Adobe Photoshop CS3 für Fotografen - *978-3

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Adobe Photoshop CS3 für Fotografen - *978-3
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Kapitel 3
Photoshop
konfigurieren
U
m Photoshop zu Bestleistungen zu animieren,
müssen Sie sicherstellen, dass Ihr Computer für
die Bildbearbeitung optimal eingerichtet ist.
Als ich mit dem Schreiben dieser Buchreihe
begann, musste ich darüber sprechen, welcher Computer
sich am besten eignet und welche Hardware-Spezifikationen
notwendig sind. Heute gehe ich davon aus, dass nahezu jeder
Computer für den Umgang mit Photoshop gerüstet ist. Wie
immer werde ich versuchen, für keines der beiden Betriebssysteme – Mac und PC – Partei zu ergreifen. Sie wissen,
womit Sie am besten zurechtkommen – ich persönliche ziehe
einen Macintosh vor, denn damit arbeite ich seit langem und
da fühle ich mich zu Hause. Aber sobald Sie sich erst einmal
eine Reihe von Computerprogrammen gekauft haben, sind Sie
ohnehin an ein System gebunden, denn sonst müssten Sie die
gesamte Software noch einmal kaufen.
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Martin Evening
Adobe Photoshop CS3 für Fotografen
64 Bit-Unterstützung
64 Bit-Unterstützung ist momentan der
aktuellste Stand für Computerhardware.
Ab einem Macintosh G5 nutzt Photoshop
CS und CS2 diese Vorteile auch. In Photoshop CS3 wird das jetzt noch stärker
unterstützt. Wenn Sie mit Mac OS X 10.3
oder höher arbeiten, können Sie bis zu 4
GB (okay, ziehen wir den Bedarf für das
Betriebssystem ab, bleiben 3,5 GB) zuweisen. Arbeiten Sie mit Windows 2000 oder
einer Version von Windows XP, bleiben
Ihnen leider immer nur noch 2 GB. Sollten
Sie Windows XP mit 64 Bit nutzen, gehen
bis 4 GB (minus einen geringen Anteil für
das Betriebssystem). Einige Leute haben
mich gefragt, warum Photoshop CS3
nicht vollständig für die 64 Bit-Verarbeitung optimiert ist. Die Antwort ist, dass
sich dadurch nur teilweise Vorteile ergeben, denn es gibt nur wenige Nutzer, die
das richtige OS-System auf dem richten
Computer mit den richtigen Komponenten
verwenden und davon profitieren würden.
Aber in der nächsten Photoshop-Version
werden sicherlich alle darauf zugreifen
können. Mehr Informationen dazu finden
Sie im Adobe Blog von Scott Byer:
http://blogs.adobe.com/scottbyer/
RAM-Upgrades
Es lohnt sich, so viel RAM wie möglich
in Ihrem Computer installiert zu haben.
Photoshop kann bis zu 4 GB RAM in
Anspruch nehmen. Die RAM-Angaben,
die ich hier mache, sind die empfohlenen
Minimalwerte. Ich empfehle Ihnen aber
mindestens 2 GB RAM, sofern Sie es
sich leisten können.
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Ein System kaufen
Die heutigen Einsteigermodelle auf dem Computermarkt
sind bereits mit allem ausgestattet, was Sie brauchen. Im
Folgenden sehen Sie die Systemanforderungen für Macintosh und Windows.
Macintosh
Photoshop CS3 läuft auf einem Power PC G4, G5 oder
einem der neuesten Intel-basierten Macs mit Mac OS 10.3
oder höher, inklusive Leopard (10.5). Die minimale RAMAnforderung sieht 320 MB vor, Photoshop CS3 benötigt
1,5 GB Festplattenspeicher. Außerdem benötigen Sie einen
Monitor mir einer Mindestauflösung von 1024 x 768 Pixel,
mit einer 16 Bit-Grafikkarte und mindestens 64 MB VideoRAM sowie einem CD/DVD-Laufwerk. Alle zurzeit auf
dem Markt erhältlichen Apple Macintosh-Computer erfüllen diese Systemanforderungen, bei einigen älteren G4und G5-Modellen müssen Sie jedoch den RAM erweitern
und die Grafikkarte anpassen.
Windows
Photoshop CS3 läuft auf einem Pentium-4-Prozessor oder
ähnlich leistungsstarken Xeons. Core 2, Core 2 Duo und
Xeon Multi-Core-Prozessoren sowie AMD-64-Prozessoren
sind auch geeignet. Nutzen Sie das Windows XP Service­
Pack 2 oder Vista. Die minimale RAM-Anforderung
beträgt 320 MB, zudem sind 650 MB freier Festplatten­
speicher nötig. Sie benötigen einen Monitor mit einer
Mindestauflösung von 1024 x 768 Pixel und einer 16 BitGrafikkarte mit mindestens 64 MB Video-RAM und einem
CD/DVD-Laufwerk. Nahezu jeder neue PC sollte diese
Anforderungen problemlos erfüllen. Arbeiten Sie noch mit
einem älteren Computer, überprüfen Sie den RAM und die
Grafikkarte.
Kapitel 3
Photoshop konfigurieren
Die ideale Arbeitsumgebung
Ihr Computerarbeitsplatz ist wichtig. Auch bei begrenztem
Platzangebot gibt es einiges, was Sie für eine effiziente
Nutzung des Arbeitsplatzes tun können. In Abbildung 3.1
sehen Sie meinen Arbeitsplatz, der zwei Leuten die Mög­
lichkeit gibt, gleichzeitig zu arbeiten. Den Schreibtisch
habe ich anfertigen lassen, um eine möglichst große Arbeits­
fläche zu haben und die Kabel alle gut verteilen zu können. Die Wände sind in einem neutralen Grau gestrichen.
Wenn ich die Wände mit einem Spektrofotometer messe,
sind sie fast perfekt grau. Für die Beleuchtung unter den
Regalen nutze ich kühl fluoreszierendes Licht, das von
hinten auf die Monitore scheint, damit kein Licht direkt auf
die Displays fällt. Das Fenster ist nach Norden ausgerichtet, so dass ich keiner­lei Probleme mit dem Sonnenlicht
Chip-Beschleunigung
Das Aufrüsten des Prozessors ist eine
Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit des
Prozessors zu erhöhen. Jedoch bieten
nicht alle Computer diese Möglichkeit.
Falls Ihr Computer noch einen Steckplatz
frei hat, können Sie ihn getrost aufrüsten. Die Karte, mit der Sie aufrüsten,
sollte zusätzlichen Cache beinhalten. Der
Cache-Speicher speichert regelmäßig
verwendete Systembefehle, so kann der
Prozessor schneller arbeiten.
Abbildung 3.1 Hier führe ich alle meine Photoshop-Arbeiten aus. Der Arbeitsplatz wurde eigens für mich angefertigt, um ihn möglichst
optimal zu nutzen. Die Wände strich ich in einem neutralen Grau, um das Licht zu absorbieren und das Risiko von Farbstichen zu vermeiden.
Die Beleuchtung stammt von Tageslichtröhren, die von hinten auf die Monitore strahlen. Ich arbeite eigentlich immer bei sehr wenig Licht,
damit der Kontrast auf dem Monitor möglichst hoch ist.
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Martin Evening
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Chip-Geschwindigkeit
Die Geschwindigkeit des Mikrochips wird
in Megahertz ausgedrückt. Die Leistungsfähigkeit hängt jedoch von der Art
des Chips ab. Ein 2 GHz Pentium-4-Chip
ist nicht so schnell wie ein 2 GHz IntelDuo-Core-Prozesssor. Bei Chips
dersel­ben Serie können Sie die Geschwin­
digkeit nicht anhand der MegahertzAngaben vergleichen. Viele der neuesten
Computer sind sogar mit einem doppel­ten Prozessor ausgestattet. Ein weiterer
ausschlaggebender Faktor ist die Bus­geschwindigkeit. Diese bezieht sich auf
die Geschwindigkeit, mit der die Daten
vom RAM auf die CPU (Central Proces­sing Unit, der Chip) übertragen werden.
Die Leistungsfähigkeit der CPU kann
durch lange Busgeschwindigkeiten
beeinträchtigt werden. Deshalb gilt
besonders für die Arbeit in Photoshop:
je schneller, desto besser.
habe – außerdem habe ich eine Jalousie vor dem Fenster.
Sie brauchen unbedingt einen bequemen Bürostuhl – am
besten einen mit Armlehnen und verstellbarer Sitzposition,
so dass Ihre Handgelenke bequem auf dem Tisch aufliegen.
Der Monitor sollte sich in Blickhöhe oder leicht darunter
befinden.
Wenn Sie sich einen Bildbearbeitungsplatz einrichten,
werden sich die elektrischen Geräte bald anhäufen. Auch
wenn diese nicht viel Strom verbrauchen, sollten Sie
darauf achten, nicht zu viele Netzteile an eine Steckdose
zu stecken. Kathodenstrahlröhrenmonitore sind empfindlich gegenüber Magneten in ungeschirmten Lautsprechern
oder dem Elektromotor eines Tinten­strahldruckers. Positionieren Sie solche Geräte also nicht zu nah am Monitor. Auch Interferenzen mit anderen elektrischen Geräten
können zu Problemen führen. Um bei einem Stromausfall
keine Schäden zu erleiden oder Daten zu verlieren, sollten
Sie eine unterbrechungsfreie Stromversorgung zwischen
Ihrem Computer und dem Netzanschluss platzieren. Solche
Geräte verhindern gleichzeitig auch Spannungsspitzen oder
Stromstöße in der Netzversorgung.
Einen Monitor auswählen
Der Monitor ist eine der wichtigsten Komponenten, denn
diesen schauen Sie die ganze Zeit an, wenn Sie mit Photoshop arbeiten. Sie sollten an dieser Stelle nicht sparen
und sich nicht nur einen billigen Monitor zulegen, der für
den Einsatz mit Grafikkarten nicht geeignet ist. Es gibt
zwei Arten von Monitoren: Kathodenstrahlröhrenmonitore (CRT) und Flüssigkeitskristallanzeigen (LCD). Die
Katho­denstrahlröhre feuert rote, grüne und blaue Elektronen auf eine Phosphorschicht ab, die damit zum Leuchten
angeregt wird. CRTs gibt es schon ziemlich lange und sie
sind immer noch sehr populär. Das liegt wohl auch daran,
dass man das Display von Hand kali­brie­ren kann (siehe
Seite 103) und so eine neutrale Anzeige möglich ist, ohne
Änderungen am Farbprofil des Monitors vornehmen zu
müssen. Das Monitorprofil nimmt idealerweise nur eine
Feinabstimmung des kalibrierten CRT-Monitors vor. Weil
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Kapitel 3
Photoshop konfigurieren
es sich bei CRTs um analoge Geräte handelt, können sich
Leistung und Output mit der Zeit verändern. Deshalb müssen Sie solch einen Monitor regelmäßig neu kalibrieren.
Mit Hardware-Reglern können Sie normalerweise Kontrast,
Helligkeit und Farb­balance einstellen. Teurere CRT-Monitore besitzen bereits eingebaute Kalibrierungswerkzeuge.
Diese überwachen ständig die Farbanzeige des Monitors.
Ein 22 Zoll-CRT-Monitor ist ganz schön groß und schwer,
ein leichter LCD-Flachbildschirm hingegen nimmt wesent­
lich weniger Platz auf dem Schreibtisch ein. Vielleicht ist
das auch der Grund, warum sie immer beliebter werden.
LCDs gibt es in den unterschiedlichsten Größen – von
denen, die Sie von Laptops kennen, bis hin zu 30 ZollGrafikdisplays. LCDs sind mit einer durchsichtigen Schicht
von Flüssigkeitskristallelementen ausgestattet, die die
Farbe einer dahinterliegenden, fluoreszierenden Lichtquelle
filtern. Deshalb können Sie bei diesen Displays auch nur
die Hintergrundbeleuchtung einstellen. Der Kontrast ist
festgelegt und in der Regel mindestens genauso hoch wie
der eines durchschnittlichen CRT-Monitors, wenn nicht
sogar höher.
Da es sich bei LCDs um digitale Geräte handelt, geben
sie konsistentere Farben aus. LCDs müssen zwar kalibriert
und im Profil angepasst werden (im Gegensatz zu einem
CRT-Monitor), bleiben dann aber relativ lange konsistent.
Andererseits gibt es ein paar Unterschiede im Aussehen
der Bilder, was merklich vom Blickwinkel des Betrachters
abhängt. Helligkeit und Farbe werden bei einem LCD nur
dann korrekt angezeigt, wenn Sie frontal auf den Monitor
blicken. Das schlimmste Beispiel dafür sind einige superdünne Laptop-Displays. Die gleichmäßige Ausgabe eines
23 Zoll-Apple-Cinema-Displays und anderer DesktopLCDs ist wesentlich konsistenter.
Es ist spannend darüber nachzudenken, wie die Monitore in der Zukunft wohl aussehen werden. BrightSide
Technologies (www.brightsidetech.com) hat einen LCDMonitor entwickelt, der statt der fluoreszierenden Lichtquelle mit einer Matrix aus LED-Lichtern arbeitet. Dieser
Monitor hat einen unglaublichen Dynamikumfang und ist
Einen zweiten Monitor anschließen
Wenn Sie zwei Monitore an Ihren Computer anschließen können, sollten Sie
sich noch einen zweiten, kleineren Monitor zulegen. Plat­zieren Sie ihn neben
dem Hauptmonitor und bringen Sie
dort die Photoshop-Paletten unter. Um
ei­nen zweiten Monitor anzuschließen,
benötigen Sie eine zusätzliche PCI-Karte
mit einem zusätzlichen Videoeingang.
Schwebende Fenster
Bisher mussten sich PC-Anwender den
Beschränkungen des Photoshop-Fens­
ters unterordnen. Das wurde jetzt auf
zwei Arten verbessert. Bridge ist eine
separate Anwendung – Sie müssen bei
der Verwendung des Programms nicht
mehr in Photoshop arbeiten (wie es beim
Dateibrowser der Fall war). Und zweitens
unterstützt Photoshop jetzt schwebende
Fenster, so dass Sie Dokumentfenster
außerhalb des Programms verschieben
können.
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Martin Evening
Adobe Photoshop CS3 für Fotografen
Grafikkarten
Die Grafikkarte in Ihrem Computer sorgt
dafür, dass der Monitor funktioniert.
Sie verarbeitet die Pixelinformationen
und wandelt sie so um, dass auf dem
Monitor ein Bild entsteht. Mit einer richtig guten Grafikkarte ist Ihr Bildschirm
zu verschiedenen Dingen in der Lage.
Sie können Ihren Bildschirm mit einer
höheren Auflösung betreiben, alles in
Millionen Farben anzeigen lassen, mehr
Bildschirmdaten im Speicher vorhalten
und die Profil­informationen für den
Monitor nutzen, um die Farbdarstellung
zu verfeinern. Je mehr Daten im Speicher
vorgehalten werden, die nicht auf dem
Bildschirm zu sehen sind, desto besser
wird das Scrollen und desto schneller
wird das Bild aufgebaut. Früher wurden
die Computer nur mit wenig Vi­deo­
speicher ausgerüstet. Wenn Sie Glück
hatten, konnten Sie gerade so mit einem
kleinen Monitor mit Millionen von Farben
arbeiten. Kaufen Sie heute einen Computer, stehen die Chancen recht gut, dass
dieser ziemlich gut ausgestattet ist. Die
heutigen Grafikkarten sind mit 128 MB
(oder mehr) Speicher ausgerüstet. Durch
andere Funktionen werden Sie sich keine
großen Vorteile verschaffen (es sei denn,
Sie haben einen großen LCD-Monitor),
denn die meisten teuren Grafikkarten sind
für schnelle 3D-Spiele ausgelegt, weniger
für eine bessere 2D-Anzeige. Sie können
aber unter Photo­shops Einstellungen
festlegen, dass eine 3D-Beschleunigung
der Grafikkarte von Photoshop genutzt
wird (siehe Seite 119).
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in der Lage, Bilder mit 16 Bit pro Kanal anzuzeigen – eine
unglaubliche Steigerung. 8 Bit-Bilder werden dann im
Vergleich dazu vollkommen flach aussehen. Eines Tages
wird es Technologien geben, die den Dynamikumfang von
natürlichem Licht immer besser wiedergeben können. Für
die Anzeige von Computerspielen und Videos ist das hervorragend – bei der Arbeit in Photoshop geht es jedoch eher
darum, auf dem Monitor auch wirklich das zu sehen, was
später vom Drucker ausgegeben wird.
Bildschirmkalibrierung und -profile
Wir sollten uns jetzt auf den wichtigsten Aspekt eines
Photoshop-Systems konzentrieren: Sie müssen den Monitor
dazu bewegen, Ihre Bilder in Photoshop mit der richtigen
Helligkeit und ohne Farbstiche anzuzeigen. Das sollte
selbstverständlich sein, denn wir wollen doch alle, dass die
Bilder in Photoshop von Session zu Session gleich aussehen und ihr Aussehen auch behalten, wenn sie auf einem
anderen System betrachtet werden. Es gibt verschiedene
Möglichkeiten, das zu erreichen. Sie müssen den Monitor
auf den maximalen Kontrast einstellen, so dass die Helligkeit mit der anderer Anwender übereinstimmt und ein neutrales Grau auch wirklich grau ist. Wie bereits erwähnt, variiert die Leistung von CRT-Monitoren mit der Zeit. Bevor
Sie solch einen Monitor kalibrieren, sollten Sie ihn vorher
mindestens eine halbe Stunde laufen lassen, damit er sich
korrekt aufwärmen und stabilisieren kann. Ein ordentlicher
CRT-Monitor besitzt Hardware-Steuerungen, mit denen Sie
die Helligkeit und die Farbausgabe einstellen können, um
Farbbalancen nachzuregeln und die Grau­balance zurückzusetzen. Die Lebensdauer eines CRT-Monitors beträgt
etwa drei Jahre. Mit der Zeit verliert er an Helligkeit und
Kontrast, irgend­wann kann er nicht mehr korrekt kalibriert
werden und taugt für die Bildbearbeitung in Photoshop
nicht mehr wirklich.
Die erste Kalibrierung sollte Ihren Monitor nahezu
in Idealzustand versetzen. Sie können dann ein Monitorprofil erstellen, das mindestens den Schwarzpunkt,
den Weißpunkt und den Gammawert festlegt. Der
Kapitel 3
Photoshop konfigurieren
Schwarzpunkt beschreibt das dunkelste Schwarz, das
angezeigt werden kann, so dass der nächste Punkt dunkles
Grau gerade noch sichtbar ist. Der Weißpunkt übermittelt der Grafikkarte, wie reines Weiß auf dem Bildschirm
dargestellt werden muss, so dass es der eingestellten
Farbtemperatur entspricht (ich empfehle immer D65/6500
K und nicht D50). Und dann der Gammawert: Er teilt
der Grafikkarte mit, wie stark die Tonwerte für die Mitteltöne nachzuregeln sind. Beachten Sie, dass der gewählte
Gammawert beim Erstellen des Monitorprofils keine
Auswirkung darauf hat, wie hell oder dunkel ein Bild in
Photoshop angezeigt wird. Der Gammawert des Monitorprofils wirkt sich nur darauf aus, wie die Tonwerte der Mitteltöne verteilt werden. Sie sollten für das Profil – egal, ob
Sie mit Mac oder PC arbeiten – einen Gammawert von 2,2
verwenden. Wenn Sie mit einem Messinstrument arbeiten
(siehe Abbildung 3.3), um den Monitor wirklich korrekt
zu kalibrieren, können Sie ein Profil erstellen, dass detailliertere Informationen darüber enthält, wie der Monitor die
Farben darstellt.
Durch die Kalibrierung wird die Hardware auf eine
Standardausgabe zurückgesetzt. Anschließend erstellen
Sie ein Monitorprofil, das festlegt, wie gut der Bildschirm
funktioniert, nachdem er kalibriert wurde. Bei einem guten
CRT-Monitor können Sie die Farbausgabe der einzelnen
Elektrokanonen manuell einstellen (kleine Monitore, wie
der Sony Artisan und der Barco Calibrator machen das
automatisch). Wenn der Bildschirm nach der Kalibrierung
nahezu neutral ist, brauchen Sie keine weiteren Einstellungen vorzunehmen. Das Monitorprofil sendet seine Anweisungen an die Grafikkarte für die Feinabstimmung des
Monitors. Sollten diese Anpassungen relativ gering sein,
können Sie die Grafikkarte voll nutzen, um den Farbbereich
auf dem Bildschirm zu beschreiben. Wenn Sie sich bei der
Kalibrierung auf die Einstellungen der Grafikkarte stützen,
muss die Grafikkarte mehr Einstellungen vornehmen, was
zu einer schlechteren Farbausgabe führen kann. Das ist
nicht bei allen CTRs möglich, bei LCDs sowieso nicht. Bei
einem LCD-Bildschirm können Sie lediglich die Helligkeit
Das Leben eines CRT-Monitors
verlängern
Die Lebensdauer eines CRT-Monitors
beträgt in der Regel drei Jahre, dann
wird es bereits schwierig, ihn korrekt
zu kalibrie­ren. Wenn Sie häufig einen
Bildschirmschoner verwenden, können Sie das Leben Ihres CRT deutlich
verlängern. Ein CRT besitzt in der Regel
Hardware-Steuerungen, mit denen Sie
die Ausrichtung des Bilds bestimmen
können. Dabei ist es immer ratsam, das
Bild so einzustellen, dass es nicht den
gesamten Bereich ausfüllt. Verringern Sie
also leicht Höhe und Breite des Bilds, so
dass ein kleiner Rahmen zu erkennen ist.
Abbildung 3.2 Hier sehen Sie die
Hardware-Monitorsteuerung für den Monitor
LaCie-Electron-Blue-III-CRT. Damit kann ich
die Ausgabe der einzelnen Elektronenkanonen
steuern, die rote, grüne und blaue Farbe auf dem
Monitor erzeugen. Ich passe diese Einstellungen
während der Monitorkalibrierung an, um den
Bildschirm neutral zu machen, bevor ich das
Monitorprofil erstelle.
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Martin Evening
Adobe Photoshop CS3 für Fotografen
Eizo ColorEdge
Eizo stellt die qualitativ hochwertigsten­
LCD-Monitore für den grafischen
Gebrauch her. Der ColorEdge CG221
ist das Aushängeschild der Firma. Er
bietet von Bildschirmkante zu Kante
eine gleichmäßige Anzeige, umfasst den
Adobe-RGB-Farbraum und ist mit einer
Kalibrierungssoftware ausgestattet, die
Sie mit Geräten von Gretag MacBeth/
Xrite nutzen können. Dieser Monitor ist
natürlich teurer als andere, sein Geld
aber durchaus wert.
Abbildung 3.3 Das Eye-One von Gretag
Macbeth/Xrite ist ein beliebtes Spektrometer, mit
dem Sie die Ausgabe des Monitors sehr genau
messen können, um den Monitor zu kalibrieren
und ein ICC-Profil zu erstellen.
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einstellen. Das bedeutet nicht, dass LCD-Monitore generell
nicht für grafische Arbeiten geeignet sind. Gerade die etwas
teureren Modelle sind relativ blickwinkelkonsistent, nicht
zu weit von einer neutralen Farb- und D65-Weißbalance
entfernt und büßen ihre Leistungsfähigkeit nicht ein. Wenn
Sie kein Geld für ein Kalibrierungssystem ausgeben wollen, sollten Sie sich für Ihren LCD-Monitor ein passendes
Profil laden und dann einfach die Daumen drücken. Es wird
einigermaßen funktionieren und ist auf jeden Fall besser als
nichts.
Hardware zum Kalibrieren
Lassen Sie uns nun einen Blick auf das praktische Vorgehen beim Kalibrieren und Einrichten eines Monitorprofils
werfen. Sorgen Sie zuerst einmal dafür, dass störende
Hintergrundfarben und -muster vom Bildschirm verschwinden. Wählen Sie für den Schreibtischhintergrund
am besten eine neutrale Farbe. Unter Mac OS X gibt es
extra für Photoshop-Anwender eine Graphite-Oberfläche.
Wenn Sie mit einem PC arbeiten, wählen Sie Systemsteu­
erung/Darstellung und Designs/Anzeige und klicken Sie
auf den Reiter Darstellung. Klicken Sie auf das aktive und
das inaktive Fenster und wählen Sie für beide ein neutrales
Grau. Unter Windows XP könnten Sie es mit dem SilberFarbschema versuchen. Das ist natürlich alles sehr subjektiv, aber ich glaube, dass Ihr System dadurch gewinnt.
Die einzige verlässliche Möglichkeit, einen Monitor
zu kalibrieren und ein Profil einzurichten, besteht in der
Verwendung eines Hardware-Kalibrierungssystems. Es
gibt Monitore, die mit ihrem eigenen Kalibrierungssystem
ausgestattet sind: z.B. LaCie. Sie können sich aber auch ein
separates Kalibrierungssystem kaufen. Der Spyder und der
Spyder2Pro von ColorVision sind recht günstig und werden
entweder mit PhotoCal oder der umfangreichen Software
OptiCal ausgeliefert. Der Monitor Spyder ist ein Colorimeter und kann nur verwendet werden, um die Ausgabe eines
CRT- oder LCD-Monitors zu messen.
Kapitel 3
Photoshop konfigurieren
1 Ein nicht kalibrierter Monitor ohne Profil gibt Farben nicht
zuverlässig wieder.
2 Bei der Kalibrierung geht es darum, den Bildschirm auf
Graubalance, Kontrast und Helligkeit zu optimieren.
3 Beim Erstellen eines Profils werden mindestens Schwarzpunkt,
Weißpunkt und Gamma aufgenommen. Mit der richtigen Software
wird auch gemessen, wie breit der Farbbereich ist, der dargestellt
werden kann. Um ein exaktes Profil zu erstellen, müssen diese
zusätzlichen Farbinformationen aufgenommen werden.
4 Für die Erstellung eines Profils benötigen Sie ein Colorimeter
wie Eye-One Display 2 oder Eye-One Photo mit Eye-One Match
3.0 oder Profile Maker 5 von Gretag Macbeth/Xrite.
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Adobe Photoshop CS3 für Fotografen
Farbmanagement für die
Druckausgabe
Jetzt bleibt nur noch die Frage zu klären,
wie Sie ein Profil für die Druckausgabe
erstellen. Am besten ist es, wenn Sie
eigene Profile für Ihren Drucker haben.
Details dazu finden Sie in Kapitel 12. Am
wichtigs­ten ist es jedoch, den Monitor
zu kalibrieren und ein Profil für diesen
zu erstellen. Wenn Sie das korrekt getan
haben, sollten die Profile, die zu Ihrem
Drucker gehören, einwandfrei funktionieren. Die Übereinstimmung zwischen
dem, was Sie auf dem Bildschirm sehen,
und dem, was der Drucker ausgibt, sollte
nun wesentlich größer sein. Sollten Sie
noch Zweifel haben, sorgt ein eigenes
Druckerprofil natürlich für noch bessere
Ergebnisse.
CRT-Messsysteme sind in der Regel mit Saugnäpfen
ausgestattet, die Sie am Monitor befestigen. Bei einem
LCD-Monitor verwenden Sie ein Gewicht, mit dem Sie das
Messinstrument über den Monitor hängen und es ausbalancieren. Was auch immer Sie tun, befestigen Sie niemals
Gummisauger an einem LCD! Ich arbeite am liebsten mit
dem System Eye-One von Gretag Macbeth/Xrite, das es
in verschiedenen Paketen gibt. Das Eye-One-Messgerät ist
ein Emissionsspektrometer, das alle Arten von Bildschirmen messen und Druckerprofile erstellen kann, wenn es
in Verbindung mit der Software ProfileMaker 5 verwendet
wird. Das Eye-One-Display 2 ist sehr günstig und wurde
sowohl für den Einsatz bei CRTs als auch bei LCDs entwickelt. Wenn Sie Ihren Monitor kalibrieren und ein Profil
erstellen wollen, bietet das Spektrofotometer keine besonderen Vorteile gegenüber einem Colorimeter. Aber egal,
was Sie tun, wofür Sie sich entscheiden, ich kann Ihnen
ein Kalibrierungspaket für Ihren Monitor nur wärmstens
empfehlen.
Wollen Sie richtig gute Farben?
Lassen Sie mich in ein paar kurzen Absätzen noch einmal
zusammenfassen, warum Sie darauf achten sollten, wie
Ihre Bilder in Photoshop auf dem Monitor angezeigt werden und warum ein gutes Farbmanagement so wichtig ist.
Ob Sie sich für einen LCD- oder CRT-Monitor entscheiden, liegt ganz bei Ihnen. Obwohl Sony, Eizo, Viewsonic, Phillips und NEC auch immer noch CRTs verkaufen,
arbeite ich lieber mit LCDs. Wenn Sie sich für einen guten
Monitor entschieden haben, müssen Sie nur noch überlegen, wie Sie diesen kalibrieren wollen. Das ist äußerst
wichtig, denn wenn der Monitor korrekt kalibriert wurde,
können Sie den Farben, die Sie auf dem Monitor sehen,
durchaus vertrauen. Und das, was Sie auf dem Monitor
sehen, erscheint dann auch so im Druck. Vor noch nicht
allzu langer Zeit mussten Sie für ein gutes Display und
eine passende Grafikkarte noch ein Vermögen ausgeben
– Kalibrierungssoft- oder -hardware waren noch Nischenprodukte. Heute kostet ein Kalibrierungsgerät in etwa
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Kapitel 3
Photoshop konfigurieren
dasselbe wie eine externe Festplatte. Wenn Sie sich also ein
Programm wie Photoshop zulegen, würde ich Ihnen immer empfehlen, auf eine passende Monitorkalibrierung zu
sparen. Ein Standard-Colorimeter wie das Eye-One Display 2 von Gretag Macbeth/Xrite ist leicht zu installieren
und bietet die nötige Software, mit der Sie Ihren Monitor
kalibrieren und ein Profil einrichten können.
Alle von mir getesteten Kalibrierungsprodukte erstellen
automatisch ein Profil für Ihren Monitor, das gleich auch
im richtigen Ordner auf der Festplatte gespeichert wird,
damit Sie mit der Arbeit in Photoshop beginnen können.
Gleich nach dem Öffnen von Photoshop müssen Sie überprüfen, ob Sie mit den richtigen Farbeinstellungen arbeiten:
Auf Seite 110 finden Sie die passenden Anweisungen dazu.
Diese Farbeinstellungen bleiben nun erhalten, bis Sie sie
ändern. Jetzt müssen Sie nur noch darauf achten, dass die
Kalibrierung und das Profil für Ihren Monitor immer auf
dem aktuellsten Stand sind. Falls Sie einen CRT-Monitor
besitzen, müssen Sie diesen etwa einmal pro Woche neu
kalibrieren. Bei einem LCD-Monitor kommt es zwar auch
auf das richtige Profil an, aber Sie müssen es nicht so häufig neu kalibrieren – einmal im Monat sollte ausreichen.
Farbmanagement ist eigentlich gar nicht so schlimm,
wie es scheint, und muss auch nicht teuer sein. Die Frage
ist nur, ob Ihre Farben richtig gut aussehen oder einfach nur
ausreichend sein sollen?
Gammaeinstellung
Bei der Kalibrierung Ihres Monitors
müssen Sie sich für einen Gammawert
entscheiden. PC-Anwendern wird immer
gesagt dass sie mit einem Wert von 2,2
arbeiten sollen, während Mac-Anwender
mit 1,8 auskommen. Allerdings ist der
Wert 2,2 der Idealwert, egal, ob Sie auf
einem Mac oder PC arbeiten. Sie können
auch mit einem Gammawert von 1,8 ein
korrektes Monitorprofil erstellen, aber
2,2 entspricht eher dem nativen Gamma
der meisten Monitore. Ich habe einmal
einen Entwickler gefragt, warum die
Gammaauswahl in der Software immer
noch enthalten ist, und er sagte mir, dass
es alteingessene Mac-Anwender gibt,
die eben immer noch mit 1,8 arbeiten
wollen.
Monitorluminanz
Der Luminanzwert hängt von der Art des
Monitors ab. Ein typischer, moderner
LCD-Monitor besitzt eine Luminanz von
200 Candela/qm oder mehr, was für die
Bildbearbeitung jedoch etwas zu hell ist.
Bei älteren CRT-Monitoren können Sie
sich glücklich schätzen, wenn Sie den
Zielwert von 100 Candela/qm erreichen
(ein sicheres Zeichen dafür, dass Sie den
Monitor ersetzen sollten). Ein Zielwert
von 140 Candela/qm ist ideal für einen
Desktop-LCD-Monitor.
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Martin Evening
Adobe Photoshop CS3 für Fotografen
Weißpunkteinstellung
Die zweite spannende Frage betrifft
den Weißpunkt. Manchmal werden Sie
vielleicht dazu gedrängt, für Druckaufträge einen Weißpunkt von 5000 K zu
verwenden. Ich empfehle Ihnen jedoch,
immer mit 6500 K zu arbeiten – da das
auch der Wert der meisten Displays
ist. Manche behaupten zwar, dass für
CMYK-Bilder ein Weißpunkt von 5000 K
besser sei, aber in Wirklichkeit erscheint
das Weiß bei dieser Einstellung auf dem
Monitor etwas zu gelb. 6500 K sehen
vielleicht etwas kühler aus, bieten jedoch
einen besseren Kontrast. Ihre Augen
passen die Farben des Displays sowieso
automatisch an.
Bei LCDs ist es nicht möglich, den
Weißpunkt anzupassen. Aktivieren Sie
deshalb bei der Kalibrierung des Monitors besser den nativen Weißpunkt.
Denken Sie daran, dass die Farben relativ
zum Weißpunkt erkannt werden und sich
das Auge natürlich an die Lichtverhältnisse anpasst.
Mit einem externen Gerät kalibrieren
Die folgenden Schritte zeigen, wie Sie am Beispiel der
Software Eye-One Match 3.0 von Gretag MacBeth/Xrite
einen Monitor kalibrieren.
1 Ich mag Eye-One Match 3, weil es so einfach in der Anwendung ist. In den
ersten Schritten müssen Sie festlegen, für welches Gerät Sie ein Profil erstellen
wollen. Hier will ich einen LCD-Monitor kalibrieren. Für den Weißpunkt wählte
ich den nativen Gammawert von 2,2 und eine Luminanz von 140 Candela/qm, die
empfohlenen Einstellungen für einen Desktop-LCD.
2 Eye-One Match bittet Sie dann um die Kalibrierung des Geräts, bevor Sie das
Gerät vor den Monitor hängen.
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Kapitel 3
Photoshop konfigurieren
3 Anschließend müssen Sie den maximalen Kontrast einstellen (überspringen
Sie diesen Schritt, wenn Sie einen LCD-Monitor kalibrieren) und die Helligkeit
anpassen. Eye-One Match misst den Monitor, während Sie die Helligkeit
verstärken, und es zeigt an, wenn Sie den zu Beginn gewählten Luminanzwert
erreicht haben.
4 Im nächsten Schritt erkennt Eye-One Match automatisch die Position des Kalibrierungsgeräts und misst die Farben des Monitors aus. Im Anschluss wird ein
Profil mit dem aktuellen Datum erstellt. Klicken Sie nun einfach auf OK, um dieses
neue Profil zu nutzen und das alte zu ersetzen. Aktivieren Sie auch einen Kalender,
der Sie an die nächste Kalibrierung Ihres Monitors erinnert. Besitzen Sie einen
LCD-Monitor, sollten Sie diesen etwa alle vier Wochen kalibrieren.
Ältere Monitorprofile
Müssen Sie alte Monitorprofile aufheben? Ich empfehle Ihnen, den Ordner
“Colorsync Profiles” in Ihrem Systemordner von alten Profilen zu befreien,
um Verwirrungen zu vermeiden. Sie
benötigen für Ihren Monitor immer nur
ein aktuelles Profil.
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Martin Evening
Adobe Photoshop CS3 für Fotografen
Farbeinstellungen synchronisieren
Ich empfehle Ihnen, sich die Regionseinstellungen genau anzusehen. Sollten
diese nicht passen, nehmen Sie die
nötigen Änderungen vor und speichern
Sie die Einstellungen. Öffnen Sie im
Anschluss Bridge (falls Sie es noch nicht
getan haben) und synchronisieren Sie die
Farbmanagementeinstellungen. Falls Sie
noch mit anderen Programmen der Creative Suite arbeiten, stellen Sie dadurch
sicher, dass in allen Programmen dieselben Einstellungen verwendet werden.
Stoßen Sie erst später auf Probleme, wird
es schwieriger, diese zu lösen.
Farbmanagement
Nachdem Sie Photoshop installiert haben, sollten Sie
als Erstes die korrekten Farbmanagementeinstellungen
vornehmen. Die Standardeinstellungen in Photoshop sind
für die Region angelegt, in der Sie sich befinden: Europa,
Nordamerika oder Japan. Wenn Sie Photoshop für Design­
arbeiten und Fotografie verwenden, sollten Sie den Anwei­
sungen des Programms folgen. Wählen Sie aus dem Bear­
beiten-Menü die Option Farbeinstellungen. Sie sehen die
Dialogbox, wie Sie in Abbildung 3.4 dargestellt ist. Wählen
Sie aus dem Menü Einstellungen eine der Voreinstellungen. Diese unterscheiden sich nur in der Standard-RGBCMYK-Umwandlung. Welche Einstellung Sie wählen,
hängt von der Region ab, in der Sie sich befinden. Falls Sie
in Europa leben und arbeiten, wählen Sie Europa, Druck­
vorstufe 2. Es nicht verkehrt, den RGB-Arbeitsfarbraum
von sRGB in Adobe RGB zu ändern, wenn Sie RGB-Fotos
in Photoshop bearbeiten wollen. Es reicht jedoch nicht aus,
allein die RGB-Einstellung zu ändern. Auch die Warnhinweise werden verändert, um Ihnen Ärger zu ersparen, wenn
Sie mit Bildern aus anderen Farbräumen arbeiten. Um auf
Abbildung 3.4 Die Farbeinstellungen von Photoshop. Alle Farbeinstellungen
lassen sich über diesen einzigen Dialog verwalten.
110
Kapitel 3
Photoshop konfigurieren
der sicheren Seite zu sein, sollten Sie den Hinweisen folgen
und eine Einstellung für die Druckvorbereitung wählen.
Sie müssen sich jetzt erst einmal keine Gedanken mehr
über das Farbmanagement von Photoshop machen. Weitere
Informationen zum Farbmanagement finden Sie in Kapitel 12, während Kapitel 13 Ihnen verrät, wie Sie perfekte
Ausdrucke erstellen.
Extras
Ein internes 24-faches CD-ROM-Laufwerk (oder schneller)
ist heutzutage Standard. Außerdem ist es von Vorteil, wenn
Sie über eine zweite Festplatte und ein Wechselspeicher­
medium bzw. einen CD-Brenner verfügen. Auch hier
lässt sich feststellen, dass nahezu alle neuen Computer
inzwischen mit einem CD-/DVD-Brenner ausgestattet
sind. Diese Sachen benötigen Sie, um die Daten von Ihrer
Festplatte zu sichern und alle Bilddaten zu speichern. Es
ist verlockend, sämtliche Bilddaten auf der Festplatte Ihres
Computers zu speichern, aber was ist, wenn der Computer
gestohlen wird oder die Festplatte ausfällt? Wechselplatten
sind ideal, um Dokumente zu transportieren. Druckereien
sollten sowohl mit Mac- als auch mit PC-Dateien umgehen
können, egal, ob diese als ZIP, auf CD oder DVD vorliegen. USB 2 und FireWire 800 (IEEE 1394) sind die aktuellen Verbindungsstandards für Peripheriegeräte. Sie können an einen einzigen Computer bis zu 127 USB-Geräte
anschließen. USB 2.0 ist der aktuelle Standard und bietet
in einer PC-Arbeits­umgebung viele Vorteile. USB 1.0 ist
langsam, eignet sich jedoch für den Anschluss von Maus,
Grafiktablett und Drucker. FireWire bietet einen schnelleren Datentransfer mit 100 MB und mehr pro Sekunde
(noch schneller ist FireWire 800). Verwenden Sie FireWire
also immer beim Anschluss von Geräten, für die schnelle
Datentransfers notwendig sind – Festplatten, CD-Brenner,
Digitalkamera und Scanner.
Abbildung 3.5 Grafiktablett und Stift von
Wacom
Grafiktabletts
Ich kann Ihnen nur dringend raten,
sich ein Grafiktablett anzuschaffen. Sie
können es zusammen mit der Maus als
Eingabe­gerät verwenden. Ein Grafiktablett
ist druckempfindlich und Sie können
damit besser zeichnen. Dabei ist größer
jedoch nicht unbedingt besser. Einige
arbeiten mit einem A4-Tablett, andere
kommen mit einem A5- oder A6-Tablett
besser zurecht (zusätzlich zum kabellosen Tablett gehörten noch wechselbare
Stifte). Bei klei­neren Tabletts müssen Sie
den Stift nicht so weit herumschieben,
beim Malen und Zeichnen ist das oftmals
besser. Wenn Sie einmal mit einem solchen Stift gearbeitet haben, werden Sie
sich beim Umgang mit der Maus fühlen,
als würden Sie Boxhandschuhe tragen.
Vor kurzem führte Wacom Cintiq ein,
eine Kombination aus LCD-Monitor und
Grafiktablett. Dieses vollkommen neue
Design könnte die Interaktion mit dem
Bildschirmbild revolutionieren. Ich weiß
nicht, ob es die ideale Lösung für die
Arbeit mit Fotos ist, aber ersten Berichten
zufolge kann man damit flüssiger malen
und zeichnen.
111
Martin Evening
Adobe Photoshop CS3 für Fotografen
Backup-Strategien
In Kapitel 11 erfahren Sie detaillierter,
wie Sie Ihre Daten sichern können.
Bilddaten sichern
Ich archiviere meine wichtigen Daten auf einer BackupFestplatte und brenne sie außerdem auf DVDs. Die Kosten
für Festplattenspeicher sind so stark gesunken, dass man
sich diese Lösung durchaus leisten kann. Ich habe schnelleren Zugriff auf wichtige Dateien, während ich an meinem
Computer arbeite. Außerdem nutze ich ein Speichermedium (die DVD), das sich in den letzten Jahren nicht wesentlich geändert hat und auch in der Zukunft noch weiter
unterstützt werden wird. Grundlegend empfehle ich Ihnen,
Ihre Bilder und Arbeiten auf einer externen Festplatte zu
sichern und regelmäßige Backups durchzuführen.
Zusätzlich sichere ich meine Daten auf Wechseldatenträgern. Solange es Photoshop inzwischen gibt, haben wir
auch schon die unterschiedlichsten Systeme gesehen: Floppys, Syquests etc. Und obwohl es heute immer noch Geräte
gibt, die diese Medien lesen können, stellt sich die Frage,
wie lange das noch so ist. Was wollen Sie tun, wenn spezielle Hardware-Geräte nicht mehr funktionieren oder es
diese nicht mehr gibt? Bespielbare CDs/DVDs liefern seit
mittlerweile zehn Jahren verlässliche Speichermedien und
inzwischen können alle Computer CDs und DVDs lesen.
DVD-Laufwerke bieten sehr schnelle Lese- und Schreibgeschwindigkeiten. In der Zukunft können vielleicht auch
noch mehr Dateien auf einer DVD gespeichert werden.
Wie lange bleiben CD und DVD also noch populär und wie
lange werden sie noch unterstützt? Wie lange halten diese
Medien überhaupt? CDs aus Aluminium und Gold halten
bis zu 30 Jahre und länger, wenn sie unter den richtigen
Bedingungen aufbewahrt werden (bei der richtigen Temperatur und geschützt vor direkter Sonneneinstrahlung).
112
Kapitel 3
Photoshop konfigurieren
Photoshop-Voreinstellungen
Die Photoshop-Voreinstellungen finden Sie im PhotoshopMenü unter Mac OS X bzw. im Bearbeiten-Menü unter
Windows. In den Voreinstellungen können Sie verschiedene
Photoshop-Funktionen anpassen und die gespeicherten
Voreinstellungen, die sich zusammen mit anderen Programmeinstellungen im Preferences-Ordner auf der Festplatte
befinden, aktualisieren. Die Voreinstellungen werden
zusammen mit anderen Programmeinstellungen auf System­
ebene im Ordner [User]/Library/Application Support/Ado­
be/Adobe Photoshop CS3/Vorgaben (Mac) bzw. Registry
(PC) gespeichert: C:/Dokumente und Einstellungen/Besitzer/Anwendungsdaten/Adobe/Adobe Photoshop CS3/Adobe Photoshop CS3 Settings/Adobe Photoshop CS3 Prefs.
Allgemeine Voreinstellungen
Wenn Sie die Voreinstellungen öffnen, sehen Sie zunächst
die Dialogbox Allgemeine Voreinstellungen. Ich empfehle Ihnen, die Farbauswahl auf Adobe zu lassen, ebenso
wie die Bildinterpolation auf Bikubisch. Wollen Sie diese
Einstellungen nicht verwenden, können Sie sie unter Bild/
Bildgrösse deaktivieren.
Mit der Option Bridge automatisch starten wird
Bridge automatisch im Hintergrund gestartet. Wollen Sie
Dateien in Photoshop und anderen Programmen gleichzeitig bearbeiten, sollten Sie die Option Geöffnete Dateien
Voreinstellungen zurücksetzen
Wenn Sie während des Startvorgangs
(ï)-(†)-(ª) (PC: (Strg)-(Alt)(ª)) gedrückt halten, setzen Sie die
aktuellen Photoshop-Voreinstellungen
zurück.
Dialoge zurücksetzen
Der Button Alle Warnmeldungen zurücksetzen setzt alle Warndialoge auf ihren
Ursprung zurück. Die Dialoge enthalten
eine Checkbox namens Nicht mehr
anzeigen. Haben Sie eine dieser Checkboxen akti­viert und wollen den Ausgangszustand wiederherstellen, klicken Sie
auf den oben genannten Button.
Backup der Voreinstellungen
Nachdem Sie die Voreinstellungen
vor­genommen haben, duplizieren Sie
die Preferences-Datei und sichern Sie
sie noch einmal zusätzlich. Falls die
aktuelle Datei aus irgendeinem Grund
fehlerbehaftet sein sollte, können Sie sie
so schnell wiederherstellen.
Abbildung 3.6 Die allgemeinen Voreinstellungen
113
Martin Evening
Adobe Photoshop CS3 für Fotografen
Die Schriftgröße der
Benutzeroberfläche anpassen
LCD-Monitore werden immer größer und
funktionieren nur mit ihrem absoluten
Optimum, wenn sie mit der feinsten
Auflösung betrieben werden. Für das
Anschauen von Fotos ist das bestens,
der Nachteil ist jedoch, dass dadurch
auch die Menüeinträge immer kleiner
werden. In Photoshop haben Sie jedoch
die Möglichkeit, die Schriftgröße der
Benutzeroberfläche anzupassen, so dass
Sie Ihre Augen nicht überstrapazieren
müssen. Bei einem großen LCD lassen
sich die Menüeinträge mit der mittleren
Größenoption aus der Ferne deutlich
besser lesen.
114
aktivieren. Aktivieren Sie die
Checkbox Vorgang mit Signalton abschliessen nur, wenn
Sie wirklich wollen, dass Photoshop Ihnen ein akustisches
Signal gibt, sobald ein Vorgang abgeschlossen ist. Die
Option Dynamischer Farbregler stellt sicher, dass sich
die Farben in der Farbpalette ändern, wenn Sie die Regler
verschieben. Lassen Sie sie aktiviert. Deaktivieren Sie jedoch die Checkbox Zwischenablage exportieren, um Zeit
zu sparen, wenn Sie Photoshop verlassen, um ein anderes
Programm zu starten. Falls Sie jedoch unbedingt Inhalte
aus der Zwischenablage in ein anderes Programm einfügen
müssen, sollten Sie diese Optionen jedoch aktiviert lassen.
Umschalttaste für anderes Werkzeug ist an die Bedürfnisse der Anwender angepasst, die mithilfe der (ª)-­Taste
zu einem anderen Werkzeug in der Werkzeug-Palette wollen. Die Option Bild beim einfügen/platzieren skalieren
ist sehr praktisch, wenn eingefügte oder platzierte Objekte
automatisch an das Dokument angepasst werden sollen,
in das sie eingefügt werden. Aktivieren Sie die Checkbox
Zoom ändert Fenstergrösse, wenn sich das Bildfenster
bei der Verwendung der Zoom-Tastaturbefehle verkleinern
bzw. vergrößern soll. Zu guter Letzt gibt es noch die Op­
tion Mit Bildlaufrad zoomen – die ist aber nur nützlich,
wenn Sie im Besitz einer Maus mit Scrollrad sind. Halten
Sie dabei die (ª)-Taste gedrückt, um in 10-Prozent-Schritten zu zoomen.
Das Verlaufsprotokoll ist sehr nützlich, um die Arbeitsschritte in einem Bild nachzuvollziehen. Die Protokoll­
einträge lassen sich in den Metadaten, als Textdatei oder
beides speichern. Sie können die Protokolle in drei Modi
aufnehmen: Nur Sitzungen (nimmt angewendete Werkzeuge und Befehle auf), Kurz und Detailliert (nimmt alles,
beispielsweise die Koordinaten für die Freistellung). Dieser
Modus eignet sich unter anderem für forensische Arbeiten.
automatisch aktualisieren
Kapitel 3
Photoshop konfigurieren
Benutzeroberfläche
Berücksichtigen Sie meine Aussagen über das Entfernen
störender Farben von der Benutzeroberfläche. Die Option
Symbol für Graustufen in der Symbolleiste verwenden
entfernt aus dem Photoshop-Icon der Werkzeug-Palette die
blaue Farbe. Farbauszüge in Farbe anzeigen ist eine überflüssige Option, denn sie hilft Ihnen nicht, die Kanäle besser zu visualisieren. Wenn etwas stört, dann diese Option.
In Photoshop können Sie eigene Menüeinträge erstellen
und Ihre Favoriten farbig kennzeichnen – Sie können die
Checkbox Menüfarben einblenden jedoch ruhig deaktivieren. Ist die Option Quickinfo anzeigen aktiviert, erscheint
ein kurzer Hinweis, wenn Sie die Maus über ein Objekt
oder einen Menüeintrag stellen. Das ist sehr praktisch, um
mit neuen Funktionen und Werkzeugen vertraut zu werden,
nach einer Weile irritiert es aber auch. Mit Symbolpaletten
automatisch verkleinern werden Paletten im Icon-Modus
geöffnet und wieder verkleinert, sobald Sie im Bild arbeiten. Soll sich Photoshop das zuletzt verwendete Palettenlayout merken, aktivieren Sie die Option Palettenpositio­
nen speichern.
Abbildung 3.7 Die Voreinstellungen für die Benutzeroberfläche
115
Martin Evening
Adobe Photoshop CS3 für Fotografen
Ökonomisch Speichern für das Web
Machmal benötigen Sie keine Vorschau.
Webgrafiken sollten so klein wie möglich
und ohne Miniatur oder plattformspezifische Header-Informationen sein. Ich
lade die Dateien auf meinen Server in der
Regel im Raw-Binary-Format hoch, bei
dem die Vorschauen und andere Datei­
informationen entfernt werden.
Neustart notwendig
Einige Photoshop-Voreinstellungen
werden erst aktiv, nachdem Sie das
Prorgramm neu gestartet haben – das
beinhaltet beispielsweise einige Einstellungen für die Dateihandhabung.
116
Dateihandhabung
Normalerweise wollen Sie sicherlich Bildvorschauen einbinden, wenn Sie eine Datei speichern. Solche Miniaturen
sind ganz nützlich, beispielsweise für die Systemdialogboxen. Bridge ist in der Lage, große Miniaturen anzulegen,
egal, ob eine Vorschau vorhanden ist oder nicht. Sie können
auch eine Windows- und Macintosh-Miniatur mit Ihrer
Datei speichern, um eine bessere Cross-Plattform-Kompatibilität zu gewährleisten. Es ist immer sinnvoll, Dateien
mit einer Dateierweiterung zu versehen – das ist besonders bei JPEGs und GIFs der Fall, die von einer HTMLSeite­ erkannt werden müssen. Falls Sie Dateien fürs Web
exportieren, aktivieren Sie die Checkbox Kleinbuchstaben
verwenden (damit sind Sie heutztage eigentlich auf der
sicheren Seite).
Dateikompatibilität
Da Camera Raw jetzt in der Lage ist, auch JPEGs zu
verarbeiten, können Sie die Option Bei JPEG-Dateien
Präferenz für Adobe Camera Raw aktivieren, um auch
für jedes JPEG Camera Raw zu öffnen. Das ist aber nur
sinnvoll, wenn Sie im JPEG-Modus fotografiert haben und
die Bilder nun in Camera Raw verarbeiten wollen. Starten
Sie Adobe Camera Raw auch als Ihren favorisierten RawProzessor, wenn Sie eine Raw-Datei öffnen. Einige Kameras betten in die EXIF-Metadaten einer Datei auch ein
sRGB-Profil ein, wenn es sich eigentlich um kein richtiges
sRGB-Profil handelt. Wenn Sie die Checkbox EXIF-Pro­
filkennung ignorieren aktivieren, ignoriert Photoshop
diesen Teil der Metadaten und liest stattdessen die eingebetteten Profildaten aus.
Eine TIFF-Datei, die in Photoshop 6.0 oder später
gespeichert wurde, kann alle Arten von Ebeneninformationen enthalten. Falls Sie ein TIFF mit Ebenen in einem
Layoutprogramm platzieren, liest dieses nur die reduzierte
Version, sobald die Seite schließlich für den Druck ausgegeben wird. Manche Nutzer behaupten, es gäbe spezielle
Situationen, in denen ein TIFF einen Druckablauf stört, und
deshalb sei es besser, niemals ein TIFF mit Ebenen zu spei-
Kapitel 3
Photoshop konfigurieren
chern. Ist die Option Vor dem Speichern von TIFF-Dateien
mit Ebenen fragen aktiviert, haben Sie die Möglichkeit,
die Ebenen beim Speichern zu erhalten oder zu verwerfen.
Ist diese Option nicht aktiviert, wird die Datei immer mit
Ebenen gespeichert, es erscheint keine Warnmeldung.
Standard-Photoshop-PSD-Dateien, die in Photoshop
CS3 erstellt werden, sind niemals 100% kompatibel, wenn
sie sich jemand mit einer früheren Photoshop-Version
ansehen will. Aber das war schon bei jeder neuen Programmversion so. Wenn Sie die Kompatibilität auf Immer
stellen, können Sie dasselbe tun wie beim Speichern eines
reduzierten TIFF. Diese Option stellt sicher, dass eine
reduzierte Version des Bilds in die gespeicherte PhotoshopDatei eingebunden wird. Belassen Sie die Einstellung also
so. Wenn Sie in Photoshop CS2 oder CS3 beispielsweise
eine Smart-Objekt-Ebene anlegen, wird die Datei von Photoshop CS oder früher nicht korrekt interpretiert, solange
Sie die Kompatibilität der gespeicherten PSD-Datei nicht
maximiert haben. Falls Photoshop nicht in der Lage ist, ein
Bild zu interpretieren, erscheint eine Warnmeldung. Diese
weist Sie darauf hin, dass bestimmte Elemente nicht gelesen werden können und Sie diese verwerfen und fortfahren
oder die Composite-Bilddaten auslesen können. Wenn Sie
Version Cue
Die Option Version Cue aktivieren bezieht
sich auf die Verwendung von Adobe
Version Cue. Diese Option ist für die
Anwender geeignet, die in einem Netzwerk
mit anderen Photoshop-Nutzern an
gleichen Bilddateien arbeiten. Checkt ein
Nutzer eine Datei aus, kann nur er allein
daran arbeiten. Die anderen Nutzer, die
ebenfalls Zugriff auf diese Datei haben,
können ihre Änderungen erst später
vornehmen. Durch dieses Dateimanagmentsystem wird verhindert, dass andere
Nutzer Ihre Arbeit versehentlich über­
schreiben.
Abbildung 3.8 Die Voreinstellungen von Dateihandhabung
117
Martin Evening
Adobe Photoshop CS3 für Fotografen
Liste der letzten Dateien
Unter Liste der letzten Dateien umfasst:
Dateien legen Sie fest, wie viele Dateien
unter Datei/Letzte Dateien öffnen zu sehen
sind. Ich verwende eigentlich immer die
Zahl 10, aber Sie können auch einen
anderen Wert wählen.
118
die nicht lesbaren Daten verwerfen, erlauben Sie es anderen Nutzern, Ihr Bild zu öffnen – es kann dann aber sein,
dass die Datei ganz anders aussieht, weil natürlich einige
Elemente fehlen. Klickt die Person jedoch auf den Button
Composite-Daten lesen und wurde ein Composite gespeichert, wird die Datei als reduzierte Version geöffnet. Wurde
kein Composite erstellt, ist nur ein weißes Bild zu sehen
und es erscheint ein Hinweis in verschiedenen Sprachen,
dass kein Composite zur Verfügung steht.
In Adobe InDesign können Sie Dateien im PhotoshopFormat (PSD) platzieren, allerdings müssen Sie dabei in
den allgemeinen Voreinstellungen die Rückwärtskompatibilität maximieren (um ein reduziertes Composite anzulegen). Arbeiten Sie mit TIFFs, PSDs (oder Photoshop PDFDateien) mit Ebenen, können Sie die Ebenen in Photoshop
bearbeiten und die Datei im Layoutprogramm aktualisieren. So geht die Synchronisation zwischen dem Master und
der Datei im Layoutprogramm nicht verloren.
Falls Sie so mit Ihren Bildern verfahren wollen, nutzen
Sie das TIFF-Format, das wird allgemein besser erkannt.
Der Nachteil ist, dass die Dateien deutlich größer werden
und sich dadurch auch die Übertragungszeiten erhöhen.
Falls Sie Photoshop-Bilder mit Ebenen archivieren, nutzen
Sie das native PSD-Format und wählen Sie für die Maximierung der Dateikompatibilität Nie. Das hat jedoch auch
seinen Preis. Wenn Sie die PSD-Kompatibilität maximieren, wird die Datei in Bridge (und anderen Dateibrowsern)
schneller geladen. Adobe Lightroom ist nur in der Lage,
PSD-Dateien mit Ebenen zu lesen, bei denen diese Option
aktiviert ist. Gibt es kein gespeichertes Composite, kann
Lightroom das Bild nicht importieren.
Kapitel 3
Photoshop konfigurieren
Leistung
Hier stellen Sie all die Dinge ein, die sich darauf auswirken, wie effizient Photoshop auf Ihrem Computer läuft.
Wählen Sie die Speichernutzung mithilfe des Schiebereglers – Photoshop gibt Ihnen einen Tipp, welches der beste
Bereich für Ihren Computer ist. Im Abschnitt Verlauf
und Cache legen Sie die Anzahl der Protokollobjekte
fest. (Standardmäßig sind das 20, Sie können aber jeden
beliebigen Wert zwischen 1 und 1000 wählen.) Die CacheStufen wirken sich auf die Geschwindigkeit des Bildschirmaufbaus aus. Wenn Sie oft mit sehr großen Bildern
arbeiten, sollten Sie es mit einem höheren Wert versuchen.
Unter Arbeitsvolumes lassen sich bis zu vier Laufwerke als Arbeitsvolumes festlegen. Sie erhalten zu jedem
Laufwerk Informationen und können die Reihenfolge per
Drag&Drop ändern. (Um Speicher und Arbeitsvolumes
geht es auch auf den nächsten Seiten.) Aktivieren Sie die
Option 3D-Beschleunigung aktivieren im Abschnitt GPUEinstellungen, nutzt Photoshop den Speicher der Grafikkarte in vollem Umfang.
GPU-Einstellungen
Photoshop erkennt die von Ihrem
Computer verwendete Grafikkarte. Ist
diese mit einer eingebauten Graphics
Processor Unit (GPU) ausgestattet, sehen
Sie die Checkbox 3D-Beschleunigung
aktivieren. So können Sie die GPU-Leistung der Grafikkarte nutzen, was in den
meisten Fällen zu einer Verbesserung
führen sollte. Bei den wirklich aktuellen
Computern oder denen mit Intelchip
bietet die CPU möglicherweise die
schnellste Grafikbeschleunigung.
Abbildung 3.9 Die Voreinstellungen für die Leistung. Dort verwalten Sie die
Speichernutzung, Verlauf und Cache sowie Arbeitsvolumes und GPU-Einstellungen.
119
Martin Evening
Adobe Photoshop CS3 für Fotografen
RAM-Upgrades
Die meisten PCs und Macs verwenden
DIMMs (Dual In-line Memory Modules).
Der spezielle RAM-Speicherchip hängt
jedoch vom Computermodell ab. Fragen
Sie am besten den Händler, welchen
Speicherchip Sie kaufen müssen. RAM
­kostet heutzutage nicht mehr sehr viel.
Falls Ihr Rechner mit vier RAM-Steckplätzen ausgestattet ist, können Sie leicht
4 × 512 MB RAM- oder 4 × 1 GB RAMSpeicherchips einbauen, so dass Sie 2
oder 4 GB RAM installiert haben.
Verschieben, nicht kopieren
Um Auswahlen und Ebenen zwischen
Dokumenten zu kopieren, nutzen Sie die
Drag&Drop-Option des Verschiebenwerkzeugs, um Speicher zu sparen.
Tricks mit virtuellem Speicher
Die Betriebssysteme des Apple Macintosh und Windows nutzen virtuellen Speicher mithilfe des eigenen
Speicherverwaltungssystems. Die
VM-Datei unter Windows sollte mindestens auf das 1,5-fache der physischen
Speichergröße eingestellt werden. Es gibt
Hilfsprogramme, die den RAM verdoppeln können, diese geraten jedoch mit
dem virtuellen Speicher von Photoshop
in Konflikt und sollten deshalb nicht
verwendet werden.
120
RAM und Arbeitsvolumes
Die Größe des installierten Arbeitsspeichers ist ein Schlüsselfaktor, der bestimmt, wie schnell Sie Ihre Bilder in Photoshop bearbeiten können. Adobe empfiehlt für Photoshop
CS3 mindestens 320 MB RAM. Wenn das Betriebssystem
128–256 MB RAM benötigt, brauchen Sie also insgesamt
eine Speichermenge von 512 MB RAM. Wenn Sie auch
noch die Anforderungen für andere Programme berücksichtigen, ist es vielleicht sogar besser, wenn Sie mindestens
1GB RAM installiert haben.
Immer wenn Sie Photoshop starten, wird ein bestimmter Anteil RAM für das Programm verwendet – das hängt
von der Voreinstellung im Abschnitt Leistung ab und wie
viel Photoshop zur Verfügung steht. Der Wert, den Sie in
der Voreinstellung sehen, wird für Photoshop verwendet,
auch wenn der RAM, den Sie Photoshop zugewiesen
haben, auch von anderen Programmen genutzt wird, wenn
er gerade nicht von Photoshop benötigt wird. Denken Sie
auch daran, dass Sie gleichzeitig RAM für Adobe Bridge
benötigen.
Wie viel RAM Photoshop zur Verfügung steht, hängt
davon ab, wie viel RAM Sie in Ihrem Computer installiert
haben. Photoshop CS3 ist eine 32 Bit-Anwendung, die für
Computer mit 32 Bit- oder 64 Bit-Prozessoren mit 32 Bitoder 64 Bit-Betriebssystemen ausgelegt ist. Falls Sie Photoshop auf einem 64 Bit-Computer mit 4 GB RAM oder
mehr installieren, werden maximal 3 GB RAM für Photoshop zugewiesen. In den Leistungvoreinstellungen wird die
Gesamtmenge des verfügbaren RAM angegeben, darunter
steht der ideale Bereich, den Sie Photoshop zuweisen sollten. Unter Windows beträgt die Standardeinstellung 50%,
auf einem Mac sind es 70%. Auch wenn der zugewiesene
Speicher freigegeben wird, sobald Photoshop nicht läuft,
wird die Leistungsfähigkeit Ihres Computer geschwächt,
wenn Sie eine zu hohe Einstellung wählen.
Kapitel 3
Photoshop konfigurieren
Speicher und Leistung steigern
Die Leistungvoreinstellungen bieten eine Richtlinie für
die ideale RAM-Einstellung für Ihren Computer sowie
eine obere Grenze. Versuchen Sie immer, etwa 5% über
dem empfohlenen Wert zu liegen. Starten Sie Photoshop
anschließend neu und überprüfen Sie die Effizienzanzeige
in der Info-Palette. Überwachen Sie den Wert: Alles unter
100% deutet darauf hin, dass Photoshop zu wenig RAM
zur Verfügung steht und Sie zusätzliche Arbeitsvolumes
freigeben müssen. Aber auch wenn der Prozentwert zu
hoch ist, wirkt sich das auf die Effizienz aus. Der Trick ist,
den optimalen Wert zu finden, bevor die Leistungsfähigkeit
merklich beeinträchtigt wird. Nutzen Sie beispielsweise
den Test, auf den ich im Kasten rechts hinweise.
Wenn Sie mehr als 4 GB Speicher installiert haben (bis
zu 6 GB unter Windows und 8 GB unter Mac OS X), kann
der RAM über den 4 GB vom Betriebssystem auch als
Cache für die Photoshop-Daten verwendet werden. Auch
wenn Sie diesen zusätzlichen Speicher nicht direkt zuweisen können, steigern Sie so doch deutlich die Leistungs­
fähigkeit.
Photoshop speichert Protokollschritte und Daten aus
der Zwischenablage im Speicher auf dem Arbeitsvolume.
Wenn Sie eine große Auswahl in die Zwischenablage
kopieren, wird viel Arbeitsvolumenspeicher benötigt. Falls
die Leistung vorübergehend sinkt, sollten Sie Daten aus
dem Speicher löschen. Wählen Sie dazu Bearbeiten/Ent­
leeren und entscheiden Sie sich für eine der Optionen.
Geschwindigskeits- und
Effizienztest
Um die Leistungsfähigkeit Ihres
Computers zu testen, werfen Sie einen
Blick auf fol­gende Website (von einer
Firma namens Retouchartists.com):
retouchartists.com/pages/speedtest.html.
Sie können sich dort eine Testdatei
herun­terladen, die ein Beispielbild und
eine Photoshop-Aktion von Alex Godden
enthält. Nehmen Sie einfach die Zeit, wie
lange es dauert, bis die Aktion ausgeführt ist. So stellen Sie fest, wie schnell
Ihr Computer ist. Vergleichen Sie Ihr
Ergebnis mit denen der anderen.
Arbeitsvolumes
Photoshop setzt freien Platz auf der Festplatte als RAM-Erweiterung ein und benutzt den gesamten freien Plattenplatz
als sogenannten virtuellen Speicher in Arbeitsvolumes.
Beim Start überprüft Photoshop, wie viel freier Festplattenplatz als virtueller Speicher verwendet werden kann.
Dabei sollte Ihnen Folgendes klar sein: Wenn Sie weniger
virtuellen Speicher als echten RAM zur Verfügung haben,
wird der RAM durch den virtuellen Speicher begrenzt, der
zur Verfügung steht.
121
Martin Evening
Adobe Photoshop CS3 für Fotografen
Arbeitsvolumes und Verlauf
Die Verwendung des Arbeitsvolume
hängt davon ab, wie viele Protokollschritte gespeichert werden sollen und
wie Sie Photoshop verwenden. Photoshop speichert eine Version jedes Protokollschritts, jedoch wird nicht immer
eine vollständige Version des Bilds für
jeden Schritt gespeichert. Wie in Kapitel
2 beschrieben, muss die Protokollfunktion nur die Änderungen in den einzelnen
Bildkacheln speichern. Malen Sie Pinselstriche ins Bild, speichert das Protokoll nur die Änderungen. Aus diesem
Grund erhöht sich der Zugriff auf das
Arbeitsvolume, je mehr Protokollschritte
hinzukommen.
Abbildung 3.10 Verfolgen Sie die Effizienz
von Photoshop, indem Sie sich in der Info-Palette
den Wert anzeigen lassen. Falls der Wert unter
100% sinkt, bedeutet das, dass sich Photoshop
auf die Arbeitsvolumes als virtuellen Speicher
verlassen muss.
122
Das erste Arbeitsvolume sollte idealerweise eines sein, auf
dem nicht auf das Betriebssystem und Photoshop laufen.
Falls Sie Ihre Festplatte partitionieren und eine leere Partition als Arbeitsvolume zuweisen, ist das nicht wirklich
sinnvoll, weil dann einfach nur zwischen den verschiedenen Sektoren ein und derselben Festplatte hin- und hergeschaltet wird. Für eine optimale Bildbearbeitung sollten
Sie mindestens 4 GB freien Festplattenplatz zur Verfügung
haben, idealerweise sind es jedoch 20–40 GB.
Photoshop nutzt den RAM immer möglichst effizient
und versucht, so viel RAM wie möglich für speicherintensive Berechnungen freizuhalten. Low-level-Daten wie die
zuletzt gespeicherte Version eines Bilds werden auf dem
Arbeitsvolumen gespeichert – Priorität haben die aktuelle
Version und die zuletzt rückgängig gemachten Versionen,
die im RAM vorgehalten werden. Normalerweise nutzt
Photoshop sämtlichen zur Verfügung stehenden RAM als
Pufferspeicher, um Echtzeitberechnungen und Spiegelungen des Speicherinhalts vorzunehmen. Photoshop macht
das immer, wenn es eine Möglichkeit dazu gibt. Nachdem
Sie beispielsweise ein Bild geöffnet haben, stellen Sie fest,
dass Photoshop die Daten vom RAM-Puffer auf das Arbeitsvolumen schreibt. Photoshop ist ständig auf der Suche
nach Möglichkeiten, den RAM so ökonomisch wie möglich
zu nutzen und in Zeiten von Inaktivität im Hintergrund auf
die Festplatte zu schreiben. Daten auf dem Arbeitsvolumen
werden komprimiert, wenn sie nicht benötigt werden (es
sei denn, Sie haben ein optionales Plug-In installiert).
Wenn Photoshop der RAM ausgeht, wird zusätzlicher
Platz auf einem Arbeitsvolumen in Anspruch genommen
– virtueller Speicher. Ab diesem Punkt sinkt die Effizienz
des Programms deutlich ab. Rutscht die Effizienz unter
100%, bedeutet das, dass der RAM-Puffer voll ist und sich
Photoshop ausschließlich auf das Arbeitsvolume als Speicherreserve verlässt.
Kapitel 3
Photoshop konfigurieren
Leistungsfähigkeit der Arbeitsvolumes
Bei all dem Vertrauen auf das Arbeitsvolume (oder mehrere), um Daten vom RAM-Pufferspeicher zu lesen und zu
schreiben, spielt die Festplattenleistungsfähigkeit des Arbeitsvolume eine bedeutende Rolle für die Photoshop-Effizienz. Sie können in Photoshop bis zu vier Arbeitsvolumes
festlegen. Jede einzelne Datei, die von Photoshop erstellt
wird, kann bis zu 2 GB groß sein – Photoshop schreibt
­diese Daten dann auf ein Arbeitsvolume, bis es voll ist.
Falls das erste Volume voll ist, werden die Daten einfach
auf das zweite geschrieben usw. So werden die Festplatten
schneller und effizienter genutzt.
Anschlüsse
Die meisten modernen Macs und PCs sind standardmäßig
mit IDE-, ATA- oder SATA-Festplatten ausgestattet. Eine
schnelle interne Festplatte ist für den Anfang ausreichend.
Um die Leistungsfähigkeit zu steigern, können Sie eine
zweite Festplatte installieren und diese als erstes Arbeitsvolume zuweisen (in den Voreinstellungen von Photoshop).
Über einen USB- oder FireWire-Anschluss lässt sich auch
eine externe Festplatte anschließen. USB 2 ermöglicht
eine schnellere Verbindung als das alte USB 1. FireWire
(IEEE 1394) bietet viele Vorteile gegenüber dem älteren
SCSI. FireWire ist erstens natürlich wesentlich schneller
und zweitens können Sie damit die Festplatte zwischen
mehreren Computern tauschen. Das ist besonders nützlich,
wenn Sie große Dateien schnell und einfach transportieren müssen. Mit der Einführung von FireWire 800 wird
die Übertragungsgeschwindigkeit noch einmal deutlich
erhöht. FireWire-Platten sind immer noch IDE-Festplatten mit einer Bridge zum FireWire-Standard. Das Oxford
Chipset hat den Durchsatz näher an das theoretische Limit
gebracht. Interne SCSI-Verbindungen sind oft SCSI 2,
was einen schnelleren Datentransfer ermöglicht. Denken
Sie daran, dass Sie auf den Datentransfer einer Festplatte
achten müssen, nicht auf die Zugriffszeit.
Arbeitsvolumes beim Start
zuweisen
Wenn Sie beim Programmstart (ï)(†)/(Strg)-(Alt) gedrückt halten,
kön­nen Sie den Ort des ZusatzmoduleOrdners auswählen und im Anschluss
die arbeitsvolumes zuweisen.
Festplattengeschwindigkeiten
Die meisten Computer verwenden Festplatten mit einer Geschwindigkeit von
7200 rpm. Es ist ganz einfach, Festplatten
mit dieser Geschwindigkeit oder einer
schnelleren zu finden. Es gibt sogar Festplatten mit bis zu 10000 rpm, aber die
sind nur schwer erhältlich und sehr teuer.
Laptops arbeiten mit langsameren Festplatten (mit ca. 5400 rpm). Arbeiten Sie
regelmäßig auf einem Laptop, werden Sie
den Unterschied zwischen der schnellen
Festplatte in Ihrem Desktop-Computer
und dem Laptop feststellen.
123
Martin Evening
Adobe Photoshop CS3 für Fotografen
Software RAIDs
Früher war allgemein bekannt, dass
Soft­ware-RAIDs wie das des Festplattendienstprogramms von Mac OS X deutlich
langsamer waren als ihre Hardware-Kollegen. Die Lese-/Schreibgeschwindigkeiten bei Software-RAIDs sind zwar
immer noch nicht so hoch wie bei einem
Hardware-System, denn das SoftwareRAID entzieht dem Prozessor Ihres Computers einige Cycles; der Geschwindigkeitsunterschied ist jedoch zunehmend
marginal. Ein soft­waregetriebenes
internes RAID 0 kann bis zu 45% höhere
Zugriffszeiten liefern. Generell würde ich
empfehlen, dass Sie einen RAID-Controller einsetzen, wenn Sie sich für die
interne Variante entscheiden.
RAID-Arbeitsvolumes
Ein Striped-RAID bietet die schnellsten Arbeitsvolumes.
RAID steht für Redundant Array of Independent Disks
(Redundante Anordnung unabhängiger Festplatten).
Am einfachsten kann man sich das als mehrere Plattenlaufwerke vorstellen, die als ein Volume betrachtet werden,
um höhere Datenintegrität, Kapazität, Transferraten und
geringere Fehleranfälligkeit zu erreichen. Wie gut das funktioniert, hängt vom RAID-Level ab. Um ein RAID-System
zu konfigurieren, benötigen Sie mindestens zwei Festplatten; die meisten Systeme »von der Stange« werden als
Bay-Dock angeboten, das zwei oder mehr Laufwerke mit
eingebautem RAID-Controller enthält. Eine RAID-Disk
kann meist intern über SCSI oder extern über FireWire
400/800 angeschlossen werden.
RAID 0 (Striping)
Bei einem RAID 0-System werden zwei oder mehr
Fest­platten parallel als einziges großes Laufwerk betrieben. Wenn also beispielsweise zwei 200 GB-Laufwerke
striped als RAID 0 verwendet werden, erhalten Sie ein
einzelnes 400 GB-Volume. RAID 0 ist sinnvoll, wenn Sie
schnelle Zugriffszeiten benötigen, denn die Zugriffszeiten
verkürzen sich proportional zur Anzahl der eingebundenen
Laufwerke. Wenn Ihr RAID-System also aus 2 x 200 GB
besteht, sind die Zugriffszeiten doppelt so schnell wie bei
einem einzelnen 400 GB-Laufwerk. Deshalb ist ein RAID
0 ideal als Arbeitsvolume für Photoshop geeignet.
Internes RAID
Sie können ein internes RAID mit einem Einbaukit selbst
installieren, das aus zwei internen Laufwerken und einer
RAID-Controller-Karte besteht. Das sollte zur Selbstinstallation nicht zu kompliziert sein. Wenn Sie aber im Zweifel
sind, sollten Sie sich vielleicht doch an einen Spezialisten
wenden, um das System in Ihrem Computer zum Laufen
zu bringen. Der Vorteil eines internen RAID besteht darin,
dass es immer funktioniert, sobald Ihr Computer eingeschaltet ist. Außerdem ist es eine kostengünstige Lösung im
124
Kapitel 3
Photoshop konfigurieren
Vergleich zu einem externen RAID-Setup. Die meisten PCTower besitzen auch genügend Steckplätze, was die Installation eines internen RAID sehr vereinfacht. In die älteren
G4-Macs können Sie zusätzliche Laufwerke einbauen, die
ein internes RAID 0 bilden, das von einem internen PCIController gesteuert wird. G5-Desktops bieten nur Platz für
ein einzelnes weiteres Laufwerk, die Mac Pro Desktops mit
Intel-Chips wiederum haben insgesamt vier Serial-ATAFestplattenpositionen.
Externes RAID
Externe RAID-Festplatten sind nicht zu teuer und Sie können ein fertig zusammengestelltes Bay-Dock mit einigen
Laufwerken und eingebauter RAID-Controller-Hardware
kaufen, das sich als RAID 0 konfigurieren lässt. Die
Geschwindigkeit hängt dabei nicht nur von der Anzahl der
Laufwerke ab, aus denen das RAID besteht, sondern auch
von der Geschwindigkeit der Übertragungsleitungen. Manche RAID-Systeme verwenden Wide SCSI und benötigen
eine SCSI-Karte zum Anschluss an den Computer. Häufiger wird heute jedoch FireWire 400/800 oder SATA verwendet, wofür jedoch wieder spezielle Karten notwendig
sind, um sie an den Computer anzuschließen (derzeit). In
der Zukunft werden die meisten Computer jedoch SATA
als Standard unterstützen.
Abbildung 3.11 Ein RAID-System enthält
zwei oder mehr Laufwerke, die miteinander
verbunden sind und einen schnelleren Zugriff
und/oder ein sicheres Backup ermöglichen.
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Martin Evening
Adobe Photoshop CS3 für Fotografen
Bildcache
Die Einstellungen für den Bildcache beeinflussen die Geschwindigkeit des Bildaufbaus auf dem Bildschirm. Wenn
Sie mit großen Bildern arbeiten, verwendet Photoshop eine
pyramidenartige Struktur von gecachten Versionen des
Bilds in geringer Auflösung. Jedes gecachte Bild ist eine
auf ein Viertel skalierte Version des im Speicher vorgehaltenen Cache-Levels, damit der Bildaufbau schneller
vonstatten gehen kann. Wenn Sie sich ein großes Bild auf
dem Bildschirm bildschirmfüllend ansehen, verwendet
Photoshop eine Cache-Stufe, die ungefähr der Auflösung
für ein bildschirmfüllendes Bild entspricht, um eine passende Ansicht für einen schnellen Bildaufbau zu bieten.
Durch die gecachten Vorschau­bilder kann das Bild schneller aufgebaut werden – große Bilder profitieren also von
höheren Cache-Stufen. Eine höhere Einstellung ermöglicht
einen schnelleren Bildaufbau, allerdings leidet darunter
die Qualität des Vorschaubilds. Eine Cache-Vorschau einer
geringeren Auflösung ist nicht so akkurat wie die Anzeige
der tatsächlichen Pixel eines Bilds.
Pyramidenstruktur
Manchmal werden Photoshop-Bilder mit Ebenen in einer
anderen Zoomstufe als 100% nicht akkurat angezeigt. Arbeiten Sie an einem Bild mit einer geringeren Zoomstufe
als 100%, sollten Sie darauf achten, dass die gewählte
Zoomstufe durch 100 teilbar ist und ein ganzer Wert dabei
herauskommt. Mit anderen Worten, nutzen Sie Zoomstufen wie 50%, 25% oder 12,5% und nicht 66% oder
33%. Beachten Sie außerdem, dass sich die Anzahl der
gewählten Cache-Stufen auf die Struktur einer TIFF-Datei
auswirkt, wenn man sie Mit Bildpyramide speichert.
126
Kapitel 3
Photoshop konfigurieren
Bildschirm- und Zeigerdarstellung
Der Mal-Cursor kann eine Pinselspitze, ein Fadenkreuz
oder die Standardeinstellung anzeigen, ein Umriss der
Pinselspitze in der aktuellen Größe. In Photoshop CS2
und CS3 können Sie eine normale Pinselspitze oder die
Pinsel­spitze in voller Größe anzeigen. Es lässt sich jedoch
darüber streiten, ob das nun unbedingt von Vorteil ist oder
nicht. Die Option Pinselspitze mit Fadenkreuz anzeigen
ermöglicht es Ihnen, zusätzlich das Fadenkreuz in der
Pinselspitze zu sehen. Ich empfehle Ihnen, für die ande­ren
Werkzeuge die Option Fadenkreuz zu aktivieren.
Mit der (º)-Taste können Sie zwischen der CursorAnzeige wechseln. Ist der Standard-Malcursor aktiviert,
wechseln Sie mit der (º)-Taste zwischen Standard und
Fadenkreuz. Wenn der Fadenkreuz-Cursor oder die Pinselspitze aktiviert ist, wechseln Sie zwischen Fadenkreuz
und Pinselspitze. Sollte der Standard-Cursor aktiv sein,
wechseln Sie mit der (º)-Taste zwischen diesem und dem
Fadenkreuz.
Abbildung 3.12 Hier sehen Sie ein Beispiel
für die Pinselspitze in voller Größe und einem
Fadenkreuz.
Pinselgröße und -deckkraft
Haben Sie die normale Pinselspitze aus­ge­
wählt, zeigt der Cursor die Umrandung des
Pinsels bis zu einer Deckkraft von 50%.
Abbildung 3.13 Die Voreinstellungen Bildschirm- und Zeigerdarstellung
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Martin Evening
Adobe Photoshop CS3 für Fotografen
Das Schachbrettmuster entfernen
Kürzlich bekam ich eine E-Mail von
einem Leser, der mich fragte, wie er das
Transparenz-Schachbrettmuster entfernen
könne. Wenn Sie die Voreinstellungen
öffnen, die Sie in der Abbildung sehen,
können Sie verschiedene Rastergrößen
und -farben einstellen. Sie können auch
die Option Hintergrundmuster/Ohne
aktivieren, um das Schachbrettmuster zu
entfernen – der Transparenz-Hintergrund
ist dann einfarbig weiß.
Farbumfang-Warnung des
Farbwählers
Sie können die Farbumfang-Warnung
auch unabhängig von Photoshops
Farbwähler nutzen. Die Standardfarbe
für die Überlagerung ist ein neutrales
Grau mit einer Deckkraft von 100%. Ich
empfehle Ihnen jedoch, die Deckkraft zu
reduzieren.
Transparenz und Farbumfang-Warnung
Die Transparenzeinstellungen legen fest, wie die transpa­
renten Bereiche eines Bilds auf dem Monitor dargestellt
werden. Wenn eine Ebene transparente Bereiche beinhaltet
und die Hintergrundebene ausgeblendet wurde, werden die
transparenten Bereiche normalerweise durch ein Schachbrettmuster dargestellt. In den Voreinstellungen können Sie
festlegen, wie groß und in welcher Farbe dieses Schach­
brettmuster angezeigt wird. Die Farbumfang-Warnung
warnt Sie, falls Farben bei der Umwandlung von einem
Farbraum in einen anderen außerhalb des Farbumfangs
geraten sind. Wenn Sie also beispielsweise im RGB-Modus
oder mit Lab-Farben arbeiten und Ansicht/FarbumfangWarnung wählen, markiert Photoshop diese Farben durch
eine Farbüberlagerung. Die Farbumfang-Warnung ist
meiner Ansicht nach ein eher undurchdachtes Instrument,
um zu bestimmen, ob sich Farben im Farbumfang befinden
oder nicht, denn eine Farbe, die sich nur knapp außerhalb
des Farbumfangs befindet, wird genauso stark hervorgehoben, wie eine Farbe, die sich weit außerhalb befindet.
Wählen Sie lieber eine eigene Proof-Einstellung.
Abbildung 3.14 Die Einstellungen für die Transparenz sind bearbeitbar. Sie
haben folgende Möglichkeiten: Ohne, Kleines, Mittleres, Grosses Hintergrundmuster.
Sie können auch eine andere Farbe einstellen.
128
Kapitel 3
Photoshop konfigurieren
Maßeinheiten und Lineale
Stellen Sie in dieser Voreinstellung die Maßeinheiten
für die Lineale (Zoll, Zentimeter etc.) und Text ein. Die
Maßeinheiten können Sie auch über das Paletten-Menü
der Info-Palette ändern oder indem Sie mit gedrückter
(Ctrl)-Taste (PC: Rechts-Klick) auf ein Lineal klicken,
um das Kontextmenü zu öffnen. Um diese Voreinstellung
zu öffnen, können Sie auch doppelt in die Linealleiste des
Dokumentfensters klicken. Mit den Optionen im Abschnitt
Auflösung für neue Dokumentvoreinstellung legen Sie
fest, welche Pixelauflösung für die normale Darstellung
auf dem Bildschirm oder für die Druckausgabe verwendet
werden soll, wenn Sie eine voreingestellte Größe aus dem
Dialog Datei/Neu wählen. Die Druckauflösung hat einen
Einfluss auf die Größe, in der ein Bild gedruckt wird. Die
Bildschirmauflösung sollte bei 72 oder 96 ppi liegen. Für
Webgrafiken können Sie hier keine Auflösung einstellen.
Dies spielt allerdings auch keine besondere Rolle, denn
der Browser ist nur an den physischen Abmessungen eines
Bilds interessiert.
Abbildung 3.15 Linealeinheiten können Sie in Pixel, Zoll, Zentimeter, Millimeter,
Punkt, Pica oder in Prozent angeben. Prozent eignet sich, wenn Sie Aktionen
aufzeichnen, die Sie proportional zur jeweiligen Bildgröße anwenden wollen.
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Martin Evening
Adobe Photoshop CS3 für Fotografen
Sichern Sie die Voreinstellungen
Sobald Sie Ihre Voreinstellungen vorgenommen haben, sollten Sie Photoshop
beenden und neu starten, um die Voreinstellungen in einer Datei zu speichern.
Hilfslinien, Raster und Slices
Mithilfe dieser Voreinstellungen legen Sie die Farben
für Hilfslinien, Magnetische Hilfslinien und Raster fest.
Raster und Hilfslinien lassen sich als durchgezogene oder
gepunktete Linien darstellen, das Raster hat die Zusatz­
option Schnittpunkte. Bestimmen Sie auch die Anzahl der
Unterteilungen eines Rasters. Im Abschnitt Slices können
Sie die Linienfarbe wählen und die Option Slice-Nummern
einblenden aktivieren oder deaktivieren.
Abbildung 3.16 Die Voreinstellungen für Hilfslinien, Raster und Slices
130
Kapitel 3
Photoshop konfigurieren
Abbildung 3.17 Unter Ansicht/Einblenden können Sie auch Ebenenkanten
auswählen. Ist diese Option aktiviert, wird die aktuell ausgewählte Ebene durch
ein farbiges Rechteck markiert. Die Option Magnetische Hilfslinien ist ganz nützlich,
um Ebenenelemente auszurichten. Diese Hilfslinien (hier in Pink) blinken, um die
korrekte Ausrichtung mit anderen Ebenen zu verdeutlichen.
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Adobe Photoshop CS3 für Fotografen
Das JPEG 2000-Plug-In
Das JPEG 2000 Dateiformat-Plug-In
wird nicht standardmäßig mit Photoshop
installiert, befindet sich aber im BridgePlug-Ins-Ordner. Wenn Sie die Checkbox Zusätzlicher Zusatzmodule-Ordner
aktivieren und dann auf Wählen klicken,
können Sie zum entsprechenden Ordner
navigieren und das Plug-In laden. Nach
einem Neu­start von Photoshop lassen
sich Ihre Bilder im JPEG-2000-Format
speichern.
Abbildung 3.18 Die Voreinstellungen Zusatzmodule
132
Zusatzmodule
Der Zusatzmodule-Ordner wird von Photoshop automatisch erkannt, solange er sich im selben Programmordner
befindet. Sie können aber auch einen weiteren Ordner
für Zusatzmodule festlegen, der sich vielleicht in einem
anderen Programmordner befindet (beispielsweise in
Photoshop Elements), so dass Sie die dort enthaltenen
Zusatzmodule auch mit Photoshop nutzen können. Kli­cken
Sie auf den Button Wählen, um einen weiteren Ordner zu
finden. Wenn Sie ein Zusatzmodul von einem Drittanbieter
installieren, das für frühere Photoshop-Versionen gedacht
war, sucht dieses bei der Installation möglicherweise nach
einer gültigen Photoshop-Seriennummer im alten Stil (die
aus Zahlen und Buchstaben besteht). Falls Sie auf dieses
Problem stoßen sollten, denken Sie daran, dass Sie die alte
Photoshop-Seriennummer in das Feld Legacy-Seriennum­
mer eingeben.
Kapitel 3
Photoshop konfigurieren
Textvoreinstellungen
Die Option Typografische Anführungszeichen verwenden
bezieht sich darauf, ob das Textwerkzeug vertikale oder abgerundete Anführungszeichen verwendet. Asiatische Text­
optionen einblenden ist eine Funktion für die asiatischen
Nutzer unter Ihnen. Mit dieser Funktion stehen in der
Zeichen-Palette chinesische, japanische und koreanische
Textoptionen zur Verfügung. Für nicht angloamerikanische
Nutzer ist die Option Schriftnamen auf Englisch anzeigen
gedacht. Bei einer lokalisierten Version von Photoshop
können die Schriftnamen dann in der ursprünglichen
Sprache angezeigt werden. Schutz für fehlende Glyphen
aktivieren veranlasst eine Schriftersetzung, falls Glyphen­Fonts feh­len. In der Optionsleiste des Textwerkzeugs
finden Sie ein WYSIWYG-Schriftmenü (siehe Abbildung
3.19). Mit Grösse der Schriftvorschau bestimmen Sie,
wie groß die Schriften angezeigt werden. Verwechseln Sie
diese Option jedoch nicht mit der Schriftgröße der Benutzeroberfläche, die Sie in den allgemeinen Voreinstellungen
festlegen können.­
Abbildung 3.19 Photoshop listet die
Schriften mithilfe eines WYSIWYG-Menüs auf.
Abbildung 3.20 Die Voreinstellungen für Text.
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