wenn man relativ viel am Stock hängen
lässt und die Trauben dafür nur wenig
presst, statt auf rigorose Mengenbegrenzung zu setzen», erklärt der
Önologe.
Vier verschiedene Spielarten des trockenen Arneis gibt es zu probieren.
Der «einfache» Roero Arneis DOCG
stammt aus verschiedenen Rebbergen
und wird im Stahltank zu einem saftigen Alltagswein ausgebaut. Renesio,
Trinità und Saglietto heissen die terroirgeprägten Lagenweine aus den
gleichnamigen Parzellen. Der erste, im
1478 erstmals erwähnten Cru Renesio
gewachsen, stellt die unverfälschte
Typizität von Traube und Boden in den
Vordergrund und wird ausschliesslich
im Stahltank vinifiziert, der komplexe,
nach Salbei und Pfirsich duftende
Trinità mit saftiger Säure und einer
charaktervollen Salznote im Finale reift
zu 10 % in gebrauchten Barriques. Der
Saglietto schliesslich wird zur Hälfte im
Tank, zur Hälfte in 450 Liter fassenden
Holzfässern verfeinert. Spannend auch
der Dessertwein Renesium, gekeltert
aus von Botrytis befallenen, Ende
November gelesenen Arneis-Trauben.
Sein Duft nach Bitterorangen, Aprikosen und Pfirsichen, sein Spiel zwischen
Schmelz, intensiver Süsse und saftiger
Säure setzen den fulminanten Schlusspunkt hinter unseren Besuch auf
Malvirà.
DIVO
Lagerfähigkeit: bis 2016 • Ref.: 78813
Rebsorte: Brachetto lungo del Roero
Preis für Mitglieder: CHF 14.40
Lagerfähigkeit: bis 2020 • Ref.: 376009
Rebsorte: Nebbiolo
Preis für Mitglieder: CHF 36.–
MONTALBERA – TENUTA DEL RUCHÈ
DER VERGESSENE ROTWEIN AUS MONFERRATO
Charakter kann man ihr wahrlich nicht absprechen, der alten, fast vergessenen
Piemonteser Rotweinsorte Ruchè. Wer zum ersten Mal einen Ruchè probiert, ist
irritiert. Riecht so ein Rotwein ? Nach blühenden Rosen und Veilchen, süssen
Gewürzen und gelben statt – wie erwartet – roten Früchten ? Ja, genau so riecht
ein Rotwein, zumindest wenn er Ruchè heisst…
Beheimatet ist die Rarität, vom
Decanter als «potentially one of Italy’s
greatest grapes» gepriesen, in der
Weinregion Monferrato, die zusammen
mit den Langhe und Roero seit Ende
Juni 2014 zum Unesco-Weltkulturerbe
gehört. Ihre Herkunft liegt im Dunkeln
und wird in Savoyen oder gar im Burgund vermutet, was Ampelografen
aber als Legende abtun. Einst war der
Ruchè in der Region Monferrato der
«vino della festa», der Wein für besondere Gelegenheiten also, im Gegensatz
zum Alltagswein. In den 1970er Jahren
wurde er dank dem beherzten Eintreten von Pfarrer Don Giacomo Cauda
und Bürgermeisterin Lidia Bianco vor
dem Verschwinden gerettet, 1987 erhielt er die DOC Ruchè del Monferrato,
2010 gar die DOCG. Anrecht auf die
Herkunftsbezeichnung haben die Weine
der sieben Gemeinden Castagnole
Monferrato, Grana, Montemagno,
Portacomaro, Refrancore, Scurzolengo
DÉFENSE ET ILLUSTRATION DES VINS D’ORIGINE
PAOLO BERSIGHELLI,
MONTALBERA
EXPORT MANAGER VON
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TERROIR DIVO
DAS KÖNIGREICH
DER ALTEN
REBSORTENSPEZIALITÄT RUCHÈ,
und Viarigi, alle in der Provinz Asti
gelegen. Das Disziplinar verlangt, dass
der Ruchè zu mindestens 90 % aus
der gleichnamigen Sorte besteht, für
den Rest dürfen Barbera oder Brachetto verwendet werden.
SEIT 2010 HAT DER RUCHÈ DI CASTAGNOLE
MONFERRATO ANRECHT AUF DIE DOCG (= DENOMINAZIONE DI ORIGINE CONTROLLATA E GARANTITA).
EIN
AMPHITHEATER
AUF KALKHALTIGEN, SANDIGEN
Die 1980 gegründete Azienda Montalbera, die auf dem 270 Meter hohen
Hügel Bricco Montalbera in bester
Aussichtslage steht und der Familie
Morando gehört, umfasst insgesamt
130 Hektaren Reben an einem Stück.
60 davon sind mit Ruchè bestockt –
womit das Haus die grösste Produzentin dieser Rarität ist und etwas
mehr als die Hälfte der gesamten
Ruchèproduktion gewährleistet. Total
sind rund 100 Hektaren Ruchè ausgewiesen, zwanzig Produzenten führen
den «roten Gewürztraminer» in ihrem
Sortiment. Die Reben von Montalbera
wachsen wie in einem Amphitheater
auf kalkhaltigen, sandigen Böden rund
um einen kleinen See, da und dort
gesäumt von Baumgruppen oder den
allgegenwärtigen Haselnussplantagen.
Auf Montalbera werden fünf Interpretationen des Ruchè vinifiziert, darunter eine für junge Konsumenten
konzipierte Apéro-Rosé-Version, ein
Passito (Süsswein), der im Stahltank
ausgebaute Tradizione, welcher die
Herausgeber
Club DIVO, Route de la Gare 44, 1305 Penthalaz
Telefon 021 863 22 70, Fax 021 863 22 95
E-Mail [email protected]
Internet www.divo.ch
Fotos
Team DIVO und Winzer
Redaktion
Eva Zwahlen, DIVO ; José Vouillamoz für
die ampelographischen Fenster
Druck
Paperforms
Villars-Sainte-Croix
BÖDEN
Charakteristiken der Sorte deutlich
aufzeigt, der in Doppelbarriques gereifte Impronta und schliesslich unser
Favorit, der Laccento. Letzterer wird
aus überreif gelesenen Trauben gekeltert, von denen 5 % auf Kistchen trocknen (Appassimento-Verfahren wie bei
einem Amarone). Das Resultat ist ein
verblüffend irritierender Wein, der gerade durch seine Fremdheit fesselt.
Zweifellos kein Wein für alle Tage, aber
eine Rarität, die interessierte Weinfreunde mit Vergnügen probieren.
l Ruchè di Castagnole
Monferrato DOCG, Laccento
2011/13: eine sinnliche Rarität
aus Monferrato
Lagerfähigkeit: bis 2016/17 • Ref.: 322811/13
Rebsorte: Ruchè
Preis für Mitglieder: CHF 22.50
Gestaltung
Arcane PAO
Chavornay
Es freut uns besonders, Ihnen die Gastautorin dieser Revue kurz vorzustellen: Eva Zwahlen begleitet DIVO seit vielen
Jahren und ihr Name ist den meisten Weinkennern unter Ihnen sicher ein Begriff. Nach erfolgreichem Abschluss ihres
Lizentiats als Historikerin und Germanistin an der Universität Zürich arbeitete sie als Redaktorin bei Vinum und der
Schweizerischen Weinzeitung. Seit rund 15 Jahren ist sie freischaffende (Wein-)Journalistin, Übersetzerin und Autorin.

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