Maler strahlen um die Wette

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Maler strahlen um die Wette
REGIONAL
Deutsche Handwerks Zeitung
Ausg. 5 | 4. März 2011 | 63. Jahrgang
BEKANNTMACHUNG
Sachverständigentätigkeit
beendet
Die öffentliche Bestellung und Vereidigung
als Sachverständiger der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald für
das Dachdecker-Handwerk von Gerhard
Linn, Am Schwalbennest 6, 68219 Mannheim ist mit Wirkung zum 31. Dezember
2010 erloschen.
Der Hinweis des Erlöschens der öffentlichen Bestellung und Vereidigung als Sachverständiger erfolgt gemäß § 25 der Sachverständigenordnung der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald.
Sprechstunden
Betriebsnachfolge
Nächster Termin: 11. März
Der nächste Termin für die in Kooperation mit dem Mannheimer Anwaltsverein sowie der Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar durchgeführten
Sprechstunden zur Unternehmensnachfolge findet am 11. März 2011 in
der Industrie- und Handelskammer
Rhein-Neckar, L1, 2 in Mannheim statt.
Hierbei handelt es sich um Erstberatungstermine. Die Inhalte werden vertraulich behandelt. Eine Anmeldung ist
erforderlich.
Baden-Württemberg
Konferenz „Neues wagen, Lösungen
gestalten“ zeigte Strategien und Wege
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gegen Fachkräftemangel auf.
HANDWERKSKAMMER MANNHEIM RHEIN-NECKAR-ODENWALD
Maler strahlen um die Wette
I
m Herbert-Gutfleisch-Saal tagte der Meisterprüfungsausschuss für das Maler- und Lackiererhandwerk. Die Gespräche vor dem Saal hatten einen eher
ruhigen Charakter, denn die jungen Handwerker warteten auf das Ergebnis.
Als sich die Saaltür öffnete und der erste Kandidat hineingerufen wurde, verstummte unter den übrigen
Teilnehmern das Gespräch. Bis die Tür wieder aufflog
– und ein Jubelschrei die Bildungsakademie durchdrang. „Bestanden“, musste dieser Ruf übersetzt werden – und man hörte schier den Stein plumpsen, der
dem jungen Mann vom Herzen fiel. Nach und nach
wurde alle Ergebnisse bekannt gegeben – und ab jetzt
strahlten die erfolgreichen Teilnehmer der Meisterprüfung mit der Sonne um die Wette, die draußen
einen Vorgeschmack auf den Frühling gab.
Werbestand für eine Messe
Drinnen standen die bewerteten Exponate des Teils 1
der Meisterprüfung im Maler- und Lackiererhandwerk. Zuvor hatten sich alle Teilnehmer ihre Gedanken gemacht. Denn gestellt war als Aufgabe, einen
Werbestand für eine Messe zu entwerfen. In schriftlicher Form für eine Präsentation wurden die Ideen
niedergelegt, bevor sie für die Kommission umgesetzt
Oben: Das Thema „Kuba“
stellte René Wadi aus Mannheim der Meisterprüfungskommission vor.
Fotos: HWK
Links: Zu einer gelungenen
Prüfung gehört ein Gruppenfoto der erfolgreichen Teilnehmer – hier zusammen mit
dem Vorsitzenden des Ausschusses, Roland Haas (v.li.),
den Meistern Holger Schmitt
(2. Reihe, re.) und Harald Hilpert (3. Reihe, re.) sowie Geschäftsführer Hans-Fred Herwehe, dem Leiter der Bildungsakademie (v.re.).
Brot aus dem
Holzofen
Einladung des Zentralverbands
Wann ist ein Holzofenbrot ein Holzofenbrot, wo ist der Unterschied und
kann man den schmecken?
Diese und weitere Fragen möchte der
Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks mit interessierten Bäckern
sowie Herstellern von Holzöfen diskutieren und lädt am 31. März und
1. April 2011 zum „1. Holzofenforum“
des deutschen Bäckerhandwerks in
seine Bundesakademie ins Weinheimer
Waldschloss.
Während die Marktbedeutung von
Holzöfen zunimmt, wächst auch das
Angebot automatischer Systeme, die einen Backvorgang nach Holzofenart versprechen. Allerdings bestehen rechtliche Unsicherheiten, über die gesprochen und diskutiert wird. Spannend
wird auch das Referat von Prof. Michael
Kleinert, der sich erstmals mit dem
Aroma von Holzofenbroten befasst und
diese mit Broten aus anderen Öfen verglichen hat. Er wird die Frage klären, ob
ein echtes Holzofenbrot tatsächlich
besser schmeckt oder ob es sich dabei
um einen Mythos handelt.
Den ersten Tag rundet ein Kommunikationsdinner ab, der Präsident des Zentralverbandes, Peter Becker, lädt alle
Teilnehmer des Forums zu einer „langen Tafel des Bäckerhandwerks.“
Für die Teilnahme am „1. Holzofenforum“ des deutschen Bäckerhandwerks stellt die Akademie eine Tagungsgebühr in Höhe von 170 Euro pro Person in Rechnung, inklusive Dinner,
Lunch und Pausenverpflegung.
Das Glas Sekt, das es im Anschluss an die Verkündung
gab, war verdient.
wurden. Und die Spannbreite war groß. Werbung für
eine Vinothek (Rudolf Haar) war ebenso dabei wie für
einen Musikladen (Tarek Al-Ayyoubi), eine Naturheilpraxis (Pascal Hampele) oder eine Wellnessoase
(Christian Iwan).
Für „Sprint 2010“ warb Manuel Seeberger, Nico
Fleischhauer hatte das Thema „Architekturbüro“ bearbeitet, die Blumengalerie (Sebastian Schoppe) war
ebenso vertreten und sogar die Werbung für einen Optiker (Theppharot Phinitphong) hatte einen Platz.
Marcel Weixler mit dem Thema „Planetarium“ fand
aufgrund seiner meisterlichen Ausführungen als Be-
ster die Gnade der Kommission. Besonders angetan
zeigte sich der Prüfungsausschuss vom Motiv „Kuba“
(René Wadi), denn dort wurde ein Gruppenbild des
Ausschusses gemacht.
Gedanken für den Stand einer Fasnachtsgesellschaft
machte sich Timo Potsch. Und sehr persönlich hatte
Alexander Lange seinen Messestand zum Thema
Brautmoden gestaltet. „Omnia vincit amor“ war dort
zu lesen. Und angesprochen auf dieses Wort von Vergil
erläuterte er, dass er im vergangenen Jahr geheiratet
habe und dieses Wort auf die Liebe seiner Frau zu lateinischen Sprichworten zurückgehe – und er so sein
Thema für die Meisterprüfung fand. „Omnia vincit
amor“ heißt nämlich: „Die Liebe besiegt alles.“ Wenn
das nicht ein guter Start in ein gemeinsames Leben ist.
Die Werke des Kurses waren im Herbert-Gutfleisch-Saal ausgestellt.
Interessierte können die Werke von Teil 1 der Meisterprüfung auf der
Homepage der Kammer www.hwk-mannheim.de anschauen
„Wenn man etwas werden will,
muss man etwas dafür machen“
Drei Absolventen der Meisterprüfung Teil 1 im Maler- und Lackiererhandwerk stellen sich vor
Natürlich waren alle Kandidaten froh – wenn ein Prüfungsausschuss ihre Arbeit als „bestanden“ bewertet,
denn dann hat sich die Vorarbeit gelohnt. Am Rande
der Ausstellung traf die Deutsche Handwerks Zeitung
drei junge Absolventen.
Manuel Seeberger, 32 Jahre alt, kommt aus Mannheim. Er hatte nach seiner Lehre als Kfz-Lackierer seine Chancen genutzt und sich weitergebildet. Nach
praktische Vorbereitung auf den Teil 1 der Meisterprüfung stressiger als das Lernen auf die Klausuren
des Betriebswirts. Normalerweise mache man es
andersherum: Er habe zunächst die theoretischen
Teile absolviert und erst dann mit der Meisterprüfung
den Höhepunkt angestrebt. Marcel Weixler ist 25 Jahre
alt und aus Mannheim. Ungefragt zückt er eine Visitenkarte aus seiner Tasche. Er ist als Raumausstatter
richtig durchstarten. Theppharot Phinitphong (29
Jahre alt) beeindruckt schon äußerlich – denn er
kommt aus Thailand und lebt seit 14 Jahren in
Deutschland. Er hat in Bruchsal den Beruf des Maler
und Lackierers erlernt und wollte sich einfach weiterbilden. „Wenn man etwas werden will, muss man etwas dafür machen“, antwortet er lächelnd. Das sei
sein Credo. Und auf die Frage, warum er die Vorberei-
Anmeldungen per Fax: 06201/182579 oder per
E-Mail: [email protected] nimmt die Bundesakademie Weinheim gerne für den Zentralverband entgegen. Die Anzahl der Plätze ist beschränkt
Führen Sie ein wachsendes mittelständisches Unternehmen im Handwerk
mit 15, 50 oder mehr Mitarbeitern? Fragen Sie sich, wie Sie Ihre Ziele im
Wachstum konsequent verfolgen und
Ihren Vertrieb schlagkräftig halten? Wie
Sie passende Leute an Bord holen, auch
wenn immer weniger qualifizierte Menschen am Arbeitsmarkt zu Verfügung
stehen? Wie Sie eine motivierte Mannschaft im Wachstum steuern, auch bei
„gefühltem Kontrollverlust“?
Wir laden Sie ein zu einem spannenden
Abend für Unternehmer und Führungskräfte mit Tipps und praktischen Empfehlungen für Ihr Unternehmen.
Unsere Referentin Regina Bergdolt ist
Förderkreismitglied des Instituts für
Mittelstandsforschung und seit 1997
Partnerin für Wachstumsunternehmer
und deren Führungsteams. Sie berichtet aus der Praxis von guten Entscheidungen, Irrwegen und Wachstumskicks.
Weitere Informationen finden Sie unter
www.bergdolt-spe.de oder beim Institut
für Mittelstandsforschung unter www.
ifm.uni-mannheim.de – Förderkreis.
Die Veranstaltung findet statt am Donnerstag, den 31. März 2011, um 18 Uhr
im Institut für Mittelstandsforschung
(Raum 210, 2. Etage), Straßenquadrant
L 9, Hausnummer 1-2, Mannheim.
Da die Zahl der Teilnehmer begrenzt ist, bitten
wir Sie um Anmeldung mit Ihren Kontaktdaten
beim Institut für Mittelstandsforschung, Jan Tänzler,
E-Mail: [email protected]
Offensive für
Qualifizierung
Angebot für Mitgliedsbetriebe
In immer stärkerem Maße kommen in
allen Bereichen von Wirtschaft, Ver waltung, Dienstleistung und Gesellschaft Qualitätsmanagementsysteme
zum Einsatz, die sich an der Norm DIN
EN ISO 9001 orientieren. Für Unternehmen, die eine Zertifizierung nachweisen können, ergeben sich daraus verbesserte Marktchancen, Ertragssteigerungen, optimierte Betriebsabläufe und
die bessere Berücksichtigung bei Ausschreibungen.
Zertifizierungspaket
Im Rahmen der Qualifizierungsoffensive „Qualitätsmanagement“ bietet die
Handwerkskammer Mannheim RheinNeckar-Odenwald für ihre Mitgliedsbetriebe ein Zertifizierungspaket an, das
eine Schulung zur Fachkraft im Qualitätsmanagement, die Vorbereitung auf
die Zertifizierung und die Kosten der
Erstzertifizierung enthält. Der Gesamtpreis beträgt 5.490 Euro plus Mehrwertsteuer. Sofern die Richtlinien der Förderung von Unternehmensberatung von
kleinen und mittleren Unternehmen erfüllt sind, können aus ESF-Mitteln 1.500
Euro erstattet werden. Der Paketpreis
reduziert sich dann auf 3.990 Euro plus
Mehrwertsteuer. Dieses Angebot gilt für
Unternehmen bis zehn Beschäftigte.
Für Unternehmen über zehn Beschäftigte kann ein individuelles Angebot erstellt werden.
Ansprechpartner in der Handwerkskammer
Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald ist Rolf Koch,
Tel. 0621/18002-158, E-Mail: [email protected]
Impressum
Manuel Seeberger.
B1, 1–2, 68159 Mannheim
Telefon (0621) 18002–0,
Fax (0621) 18002–199,
Verantwortlich:
Hauptgeschäftsführer Dieter Müller
Redaktion: Detlev Michalke
E-Mail: [email protected].
Irrwege und
Wachstumskicks
Ein Abend für Unternehmer
Teilnehmer schließen die Meisterprüfung Teil 1 im Maler- und Lackiererhandwerk erfolgreich ab
Bitte bei Ute Hauck, Tel 0621/18002-121
oder per E-Mail:
[email protected] melden
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Fotos: HWK
dem technischen Fachwirt, den er schon in der Bildungsakademie absolviert hatte, stellte er sich der
Herausforderung der Prüfung als Betriebswirt. Seit
April 2010 bereitete er sich in der Bildungsakademie
der Handwerkskammer auf die Meisterprüfung im
Maler- und Lackiererhandwerk vor. Für ihn war die
Marcel Weixler.
Theppharot Phinitphong.
seit Juli 2010 selbstständig – natürlich mit eigener
Homepage, heutzutage unverzichtbar für einen
Selbstständigen. „Das mit dem Raumausstatter war
nur eine Übergangslösung“, lässt er den Mitarbeiter
der Deutschen Handwerks Zeitung wissen. „Denn jetzt
habe ich ja einen ‚richtigen‘ Meister“ – und könne
tung in der Bildungsakademie in Mannheim gemacht
habe, kommt eine logische Antwort: Er habe sich informiert und Freunde von ihm seien in Mannheim.
Deshalb habe er dreimal in der Woche den Weg nach
Mannheim auf sich genommen, „und jetzt kenne ich
die A 5 und die A 6 ganz genau“.
Deutsche Handwerks Zeitung
8 HANDWERKSKAMMER MANNHEIM RHEIN-NECKAR-ODENWALD
Ausg. 5 | 4. März 2011 | 63. Jahrgang
Stolz auf den Baunachwuchs
Bildung im Mittelpunkt
Landtagswahl rückt näher
Obermeister erheben 21 Baulehrlinge in den Gesellenstand
Helen Heberer zu Gast in der Handwerkskammer
Forderungen des Handwerks in Wahlprüfsteinen
„Wir sind stolz auf unseren Baunachwuchs“, so Günter Sebastian, Obermeister der Bau-Innung Mannheim, bei
der Freisprechungsfeier der Bau-Innungen Mannheim, Heidelberg und
Sinsheim in der Bildungsakademie
Mannheim. „Qualifizierter Berufsnachwuchs ist und bleibt unerlässlich“, so
Sebastian weiter.
Nach alter Handwerkstradition wurden
im Rahmen der Feierlichkeiten insgesamt elf Maurer-, sechs Straßenbauer-,
drei Betonbauer- und ein Rohrleitungsbauerlehrling von den Obermeistern ihrer Innungen vom Lehrlings- in den Gesellenstand erhoben. Unter großem Applaus ihrer Familien, Ausbilder und
Freunde nahmen die jungen Männer
ihre Prüfungszeugnisse aus den Händen von Günter Sebastian und Markus
Böll, Obermeister der Bau-Innung Heidelberg, entgegen.
„Gute Fachkräfte werden gebraucht“,
gratulierte Walter Tschischka, Präsident
der Handwerkskammer Mannheim
Rhein-Neckar-Odenwald, den frischgebackenen Handwerksgesellen zu ihren
Leistungen. „Nun liegt es an Ihnen,
selbst etwas aus Ihrem Berufsleben zu
machen.“
„Sie haben die richtige Wahl getroffen“,
beglückwünschte auch Thomas Möller,
Geschäftsführer des Verbandes Bau-
wirtschaft Nordbaden, den Baunachwuchs. „Sie schaffen mit Ihren Hände
Arbeit und mit Ihrem Verstand Werte
von Bestand. Sie sorgen dafür, dass Brücken, Häuser und Straßen gebaut werden. In kaum einem anderen Gewerbe
ist es möglich, so früh Karriere zu
machen und Verantwortung zu übernehmen.“
Das Tariftreuegesetz
sowie bildungspolitische Fragen standen
beim Gespräch der
Mannheimer Landtagsabgeordneten
Helen Heberer mit
Kammerpräsident Walter Tschischka (re.) und
Hauptgeschäftsführer
Dieter Müller im Mittelpunkt.
Foto: HWK
Ludwig-Klee-Preis 2010
Mit Stolz nahmen auch die Preisträger
des Ludwig-Klee-Preises 2010 ihre Auszeichnung aus den Händen von Michael Schmieder, Vorsitzender der Ludwig-Klee-Stiftung, entgegen.
Einen Scheck über 1.500 Euro für den
besten Nachwuchsmaurer erhielt Jörg
Ludwig, August Mackmull GmbH & Co.,
Elztal-Muckental und weitere 1.500 Euro für den besten Nachwuchsbetonbauer gingen an Hans Schenka, BWS
Rhein-Neckar GmbH, Heidelberg.
Der Ludwig-Klee-Preis wird jedes Jahr
an die besten Prüflinge der Gesellen-,
bzw. Lehrabschlussprüfung im Maurerund Betonbauerhandwerk vergeben.
Die Stiftung wurde 1984 vom Mannheimer Bauunternehmer Franz Schmieder
anlässlich des 75-jährigen Bestehens
der Klee KG Bauunternehmung ins
Leben gerufen.
Bildungsakademie hilft
Tischtennisplatte für die Rheinau-Förderschule
Als Gast der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald konnten
Kammerpräsident Walter Tschischka
und Hauptgeschäftsführer Dieter Müller die Mannheimer Landtagsabgeordnete Helen Heberer begrüßen. Heberer,
die den Wahlkreis 36 (Mannheim II) für
die SPD vertritt, berichtete aus ihrer Arbeit im baden-württembergischen
Landtag – und löste zugleich ein Versprechen ein, das sie Kammerpräsident
Tschischka bei einer der zahlreichen
Begegnungen in der Vergangenheit gegeben habe. Heberer, die zugleich auch
Stadträtin in Mannheim ist, skizzierte
ihr Aufgabenfeld im Landtag als Mitglied des Wissenschafts- und des Europaausschusses. Intensiv tauschten sich
die Landtagsabgeordnete und die Spit-
ze der Handwerkskammer über das Tariftreuegesetz aus, das die oppositionelle SPD-Fraktion eingebracht hatte. Hier
traf Heberer auf eine Vielzahl von Übereinstimmungen. Daneben wurden die
Konjunkturpakete sowie die Vergaberichtlinien thematisiert.
Das Thema Bildung nahm den zweiten
Schwerpunkt des Gesprächs ein, wobei
beide Seiten ihre Sicht der Dinge zum
Thema „Werkrealschule“ darlegten. Gerade die Ausbildungsreife junger Menschen müsse gestärkt werden, waren
sich beide Seiten einig.
Abschließend überreichten die Vertreter
der Kammer der Landtagsabgeordneten
die „Wahlprüfsteine des Handwerks“, in
denen wesentliche Gedanken zur Landtagswahl 2011 niedergelegt sind.
Welche Mode ist 2011 en vogue?
Damen- und Herrenschneider-Innung präsentiert Trends
Am 28. März 2011 um 15 und 20 Uhr findet die Modenschau der Damen- und
Herrenschneider-Innung Region Unterer Neckar im Hotel Crowne Plaza in
Heidelberg statt.
Die Ateliers zeigen die neuesten Frühjahrstrends der Mode maßgeschneidert. Ergänzt wird die Schau durch Pelze
und Leder aus dem Pelzhaus Menzel
und exklusiven Schmuck aus dem Goldschmiedeatelier Davide Quartero, beide
in Heidelberg ansässig.
Karten zum Preis von 12 Euro für den Nachmittag
und 15 Euro für den Abend können bei der Damenund Herrenschneider-Innung Region Unterer Neckar
unter Tel. 06222/2329 bestellt werden
Das Handwerk hat in seinen Wahlprüfsteinen zur Landtagswahl 2011 den wesentlichen Handlungsbedarf thematisiert. Aus den zehn Thesen nahmen
Kammerpräsident Walter Tschischka
und Hauptgeschäftsführer Dieter Müller die drei Politikfelder Bildung, Energie und Infrastruktur in den Fokus.
Der Umstieg in eine neue Energiezukunft sei auch in unserem Bundesland
von zentraler Bedeutung für Wirtschaft
und Umwelt, sagte Tschischka. Bis zu einer nachhaltigen Energiepolitik sei es
aber noch ein weiter Weg. Scharf griff
Tschischka die Marktstrategien der
Energieversorger an: „Monopolisten
nutzen ihre Marktdominanz zur Verdrängung handwerklicher Anbieter.“
Dem müsse das Land einen Riegel vorschieben. Der Verdrängungswettbewerb sei bereits in vollem Gange. Das
Handwerk habe keine Angst vor Konkurrenz, allerdings gehöre zu einem fairen Wettbewerb auch ein gewisses Maß
an Chancengleichheit.
Neben der Infrastruktur für ein zukunftsfähiges Land Baden-Württemberg bezeichnete Hauptgeschäftsführer
Dieter Müller die Bildung als eine der
derzeit größten politischen Baustellen
im Land. Einerseits fehle es an qualifizierten Bewerbern, andererseits zögen
die Schülerströme immer stärker an der
dualen Ausbildung vorbei. Gleichzeitig
schlage der demografische Faktor zu.
Von der Qualität der Berufsanfänger
hänge aber die Zukunft einer ganzen
Branche ab: „Denn nur aus guten Gesellen werden auch gute Handwerksmeister.“ Die Wahlprüfsteine des Handwerks seien Pflichtlektüre für die Kandi-
Foto: BWHT
daten aller Parteien, sagte Kammerpräsident Tschischka abschließend. Er
kündigte an: „Handwerker werden ganz
genau hinschauen, wer hinter dem
Handwerk und damit hinter der Zukunft Baden-Württembergs steht.“
Der Flyer zur Landtagswahl Baden-Württemberg am
27. März 2011 steht zum Download auf der Homepage der Handwerkskammer Mannheim unter www.
hwk-mannheim.de bereit oder kann in gedruckter
Form bei Stefanie Oser unter Tel. 0621/18002-105
oder per E-Mail: [email protected] angefordert
werden
Bildungsinitiative Handwerk
(BiH) gestartet
Internetportal www.bih-bildung.de seit dem 1. März 2011 online
Handwerkliche Firmenjubiläen
Das Sommerfest 2010 war für die Rheinau-Förderschule ein Tag der Bescherung: Direktorin Margarete Eisinger-Niedworok nahm die Tischtennisplatte von Geschäftsführer HansFred Herwehe und Maurermeister Thomas Schnell entgegen.
Foto: HWK
Es gab viele traurige Augen, als die
Schülerinnen und Schüler der RheinauFörderschule in Mannheim am Morgen
auf ihren Pausenhof kamen. Die dort
stehende und viel genutzte Tischtennisplatte hatten Vandalen mutwillig zerstört und so vielen eine sinnvolle sportliche Nutzung der Pausen unmöglich
gemacht. Der Hilferuf der Direktorin
Margarete Eisinger-Niedworok kam im
Handwerk an. Und so machten sich
Ausbildungsmeister Thomas Schnell
und Lehrlinge der Bildungsakademie
daran, eine neue Tischtennisplatte anzufertigen und auf dem Schulhof aufzustellen. Im Rahmen des Sommerfestes
2010 der Rheinau-Förderschule konnte
der Leiter der Bildungsakademie, Geschäftsführer Hans-Fred Herwehe, zusammen mit Maurermeister Thomas
Schnell das Geschenk des Handwerks
an Margarete Eisinger-Niedworok überreichen. Und ganz schnell wurde das
Geschenk von den Schülerinnen und
Schüler in Beschlag genommen. Als wäre die Platte gar nicht weg gewesen.
Die Handwerkskammer Mannheim konnte
anlässlich von einigen Firmenjubiläen an
folgende Handwerksbetriebe eine Ehrenurkunde vergeben. In Würdigung des:
150-jährigen Bestehens
왎 Martina Hollenbach, Bäckermeisterin,
Sinsheim.
125-jährigen Bestehens
왎 Ludwig Ziegler GmbH, Maler- und
Lackiererbetrieb, Heidelberg.
100-jährigen Bestehens
왎 Butscher Grabmale – Bildhauerei
GmbH, Meckesheim,
Zu Gast beim Handwerk
Der Landtagsabgeordnete Werner Pfisterer im Gespräch
Bildung und Bürokratieabbau standen
im Mittelpunkt des Gesprächs des Heidelberger Landtagsabgeordneten Werner Pfisterer
(Mitte) mit Kammerpräsident Walter Tschischka (li.) und Hauptgeschäftsführer Dieter
Müller.
Foto: HWK
Demografischer Wandel
Handwerkskammer lädt zum Regionalgespräch ein
Das Handwerk ist auf vielfältigste Weise
mit der Gestaltung der älter werdenden
Gesellschaft verbunden. Handwerk
baut barrierefreie Wohn- und Lebensumgebungen. Handwerk stellt wohnortnahe Ausbildungs- und Arbeitsplätze
zur Verfügung. Handwerk sorgt für Ausgleich bei körperlichen Beeinträchtigungen. Handwerk stellt Lebensmittel
her und organisiert deren Verfügbarkeit.
Handwerk ist im Gesundheitswesen unverzichtbar.
Im demografischen Wandel verknüpfen
sich wirtschaftliche, gesellschaftliche,
soziale, technische, organisatorische, finanzielle und politische Strukturen. Mit
den Demografiegesprächen Rhein-Neckar möchte die Handwerkskammer
Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald eine Plattform schaffen, die für Transparenz sorgt und den Aufbau zukunftsgerechter Strukturen in allen Lebensbereichen unterstützt. Zentrale Elemente al-
ler Überlegungen sind Barrierefreiheit,
universales Design und abgestimmtes
Handeln in Netzwerken und Kooperationen. Konkrete Aktivitäten richten
sich auf die Herstellung altersgerechter
Wohn- und Lebensbedingungen, die
Organisation von Pflege, die Verfügbarkeit und Ausstattung von Arbeitsplätzen, die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Pflege, die Entwicklung geeigneter Techniken, die optimale Allokation von Ressourcen, die Identifikation
von Marktchancen, die Einsparung sozialer Kosten, die Gestaltung von Kommunen und die Weiterbildung.
Die öffentlichen Demografiegespräche
Rhein-Neckar finden an jedem ersten
Mittwoch im Monat von 15 bis 17 Uhr in
der Handwerkskammer Mannheim
(zwischen Paradeplatz und Schloss)
statt. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Um Anmeldung unter Tel. 0621/18002-158 oder
E-Mail: [email protected] wird gebeten
Linse GmbH & Co. KG, Stuckateurbetrieb, Heidelberg.
50-jährigen Bestehens
왎 Amend GmbH, Stilmöbel-WerkstätteOrientteppiche, Eschelbronn,
왎 Thomas Schmich, Raumausstattermeister, Dossenheim.
25-jährigen Bestehens
왎 Elektro Holschuh e.K., Neckargemünd,
왎 Salvan Dentallabor GmbH, AdelsheimSennfeld,
왎 Sauerzapf Zahntechnik GmbH,
Hockenheim.
왎
Zu einem Besuch des Handwerks der
Region kam der CDU-Landtagsabgeordnete Werner Pfisterer aus Heidelberg
in die Handwerkskammer in Mannheim.
Nach Überreichung der zehn Wahlprüfsteine, die das baden-württembergische Handwerk im Vorfeld der Landtagswahlen am 27. März 2011 formuliert hatte, diskutierten in einem ausführlichen Gespräch Kammerpräsident
Walter Tschischka und Hauptgeschäftsführer Dieter Müller mit dem Abgeordneten.
Schwerpunkt dieser Diskussion waren
die Punkte Bildung und Bürokratieabbau. Angesichts der Tatsache, dass auch
im Bereich des Handwerks in Nordbaden wieder mehr als 200 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben seien, müs-
se in Zukunft die Hauptschule gestärkt
werden, denn von der Qualität der Berufsanfänger hänge die Zukunft des
Handwerks ab. Das Handwerk stelle
sich, so beide Vertreter der Kammer im
Gespräch, auch der Ausbildung schwächerer Jugendlicher. Aber Handwerker
seien nicht die neuen Nachhilfelehrer
der Nation: „Das Ausbügeln sozialer
und kognitiver Defizite darf nicht den
Betrieben allein überlassen werden.“
Deshalb seien neue Formen der Kooperation und ausbildungsbegleitende Hilfen der Arbeitsverwaltung notwendig.
In der Diskussion wurde auch über den
Bürokratieabbau gesprochen. Pfisterer
sagte zu, sich mit den Wahlprüfsteinen
zu beschäftigen und die Gedanken des
Handwerks in seine Überlegungen einzubeziehen.
Einer Gemeinschaftsaktion von 16 be, die in Zukunft qualifiziertes FachHandwerkskammern im gesamten personal für die zukünftige WettbeBundesgebiet ist es zu verdanken, dass werbsfähigkeit und das betriebliche
die Weiterbildung in den MittelWachstum benötigen.
punkt gerückt wird. In einer
Mit einem gemeinsamen
mobilen Gesellschaft ist
Onlineauftritt beginnen
es wichtig, die Vieldie 16 Handwerkszahl der unterkammern diese Bilschiedlichen Bildungsaktion. Das
dungsangebote
Internetportal
der verschiedenen
führt den User
Kammern zu bünschnell zum Ziel.
deln. Hier liegt die
So finden etwa
Stärke der BilKurzentschlossene
dungsinitiative
auf der Startseite
Handwerk (BiH). Alle
freie Plätze für Kurse,
teilnehmenden Kammern
die demnächst beginnen.
Foto: BIH
haben vereinbart, einen geEin Newsletter zu neuesten
meinsamen Standard und einen konti- Entwicklungen in der beruflichen
nuierlichen Verbesserungsprozess zu Weiterbildung rundet diesen Einstieg
entwickeln. Dabei haben sie sowohl die ab.
Teilnehmer im Blick, die sich mit einer
Unter www.bih-bildung.de
persönlichen Weiterbildung beruflich
können sich Interessenten einen ersten
Einblick verschaffen
entwickeln wollen, als auch die Betrie-
Stipendium für Begabte
Förderung von Weiterbildungsmaßnahmen
Die Handwerkskammer Mannheim
Rhein-Neckar-Odenwald unterstützt
leistungsbereite Junghandwerkerinnen
und Junghandwerker, die ihre Gesellenoder Abschlussprüfung erfolgreich abgelegt haben mit einem Weiterbildungsstipendium aus dem Programm der
Bundesregierung.
Die Stipendiaten können innerhalb von
drei Jahren Zuschüsse von insgesamt
5.100 Euro für Weiterbildungsmaßnahmen beantragen – bei einem Eigenanteil von zehn Prozent pro Jahr.
Sie können sich bewerben, wenn Sie
왎 das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben (durch Anrechnung von
Grundwehr- oder Zivildienst, Elternzeit u.a. kann die Aufnahme auch bis
zu drei Jahre später erfolgen),
왎 die Berufsabschlussprüfung mit mindestens 87 Punkten bzw. der Durchschnittsnote 1,9 oder besser bestanden haben
oder bei einem überregionalen beruflichen Leistungswettbewerb die
Plätze 1 bis 3 belegt haben.
Förderfähig sind anspruchsvolle – in
der Regel berufsbegleitende – Weiterbildungsmaßnahmen. Dazu zählen fachbezogene berufliche Weiterbildungen
bis hin zur Meister- oder Technikerprüfung und fachübergreifende Qualifizierungen wie etwa Intensivsprachkurse,
EDV-Trainings oder Weiterbildungen im
kommunikativen Bereich, aber auch
anspruchsvolle Maßnahmen, durch die
soziale Kompetenzen wie die Fähigkeit
zur Teamarbeit oder zum selbstständigen und kritischen Denken geschult
werden. 2011 werden 28 junge Menschen in den Genuss der Förderung
kommen.
왎
Bewerbungsformulare finden Sie auf unserer
Homepage www.hwk-mannheim.de oder können
bei Eva Ladek, Tel. 0621/18002-131 oder
E-Mail: [email protected] angefordert werden