Akademie för uns kölsche Sproch SK Stiftung Kultur 01|11
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Akademie för uns kölsche Sproch SK Stiftung Kultur 01|11
SK Stiftung Kultur 01|11 Akademie för uns kölsche Sproch Termine klaaf 1 KÖLN VORWORT Gehen Sie mit uns auf Entdeckungsreise! Engl. Ausgabe: ISBN 978-3-7616-2472-2 je 14,95 Euro HÖRBUCH Kölner Brauhaus-Wanderwege Gesellige Rundgänge durch die „Kölsch-Kultur“ erzählt von Konrad Beikircher und Gerd Köster CD mit 4-seitigem Booklet Laufzeit: 80 min. ISBN 978-3-7616-2355-8 14,95 Euro HÖRBUCH Sagen und Geschichten aus Köln Eine literarische Stadtrundfahrt Die CD zum Buch erzählt von Konrad Beikircher Laufzeit: 80 min ISBN 978-3-7616-2357-2 14,95 Euro Helmut Binkowski, Hans-Jürgen Jansen, Rudi Renné Vum aale Kölle 4. Auflage 250 Seiten, 18 s/w Abb. ISBN 978-3-7616-2382-4 16,95 Euro Yvonne Plum Sagen und Geschichten aus Köln Ein Literarischer Stadtführer 4. Auflage 288 Seiten, 3 s/w u. 85 farb. Abb., 1 Karte ISBN 978-3-7616-2289-6 16,95 Euro Im Buchhandel oder unter www.bachem.de/verlag erhältlich. Verlag FOT O: jane t sinic a Franz Mathar, Albertus Mathar Kölner Brauhauswanderwege Gesellige Rundgänge durch die „Kölsch-Kultur“ 192 Seiten, 175 farb. Abb., 4 Karten ISBN 978-3-7616-2350-3 Durch das späte Osterfest können wir Kölner eine ausgedehnte und entspannte »5. Jahreszeit« genießen und natürlich hat damit auch das erste Klaafheft im neuen Jahr sein Schwerpunktthema gefunden. Nach Paris und Wien ist Köln die meistbesungene Stadt Europas und auch dies hat natürlich mit unserem vaterstädtischen Fest zu tun. Jedes Jahr erscheinen neue Lieder und Texte rechtzeitig zum Sessionsstart und erfreuen die Menschen in Nah und Fern. Ein ungeheuerer musikalischer Schatz, den es zu erschließen und zu dokumentieren gilt. Dieser Aufgabe hat sich die »Akademie för uns kölsche Sproch« gestellt, nach dem »Kölschen Wörterbuch« eine neuerliche Mammutaufgabe. Die internetgestützte »Kölsche Liedersammlung« wird im ersten Quartal 2011 vorgestellt und erlaubt dann per Archiv und Suchfunktion das Auffinden einer großen Zahl kölscher Lieder nach Textern, Komponisten und Interpreten sortiert. Eine Fundgrube besonderer Art, auf die wir uns alle heute schon freuen. Natürlich ist auch ein großer Sohn dieser Stadt zu finden, der im Januar 2011 seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte: Gerhard Jussenhoven. Ihm ist ein ausführlicher Bericht gewidmet, denn er war nicht nur ein begnadeter Musiker und Komponist, er war auch von der Gründung unserer Stiftung an bis zu seinem Tode Mitglied unseres Kuratoriums und ein großer Freund und Förderer unserer Arbeit. Sie merken, das Klaaf-Magazin hat wieder was zu bieten, in Dur und Moll, Beat, Walzer und Marsch, stets uns Kölle im Blick, in diesem Sinne: 3x Kölle alaaf Ihr Prof. Hans-Georg Bögner Geschäftsführer der SK Stiftung Kultur und Leiter der Akademie för uns kölsche Sproch Vorwort klaaf 3 INHALT Herausgeber: Akademie för uns kölsche Sproch/ SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn Geschäftsführer: Prof. H.-G. Bögner Im Mediapark 7 · 50670 Köln Tel.: (0221) 888 95 -200 [email protected] www.koelsch-akademie.de VORWORT 03 GASTKOMMENTAR 05 willibert pauels 06 VON MASKEN UND RITUALEN 14 Der Dom im Portemonnaie 21 Anzeigen und Gestaltung: MWK Zimmermann & Hähnel GmbH Elisenstraße 24 · 50667 Köln Tel.: (0221) 8 20 09–10 www.mwk-koeln.de DENK WIE GOLD- SCHMEDS jung 24 Esu kÜss Do parat! 30 Titelfoto: www.schopps-fotografie.de RÖDSEL 32 ZUM TOD VON GABI AMM 34 Die Kölsche Lieder-Sammlung 36 Raretätcher us dem Böcherschaaf 40 Redaktionsteam: Ingeborg Nitt (verantwortlich), Dr. Ralf Convents, Marcus Cormann und Ralf Zimmermann Druck: Peipers – Druckzentrum KölnWEST Keine Haftung für Irrtümer und Druckfehler. Einsendeschluss für Termine April bis Juni 2011: 1. Februar 2011 Eigene Texte verwenden die Schreibweise der Akademie för uns kölsche Sproch. Literarische Texte, Gastbeiträge und Veranstaltungshinweise belassen wir in der Schreibweise der Autoren. Der Diaclown im Domradio – Harry Potter, Liturgie, Islam und die Jedi-Ritter Das kölsche Karnevals-ABC GASTKOMMENTAR KLAAF Bestsellerliste 43 De Kölsche Köch 44 KLAAF IM MEDIAPARK 48 TERMINE 51 Fründe vun der Akademie för uns kölsche Sproch e.V. 60 AKADEMIE FÖR UNS KÖLSCHE SPROCH 62 Januar bis März 2011 FOT O: He rib e rt R ösg e n IMPRESSUM Kölsche Sproch im akademischen Betrieb Gastkommentar von Wolfgang Oelsner, Pädagoge und Kinderpsychotherapeut, Leiter der Schule in den Kölner Universitätskliniken In der Kölner Uniklinik werden mir täglich Kinder mit Problemen zur Begutachtung vorgestellt. Etwa so: »Herr Kollege, ich habe hier einen Elfjährigen mit ADS, zusätzlich zeigt er ein Hyperaktivitätssyndrom mit defizitärer Impulskontrolle.« – »Ja«, sage ich, »wir werden uns darum kümmern.« Kurz darauf der nächste Fall: »Herr Kollege, ich habe hier einen, dat es su’n richtig Hänneschen.« – Der Tonfall steckt an und ich antworte: »Dä Jung soll ens kumme, mer luure uns dä Wibbelstätz an.« In beiden Fällen notiere ich die gleiche Diagnose. Doch welch unterschiedlicher Einstieg der beiden Jungen, bevor wir sie überhaupt zu sehen bekommen! Da ist die wissenschaftlich korrekte Befunderhebung, und da ist die knappe kölsche Diagnose »dä mäht et Hänneschen«. In beiden Fällen weiß ich, was auf uns zukommt: Kinder, die anstrengend sind. Doch ein Hänneschen definiert sich nicht nur durch seine Defizite. Bei ihm schwingt Charme mit, da kommt Pfiffigkeit rüber. Ein Hänneschen wird warmherziger aufgenommen als ein Hyperkinetiker – schon am Telefon. An den beiden Elfjährigen sehen wir, dass es mindestens zwei Möglichkeiten gibt, menschliche Typisierungen begrifflich zu fassen: akademisch oder volkstümlich. Volkes Stimme erweist sich oft als nicht minder treffsicher als der hoch artifizielle wissenschaftliche Wortapparat. Vor allem kommt er mit Humor rüber, mitunter auch mit leisem Spott. Doch wer auf den Arm genommen wird, wird auch in den Arm genommen. Unverwechselbarkeit und Warmherzigkeit einer heimischen Sprache, tut der Kollektivseele gut. Dies lebendig zu halten ist mir Freude und Ehre, die Anliegen der Akademie för uns kölsche Sproch zu unterstützen. Üben und probieren können wir in der langen Session 2011 ja hinreichend genug. In diesem Sinne wünscht vill Spass an der Freud Wolfgang Oelsner Gastkommentar klaaf 5 WILLIBERT DER Diaclown im Domradio HARRY POTTER, Liturgie, Islam und DIE Jedi - Ritter Herr Pauels, der Willi singt »Ich ben ’ne kölsche Jung«, der Willibert sagt »Ich ben ’ne bergische Jung«. Da gibt es also diesen ominösen Migrationshintergrund. Ja, genau, ich habe auch einen Migrationshintergrund: das Bergische Land. Das ist ja der rheinische Gazastreifen. Also das Gebiet, wo man zerrissen wird zwischen den größten Extremen: dem Rheinländer auf der einen und den Sauerländern und Westfalen auf der anderen Seite. Von daher kann ich die Migrationsproblematik sehr gut verstehen. Klappt es denn mit der Integration? Selbstverständlich. Wir nehmen uns von allen das Beste. Vom Westfalen die Bodenständigkeit, vom Rheinländer die Leichtigkeit und die innere Heiterkeit. In meiner Heimatstadt Wipperfürth tobt im Karneval der Bär. Ein paar Kilometer weiter ist das Sauerland, ist Westfalen, da würde das, was wir da abziehen, stationär behandelt. Also die Integration ist hundertprozentig gelungen. Das Bergische Land gehört zweifelsfrei zum rheinischen Kulturraum. 6 klaaf Kölner Köpfe Alle foto s Dieses a rtikels: www.sc ho pps- fotograf ie .de PAUELS Sie sind im Bergischen Land geboren und aufgewachsen ... Ja, geboren, aufgewachsen und ich werde dort wohl auch sterben. Meine Wurzeln liegen in der Eifel. Mein Großvater Wilhelm Pauels kommt aus der Hocheifel. Meine fünf Vettern wohnten in der Voreifel. Das war wie im Paradies. Abenteuerurlaub war das. Wir haben Flöße gebaut ... Irgendwann sind Sie von Ihren Eltern mit in die Kirche genommen worden und haben glänzende Augen bekommen. Ja, klar (guckt träumend), das war noch die alte, vorkonziliare Liturgie, die natürlich viel schöner war. Das war wie eine Opernaufführung. Barocke Gewänder, der Weihrauch stieg auf ... und alles auf Latein. Das trauen sich heute nur noch Schriftsteller, die »Harry Potter« schreiben: das Mystische, das Geheimnisvolle deutlich machen, indem man Latein spricht. Alle Zaubersprüche von Harry Potter sind ja auf Latein – weil Latein diesen geheimnisvollen Charakter hat. Als ich die Liturgie erlebte, war das alles wirklich noch wie eine andere Welt. Ich habe das genau so empfunden, wie es gedacht ist: das Hineinnehmen in eine verzauberte Welt jenseits von allem Normalen. Kölner Köpfe klaaf 7 noch auf die andere Bühne, im Karneval, im Kabarett: Da hast du lachende Gesichter vor dir »Dat es dat Schönste, wat et üvverhaup gitt«. Nun sind Sie geistlicher Würdenträger, und zu Ihren Aufgaben gehört die Verkündigung und der Gottesdienst. Bei der Verkündigung geht es um das Evangelium, also um die »Frohe Botschaft«. Ist »fröhliches Feiern« auch so etwas wie ein Gottesdienst? Im weitesten Sinn ist letztendlich alles, was dem Menschen Gutes tut, ein »Gottesdienst«. Das ist das Herausragende an der christlichen Botschaft: »Was ihr den Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.« Das hat Jesus gesagt. »Ein Gottesdienst ohne Liebe am Menschen, ist Götzendienst.« Wer hat das gesagt? (lacht) Kardinal Meisner. »Hätst de jetz nit gedaach, ne?« In Umberto Ecos »Der Name der Rose« gibt es einen Bibliothekar ..., Den Jorge. der lieber die Klosterbibliothek abbrennen lässt, bevor er zulässt, dass jemand Aristoteles’ Komödientheorie liest. Dort wird vom Lachen als Tugend gesprochen, da es Furcht mindere und Autoritäten in Frage stelle. Jorge aber predigt die Gottesfurcht und verdammt den Zweifel im Glauben. Gibt es solche Tendenzen heute noch? Nein. So etwas existiert noch in fundamentalistischen Strömungen, die es ja in jeder Religion gibt, allerdings – Gott sei Dank – im Christentum nur noch im Null-Komma-Null-Prozent-Bereich. In fundamentalistischen Strömungen ist das Unterbinden der Heiterkeit stark verbreitet. Eine ungesunde Religiosität erkennt man immer daran, dass sie nicht fähig ist, über sich selbst zu lachen. Und warum wird das so gemacht? Das schreibt Eco ja auch wunderbar: Weil das Lachen die Angst vertreibt. Das sicherste Mittel, Menschen zu beherrschen, ist Angst. Das ist grausam und furchtbar. Alle Diktaturen arbeiten letztendlich mit terroristischer Angst. Der einzige Vorwurf, den ich der Kirche mache, ist, dass sie im Laufe ihrer Geschichte die Menschen mit der Höllenangst vergiftet hat. Natürlich spricht die Bibel von der Hölle, aber sie darf niemals benutzt werden, um Menschen zu beherrschen und zu vergiften. Beruf und Berufung: Diakon im Bergischen (St. Nikolaus in Wipperfürth) Das »theatrum sacrum«. Das »theatrum sacrum«. Das heilige Theater. Entwickelte sich da der Wunsch, Priester zu werden? Zuerst wollte ich Feuerwehrmann werden, dann wollte ich Priester sein. Mit Leib und Seele eintauchen in die Welt des Religiösen, des Transzendenten, des Geheimnisvollen, in die Welt dessen, das alles übersteigt. Gleichzeitig hat mich natürlich auch die Welt außerhalb des Priestertums fasziniert. Vor allen Dingen die Zauberwesen der Weiblichkeit – und das ging ja nicht zusammen. Und deshalb diese herrliche Lösung, für die ich wirklich zutiefst dankbar bin, dass ich als Diakon beides machen kann. Einerseits habe ich eine Familie. Das ist wunderschön, das Wichtigste für mich auf der ganzen Welt. Und andererseits bin ich gleichzeitig in der Kirche, vorne, auf der Bühne des theatrum sacrum. Und ich darf auch 8 klaaf Kölner Köpfe Die Familie ist das Wichtigste auf der Welt. as »über sich selbst nicht lachen können« ist kein primär religiöses D Problem, das haben wir auch in der Wirtschaft, in der Politik ... Werner Finck, der Kabarettist, hat schon gesagt: »Ich stehe hinter jeder Regierung, bei der ich nicht sitzen muss, wenn ich nicht hinter ihr stehe.« (lacht) Und das gilt auch für geistige Regierungen. Ich stehe hinter jeder Auffassung, bei der ich nicht verdammt werde, wenn ich nicht hinter ihr stehe. Toleranz ja – aber Intoleranz gegen die Intoleranz! Kölner Köpfe klaaf 9 Mit Leib und Seele eintauchen in die Welt des Religiösen Kanzel, Bütt und Bühne: »Dat Es ET Schönste, wat et üvverhaup gitt«. as Handeln der Hamas hat mit »Islam« wohl eher wenig zu tun. Das D ist zumindest nicht das, was der Bundespräsident meint, wenn er sagt: »Der Islam gehört zu Deutschland.«. Das hat er großartig gemacht. Das Einzige, was ich im Islam vermisse, ist, dass immer nur Nicht-Moslems gegen Unrecht im Namen der Religion protestieren. Das bin ich ein bisschen leid. Aber wenn der Islam religiös ist, spirituell, als Sehnsucht der Menschen nach Gott, dann hat er meine volle Unterstützung – und deshalb bin ich auch für Moscheen in Deutschland. un gehört also der Islam zu Deutschland, und zur Tradition des Islam N gehört ja auch das Ritual, gehört das Fest, gehört Frohsinn und Fröhlichkeit. Wann haben wir die erste islamische Karnevalssitzung? Da wird eher der Papst evangelisch. Das ist genau der Punkt. Wenn ein Film im Stil von »Das Leben des Brian« über Mohammed gedreht werden könnte, ohne dass die gesamte Filmcrew umgebracht wird, oder wenn wir eine muslimische Karnevalssitzung hätten, dann wär‘s geschafft. Aber das ist ein ganz weiter Weg. Solange der Islam nicht trennt zwischen Staat, Politik und Religion, bleibe ich ein großer Islam-Kritiker. In einem »Wort zum Samstag« erwähnen Sie in diesem Zusammenhang, dass Sie die gängige Israel-Kritik fast nicht mehr aushalten. Ja genau. Hier in Köln auf der Domplatte gibt es eine Außenstation der Hamas. Das ist diese unsägliche Anti-Israel-Klage-Wand. Ich kann das nicht ertragen, weil die nicht merken, dass sie nützliche Idioten einer wirklichen Terrorbrigade sind. Die Hamas schreibt in ihrem Grundsatz-Programm, dass sie die Juden ausrotten will. Das sind die wirklichen Terroristen. Mich bringt das auf die Palme, wenn gerade unter der linksintellektuellen Strömung in Europa Israel als Hauptgegner genannt wird, die einzige Demokratie in der ganzen Gegend dort. Natürlich weiß ich, dass auch Israelis nicht sakrosankt sein dürfen und viele Entscheidungen der israelischen Politik sind furchtbar, aber das ist hier ja nicht gemeint. Hier auf der Domplatte gibt es eine Propaganda-Station der Hamas. Die Macher werden das nie zugeben, aber es ist so. 10 klaaf Kölner Köpfe Ist uns der Sinn für das Spirituelle verloren gegangen? Wir sind anscheinend immer ratloser bei Fragen wie »Was soll das alles?«, »Wo sind wir, wo wollen wir hin?«. Wenn zur Zeit des Papstbesuches in England im öffentlichen Fernsehen ein Werbespot läuft, in dem eine hochschwangere Nonne in einer Kathedrale Eis schleckt, ohne zu kleckern, und darunter steht: »Unbefleckte Empfängnis«, bin ich relativ fassungslos. Das ist einer der Gründe, warum fromme Moslems mit dem Kopf schütteln und sagen: Ihr spuckt auf eure eigenen Wurzeln. Mein Traum ist, dass Menschen mit einer gesunden Religiosität die Botschaft in die Welt tragen: Ja, deine Sehnsucht, dass das nicht alles sein kann, dieser Zellhaufen Mensch, sondern dass es noch irgendwo hingeht und dann alles übersteigt, diese Hoffnung ist Wirklichkeit. Dass diese Antwort als Botschaft der Befreiung in die Welt getragen wird, von Moslems, von Christen, von Juden, das ist mein Traum. Kölner Köpfe klaaf 11 Willibert Pauels in seinen »Rollen«: Diakon und Diaclown ... ... ’ne bergische Jung Stichwort »Die Botschaft in die Welt tragen«. Wir feiern 10 Jahre Domradio. Warum ist das etwas Schönes? Weil diese junge Truppe zeigt, dass da mehr ist in der Medienlandschaft als »Frauentausch« und »Bauer sucht Frau«. Das hier ist mehr als Trallala – und der Sender wird ja Gott sei Dank so unterstützt, dass er ohne Werbung auskommt. Zudem hat er gute Musik. ie sind auch immer wieder auf Tour. Wo ist mehr Lampenfieber, auf S der Kanzel oder im Karneval? Eindeutig im Karneval. Das ist eine unglaubliche Herausforderung. Jeder Saal ist anders. Die sitzen nicht da um dich zu hören, sondern um abzufeiern. Auf der Tour kaufen Leute Karten, weil sie dich hören wollen. Seit zehn Jahren halten Sie dort »Das Wort zum Samstag«. Ist es schwierig, Themen zu finden? Ich wundere mich selbst. Ich frage mich am Anfang der Woche immer: »Was sagst ‘e denn nächsten Samstag?« Bisher hat es immer geklappt. Wenn wir eine muslimische Karnevalssitzung hätten, dann wär’s geschafft. E s wirkt so, als ob es auch Ihr »Ventil der Woche« wäre. Manchmal, ja. Zum Beispiel bei den Demonstrationen gegen Gorleben oder den Protesten in Stuttgart. Da wird vorgegeben, es gehe um die Sache, und es wird nicht gesehen, dass ein Hauptmotiv dieser Proteste das gesellschaftliche Gemeinschaftserlebnis ist. Das ist gegenüber Ländern mit wirklichen Problemen ein ziemlicher Luxus. Man kann natürlich darüber streiten, aber das ist auch ein großes »Räuber und Gendarm«-Spiel. Das sagt übrigens Jürgen Becker, der alles andere ist, als ein konservativer Sack. Dass Demonstranten in Bezug auf das Fällen von Bäumen im Stuttgarter Schlossgarten von »Massenmord« sprechen ist grotesk. So was regt mich auf. Und hier hat man natürlich ein kleines Forum, wo man das ‘rauslassen kann. ber es ist ja nicht nur Kanzel, Bütt und Bühne: Zusammen mit A Gisbert Baltes haben Sie zwei Kinofilme gedreht. Als der Gisbert mich im Karneval sah, meldete sich in ihm seine katholische, sauerländische Heimat, deshalb war sofort eine Verbindung da. Er hat die Film-Idee im WDR durchgesetzt, und zwar so erfolgreich, dass sogar Teil II folgte. Jetzt ist Monika Piel aber auch ‘n katholisches Mädchen und kommt auch aus dem bergischen Land, da stimmt die Chemie. Premiere war in Ihrem Lieblingskino, in das Sie jede Woche gehen. Ja, auf einmal ist auf dem Plakat nicht Bruce Willis sondern ich (lacht). Und es gibt richtige Tickets mit meinem Namen. Und die Freunde sitzen da. Das war schon toll. Das war ein Traum, echt. propos Kino. Sie sagen, mit der Liturgie wäre es wie bei den A Jedi-Rittern. (lacht) Ja, das ist auch so. Die erfolgreichste Kinoserie ist »Star Wars«. Und George Lukas hat in einem Interview gesagt: Die Story funktioniert so gut, weil im Grunde die katholische Kirche nachgespielt wird. Die Erlöserfigur stammt aus einer Jungfrauengeburt. Die Mutter von Skywalker sagt: »Ich weiß nicht, wer der Vater war«. So viele Männer? Nee, keiner, auf einmal war er da. Also wie bei Maria. Eine Männer-Priesterkaste, zölibatär, mit liturgischer Hochsprache, mit eigenen Gewändern, die für »die Macht«, das Gute, kämpfen. »Die Macht möge mit dir sein«, heißt es im Film, »Der Herr sei mit dir«, heißt es in der Kirche. Zum Schluss von Teil I hat er Motive – Lichtdome – von Leni Riefenstahl übernommen, die wiederum selbst sagt: »Ich habe in meinen Choreographien die Liturgie der Kirche nachgespielt«. Also wie immer hängt alles mit allem zusammen. Aber das Theater ist das eine, das »Stück« funktioniert nur deshalb so gut, weil es vom wahren Leben handelt. Herr Pauels, ich bedanke mich für dieses Gespräch! das interview führte MARCUS CORMANN 12 klaaf Kölner Köpfe Kölner Köpfe klaaf 13 Themenparcours »Der Mensch in seinen Welten« im neuen Rautenstrauch-Joest-Museum Die fünfte Jahreszeit, thematisch und zeitlich Schwerpunktthema dieses Hefts, feiert fröhlichen Ursprung in des Wortes mehrfacher Bedeutung. Tausende und abertausende Jecken freuen sich auf den Beginn der närrischen Zeit, der Verkleidung und des Frohsinns, des Abstreifens von gesellschaftlichen Konventionen und des Einreißens von imaginären wie tatsächlichen Schranken zwischen Personengruppen und Geschlechtern. Dabei ist die Verkleidung oder Maskierung sowie das Einhalten und Feiern bestimmter Rituale ein wesentliches, bestimmendes Merkmal des rheinischen Karnevals. Für uns die Gelegenheit, einen kulturellen Brückenschlag zu wagen und der Frage nachzugehen, wie Menschen weltweit mit Ritualen und Masken umgehen. Antworten darauf findet man im gerade erst eröffneten Doppelmuseum am Neumarkt, dem Rautenstrauch-Joest-Museum und Museum Schnütgen, einem einzigartigen und neuen Leuchtturm der Kölner Kultur. Nach mehr als vierjähriger Bauzeit eröffneten Ende Oktober zwei international herausragende Museen und Besuchermagneten europäischen Rangs ihre neu konzipierten Räumlichkeiten und lassen fortan zu großen Teilen 14 klaaf FOTO: wolfg ang weimer FOTOS: Ma rtin ClaSSen und Arno Janse n, K öln Von Menschen, Masken und Ritualen Stadtkultur begeisterte Besucher an ihren reichen Beständen teilhaben. Neue Ausstellungskonzeptionen und didaktische Ansätze erzeugen ein Erlebnis der besonderen Art. In Zeiten, in denen Fragen nach nationaler, familiärer und religiöser Identität, nach Werten und Ursprüngen vermehrt gestellt und von interessierter Seite das Ende von Multikulti gefordert werden, ist es umso wichtiger, sich der Frage nach gemeinsamen Wurzeln zu stellen. Was vereint Menschen über die Zeiten und Grenzen hinweg? Welche Antworten finden sie auf die drängenden Fragen des Alltags, wie gehen sie mit ihren Problemstellungen um und welche Lösungsansätze haben sie zu bieten? Dumpfe Parolen helfen da nicht weiter, nur die Kenntnis anderer Kulturen und das Wissen über andere Lebensentwürfe fördern das gegenseitige Verständnis und die Toleranz gegenüber anderen Lösungsansätzen menschlichen Daseins. Gerade in Zeiten, in denen die Welt einerseits immer mehr zusammenrückt und sich lokale oder regionale Identitäten gegenüber einer uniformen Weltkultur stärker denn je behaupten müssen, sind Beispiele außereuropäischen Ursprungs sowohl intellektuell als auch künstlerisch ebenso anregend wie fruchtbar. Stadtkultur klaaf 15 FOT OS: R he in isc he s Bild arc hi v, Kö l n ater und Kunst, aber auch zu religiösen und rituellen Zwecken eingesetzt wird. Häufig werden Masken ergänzt durch Verkleidung bzw. Kostüme. Im Theater zum Beispiel erweitert sich der Begriff bis hin zur Schminke, denn die wird in der »Maskenbildnerei« aufgetragen. Masken dienen in ganz unterschiedlichen Kontexten, sie verbergen das (wahre) Gesicht, schützen es und bewirken eine Verwandlung des Trägers bzw. der Trägerin, da er oder sie zu einer (Kunst-)Figur im darstellenden Sinne wird und vieles mehr. Häufig unterliegt der Gebrauch von Masken bestimmten Ritualen weltlicher oder religiöser Natur; hier spielen dann besondere Zeitpunkte und Orte – häufig gepaart mit besonderer Kleidung und begleitet von bestimmten Formeln, festgelegten Gesten und Musik und Tanz, eine Rolle. Wer dies zunächst ausschließlich mit dem Thema Karneval in Verbindung bringt – festgelegter Zeitpunkt, ab 11.11. um 11.11 Uhr, das Dreigestirn in festgelegter Tracht mit festgelegten Gesten zu bestimmter Musik und Tanz (Mariechen) – dessen Horizont wird im Rautenstrauch-Joest-Museum um eine Vielzahl von Perspektiven erweitert. Themen wie »Erwachsen werden«, also der Übergang vom Kind zum Erwachsenen (in unserer Kultur die Kommunion oder Konfirmation), werden in vielen Kulturen rituell gefeiert, häufig begleitet von Ahnen- oder Geistermasken. Fruchtbarkeit, also die Sicherstellung von ausreichender Nahrung und Nachwuchs, ist ein weiteres großes Feld, um sich durch Rituale des eigenen Fortbestehens zu versichern. Krankheit und Dämonen sind ein weiterer Grund sich der Hilfe höherer Natur zu versichern – wie etwa in unserem Kulturkreis, wo sich jährlich zwischen vier und sechs Mio. katholische Gläubige ins französische Lourdes begeben, um dort mittels Berührung eines Steins und den Genuss des Wassers Linderung oder Heilung von Krankheiten, Verletzungen oder Altersgebrechlichkeiten zu erhalten. In Lourdes also so, in Sri Lanka ganz anders. Rituale und Masken spielen in jeder Kultur eine bedeutende Rolle zur Bewältigung des Alltags und beim Zusammenhalt der Gesellschaft. Dieser Kosmos verschiedenster Masken und Rituale, die sich darin ausdrückende Phantasie und die gekonntkünstlerische Umsetzung zeigen ein Spektrum menschlichen Geistes, das unmittelbar anrührt, auch abseits der exotischen Komponente. Maske | Sri Lanka, um 1900 Maske | Songye, DR Kongo Das Rautenstrauch-Joest-Musem, 1901 gegründet und 1906 in der Kölner Südstadt eröffnet, trägt nun den Namenszusatz »Kulturen der Welt« und verweist damit auf seinen programmatischen Ansatz. Wer hier ein Völkerkundemuseum alten Ursprungs vermutet, wird enttäuscht werden – und das ist gut so. Es geht in diesem Haus eben nicht darum, die Landkarten der Welt mit Ausstellungsstücken zu bebildern. Vielmehr steht der »Mensch in seinen Welten« im Mittelpunkt der Betrachtung. Das daraus resultierende Konzept verweist den Besucher auf einen Parcours, dessen Einzeletappen abgeschlossene Themenblöcke umfasst. Was umtreibt Menschen, wenn Sie ihr Leben gestalten möchten? Die eigene Behausung, Bekleidung und Schmuck, der Umgang mit dem Tod, der Glaube an Gott oder Götter – dies sind existenzielle Fragen, die in unterschiedlichen Kulturräumen auf faszinierende Art und Weise unterschiedlich beantwortet werden. Die gewählte Herangehensweise stellt die Exponate nebeneinander und gegenüber und betont damit das gleichberechtigte Miteinander. Neue Denkansätze und Dialoge zwischen den Kulturen werden damit gefördert. Und der Einbezug der eigenen Kultur in einen Weltkontext relativiert diese als eine von vielen möglichen Lösungen. Unser Bezug zum Thema »Karneval« wird vom neuen Rautenstrauch-JoestMuseum auf eine ebenso prächtige wie eindrucksvolle Art und Weise in einer Abteilung eingelöst, die über das Offensichtliche hinausweist. »Masken und Rituale« ist ein Teil des Besucher-Parcours – und sicherlich einer der eindruckvollsten. Der Begriff Maske ist aus dem arabischen Wort »mashara« abgeleitet und bedeutet dort so viel wie Possenspiel; im Allgemeinen bezeichnet Maske eine Gesichtsbedeckung, die vorwiegend in The16 klaaf Stadtkultur F O T O : Rhe i n is ch es B ildarchiv, Köln Masken verbergen das wahre Gesicht, schützen es und bewirken eine Verwandlung des Trägers Maske | Peru, Südamerika, Mittlere Sicán-Phase, 900–1100 | Gold,Türkise; H 26,7 cm Stadtkultur klaaf 17 L A V E N KAR FOT O: Ma rtin ClaSS e n u nd Arno Janse n, K öln R E D E J T KOMM ZUM ZUG Blick in das Licht durchflutete Foyer des neuen Hauses Wer nun zum dem Schluss kommen mag, dass Rituale statisch und unflexibel sind, sei auf zwei Beispiele neueren Datums verwiesen. Den venezianischen Karneval hatte Napoleon mit seiner Machtübernahme 1797 abgeschafft. Die Tourismus-Manager der Stadt starteten erst in den 1980er Jahren eine Wiederbelebungsmaßnahme, weil im besucherschwachen Februar sich allzu wenig Touristen in die Lagunenstadt verirrten – mit Erfolg. Zweites Beispiel: Als 1991 wegen des Golfkrieges allzu viele Karnevalssitzungen und -umzüge abgesagt wurden, hatten viele Geschäftsleute, die mit Kostümen und Masken handelten, ein Umsatzproblem und volle Lager. Es gelang, durch geschicktes Marketing, das amerikanisch geprägte Halloween, das bislang in Deutschland ein Schattendasein fristete, zu einem jahreszeitlich geprägten »Ersatz-Karneval« zu etablieren. Masken und Rituale sind also quicklebendig, verändern sich, auch und vielleicht gerade in Zeiten fortschreitender Globalisierung. All dies ist nur ein kleiner Ausschnitt. Wer sich also für die Natur des Menschen interessiert, dem sei nachdrücklich ein Besuch im neuen RautenstrauchJoest-Museum empfohlen, ein Besuch für alle Sinne, der Spuren hinterlässt. Für Kinder und Jugendliche steht ein eigenes »Juniormuseum« offen, das unter anderem am Beispiel von fünf Jugendlichen aus aller Welt zeigt, wie dort Feste gefeiert und Rituale begangen, wie dort Mädchen zu Frauen und Jungen zu Männern werden. Wie sieht Alltagskultur von Kindern und Jugendlichen in entfernten Regionen aus? Antworten darauf werden auch in einem Medienraum, einer klassischen Werkstatt und in einem Seminarraum beantwortet. Der große Neubau am Neumarkt beherbergt ebenso das nicht weniger eindrucksvolle Museum Schnütgen, das sich der christlichen Religionsgeschichte und damit den christlichen Wurzeln Europas widmet (dazu mehr in einer der nächsten Ausgaben). ralf zimmermann 18 klaaf Stadtkultur W W W.G I L D E N . D E Offizieller Sessionspartner des Festkomitee Kölner Karneval von 1823 Der Dom im Portemonnaie Lange Zeit haben Kölnerinnen und Kölner darauf warten müssen, dass ihre Heimatstadt wieder einmal auf einem offiziellen Zahlungsmittel verewigt wird. Voraussichtlich Mitte Februar 2011 ist es aber wieder so weit. Kölns liebstes und bekanntestes Wahrzeichen ziert eine neue 2-Euro-Münze. Zuletzt war der Kölner Dom anlässlich seines 100-jährigen Bestehens seit Vollendung (1880-1980) als Gedenkmünze im Nennwert von 5 DM geprägt worden. Mit einer vergleichsweise geringen Auflage von 5,35 Mio. Exemplaren wurde die Münze am 22. Oktober 1980 von der Staatlichen Münze Stuttgart (Prägezeichen »F«) in Umlauf gebracht. Die Münze besteht überwiegend aus einer Kupfer-Nickel-Legierung (75 Prozent Kupfer und 25 Prozent Nickel), hat einen Reinnickelkern, einen Durchmesser von 29 Millimetern und ein Gewicht von 10 Gramm. Das Gepräge auf beiden Seiten ist erhaben und wird von einem schützenden glatten Randstab umgeben. Die Bildseite zeigt die Turmfassade des Kölner Doms. Die Umschrift lautet: »Der Kölner Dom 100 Jahre vollendet · 1880 1980«. Die Wertseite trägt einen Adler und die Umschrift: »Bundesrepublik Deutschland · 5 Deutsche Mark 1980«. Der glatte Münzrand enthält die vertiefte Inschrift: »Zeugnis des Glaubens – Zeichen der Einheit«. Zwischen Ende und Anfang der Randschrift ist ein kleiner Stern eingeprägt. Der Entwurf der Münze stammt von Hans Joa Dobler, Walda. Cäcilienstraße 29 - 33, 50667 Köln, www.museenkoeln.de Als erstes gesamteuropäisches Zahlungsmittel mit Dom-Abbildung erscheint nun eine neue Münze mit einem Nennwert von 2 Euro. © Bu n d e sm in i st er ium der F ina nzen MWK Zimmermann & Hähnel GmbH · Wir machen Werbung Elisenstraße 24 · 50667 Köln · www.mwk-koeln.de © Bu n d e sm in i st er ium der F ina nzen Das neue 2-Euro-Stück der Bundesrepublik Deutschland ist dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein Westfalen gewidmet, das 2011 den Vorsitz im Bundesrat übernimmt. Seit 2006 erscheint in diesem Rahmen eine Serie mit prägnanten Wahrzeichen der einzelnen Bundesländer. Den Anfang machte Schleswig-Holstein mit dem Lübecker Holsten-Tor. Frontseite der neuen 2-Euro-Münze Der Dom auf der 5 DM Münze von 1980 Kölsches Leben klaaf 21 © Bu nde s ministe riu m de r Finan ze n Der Kölner Dom auf der neuen 2-Euro-Münze der Bundesrepublik Deutschland Im Gegensatz zu den »normalen« deutschen 2-Euro-Umlaufmünzen gibt es zwei Besonderheiten. Die Auflage ist auf maximal 30 Mio. Exemplare begrenzt, und die Gedenkmünzen auf der Motivseite tragen nicht – wie gewöhnlich – den Bundesadler, sondern die entsprechenden Bauwerke, in unserem Fall den Kölner Dom. Die Randschrift lautet »Einigkeit und Recht und Freiheit«. Der Entwurf selbst zeigt den Kölner Dom als Meisterwerk der gotischen Baukunst. Prägende architektonische Elemente wie Strebepfeiler, Schwibbögen, spitzbogige Fenster und Dachreiter über der Vierung sind ebenso erfassbar wie die detailreiche Bauzier mit Fialen und Krabben. Trotz dieser Detailtreue sind die architektonischen Großformen wie das hoch aufragende Schiff und die neogotischen Türme, die die klassische Ansicht des Domes prägen und ein markantes Wiedererkennungsmerkmal sind, in ihrer Bedeutung und Stellung getroffen. Gekonnt hat der Künstler Heinz Hoyer den zur Verfügung stehenden Raum für seine Darstellung genutzt, die die Kathedrale in ihrer Gesamtheit zeigt und die Schönheit des Südportals unterstreicht. Ein attraktiver Entwurf für eine Münze, der der Bedeutung des Kölner Domes als Welterbestätte und Wahrzeichen Nordrhein-Westfalens gerecht wird. Die neue 2-Euro Münze mit dem Kölner Dom-Motiv wird ab Mitte Februar 2011 zu erhalten sein. Wie jedes offizielle Zahlungsmittel hält jedes Geldinstitut Exemplare davon bereit. Wer jedoch bankfrische Exemplare als Komplettsatz mit allen fünf deutschen Prägezeichen der fünf staatlichen deutschen Prägestätten Berlin, München, Stuttgart, Karlsruhe und Hamburg (A, D, F, G, J) zum Nennwert von 5 x 2 Euro (= 10 Euro) reservieren möchte, sollte dies schon jetzt und damit rechtzeitig tun. ralf zimmermann 22 klaaf Kölsches Leben Maßarbeit wie ich sie will: Preiswert & passend. Über 30x in Deutschland und 1x in Köln! Mehr Infos unter: www.jaloucity.de Hohenstaufenring 1/ Barbarossaplatz 50674 Köln Tel.: 0221 / 720 26 15 Fax: 0221 / 720 26 13 Jalousien • Rollos • Plissees • Markisen w w w. j a l o u c i t y. d e Alle fotos Dieses a rtikels: Ar ch iv Ge rhard Ju sse nhov e n Weit über 1000 Titel hat er komponiert – eine beeindruckende Zahl, die jedoch nichts über seine Vielseitigkeit aussagt. Denn diese ist noch beeindruckender. Neben den in Köln so beliebten Mundart- und Karnevalsliedern hat er auch Schlager, Operetten, Musicals und Revuen komponiert und so alle Facetten der zeitgenössischen Unterhaltungsmusik ausgeschöpft. Außerdem war er als Musikverleger und juristischer Berater sowie in diversen Gremien tätig. Gerhard Jussenhoven wurde am 30. Januar 1911 im Kölner Severinsviertel geboren. Seine Verbindung zur Kölner Mundart und zum Kölner Karneval verdankte er nicht nur seinem Geburtsort, sondern vor allem seinem Vater Servatius Jussenhoven. Der Süßwarenhersteller, der wenig später eine Fabrik in der Georgstraße ankaufte, war ein begeisterter Karnevalist. 1922 gründete er die Gesellschaft der Fidelen Altstädter, das heutige Traditionskorps Altstädter, und war bis 1947 ihr erster Präsident. 24 klaaf Kölner Köpfe DenK WIE GOLD SCHMEDS JUNG Zum 100. Geburtstag von Gerhard Jussenhoven am 30. Januar 2011 Sein Sohn wuchs im angesehenen Viertel um St. Georg auf und erhielt eine bürgerliche Erziehung mit einer guten Ausbildung und musikalischer Förderung. Klavierunterricht erteilte ihm kein geringerer als Georg von Bratzki, der Kapellmeister des Reichshallen-Theaters war. Die Eltern hatten dort ein Premierenabonnement mit drei Plätzen und nahmen immer eines der Kinder mit. Schon damals wurde sein Talent deutlich. Er unternahm nicht nur erste Kompositionsversuche, sondern durfte bereits mit vierzehn Jahren Willi Ostermann im Gürzenich am Klavier begleiten. Auf Wunsch seiner Eltern entschloss er sich allerdings zu einem »vernünftigen« Beruf und absolvierte ein Jurastudium, das er mit einer Promotion zum Urheberrecht abschloss. Der Titel seiner Dissertation lautete: »Die Grenzen der Reklame im wirtschaftlichen Wettbewerb«. Seine erste Anstellung als Jurist erhielt er 1937 bei der Industrie- und Handelskammer zu Köln. Gleichzeitig folgte er seinen persönlichen Interessen und studierte Musikwissenschaft mit den Schwerpunkten Harmonielehre und Komposition. Kölner Köpfe klaaf 25 Er schuf die Musik zu hochdeutschen wie auch zu kölschen Liedtexten. Dass viele von ihnen heute noch gern gesungen werden, liegt auch an den Texten von Jupp Schlösser (1902 – 1983). Beide ergänzten sich ideal. Angeregt wurde ihre Zusammenarbeit von Karl Berbuer, der Schlösser Mitte der 1930er Jahre kennengelernt hatte. In der Folgezeit schrieben die beiden mehr als 50 Lieder zusammen, die Jupp Schlösser meist selbst interpretierte. »Die Hüscher bunt om Aldermaat« war 1938 ihr erster großer Erfolg und ist bis heute eines der meistgesungenen Lieder. Die Idee kam Jupp Schlösser, von Beruf Straßenbahnfahrer, als er mit der damaligen Linie 18 im Kreis durch die Innenstadt fuhr und natürlich regelmäßig den Altermarkt passierte. Der aufmerksame Zuhörer wird feststellen, dass es sich nicht einfach um ein lustiges Karnevalslied über schunkelnde Häuser oder eines der vielen Loblieder auf Köln handelt, sondern dass vor allem in der dritten Strophe Sorge und Kritik wegen der geplanten Sanierung der Stadt durch die Nationalsozialisten anklingt. Diese beabsichtigten in vielen Großstädten, so auch in Köln, weitreichende bauliche Neugestaltungen. Der sogenannte »Ost-West-Durchbruch«, die heutige Hahnen- bzw. Cäcilienstraße, gibt einen Hinweis auf die Ausmaße. Gleichzeitig entstand ein zweites Lied, dessen Titel auch heute noch geläufig ist: »Die hinger de Gadinge stonn un spinxe«. Wer aber versucht, den Text in einem der gängigen Liederbücher zu finden, wird enttäuscht. Fühlen sich die Herausgeber vielleicht persönlich angesprochen? Weitere Erfolge schlossen sich an wie sie bis dahin nur Willi Ostermann und Karl Berbuer aufzuweisen hatten. Der erste große hochdeutsche Erfolg war »Kornblumenblau«, ein Lied, das mittlerweile in elf Sprachen übersetzt worden ist, einschließlich ins Japanische. Aat« (1947), »Su Oder Su (SOS)« (1948) und »Rund öm de Freud« (1949). Sie wurden im Varietétheater »Tazzelwurm« und im »Williamsbau« aufgeführt, Grete Fluss spielte die Hauptrollen. Dank seiner hochdeutschen Schlager wurde er zunächst im Rheinland und bald im gesamten deutschen Sprachraum einem Millionenpublikum bekannt. Fast alle populären Interpreten sangen sie, z. B. Dora Dorette, Ilse Werner, Margit Schramm, Margot Eskens, Renate Holm, Peter Alexander, Bully Buhlan, Billy Mo, Willy Hagara, René Carol, Gerhard Wendland, Johannes Heesters, Willy Millowitsch, Lotti Krekel, Horst Muys sowie Willy Schneider. Dieser wurde Jussenhovens Lieblingssänger und interpretierte rund 70 Lieder. Darunter waren mit »Kornblumenblau« und »Man müsste noch mal zwanzig sein« zwei Titel, die zu den erfolgreichsten der deutschen Unterhaltungsmusik wurden. 1961 unternahmen Willy Schneider und Gerhard Jussenhoven sogar eine Gastspielreise in die USA. Außerdem begleitete der Komponist zwei Jahre lang die Sängerin Mimi Thoma auf ihrer Tournee durch Deutschland. Seine Heimatstadt Köln blieb jedoch der Mittelpunkt. Zusammen mit Jupp Schlösser schuf er auch nach dem Krieg eine große Zahl von Mundartliedern, die zum Alltag und den Ereignissen in Köln Stellung bezogen. So lud der Text »Sag ens Blotwoosch« die Zugewanderten, die »Imis«, ein, sich an die Kölner Gepflogenheiten anzupassen. Den Wiederaufbau des Rathausturmes begleiteten die beiden mit dem Lied »Dat Glockespill vum Rothuusturm«. Ab den 1960er Jahren komponierte er mehrere Musicals, darunter »Eau de Cologne«, »Sturm auf die Konstablerwache«, »Cyprienne oder Scheiden tut nicht weh« (nach Sardou und Najac), »Monsieur Malade« (nach Moliere), »Die deutschen Kleinstädter«, eine Kotzebue-Adaption, und »Good luck, Bill! oder Gut Holz, Wilhelm!«. Den größten Erfolg hatte »Cyprienne«, dessen Libretto Curth Flatow schrieb. 1966 im Kölner Theater am Dom uraufgeführt, wurde es auf über 100 Bühnen gespielt, teilweise mehrere Spielzeiten lang. 1992 kam das das Weihnachtsmärchen für Kinder »Befana und der Weihnachtsengel« auf die Bühne und in den letzten Jahren vor seinem Tod entstand die musikalische Kömödie »Venus auf Rädern«. Neben seiner Tätigkeit als Komponist gründete er seinen eigenen Verlag, die »Edition Capella«. Außerdem war er seit 1950 fünfzig Jahre lang in wechselnden Funktionen für die GEMA als juristischer Berater tätig und Der Zweite Weltkrieg bedeutete das Ende seiner juristischen Laufbahn, denn die Industrie- und Handelskammer gab es nach Kriegsende nicht mehr. Gerhard Jussenhoven wurde freischaffender Komponist. Damals schlug Hans Jonen ihm vor, die Musik zu einigen Karnevalsrevuen zu schreiben. Hans Jonen (1892-1958), von Beruf Lehrer, hatte auch Theaterwissenschaft studiert. Seit 1918 verfasste er Mundartstücke, die sehr erfolgreich waren. Er engagierte sich im Karneval als Redner und Liedautor und wurde ab 1927 freier Schriftsteller und Vortragskünstler. Beide brachten zusammen drei kölsche Revuen auf die Bühne: »Aat bliev 26 klaaf Kölner Köpfe Kölner Köpfe klaaf 27 Mit Willy Millowitsch … und mit Willy Schneider engagierte sich in verschiedenen Gremien. So war er Mitglied des Rundfunkrats des WDR, Landesvorsitzender des Deutschen Komponistenverbandes und Vorstands-Mitglied der Berliner Dramatiker-Union. Gerhard Jussenhoven wurde vielfach ausgezeichnet. So erhielt er 1981 die Goldene Nadel der Dramatiker Union, 1984 die Ostermann-Medaille in Gold und 1993 den Rheinlandtaler des Landschaftsverbands. Am 3. März 1995 verlieh Ministerpräsident Johannes Rau ihm den »Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen in Anerkennung besonderer Verdienste um das Land und seine Bevölkerung«, der Gerhard Jussenhoven sehr wichtig war. Im November 2002 bekam er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für sein Lebenswerk. Die Ehrung fand im Kölner Rathaus statt, wo er sich in das Goldene Buch eintrug. Zehn Jahre zuvor, am 22. Mai 1992, hatte ihm bereits die Akademie för uns kölsche Sproch ihre Große Ehrenmedaille für seine Verdienste um die Kölner Mundart verliehen. Die Kumede, das Mundarttheater des Heimatvereins Alt-Köln, widmete ihm anlässlich seines 80. Geburtstages das Stück »Ottekolong vum Aldermaat«. In höherem Alter wurde er zu seinen runden und halbrunden Geburtstagen mit Veranstaltungen im WDR und in der Philharmonie geehrt. Noch zu seinem 95. Geburtstag im Januar 2006 veranstalteten das Festkomitee des Kölner Karneval und der WDR dort eine Karnevalistische Matinee. Künstler wie Lotti Krekel, Ernst H. Hilbich, King Size Dick, die Bläck Fööss und der Kölner Männer-Gesang-Verein traten auf, begleitet vom WDR Rundfunkorchester unter der Leitung von Helmuth Froschauer. Nur wenige Monate später, am 13. Juli 2006, verstarb Gerhard Jussenhoven. Ihm zu Ehren wurde am 22. Juli 2006 ein Pontifikal-Requiem im Dom zu Köln gefeiert. Er wurde auf dem Friedhof Melaten beigesetzt. Ingeborg Nitt Literaturhinweise Hilgers, Heribert A.: »Gib acht auf den Jahrgang!« in: Mitteilungen des Heimatvereins Alt-Köln Nr. 81, Köln 1991 Louis, Reinold: Kölnischer Liederschatz, Greven Verlag Köln 1986 Louis, Reinold: Aufgebaut – rote Fingernägel krallen nach schwarzer Währung, marzellen verlag köln o. J. Schmidt, Gérard: Kölsche Stars, Wienand Verlag Köln 1992 Ziermann, Horst: wer ist wer: Gerhard Jussenhoven in: köln-Vierteljahrschrift für die Freunde der Stadt 2/89, hrsg. von der Stadt Köln, Köln 1989 28 klaaf Kölner Köpfe Esu kUss Do parat! Das kOlsche Karnevals-ABC P wie PIMOCK Der Jeck hat Spaß am Verkleiden, singt gerne kölsche Leedcher und trinkt auch gern ein Kölsch. Zugezogener FOT O: P RIS KA HÖF LICH K wie Kamelle un Knieskopp A wie Alaaf Kölle Alaaf bedeutet soviel wie »Köln über alles!« B wie Bützche, Bläck Fööss, Brings un Berliner Bützche nennt man Küsschen auf die Wange. Die Bläck Fööss, zu deutsch Barfußgänger, sind die kölschen Beatles. Brings ist der Name der kölschesten Rockband und Berliner kann man essen. C wie Colonia Die Römer nannten Köln Colonia Claudia Ara Agrippinensium. D wie Dreigestirn In Köln übernehmen Prinz, Bauer und Jungfrau das Regiment. Im Kölner Jungfrauenkostüm steckt ein Mann. E wie Elf In der christlichen Zahlenmystik steht die Zahl 11 für Maßlosigkeit, für das Brechen der zehn Gebote, ja für die Sünde schlechthin. 30 J wie Jeck klaaf Stadtkultur F wie Fastelovend, Fasteleer un Flönz Fastelovend sind die jecken Abende vor der Fastenzeit. Da kann man noch Flönz oder Blodwoosch also Blutwurst essen. G wie Gedeck Ein Kölsch, so heißt hier das Bier, und ein Korn H wie Hochburg oder Höhner Köln ist Karnevalshochburg. Hier wird 5 Tage lang gefeiert. Die Höhner, zu deutsch Hühner, sind die angesagtesten kölschen Liedermacher mit irischem Groove. I wie Insignien und Imi Sobald das Kölner Dreigestirn die Insignien in der Hand hält, hat es die Macht über das Narrenvolk. Der Prinz bekommt eine Pritsche (geht auf die Fruchtbarkeitsrute der Germanen zurück), der Bauer trägt die Schlüssel zur Stadt und die Jungfrau bekommt einen Spiegel in dem »Ihre Lieblichkeit« sich betrachten kann. Der Imi ist ein Zugezogener. »Kamelle, Kamelle«, rufen die Kölner beim Karnevalszug. Es werden aber nicht nur Sahnekaramellbonbons geschmissen, sondern auch Mäusespeck und Schlüsselanhänger. Wenn einer nichts wirft, bekommt er »Knieskopp« oder »Kniesbüggel«, also Geizhals, zu hören. Sch wie Schunkeln und Schäl Jecken haken sich an den Armen ein und wiegen sich sitzend oder stehend nach links und rechts. Schäl ist der der, der nicht mehr richtig sehen kann. T wie Tünnes Tünnes un Schäl sind Kunstfiguren. Der Tünnes ist eher der Dumme. L wie Leedcher V wie Verzäll Kölsche Lieder sind das A und O im Karneval. Viva Colonia! Köln wurde im 2. Weltkrieg in Schutt und Asche gelegt. Trotzdem wird die Stadt so besungen, als sei sie die schönste auf der Welt. Geschwätz. Verzäll nix, red kein dummes Zeug. Dat Verzällche ist aber etwas nettes. M wie MuUzemandeln Süßes Fastnachtsgebäck N wie Nubbel Eine Strohpuppe, die in Köln über Kneipeneingängen hängt. Auf den Nubbel werden alle Sünden und Fehltritte, die in der Narrenzeit begangen wurden, abgewälzt. Am Veilchensdienstag wird er verbrannt. O wie Öffnungszeiten Es herrscht Ausnahmezustand. Nicht alle Läden haben an Karneval geregelte Öffnungszeiten. Erledigungen müssen verschoben werden. W wie Wieverfastelovend Der Beginn des Straßenkarnevals. Es geht den Männern an den Kragen. Als Symbol der Entmachtung kürzen die wilden Weiber jede Krawatte, die ihren Weg kreuzt. X un Y gitt et nit em Kölsche Z wie ZoG In Köln verfolgen mehr als 1 Mio. Besucher den über sechs Kilometer langen Rosenmontagszug. 140 Tonnen Süßigkeiten und anderes Wurfmaterial wird kräftig geschmissen. »Dä Zog« dauert circa vier Stunden. 11.000 Teilnehmer marschieren mit. Nett sind aber auch die Schull- un Veedelszög sowie der Geisterzog, der Samstagnacht stattfindet. Nicht vergessen: Verkleiden und jede Menge Tüten mitbringen! Priska Höflich Stadtkultur klaaf 31 RODSEL HINWEIS: Umlaute werden so geschrieben ä, ö, ü, äu und ß bleibt so 1 25 6 19 13 2 9 4 14 17 21 13 11 24 20 7 14 3 22 6 3 8 18 2 4 9 10 11 5 7 10 15 8 12 12 5 1 23 16 LÖSUNGSWORT: WIE HEISS DAT OP KÖLSCH?: 1 bedeutender Karnevalsumzug 2 Wurfmaterial 3 typisches Karnevalskostüm 4 fünfte Jahreszeit 5 Ausruf der Freude im Karneval 6 wohlriechendes Wurfmaterial 7 Stadtsoldaten im Karneval 8 angenehmste Beschäftigung im Karneval 9 karnevalistisches Zubehör 10Symbol der Karnevalssünden 11Haupttätigkeit bei Karnevals sitzungen 12Beliebtes Gericht an den Karnevalstagen 13Tanz der Roten Funken 32 klaaf Rödsel 1 4wichtigstes Instrument im Karneval 15erster Karnevalstag 16Karnevalsruf einer ungeliebten Nachbarstadt 17Haartracht der Kölner Jungfrau 18Karnevalsgebäck 19geistlose Karnevalsrede 20viel Alkohol trinken 21laut und unschön singen 22Tätigkeit b. Tanz d. roten Funken 23traditionelles Gericht am Tag nach Karneval 24beliebtes Instrument bei Karnevalsliedern 25Tollitäten 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Senden Sie eine Postkarte mit dem Lösungswort bis Mo., 31. Januar 2011 an: Akademie för uns kölsche Sproch, Alice Herrwegen, Im Mediapark 7, 50670 Köln. Die Preise werden unter allen richtigen Einsendungen verlost. 1) Zwei Karten für den Klaaf em Mediapark am 29. März 2011 2) Eine CD »Mer liere Kölsch« 3) Ein Buch »Vum aale Kölle« Die drei Gewinner werden benachrichtigt und erhalten ihren Gewinn auf dem Postweg zugestellt. Eine Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich. Mitarbeiter und Seminarleiter der Akademie för uns kölsche Sproch sind von der Teilnahme ausgenommen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Personenbezogene Daten werden ausschließlich zum Zwecke der Abwicklung des Gewinnspiels verwendet und nicht an Dritte weitergegeben. Die Gewinner unseres letzten Preisrätsels sind: Elisabeth Kump: Zwei Karten für den Klaaf em Mediapark am 30.11.2010 | Marianne Schönfeld: Ein Buch »Livverlingche« | Arnim Förster: Ein Vokabeltrainer Kölsch | Das Lösungswort war »Chressdag« Rödsel klaaf 33 Zum Tod von Gaby Amm Kölsch! Kölsch, en Sproch, die nie vergeiht. Kölsch, wo uns et Hätz bei schleit. Kölsch, wie mir et got verstonn, Kölsch, wo de Gedanke gonn. Kölsch, uns Muttersproch vum Rhing, Kölsch, ens laut, dann höösch un fing. Kölsch, wat uns am Hätze litt. Kölsch, wo ärg vill Freud et gitt. Kölsch, et BeSS för Alt un Jung! Kölsch zergeiht uns op der Zung. Dieses Gedicht, das zu Beginn des Buches »Kölsche Sproch – un mer sin doheim« steht, beschreibt die Bedeutung, die die »kölsche Sproch« für Gaby Amm hatte. Sie berührte ihr Herz und beschäftigte den Verstand, mit ihr konnte sie Freud, Leid und Ärger ausdrücken, sie war ihre Muttersprache, ihre Heimat. Am 26. April 1929 in Köln-Sülz geboren, wuchs sie in Ehrenfeld und Zollstock auf. Sie besuchte die Schule an der Vorgebirgstraße, anschließend die Aufbauschule für Mädchen in der Spichernstraße. 1956 heiratete sie Rudolf Amm, bekam eine Tochter und zog nach Sülz in die Nähe der Nikolauskirche, wo sie bis zu ihrem Tod lebte. Ihre ersten Schreibversuche startete sie aus geselligen Anlässen. Die Aktivitäten ihres Mannes bei mehreren Vereinen boten ihr die Möglichkeit, Reimreden zu verschiedenen Vereinsanlässen zu verfassen, vorzutragen und in Programmheften zu veröffentlichen. Zu dieser Zeit nannte sie sich »Schlabberschnüss us Sülz«. Sie beließ es jedoch nicht bei diesen Gelegenheitsgedichten, sondern begann in den 1970er Jahren, ihre Inhalte zu erweitern, weg von aktuellen Motiven, die nur ein begrenztes Publikum ansprechen, hin zu Themen von allgemeinem, zeitlosem Interesse. Gleichzeitig feilte sie intensiv an Sprache und Form ihrer Texte. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: bereits 1981 erschien im Greven Verlag ihr erstes Buch »Minsche-Spill«. Menschen stehen im Mittelpunkt, und zwar die Menschen im zeitgenössischen Köln in ihrer ganzen Vielfalt. Das blieb auch in Zukunft so, wobei sie stets Autobiographisches anklingen ließ. Weitere Bücher folgten: »Fründe em Levve« (1989), »Kölsche Sproch – un mer sin doheim« (1993), »E Püngelche Freud« (1998). Im Laufe der Jahre erweiterte sie ihr literarisches Spektrum. Bereits 1980 wurde ihr Puppenspiel »Dä Haupgewenn« im HänneschenTheater unter Bernie Klinkenberg uraufgeführt. Zwei Jahre später gewann sie den zweiten Preis im Divertissementchen-Wettbewerb der »CäciliaWolkenburg« mit »Et Wunderkind«. 1984 schuf sie eine kölsche Version von Wilhelm Buschs »Max und Moritz«, die 1991 in einer überarbeiteten Fassung von Manfred Görlach in eine Anthologie aufgenommen wurde, die diesen Text in 21 deutschen Mundarten präsentierte. Ihr Interesse an Märchen führte zu zwei Publikationen, für die sie Werke der Brüder Grimm, von Richard von Volkmann-Leander und Ludwig Bechstein ins Kölsche übertragen hatte: »Et Föllhoon« (1986) und »… dann 34 klaaf Nachruf levven se noch hück« (mit Hörbuch) (2001). Auch an einem »Videobuch« war sie beteiligt: »Kölsch: Bes op de Knoche - Rümcher un Verzällcher - Et Beß vun kölsche Deechter«. Wichtig war ihr, Kindern die kölsche Sproch nahe zu bringen. 1979/80 gab sie Kölsch-Unterricht an einer Sülzer Grundschule. 1993 verfasste sie die Texte zu dem Klapp-Bilderbuch »Uns kölsche Orjenale«. Fünf Jahre später erschien »Et kölsche Kinderleederboch« mit einer Sammlung bekannter Lieder, zu denen Gaby Amm neue kölsche Texte geschrieben hat. 1999 veröffentlichte sie ihre Fassung der »Heinzemänncher zo Kölle«. »Gedanke un Spröch för et ganze Johr« lautet der Titel eines Büchleins mit bekannten Sprichwörtern und Zitaten, die Gaby Amm 2001 ins Kölsche übertragen hat. Zuletzt erschien 2003 ihr Buch »Us dem ahle Kölle - Sage un Legende«. Ihre Veröffentlichungen in Anthologien, Zeitschriften und Zeitungen sind zahllos. Sie wurde mehrfach geehrt. So erhielt sie 1980 den SchmitzOrden der Kölnischen Rundschau, 1989 die Ehrenmedaille der Akademie för uns kölsche Sproch, 1999 den KölnLiteraturPreis und 2001 Rheinlandtaler des Landschaftsverbandes Rheinland. Natürlich stand sie auch der Akademie för uns kölsche Sproch seit ihrer Gründung 1983 mit Rat und Tat auf vielfältige Weise zur Seite. Sie war im Kölsch-Tilefon zu hören, arbeitete bei Publikationen mit, moderierte Veranstaltungen und trug vor allem ihre Texte vor. Bei Musik un Klaaf em kölsche Salon war sie regelmäßig zu Gast, sie trat bei Kölle op Kölsch und beim Weinfest auf und begleitete unsere Veranstaltungsreihe zu den Partnerstädten Kölns mit eigens verfassten kölschen Texten. Vor allem aber übernahm sie die Leitung zweier Klaaf-Gruppen für Senioren. Seit 1987 betreute sie die »Kölsche Klaaf-Grupp« in Sülz und seit 1990 die »Kalker Klaaf-Grupp«. Sie trug eigene Texte und die kölscher Klassiker vor und unterstützte Schreibversuche der Teilnehmer. Wir werden sie und ihr unermüdliches Engagement für die kölsche Sproch vermissen. Ingeborg Nitt Nachruf klaaf 35 Die KOlsche Lieder-Sammlung Ein neues online-Angebot der Akademie för uns kölsche Sproch Wer singt das Lied »Op dem Maat stonn die Buure«? Wer hat den Text »Uns Tante Klara« geschrieben? Was bedeutet »Godd un Pott« im Lied »Echte Fründe« von de Höhner auf Deutsch? Wie heißt das alte Lied mit Lottchen und der Pferdebahn? Welcher Verlag verwaltet jetzt die Lieder von Karl Berbuer aus dem Berbuer-Musikverlag? Wie lautet der Text von »Am dude Jüdd«? Diese und viele ähnliche Fragen werden uns häufig gestellt, und auch wir können nicht alles aus der Lamäng beantworten. Natürlich kann man das Lied, die Band, den Autor usw. googeln und wird nach einiger Sucherei vielleicht zum Ziel gelangen. Die Akademie hat diese Informationen zu kölschen Liedern gebündelt und eine Lieder-Sammlung mit einer Suchmaske ins Netz gestellt. Dort können Sie die von Ihnen gesuchten Begriffe eingeben. Sie haben die Möglichkeit, den Liedtitel oder eine Textstelle anzugeben, den oder die Interpreten, Texter oder Komponisten, den Namen der CD oder LP, oder den Musikverlag. Außerdem sind viele der gesammelten Texte Kategorien zugeordnet, bspw. Weihnachten, Karneval, Hänneschen, Kölsche Originale uvm., falls Sie einmal Lieder zu einem bestimmten Thema zusammenstellen möchten. Nach erfolgreicher Suche werden Ihnen alle Texte, die das Suchmerkmal erfüllen, in einer Liste angezeigt. Sie können den gewünschten Text anklicken und sich alle Angaben zum Copyright ansehen – und natürlich den Text selbst. Aber nicht nur einmal, sondern gleich dreimal. Warum dreimal, fragen Sie sich? Ganz einfach: Sie finden den Text auf Kölsch und auf Deutsch. Ach, das wären dann nur zwei? Sie haben Recht, aber den kölschen Text präsentieren wir Ihnen in zwei Schreibweisen, einmal in der des Autors bzw. der Autoren, wobei es selten zwei Autoren gibt, die dieselbe Schreibweise verwenden. Und genau deshalb bieten wir Ihnen jeden Text auch noch in der einheitlichen kölschen Schreibweise der Akademie för uns kölsche Sproch an, die hier erarbeitet wurde und in den Seminaren vermittelt wird. In das Suchfeld können Sie den Liedtitel oder die Textstelle in der Originalschreibweise der Autoren oder in der Schreibweise der Akademie oder auch in Deutsch eingeben. Die komplette Datenbank in allen Schreibweisen wird für Sie durchsucht. 36 klaaf Stadtkultur Stadtkultur klaaf 37 Die Akademie geht mit einem Bestand von ca. 1.250 Titeln aus mehreren Jahrhunderten online. Die ältesten stammen nachweislich aus dem 17. Jh. – vermutlich sind noch ältere darunter, die mündlich überliefert sind -, aber auch brandneue Texte aus der aktuellen Session von Bands wie den Bläck Fööss, den Paveiern, den Räubern, de Boore oder den Funky Marys sind dabei. Lieder, die Sie nicht in unserer Lieder-Sammlung finden, sind entweder noch nicht erfasst oder vom jeweiligen Verlag bisher nicht freigegeben worden. Bei einigen Musikverlagen hoffen wir noch auf die Zusage, damit wir die Texte, an denen sie das Copyright besitzen, aufnehmen können. Das betrifft leider etwa drei Viertel aller Bläck Fööss-Lieder. Damit auch die Interpreten, Texter, Komponisten und Musikverlage einen Nutzen davon haben, geben wir bei jedem Lied an, wo man es sich kostenpflichtig downloaden kann – sofern wir über diese Angaben verfügen. Dies ist erst der Start der Lieder-Sammlung, die in diesem Jahr und in der Zukunft mit neuen und alten Liedern ausgebaut wird. Hierbei sind wir auch auf die Mithilfe der Interpreten, der Texter und der Musikverlage angewiesen. Vielleicht kennen Sie noch weitere alte kölsche Liedtexte oder besitzen alte Liederhefte oder -bücher, die es in unserer Bibliothek noch nicht gibt. Wenn Sie uns diese Texte in Kopie oder auch leihweise im Original zur Verfügung stellen können, würden wir sie gern in die Lieder-Sammlung aufnehmen. Wenden Sie sich bitte an Christa Bhatt [email protected] oder Tel. (0221) 88895-204. Um die obigen Fragen zu beantworten: »Op dem Maat« singen die Räuber, »Uns Tante Klara« hat Hans Knipp geschrieben, »Godd un Pott« bedeutet »zusammengehören, eng befreundet sein« und wurde wegen des Reims gebildet (vgl. »aus die Maus«), das Lied mit Lottchen und der Pferdebahn ist das »Fiaker-Leed«, der Karl Berbuer-Musikverlag gehört jetzt zu »Melodie der Welt – J. Michel GmbH & Co. KG« in Frankfurt und den Text von »Am dude Jüdd« suchen Sie sich am besten auf unserer Homepage www.koelsch-akademie.de unter »Kölsche Lieder-Sammlung« raus. Christa Bhatt Hinweise zum Urheberrecht Rechtsanwalt Thomas Kipp rät im Zusammenhang mit der Bereitstellung der Kölschen Liedersammlung Möchte man den von jemand anderem geschriebenen Text oder Noten öffentlich aufführen, auf CD aufnehmen oder sonst wie verbreiten, so ist eine vorherige Genehmigung des Autors bzw. Rechteinhabers einzuholen. Es ist dabei insbesondere der Irrtum vieler Menschen auszuräumen, dass Texte, die in Büchern veröffentlicht wurden, für jedwede Nutzung – also auch zum Vortrag bei Lesungen oder Konzerten – frei verfügbar wären. Der Käufer eines Buches oder von Notenblättern erwirbt in der Regel nur das Recht, den Inhalt privat zu nutzen. Hierzu zählt nicht die öffentliche Aufführung oder dessen Vervielfältigung und Verbreitung durch einen Tonträger oder via Internet. 38 klaaf Stadtkultur Stadtkultur klaaf 39 Rare tAtcher us dem BOcher schaaf Frederike Müller stellt in diesem Heft drei aktuelle Bücher zum Thema »Karneval« vor: Carl Dietmar, Marcus Leifeld Alaaf und Heil Hitler – Karneval im Dritten Reich F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München 2010 ISBN: 978-3-7766-2630-8 Köln im Karneval ist Köln im Ausnahmezustand. Was wäre Köln ohne die berühmte fünfte Jahreszeit? Die Nationalsozialisten erkannten früh, welche Wirkung der Karneval auf die Massen hat, und haben sich sein politisches Potential zunutze gemacht. Die Autoren gehen zunächst auf die Geschichte des Karnevals ein. Das Buch fängt bei den Preußen an, beschreibt die Zeit des Kaiserreichs, besucht die Weimarer Republik, erzählt von Tief- und Höhepunkten und schließlich vom Aufstieg der Nationalsozialisten, wie sie sich den Karneval einverleibt haben. Es gibt zwar viele Bücher über den Nationalsozialismus, aber nur wenige schenken dem Karneval in dieser Zeit überhaupt Aufmerksamkeit. Das Cover ist ansprechend gestaltet, sodass Interesse am Thema geweckt wird. Es wird deutlich: Hier wird Licht in eine dunkle Zeit gebracht! Erwähnenswert ist, dass nicht nur der Karneval in Köln betrachtet wird, sondern auch der Fasching in anderen Städten wie München, Mainz oder Nürnberg. Ein besonderes Thema sind stets die Ausschlüsse der Juden oder Schließungen der jüdischen Karnevalsgesellschaften, die nicht selten mit Verhaftungen einher gingen. Auch die allgemeine Propaganda wird immer wieder 40 klaaf Köln literarisch aufgegriffen. Das Buch ist ziemlich schonungslos formuliert, und auch wer nicht zarteren Gemüts ist, sollte gewappnet an diese Lektüre gehen. Es wird nichts schön geredet oder zensiert dargestellt, und beim Lesen wird einem bewusst, wie braun und gleichgeschaltet Köln wirklich war, entgegen vieler Erzählungen. Die Bilder sind relativ zahlreich, aber sehr sorgfältig ausgewählt. Sie zeigen die Stimmung von damals und oftmals Karnevalswagen aus dem Rosenmontagszug mit faschistischen Sprüchen. Wer sich die Bilder mit diesen Sprüchen näher anschaut, muss kräftig schlucken, zumal man bedenken muss, dass die Menschen zu der Zeit so gleichgeschaltet waren, dass sie darüber lachen konnten. Man kann es nicht in einem durch lesen, denn auch für Leser, die sich bereits mit dem Nationalsozialismus befasst haben, ist dies harte Kost. Dieses Buch lässt einen nachdenklich zurück. Wolfgang Herborn Die Geschichte der Kölner Fastnacht von den Anfängen bis 1600 Georg Olms Verlag, Hildesheim, Zürich, New York 2009 ISBN: 978-3-487-14209-8 Für die meisten beginnt die Geschichte des Karnevals 1823 mit dem ersten vom »Festordnenden Comité« organisierten Rosenmontagszug. Wolfgang Herborn geht weiter zurück, bis zu den Anfängen der Fastnacht im Mittelalter. Er stellt zuerst die verschiedenen Ansichten von Historikern vor. Im dritten Kapitel greift der Autor die ersten Spuren von Fastnachtsfeiern im Rheinland auf, die auf belegbaren Quellen basieren. Das Buch ist nicht bebildert und ausführlich geschrieben, also vor allem für den Leser geeignet, der es genauer wissen will und sich auf einen sorgfältig recherchierten Hintergrund verlassen möchte. Der Autor ist ein anerkannter Historiker und auf die mittelalterliche und frühneuzeitliche Geschichte Kölns spezialisiert. Die ersten, wenn auch rar gesäten Quellen zur Kölner Karnevalsgeschichte finden sich im 14. Jahrhundert. In diesem Zusammenhang erläutert der Autor auch die Rolle der patrizischen Familien. Dem etwas trockenen Inhalt wird durch die tagebuchartige Weinsbergchronik einer Köln literarisch klaaf 41 Kölner Familie Leben eingehaucht. Gleichzeitig werden alte Legenden und falsche Vorstellungen untersucht. Diese Ausführungen sind spannend zu lesen und für einen geschichtsinteressierten Leser sehr interessant. Dies ist nur ein Vorgeschmack auf das sehr ausführliche, im Din A4Format veröffentlichte Buch. Der Autor macht es einem leicht und liefert die Quellenangaben direkt mit zum Text. Das gestaltet das Lesen etwas flüssiger und untermauert die Ausführungen. Ein Muss für jeden geschichtsinteressierten Karnevalsfan. Auch wer sich für die Kölner Geschichte allgemein begeistert, kann noch einiges über seine Stadt lernen, da das Buch auch die Zusammenhänge zwischen Kölner Politik und der Entwicklung des Karnevals aufdeckt. Georg Bungarten, Nadja Fernandes, Manfred Linke, Petra Metzger (Hrsg.) Karneval instandbesetzt? Eine kritische Hommage – 25 Jahre Stunksitzung Edition Kulturidee, Köln 2009 ISBN: 978-3-00-029202-6 Reich bebildert und rasant geschrieben, so präsentiert sich dieses Buch über den alternativen Karneval. Es beginnt mit den Anfängen des »anderen« Karnevals in Köln, mit Franz Raveaux im frühen 19. Jahrhundert und mit den Kölner Künstlern in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Die Entstehung der Stunksitzung in den 80er Jahren wird beschrieben, gewürzt mit Bildern aus der Zeit und alten Texten. Die Stimmung wird durch kurze Aussagen von offiziellen und alternativen Karnevalisten heraufbeschworen und bringt auch beim Lesen des Buchs zum lachen. Der Humor ist natürlich der gleiche, für den auch die Sitzungen bekannt sind: provokativ und erfrischend anders. Ganz wichtig für die heutige Stunksitzung ist das Kapitel »Schunkeln für die Weltrevolution«, das sich mit der Entwicklung von einer alternativen Show zu einem alternativen, aber professionellen Business beschäftigt. Das Jubiläumsbuch ist großformatig und etwas schwerer, aber doch gut zu handhaben. Das lässt viel Platz für Abbildungen und Anekdoten aus den verschiedenen Jahren. Auszüge aus Liedtexten oder Ansprachen begleiten die Aussagen der Karnevalisten. Positiv zu werten ist außerdem, dass auch die negativen Aspekte der Stunksitzung und ihrer Entwicklung zu einer professionellen Bühnenshow angesprochen werden. Die Akteure loben sich nicht nur selber, sondern gehen auch selbstkritisch mit ihren Ideen und Sessionen um. Das macht dieses Buch absolut lesenswert und spannend für jeden. Dabei ist es nicht wichtig, ob man selber schon einmal eine Stunksitzung gesehen hat, oder ob man ein Neuling auf diesem Gebiet ist. Die Stimmung ist immer mitreißend und macht das Buch zu einem absoluten Muss. Frederike Müller 42 klaaf Köln literarisch KLAAF Bestsellerliste In dieser Rubrik präsentieren wir Ihnen regemäßig die Top 10 der beliebtesten Bücher zum Thema Köln, jeweils ausgesucht von einer der großen Kölner Buchhandlungen. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 111 Orte im Kölner Umland, die man gesehen haben muSS Bernd Imgrund, Emons Verlag Kölsche Interpretation lateinischer Zitate Dr. Wolfgang Bonn Mittelalterliche Kirchen in Köln Richard W. Gassen, Imhof/ Petersberg Verlag Der Friedhof Melaten in Köln M.Werling/ M.Vogt-Werling, Greven Verlag Köln in einem eisernen Zeitalter, 1610 –1686 Hans-Wolfgang Bergerhausen, Greven Verlag Botterkrem un Bunnekaffee Margareta Schumacher, Greven Verlag Mittelalter in Köln Werner Schäfke/Marcus Trier, Emons Verlag Kölner Kreuzigung Stefan Keller, Gmeiner Verlag Der Affe zu Köln – Oder: Petermanns Rache Walter Filz, Greven Verlag Vum aale Kölle R.Renné/H.J.Jansen/H.Binkowski, Bachem Verlag Wir bedanken uns bei der Köselschen Buchhandlung für die Informationen und Statistiken zur Erstellung dieser Liste. Köln literarisch klaaf 43 Die Rubrik »Kölsche Köch« stellt in jeder Ausgabe Rezepte vor, die in die entsprechende Jahreszeit passen und beschreibt Hintergründe oder Besonderheiten der eingesetzten Produkte. »Soore Kappes, decke Bunne un jet Schlot« wäre heute wohl die häufigste Antwort auf die Frage, was unsere Kölner Vorfahren so alles an Gemüse gegessen haben. Aber damit würden wir ihnen Unrecht tun: Gemüse war zwar in der Regel nur eine Beilage oder wurde zu Suppe verarbeitet, aber die Vielfalt war doch erheblich größer. Bereits zur Zeit der Römer baute man hier u. a. Möhren, Sellerie, Feldsalat, Kohl und Portulak sowie »siser«, Rüben und Rettiche an. Auch Zwiebeln, wilder Salat, Lauch, Porree, grüner Salat, Kürbis, Erbsen, Wirsing, Weiß- und Rotkohl, Pastinaken und Mangold wurden nachweislich im Mittelalter auf dem »Alten Markt« gehandelt. Ab dem 18., insbesondere aber im 19. Jahrhundert, erweiterte sich das Angebot um Cichorien, Spinat, Kariofiol (Blumenkohl), Kellerrüben (Kohlrabi), Schmalzbohnen, Löwenzahn, Kohlrüben, Bundsalat, Spargelkohl (Brokkoli) und Spargel. Aber noch etliche weitere Gemüsesorten bereicherten nun den Speiseplan der Kölner. Wer nicht über einen eigenen kleinen Garten verfügte und das eine oder andere selbst anbaute, konnte sich viele dieser Gemüsearten allerdings nur leisten, wenn er entsprechend wohlhabend war. Gemüse, soweit es importiert werden musste, war teuer. Der Blumenkohl oder Carviol, wie er früher auch genannt wurde, gehört zu den feinsten und schmackhaftesten Gemüsesorten, die wir kennen. Den Kölner Kappesbauern des Mittelalters war dieser Kohl noch nicht bekannt. Diese »junge« Pflanze ist in Europa etwa seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Zuerst brachten die Venetianer die Samen dieses aus dem gewöhnlichen Blattkohl gezüchteten Blumenkohls aus der Levante (Syrien, Ägypten, Zypern) nach Italien. Die Franzosen waren es aber dann, die den Blumenkohl unter Ludwig dem XIV., der für seine besondere Vorliebe für Gemüse bekannt war, angebaut und weiter entwickelt haben. Im Rheinland und in Köln wurde dieses Gemüse erst um das Ende des 17. Jahrhunderts bekannt. 44 klaaf Kölsche Köch istoc kp hoto.c om / Jo e G ou gh De KOlsche KOch Karfiol Gebacke met soorem Rohm (Gebackener Blumenkohl mit saurer Sahne) 1 ganzer Blumenkohl 0,1 Liter saure Sahne 2 Eigelb 150 g Hartkäse (Parmesan und/oder Emmentaler) 100 g Butter Pfeffer Salz Muskatnuss (Evtl. 1 EL Semmelbrösel) Aus »Der Kölsche Rezepte-Kalender 2010« von stückkölle, www.stueckkoelle.de Das Grün vom Blumenkohl abschneiden, dann den Kohl in die einzelnen Röschen zerlegen. In einem großen Topf 3 – 4 Liter gut gesalzenes Wasser zum Kochen bringen und die Röschen darin etwa 10 –12 Minuten kochen lassen, bis sie gar, aber nicht zu weich sind. Anschließend den Kohl mit kaltem Wasser abschrecken und in einem Sieb abtropfen lassen. Die Röschen werden dann mit den Stängeln nach unten in eine Auflaufform geschichtet. Die saure Sahne mit dem Eigelb gut verquirlen und mit Pfeffer, Salz und Muskatnuss würzen. Den Käse fein reiben und etwa 2/3 davon unter die saure Sahne mischen. Die Butter in einem kleinen Topf schmelzen lassen und die Hälfte davon über den Blumenkohl verteilen. Anschließend die Sauce über die Röschen geben, den Rest des Käses darüber streuen und zum Abschluss mit dem Rest der Butter beträufeln. Wer gerne eine festere Kruste haben möchte, kann mit dem Käse auch noch einen Esslöffel Semmelbrösel darüber streuen. Den Blumenkohl im Backofen bei etwa 180° Oberhitze rund eine Viertelstunde garen und anschließend unter dem Grill leicht bräunen. Dieses Gericht kann als Beilage zu einem gebratenen Kalbs- oder Schweinekotelett, Bratwurst oder Frikadellen gegessen werden oder aber auch als Mahlzeit für sich. Thomas Coenen Kölsche Köch klaaf 45 DE » GRANDE CUISINE « AM RHING Kleines kOlschE-KOch-Lexikon Es waren sicher nicht die französischen Revolutionstruppen, die am 6. Oktober 1794 kampflos in Köln einzogen und in etwa 20 Jahren das Leben der Stadt umkrempelten, die als kulinarische Botschafter die Höhenflüge der »Grande Cuisine« in der Welt verbreiteten. Obwohl der französische Adel, der für die Entwicklung der neuen feinen Küche ausschlaggebend war, zu dieser Zeit keine großen Pionierleistungen mehr erbringen konnte, setzten sich manche Entwicklungen, unbeeindruckt von den politischen Ereignissen, auch in ferneren Gebieten hin und wieder durch. So orientierten sich gerade die gebildeten Bürger der Stadt an den Essund Tischgewohnheiten der französischen Oberklasse. Gerade am Blumenkohl können wir diesen Einfluss festmachen. Im Gegensatz zu den vielen einheimischen Gemüsearten wurde der Blumenkohl nach französischem Vorbild in den Küchen nicht zu einem Mus oder Brei verkocht, sondern häufig im Ganzen oder in Röschen zubereitet. So ist gerade bei diesem Gemüse eine Änderung des Küchenstils feststellbar. Der Blumenkohl taucht in der historischen kölnischen Küche als eines der ersten Gemüse auf, das als Gratin, gebacken oder überbacken und mit verschiedenen Saucen bereitet wurde. Als übliche Saucenbasis kannte man vor etwa 200 Jahren vor allem die aus Butter und Mehl hergestellte Mehlschwitze, die mit einer guten Fleischbrühe aufgegossen und anschließend mit Eidottern gebunden und mit Sahne verfeinert wurde. Neben Pfeffer und Salz würzte man üblicherweise noch mit Muskatnuss oder -blüte sowie etwas Zitronensaft. Da bei den damals fehlenden Kühlmöglichkeiten die süße Sahne schon mal nach kurzer Zeit die Seite wechselte, verfeinerte man viele Gerichte mit saurer Sahne, dem Vorläufer der Crème fraîche. Aufgrund der damaligen Küchentechnik und der zur Verfügung stehenden Herde gehörte die Zubereitung von Speisen im Ofen zu den typischen Methoden. Die mit Käse und Butter überbackenen Gerichte wurden zum Abschluss mangels eines Grills mit einer glühenden Schaufel gebräunt. Botter. Butter. Von den Bauern der Kölner Bauerbänken hergestellt und auf dem Buttermarkt, in Rhabarberblättern eingewickelt, angeboten. Im Mittelalter wurde die Butter aber auch von den Kölner Kaufleuten überwiegend aus den Niederlanden eingeführt. Butter war zumeist Fastenspeise und sehr teuer, sodass man sie sich nur zu besonderen Anlässen gönnte. Mit Butter ging man sparsam um und der Volksmund schätzte sie um 1880 noch sehr hoch: »Wer Kies un Botter zesamme op et Brut deit, dä muß zwei eige Hüser han!« Thomas Coenen 46 klaaf Kölsche Köch DöppeGemös. Gemüse im Topf. In einem Steinguttopf eingemachtes Gemüse wie Kraut (Sauerkraut), grüne Bohnen oder Rübstielchen (Stielmus). Karfiol (auch Carviol, Kariofiol). Blumenkohl. Vom ital. Cavolfiore »Kornblume«, aus cavolo = Kohl und fiore = Blume. Heute noch in Süddeutschland und Österreich bekannte Bezeichnung für Blumenkohl. Kollerav. Kellerrübe, Kohlrabi. Eine Abart des Kohls. Wenn der Kohlrabi jung ist, können sowohl die Knollen als auch die Blätter verzehrt werden. Es gibt weißen, grünen, blauen und roten Kohlrabi. Die zartesten und schmackhaftesten sind die großen, späten blauen Riesenkohlrabi. Siser. Rapunzelrübe oder Zuckerwurzel. Was genau unter diesem Gemüse zu verstehen war, bleibt unklar. »siser« wurde zur Zeit der Römer im 2./3.Jahrhundert im Kölner Raum angebaut. Tiberius schätzte sie, er ließ sie jährlich von Germanien nach Rom kommen, wo sie in Mode war. In jeder Ausgabe möchten wir Ihnen einige Begriffe aus der kölnischen Küche bzw. der »Kölschen Köch« vorstellen. Hier sind Sie gefragt! Gestalten Sie diese Rubrik durch Ihr Wissen mit und senden Sie uns Ihre Begriffe aus der kölnischen Küche. Wenn Sie die entsprechende Erklärung gleich mitliefern können, umso besser, wenn nicht, werden wir uns um die »Übersetzung« kümmern. Ihre Zuschrift richten Sie bitte an: Akademie för uns kölsche Sproch, Ingeborg Nitt, Im Mediapark 7, 50670 Köln, [email protected] Kölsche Köch klaaf 47 KLAAF IM MEDIAPARK Zwei Veranstaltungen aus der Reihe »Klaaf em Mediapark« möchten wir Ihnen ans Herz legen. FO T O : P RI VAT Dabei handelt es sich jedoch nicht um kölsche Übersetzungen der Originale, sondern er hat eigene Ideen zusammengetragen und nimmt das Publikum mit auf eine Rundreise durch die Stadt und »et kölsche Gemöd«. Er singt von bekannten Sehenswürdigkeiten, aber auch von Träumen, Gedanken und Befindlichkeiten, mal heiter, mal besinnlich, auch ironisch, aber immer mit viel Liebe für die Vaterstadt und »ech kölsch«. Wolfgang Semrau hat schon mehrfach bei uns gelesen und ist vielen besonders als langjähriges Mitglied der Kumede, des Mundarttheaters des Heimatvereins Alt-Köln bekannt. Er wirkt dort mit als Schauspieler, Regisseur und Autor und ist seit 2010 der Spielleiter. Wir freuen uns ihn in einer neuen Rolle zu erleben. Wolfgang Semrau 48 klaaf Stadtkultur FOT OS: P R IVAT Am Dienstag, den 18. Januar, stellt Wolfgang Semrau sein erstes eigenes Programm vor. Unter dem Titel »Loor, ich ben do!« präsentiert er bekannte Musicalmelodien, zu denen er kölsche Texte verfasst hat. Margareta Schumacher Hermann Hertling Werner Lichtenberg Am Dienstag, den 29. März laden Margareta Schumacher, Hermann Hertling und Werner Lichtenberg zu »Botterkrem un Bunnekaffe« ein. So lautet nicht nur der Titel unseres Klaafs, sondern auch der des neuen Buchs von Margareta Schumacher, das im Herbst 2010 im Greven Verlag erschienen ist. In 19 Geschichten beschreibt die Autorin das Leben in einem Kölner Viertel zur Zeit des Wirtschaftswunders. Sie lässt den Leser und den Zuhörer an großen und kleinen Ereignissen der 1950er Jahre teilhaben. Es ist nach »Kölsche Lück un Hellije« und »Maisbrut un Muckefuck« das dritte Mundartbuch von Margareta Schumacher, deren literarisches Motto treffenderweise »Geschichten zur Stadtgeschichte Kölns« lautet. Einige Texte zeitgenössischer Autoren ergänzen ihren Vortrag. Dabei wird sie von Hermann Hertling unterstützt, der seit 1950 bereits auf der Bühne steht, zunächst als Mitglied der Laienspielschar von St. Engelbert in KölnRiehl, die sich zehn Jahre später als Kumede dem Heimatverein Alt-Köln anschloss. Er engagiert sich nicht nur als Mundartschauspieler, sondern auch als Autor und Regisseur und war von 1984 bis 2010 ihr Spielleiter. Wer regelmäßig den »Klaaf em Mediapark« besucht, weiß, dass er häufig unsere Lesungen mitgestaltet und große Begeisterung beim Publikum auslöst. Den musikalischen Teil des Abends übernimmt Werner Lichtenberg. Seit über 25 Jahren ist er mit Orgel oder Quetschebüggel unterwegs. Da wurde es höchste Zeit, dass er auch einmal beim »Klaaf em Mediapark« dabei ist. Sein Repertoire reicht von Ostermann über Berbuer, Steingass bis zu den Bläck Fööss. Uns präsentiert er passend zum Thema einige kölsche Lieder aus den 1950er Jahren. Er ist jedoch nicht nur Musiker, sondern auch Tänzer, und zwar im »Dellbröcker Boore Schnäuzer Ballett«. Achten Sie also bei der nächsten Karnevalssitzung besonders auf diese Herren! Alle Veranstaltungen finden wie gewohnt statt im Saal, Im Mediapark 7, und beginnen um 19.30 Uhr. Nähere Informationen auch im Terminteil. Ingeborg Nitt Stadtkultur klaaf 49 Kölsche Leedcher & Verzällcher als CD und Download TERMINE Der Dabbelju Verlag ist einer der größten Anbieter kölscher CDs und Hörbücher. Neben aktuellen Karnevals-Schlagern nden Sie unter www.megajeck.de u.a. kölsche Kinderlieder, sowie viele Hörbücher in kölscher Mundart. Alle Artikel erhalten Sie selbstverständlich auch im gut sortierten Fachhandel. JANUAR BIS MÄRZ ’10 Di 4.1.,17.00 Uhr »Weihnachtszick kütt eran« – Mit kölschen Texten zu Brauchtum und Krippen Treffpunkt: St. Maria in Lyskirchen, An Lyskirchen 12 Der Rundgang führt in das weihnachtliche Brauchtum ein, das ursprünglich am 11. November (St. Martin) begann und zahlreiche Festtage kannte. Danach Krippengang zur Innenstadt. Veranstalter: AntoniterCityTours, Infos unter www.antonitercitytours.de, Tel.: (0221) 92 58 46 14, Teilnahmegebühr: 8 E / 6 E. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich Jetzt Tribünen-Karte für den Rosenmontagszug sichern! Ab 39,90 Euro. Kartenvorverkauf des Festkomitees: Tel: +49 (0)221 574 00-25 Mo. bis Fr., 8 bis 13 Uhr [email protected] FOTO: Jutta Mü ller „Sitzplätze mit guter Aussicht gibt’s auch bequemer.“ FOTO: but s chei dt www.megajeck.de Wir starten in St. Maria in der Kupfergasse (Schwarze Muttergottes), wo eine detailreiche Krippenlandschaft mit Wachsfiguren aus dem 19. Jh. aufgebaut ist. Eine schlichte Krippe mit wenigen Figuren findet sich dagegen in St. Kolumba. Danach besichtigen wir die Krippenlandschaft in der Minoritenkirche und erfahren, warum Adolf Kolping darin verewigt wurde. Zum Abschluss besuchen wir die zwei Krippen von St. Andreas. | Leitung: Hilde Lunkwitz | Anmeldung unter (0221) 7 39 29 95 erforderlich. | Kosten: 7 E Sa 8.1., 20.30 Uhr Hanjo Butscheidt: Leeder Ort: K 41, Köln-Sülz, De-Noël-Platz1 Do 6.1., 13.30 Uhr Kölscher Kreppchesgang Aus der Reihe »Töurcher en Kölle un drömeröm« der Akademie för uns kölsche Sproch/SK Stiftung Kultur Treffpunkt im Vorhof von St. Maria in der Kupfergasse Veranstaltungen Akademie Kölsche Lieder in der Tradition der Barden und Liedermacher: Die Bandbreite vom schunkelseligen Loblied auf den, der das Bett erfunden hat, bis zum rockigen »Do bes dä, dä do vermess« als Aufforderung zur Selbsthilfe ist groß, genau wie Hanjo Butscheidts Erfahrung. Eintritt frei! Termine klaaf 51 FO T O : D e c ke T r umm Wolfgang Oelsner: »Fastelovend, wiesu eijentlich?« Ort: Belgisches Haus, Cäcilienstraße, Nähe Neumarkt, Der weithin bekannte Experte für den Karneval, Wolfgang Oelsner, wird erklärt in seinem Vortrag, wo die Wurzeln unseres Volksfestes liegen. Veranstalter: Heimatverein Alt-Köln. | Eintritt frei! (freiw. Spende zur Kostendeckung) Weitere Infos unter www.heimatverein-alt-koeln.de Sa. 15.1., Beginn 20.00 Uhr (Einlass 19.00 Uhr) Fr 14.1., 15.30 Uhr Decke Trumm spielt, um mit den Gästen gemeinsam zu singen und sie zu Freunden der Band und der eigenen Stücke zu machen. Mittlerweile sind die Coversongs aus dem Programm geflogen und Decke Trumm kann mit eignen Texten und frischen Songideen ein abwechslungsreiches Programm bieten. Infos: Tel.: (0221) 23 12 48, www. blue-shell.de, www.decketrumm.de Ort: Dr. Ernst Schwering-Haus, Köln-Sülz, Blankenheimer Str. 51 Us vollem Hätze weed met Franz Reichert jesunge, am Engk kummen noch kölsche Mädcher un Junge. Als Pänz vun Gereon sin se bestens bekannt, do laach et Hätz vum Ühm un der Tant. Huh loße mer levve dä kölsche Klaaf. Dreimol Kölle, Dreimol Kölle Alaaf! Veranstalter: Kölsch-Forum Sülz | Anmeldung und weitere Infos bei Roswitha Cöln, Tel. (0221) 24 2270 und per E-Mail: [email protected] Di 18.1., 19.30 Uhr Der Melatenfriedhof – Prominentenspaziergang Treffpunkt: Melatenfriedhof, Eingang Piusstraße Auf Melaten spiegelt sich in ihr die Vergangenheit der Stadt Köln. Aber auch andere Aspekte kommen bei 52 klaaf Termine Veranstaltungen Akademie Gerd Köster & Frank Hocker: »Cash zo Äsch« Bei »Cash zo Äsch«, dem fünften kölschen Bühnenprogramm von Gerd Köster und Frank Hocker, geht es nicht nur um Geld, sondern auch um ähnlich seltsame Dinge wie mutierte Regentropfen, gestresste Sicherheitsfachkräfte und die Vision von einem Musiker – Altersheim. Karten erhältlich bei allen bekannten VVK-Stellen & bei KVS-Tickets! Weitere Infos unter (0221) 420 04 05 oder www.kultus-koeln.de Ort: Blue Shell, Luxemburger Straße 32, 50674 Köln So 16.1., 11.00 Uhr Sa 22.1., 20.00 Uhr Ort: Brunosaal, Klettenberggürtel 65, 50939 Köln FOTO: P RI VAT präsenteeren Volker Gröbe und Helga Alfuß för et kölsche Hätz Neujahrskonzert im Blue Shell mit The DetroidRocks, Interstate Party und Mad Squirrels FOTO: Ti mo Belger , An tonit erC ity Tours Rümcher, Verzällcher voll Humor un met Wetz Decke Trumm FO T O : sc hön h au s e r promot io n dem Spaziergang über den Friedhof zur Sprache: Die Entstehung und Bedeutung des Leprosenhauses und der Millionenallee, Grabsymbolik und Grabstätten Kölner Prominenter und der Umgang mit den Themen Tod und Trauer in Kirche und Gesellschaft. Veranstalter: AntoniterCityTours, Infos unter www.antonitercitytours. de, Tel.: (0221) 92 58 46 14, Teilnahmegebühr: 8E / 6E Anmeldung ist nicht erforderlich Mo 10.1., Beginn 18.00 Uhr, Einlass 17.00 Uhr »Loor, ich ben do!« Kölsche Musicalmelodien von und mit Wolfgang Semrau. Aus der Reihe »Klaaf em Mediapark« der Akademie för uns kölsche Sproch/SK Stiftung Kultur Ort: SK Stiftung Kultur, Saal, Im Mediapark 7, 1. OG Eine Rundreise durch die Stadt und »et kölsche Gemöd« möchte Wolfgang Semrau, bekannt durch das Kumede-Theater, mit uns unternehmen. Er hat kölsche Liedtexte auf bekannte Musicalmelodien verfasst und präsentiert somit sein erstes eigenes Programm. Wir freuen uns auf diese Uraufführung! | Eintritt: 7E Mo 31.1., 14.00 Uhr Stifter und Stiftungen: Dom und St. Kunibert Treffpunkt: DOMFORUM, Domkloster 3, 50667 Köln Den Persönlichkeiten und Motiven von Kölner Stiftern und Stiftungen der vergangenen Jahrhunderte geht diese neue Reihe von Führungen nach: Neben dem Wunsch, etwas für das eigene Seelenheil zu tun, dienten Stiftungen nicht selten auch der politischen Repräsentation. | Veranstalter: Katholisches Bildungswerk Köln e.V. und DOMFORUM | Mehr Infos und Anmeldung unter www.domforum.de und Tel.: (0221) 92 58 47-30| Teilnahmegebühr: 7E / 5E Termine klaaf 53 Die Antoniterkirche – von Antonius zu Barlachs Schwebenden Mehr Infos und Anmeldung unter www.domforum.de und Tel.: (0221) 92 58 47-30| Teilnahmegebühr: 7E /5E zzgl. Museumseintritt! Treffpunkt: Antoniterkirche, Schildergasse 57 Samstag, 19.2., 20.00 Uhr Neben der Geschichte der ehemaligen Klosteranlage des Antoniterordens und des von Ernst Barlach gestalteten Schwebenden wird von der heutigen Bedeutung der Citykirche für die Stadt berichtet. Nach der Führung besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an der 10-Minuten-Andacht (18 Uhr). Veranstalter: AntoniterCityTours, Infos unter www.antonitercitytours.de, Tel.: (0221) 92 58 46 14, Teilnahmegebühr: 6 E /4 E . Ort: Brunosaal der Kath. Pfarrgemeine St. Bruno, Klettenberggürtel 65, 50939 Köln am Petersbrunnen, dem »drügge Pitter«, Station gemacht. Nächstes Ziel ist das Vater Rhein-Brünnlein. Das große Finale findet auf dem Alter Markt bei Jan un Griet statt. | Leitung: Hilde Lunkwitz | Anmeldung unter (0221) 7 39 29 95 erforderlich. | Kosten: 7E De Imis Do 24.2., 15.00 Uhr Durch die Zerstörung von Kirchen oder durch eingreifende Umgestaltungen haben zahlreiche Kunstwerke aus Kölner Kirchen ihren angestammten Platz verloren. Viele davon fanden im Dom einen neuen Ort. Herausragende Beispiele gilt es in dieser Führung zu entdecken. | Veranstalter: Katholisches Bildungswerk Köln e.V. und DOMFORUM | Mehr Infos und Anmeldung unter www. domforum.de und Tel.: (0221) 92 58 47-30| Teilnahmegebühr: 7E /5E Do 17.2., 17.00 Uhr FOTO: w ik ipedi a Treffpunkt: Melatenfriedhof, Eingang Piusstraße Jecke Brunnewäg em Fastelovend Aus der Reihe »Töurcher en Kölle un drömeröm« der Akademie för uns kölsche Sproch/SK Stiftung Kultur Treffpunkt vor dem Maternus-Haus Stifter und Stiftungen: St. Maria im Kapitol & im Wallraf-Richartz-Museum Auftakt im Maternus-Haus, wo es Treffpunkt: St. Maria im Kapitol, Haupteingang, innen Siehe auch Beschreibung 31.01.| Veranstalter: Katholisches Bildungswerk Köln e.V. und DOMFORUM 54 klaaf Termine mehrere Brunnen zu entdecken gibt. Weiter geht es zum sogenannten »Schaschlikbrunnen« vor der IHK, dann am Römerbrunnen vorbei Richtung Dom. Unter anderem wird Veranstaltungen Akademie Kirche: St. Aposteln, Neumarkt 30 Zelebrant ist Msgr. Dr. Heße. Es singt der Mundartchor: »Canta Colonia en Zint Apostele« unter der Leitung von Dietmar Kolvenbach. Donoh weed en d‘r Aula jefeet! Treffpunkt: Dom, Hauptportal, innen (an Hinweistafel) Sonntag, 13.2., 11.00 Uhr Do 24.2., 13.30 Uhr Mess op Kölsch Werke aus untergegangenen Kölner Kirchen im Dom De Bandmitglieder sind im »wirklichen Leben« sechs der erfolgreichsten Comedy-Autoren Deutschlands (z.B. »RTL SamstagNacht«). Als »De Imis« spielen sie Kölsch-Rock in all seinen guten und bösen Varianten, mit Texten, denen man anhört, was ihre Urheber hauptberuflich treiben. Infos und Karten unter (0221) 46 17 83, www.brunosaal.de Karnevalisten auf Melaten Rundgang über den Melatenfriedhof mit Blick auf die fünfte Jahreszeit: Erläutert werden Grabstätten sowie Leben und Werk berühmter Karnevalisten wie Willi Ostermann, Toni Steingass, Jupp Schmitz u.a. | Veranstalter: AntoniterCityTours | Infos unter www. antonitercitytours.de, Tel.: (0221 9258 4614, Teilnahmegebühr: 8 E /6 E. Anmeldung nicht erforderlich Karnevalssamstag 5.3., 18.00 Uhr FOTO: SAKKOKO LONIA Do 3. 2., 17.00 Uhr Karnevalsdienstag, 8.3., 20.15 Uhr SakkoKolonia: Et letzte Hemb, dat hät kein Täsch... Kabarettistische Nubbelverbrennung Mo 28.2. Beginn 19.00 Uhr, Einlass 17.45 Uhr Ort: Senftöpfchen-Theater, Große Neugasse 2-4 , 50667 Köln (Altstadt) »Karnevalitis« – eine kölsche Karnevalsshow Bettina Wagner und Theo Krumbach gestalten den Abend gemeinsam mit dem Kölner Buchautor und Karnevalsexperten Volker Gröbe – eine Mischung aus Musik und Informationen über den gesichtslosen, mit Stroh ausgestopften Zombie des Fasteleer. Nach fröhlichem Beginn mit bekannten Karnevals-Evergreens wird es zuletzt eine Trauerfeier geben, mit echt kölscher Liturgie: Tu Nubbulus, tu Nubbulus, Kanister voll cum Spiritus... | Infos und Karten unter Tel.: (0221) 258 10 58 und www.senftoepfchen-theater.de Ort: Großer Saal des Senatshotels, Eingang Laurenzplatz Buntes Programm zum Fastelovend: Eine Mischung aus echt kölscher Musik samt Mitsingen und aus Elementen kölschen Kabaretts, voll von Anspielungen auf unser aller Lebensumstände. | Veranstalter: Heimatverein Alt-Köln. | Eintritt frei! (freiw. Spende zur Kostendeckung) | Weitere Infos unter www.heimatverein-alt-koeln.de Termine klaaf 55 Köln im Glanz der kaiserlichen »Familientage« und kostbarer Stiftungen der byzantinischen Prinzessin Theophanu Aus der Reihe Töurcher en Kölle un drömeröm« der Akademie för uns kölsche Sproch/SK Stiftung Kultur Treffpunkt vor der Kirchentür St. Pantaleon Mit Erzbischof Bruno, dem Bruder Kaiser Otto I., und Theophanu, der Gemahlin Otto II., kommt kaiserliches Flair nach Köln. Beide waren dem Pantaleonskloster mit seinen berühmten Goldwerkstätten sowie der Kirche eng verbunden und beschenkten sie auf vielfache Weise – was auch der Stadt und den Bewohnern zugute kam. Ein Rundgang durch die Kirche mit Krypta und Lapidarium und durch das Griechenmarkt-Viertel lässt alte Legenden und die Stadtgeschichte wieder lebendig werden. | Leitung: Hilde Lunkwitz | Anmeldung unter (0221) 7 39 29 95 erforderlich. | Kosten: 8 E (einschl. Lapidarium) 56 klaaf Termine Et Fröhjohr en de Knoche Ein Abend für Freya von Moltke Ort: Dr. Ernst Schwering-Haus, Köln-Sülz, Blankenheimer Str. 51 Veranstaltungsort: Antoniterkirche, Schildergasse 57 Dat es jenau die Zick, wo mer spürt: »He deit et wih, do deit et wih, …!« Rudi Amm (mit Texten von Gaby Amm) und Wolfgang Semrau präsenteeren Rümcher un Verzällcher. Dat es Millizing, dat es kölsche Philosophie! | Beliebte Krätzjer wäden met Philipp Oebel jesunge. Mädcher un Junge vun der Kath. Grundschule Zugweg, Leitung von Bruno Prass, beenden dä Meddach. Veranstalter: Kölsch-Forum Sülz | Weitere Infos bei Roswitha Cöln, Tel. (0221) 24 2270 und per E-Mail: [email protected] Am 29. März 2011 wäre Freya von Moltke, die in Köln geborene Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus, 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass wird ihr ein Abend in der Antoniterkirche gewidmet mit Andacht, Musik, Filmausschnitten, Vorträgen und Interviews. | Veranstalter: AntoniterCityKirche, MelanchthonAkademie | Infos unter www. antonitercitykirche.de, Tel.: (0221) 92 58 46 15, Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Der Dom als Pilgerkirche Dem gotischen Neubau der Bischofskirche kam zugleich die Aufgabe zu, eine Wallfahrtskirche für die nach Köln übertragenen Gebeine der Heiligen Drei Könige zu schaffen. Anhand der verschiedenen Ausstattungsphasen lässt sich ablesen, wie über die Jahrhunderte ein Pilgerweg aus- bzw. umgestaltet wurde. | Veranstalter: Katholisches Bildungswerk Köln e.V. und DOMFORUM | Mehr Infos und Anmeldung unter www.domforum. de und Tel.: (0221) 92 58 47-30| Teilnahmegebühr: 7E /5E Veranstaltungen Akademie Sa 8.1. | So 9.1. | Sa15.1. | So16.1. | Sa22.1.| So 23.1.| Sa29.1. | So30.1.| Sa 5.2. | So 6. 2. | Sa12.2.| So13.2. | Sa19.2.| So20.2. | Jeweils 17Uhr »WO ESS DAT TESTAMENT« – E LÖSTIG STÖCK VUN HERMANN HERTLING UN WILLI REISDORF So 20.3., 15.00 Uhr Treffpunkt: Dom, Hauptportal, innen (an Hinweistafel) Theater FOT O: K UMEDE So, 27.3., 18.00 Uhr – 22.00 Uhr FOTO: P RIVAT FOT O: wikipe d ia Di 15.3., 13.30 Uhr Fr 18 .3., 15.30 Uhr Kumede-Theater Di 29.3., 19.30 Uhr »Botterkrem un Bunnekaffe« mit Margareta Schumacher, Hermann Hertling und Werner Lichtenberg | Aus der Reihe »Klaaf em Mediapark« der Akademie för uns kölsche Sproch/SK Stiftung Kultur Ort: SK Stiftung Kultur, Saal, Im Mediapark 7, 1. OG Leedcher un Verzällcher us der Weetschaffswunderzick ston op dem Projramm! Ob der Gewinn der Fußballweltmeisterschaft oder die Ankunft der ersten Gastarbeiter – machen Sie mit uns eine Zeitreise in die 1950er Jahre. | Eintritt: 7E Ort: Aula des Berufskollegs Perlengraben, Eingang Waisenhausgasse, 50676 Köln Das Testament der verstorbenen Finchen Heimbach wird vermisst. Angeblich habe Finchen ihren letzten Willen in ihrem alten Sofa versteckt. Problem bei der Sache ist nur, dass das Sofa erst einmal gefunden werden muss. Denn Schwester Berta hat die Wohnung bereits leer räumen lassen und kann sich nicht mehr an den Namen der Entrümpelungsfirma erinnern… Info: unter www.heimatvereinalt-koeln.de und per Mail unter [email protected] | Eintritt: 10E /8E |Vorverkauf: Neumarkt (U-Bahn), Kaufhof (Hohestraße), KVS-Mühlheim (Wiener Platz 2a) Termine klaaf 57 RUDI AMM: Klaaf-Gruppen Wir freuen uns, dass Rudi Amm bereit ist, die Klaaf-Gruppen nach dem Tod seiner Frau weiterzuführen, und bedanken uns herzlich. Sülz: Kölner Senioren Gemeinschaft Köln-Sülz, Pfarrei St. Karl Borromäus: 1. und 3. Montag im Monat von 15 bis 17 Uhr (außer an Feiertagen) Kalk: Bürgerhaus Kalk, Kalk-Mülheimer Str. 58, 1.Etage (kleiner Saal): 2. und 4. Montag im Monat von 14.30 bis 16 Uhr (außer an Feiertagen) Björn HEUSER: zom Zuhüre/Metsinge! Alte und neue Kölsche Hits werden unplugged live gespielt, und im Publikum werden Texthefte verteilt, damit kräftig mitgesungen und -geschunkelt werden kann. Kölschkultour 2011 – Mitfeiern, mitsingen, mitstimmen! Die neuen Hits der Session im Test und »der« Kneipenhit der Session wird gesucht: Das »Einsingen in den Karneval« wird mit CDs, Moderator, Refrain- und Abstimmzettel bestritten. | Absoluter Kult – einige Termine waren bei der Drucklegung dieses Heftes bereits restlos ausverkauft! | Deshalb hier nur die Veranstaltungen, für die im Vorfeld keine Einlasskarten ausgegeben werden! Die Veranstalter empfehlen, die Einlasszeit zu beachten, da erfahrungsgemäß oft kurz danach die Kneipen wegen Überfüllung keine weiteren Gäste mehr einlassen können... | Alle Infos im Netz unter www.lossmersinge.net Mi 12.1. Lapidarium Eigelstein 118, 50668 Köln Einlass 18 Uhr | Anfang 20 Uhr Fr 14.1. Herbrands Herbrandstraße 21, 50825 Köln (Ehrenfeld) Einlass 18 Uhr | Anfang 20 Uhr Fr 28.1. Gasthaus zu Linde Balthasarstr. 2, 50670 Köln (Agnesviertel) Einlass 18 Uhr | Anfang 20 Uhr So 13.2. Schlüters Braunsfeld Aachener Straße 537, 50933 Koeln (Braunsfeld) Einlass 14 Uhr | Anfang 16 Uhr Sa 29.1. ABS Gottesweg 135 50939 Köln (Klettenberg) Einlass 18 Uhr | Anfang 20 Uhr Do 17.2. Akazienhof Akazienweg 2 51147 Köln (Porz-Grengel) Einlass 18 Uhr | Anfang 20 Uhr So 30.1. Lotta Kartäuserwall 12 50678 Köln (Südstadt) Einlass 14 Uhr | Anfang 16 Uhr Sa 19.2. LMS für Pänz im Domforum Kartenvorverkauf im Januar Einlass 14 Uhr | Anfang 15 Uhr So 30.1. Ubierschänke Ubierring 19, 50678 Köln (Südstadt) Einlass 11 Uhr | Anfang 16 Uhr Sa 19.2. Backes Darmstädterstraße 6 50678 Köln (Südstadt) Einlass 17.30 Uhr | Anfang 19 Uhr Do 20.1. Em Hähnche Olpenerstr. 873, 51109 Köln (Brück) Einlass 18 Uhr | Anfang 20 Uhr Do 3.2. Alcazar Bismarckstraße 39a, 50672 Köln (Belgisches Viertel) Einlass 18 Uhr | Anfang 20 Uhr 14.1. | 21.1. | 22:30 Uhr | 28.1. | 4.2. | 11.2. | 18.2. | 25.2. | 25.3. | jeweils 22:30 Uhr Gaffel am Dom, Bahnhofsvorplatz 1, 50667 Köln, Tel. (0221) 913 92 60 Sa 22.1. Museum Zülpicher Platz 9, 50674 Köln (Kwartier Latäng) Einlass 18 Uhr | Anfang 20 Uhr Mi 9.2. Oma Kleinmann Zülpicherstraße 9, 50674 Köln (Kwartier Latäng) Einlass 18 Uhr | Anfang 20 Uhr Mi 26.1. Gaffel am Dom Trankgasse/Bahnhofsvorplatz 1, 50667 Köln (Altstadt/Dom) Einlass 18 Uhr | Anfang 20 Uhr Do 10.2. Rather Hof Rösrather Str. 676, 51107 Köln (Rath) Einlass 18 Uhr | Anfang 20 Uhr Do 27.1. Mohnheimer Hof Riehler Str. 231/ Ecke Boltensternstr., 50735 Köln (Köln-Riehl neben Zoo) Einlass 18 Uhr | Anfang 20 Uhr Fr 11.2. Kääzmanns Subbelratherstraße 543, 50827 Köln (Bickendorf) Einlass 18 Uhr | Anfang 20 Uhr Aktuelle Infos und weitere Termine unter www.heuser-koeln.de . klaaf Termine Sa 12.2. Alt-Poller-Wirtshaus Poller Hauptstr. 28, 51105 Köln (Poll) Einlass 10 Uhr | Anfang 20 Uhr Fr 28.1. Gasthaus im 1/4 Holbeinstr. 35, 50733 Köln (Nippes) Einlass 18 Uhr | Anfang 20 Uhr Überall ist der Eintritt frei. Bei Drucklegung standen noch nicht alle Termine fest. – aber diese: 1.3. | 19.00 Uhr Gaststätte Severin, Severinstr.28, 50678 Köln Südstadt, Tel. (0221) 32 72 47 | Einsingen in den Karneval 58 Loss mer singe – Einsingen in den Karneval FO T O : LO SS ME R SINGE SONSTIGE Termine Sa 19.2. Kartöffelchen Darmstädterstraße 9 50678 Köln (Südstadt) Einlass 17.30 Uhr | Anfang 19 Uhr Do 24.2. Essers Gasthaus Ottostraße 72 / Ecke Nussbaumer Straße, 50823 Köln (Neuehrenfeld) Einlass 18 Uhr | Anfang 20 Uhr Fr. 25.2. Reuber Yorckstr. 32, 50733 Köln (Nippes) Einlass 18 Uhr | Anfang 20 Uhr Sa. 26.2. Alteburg Alteburger Straße 139 50678 Köln (Südstadt) Einlass 18 Uhr | Anfang 20 Uhr Termine klaaf 59 Fründe vun der Akademie för uns kölsche Sproch e.V. Alle FOTO S: b e rnd will me rs Kontakt: Heinz-Peter Holländer, Tel.: ( 0 22 41) 13 28 70, E-MAIL:[email protected] in einem Wagen der ersten Generation des elektrischen Bahnbetriebs in Köln Besuch im StraSSenbahnbahn-Museum Thielenbruch Bereits vor mehr als 100 Jahren wurde der Betriebshof Thielenbruch eröffnet. In einer ehemaligen Wagenhalle an diesem geschichtsträchtigen Ort präsentieren die Kölner Verkehrs-Betriebe AG und der Verein Historische Straßenbahn Köln e.V. eine Ausstellung zur über 125jährigen Geschichte der Kölner Straßenbahnen. Vierundzwanzig »Fründe…« hatten am 23. Oktober 2010 den Weg in den Kölner Osten gefunden, größtenteils stilgerecht mit der Straßenbahn. Sofort wurden wir von den über zwanzig historischen Straßenbahnfahrzeugen angezogen, die dort präsentiert werden. Herr Decker, unser engagierter Museumsführer, erklärte zunächst einiges zur Geschichte der Kölner 60 klaaf Fründe Straßenbahnen, angefangen von der »Päädsbahn«, die am 20. Mai 1877 ihren Betrieb aufnahm. Erste Verbindung war die Strecke Deutz – Kalk, damals noch außerhalb der Kölner Stadtgrenzen. Mit dem Aufbau des elektrischen Bahnbetriebs ging die Ära der Pferdebahn zu Ende. Die letzte »Päädsbahn« fuhr am 22. Mai 1907 von der Flora nach Nippes. Dann durften wir einen Wagen der ersten Generation des elektrischen Bahnbetriebs in Köln, der am 15. Oktober 1901 begann, besteigen. Im ersten Betriebsjahr wurden bereits 251 neue Triebwagen eingesetzt, 1908 besaßen die Bahnen der Stadt Köln 371 Wagen dieses Typs. Die 16 in Längsrichtung angeordneten Sitzplätze waren schnell belegt, jeder wollte sich selbst von den damaligen Verhältnissen überzeugen. Der Innenraum ist durch Schiebetüren von den Vorräumen abgetrennt. So reisten die Kunden trotz der Enge einigermaßen bequem, Fahrer und Schaffner mussten ungeschützt bei Wind und Wetter ihren Dienst verrichten. Nach diesem alten »Schätzchen« besichtigten wir noch einige Straßenbahnen aus der langen Geschichte der KVB bis hin zum berühmten »Finchen« – Zug der KölnFrechen-Benzelrather Eisenbahn, aus dem Vorortbahnbetrieb. Der umgangssprachliche Name »Finchen« geht auf die alte Linienbezeichnung »F« zurück. Ein Kriegs-Straßenbahnwagen (KSW) hat die Wirren der Zeit überlebt und wird (restauriert) gezeigt. Es handelt sich nicht um eine Kölner Entwicklung, sondern um einen Einheitsstraßenbahnwagen, der 1943 auf Weisung der Reichsregierung entwickelt wurde. Auch einen Schuttkipper, nach dem Krieg zur Enttrümmerung der Stadt genutzt, später im Gleisbau eingesetzt, zeigt das Museum. Ebenso Güter- und Bauzuglokomotiven und einen offenen Güterwagen. Kuriosum am Rande: Solch offene Güterwagen wurden einst beim Rosenmontagszug als Tribünen genutzt! Herr Decker hatte zu allen Fahrzeugen Daten und Geschichten parat. Auch die »Fründe…« steuerten einige Anekdoten aus ihrer Kinderund Jugendzeit bei, die sich um die KVB und die alten Straßenbahnen drehten. Ein schöner Nachmittag, um in Jugend- und Kindheitserinnerungen zu schwelgen und nostalgische Gefühle aufkommen zu lassen. da werden Kindheitserinnerungen wach Zum Abschluss erhielten wir in einem separaten Museumsraum noch Informationen zu Aspekten der Bahngeschichte, ergänzt durch Straßenbahnmodelle, Schaffnerutensilien, alte Fahrscheine, Fahrpläne, Werbematerial und vieles mehr. Zwei unterhaltsame und informative Stunden vergingen wie im Fluge. HP. Holländer Wir besuchen unsere Partnerstadt Rotterdam Vom 27. bis 28. Mai reisen die »Fründe« in die holländische Hafenstadt Rotterdam. Wie in Köln prägte die Lage an einem großen Wasserweg die Entwicklung der Stadt als Handelsstandort. Heute ist Rotterdam nicht nur eine dynamische Hafenstadt, sondern das niederländische »Aushängeschild« für moderne Architektur. Bei unserem Partner gibt es viel zu entdecken… Programmüberblick: Freitag, 27.05. •Morgens Busanreise nach Rotterdam (ca. 280 Km) •Anschließend Hafenrundfahrt und Stadtbesichtigung •Abendessen in typischem Restaurant Samstag, 28.05. •Vormittag in Rotterdam zur freien Verfügung. Empfehlung: Auffahrt auf den Euromast •Am frühen Nachmittag Fahrt nach Doorn und Besichtigung von »Huis Doorn«, wo der Deut sche Kaiser Wilhelm II. seine letzten Lebensjahre verbrachte. •Anschließend Heimreise Weitere Informationen finden sich auf der Homepage der Akademie för uns kölsche Sproch unter der Rubrik »Fründe vun der Akademie« Teilnehmen können auch Nicht-Mitglieder, die Anmeldung sollte bis 31. März erfolgen bei Jakob Lorenz, dem Leiter des »Reise-Schmölzchens« ([email protected]). HP. Holländer Fründe klaaf 61 AKADEMIE FÖR UNS KÖLSCHE SPROCH Öffnungszeiten ANSPRECHPARTNER Empfang der SK Stiftung Kultur: Mo-Fr 9 -18 Uhr Tel.: (0221) 888 95-0 Prof. Hans-Georg Bögner Akademie-Leiter [email protected] Bibliothek: Ingeborg Nitt [email protected] Mo+Do 9-12 Uhr u. 14-16 Uhr, Di 9-12 Uhr u. 14 -18 Uhr, Fr 9 -12 Uhr; Mi geschlossen Tel.: (0221) 888 95-202 Alice Herrwegen Seminare & Sprache [email protected] Tel.: (02 21) 888 95-203 Sekretariat: Karola Müller [email protected] Mo-Do 9-12.30 Uhr Tel.: (0221) 888 95-200 Dr. Christa Bhatt Sprachwissenschaft [email protected] Tel.: (02 21) 888 95-204 Priska Höflich Kölsch-AGs an Schulen [email protected] Tel.: (02 21) 888 95-205 www.koelsch-ags.de Dr. Ralf Convents Pressekontakt [email protected] Akademie för uns Kölsche Sproch SK Stiftung Kultur Im Mediapark 7 · 50670 Köln 62 klaaf Akademie för uns kölsche Sproch „Denn dat es doch klor: Dechte Rühre sin jot för uns Ömwelt, för uns Jrundwasser, för uns Hüser und domet och jot för alle Husbesitzer.“ Deshalb – und da hat das Hänneschen ganz recht – ist die Dichtheitsprüfung nach Paragraph 61a so wichtig und so „Jot för Kölle“. Gut für Köln sind auch die StEB. Denn die Stadtentwässerungsbetriebe sind ein modernes Kommunalunternehmen, das sich rund um das Thema „Entwässerung“ einfach um alles kümmert. Also um das Entwässerungssystem und die Klärwerke, um den Hochwasserschutz, um Gewässer wie die Kölner Bäche und auch um die Straßenentwässerung. Ziel ist, dass alles reibungslos läuft. Denn die StEB sorgen für einen umweltgerechten Wasserkreislauf, auch aus Verantwortung für die nachfolgenden Generationen. Wenn Sie mehr über den Paragraphen 61a und die StEB erfahren wollen, gehen Sie bitte direkt ins Internet. Einfach www.jot-foer-koelle.de anklicken. Oder anrufen: 0800 66 48 573. Feiern mit dem TagesTicket! Promillesicher durch die Session! + Für Einzeljecke oder Gruppen bis zu fünf + Zum Beispiel ganz Köln mit Preisstufe 1b + Gilt bis 3 Uhr nachts www.kvb-koeln.de 01803.504030 (9 C/min dt. Festnetz; Mobilfunk max. 42 C/min)