Juryprotokoll Phase 2 Schulcampus Neustift
Transcrição
Juryprotokoll Phase 2 Schulcampus Neustift
PROTOKOLL HEARING Phase 2 - Wettbewerb zum EU-weiten, nicht offenen Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren gem. Bundesvergabegesetz SCHULCAMPUS MIT INTERNAT IN NEUSTIFT I. ST. GEGENSTAND DES WETTBEWERBES ist die Erlangung von baukünstlerischen Vorentwürfen für den neuen Schulcampus mit Internat in der Gemeinde Neustift i. St. ORT / DATUM 1. Tag Neustift i. St., Turnsaal / 01.07.2013 2. Tag Neustift i. St., Turnsaal / 02.07.2013 AUSLOBER Gemeinde Neustift i. St. BERATERIN DES AUSLOBERS Amt der Tiroler Landesregierung, Geschäftsstelle für Dorferneuerung BEGINN Jeweils um 09 Uhr 00. Das Juryprotokoll ist in weiblicher Form gehalten, versteht sich als geschlechtsneutral und gelten gleichermaßen auch für Männer! www.tirol.gv.at/dorferneuerung ANWESENDE PREISGERICHT Fachpreisrichter Architekt Mag. Dieter Henke, Vertreter der Kammer Architekt DI Much Untertrifaller, Vertreter Kammer Architekt DI Mario Ramoni, Vertreter der Kammer HR DI Nikolaus Juen, Dorferneuerung Tirol Ersatz: DI Diana Ortner, Dorferneuerung (am 1. Tag anwesend) DI Martin Joas, Sachgebiet Raumordnung Sachpreisrichter BGM Mag. Peter Schönherr Ersatz: VizeBGM Hermann Stern GR Markus Müller Ersatz: GR Benni Steirer GR Ing. Manfred Schwab Ersatz: GR Tobias Kasper GV Alois Salchner entschuldigt Ersatz: Florian Stern > anwesend GR Christian Egger Ersatz: GR Martin Pfurtscheller GR Josef Pfurtscheller > entschuldigt Ersatz: GR Andreas Gleirscher > entschuldigt GR DI Daniel Illmer Ersatz: GR Friedrich Müller > entschuldigt Ing. Hannes Steindl, Abt. Sport des Landes Tirol Beratende (ohne Stimmrecht) Friedl Klingenschmied (Direktor HS und SHS Neustift) Arnold Gratl (Direktor PTS Neustift) Leitner Raimund (Direktor VS Neustift) Rainer Klaus (Direktor VS Neder) MMMag. Dr. Thoma Christoph (Heimleiter Internat Neustift) Waltraud Croce (Dir. i. R.) Architektin DI Ursula Spannberger www.tirol.gv.at/dorferneuerung 2 | 15 Wettbewerbsbüro Ulrich Kapferer, Dorferneuerung Tirol Vorprüfung Architekt DI Elmar Stock und Marko Maric (beide am 1. Tag anwesend) 09 UHR 00 1. TAG BEGINN DER JURYSITZUNG Nach der Begrüßung der Jurymitglieder durch Bürgermeister Mag. Peter Schönherr und DI Nikolaus Juen werden die anwesenden Jurymitglieder namentlich festgehalten. Die Jury hatte sich für das Bewerbungsverfahren am 15.03.2013 bereits konstituiert und aus ihrer Mitte wurde Architekt Mag. Dieter Henke als Juryvorsitzender und als sein Stellvertreter Architekt DI Mario Ramoni gewählt. Als Schriftführer DI Klaus Juen, und als seinen Stellvertreter DI Gerhard Wastian. Architekt Mag. Henke begrüßt in seiner Funktion als Juryvorsitzender die Jurymitglieder und gibt einen kurzen Überblick über den zu erwartenden Tagesablauf. Festgehalten wird, dass seitens der Jurymitglieder keinerlei Kenntnis eines der Projekte und keinerlei Befangenheit gegenüber einem der Wettbewerbsteilnehmerinnen besteht. ■ ■ für die Dauer der Jurysitzung gilt Verschwiegenheitspflicht für alle Jurymitglieder. ■ In Folge wird festgehalten, dass die Beschlussfähigkeit gegeben ist. Bericht der Vorprüfung Als Ergebnis der Vorprüfung wird allgemein festgehalten: ■ Von den 30 geladenen Büros haben 29 ihre Projekte abgegeben. Davon wurde ein Projekt per Botendienst eingereicht, wo die fristgerechte Bestätigung der Aufgabe des Projektes nicht beigelegt oder ersichtlich war. Auch wurde keine Bestätigung der fristgerechten Einsendung des Projektes an das Wettbewerbsbüro nachgereicht. Dieses Projekt wurde ausgeschieden und ist nicht Teil der Beurteilung. ■ Die Anonymität der abgegebenen Arbeiten war bei allen Entwürfen gegeben, ■ Die Projekte wurden von der Vorprüfung geöffnet und mit einer Wettbewerbsnummer (von 1 bis 28) versehen, welche die Kennziffer verdeckt. In Folge werden alle Projekte von Herrn Architekt DI Elmar Stock und seinem Mitarbeiter Marko Maric (Vorprüfungsbüro) einzeln vorgestellt und entsprechend der Vorprüfung besprochen. Ende 12 Uhr 30. www.tirol.gv.at/dorferneuerung 3 | 15 Mittagspause 12:30 bis 13:40 13 UHR 45 1. WERTUNGSDURCHGANG Im 1. Wertungsdurchgang werden die konzeptionellen und städtebaulichen Lösungsansätze von den Fachjuroren erläutert und in der Jury eingehend diskutiert. 17 UHR 30 1. AUSSCHEIDUNGSDURCHGANG Im 1. Ausscheidungsdurchgang werden jene Projekte für die weitere Besprechung in der Jury ausgewählt, die primär mit ihrem städtebaulichen Konzept und mit ihrer Maßstäblichkeit im Kontext zur topographischen Situation überzeugen können. Der Jury ist wichtig, dass eine aufgabenspezifische Lösung mit einer überzeugenden Bearbeitung der Baumassen in Beziehung zur Umgebung und zum Ortsteil Kampl gefunden wird. Weiters wird festgelegt, dass Projekte nur einstimmig aus der Wertung ausgeschieden werden können. Folgende Projekte bleiben in der Wertung: 3, 4, 5, 9, 11, 12, 13, 16, 17, 19, 21, 22, 23, 25, 26 und 27 Folgende Projekte werden einstimmig ausgeschieden: 1, 2, 6, 7, 8, 10, 14, 15, 18, 20, 24 und 28 17 UHR 45 2. WERTUNGSDURCHGANG Für den 2. Wertungsdurchgang wird von der Jury festgelegt, dass alle Projekte mit schlechter Belichtung des Sportbereiches bzw. einer problematischen Höhenentwicklung entlang der Habichtgasse ausgeschieden werden. 18 UHR 00 2. AUSSCHEIDUNGSDURCHGANG Für die 2. Ausscheidungsphase gilt das Einstimmigkeitsprinzip. Folgende Projekte bleiben in der Wertung: 3, 5, 9, 12, 13, 16, 21, 23, 25, 26 und 27 Folgende Projekte werden einstimmig ausgeschieden: 4, 11, 17, 19 und 22 18 UHR 15 3. WERTUNGSDURCHGANG Die in der Wertung verbliebenen Projekte werden im 3. Wertungsdurchgang eingehend hinsichtlich ihrer städtebaulichen Konzeptionen, der Wegführungen, der Zugangssituationen und auch hinsichtlich des Umgangs mit der Baumasse bzw. der Höhenentwicklung entlang der Habichtgasse diskutiert. In weiterer Folge kommt es zu einer intensiven Auseinandersetzung mit den Funktionsabläufen, den Raumqualitäten und den eingeforderten Clustern. Die Jurysitzung wird um 19 Uhr 35 unterbrochen. 19 UHR 35 1. TAG ENDE DER JURYSITZUNG www.tirol.gv.at/dorferneuerung 4 | 15 09 UHR 00 2. TAG BEGINN DER JURYSITZUNG Arch. Dieter Henke begrüßt in seiner Funktion als Vorsitzender die Jury und lässt den ersten Tag nochmals kurz Revue passieren. Frau Arch. Spannberger bringt dann nochmals die, in der Ausschreibung eingeforderten Raumwerte in Erinnerung. Festgelegt wird, dass die in der Jury verbliebenen Projekte nach folgenden, in der Ausschreibung vorgegebenen Punkten besprochen werden: ■ Einfügung in die Topographie Ausrichtung der Räume Rücksichtnahme auf Nachbarschaften Zugang ■ Gliederung des Campus Ablesbarkeit der Teile Verknüpfung mit gemeinsamen Bereichen, Speisesaal, Aula, Turnhallen ■ Aula, Bewegungsraum, Musik ■ Turnhalle und Zugänglichkeit ■ Internat für sich ■ Funktionalität der Schule – Cluster VS, HS, SHS, Polytechnikum ■ Schulen und Freiraumbezug ■ Äußeres Erscheinungsbild und Fassade Materialität, Gliederung ■ Innere Raumqualitäten ■ Baukosten - Kubatur Mittagspause 12 Uhr 30 bis 14 Uhr 00 16 UHR 00 3. AUSSCHEIDUNGSDURCHGANG Nach eingehender Diskussion, in der die Projekte im Detail durchleuchtet und besprochen werden, wählt die Jury folgende 4 Projekte aus, die in die Diskussion um den ersten Preis eintreten werden. Es bleiben die Projekte Nr. 9, 16, 26 und 27 einstimmig in der Wertung www.tirol.gv.at/dorferneuerung 5 | 15 17 UHR 00 ENTSCHEIDUNG Auf Vorschlag des Juryvorsitzenden wird das Projekt Nr. 16 einstimmig mit dem 1.Preis ausgezeichnet und dem Bauherrn zur Realisierung empfohlen. Architekt Untertrifaller stellt den Antrag keinen zweiten Platz zu vergeben und den Projekten Nr. 9 und Nr. 26 den 3. Platz zu zuerkennen. Das Projekt 27 soll als Nachrücker ausgezeichnet werden. Der Antrag wird einstimmig von der Jury angenommen. Auf Antrag von Arch. Ramoni werden die Projekte Nr. 4, 17 und 25 einstimmig in die Wertung zurückgeholt und folgende Anerkennungen einstimmig von der Jury zuerkannt. Projekt Nr. 17 1. Anerkennung Projekt Nr. 04 2. Anerkennung Projekt Nr. 25 3. Anerkennung Auf Antrag des Juryvorsitzenden werden die Preisgelder abweichend der Ausschreibung einstimmig wie folgt vergeben. - der erste Platz mit € 23.000.-- wie in der Ausschreibung die zwei dritten Plätze mit je € 14.500.-die drei Anerkennungen mit je € 7.000.-- wie in der Ausschreibung das Nachrückerprojekt erhält eine Anerkennungssumme von € 4.500.-- Empfehlung des Preisgerichts zur Weiterbearbeitung des Siegerprojekts: Ein Abrücken von der Bundesstraße und die Schaffung eines angemessenen Vorfeldes werden für die weitere Bearbeitung empfohlen. Weiters ist die intensive Bespielung der Dachterrassen mit den Nutzern unter dem Aspekt der Erhaltungs- und Wartungskosten im Einzelnen abzustimmen. BESCHREIBUNG DER PROJEKTE PROJEKT 1 Baukörper sind eher seriell am Grundstück angeordnet, die Zwischenräume sind eher gleichförmig und weisen keine besondere Differenzierung auf. Die Clusterlösungen wirken eher starr, die Turnhalle ist nicht „warm“ an die VS angebunden. PROJEKT 2 Das Projekt besteht aus 3 mächtigen Solitärbaukörpern. Die städtebauliche Situation ist sehr dominant und reagiert nur geringfügig auf die örtliche Struktur. Die Belichtungssituation der Erschließungszonen und Räume ist teilweise unbefriedigend gelöst. PROJEKT 3 Gewürdigt wird die eindeutige Ablesbarkeit sowie gelungene Maßstäblichkeit der einzelnen Bereiche und die der Umgebung angepasste Höhenentwicklung der Baukörper. So angenehm die zwischen den Baukörpern liegenden Terrassen auf den ersten Blick wirken, ist die Zuordnung der an gemeinsamen Terrassen liegenden Bereiche nicht nachvollziehbar. Die geforderten Cluster sind sehr gut gelungen. Kritisiert wird die umständliche und unattraktive Erreichbarkeit der Turnhalle und des Speisesaals. Die Aula hat nicht www.tirol.gv.at/dorferneuerung 6 | 15 die geforderte zentrale Lage und dadurch auch nicht den gewünschten Stellenwert. Die Betreiber des Internats können dem Wohnen auf einer Ebene um einen Innenhof nichts abgewinnen. PROJEKT 4 2. ANKAUF Sehr interessantes Konzept, das das Thema „Schule von Morgen“ in den Mittelpunkt des Entwurfes stellt. Das Fingerartig sich Richtung Ruetz abtreppende Gebäude schafft ein besonderes Raumgefühl. Alle Schultypen sind unter einem Dach vereint und besetzen unterschiedliche Ebenen im Gebäude. Das Clustersystem funktioniert überzeugend und bietet ein differenziertes Raumerlebnis, der Bezug zum Außenraum fehlt allerdings (Naturboden). Aus Sicht der Jury reagiert der Entwurf allerdings zu wenig auf die Topographie des Bauplatzes, außerdem wird die „Internataufdopplung“ im Norden sehr kritisch gesehen. PROJEKT 5 Der Entwurf sieht drei Solitärbaukörper unterschiedlicher Größe und Prägung vor. Sehr gut in die Topographie eingewoben, ergeben sich gute Außenräume mit unterschiedlichen Qualitäten. Schön der arenaartige Platzbereich im Norden, von dem aus die Schulen betreten werden. Großzügig führen die Sitzstufen in die Aula der HS und verbinden so Außen und Innen auf ganz besondere Weise. Hinsichtlich der Verbindung der unterschiedlichen Schultypen erscheint der Jury die Kombination von HS und PTS sinnvoller als VS und PTS aufgrund der Mehrfachnutzung von Räumen durch HS und PTS. Die Turnhallen sind gut belichtet und die Spielhalle auch gut extern erreichbar. Für den Betrieb erscheint es allerdings sinnvoll, wenn die Turnhallen samt den Spezialsporträumen in einem Verband organisiert sind. Die Cluster funktionieren grundsätzlich, wobei die Belichtung nicht immer ideal ist, die gewünschten Freiraumbezüge nur indirekt gegeben sind bzw. Nischen und Rückzugsbereiche eher fehlen. Insgesamt aber ein ansprechender Entwurf, der den Vorgaben der Ausschreibung weitestgehend entspricht. PROJEKT 6 Die Stellung des Internats an der Straße wird städtebaulich kritisch gesehen. Weiters werden die Turnhallen nur von oben belichtet, die Cluster erscheinen nicht sehr flexibel. PROJEKT 7 Die städtebauliche Haltung wird kritisch gesehen. Unter dem „künstlichen Urgelände“ befindet sich eine nicht ablesbare, sehr dichte Infrastruktur mit den Zugängen zu den Schulen. Die in „Erscheinung tretenden Baukörper“ wirken in diesem Zusammenhang eher willkürlich. PROJEKT 8 Der Entwurf wirkt städtebaulich nicht einheitlich. Während der Schulcampus den Ansprüchen an ein Ensemble entspricht wirkt das Internat „nicht dazugehörend“ und verspielt die Chance auf den Mehrwert des Miteinanders. Kritisch werden die räumlich getrennten Turnsäle gesehen. www.tirol.gv.at/dorferneuerung 7 | 15 PROJEKT 9 3. PREIS Die Anlage fügt sich volumetrisch ausgezeichnet in die Topographie und die dörfliche Struktur ein, die Ablesbarkeit der einzelnen Baukörper und ihre Beziehungen zum jeweiligen Außenraum können überzeugen. Besonders hervorzuheben ist die Abfolge der öffentlichen Außen- und Innenräume. Über einen baulich schön gefassten sich zur Landschaft öffnenden Schulplatz – mit weit darüber hinausgehendem Nutzungspotential – erschließt sich eine abwechslungsreiche gut belichtete Sequenz der von Schule und Öffentlichkeit gemeinsam genutzten Räumlichkeiten. Nachgelagert verteilen sich – von einer gemeinsamen Zentralgarderobe aus – die verschiedenen Schulstufen und Schulzweige in fließend aneinandergefügten Volumen mit gut orientierten und organisierten Schulclustern mit individuellen vorgelagerten Dachterrassen. Kontrovers gesehen wird die Lage des Internats im Zentrum der Anlage und insbesondere das nicht gewünschte Naheverhältnis von Internat und Skihauptschule. Diese Disposition erscheint jedoch behebbar. Problematisch gesehen wird auch die räumliche Nähe hoch aufragender Gebäudeteile zu den beiden Nachbarhäusern im Nordosten. Insgesamt ein sehr qualitätsvoller Beitrag zur Lösung der sehr komplexen gestellten Aufgabe, der das Potential hat – über die Schaffung eines zukunftsweisenden Schulcampus hinaus – auch dem Zentrum von Kampl dörfliches Leben in allen Facetten einzuhauchen. PROJEKT 10 Der Entwurf ist, für sich allein gesehen, ein stimmiger monolithischer Baukörper, der aber im Umgebungsmodell in keinem Zusammenhang mit der umgebenden Körnung steht und eine völlig andere Maßstäblichkeit präsentiert. Das Internat als eigenes blöckchen ist zur Ruetz hin situiert. Das Projekt gehört auch hinsichtlich seiner Kubatur zu den Größten. PROJEKT 11 Das Projekt gefällt durch seinen städtebaulichen Ansatz. Die Projektantinnen haben das Raumprogramm in drei Baukörpern geschickt verteilt, die durch ihre Stellung zueinander eine Abfolge verschiedener Außenräume mit unterschiedlichen Raumqualitäten definieren. Kritisch gesehen wird die Innenlage der Spielhalle mit dem fehlenden, wünschenswerten Außenbezug, wie auch die „Härte“ der Geländeübergänge zwischen künstlich geschaffenen Ebenen und dem gewachsenen Boden. PROJEKT 12 Stringenter Lösungsansatz, der durch die Stellung der Gebäude sehr klare und qualitativ hochwertige Außenräume schafft. Am Eingangsplatz liegt die VS, die HS, SHS und PTS sind vom „Schulhof“ aus erschlossen. Städtebaulich ansprechender Entwurf. Kritisch gesehen wird die Länge und Höhenentwicklung des Gebäudes an der Habichtgasse. Die Cluster funktionieren gut, ebenso ist die natürliche Belichtung der Turnhallen gegeben. Spannender Entwurf, der interessant auf die topographische Situation reagiert. PROJEKT 13 An diesem Projekt gefällt die lockere und unprätentiöse Anordnung der Baukörper, die jedoch mit dem Volumen und der Ausformung der Halle in Widerspruch steht. Es wird versucht diesen großen, rektangulären Baukörper mit einer geschwungenen Anbindung und einem Vordach in die Gestaltung – als „Bauen in der Landschaft“ bezeichnet - einzubinden, dies wird von der Jury als nicht gelungen empfunden. Ebenso wird die Anordnung von vielen der Schulräume als eher zufällig erlebt. Das Internat ist zwar vielfach angewww.tirol.gv.at/dorferneuerung 8 | 15 bunden, das ist aber in dieser Form nicht erwünscht. Die Cluster funktionieren gut und könnten für spätere, noch freiere Nutzungen adaptiert werden. Die Hortzimmer sind teilweise liebevoll eingerichtet, die Wohngeschoße überzeugen jedoch nicht. PROJEKT 14 Städtebaulich definiert sich der Entwurf in einer Abfolge von Baukörpern und Höfen entlang einer, dem fallenden Hang folgenden, Erschließungsachse. Die reizvolle Entwurfsidee leidet allerdings durch eine teilweise nicht klare Organisationsstruktur sowie auch fehlenden Räumen (u.a. 2 VS-Klassen). PROJEKT 15 Der Entwurf sieht eine höhenversetzte Staffelung der Gebäudevolumen um Innenhöfe vor. Das Vernachlässigen der Abstandsbestimmungen an der Süd-Westgrenze stellt allerdings einen nicht behebbaren Mangel dar. PROJEKT 16 1. PREIS Konzeptionell entwickeln die Projektantinnen einen teppichartigen Schulcampus, der sich zwischen zwei Kopfgebäuden, einmal an der Straße und an der Ruetz aufspannt. Dieser sehr konsequent umgesetzte Projektansatz vermeidet weitestgehend Probleme bei der Höhenzonierung an der Habichtgasse, besetzt allerdings den überwiegenden Teil des Planungsareals. Betreten wird der Schulcampus im Nord-Osten von der Bundesstraße. Das offene Entree bietet unterschiedliche Sichtachsen bis hin zur Spielhalle und der Aufgabenstellung entsprechendes Raumvolumen. Im Kopfgebäude sind noch die PTS sowie sehr attraktiv im OG die VS untergebracht. Ausgehend von der Aula führt die innere Erschließung, leicht abgewinkelt, begleitet von einer Abfolge von Clustern und privaten Außenräumen hinab zum Internat. Sehr gute Cluster mit Freibereich > mit sehr guter Aufenthaltsqualität. Die individuellen Außenbereiche gehen allerdings zulasten eines gemeinsamen Außenbereichs. Kritisch gesehen wird von der Jury allerdings die Nähe zur Bundesstraße. Sehr ansprechendes Projekt, das in besonderer Weise den Ansprüchen eines ganztägigen Aufenthalts in der Schule entgegenkommt. PROJEKT 17 1. ANKAUF Präzise und selbstbewusst erheben sich drei Solitäre am Planungsareal. Durch ihre Stellung zueinander ergeben sich spannende Raumabfolgen, die aufgrund des natürlich belassenen Geländes eine besondere Atmosphäre ergeben. Der kompromisslose Entwurfsansatz nimmt in Kauf, dass Verbindungen zwischen den Gebäuden über unattraktive unterirdische Gänge bzw. teilweise nur oberirdisch möglich sind. PROJEKT 18 Der städtebauliche Entwurf sieht drei über den Hang gestaffelte Baukörper dar. Die Schulbaukörper sind als Atriumhäuser ausgebildet, die das ohnehin große Volumen nach Außen noch größer erscheinen lassen. Der Zuschnitt der Außenräume wirkt zu wenig differenziert. www.tirol.gv.at/dorferneuerung 9 | 15 PROJEKT 19 Strenges städtebauliches Grundkonzept, das differenzierte Außenräume mit unterschiedlichen Raumqualitäten schafft. Der Abstand der VS zur Bundesstraße erscheint zu gering. Kritisch gesehen werden die Höhenentwicklung entlang der Habichtgasse insbesondere im Bereich der Nachbarschaften sowie die Belichtung der Spielhalle nur von oben (behebbarer Mangel). PROJEKT 20 Städtebaulich sieht das Konzept drei Solitäre auf einem markanten Gebäudesockel vor. Seitens der Jury werden die Maßstäblichkeit insgesamt wie auch Massivität des Sockelbauwerkes kritisch gesehen. Die 3 Solitärbaukörper gehen eine nur untergeordnete Verbindung mit der Sockelzone ein. PROJEKT 21 Mit der Geländehöhe fallende Gebäudekuben entlang eines Erschließungsweges bilden den konzeptionellen Entwurfsansatz. Richtung Ruetz schließt am Dach der Turnhallen der „Schulhof“ an, der kontrapunktisch vom Internat abgeschlossen wird und gleichsam als Rahmen in der Landschaft wahrgenommen werden kann. Sehr schöner Eingangsbereich in die Schule mit anschließender, gut proportionierter Aula. Cluster funktionieren und entsprechen der Ausschreibung. Kritisch gesehen wird, dass der einladende und interessante Weg durch das Gebäude nicht unmittelbar bis auf den „Schulhof“ führt. Die Turnhallen sind gut belichtet, allerdings von der Schule aus nur umwegig erreichbar. Das Internat (Zimmerbereich) hat zu wenig „WG-feeling“ und erscheint insgesamt zu hoch. Gelungener Entwurf, der die Baumassen in der topographischen schwierigen Umgebung gekonnt und spannend in Szene setzt. PROJEKT 22 Städtebaulich lösen die Planer in drei Solitärbaukörper auf, die flächenhaft über das Planungsareal verteilt sind. Daraus ergibt sich auch eine sehr gute Höhenverträglichkeit. Die unterschiedlichen Häuser erzeugen differenzierte Außenräume mit unterschiedlicher Intimität, was das Projekt sehr sympathisch macht. Kritisch bewertet werden aber die schlechte Belichtungssituation der Sporthallen sowie die fehlende „Warmverbindung“ zwischen VS und Turnsaal. PROJEKT 23 Dynamischer Projektansatz, der mittels gefalteter Baukubaturen mit begrünten Dächern die bestehende Landschaft überformt. Um den „Platz als Dehnungsgefäß“ angeordnet befinden sich, abgerückt von der Bundesstraße die Schuleingänge, die die „Lernwelten“ erschließen. Die bewusst engen Eingangsschleusen erscheinen der Jury allerdings aufgrund der Größe der Schule, doch als etwas überzogen. Die Lernlandschaften sind sehr offen organisiert und erscheinen besonders (zu) zukunftsfähig. Das Internat entspricht, vor allem was die Zimmerorganisation betrifft, nicht den Vorstellungen des Auslobers (WG-feeling). Inspirierender Entwurf, der Kompaktheit durch „Landschaft“ ersetzt. PROJEKT 24 Die Schulen sind in turmartige Baukörper aufgelöst, die sich gegenläufig zum Hang in die Höhe entwickeln. Einmal als geschlossene Körper, einmal als transparente Fassaden, treten sie sehr differenziert in Erscheinung. Die Höhenentwicklung entlang der Habichtwww.tirol.gv.at/dorferneuerung 10 | 15 gasse wird allerdings nicht unkritisch gesehen. Auch sind die teilweise unklaren Zugangssituationen entlang der inneren Erschließung nicht ideal. PROJEKT 25 3. ANKAUF Das Projekt tritt in seiner Gesamtheit in Form von „aufgetürmte Kubaturen“ in Erscheinung, welche sich als ein Baukörper hangabwärts in Richtung des Ruetz-Baches erstrecken. Durch die Anordnung entsteht der Eindruck einer Dorflandschaft in Form eines Haufendorfes mit verschiedenen Außenbereichen (Terrassen) in verschiedenen Ebenen die untereinander mit Treppenläufen erschlossen sind. Die einzelnen Funktionsteile (Gliederung) des Campus sind durch das optische Erscheinungsbild des Baukörpers schwierig zu erfassen. Die Verknüpfung der gemeinsam genutzten Bereiche ist trotz der verschiedenen Ebenen als funktional zu bezeichnen, ebenso die dargestellten Cluster der Schulen. Weiters ist der Außenraumbezug bei der Turnhalle positiv hervorzuheben. Problematisch wird seitens der Jury die räumliche Eingliederung der Gesamtstruktur in den Ortsraum von Kampl gesehen, der unter dem Straßenniveau befindliche Zugang zum Gebäude, die natürliche Belichtung mittels den dargestellten Lichtlaternen, sowie die Terrassen- und Hofsituationen. Aufgrund des architektonischen Grundgedankens der hinter dem Entwurf steckt, wurde das Projekt für einen Ankauf ausgewählt. PROJEKT 26 3. PREIS Die Projektantin schlägt eine längsgestreckte kaskadenförmige Bebauung von volumetrisch ausgewogenen Baukörpern vor. Als eines der wenigen Beiträge vermag der Verfasser die unterschiedlichen Raumgruppen sowohl außenräumlich, als auch in ihrer inneren Organisation unspektakulär wohltuend zu ordnen. Der angenehme gut proportionierte Platz im Vorbereich der beiden Schulen und die darauffolgenden überdachten Eingangsbereiche sind überzeugend gelöst. Ebenso ist die weitere Wegführung und Erschließung aller Bereiche übersichtlich und klar strukturiert. Die Clusterbereiche in den Obergeschoßen sind gut gelöst und lassen einen entspannten Schulbetrieb erwarten. Das Internat bildet den logischen Abschluss der Anlage im westlichen, ruhigen Bereich am Naturraum der Ruetz. Als Mangel wird leider die starke Höhenentwicklung der Gebäudevolumen am nord-östlichen Grenzbereich des Grundstückes empfunden, die der optimalen Belichtung der erdberührenden Räume geschuldet ist. In Summe stellt das Projekt ein außergewöhnlich klares Schulkonzept dar, das von der Jury einstimmig gewürdigt wird. PROJEKT 27 NACHRÜCKER Drei Baukörper unterschiedlicher Höhe und Distanz zueinander liegen aneinandergereiht auf einem sich sukzessive aus dem abfallenden Gelände hervortretenden Gebäudesockel. Die einzelnen Campusbereiche werden generell dezentral erschlossen. Der Zugang zur 2geschossigen Volksschule erfolgt seitlich witterungsgeschützt unter der Auskragung des Obergeschosses. Die innere Raumorganisation der VS ist überzeugend. Die offenen Zonen des Clusters sind räumlich gut organisiert und direkt mit dem als „Puffer“ zur Bundesstraße angelegten Schulgarten verbunden. Die zum Teil direkt belichtete Turnhalle mit dem darüber liegenden Schulhof bildet die räumliche Klammer zwischen VS und HS. Der externe Zugang zu Turnhalle und Aula im unteren Drittel des Habichtweges wird verortet durch die seitlichen Auskragungen der HS. Mangels direkter Blickbeziehung ins Freie verliert die 2-geschossige Aula als Knotenpunkt zwischen Turnhalle HS / PTS und dem Speisesaal des Internats an räumlicher Qualität. Der 4-geschossige Kubus des Internats bildet den talseitigen Abschluss des Campus zum Ruetzbach. Die Setzung und Höhenzonierung der einzelnen Gebäude berücksichtigt die angrenzenden Anrainer hinsichtlich Aussicht und Besonnung. Dies wird von der Jury entsprechend gewürdigt jedoch www.tirol.gv.at/dorferneuerung 11 | 15 um den Preis einer eher unentschiedenen Ausformulierung der gesamten Campusanlage. Das Angebot der Freiräume wird positiv gesehen und die Maßstäblichkeit der einzelnen BK durchaus angenehm empfunden. Andererseits erzeugt das deutliche Abrücken der Baukörper von der Bundesstraße ein Vakuum und führt zu einer Konzentration der Bauvolumina im unteren Drittel des Bauplatzes, welches aus ortsplanerischer Sicht problematisch erscheint. PROJEKT 28 Trotz vorhandener Qualitäten im Bereich Schule und Aula wird das Projekt aufgrund der inkonsistenten Gesamtdisposition der Baukörper und ihrer Erscheinung ausgeschieden. 19 UHR 00 ÖFFNEN DER VERFASSERBRIEFE Projekt 1 133470 ARGE Scharmer Wurnig Architekten ZT GmbH und Christian Öller Architekt MA: DI Manuel Guggenberger, Benjamin Obholzer, Modellbau: Steck - Molling Projekt 2 01 01 01 CUKROVIC NACHBAUER ARCHITEKTEN ZT GMBH Projekt 3 91 91 91 ARGE Arch. DI Johannes Nägele Und Arch. DI. Dieter Tuscher MA: DI Tom Hillebrand, DI Helmut Nederegger Projekt 5 31 63 78 feld 72 architekten zt gmbh MA: Wenzel Witt-Dörring, Therese Leick, Mario Fei, Bilder: OLN office le nomade, Landschaftsarchitektur: YEWO landscapes, Modellbau: MATTWEISS Projekt 6 06 06 13 Arch. Thomas Schnitzer Entwurf: Arch. Thomas Schnitzer / Bernhard Eder / Günter Unterfrauner Projekt 7 13 48 27 madritsch pfurtscheller MA: Sabine Guggenberger Projekt 8 53 81 26 GABU Heindl Architektur, Mag. arch.M.arch.II Gabu Heindl, ZT MA: DI Joachim Hackl, Karlis Berzins, Gaspar Hajdu, M.Sc., Mag. Elisabeth Zeininger Projekt 10 48 61 90 Architekt Daniel Fügenschuh ZT GmbH MA: DI David Kohout, DI Daniel Kutasi, Christian Hammerl, Daniela Hildebrand, DI Lisa Torggler Projekt 11 68 06 08 Florian Lutz . Daniela Amman . Architekten ZT-OG www.tirol.gv.at/dorferneuerung 12 | 15 Projekt 12 24 63 57 RIEPL RIEPL ARCHITEKTEN MA: DI Peter Hampel, DI Christof Pernkopf Projekt 13 42 43 44 FRÖTSCHER LICHTENWAGNER und GSAP MA: Fabian Ladurner, Paul Rakosa, Rendering: zoomVP.at Projekt 14 24 63 57 arge gharankhanzadeh moser kleon MA: DI Rudolf Palme, Modellbau: Andreas Molling, Renderin: sonaar, Statik: DI Alfred Brunnsteiner Projekt 15 11 10 01 GEA Architectos, Ignacio Marqués, Israel Belloso, Javier Mochales, Félix Aramburu MA: Carmen Hernández, Carlos Torres, Lara Muñoz, Jaime Álvarez Projekt 18 50 94 86 SUE Architekten ZT GmbH MA: Simon Treml, Nela Gottvaldova Projekt 19 70 70 70 Fink Thurnher Architekten MA: DI (FH) Sabine Leins, DI Carmen Schrötter-Lenzi Projekt 20 22 44 22 reitter_architekten zt gmbh MA: DI Christian Schgoer, DI Daniel Fritz, DI Torsten Herrmann Projekt 21 10 04 31 keiner_balda architekten Projekt 22 04 20 14 Architekt DI Hans Mesnaritsch MA: Architekt DI Franz-Georg Spannberger, DI Michaela Zopf, DI Johanna Kliment Projekt 23 17 43 34 dummer-prenner-rauch colombus next gesnbr a_tschapeller m_steinlechner Projekt 24 17 21 51 ARGE Arch. DI Helga Flotzinger – Arch. DI Clemens Bortolotti MA: sonaar raum und bild (DI Michael Heinzle, Arch. DI Hubert Schlögl) Projekt 28 93 45 38 ARGE Architekten Scharfetter_Rier mit Architekten Neuschmid-Kleinheinz MA: DI Elisabeth Weiler, DI Andreas Kuen, Tobias Julinek PREISTRÄGER Projekt 27 17 21 82 Nachrücker Architekt Raimund Rainer ZT GmbH MA: Architekt DI Robert Suin; DI Arch Angelina Koeb, Philipp Schüssling, Ing. Anette Widauer www.tirol.gv.at/dorferneuerung 13 | 15 Projekt 25 31 01 62 3. Ankauf PPAG architects ZT GmbH MA: Felix Zankl, Adrian Trifu, Anna Zottl Projekt 04 03 02 98 2. Ankauf Pichler & Traupmann Architekten ZT GmbH MA: Mag. arch. Mario Gasser, Mag. arch. Milan Suchanek Projekt 17 00 13 02 1. Ankauf Pedevilla Architekten MA: Erika Plank Martin Mathy Projekt 09 80 10 87 3. Preis stoll.wagner zt gmbh MA: DI Cornelia Groder, DI David Jenewein, DI Christian Weiss, DI Karin Albinger, Di Gerhard Bachmair Projekt 26 85 89 04 3. Preis Arch DI Ursula Klingan Arch DI Albert Weber Arch DI Kurt Rumplmayr MA: Andrea Konzett Projekt 16 11 13 13 1. Preis fasch & fuchs architekten zt-gmbh / arch. hemma fasch, di. jakob fuchs, di fred hofbauer MA: architektur: cand. arch. robert breinesberger, di stefanie schwertassek, mag. arch. carola stabauer, di heike weichselbaumer, cand. arch. erwin winkler, modell: patrick klammer, modellfotos: karl mayr, statik: werkrau wien ingenieure, peter resch, haustechnik: thermo projekt gmbh, erich szcur Der Juryvorsitzende Architekt Henke und Bürgermeister Schönherr bedanken sich bei den Juroren für die offene und engagierte Diskussion. Die Jurysitzung wird mit Unterschriftlegung um 19 Uhr 30 geschlossen. Die eingereichten Arbeiten können von den Teilnehmerinnen vom 15.7. bis 19.7. in der Gemeinde Neustift in der Zeit von 8:30 bis 12:00 eingesehen werden. 19 UHR 30 ENDE DER JURYSITZUNG Die Preisgelder und Honorare für die Juryleistung sind im Original beim Auslober einzureichen www.tirol.gv.at/dorferneuerung 14 | 15 Unterschriften der Juroren: www.tirol.gv.at/dorferneuerung 15 | 15