Kinoprogramm - Deutsches Filminstitut

Transcrição

Kinoprogramm - Deutsches Filminstitut
Filmmuseum
November 2015
Kinoprogramm
Ausstellungen · Projekte
2
Information &
Ticketreservierung
≥ Tel. 069 - 961 220 220
“
Impressum
Herausgeber:
Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
Vorstand:
Claudia Dillmann,
Dr. Nikolaus Hensel
Direktorin:
Claudia Dillmann (V.i.S.d.P.)
Presse und Redaktion:
Frauke Haß (Ltg.), Flemming Feß, Sarah Hujer
Texte:
Carolin Beinroth, Flemming Feß, Natascha Gikas,
Monika Haas, Sarah Hujer, Urs Spörri, Treppe 41
Vorführer/innen: Christian Appelt, Michael Besser,
Pramila Chenchanna, Hans-Peter Marbach,
Günther Volkmann
Gestaltung:
Optik — Jens Müller
www.optik-studios.de
Druck:
Fißler & Schröder – Die Produktionsagentur
63150 Heusenstamm
Anzeigen (Preise auf Anfrage):
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 069 - 961 220 222
E-Mail: [email protected]
Abbildungsverzeichnis:
Alle Abbildungen stammen aus dem
Bildarchiv des Deutschen Filminstituts,
sofern nicht anders verzeichnet.
Titelmotiv:
Aus dem Film
LES PLAGES D´AGNès (FR 2008)
WOODY ALLEN
ANNIE HALL
≥ Seite 16
3
INHALT
Sonderausstellung Film und Games
Filmvermittlung: Projekt Multimedia-Guide
Ein lebendiges Archiv
FILMTHEATER on Tour
Projektion zu Stummfilmmusik
4
8
10
12
13
Filmprogramm
Israelisch-deutsches Jugendfilmprojekt 2015
Woody Allen
Pedro Costa
Klassiker & Raritäten: 50 Jahre „Sentana Film“
Verso Sud 21
Lecture & Film: Agnès Varda
Días de Cine
Human Rights Watch: LA BUENA VIDA
Junger Filmclub Treppe 41
Jugendfilmfestival Cinéfête
Jüdische Kinder- und Jugendfilmtage
Kinderkino
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15
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37
38
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Specials
Ein Abend für Katja Riemann
Was tut sich: OVERGAMES
NOSFERATU
Harry Smith – Underground Ethnographer
Jonas Mekas
Deleuze (wieder) sehen
Let's talk about Syria
Kino & Couch: TOUCH OF EVIL
40
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43
44
45
46
47
47
Service
Programmübersicht
Eintrittspreise/Anfahrt
Rückblick und Vorschau
48
52
54
VERSO SUD
I nostri ragazzi
≥ Seite 28
4
AUSSTELLUNG: FILM UND GAMES
Bild- und Klangräume
in Film und Videospiel
First-Person-Kamera im Film und filmreife Spiele-Soundtracks
Waren Computerspiele aufgrund der
begrenzten technischen Möglichkeiten in den 1980er Jahren noch sehr
minimalistisch, was Bild und Ton
angeht, haben sie sich heute enorm
weiterentwickelt, sodass sie sich in
Ästhetik und auditiver Gestaltung
mit dem Film messen können.
Beim Entwurf von Bild- und Klangräumen bedienen sich Filme und
Videospiele zwar ähnlicher Stilmittel,
Game-Designer sind allerdings beim
genauen Aufbau von Spiel und
Soundtrack auf eine Art BaukastenPrinzip angewiesen. Sie entwerfen
einzelne Soundabschnitte und
variable Perspektiven. Der endgültige Weg der „Kamera“ und der
dynamische Soundtrack werden
dann maßgeblich vom Spieler und
seinem Gameplay beeinflusst. Dennoch orientierten sich die Kreationen
immer wieder auch an filmischen
Vorbildern, während Filme bei der
ästhetischen Gestaltung zunehmend
Anleihen bei Videospielen machen.
Dieses Wechselspiel der Bild- und
Klangräume von Filmen und Games
bildet einen der Schwerpunkte der
aktuellen Sonderausstellung Film
und Games. Ein Wechselspiel im
Deutschen Filmmuseum.
Oft greifen Spiele auf eine filmische Sichtweise zurück, so etwa
in Heavy Rain (2010) und Beyond
– Two Souls (2013). Im Gegensatz
dazu wird die aus Videospielen
bekannte First-Person-Perspektive
in jüngster Zeit häufiger auch in
Filmen eingesetzt und mit einer in
der Handlung vorhandenen Kamera
kombiniert. Beispiele hierfür sind
BLAIR WITCH PROJECT (US 1999,
R: Daniel Myrick, Eduardo Sánchez),
CLOVERFIELD (US 2008, R: Matt
Reeves) oder REC (ES 2007,
R: Jaume Balagueró, Paco Plaza).
Die Perspektiven im Spiel sind
weitaus stärker als im Film vom jeweiligen Genre abhängig: Die FirstPerson-Sicht ist häufig bei Shootern
anzutreffen, Action-Abenteuer greifen auf die Third-Person-Perspektive
zurück, während in Strategiespielen
die aufsichtige Kamera dominiert.
Die Ausstellung
wird gefördert von:
Stadt Frankfurt am Main,
Kulturfonds Frankfurt RheinMain,
Gamescom/BIU,
Hessische Kulturstiftung,
Georg und Franziska Speyer’sche
Hochschulstiftung
Medienpartner:
Frankfurter Allgemeine Zeitung,
TV Spielfilm, Journal Frankfurt,
Intro, Retro Gamer, Gamers Global
RABATT-AKTION
Musik und Soundeffekte tragen im
Kino wie im Spiel gleichermaßen
zur Atmosphäre der Erzählung bei.
Aufwändige Soundtracks begleiten längst nicht mehr nur Filme,
sondern auch Spiele wie Dragon
Age: Origins (BioWare 2009) und
Jade Empire (BioWare 2005). Die
unheimlich knisternden Störgeräusche in Silent Hill 2 (Konami
2001) schaffen eine gruselige
Stimmung und warnen den Spieler
gleichzeitig vor im Nebel lauernden
Gefahren.
Inzwischen haben es Videospielsoundtracks sogar schon in
angesehene Aufführungshäuser
geschafft: Im November präsentiert
ein Symphonieorchester mitsamt
Chor in der Alten Oper Frankfurt
live die Soundtracks aus erfolgreichen Games: Video Games Live!
VIDEO GAMES LIVE
Konzert
Samstag, 14. November
20:00 Uhr · Alte Oper
Tickets zu diesem Konzert mit GameMusik sind im Deutschen Filmmuseum
mit 5 % Rabatt auf den Vorverkaufspreis erhältlich. Vom 13. bis 15.
November erhalten Museumsbesucher
bei Vorlage ihres Video-Games-LiveTickets 25 Prozent Rabatt auf den
Eintritt in die Ausstellung Film und
Games. Am Samstag, 14. November
um 17 Uhr gibt es für Inhaber eines
Video-Games-Live-Tickets eine Führung mit Ausstellungskurator Andreas
Rauscher.
6
Film und Games: Begleitprogramm
Film und Games After Work
Zu einem entspannten Feierabend
in der Ausstellung Film und Games
lädt das Deutsche Filmmuseum
während der Laufzeit der Ausstellung ein. Immer am zweiten Mittwoch im Monat führen fachkundige
Mitarbeiter durch die Film- und
Videospielwelt und erzählen Hintergrundgeschichten zu den Exponaten. Bei einem Glas Wein gibt es
im Anschluss die Gelegenheit zum
Austausch mit den anderen Teilnehmern und Museumsmitarbeitern.
Nächster Termin
Mittwoch, 11. November, 19 Uhr
Mit freundlicher Unterstützung von
Wechselspiele cineludischer
Formen —
Workshop in Kooperation
mit der AG Games
Der Workshop ermittelt in mehreren
Vorträgen formale und ästhetische
Schnittstellen zwischen Filmen und
Games. Ausgangspunkte bilden
zum einen zeitgenössische Filme,
die von Levelstrukturen und GamesÄsthetik geprägt sind. Zum anderen
spielt der Einfluss von Filmen auf
Games eine Rolle, etwa in Bezug
auf Standardsituationen, Kameraarbeit, Set Design und Montage.
Termin
Freitag, 20. November,
10 bis 20:30 Uhr
und Samstag, 21. November,
10 bis 18 Uhr · Seminarraum
Anmeldung und Informationen:
[email protected]
Öffentliche Filmvorführung
zum Workshop im Kino
THE CABIN IN THE WOOD
USA 2012. R: Drew Goddard
D: Chris Hemsworth, Fran Kranz. 95 Min. DCP. OmU
Einführung
am 20.11.:
Markus
Rautzenberg
(Freie Universität
Berlin)
Freitag, 20.11.
18:00 Uhr
Samstag, 21.11.
22:30 Uhr
Eine Gruppe Jugendlicher verbringt ein Wochenende
in einer entlegenen Hütte. Der Schauplatz gibt das Programm vor, von Sam Raimis EVIL DEAD (US 1989) und
den Teenie-Horrorserien der 1980er Jahre bis hin zum
aktuellen Videospiel Until Dawn (Supermassive Games
2015): Meta-Horror, der Spannung und Selbstironie gekonnt kombiniert, und zugleich eine originelle Reflexion
von Genreregeln und Spielstrukturen.
Adventure-Day
Samstag, 7. November
12 bis 20 Uhr (Ausstellungsfoyer Film und Games)
Exponate, Spielstationen und Fanprojekte
20:00 Uhr (Museumsfoyer)
Podiumsdiskussion mit Boris Schneider-Johne
(LucasArts, Übersetzer des Computerspiels Indiana
Jones 3) und Norman Cöster (Miterfinder, Drehbuch­
autor und Schauspieler der Serie Bernd das Brot)
Moderiert von Retroblah (Retro Hunter und Senad)
21:30 Uhr
Autogrammstunde mit Boris Schneider-Johne und
Norman Cöster
Boris SchneiderJohne
22:30 Uhr
INDIANA JONES AND THE LAST CRUSADE
Indiana Jones und der letzte Kreuzzug USA 1988. R: Steven Spielberg
D: Harrison Ford, Sean Connery, Alison Doody. 125 Min. DCP. OF
Einführung
am 07.11.:
Boris SchneiderJohne
Im dritten Teil der erfolgreichen Abenteuerreihe wird
Indiana Jones gebeten, bei der Suche nach dem Heiligen
Gral zu helfen. Jones ist zunächst abgeneigt, willigt aber
ein, da sein Vater auf der Suche nach dem Gral verschollen ist. Seine Erkundungen führen ihn nach Venedig.
Dort wird schnell klar, dass auch die Nazis und eine
geheimnisvolle Bruderschaft dem Gral auf der Spur sind.
Samstag, 07.11.
22:30 Uhr
Zusätzlicher
Termin:
Samstag, 14.11.
22:30 Uhr
LateNight zur Sonderausstellung Film und Games
BEYOND THE BRIDGE
Deutschland/Schweiz 2015. R: Daniel Schenk
D: Marla Schenk, Thomas Koch. 103 Min. DCP. engl. OmU
Nach zwei Jahren im Ausland kehrt die Kunststudentin
Marla Singer in ihre schweizerische Heimatstadt zurück,
um den Verkauf des alten Familienhauses zu betreuen.
Ihre Eltern starben bei einem Autounfall und sie will die
Zeit nutzen, um Abschied zu nehmen. Doch eine Willkommensparty mit alten Freunden und eine mysteriöse
Droge schicken Marla auf eine alptraumhafte Reise.
Freitag, 20.11.
22:30 Uhr
8
PROJEKTE
Kinder und Jugendliche erforschen
das Deutsche Filmmuseum!
Gemeinsam mit Heranwachsenden erarbeitet das Haus bis 2017
einen Multimedia-Guide durch die Dauerausstellung
Ganz eng rücken die Kinder zusammen, um im Trubel zu hören, was
der Vormittag für sie bereithält: Im
Kinofoyer des Deutschen Filmmuseums herrscht Hochbetrieb,
zum Kinderfilmfestival LUCAS
wimmelt es im ganzen Haus von
jungen Filmfans. Mittendrin scharen
sich die Kinder der Klasse 4c der
Günderrodeschule im Frankfurter
Stadtteil Gallus um ihre Lehrerin Doris Bracht und Mitarbeiter/innen des
Filmmuseums. Die Schüler/innen
sind jedoch keine gewöhnlichen
LUCAS-Besucher, auch wenn sie
sich heute das LUCAS-Kurzfilmprogramm anschauen. Sie absolvieren
außerdem einen speziell auf sie
zugeschnittenen Workshop bei den
russischen Regisseurinnen Olga
und Tatiana Poliektova und lernen
die Direktorin des Hauses, Claudia
Dillmann, kennen. Der Besuch der
Kinder steht im Zusammenhang mit
einem neuen Projekt der Filmbildung und -vermittlung im Deutschen Filmmuseum: der Erstellung
eines Multimedia-Guides von jungen Menschen für junge Menschen
und Familien. Eines der Ziele des
innovativen Modellprojektes ist es,
von den jungen Teilnehmer/innen zu
erfahren, wie sie das Museum und
seine Inhalte wahrnehmen. Ein
Die Kinder bei ihrer
Erkundungstour in
der Dauerausstellung.
halbes Jahr lang kommt die Klasse
nun immer freitags ins Museum
und lernt nach einem gemeinsamen
Frühstück mit Blick auf den Main
das Haus mit den dazugehörigen
Archiven und Abteilungen kennen.
Ein wichtiger Teil des langfristig
angelegten Bildungsprojekts ist,
dass die Schüler/innen sich selbst
erschließen, was ein Museum
ausmacht, und wer dort hinter den
Kulissen arbeitet. Dafür nehmen
sich die jungen Forscher/innen das
Museumsteam vor und befragen
die Mitarbeiter/innen ausführlich.
Beim Treffen mit Claudia Dillmann
sprudeln die Schüler/innen geradezu
über vor Fragen: „Haben Sie auch
einmal als Praktikantin im Filmmuseum angefangen?“, „Schauen
Sie alle Filme, die im Kino laufen,
selbst vorher an?“ oder „Haben Sie
auch mal frei?“ Als Claudia Dillmann
berichtet, in welche Länder sie ihre
Arbeit schon geführt hat, wird der
multikulturelle Hintergrund der
Klasse deutlich: Immer wieder jubeln
Kinder bei der Nennung von Ländern
auf, weil sie selbst oder ihre Eltern
und Großeltern aus diesen stammen.
Claudia Dillmann hat sichtlich
Spaß an der Begegnung mit den
Kindern und sieht der zukünftigen
Zusammenarbeit gespannt entgegen: „Seit der Eröffnung des
Deutschen Filmmuseums 1984 sind
hier unzählige Schulklassen ein und
aus gegangen und haben immer
viel über Film gelernt. Aber jetzt
gehen wir in unserer Vermittlungsarbeit noch deutlich weiter“, betont
die Museumschefin. „Wenn wir es
ernst meinen mit gesellschaftlicher
Teilhabe und Chancengleichheit
durch kulturelle Bildung, dann brauchen wir dafür neue Formate.“
Zwei weitere Gruppen von Jugendlichen werden sich 2016 im Zuge des
Projekts mit dem Haus beschäftigen
und Beiträge für den MultimediaGuide produzieren. 2017 wird der
Multimedia-Guide dann das Filmmuseum und seine Dauerausstellung mit Audiomaterial, Bewegtbild,
Text und interaktiven Funktionen
vorstellen, Inhalte vertiefen und den
Besuch des Hauses noch attraktiver
machen. Ermöglicht wird das auf
zwei Jahre angelegte Projekt durch
die Unterstützung von Stiftungen:
neben der Art Mentor Foundation
Lucerne engagiert sich die Stiftung Polytechnische Gesellschaft
Frankfurt am Main. 2016 kommt als
weiterer Förderer auch die Aventis
Foundation hinzu. Kooperationspartner sind das Gallus Zentrum
und die Jugend-Kultur-Werkstatt
Falkenheim. Von den Ergebnissen
der „Forschungsarbeit“ der Klasse
4c sowie von den weiteren, dann
außerschulischen Projekten mit Jugendlichen von zwölf bis 18 Jahren
profitieren am Ende alle Museumsbesucher/innen.
Interessierte Jugendliche für die
zweite (16- bis 18-Jährige) und dritte
Projektphase (Zwölf- bis 14-Jährige)
können sich bei Friederike Christoph:
[email protected]
melden.
Claudia Dillmann stellt sich den zahlreichen Fragen der Klasse 4c.
10
ARCHIVE
Ein lebendiges Archiv
Neue Vor- und Nachlässe eingetroffen
Das Arbeitsarchiv von Oscar-Preisträger Pepe Danquart (SCHWARZFAHRER, DE 1992) ist umgezogen.
Und zwar so, wie es sich für einen
richtigen Umzug gehört: Die Einzelteile wurden in Umzugskartons verpackt, von fleißigen Helfern in einen
Transporter geladen und von Berlin
nach Frankfurt gefahren. Hier stehen
sie nun in der Abteilung „Sammlungen und Nachlässe" des Deutschen
Filminstituts und warten darauf, in
ihrem neuen Zuhause den richtigen
Platz zugewiesen zu bekommen.
Sammlungsleiter Hans-Peter Reichmann und sein Team sind geübt in
Vorgängen wie diesem. Ungefähr alle
zwei Monate unternehmen sie eine
Fahrt in unterschiedliche Regionen
Deutschlands, um neue Nach- und
Vorlässe sowie Ergänzungen bereits
im Archiv gelagerter Sammlungen
abzuholen. Aktuell eingetroffene
Bestandserweiterungen sind unter
anderem Materialien der Regisseure
Reinhard Hauff (MESSER IM KOPF,
BRD 1978; STAMMHEIM, BRD 1986)
und Pepe Danquart, der Nachlass der
Schauspie­lerin Winnie Markus (1921
– 2002), ergän­zende Dokumente zum
Arbeitsarchiv der Kostümbildnerin
Barbara Baum sowie mehr als 2.000
Synchronbücher der Degeto. Auch
ganze Produktionsfirmen überlassen
dem Deutschen Filminstitut ihre
Unterlagen, wie beispielsweise die
Münchner Bioskop-Film oder
X Filme Creative Pool.
Der Schwerpunkt der Sammlungen und Nachlässe des Deutschen
Filminstituts liegt auf dem bundesdeutschen Nachkriegsfilm, darunter
unter anderem das Archiv Artur
Brauners und seiner Produktionsfirma CCC. Besondere Beachtung
findet der Neue Deutsche Film nach
dem Oberhausener Manifest (1962),
vertreten etwa durch das Arbeitsarchiv von Volker Schlöndorff.
Die Kontakte zu den Filmschaffenden sind oft über Jahre in einem
stetigen Austausch gewachsen. Das
gegenseitige Vertrauen ist dabei ein
wichtiger Aspekt. Schließlich handelt
es sich um einen bedeutenden Teil
des eigenen Lebens, den man in
guten Händen wissen will. Und das
ganz im wörtlichen Sinn, gehen die
Links:
Ein Foto aus dem
Arbeitsarchiv von
Volker Schlöndorff:
David Bennent,
Günter Grass und
Schlöndorff beim
Dreh von DIE
BLECHTROMMEL
(BRD/FR 1979).
Rechts:
Barbara Baum führte
während der Dreharbeiten akkurat Buch
über die Kostüme
und deren Zustand
am Anfang und
Ende einer Szene.
Unterlagen doch nach ihrer Ankunft
im Archiv durch die Hände der kundigen Mitarbeiter, die alles sichten,
sortieren und archivarisch erfassen.
Ein großes Anliegen des Deutschen
Filminstituts und des Deutschen
Filmmuseums ist es, die Schätze
des Archivs nicht wegzusperren, sondern für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der
Erschließung der Objekte kommt
also eine große Bedeutung zu,
sollen sie doch nicht nur von den
Mitarbeitern, sondern auch für im
Archiv recherchierende Studenten,
Wissenschaftler, Journalisten und
Kuratoren auffindbar sein. So sind
die Archivräume nach Absprache
als Recherchepool zugänglich,
die Objekte werden aber auch in
Publikationen und Ausstellungen
weltweit präsentiert und sollen nach
und nach über das Internet zugänglich gemacht werden.
Ein Pilotprojekt war hier die virtuelle
Ausstellung zu Volker Schlöndorff
(schloendorff.deutsches-filminstitut.
de). Im Moment wird mit Hochdruck an der Online-Ausstellung
„Curd Jürgens – der Nachlass“
gearbeitet, die am 13. Dezember
dieses Jahres, zum 100. Geburtstag
des Schauspielers und Lebemannes,
zugänglich sein wird (curdjuergens.
deutsches-filminstitut.de).
Sind die neu angelieferten Objekte
geordnet, aufgelistet und in Archivkartons verstaut, werden die Leihgeber zu einem Besuch ins Archiv
eingeladen. Die persönlichen Erinnerungen der Vorlassgeber erwecken
viele Objekte zu neuem Leben. Eine
talentierte Erzählerin mit exzellentem
Gedächtnis ist etwa Kostümbildnerin
Barbara Baum, die Polaroid-Fotos
anfertigte und sich Notizen in ihren
Drehbüchern machte, auch um die
Kontinuität einer Filmhandlung zu
gewährleisten: So schrieb sie auf,
wie die Krawatte gebunden war und
wo sich nach einer Szene welche
Schweißflecken auf einem Hemd
befanden – damit diese Schweißflecken für die im Film folgende Szene
durch Anfeuchten der Kleidung
nachempfunden werden konnten.
Solche Geschichten finden sich zuhauf im Sammlungsarchiv und nicht
zuletzt im Gedächtnis der Sammlungsmitarbeiter, die, wie Reichmann
es nennt, einen „Biocomputer“
bilden, Querverbindungen zwischen
Sammlungsobjekten und Hintergrundgeschichten ziehen und das
Archiv so lebendig halten.
12
AKTUELLES
FILMTHEATER – on Tour
Bis 3. Januar 2016 im Caermersklooster in Gent
Nach dem großartigen Erfolg der
Ausstellung FILMTHEATER in Frankfurt am Main (26. November 2014
bis 31. Mai 2015) startet die vom
Deutschen Filmmuseum kuratierte Schau nun ihre Tournee. Erste
Station ist das Caermersklooster im
belgischen Gent, wo FILMTHEATER
bereits am 8. Oktober eröffnete.
Nach STANLEY KUBRICK und ANIME! HIGH ART – POP CULTURE ist
es bereits das dritte Mal, dass eine
Sonderausstellung des Deutschen
Filmmuseums in Gent gastiert
(bis 3. Januar 2016). In dem alten
Karmeliterkloster haben die 30 großformatigen Fotografien verfallener
oder umgenutzter US-Kinopaläste
der französischen Fotografen Yves
Marchand und Romain Meffre
einen wunderbaren Ausstellungsort
gefunden. Die historische Bausubs-
Am 8. Oktober eröffnete die vom Deutschen
Filmmuseum kuratierte Ausstellung
im Caermersklooster im belgischen Gent.
tanz des Gebäudes harmonisiert in
besonderer Weise mit der Wirkung
der Bilder. Der Ausstellungsteil, der
sich im Deutschen Filmmuseum
mit der Geschichte der Frankfurter
Filmtheater befasst hat, wurde unter
Beteiligung der Universität Gent,
Centre for Cinema and Media Studies, ersetzt durch einen Abschnitt
über die Kinogeschichte Gents. Kuratiert wurde dieser Ausstellungsteil
vom langjährigen Leiter des Internationalen Film Fests Gent, Jacques
Dubrulle, und von der belgischen
Filmwissenschaftlerin Lies Van de
Vijer, die zur Kinogeschichte Gents
promovierte. Somit wird befeuert
durch die Ausstellung nun auch
in Gent die lokale Kinogeschichte
aufbereitet und sichtbar gemacht.
Hilfsmittel der frühen Filmmusik: Eine Melodiensammlung
zur Begleitung von Stummfilmen, eine Edison-Tonwalze
und eine Papierwalze für mechanische Instrumente.
Phonograph, Grammophon und
Kinematograph – Musik zum Stummfilm
Projektion zur Biennale für Moderne Musik vom 26. bis 29. November
im Hessischen Rundfunk und in der Alten Oper
Stummfilme waren nur selten wirklich stumm. Bereits seit den Anfängen des Films gab es Bemühungen
um eine akustische Begleitkulisse.
Anlässlich der Biennale für Moderne
Musik präsentiert das Musikarchiv
des Deutschen Filminstituts einige
seiner Schätze aus der Stummfilmzeit als Projektion. Von Donnerstag,
26., bis Sonntag, 29. November,
macht diese in der Goldhalle des
Hessischen Rundfunk sowie im
Foyer der Alten Oper die Ära anhand
von Originalpartituren, historischen
Kinoprogrammen sowie zahlreichen
Hörbeispielen audiovisuell lebendig. Ergänzend werden restaurierte
Tonbilder aus dem Filmarchiv des
Deutschen Filminstituts gezeigt. Die
Projektion kann von den Besuchern
über ein Tablet gestartet werden.
Die Praktiken der Stummfilmmusik
variierten abhängig von den finanziellen Kapazitäten und dem Interesse
des jeweiligen Kinobesitzers sowie
dem Können und Repertoire der
Musiker. Ebenso variabel war das
Instrumentarium im Stummfilmkino:
neben Pianisten, Harmoniumspielern
und Orchestern kamen auch mechanische Instrumente wie Orchestrien,
selbstspielende Klaviere, und Grammophone zum Einsatz. Apparaturen
wie das Kinetophon ermöglichten bereits 1895 das synchrone Erklingen
von Ton zu Bildern. Aufgrund ihres
rhythmischen Charakters wurden
vielfach Marsch- oder Tanzszenen mit Musik unterlegt. Weitere
Synchronisationsmechanismen
zielten auf die Verbindung von Film
und Oper ab. Einer der frühesten
Versuche hierzu sind die Tonbilder:
abgefilmte Musikdarbietungen und
synchron dazu erklingender Ton vom
Phonographen oder Grammophon.
Termine
Donnerstag, 26.11., 18.30 – 22.30 Uhr
Foyer der Alten Oper Frankfurt
Freitag, 27.11., 14 – 21.30 Uhr
Samstag, 28.11., 10 – 13.30 Uhr
Sonntag, 29.11., 15 – 18 Uhr
Goldhalle im Hessischen Rundfunk,
Bertramstraße 8, Frankfurt
14
AKTUELLES
„Deutschland/Israel:
Gestern, heute, morgen“
Israelisch-deutsches Jugend-Filmprojekt 2015
Zum dritten Mal begegnen sich vom
1. bis 8. November wieder Jugendliche aus Ayanoth (Israel) und der
Max-Beckmann-Schule (Frankfurt)
im Deutschen Filmmuseum in
Frankfurt. Sie produzieren gemeinsam Kurzfilme zu ihrer Sicht auf die
Geschichte der beiden Länder, mit
Blick auf die Gegenwart und auf die
Wünsche für die Zukunft.
Die Ergebnisse werden zu einem
vierteiligen Episodenfilm zusammengefasst und sind am Sonntag,
8. November, um 11 Uhr im Kino
des Deutschen Filmmuseums zu
sehen. Der Eintritt ist frei.
Jüdische Kinderund Jugendfilmtage
(4. bis 8. November)
≥ Mehr auf Seite 38.
Teilnehmer/innen des israelischdeutschen Jugendfilmprojekts
2014 beim Dreh und bei der
Montage.
Das interkulturelle Filmprojekt wird
vom Deutschen Filminstitut und
der Kinder- und Jugend-Aliyah
veranstaltet. Ermöglicht wird es
durch die Förderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur
und Medien (BKM) und der Stadt
Frankfurt am Main.
15
WOODY ALLEN
New York und Woody Allen sind untrennbar miteinander verbunden: „Für mich ist New York immer der Ort
der Verzauberung, der Erregung und Lebensfreude;
ich möchte niemals irgendwo anders leben“, sagt der
vielbewunderte Regisseur über seine Heimatstadt, in der
er am 1. Dezember 1935 als Allen Stewart Konigsberg im
Stadtteil Brooklyn geboren wurde. Erst seit der Jahrtausendwende, in der Spätphase seiner Karriere, wandte
sich der notorische New Yorker Allen dem Kontinent Europa zu und machte Barcelona, London und Paris zu den
Schauplätzen seiner Filme. Seine Musen Diane Keaton,
Mia Farrow und später auch Scarlett Johansson trieb er
zu vielfach preisgekrönten Höchstleistungen.
Woody Allens Karriere startete als Klarinettist und Gagschreiber. Seit er sich in den 1960er Jahren dem Film
verschrieben hat, ist er hier meist in mehreren Funktionen aktiv – als Regisseur, Drehbuchautor und oft auch
als Hauptdarsteller. Als Schauspieler verköpert er laut
Filmwissenschaftlerin Melanie Bossen „den Anti-Typus
der modernen Maskulinität“. Durch Parodien und Zitate,
durch Vermengung von komischen und tragischen
Elementen verfremdet Allen stets aufs Neue Erzählkonventionen und steht dem europäischen Autorenfilm seit
jeher näher als dem Hollywoodkino. Mehr als 40 Regiearbeiten zählen inzwischen zum Oeuvre Woody Allens,
vier Mal erhielt er den Oscar®.
Thematisch erfand sich Woody Allen immer wieder neu,
häufig getrieben von allzu Menschlichem wie Sexualität,
Neurosen und unglücklichen Beziehungen bis hin zur
Angst vor dem Tod. Bis heute beschäftigen ihn diese
Grundfragen nach dem Sinn des Lebens, so auch in
seinem zauberhaften Film MAGIC IN THE MOONLIGHT
aus dem Jahr 2014, der den Schlusspunkt der Filmreihe
setzt, die das Kino des Deutschen Filmmuseums anlässlich Allens 80. Geburtstag zusammengestellt hat.
16
WOODY ALLEN
ANNIE HALL Der Stadtneurotiker
USA 1977. R: Woody Allen
D: Woody Allen, Diane Keaton. 94 Min. 35mm. OF
Mittwoch, 04.11.
20:30 Uhr
Donnerstag, 05.11.
18:00 Uhr
Der Film, mit dem Woody Allen in die Riege der Stars
und großen Regisseure aufstieg, ist gleichzeitig derjenige, der die immer wieder variierte Figur des New Yorker
Stadtneurotikers etablierte. Die autobiografische Liebesgeschichte liefert eine Fülle von Gags und pointierten
Merksätzen über Sex, New York, Politik, Neurosen und
das Judentum. Woody Allen, für Regie und Drehbuch
mit dem Oscar® ausgezeichnet, trat am Abend der
Preisverleihung lieber mit seiner Jazzband auf, als die
Trophäen entgegenzunehmen.
MANHATTAN
USA 1979. R: Woody Allen. D: Woody Allen, Diane Keaton,
Mariel Hemingway. 96 Min. 35mm. OF
Freitag, 06.11.
18:00 Uhr
Samstag, 07.11.
20:30 Uhr
Der New Yorker Schriftsteller und Fernsehautor Isaac
Davis ist vom Pech verfolgt: Seine Ex-Frau Jill lebt
inzwischen mit ihrer lesbischen Freundin zusammen und
schreibt an einem Enthüllungsbuch über ihre gescheiterte Ehe. Jetzt ist er mit der erst 17-jährigen Tracy zusammen und auch diese Beziehung ist für den neurotischen
Intellektuellen unerfreulich: Zu unterschiedlich sind die
Interessen, zu groß ist der Altersunterschied. Als Mary
in Isaacs Leben tritt, beginnt seine Suche nach Romantik und sexueller Erfüllung von Neuem. Die Frankfurter
Rundschau schrieb seinerzeit: „MANHATTEN ist ohne
Zweifel der Gipfel seiner Karriere; MANHATTEN ist Woody Allens LICHTER DER GROSSTADT.”
17
BULLETS OVER BROADWAY
USA 1994. R: Woody Allen. D: John Cusack, Dianne Wiest,
Chazz Palminteri. 99 Min. 35mm. OmU
Es sind die Roaring Twenties in New York. Der erfolglose Theaterautor David Shayne sehnt seinen Durchbruch herbei. Um sein erstes Stück am Broadway
herauszubringen, geht er sogar einen Pakt mit dem
Mafiaboss Nick Valenti ein. Dieser finanziert ihm eine
Starbesetzung, wenn David dafür Valentis unbegabter
Geliebten die Hauptrolle gibt. Die Proben des blutleeren Stücks gestalten sich in der Folge unerträglich.
Als ein begnadeter Ghostwriter David unter die Arme
greift, kommt die Wende.
Freitag, 06.11.
20:30 Uhr
MIGHTY APHRODITE Geliebte Aphrodite
USA 1995. R: Woody Allen. D: Woody Allen, Mira Sorvino,
Helena Bonham Carter, F. Murray Abraham. 95 Min. 35mm. OF
Eine hinreißende Großstadtkomödie mit einem Schuss
griechischer Tragödie: Sportjournalist Lenny und seine
Frau Amanda haben einen Sohn adoptiert, der sich
rasch als Wunderkind entpuppt. Das lässt Lenny eines
Tages keine Ruhe mehr – er will die richtigen Eltern des
Kindes finden. Als sich herausstellt, dass die Prostituierte und Pornodarstellerin Linda Ash die Mutter
seines Adoptivsohnes ist, bricht für Lenny eine Welt
zusammen. Doch dann kommen die beiden sich näher
und lösen damit ein heilloses Chaos aus. Mira Sorvino
gewann für ihren Auftritt als naives Blondchen einen
Oscar® als beste Nebendarstellerin.
Sonntag, 08.11.
20:30 Uhr
Donnerstag, 19.11.
18:00 Uhr
18
WOODY ALLEN
CELEBRITY Celebrity – Schön. Reich. Berühmt
USA 1998. R: Woody Allen. D: Kenneth Branagh, Judy Davis,
Joe Mantegna, Leonardo DiCaprio. 114 Min. 35mm. OmU
Mittwoch, 11.11.
20:30 Uhr
Freitag, 13.11.
18:00 Uhr
In brillanten Schwarzweiß-Bildern erzählt Woody Allen in
CELEBRITY eine bitterböse Satire auf den Promiwahn in
der modernen Gesellschaft. Lee Simon ist ein Klatschreporter in New York, seine Geschichten über prominente
Persönlichkeiten verkaufen sich wie von selbst. Auf der
Jagd nach Ruhm und Erfolg lauert Lee den Schönen,
Reichen und Berühmten auf. Doch er ist mit seiner Existenz unzufrieden und leidet unter mangelndem Erfolg als
Schriftsteller. In der Glitzerwelt der Stars möchte er nun
endlich selbst ein Stück vom Kuchen abbekommen.
Leonardo DiCaprio spielte in CELEBRITY seine erste
Rolle nach dem Welterfolg mit TITANIC.
CASSANDRA’S DREAM Cassandras Traum
Großbritannien/Frankreich 2008. R: Woody Allen
D: Ewan McGregor, Colin Farrell, Hayley Atwell. 108 Min. 35mm. OmU
Samstag, 14.11.
20:30 Uhr
Dienstag, 17.11.
18:00 Uhr
Die Londoner Brüder Ian und Terry leiden unter akuter
Geldnot: Ian will die Wünsche der luxusliebenden Angela
erfüllen, Terry hat sich beim Pokern in horrende Schulden verstrickt. Die Lösung scheint der reiche Onkel Howard aus Amerika zu sein, der als Schönheitschirurg zum
Millionär geworden ist und zu Besuch in die britische
Hauptstadt kommt. Er fordert von seinen Neffen einen
unmoralischen Gefallen. CASSANDRA’S DREAM ist
der dritte Film, den Woody Allen in London inszenierte.
Filmkritiker Wolfgang Höbel verglich den Film im Spiegel
mit einem Stück von Dostojewski, das „mit schauspielerischer Brillanz“ umgesetzt wurde.
19
YOU WILL MEET A TALL DARK STRANGER
Ich sehe den Mann deiner Träume USA/Spanien/Großbritannien 2010.
R: Woody Allen. D: Naomi Watts, Josh Brolin. 98 Min. Blu-ray. OmU
Woody Allen stellt in dieser Liebeskomödie zwei Paare
in den Mittelpunkt. Alfie ist Rentner. Nach 40 Ehejahren verlässt er seine ständig nörgelnde Ehefrau Helena
und heiratet eine andere. Doch damit ist Alfie seine
Sorgen nicht los, da sich Helena in die Fänge einer
durchtriebenen Wahrsagerin begibt. Sally, die Tochter
von Alfie und Helena, steht durch ihre Ehe mit einem
gescheiterten Schriftsteller vor dem finanziellen Ruin.
Sie beginnt einen Job in einer Kunstgalerie, während
ihr Gatte den Gitarrenklängen der neuen Nachbarin
verfällt.
Freitag, 20.11.
20:30 Uhr
Sonntag, 22.11.
17:00 Uhr
MAGIC IN THE MOONLIGHT
USA/Spanien 2014. R: Woody Allen
D: Eileen Atkins, Colin Firth, Emma Stone. 98 Min. DCP. OmU
1928 an der Côte d’Azur: Der gefeierte Magier Stanley
wird beauftragt, die vermeintliche Wahrsagerin Sophie
des Betruges zu überführen. Mit ihren Prophezeiungen
zieht sie den Reichen und Schönen der Oberschicht das
Geld aus der Tasche. Sophie behauptet, Kontakt zu den
Seelen verstorbener Familienangehöriger aufnehmen zu
können. Doch Stanleys Versuche, die Hochstaplerin mit
seinen Zauberkünsten zu entlarven, scheitern allesamt.
Der britische Gentleman stürzt sich mehr und mehr in
das ausschweifende Leben der dekadenten Oberschicht und kommt dabei Sophie näher. Ist sie vielleicht
doch keine Betrügerin?
Samstag, 21.11.
20:30 Uhr
Freitag, 27.11.
20:30 Uhr
20
PEDRO COSTA
Der Portugiese Pedro Costa ist einer der radikalsten und
eigenwilligsten Filmemacher unserer Zeit. Seit 1997
hat er es zu seiner Aufgabe gemacht, das Leben der
Ausgestoßenen der Gesellschaft, die im Lissaboner Armenviertel Fontainhas leben, filmisch zu dokumentieren.
Ohne vorherbestimmte Strukturen beruhen die Filme
von Pedro Costa auf Erinnerungssplittern seiner (Laien-)
Darsteller aus Fontainhas – reflektiert durch Costas Blick
auf die (Film-)Geschichte. So gelingen ihm einfühlsame
Einblicke in eine Gemeinschaft am Rande der Gesellschaft.
„We make films on high seas, and as we do not have a book
of laws, we work in a very dark area, which is memory.“
— Pedro Costa
OSSOS Haut und Knochen
Portugal 1997. R: Pedro Costa. D: Vanda Duarte, Nuno Vaz,
Maria Lipkina, Isabel Ruth. 94 Min. 35mm. OmeU
Freitag, 13.11.
20:30 Uhr
„Tina [...] ist abgestumpft durch die Armut und Enge
ihrer Existenz und kämpft mit psychischen Problemen.
Auch ihre neue Rolle als Mutter überfordert sie: Sie dreht
den Gashahn auf. Für das Baby ist diese Kurzschlussreaktion nur die erste von vielen Gefahren, denen es
ausgesetzt ist. OSSOS erzählt nicht nur von materieller
Not und Armut, sondern auch von der Armut der Gefühle, von der Unfähigkeit zu kommunizieren, zu lieben
und Liebe anzunehmen. Dabei kommentiert, wertet oder
moralisiert Costa nicht: In schonungslosen und zugleich
poetischen Bildern beobachtet er seine Figuren, [...]
die weder ihre innere noch äußere Enge ihrer Herkunft
überwinden können.“ Birgit Kohler
21
NO QUARTO DA VANDA In Vandas Zimmer
Portugal 2000. R: Pedro Costa
D: Vanda Duarte, Zita Duarte, Lena Duarte. 178 Min. 35mm. OmeU
„Pedro Costa drehte NO QUARTO DA VANDA mit einer
Digitalkamera, die es ihm ermöglichte, Vanda allein zu
begegnen. In Abwesenheit eines Filmteams entstand
zwischen den beiden eine gleichgültig-vertraute Atmosphäre, die daran zweifeln lässt, ob sich Vanda der
Gegenwart der Kamera überhaupt bewusst war. Ob
sie dealt, ihre Freunde empfängt oder Erdbeeren putzt,
es vergehen nie zehn Minuten, ohne dass sich Vanda
einen Schuss setzt, ein minutiöses Ritual, das ihren
Alltag prägt.“ Fréderic Mermoud
Mittwoch, 18.11.
20:00 Uhr
JUVENTUDE EM MARCHA Jugend voran!
Portugal 2006. R: Pedro Costa
D: Ventura, Vanda Duarte, Beatriz Duarte. 154 Min. 35mm. OmeU
„Pedro Costa begleitet Ventura bei seinen Wegen durch
einen Slum und ein Neubauquartier am Rande von
Lissabon. Der Slum wird abgerissen, die Bewohner
werden umgesiedelt, was der Film jedoch nicht zeigt,
sondern über die Erzählungen der Figuren einfängt. Mit
großer Geduld hört Pedro Costa diesen Geschichten
zu. Wenn etwa die einst heroinsüchtige Vanda davon
erzählt, wie sie ihre Tochter zu Welt brachte, dann weiß
man genau, warum kein Schnitt das Mäandern ihrer
Sätze unterbricht: Die Dauer der Einstellung ist das
Einzige, was Vandas Schmerzen gerecht werden kann.“
Christina Nord
Samstag, 21.11.
17:30 Uhr
PEDRO COSTA
22
CAVALO DINHEIRO Horse Money
Portugal 2014. R: Pedro Costa. D: Ventura, Vitalina Varala, Tito Furtado,
Benvindo Tavares. 104 Min. DCP. OmU
Mittwoch, 25.11.
20:30 Uhr
Freitag, 27.11.
18:00 Uhr
Ventura, bereits der Held in JUVENTUDE EM MARCHA,
wird in einer Nervenheilanstalt behandelt. In einer atemberaubenden Mischung aus Spiel- und Dokumentarfilm,
Realem und Halluziniertem, Begreifbarem und Unbegreifbarem und mit einer einzigartigen Bildsprache wird
die Vergangenheit Venturas beleuchtet. Ein komplexer
und meisterhafter Kinotrip, der Ventura als Gefangenen
des eigenen Geistes und der portugiesischen Geschichte zeigt. Pedro Costa wurde für diesen Film 2014 mit
dem Regiepreis in Locarno und mit dem internationalen
Hauptpreis vom Filmfest München ausgezeichnet.
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23
KLASSIKER & RARITÄTEN
50 Jahre „Sentana Film“
Der junge Arzt, aufstrebende Schauspieler und Regisseur Michael Verhoeven meldete am 12. Juli 1965 die
„Sentana Film“ als Gewerbe an. Es war der Beginn
einer inzwischen 50-jährigen Erfolgsgeschichte in Kino
und Fernsehen, gekrönt von vielerlei Preisen bis hin
zum Bundesverdienstkreuz. An seiner Seite war von
Beginn an Verhoevens Ehefrau Senta Berger, die auch
in zahlreichen Produktionen der Sentana mitwirkte.
Im Kino des Deutschen Filmmuseums ist Michael
Verhoeven am Sonntag, 22. November, zu Gast und
präsentiert seinen 1990 entstandenen Film SCHLARAFFENLAND über die deutsche Wiedervereinigung.
DAS SCHRECKLICHE MÄDCHEN
Deutschland 1990. R: Michael Verhoeven
D: Lena Stolze, Monika Baumgartner, Michael Gahr. 92 Min. 35mm
Der Film beruht auf einem authentischen Fall im niederbayerischen Städtchen Passau. Nachdem die Klosterschülerin Sonja einen internationalen Aufsatzwettbewerb
gewonnen hat, macht sie sich an ein neues Thema: Sie
will sich mit der Rolle ihrer Heimatstadt im Dritten Reich
beschäftigen und den lokalen Widerstand dokumentieren. Bei ihren Recherchen stößt sie auf klare Ablehnung. Doch so leicht lässt sich Sonja nicht aufhalten.
DAS SCHRECKLICHE MÄDCHEN gewann 1990 bei der
Berlinale den Silbernen Bären und Lena Stolze erhielt das
Filmband in Gold für die beste darstellerische Leistung
beim Deutschen Filmpreis.
Dienstag, 03.11.
18:00 Uhr
24
KLASSIKER & RARITÄTEN
SEMMELWEIS IGNAZ – ARZT DER FRAUEN
Österreich/Deutschland/Ungarn 1988. R: Michael Verhoeven
D: Heiner Lauterbach, Friedrich von Thun, Franz Stoß. 117 Min. DigiBeta
Dienstag, 10.11.
18:00 Uhr
Wien im 19. Jahrhundert: Zahlreiche Frauen sterben im
Kindbettfieber, die Ursache ist rätselhaft. Der ungarische
Gynäkologe Ignaz Philipp Semmelweis macht schließlich
eine epochale Entdeckung: Die behandelnden Ärzte
bringen den Schwangeren den Tod – durch mangelnde
Hygiene. Mit seiner Erkenntnis macht sich Semmelweis
die Ärzte zu Feinden, die ihn ins Exil nach Budapest vertreiben. Auch dort stößt Semmelweis auf Unverständnis. Michael Verhoeven konnte den Film nur durch die
Unterstützung des ungarischen Staatspräsidenten Jozsef
Antall realisieren, der auf historische Genauigkeit und
Heiner Lauterbach als Semmelweis bestand.
SCHLARAFFENLAND
Deutschland 1990. R: Michael Verhoeven. D: Cornelia Lippert,
Johannes Terne, Sissi Perlinger. 102 Min. DigiBeta
Vor dem Film
spricht Urs Spörri
(Deutsches
Filminstitut) mit
Michael
Verhoeven
Samstag, 17.11.
Gespräch: 20:30 Uhr
Filmbeginn:
ca. 21:15 Uhr
Unmittelbar nach der Wende gedreht, war SCHLARAFFENLAND der erste Film zum Mauerfall und der
Wiedervereinigung. Dabei wendet sich der Spielfilm
sehr direkt und kritisch den Schattenseiten der ersten
Goldgräberstimmung zu. Die DDR-Bürger Karin und Jürgen scheitern bei ihrer Flucht über die Prager Botschaft,
können jedoch kurz danach mit offizieller Genehmigung
nach München übersiedeln. Der Überfluss auf dem
Viktualienmarkt verschlägt ihnen den Atem. Über einen
Unterhändler nehmen sie einen Kredit für den Einstieg in
eine marode Firma auf und ruinieren damit beinahe sich
und ihre Ehe. Michael Verhoeven sagt über SCHLARAFFENLAND: „Ich glaube, es war mein bester Film.“
25
MENSCHLICHES VERSAGEN
Deutschland 2008. R: Michael Verhoeven
Dokumentarfilm. 91 Min. DigiBeta
Es war einer der größten Raubzüge des 20. Jahrhunderts:
Die sogenannte „Arisierung“ war eine flächendeckende
Enteignung jüdischer Bürger in Nazi-Deutschland. Dabei
waren es in der Regel weder die Gestapo noch die SS,
sondern deutsche Finanzbeamte, die in jüdische Häuser
einbrachen und den gesamten Besitz beschlagnahmten.
Größere Wertgegenstände gingen an die Behörden, alles
andere wurde unter den Nachbarn versteigert. Michael
Verhoeven geht in seinem vielfach ausgezeichneten
Dokumentarfilm MENSCHLICHES VERSAGEN der Frage
nach, inwiefern die deutsche Zivilbevölkerung zum Profiteur dieses systematischen Raubs wurde.
Hessische Löwen
für beste Amateurfilmer
Bei »Hessen film(t)« am Sonntag,
1. November, von 10 bis 14 Uhr werden
die drei besten Amateurfilme hessischer
Filmautoren prämiert. Schirmherr dieser
Veranstaltung des Bundes Deutscher
Filmautoren Hessen e.V. ist der Hessische
Ministerpräsident Volker Bouffier.
Staatssekretär Ingmar Jung überreicht
in Vertretung die Hessischen Löwen an
die Preisträger, die sich zuvor in mehreren
Wettbewerben durchsetzen mussten.
Samstag, 24.11.
18:00 Uhr
26
VERSO SUD 21
Das Gesamtprogramm von
Verso Sud liegt von
Mitte November an
im Deutschen Filmmuseum aus und
ist im Internet unter
verso-sud.deutschesfilmmuseum.de
nachzulesen.
Festival des italienischen Films
Zum 21. Mal bringt Verso Sud vom 28. November bis
9. Dezember eine Auswahl aktueller italienischer Spielund Dokumentarfilme nach Frankfurt. Die Hommage ist
in diesem Jahr Francesco Rosi gewidmet, der im Januar
im Alter von 92 Jahren gestorben ist.
Eröffnet wird Verso Sud am Samstag, 28. November,
mit dem Mafia-Drama LA TERRA DEI SANTI (IT 2015),
einem Film des aus Kalabrien stammenden Regisseurs
Fernando Muraca, der sein Debüt persönlich vorstellen
wird.
LA TERRA DEI SANTI Das Land der Heiligen
Italien 2015. R: Fernando Muraca. D: Valeria Solarino,
Lorenza Indovina, Ninni Bruschetta. 89 Min. DCP. OmU
Zu Gast:
Fernando Muraca
Samstag, 28.11.
19:00 Uhr
Eröffnung Verso
Sud 21
Samstag, 28.11.
22:30 Uhr
Caterina, die Ehefrau des untergetauchten 'NdranghetaBosses Alfredo, hat ihren Sohn Pasquale für eine Zukunft
an der Spitze des Mafia-Clans erzogen. Auch ihre jüngere Schwester Assunta, die im Bandenkrieg bereits ihren
Mann verloren hat, plant dies für ihren Sohn Giuseppe.
In diese geschlossene Gesellschaft bricht Vittoria ein,
eine Staatsanwältin aus Norditalien, die versucht, das
Schweigen der Frauen, das die Grundlage der einflussreichsten kriminellen Vereinigung der Welt bildet, zu
brechen. Der Debütfilm des aus Kalabrien stammenden
Regisseurs Fernando Muraca ist ein Mafia-Drama, erzählt aus der ungewohnten Perspektive der Frauen.
27
CHE STRANO CHIAMARSI FEDERICO Federico
Italien 2013. R: Ettore Scola. D: Tommaso Lazotti, Maurizio De Santis,
Giulio Forges Davanzati, Ernesto D’Argenio. 93 Min. DCP. OmU
Ettore Scola, selbst einer der einflussreichsten Regisseure Italiens, drehte 20 Jahre nach Federico Fellinis
Tod ein sehr persönliches Porträt seines Freundes – in
einer Mischung aus Spiel- und Dokumentarfilm und
angefüllt mit Erinnerungen, Spielszenen, Archivaufnahmen und Ausschnitten aus Fellini-Filmen. Im Zentrum
steht der Beginn von Fellinis Karriere, zunächst als
Karikaturist bei der einflussreichen Satirezeitschrift
Marc' Aurelio, später dann als Drehbuchautor und
Regieassistent. Zwischen 1950 und 1993 drehte Fellini
mehr als 20 Filme, die ihn zu einem der wichtigsten
Autorenfilmer des 20. Jahrhunderts machten.
Sonntag, 29.11.
17:00 Uhr
BUONI A NULLA Pechvögel
Italien 2014, R: Gianni Di Gregorio. D: Gianni Di Gregorio,
Marco Mazzocca, Valentina Lodovini. 87 Min. DCP. OmU
Zu Gast:
Gianni Di Gregorio
Gianni Basani wird vom Pech verfolgt: Kurz bevor er
seinen Ruhestand antreten will, erhöht die Regierung
das Renteneintrittsalter und er muss nun nicht nur
zwei Jahre länger arbeiten, sondern wird zudem in ein
modernes Büro außerhalb Roms versetzt. Auch seine
Ex-Frau, seine Kinder, die neuen Kollegen und sogar
die Nachbarn scheinen sich gegen ihn verschworen
zu haben. Doch irgendwann entscheidet er, sich nicht
mehr alles gefallen zu lassen. Sechs Jahre nach seinem
Überraschungserfolg IL PRANZO DI FERRAGOSTA
(Das Festmahl im August) drehte Gianni Di Gregorio als
Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller erneut
eine charmante und unterhaltsame Komödie.
Sonntag, 29.11.
19:00 Uhr
28
VERSO SUD
I NOSTRI RAGAZZI Unsere Kinder
Italien 2014. R: Ivano De Matteo. D: Alessandro Gassman, Giovanna
Mezzogiorno, Luigi Lo Cascio, Barbora Bobulova. 92 Min. DCP. OmU
Montag, 30.11.
20:30 Uhr
Zwei unterschiedliche Brüder, der Kinderchirurg Paolo
und der Anwalt Massimo haben einander eigentlich
nichts zu sagen. Paolos Sohn Michele und Massimos
Tochter Benny hingegen gehen oft gemeinsam auf Partys. Als eine Obdachlose von Jugendlichen misshandelt
wird und die Aufnahmen einer Überwachungskamera im
Fernsehen gezeigt werden, vermuten die Brüder und ihre
Ehefrauen, dass es sich bei den Tätern um ihre eigenen
Kinder handeln könnte – und ein erbittertes Ringen um
die Wahrheit und die Konsequenzen beginnt.
Hommage Francesco Rosi
LA TREGUA Die Atempause
Italien/Frankreich/Deutschland/Schweiz 1997, R: Francesco Rosi
D: John Turturro, Rade Serbedzija, M. Ghini. 118 Min. 35mm. OmU
Samstag, 28.11.
16:00 Uhr
Am 27. Januar 1945 befreit die Rote Armee Auschwitz
und die letzten Überlebenden des von den Nationalsozialisten fluchtartig verlassenen Vernichtungslagers.
Einer der Befreiten ist Primo Levi, ein junger italienischer
Chemiker. Für ihn und für einige seiner Kameraden
beginnt ein langer Weg zurück ins Leben, eine Monate
dauernde Odyssee durch das vom Krieg gezeichnete
Europa. Francesco Rosis letzter, mehrfach preisgekrönter
Film entstand nach einem autobiografischen Roman von
Primo Levi, der 1987, gezeichnet von seinen Erlebnissen
im Konzentrationslager, Selbstmord beging.
Hommage Francesco Rosi
29
CRISTO SI È FERMATO A EBOLI Christus kam nur bis Eboli
Italien/Frankreich 1979, R. Francesco Rosi. D: Gian Maria Volenté,
Paolo Bonacelli, Alain Cuny. 150 Min. 35mm. OmeU
Carlo Levi, ein Arzt, Maler und Schriftsteller aus Turin,
wird 1935 aufgrund seiner antifaschistischen Aktivitäten
vom Mussolini-Regime in ein süditalienisches Bergnest
verbannt, wo er ein von Zeit und Geschichte gleichsam
vergessenes Leben führt. Seine Erlebnisse in dieser für
ihn fremden Welt verarbeitete Levi zehn Jahre später in
einem Roman, der die Grundlage für Francesco Rosis
poetische und melancholische Adaption bildete – eine
Verbeugung vor der faszinierenden Landschaft und vor
den Not leidenden, doch aufrechten Bewohnern dieser
Region, getragen von einem großartig agierenden
Hauptdarsteller.
Sonntag, 29.11.
11:30 Uhr
TRE FRATELLI Drei Brüder
Italien/Frankreich 1981. R: Francesco Rosi. D: Charles Vanesi,
Michele Placido, Philippe Noiret. 111 Min. 35mm. OmeU
Nach dem Tod der Mutter treffen sich drei Brüder
erstmals seit Jahren wieder. Raffaele ist Richter in Rom,
Rocco leitet in Neapel ein Heim für kriminelle Jugendliche, Nicola ist Arbeiter in Turin. In der Nacht vor der
Beerdigung geraten sie aufgrund ihrer unterschiedlichen
politischen Meinungen in Streit, finden aber am Grab
ihrer Mutter wieder zueinander. In stillen Bildern, ganz
bewusst auf laute Töne verzichtend, erzählt Francesco
Rosi in seiner freien Adaption einer Erzählung von
Andrej Platonov von drei Menschen, in deren Leben und
Weltanschauungen sich die Existenzfragen Italiens am
Beginn der 1980er Jahre widerspiegeln.
Montag, 30.11.
18:00 Uhr
30
LECTURE & FILM
Selbstporträts von Anderen:
Das Universum von Agnès Varda
„Es ist, als würde ich dein Selbst-Porträt filmen“, sagt
Agnès Varda zu Jane Birkin in JANE B. PAR AGNÈS V.
aus dem Jahr 1988. Varda, geboren 1928 in Brüssel,
Spielfilmregisseurin, Dokumentaristin, Installationskünstlerin und Filmtheoretikerin, ist eine der großen Künstlerpersönlichkeiten der Filmgeschichte. Ihr Werk umspannt
mittlerweile sechs Jahrzehnte. Varda bildete – zusammen
mit Godard, und im Dialog und Widerstreit mit diesem
– das intellektuelle Gravitationszentrum der Nouvelle
Vague. Die entscheidende Frage ist für sie nicht, was
Kino ist, sondern was es bedeutet, Kino zu machen – für
sie selbst, für andere, und im Zusammenspiel mit anderen. Vardas Kino ist entsprechend offen und erfinderisch,
oft autobiografisch und zugleich universell, vielgestaltig
und stets changierend zwischen Formen, Formaten und
Gattungen.
In der Reihe Lecture & Film entwerfen namhafte internationale Experten bis Juli 2016 eine Kartographie des
vielschichtigen Werks von Varda. Die Vorträge werden
ergänzt durch eine begleitende Filmreihe, die Werke präsentiert, die in Verbindung mit der Arbeit Vardas stehen.
Im November sind dies Frühwerke von Claude Chabrol
und Chris Marker, die die Nouvelle Vague (wie auch
Agnès Varda) maßgeblich beeinflusst haben.
Nennung der an der Veranstaltung beteiligten Institutionen auf Seite 53.
31
LES PLAGES D’AGNÈS:
Selbstporträt einer Filmemacherin
Lecture von Kelley Conway
Vortrag in englischer Sprache
In ihrer langen Karriere als Regisseurin, Fotografin und
bildende Künstlerin stellte Agnès Varda immer Figuren
ins Zentrum, die sich nur schwer ergründen ließen. Von
der verschlossenen Landstreicherin in SANS TOIT NI
LOI (FR 1985) zu den schweigsamen Ladeninhabern in
DAGUERRÉOTYPES (FR 1978) hat Varda ihren Protagonisten und Orten gegenüber immer eine Haltung des
Respekts und der Neugier eingenommen. Das wirft die
Frage auf, wie Varda sich selbst als Figur konstruiert,
wenn sie sich der Herausforderung stellt, ihre eigene Lebensgeschichte zu erzählen. Am Leitfaden dieser Frage
erkundet der Vortrag die erzählerischen und stilistischen
Techniken in Vardas autobiographischem Dokumentarfilm LES PLAGES D’AGNÈS (FR 2008).
Kelley Conway ist Professorin für Filmwissenschaft an
der University of Wisconsin-Madison. Zu ihren Publikationen zählen die Monographien Chanteuse in the City
(2004) und Agnès Varda (2015).
LES PLAGES D’AGNÈS Die Strände von Agnès
Frankreich 2008. R: Agnès Varda
D: Agnès Varda, André Lubrano, Blaise Fournier. 110 Min. DCP. OmeU
„Könnte man in die Menschen hineinblicken, fände
man Landschaften. Würde man in mich hineinsehen,
wären es Strände.“ Agnès Vardas poetische Selbstbeschreibung spiegelt sich wider in diesem autobiografischen Dokumentarfilm, der ihr vom César bis
zum Preis der amerikanischen Filmkritik zahlreiche
Auszeichnungen einbrachte. Varda, geboren 1938
in Brüssel, kehrt zurück an die Strände, die in ihrem
Leben eine wichtige Rolle spielten. Dabei streift sie
ihren persönlichen Werdegang von den Anfängen
als Theaterfotografin über die bewegten Zeiten der
Nouvelle Vague bis zu ihrem Leben mit Jacques Demy
und ihren Begegnungen mit „The Doors“-Sänger Jim
Morrisson.
Donnerstag, 05.11.
20:15 Uhr
Filmbeginn:
ca. 21:15 Uhr
Zusätzlicher
Termin ohne
Vortrag:
Mittwoch, 11.11.
18:00 Uhr
LECTURE & FILM
32
Küstensehnsüchte: Das Meer, die Lieder und
die Sonne in Vardas DU CÔTÉ DE LA CÔTE (1958)
und DOCUMENTEUR (1980-81)
Lecture von Delphine Bénézet
Vortrag in englischer Sprache
Der Reichtum und die Vielgestaltigkeit des Werks
von Agnès Varda stellt für Kritiker und Filmwissenschaftler eine Herausforderung dar. Dieser Vortrag
zeigt Verlaufslinien in Vardas Werk auf, indem er zwei
Filme miteinander kontrastiert, die in ihrer Entstehung
mehr als 20 Jahre auseinander liegen: DU CÔTÉ DE
LA CÔTE aus dem Jahr 1958, ein überschäumender
Reisebericht, der an der französischen Riviera gedreht
wurde, und DOCUMENTEUR (1981), der fiktionale und
eher melancholische Teil von Vardas kalifornischem
Dyptichon. Besondere Beachtung findet hierbei Vardas
innovativer Umgang mit Montage, Musik und Stimme.
Das poetische Motiv der Küstenlandschaft verfolgt der
Vortrag schließlich weiter zu neueren künstlerischen
Arbeiten wie LES VEUVES DE NOIRMOUTIER (2005),
PING PONG TONG ET CAMPING (2006) und LES PLAGES D'AGNÈS (2008).
Delphine Bénézet ist Filmwissenschaftlerin und
Literaturwissenschaftlerin und arbeitet derzeit an der
London School of Economics. Sie veröffentlichte
das Buch The Cinema of Agnès Varda: Resistance and
Eclecticism (2014).
DOCUMENTEUR Menschengesichter
Frankreich 1981. R: Agnès Varda. D: Sabine Mamou,
Mathieu Demy, Lisa Blok-Linson. 65 Min. DCP. OmeU
Vorfilm
DU CÔTÉ DE
LA CÔTE
Frankreich 1958
R: Agnès Varda
Dokumentarfilm
25 Min.
OmeU
Donnerstag, 19.11.
Lecture: 20:15 Uhr
Filmbeginn:
ca. 21:15 Uhr
„Ein falscher Dokumentarfilm über Dokumentarfilm
dokumentiert den Dokumentarfilm“, schreibt Medienwissenschaftlerin Wenke Wegner über DOCUMENTEUR. Agnès Varda filmt Passanten wie in einem
Dokumentarfilm und lässt die Bilder in eine fiktive
Geschichte einfließen. Eine Frau lebt und leidet im Exil
unter Identitätsverlust. Ihr Sohn kann nicht einschlafen.
Gemeinsam versuchen die beiden, sich zu erholen und
die Schatten der Vergangenheit loszuwerden. Dabei
sind es die Alltagsaufnahmen der Fischer, geheimnisvollen Nachbarn und wartenden Frauen, durch die sich
die Gefühle der Protagonistin vermitteln.
33
LE BEAU SERGE Die Enttäuschten
Frankreich 1958. R: Claude Chabrol
D: Gérard Blain, Jean-Claude Brialy, Michèle Mérit. 98 Min. Blu-ray. OmeU
Claude Chabrols Debütfilm gilt als erster Film der
Nouvelle Vague, die das Weltkino nachhaltig verändert
hat. Der Student François ist an Tuberkulose erkrankt
und soll sich in seinem Heimatdorf von seinem Leiden
erholen. Dort angekommen erkennt er schnell, dass sich
vieles verändert hat: Sein alter Freund Serge ist dem Alkohol verfallen, dessen Frau Yvonne hat eine Fehlgeburt
erlitten. François will den beiden helfen, kommt dabei
jedoch seinem persönlichen Abgrund immer näher. LE
BEAU SERGE wurde beim Filmfestival in Locarno 1958
für die beste Regieleistung ausgezeichnet.
Samstag, 14.11.
18:00 Uhr
Mittwoch, 18.11.
18:00 Uhr
LETTRE DE SIBÉRIE Ein Brief aus Sibirien
Frankreich 1957. R: Chris Marker
Dokumentarfilm. 62 Min. Blu-ray. OmeU
Vorfilm
DIMANCHE
À PEKIN
Frühstück in Peking
Frankreich 1956
R: Chris Marker
Dokumentarfilm
22 Min. OmeU
Sibirien sei für die meisten nur das größte Ödland der
Welt, kritisiert Chris Marker. Mit seinem ethnografischen
Essayfilm LETTRE DE SIBÈRIE widerlegt der Regisseur
diese Annahme. Er lässt eine sibirische Welt entstehen,
die bis heute frisch und aktuell daherkommt. Es ist eine
Kombination aus fantastischen Animationen von Mammuts und fotografisch-dokumentarischen Elementen,
die den Film prägt und richtungsweisend für die Ästhetik der Nouvelle Vague machte. Auch eine Frühform
des Videospiels lässt sich finden: Zu einer Filmsequenz
werden ähnlich einem Quiz drei unterschiedliche Kommentare vorgeschlagen. Was ist wahr? Was ist Traum,
was Realität?
Mittwoch, 25.11.
18:00 Uhr
34
Días de Cine
Herausragende aktuelle Filme aus Lateinamerika zeigt
das Kino des Deutschen Filmmuseums in Kooperation
mit Café Azul vom 30. Oktober bis 01. November.
Mit freundlicher Unterstüztung von
PRINCESAS ROJAS
Costa Rica/Venezuela 2013. R: Laura Astorga Carrera. D: Valeria
Conejo, Aura Dinarte, Fernando Bolanos. 100 Min. DCP. OmeU
Zu Gast:
Laura Astorga
Carrera
Sonntag, 01.11.
18:00 Uhr
Unterstützt durch
In den 80er-Jahren in Nicaragua: Durch das Autofenster
erleben die elfjährige Claudia und ihre jüngere Schwester
den Straßenkampf hautnah mit. Ihre Eltern sind sandinistische Aktivisten. Die Familie flüchtet ins benachbarte
Costa Rica. Knappe Kommandos bestimmen den elterlichen Umgangston, die Mädchen werden zu Verwandten
verfrachtet. Eines Tages verschwindet die Mutter. Nur
in Ausschnitten eröffnet sich den Kindern die Tragik im
Leben ihrer Eltern, die politischen Kampf und Familienleben unter einen Hut zu bringen versuchen.
MATEO
Kolumbien/Frankreich 2014. Regie: Maria Gamboa
Darsteller: Carlos Hernandez, Felipe Botero. 86 Min. Blu-ray. OmeU
Sonntag, 01.11.
20:30 Uhr
Unterstützt durch
Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt Regisseurin Maria Gamboa in elektrisierenden Bildern von einem
Jugendlichen in Kolumbien: Der 16-jährige Mateo sammelt im Auftrag seines kriminellen Onkels Schutzgeld
ein. Weil er den Auftrag erhält, die politischen Aktivitäten
einer Laienspieltruppe am örtlichen Theater auszuspionieren, schließt sich Mateo einem Tanztheater-Ensemble
an – und findet Gefallen am Lebensstil der Künstler. Als
sein Onkel von Mateo die Herausgabe intimer Informationen fordert, gerät der Junge in einen Loyalitätskonflikt.
SPECIAL
35
HUMAN RIGHTS WATCH
Überall auf der Welt setzen sich Filmschaffende in ihren
Arbeiten für die Menschenrechte ein. Zusammen mit
HUMAN RIGHTS WATCH gibt das Deutsche Filmmuseum ihnen ein Forum.
LA BUENA VIDA – DAS GUTE LEBEN
Deutschland 2014. R: Jens Schanze
Dokumentarfilm. 94 Min. DCP. OmU
In Kooperation mit
H U M A N
H U M A N
R I G H T S
W A T C H
R I G H T S
W A T C H
Der Film erzählt die Geschichte des kolumbianischen
Dorfes Tamaquito vor dem Hintergrund des weltweit
steigenden Energiekonsums. Das im Nordosten des Landes inmitten von Wäldern gelegene Dorf soll dem näher
rückenden Kohleabbau der multinationalen Firma Cerrejón weichen. Die 30 Familien vom Stamm der Wayúu
sollen in eine 30 Kilometer entfernt gelegene Siedlung
umgesiedelt werden. Zwar sind die Häuser komfortabler
eingerichtet, doch der Wasserzugang fehlt. In zähen Verhandlungen fordert das Dorfoberhaupt, diesen ein. Jens
Schanze hat diese moderne Form der Vertreibung über
einen längeren Zeitraum filmisch begleitet.
Dienstag, 10.11.
20:15 Uhr
• Empanadas • Tamales • Hallacas • Pão de queijo •
• Ají amarillo • Maseca • Harina pan •
Rincón Latino
Tel. 0176 90 75 45 10 •
• Hasengasse 2 • 60311 Frankfurt •
10:30 a 19:00 •
de
dos
sába
a
es
Mart
• Horarios:
36
Junger Filmclub TREPPE 41
Das Kino des Deutschen Filmmuseums gibt monatlich zwei Programmplätze in die Hände des jungen
Filmclubs Treppe 41. Hier die Auwahl für November.
RATCATCHER
Großbritannien/Frankreich 1999. R: Lynne Ramsay. D: William Eadie,
Tommy Flanagan, Mandy Matthews. 93 Min. 35mm. OmU
Vorgestellt von:
Eva Salomon
Nach dem Film:
Treppengespräch
mit Bier und Wein
Freitag, 13.11.
22:30 Uhr
Lynne Ramsays Erstlingswerk führt in das Glasgow
ihrer Kindheit, dessen Straßen durch einen Müllabfuhrstreik unter Bergen von Abfall begraben liegen. Von
Verwesung und Tod umgeben versucht ein zwölfjähriger Junge seine Träume mit der Realität zu vereinbaren. Fern von jeglichem Kitsch vermag es Ramsay
(WE NEED TO TALK ABOUT KEVIN, GB/USA 2011),
in eindringlichen, poetischen Bildern und kleinen Momentaufnahmen ohne viele Worte den Gemütszustand
ihrer Protagonisten fühlbar zu machen.
ARCHIPELAGO
GB 2010. R: Joanna Hogg. D: Tom Hiddleston, Kate Fahy,
Christopher Baker. 114 Min. Blu-ray. OmU
Vorgestellt von:
Eva Szulkowski
Nach dem Film:
Treppengespräch
mit Bier und Wein
Freitag, 27.11.
22:30 Uhr
Mutter, Tochter und Sohn machen Ferien auf einer
einsamen britischen Insel. Die Abwesenheit des Vaters
ist ständig spürbar und legt sich drückend über die drei
verlorenen Charaktere. Sie scheitern bei dem Versuch,
ein Gefühl der Gemeinsamkeit zu beschwören, das
vielleicht irgendwann einmal da gewesen ist. In ruhigen,
melancholischen Bildern zeigt Joanna Hoggs ARCHIPELAGO eine Familie, die sich nicht im Urlaub befindet,
sondern im Prozess eines langen Abschieds.
37
Jugendfilmfestival
Cinéfête
Zum 16. Mal präsentiert das Deutsche Filmmuseum
von Donnerstag, 12., bis Mittwoch, 18. November, das
französische Jugendfilmfestival Cinéfête. Das Programm
bietet die Gelegenheit, sieben Filme aus Frankreich im
Original mit deutschen Untertiteln zu sehen. Schüler
werden an die französische Sprache und Kultur heran­
geführt und nehmen so teil am gegenseitigen Dialog.
Filmauswahl
2015
Weitere
Informationen unter
cinefete.deutschesfilmmuseum.de
BANDE DE FILLES Girlhood
Frankreich 2014. R: Céline Sciamma
10. bis 13. Klasse
LA COUR DE BABEL
Frankreich 2014. R: Julie Bertuccelli. Dokumentarfilm
10. bis 13. Klasse
L’ENFANT EN HAUT Winterdieb
Frankreich/Schweiz 2012. R: Ursula Meier
10. bis 13. Klasse
DES TOUTES NOS FORCES Mit ganzer Kraft
Frankreich 2014. R: Nils Tavernier
6. bis 10. Klasse
LA FAMILLE BÉLIERS Verstehen Sie die Béliers?
Frankreich 2014. R: Eric Lartigau
6. bis 10. Klasse
Die Veranstaltungen
im CineStar Metro­
polis finden statt
mit freundlicher
Unterstützung der
In Zusammenarbeit
mit
UN MONSTRE À PARIS Ein Monster in Paris
Frankreich 2011. R: Bibo Bergeron. Animationsfilm
1. bis 6. Klasse
LES GARÇON ET GUILLAUME À TABLE Maman und Ich
Frankreich 2013. R: Guillaume Gallienne
10. bis 13. Klasse
JAPPELOUP – EINE LEGENDE
Frankreich 2012. R: Christian Duguay
6. bis 10. Klasse
38
Jüdische Kinderund Jugendfilmtage
4. bis 8. November 2015
An die 200 Kinder und Jugendliche der Jüdischen
Gemeinde machen sich anlässlich der Jüdischen Kinderund Jugendfilmtage an die Arbeit und durchdringen in
Workshops das Prinzip Film. Vor den öffentlichen Kinovorstellungen präsentieren sie ihre Ergebnisse.
KADDISCH FÜR EINEN FREUND
Deutschland 2011. R: Leo Khasin
D: Ryszard Ronzewski. 94 Min. DCP. Empfohlen ab 12 Jahren
Begrüßung:
Claudia Dillmann,
Marc Grünbaum
Mittwoch, 04.11.
17:30 Uhr
Eintritt frei!
Aufgewachsen in einem palästinensischen Flüchtlingslager, hat der 14-jährige Ali Messalam von klein auf gelernt,
Juden zu hassen. Nach der Flucht aus dem Libanon ist
er mit seiner Familie in Berlin untergekommen. Um seine
Freunde zu beeindrucken, bricht Ali in die Wohnung seines 84-jährigen russisch-jüdischen Nachbarn ein. Doch
dann wird er geschnappt...
MAX MINSKI UND ICH
Deutschland 2007. R: Anna Justice. D: Zoe Moore, Adriana Altaras,
Emil Reinke. 99 Min. 35mm. Empfohlen ab 10 Jahren
Freitag, 06.11.
14:30 Uhr
Sonntag, 08.11.
15:00 Uhr
Die 13-jährige Nelly schwärmt für den luxemburgischen
Prinzen Edouard. Als das Basketball-Team ihrer Schule
nach Luxemburg eingeladen wird, steht für sie fest: Sie
muss in die Mannschaft! Gut, dass es den Nachbarsjungen Max Minsky gibt, der ihr Basketball beibringt.
WIEDERSEHEN MIT BRUNDIBÁR
Deutschland/Tschechien 2012-2014. R: Douglas Wolfsperger
Dokumentarfilm. 88 Min. DCP. Empfohlen ab 14 Jahren
Zu Gast:
Trude Simonsohn,
Zeitzeugin der ersten
Brundibár-Aufführung
und Überlebende des
KZ Theresienstadt, im
Gespräch mit
Cornelia Maimon-Levi
Sonntag, 08.11.
18:00 Uhr
Die Jugendtheatergruppe der Berliner Schaubühne probt
die Kinderoper „Brundibár“, die 1942 von inhaftierten Kindern im KZ Theresienstadt uraufgeführt wurde. Zunächst
sind die Schüler wenig begeistert von dem Projekt. Doch
das ändert sich nach der Begegnung mit einer der letzten
Überlebenden der Uraufführung. Greta Klingsberg.
39
KINDERKINO
Eindrucksvolle Naturaufnahmen, eine verpasste
Schiffsreise und eine Verfolgungsjagd auf dem Wasser:
Das Kinderkino im November.
DER JUNGE UND DIE WELT
Brasilien 2013. R: Alé Abreu
Animationsfilm. 80 Min. DCP. o.D. Empfohlen ab 8 Jahren
Sonntag, 1.11.
15:00 Uhr
≥ Filmbeschreibung im Kinoprogrammheft Oktober
DIE NEUE WILDNIS
Niederlande 2013. R: Mark Verkerk, Ruben Smit
Dokumentarfilm. 97 Min. DCP. DF. Empfohlen ab 10 Jahren
Oostvaardersplassen ist ein Naturschutzgebiet von internationalem Rang bei Amsterdam: Neben Europas größter
Wildpferdkolonie kann man hier Rothirsche, Füchse,
unzählige Wasservögel und den majestätischen Seeadler
beobachten. Der Film zeigt dieses Ökosystem durch alle
vier Jahreszeiten hindurch in eindrucksvollen Bildern.
Freitag, 13.11.
14:30 Uhr
Sonntag, 15.11.
15:00 Uhr
OOPS, DIE ARCHE IST WEG
Deutschland/Luxemburg/Belgien/Irland 2014. R: Toby Genkel
Animationsfilm. 87 Min. DCP. 3D. DF. Empfohlen ab 7 Jahren
Eine große Flutwelle droht den Urwald mitsamt den Tieren zu überfluten! Gut, dass es die große Arche gibt, die
alle Bewohner in Sicherheit bringt. Wirklich alle? Nein!
Finny und Leah versäumen den Stapellauf des Schiffes
und bleiben allein zurück. Nun müssen die beiden zusammenarbeiten, um die Arche doch noch einzuholen.
Freitag, 20.11.
14:30 Uhr
Sonntag, 22.11.
15:00 Uhr
FLUSSFAHRT MIT HUHN
BRD 1983. R: Arend Agthe. D: Julia Martinek, David Hoppe, Fedor
Hoppe. 86 Min. DCP. Empfohlen ab 7 Jahren
KLASSIKER
Als Johanna die Ferien bei ihrem Opa verbringen muss,
macht sie sich gemeinsam mit ihrem Cousin Robert und
den beiden Nachbarskindern heimlich mit dem Boot
auf den Weg: Die Reisegemeinschaft will auf der Weser
einen geheimen Zugang zum Meer finden. Als Opa am
nächsten Tag entsetzt bemerkt, dass die Kinder weg sind,
nimmt er mit dem Boot der Nachbarn die Verfolgung auf.
Freitag, 27.11.
14:30 Uhr
Sonntag, 29.11.
15:00 Uhr
SPECIALS
Foto: Mirjam Knickriem
40
EIN ABEND FÜR KATJA RIEMANN
In Kooperation mit
In Zusammenarbeit
mit
Katja Riemann ist eine der facettenreichsten Schauspielerinnen des aktuellen deutschen Filmgeschehens.
Mühelos gelingt ihr der Spagat zwischen der biestigen
Direktorin in FACK JU GÖHTE und Charakterrollen wie in
Margarethe von Trottas DIE ABHANDENE WELT, der am
26. November in Frankfurt seinen DVD-Start feiert. Das
Kino des Deutschen Filmmuseums ehrt Katja Riemann
mit einem Filmabend, der mit ihrem Wunschfilm ABGESCHMINKT (DE 1993) beginnt und bei dem die Darstellerin über ihre Karriere, ihre Arbeitsmethoden und die Rolle
von Frauen im Film spricht.
Beide Vorführungen finden zum diesjährigen Schwerpunktthema „Frauen. Macht. Filme.“ des Mainzer FILMZ
– Festivals des deutschen Kinos statt, das sich vom 24.
bis 29. November dem Geschehen im aktuellen deutschen Film widmet.
Katja Riemann, geboren 1963 in Kirchweyhe bei
Bremen, studierte Tanzpädagogik, ehe sie sich dem
Schauspielstudium in Hannover und München zuwandte. Bereits während ihres Studiums wurde sie von den
Münchner Kammerspielen engagiert, parallel zu ihrer
Bühnenlaufbahn begann ihre Karriere als Film- und
Fernsehschauspielerin: Der Durchbruch gelang Riemann
1993 mit EIN MANN FÜR JEDE TONART und ABGESCHMINKT.
Seitdem wirkte Katja Riemann in zentralen Werken der
jüngeren Filmgeschichte mit – darunter DER BEWEGTE
MANN (DE 1994), DIE APOTHEKERIN (DE 1997), oder
AGNES UND SEINE BRÜDER (DE 2004). An ihrer Seite
wurde Elyas M’Barek zum Star, von TÜRKISCH FÜR ANFÄNGER (DE 2012) bis zu den beiden Teilen von FACK
JU GÖHTE (DE 2013/2015). Nicht wegzudenken ist Katja
Riemann zudem aus der Filmographie von Margarethe
von Trotta, für die sie nach Filmen wie ROSENSTRASSE (DE 2003) und ICH BIN DIE ANDERE (DE 2006)
nun wieder eine Hauptrolle in DIE ABHANDENE WELT
übernommen hat.
41
ABGESCHMINKT
Deutschland 1993. R: Katja von Garnier
D: Katja Riemann, Nina Kronjäger, Gedeon Burkhard. 54 Min. 35mm
Nach dem Film
spricht Kirsten
Liese (Deutschlandfunk, WDR) mit
Katja Riemann.
Um ihre Schaffenskrise zu überwinden, stürzt sich die
Comiczeichnerin Frenzy in ein Wochenende mit ihrer
Freundin Maischa. Dabei lernen beide ihren „Mr. Right“
kennen: Während Maischa sich auf einer Party mit dem
überaus attraktiven René einlässt, verliebt sich Frenzy in
den sympathischen Mark. Beide Frauen schweben im
siebten Himmel, bis Maischa René im Bett erlebt. Katja
von Garnier inszenierte ihren Abschlussfilm an der HFF
München mit einer Mischung aus Intimität und Lockerheit. ABGESCHMINKT löste durch den Erfolg an den
Kinokassen einen deutschen Komödien-Boom aus.
Donnerstag, 26.11.
18:00 Uhr
DIE ABHANDENE WELT
Deutschland 2015. R: Margarethe von Trotta
D: Katja Riemann, Barbara Sukowa, Matthias Habich. 101 Min. DCP
Nach dem Film
spricht Kirsten
Liese (Deutschlandfunk, WDR) mit
Katja Riemann.
Der Witwer Paul Kromberger lebt mit seiner erwachsenen Tochter Sophie in Deutschland. Eines Tages entdeckt er im Internet zufällig ein Foto einer US-amerikanischen Opernsängerin, welches das Leben der beiden
gewaltig durcheinanderbringt: Paul glaubt nämlich, in
der Dame seine verstorbene Frau zu erkennen. Sophie
(Katja Riemann) macht sich daraufhin auf den Weg
nach New York, um die Wahrheit herauszufinden. Die
Deutsche Film- und Medienbewertung begründete das
Prädikat „besonders wertvoll“ für DIE ABHANDENE
WELT: „Mit ihrem Film gelingt Margarethe von Trotta
erneut ein Meisterwerk – persönlich erzählt und doch
von allgemeiner Gültigkeit.“
Donnerstag, 26.11.
20:30 Uhr
42
SPECIALS
WAS TUT SICH –
IM DEUTSCHEN FILM?
GAMES SPECIAL
In der Reihe WAS TUT SICH – IM DEUTSCHEN FILM?
präsentiert das Kino des Deutschen Filmmuseums
einmal im Monat ein aktuelles Werk. Im November ist
Lutz Dammbeck mit seinem Dokumentarfilm OVERGAMES zu Gast, den er als Preview mehrere Monate
vor Kinostart präsentiert. Ausgangspunkt des Films ist
die Historie von Spielshows im deutschen Fernsehen –
was den Film in Bezug auf die aktuelle Sonderausstellung Film und Games. Ein Wechselspiel besonders
interessant macht.
Lutz Dammbeck, geboren 1948 in Leipzig, ist Bildender Künstler und Filmemacher. Seine Karriere begann
er als Maler und Grafiker, von 1976 an realisierte er
als Autor, Regisseur und Produzent überwiegend
Animations- und Experimentalfilme für die DEFA.
1986 stellte Dammbeck einen Ausreiseantrag aus
der DDR und zog nach Hamburg. Er gründete 1990
seine eigene Filmproduktion und drehte vielbeachtete
Dokumentarfilme wie DAS NETZ (DE 2004).
OVERGAMES
Deutschland 2015. R: Lutz Dammbeck
Dokumentarfilm. 163 Min. DCP. OmU
Vorfilm
LUFT
Deutschland 2008
R: Natalia Stürz
27 Sek. Digital
Sonntag, 22.11.
19:00 Uhr
Nach dem Film
spricht Rudolf
Worschech
(epd Film) mit
Lutz Dammbeck.
Den Ausgangspunkt für OVERGAMES lieferte Joachim
„Blacky” Fuchsberger: In einer Talkshow im Jahr 2005
sagte er, die Spiele seiner 1960 erstmals ausgestrahlten
Fernseh-Gameshow „Nur nicht nervös werden“ seien
in US-amerikanischen Psychiatrien entwickelt worden
– mit dem Ziel der Umerziehung der Deutschen, einer
„psychisch gestörten Nation”. Regisseur Lutz Dammbeck begibt sich auf eine weltweite Spurensuche und
entwickelt wichtige Fragen: Inwieweit können Spiele die
Welt verändern? Kann ein Mensch umerzogen werden?
Und was hat das mit der Idee einer permanenten Revolution zu tun?
Foto: Bettina Brach
In Kooperation mit
43
NOSFERATU und das Ensemble
»Open Source Guitars«
Stummfilm mit Musikbegleitung
NOSFERATU
Deutschland 1921. R: F. W. Murnau. D: Max Schreck,
Alexander Granach, Gustav von Wangenheim. 84 Min. 35mm
Live-Musikbegleitung:
Ensemble „Open
Source Guitars“
Leitung:
Prof. Michael
Hampel
„Eine Sinfonie des Grauens“ heißt die erste bedeutende Verfilmung von Bram Stokers berühmtem
Dracula-Roman im Untertitel. Bis heute ist Murnaus
NOSFERATU die wohl kunstvollste und beeindruckendste Adaption des Stoffes geblieben. Mit seiner
poetischen Bildsprache, revolutionären Naturaufnahmen, dem Spiel von Licht und Schatten und dem
unvergesslichen Titeldarsteller Max Schreck repräsentiert NOSFERATU den deutschen Expressionismus.
Der Film reflektiert auf psychologischer Ebene die
Geschehnisse des Ersten Weltkriegs und die Wirren
der Nachkriegszeit.
Samstag, 07.11.
18:00 Uhr
Das zehnköpfige Ensemble „Open Source Guitars“
lässt in seiner Livevertonung eine vielschichtige
Klangwelt entstehen, gespielt auf klassischen Konzertgitarren, Western- und E-Gitarren, historischen
und präparierten Instrumenten und unter Verwendung
digital erzeugter Klänge. Die Musik, die die expressive
Gestik der Bilder und die filmischen Kontraste aufgreift, wechselt zwischen komponierten und improvisierten Abschnitten. Die so entstehende Klangkulisse
korrespondiert mit der bedrohlich-grauenhaften und
mystischen Grundstimmung des Films.
Als Projekt der Musikhochschule Trossingen 2008
entstanden, gehen die „Open Source Guitars“ seit
einiger Zeit neue (Klang-)Wege, um die Vielseitigkeit
der Gitarre einem breiten Publikum zugänglich zu
machen und die Vernetzung mit anderen Kunstformen
voranzutreiben.
Weitere Informationen unter open-source-guitars.de.
44
SPECIALS
HARRY SMITH –
Underground Ethnographer
Die Aktivitäten und Interessen von Harry Smith waren
vielseitig und sind nur schwer auf einen gemeinsamen
inhaltlichen Nenner zu bringen. Er beschäftigte sich
mit Filmanimation, Malerei, Bebop-Jazz und mit der
Enthologie der Küsten-Salish in Nordwest-Amerika,
mit kosmologischen Spekulationen, der Kabbalah und
dem Buddhismus. Smiths künstlerische Arbeit kann
als ästhetischer Schöpfungsprozess, akademische
Forschung und spirituelle Suche gleichermaßen verstanden werden.
In Kooperation mit
der Temporary
Gallery in Köln
Im Gespräch zu Smiths FILM #12 im Kino des Deutschen
Filmmuseums diskutieren Dr. Henning Engelke, Kunsthistoriker an der Goethe Universität und Rani Singh,
Assistentin und enge Begleiterin von Harry Smith, dessen
Werk unter Berücksichtigung der ästhetischen Forschung
und seiner Bezüge zu seinem künstlerischen Umfeld.
FILM #12, HEAVEN AND EARTH MAGIC
USA 1957-62. R: Harry Smith
Experimentalfilm. 62 Min. 16mm. OF
Zu Gast:
Rani Singh im
Gespräch mit
Dr. Henning Engelke
(Goethe Universität)
Dienstag, 03.11.
20:15 Uhr
„Der erste Teil beschreibt die Zahnschmerzen der
Protagonistin als Folge des Verlusts einer wertvollen
Wassermelone, die Zahnbehandlung der Heldin und
ihren Transport in den Himmel. Darauf folgt eine
ausführliche Darstellung des himmlischen Landes als
Israel und Montreal. Der zweite Teil des Films schildert
die Rückkehr der Protagonistin zur Erde, nachdem
sie von Max Müller aufgegessen wurde – just am Tag
der Einweihung der Großen Kanalisation von London
durch König Edward II. im 13. Jahrhundert." Harry
Smith
Dazu werden die EARLY ABSTRACTIONS N°
1,2,3,4,5,7,10 gezeigt.
Foto: © Gideon Bachmann
45
Jonas Mekas:
Buchpräsentation und
Filmvorführung
Andy Warhol, Susan Sontag, John Lennon und
Yoko Ono – Jonas Mekas war mit vielen New Yorker
Künstlern eng vertraut. Er entwickelte eine Form des
Tagebuchfilms, in dem er seine alltäglichen Beobachtungen festhielt. Von 1958 an veröffentlichte
er wöchentlich in der Village Voice seine Kolumne
„Movie Journal“, in der er (nicht nur) über Filme
schrieb. Er führte zahlreiche Künstlergespräche, die
nun im „Scrapbook of the Sixties“ bei Spector Books
(Leipzig) erscheinen. Das Buch enthält 37 Texte, die
Jonas Mekas als aufmerksamen Tagebuchschreiber
und einzigartigen Chronisten der Gegenwart zeigen –
und das mittlerweile seit mehr als 50 Jahren.
In Kooperation mit
Spector Books,
Raum 121 e.V.,
Städelschule
und dem Haus
der Kulturen der
Welt, Berlin
OUTTAKES FROM THE LIFE OF A HAPPY MAN
USA 2013. R: Jonas Mekas
Dokumentarfilm. 68 Min. DCP. OF
Zu Gast:
Jonas Mekas
Moderation:
Natascha Gikas
(Deutsches
Filmmuseum) und
Anne König
(Spector Books)
Jonas Mekas reflektiert anlässlich seines 90ten Geburtstag des Nachts, allein an seinem Schneidetisch
sitzend, über das Verhältnis zwischen Erinnerungen
und den auf Film festgehaltenen Bildern. Der Pionier
des Tagebuchfilmes greift in diesem Film auf Material
zurück, das er seit über 50 Jahren sammelt und das
bisher in die anderen Filme nicht eingeflossen ist.
Dienstag, 24.11.
20:15 Uhr
46
SPECIALS
Deleuze (wieder) sehen
1996 bis 2015
Weitere Informationen auf
der Homepage
der Hochschule
für Gestaltung
Offenbach.
Die Film- und Vortragsreihe „Deleuze (wieder) sehen:
1996 bis 2015“ zeigt vom 6. bis 15. November in verschiedenen Kinos in Offenbach und Frankfurt Filme, über
die der Philosoph Gilles Deleuze, so die Annahme, gerne
nachgedacht hätte. An jedem Abend werden zwei Filme
gezeigt, dazwischen referieren Experten zu einem der
beiden Werke.
BOYHOOD
USA 2014. R: Richard Linklater. D: Ellar Coltrane, Patricia Arquette,
Ethan Hawke, Lorelei Linklater. 163 Min. DCP. OmU
Anschließend:
Vortrag von Chris
Tedjasukmana: „Zeit
unseres Lebens –
Kleine Medien­
anthropologie des
Films BOYHOOD“
Sonntag, 15.11.
17:00 Uhr
BOYHOOD ist ein Biopic des realen, alltäglichen
Körpers. Es ist ein Film über das Kino, weil Kino geteilte
Lebenszeit ist. Mit und gegen die Philosophien von Henri
Bergson, Gilles Deleuze und Martin Heidegger zeigt der
Vortrag nach dem Film, wie der Kinogänger mit der größten Ungerechtigkeit des Lebens konfrontiert wird, die
darin besteht, nur ein einziges Leben leben zu können.
Chris Tedjasukmana ist Film- und Medienwissenschaftler an der FU Berlin und veröffentlichte 2014
das Buch Mechanische Verlebendigung – Ästhetische
Erfahrung im Kino. Derzeit arbeitet er an einer Habilitationsschrift zu Protestvideos im Web 2.0.
EISENSTEIN IN GUANAJUATO
Niederlande/Mexiko/Finnland/Belgien 2015. R: Peter Greenaway
D. Elmer Back, Luis Alberti. 105 Min. DCP. OmU
Sonntag, 15.11.
21:00 Uhr
EISENSTEIN IN GUANAJUATO zeigt vermeintlich biografisch die Mexikoreise der sowjetischen Regie-Größe Sergei
Eisenstein. 1931, auf der Höhe seines Erfolgs, begibt er
sich nach Guanajuato, um seinen (nie fertiggestellten)
Film QUE VIVA MÉXICO zu drehen. Plötzlich sieht er seine
Heimat mit neuen Augen und entdeckt die eigene Homosexualität. Peter Greenaways bildgewaltiger Film über sein
großes Vorbild lief 2015 im Wettbewerb der Berlinale.
47
Let´s talk about Syria
MA’AL AL-FIDDA Silvered Water – Syria Self Portrait
Frankreich/Syrien 2014. R: Ossama Mohammed, Wiam Simav
Bedirxan. 92 Min., DCP OmeU
Zu Gast:
Ossama
Mohammed
Der syrische Filmemacher Ossama Mohammed lebt
seit 2011 im Pariser Exil, doch die Bilder aus seiner
Heimat, gefilmt von Aktivisten, lassen ihn nicht los.
Als ihn die junge kurdische Regisseurin Wiam Simav
Bedirxan aus Homs kontaktiert, die die Bombenangriffe
auf die Stadt dokumentiert hat, beginnt ein Austausch
der beiden Filmemacher. Entstanden ist ein so aufwühlender wie wahrhaftiger Film, der in einem Mosaik
aus Youtube-Videos und Dokumentaraufnahmen einen
Dialog in Bildern entwirft. Der ergreifende Monolog
über das Exil lädt zum Nachdenken über die Kraft der
Bilder ein.
KINO & COUCH: Das BÖSE
Donnerstag, 12.11.
17:30 Uhr
Ab 19:30 Uhr:
Künstlergespräch,
unter anderem mit
Ossama Mohammed
und Khaled Barakeh
in der Städelschule,
Dürerstr. 10. Dazu gibt
es aus der Kochwerkstatt syrische
Spezialitäten.
In Kooperation mit
Die Faszination des Bösen ist in Film und Kino genauso
präsent, wie in der Literatur. In der Reihe Kino & Couch
zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums zusammen
mit dem Frankfurter Psychoanalytischen Institut ausgewählte Filme, die sich mit der dunklen Seite des Lebens
auseinandersetzen.
TOUCH OF EVIL Im Zeichen des Bösen
USA 1958. R: Orson Welles
D: Charlton Heston, Janet Leigh, Orson Welles. 95 Min. DCP. OF
Eigentlich wollten der Drogenfahnder Mike Vargas
und seine Frau Susan ihre Flitterwochen in einer
mexikanischen Kleinstadt verbringen. Doch als auf der
US-amerikanischen Seite der Grenze eine Autobombe
explodiert, schaltet sich Vargas in die Ermittlungen
ein. Er stößt dabei auf Polizeichef Hank Quinlan,
der seine ganz eigenen Vorstellungen von Recht und
Ordnung hat. TOUCH OF EVIL war Orson Welles’
letzte Hollywood-Regiearbeit.
Donnerstag, 12.11.
20:00 Uhr
Filmkritischer
Kommentar:
Werner SchneiderQuindeau
Psychoanalytischer
Kommentar:
Jörg Scharff
Im Kino 01.-15. November 2015
48
tagsüber
18.00 Uhr
PRINCESAS ROJAS ≥ S. 34
CR/VE 2013. Laura Astorga Carrera
100 Min. OmeU. Zu Gast: L. A. Carrera
01
So
DER JUNGE UND DIE WELT
≥ S. 39 BR 2013. Alé Abreu
80 Min. o.D. 15:00 Uhr
02
Mo
KEINE VORSTELLUNGEN
03
Di
DAS SCHRECKLICHE MÄDCHEN
≥ S. 23 DE 1990. Michael Verhoeven
92 Min.
04
Mi
KADDISCH FÜR EINEN FREUND
≥ S. 38 DE 2011. Leo Khasin. 94 Min.
17:30 Uhr
05
Do
ANNIE HALL ≥ S. 16
Der Stadtneurotiker
US 1977. Woody Allen. 94 Min. OF
06
Fr
07
Sa
08
So
MAX MINSKI UND ICH ≥ S. 38
DE 2007. Anna Justice
99 Min. 14:30 Uhr
MANHATTAN ≥ S. 16
USA 1979. Woody Allen
96 Min. OF
NOSFERATU ≥ S. 43
DE 1921. F. W. Murnau. 84 Min.
Musikbegleitung: Ensemble
„Open Source Guitars“
WIEDERSEHEN MIT BRUNDIBáR
≥ S. 38 DE/CZ 2014. D. Wolfsberger
88 Min. Zu Gast: Trude Simonsohn
Abschlussveranstaltung AliyahProjekt ≥ S. 14 60 Min. 11:00 Uhr
MAX MINSKI UND ICH ≥ S. 38
DE 2007. Anna Justice. 99 Min. 15:00 Uhr
09
Mo
10
Di
SEMMELWEIS IGNAZ – ARZT
DER FRAUEN ≥ S. 24 AT/BRD/HU 1988
Michael Verhoeven. 117 Min.
11
Mi
LES PLAGES D’AGNÈS ≥ S. 31
Die Strände von Agnès
FR 2008. Agnès Varda. 110 Min. OmeU
12
Do
MA’AL AL-FIDDA ≥ S. 47
Silvered Water – Syria Self Portrait
FR/SY 2014. O. Mohammed, Wiam Simav
Bedirxan. 92 Min. OmeU 17.30 Uhr
Zu Gast: Ossama Mohammed
13
Fr
14
Sa
15
So
KEINE VORSTELLUNGEN
DIE NEUE WILDNIS ≥ S. 39
NL 2013. Mark Verkerk, Ruben Smit
97 Min. DF 14:30 Uhr
CELEBRITY ≥ S. 18
Celebrity – Schön. Reich. Berühmt
US 1998. Woody Allen
114 Min. OmU
LE BEAU SERGE ≥ S. 33
Die Enttäuschten
FR 1958. Claude Chabrol. 98 Min. OmeU
DIE NEUE WILDNIS ≥ S. 39
NL 2013. Mark Verkerk, Ruben Smit
97 Min. DF 15:00 Uhr
W. Allen
P. Costa
BOYHOOD ≥ S. 46 US 2014
Richard Linklater. 163 Min. OmU. Vortrag:
Chris Tedjasukmana (Berlin) 17.00 Uhr
Días de Cine
Verso Sud
Film+Games
OF Originalfassung DF Deutsche Fassung o.D. Ohne Dialog OmU Original mit deutschen UT
49
20.30 Uhr
22.30 Uhr
So
01
Mo
02
FILM #12, HEAVEN AND EARTH
MAGIC ≥ S. 44 US 1957-1962
Harry Smith. 62 Min. 20.15 Uhr
Anschließend: Rani Singh im Gespräch
mit Henning Engelke
Di
03
ANNIE HALL ≥ S. 16
Der Stadtneurotiker
US 1977. Woody Allen. 94 Min. OF
Mi
04
LES PLAGES D’AGNÈS ≥ S. 31
Die Strände von Agnès
FR 2008. Agnès Varda. 110 Min. OmeU
20:15 Uhr Lecture: Kelley Conway
Do
05
BULLETS OVER BROADWAY
≥ S. 17 US 1994. Woody Allen
99 Min. OmU
Fr
06
Sa
07
So
08
Mo
09
LA BUENA VIDA – das gute
Leben ≥ S. 35 DE 2014
Jens Schanze. 94 Min. OmU 20:15 Uhr
Di
10
CELEBRITY ≥ S. 18
Celebrity – Schön. Reich. Berühmt
US 1998. Woody Allen
114 Min. OmU
Mi
11
TOUCH OF EVIL ≥ S. 47
Im Zeichen des Bösen US 1958
Orson Welles. 95 Min. OF 20:00 Uhr
Mit Gästen
Do
12
MATEO ≥ S. 34
CO/FR 2014. María Gamboa
86 Min. OmeU
MANHATTAN ≥ S. 16
US 1979. Woody Allen
96 Min. OF
INDIANA JONES AND THE LAST
CRUSADE ≥ S. 7 Indiana Jones und
der letzte Kreuzzug US 1988. Steven
Spielberg. 125 Min. OF Mit Einführung
MIGHTY APHRODITE ≥ S. 17
Geliebte Aphrodite
US 1995. Woody Allen. 95 Min. OF
OSSOS ≥ S. 20
Haut und Knochen
PT 1997. Pedro Costa
94 Min. OmeU
RATCATCHER ≥ S. 36
GB/FR 1999. Lynne Ramsay. 93 Min.
OmU Einführung: Eva Salomon
Fr
13
CASSANDRA'S DREAM ≥ S. 18
Cassandras Traum
GB/FR 2008. Woody Allen. 108 Min.
OmU
INDIANA JONES AND THE
LAST CRUSADE ≥ S. 7
Indiana Jones und der letzte Kreuzzug
USA 1988. Steven Spielberg. 125 Min. OF
Sa
14
So
15
EISENSTEIN IN GUANAJUATO
≥ S. 46 NL/MX/FI/BE 2015. Peter
Greenaway. 105 Min. OmU 21:00 Uhr
Klassiker
Lecture & Film
OmeU Original mit engl. UT
TREPPE 41
Kinderkino
Specials
Im Kino 16. - 30. November 2015
50
tagsüber
18.00 Uhr
16
Mo
17
Di
CASSANDRA'S DREAM ≥ S. 18
Cassandras Traum
GB/FR 2008. Woody Allen. 108 Min. OmU
18
Mi
LE BEAU SERGE ≥ S. 33
Die Enttäuschten
FR 1958. Claude Chabrol. 98 Min. OmeU
19
Do
MIGHTY APHRODITE ≥ S. 17
Geliebte Aphrodite
US 1995. Woody Allen. 95 Min. OF
20
Fr
21
Sa
22
So
OOPS, DIE ARCHE IST WEG
≥ S. 39 DE/LU/BE/IR 2014. Toby Genkel
87 Min. 3D. DF 15:00 Uhr
23
Mo
KEINE VORSTELLUNGEN
24
Di
MENSCHLICHES VERSAGEN
≥ S. 25 DE 2008. Michael Verhoeven
91 Min.
25
Mi
LETTRE DE SIBÉRIE ≥ S. 33
Ein Brief aus Sibirien FR 1957. Chris
Marker. 62 Min. OmeU Vorfilm:
DIMANCHE À PEKIN (Frühstück in Peking)
26
Do
ABGESCHMINKT ≥ S. 41
DE 1993 Katja von Garnier. 55 Min.
Zu Gast: Katja Riemann
27
Fr
FLUSSFAHRT MIT HUHN
≥ S. 39 BRD 1983. Arend Agthe
86 Min. 14:30 Uhr
CAVALO DINHEIRO ≥ S. 22
Horse Money PT 2014. Pedro Costa
104 Min. OmU
28
Sa
La tregua ≥ S. 28
Die Atempause IT/FR/DE/CH 1997.
Francesco Rossi. 118 Min. OmU 16:00 Uhr
ERöffnung Verso Sud 21 ≥ S. 28
29
So
CRISTO SI È FERMATO A EBOLI
≥ S. 29 Christus kam nur bis Eboli IT/FR
1979. F. Rosi. 150 Min. OmeU. 11:30 Uhr
CHE strano chiamarsi
federico ≥ S. 27 Federico
IT 2013. Ettore Scola. 93 Min. OmU
17:00 Uhr
KEINE VORSTELLUNGEN
OOPS, DIE ARCHE IST WEG
≥ S. 39 DE/LU/BE/IR 2014. Toby Genkel.
87 Min. 3D. DF 14:30 Uhr
JUVENTUDE EM MARCHA
≥ S. 21 Jugend voran! PT 2006
Pedro Costa. 154 Min. OmeU 17:30 Uhr
FLUSSFAHRT MIT HUHN
≥ S. 39 BRD 1983. Arend Agthe
86 Min. 15:00 Uhr
30
THE CABIN IN THE WOOD
≥ S. 6 US 2012. Drew Goddard
95 Min. OmU Mit Einführung
YOU WILL MEET A TALL DARK
STRANGER ≥ S. 19 Ich sehe den
Mann deiner Träume US/ES/GB 2010
Woody Allen. 98 Min. OmU 17:00 Uhr
Tre Fratelli ≥ S. 29
Drei Brüder IT/FR 1981
Francesco Rosi. 111 Min. OmeU
Mo
W. Allen
P. Costa
Días de Cine
Verso Sud
Film+Games
OF Originalfassung DF Deutsche Fassung o.D. Ohne Dialog OmU Original mit deutschen UT
51
20.30 Uhr
22.30 Uhr
Mo
16
SCHLARAFFENLAND ≥ S. 24
DE 1990. Michael Verhoeven. 102 Min.
Zu Gast: Michael Verhoeven
Di
17
NO QUARTO DA VANDA
≥ S. 21 In Vandas Zimmer PT 2000
Pedro Costa. 178 Min. OmeU 20:00 Uhr
Mi
18
DOCUMENTEUR ≥ S. 32
Menschengesichter FR 1981. Agnès
Varda. 65 Min. OmeU 20:15 Uhr
Vorfilm: DU CÔTÉ DE LA CÔTE
Do
19
YOU WILL MEET A TALL DARK
STRANGER ≥ S. 19 Ich sehe den
Mann deiner Träume US/ES/GB 2010
Woody Allen. 98 Min. OmU
BEYOND THE BRIDGE ≥ S. 7
DE/CH 2015. Daniel Schenk. 103 Min.
engl. OmU
Fr
20
MAGIC IN THE MOONLIGHT
≥ S. 19 US/ES 2014. Woody Allen
98 Min. OmU
THE CABIN IN THE WOOD
≥ S. 6 US 2012. Drew Goddard
95 Min. OmU
Sa
21
So
22
Mo
23
Buchpräsentation, Film
und Gespräch ≥ S. 45
20:15 Uhr. Zu Gast: Jonas Mekas
Di
24
CAVALO DINHEIRO ≥ S. 22
Horse Money
PT 2014. Pedro Costa
104 Min. OmU
Mi
25
DIE ABHANDENE WELT ≥ S. 41
DE 2014. Margarethe von Trotta
101 Min. Zu Gast: Katja Riemann
Do
26
OVERGAMES ≥ S. 42
DE 2008. Lutz Dammbeck. 163 Min.
OmU 19:00 Uhr Vorfilm: LUFT
Zu Gast: Lutz Dammbeck
MAGIC IN THE MOONLIGHT
≥ S. 19 US/ES 2014. Woody Allen
98 Min. OmU
ARCHIPELAGO ≥ S. 36
GB 2010. Joanna Hogg. 114 Min.
OmU Einführung: Eva Szulkowski
Fr
27
LA TERRA DEI SANTI ≥ S. 26
Das Land der Heiligen IT 2015. Fernando
Muraca. 89 Min. OmU 19:00 Uhr
Zu Gast: Fernando Muraca
LA TERRA DEI SANTI ≥ S. 26
Das Land der Heiligen IT 2015. Fernando
Muraca. 89 Min. OmU
Sa
28
BUONI A NULLA ≥ S. 27
Pechvögel IT 2014
Gianni Di Gregorio
87 Min. OmU. 19:00 Uhr
Zu Gast: Gianni Di Gregorio
So
29
I Nostri Ragazzi ≥ S. 28
Unsere Kinder. IT 2014. Ivano de Matteo
92 Min. OmU.
Mo
30
Klassiker
Lecture & Film
OmeU Original mit engl. UT
TREPPE 41
Kinderkino
Specials
52
SERVICE
Kino des Deutschen Filmmuseums
Schaumainkai 41 · 60596 Frankfurt am Main
Information & Ticketreservierung:
Tel.: 069 - 961 220 220
Kino
kino-des-deutschen-filmmuseums.de
Eintrittspreise
Regulär: 7,- Euro
Ermäßigt (Schüler/Studenten – gilt nicht für Studierende der Universität des
3. Lebensalters U3L): 5,- Euro, Schwerbehinderte: 3,50 Euro
Filme mit Gästen, Musikbegleitung, Lecture, 3D: 2,- Euro Zuschlag
Für Frankfurt-Pass-Inhaber ermäßigen sich die regulären Preise um die Hälfte.
Kinderkino
Für Kinder und begleitende Erwachsene: 3,50 Euro; 3D: 1,- Euro Zuschlag
Kinocard
Ermäßigter Eintritt zu allen Kinoveranstaltungen
Jahresbeitrag: 30,- Euro · ermäßigt: 20,- Euro
Ticket: je 4,- Euro · ermäßigt: 3,- Euro
Für Sonderveranstaltungen: 1,50 Euro Zuschlag
Freundeskreis
Freunde des Kinos
erhalten die Kinocard, Vorzugskarten bei ausgewählten Filmveranstaltungen
und bekommen das aktuelle Programm sowie den wöchentlichen Newsletter
zugeschickt. · Jahresbeitrag: 30,- Euro · unter 30-Jährige: 20,- Euro.
Freunde des Museums
erhalten freien Eintritt in alle Ausstellungen, Einladungen zu den Eröffnungen,
den Newsletter und exklusive Informationen zu den Ausstellungen.
Jahresbeitrag: 65,- Euro · unter 30-Jährige: 55,- Euro.
Informationen: freunde-deutsches-filmmuseum.de
[email protected]
Freunde von Kino und Museum erhalten zusätzlich:
Einladungen zu exklusiven Veranstaltungen und zehn Prozent
Ermäßigung auf Kataloge zu aktuellen Ausstellungen
Jahresbeitrag: 95,- Euro · unter 30-Jährige: 80,- Euro
Special für zwei Personen: 160,-Euro · unter 30-Jährige: 130,- Euro
Förderkreis
Die Mitglieder des Förderkreises tragen entscheidend dazu bei, dass das Deutsche Filminstitut neue attraktive Projekte initiieren kann. Bisher sind im Förderkreis rund 70 Persönlichkeiten engagiert, die die Vermittlung von Filmkultur im
Haus am Schaumainkai besonders großzügig unterstützen. Der Jahresbeitrag
beträgt für Privatpersonen 500 Euro, für Unternehmen mindestens 1000 Euro.
Kontakt: 069 - 961 220 226 oder [email protected]
Newsletter
Unser wöchentlicher Newsletter informiert per E-Mail über Kino- und
Ausstellungs-Programme.
Anmeldung unter newsletter.deutsches-filmmuseum.de
Programmheft
Das monatlich erscheinende Programmheft liegt aus im Deutschen
Filmmuseum sowie an ausgewählten Orten in Frankfurt und der Region.
Mobilitätspartner des Deutschen Filminstituts
Gegen Vorlage eines ŠKODA-Autoschlüssels erhält der
Autobesitzer freien Eintritt in unsere Dauer- und Sonderausstellung.
53
Museum
deutsches-filmmuseum.de
Di /Do-So 10:00 - 18:00 Uhr · Mi 10:00 - 20:00 Uhr · Mo geschlossen
Dauerausstellung
Eintrittspreise: 6,- Euro · ermäßigt: 3,- Euro
Sonderausstellung
Film und Games. Ein Wechselspiel (1. Juli 2015 bis 31. Januar 2016)
Eintrittspreise: 8,- Euro · ermäßigt: 6,- Euro
Kombiticket
Dauerausstellung und Sonderausstellung: 11,- Euro · ermäßigt: 8,- Euro
Für Studierende der Goethe-Universität Frankfurt sowie
für Kinder unter 6 Jahren ist der Eintritt in die Ausstellungen frei
Offenes Filmstudio am Wochenende (Ort: 4. Stock)
Samstags und sonntags von 14:00 bis 18:00 Uhr
Kostenfreies Angebot, Anmeldung nicht erforderlich
Aktiv im Filmmuseum
Nach Absprache: Führungen für Privatpersonen und Unternehmen
(60,- Euro · ermäßigt: 35,- Euro), Filmanalyse (60,- Euro · ermäßigt: 35,- Euro),
Seminare, Workshops (35,- bis 120,- Euro) und Kindergeburtstage (90,- Euro),
jeweils plus ermäßigter Eintritt pro Person
Nähere Informationen, Preise und Anmeldung unter:
[email protected]
Tel.: 069 - 961 220 223 · mupaed.deutsches-filmmuseum.de
Öffentliche, kostenfreie Führungen
(Anmeldung nicht erforderlich; die Teilnehmer bezahlen lediglich den reg. Eintritt)
Dauerausstellung: jeden Sonntag, 15:00 Uhr, Treffpunkt: 1. Stock
Sonderausstellung: jeden Samstag, 15:00 Uhr, Treffpunkt Erdgeschoss
filmcafé
Das filmcafé ist bis zum Beginn der letzten Kinovorstellung geöffnet.
Flaschengetränke können mit ins Kino genommen werden.
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln
U1, U2, U3, U8 (Schweizer Platz) · U4, U5 (Willy-Brandt-Platz)
Straßenbahn 15/16 (Schweizer-/Gartenstraße)
Buslinie 46 (Museumsuferlinie 46)
Lecture & Film
Eine Veranstaltungsreihe des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft
und des Exzellenzclusters „Normative Orders“ der Goethe-Universität mit dem
Kino des Deutschen Filmmuseums und im Rahmen der hessischen Film- und Medienakademie (hFMA). In Kooperation mit dem Institut français pour l’Histoire en
Allemagne, dem Masterstudiengang „Curatorial Studies“, der Städelschule und
dem Institut für Filmwissenschaft der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.
Mitglieder und Förderer
54
VORSCHAU: DEZEMBER 2015
Virtuelle Ausstellung: Curd Jürgens
Brigitte Bardot nannte ihn den „normannischen
Sch­rank“, er war ein großer Schauspieler, ein großer
Lebemann, ein Weltstar: Curd Jürgens wäre am
13. Dezember 100 Jahre alt geworden. Das Deutsche
Filminstitut ehrt ihn mit einer virtuellen Ausstellung, die
Teile seines Nachlasses zugänglich macht. Fotos von
seiner Arbeit und seinem – öffentlich zelebrierten –
Privatleben, Texte zum Werk des Schauspielers, Filmausschnitte, Briefe und Tagebucheinträge versammelt
das umfangreiche Archivprojekt. „Curd Jürgens. Der
Nachlass“ ist von Sonntag, 13. Dezember, an abrufbar
unter curdjuergens.deutsches-filminstitut.de
HIGHWAY TO HELLAS
Sieht Christoph Maria Herbst nicht ein bisschen so aus
wie der ehemalige griechische Finanzminister Yanis Varoufakis? Ein Zufall? Vielleicht, denn in Aron Lehmanns
Komödie HIGHWAY TO HELLAS (DE 2015) spielt er
einen deutschen Bankangestellten. Der reist allerdings
auf eine griechische Insel, um einen vermeintlichen
Kreditbetrug aufzudecken. Im Dezember stellt Lehmann
seinen Film in der Reihe „Was tut sich – im deutschen
Film?“ im Kino des Deutschen Filmmuseums vor. Zur
Einstimmung ist ein Videoclip zu sehen, der es in kürzester Zeit zum Kultstatus gebracht hat: Jan Böhmermanns
„V for Varoufakis“.
www.facebook.com/FrankfurterSparkasse
55
Unser Leben, unser Schwung,
unsere Frankfurter Sparkasse
„Man muss nicht immer das Rad neu erfinden, um mit
Innovationen Erfolg zu haben. Manchmal genügt eine gute
Idee und der richtige Finanzpartner, der mit anschiebt.“
Die Frankfurter Sparkasse – Ihr Partner für
individuelle Beratung.
Wolfgang Momberger, Helge von Fugler | Unternehmer
Ebike Advanced Technologies GmbH | Kunde seit 2013
56
Deutsches Filmmuseum
Deutsches Filminstitut
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
www.deutsches-filmmuseum.de

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